Schlaflos in Hogwarts von abgemeldet (One-Shot HPxDM) ================================================================================ Kapitel 1: Einziges Pitel ------------------------- Hallihallo! Mein erster One-Shot überhaupt und eigentlich sollte ich an den anderen FFs weiterschreiben, aber ich habe diese FF an einem Nachmittag fertiggeschrieben, zwischen Wohnugssuche und Wohnungssuche. Mannomann, ist das stressig: Ich gebe allen zukünftigen Erstsemestern einen Tipp: Kümmert euch SOFORT, wenn ihr die Zulassung habt! *grmbl* Ich gebe mir die größte Mühe, bald weiter zu machen! Und, natürlich: Ich bitte untertänigst um Kommis und Kritik! Greetz, Amy Schlaflos in Hogwarts Es war finster. Unter seinem Tarnumhang verbarg Harry die leuchtende Spitze seines Zauberstabes und wagte kaum, zu atmen. Er hatte nicht auf die Uhr geschaut, als er aufgebrochen war und hatte nun keine Ahnung, wie spät es war. Er hatte mal wieder miserabel geschlafen und war mitten in der Nacht aufgewacht. Ohne eine Hoffnung, den Schlaf wiederzufinden, hatte er sich auf den Weg durch die spärlich beleuchteten Gänge gemacht. Seine Hausschuhe machten dumpf schleifenden Geräusche auf dem Felsboden. Er hatte keine Ahnung, wo er war und er wollte es am liebsten auch gar nicht wissen. Die Karte des Rumtreibers hatte er zwar in seinem Umhang, doch benutzen wollte er sie nicht. Dazu reichten weder das Licht, noch seine Gemütsverfassung. Was ihm den Schlaf raubte? Ein leises, bitteres Lächeln stahl sich auf seine Züge. Ja, nicht mal im Schlaf hatte er seine Ruhe vor ihm. Diesem miesen kleinen Schlangenschleimer. Er seufzte tief und bog um eine weitere Ecke. Er hasste ihn mehr als alles auf der Welt, er konnte ihn einfach nicht ausstehen. Und dieser Name alleine schon: Draco Lucius Malfoy. Wäh! Wie konnte man nur stolz sein auf DIESEN Namen! Auch nach dem Fall des dunklen Lords hing diese blonde Missgeburt noch an diesem Namen. Und noch immer war er der Eisprinz von Slytherin. Harry ballte die Hand um seinen Zauberstab. Es konnte einfach nicht sein, dass er nicht einsehen konnte, dass sein Vater einer der "bösen" gewesen war. Und dass er jetzt nach dem Kuss eines Dementors völlig hilflos in irgendeiner Ecke in Azkaban hockte! Harry hätte sich zu Tode geschämt, einen solchen Ahnen zu haben und den Namen aus seinem Titel entfernt. Sofern dies ginge. Aber doch nicht weiter mit Stolz getragen! Er schnaubte verächtlich und hielt im nächsten Moment die Luft an. "Unvorsichtig!" wisperte er tonlos und lauschte angestrengt. Doch außer dem Luftzug durch die kahlen Gänge hörte er keinen Laut. Also lief er weiter. Er versuchte, auf seiner Armbanduhr die Zeit zu erkennen, doch das Licht des Stabes blendete ihn gleichzeitig, also beschloss er, nach einer ganzen Zeit, dass es so zwischen drei und vier sein musste. Vor sich hinatmend, leise und konzentriert, folgte er seinem Gedankengang weiter und setzte den Weg durch die Gänge, nun etwas weniger besorgt, fort. Niemand würde sich nun mehr hier befinden. Das wusste er. Die Schicht der Lehrer endete um halb drei. Die Schicht der Schülervertreter begann erst um halb sechs. Also würde er gefahrlos umherlaufen können. Auch, wenn er bereits in der Abschlussklasse war, konnte ihn ein solches Verhalten im schlimmsten Falle viele Punkte kosten. Nun wurde es sogar noch dunkler, denn die Fackeln senkten weiter ihr Licht. "Schlafenszeit." Murmelte Harry leise und seufzte tief. "Ja, wenn das ginge..." Doch für ihn lag eine ruhige Nacht jenseits alles Möglichem. Jener blonde, arrogante Schnösel, den er so sehr hasste, stahl ihm seine Nachtruhe. Gerade heute war es schlimm gewesen. Kaum hatte er die Augen geschlossen, trat die hochgewachsene, dunkle