Die Erste dunkle Nacht von LittleDestiny (Und dann kamst du) ================================================================================ Kapitel 4: The old action: "Viele Lektionen die eindeutig viel zu spät kommen" ------------------------------------------------------------------------------ Titel: Die erste dunkle Nacht (und dann kamst du) Autor: Little_Destiny (Suse) Genre: Vampir, Romantik, Mystery Homepage: http://www.little-destiny.de.tf Kommentar: So hier ist der Teil 4. Ich sehe schon das es recht schnell vorangeht. Man hat mir geschrieben, dass der letzte Teil etwas kurz war. Na ja, ich weiß, aber so streckt man die Kapitelanzahl nun mal, und da die Kapitel regelmäßig veröffentlicht werden, denke ich mal, ist es nicht so schlimm. Meine Seitenzahl eines Kapitels liegt so zwischen 4 und 6 (in ganz seltenen Fällen 3 oder 8) Überzeugt euch am besten mal selbst, ob er euch gefällt! Bis denn Cu euer Suse;)) Kapitel 4/The old action: "Viele Lektionen die eindeutig viel zu spät kommen" Die dumpfen Schläge auf mein Trommelfell hämmerte mir den Bass um die Ohren. Ich war daran schon gewöhnt. Ich scheute Discos und angesagte Clubs eben so nicht wie einen hippen, flippigen Klamotten laden. In der Hinsicht bin ich eine durch und durch geadelte Tussi die am Wochenende die Sau raus lässt. Zu meinem Erstaunen aber war ich nicht nur wegen meiner Symmetrie für laute Musik und Lebenslust hier her gekommen. Sed arbeitete hier, als Barkeeper, und Norten hatte mich mit meinem Sensai hier her beordert. Ich wusste nicht welche Lektion Robin mir hier beibringen sollte. Ganz ehelich, mit meinen Erfahrungen auf dem Floor würde Robin bei mir Unterricht nehmen müssen. Ich schnalzte gehässig mit den Lippen, als ich mir dieses Szenario gerade bildlich durch den Kopf laufen ließ. Er auf der Tanzfläche mit einem Sambahüftschwung und mit cooler Sonnenbrille als Bunnychecker. "Willst du was trinken"? Sed stopfte ein Poliertuch in ein Bierglas und rubbelte es mühsam trocken. "Kindersekt"? "Willst du wirklich schon so hart einsteigen, der Tag ist doch noch jung". Sed schob mir einen grünen Schnaps vor die Nase und grinste. Ich war zwar jung, aber trinken konnte ich alle male wie ein 40jähriger Alki. Es war gerade mal 22 Uhr, und nur langsam füllte sich der Saal. Robin würde sich sicher wieder etwas Zeit lassen, und in der Zeit war mir wohl so langweilig, dass ich Gläser im 10er Bereich becherte. Sed hatte nichts dagegen. Er amüsierte sich eher darüber, wie ich immer wieder vom Stuhl rutschte. Die Lampen der Beleuchtung blinkten langsam immer schneller und mit einer riesigen Dampfwolke war das Boogie gewackelt eröffnet. Mache der Gäste kamen schon etwas angeheitert in diese Disco, so dass sie ohne weitere Hilfe der Bar auf die Tanzfläche stürmten und sich gegenseitig den neusten Robotertanz vorführten. Ich musste schmunzeln, genau diese Leute machten die Langeweile noch etwas schöner. Von den grünen Schnäpsen wurde ich selbst schon etwas duslig und durch das ständige auf und ab Geflackere der Beleuchtung, bemerkte ich gar nicht, wie sich langsam aber sicher der ganze Saal füllte und sich Menschenmassen aneinander quetschten. "HEY....DU FÄNGST OHNE UNS AN!! DAS IST GEGEN UNSER GRABWÄCHTERGESETZ". Ich drehte mich