The Groom and his best man von abgemeldet (A SG-Lovestory) ================================================================================ Kapitel 9: I wonder if you know the pain, to want the one thing you haven't got ------------------------------------------------------------------------------- Titel: The groom and his best man Autor: Uo-chan E-mail: Arisa2110@aol.com (Stichwort: Groom) Fandom: Savage Garden Pairing: D / D Beta by: Shinishu-chan Chapter: 9 / ?? Rating: PG-16 Warnungen: m / m Beziehung Disclaimer: Ich habe SG nicht unter Vertrag und kann nicht mit ihnen machen, was ich will, weil sie sich getrennt haben! Oh mein Gott! Aber nur beruflich. Darum verklagt mich nicht. Kommentar: Ja, ja, die Kapiteltitel werden immer länger. Dieses Kapitel ist das Ende, hehe, des ersten Teils, denn es geht noch laaaange weiter. Immerhin muss das Pairing noch erfüllt werden und ein wenig Dramatik kommt auch noch. Glücklicherweise bin ich grade sehr inspiriert. Grüße an: Shini, meiner treuen Reviewerin Niedy und Kai BGM: "Mine" von Savage Garden und "Kiss and say goodbye" von The Manhattans Widmung: Meiner Muse. Chappi 09: I wonder if you know the pain, to want the one thing you haven't got Müde öffnete Darren die Augen. Hatte er eben die Haustür schlagen hören oder hatte er sich das nur eingebildet? Er lauschte auf weitere Geräusche, doch das Haus war bis auf das leise Schnarchen Olivers, der in einem Sessel neben seinem Bett eingenickt war, vollkommen still. Im Halbdunkel tastete er blind nach dem Wecker und versuchte die digitalen Ziffern zu identifizieren. Halbsieben in der Früh. Ein Seufzer entrang sich seiner Kehle, ohne das er genau wusste, weshalb. In seinem Kopf herrschte ein schreckliches Chaos und er fühlte sich bedrückt und traurig. Was war gestern noch einmal passiert? Ach ja, Daniel hatte geheiratet. Diese Worte klangen so simpel und so richtig. Wünschte es sich nicht jeder einmal eine hübsche Frau zu heiraten und hatte Daniel es nicht auch verdient? Sein Gedächtnis kehrte allmählich zurück. Das war alles nicht wahr. Michelle hatte gestern nicht wirklich dieses obernegative Wort mit "N" gesagt, nicht auf die wichtigste Frage, die man ihr hätte stellen können. Und er hatte nicht die Bemerkung von den Baltimores und auch nicht dieses Gespräch mitangehört, welche, wenn man sie zusammen fügte, einige Mutmaßungen zu ließen, die allesamt kein gutes Licht auf die Braut warfen. Immerhin hatte ihr schlechtes Gewissen sie soweit gebracht, Daniel nicht weiter zu hintergehen. Ein Funken Reue. Ganz unvermittelt sah er sich selbst winzig klein in einem roten Anzug mit Hörnchen, einem Schwänzchen und einem Dreizack in der Hand, mit dem er als "Michelles Gewissen" ihren Kopf malträtierte. Die Vorstellung gefiel ihm irgendwie und er schmunzelte in sich hinein. Ja, es stimmte, dass sie für ihre Tat büßen musste und es würde. Doch Darren war nicht derjenige, der dafür zu sorgen hätte. Sie selbst würde in einigen Jahren an den gestrigen Tag zurückdenken und sich für ihre Dummheit verfluchen und ihres Lebens nicht mehr froh werden, weil sie sich diese Chance hatte durch die Finger rinnen lassen. Er hoffte, dass sie sich schon jetzt Selbstvorwürfe machte und Dan nicht so naiv wäre, ihr ein zweites