Die Erste dunkle Nacht von LittleDestiny (Und dann kamst du) ================================================================================ Kapitel 6: Stille Quelle, Sommergewitter: "die Zeiten der Vampire brechen an und endlich darf man Held spielen" --------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Titel: Die erste dunkle Nacht (und dann kamst du) Autor: Little_Destiny (Suse) Genre: Vampir, Romantik, Mystery Homepage: http://www.little-destiny.de.tf Kommentar: Ich habe so lange über dieses Kapitel nachgedacht. Es stand schon seit Wochen fest, aber es hatte noch ein paar Lücken, die ausgefüllt werden mussten. Ich war mir nicht ganz sicher, ob Amy wirklich so handeln würde. Und ich war mir auch nichts so sicher, ob Robin so handeln würde. Die Beiden sind wirklich niedlich, ich stelle sie mir immer wie Mulder und Scally von Akte X vor. **MMH....** sehr weit hergeholt, ich weiß. So, ich werde erst mal für 2 Wochen in Urlaub fahren. Daher also nicht wundern, dass das 7. Kapitel (eins meiner Lieblinge*höhö*) auf sich warten lässt. Das hier ist als Entschädigung mal etwas länger, o.k.? Lest selbst Cu eure Suse;)) Kapitel 6/ Stille Quelle, Sommergewitter: "die Zeiten der Vampire brechen an und endlich darf man Held spielen" Ich irrte so schnell wie möglich durch die Hecken des Zentralparkes. Endlich am Tor des Friedhofes angekommen, erblickte ich Sed. Er stand wie gelähmt da und schaute betrübt zu Boden. "Sed...S.e..", haspelte ich, doch er ließ mich nicht ausreden. Schnell hatte er seine Arme um mich geschlungen und drückte seine Lippen fest auf meine. Ich war von seiner Nähr zunächst ziemlich überrannt worden. Sed hatte etwas auf dem Herzen, ich spürte wie verkrampft er war. "Sed..."!! Langsam drückte ich mich von ihm. Zur Zeit klebte er wie eine Klette. Er wusste etwas, was ich nicht wusste, und das brachte mich ziemlich auf die Palme. Manche Sachen waren streng geheim, dass war mir auch schon klar. Aber wenn ich schon mein Leben riskierte, dann wollte ich auch als volles Mitglied der Grabwächter behandelt werden. Wie es aussah musste erst jemand seinen Löffel schwingen und mir überreichen, bis dies endlich in Kraft trat. "Was ist los. Wieso erzählt mir keiner etwas? Diese Geheimnistuerei geht mir ziemlich auf den Keks, weißt du das"? Sed drückte mich wieder an sich. "Es hat begonnen! Sie werden bald über London herfallen. Die Priesterin hat genug Kraft gesammelt um ein ganzes Heer von Vampiren um sich zu scharren. Sie will endlich befreit werden. Die Prophezeiung wird sich erfüllen...". Er legte eine Pause ein, atmete tief durch und krallte sich so ängstlich an meinen kleinen Körper, dass ich wirklich Angst bekam. "Das Heer der Grabwächter soll ausgelöscht werden. Sie hat es in ihren Träumen gesehen. Sie meinte das nun endlich das Jahr des Sieges gekommen sein und ihre Feinde niederschmetternd vernichtete werden"! "Ihr werdet alle sterben"? Sagte ich heiser. Sofort schoss mir der Gedanken durch die Gehirnwindung, wie ein guter hochprozentiger Pfeffi Schnaps. "Ich bitte dich. Du bist noch kein Grabwächter, du kannst noch fliehen. Solange es noch möglich ist, pack deine Sachen und verschwinde hier aus London". Er wollte das ich ging? Na sagt mal, war er denn völlig besessen? Ich war doch auserwählt worden, jetzt sollte ich auf einmal fliehen? Hätte er mir den Vorschlag vor einem Monat gemacht, würde er jetzt nur noch eine Staubwolke von mir sehen, aber so komisch wie es klang, ich wollte mich meiner Aufgabe nun nicht mehr entziehen. Jetzt endlich hatte ich es akzeptiert früher oder später eine Grabwächterin zu sein, und Sed schickte mich bei dieser Erkenntnis gleich aus der Stadt? Da lief doch etwas falsch. "Ich wurde in der Prophezeiung nicht erwähnt", murmelte ich und wieder drückte ich Sed von mir, um ihn in die Augen zu sehen. "Meint ihr, ich könnte die Prophezeiung ändern"? "Sie meine es! Deswegen wollten sie dich noch im Ungewissen lassen. Sie dachten, dass du sofort abhauen würdest". NORTEN!!! Dieses schwule große Kamel...