Drowning von abgemeldet (+~+Dir en grey+~+) ================================================================================ Kapitel 1: ..::EINS::.. ----------------------- Heyya... Uhm. Ja. *was neues hochlad* Hab zwar die andere Ficcu [A Silence.. *lala* *werbung mach*] noch nicht ganz fertig aber macht nix +.+ Nya. Also wieder ne Diru-Ficcu... Spielt diesmal so Schulzeitkrams High School zeug Zeit, ich liebe School-Fics ^-^°°° Hmmm... Diesmal war ich auch so richtig kreativ was Kapiteltitel angeht, aber macht nix. Okay. Danke an alle die's lesen und Kommie schreiben ^^° ..::Eins::.. Müde zog er auch den zweiten Vorhang zu und schaltete dann das Licht aus. Er gab sich die größte Mühe, aber trotzdem fiel noch immer das grelle Licht der Nachmittagssonne durch den schwarzweißkarierten Stoff in sein Zimmer. Er warf sich auf sein Bett und vergrub das Gesicht im Kissen. Dann tastete er neben sich auf seinen Nachttisch, fand, wonach er suchte und erhob sich wieder. Er betrachtete den Kugelschreiber in seiner Hand. Er war ein Werbegeschenk von der Firma seines Vaters. Der neongrüne Schriftzug warb für eine zweimonatlich erscheinende Zeitung, von der sein Vater der Herausgeber und Chefredakteur war. Er nahm den Stift und bohrte die Spitze in die Wand gegenüber von ihm. Dann begann er, Worte zu schreiben, musste gelegentlich untereinander oder schief weiterschreiben, um nicht das zu übermalen, was er an anderen Tagen geschrieben hatte. Seine Mutter hatte sich schon immer darüber aufgeregt und ihm gesagt, er solle für seine Schreibereien gefälligst Papier benutzten, doch er ignorierte sie. Sein Vater hätte ihm dafür vermutlich den Hals umgedreht, doch dem war das noch nicht einmal aufgefallen, da er sowieso erst spät abends nach Hause kam und morgens um sechs schon wieder ging. Er bekam nie wirklich viel von seinem Vater mit, was ihn aber auch nicht sonderlich störte - eher im Gegenteil. Er hob die linke Hand und strich sich ein paar der blondgebleichten Haarsträhnen aus dem Gesicht und putzte dann den, durch das Kratzen des Kugelschreibers von seiner Wand blätternden, Putz von seiner Bettkante. Er hasste Dreck. Und in seinem Haus gab es genug davon. Er umschloss den Kugelschreiber mit der Faust und bohrte die Worte jetzt in die Wand, so unleserlich, dass jemand außer ihm selbst sie niemals hätte entziffern können. Dann hielt er inne, warf den Kugelschreiber gegen die gegenüberliegend Wand und warf sich wieder auf sein Bett, den Kopf in das Kissen drückend, als würde er hoffen, dadurch zu ersticken. Einige Minuten lag er so da, bis er aufschaute und einen Blick auf das leuchtende Zifferblatt seines Weckers warf. Halb fünf nachmittags. Nur noch ungefähr fünfzehn Stunden. Fünfzehn Stunden. Dann würde er wieder, seitdem er fast sechs Monate nicht dort war, zur Schule gehen müssen. Er würde alle neuen Gesichter kennenlernen müssen, seine alten Klassenkameraden neu kennenlernen müssen - er wünschte, er müsste nie wieder zurück. Er hatte sowieso keine Freunde - oder nur ganz, ganz wenige. Und das waren dermaßen gute Freunde, dass sie ihn in den ganzen sechs Monaten nicht einmal besucht hatten. Sie hatten nichteinmal angerufen. Alles, was er fast täglich bekommen hatte, waren eMails mit dem Stoff, den er nachlernen musste. Er hatte sie gelöscht. Jede einzelne verdammte eMail hatte er gelöscht, ohne sie auch nur zu öffnen. Er wusste ja, was drin war und er hatte ohnehin nicht vorgehabt, irgendetwas nachzuholen. Schule war ihm egal. Ihm war alles egal und alles was er wollte, war in Ruhe gelassen zu werden. Dummerweise war das das einzige, was er scheinbar nicht bekommen konnte. Er setzte sich auf und trabte langsam zum Fenster, um den Vorhang ein winziges Stück aufzuziehen. Die Sonne stach ihm immer noch in die Augen und er kniff sie schnell zusammen, bevor er