Mal sein Herz zu schenken. Doch das waren keine netten Sachen, die er da gerade dachte. Er war ja selber nicht ganz unschuldig. Wenn er es gewollt hätte, wäre er in der Lage gewesen, die Hochzeit zu verhindern. Nämlich wenn er vor Jahren Daniel seine Meinung über dessen Freundin gegeigt hätte. Was er damals aber aus einem guten Grund nicht getan hatte. Aus dem gleichen Grund, der ihn auch davor bewahrt hatte, seinem besten Freund von seinen Befürchtungen zu erzählen und ihm seine Gefühle kurz vorher zu beichten. Hatte er sich also etwas vorzuwerfen? Er bezweifelte es, denn bis auf jene Lüge, die eher eine Notlüge gewesen war, hatte er nichts falsch gemacht. Vor seine geistigen Auge ließ er die Zeit in dem großen Saal noch einmal Revue passieren: Er steht neben Daniel, dort wo sein Platz ist, auf der linken Seite, dort wo das Herz ist. Die Musik ertönt und langsam kommt sie in ihrem teuren, weißen Kleid am Arm ihres Vaters den Gang entlang geschreitet. Noch sind alle Gäste ganz begeistert von ihr. "Oh, wie hübsch!" und "Ah, wie anmutig!" murmeln sie und er denkt sich: "Warum gerade sie?!", aber er hält artig seinen Mund und lächelt. Lächelt, als wäre es das letzte, was er noch kann, weil in ihm nur noch Scherben sind und er im Grunde todunglücklich über diesen Mist ist. Die Gedanken sind frei, sagt man so schön und er wirft ihr im Geiste all die Gemeinheiten an den Kopf, die er ihr schon immer mal sagen wollte. Der Beamte rattert seine Rede hinunter und alle grinsen und alle sind fröhlich. Niemand würde auf die Idee kommen, dass die Braut ihnen gleich den Tag versauen wird. Daniel sagt ja, sie sagt nein und dann starren die Gäste nach vorne, japsen nach Luft und sind schockiert. Das Interesse gilt allerdings nicht Michelle sondern Dan. Wie reagiert er darauf? Die Jones, die Baltimores, Stephanie, sogar die Braut, jeder blickt erwartungsvoll Daniel an. So auch Darren, der bestürzt feststellen muss, dass er die Miene auf dem Gesicht des Blonden nicht lesen kann. Was muss in jenem Moment in dessen Kopf abgehen? Sicher ist er erstaunt, aber was noch? Was fühlt er? Die Minuten, in denen sich niemand traut etwas zu sagen, scheinen unerträglich. Schließlich rennt Michelle aus dem Raum. Es macht den Anschein, als ob Daniel eher sie verletzt hat, als andersherum. Während klar wird, dass die Hochzeit geplatzt ist, kümmern sich Jonathan und seine Frau Marianna um die Gäste und wie ein getretener Hund schlürft der Bräutigam an die frische Luft, in einigem Abstand gefolgt von seinem zweiten Bruder und dem bekümmerten Trauzeugen. So lief es ab, insgesamt wohl der schlimmste Tag im Leben des Sängers. "Empfindest du noch etwas für mich?" Was war das für eine Frage? Hatte Daniel je an dieser, in Daz' Meinung unumstößlichen, Tatsache gezweifelt? Und warum musste er genau in dem Augenblick fragen? Was hatte er denn erwartet? Wie hätte er auf die Wahrheit reagiert? Das war doch alles zu absurd! Morgen würde er abreisen müssen und bis dahin wäre es im lieber, die Sache geklärt zu haben. War Daniel von seinem Gespräch mit Michelle bereits zurück? Und wenn, weshalb kam er dann nicht her und erzählte ihm das Ganze? Wusste er denn nicht, dass es ihn brennend interessierte? Was hatte Michelle sich nur dabei