Moving On von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- So, hier bin ich wieder *todesmarscheinspiel* ! Ich habe den Umzug (Wohnung, nicht Karneval) ja endlich hinter mich gebracht...was soll ich sagen, man gewöhnt sich daran, auf einer Baustelle zu leben! Durch den misslungenen Umzug wurde ich sozusagen zu dem Kram hier inspiriert... vor allem durch diverse Pannen meinerseits *left-handed*. Nehmt mich also, wie immer, besser nicht ernst ^.^ WIDMUNG Felix-sama: Um zu ertragen, was anderen zustößt, sind wir allemal stark genug. - Deshalb verlier dich nicht endgültig! Sarah: *knuddel* Ich werde dich bis zum ABI mitschleifen, damit das klar ist! Und wenn du doch nach der 10. aufhören willst, schicke ich dir so viele Bilder von nackten Männern, bis du freiwillig zurückkommst! Außerdem danke ich dem Ending-Song von AnC von dem ich jetzt(obwohl er total scheiße ist) einen Ohrwurm habe (danke für den ST, Misa ^o^;> Kaze ni nare, fast wie Kaze ni Naritai oder so...)! Zur Story muss ich wohl nicht mehr viel sagen, außer: Enjoy yourself while reading this (nee, ist kein Lemon ^-^)! CU Yukio Moving on -by Yukio March 2002 H: "Michi, kommst du, wir fahren jetzt!" M: "Warte noch, ich suche noch meine Geige..." H: "Warum musst du das Ding auch immer mit dir rumschleppen?" M: "Ich kann halt nicht ohne sie leben, genau wie ich ohne dich nicht mehr leben kann!" Ich sehe meinen Koji ein letztes Mal an. Als ich das erste Mal hier stand, hatte ich einfach nur Angst. Angst, dass ich meiner Aufgabe nicht gewachsen bin, und vor allem Angst, dass ich der Beziehung zu Haruka nicht gewachsen bin. Und doch, wir haben es geschafft, obgleich das pauken von damals jetzt doch umsonst ist. Aber darauf kommt es nicht an. Wir haben unsere Ruhe. Endlich können wir einfach nur zusammen sein, ohne ständig an irgendwelche Feinde zu denken. Der einzige Weg, eine Prüfung zu bestehen, ist sich ihr zu stellen. Es ist noch kein Jahr her, dass wir hier eingezogen sind. Und jetzt ziehen wir schon wieder um, mit den beiden anderen zusammen. "Zu Missionszwecken"; wie Setsuna sagt. Kami-sama, ich hoffe, wir werden so schnell keinen neuen Auftrag bekommen. Ciao Koji. Wenn ich dich sehe, denke ich immer mit einem Schmunzeln an die Tage zurück, in denen wir hier eingezogen sind... damals, als alles noch so neu war, als wir dachten, wir wären arm dran. Erst Monate später sollten wir erfahren, was es wirklich heißt, zu leiden. Ich spüre eine Hand auf meine Schulter. H: "Von wegen du suchst deine Geige!" Ich drehe mich um und sehe in Harukas Augen. M: "Gomen ne, ich musste einfach daran denken, wie alles angefangen hat..." - vorigen März- H:" Und das wird dann unser Schlafzimmer!" Unser Schlafzimmer? Ich konnte es einfach noch immer nicht glauben. Wahrscheinlich bemerkte sie das an meinem Blick und riß die Tür zu "unserem" Schlafzimmer ruckartig auf. Der Raum war ungefähr so groß wie mein komplettes bisheriges Appartement. In eine Ecke war ein Wandschrank eingebaut, der allerdings ziemlich schäbig aussah. Die großen Fenster sollten anscheinend einen Blick auf die Bucht von Tokyo zulassen- nur, dass sie aussahen, als hätte sie seit mindestens 5 Jahrzehnte keiner mehr geputzt. H:"Du guckst so komisch, gefällt's dir nicht?" M: "Doch, aber..." Ich besah mir meine Hände. Gab es denn kein Unternehmen, dass die Renovierung für uns erledigen könnte? Plötzlich nahm Haruka meine Hände und blickte mich ernst aus tiefblauen Augen an. H: "Was aber?" M:" Die Schule, die Mission...und dann noch diese Bruchbude in Ordnung bringen? Das kriegen wir nie hin." H:"Das geht schon, glaub mir." Sie zog mich näher an sich. Der ernste Blick verschwand und statt dessen machte sich ein breites Grinsen auf ihrem Gesicht sichtbar. H: "...oder willst du etwa zu mir in meine jetzige Wohnung ziehen?" Bloß nicht! Haruka wohnte zwar alleine, aber erstens war die Wohnung viel zu klein und zweitens hatte sie eine Ordnung, die nicht mal sie selbst wirklich durchschaute. Da hätte ich erst mal zehn Jahre aufräumen müssen. Obwohl... ich sah noch einmal auf den zerkratzten Wandschrank...das hier würde auch mindestens solange dauern. M: " Aber dein Mietvertrag läuft doch zum 1. Juni aus...dann müssen wir hier fertig sein!" H: "Stimmt ja, aber wir können doch einfach mal Schule schwänzen!" M: "Und unsere heiße Spur wegen Tomoe sausen lassen, ja? Dann bleibe ich lieber da wohnen, wo ich jetzt wohne!" Das nächste, was ich spürte, waren Harukas Lippen auf meinen, und wie ihre Hand sanft über meine Hüfte strich. Nein, ich wollte bestimmt nicht mehr in diesem Wohnheim für Jugendliche wohnen. "Betreutes wohnen" nannte sich die Sache. In der Praxis sah es so aus, dass man nur bis 23 Uhr Besuch haben durfte, und natürlich auch um 23 Uhr zu hause sein musste. Auch wenn ich es schon oft geschafft hatte, in der Nacht einfach abzuhauen. In letzter Zeit musste ich es ja auch oft, um auf die Suche nach den Talismanen zu gehen. Und anschließend bin ich oft noch bei