Drowning von abgemeldet (+~+Dir en grey+~+) ================================================================================ Kapitel 9: ..::NEUN::.. ----------------------- soooohoooooo xD Kapitel Neun also... Ist nur halb so lang wie's letzte, aber ich dachte, der Schluss ist gut so ^-^;; Und... jaa... Morddrohungen und ähnliches bitte per ENS an mich.... [werdet schon sehen, was ich damit meine >.>;;] AH! ^^; hab gesehen, 's fuyu hat drowning zu'n empfehlungen gepackt ^^°°°°°° waiiiiiii~, danke ^-^;; *blush* xD Nyo.. und ich hab mich mal dazu durchgerungen, die Prozentzahl was nach oben zu schieben oO; Ich hab zwar keine Ahnung, wie lang das hier wird [und ich bin auch schon an was neuem.. ich konnte nicht anders, dass war seit Ewigkeiten in meinem Kopf und ich hab endlich angefangen, es aufzuschreiben...] aber ich denke nicht, dass das hier noch sooo~~ lang wird.. ^^; Ich denk allerdings auch über ne Fortsetzung nach, könnt ja mal sagen, was ihr davon haltet... >.>; XD [aber ich *denk nur drüber nach*, ne? ^^;;; Vielleicht fällt mir auch bald nix mehr ein... ._.; eeeh, aber egal xD] Jaaa... wie gesagt, Schläge an mich und das Kapitel für euch... ^-^ ..::Neun::.. Kyo starrte nachdenklich an seine Zimmerdecke, auf dem Rücken in seinem Bett liegend und einen Kugelschreiber zwischen dem Zeige- und dem Mittelfinger hin und her drehend. Er seufzte, ließ den Stift fallen und drehte sich dann auf die Seite. Er fragte sich, was er tun sollte. Und er war sich nicht sicher, dass er richtig gehandelt hatte.... Im Endeffekt hatte er doch nur so gehandelt, um Die nicht noch mehr zu verletzten.... oder? Er wusste, wenn es so war, dann tat er ihm mit seinem Handeln noch viel viel mehr weh. Doch er war sich selbst nicht ganz im Klaren darüber, was er eigentlich wollte. Liebte er ihn? Konnte er ihn lieben? Was empfand er für Die? Und selbst wenn er ihn nicht liebte, das konnte er doch lernen... mit der Zeit.. nicht wahr? ,Verdammt' Er drehte sich zurück auf den Rücken und schaute wieder hinauf zur Decke. Es war nicht richtig. Es war einfach nicht so, wie es sein sollte. Er musste es Die sagen... Aber was würde er denken? Kaum zusammen, trennte er sich schon wieder von ihm. Na herzlichen Glückwunsch. Kyo schluckte. Aber wenn er es ihm nicht sagte, würde es dann nicht auf Dauer immer schlimmer werden..? Sie würden daran kaputt gehen, sie beide... Kyo grinste ironisch. An ihm konnte sowieso nicht noch mehr kaputt gehen. Er war so oder so schon ein Wrack, aber Die... Die war ihm nicht egal. Aber konnte er mit ihm zusammen sein? Würde er Die das geben können, was er brauchte? Und seien es nur Nähe oder Wärme... Kyo fürchtete sich davor. Das hatte er schon immer getan. Lag es daran, dass er so etwas selbst nie erfahren hatte? Weil seine Eltern nie zärtlich zueinander gewesen waren.. und nie jemand zärtlich zu ihm? Kyo seufzte tief. Dann schwang er die Beine über die Bettkante, stand auf und ging zur Tür, neben der sich der Lichtschalter befand, um das Licht auszumachen. Doch dazu kam er nicht. Die Tür flog mit einem lauten Krachen auf und Kyo zuckte erschrocken zusammen. Sein Vater stand im Türrahmen. Und er sah wütend aus... Was hatte er jetzt wieder vergessen? Was hatte er nicht getan.. Oder was hatte er getan? "Tooru." Kyo schluckte und wich einen Schritt zurück. "J-ja.." Sein Vater kam näher auf ihn zu und schloss die Tür hinter sich. Er musterte ihn einmal von Kopf bis Fuß und betrachtete ihn dann abschätzend. "Hast du mir nicht etwas zu beichten?" Die Stimme seines Vaters war