erschrocken um, und sah Kimmy, total aufgestilt, vor mir stehen. Sie trug einen schwarzen Mini und hatte sich auffällig geschminkt. Hinter ihr blitze der blonde Schopf von Robin hervor. Er sah wie immer ziemlich knurrig aus. Kein wunder, er wurde von Kimmy erst einmal durch den ganzen Saal gezerrt, weil sie immer eine Runde gehen wollte, und etwa 15 Minuten damit verbrachte Bekannte anzuquatschen. Robin stand dann daneben und konnte nichts machen, da er von Kimmy immer brav an der Hand gehalten wurde. Robin trat an mich heran, zeigte Sed 2 Finger und blickte mir ernst in die Augen. "DU SOLLST NICHT TRINKEN, WIR SIND HIER NICHT ZUM SPAß"! Er brüllte so laut, was mich überraschte, denn sonst erhob er nie so laut die Stimme. Im selben Moment hatte Sed einen süßen Erdbeer-Punsch- Schnaps auf den Tresen gestellt. Robin fackelte nicht lange und kippe sich das Zeug zur Beruhigung hinter. Im Laufe solch eines Abends sammelten sich so ca. 15 von diesen Schnäpsen in Robins Magen. Ich tanzte mit Kimmy auf der Tanzfläche herum, und sie zeigte immer wieder mit ihrem Finger auf Personen, die anscheinend etwas gemeinsam hatten. "SIEHST DU'S"? "WAS"!!?? Sie grummelte genervt. "DAS SIND ALLES VAMPIRE! DIE TUMMELN SICH ALT ZU GERN IN DISCOTHEKEN HERUM. DORT GIBT ES DOCH MASSIG AN FRISCHFLEISCH"! Mir wäre sicherlich nicht aufgefallen, dass dieser Mann, mit einem Poloshirt und ziemlich weißen Turnschuhen, ein Vampir sein sollte. Wie konnte sie sich da so sicher sein? Kimmy pirschte sich langsam an ihr Opfer heran und flirrte ein wenig mit ihm. Es dauerte allerdings noch eine Weile, ehe sie den Kerl von der Tanzfläche bewegen konnte. Ich taumelte wieder zurück zu Robin, der seine Freundin wie ein wütender Stier hinterher schaute. "KOMM MIT"!! Brüllte er und zog mich durch die Massen zu einem Hinterausgang. Der Lärm ließ langsam nach und in meinen Ohren fing es an zu piepsen. "Lerne und staune". Robin stieß die Tür zum Hinterhof auf und blieb erschrocken stehen. Ich war eben so wie er perplex gelähmt und zu Eis erstarrt. Wirklich, das war nicht zum nach armen gedacht. War das normal? Ich meine, es ist doch nicht richtig seinen eigentlichen Feind so spielerisch... na ja.. vielleicht vorzuführen oder zu verarschen. Ich als Vampir hätte jetzt am wenigsten mit einer potentiellen Vampirmörderin gerechnet. Wer weiß wie lange Kimmy schon an diesem potentiellen Vampir hing, wer weiß ob er überhaupt ein Vampir war. Wer weiß, ob Kimmy, dieses kleine unschuldige Ding, nicht einen triftigen Grund herbeigelogen hatte, um mit diesem Kerl nach draußen gehen zu können. "Hat...hat...hat er da...etwa...seine Zunge..in...................................ihr"? Ich kratze mir den Kopf und lauschte den stockenden Lauten, die die Beiden auf einer Mülltonne sitzend, von sich gaben. Als ich zu Robin sah, wirkte dieser nicht empört, nicht wütend oder enttäuscht, eher so wie immer teilnahmslos und unberührt. Sie war doch seine Freundin. Robin zog urplötzlich einen Pflog aus dem Gürtel und feuerte ihn auf den jungen Mann ab, der sich, wie es schien, prächtig zu amüsieren schien. Der Mann sackte zusammen und Kimmy bemerkte nun auch die ungewollten Zuschauer, nämlich uns beide. Sie machte ebenfalls eine flinke Handbewegung und rammte dem