gedacht, Danny einen solchen Schock für 's Leben zu verpassen, wenn nicht sogar ein Trauma? Er würde vielleicht nie wieder heiraten wollen, nach der Abfuhr wäre das nur zu verständlich. Obwohl, für Darren hätte die Aussicht auch so ihre Vorteile... nein, jetzt nicht an sich selbst denken! Der arme Daniel! Das erinnerte ihn irgendwie an die Zeit, zu der er selbst verheiratet gewesen war. Mit Colby war damals ebenfalls so einiges schief gegangen und es hatte nicht allzu lange gehalten. Daniel hatte ihm beigestanden, ihn getröstet und ihn wieder aufgerichtet, aber das war vor seinem Outing gewesen. Das war eine schmerzliche Erinnerung, denn sie bedeutete den Anfang vom Ende. Danach war es bergab gegangen und immer weiter runter bis zu jenem Anruf, mit dem diese kleine Katastrophe für Darren begonnen hatte. Doch durch Nachdenken allein würde er ohne Dan auf keine zufriedenstellende Lösung kommen. Es war zu früh, um aufzustehen. Ein Blick nach links, sagte ihm, dass Oliver noch tief im Land der Träume umherirrte. Die süße Dannypuppe lag neben ihm auf dem Kissen und lächelte ihn unverändert an. Da war wieder ein Geräusch im Haus. Einbrecher? Das fehlte ihm gerade noch! Seine Gedanken überstürzten sich wie zu leichte Boote auf Stromschnellen. Natürlich könnte es auch Daniel sein, aber das hieße ja, dass er jede Sekunde hereinkäme! Das wäre nicht weniger grauenvoll. Der Sänger war hin und her gerissen. Er wollte Dan sehen und auch eben wieder nicht. Es ging ihm genauso schlecht, wie vor der Hochzeit und er wusste nicht zu sagen, was ihm schlimmer zusetzen würde. Dass sich Michelle mit ihm aussöhnte und sie nur einen zu verständlichen Grund dafür gehabt hatte, ihn vor dem Altar stehen zu lassen und sich in drei, vier Wochen die Heirat von Neuem anbahnte oder dass sie ihm das Herz gebrochen hatte und er bis in die nächste Ewigkeit um sie trauern würde. Mit einem Ruck schreckte Oliver aus seinem Schlaf auf: "Daniel! ...Ach Gott, wie spät ist es Darren?" Etwas aus der Fassung geraten, brauchte er eine halbe Minute, um zu realisieren, was man von ihm wollte. Im Grunde jedoch hätte er gar nicht auf die Uhr sehen müssen, denn zum Antworten kam er nicht mehr. Die Tür ging geräuschlos auf und vor den beiden stand Dan im Türrahmen. Er sah übermüdet aus, als wäre er die ganze Nacht unterwegs gewesen. "Oh, Dannyboy. Wie ist 's gelaufen?", platzte Olli heraus und stand aus seinem Sesselchen auf. Sein kleiner Bruder hob die Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. Die grünen Augen fixierten die Dannypuppe. "Oliver, du Idiot." Der Angesprochene machte einen auf Unschuldslamm: "Ich weiß nicht, was du meinst..." "Raus. Ich muss mit Darren reden... unter vier Augen." In Windeseile war Oliver aus dem Zimmer gewirbelt und Daz war etwas mulmig zumute. Er saß in seinem Star Wars Pyjama im Bett, ihm gegenüber sein bester Freund, der mit ihm etwas Ernstes zu klären hatte. Diesmal war es schlimmer, als in der Garderobe im Standesamt. Hier war niemand, der mal eben reinplatzen konnte, um dem Gespräch ein Ende zu setzen. Sie hatten fast unbegrenzt Zeit und nicht mal eine von Ollis Überraschungen war zu erwarten, denn der würde sich vorerst raushalten, wenn er den Blonden nicht übermäßig verärgern wollte. Daniel