schneidend und berechnend. Aber wovon sprach er? Kyo fühlte einen Schauer seinen Rücken hinunter laufen. Er schüttelte hilflos den Kopf. "Ich... ich hab nichts getan... wirklich nicht, ich..." Der kalte Blick seines Vaters ließ ihn verstummen. "Was erhoffst du dir davon?", fuhr er leise fort, Kyo mit jedem Schritt ein Stück näher an die Wand drängend. Kyo schaute ihn verwirrt an. Was meinte er? "Ich... ich weiß nicht..was..." "Du weißt genau, was ich meine!" Sein Vater presste die Lippen aufeinander, bis sie fast weiß wurden. Er schien verdammt wütend zu sein... Doch Kyo hatte keine Ahnung, was er getan hatte. Er schlang die Arme um seine Taille und zog die Schultern an, um sich wenigstens ein wenig Abstand zu ihm zu verschaffen. "Bitte...", flüsterte er. "Willst du Schande über uns bringen?! Über deine eigene Familie? Machst du es, um mich bloßzustellen? Vor allen?" Er griff nach Kyos Kinn und bog seinen Kopf brutal nach oben. Kyo wimmerte leise und schaute ihn scheu an. "Lass... lass mich los..." "Was hast du dir dabei gedacht?!" "Nein.....", murmelte Kyo und versuchte sich zu wehren, als sein Vater ihn gegen die Wand presste. Er drehte den Kopf weg. Irgendetwas stimmte nicht. Warum schlug er ihn nicht? Warum verprügelte er ihn nicht? Er spürte den heißen Atem an seinem Ohr und einen Brechreiz in sich aufsteigen. Wie er diesen Menschen hasste... "Ist es so..?", flüsterte sein Vater und obwohl sein Vater so leise sprach, kam es Kyo vor, als hätte er ihn angeschrieen. Kyos Augen glänzten verdächtig. Er kniff sie zusammen, damit sein Vater nicht sah, dass er kurz davor war, in Tränen auszubrechen. Er antwortete ihm nicht. Er verstand nicht, was sein Vater verlangte.. worauf er hinaus wollte. "Du bist wirklich... eine Schande...." Kyo zitterte. Sein Vater griff nach seinen Armen und riss sie auseinander, bevor er sich direkt vor ihn stellte. "Macht es Spaß...?", fragte er und Kyo konnte seinem Tonfall entnehmen, dass er ihn angrinste... gemein und widerlich. Er senkte den Kopf an Kyos Schulter. "Gefällt es dir... mit einem Mann..?" Kyo riss die Augen auf und starrte ihn erschrocken an. Nein. Das konnte nicht sein... Woher wusste er davon..? Und worauf... wollte er hinaus..? Kyo biss sich auf die Unterlippe und versuchte, seinen Vater wegzudrängen, doch der drückte ihn nur umso fester gegen die kalte Mauer. "Ist es besser.. als mit einer Frau...?" Sein Vater strich mit Daumen und Zeigefinger über seine Wange. Kyo versuchte sich zu wehren, doch er hielt ihn fest. "Glaubst du, ich lass dich gehen? Ich will wissen... wie es ist.... mit einem Mann...", fügte er so leise hinzu, dass Kyo ihn fast nicht verstanden hätte, doch er wusste, was sein Vater gesagt hatte. Und er hatte Angst davor, es auch verstanden zu haben... Er spürte die Hände seines Vaters an seiner Taille. Er rührte sich nicht. Er starrte ihn angsterfüllt an. Das würde er nicht tun. Kyo schüttelte langsam den Kopf. Das würde er niemals tun. Niemals... Als er die kalten Hände dann auf seiner blanken Haut spürte, durchzuckte ihn ein Schauer. Er hatte das Gefühl, alles um ihn herum würde sich drehen. Er schloss die Augen. Das passierte nicht.. Das passierte nicht wirklich... Er biss sich auf die Unterlippe und versuchte, nichts mehr zu fühlen. Nichts mehr zu denken. Doch sein Vater ließ ihn nicht los. Und in sein Gedächtnis brannte sich ein Geräusch, das er nie vergessen würde, als sein Vater den Reißverschluss zu seiner Hose aufriss. Er wehrte sich nicht. Er verdrängte die Tränen nicht. Und er versuchte sich