Egypt of darkness von Mahado ================================================================================ Kapitel 2: Das Land des ewigen Sandes ------------------------------------- *****Das Land des ewigen Sandes Yami hielt den Atem an und betrachtete neugierig die riesige Maschine vor ihnen. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass so ein Ding, welches wohl Flugzeug hieß, sich in der Luft halten würde. Dafür schien es ihm viel zu schwer. Verunsichert griff er nach der Hand seines Partners, der wild nach Joey und Tea Ausschau hielt "Wenn sie sich nicht beeilen, verpassen sie noch den Flug!" murmelte er aufgeregt. "Glaubst du wirklich, dass dieses Ding bis nach Ägypten kommt?" fragte Yami schließlich und sah dabei Yugi etwas zaghaft an. "Natürlich!" kam es zurück. Yuri schenkte ihm einen kurzen Blick, dann schaute er sich weiter um. Der Flug würde in 10 Minuten starten und von den beiden Freunden war noch nichts zu sehen. Yugi wirkte immer angespannter. Er wollte nicht nur nach Ägypten, weil er Yami eine Freude machen wollte, er selbst hatte immer davon geträumt einst ins Reich der alten Pharaonen zu reisen. Sein Opa und auch früher sein Vater, erzählten ihm faszinierende Geschichten über dieses geheimnisvolle Land, welches Yami seine Heimat nannte. Er wollte es so unbedingt sehen und diesen wahr gewordenen Traum mit seinen Freunden teilen. Durch die Lautsprecher dröhnte eine Ansage "Letzter Aufruf für den Flug 314-von Domino nach Kairo." Auch Yami wurde jetzt nervöser und senkte schließlich seinen Blick, mit einem leichten Grinsen "Wir können ja auch irgendwann anders nach Ägypten reisen..." Yugi zuckte zusammen, dann stellte er sich auf seine Zehenspitzen, um in Yamis Augenhöhe zu sein "Wie stellst du dir das vor?!" rief er verärgert "Die Karten haben ein Vermögen gekostet und Opa musste ich 4 Stunden lang anbetteln, um die Erlaubnis zu kriegen! Wir fliegen heute! Basta! Insbesondere.." Yugi stellte sich wieder auf seine Füsse und streckte ihm seine rosige Zunge entgegen ".müsste ich mir ein neues Geschenk für dich aussuchen." Yami sah ihn verdutzt an, dann lächelte vergnügt "Da hast du wohl recht!" "Siehst du!" sagte Yugi und blinzelte seinen Freund an. Im selben Augenblick hörte man einen lauten Krawall. Tea und Joey liefen, beladen mit unzähligen Gepäckstücken, durch die Menschenmassen. "Wir schaffen es! Wir schaffen es!" schnaubte Joey, kaum verständlich, denn er hatte sich einen Koffer zwischen die Zähne geklemmt. "Das ist alles deine Schuld!" rief Tea verärgert. "Meine?" Joey fühlte sich keiner Schuld bewusst. "Wer hat denn noch seine Zahnbürste gesucht?!" "Welche Zahnbürste? Ich habe meine Sneaker gesucht! Ohne die geh ich nirgendwo hin!" Tea schenkte sich das Kommentar und erblickte Yami und Yugi am Empfangsschalter. "Yuuugi! Yaaaami!" rief sie ganz außer Puste. "Schnell jetzt!" "Wir müssen noch das Gepäck einchecken!" bemerkte Yugi und als er Yamis fragwürdigen Blick sah, nahm er ihm den Koffer ab. "Ich mach das für dich!" Yami, Yugi und Tea wollten grade das Flugzeug besteigen, als sie ein lautes Fluchen hinter sich hörten, dass sich sehr nach Joey anhörte "Verdammtes Mistding! Geh schon rein! Na mach schon!" Eine Stewardess versuchte ihm verzweifelt klar zumachen, dass sein Gepäckstück zu gross sei, doch Joey ließ sich nicht belehren. Er hat schon immer seinen Kopf durchgesetzt, warum auch heute nicht. Ein kräftiger Tritt hatte schon immer viel bewirken können und so ging Joey wieder nach seinem Kopf. Mit Erfolg! Yami setzte sich zu Yugi und dieser überließ seinem Partner die Fensterseite; Tea musste sich mit dem Platz neben Joey begnügen, obwohl sie heimlich davon geträumt hatte neben Yami sitzen zu dürfen. Sie liebte seine Wärme und seine stille verträumte Art, stattdessen würde sie sich die ganzen 5 Stunden Flug lang, das Schmatzten und Knirschen von Kartoffelchips anhören müssen, die zusätzlich nicht nur den Sitz ihres Partners, sondern auch ihren neuen Rock bekrümelten. Schmollend lehnte sie sich zurück und betrachte heimlich Yamis gespannten Blick, der fast ängstlich