Die Erste dunkle Nacht von LittleDestiny (Und dann kamst du) ================================================================================ Kapitel 9: More than lies: "Zwei Kaffeebecher und nur du und ich". ------------------------------------------------------------------ Titel: Die erste dunkle Nacht (und dann kamst du) Autor: Little_Destiny (Suse) Genre: Vampir, Romantik, Mystery Homepage: http://www.little-destiny.de.tf Kommentar: Gott schenkte mir ein Geschenk***oohhaa** Ich hab das sage und schreibe Chap 10 beendet und mich spontan entschlossen, dass hier doch noch online zu stellen. Es ist für meine Verhältnisse schon ziemlich spät ( 24 Uhr) und Suse müsste eigentlich im Bett sein, hätte sie nicht von entrance "Fool In The Rain" (auf das du meine Liebe meinen Fic auch mal in deinem Fic erwähnst) vor 3 Stunden gelesen und einen wahnsinnigen Kreativen- Schreib-Tornado bekommen. (es lag an deinem Stil und deiner Schreibweise wie du andere wiederum andere anfassen lässt) Mh... ich bin so durchgeweht....*plumps** das ich leider Gottes auch dieses Kapitel zum Abschuss freigeben möchte **BANG**BUM**BANG**DONG** **MitderSellyFahnedurchdieGegendrennen **YEEAARhhh it's Show Time für den Tschechischen Weisenjungen mit dem großen Kopf (nein, er hat keinen großen Kopf, bloß ein großes Kopftuch) Für alle leidenschaftlichen Selly Genießer, hier fängt das große Finale das Master Selly an**raunen* (er wird ab jetzt richtig in **Szene** von mir gesetzt) Zu Gummibaerchen88 schauen: "Ich wollte ja noch was sagen: Du alte Tratschtante**schmoll** Das mit dem sterben ist wohl das noch nicht offiziell verkündete Tatschthema dieses Fic... mhh... ich sag dazu nichts...*mhh...** Tratschtante...*bist so gemein***heul (mir den ganzen Auftritt versaut haben) **Knuddel** (ich steh sowieso nicht so gern im Mittelpunkt) Sterben mal beiseite gelegt. Gestorben wird hier leider in diesem Kapitel nicht, aber ich hoffe das hindert euch trotzdem nicht daran weiterzulesen+Grins+ Bis denn Cu eure Suse;)) Kapitel 9/ More than lies: "Zwei Kaffeebecher und nur du und ich". Ich quetschte mich durch das kleine Fenster, und ließ mich langsam und stöhnend die 2 Meter auf den Boden plumpsen. Da hatte Robin weit gefehlt. Ich würde die beiden schon zu fassen kriegen, und dann war ich es, der die Fäuste hob. Das Atmen viel mir etwas schwer, größere Belastungen war ich nicht gewohnt, und der Schmerz in meinem Unterlieb kroch wie gewohnt durch meine Glieder. Ich stolperte die Gasse voran. Gleich links an der Wand, da war der Hintereingang zum Club (Puff). Ich wusste nicht so recht, ob sich die Beiden nun ein eigenes Zimmer genommen hatten *räusper*hust*, oder ob sie in die Wildnis hinausgaloppiert waren, um es hinter sich zu bringen. "SELLY!!!! MACH DIE TÜR AUF"!! Ich hämmerte wie eine besenkte Sau an der morschen Tür herum, ehe sich diese einen Schlitz weit öffnete, und Selly mit genervten Augen zu mir schaute. "Waaaass. Ich bin doch hier"! "Wo sind Robin und Sed"? "Weg"! "Wie weg"? ".. zu Fuß"! "Ja.. ach ne... und wohin"! "Nach draußen". Ich zog die Tür wütend zu und raufte mir die Haare. "Kind...mach mich jetzt nicht schwach", grollte ich und nahm den Weg Richtung Straße auf. "AMY!! WO WILLST DU HIN"? Er stand jetzt neben der Tür und steckte seinen Kopf hinaus. "IHNEN NACH, WAS DENKST DU DENN"? Ich sah, wie er die Tür verbarrikadierte und zu mir eilte. "Hast du zu viel Kindersekt gesoffen? Du darfst auf Anweisung von Norten nicht nach draußen"! "Als ob du dich je an Anweisungen gehalten hast", erwiderte ich schorf und stolzierte weiter. "Lass sie doch. Die beiden wollens halt mal wieder wissen. Das geht doch ständig bei denen