einzureden, dass es gut war... Denn sein Vater würde ihm so etwas niemals antun... Niemals.... - - - Kaoru saß im Schneidersitz auf einer Bank auf dem Schulhof ihrer Schule, kaute auf seinem Bleistift herum und starrte auf den Block in seinem Schoß, bevor er den Kopf hob und Toshiya, der ihm gegenüber saß, nachdenklich ansah. "Also, wenn du mich fragst, ist das alles Mist.", sagte er dann. Toshiya griff nach dem Block. "Lass mal sehen." Er ging durch, was Kaoru auf den Block gekritzelt hatte. "Hmm... Wollte Die nicht auch etwas vorschlagen?", sagte er dann und schaute Kaoru fragend an. "Wollte er?", fragte Kaoru zurück. Toshiya nickte. "Vielleicht haben Shin und Kyo ja auch noch Ideen." Er machte eine Pause. "A propos Kyo, fehlt er schon wieder?", fragte er dann. Kaoru nickte abwesend. "Sieht so aus..." Toshiya musterte ihn. Dann stach er mit einem Stift ein paar Löcher in das dünne Papier. Ganz plötzlich riss er den Kopf nach oben. "Was ist eigentlich los?", fragte er direkt. Kaoru schaute ihn verwirrt an. "Wie, was ist los?" "Na. Alles. Mir sagt ja keiner was und trotzdem hab ich das Gefühl, mitbetroffen zu sein. Hab ich dann nicht ein Recht, zu erfahren, was los ist? Was ist mit Kyo? Und was ist mit Kyo und Die?" Kaoru starrte ihn an. Toshiya schien sich ja mächtig Gedanken zu machen... Er senkte den Blick und seufzte. "Wenn ich es selbst nur wüsste...", murmelte er dann. Toshiya verdrehte die Augen. "Du redest eine Scheiße!", fauchte er. Kaoru blickte erschrocken zu ihm auf. Er hatte nicht gedacht, dass Toshiya wütend werden konnte. "Warum erzählst du mir nichts? Ich weiß überhaupt nicht, was los ist! Ich weiß gar nichts! Warum willst du es nicht sagen?! Ich dachte.. Ich dachte wir wären sowas wie Freunde!" Er funkelte Kaoru noch einmal böse und verletzt an, dann warf er ihm den Block in den Schoß, griff nach seiner Tasche und rannte zur Schule zurück, einen verwirrten Kaoru zurücklassend. Kaoru brauchte ein paar Sekunden, um sich darüber klar zu werden, was Toshiya ihm da gerade an den Kopf geworfen hatte. Und er wusste, dass er Recht hatte. Er behandelte ihn nicht wie einen Freund.. Nicht, was diese Beziehung anging. Er war immer ausgewichen, wenn Toshiya nach Kyo oder Die gefragt hatte und das, obwohl Toshiya sehr wohl ein Recht hatte, alles zu erfahren, genau wie Shinya. Er senkte den Kopf und betrachtete noch einmal die Wörter, die er zuvor auf den Block geschrieben hatte. Er hatte überlegt, welchen Namen sie der Band geben wollten, doch wirklich etwas dabei herausgekommen war nicht. Er überflog die Vorschläge und blieb an etwas hängen, das er vorher noch gar nicht gesehen hatte. Hatte Toshiya das dazu geschrieben? Er drehte den Block um. "La Sadies...", murmelte er. Er schluckte. Dann nahm er den Bleistift, kreiste den Namen ein, warf Block und Stift in seine Tasche und lief Toshiya hektisch hinterher. - - - Die kaute nervös auf seiner Unterlippe herum. Das gleichmäßige Tuten, dass aus dem Telefonhörer in sein Ohr drang, machte ihn langsam aber sicher wahnsinnig. "Geh doch endlich ran!", fauchte er das Telefon an, drückte direkt danach wütend auf den Knopf zum Auflegen und warf das Telefon gegen die Wand. Warum ging Kyo nicht ans Telefon?! Er war nicht in der Schule gewesen.. Und niemand wusste wieso. Kyo konnte nicht krank sein, das hätte er gemerkt. Er setzte sich verwirrt auf sein Bett und stützte den Kopf auf den Händen auf. Warum geriet er eigentlich immer an schwierige Leute...? Er hob den Kopf ein Stück und schielte das Telefon argwöhnisch an. Dann