The Life goes his own ways von abgemeldet (Aika & Sess --->The Life goes his own ways...) ================================================================================ Kapitel 1: Verirrt ------------------ Da! Da war schon wieder dieses beunruhigend seltsame Geräusch, jemand verfolgte sie und dass schon seit einer geraumen Zeit, sie lief durch die dunklen Gassen und fand einfach kein Ende. °Mist ich habe mich verlaufen°, wie konnte ihr das nur passieren, sie wollte doch nur nach ihrer Freundin Cleo suchen und nun steckte sie selber in der Patsche. °Typisch ich, dass passiert nur mir° verzweifelt versuchte sie einen Ausweg zu finden damit dieses Etwas, was sie schon die ganze Zeit verfolgte endlich von ihr wich. Sie nahm die nächste Biegung links und bereute es sogleich. °Jetzt bin ich geliefert, das ist ne Sackgasse°, verzweifelt schaute sie sich um, das Geräusch erstarb urplötzlich. Aika war schon so verzweifelt dass sie glaubt man könnte ihre Herzschlag paar Meter weiter hören. Diese Stille war so unheimlich dass sie sich wie ein nebliger Schleier über diese Gasse legte. Sie wollte schreien vor Angst, doch das erlaubte ihr Stolz nicht, sie würde nicht zeigen, dass sie Angst hatte, niemals und wenn es das letzte sei was sie in ihrem noch so jungen Leben erleben würde. Plötzlich spürte sie, wie jemand sie am Rücken streifte. Hastig drehte sie sich um und starrte eine Mauer an. °Das gibt?s doch nicht, da war doch was° und im nächsten Augenblick schlängelte sich etwas an ihren Füßen hoch. Ihr gefror förmlich das Blut in den Adern und zwar wortwörtlich, da es sowieso so kalt war und diese Situation es auch nicht besser machte. Als sie zu ihren Füßen hinunterblickte sah sie wie sich eine undefinierbare, zähe Flüssigkeit an ihren Fußknöcheln raufschlang. Da sie so was nicht erwartet hatte, entwich ihr ein spitzer Schrei. "Ahhhhhhhhhhhh" °Um Himmels willen was ist das, hier geht eindeutig etwas nicht mit rechten Dingen zu, oh Cleo, dafür wirst du büßen falls ich hier noch lebendig rauskomme° "Du hast doch nicht etwa Angst" Wer war das, die Stimme hatte sie noch nie gehört, und um die ganze Situation noch schlimmer erscheinen zu lassen, konnte sie nicht einmal definieren woher dieses Geräusch kam. Es schien förmlich so als ob es von überall kommen würde. "Wer bist du? Zeig dich gefälligst und versteck dich nicht, oder haste selber Angst?" Währenddessen konnte sie ihre Beine schon nicht mehr bewegen, sie hing fest, eindeutig, und daran war nicht zu rütteln. "Du nimmst den Mund aber ganz schön voll für so ein kleines schwaches, sterbliches Menschenmädchen" "Ha schwach, von wegen, ich bin weder schwach noch bin ich klein, ich habe jahrelange Kampferfahrung im Umgang mit Kampfstöcken aller Art!" "Tja nur schade, dass sie dir nicht nutzen werden, denn ich muss meine Sache schnell und gründlich erledigen" Was sollte das heißen, wollte er sie etwa umbringen, sie konnte sich nicht daran erinnern jemanden mal verprügelt zu haben, dass er sich jetzt dafür rächen wollte, aber irgendwie sagte ihr Verstand schon allmählich dass hier nix mit rechten Dingen zuging, im Gegenteil, sie fand die ganze Geschichte ziemlich surreal und musste sich eingestehen, dass sie langsam aber sicher die Kontrolle über ihren Körper verlor. Der war schon ziemlich gelähmt von der Kälte und dieses komische Etwas was sich um ihre Beine schlang, ließ sie noch tauber erscheinen. "Was soll das hei0en, du musst die Sache schnell und gründlich erledigen?" "Nun das will heißen, dass du bald dein letztes Gebet gen Himmel schicken kannst, denn du wirst nicht mehr viel zeit dafür haben" Dieser Psychopath war doch nimmer ganz richtig im Hirn, er konnte sie doch nicht einfach so umbringen, das erlaubte sie ihm nicht, nein sie würde es ihm nicht so leicht machen, schließlich war sie die beste hier in der Gegend die so gut kämpfen konnte, es wäre eine Schande, wenn sie sich nicht gegen ihn verteidigen konnte. "Meiner Meinung nach bist du ganz schön feige, ich kann mich noch nicht einmal wehren, zeig dich wenigstens einmal, bevor du deine große Klappe so weit aufreißt" Ein markerschütterndes Lachen, das eher einem Gekreische glich, drang aus seiner Kehle. "So ich bin also feige, aber bitteschön, wenn dein letzter Wunsch, der ist dass du mich sehen willst, kann ich ihn dir noch kurz erfüllen, aber was würde es dir nutzen?" Ja, da hatte er recht, wenn er wirklich die Absicht hatte sie umzubringen, dann war dieser Wunsch sowieso überflüssig, aber sie musste auf alle Fälle Zeit gewinnen, sonst würde sie ihre Freundinnen nie wieder sehen, doch diese verdammten Ranken da unten machten es ihr unmöglich sich auch nur einen Millimeter zu rühren. "Vergiss es, du kannst dich nicht bewegen, dafür habe ich schon gesorgt" Aber eines musste sie zugeben, dieser Assoziale hatte wirklich gut vorrausgedacht. So viel Zeit zum nachdenken hatte sie nicht, denn im nächsten Augenblick wurde sie hochgehoben und über seine Schultern geworfen. "Hey lass mich runter, ich dachte ich dürfte noch ein Gebet sprechen, bevor du mich umbringst, also was soll die Nummer?" Ein gefährliches Knurren bekam sie als Antwort, während er in einer Mordsgeschwindigkeit durch die Gassen schwebte. °Schweben? Moment mal also ich glaube mein Gehirn hat Schäden davongetragen, das gibts doch gar nicht?, langsam aber sicher glaubte sie wirklich durchzudrehen. Und das