Haruka geblieben- aber spätestens um 5 Uhr musste ich wieder zu hause sein, damit niemand etwas bemerkte. Wie es wohl sein würde, wenn ich eine ganze Nacht mit ihr verbringen könnte? Immer, jede Nacht! Schon allein der Gedanke daran machte mich verrückt...wir konnten dann den ganzen Tag zusammen sein, morgens zusammen frühstücken, zusammen zur Schule fahren... und danach wieder gemeinsam nach hause! Wie Haruka schon erwähnte, in UNSER Schlafzimmer... Aber bis dahin war es noch ein weiter Weg. Langsam lösten wir uns voneinander. Jetzt war meine gesamt Leidenschaft dafür erwacht, das beste aus dieser Wohnung zu machen, und zwar so schnell wie möglich. M: "Gut, dann sag' mal, was für Farben du für Tapeten und Teppiche willst, und Möbel brauchen wir auch neue..." H: "Und ein Doppelbett." Das war ja mal wieder typisch. M: " Von mir aus auch eine Liebesschaukel!"[1] H: "Wirklich?" M: "Das war ironisch gemeint. Aber gegen das Bett habe ich auch nichts." H: "Warum fahren wir dann nicht zu 'nem Baumarkt? Was ist mit Geld?" M: "Lass das mal meine Sorge sein." Sie stieß einen Pfiff aus. H: " Du hast coole Eltern, die haben dir wenigstens noch was hinterlassen, bevor sie dich weg gegeben haben. Mich hat man nur im Heim abgesetzt." M: "Wie kannst du nur Witze darüber machen?" H: "Mir ist doch egal, was mit irgendwelchen Eltern ist." Sie senkte die Stimme. "Du bist mir viel wichtiger!" Eine halbe Stunde später standen wir also im Baumarkt. Haruka hatte im Eingangsbereich einen Rasenmäher zum drauf sitzen entdeckt und war davon unglaublich fasziniert. H: "Und, was sagen sie, wieviel PS hat der?" Der Angestellte blickte Haruka irritiert an, die verzweifelt versuchte, ihn in ein Fachgespräch über Rasenmäher zu verwickeln. M:*schweißtropfen "Haruka, wir haben ein kleines Problem." H: " Was denn?" M: " Wir haben keinen Garten." H: "Ist doch egal..." M: "Oder willst du das Teil als Auto missbrauchen?" Das hat sie dann doch überredet, von dem Rasenmäher zu steigen, auf dem sie wie ein kleines Kind auf einem Karussell Platz genommen hatte (der Vergleich gefiel mir so, dass ich versuchte, sie mir auf einem Karussell vorzustellen). Der Angestellte des Baumarkts kam jetzt auf mich. Er war vielleicht Anfang zwanzig und sah zugegeben ziemlich süß aus. Ich lächelte ihn an, worauf Haruka sofort eifersüchtig den Arm um mich legte. " Kann ich ihnen helfen?" Bevor ich antworten konnte, ergriff Haruka das Wort. H: "Wir suchen die Teppichabteilung hier..." Sie verstärkte den Druck auf meine Schulter. Es war ja niedlich, dass sie so schnell eifersüchtig wurde, aber manchmal übertrieb Haruka doch... Der arme Typ bekam anschließend noch einen Haruka-Todesblick zugeworfen und deutete nur noch mit einer Hand die Richtung zur Teppichabteilung. M: "Und, hast du dir was überlegt?" H: "Was?" M: "Willst du etwa alles weiß streichen und auf den Boden Tatami legen? Ich habe keine Lust auf den Steril-Japanischen Look!" H: " Dann such du dir was aus...aber wie wär's damit?" Ich schlug die Hand vor den Kopf. Das meinte sie doch nicht ernst? M: "Eine Auto-Tapete? Warum nicht direkt ein Kinder- Spielteppich?" H: "Auch eine Idee." Eine ¾ Stunde später hatten wir dann Teppiche und Tapeten ausgesucht. Den Teppich mussten wir allerdings liefern lassen, weil sechs 4 Meter breite Teppichrollen auch nach Harukas Versuch, sie aufrecht zu stellen, nicht in unser Cabrio passten. Dafür hatten wir ja schon mal die Tapeten bzw. Farbe. M: "Sollen wir den Kram direkt in die neue Wohnung bringen?" H: " In meiner ist ja wohl kaum Platz, und in deinem Zimmer noch weniger, oder?" Also fuhren wir wieder zu der Bruchbude, die in wenigen Wochen unsere Wohnung sein würde, um dort Tapeten und Farbe abzuladen. Anschließend stiegen wir wieder in den Wagen, um zu Haruka nach Hause zu fahren. Wir saßen auf dem Sofa und küssten uns, als mein Blick zufällig auf die Uhr fiel- kurz vor acht! Ich stieß Haruka von weg. H *grummel* : "Was denn?" M: "Wir müssen noch Hausaufgaben machen, schon mal daran gedacht? Oder willst dir in den letzten Wochen des Schuljahres noch alles versauen? Du hast besseres zu tun, als das Schuljahr zu wiederholen, oder?" H: "Ich glaube, ich habe mir schon alles versaut..." Und da war sie leider nicht im Unrecht. In so ziemlich allen Fächern, außer Sport natürlich, stand Haruka ziemlich schlecht. Was auch daran lag, dass wir uns auf eine Schule für hochbegabte eingeschleust hatten, um mehr über den Direktor herauszufinden. Und daran, dass uns durch die Mission noch weniger Zeit blieb. M: " Du wiederholst die 10.Klasse nicht, damit das klar ist!" Ich hatte meine Schulsachen zu Hause liegen, und begann damit, die Bücher meiner Freundin zu suchen, die währenddessen wiederwillig in ihrem Notizbüchlein blätterte. H: " Also- wir müssen Mathe machen..." M: " Du machst Mathe und ich schreibe ab!" Mathe, Physik und Englisch waren die Einzigen Fächer, in denen sie mir überlegen war. Logisches denken war nie mein Ding gewesen, dazu bin