**GRRHH** er hält mich doch tatsächlich für eine feige kleine Tussi. Wie lange muss ich mich eigentlich noch vor ihm behaupten? "Ich werde nicht gehen", sprach ich ernst und stemmte dabei bewusst großkotzig und trotzig meine Hände in die Hüften. "Amy...Ich will aber nicht das du da mit hineingezogen wirst"!! Er packte mich so hart an der Hand, dass ich schon wieder zu erschreckt war, um weiter auf ihn zu hören. "Sie wollen doch, dass ich gegen diese Invasion der Vampire kämpfe. Sie glauben doch, diese Priesterin habe mit ihrem Hokus- Vorhersage-mus recht. Was ist, wenn diese Priesterin gar nicht gesehen hat und die Grabwächter nur einschüchtern will"? "Sie ist zu verrückt, als das sie noch glaubhaft lügen kann. Norten kennt sie schon sein Leben lang. Sie spricht zu uns immer die Wahrheit. Amy, sie legen all ihre Last nun auf dich. Du kannst dem noch entfliehen, wenn du jetzt gehst"! Ich schüttelte den Kopf. "Ich... ich will aber nicht gehen. Mir macht es inzwischen nichts mehr aus, vielleicht anhand eines Nackenbisses zu sterben. Du musst doch auch damit leben Sed. Ich will nicht schlechter oder feiger als du sein". Während ich ihm das sagte, versuchte ich meine Herzschlag zu spüren. Er war so normal und leise, dass es mir innerlich weh tat. Wieso schlug es jetzt nicht so schnell, wieso nicht? So sehr ich Sed auch ansah, ihn an mir spürte, so normal und alles andere als verliebt fühlte ich mich bei ihm. Es war lediglich ein trautes und sicheres Gefühl bei ihm zu sein. "Ich will aber nicht diejenige sterben sehen, die ich liebe Amy"! "Ich auch nicht", flüstere ich und dabei wurde mir schlagartig etwas bewusst. Ich dachte dabei nicht an Sed, ich dachte an ihn. Sed konnte mich nicht aufhalten. Ich lief quer über den Friedhof zur Kirche, und hatte dabei nur eines im Sinn. Die restlichen Gruftis aus Leidenschaft zur Reden zu stellen. Ich war völlig enttäuscht von ihnen. Mir war schon klar, dass man mich eine ganze Weile nicht akzeptieren konnte, aber das man mich zu einem Aushilfs-Messias machte, dass ging nicht in meinen Kopf hinein. Hassten mich Robin, Norten, Selly, Conan, Lill und Kimmy wirklich so, dass sie mich ohne mein Wissen einfach den Vampiren zum Fraß vorwerfen, kurz nach dem sie nach Prophezeiung einfach abgenippelt waren? Das war nicht fair, was sollte ich allein denn schon großartig gegen eine Armee von Spitzzähnen tun? Die Kirche war schon in Sicht, da hörte ich lautes Gestöhn, und ein paar Schlaggeräusche. Hinter der Hecke, auf einem größeren Grab, da kugelte sich Lill mit zwei Vampiren herum. "Lill"!!! Er schaute zu mir auf und seufzte. "Nein danke"! Er wollte meine Hilfe nicht??? Dieser.... dieser eingebildete dumme Arsch. Ich...ich hatte jetzt keine Zeit mich über ihn aufzuregen, meine Wut galt einem ganz anderen Kerl. Wütend trampelte ich den Pfad weiter. "Amy... AMY warte"!! Sed verfolgte mich, wollte mich wahrscheinlich aufhalten, doch ich hatte keine Lust mich zu drücken, oder diesen regelrechten Verkauf an die Vampire auf mich sitzen zu lassen. Die Grabwächter hatten mich verkauft. Sie hatten frei über meinen Kopf entschieden, ohne das ich davon etwas mitbekam. Die Tür der Kirche öffnete sich im nächsten Moment, kurz bevor ich sie eigentlich aus den Angeln reißen konnte. Norten stand vor mir, mit einem Pflog bewaffnet und einer coolen Sonnenbrille auf. Er hatte mich wohl nicht erwartet, denn sein geschockter Zustand ließ mich auf nichts anderes schließen. "NORTEN!!! KANNST DU MIR DAS VIELLEICHT MAL ERKLÄREN"!