stand er seufzend auf, bückte sich, hob es auf und drückte die Wahlwiederholungstaste. Doch entgegen seines Hoffens nahm auch diesmal niemand ab. "Kyo...", murmelte er und warf einen kurzen Blick aus dem Fenster. Er schaute einmal durch sein Zimmer und blieb an seinem Wecker hängen. Viertel nach vier. Er nickte vor sich hin, griff nach seinem Hausschlüssel, stürmte die Treppe hinunter und aus dem Haus. Er wusste, dass irgendwas nicht stimmte. Kyo würde nicht einfach so schwänzen. Er hatte einen Grund und Die wollte verdammt nochmal herausfinden, was es war. Er schnappte sich sein Fahrrad und begann zu fahren. Vielleicht übertreib er seine Sorgen ja auch. Aber lieber machte er sich zuviele Gedanken als zu wenige... - - - Als er vor dem Haus, in dem Kyo wohnte, ankam, war es fast Viertel vor fünf. Die stellte das Rad neben der Tür auf und klingelte. Mittlerweile war er es gewohnt, dass es bei Familie Niimura immer ein wenig dauerte, bis einem jemand die Tür öffnete, deshalb stellte er sich auch schonmal darauf ein. Also wartete er. Und er wartete. Doch als er nach fast fünf Minuten noch einmal klingelte, war seine Hoffnung schon fast dahin. Dass ihm niemand öffnete, war bisher noch nicht passiert... War denn wirklich keiner zuhause? Er konnte sich das nicht vorstellen.. Wo sonst sollte Kyo denn sein? Wenn er nicht zuhause war... Bei Kaoru konnte er nicht sein. Mit dem hatte er noch telefoniert, bevor er bei Kyo angerufen hatte. Kaoru hätte es ihm gesagt, wenn er gewusst hätte, wo Kyo steckte... Er starrte hinaus zu Kyos Zimmerfenster. Die Vorhänge waren zugezogen.. Wie immer. Und Die war sich fast sicher, dass auch das Licht aus war. War Kyo etwa wirklich nicht da? Und seine Mutter auch nicht? Das war noch nie vorgekommen. Seine Mutter arbeitete nicht. War sie einkaufen...? Die spielte nervös mit seinen Fingern. Dann wandte er sich langsam wieder um und ging zu seinem Fahrrad zurück. Er konnte nichts tun und das machte ihn fast wahnsinnig. Er musste wissen, wo Kyo war. Der Gedanke, dass ihm vielleicht etwas passiert war, machte ihn verrückt. Er atmete einmal tief aus. ,Mach dich nicht wahnsinnig.. Das wird alles einen Grund haben...' Mit einem letzten, kurzen Blick zurück, stieg er auf sein Rad und begann, gemächlich und widerwillig wieder zurück zu fahren. Er konnte nichts tun und das wusste er. Vielleicht würde Kyo am nächsten Tag wieder zur Schule kommen... Die wollte den Gedanken verdrängen, doch insgeheim war er sich fast sicher, dass Kyo nicht kommen würde. Er fehlte nicht ohne Grund. Er ging nicht ohne Grund ans Telefon und er öffnete nicht ohne Grund nicht die Tür. Aber Die konnte sich keinen Reim darauf machen. Wenn es Kyo schlecht ging.. konnte er dann nicht mit ihm reden..? Oder wenigstens mit Kaoru? - - - Ein leises Klopfen. Knochen auf Holz.... Zögerlich. Die Türklinke wurde langsam heruntergedrückt, doch die Tür war verschlossen. "Tooru-chan... I-ich bin's nur... B-bitte... lässt du mich rein...?" Ihre Stimme klang angeschlagen. Hatte sie geweint? Schon wieder? Immer noch? Sie hustete leise. "Bitte.. lass mich rein. E-er ist nicht da.. Ist ar-arbeiten.. weißt du doch." Nichts rührte sich. Wieder drückte sie die Klinke nach unten. Klopfte noch einmal. Bis sie es aufgab und sich neben der Tür auf dem Boden niederließ. .. .. .. Zwei große braune Augen starrten auf die geschlossene Tür. War sie fort? Das Klopfen hatte aufgehört. Kyo vergrub sich tiefer in seiner Bettdecke und presste seinen zitternden Körper dichter an die kalte Wand hinter ihm. Ihm tat