ich nunmal zu verträumt. H: " Von mir aus...wenn du das doofe Referat in Bio schreibst!" M: " Du hast dich doch freiwillig gemeldet, dann schreib es auch selber! Worüber denn?" H: " Das Liebesleben der Pflastersteine. Über klonen!" M: " Kann Tomoe doch besser selbst schreiben, oder?" H. " Ich schreibe darüber, wie man es vermeidet, dass einem das Forschungslabor explodiert." Wir brachen beide in Lachen aus, wussten wir damals doch noch nicht, wie es damals zu diesem Vorfall gekommen war. Nur wenige Wochen später würde uns das Lachen über unseren Bio- und Physikleher, Suichi Tomoe noch vergehen. Aber das ist eine andere Geschichte. Noch immer sah mich Haruka aus ihren tiefblauen Augen mit einem Hundeblick an. M: "Na schön, ich schreibe dir das Referat..." Immerhin könnte ich so verhindern, dass sie sitzen blieb. Das Referat was sozusagen die letzte Chance. M: " Was haben wir denn noch auf?" Augenblicklich legte sich der zufriedene Ausdruck auf ihrem Gesicht. H: " Französisch, so eine hohle Aufgabe. Wofür lerne ich eigentlich diese schwule Sprache?" M. " Du hattest es gewählt, weil ich es auch genommen habe." H: "Und das war mein Verderben. " M. "Und seit wann hast du etwas gegen Schwule?" Schach matt. Haruka brummelte etwas und verkroch sich hinter ihrem Buch. M: " Hey, ich habe dich was gefragt!" H: "Ja und? Dann sollten wir noch die Kanji auswendig lernen, und in Physik-haha ist das genial!" Ich suchte immer noch verzweifelt nach irgendeinem Schulbuch, fand aber nur Zeitschriften, CDs und Klamotten, die quer durchs Zimmer verstreut waren. Wenn sie in unserer gemeinsamen Wohnung auch so hausen würde, ich würde sie ganz schnell rausschmeißen. Haruka wälzte sich vor lachen auf dem Boden. M: " Was ist denn so lustig?" H: "Wir sollen erklären, wie eine popelige Zündkerze funktioniert." M: "Wenn du das weißt, schreib' es schnell auf, ich habe nämlich keine Ahnung." Inzwischen durchwühlte ich die Schreibtischschublade, die anscheinend zur Zeit als Wäscheschrank missbraucht wurde. Zwischen einigen BH's zog ich schließlich das Mathebuch hervor. M. "Haruka, ich glaube, du solltest mal aufräumen." H: "Nö, ich schmeiße nachher schon mal alles, was ich nicht brauche, in Kartons..." M: "Sagst du mir vorher noch, wo die anderen Schulbücher sind?" H: "Seh mal unter dem Motorradhelm nach!" Gerade, als ich mir eine Moralpredigt überlegt hatte, umarmte sie mich von hinten. H: " Sei nicht böse, wenn wir zusammen ziehen, versuche ich, alles in Ordnung zu halten!" M: " Du bist echt unmöglich!" H: "Na und, soll ich hier wohnen bleiben?" Ich sah ihr in die Augen. M: "Wenn du dich nicht ganz schnell an die Hausaufgaben machst, dann schon." H: "Und du?" M: "Ich räume solange hier auf, und dann kannst du bei mir Französisch abschreiben, ich habe das nämlich schon." H: "Und mein Referat?" M: " Das habe ich bis nächste Woche ganz locker fertig, keine Angst!" Zwei Stunden später sah Harukas Wohnung wieder so aus, als würde ein Mensch darin wohnen, und wir waren beide mit den Hausaufgaben für den nächsten Tag fertig. Total müde sank ich neben meiner Freundin auf die Couch. Reflexartig legte diese ihren Arm um mich. H: "Michi?" M: "Was Wie Wo Wann Warum?" H: " Was: Du bist eingepennt. Wie: auf mir, so dass mein Hemd jetzt verknittert ist. Wo: In meinem Wohnzimmer. Wann: von 22:05-23:20, und Warum:---" Ruckartig war ich von der Couch gesprungen. M: "Ich muss nach Hause, fährst du mich?" H: "Ruf doch erstmal an, vielleicht darfst du ja bleiben." Ich zuckte mit den Schultern, als Haruka mir das Telefon in die Hand drückte. Ich wählte schnell die Nummer meiner Betreuerin.... "...Moshi moshi?" M: "Hallo, ich bin's, Michiru..." " Na endlich! Was fällt dir eigentlich ein, so lange weg zu bleiben?" Hilfesuchend sah ich Haruka an, die nur grinste. M: "Ähm, also..." " Ich höre? Eigentlich wollest du doch erst in 3 Wochen ausziehen, oder?" M: "Na ja, aber..." " Du kommst sofort nach Hause, damit das klar ist! Und morgen bleibst du zu hause!" M: "Ich...es tut mir leid, aber..." Ich wusste nicht wie mir geschah, nur dass Haruka mir den Hörer aus der Hand nahm. H: "Tenou Haruka hier, bitte entschuldigen sie die nächtliche Störung." " Sie sind doch dieser Typ, mit dem Michiru..." H: "Das geht sie doch gar nichts an." " Oh doch, ich bin für sie verantwortlich." H: "Aber nicht mehr lange." " Aber jetzt schon." Ich hatte schon die Jacke angezogen und meine Schuhe in der Hand, um nach hause zu gehen. Dauernd winkte ich ab, Haruka sollte doch auflegen, anstatt mir noch mehr Ärger zu machen... H: " Wir müssen die neue Wohnung renovieren und das nimmt eine Menge Zeit in Anspruch. Wäre es nicht möglich, dass Michiru die Zeit bis zum Umzug bei mir wohnt?" " Also, ähm...ich muss darüber mit meinem Vorgesetzten sprechen. Könnten sie mir Michiru gleich noch einmal geben?" Natürlich hatte ich die ganze Zeit über nur Haruka reden gehört, und das hörte sich verdammt nach Ärger an. Doch sie lächelte mich an und drückte mir den