Silhouette in den Raum, durchquerte ihn lautlos von der Tür bis zu seinem einzeln stehenden Bett. Er stellte sich nicht die Frage, warum er den Zugang zu seinem Zimmer gefunden und das Passwort hatte, oder warum ihm diese Dinge völlig egal waren. Es erschreckte ihn noch nicht einmal, dass er in seinem Zimmer WAR. Als Harry so darüber nachdachte, erschreckte ihn dieser Umstand, dass er im Traum nicht einmal darüber nachdachte, wie der Eindringling hereinkam, noch mehr. Er ließ ihn einfach sein Zimmer durchqueren, fragte nicht nach dem wieso und warum, sondern musterte ihn einfach. Und jedes Mal fiel dieses silberne Mondlicht auf die blassen, edlen Züge, streichelte die weiße, makellose Haut, die gerade Nase und die hochgezogenen Wangenknochen. Jedes mal glitt sein Blick über dieses Gesicht, das so unendliche Perfektion ausstrahlte. Bis auf diese feine Narbe, die sich über die weich geschwungene Oberlippe zog. Nie hatte der Gryffindor in der Realität diese Narbe gesehen, doch sein Unterbewusstsein zeigte sie ihm, fein und real, duldete keinerlei Widerspruch. Harry schauderte beim Gedanken daran, dass ihm im Traum niemals der Gedanke gekommen war, seinen feuerroten Handabdruck auf dieser perfekten, weißen Wange zu hinterlassen. Nie verspürte er Ekel oder Ablehnung. Da war nur diese Faszination. Und Verlangen. Danach, diese weiße Haut zu berühren, seine Finger darüber gleiten zu lassen, sie zu fühlen. Dann hatte sich der Slytherin hinuntergeneigt und auf seiner Bettkante niedergelassen, er hatte darauf gekniet, die langen, weichen, weißblonden Haare waren ihm ins Gesicht gefallen. So seidig und weich schimmerten sie im Mondlicht. Und in seinen Augen schimmerte nur noch dieses verletzliche, leidenschaftlich Begehren nach Aufmerksamkeit und - Berührung. Harrys Herz machte einen Sprung. Dann begann es schneller zu schlagen, energisch gegen seinen Brustkopf zu hämmern. Unter dem Umhang wurde ihm heiß. Er strich den weichen, fließenden Stoff von seinem Kopf und seinem Körper, wickelte sich aus und lehnte sich mit dem Rücken gegen die kalte Steinwand. Sein Atem war schneller geworden und wirkte heiß. Kleine, weiße Wölkchen lösten sich von seinen Lippen bei jedem Atemstoß. Sein Gesicht schien zu glühen. Langsam ließ er den Umhang zu Boden gleiten und fuhr sich fahrig mit der Hand durch seine zerzausten rabenschwarzen Haare. Das konnte nicht sein. Sogar hier, wo er eigentlich genug Vernunft und Abstand zu seinem Traum hätte haben müssen, wirkte er noch auf ihn. Das Verlangen pochte schmerzhaft in seiner Brust. Und plötzlich hatte er das Bedürfnis, zurückzukehren in seinen Traum. Er wollte nicht immer an dieser Stelle aufwachen. An der Stelle, an dem langsam das Feuer begann, in seiner Brust zu lodern und ihn innerlich aufzuzehren. An dieser Stelle, wo all sein Blut sich in seinem Schoß zu sammeln schien. Er stieß einen gequälten Laut aus und ließ sich neben seinem Umhang zu Boden gleiten. Er WOLLTE ihn berühren. Nur ein Mal. Ein einziges Mal anfassen, seine Haut unter seinen Fingern spüren. Mehr wollte er nicht. Das Verlangen nach dieser unerreichbaren Berührung zog schmerzhaft pochend durch seine Brust, in seine Arme und Hände, ließ seine Fingerspitzen stechend prickeln. In seinem Magen und seinem Bauch zog sich alles zusammen und um dem Schmerz entgegenzuwirken, zog Harry die Knie weiter an, lehnte sich zurück und versuchte, sich zu entspannen und an etwas anderes zu denken. Seine Glieder waren so schwer. Die Intensität dieser Gefühle brachte ihn fast um den Verstand. Und dabei war der blonde Slytherin noch nicht einmal hier. Plötzlich wurde ihm bewusst, was er hier fühlte und Verzweifllung mischte sich in das Chaos. Wie