aus dem Fenster sah. Er beobachte die Startbahn und umklammerte fest den Griff seines Sessels. Er hatte gehofft Yugi würde ihm beistehen, doch dieser hatte es sich mit einem Gameboy und seinem Diskman bequem gemacht und wackelte nur rhythmisch mit dem Kopf zu jedem Takt mit. Yami holte tief Luft und versuchte ruhig zu bleiben. Das Flugzeug setzte zum Start an. Es rollte die lange Startbahn entlang und erhob sich elegant in die Höhe. Yami krallte sich an Yugis Arm, als er das Gefühl der Schwerelosigkeit verspürte und Yuri schreckte auf. "Was?! Wah? Boku?" stotterte er erschrocken, durch Yamis panische Umklammerung. Erst jetzt bemerkte er die Unsicherheit seines Partners und seinen furchtsamen Blick, der ihn ganz außer Fassung brachte, denn so hatte er ihn noch nie gesehen. Sonst war er selbstsicher. Kampfbereit und unerschrocken. Aber jetzt erinnerte er ihn eher an ein kleines Kind, welches Hilfe suchend nach der Hand seiner Mutter griff. Yugi nahm die Kopfhörer ab und fasste Yami an der Schulter, der immer noch angespannt aus dem kleinen Fenster des Flugzeuges starrte. "Alles okay, Boku? Ist ganz natürlich wenn du etwas Angst hast!" versuchte er ihn aufzumuntern. Yami riss seinen Blick endlich von der Landschaft und lächelte überraschender weise. Yugi war verwirrt. War das ein verzweifeltes Lächeln? Nein, es wirkte eher heiter und aufrichtig. "Angst? Ich habe keine Angst. Zugegeben...am Anfang hatte ich vielleicht ein wenig, aber jetzt....Es ist atemberaubend, Aibou! Noch nie habe ich so etwas Wunderschönes gesehen!" Yamis Augen funkelten vor Begeisterndheit und er sah wieder hinaus. Yugi sah ihm noch ein Weilchen zu, bis er bemerkte, dass Tea ihm seltsame Handbewegungen andeutete. Joey war neben ihr eingeschlafen und um ihn herum sah es so aus, als ob er ein ganzes Süßigkeitengeschäft geplündert hätte. Neben Kartoffelchipsverpackungen, lagen da noch verschiedenartige Bonbonpapierchen in allen möglichen Regenbogenfarben, Schokoladenpapier und 10 leere Coladosen. Wie konnte ein Mensch in so einer kurzen Zeitspanne, bloß soviel Ungesundes in sich reinschaufeln? Tea hatte genug. Sie wollte tauschen und Yugi hatte wohl keine Wahl. Die Wüste breitete sich in all ihrer Pracht vor ihnen aus. Der goldige Sand glitzerte durch die untergehende Sonne. Die gigantischen Pyramiden durchbohrten fast den Himmel. Seine Heimat nach so langer Zeit wieder zusehen, war wie ein wahr gewordener Traum. Yami konnte seinen Blick einfach nicht von dieser fremden und doch so vertrauten Welt lösen. Nach so langer Zeit hatte sich kaum etwas verändert. Yugi und Joey stießen mit den Köpfen zusammen, als das Flugzeug zur Landung ansetzte und eher hart als sanft auf die Landbahn ausrollte. Schmerzvoll rieb sich Yugi seinen Kopf, während Joey immer noch seinen Schlaf nachholte und unentwegt in Yugis Kragen sabberte. "aua...Joey! Igitt! Wach auf, wir sind da!" stammelte er und versuchte Joeys Kopf aus seiner Reichweite zu schieben. Als er einen Blick zu Tea warf, sah er, dass auch sie eingeschlafen war. Yami war nicht mehr an seinem Platz. Yugi zuckte zusammen und sprang auf "Boku!" rief er direkt in Joeys Ohr, der sofort aufschreckte "Was? Hä? Sind wir etwa schon da? Oh Gott! Hab ich das Essen verpennt?" Yugi ignorierte ihn und rüttelte an Teas Schulter. "Tea! Tea! Boku ist weg!" Müde öffnete sie ihre himmelblauen Augen und Yugi musste erst einmal schlucken, weil sein Herz wie ein Vorschlaghammer raste. Ihr Blick war einfach betörend gewesen. Doch ihre Frage, warf ihn wieder in die Realität zurück "Yami ist weg?" fragte sie verunsichert. Die drei Freunde ergriffen ihr Gepäck und stürzten zur Tür, als die Aufforderung zum Verlassen des Flugzeuges durch die Lautsprecher ertönte. Draußen sahen sie sich um. Yami stand einsam und irgendwie mystisch vom aufwirbelnden Sand umweht am Rande der Wüste. Die Augen geschlossen, als ob er die Atmosphäre in sich aufnehmen wollte. Die Wüste schien mit ihm zu verschmelzen. Er war endlich angekommen, im Land des ewigen Sandes; seinem Zuhause..... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)