Hörer in die Hand. Eine Zeitlang wartete ich, bis sich die Stimme meiner Betreuerin meldete. "Michiru?" M: "Ich komme gleich nach Hause, kein Problem!" " Nein nein, bleib ruhig bei deinem Freund" Bei dem "deinem Freund" musste ich hysterisch Kichern. "Wann holst du deine Sachen ab?" M: "Was?" " Du kannst von mir aus ausziehen!" M: "Echt? Dann komme ich morgen früh noch vorbei, meine Schulsachen holen...danke!" " Gute Nacht!" Fassungslos legte ich auf. Ich war dieses lästige Wohnheim jetzt schon quitt! Dann würden wir es doch noch rechtzeitig schaffen, die Wohnung zu renovieren... und natürlich, Harukas Kram zu ordnen... Mit einem triumphierenden Grinsen begann Haruka, meine Jacke zu öffnen. H: "Lass uns morgen schwänzen und schon mal dein Zeugs zusammenpacken." Zuerst blickte ich skeptisch, doch als ich ihre Hand unter meinem Pulli spürte, stimmte ich zu... [Nein nein, so schnell geht's heute nicht mit dem Lemon, Leute...] "Haruka?" Ich versuchte mich aus ihrer Umarmung zu befreien, um auf die Uhr zu sehen- ein Sonnenstrahl, der durch das Fenster (wann hatte sie es zuletzt geputzt?) gefallen war und mein Gesicht sanft kitzelte, hatte mich aufgeweckt. Ich schob, so sanft es ging, den Arm zur Seite, der auf meiner Brust ruhte. " Harube [2]?" Wieder schlief sie selig weiter, und ich konnte einen Blick auf den Wecker erhaschen- es war schon nach halb elf! Wir wollten blau machen, um zu arbeiten, nicht um zu schlafen! Langsam blinzelte sie, drehte sich aber sofort wieder um, so dass ihr einige Haarsträhnen ins Gesicht fielen. Ich lächelte sanft. Haruka war ja schon wach unglaublich süß, aber wie sie sich da im Bett umdrehte wie ein kleines Kind, die Haare, als hätte sie in einer Steckdose geschlafen, musste ich sie einfach wachküssen- wachrütteln erschien mir zu brutal für diesen schlafenden Engel (der war sie nur, wenn sie schlief...). " Hey, werd' wach, Süße!" Gerade, als ich meine Lippen auf ihre gesetzt hatte, wurde ich mit Schwung und einem Paar Knien in der Magengrube wieder wegkatapultiert. H: "Fass_mich_nicht_an!" Noch immer hatte sie ihre Augen nicht wirklich geöffnet. Erschreckt setzte ich mich auf, um ihr das Haar aus der Stirn zu streichen. M: " Was ist los? Ich bin's, Michiru und wenn ich daran denke, wo ich dich letzte nacht überall angefasst habe, müsstest du mich jetzt totschlagen!" Wie aus einem Fieber aufgewacht wischte sie sich mit den langen Pianistenfingern über die Augen... und begann, zu zittern! M: "Was?" Ich legte meine Hände um ihre Schultern. H: " Entschuldige. Ich dachte, du..." M: "Ich was? Magst du es nicht, geweckt zu werden?" H: "Nein, es ist was anderes. Habe ich dir weh getan?" In Wirklichkeit war mir total schlecht, aber ich log, um die Situation nicht noch komischer erscheinen zu lassen. Komisch, das war es. Warum hatte Haruka so heftig reagiert? Das Zittern dauerte an... M: "Was ist es denn? Wir können über alles reden, das weißt du doch!" H: "Darüber nicht- jedenfalls jetzt noch nicht." M: "Aber..." Der ängstliche Blick in ihren Augen brachte mich dazu, Ruhe zu geben. Natürlich nur nach außen, innerlich überlegte ich die ganze Zeit, was ich falsch gemacht hatte. H: "Erstmal Frühstück." Ich wollte trotzdem so schnell wie möglich erfahren, was da in sie gefahren war. Erst einmal schnappte Haruka sich eine Jeans und ein T-Shirt, um Brötchen zu holen. Die gähnende Leere in ihrem Kühlschrank hatte ich schon am Vorabend bemerkt. Kein Wunder, dass sie so dünn ist, dachte ich, bei der Ernährung! Auch ich stand auf, und bemerkte, dass ich nur die Klamotten hatte, die ich am Vortag getragen hatte. Aber zum Glück musste ich nicht lange nach einem Slip suchen- die hatte ich ja schon auf der Suche nach Büchern in der Schreibtischschublade gefunden. Mit Make-Up verhielt es sich da anders. Nicht das Haruka es nötig hätte, sich zu schminken- es passte ja auch gar nicht zu ihr, aber ich kam mir so ungeschminkt doch etwas nackt vor. Zum Glück konnte ich aus meiner Handtasche noch ein Döschen Kompakt-Make-Up und einen Mascara ziehen. Kaum war ich fertig, da kam Haruka auch mit einer Tüte warmer Brötchen wieder- eine Hand hielt sie geheimnisvoll hinter dem Rücken. H: "Sorry, dass es so lange gedauert hat..." Hatte es das? Nun ja, meine Schminkorgien nahmen immer einige Zeit in Anspruch. Plötzlich hielt sie mir einen Strauß roter Rosen vor die Nase. Das war das erste Mal überhaupt, dass sie mir etwas schenkte. Ich strahlte übers ganze Gesicht. M: " Wofür?" H: "Wegen gerade..." ,sie beugte sich zu mir herunter, "und weil ich dich liebe." M: "Ich dich auch..." Ich blickte mich um. "Aber eine Blumenvase hast du nicht zufällig? H: "Nicht direkt..." Zehn Minuten später saßen wir beide kauend am Tisch, zwischen uns eine Teekanne mit einem Strauß Rosen... (19.3.02) H:"alfo, follen fir heute deine ganfen Fachen hierher holen?" M: "Schonmal gehört, dass man mit offenen Mund nicht reden soll?!" H: "Normalerweife rede if auf nift, fenn if effe!" Ich musste grinsen. Am besten wäre es, dachte ich mir, ihr ein Exemplar des Knigge zu schenken---mein Blick schweifte zu dem was eigentlich mal ein Bücherregal war- ein paar Formel-1-Modellwagen schienen auf Hochglanz poliert, während auf den Büchern eine dicke Staubschicht lag. Nein, dann schon besser der Knigge als Hörspiel. Die einzig wirklich realisierbare Möglichkeit war es aber, dass ich selbst Hand anlegen musste. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Haruka mich bat, ihr die Teekanne zu reichen. Verwirrt blickte ich auf den Blumenstrauß. M: "Das willst du doch nicht etwa trinken?" H: "Quatsch, da vorne steht noch eine, ich habe gerade Tee angesetzt." Wow, wenigstens Tee kochen kann sie. Glaubte ich. Jedenfalls holte ich die Kanne und goß beiden von uns etwas ein. Darauf begann Haruka, sich Zucker in den Tee zu schütten...ein Löffel, zwei, drei, vier... M: "6 Löffel in eine kleine Tasse? Warum hängst du dir nicht direkt ein Schild um den Hals 'Karies immer hier rein!' ?" Doch die Blonde lächelte nur matt, als ich die Tasse an meine Lippen setzte und einen Schluck trank. Kein Wunder, dass sie soviel Zucker benötigte- ich verzog den Mund. H: "Na, was meckerst du denn, schmeckt's dir nicht?" M: "Ist das Zitronentee oder was?" Nach dem Frühstück, dass dank 7 Löffel Zucker in meinem Tee einigermaßen erträglich war, spülte ich das schmutzige Geschirr direkt weg, so wie ich es vom Wohnheim gewohnt war, wo jeder seinen eigenen Kram erledigen musste. Als ich mich umsah, wohin ich das abgetrocknete Geschirr hinstellen konnte, stand Haruka plötzlich hinter mir. M: "Hey, willst du, dass ich die Teller fallen lassen?" H: "Seit wann bist du so spießig?" Sie machte Anstalten, mir unter den Rock zu fassen. M: "Lass das!" Sofort tat sie einen Schritt zurück und hob die Hände abwehrend. H: "Okay Okay, Ey ey, Sir!" Ich stellte die Teller auf den Tisch. Am liebsten hätte ich die Kamera gezückt und dieses Bild festgehalten, statt dessen packte ich Harukas Handgelenke und legte ihre Hände um meine Hüfte. M: "Ich bin nunmal ordentlich. Bei dir wohnen ist doch etwas anderes, als nur manchmal zu Besuch zu kommen.Du solltest dich freuen, dass ich das hier überhaupt mache!" Das breite Grinsen auf ihrem Gesicht ließt mich wissen, dass ich mich auf etwas gefasst machen musste: ein Haruka-Versuchsmacho-Witz. H: "Ich könnte auch eine Putzfrau engagieren!" M: "Ach, soviel bedeute ich dir also?" Wir sahen uns in die Augen und begannen beide zu lachen. Mittendrin begannen wir uns zu küssen, nach einer Weile beugten wir uns über den Tisch und dieses Mal ließ ich mir mit Freuden unter den Rock fassen. M: "Sei vorsichtig, die Teller..." H: " Die Teller scheinen echt dein Lebenssinn zu sein..." Ich wollte lachen, begann aber zu zittern, als Haruka mir langsam den Slip auszog... *klirr* [Nahain, immer noch kein Lemon *ätsch*] H: "Was war das?" Ich schreckte auf. Da hatten wir's doch, genau wie ich gesagt hatte... M: "Die Teller." H: "Dann wirst wohl sofort die Scherben auffegen wollen, was?! Ich zog sie näher an mich, um sanft an ihrem Ohr zu knabbern und mit den Händen über ihren perfekt durchtrainierten Po zu fahren. Als ihr Atem immer schneller wurde, gab ich ihr einen Kuss auf die Wange, stellte mich hin und flüsterte in ihr Ohr: "Nein, du wirst es auffegen."[3] Einen Moment blieb ich vor ihr stehen, um den verdatterten Blick aus den tiefblauen Augen zu genießen. Dann nahm meinen Slip vom Boden auf und stemmte die Hände in die Hüften. M: "Ansonsten würde ich dir wirklich eine Putzfrau empfehlen." Nachdem auch der letze Krümel und die letzte Scherbe unseres kleinen Frühstücks beseitigt war, holten wir meine kompletten Siebensachen aus dem Wohnheim- und wieder waren es Blicke, die ich genoß. Nämlich die der anderen Mädchen, mit denen ich früher unter einem Dach gewohnt hatte. Wirklich dazu gehört hatte ich sowieso nie, und jetzt schmachteten sie alle mir und meinem "Freund" nach. H: "Würdest du mal mit anpacken und nicht nur lächelnd in der Ecke stehen?" M: "Was? Mache ich doch gar nicht!" H: "Egal was du machst, sind das jetzt endlich alle Klamotten?" M: "Das waren doch nur meine Schuhe..." H: "WIE BITTE?" Ich hatte ihr gegenüber einen riesigen Vorteil: ich brauchte nur meinen Unschuldslamm-Blick aufsetzten, und... M: "Aber Ruuuuukaaa-chaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaan..., mit den hohen Schuhen ist es nicht so leicht, die Kisten die Treppen herunter zu tragen!" H: *hmpf* M: *bittebitte* H: "Na gut, aber dann trag wenigstens den Kleinkram runter!" Eine gute Stunde später saßen wir wieder im (bis obenhin mit meinem Kram vollbepackten) Auto, ich hielt meinen Violinkoffer auf dem Schoß. Wieder bei Haruka schleppten wir alles wieder hoch. H: "Wofür bitte machen wir das, wenn in in spätestens 2 Wochen alles wieder runter muss?" M: "Weil ich ein ganz besonders liebes Mädchen bin?" H: "Das zählt nicht." M: "Lass die Sachen doch in deinem Wagen..." Ich schaute auf die Uhr, inzwischen war es fast halb eins. Während Haruka sich noch damit abmühte, meine Staffelei die enge Treppe hoch zu tragen, versuchte ich, in ihrer Küche doch noch etwas Essbares zu finden. Als mir ein Päckchen Nudeln in die Hände fiel, entschied ich mich, irgendwie, Ramen zu machen [ich habe mir vorgenommen, kein Instant-Ramen mehr zu verwenden ^.