alles weh. Er fühlte sich elend. Er hatte nicht einmal schlafen können... keine Minute, keine Sekunde. Hatte die ganze Zeit auf seinem Bett gesessen und auf den gleichen Punkt gestarrt. Er fragte sich, ob alles nur ein Traum gewesen war. Sein Vater.. er hatte das nicht wirklich getan... oder? Aber warum schmerzte dann sein ganzer Körper so sehr...? Vereinzelte Tränen traten aus seinen Augen, wurden aber direkt vom Stoff der Bettdecke aufgenommen. Er hatte die Beine an den Körper gezogen, die eine Hand in die Decke gekrallt und die andere umklammerte den Pullover, den Die ihm gegeben hatte. Er wusste nicht einmal wieso, doch irgendwie hatte dieser Pulli eine beruhigende Wirkung auf ihn... Wenn er auch keines seiner Probleme lösen konnte, so hatte Kyo dennoch das Gefühl, nicht allein zu sein. Sein Kopf drehte sich noch immer und wenn er versuchte, klar zu denken, verschwamm alles vor seinen Augen. Er versuchte, die Erinnerungen zu verdrängen, doch es ging nicht, sie waren da und sie blieben. Er hatte sich nicht gewehrt. Hatte gewartet, bis es vorbei war. Hatte gebetet, gehofft.. doch sein Vater hatte nicht aufgehört. Kyo hatte nicht einmal geschrieen, als sein ganzer Körper taub vor Schmerz wurde, hatte nur stumm vor sich hin geweint, nichts gesagt, nichts getan, nur gewartet. Er wusste nicht, ob seine Mutter wusste, was passiert war. Aber dass etwas passiert war, war unverkennbar gewesen... Was würde passieren, wenn sein Vater am Abend zurückkam? Würde es wieder geschehen? Würde es bei dem einen Mal bleiben? Kyo kniff die Augen zusammen. Langsam schob er mit der zitternden Hand die Bettdecke beiseite. Er setzte die Füße vorsichtig auf den Boden und stand auf. Er biss sich auf die Lippe. Warum musste es so weh tun...? Kyo fuhr sich mit dem Ärmel seines Pullovers über die Augen. Er konnte sich denken, wie er aussah... Aber wenigstens war er nicht geschlagen worden wie sonst. Kyo lächelte sarkastisch. Er hätte nie gedacht, dass er sich jemals wünschen würde, von seinem Vater verprügelt worden zu sein... Langsam schlurfte er zur Tür, bemüht, die Füße nicht anzuheben. Er legte die rechte Hand auf das glatte Holz und lehnte dann den Kopf dagegen, während die linke Hand vorsichtig den Schlüssel im Schloss umdrehte. Ob seine Mutter noch da war? Sein Atem war stockend. Langsam öffnete er die Tür einen Spalt und schaute hinaus. Nein, sie musste wieder unten sein. Er wollte die Tür gerade wieder schließen, als jemand seinen Namen rief und ruckartig die Tür aufriss. Kyo stolperte erschrocken rückwärts, vergrub den Kopf unter den Armen und ... er schrie. Er schrie all das aus, was er versucht hatte zu unterdrücken, seine Ängste, seine Verzweiflung, seine Hilflosigkeit. Er wusste nicht, ob er Worte schrie oder nicht, er hatte niemals in seinem Leben eine solche Angst gehabt. Er weinte und sein Körper zuckte unregelmäßig. Ganz leise hörte er jemanden seinen Namen sagen. Es kam ihm vor, als wäre die Stimme Meilen entfernt, er konnte den Tonfall nicht ausmachen. Dann spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Es war anders... Fast schon zärtlich schlang jemand seine Arme um ihn. Er verstummte und blinzelte vorsichtig. "Tooru-chan..... ich bin es.." Die Stimme... "Es ist gut..." Er schaute über ihre Schulter hinweg. Seine Mutter... "Okaa-san....", flüsterte er. Seine Mutter hob den Kopf und lächelte ihn unter Tränen an. Dann senkte sie den Blick wieder. "Es... es tut mir so Leid.. Ich wusste nicht.. ich konnte doch nicht wissen, dass er..." Sie schluckte. Kyo schüttelte