noch unglaublichere war, dass er anscheinend wusste wo er hinmusste, denn seine Geschwindigkeit war zwar sehr hoch, trotzdem wusste er anscheinend wo er sein Ziel hatte. "Na, in so einem Tempo biste bestimmt noch nicht gelaufen" Dieser Dracula wusste anscheinend besser über ihre Gedanken bescheid, als ihr lieb war. Denn wenn er schwebend flog, musste es ja nur ein Vampir sein. °Ach du Schande, ich hab als kleines Kind also zuviel Horrorbücher gelesen, das wirkt sich negativ auf meine Fantasie aus° Mittlerweile sind sie an Kagomes Haus angekommen, und öffneten die Tür zu einem Schrein. °Was will er hier, hoffentlich nicht auch noch Kagome holen° "Keine Sorge, ich brauche lediglich dich, denn wenn du hier stirbst, hast du für mich keinen Nutzen mehr, also musst du in meine Welt kommen." °Welche Welt denn°, also langsam bekam sie es mit der Angst zu tun, was sollte das ganze hier? Sie spürte lediglich wie sie in den Brunnen hineinsprangen und etwas warmes sie umgab, bis sie an der anderen Oberfläche ankamen. Da es aber schon totale Nacht war, erschien ihr alles völlig normal, keine andern Marsmännchen oder ähnliches, das hätte sie sich unter "anderer Welt" vorgestellt. Stattdessen nichts weiter als Bäume und reine Natur. Zwar war sie immer noch verwirrt was das ganze sollte und wo sie überhaupt war, aber bis jetzt ging es ihr ja noch gut, mal abgesehen dass sie sich nicht bewegen konnte, ihre Knochen und Glieder alle schmerzte und sie wusste, dass in wenigen Minuten oder vielleicht Sekunden ihr Ende nahte. "Wir sind da" "Nein echt, hätt ich jetzt wirklich nicht gedacht" Als Antwort zogen sich nur diese komischen Etwas um sie herum fester. Sie keuchte, das lag schon wirklich unter der Gürtellinie. Schmerzen war sie ja gewohnt, da sie oft total mit blauen Flecken übersäht nach Hause vom Kampfsport kam, aber so was? Es drohten ja schon fast ihre ganzen Eingeweide zu zerplatzen, so fest war sie geschnürt worden. Doch anscheinend störte es ihn nicht, er lief in demselben schnellen Tempo unbeirrt weiter. Doch dann hielt er apruppt an. Vor ihnen war eine Gabelung, die eine führte nach links, die andere nach rechts. Er knurrte schon wieder und seine Augen leuchteten auf. Doch eh ich mich versah was ihm eigentlich jetzt schon wieder fehlte, raste eine scharfe Klaue herab und hätte beinahe meinen Arm getroffen. Eigentlich hätte ich jetzt schreien müssen, weil ein zweiter komisch aussehender Mann aufgetaucht, war der sich anscheinend nicht im grünen mit meinem Entführer war, doch die Tatsache dass meine Fesseln etwas lockerer wurde, sodass ich mich wieder bewegen konnte, ließ mich "etwas freundlicher" stimmen. Der Kampf der zwischen den andern beiden entstand, war jetzt unwichtig geworden, ich konnte mich bewegen und wollte auf der Stelle weg von hier, doch das war gar nicht nötig, denn die Wucht mit der sie sich attackierten ließ mich an den nächstgelegenen Baum schleudern. Ich stöhnte schon wieder auf, der Schmerz der sich vor allem in meinem Fuß breitgemacht hatte, ließ mich zusammensacken. Anscheinend war er gebrochen, was für ein schöner Tag heute. Aber wenigstens hatten sich meine Fesseln so weit gelockert, dass ich mich durch ein paar Drehungen selber befreien konnte. Ich wusste nicht ob ich nun zusehen sollte wer gewinn oder lieber das Weite suchen sollte, doch mein Verstand entschied sich für die nächstgelegene Möglichkeit, nämlich die zu verschwinden. Die beiden Kämpfenden hinter mir lassend, begab ich mich so gut es ging in Richtung Sicherheit zu laufen. Wobei laufen etwas übertrieben ist, ich kroch förmlich, nach einer Zeit verlor ich jegliches Zeitgefühl, ich wusste nicht wie weit ich schon gekommen war, ich wollte nur so schnell wie möglich weg von hier. Der Schmerz in meinem Fuß machte es mir auch nicht gerade einfach und so kam es dass ich mich keuchend und erschöpft in ein Gebüsch legte. Ich spürte den Schmerz und alles andere nicht mehr, nur noch wie mich schwarze Dunkelheit umhüllte und mich immer weiter reinziehen wollte, am Anfang wehrte ich mich dagegen, doch ich war zu schwach und letztendlich war ich diejenige die nachgab und mich einfach nur in die Dunkelheit fallen ließ......... Fortsetzung folgt... Kapitel 2: Die alte Miko ------------------------ So, jetzt geht das Kapitel endlich weiter, diesmal aber ohne Fehler, die ich leider beim vorigen Kappi gemacht hab, aber egal lest selber, diesmal ist es sogar länger geworden PS: Vielen lieben Dank für die lieben Kommis ^-^ ************************************************************ Als ich aufwachte, wusste ich nicht wo ich war und konnte mich auch an nix erinnern was vorige Nacht passiert war. Als meine Sicht sich etwas verschärfte bemerkte ich dass ich in einer Decke eingewickelt auf einer Strohmatratze lag. °Komisch, war ich nicht im Wald eingeschlafen?