Getroffenen einen zweiten Pflog in den Körper, dieses Mal aber mitten durchs Herz, so dass der junge Mann in tausend Staubkörnchen zerfiel. "Er war ein Vampir", flüsterte ich leise. Robin drehte sich um und ging wieder in den Club. Kimmy regte sich keinen Zentimeter um ihn zu folgen. Wie sich später herausstellte, hatte Kimmy eine Schwäche, ihr Opfer vor dem eigentlichen Ritual noch einmal genaustes unter die Lupe zu nehmen. Kimmy, diese kleine, zierlich ausschauende Lady, soll als Grabwächterin gerne mal nicht nur Vampire töten, sondernd auch vernaschen. Mir wurde schlecht. Der Alkohol kam mir noch, ich erinnerte mich an den halb verwesten Glatzkopf, der mich damals auf dem Friedhof hatte beißen wollen. Allein dieser widerliche Gedanke, dass er auf mir lag, jagte mir Ekel über den Rücken. Ich schaute mich um. Hinter dem nächsten Müllbeutel entleerte sich mein Magen. Und im nächsten Augenblick stellte sich ein schreckliches Dröhnen in meinem Kopf ein. Kimmy stand noch immer bei den Müllcontainer und schaute mir beim kotzen zu. Sie war es ja, die in erst solchen Ekel hervorgerufen hatte. Jetzt schaute sie auch noch zu, wie ich mir die Gedärme rauskotzte. Hatte sie denn keinerlei Anstand? Wieso lief sie ihrem Freund nicht nach? "Kommst du zurecht"? Fragte sie dann endlich und ich nickte heftig, als mein Kopf sich langsam wieder in die Höhe streckte. Ein paar Mal spuckte ich neben mir, bis der Geschmack in meinem Mund einiger Maßen erträglich war. Von Alkohol musste ich mich selten übergeben. Wie auch, ich war noch nie wirklich richtig dicht gewesen und das sollte auch so bleiben, wäre ich nicht bei den Grabwächtern gelandet und hätte alle Moral von mir geworfen. Kimmy war verschwunden und ich ließ mir noch einmal die Bilder durch den Kopf gehen. So recht verstand ich immer noch nicht, was sich da eigentlich vor meinen Augen abgespielt hatte. Manche liebten Lack und Leder, oder manche Strumpfhosen, oder andere Doktorspielchen. Und wiederum andere bevorzugten ab und zu das selbe Geschlecht. Konnte es dann möglich sein, dass man als Jäger, plötzlich Lust auf seine Beute hat? Ich dachte eine ganze Weile über den Sinn dieser erotischen Begegnung mit einem Vampir nach, letztlich war ich noch abgeneigter als zuvor. Hinein in den Club wollte ich nicht mehr, also blieb ich noch weitere 5 Minuten dort neben den Müllbeuteln stehen und starrte in eine große Pfütze. Mir gings dreckig und ich war seelisch total konfus. Mein ganzes Weltbild über gut und böse wurde schlagartig umgeschlagen und zerrissen. Ich musste mich ordnen. "Alles in Ordnung"? Dieser Spruch zog bei mir nicht, wann würde die Welt das endlich verstehen? Aus der Hintertür lugte ein netter, etwas dicklicherer Mann. Wieso fragte ich mich in diesem Moment nicht, was so ein lieber, altmodischer Mann in einer Stadtdisco zu suchen hatte? "Alles in Ordnung. Die Musik ist nur etwas zu laut, und es ist so fürchterlich stickig", beteuerte ich lieb. Mir wurde der Mann schlagartig sympathisch. Er war dieser nette Onkel Typ von neben an, der einem immer einen Bonbon zuschob. Ich dachte nicht im Traum daran, dass an ihm etwas falsch sein sollte. "Vielleicht hilft es ihnen, wenn sie etwas spazieren gehen. Bewegung bringt den Kreislauf in Schwung". Er lachte