Egypt of darkness von Mahado ================================================================================ Kapitel 3: Freundschaft ----------------------- *****Freundschaft Die Sonne senkte sich und färbte den Horizont in ein Purpurrot. Yami sah stillschweigend aus dem Fenster. Yugi spürte seine Freude und wollte ihn nicht dabei stören. Währenddessen packte er zusammen mit Tea und Joey seine Koffer leer. "Joey? Wozu hast du soviel mitgenommen? Wir bleiben doch nur eine Woche?" fragte Tea kritisch, als sie den 2 Meter Stapel von Unterwäsche und Jeanshosen sah, die Joey vor sich türmte. "Die sind alle wichtig!" bestand Joey "Also die brauch ich, wenn mir heiß wird und die zum wechseln, und die hier, falls es regnet..." eine weitere Aufzählung folgte und schließlich füllte sich Joeys Kommode fast ausschließlich mit seinen Hosen und T-Shirts. Tea verdrehte die Augen und Yugi kicherte vergnügt. "Warum gehen wir nicht noch die Stadt auskundschaften?" schlug Tea vor und fasste Yami an die Schulter. "Wirklich?" stammelte Yami fast benommen. "Ich finde, das ist ne super Idee!" ergänzte Yugi und lächelte seinen Partner an. Auch Joey nickte zustimmend und so waren sie sich einig. "Aber nicht zu lange..." fügte Yugi mit einem Augenzwinkern zu "Du musst dich noch schonen!" Yami nickte überglücklich und so machten sie sich ausgehfertig. Auf den Basar roch es nach den verschiedenartigsten Dingen; orientalische Gewürze gaben der Luft ein würziges und scharfes Aroma, das frische Obst roch süßlich, Fleisch wurde auf offenem Feuer gegrillt und ließ jedem das Wasser im Munde zusammen laufen. Einer Person ganz besonders und das war Joey. Er streckte seine Nase in die Höhe und zerrte Yugi bettelnd an der Hand "Lass uns das mal ausprobieren, Yugi Kumpel okay? Yugi nickte freudig und ließ sich gerne hin und herschleifen. Teas Blick ruhte wie immer auf Yami, der sehr iteressiert die Stände betrachtete und eine ganze Weile vor ihnen stehen blieb. Er war nicht zu begeistern und jetzt schien ihm alles hier zu gefallen. Sie selbst blieb schließlich an einem Stand mit verschiedenartigen Figuren stehen. "Wer das wohl ist?" fragte sie sich halblaut und merkte nicht, dass Yami sich zu ihr gesellte "Osiris" sprach er mit sanfter Stimme und deutete auf eine der Figuren die Tea in den Händen hielt. Tea zuckte zusammen und wurde ganz rot. Yamis Anwesenheit allein ließ sie schwitzen. "Und was macht der so?" fragte sie. Yami kicherte leise. Tea wurde noch roter. "Ha..hab ich was Falsches gesagt?" flüsterte sie leise. "Nein! Nein!" lockerte sie Yami auf "nur...Osiris ist ein ägyptischer Gott. Der Herr des Nils, des Guten und des Totenreiches. Man könnte sagen er ist mein Schutzgott" Tea kramte sogleich in ihrer kleinen Handtasche und zog einen Geldschein heraus. Yami sah sie fragend an, als sie ihm das Figürchen reichte, zusammen mit einem kleinen Talisman. "Hier, für dich!" sagte sie schnell und drückte ihm beides in die Hände. "Du brauchst sicher einen Schutzgott!" ergänzte sie keck und wandte sich mit dem Rücken zu ihm um. "Danke Tea." Yami betrachtete noch ein Weilchen die beiden Kostbarkeiten, bis er sie in die Tasche steckte und Tea folgte, die nach Yugi und Joey Ausschau hielt. Gespannt verfolgte Joey, ein rotierendes Stück Fleisch auf einem Grill. Yugi versuchte über den Tressen zu sehen und stellte sich auf die Zehenspitzen, sodass seine Nase gerade darüber ging. Er schnupperte an "Joeys Objekt" und er musste zugeben, dass es verlockend roch. "Was das wohl ist?" wunderte sich Joey als er noch länger der Speise bei ihren Umdrehungen folgte. "Kamel!" antwortete Yami, der sich mit Tea zu ihnen stellte. "Und so etwas kann man essen?" fragte Yugi misstrauisch. "Natürlich Aibou! Es schmeckt sehr gut" erwiderte Yami und kaufte eins. "Wollt ihr es probieren?" Joey betrachtete das Mahl vor