° Meine Gedankengänge konnte ich leider nicht zu Ende bringen, denn schon fiel eine Tür ins Schloss und eine etwas ältere Frau betrat das Zimmer. "Oh wie ich sehe, seid ihr schon wach" "Ich habe mir große Sorgen um euch gemacht, ihr ward ja halb erfroren und am Bein verwundet" Diese seltsame Frau sah irgendwie komisch aus, total lange Kleidung, straff zusammengebundene Haare, das alles erinnerte mich irgendwie......ans Mittelalter, wobei ich heimlich grinsen musste, da so was ja gar nicht ging. "Vielen Dank, dass ihr mich hierher gebracht habt" "Keine Ursache, aber sagt hübsches Fräulein woher kommt ihr?" "Oh... ich komme aus Tokio" "So, das hatte ich erwartet, deiner Kleidung zufolge, siehst du nämlich nicht so aus, als kämst du von hier" "Wie bitte?" Die Frau ging lächelnd auf mich zu wobei ich unwillkürlich ein bisschen zur Seite rutschte, da ich zur Zeit sowieso niemandem traute, auch wenn er noch so nett dreinschaute, aber wie hieß immer diese bekannte Sprichwort: Der Wolf im Schafspelz durfte man nicht trauen. "Keine Angst, ich glaube ich muss dir erst einmal paar wichtige Dinge erklären, denn deiner Miene zufolge willst du bestimmt so einiges wissen" Na in dem Punkt hatte die Alte recht, ich hatte wirklich keinen Plan wer sie war, geschweige denn wo ich war. "Ja da habt ihr Recht, ich würde wirklich gerne wissen wo ich bin" "Nun mein Kind, das hier ist das Mittelalter" "Waaaaaas" Also jetzt war es endgültig aus, erst wurde ich von einem Irren entführt, der mich auffressen wollte, dann wurde noch mein Bein in Mitleidenschaft gezogen und jetzt erzählt mir ne Oma dass, das hier das Mittelalter sei, bei aller Liebe so blöd war ich nun wirklich nicht. Doch trotzdem sagte mir mein Verstand, dass sie vielleicht doch recht haben könnte, da es zumindest dieses komische Aussehen ihres Entführers erklären würde und warum hier auf einmal keine Autos, Gebäude und Straßen mehr waren. Je länger sie darüber nachdachte, desto sicherer wurde sie sich. "Hören sie, wenn das wirklich das Mittelalter ist, wie konnte ich dann hierher kommen?" "Ganz einfach, durch Kagomes Brunnen" Moment mal, woher wusste die gute Frau von Kagome? War sie etwa Hellseherin oder so was in der Art? "Woher kennen sie Kagome?" "Ach sie kommt auch des öfteren Hierher" "NANI?" "Wusstest du das nicht?" "Keineswegs, woher denn auch" Doch plötzlich bekam ich 'nen Geistesblitz, dass musste die Antwort sein, weswegen Kagome immer unerfindliche Krankheiten bekam und fast nie in die Schule ging. "Wo ist Kagome jetzt" "Sie ist mit Inu yasha und den anderen unterwegs" "Äh...mit wem" "Inu yasha, er ist ein Halbdämon, also ein Hanyon und er zieht mit Kagome umher um die Juwelensplitter, die Kagome zerstreut hatte wieder einzusammeln" Ich musste wahrscheinlich einen sehr komischen Eindruck gemacht haben, als sie mir das ganze erzählte, denn sie fuhr seufzend fort und erklärte mir die ganze Geschichte, wie ich hierher kam, was Kagome hier machte, wer dieser Inu yasha war und vor allem dass es hier von Youkais nur so wimmelte. Nach einem 2-stündigen Vortrag, war sie endlich fertig und ich um einiges an Wissen reicher. Ich war jetzt vollkommen aufgeklärt worden und begann mir langsam Sorgen zu machen, da es schon wieder finster geworden war und ich heute noch zurück in meine Welt wollte. Meinem Bein ging es auch schon besser, obwohl es schmerzte, aber wenigstens war da ein Verband drumrum. "Vielen Dank für eure Mühe" "Keine Ursache, mein Kind" "Ich möchte euch heute nicht mehr belästigen und gehe daher wieder zurück in meine Welt" "Das wäre keine gute Idee, bleibt noch ein wenig bei mir, denn Nachts ist es gefährlich sich herumzutreiben und der Weg bis zum Brunnen dauert eine Weile" Nur mit größter Mühe, schaffte die Alte mich doch zu überzeugen hier zu bleiben. Sie erzählte mir alles über sich und Kagome und das ganze Mittelalter, bis sie auf einmal meine Kette um den Hals erblickte und verstummte. "Diese Kette die du um den Hals trägst, wusstest du dass sie was besonderes ist?" Nun mit diesem Themawechsel hatte ich nicht gerechnet, aber fing mich noch in letzter Sekunde. "Nein, nicht wirklich, ich hatte sie von meiner Vater bekommen als er kurz darauf gestorben ist." "Oh das tud mir leid, aber du bist dazu auserwählt eine der Kriegerinnen der vier Elemente zu sein." "Du trägst das Element des Windes, das heißt du wirst noch deine eigene Waffe finden" "Waffe?" "Genau" "Du siehst also, es hat alles einen Sinn dass du hierher gekommen bist, es passiert nichts durch Zufall, alles ist schon vorhergesehen" Also was ich heute erfahren hatte, war definitiv mehr wie ich in meinen 10 Klassenjahren in der Schule erfahren hatte. Aber mittlerweile wunderte mich gar nix mehr, bis eben auf diese Tatsache, dass ich eine Kriegerin sein sollte. "Das muss bestimmt ein Irrtum sein, vielleicht bin ich ja nur die falsche Trägerin" Da begann die alte Miko doch tatsächlich zu lachen, zum ersten mal heute. "Nein, du bist schon die Richtige, denn dieser Stein sucht sich den Besitzer, nicht umgekehrt, wärest du nicht die Auserwählte, so wäre der Stein dort geblieben wo er war." Irgendwie... einleuchtend, doch trotzdem bereitete mir diese Aussicht unbehagen, denn wenn ich eine Kriegerin war, dann hatte ich ja eine Aufgabe zutun und noch dazu hier im Mittelalter wo es nur so wimmelte von Dämonen. Also gut, ich musste erst mal alles verdauen und das geht am besten wenn man sich hinlegt und eine Nacht darüber schläft. "Ich danke euch, für die ganze Aufklärung und die Mühe die ihr euch für mich gemacht habt, wenn ihr erlaubt, würde ich mich jetzt ein wenig hinlegen" "Sicher doch, schlaf dich nur aus, morgen siehst du die Dinge bestimmt in einem anderen Licht" "Gute Nacht" Damit verließ sie wieder das Zimmer und ließ mich allein. Diese Ruhe tat so gut, ich wollte am liebsten darin versinken, aber ich war noch zu aufgewühlt von dem heutigen Erlebten, dass mich die Gedanken nicht in Ruhe