Smaragdener Fluch von Nightingale (Schwarze Nemesis I) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- AAARRRGH, warum ist meine Fic bei der Freischaltung verloren gegangen??? Hab's vor drei Tagen gepostet, und immer noch nix da!:( Aalso, eigentlich wollte ich ja keine Anmerkungen vor/nach den Fics machen, aber hier breche ich mal meinen Grunsatz: Liebe Grüße an Manu, Ahiku und Souryu_Asuka, die mich immer so lieb kommentieren! *euch alle ganz doll knuddl tut* Ich hoffe, der Teil gefällt euch allen... Kapitel IV Als Conan eines Tages nach der Schule nach Hause kam, stand Ran schon in der Küche und kochte das Mittagessen. Ihr Vater Kogoro saß an seinem Schreibtisch, die Beine auf der Tischkante übereinandergeschlagen, und überflog die Zeitung. Genau genommen den Sportteil, wie der Junge amüsiert feststellte. "Tadaima - Ich bin zurück!" rief er der Allgemeinheit zu, während er sich die Schuhe von den Füßen pellte. "Okaerinasai - Willkommen zurück!" beendete Ran aus der Küche die Formel, während von Kogoro nur undeutliches Genuschel zu vernehmen war. Nachdem er seinen Schulranzen in seinem Zimmer abgelegt hatte, folgte er seiner Nase zu den Töpfen auf dem Herd, die einen leckeren exotischen Geruch verströmten. "Mmh, was gibt's denn heute Leckeres" fragte er begeistert, während er auf Zehenspitzen versuchte, einen Blick in einen der Töpfe zu werfen. "Riecht chinesisch?!" "Och, es ist nichts Besonderes! Ich hab nur grad gedacht, ich probier mal ein Rezept aus, dass mir Xu Lin gegeben hat" antwortete Ran fröhlich. "Xu Lin? Wer ist Xu Lin?" "Ach, du weißt schon, die chinesische Austauschschülerin in meiner Klasse! Hab ich dir das nicht erzählt? Sie ist seit Anfang der Woche da!" meinte sie beiläufig, während sie verschiedene Gemüsesorten klein schnippelte. "Nö, kann mich nicht daran erinnern! Aber kochen kann deine Chinesin gut, wenn das hier genauso schmeckt, wie es riecht!" Conans Magen fing von den Dämpfen stimuliert an zu knurren und er beeilte sich den Tisch zu decken. Kurz darauf trug Ran mit seiner Hilfe Schüsseln mit gebratenen Nudeln sowie Beilagen auf den Esstisch. "Itadakimasu! Guten Appetit!" riefen alle drei gleichzeitig, als sie Platz genommen hatten. "Mmh! Maujebein, dasch ischt escht lecker! Ich wuschte gar nisch, dass du jo gut Schinejisch kochen kannscht!" nuschelte Kogoro mit halb vollem Mund, während er sich begeistert mit seinen Stäbchen die zweite große Portion in sein Schälchen angelte. "Stimmt, echt lecker!" meinte auch Conan mit leuchtenden Augen zwischen zwei Bissen. "Ach, das ist doch gar nicht mein Verdienst, ich hab das Rezept nur übernommen!" wehrte die bejubelte Köchin bescheiden ab. Die zwei "Männer" stopften sich voller Elan die Nudeln hinein, während Ran sie dabei beobachtete, sichtlich froh, dass das neue Menü so großen Anklang fand. Nach dem Essen reckte sich der Detektiv genüßlich, vom Festschmaus noch ganz benommen, und bewegte sich zur Tür. "Bin dann weg, Mausebein, warte nicht mit dem Abendessen auf mich, wird wohl etwas später werden!" Conan hob fragend eine Augenbraue an seine Freundin gerichtet. "Paps wollte heute einen alten Freund aus der Uni treffen!" Sie kräuselte verächtlich die Nase. "Der kommt, wie ich ihn kenne, erst um vier nach Hause - das heißt, wenn er das Schlüsselloch noch findet!" Der Grundschüler grinste zustimmend. Ran hatte da eine sehr warscheinliche Prognose gegeben, bei Kogoro war der Begriff "Freunde-Treffen" automatisch mit "Vollsuff" verbunden! Als er mit seinen Stäbchen nach den letzten Resten in den Schüsseln fischte, bemerkte er den traurigen Blick seiner "großen Schwester". "Was hast du