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Er machte einen Satz nach hinten und flüchtete so wieder in die Kirche. "Ich und erklären? Was...soll...ich...dir...denn...."? "Spiel mir hier keinen schlechten Nichtswisser vor du Blondie. Ich weiß ganz genau was hier abgeht! Wieso sagt mir keiner das die Welt einer Inversion von blutgeilen Vampiren ausgesetzte ist? Wieso??Wieso..wiesowieso.....WIESO"!!!!!!!!!!!!!! Ich geriet völlig in Rage. Armer Norten. "Wir haben jetzt keine Zeit Amy, dort draußen wandern ca. 40 Vampire herum. Und das ist erst der erste Schub und im Verhältnis zum Hauptgang noch ziemlich harmlos". "Ich hätte euch helfen können. Ich ... ich bin doch eine von euch"! "Nein, das Schicksal hat sich gewendet, jetzt bist du diejenige, die diese Stadt vor dem gröbsten retten muss". Ich stieß ihn hart an. "Ich versteh das nicht. Wieso glaubt ihr daran, gerade in diesem Kampf sterben zu müssen. Das Schicksal kann sich doch noch einmal wenden. Vertraut doch darauf". Norten schüttelte den Kopf. "Vertrau auf dich selbst und warte deine Zeit ab, wir werde den Anfang machen. Wenn das Schicksal es gut gemeint hat, dann wirst du der Messias sein, für den wir sterben und für uns siegen. Wenn das Schicksal mein, die Priesterin würde wieder neu erwachen, dann wirst auch du sterben". Es wäre echt nett gewesen, er hätte diese ganze Sachlage nicht einfach auf das unpersönliche Schicksal geschoben. Es kam wie eine billige Ausrede herüber. Ich wollte nicht alleine kämpfen, weil ich doch noch gar nicht so weit war (oder so). In diesem Moment sponn ich mir die einfachsten Ausreden zusammen. Norten folgte den Weg, der zum eigentlichen Schlachtfeld hinter dem großen Engelsdenkmal führte. Dann war er verschwunden, und ich stand allein an der Tür zur Kirche. Nur kurze Zeit später vernahm ich Schritte hinter mir. Conan schleifte sein Schwert hinter sich her. "Verfluchte Furie", gummelte er. Sein Hemd war völlig zerrissen und er blutete im Gesicht. "Wo kommst du denn her"? Ich lief schnell zu ihm und setzte ihn auf eine Bank um seine Wunden kurze Zeit später notdürftig zu versorgen. Er lächelte dabei, wahrscheinlich weil ich ihn jede Sekunde verfluchte. "Du bist gar nicht so schlecht, wie er immer sagt", meinte Conan und lächelte. Conan war auch in dieser Situation so extrem relext und ruhig, dass er auch mich ein wenig abkühlte. Er reiste ganz allein nach China, um bei einem Meister die Kampfkunst der chinesischen Kultur kenne zu lernen. Wohl daher hat er seine Ruhe und Besonnenheit mitgebracht. Conan war dieser große, schlacksige Teddybär, der im ersten Moment ziemlich häßlich und eklig aussah, im anderen Moment aber musste man ihn einfach gern haben, weil ein so liebes Gesicht mit sich brachte. "Wen meinst du"? Wollte ich wissen und lief schnell hinter den Altar, um mich am Verbandsvorrat zu schaffen zu machen. "Na Robin. Er hackt in jeder Minute auf dir herum. Er tut das nur, weil sonst nicht weiß, wie er über dich reden soll. Das ist schon ziemlich erbärmlich. Vor allem, weil du so viele gute Seiten hast. Er beschränkte sich nur auf eine...". "Das ist super miß in Mathe und Physik bin, oder das ich noch nicht einmal weiß, wie man einen Kerl vermöbelt"? "Nein, dass du so anders bist als wir. So... freundlich und lebensfroh. Du strahlst so viele Freude aus, dass es auf das ganze Heer überschlägt. Du hast ziemlich frische Luft in diesen verstaubten Clan gebracht". Ich musste lachen. Wenn das wirklich so negativ war, dann brauchte ich mir ja keine Schuldgefühle einzureden. "Ich muss jetzt zurück zur Priesterin. Sie wird von Stunde zu Stunde immer aufgebrachter. Wer weiß wann sie die Kirche hier klein kriegt. Es darf unter keinen Umständen ein Vampir hier rein