dabei schwerlich und lächelte wie der Weihnachtsmann. "Ich begleite sie ein Stück, bei diesen dunklen Straßen kann man ja nie sicher sein". Ich war so froh, dass er mir seinen Begleitschutz anbot. Da habe ich ja Glück gehabt.... was... he..he. Hier eine neu dazugewonnene Lebensweisheit: "Vertraue niemals netten, alten Menschen, die dir Nachts in einem Discohinterhof zufällig über den Weg laufen, und dir deine Hilfe anbieten. Dies gilt übrigens auch für Parks und Bahnhöfe". So einsichtig ich mich jetzt auch zeigen kann, war es in diesem Augenblick schon zu spät, denn der alte Mann griff aus heiterem Himmel nach etwa 5 Metern meine Hand und feuerte mich mit solchen Elan gegen die Wand, dass ich fast dachte, er wäre ein Sumoringer oder Judokämpfer, der mich überfallen wollte. Trotzdem er so dick und alt schien, war er top fit. Als Vampir nicht verwunderlich. Ich spürte den harten Aufprall und wurde noch benebelter, als ich ehe schon war. Erkenntnis Nummer zwei: "Trinke nie einen Schnaps, wenn du weißt, dass dich später ein potentieller, nett scheinender Vampir, an die Gurgel will". Seine dicke Gestalt warf Schatten auf mich und ich konnte nunmehr nur noch seinen Siluetten erkennen. In meinem Kopf dröhnte, hämmerte und zuckte es wild durcheinander. Ich war ihm hilflos ausgeliefert, selbst wenn ich schon zu einer super Vampir Jägerin trainiert worden wäre, was ja noch nicht einmal ansatzweise der Fall war. Ich wusste, dass mir vielleicht gutgemeintes Füße strampeln ein paar Sekunden mehr einbringen würden, mir den Vampir von der Pelle zu halten. Ich strampelte und quietschte laut drauf los. Jemand müsste sich doch fragen, welche Ratte da gerade hingerichtete wurde, und mich bemerken. Dieser dicke Mann saß auf mir, drückte meine Schultern auf den Boden und schüttelte mich durch, ich wusste es nicht besser, denn in diesem Moment redete ich mir ein, mein letztes Stündlein hätte geschlagen. Und wem hatte ich das zu verdanken?? R..o...b...i...n.... genau, diesem Pappilotten (*die Dinger, die man sich ins Haar klemmt um Locken zu bekommen*) Grufti, der mir diese ganze bekloppte Sache auf den Hals gehetzt hat. Gut, vielmehr hab mich mir die Sache irgendwie auf den Hals hetzte lassen, aber wie gesagt, mein soziales Engagement siegte über meinen gesunden Anti-Katastrophen- Verstand. Ich würde bald von einem dicken Vampir ausgesaugt werden, ohne die magische 18 überstanden zu haben. Es gab nichts schlimmeres, als noch niemals Auto in London gefahren zu sein. Ich würde doch zum Gespött im Himmel werden. "AMY"! "Hey... Amy..."! "Ist sie wach"? "Wo warst du Arsch, als sie angegriffen wurde. Du kannst sie doch nicht allein in einer Gasse stehen lassen". "Kimmy war bei ihr"! "War sie nicht, sonst wäre das nicht passiert". Die Stimmen, die ich schwach vernahmen, schiene miteinander zu streiten. Ich kannte sie, dass waren Conan und Robin. Wie kam ich hier her? Wo war ich hier überhaupt? "Hört auf zu streiten", grummelte ich und fuhr mir über dir Stirn. Mein Kopf brummte immer noch, wie nach 20 Tekilas. Als ich aufblickte, wandten der blonde und schwarze Schopf sich zu mir hinunter. Die beiden Augenpaare musterten mich kritisch. "Alles klar bei dir"? Ich gab ein genervtes Grummeln von mir und schickte beide aus dem Zimmer. Ich konnte diese Tatsache, ständig mit dem Tod zu spielen, erst jetzt realisieren. Wer weiß, morgen würden mich 3 solcher Vampiren anspringen und das wars dann, mit dem heiteren und lustigen Leben der Amy Tomms. Müde rappelte ich mich auf. Das Zimmer sah sehr leer aus. Nur eine Couch und ein Fernseher standen als Möbelstücke herum. Ab und zu sielten sich Pizza Kartons und alte Zeitungen auf dem Boden herum. 