kam auf ihn zu und ließ sich in dem Sessel, in dem zuvor sein älterer Bruder sein Nachtlager bezogen hatte, fallen. "Du siehst nicht gut aus. Willst du nicht vielleicht vorher etwas schlafen?", fragte Darren, einerseits sehr beunruhigt über Dans Zustand und andererseits besorgt um sein eigenes Seelenwohl. "Nein, das macht nichts. Hör mir zu, ich will mich für Oliver entschuldigen, wenn er durch seine dummen Streiche wieder Mal irgendwelchen Ärger angerichtet hat. Ich weiß, dass du ihn nie verpfeifen würdest, aber er denkt nicht darüber nach, was er damit anrichten kann." Zweifelsohne spielte er auf die Puppe an, aber was sollte Darren dazu sagen? Dass er es für ein simples Freundschaftsgeschenk gehalten hatte, der alten Zeiten wegen oder dass ihm die kleine Andeutung darin nichts ausgemacht hätte? Das wären Lügen. Lieber das Thema wechseln. "Was hat Michelle gesagt? Verschiebt ihr die Hochzeit auf später?" Daniel fuhr sich mit den Händen übers Gesicht und durch die Haare: "Es ist aus. Die ganze verdammte Scheiße war umsonst. Ich hab mir was vorgemacht und sie hat sich währenddessen mit ihrem Lover vergnügt." Vor ihr hatte er es nicht so recht zeigen wollen, aber die Tatsache, dass sie ihn betrogen hatte, zerrte an seinem männlichen Stolz. Am liebsten hätte er sich jetzt bei Darren ausgeheult, hätte seinem Frust und der Trauer, um sein ach so unkaputtbares Liebesleben Luft gemacht, doch gerade der klägliche Rest seines Stolzes hinderte ihn, eben dies zu tun. Es war ja so schwer als gutaussehender, erfolgreicher Junggeselle an die Richtige zu geraten. [14] Er seufzte. "Alles okay mit dir?", erkundigte sich der Sänger. "Ja, es geht." Darren war sehr unwohl zu mute. Seinen Freund derartig niedergeschlagen zu sehen und das Gefühl zu haben, selbst daran nicht unschuldig zu sein, setzte ihm schwer zu. Warum ließ nur alles dermaßen aus dem Ruder? Hatte er nicht vor vier Jahren oder so noch das wünschenswerteste Leben in ganz Australien geführt? Es ging den Bach runter. Konnte es noch schlimmer kommen? Ja. Sollte Daniel ihm die Freundschaft kündigen, wäre das sein Ende. Mit einer Flunkerei eine zugrunde gehende Kameradschaft mehr schlecht als recht am Leben zu halten, war auch nicht besser. Was tun? Was würde seine Mutter ihm jetzt raten? Diese miese Lüge lag ihm auf dem Gewissen. Sollte er es nun richtig stellen? "Die Wahrheit ist nie falsch", würde sie sagen. Er atmete einmal tief durch und ließ es dann raus: "Jonesy, ich muss dir etwas gestehen. Ich ... habe dich angelogen... in der Garderobe. Das ist mit Sicherheit der schlechteste Augenblick, den ich dafür wählen konnte, aber ich musste es dir sagen. Es tut mir Leid." Nachdem er diese Worte ausgesprochen hatte, wandte er seinen Blick reflexartig von dem Gesicht des Blonden ab, so als wäre er ein Tier, das jeden Moment erwartet geschlagen zu werden. "Das wusste ich", antwortete er und lächelte schwach. "A-aber warum hast du nichts gesagt?" "Mir war klar, weshalb du mich anlogst. Wie immer hast du ...nur mein Bestes gewollt." Darren war etwas aus dem Konzept: "Warum hast du dann überhaupt gefragt, wenn du die Antwort schon vorher wusstest?" Der Blonde zuckte mit den Schultern. "Ich wusste es einfach, genau wie in deiner Lieblingsszene aus Star