sie wieder einen Spalt öffnete und versuchte, etwas zu erkennen. Er wusste genau, was ihn von draußen anstarrte und das nun schon seit fast siebzehn Jahren. Die Häuser draußen waren kahl und grau. Keine Blumenkübel die die Fensterbänke verzierten und keine bunt angestrichenen Hauswände oder Fensterrähmen. Das einzige, was den trostlosen Blick nach draußen als einigermaßen schön gestalten konnte, war der Himmel, der sich tiefblau über der Stadt wölbte und ihn klar und wolkenlos anschaute. Er seufzte deprimiert, zog den Vorhang ein weiteres Stück zur Seite und nahm sich seine Gitarre. Er war, was das Gitarrespielen angeht, nicht besonders talentiert und den Gitarrenunterricht, den er am Anfang gehabt hatte, hatte er auch nach zwei Wochen wieder aufgegeben. Sein Therapeut hatte gemeint, er solle ein Instrument lernen, um seine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen, doch die Gitarre stand die meiste Zeit nur als Staubfänger in einer Ecke seines Zimmers. Gelegentlich nahm er sie und probierte ein paar einfache Melodien aus, die ihm im Kopf rumspukten, doch weit kam er meist nicht, da ihm die nötige Übung fehlte. Er setzte sich auf sein Bett und ging mit einem Plektrum über die Saiten. Er hasste Akustikgitarre. Das stellte er in diesem Moment zum tausendsten Mal fest. Wieso war sein Vater so geizig gewesen und hatte ihm keine richtige, eine E-Gitarre gekauft? Genug Geld hatte er ja schließlich... Er legte das Plektrum zur Seite und zupfte die Saiten mit den Fingern. Er hatte schon so oft versucht, verschiedene Stücke von X auf der Gitarre zu begleiten, war jedoch jedes Mal kläglich gescheitert. Er schloss die Augen und umklammerte den Steg mit beiden Händen, dann stand er wieder auf und stellte sie zurück in ihre Ecke, wo sie hingehörte. Vielleicht war er einfach zu dämlich für dieses Instrument. Er legte sich wieder mit dem Bauch auf sein Bett und schloss die Augen. Er hasste Schule. "Kaoru?" Der Angesprochene zögerte einen Moment, drehte sich dann um und schaute in das fragende Gesicht seines Freundes. "Ja?" "Wozu stehst du hier? Wartest du auf irgendwas?" Kaoru steckte die Hände in die Manteltaschen. "Kyo kommt heute zurück.", antwortete er und ließ seinen Blick wieder über die Straße vor dem Schulgebäude wandern. "Wer?" "Kyo. Du weißt schon." "Der kleine Blonde, den sie von der Schule geworfen und zu 'nem Psychiater geschickt haben?" "Sie haben ihn nicht von der Schule geworfen." "Aber zu einem Psychiater geschickt." Kaoru drehte sich wieder um und musterte ihn. Seine Haare hingen ihm in den Augen. Er hatte sie braun gefärbt, obwohl er schon seit langem den Wunsch hegte, sie komplett blond zu bleichen und dann knallrot zu färben - aber das würden weder seine Eltern noch die Schule mitmachen. "Was starrst du mich so an?" "Du kennst ihn nicht, Die. Er hatte Probleme. ... Probleme, die er hoffentlich mittlerweile gelöst hat." "Wenn er so ist, wie alle sagen, ist er bestimmt nicht ein einziges Mal zum Seelenklempner gegangen." Kaoru seufzte. "Aber er ist nicht, wie alle sagen." "Aha?" Die zog eine Augenbraue nach oben. "Sondern?" "Was weiß ich." "Und.. glaubst du, dass er heute kommt?" "Angeblich kommt er heute zurück." "Bedeutet er dir so viel, dass du die erste Stunde schwänzt, obwohl du genau weißt, dass er doch nicht kommen wird? Es hat vor fünf Minuten geklingelt und ich weiß, dass du das weißt." "Ich will es ihm nur leichter machen, sich wieder hier einzuleben. Er war seit sechs Monaten nicht mehr hier und du weißt selbst, dass sich in sechs Monaten einiges verändert." Die zuckte die Achseln. Dann packte er Kaorus Handgelenk und zog ihn mit sich zurück zum Gebäude. "Entweder er kommt, oder er kommt nicht. Du änderst aber nichts daran, wenn du weiterhin da stehst und Löcher in die Luft starrst." Kaoru machte sich von ihm los und