Ausgerissene Seiten von Staubfeder (Gedichte) ================================================================================ Kapitel 10: ------------ [Traumfänger] Trostvoller Atem wagt zu verstreu'n die Schuld von narbenbemalten Händ'n, Entfort geweht seien sie, als wär'n sie verlorene Traumsplitter aus deiner Augen Glanze, Mögen sie doch den Kindern ein Schlaflied summen Und uns vereint entlass'n, in himmlischer Ruh'. Bist du das Meer, mag ich Fischersboot sein Und unsittlich entlockst du mir meiner ungebändigten Sehnsucht, erfüllst sie weiter bis in das Unermeßliche mit deiner tötenden Liebkosung; Wissen wir doch beide, dass der Schmerz uns'res gefühlvollen Teilens erschreckend ist, lassen wir nicht entrinnen den Traumstaub durch die Hände. Bist du Himmel, mag ich Rotkehlchen sein, weil all deine Weite meine kindliche Freiheit stillt, Einzigst wollen dich doch nur die tristen Wolken trüb'n, legst du dich unter ihnen schlafen, erblickt kein Licht mehr die Welt. Bist du salzig, bin ich hölzern, Bist du strahlend blau, bin ich feuerrot, Stehen wir uns entgegen wie Leben und Tod; Mögen wir doch jegliches Vergeben wieder aufnehmen, entlassen wir uns dieser Gottestristen Bürden, ward es nur ein Augenblick, entsplittert das Spiegelglas zwischen uns. Entweicht der Engels Geigen noch ein unerträglicher Ton, Funkeln ihre bestialischen Augen voller Entsetzen und Hohn, Lachen die Wolken, weil sie den Widerstand nie kannten? Verblasst die Sonne, zu walten Gottes Zorne, nehm' ich mir deine unbeschmutzte Hand - Auch der Mond, soll uns're Hoffnung seh'n. [10. Juli '04] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)