3 Eimer standen in jeder Ecke. Sie waren halb gefüllt, wahrscheinlich weil über ihnen die Decke Risse hatte und es bei Regen unten durch suppte. Ein einziges Rattenloch. Ja, so lebte der gute große Conan. Er arbeitete eigentlich als Pizzalieferant. Aber Abends, wenn er keine Schicht hatte, jobte er als Kellner in einem Italienischen Restaurant. Er war nicht reich, verdiente nur mager und das sah man seiner Wohnung auch an. Die Tür ging auf und Robin schob sich hindurch. Er sah mal wieder total ausdruckslos aus und in diesem Moment staute sich meine ganze Wut auf ihn. "Was willst du"? Ich versuchte mich zu beherrschen, um ihn nicht gleich volle Möhre anzubleken. Er war es schließlich, der mich zu diesen ganzen Grufischeiß gebracht hatte. Er war es, der mich zu diesem Friedhof geführt und dann in seinen Club geschleust hatte. Er war es....er....er... ER!!! "Bist du jetzt zufrieden"? Ich biss mir auf die Lippen und schaute trotzig auf den fleckigen grauen Teppich. Er antwortete mir nicht. "BIS DU ZUFRIEDEN"? Seine Augen sahen so ausdruckslos und gefühlskalt zu mir hinunter. Ich konnte nicht ertragen, dass er mich im inneren wahrscheinlich bemitleidete. Ich, die kleine dumme Göre, die wie ein toter Fisch mitten in einen Katzenkäftig geschmissen worden war. Ich hatte früher Freizeit, verschwendete keine Sekunde an den Gedanken gleich sterben zu müssen. Und dann kam er einfach, und nahm mich mit in seine trostlos, kalte Welt. Ich wollte mich meinem Schicksal nicht beugen, ich wollte frei sein, nicht töten oder mich töten lassen. "Wieso gerade ich??? WIESO!" Ich war aufgesprungen und im gleichen Moment klappte ich halb in die Knie, da mein Kreislauf den Sprung in die Höhe nicht verkraftete hatte. Um mich herum drehte sich alles. "Wieso? Ich habe dir doch nicht weh tun wollen. Ich wollte doch nur mal wissen, wieso du so einsam bist. Wieso bestrafst du mich gleich so hart? Ich will nicht so werden wie du"!!! Es waren harte Worte, die ich ihm an den Kopf warf, weil ich einfach nicht verstehen konnte, dass Robin es nicht war, der mich zur Grabwächterin gemacht hat, sondert das Schicksal. Seine Hand griff nach meiner Schulter, und er zog mich wieder hinauf. Durch meine verschwommene Sicht, konnte ich seinen schwarzen Pullover erkennen, auf dem ein großes rotes Kreuz gestickt worden war. "Jeder von uns hat durch einen Vampir einen geliebten Menschen verloren. Das Schicksal bestimmt den Menschen zum Grabwächter, der am meisten Hass für diese Kreaturen empfindet. Du kannst es dir nicht aussuchen, das Schicksal wird früher oder später zuschlagen, und dann wirst du begreifen, was es heißt ein Grabwächter zu sein, und deine Aufgabe annehmen", flüsterte er leiste. "ABER.... aber ich hasse sie nicht. Ich habe noch nie mit einem Vampir zu tun gehabt. Und dann kommst du, und steckst mich einfach in