Darkness in my heart von abgemeldet ================================================================================ One Shot -------- Dunkelheit umschlang die auf dem Boden liegenden Körper. "Amon...", leise flüsterte sie seinen Namen, als er sich über sie beugte und die Waffe entsicherte. "Warum..?", Tränen flossen unaufhaltsam über ihr Gesicht, sie war machtlos, er hatte sie mit seiner Kraft überwältigt und lag nun auf ihr, richtete die Orbopistole direkt auf sie. "Ich hätte nie gedacht, dass es einmal so weit kommt, Robin... aber du bist eine Hexe und Hexen müssen gejagt werden!", betonte er in einem abwertendem Ton. "Ich habe mich immer auf dich verlassen... Ich habe dir vertraut...", sprach sie leise und schaute zur Seite. "Vertrauen ist Ansichtssache, aber das scheinst du ja nicht verstanden zu haben, hm?" Robin schluckte die Tränen runter doch es half nicht, es drückte einfach zu sehr, so dass sie immer noch einen Weg über ihre Wangen fanden. "Ich habe dich.. geliebt", hauchte sie in einem Flüsterton, doch auch diese Worte verursachten keinerlei Gefühlsregung auf seinem eisernen Gesicht. "Geliebt? Pah, lächerlich.", darüber konnte er andernfalls nur noch lachen, "wie kann so eine unreine Kreatur lieben?", provozierte er. Diese Worte versetzten einen eisernen Messerstich in ihr ohnehin schon gebrochenes Herz. Was hat dazu geführt, dass er seine Einstellung so geändert hat, was ist nur passiert, dass er nun sein Versprechen brach? Die Nähe seines Körpers war so vertraut, sie haben sich so nahe gestanden und auch er hatte ihr einmal die ewige Liebe versichert. Doch von dieser ist nicht einmal mehr ein Anhauch übrig geblieben. Er drückte sie noch mehr gegen den harten Boden, ließ sie die Kälte spüren und schaute ihr in die Augen. "Sieh mich an!", er zwang sie, den Blick direkt in seine Augen zu richten. Sie waren düster, dunkel, wie zwei schwarze Löcher, die alles zu verschlingen drohten. Robin erschrak bei diesem Anblick. In diesen Augen fühlte sie sich verloren und doch erinnerte sie sich noch an die Zeit zurück, wo sie in diesen Augen stets Schutz und Geborgenheit fand. Er versprach ihr, sie zu beschützen, versprach ihr, immer an ihrer Seite zu bleiben, doch jetzt lösten sich diese Versprechen eins nach dem anderen in der Luft auf. Seine sanfte Stimme, seine Wärme, all das war verschwunden. ,Ich werde immer bei dir sein...', ,Ich liebe dich, Robin', diese Wortfetzen drangen immer mehr in den Vordergrund ihrer Gedanken und blockierten ihren Verstand, der jetzt alle Alarmglocken läuten ließ. "Gleich ist es vorbei.", kündigte er an, "aber keine Sorge, es wird kurz und schmerzlos, ich bin schließlich kein Sadist..." "Amon, tu es nicht... Bitte!!!" Noch weigerte sie sich, ihrem Schicksal entgegenzusehen. Sie wollte nicht sterben, weder wollte noch konnte sie, es gab noch so vieles in ihrem Leben, was sie nicht loslassen konnte. "Du flehst mich um Gnade? Sinnlos... für Hexen wie dich habe ich nicht einmal mehr Mitleid übrig.", seine Stimme war eiskalt. Ihre Augen weiteten sich und spiegelten den Schmerz, den sie durch seine Worte erfuhr. Er lachte. Wie schön es doch war, ihr so überlegen zu sein, sie so leiden zu sehen! Diesen Moment wusste er zu genießen. Sie lag unter ihm, wollte ihn aufhalten. Doch er war es, der sie aufhalten sollte. Früher oder später würde ihr die Kontrolle entgleiten und dann gäbe es für die ganze Welt keine