konnte er IHN begehren?! Er konnte keinen bestimmten Grund finden. Keine Tat, die seine Meinung geändert haben könnte. Doch dann tauchte plötzlich ein Bild in seinem Kopf auf: Vor fast drei Wochen hatte er ihn beobachtet. Wie der kühle, eisgraue Blick des Slytherin auf einem Mädchen ruhte, dass sich vor ihm an die Wand gelehnt hatte, ihn musterte. Unweit von der großen Halle hatte er beide beobachtet, wie er sich ihr langsam näherte, seine Lippen ihre berührten, sie ihre Arme um seinen Nacken schlang um sich an ihn zu pressen. Harry kannte das Mädchen nicht. Vielleicht vom Sehen, sie war einige Klassen unter ihm. Doch damals hatte er sich nur angeekelt abgewandt. Jetzt schien es ihm fast, als hätte sein Unterbewusstsein anders darauf reagiert, als er. Was war nur mit ihm passiert. Draco hatte unzählige Affären. Auch das hasste er an ihm. Er nahm sich ein Mädchen, holte ihr die Sterne vom Himmel und ließ sie leer und verbraucht zurück. Er hasste ihn so sehr dafür. Und trotzdem wünschte er sich nichts mehr, als ihn ein einziges Mal zu berühren, diesem flehenden Blick in seinem Traum nachzukommen und ihm sanft über die Wange zu fahren. Harrys Inneres schien langsam in sich zusammenzufallen. Er war so aufgewühlt und durcheinander. Erst war sein Kopf zum Bersten voll gewesen, und nun, innerhalb eines Wimpernschlages, war er leer. Wie ein Vakuum. Er konnte keinen greifbaren Gedanken fassen. Jetzt spürte er auch die Kälte, die von Wand und Boden abgegeben wurde und ihm seine ganze Körperwärme entzogen. Er griff kraftlos nach dem Umhang und zog ihn sich schwerfällig um die Schultern, blickte auf seine Hand, die darin verschwand. Dann deckte er sich ganz damit zu, ließ ihn über seinen Kopf und zuletzt auch über seine Füße fallen. Er atmete schwer und fühlte sich elend. Wünschte sich in sein Bett, in die Wärme und Weiche der Kissen zurück. Und in seinen Traum. Flatternd schloss er die Augen und sank in einen unruhigen Halbschlaf. Er schlief nicht fest, aber fest genug, um die Runden der Schülersprecher zu verschlafen. Gegen halb sechs hallten Schritte durch den Gang, der zum Kerker gehörte. Harry, noch immer im Halbschlaf, drehte sich leicht murrend. Der verräterische Umhang, weich wie Seide und fließendes Wasser, glitt geräuschlos von seinem Kopf und seinen Schultern, enthüllte ihn bis auf das Letzte. Die Schritte kamen näher. Sie waren fest und sicher, zügig, ein wenig herrisch. Die hochgewachsene Gestalt bog um die Ecke und prallte fast gegen Harry, der noch immer, mit dem Kopf und Rücken an die Wand gelehnt, die Augen fest geschlossen hielt und zu schlafen schien. Sie stieß einen Laut der Verwunderung aus, worauf ein Schnauben folgte. "Potter." bemerkte eine ruhige, tiefe Stimme sachlich und irgendwie einfach nur verwundert und ging neben dem reglosen Harry in die Knie. Der weite, weich fallende Umhang umgab sie wie ein Schatten. Harry wurde am Oberarm gepackt und leicht geschüttelt. "Aufwachen, Narbengesicht." Befahl ihm eine wohlbekannte Stimme und ein Schauer überlief seine Haut. Langsam und gegen den Schmerz in seinem Nacken arbeitend, hob Harry den Kopf und den Blick und sah genau in zwei eisgraue Augen. "Draco." Flüsterte er leise und ließ seinen Blick über das weiche, ebenmäßige Gesicht gleiten. Eben dieser blinzelte verwundert über den wenig feindseligen Ton in Harrys Stimme. Er spürte, wie seine Sicherheit schwand. Normalerweise, bei einem Feind, würde er ihn einfach liegen lassen. Doch er hatte es nicht getan. Aus - Pflichtgefühl? Bei einem Mädchen würde er sie in den Arm nehmen, sie auf ihr Zimmer bringen, ihr das Versprechen abnehmen, ihn zu begleiten nach Hogsmeade oder wohin auch immer, doch dies war etwas anderes. Bei