gelangen, verstanden Partner"? Ich nickte lächelnd. "Verstanden". Conan war es, der mich so zum ersten mal als ein Grabwächter ansprach. Ich fühlte mich auf einmal nicht mehr ausgeschlossen. Ich war dabei, da konnte mich Sed oder Norten wegschicken wie sie wollten. "Verschwinde"!! Und Robin auch nicht, der so eben durch die Tür kam, meine Hand schnappte und mich hinauszuzerrte. Da war er ja, dieser Verräter! "Ich...bin...maßlos... enttäuscht von dir". Leider kam ich bei Robins Laufschritt einfach nicht zum Reden. Er hörte mir auch mal wieder gar nicht zu. "Robin... HAST DU GEHÖRT"?? Weiter ging die schnelle Reise zum Tor des Friedhofes, und der Herr hatte mir immer noch nicht geantwortet. "Du hast ein richtiges Kommunikationsproblem Robin Fillit. Wo willst du eigentlich mit mir hin. An den dicken, passenden, dichten Sträuchern bist du ja gerade vorbeigerannt..... HEY"! Endlich hatten wir das große Stahltor erreicht. Robin schubste mich hinaus, aus dem Friedhof, und sah sich noch einmal mahnend zu mir um. "Das du mir hier nicht noch mal aufkreuzen. Das ist noch nicht deine Sache"! "Bist du meine Mutter?? Ich lass mich von dir doch nicht aussperren. Dieser Friedhof ist eine öffentliche Einrichtung der Stadt London. Du kannst mich mal. Ich werde tun, wofür ihr mich vor ein paar Monaten hier verdonnert habt. Vampire sind kein Thema für mich". Ich rannte wieder in das Gelände herein, wurde von Robin grob gepackt und das gleiche Herauswerfspiel begann von neuem. Selbst lautes Kreischen half da nicht. "Du... willst es nicht verstehen...WAS"!! Er wurde wütend. So richtig wütend. Mit keinem mürrischen Murren oder bösen Murren. Robin keifte mich an, seine Augenbrauen zogen sich beachtlich nach unten, und seine schwarz umrandeten blauen Augen sahen erster und strenger den je zu mir. Er hatte meine Schultern umfasst, und sein Griff war hart und tat ein wenig weh. Ich wusste es nicht ganz genau, aber er schien sich Sorgen zu machen. Um mich schien er sich Sorgen zu machen. Ja und deswegen war er auch so sauer, dass ich unbedingt hier bleiben wollte. Er wollte sich nicht um mich sorgen, wenn ich wahrscheinlich in der größten Gefahr meines Lebens schwebte. Er sah mich doch immer wohl behütet an meine Schreibtisch mit einen Physikbuch sitzen, dass wusste ich. Er mochte es nicht, wenn ich kämpfte, dass hatte er mir einmal gebeichtet. Diesen Gefallen konnte und wollte ich ihm aber jetzt nicht tun. "Wovor hast du Angst? Du selbst hast doch keine Angst zu sterben, wieso fürchtest du dich dann trotzdem"? Flüsterte ich und sah warm zu ihm hinauf. Ich würde durch meine Worte seine Meinung nicht ändern können, aber vielleicht würde er nicht so schrecklich böse zu mir sein, wenn wir uns wahrscheinlich jetzt das letzte mal in die Augen sahen. "Ich würde es nicht noch einmal ertragen, jemanden wie meine Mutter sterben zu sehen, davor fürchte ich mich. Und du wirst mir gefälligst auch keinen Grund dazu geben. Angst ist hier völlig Fehl am Platze. Wenn Vampire merken, dass du Angst in dir trägst, egal aus welchem Grunde auch, dann sind sie eindeutig im Vorteil, glaube mir das"! Mit diesem Satz stieß er mich nach hinten. Ich taumelte eine wenig, ehe ich in den staubigen Boden plumpste und etwas benommen bemerkten musste, dass Robin dabei war, das Tor zu schließen. Ich sprang auf, hing mich an die Gitterstäbe und rüttelte daran verzweifelt herum. Ich kam mir wie ein Gorilla außerhalb eines Käfigs vor, der mit Tausenden von Bananen gefüllt war. "DU WILLST MICH NICHT STERBEN SEHEN"?? Ich schrie mir meine Stimmbänder fast kaputt, mein Herz schlug schneller, als ich mich an seine Worte erinnerte, die für mich erst jetzt einen Sinn ergaben. Aber ich konnte so laut schreien wie ich wollte, eine Antwort bekam ich