ließen. Irgendwie schaffte ich es schließlich doch noch vor lauter Erschöpfung einzuschlafen. Ich fiel in einen traumlosen aber unruhigen Schlaf, wälzte mich hin und her und erwachte schließlich müde in der Früh. Meine ganzen Knochen taten weh, kein Wunder wenn man immer in einem Federbett schlief und jetzt auf einmal auf einem Strohlager, aber dennoch war mein Körper fit wie immer. Nur geistig war ich etwas übermüdet. Ich sagte mir aber einfach, dass es sich nach einiger Zeit wieder legen würde. Als ich aufstehen wollte, meldete sich aber mein Bein wieder, ich würde sogar sagen es protestierte heftig und war ziemlich angeschwollen °Au weia, na da hab ich ja wortwörtlich was am Bein° Seufzend legte ich mich wieder hin und versuchte nochmals einzuschlafen, was mir aber nach 2 Stunden immer noch nicht gelang. Schließlich gab ich es auf und wollte aufstehen, da es wahrscheinlich erst 6 Uhr in der Früh war, schlief die Miko noch und diese Zeit nutzte ich um wieder auf die Beine zu kommen, was sich am Anfang als ganz schöne Tortour darstellte. Soweit so gut, ich war endlich auf den Beinen, nach ein paar Dehnübungen und Gymnastikarten gings mir schon richtig gut. Ich beschloss jetzt und sofort aufzubrechen, damit ich nicht noch mehr Dinge erfahren musste, die mir vielleicht noch meinen Verstand nahmen. Vorsichtig schlich ich mich hinaus, immer darauf bedacht keinen Krach zu veranstalten. Auf einem Tisch sah ich dann einen Zettel liegen, ich kramte noch schnell nach etwas Schreibbarem und hinterließ ihr eine Nachricht, auf der stand, dass ich mich nochmals für ihre Hilfe und Aufklärung bedanke und dass ich schon in der frühen Morgenstunde aufgebrochen bin, da ich lange Verabschiedungen hasse und so schnell wie möglich zurück wolle. Die Tür fiel ins Schloss und ich stand draußen an der frischen Luft. Ich atmete tief ein und begann sofort loszulaufen, den Schmerz ignorierend. Ein Stück weiter kam ich dann an eine Gabelung, die eine führte irgendwie durch einen Walt und die andere durch eine Ebene. Natürlich wollte ich jetzt durch keinen Walt marschieren und dort ungebetene Gäste antreffen also wählte ich den anderen Weg, was sich danach als fatal herausstellte. Ich lief weiter und bekam nach einiger Zeit ziemlichen Hunger, da ich aber nichts dabei hatte, was irgendwie essbar wäre, entschloss ich mich einfach dazu, etwas zu suchen, doch außer einem Fluss der in der Nähe floss fand ich rein gar nichts. °Ok, Aika du wirst doch etwas aushalten können, vielleicht führt dieser Fluss ja zu einem Dorf, dann hast du ausgesorgt° Nach diesem Gedanken ging es mir gleich besser, doch bevor ich mich auf die Suche machen wollte, erschien mir ein kleines Bad sehr nützlich. Ich legte meine ganze Kleidung ab und begann mich noch einmal links und rechts umsehend, vorsichtig ins Wasser zu waten °Himmel ist das kalt° Mein Körper weigerte sich strikt dagegen noch tiefer reinzugehen, aber mein Verstand siegte, in dem er mir klarmachte, dass wenn ich nicht reingehen würde, mir die Leute in dem Dorf nie was zu essen geben würde, weil sie um mich einen großen Bogen machen würden. Also schrubbte ich mich kurz ab und stieg schnell raus, rubbelte mich mit dem langen Gras ein wenig ab und stieg schnell wieder in meine Klamotten. Was mir aber in diesem Moment überhaupt nicht klar war, dass ich schon eine ganze Weile von zwei goldenen Augen verfolgt wurde. Ich war mir nicht klar gewesen, dass ich genau in die verkehrte Richtung laufen würde und früher oder später Opfer eines Youkais wurde und schon gar nicht ein Dorf vorfinden würde. ************************************************************ Dieses komische Weib hatte er schon von weitem gerochen, sie war gefesselt auf dem Rücken seines Gegners Shuichi. Da er noch eine Rechnung mit diesem Dämon offen hatte erledigte er ihn gleich, doch diese Weib entkam, sie war sehr geschickt, das musste man ihr lassen, sie konnte die Fesseln lösen und noch fliehen. Denn normalerweise waren das keine ?Normale? Fesseln, denn je länger man darin umwickelt war, desto mehr Energie saugen sie einem aus. Natürlich hatte er auch gleich gesehen, dass dieses Weib aus einer anderen Zeit, so wie auch die Freundin seines Halbbruders kam. Nun gut, eigentlich wollte er sie noch ein wenig quälen und sie testen bevor sie abkratzte und dazu hatte er eigentlich genug Zeit, doch er roch noch einen anderen Youkai in der Nähe, deshalb wollte er mal sehen wie sie so zurechtkam. Bei diesem Gedanken musste er unwillkürlich grinsen. ************************************************************* So wieder halbwegs aufgetaucht von dem eiskalten Wasser versuchte ich weiter loszurennen, denn mein Magen gab immer lautstärkere Signale von sich. °Man, was gäbe ich für eine warme Mahlzeit, wahrscheinlich alles° Langsam aber sicher ging ihr die Puste aus, doch das musste sie durchstehen, denn wenn man weiterlief stellte sich irgendwann mal von selber die zweite Atmung ein (Ist wirklich so) So ging es immer weiter und weiter, was die Sache leider nicht erleichterte war, dass ihr Bein immer noch höllisch wehtat und wenn sie nicht bald ein Dorf finden würde, dann würde es sehr schlecht für ihr rechtes Knie aussehen. Denn mittlerweile hatte die Farbe von Rot auf Violett gewechselt. Sie wusste schon gar nicht wie lange sie lief, wahrscheinlich Stunden, denn die Landschaft veränderte sich kein Stück. °Verdammt, was