Wars V." Damit meinte er die Stelle, die sie sich erst vor wenigen Tagen zusammen angesehen hatten. "Ich weiß deine Ehrlichkeit zu schätzen, Dazza. Mach dir darüber keine Gedanken. Ich weiß momentan auch nicht, wie es weitergehen soll. Wenn es mir besser geht und ich wieder weiß, wo mir der Kopf steht, meld ich mich bei dir, einverstanden?" Darren nickte stumm. Irgendwann, dass konnten Jahre sein, vielleicht auch nur Monate, oder Wochen. Was war das für eine Antwort, Daniel? Es sagte eigentlich nur, dass sie Freunde bleiben würden. Jetzt müsste er sich damit abfinden. Daniel hatte es ihm klar genug gesagt. Ein wenig um die Ecke zwar, aber er wollte seine Gefühle sicher nicht verletzen und hatte darauf vertraut, dass Darren es auch so verstand. Ein leises Klopfen an der Tür und kurz darauf steckte Leo ihren Kopf durch den Spalt. "Na, wieder alles im Lot? Ich habe Frühstück mitgebracht." Dan erhob sich: "Gib mir 10 Minuten für 'ne ordentliche Dusche." Damit endete ihr Gespräch und Darren war genauso klug wie vorher, nur dass sein Gewissen erleichtert worden war, wohl aber nicht sein Herz. Das Frühstück war eine kleine Tortur. Olli war verhältnismäßig ruhig und an seiner statt versuchte Leo sie aufzumuntern, was ihr kläglich misslang: "Nun, ... Jungs, habt ihr heute noch was vor?" Als niemand ihr Beachtung schenkte, probierte sie es erneut. "Wie wär's, wenn wir Essen gehen würden?" Daz sah sie seltsam an: "Wir sind beim Essen." "Oh ja, natürlich. Ich dachte bloß, ihr hättest vielleicht Lust, was zu unternehmen... " Sie wurde leicht rot und ärgerte sich sichtlich über ihren dummen Vorschlag. Daniel gab ihr hilfsbereit eine Möglichkeit ihre kleine Schwäche im Aufmuntern zu überspielen. "Hah!", rief Leo aus und hielt den halbwegs Schlummernden gerade noch rechtzeitig an der Schulter fest, "Wach auf! Du wärst eben beinahe in der Milch eingeschlafen! Geh ins Bett, Dan, du bist wirklich übermüdet." Daraufhin stand er wankend auf und murmelte: "Ja..., wär wohl das Beste... ." Darren und Leo wollten aufspringen, um ihm zu helfen, doch er winkte mit einer wegwerfenden Handbewegung ab und stakste grummelnd davon. Die Managerin sah ihm nach und wandte sich, nachdem Dan außer Hörweite war, an Oliver: "Was war los? Hat er euch irgendetwas erzählt?" "Da-", wollte dieser bereits zu einer Antwort ansetzen, als er von einem Klingeln an der Tür ausgebremst wurde. "Ich geh schon", meldete sich Daz freiwillig und spurtete zur Tür, für den Moment froh sich nicht die fantasievolle Version von Olivers wilden Vermutungen anhören zu müssen, der im Gegensatz zu ihm noch nichts Genaueres wusste. Vor der Haustür erwartete ihn eine strahlende Mrs. Jones: "Oh, hallo Darren. Wie geht es meinem Sohn?" "Könnte besser sein. Er hat sich eben schlafen gelegt", antwortete er wahrheitsgetreu und forderte sie mit einer einladenden Geste auf herein zu kommen, doch sie schüttelte den Kopf. "Das ist gut. Wenn er erst mal ordentlich darüber geschlafen hat, geht's ihm besser. Hoffe ich zumindest", sie machte eine Pause, um sich scheinbar ihre nächsten Worte genau zu überlegen, "Darren, ihr seid doch nun schon sehr lange befreundet, nicht wahr?" "Ja wieso?" "Ich dachte mir, dass Daniel in nächster Zeit etwas Beistand und Unterstützung