so". "Ich bin der Grund, und deswegen kann ich sie nicht lassen. Wegen mir schlägt man sich normalerweise nicht die Birnen ein". "OH... los erzähl. Wer hat wen betrogen"? Ich drückte Selly von mir, als er sich an meine Seite heftete. Die Gasse gab den Blick schließlich auf eine befahrende Straße frei. Gleich links von ihr sah man einen Brunnen. Sed lehnte daran und Robin stand ihm lässig gegenüber. Wir hatten eine perfekte Sicht um zu lauschen. "Geh jetzt, dass geht dich nichts mehr an", murmelte ich und drückte Sellys Kopf beiseite. "Mich geht nie irgend etwas an, aber ich weiß trotzdem alles", erwiderte er und drängelte sich vor mich. "So...", ich überlegte kurz. "Was war da zwischen Kimmy und Robin"? "Wusst ich's doch, du stehst also nicht auf Sed, sondert auf ihn". Ich lief knallrot an. "Antworte gefälligst, und stell keine dummen Hypothesen in den Raum". "Solala... er betrog sie andauernd, sie betrüg ihn andauernd, er hatte die Schnauzte voll, sie hatte andere Vorlieben...blablabla...". "Sie waren nie zusammen"? "Nö! Und jetzt du"! "Was soll das. Dich geht das nichts an". Ich wich ihm aus, doch er ließ nicht davon ab, in den Wunden herumzubohren und weitere Hypothesen aufzustellen. "Nun mach schon. Ich bin kein Tratschweib, nur äußerst neugierig"! "Na.. schon gut. Sed hat uns erwischt"! Ich sah ihn an, und Selly musste schmutzig grinsen. Ich wusste ganz genau, welche Szene er da vor Augen hatte. "Du...du kleines Miststück. Hoho, dass hätte ich ja nie von dir gedacht". Er gab mir einen Puffer an die Schulter und schnalzte mit den Lippen. "Du IDIOT! Nicht was du denkst". "Oh.. natüüüürlich nicht das was ich denke. Ich sehe nur deinen fürchterlichen Rotton, und der beweißt doch schon alles. Wir wussten doch alle, dass früher oder später mal etwas zwischen euch beiden laufen musste. Das mit Sed war doch nur reine Tarnung. Du glaubtest wohl, das Ablenkungsmanöver hätte funktioniert, aber da hast du dich gewaltig getäuscht"! Mein Mund stand Meter weiter offen. Wie jetzt, wussten die anderen etwa mehr, als ich? Wie lief das denn heut zutage in einer vernünftigen Gruppengesellschaft? Liefen etwa Wetten auf unsere eigentlich geheime Beziehung? Mir wurde schwindlig, ich kam mir so durchleuchtete und bloß gestellt vor. Wirklich, schlimmer als bei dummen Reality Shows. Wo blieb denn da die Überraschung: "Was, ihr seit zusammen? Boohrr... hätte ich echt nicht vermutet, wie lange geht das denn schon"? Selly bekam eine Kopfnuss verpasst und ich drängte mich wieder vor hin. Nun endlich konnte ich den Worten der beiden anderen lauschen. "Du bist immer noch so stur, wie zu Schulzeiten". Robin paffte extrem cool an seiner Kippe herum und schnipste einen Stein nach dem anderen den Weg entlang. "Ich wusste nicht, dass ihr euch so gut versteht"! Sed grübelte. Es lag keinerlei Gefahr in der Luft. Keine Spannung oder Aggression. Hatte ich mir etwa umsonst so viel Gedanken gemacht, die einzelne Gliedmaßen der Beiden im Busch suchen zu müssen? "Ich habe auch nicht gerade früh bemerkt, dass du dich wohl etwas mehr um sie gekümmert hast, als ihr eigentlicher Sensai", erwiderte nun Robin und grinste. "Ich nahm an, dass mit Kimmy hätte kein Ende. Ihr beide wart sowieso nicht ganz leicht zu durchschauen. Mal hier, mal da. Zwei Schlampen und kein Ende"! "Halt die Backen"!! Robin war erprobte aufgeschreckt und trat näher an Sed heran. Ich hätte es wissen müssen, und mich nicht so schnell freuen dürfen. "Oh...oh...wir sollten die Schutzbrillen und den Helm aufsetzten", meine Selly und fand das noch so komisch. "Was ist mit dir, du weißt doch gar nicht mit so einem Mädchen wie Amy umzugehen. Du und deine grobe ruppige Art