^ *yumyum*]. H: "Danke für deine wenigen Habschaften, jetzt ist mein ganzes Wohnzimmer zugestellt!" Die Nudeln waren noch nicht ganz am Kochen, als ich ins Wohnzimmer ging. M: "War es das vorher nicht auch schon?" H:"..." M: "Setz dich hin, Essen ist gleich fertig." H: "Hast du den Zettel vom Pizza-Service wiedergefunden?" M: "Nee, selbst gekocht." H: "Nicht von unserer Köchin?" Ich drohte ihr mit einem Nudelsieb. M:"Ich kann dir auch die Nummer vom Pizzaservice sagen..." Nach dem Essen entschlossen wir uns anzufangen, die neue Wohnung zu tapezieren und zu streichen. Ich fischte eine alte Jeans und ein T-Shirt aus meiner Tasche und stieg aus meinen anderen Klamotten. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich sie bereits 3 Tage hintereinander trug. In meinem Beautycase fand ich dann auch noch ein breites Haargummi, mit dem ich mir die Haare im Nacken zusammen bund. Normalerweise trug ich sie ja offen, seit mir mal jemand gesagt hatte, dass ich dadurch älter aussehen würde. Schuhe...ich durchwühlte die Taschen, in denen ich meine Schuhe untergebracht hatte... Stilettos, Sandalen, Stiefel, die Schuhe für die Schule... letztendlich fand ich noch ein paar alte Turnschuhe, die ich eigentlich hatte wegwerfen wollen, weil sie zu klein waren. Aber zur Not passten sie doch noch. Haruka machte sich nicht die geringste Mühe, sich umzuziehen. M: "Willst du dir die ganzen Klamotten versauen?" H: "Will ich nicht." M: "Dann zieh dich um, sonst hast du nachher alles voller Farbe!" H: "Wir werden heute keine Farbe benutzen. Fahren wir?" Verdattert zuckte ich mit den Schultern und folgte ihr zum Auto. In der neuen Wohnung angekommen hielt Haruka mir einen Metallspatel vor die Nase. H: "Wir müssen doch zuerst die alte Tapete abkratzen, sonst hält die neue nicht richtig!" Ich nahm ihr den Spatel aus der Hand und versuchte, die Tapete im Wohnzimmer abzuschaben. Haruka schnappte sich ebenfalls einen Spatel und machte sich an die gegenüberliegende Wand. Als ich nach etwa einer Viertelstunde noch immer nicht viel weiter gekommen war, drehte ich mich verstohlen zu meiner Freundin um, die fast die ganze Wand von den alten Tapeten befreit hatte. M: "Ähm Haru-chan?" Haruka drehte sich zu mir um und grinste. H: "Du sollst mich streicheln und nicht die Wand, Michi!" Sie schob mich zur Seite und kratzte mit einem Mal den ganzen Tapetenstreifen ab. H: "So, und jetzt mach du mal. So schnell geht die Wand wirklich nicht kaputt." Sie sollte sich geirrt haben. Als ich mich an den nächsten Streifen wagte und den Spatel gegen die Wand stieß, vernahm ich ein Knirschen, bevor mir ein paar graue Bröckel Putz entgegenkamen. M: "Von wegen, das siehst du's, die Wand ist kaputt!" Haruka seufzte. H: "Das kann man später wieder verputzen, aber bitte bemüh' dich, dass du nicht zu viele Löcher in die Wand haust!" Ich zog sie an mich. Wie sollten wir aus dieser Bruchbude je eine vernünftige Wohnung machen? M: "Können wir nicht ein Umzugsunternehmen oder sowas engagieren?" H: "Wenn du das Geld dafür hast, gerne." Ich bemühte mich, meine Mundwinkel möglichst tief herunter zu ziehen. M:" Och..." H: "Hey, seh mich nicht so an, ich kann doch nichts dafür!!!" Sie begann, mit meinem Pferdeschwanz zu spielen. M: "Du wolltest mir doch noch was sagen, oder?" Haruka senkte den Kopf. H: "Ja, aber das passt nicht hier her..." Ich hob ihren Kopf am Kinn an und sah ihr in die Augen. M: "Du weißt doch, dass du mir alles sagen kannst, oder?" H: "Sagen können und sagen wollen ist aber was unterschiedliches." M: "Hier mithelfen können und zu Hause sitzen und fernsehen ist auch was anderes..." H: "Willst du mich erpressen?" M: "Bitte, sag schon!" Ich begann, mich für meine Aufdringlichkeit zu schämen, als plötzlich eine Träne Harukas Wange herunter lief. Ich wischte sie ihr aus dem Gesicht und strich ihr sanft durch Haar, auf dem sich, wie wohl auch auf meinem, eine feine Staubschicht abgesetzt hatte. "Also..." begann sie. Bisher hatte ich Haruka noch nicht oft fassungslos erlebt. Und das war das erste Mal, dass ich sie weinen sah. Anstatt etwas zu sagen, blickte ich ihr aufmunternd in die Augen. "...du weißt ja, dass ich seit einem Jahr alleine wohne..." Natürlich wusste ich das. Warum, das hatte ich allerdings nie getraut zu fragen. In diesen Tagen gab es wichtigeres als unsere Vergangenheit. "...vorher ging es ja noch nicht, aber es ist weil..." Wieder eine Träne. "...meine Eltern..." Wieder begann sie zu zittern. Behutsam streichelte ich ihren Rücken. " mein Vater war Alkoholiker, und..." Sie legte den Kopf auf meine Brust. M: "Ist schon okay, du musst nicht mehr sagen, wenn du nicht