denn, Ran?" fragte er erstaunt. Sie zuckte zusammen, als er sie ansprach, und guckte dann betreten zur Seite. "Ach, es ist nichts!" Als sie auch weiterhin seinen fragenden Blick auf sich spürte, schien sie mit sich zu ringen, bis sie ihm schließlich eine Gegenfrage stellte. "Du magst chinesisches Essen, oder?" Conan verstand den Sinn dieser Frage nicht ganz, doch Ran schien auf eine Antwort zu warten. "Ja, sehr!" sagte er schließlich und beobachtete ihre Reaktion genau, doch seine Freundin nickte nur, ein trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen. "Was hast du denn?" wiederholte er seine Frage, nun etwas besorgt. "Ach, es ist nichts!" gab sie ihm unbewußt die gleiche Antwort, und wedelte betont fröhlich mit der Hand vor dem Gesicht, wie um die schlechte Stimmung zu vertreiben, die sie plötzlich überfallen hatte. Es gelang ihr nicht einmal ansatzweise! Der Junge stand nun auf und legte seine kleinen Hände auf die Schultern des Mädchens, die er seit dem Kindergarten zu kennen glaubte, ein Versuch ihr sein Mitgefühl zeigen, ihr Geborgenheit zu geben. Wie sehr hasste er diesen Körper, der eben diesen Versuch ins Lächerliche ziehen musste. Dankbar blickte sie ihm in die Augen, versuchte sich ein ehrliches Lächeln abzuringen, doch er sah, wie sich erste Tränen bildeten. Plötzlich musste er staunen: Auch wenn er sich einbildete, es sei der falsche Moment dafür, doch ihm war auf einmal so, als ob er sie das erste Mal richtig ansah: Hatten ihre Augen schon immer eine solch schöne tiefblaue Farbe gehabt? Am Rand dunkel, einem Saphir gleich, doch je näher die schillernde Iris der unruhig pulsierenden Pupille war, desto heller wurde sie, wie ein Lapislazuli mit silbernen Einsprengsel. Wenn er sie so ansah, wie sich die salzige Flüssigkeit anstaute und langsam an den äußersten Kurven an den langen dunklen Wimpern vorbei über die blasse weiche Haut rollten, dann hatte er das Gefühl, in ihnen zu versinken, immer tiefer, in einen bodenlosen See, und dort fand er...Ruhe. Unendliche Ruhe und Frieden. Er wußte nicht, wie lange er einfach nur dagestanden hatte, schweigend, und versuchte, allen Trost den er geben konnte in diese reinen, unschuldigen, wunderschönen Augen zu legen, bis er ihr, von seinen Gefühlen überwältigt, um den Hals fiel, nur um ihre Nähe zu genießen, sie in sich einzusaugen. Ran, ich liebe dich, und sei es nur wegen diesen göttlichen Augen, wollte er hinausschreien, sie küssen, für immer halten, doch der kleine Grundschüler schwieg nur. Eines Tages, schwor er sich, werde ich meinen eigenen, meinen richtigen Körper zurückhaben, dann werde ich dir all meine Liebe gestehen, alle Gefühle die ich angestaut habe, und doch nicht loswerden kann! Gütiger Gott, war sie schon immer so schön gewesen? Warum habe ich es nur nicht früher bemerkt?! Ran war von dem plötzlichen Gefühlsausbruch überrascht worden, doch dann fing sie an, erst zögernd, dann zärtlich, seinen Rücken zu streicheln und mit der Hand durch seine Haare zu streichen, auch sie schien seine Nähe zu suchen. Nach einer Weile hub sie an zu sprechen, widerwillig, als wolle sie diesen heiligen Moment nicht beenden, und müsse es dennoch tun. "Du... Du erinnerst mich so an Shinichi..." Conan zuckte zusammen, seine eben noch geschlossenen Augen nun weit geöffnet. "Du siehst ihm so ähnlich, verhälst dich so oft so wie er, liebst die gleichen Sachen wie er..." Als sie seinen fragenden Blick spürte, ergänzte sie schluchzend, "Er liebt doch auch chinesisches Essen, oder nicht?" Conan nickte unmerklich und blickte sie wieder direkt an. Sie war so voller unendlicher Trauer erfüllt... "Ach Conan, ich vermisse ihn ja so