nicht. Robin ging davon, und schon bald blickte ich auf einen leeren Pfad, und die dunkle Nacht. Nach etlichen Versuchen diesen hohen Zaun, der den Friedhof umgab, zu überwinden, fand ich ein Loch, der mir die Eintrittskarte zum Prügelspektakel dieses Jahres liefern sollte. Ich verfiel nicht gerade in überschwengliche Freude, endlich wieder im Friedhof gelandet zu sein, aber mein Stolz bekam seine Nahrung. Ich ließ mich nicht gerne herum kommandieren, ausschließen und für nutzlos erklären. Mit schnellen Schritten folgte ich den Schlachtgeräuschen. Hinter den großen Hecken, die die Sicht zum Südtor versperrten, stand Norten und Lill herum. Sie stachen wie Furien auf die wilden Spitzzähnen ein. Lill blutete leicht. Hätte ich sie auf mich aufmerksam gemacht, würde Norten sicherlich wieder anfangen "Hau ab" zu krakeelen, und das wollte ich nicht. Auch gab es hier keine Probleme. Die beiden kamen prächtig mit ihrer Gruppe Vampiren zurecht. Im nächsten Augenblick eilte ich Kimmy zur Hilfe. Ging mir zwar ziemlich gegen den Strich, aber sie war halt in Not, und das war meine Chance mein Können und meine Wichtigkeit unter Beweis zu stellen. Kimmy war von Vampiren umstellt, und ehe sie sich versah, platze ich in die gemütliche Runde. "Äh... Amy... du solltest doch nicht hier sein", stellte sie verwundert fest und rammte zwei Vampirdamen den Pflog in die Brust. Sie hatte einen ausgesprochen weiblichen Kampfstil. Selbst das ließ mich vor Neid erblassen. Kimmy würde sich sicherlich aller 20 Minuten eine Auszeit gönnen und den nächst besten Vampir mit in den Busch ziehen. Ich bekam Gänsehaut. **BRhh** "Hier, für dich"! Schon hatte sie mir freundlicher Weise einen Gesellen in die Arme geworfen. Er stand vor mit und fletschte die Zähne. Meine Hand griff nach unten, und umklammerte das spitze Stück Holz, welches an meinem Gürtel befestigt war. Mein Fuß schnellte nach oben, trat dem jungen Untoten in den Magen und ließ in zu Boden segeln. Im gleichen Moment zog ich meinen Pflog hervor und warf mich auf den Körper, ehe sich das Holz in sein Herz bohrte. Der Mann zerfiel in tausend Staubkörnchen und ich spürte den nassen Boden unter meinen Knien. "AMY!!! PASS AUF"! Kimmy schrie panisch auf und ich schwang meine Augen nach hinten. Ein weiterer Vampir hatte zum Sprung angesetzt doch ein Schatten warf ihn zu Boden. Eine Windböe wehte mir ums Haar und der Staub verdichtete kurz meine Sicht. "Mensch, sie meinte es doch nur gut Robin"! Ich vernahm Conans Stimme hinter mir. Aber meine Augen klebten immer noch an meinem Gegenüber, der sich langsam vom Boden aufstützte und fürchterlich zu Grummeln anfing. "Überraschung"! Mein süßestes Lächeln half da auch nicht viel. "A...M...Y"! "Da, ein Vampir"! kreischte ich um eigentlich nur von meiner Wenigkeit abzulenken. Robin drehte sich hastig um, verrenkte dem Vampir, der ihm gerade in den Nacken beißen wollte, den Arm und schubste ihn auf den Boden. Er schnellte mit den Arm nach oben, und ließ sich von Conan eine Armbrust zuwerfen. Auch dieser Vampir endete als Staubkorn auf 10 m². Ab dann redete er nicht mehr mit mir, sondernd ließ seinen ganzen Frust an seinen Feinden ab. Langsam verstand ich, wieso die liebe Amy noch nicht ganz reif für so eine Invasion war. Die Pflog-stech-technik ging hier wie am Fließband vonstatten. Die Vampire hatte sich zwischenzeitlich sogar bewaffnet. Meine Vampir Rekord lag jetzt etwa bei 2. Den Bestenliste allerdings führte immer noch Robin an, der so mit 10 gut bei der Sache war. Ich bewunderte seine Kampftechnik sehr. Seine Bewegungen schienen einzeln und exakt alle koordiniert und aufeinander abgestimmt zu sein. Wie ein endloses Puppenspiel. Er war gefangen in dieser Rolle, und es war sein Schicksal diese Rolle bis zu seinem Lebensende