willst." "...jedenfalls hat er uns immer geschlagen, Mama und mich. Alles, was ich tat, war falsch. Dann hat mein Onkel aus Chiba sich bereit erklärt, meine Mutter bei sich aufzunehmen. Ich wollte und musste ja auch wegen der Schule in Tokyo bleiben, also bezahlte er mir die Wohnung. Als ich vor ein paar Wochen von der Schule kam, da stand mein Vater plötzlich in meiner Wohnung...Und heute morgen, als du mich geweckt hast, da habe ich zuerst gedacht..." Ein Gefühl der Hilflosigkeit überkam mich. Haruka so am Boden? Die coole Haruka Tenou war sie in meinen Augen nie gewesen, aber als ich spürte, wie mein T-Shirt mit Tränen durchtränkt wurde, wurde mir zum ersten Mal klar, wofür sie diese "coole" Fassade aufgebaut hatte. Für ihre Vergangenheit, um einfach den Anforderungen des Alltags gewachsen zu sein und vor allem für uns, unsere Mission, die von uns mehr verlangte als wir konnten. "...ich wollte das nicht. Ich will dir nicht weh tun, und ich will nicht, dass du denkst ich bin zu schwach..." Ich blickte ihr fest in die Augen. M: "Du bist nicht zu schwach, und außerdem bin ich doch bei dir. Wir schaffen das schon." Ich bemühte mich zu lächeln und küsste sie. Dann blickte ich mich um und seufzte. M: "Die weitaus schwierigere Mission ist wohl erst mal dieses Wohnzimmer..." Haruka wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. H: "Du hast Recht. Lass uns weitermachen..." Um halb drei nachts hatten wir dann endlich in der ganzen Wohnung die Tapeten abgekratzt und sogar schon das Schlafzimmer (nach meinem Wunsch hellblau und dunkelblau an der Decke) gestrichen, bis ich auf die Uhr sah und bemerkte, dass wir am nächsten Morgen zur Schule mussten. " Kaiou-san?" " Michiru?" Ich gähnte und murmelte "Haruka..." Plötzlich wurde ich von lautem Lachen aufgeschreckt und blickte mich um. Ich saß im Kunstraum und war über meiner Zeichnung eingenickt. In der letzten Nacht hatte ich höchstenfalls 3 Stunden geschlafen! Wie sollte das nur weitergehen? Umzug, Schule, Kämpfe mit den Death Busters... und Nächte mit Haruka natürlich. Hektisch griff ich nach meinem Bleistift. Die Klasse grinste mich an. Gott, wenigstens war Haruka gerade nicht hier, weil sie in einer Besprechung mit unserem Klassenlehrer war, was ihre Versetzung betraf... Ich versuchte, mich zu konzentrieren. Aber es half nichts, ich war einfach zu müde. Nach der Stunde fing mich meine Kunstlehrerin an der Tür auf. Ich verdrehte die Augen. Warum müssen diese dummen Lehrer sich immer in unser Leben einmischen? "Michiru, ich mache mir Sorgen um sie. Sie haben gestern geschwänzt, nicht wahr?" Na klasse, das wusste jetzt schon die ganze Schule. Wir hatten doch schon genug Strafaufgaben bekommen... ich wurde wütend auf mich selbst. Ich musste mich doch zusammenreißen, um auf der Mugen zu bleiben... M: "Ja, aber ich verspreche ihnen, dass dies nicht mehr vorkommen wird." " Sie sind doch mit Tenou-san befreundet? Passen sie auf sich auf, sie sind so ein nettes Mädchen, nicht dass sie in seine Kreise geraten..." WAS? M: "Ich denke, darüber können sie nicht urteilen. Vielleicht ist Haruka nicht die beste Schü...ähm der beste Schüler, aber das sagt nun wirklich nichts über seinen Charakter oder Umgang aus!" Die Lehrerin rückte ihre Brille zurecht und sah an mir vorbei. Ich drehte mich um und bemerkte, dass Haruka gegen den Türrahmen gelehnt stand. H: "Sie sind ja sehr nett zu ihren Schülern. Was soll ich machen, weil ich ihren Unterricht heute verpasst habe? Wussten Sie nicht, dass ich ein Gespräch mit unserem Klassenlehrer hatte? Ich weiß, ich treibe mich wirklich mit schlimmen Leuten rum..." Die Gesichtsfarbe der Paukerin wechselte von Mitte-50-grau zu einem gesunden Tomatenrot. Der Gong rettete uns. M:" Verzeihung, aber wir müssen wieder in den Unterricht..." Ich schnappte mir meine Tasche und Harukas Arm und wir bogen um die Ecke. M: " Bist du völlig bekloppt geworden? Wir können uns nicht noch mehr Patzer erlauben." H: "Diese Schreckschraube hat mich aber beleidigt!" M:" Sei still, wir haben jetzt Französisch, wenn du zuviel Energie hast, dann lerne doch mal was!" Rechtzeitig 10 Sekunden vorm Lehrer schafften wir es in die Klasse. " Und jetzt holen sie bitte ein Blatt heraus und sonst nichts, wir schreiben einen Test." TEST? Na klasse. Haruka schielte immer wieder auf mein Blatt, aber sie fand nicht viel zum Abschreiben vor. Ich hatte einen totalen Blackout, es war einfach alles weg. So ähnlich verliefen auch die nächsten 2 Wochen. Zum Glück waren unsere Feinde in dieser Zeit relativ ruhig; anderenfalls wäre ich garantiert früher oder später kollabiert oder Amok gelaufen oder sonst was. Nachdem ich mich beim Tapezieren schon nicht gerade geschickt angestellt hatte, überließ ich Haruka das Verlegen des Teppichs. Um Arbeit zu sparen, legten wir das große Wohn- und Schlafzimmer einfach mit Tatami aus. Während Haruka mit Hilfe ihres schon erwähnten Onkels den Teppich verlegte, war es an mir, ihre Versetzung zu garantieren, indem ich