wirst sie sicherlich nur verletzten". "Sie brauch keinen, der sich an sie kuschelt. Dieses Mädchen muss erzogen und trainierte werden. Die Vampire werden sich sicherlich nicht so wie du auf sie werfen, und dann zärtlich über die Wangen streichen"! Robin schubsten Sed an. Ich wusste nicht ganz, ob er wusste, was er da redete. Ich braute keinen Domina, um etwas abgehärteter zu werden. Da reichte der Umgang mit Robin nun völlig. Vielleicht stimmte es ja, aber durch hin habe ich die harte und brutale Welt kennengelernt. Er hat mich zu dem erzogen, was ich jetzt bin. Ich spüre manchmal diese traurige Leere. Und es erinnerte mich stark an Robin selbst. Bin ich ihm wirklich so ähnlich geworden? "Gut, dann hasse mich doch. Mir gleich. Wir hatten nie wirklich einen guten Draht zueinander. Wieso sollte sich das auch ändern? Ich bin nicht drauf scharf Brüderschaft zu schließen, und du ebenso. Belassen wir es so wie es ist. Ändern kann ich es nicht". Robin trat wieder einen Sicherheitsabstand zwischen ihn und Sed ein, ehe er seine Taschen in der Jacke vergrub. "Sag mir, wobei wir es belassen? Ich bin gespannt, wie du das bezeichnest, über das wir gerade gestritten haben". Sed forderte Robin erneut heraus. Dieses mal allerdings setzte er Robin psychisch unter Druck. Bei Robin konnte man sich nicht wirklich vorstellen, dass er offen von Liebe und Zuneigung sprechen konnte. Nein, Robin könnte dafür höchstens das Wort "Ding" oder "Dingsbums" einsetzten. Ich denke er ist sehr verklemmt, wenn es um Liebe geht, um wahre Gefühle, die mich allerdings auch sehr interessierten. Denn schließlich ging es hier um mich und ihn. "Ich werde sie beschützten. So gut ich kann", murmelte Robin säuerlich. "Ach nein, dass ist die Aufgabe eines jeden von uns. Schließlich spielt sie eine wichtige Rolle im Schicksal. Aber wie steht es denn um dich"? Sed grinste. Ihm schien es köstlich zu amüsieren, dass Robin mehr als verklemmt war. Ich hatte währenddessen meine Fingernägel fest in meine Hände gebohrt. "Das geht dich nichts an", erwiderte Robin kühn und wich somit all seinen Problemen immer nur mit der gleichen Antwort aus. "OHOH... du bist erbärmlich. Ich habe es wenigstens zu Stande gebracht, ihr zu sagen, dass ich sie liebe. Aber aus dem Mund eines Steinhaufens, wie dich, zu hören, ist wahrscheinlich hoffnungslos. Du bis hoffnungslos und zu bemitleiden Robin. Das wird nichts ernstes, du spielst doch nur mit ihr, wie du mit Kimmy gespielt hast. Wenn es mal günstig kam, dann nahmst du dir das was du brauchtest. Bei Kimmy mag das ja noch hingehaunen haben, aber Amy wird dich schneller für das verachten, was du bist". "Du bist eifersüchtig... das ist es Sed"! Sed machte eine empörte Bewegung. Während Robin ihn immer siegessicherer angrinste, wurde Sed immer wütender. Plötzlich hatte Sed ihm am Kragen gepackt. Ich konnte nicht hinsehen, denn im nächsten Augenblick rammte er Robin sein Knie in den Bauch. Robin war ein wenig behindert, denn in ihm steckte immer noch eine ganze Menge Alkohol. Er ging zu Boden und blieb da auch eine ganze Weile liegen. Robin wandt sich eine Weile, ehe er keuchend langsam wieder auf seine Beine kroch und zum Gegenangriff startete. Vergebens, Sed war eindeutig im Vorteil. Robin hatte keine Chance sich zu wehren. Er hielt seine Peinigung satte 5 Minuten aus, ehe er sich nicht mehr aufrappeln konnte, und regungslos auf dem Boden liegen blieb. Selly hielt mich die ganze Zeit zurück. Ich konnte nicht schreien, nicht rufen oder fluchen, ich konnte einfach nur zusehen, wie sich zwei Menschen nur aus Hass gegenseitig wehtaten. Innerlich wurde ich eben so wie Robin gepeinigt. Es waren unerträgliche Minuten, bis