mache ich nur falsch, ist es etwa doch die falsche Richtung, dann wäre alles umsonst, die ganze Strecke zurück hält mein Bein nicht mehr aus, ach verflixt nochmal° Sie konnte ihre Gedanken nicht zuende bringen da aus dem Hinterhalt etwas auf sie zugeschossen kam. "Waaa" Ein lauter Knall und sie krachte mit vollem Karacho gegen einen nahestehenden Baum. Sie richtete sich stöhnend auf und sah ein riesiges, braunes, ekliges Monster, dass einer Kakerlake glich. °Ach du Schande, ein Youkai, das muss fast einer sein, denn einem Menschen sieht das Ding wirklich nicht ähnlich, noch nicht einmal wenn es eine Haarimplantation bekommen hätte° "So mein Futter habe ich für heute schon gefunden" Ihhh, es tropfte förmlich der Sabber aus seinem Maul und es kroch immer näher an mich heran. Ich wollte aufstehen, doch ich sackte vor Schmerz gleich wieder zusammen, anscheinend hatte ich mir eine Rippe gebrochen und so viel Mathematikkenntnisse wie ich besaß konnte ich eins und eins zusammen zählen nur um zu dem Schluss zu kommen, dass ich mit 2 gebrochenen Knochen nie eine Chance gegen das Vieh hatte. In dem Moment viel mir leider nix besseres ein als einen alten Trick anzuwenden, der vielleicht auch hier weiterhelfen würde: ein Ablenkungsmanöver. "Sieh mal du da oben in den Bäumen hängt ja was" Treffer, diese Kakerlake war vielleicht monströs, aber so dumm wie eine Birne, in dem Moment wo ich den Satz aussprach hielt es gleich an und blickte gen Himmel. Ich nahm einen neben mir liegenden Stein und warf ihn mit voller Wucht gegen seine Schädeldecke. °Tor° Es begann vor Schmerzen herumzubrüllen und zu kreischen wie ein Wahnsinniger, ich nutzte diese Zeit und stand mit zusammen gebissenen Zähnen auf und schleppte mich so schnell es ging in die entgegengesetzte Richtung. Weit kam ich allerdings nicht, es erholte sich zu meinem Nachteil leider immens schnell und schnellte mit seiner Zunge direkt auf mich zu, leider erkannte ich es etwas zu spät und konnte nur mit einem schnellen Ausweicher reagieren. Trotzdem streifte mich seine Zunge an dem Oberarm und sofort begann sich ein rasender Schmerz auszubreiten. Jetzt war ich erledigt, das ist das Ende, jedenfalls würde ich mich nicht erniedrigen lassen und einfach so aufgeben, dafür war ich einfach zu stolz, wenn ich im Moment keine Waffe hatte um mich zu verteidigen, dann würde ich ihm seinen Appetit gründlich verderben. "So du widerliche Kakerlake, dir wird ich gründlich den Appetit verderben, dass du dir merken wirst, mit wem du es zu tun bekommen hast" Gleich darauf hob ich einen zweiten, etwas größeren Stein auf und schmiss ihn nach vorn, doch dieser Dämon wich ihm geschickt aus. Schlagartig verzog sich seine Miene und es packte mich mit dieser schleimigen Zunge und schleuderte mich zum zweiten Male in Hohem Bogen gegen einen massiven Baum. Ich hörte es nur noch krachen, dann fiel ich zu Boden und konnte mich nicht mehr rühren, meine Sicht war total verschleiert und ich spürte nur noch wie eine warme Flüssigkeit meinen Kopf entlang nach unten floss. Bevor ich jedoch endgültig mein Bewusstsein verlor, sah ich etwas grün aufblitzen und die Kakerlake war verschwunden. Mehr bekam ich nicht mehr mit. Denn zum zweiten Male umhüllte mich ein schwarzer Schleier und ich fiel in Bewusstlosigkeit..... ************************************************************** Fortsetzung folgt... So, das wars, wie versprochen ein wenig länger wie der erste Teil und ich hoffe ganz stark, dass ich diesmal ein paar mehr Kommis kriege, sonst überleg ich mir das weiterschreiben ^-^ Euere Aoko_ Kapitel 3: Der Elementestab --------------------------- So Leute, jetzt ist das 3. Kappi on und ich hoffe dass ihr wieder fleißig mitkommentiert, denn nach den Ferien will ich was sehen!!!! Da ich für 2 Wochen nach Italien fahre, müsst ihr auf Kapitel 4 etwas länger warten ^-^° Ich hoffe aber trotzdem dass ihr fleißig weiter kommentiert und mich unterstützt. Also nochmals vielen Dank an alle Kommischreiber!!!!!!!! Und nun vieeeeeeeeel Spaß beim Lesen ^-^ *********************************************************** Dunkelheit, nichts als Stille und dieses endlos Schwarze, dass einen förmlich zu verschlucken drohte. Meine Sinne schienen wie betäubt, ich konnte mich nicht einen Zentimeter rühren, so als ob ich mich etwas Schwerem belagert wurde. °Bin ich schon im Jenseits?° Na das ist dann wenigstens ein beruhigendes Gefühl, nicht mehr irgendwelche Dämonen anzutreffen oder beunruhigende Sachen zu hören, die einem noch mehr zu schaffen machten.... Irgendwann schaffte ich es jedoch meine Gedanken zu ordnen und meine Augen Millimeter für Millimeter zu öffnen und spähte in ein ordentlich eingerichtetes Zimmer, zwar war es nicht sonderlich groß, aber es sah recht gemütlich aus. °Wo bin ich denn hier gelandet, bin ich denn überhaupt noch Lebendig oder schon wirklich Tot?