diese Sache mit hinein". Ich hämmerte gegen seine Brust. Ich wollte ihn schlagen, ihm weh tun und am liebsten einen Pflog durch die Brust jagen. Er war so ungerecht, wieso passiert es mir gerade? Ich wollte kein Grabwächter sein. "Mir haben sie meine Mutter getötet. Genau vor der Haustür. Ich fand sie, als ich zum Basketballtraining wollte. Da war ich gerade mal 14 Jahre. Mein Vater konnte das nie verkraften. Er trank und wurde von mal zu mal immer kaputter. Dadurch zerbrach meine Familie, wie du unschwer erkennen konntest", zwischen Robin und hielt meine Handgelenke fest, damit ich endlich mit der Boxerei aufhörte. "Bemitleide dich ruhig, du bist diejenige, die das Schicksal erst einmal am schwächsten getroffen hat. Erwarte deshalb nicht, dass ich Mitleid für dich hab. Ich kann darüber nur spöttisch lachen". Seine Augen durchbohrten mich und mein Gesicht lief knallrot an. Nein die Tatsache das er mir fast in die Nase biss, so nah war er mir, war mir nicht peinlich, eher das er ja recht hatte. Ich kam mir wie eine total arrogante, selbstsüchtige Tussi vor, die bei jedem Mückenstich laut anfing zu weinen. Wie ein kleines Kind. "Danke, aber ich hatte nie erwartete, dass ich von dir Mitleid erhalten würde". Ich fletschte die Zähne und boxte ihn zur Seite. Mit schnippischen Lauten rammelte ich durch die Tür in den Flur. Ich musste schleunigst nach Haus. Im selben Moment öffnete sich die Haustür und Sed stürmte in die Wohnung. Als er mich erblickte, hielt er innen und schnaufte erleichtert auf. "Mensch. Klene, es geht dir gut". Langsam kam er auf mich zu und musterte meine etwas perplexe Mimik. Musste er nicht arbeiten? Und überhaupt, war er wegen mir hier? Mit einem laut gespielten Seufzer sagte ich seinen Namen, machte einen Lolita-Augenaufschlag und ließ mich in die Arme nehmen. "Mein Gott, wie kann man dich auch allein in einer Gasse stehen lassen? Seit ihr alle total beknackt"? Genau, so sah ich das nämlich auch. Robin trat nun ebenfalls in den Flur und blickte uns etwas kritisch an. "Ich hatte solche Angst", summte ich und kuschelte mich noch mehr in seine Arme. Dabei grinste ich fies zu Robin und streckt ihm die Zunge raus. Wir benahmen uns ein wenig wie Mutter und klein Töchterchen, die sich gerade im Kaufhaus verirrt hatte. "Zeig mal, du hast ja ne riesen Wunde an der Stirn. Leg dich mal lieber hin", murmelte er. Sed meinte natürlich nur den kleinen Kratzer auf meiner Schläfe. Schnell hob er mich auf seine Arme und steuerte wieder das Zimmer mit dem Sofa an. Als ich an Robin vorbei getragen wurde, wie eine Braut über die Türschwelle, winkte ich ihm belustigt zu, ehe ich die Tür vor seiner Nase zuknallte. Das war es schon wert, Robin würde die Tür schmelzen. Die Beiden hassten sich doch wie Batida de Coco und Apfelsaft. Ich kannte zwar nicht den Grund für ihrer Rivalität, aber in diesem Augenblick kam sie mir mehr als günstig zu Gute. Robin hasste es, wenn Sed sich als neuer Sensai aufspielte und sich bei mir einschleimte. Die Rache würde große Ausmaßen annehemen. (**mmuuuhhhaaa*) Sed brachte mich in dieser Nacht nach Haus. Er verabschiedete sich etwas sonderbar von mir. Es war das erste mal, dass wir uns geküsst hatten. Kapitel 4/END Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)