schaute sich noch einmal um. "Vielleicht hast du Recht..", murmelte er. Dann folgte er Die in die Schule und zu ihrem Klassenraum. Er schluckte und hob die Hand. Er nahm all seinen Mut zusammen, bewegte sie bis einige Zentimeter vor die Holztür, hielt dann inne und verharrte in der Bewegung. ,Du kennst alle Leute hier... Jedenfalls fast, denk ich...' Er schnaufte, richtete sich auf, streckte die Schultern nach hinten, wischte sich noch einmal ein paar blonde Strähnen aus den Augen, versuchte so grimmig zu gucken wie er konnte und klopfte. Kurze Zeit passierte gar nichts, dann öffnete er auf ein leises "Herein" hin die Tür und schaute vorsichtig in den Raum. Noch einmal versuchte er, seine Scheu zu ignorieren, riss die Tür ganz auf und platzte dann in den Raum. Alle Menschen, alle sechsunddreißig Gesichter in diesem Raum, starrten ihn an. Erleichtert stellte er fest, dass sich doch im Grunde nichts an der Kurskonstellation geändert hatte und immer noch die gleichen Idioten wie früher seinen Philosophiekurs besuchten. "Kyo! Auch wieder im Lande? Haben sie dich aus der Klapse entlassen?" Finster starrte Kyo durch die Reihen, bis er den fand, dem die Stimme gehörte. Er sagte nichts, erwiderte nichts auf die Gemeinheit, die ihm gerade an den Kopf geworfen worden war. "Niimura-san...", fing der Lehrer, den Kyo bisweilen überhaupt nicht beachtet hatte, an. Er wandte sich um. "Ja?" "Ich bin sehr froh, dass es Ihnen besser geht. Und ich wäre noch froher, wenn sie die Tür schließen und sich auf einen Platz setzten würden." Kyo griff nach der Türklinke, drückte die Tür zurück in den Rahmen und sah sich um. In der letzten Reihe saß Kaoru. Der einzige, wirklich einzige, mit dem er je einigermaßen klar gekommen war, der einzige in diesem ganzen Haufen von Idioten, den er, wenn überhaupt, als "Freund" bezeichnen würde. Jedenfalls war das vor sechs Monaten gewesen. Auf dem Platz neben Kaoru, auf dem er sonst immer gesessen hatte, saß ein Kerl mit braungefärbten Haaren, die ihm bis zum Kinn hingen und mit dem er nie auch nur irgendetwas zu tun gehabt hatte. Er hatte früher ein oder zwei gleiche Kurse mit ihm belegt gehabt und alles, was Kyo von ihm wusste, war, dass man ihn Die nannte, wenn das auch nicht sein richtiger Name war. Er war bisher immer der Meinung gewesen, Die wäre ein unübertrefflicher Vollidiot und deshalb wunderte es ihn umso mehr, dass besagter Die sich jetzt auf seinem Platz neben Kaoru sitztend befand. Er schluckte. Irgendwie hatte er gehofft, dass sich für ihn nicht allzu viel ändern müsste, aber dieses winzige Detail veränderte schon jetzt alles. Er ließ seinen Blick durch den Raum schweifen und fand schließlich einen leeren Platz in der vorletzten Reihe direkt am Fenster. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, raffte er seine Tasche, ging, ignorant wie immer, an seinen Mitschülern vorbei und setzte sich auf den Platz. Er hörte das Gewisper in allen Reihen und er hörte genau, dass nur über ihn gesprochen wurde und auch die Unwissenden nun darüber aufgeklärt wurden, wer denn dieses kleine, blonde Etwas war, das zwar gerade mehr oder weniger neu in die Klasse kam aber trotzdem von allen gekannt wurde. Kyo war schlecht. Warum hatte er es nicht geschafft, das, was er sich vorgenommen hatte, durchzuziehen? Er hatte sich doch alles schön zurecht gelegt, er würde den Raum betreten, alle würde sich über ihn lustig machen, Kaoru würde lächeln wie immer und alle zur Sau machen, die ein böses Wort über ihn verloren und ihm dann sagen, dass er neben ihm sitzen könnte. Kyo hatte nie wirklich an Kaoru gehangen, aber von ihm hatte er nicht erwartet, dass er ihn dermaßen ignorieren würde... Er holte einen Block und einen Kugelschreiber aus seiner Tasche und versuchte so gut wie möglich, den Lehrer zu ignorieren, der ohne Pause redete und