weiter zuspielen. Wie eine Puppe, in einem Puppenspiel mit Tausenden von Fäden umspannt. Ich blickte hinter Robin. Auf einem Grabstein stand ein Mann. Er hielt eine Armbrust in der Hand. Sie zielte genau auf ihn. So schnell ich konnte, rannte ich Robin entgegen. Der Pfeil wurde abgeschossen, und ich stürze mich auf den Blonden, genau in die Bahn des Pfeiles, der eigentlich für ihn bestimmt war. Ein bitterer Schmerz durchzuckte mich. "Amy...NEIN"! Ich spürte seine Arme, die sich um mich legten. Mein Unterleib brannte so fürchterlich, dass ich langsam müde wurde. Langsam sackte ich in seinen Armen zusammen. Der Schmerz wurde allerdings noch unerträglicher, als er mir den Pfeil aus dem Körper zog. Meine Augen richteten sich nach unten. Das T- Shirt war Blut durchtränkt. "Amy". Seine Stimme war mir so nahe. Es schmerze höllisch. Ich hatte noch niemals solche Schmerzen ertragen müssen. Und Robin hatte wohl auch noch nie so lange mein Jammern ans Ohr gebrüllt bekommen. Ich wusste nur das er im schnellen Laufschritt die dunklen Gassen entlang stolperte. Er musste selbst ziemlich geschafft sein, mich auch noch tragen zu müssen trieb ihn sicherlich an die Grenzen seiner Kraft. Mit jedem Schritt pochte die Wunde in meinem Unterleib noch stärker. Ich spürte die warme Flüssigkeit an meinen Händen, schwarze Schleier durchzogen meine Wahrnehmung, es würde wohl bald ein Ende mit mir nehmen. Wie lange wollte mich Robin denn noch durch die Gassen schleppen. Ich spürte, wie er in die Knie sackte, und meinen Körper langsam auf den Boden setzte. Sein Kopf lag auf meinen Schultern, er atmete heftig. "Ro..Robin. Alles o.k.? Flüsterte ich schwach. Selbst für meine Sprüche hatte ich keine Kraft mehr. Das ärgerte mich wohl am meisten bei dieser ganzen Misere. Ich hätte ihm in guter Verfassung ein paar fiese Elefantenvergleiche an den Kopf geworfen. Sein Kopf hob sich und er sah mir in die Augen, prüfte ob die Kleine noch eine Weile durchhalten würde. Seine Hand strich mir über die Wange, und ich schloss für einen Moment die Augen, weil ich mich nur kurz in eine schöne Traumsequenz fallen ließ. Dort wo er mir ganz langsam und zärtlich über die Wangen streichen und sich näher zu mir beugten würde. Aber meine Augen öffneten sich wieder, denn das Pochen in meinem Unterleib wurde von einer langen Schmerzperiode verfolgt. Robin zog in diesem Moment mein Oberteil noch oben, öffnete meine Hose und lege die offene Wunde frei. Im Normalfall wäre das eine eindeutige Handlung gewesen, doch in diesem Fall war es die recht späte erste Versorgungsmaßnahme. Er drückte seine Hand auf die Wunde, wohl um die Blutung etwas stoppen zu können, dann nahm er meine Hand, und deutete darauf, dass ich an seiner Stelle diese Handlung übernehmen solle. Ich nickte nur schwach. Robin positionierte sich und hob meinen Körper wieder von Boden auf. "Robin... ich...hatte Angst". Nur mühsam brachte ich einige verständige Worte hervor. Ehe ich in seinen Armen abnippelte, wollte ich wenigstens noch etwas tiefgründiges und poetisches zu ihm sagen. Robin hörte mir zu, er presste meinen Kopf enger in seinen Nacken, so dass ich besser sein Ohr erreichen konnte. Gleichzeitig hetze er weiter die dunklen nassen Gassen entlang. "Ich wollte schon immer jemanden haben, für den ich mich vor einen Pfeil werfen kann. Du..du bist mir also noch eine Rettungsaktion schuldig. Ich hatte Angst du würdest sterben und das vor meinen Augen. Also gab es keine bessere Alternative, als mich vor dich zu werfen". Er blieb langsam stehen. Seine Hände, die sich unter meine Beine geschlungen hatten, setzten diese langsam auf den Boden. Er hielt mich immer noch fest, so fest, das ich zwar den Boden mit meinen Füßen berührte, aber immer noch von ihm gehalten