sehr!" Nun rannen die Tränen ungehemmt über die bleichen Wangen, ihr Blick schien ihm zuzuschreien, gib ihn mir zurück, ich kann ohne ihn nicht leben, und doch versuchte sie vergeblich ihr letztes Stück an Beherrschung nicht zu verlieren, kämpfte dagegen an. "Ich vermisse ihn ja so! Er ist schon so lange weg, und ich weiß noch immer nicht, wo er ist, was er gerade macht! Vielleicht ist er in Gefahr, und ich kann ihm nicht helfen! Ich denke ständig an ihn, ich kann kaum noch schlafen vor Sorge, ich will das nicht mehr...!" Ran verdeckte ihre Lider mit beiden Händen, ein zuckendes heulendes Bündel Elend, unfähig ihre Trauer weiterhin zu verbergen. Conan stand mit gebeugtem Kopf vor ihr, steif, voller Schuldgefühle. Warum hatte er sie bloß so leiden lassen, das Mädchen mit den schönen Augen, das Mädchen, das er liebte?! War es überhaupt nicht schon zu spät, würde er sie denn mit der Wahrheit nicht noch mehr verletzen? Wie lange wollte er denn noch warten, unfähig sich zu rühren, eine Minute, zwei Minuten? Eine Stunde? Doch er hatte seinen Entschluß längst gefaßt, in dem Moment, als er ihre Tränen sah! Langsam nahm er seine Brille ab, wagte aber nicht, vom Boden aufzuschauen. "Ran! Ich muß dir etwas sehr Wichtiges sagen!" Ran schaute auf, als sie seinen ernsten Ton vernahm, ihre Augen mittlerweile völlig verquollen, aber noch immer verboten schön. "Es gibt etwas, was ich dir vor langer Zeit schon hätte sagen sollen!" Er blickte ihr endlich Unterstützung heischend ins Gesicht, doch sie schaute ihn nur verwundert und schweigend an. "Erinnerst du dich an den Tag, an dem du und Shinichi in dem Vergnügungspark wart, der Tag, an dem Shinichi sich von dir verabschiedete und weglief?" Sie nickte zögernd. "Damals lief er zwei verdächtigen Gestalten nach, und seitdem ist er verschwunden, nicht?" Wieder nickte sie, diesmal jedoch eher überrascht. "Shinichi...hat damals ein Verbrechen beobachtet, einen Erpressungsversuch, doch er wurde entdeckt!" Ran sog erschrocken die Luft ein, wagte aber nicht ihn zu unterbrechen. "Sie haben ihm ein Gift eingeflößt und ließen ihn zum sterben zurück, doch...er hatte Glück im Unglück. Das Gift war bisher noch nicht an Menschen getestet worden, und so traten unvorhergesehene Nebenwirkungen auf: Statt ihn zu töten, hat das Gift seinen Körper schrumpfen zu lassen, auf die Größe eines Siebenjährigen!" Conan nahm all seinen Mut zusammen, um auch noch den letzten, schwierigsten Schritt zu gehen! "Shinichi Kudô - Das bin ich!" Ran stieß einen kleinen Schrei aus, bevor sie beide Hände vor den Mund schlug und ihn nur noch entsetzt ansah. "Es tut mir leid, Ran. Ich bin Shinichi!" fügte er wieder mit gesenktem Kopf hinzu. Sie ließ erst ein paar Sekunden vergehen, bevor sie mit heiserer Stimme hauchte: "Aber...warum?" "Warum ich dir das nicht schon von Anfang an erzählt habe? Ich...Es tut mir leid, aber...Du mußt verstehen..., diese Männer von der Organisation glauben, dass ich tot bin! Wenn sie mitkriegen, dass ich noch putzmunter im Körper eines Kleinkindes stecke, werden sie nicht nur mir nach dem Leben trachten, sondern allen, mit denen ich seitdem größeren Kontakt hatte. Ich hatte Angst um dein Leben!" Der Jugendliche im Kind war verzweifelt. Wie sollte er seiner Liebsten nur verständlich machen, dass alles nur zu ihrem eigenen Schutz geschah? Und warum kamen ihm ausgerechnet jetzt Zweifel, ob das tatsächlich richtig oder der eigentliche Grund ein ganz anderer war, wie zum Beispiel, dass er Angst hatte, sich ihr so zu offenbaren, sich schämte?! Ran schien sich etwas gefasst zu haben, doch das ungläubige Entsetzen schwang noch in ihrer Stimme mit, als