doppelt Hausaufgaben machte und Aufsätze schrieb. Glücklicherweise schaffte sie dann doch noch die Versetzung in die 11. Klasse. In den auf das Schuljahresende folgenden Ferien waren wir damit beschäftigt, Möbel und anderen Kram in die Wohnung zu schaffen. Eines Nachmittags hatte ich nichts zu tun, da Haruka Training hatte. Also ging ich in den nächsten Baumarkt und beschaffte mir ein paar unterschiedliche Töpfe Farbe, um die Wände in der Wohnung zu verschönern. Nur womit? Auf dem Nachhauseweg überlegte ich nach einem Motiv, bis ich an einem Manga-Shop vorbeikam und den neuen Bronze-Band entdeckte. Nach 3 Stunden war ich fertig und bestaunte mein Werk an der Schlafzimmerwand, als Haruka die Wohnung betrat. H: "Hier steckst du also..." Ich wollte sie gerade küssen, doch Haruka starrte mit offenem Mund an die Wand. M: "Mach den Mund zu, sonst kommen Fliegen rein!" Ich versuchte wieder, sie zu küssen, doch sie drehte sich wiederwillig weg. M: "Ist doch gut geworden, fast wie das Original...ich wollte noch eins im Flur machen, was meinst du?" H: "Bist du verrückt geworden? Koji Nanjo an unsere Schlafzimmerwand zu malen!!!" Ich fühlte mich gekränkt, ich hatte doch so viel Mühe in das Bild gesteckt!!! M: " Du kannst ja wo anders schlafen, wenn es dir nicht gefällt!" H: "Warum, warum willst du eine sabbernde Schwuchtel an der Wand???" Ich begann, laut zu lachen. Das war alles? M: "Das ist ein Kunstwerk, damit das klar ist!" H: "Das ist eine sabbernde Schwuchtel, wenn ich mich nicht irre. Oder soll das Dark Schneider darstellen?" Ich weinte mittlerweile fast vor Lachen. Jedenfalls fand Haruka sich dann doch noch mit unserem Schlafzimmergast ab. Später sollte Koji jedenfalls den Nachmietern eine Menge zu erzählen haben. In der 2. Schulwoche unseres 11. Schuljahres, das wir nicht so schnell wie gedacht beenden sollten, zogen wir dann endlich um. Bei Harukas Versuch, ihr Klavier mit dem Cabrio zu transportieren, muss der Wagen dann irgendwie kaputt gegangen sein. Jedenfalls musste er im Nachhinein in die Werkstatt abgeschleppt werden. Für dieses Schuljahr hatten wir unterschiedliche Kurse gewählt (Haruka hatte Französisch abgewählt) und somit unterschiedliche Unterrichtszeiten. In der Nähe unserer Wohnung gab es ein kleines Cafe. Wenn wir mal eine gemeinsame Freistunde hatten, trafen wir uns dort. Doch schon bald hatte Haruka den Formel-1-Simulator in der Spielhalle um die Ecke entdeckt und ich gewöhnte mir an, sie dort zu suchen. An diesem einen Tag hatte Haruka bereits 2 Stunden eher als ich Schluss. Natürlich hatte es meine Kunstlehrerin genau an diesem Tag auf mich abgesehen und schwafelte mich nach dem Unterricht noch stundenlang über Picasso zu. Es hätte mich normalerweise ja auch interessiert, aber in diesem Falle war mir meine Freundin doch wichtiger. Als ich endlich entlassen wurde, fiel mir auf, dass meine Lehrerin mich eine halbe Stunde lang zugeschwafelt hatte und ich hoffte, dass Haruka noch nicht nach Hause gegangen war. Im Cafe war sie jedenfalls nicht. Als ich an der Spielhalle vorbeikam und einen dunkelroten Blazer entdeckte, stellte ich mich hinter einen Automaten und beobachtete, wie Haruka sich mit zwei Mädchen unterhielt- so vertreibt sie sich also ihre Zeit, von wegen Autorennen spielen! Damals wusste ich ja noch nicht, wer diese beiden Mädchen sind... Als sie offensichtlich begann, mit den beiden zu flirten, kam ich hinter dem Spielautomat hervor. M: "Entschuldige die Verspätung, Haruka..." - wieder zurück- Haruka runzelte die Stirn. "Ich hoffe, so schnell fängt gar nichts mehr an." Ich nehme meinen Violinkoffer und küsse sie auf die Stirn. M: "Und hoffentlich hört auch so schnell nichts mehr auf!" Lieber Gott, lass die Zeit jetzt einfach still stehen... FIN Oh, nur 3 Comments... [1] Manfred wollte auch immer eine... [2]Harube- wenn man -be an den Namen hängt, bezeichnet das ein burschikoses Mädchen. So wie Yukibe oder so...(und nein, Misa, es bedeutet nicht "HEIDELBERG")! [3]Höhö ihr seid echt auf meine Hinhaltetechnik reingefallen, was? Dabei habe ich schon am Anfang geschrieben, das es kein Lemon wird *ätsch* Noch Mal ein fettes DANKE an alle die mich liebhaben (ich warte ja jedes Mal darauf, dass ihr mir nach dem lesen einer Story die Freundschaft kündigt, aber ihr lobt mich sogar!) und in den letzten Monaten zu mir gestanden haben und es noch immer tun! - Für meine Michiru, die das hier nie lesen wird: Als wir uns in der 7.Klasse versprachen, "wie Haruka und Michiru" zu werden, wussten wir nicht, was wir da sagten. Und trotzdem haben wir unser Versprechen eingelöst...ich wünschte mir, ich hätte damals die Zeit anhalten können. Aber so geht das Leben weiter- du hast dich für einen anderen Weg entschieden als ich. Auch wenn niemand die Wahrheit kennt und du mich jetzt (für was auch immer) hasst: ich werde die 2 Jahre mit dir nie vergessen! So Leutz, ich mal dann mal Schluss... Ja, Yukio skygoddess@gmx.de Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)