einem Freund - er würde ihn wecken und ihm sagen, er sollte in sein Zimmer gehen. Doch dies war völlig davon ausgenommen. Und dann dieser verlangende Blick, mit dem der Gryffindor ihn eben noch schlaftrunken bedacht hatte, aus glitzernden Augen. Und Harry konnte sich nicht irren. Er hatte ihn schließlich beim Namen genannt. Harrys Gehirn versuchte sich krampfhaft von dem Nebel des Schlafes zu befreien, doch nach einer so ungemütlichen Haltung, war er eher noch ausgelaugter als zuvor. Er nahm alles wahr, als wäre er in einer anderen Zeit. Als wäre dies vielleicht wieder nur ein Traum. Es schien so surreal. Er ließ seinen Blick über die weiße Haut, die gerade Nase und die fein geschwungenen Lippen gleiten. Und da war sie. Die feine, unendlich feine Narbe auf seiner Oberlippe. Zittrig und mit einem entrückten Lächeln hob er die Hand, um mit den Fingern darüber zu fahren, doch kurz bevor er es tun konnte, wurde seine Hand unsanft von Draco abgefangen. "Was glaubst du, was du da tust, Narbengesicht?" fragte der Slytherin, doch seine Stimme zitterte unsicher. Die Augen des Gryffindor leuchteten grünlichgolden im Fackelschein und ein mal nicht sofort Ablehnung entgegengeworfen zu bekommen, war unnormal. Jedenfalls zwischen ihnen. Der Schwarzhaarige wachte auf. Plötzlich wurde ihm bewusst, was er tat, wie nah er dem anderen war. Nur noch ein paar Zentimeter und er würde die Haut aus seinen unzähligen Träumen berühren können. Und wie er es wollte. Wie sehr er sich wünschte, seine Hand an seiner Wange entlang streichen zu lassen, in seinen Nacken, ihn einfach fest an sich zu drücken und seine schlanke Silhouette nicht nur zu sehen, sondern mit jeder Faser seines Körpers zu spüren. Er wollte nur eine Umarmung. Nur ein Mal anfassen. Sein Herz hämmerte so laut, er dachte, Draco würde es hören, er zitterte vor Kälte und Anspannung, spürte Dracos festen Griff an seinem Handgelenk brennen wie Feuer. Er suchte die eisgrauen Augen des Slytherin. Und bemühte sich, ruhig zu atmen. Draco hielt die Luft an. Eigentlich hatte er die Spannung damit lösen wollen, doch mit dem Ruck der nach seinen Worten durch Harry ging, hatte er nicht gerechnet. Und jetzt dieser hilflose, verlangende, flehende Blick aus seinen goldgrün schimmernden Augen. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Dies ging in eine Richtung, in der er die Kontrolle verlor. Über die Situation. Über sich. Er schluckte trocken. Er hatte nie gewusst, wie sinnlich diese Augen flehen konnten. "Bitte." flüsterte Harry jetzt heiser, mit belegter Stimme. "Was?" fragte Draco, ebenso rauh. Harry deutete zaghaft und leicht an, wie er seine Arme um den Slytherin legte. Dieser gab der Bewegung nach, zog das Handgelenk des Schwarzhaarigen an seinem Kopf vorbei in seinen Nacken, ließ ihn dort los. Harry sank mit einem erleichterten Laut gegen ihn, fiel in seine offenen Arme, stieß ein leises Schluchzen aus. Alle seine Wünsche und sein Flehen wurden erhört, er spürte Dracos Körper, der sich warm und fest gegen seinen abzeichnete, spürte die festen, kräftigen Arme, die sich fest um seinen Körper schlangen und seine schwache Gestalt nah an sich zogen. Harry schmiegte sich eng an den Slytherin, wollte in ihm versinken, noch mehr dieser anziehenden Wärme spüren. Er zog tief den Geruch des Blonden ein, prägte ihn sich ein, schmiegte sein glühendes Gesicht an den blassen, weichen Hals. Er war voll von Gefühlen, von solcher Erfüllung und gleichzeitig solcher Sehnsucht, dass er meinte, er müsste jeden Moment daran zerbrechen. Sein Herz klopfte zum Zerspringen, sein Atem war schnell und zittrig und Draco spürte, wie sehr er sich zusammennahm. Der Blonde zog den weichen, nachgiebigen Körper seines