Sed endlich keuchend aufgab. "Ich hasse dich Fillit, aber das musst du ja mittlerweile schon mitbekommen haben. Man sieht sich". Selly hatte mich endlich losgelassen, und so konnte ich den Weg zum Brunnen aufnehmen. Ich konzentrierte mich erst einmal auf Sed, der mich so kalt anstarrte, dass meine langsamen und trägen Schritte noch länger dauerten, als sonst. Er drehte sich um und ging. Ich folgte ihm ein paar Meter, ehe ich den Halt verlor und auf die Knie viel. Mein Unterleib schmerzte und mir steig Übelkeit in den Magen. Sed hatte sich erschrocken umgedreht und eilte zu mir. Ja, das war Sed, er konnte einfach nicht so kalt und egoistisch sein, so wie Robin es manchmal sein konnte. "Sed...". "Bis du o.k."? Fragte er und beugte sich zu mir hinunter. Ich nickte und blickte in sein Gesicht. Er kniete vor mir und seine Augen schauten schon nicht mehr so eiskalt wie vorhin. "Wieso gehst du nicht? Du musst mich doch jetzt ebenso hassen, wie Robin. Ich versteh dich nicht". "Ich auch nicht", erwiderte er. "Ich wollte dich nicht verletzten". "Man kann es halt nicht ändern Amy. Ich werde dich weiterhin beschützen. Du hast mein Vertrauen missbraucht, dass hätte ich nicht von dir gedacht. Aber na ja, vielleicht war es auch nur Robins schlechter Einfluss. Jetzt wird mir auch klar, wieso du dich vor ihn geworfen hast". Ich nickte langsam mit dem Kopf. "Weil ich die beschützen will, die ich liebe. Das hast du mir doch mal beigebracht". Ich lächelte verlegen und blickte zu Boden. "Also schieb nicht die Schuld auf Robin, sondert auf mich. Wäre das machbar"? Diese dummen Tränen rannten schon wieder über meine heißen Wangen. Er strich mir über den Kopf und nickte, dann stand er auf und ging die Straßen entlang. Ich sah ihm eine ganze Weile nach. Wahrscheinlich brauchte er jetzt erst einmal Zeit zum Nachdenken. Ich hatte unabsichtlich jemanden wehgetan. Meine Schuldgefühle zerfraßen mich schmerzhafter denn je. Ich hatte Robin für einen Moment völlig vergessen. Er saß auf dem Boden und lehnte sich an den Brunnen. Wieder hatte er eine Kippe in der Hand und paffte sich die Lunge aus dem Leib. Ich glaube nicht, dass er somit seine Probleme einfach auspusten konnte, aber er rauchte immer dann wie ein Schlot, wenn ihm eine Sache nicht aus dem Kopf ging und er daran verbissen nagte. Ich schwang mich wacklig auf die Beine und trampelte zu ihm. Die Ecke, an dem Selly und ich noch vor kurzem gelauscht hatte, war leer. Selly war es sicherlich zu langweilig geworden, da die Klopperei ja sei Ende gefunden hatte, und er sicherlich nicht so süchtig nach Liebesschnulz war, dass sich ein weiteres Verblieben als interessant genug erwiesen hätte. So, da waren wir beide nun. Ich und Robin, so wie in alten Zeiten. Ich war aufgeregt, wie ein 14jähriger verliebter Teenager. Mein Herz klopfte bis zum Anschlag, ich musste beschämt in alle Richtungen schauen, bloß nicht zu ihm. Ich bekam totale Panik wie ich mich gegenüber ihm zu verhalten hatte, ganz zuschweigen von den Schweißausbrüchen und den nassen Händen. "Was ist, alles klar zwischen euch beiden? Kann das Knuddeln weiter gehen"? Brummte er. "Ja". "Dann los, renn ihm hinterher. Was soll das, er ist doch ein stück besser als ich es je sein werde. Er hat dir schließlich nichts getan. Wie zum Beispiel dein fröhliches buntes Teenieleben, in eine Deprie-Trauerkloß-Traum zu verwandeln". "Glaubst du das"? Erwiderte ich leise. "Los, dann nichts wie hinterher. Das wird schon wieder. Deiner Mutter wird er sicherlich gefallen. Sie wird noch nicht mal halb so viel über ihn meckern, wie über mich". "Wieso sagst du das"? Ich schluchzte leise. Robin war Meister im leugnen. Wenn ihm keine