wurden. Seine Arme hatte er fest um mich geschlungen und ich spürte seinen unregelmäßigen Atem in meinem Nacken. Er sagte nichts, er hielt mich nur fest, ganz fest. Ich hatte nicht bemerkt, dass er vor einer Tür, in einem Hinterhof stehen geblieben war. Seine rechte Hand nahm er von mir, und so sackte ich leicht auf den Boden. Er klopfte mit dieser Hand hart an die modrige Holztür und wartete eine ganze Weile, ehe diese endlich geöffnet wurde. Ich kann mich an die nächsten Minuten nicht mehr erinnern, da meine Körperbeherrschung nicht über meinen Kreislauf gesiegt hatte und ich wohl erschöpft in Robins Armen zusammen brach. Wie sich später dann herausstellte, war ich bei einem Grabwächter Spezialisten gelandet. Er war ein alter greiser Mann, und er verstand die alter Heilkunst der Magier aus dem Mittelalter. Sein Name war Mateus, und er hantierte an mir schon satte 30 Minuten herum, als seine groben Handgriffe mich aus meiner Bewußtlosigkeit herausgerissen hatte. Ich spürte, dass mein Kopf auf etwas weichem gebettet war, dass noch dazu meine Arme festhielt, damit ich vor Schmerz nicht wild um mich schlug. Ich hätte Robin dafür die Visage zertreten können. Diese Schmerzen waren höllisch, und ich musste sie ohne weitere Narkose ertragen. Ich wusste nicht was der alte Kauz da unten an mir herumfummelte. Es tat nur höllisch weh, und es dauerte auch viel zu lange, als das ich daran Gefallen fand. Nach endlichen gequälten Minuten ließ er von mir ab. Robin stieg vom der liege und nahm mich auf die Arme, um mich auf eine bequemere Liegefläche zu transportieren. Ich sah mein vieles Blut an ihm kleben. Seine Haare waren zerstrubbelt und seine Augen schwarz verschmiert und umrandet. Trotzdem sah er immer noch wie ein wahrer Held unverschämt gut aus. Er lag halb auf dem großen Bett, gönnte sich allerdings keine Pause, sondert zückte sogleich sein Handy hervor, was noch sehr mobil aussah. Diese Technik hielt sogar schwere Prügellein und Vampirattacken aus. Das Geld war es wohl wer. "Conan...hörst du mich...ja...ihr geht's gut...ja.......Kimmy?? Was...was...wie..."? Sein Gesicht wurde bei diesem Namen schlagartig besorgter. Kimmy...Kimmy... nein, die Beiden waren doch nicht mehr zusammen, was scherte er sich also jetzt noch um sie? Sein Blick wandte sich in diesem Moment zu mir. Er musterte mich und ich musterte ihn. Auch in dieser Situation wollte ich eindeutig einen Vorteil herausschlagen und so stellte ich mich noch kranker und leidender, als ich überhaupt war, so dass Robin sofort wieder einen besorgten Blick auflegte und Kimmy total vergaß. Ich war zufrieden. "Selly und Norten... nein, ich hab sie nicht gesehen. Wer war bei dir? Lill...du kannst doch nicht Lill wieder zurück schicken...ja...ich gehe...nein... ich habe sie bei Mateus untergebracht. Sie ist hier in guten Händen.... eine Wunde im Unterleib...ja sie ist ziemlich tief...ja...was..??WAS?? Wieso? Was wollen die denn von Amy... dass kann doch nicht war sein.."! Robin wurde immer hysterischer. So viel Emotionen bei ihm, machten mich ganz unsicher. "Ja...ja... ich....ja ich werde bleiben. Dann kümmere dich um Norten und Selly... bis dann"! Er klappte das Handy zusammen und fuhr sich konfus durchs Haar. Mein Blick wollte ihn deutlich darauf hinweisen, dass ich schnellst möglich auch von der Sachlage informiert werden wollte. "Kimmy ist im Krankenhaus. Conan hat sie hingeschafft. Sie schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. Angeblich hat ein Vampir sie würgen können. Sie hat Quetschungen an der Lunge abgekommen. Ihr geht es wieder gut. Norten und Selly sind verschwunden. Wahrscheinlich sind sie noch im Zentrum. Wer weiß ob sie dort wieder herauskommen. Ich soll auf dich aufpassen. Sie suchen nach dir Amy". Ich stütze