° Diese Frage wurde ganz schnell beantwortet... "So du bist also endlich wach geworden, verdammt schnell für so viele Verletzungen" Erschrocken riss ich nach links und sah einen etwas größeren menschenähnlichen Mann vor mir stehen, in komischer Kleidung und spitzer Rüstung. Er hatte definitiv weiße Haare, das bildete sie sich nicht ein und goldgelbe Augen, wie die der Sonne nur noch schöner fand sie, und auf den Händen und an der Stirn waren lila Streifen zu sehen doch auf einmal durchschoss sie ein furchterregender Gedanke. °Moment mal, das hier kann gar kein Mensch sein, auch wenn er teilweise so aussieht, die Miko hat mir eindeutig beschrieben wie Youkais aussehen und das ist definitiv einer, da müsste man so blöd wie eine Kuh sein um das nicht zu erkennen° Sie musste schlucken, schon allein der Gedanke bereitete ihr Unbehagen und die Praxis würde sich schon noch zeigen. Sesshoumaru musterte sie kühl, sie schien krampfhaft über etwas nachzudenken und mit jedem weiteren Gedanken schlug ihr Herz schneller. Demnach hatte sie Angst, doch das zeigte sie nicht wirklich und sie schien auch vom ersten Augenkontakt keine Angst zu haben, dass musste er zugeben, wunderte ihn fast ein wenig, denn alle anderen Opfer, die er gefangen genommen hatte, bekamen schon allein von seinem Aussehen einen Herzinfarkt. Doch dieses Weib hier schien eine Ausnahme zu sein. "Was wollt ihr von mir?" "Ich nehme an nichts gutes" "Da liegst du nicht ganz falsch Menschenweib" Ich wusste es, ich wusste es, man konnte hier keinem trauen das wurde ja immer bunter, wie vom Regen in die Traufe. Am liebsten wäre ich jetzt Zuhause und hätte Cleo für diese Miserie verprügelt. Na gut, von Zuhause konnte sie träumen, die Realität sah ein klein wenig anders aus und sie würde nicht klein beigeben, sondern sich hier durchbeißen und auf gar keinen Fall Angst zeigen. "Ach ja und was hast du vor?" "Willst du mich dreiteilen oder gleich auffressen?" "Keins von beiden" °Was° Stopp mal wenn das für ihn nicht in Frage kam dann konnte es nur noch schlimmer werden. "Und wozu braucht ihr mich dann? Doch wohl nicht als Plaudergenossin" Keine Antwort, stattdessen kam der Dämon immer näher an mich heran, ich bekam Panik, ich hasste es wenn Jungs oder Männer sich mir näherten, damit hatte ich früher schon schlimme Erfahrungen gemacht. Ich versuchte aufzustehen und wegzurennen doch ich scheiterte kläglich als ich versuchte mich hochzustemmen. Mir war nicht bewusst gewesen, dass ich immer noch am ganzen Körper verletzt war und nun meldeten sich all meine Knochenbrüche zu Wort. Nur mit einem leisen Stöhnen sackte ich wieder zurück in meine ursprüngliche Ausgangsposition. Plötzlich flüsterte mir eine Stimme von hinten in mein Ohr "Du bist meine Gefangene, da du unerlaubt mein Gebiet betreten hast" ich erschauderte sofort, ein eiskalter Schauer kroch mir den Rücken hoch, er war verdammt schnell, so schnell dass ich gar nicht mitbekam wie er sich von hinten anschlich. Ich konterte gleich, dass lies ich mir doch nicht bieten "Ich glaub du hast nen Knall da oben, ich bin von niemandem die Gefangene und schon gar nicht von so einem arroganten Kerl wie dir" Das hätte ich nicht sagen sollen, denn in sekundenschnelle hing ich an der Wand und scharfe Krallen brannten sich in meinen Hals. Die Augen begegneten den meinen mit solch einer Kälte, wie ich es noch nie gesehen hatte, sie waren so kalt, so emotionslos, dass es meinen Augen fast wehtat. Mit schneidend kalter Stimme fuhr er fort. "Ich würde an deiner Stelle aufpassen was du sagst, denn sonst könnte es sein, dass ich mir ein Spaß daraus machen würde dich quälend sterben zu lassen" Ich war wohl noch zu irritiert, denn sonst hätte ich schon längst gekontert, aber über meine Lippen kam kein einziger Ton, stattdessen sah er mich jetzt nur noch musternd an, weswegen keine Ahnung. Jetzt nahm ich eine warme Flüssigkeit wahr, die über meinen Hals entlang und über seine Krallen tropfte. Ich sah ihn immer noch in der gleichen Ausdrucksweise an, kühl und selber musternd. Man musste immer die Waffen des Gegners anwenden, so kommt man zu erwünschten Ziel, das pflegte mein Kampflehrer immer zu sagen. Also gut, wenn er so blöd gaffte, dann musste ich es eben auch tun, wie hieß es immer, auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil. Jedenfalls fruchtet diese Methode ein wenig indem er von mir abließ und sich genüsslich mein Blut abschleckte. Ich sah ihn nur angewidert an und blieb an der Wand stehen, er sollte schon noch sehen, dass ich nicht so leicht unterzukriegen war und bevor ich hier bleiben würde, verreckte ich lieber. Ein letzter Blick streifte den meinen, bevor er an der Tür innehielt und mit den letzten Worten das Zimmer verließ. "Vergiss nicht, dein Leben liegt in meinen Händen" Das Schloss fiel in die Tür und zurück blieb eine verwirrt dreinschauende Aika. ************************************************************** Dieses Weib beeindruckte ihn, sie zeigte überhaupt keine Reaktion von Angst, sie sah in nur verblüfft und ein wenig irritiert an, als er sie so schnell an die Wand nagelte. Er hatte schon am Anfang gesehen dass sie ohne jegliche Furcht gegen den Erdreichdämon kämpfte, aber diese Reaktion die sie ihm brachte, verwirrte ihn für einen kurzen Moment am Schluss. Statt wie alle seine Untertanen wechselte ihr Blick und sie sah in musternd an. Dabei entging ihm nicht, welches Feuer ihre Augen ausstrahlten, so voller Energie und Mutwillen. Nun, es würde ihm Spaß machen, dieses Feuer auszulöschen, mal sehen wie lange sie es durchhalten würde bis sie sich ihm freiwillig fügen würde. Sogar ihr Blut schmeckte am besten von allen, die er bis jetzt getötet hatte. Doch er verstand ihre Reaktion nicht, sie hätte Angst haben müssen so wie alle anderen auch, doch das hatte sie nicht und aus irgendeinem Grund störte ihn das gewaltig, er würde sie schon noch weich kriegen, dafür