Erzfeindes noch enger an sich, spürte, wie Harry willig gegen ihn sank, nahm seinen Geruch wahr, warm und angenehm, fühlte wie der Gryffindor auch den zweiten Arm um seinen Nacken schlang und sich noch enger an ihn presste. Draco hatte das Gefühl, etwas wiedergefunden zu haben. Irgendetwas, was ihm vor langer Zeit verloren gegangen war und nun ein unbeschreibliches Glücksgefühl in ihm auslöste. So etwas hatte er noch nie erlebt. Heute mittag noch hatte er ihn mit einem fiesen Kommentar bedacht, ihn gereizt bis aufs Blut, beleidigt und gedemütigt und nun lag der Retter der Welt zitternd und verletzlich in seinen Armen und klammerte sich verzweifelt an ihn. Er konnte ihn zurückstoßen, aufstehen, ihn zurücklassen. Allen Problemen aus dem Weg gehen. Doch er sah vor sich die grünen Augen brechen und die Verzweiflung darin, mit der er sich jetzt an ihn klammerte und ein stechender Schmerz schlug in seiner Brust mit jedem Herzschlag. "Harry." flüsterte er erstickt und drückte den anderen noch fester an sich, barg sein Gesicht an seiner Schulter. Solch ein Verlangen, den anderen zu berühren und einfach nur festzuhalten hatte er noch nie verspürt, bei keinem Mädchen, bei einfach niemandem. Und vor allem nicht so plötzlich, nach all der Zeit. Diese eine Berührung, dieser eine Moment, als Harry ihn ansah, nicht mehr war nötig gewesen um ihn zu überzeugen und nachzugeben. Schnell und hastig atmend hob Harry seinen Kopf an und löste sich etwas von dem Blonden. Seine Wangen waren gerötet und er lächelte leicht, als er auf den Wangen des Slytherin die gleiche Röte fand. Sie waren nicht mehr als eine Handbreit voneinander entfernt, Harrys Gesicht leicht über dem des Slytherin, fixierte er wieder die feine, dünne Linie auf Dracos Oberlippe. Harrys Augen glitzerten, als er den rechten Arm von Dracos Schulter zog. Sein Blick ruhte auf der feinen Linie, sein Herz klopfte schmerzhaft und verlangend. Die Narbe aus seinen Träumen. Draco beobachtete Harrys Geste, seine Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln. Er fühlte sich besessen. Er würde ihn alles tun lassen. Harry fuhr er mit der Fingerspitze sanft über die Konturen der geschwungenen Lippen, fuhr die feine Linie nach, die den makellosen Schwung unterbrach. Seine Hand zitterte dabei. Wie weich sie waren, sanft und zart, rosé, leicht geöffnet. Er spürte Dracos warmen Atem an seiner Hand. Dieser spürte die intensive Berührung rauher Fingerkuppen und erschauerte. Er hatte das Gefühl, dass es für beide gleich unbequem werden würde. Wie konnte der Gryffindor nur so intensive Gefühle in ihm auslösen? Sein Blick glitt über das Gesicht des Schwarzhaarigen, über seine schönen Züge, goldbraune Haut, die goldgrün leuchtenden Augen, die nun seinem Finger folgten und die leicht geöffneten Lippen zwischen denen er seine Zungenspitze liegen sah. Er seufzte auf, und fixierte den erstaunt aufblickenden Harry mit einer Mischung aus Sehnsucht und unstillbarer Gier. Harry stockte kurz der Atem. Es war der gleiche Blick, wie in seinen Träumen. Der gleiche Blick, den er jede Nacht vor sich hatte und nach dem auf einmal alles aus war. Doch jetzt würde es weitergehen. Jetzt würde er nicht aufwachen. Draco griff in Harrys mitternachtsschwarze Haare und zog ihn zu sich heran. Er schloss die Augen, legte presste Lippen auf die des Gryffindor und küsste ihn hungrig. Harrys Lider fielen zu, er schlang wieder seine Arme um Dracos Nacken und öffnete willig die Lippen, als der Blonde mit seiner Zunge dazwischen drängte. Er presste sich an den Körper des Slytherin, erwiederte seine hitzigen Küsse, umschlang dessen Zunge mit seiner und zitterte vor Verlangen. Sein Herz schien zu zerspringen, sein Magen