nur den Kopf. "Es ist nicht deine Schuld...", murmelte er. Sie streichelte über seine Schulter. "Ich rede mit ihm. Das.. passiert nicht noch einmal, ich versprech's dir.." "Nein.. nein, sonst.. du weißt doch, wie er ist... er macht bei dir weiter, bitte... lass es auf sich ruhen..." Kyo schaute sie flehend an, doch sie schüttelte den Kopf. "Das k-kann.. nicht so weitergehen...", sagte sie leise. Fragend blickte Kyo auf. "Was.. meinst du...?" Sie senkte den Blick und streichelte vorsichtig über seinen Rücken. "I-ich.. weiß... es.. n-nicht.." Sie lächelte vorsichtig und drückte ihn dann fester an sich. "Aber ich verlass dich nicht." - - - Leicht nervös drückte Kaoru auf die Klingel. Toshiya war ihm am Rest des Tages systematisch aus dem Weg gegangen und selbst, als Kaoru ihn festgehalten hatte, hatte er ihn nur böse angesehen, sich von ihm losgemacht und war weggerannt. Kaoru war sich nicht bewusst gewesen, wie sehr er Toshiya damit wehtat. Er hatte in letzter Zeit soviel im Kopf, dass ihn voll und ganz beschäftigte... War es da ein Wunder, wenn er Toshiya da mal au0en vor ließ? Es tat ihm ja Leid. Kaoru war sich nur nicht so sicher, ob Toshiya ihm denn jetzt zuhören würde... Die Tür wurde geöffnet. Eine Frau mittleren Alters lächelte ihn an. "I-ich.. wollte zu Toshiya.", sagte Kaoru und lächelte verlegen. Sie nickte leicht und zog ihm die Tür auf. "Er ist in seinem Zimmer. Treppe rauf und dann die zweite Tür links." Kaoru nickte dankbar und ging langsam die Treppe nach oben. Er hätte Toshiyas Zimmer vermutlich auch ohne die Hilfe seiner Mutter gefunden... Denn nur aus dem letzten Raum auf dem Flur drangen leise Töne eines Basses. Kaoru hob die Hand und klopfte zögerlich. Keine Antwort. Er klopfte noch einmal. Wieder nichts. Wurde er ignoriert?! Wieder setzte er die Fingerknöchel gegen das weiße Holz, diesmal ein wenig fester. Das Bassspiel brach ab. "WAS IST denn, verdammt?!" Kaoru schluckte und fragte sich, ob es denn wirklich von Vorteil war, jetzt diesen Raum zu betreten... Toshiya schien ziemlich wütend zu sein. Er war schon wieder auf halbem Weg nach unten, als die Tür zögerlich geöffnet wurde. Toshiya linste durch den Spalt. Kaoru starrte ihn an. Toshiya seufzte und öffnete die Tür weiter. "Hey...", murmelte er und verzog sich wieder in seinem Zimmer, die Tür für Kaoru auflassend. Unsicher betrat Kaoru den Raum. Toshiya saß auf seinem Bett, den Kopf über den Bass in seinem Schoß gebeugt. "Mach die Tür zu." Kaoru gehorchte und schloss die Tür. Unschlüssig blieb er davor stehen. "E-es.. tut mir Leid...", fing er an, "Ich weiß... das war nicht unbedingt 'ne großartige Leistung, aber.. ich hab das nicht gemerkt, weißt du? Ich wollte dir nicht wehtun, oder dich ausschließen oder so..." Unruhig verknotete er seine Finger. Nie hätte er gedacht, dass eine einfache Entschuldigung ihn so nervös machen könnte. Vielleicht lag es an Toshiyas abweisender Haltung. Kaoru ging einen Schritt auf ihn zu. "Was soll ich denn sagen?", fragte er. Er fühlte sich schlecht und es tat ihm Leid, dass er Toshiya so ausgeschlossen hatte, aber er hatte sich entschuldigt, oder? War es jetzt nicht an Toshiya, darauf einzugehen? "Wie... geht's Kyo?", murmelte Toshiya und blinzelte Kaoru vorsichtig an. Er lächelte erleichtert und setzte sich neben Toshiya auf das Bett. "Ich weiß es nicht... Er war ja nicht in der Schule und scheint nicht ans Telefon zu gehen. Ich hoffe mal, dass er morgen wiederkommt... Eigentlich ist es nicht Kyos Art, grundlos nicht zur Schule zu kommen, weißt du?" Toshiya