würde er schon sorgen.... ************************************************************** Als ich mich wieder gesammelt hatte blieb mir immer noch der Geruch von ihm in der Nase. Zugegeben er roch nicht schlecht, er hatte sogar etwas anziehendes an sich, doch sie konnte sich auch vorstellen, dass er kaltblütig jeden umbrachte, der es auch nur wagte etwas zu tun, dass nicht seinen Regeln entsprach. °Naja, Aika schlimmer kann es ja nicht werden, er will dich vorerst noch nicht umbringen, das ist doch schon mal was° Doch klein beigeben würde sie nicht, auf alle Fälle würde sie versuchen hier wegzukommen, denn die Zeit hier als alte Oma zu verbringen konnte und wollet sie sich nicht vorstellen. °So mal sehen, wo ich hier überhaupt bin, dann kann ich mir schon mal den Fluchplan besser ausarbeiten° Schön und gut, sie konnte nur nicht gescheit laufen, da ihre Rippen immer noch angeknackst waren, aber der Schmerz war nicht so groß wie bei dem Angriff dieser Kakerlake. Also los Aika, Zähne zambeißen und losmarschiert. Schritt für Schritt ging es dann allmählich, den pochenden Schmerz im Brustkorb ignorierend. Als sie die Tür öffnete erblickte sie einen langen Flur, der komplett aus Marmor bestand. °Wahnsinn, der wohnt ja in einem richtigen Schloss° °Demnach muss er auch ein etwas höher gestellter Youkai sein°, das vermutete sie jedenfalls. Sie ging schon eine halbe Stunde hier herum und fand einfach keinen Ausweg, irgendwo musste doch einer sein, so riesig konnte dieses Schloss doch gar nicht sein und das unglaubliche war, je länger sie ging, desto mehr glaubte sie verfolgt zu werden. °Hat der eigentlich noch irgendwelches Gesindel, dass sich ihm zu seinen Füßen wirft?° Oder warum fühle ich mich so beobachtet? Kurzum beschloss sie einen Test zu machen, sie lief so gut es eben ging zu der nächsten Tür und versteckte sich dahinter. °So jetzt einfach abwarten was passiert° Tatsächlich hörte sie Schritte, die zielstrebig in ihre Richtung gingen. °Hab ichs doch gewusst° °Na warte, wer auch immer da jetzt erscheint, bekommt was auf die Mütze° Damit brachte sie sich leise in Angriffsposition und wartete ab. Die Schritte kamen immer näher und......... *BÄÄÄÄÄÄNG* °Treffer, 1:0 für mich... aber was sie da gleich sah, ließ sie laut auflachen. Ein grüner kleiner Frosch mit gelben Glubschaugen und verschrumpelter, grüner Haut blickte sie aus wütenden Augen an. Sie konnte sich vor lauter Lachen gar nicht mehr auf den Füßen halten und sackte nach unten wo sie immer noch lachend ihren Bauch hielt, weil der drohte zu zerplatzen. '"Ich wusste gar nicht, dass der mächtige... ähm, wie heißt er??? Egal, dass er einen Frosch als Diener benutzt." "Mein Senpai ist der gütige und alleswissende Sesshoumaru-sama" "So? Na da bin ich aber anderer Meinung, wusstest du, dass..." "Es spielt keine Rolle was deine Meinung betrifft, du hast nicht das Recht so über den Fürst der Westlichen Länder zu reden" "Uhh, der hat sogar nen Titelnamen, na dann muss er ja was ganz großes sein" "Ich zittere schon vor Angst" "So? Das solltest du auch" "Ach Quaki, geh mir einfach aus dem Weg und beschmutz mich nicht mit Krötenschleim" "Ich heiße Jaken und wenn ich das alles dem großen Sesshoumaru-sama erzähle wird er dich dafür töten" "Schön, richte es ihm meinetwegen aus und setzt dem noch bei dass ich ihm gerne in den Hintern treten würde" Das hat ihm anscheinend komplett die Sprache verloren, dass ich so über seinen ?großen Meister? geredet habe. Tja, soll er doch sehen, was er davon hat, ich machte mich jedenfalls weiter auf die Suche nach dem Ausgang. Quaki hatte ich schon längst vergessen, der ist wahrscheinlich auf der Stelle zu Brutalo gerannt und hat ihm meine Nachricht mit besten Grüßen ausgesprochen. Keine 10 Sekunden vergingen und ich traf einen weiteren Youkai, der zu allem übel meinem Entführer ziemlich ähnlich sah, vielleicht war er ja der Bruder von ihm, wer weiß? Zeit zum überlegen hatte ich keine, denn er griff sofort an, gekonnt wich ich ihm aus machte eine Halbdrehung und wollte ihm mit voller Wucht in den Magen treten, doch auf einmal war er verschwunden. Och ne, solche Dinge hatten immer einen Haken, der wird bestimmt gleich irgendwo auftauchen und mich angreifen. Und wieder ein Tor für mich, eine Kralle verfehlte knapp meinen Kopf, er wählte die Hintere Methode und griff von Hinten an, gut wenn er kämpfen wollte, sollte er einen Kampf haben. Meine Schmerzen vergas ich dabei, ich war wieder voll in meinem Element. Kämpfen war das einzige wofür ich ausgebildet und trainiert wurde, das beherrschte ich wie das 1x1 in der Schule. Zugegeben, Saltos konnte ich in meinem jetzigen Zustand nicht machen, aber die einfachsten Attacken gingen, es fehlte nur noch eine Waffe, aber woher sollte ich die nehmen. Meine Waffe waren meine bloßen Hände. Und die waren zum Glück unversehrt geblieben. Irgendwann wurde mir das ganze rumgehüpfe zu bunt, er hatte anscheinend nicht viel drauf und so steigerte ich meine Schnelligkeit. Das hatte ihn offenbar überrascht und ich traf ihn mit einem gezielten Schlag unter die Gürtellinie. Er sackte vor Schmerz zusammen und blieb gleich dort unten liegen, währenddessen nutzte ich meine Chance und verteilte weiter. Links, rechts solange bis er sich nicht mehr bewegte. Schnaufend ließ ich von ihm ab und blieb eine Weile stehen um zu sehen, was er als nächstes vorhatte, denn tot