Rettung mehr, das wurde ihm bei dem letzten Gespräch mit seinem ehemaligen Übergeordnetem klar. Niemals würde er zulassen, dass Hexen die Oberhand gewinnen, noch weniger würde er zulassen, dass das Hexenblut in ihm Oberhand gewinnt. "Du glaubst, du machst es mir schwer?", verspottete er sie mit unüberhörbarem sarkastischem Ton in seiner Stimme. "Nein, ich glaube an dich!", sie klang etwas unsicher und doch meinte sie es ernst, nach all dem, was er ihr angetan hatte! Und das brachte den Hunter noch mehr zum lachen. "Das war Illusion, merkst du es denn nicht? Niemals hätte ich mich dir wirklich hingegeben...", beharrte er und doch glaubte sie ihm nicht. "Lügner!!!" Diesen Worten konnte sie keinen Glauben schenken, nein, nicht nach all den Zärtlichkeiten, die sie ausgetauscht haben, nicht nach all dem, was sie gemeinsam durchgestanden haben. "Was ist damals vor drei Wochen passiert?", brachte sie schließlich hervor. Endlich hatten beide nach so vielen Schwierigkeiten zueinander gefunden und ihre Herzen einander geöffnet, es war alles so schön. Doch dann verließ er sie mit dem Versprechen, zurückzukehren und ihr dann die vollste Sicherheit zu gewährleisten, doch zurück kam er erst Wochen später und das mit einer geladenen Orbowaffe, entschlossen, ihrem Leben einen Schlussstrich zu ziehen. "Ich habe Zaizen getroffen.", gab er nur kurz als Antwort. Robin erstarrte vor Schock. Er hatte überlebt? Zaizen lebte? Allein dieser Name ließ einen kalten Schauer über ihren Rücken laufen und all die Erinnerungen von seinen schmierigen Plänen, alle Witches auf die grausamste Art und Weise auszurotten. "Was hat er dir angetan?" fragte sie misstrauisch und spürte, wie sich eine neue Tränenwelle anbahnte. "Er hat mir lediglich die Augen geöffnet... dass ich so blind sein konnte und deine wahre Natur nicht erkannt habe. Ich war verhext doch nun bin ich wieder bei klarem Verstand." "Nein, Amon! Erinnere dich! Du weißt, dass das alles nicht wahr ist!", die Verzweiflung spiegelte sich sogar in der etwas höheren Tonlage. "Es gibt nichts zu erinnern, das Einzige, was ich weiß, ist, dass ich dich töten muss. Weil es meine Bestimmung ist und weil ich niemals zu einem deiner Art werden möchte!" Das Blut seiner Mutter, das er immer mit sich trug, wie einen Fluch, ließ Amon keine Ruhe. Doch nun wusste er endlich, wie er sich dieser Ungewissheit entledigen konnte. Er würde niemals zum Witch werden. Niemals, wenn er Robin jetzt tötete. "Amon, begreifst du denn nicht, dass es seine Absicht war? Ich wäre niemals in der Lage, etwas böses zu tun...", verteidigte sie sich. Ihre Hand berührte seine Wange und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Amons eiserne Mimik taute für einen Augenblick auf, es war so vertraut. Er fühlte einen schmerzhaften Stich in der Herzgegend. "Es reicht!", warnte er sie. "Du wirst mich nicht noch einmal verhexen!", mit einer ruckartigen Bewegung stieß er ihre Hand von sich und beugte sich zu ihr vor, so dass sich ihre Nasenspitzen berührten. Robin ergriff den Moment dieser Nähe. "Ich liebe dich doch...", flüsterte sie, "bitte glaube an mich, glaube an uns..." Ein kaltes Lächeln legte sich auf seine Lippen. "Und ich hasse dich. Abgrundtief, Robin. Lange habe ich den Moment ersehnt, dir das zu sagen." Robin schluchzte wieder. Es tat so weh, diese Worte aus seinem Mund zu hören. Wenn es doch nur wieder so werden könnte wie