sie die nächste Frage stellte. "Wer... Wer waren diese Männer? Und was kann man gegen sie tun?!" "Ich weiß nicht viel über sie, nur dass in ihrer Organisation alle schwarz gekleidet sind und Codenamen haben wie Gin, Wodka oder Sherry, alles alkoholische Getränke. Sie sind in ganz Japan verteilt, wenn nicht sogar darüber hinaus, und sehr schwer aufzutreiben, sie wechseln nämlich regelmäßig ihre Stützpunkte. Und... Sie sind SEHR gefährlich!" Sie nickte emotionslos. "Bist du der Einzige, oder glaubst du, es gibt noch andere...wie dich? Und was kann man dagegen tun? Gibt es denn kein Gegenmittel?!" Conan, nein, Shinichi sammelte sich, bevor er diese Frage beantwortete. "Ich weiß mindestens noch von einer Person, die mein Schicksal teilt: Es ist meine Schulkameradin Ai, du hast sie ja schon öfters getroffen. Sie gehörte einmal zu ihnen, doch als ihre Schwester von ihren eigenen Leuten kaltblütig ermordet wurde, versuchte sie zu fliehen und schluckte freiwillig das Gift. Alle anderen, die es bisher eingenommen haben, sind tot! Das Problem ist, solange wir die Formel nicht kennen, können wir auch kein Gegenmittel entwickeln. Wir müßten erst eine Probe finden, um etwas unternehmen zu können, doch diese Organisation ist leider nicht aufzutreiben! Das ist übrigens der Grund, warum ich bei dir und Kogoro gelandet bin, ich habe gehofft, in einer Detektei finden sich früher oder später brauchbare Hinweise, aber bisher... Fehlanzeige!" Das Mädchen starrte auf einen Punkt irgendwo im Raum, nur nicht in seine Richtung. Schließlich fragte sie noch einmal tonlos: "Du warst das, der all die Fälle für meinen Vater gelöst hat, oder?" Es war mehr die Feststellung einer Tatsache gewesen denn eine Frage, sie schien auch nicht wirklich eine Antwort zu verlangen, dennoch nickte Shinichi traurig. "Hör mal Ran, ich weiß wie du dich jetzt fühlst, aber..." "Nein!" Ihr plötzlicher Wutausbruch überraschte ihn vollkommen. "DU HAST NICHT DIE LEISESTE AHNUNG, WIE ICH MICH JETZT FÜHLE!" "Ran, ich..." er machte einen zaghaften Schritt auf sie zu, doch sie wich nur zurück. "LAß MICH IN RUHE!!! ICH WILL JETZT ALLEIN SEIN!" schrie sie ihn an und stürmte aus der Wohnung. Ein sehr einsamer und verzweifelter junger Shinichi blieb zurück, allein mit sich und seinen Vorwürfen. Langsam schleppte er sich in sein Zimmer und warf sich auf sein Bett. Als er nach ungefähr einer halben Stunde zuerst einen Schlüssel im Schloss und dann unbeschwertes Mädchengelächter wahrnahm, ging er leise ins Wohnzimmer zurück. Dort stand Ran und scherzte fröhlich mit Sonoko herum, mehrere Einkaufstüten auf dem Boden, während beide ihre Schuhe auszogen. "Ach, hallo Conan! Heute mal ohne Brille?" grüßte ihn seine "große Schwester" vergnügt. Erst da fiel ihm auf, dass er seine dicken Gläser tatsächlich nicht wieder aufgesetzt hatte. "A...Aber wo warst du denn...mit Sonoko?" stotterte er. Er verstand auf einmal gar nichts mehr. Ran runzelte die Stirn, als sie ihn weiss wie ein Laken und mit verdattertem Gesichtsausdruck stehen sah. "Habt ihr denn nicht meine Notiz gelesen, dass ich heute mit Sonoko nach der Schule Einkaufen bin? Ich habe doch auch geschrieben, dass das Essen schon fertig im Kühlschrank steht und nur in die Mikrowelle geschoben werden muss!" Ein schrecklicher Verdacht drängte sich ihr auf: "Du hast doch schon was gegessen, oder, Conan?" fragte sie besorgt. Das darf nicht wahr sein! DAS DARF EINFACH NICHT WAHR SEIN! war das erste, was Shinichi dazu einfiel. Entsetzen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er die gesamte Tragweite seiner Erkenntnis begriff! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)