sie alle über ihr Unwissen aufklärte. Er warf einen Blick zur Seite. Neben ihm saß ein Mädchen. Er brauchte ein paar Sekunden, um sich zu erinnern wer sie war. Sie hatte die Haare geschnitten und sich blonde Strähnen machen lassen, doch Kyo erinnerte sich daran, dass sie Kikuko hieß, was nicht unbedingt klar war, da er sich nie wirklich für die anderen aus seiner Stufe interessiert und sich nie die Mühe gemacht hatte, ihre Namen zu lernen. Sie ignorierte ihn. War es aus Höflichkeit oder aus Abneigung ihm gegenüber? Er wusste es nicht, aber er wusste, dass sie ihn einigermaßen kannte und so wusste, dass er nichts lieber auf der Welt mochte, als in Ruhe gelassen zu werden. Sein Blick schweifte nach draußen auf den Schulhof, von dem er, wegen der Größe des Fensters, nicht allzu viel sehen konnte. Er beugte sich ein Stück vor. Die Bäume waren noch immer kahl, aber die Sonne schien und der Himmel strahlte wie am Tag zuvor angenehm und fröhlich hinunter. Kyo nahm den Kugelschreiber und begann, die erste Seite des Blocks zu bekritzeln. Es war die erste Unterrichtsstunde seit Langem, doch schon jetzt fragte er sich, was hier eigentlich sollte. Er wollte nicht hier sein, doch zuhause wollte er noch weniger bleiben. Er seufzte und wünschte sich nichts lieber als den Pausengong. "Kyo!" Kyo wandte sich um und starrte geradewegs in Kaorus dunkelbraune Augen, die ihn freundlich anfunkelten. "Du bist wieder da.", sagte er und lächelte. Kyo nickte. "Sieht wohl so aus." "Ich.. hab eben gewartet aber du bist nicht gekommen, ich dachte schon, du kommst gar nicht." "Du wusstest, dass ich heute wieder her kommen sollte?" "Ja.. ich.." Auf ein Räuspern von Kyo hin drehte Kaoru sich um. "Ah, Kyo, das ist Die.", sagte er und schob Die ein Stück nach vorne. "Die, Kyo." Die nickte und lächelte skeptisch. "Freut mich." Kyo wusste sofort, dass Die ihm unsympathisch war. Die Art, wie er ihn gemustert und begrüßt hatte, zeugte nur davon, dass Die Kyo selbst jetzt schon nicht leiden konnte und Kyo hasste Menschen, die ihm gegenüber voreingenommen waren. Aber so machte Die es Kyo leichter. "Mich nicht..", sagte er leise und schaute ihn finster an. Einige Sekunden war es still - Die sagte nichts, weil er überrascht war, so schnell so viel Abneigung entgegen geschleudert zu bekommen und Kaoru schwieg, weil er nicht sicher war, was er tun sollte. Er lachte vorsichtig und klopfte Die nervös auf die Schulter. "Eh... ja, freut mich jedenfalls, dass du wieder da bist." "Da bist du der einzige..", murmelte Kyo und zog die Schultern hoch. "Und.. wie ging's dir so? Ich meine.. was hast du gemacht?" Kyo scharrte widerwillig mit den Füßen auf dem Boden. "Bin zum Therapeuten, hab 'n bisschen Gitarre gelernt, mich gelangweilt." "Du hast Gitarre gelernt? Echt? Das ist super! Und, wie kommst du voran?", fragte Kaoru fröhlich. "Überhaupt nicht. Hab nach zwei Wochen wieder aufgehört und jetzt steht die Gitarre in meinem Zimmer und verstaubt." "Oh.." Kaoru schaute ihn enttäuscht an. "Die spielt übrigens auch Gitarre. Und nicht gerade schlecht, weißt du." Kyo schaute zu Die nach oben. "Ah. Schön zu wissen." Er wandte sich wieder an Kaoru. "Wenn's dir nichts ausmacht, gehe ich jetzt, ne..." Und er machte auf dem Absatz Kehrt und ließ Kaoru und Die stehen. Die zog die Augenbrauen hoch. "Und mit sowas bist du befreundet?" Kaoru starrte ihn finster an. "Er ist eigentlich ganz nett. Bist selbst schuld, dass er dich nicht leiden kann. Hättest ihn nicht so abschätzend ansehen dürfen." "Tut mir Leid, oh Kaoru-sama, aber sowas läuft mir nicht alle Tage über den Weg." "Versuch wenigstens, nett zu ihm zu sein, okay?" Die verdrehte die Augen. "Jaja..." . . Kyo schloss die Tür des Klassenraums hinter sich und seufzte. Er hasste Schule. Hosted by Animexx e.V. 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