Erklärung einfiel, dann machte er sich daraus seine Sicht der Dinge. Jetzt versuchte er mich zu vergraulen. Ich kannte ihn zu gut, als das ich nicht schon längst bemerkt hätte, was er vorhatte. Aber seine kränkenden Worte waren nicht so leicht zu verkraften, wie ich es mir dachte. "Hör auf zu flennen. Hab ich dir nicht gesagt, dass du stark sein musst"? "Das geht nicht so einfach Robi-chan. Auch wenn du es versuchst, du kannst niemals so gut schauspielern, als das ich dir diese Nummer hier abkaufe. Du meinst das doch nicht so"! Da war ich mir sicher, ja. "Wieso heulst du dann, wenn du weißt, dass ich lüge"? Antwortete er ernüchternd. "Weil... weil...."? Stotterte ich verwirrt und sah ihm dabei zu, wie er sich mühsam aufstemmte, um mir dann gegenüberstehen zu können. "Komm ja nicht noch einmal auf die Idee, dich vor mich zu werfen", hörte ich ihn murmeln. "Ist gut". Dann nahm er meine Hand und lief los. Ich wischte mir unterwegs die Tränen aus dem Gesicht und blickte ihn stumm von der Seite an. Er bemerkte das, und seine Augen wandten sich ebenfalls zu Seite und blickten zu mir. Es war komisch, sein Hand fühlte sich nass an, und er versuchte sich beim Gehen auf etwas anderes zu konzentrieren, als auf mich. Ein Lächeln huschte mir über die Lippen. Ich wachte früh am Morgen langsam auf. Das aufgehende Morgenlicht durchflutete den Raum. Das Bett, unter mir, roch ein wenig muffig und fühlte sich dreckig an, aber wo hätte ich sonst schlafen sollen? Hier war sowieso alles ziemlich muffig und alt. Ich hatte übrigens die Nacht allein verbracht, um euch bitter zu enttäuschen. Schließlich hatte ich vor mal ordentlich zu pennen, Robin neben mir schnarche manchmal oder warf sich wild von einer Seite zur anderen. Auch die Tatsache, dass ich einfach nicht die Nerven hatte, mit ihm in einem Bett zu schlafen, würde mich einfach um den Schlaf bringe. Dann müsste ich einfach über viel zu viele Dinge nachdenken, die hätten schiefgehen können, wenn ich allein mit ihm war. Und das wollte ich wahrlich jetzt auf keinen Fall. Ihr wisst schon, diese Attacken, wenn man sich gegenüber stand und kein Wort herausbekam. Die Uhr zeigte auf jeden Fall 6:57 Uhr an. Mein Gott, ich war erst gegen 3:00 Uhr ins Bett gekommen, wieso stand ich so zeitig auf? Im Hinterzimmer war keine Menschenseele vorzufinden. Ich hielt Ausschau nach einer Kaffeemaschine, und nahm diese sogleich in Betrieb. Koffein war Nervennahrung Nummer eis. Ich ernährte mich sonderlich auch von nichts anderem in letzter Zeit. Gerade als ich die Maschine angemacht hatte, und diese schon erste Geräusche von sich gab, da öffnete sich die Tür. "Wieso bist du nicht in deinem Bett"? Murmelte er und verzog knautschig das Gesicht. Seine Haare waren zerstrubbelt, er trug Boxershorts und ein Hemd, wo keines der Knöpfe richtig zugeordnet wurde. "Hast du dir Sorgen um mich gemacht? Dachtest du ich wäre von Vampiren verschleppt worden, oder wolltest du dich mit in meinem Bett breit machen"? Erwiderte ich und drehte mich schnell um. Ich streckte mich hinauf zu einem Regal und wühlte zwei Tassen hervor. "Beides", erwiderte er mir und ließ sich auf die rote lange Couch plumpsen. Er schaute mir die ganze Zeit unter das große ausgeliehene Hemd von Conan. Mich störte es allerdings nicht, ich wollte ihm schließlich zeigen was ich hatte. "Du trinkst doch auch nen Kaffee, oder"? "Du hast doch schon zwei Tassen rausgestellt"! Dieses Gespräch war so mechanisch und verklemmt, dass ich gar nicht mehr sprechen mochte. Er beobachtete mich, und ich beobachtete ihn. Satte 5 Minuten dauerte es, ehe der Kaffee fertig war. Dann saß er mir auf einem Barhocker gegenüber. Wir starrten uns wieder