kribbelte ungesund und heftig und er griff fahrig nach dem seidenweichen Haar, das dem Slytherin lang über die Schultern fiel. Etwas zwischen einem Seufzen und einem Schluchzen entrang sich seiner Kehle und er schnappte hilflos nach Luft. Wieder und wieder trafen sich ihre Lippen, verfing sich Harrys Hand kraftlos in Dracos Haar. Schließlich ließ es sich noch einmal gegen den Körper des Blonden sinken und blieb einen Moment in der Umarmung liegen, bis sich sein Atem wieder beruhigt hatte. Langsam kehrte sein Bewusstsein zurück. Er lag in seinen Armen. Hilflos. Sie hatten sich gegenseitig beleidigt auf das Gröbste, geprügelt, verletzt, sogar fast getötet - jedoch nur fast. Und auch wenn sein Verstand dagegen war, sein Herz und sein Körper sagten entschieden etwas anderes. Er spürte die Hitze in seinem Gesicht. Vorsichtig und voller Angst vor dem Ausdruck, den er nun auf dem Gesicht des Slytherin finden würde, schaute er ihn wieder an. Sie wechselten einen verlegenen, erhitzten Blick. Draco holte kurz Luft und meinte dann sehr rauh: "Vielleicht wäre es besser, wenn das hier unter uns bliebe.." er räusperte sich leise. Harry nickte stumm. "Bist du öfters in den Kerkern?" meinte er dann, die Tatsache, dass Harry noch immer halb auf seinem Schoß saß und kleine Wogen der Erregung über sie hinwegspülten, ignorierend. Harry schüttelte den Kopf. "Schade." Harry nickte und grinste dann. Dies war die erste positive, richtige "Unterhaltung" seit sie sich kannten. "Aber das lässt sich doch sicherlich ändern.", fragte Draco leise und mit einem anzüglichen Unterton. Doch in seinen Augen sah Harry die Hoffnung, die hinter diesen Worten stand. "Hinter dem Brunnen im dritten Stock. Der erste Gang rechts. Ganz am Ende. Phoenixfeder ist das Passwort." Flüsterte er und beobachtete, wie das Gesicht des Slytherin Überraschung und Fassungslosigkeit überschwemmten. "Aber - warum verrätst du mir das?" fragte er verwirrt. "Ich will dir vertrauen. Beweis mir, dass ich dir mehr wert bin als deine Mädchen." meinte Harry mit einem ersten Blick und schmiegte sich dann wieder in Dracos Arme. Dieser nickte stumm und schluckte trocken. "Was?" meinte Harry und musterte Draco fragend. "Verdammt, Harry. Wieso habe ich das nicht früher gemerkt?!" flüsterte dieser heiser und bemerkte, wie leicht ihm der Name des anderen über die Lippen ging. "Dann hätten wir uns nie so verletzen müssen." Harry stutzte. "Wie meinst du das?" Draco nahm das Gesicht des Schwarzhaarigen in seine Hände, hielt ihn einen Moment fest und küsste ihn dann sanft. "Ich hatte schon fast aufgegeben. Du dachtest wohl, ich hätte so viele Mädchen, weil ich es toll fand." Er grinste leicht, dann neigte er sich vor und flüsterte in Harrys Ohr: "Ich habe das nur getan, um dich zu vergessen." Harry schüttelte fassungslos den Kopf. "Niemals." Doch Draco nickte nur leicht und legte seinen Kopf auf Harrys Schulter, und drückte den anderen fest an sich. Harry löste sich nur zögerlich aus seiner Starre und schmolz dann auch wieder in die Umarmung, während tausend Gedanken in seinem Kopf herumstoben. Als sie sich schließlich lösten, war es bereits zwanzig vor Sieben. Harry richtete sich auf und zog dann Draco vom Boden hoch, der einen Moment fluchte, weil seine Knie höllisch schmerzten. Dann griff Harry nach seinem Umhang, legte ihn sich um die Schultern, gab Draco noch einen schüchternen Kuss auf die weichen Lippen und lief zügig zurück in seinen Teil des Schlosses. Draco blickte ihm noch mindestens eine Minute hinterher, obwohl er ihn schon nicht mehr sehen konnte. Dann drehte auch er sich langsam um und setzte mit einem leichten Grinsen seine Runde fort. 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