nickte und stellte den Bass auf dem Boden ab. "Darf ich..." Vorsichtig blickte Toshiya zu Kaoru auf. "Darf ich.. jetzt wissen, was mit Die ist...?" Kaoru fuchtelte ausweichend mit den Händen in der Luft herum. "Ich.. ich weiß selbst nichts genaues." Als er Toshiyas Blick sah, fügte er hinzu: "Und das ist die Wahrheit. Bitte, ich hab keine Ahnung, was zwischen den beiden abgegangen ist, ich hab selbst nur meine Vermutungen..." "Die da wären?", fragte Toshiya und zog die Augenbrauen hoch. Kaoru verzog den Mund. "Ich.. will keine Gerüchte in die Welt setzen, verstehst du...?" Toshiya senkte den Blick und nickte. "Klar." Kaoru fühlte sich unbehaglich. Toshiyas Antwort hatte ihm ein bisschen zu positiv geklungen. "Totchi, ich mach das nicht, um dir wehzutun." Toshiya hob den Blick und verdrehte die Augen. "Sag mal, was glaubst du eigentlich, wer du bist?", fragte er und funkelte ihn böse an. "Glaubst du wirklich, alle kleben so an dir, dass du jeden mit zwei Worten direkt verletzten kannst? Glaubst du, du bist so wichtig für die Welt, dass niemand ohne dich leben könnte?! Wenn du das wirklich denkst, Kaoru-sama, dann tust du mir leid!" Toshiya fühlte, wie er zitterte. Er hatte Kaoru damit nicht unbedingt die Wahrheit an den Kopf geworfen, denn er hatte ihm sehr wohl wehgetan, aber er wollte Kaoru nicht das Gefühl geben, unabdingbar zu sein. Kaorus Blick warf ihn ein wenig aus der Bahn. Eigentlich hatte Toshiya gedacht, Kaoru würde sich jetzt auf ihn stürzen und ihn mit Worten zerfetzen, aber Kaoru saß noch immer da und blickte ihn nachdenklich an. Dann, es schien Toshiya wie eine Ewigkeit, biss Kaoru sich auf die Lippe und sah ihn direkt an. "Tut mir Leid.", murmelte er. Er klang unsicher. Toshiya hatte das Gefühl, etwas in ihm würde zusammen fallen. Er hatte Kaoru nicht verletzten wollen.. Er hatte ja nicht einmal wirklich gemeint, was er gesagt hatte, aber wie sonst hätte er sich verteidigen sollen? Es gab Dinge, die nicht einmal sein Stolz zuließ. Und doch... Jetzt saß Kaoru so hilflos da und Toshiya wollte ihm sagen, dass er nur Mist geredet hatte. Allerdings würde das seine Theorie ja wieder bestätigen.... Toshiya wich Kaorus Blick aus. "T-tu.. ich das wirklich...?" Seine Stimme klang brüchig und als Toshiya ihn wieder ansah, bemerkte er seinen vorsichtigen Blick. Toshiya versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken. Er durfte in so einer Situation doch nicht lächeln! Doch Kaoru artete auf eine Antwort... Also schüttelte Toshiya den Kopf. "Nicht?" Kaoru schien jetzt endgültig verwirrt. Beschämt knete Toshiya seine Finger. "N-nein... ich musste doch irgendwas sagen...", murmelte er verlegen. "Soll heißen, eigentlich hast du mir sehr wohl wehgetan. Was willst du dagegen unternehmen?" Ernst hob er die Augenbrauen. "W-was?" Toshiya verzog beleidigt den Mund. "Das heißt, du willst das nicht einmal gut machen?" Er kniff die Augen zusammen. "Dann hatte ich vielleicht doch Recht...", fügte er schmollend hinzu. "N-Nein!" Kaoru starrte ihn hilflos an. "Was.. soll ich denn machen...?", fragte er. Toshiya hielt inne. Er spürte, wie seine Wangen heiß wurden. Er schluckte. "Küss mich." TBC! yeah! XD [gomen, mir gefällt das ende. xD] Und ja.... wie gesagt, ihr dürft mich jetzt alle reihum schlagen, weil ich so böse zu Kyo bin, aber wo kämen wir denn hin, wenn auf einmal alles super wär, hä?! echt ey xD... außadem isses ja nua a ficcu, ne? ;___; also.. seid net zu bös zu mia.... T__T bis~~~~ zum nächsten Kapi ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)