gebrauchen könnte. Als erwachsener Mann ist es nicht mehr so selbstverständlich zu den Eltern zu laufen, wenn man ein Problem hat." Er begann zu rätselte, worauf sie hinaus wollte. Schließlich platzte es in einem Satz aus ihr heraus: "Würdest du dich ein wenig um ihn kümmern?" War sie hergekommen, um sich nach Daniel zu erkundigen oder hatte sie von Anfang an geplant, ihn darum zu bitten? Er wollte es ihr nicht abschlagen, mochte er sie doch wie eine zweite Mutter und wusste, dass es ihr um das Wohl ihres jüngsten Sohnes ging. Leider sahen die Realität und seine Möglichkeiten anders aus. "Ich bin mir nicht sicher, ob ich das von Amerika aus so gut kann, aber ich werde mein Möglichstes tun." Mrs. Jones schlug sich im Geiste die Hand vor den Kopf: "Ach ja, du wohnst ja gar nicht mehr in Australien. Ich vergaß, entschuldige. Ich sah euch zwei beieinander und musste wohl ich an alte Zeiten denken." Mit einem Mal stand Olli hinter Darren und erblickte überrascht seine Mutter: "Mom! Was für eine Ehre!", sagte er einschmeichelnd und gab ihr einen Handkuss. Von seinem Verhalten nicht im Mindesten irritiert, lächelte sie ihn freundlich an: "Gut, dass ich dich ebenfalls hier antreffe, ich hätte da eine Aufgabe für dich." Oliver, der schwere Arbeit witterte, versuchte sich schleunigst aus der Affäre zu ziehen. "Für mich? Aber das wäre doch nicht nötig gewesen..." "Jemand muss dem Rest der Familie erklären, was los war und wie's Daniel geht und du bist mit deinem flinken Mundwerk genau der Richtige dafür." "Kann das nicht -?", wollte er protestieren, wurde jedoch sofort abgewürgt: "Nein, Jon und Marianna sind schon damit beschäftigt, sich um die gebuchten Flitterwochen zu kümmern und um all den Kram mit der Feier. Die beiden haben bei Weitem genügend zu tun." Daz schaute belustigt von Mrs. Jones zu dem etwas ratlosen Oliver und wieder zurück. "Und ...-?" "Dein Dad und ich sind um 12 Uhr mit den Baltimores verabredet. Du kannst gerne mitkommen." Es war fast so, als ob sie schon im Voraus wüsste, wie er sich hinauswinden wollte, obwohl es manchmal selbst für Daz sehr schwierig war, den wirren und sprunghaften Gedankengängen von Olli zu folgen. Vor dieser mütterlichen Weitsicht musste Oliver den Hut ziehen. "Schon kapiert. Daz hilft mir bestimmt", meinte er geschlagen und klopfte Daz auf die Schulter. "Klar", schmunzelte Darren und Mrs. Jones war zufrieden. "Dann wäre ja alles geklärt" sagte sie, das Hemd ihres zweiten Sohnes zurecht zupfend, "Ich hatte zwar mehr Widerstand erwartet... Du besserst dich, Oliver." Dann verabschiedete sie sich von den beiden. "Ciao Mom", rief Olli ihr nach. Sobald sie außer Sicht war, hört er auf zu winken und ließ den Kopf hängen. "Ich hasse Arbeit." Der Sänger hätte ihn gerne etwas aufgemuntert, aber Leo, die in Eile an die Tür gelaufen kam, schnitt ihm jegliche unausgesprochenen Worte ab: "Darren, kommst du bis morgen allein zurecht? In New York ist die Hölle los! Wenn ich mal nicht da bin... Ich ruf dich sicherheitshalber eine Stunde vor dem Flug noch mal an, okay?", und damit schwang sie sich in den Mietwagen und brauste in Richtung Flughafen davon. "Okay", entgegnete Daz ihr, wenngleich er wusste, dass sie es nicht mehr hören konnte. ~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~ In trübseliger Stimmung schlenderten Daniel, Oliver und Darren durch die Flughafenhalle des Brisbaner Airports. Leo kaute Daz per Telefon das Ohr ab und checkte jede auch noch so kleine Möglichkeit, dass er etwas vergessen haben könnte, ab. "Ja Leo, ich bin bereits am Flughafen. Ich kann sogar schon den Eincheckschalter sehen. ... Ja, ich werde ganz sicher nicht zu spät drüben sein. ... Okay mach's gut." Angespannt beendete er das Gespräch und ließ das Handy in seiner Jackentasche verschwinden. Aus einem Lautsprecher ertönte eine Durchsage: "Die Passagiere für den Flug 227 über San Francisco nach New York begeben sich bitte zum Schalter 4." "Ist das nicht deiner Daz?", fragte Olli, "Ist schon sehr komisch das du ausgerechnet Flug 227 hast." Auf die irritierten Blicke von Dan und Darren hin erklärte er: "Das ist genau die Anzahl Smarties um die Jonjon und ich gewettet haben. "227", so wie 22ster Juli. Das ist Daniels Geburtstag. Aber wenn ich es mir recht überlege, hat gar keiner von uns gewonnen..." Der Blonde verdrehte die Augen: "Ich will überhaupt nicht wissen, worum 's ging. Ich hielt Jonathan immer für vernünftiger." "Hey, ihm brauchst du keine Schuld geben. Das ist allein auf meinem Mist gewachsen", meinte er Stolz und weil er es sich nicht verkneifen konnte, fügte er hinzu: "Jon war ja dafür, dass die Hochzeit glatt läuft und ich, na ja, hatte andere Pläne." Dabei zwinkerte er Darren zu, der daraufhin etwas rot wurde und Daniel, der das ganze mitverfolgt hatte, fixierte stumm den Fußboden. "Nun ja, es hat nicht sollen sein. Wir sollten dich dann mal ziehen lassen. Tu nichts, was ich nicht auch tun würde", sagte Oliver und umarmte den Sänger zum Abschied. Sobald er den Mund wieder geschlossen hatte, herrschte Stille. War es möglich, dass die beiden sich nichts zu sagen hatte? Olli jedenfalls ging der Alleinunterhalterjob so langsam auf den Geist und er beschloss sie für die letzten Minuten sich selbst zu überlassen. "Ich lass euch zwei besser alleine. Sonst fang ich noch an zu flennen, denn wisst ihr, für herzzerreißende Abschiede bin ich einfach nicht gemacht", hauchte er und legte einen theatralischen Abgang hin. Eine Weile sagte keiner der Zurückgebliebenen ein Wort. Die Durchsage erklang ein weiteres Mal. Die Zeit wurde knapp. Unschlüssig, was er tun sollte, hielt Darren Daniel die Hand zum Abschied hin. Ihn wie sonst zu umarmen, wäre ihm in seiner Lage unpassend vorgekommen. Dan starrte die ihm dargebotene Hand an und in seinem Kopf arbeitete es merklich. Schließlich gab er sich einen Ruck und ergriff Daz' Rechte, zog ihn in eine kurze Umarmung und klopfte ihm mit der anderen auf die Schulter: "Lass es dir gut gehen, verstanden?" Dann ließ er ihn wieder los. Darrens Beine waren Götterspeise. "Werd ich machen. Und Daniel?" "Ja?" Ein letzter tiefer Blick in Dans grüne Augen, bevor er sich umdrehen würde um rechtzeitig in sein Flugzeug zu steigen: "Dito." Er lächelte und sein Herz machte einen freudigen Sprung, als es erwidert wurde. Ihre Freundschaft würde nicht in die Brüche gehen, dessen konnte er sich jetzt sicher sein. Tbc [14] Der Satz ist zum Schreien oder? Strotzt nur so vor Selbstlob, hehe Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)