mich langsam auf und ob unglaubwürdig die Augenbrauen. "Die Vampire"? Er legte seinen Finger auf meinen Mund und drückte mich wieder zurück ins Kissen, ehe er aufstand und den Raum wechselte. Sein Handy hatte er sich wieder ans Ohr gelegt. Seine Versuchte Norten oder Lill zu erreichen waren vergebens. Ich hörte ihn schließlich mit Mateus reden. Diese Nacht war schrecklich. Trotzdem ich so müde und erschöpft war, konnte ich nicht einschlafen. Es lag wahrscheinlich an dieser teuflisch schmeckenden Medizin, die Mateus mir gegeben hatte. Ich lag die ganze restliche Nacht, und das waren nur noch 3 Stunden, wach und kämpfe mit den Schmerzen in meinem Unterleib. Auch Robin schlief nicht. Er saß neben mir auf dem Bett und glotzte den häßlichen Blumenbettbezug an. Wir redeten nicht und er sah mich auch nicht an, und genau das war es, was mich so leiden ließ. Noch vorhin hatte er mich innig umarmt und jetzt starrte er psychopathisch vor sich hin, und dachte wohl an etwas anders. Wenn nicht sogar an Kimmy. Auch das noch, jetzt wurde ich wieder eifersüchtig. Ich rollte mich an die Seite des Bettes und setzte mich langsam auf. Mir war furchtbar schlecht. "Wo...", hörte ich es murmelt. "Geht dich nichts an". Ich war stinkig und wohl auf einem typischen mürrischen Robintripp. Wir hockten uns wohl schon so lange auf der Pelle, dass ich ihm langsam aber sicher ziemlich ähnlich wurde. Einige Male taumelte ich benommen von einer Wand zu anderen, bis ich endlich die Tür aus dem Zimmer gefunden hatte. Etwas später, an der nächsten Tür viel ich um. Das sah einfach viel zu leicht aus, als es in meinem Zustand einfach war. "Wo willst du hin"? Knurrte es erneut hinter mir. "Ich muss kotzen, verstanden!" Er hob mich unter den Armen wieder auf die Beine. Ich wollte eigentlich nach draußen, dort in die Gasse, wo wir zum ersten mal vor Mateus Tür standen, aber Robin schubste mich leicht auf einen alten morschen Balkon. Der Wind war frisch und es fröstelte mich etwas, als Robin mir schließlich eine Decke über den Kopf hing, und ich mich eine ganze Weile darin verhangen hatte, ehe ich sie mir um den Körper schlingen konnte. Wieder herrschte solche Stille, dass ich nervöser den je wurde. Zigarettenqualm drang mir in die Nase und schwebe durch die dunkle Nacht an mir vorbei. Ich blickte hinunter in den dunklen, dreckigen Innenhof. Ich konnte kaum etwas erkennen, aber es sah so ziemlich nach Rattenfreiluftdisco aus. Ich lehnte mich auf das Geländer, stützte meinen Kopf auf und schloss die Augen. Die Müdigkeit übermannte mich langsam, und das war wohl gut so, denn ohne Schlaf würde ich morgen eben so breit wie jetzt sein. In Gedanken bemerkte ich wohl nicht, dass meine Kräfte langsam nachgaben und ich vor Müdigkeit das Geländer wieder herunter rutschte, wäre da nicht der mutige Robin gewesen, und hätte mich aufgefangen. War doch schön das er mich endlich mal wieder beachtete. Seine Augen sahen recht kritisch aus. "Musst du nu kotzen oder schlafen. Beides gleichzeitig geht wohl schlecht", murmelte er und versuchte mich wieder aufrecht hinzustellen, doch ich hatte keine Lust mehr, ich war zu schwach und ich wollte einfach mal diese Situation schamlos ausnutzen. Also lehnte ich mich an ihn und tat so, als ob ich Robin nun gar nicht mehr wahrnahm. "Du willst doch bloß nicht mehr zurücklaufen, faules Stück". Hörte ich ihn noch murmeln. Sein Kinn hatte sich auf meinen Kopf abgestützt, und er versuchte sich langsam aber sicher mir zu näher, in dem er seine Hand etwas unparteiisch auf meine Schulter legte. Ich bemerkte sein Schnaufen und Murmeln, und ab dann wusste ich, dass es ihm nichts ausmachte, so mit mir auf einem morschen alten Balkon zu stehen. Kapitel 6/END Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)