an. Wenn die neuzeitliche Technik bloß schon so weit wäre Gedanken lesen zu können, dann würde ich wenigstens ein wenig schlauer aus seiner Blicken werden. Überhaupt, hätte ich diese Erfindung schon am Anfang unserer ersten Konfrontation dringendes gebraucht. "Wie hast du denn dein Hemd zugemacht"? Murmelte ich etwas schüchtern und musterte ihn gründlich. Er hatte einen schönen durchtrainierten Bauch, das musste man schon zugeben. Kein Wunder, sein Training mit den Vampiren war auch gleichzeitig sein Work out, damit alles straff und muskulös blieb. "Wenn du schon so gaffst, dann kannst du es gleich aufmachen und richtig zuknöpfen". Ich sah errötet zu ihm auf, als ich wieder auf klare Gedanken kommen konnte. "Du hast nicht die ganze Zeit wie ein geiler Faltiger Sensai mir aufs Höschen geglotzt"! Ruppig riss ich an seinem Hemd und knöpfte es langsam auf. Er lächelte auf einmal ziemlich merkwürdig und ziemlich sympathisch, dass mir Angst und Bange wurde. "Es ist blau..". "Was"? "Na das Höschen"! Ich scheuerte ihm eine über den Kopf und fing bedrohlich an zu Knurren. Wenn das so weiter gehen würde, dann kam als nächstes Knöpfe wieder annähen dran. Ich ließ meinen Blick ein letztes mal durch das Hemd auf seinen Körper fallen, ehe mir auffiel, dass der sonst so perfekte Körper von Narben übersäht war. "Du hast so viel Narben auf der Brust". Er nickte. "Das wird dir nach dem ersten Jahr nichts mehr ausmachen. Die Laserbehandlungen würden anhand der Menge der Narben einfach nicht mehr zu bezahlen sein". Ihm schien es nichts auszumachen. Wie wohl diese ganzen Verletzungen weh getan haben mussten. Da war ich mit meiner Schussverletzung im Unterleib ja noch gut bedient. Aber diese würde sicherlich auch eine Narbe hinterlassen. Na ja, Hauptsache war doch, dass ich bei der Aktion nicht hops gegangen war. Ich fing wieder beim untersten Kopf an, und arbeitete mich bis zum dritten hoch, als ich sein Flüster vernahm. "Amy"? Ich blickte langsam hoch, und da hatte Robin sich schon zu mir hinunter gebeugt. Ich spürte sein Hand auf meinem Oberschenkel. "Wir mussen uns beeilen...". "... hey, es ist doch noch Nacht". "Da hat er allerdings recht"! "Ich brauch n Bier"! Die Tür ging auf, und ich zuckte erschrocken zusammen. Robin drehte ebenfalls seinen Kopf zur Seite und wir beide blickten zur Tür, die gerade schnatternd aufgerissen wurde. Norten, Selly, Lill und Conan standen da und glotzen für eine Sekunde wie erstarrt auf uns. Ja... es sah schon ziemlich... verdächtig aus. "Mein Gott. Da gibst es 16 Zimmer in dieser Puff, und ihr müsst euch gerade im Gemeinschaftszimmer aneinander vergreifen", brummte Conan und schaute schnell zu Boden. Norten nahm seine Brille ab, rieb mit seinem Hemd einige Male über die Gläser, ehe er sie wieder aufsetzte und sich noch einmal das posierende Bild vor Augen führte. "Da hat er allerdings Recht", bekundete er schließlich. "Mir gefälls". Lill grinste und stieß Selly an, der ebenfalls nickte. "Ich hab schon gedacht Sed wäre der einzige gewesen, der so ne Show dargeboten bekommen hat"! "RAUS"!! Ich lief knall rot an und stieß Robin reflexartig von mir. Conan war der erste, der Selly und Lill durch die Tür drängte und mit ihnen verschwand. "Lasst euch nicht stören", murmelte er. "Na ja, wenn es noch länger dauert, dann kann ich ja noch mal in die Kiste hüpfen. Aber wir haben heut eine wichtige Besprechung, also blockiert den Raum bitte nicht so lange". Norten schloss die Tür hinter sich und ließ eine Stille im Raum zurück. "Oh...ne..". Robin hatte seinen Kopf auf den Bartisch abgestützt und schüttelte mit dem Kopf. Kapitel 9/END Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)