seiner Nase und konnte kaum widerstehen in es hinein zu beißen. Yami nahm einen Bissen und kaute leicht vergnügt. Yugi wunderte sich. Normalerweise aß er nie etwas, oder nur ganz wenig und das ohne grossen Appetit, doch jetzt schien es ihm richtig zu schmecken. Es war wirklich eine gute Idee hierher zu kommen. Sein Partner wirkte viel entspannter und vor allem heiterer. Er hatte ihn noch nie so unbekümmert lächeln sehen und das brachte ihn selbst dazu, sich zu freuen. Die Sonne senkte nun ihre letzten Strahlen auf die Erde nieder und es wurde deutlich kühler. Yugi zog seinem anderen Ich seine Jacke an, die er in einem Rucksack mit sich trug. "Du bist immer noch erkältet, also fordere deine Gesundheit nicht heraus!" sagte er mit ernster Miene, die sich jedoch schnell zu einem Lächeln verzog. Das kleine Grüppchen machte sich auf den Weg zurück ins Hotel. Morgen würden sie die alten Ruinen von Theben besichtigen; Yamis Heimatort. Vielleicht würde er sich dann an etwas erinnern. An die ferne Zeit in der er einst der mächtige Pharao gewesen ist und über ganz Ägypten thronte. Der nächste Tag würde alles zeigen... Die Uhr schlug ein Uhr morgens. Joeys Schnarchen erfüllte den Raum. Yugi rollte sich wild im Schlaf, hin und her. Mit einem kleinen und leisen Schrei öffnete er die Augen, setzte sich auf und schnappte nach Luft. Das Zimmer war in Dunkelheit gehüllt, doch er war soweit an die Dunkelheit gewöhnt, dass er noch Umrisse erkennen konnte. Er sah zu Teas Bett hinüber, die in einer Decke eingekuschelt dalag und sich ein Kissen über den Kopf getan hatte, um Joeys Laute, die wohl tief aus seinem Innern kamen, nicht ertragen zu müssen. Joey war halb vom Bett gefallen und biss genüsslich in sein Kopfkissen, während er irgendetwas von "Curry" murmelte. Nun sah Yugi auch zu Yamis Bett herüber, das ihm genau gegenüberstand. Yami saß aufrecht im Bett und schaute aus dem Fenster. Seine purpurroten Augen schimmerten im Mondlicht und spiegelten beinahe seine Seele wieder. Yugi schluckte und wandelte zu ihm hin. Jetzt erst wandte Yami ihm seinen Kopf zu "Was ist los, Aibou? Kannst du nicht schlafen?" Yugi krabbelte zu seinem Partner unter die Bettdecke. Yami erkannte die Unsicherheit und innere Besorgnis seines kleinen Kameraden und ließ deshalb Yugis Annäherung zu. Yugi sah nicht zu ihm hoch, doch drückte er ihn so fest, als hätte er Angst ihn zu verlieren. Als würde ihn der Wind gleich aus seinem Leben reißen. Keiner der beiden sagte etwas, schließlich lies Yugi locker und setzte sich ein wenig abseits von seinem Partner. Er begann etwas vor sich hinzu flüstern und es fiel Yami schwer ihm zu folgen "Ich...Ich hatte einen Alptraum..." murmelte er kaum verständlich. Plötzlich spürte er wie ihn Yami sanft durch die Haare fuhr. Als er aufsah, erkannte er ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen. "Was hast du geträumt, Aibou? Sag es mir." Forderte er ihn regelrecht auf. Yugis Stimme klang beruhigter, als er in das Gesicht seines besten Freundes und einem Teil von sich selbst sah. Doch hastig setzte er sich auf seine Knie auf, die nach dem Traum immer noch ganz zitterig waren. "Ich habe geträumt, dass du verschwunden bist! Die Dunkelheit hatte dich einfach so verschluckt! Ich hörte dich schreien und rufen, aber ich konnte dich nicht sehen!" Yami bemerkte, dass sein kleiner Partner Tränen in den Augen hatte, denn das Mondlicht reflektierte ihren Schimmer. Sanft nahm er ihn in den Arm. Obwohl das nicht seine Art war, wollte er seine freundliche und liebenswürdige Seite trösten und es schien zu funktionieren. Yugis Atem wurde langsamer und er schloss die Augen. "Ich werde dich nicht verlassen!" flüsterte er ihm ernst ins Ohr und verspürte nun selbst das Gefühl der Erschöpfung. Er schloss die Augen und versank in den Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)