früher, doch es schien aussichtslos. Resigniert schloss sie die Augen. Und doch wollte sie ein letztes Mal, ein allerletztes Mal die Wärme seiner Lippen spüren, in der heimlichen Hoffnung, ihren Prinzen somit wach zu küssen. Sie hob ihren Kopf und glaubte schon, seine Lippen berührt zu haben, doch bevor es zu diesem vertrautem Kuss kam, ertönte ein lauter Schuss. Ihr Kopf glitt wieder zum Boden. Blut verteilte sich auf dem schwarzen Kleid, ihr getroffenes Herz hörte auf zu schlagen. Sie war auf der Stelle tot. Amon stand auf und klopfte den Staub von seinem Mantel ab. Er blickte kurz zu ihr auf den Boden, wandte sich jedoch ab und holte sein Handy raus. Schnell wählte er die Nummer und wartete bis abgehoben wurde. Zaizen ging ans Telefon. "Ich habe den Auftrag erledigt.", berichtete Amon mit neutraler Stimme. Zaizen lächelte. "Gut." Er war stolz auf seine Marionette. Man musste nur die Schwachstellen der Menschen wissen und schon tanzten sie nach seine Pfeife und taten seinem Willen gleich. "Komm und hol dir nachher das versprochene Orbo ab, du weißt schon, ihr Orbo. Damit kannst du sicher sein, dass deine Kräfte niemals erwachen werden." "In Ordnung.", antwortete Amon. "Nicht der Rede wert. Schließlich bist du nun endgültig aus ihrem Bann.." bemerkte er mit einem aufgesetzten Grinsen. Wie lange er erst auf diesen Moment gewartet hatte! Er konnte es nicht fassen, dass Amon sich damals gegen ihn gestellt hatte und doch hat er ihn mit mehr oder weniger gar legitimen Mitteln auf seine Seite bringen können. Es forderte ihn einiges an "Überredungskünsten", doch schließlich hat er sein Ziel erreicht und sich sogar selbst übertroffen, denn Amon wusste nachher nicht einmal mehr, um wen es sich bei Robin wirklich handelte. "Ja, die Eva der Hexen hat keine Macht mehr über mich.", Amon legte auf. Noch einmal drehte er sich um und betrachtete ihren leblosen Körper an, ihre Augen, die geschlossen waren, das Inferno für immer verloschen, die dunkelblonden Haarsträhnen, die sich quer über ihrem Gesicht verteilten, dass einen ruhenden, ja nahezu friedlichen Ausdruck angenommen hatte. Man könnte meinen, sie würde nur schlummern und schon bald wieder erwachen um ihm in die Arme zu fallen. Dieser Anblick berührte ihn jedoch nicht, nicht mehr, es ließ ihn alles so kalt. Sein Kopf und auch sein Herz waren leer und doch fühlte er, wie eine einsame Träne langsam seine Wange hinunterrollte und eine warme Spur hinterließ. Er fasste sich ans Gesicht und wisch diese sogleich weg. Er verstand nicht, aber er wollte auch nicht mehr verstehen... Denn irgendwo tief in seinem abgekapselten, distanziertem Inneren, war ihm klar, dass es schon längst zu spät war zum verstehen, zu spät, sein Herz erneut zum Schlagen zu bringen, denn seiner Lebensblüte wurde der Tod eingehaucht, von niemand anderem als von ihm selbst. Langsam wendete er sich ab und entfernte sich in die dunklen Seitenstraßen, weg von den Scheinwerferlichtern der Fahrzeuge aus der neuen Factory. Er verschwand in der Dunkelheit, die sein Herz bereits verschlungen hatte. ~~~Ende~~~ Über Kommis würde ich mich riesig freuen, selbst wenn es sich um Morddrohungen wegen dem Ende handelt. Es tut mir Leid, ich konnte nicht anders *seufz* mittlerweile bereue ich es selbst, es so enden zu lassen... aber man kann jetzt sowieso nichts mehr ändern. Till next time, Jiji Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)