war er noch lange nicht, dafür hatte ich ihn zu wenig geprügelt. Da er sich eine ganze Weile wirklich nicht mehr bewegte, drehte ich mich weg und ging weiter, das allerdings hätte ich nicht tun sollen, denn scheinbar hatte er nur auf diese Gelegenheit gewartet. Er schmiss mich zu Boden und setzte sich auf mich drauf, damit ich nicht wegrennen konnte und drückte meine Arme fest gegen den kalten Boden. Eine Schmerzwelle nach der andern durchfuhr mich. Das musste er offenbar bemerkt haben, denn er machte sich daran mir mit seinen Krallen tiefe Wunden in mein Gesicht zu Ritzen. Es brannte wie verrückt doch ich gab nicht nach und hielt den Mund. Das schien ihn zu verärgern und er begann meine Klamotten zu zerreißen. °Nein, verdammt noch mal, nicht jetzt, nicht hier, ich war doch schon fast am Ziel° Panik ergriff mich und ich versuchte wie wild mich gegen seinen Griff zu wehren, doch vergebens, mit einer Hand hielt er meine Hände fest und mit der anderen ritzte er immer weiter mein T-Shirt auf. Verdammt ich wollte schreien, alles nur nicht das, ich wollte nicht vergewaltigt werden. "Lass mich los du Mistkerl" Ein leises Lachen kam über seine Lippen, dass mich erschaudern ließ, stattdessen beugte er sich vor und setzte seine Lippen an meine Halsschlagader und biss rein. Mir war schon so schlecht, dass ich auf einmal Wahnvorstellungen bekam, ich hatte eine sehr schlechte Kindheit und wurde ständig von Jungs als kleines Kind verprügelt, meine Mutter hatte es satt und wir zogen nach Tokio. Diese ganzen Bilder spielten sich vor mir wie bei einem Film ab und in dem Moment schrie ich auf schlug ihm mit dem Knie in den Magen, sodass ich genug Zeit hatte mich zu sammeln und wieder aufzustehen. Mir kamen wieder alle Bilder hoch, die ich in dieser Zeit erlebt hatte und wie grausam die Jungs in unserer Stadt alle Mädchen behandelt haben. Natürlich kam es auch nicht selten vor, dass sie uns auch zu vergewaltigen versucht hatten, bei mir war es damals genauso der Fall gewesen, wenn mein Freund Ruichi damals nicht zufällig vorbeigekommen wäre und mir geholfen hätte. Seit diesem Tag an waren wir dicke Freunde und ich ging in die Kampfschule, ließ mich ausbilden um es allen heimzuzahlen, das ganze Training hatte sich gelohnt, es hatten alle Angst vor mir und es traute sich niemand, auch nur etwas gegen mich zu sagen. Diese Gedanken gaben mir neue Kraft und mein Kette um meinen Hals begann zu leuchten. Ich spürte förmlich wie mir neue Energie zukam und ich auf einmal etwas in meiner rechten Hand spürte. Es war ein Kampfstock, unglaublich, aber er war viel edler und stabiler als meine Zuhause! Er war fast dunkelgrün schillernd und aus stabilem Metall. Das hatte diese alte Miko gemeint, indem sie sagte ich würde meine Waffe noch finden! Mir war auf einmal alles klar gewesen und ich ging sofort in Kampfstellung. Diesmal konnte er was erleben! Ich war so sehr in rage, dass ich mit hoher Geschwindigkeit auf ihn zulief und ihm den Stock in den Magen rammte, was ich eigentlich nicht beabsichtigte war, dass mein Stock ihn direkt durchbohrte und auf der anderen Seite herausragte. Mit schreckgeweiteten Augen saß er da und starrte mich an. Sein Blick durchbohrte mich beinahe und in dem Moment fühlte ich mich so schuldig wie noch nie in meinem ganzen Leben. Ich hatte es wirklich fertiggebracht ihn umzubringen! Das konnte nicht wahr sein, nein bestimmt war das alles nur ein Traum. Er stand noch für eine kurze Weile da und kippte dann rücklings nach hinten zu Boden wo er dann regungslos liegen blieb. Meine Gedanken mussten das alles erst einmal verarbeiten, was hier genau passiert war, normalerweise müsste ich schon längst aus diesem Alptraum erwachen, dem war aber nicht so. Ich bekam immer schwerer Luft und keuchte stark, jetzt erst bemerkte ich meine blutverschmierten Klamotten und eine Blutlache am Boden, mein Blut vermischt mit dem meines toten Gegners. Mir wurde so schlecht dass ich mich fast übergeben musste. Mein Stab verschwand wieder, ganz plötzlich, demzufolge schloss ich daraus dass er nur dann auftauchte wenn die Kette leuchtete und die hatte ja reagiert weil ich in Gefahr war. Ich sackte auf die Knie und hielt mir meine Wunde am Hals zu. Das Blut kam pulsierend hervor, er hatte genau in die Halsschlagader gebissen, das hieß demzufolge dass ich viel Blut verloren hatte. Doch ganz andere Gedanken quälten mich. Als ich den Elementestab in der Hand hielt durchflutete mich eine dermaßen große Energie, dass ich mein eigenes Ich nicht mehr spüren konnte, ich spürte lediglich wie mich etwas beherrschte und das war definitiv nicht ich gewesen, oder doch? Hatte ich aus Notwehr gehandelt oder hatte ich den Nachteil meines Gegners ausgenutzt? Ich wusste es nicht mehr, doch der Gedanke ihn einfach aus Mordlust getötet zu haben brannte sich förmlich in mein Gehirn und mein Gewissen machte mir schwere Vorwürfe. "Nein verdammt noch mal, ich habe ihn aus Notwehr umgebracht, sonst hätte er es getan" Ich schrie meine Verzweiflung förmlich in den Raum, als ob ich mir dadurch erhoffte dass mir jemand zustimmen würde. Schritte, leise aber hörbare Schritte näherten sich. Mein ganzer Körper war wie betäubt und ich saß immer noch kniend am Boden und versuchte das Geschehene zu verarbeiten. Ich schaute nach links und erblickte Sesshoumaru der langsamen Schrittes auf mich zuging. Der ganze Raum musste ein schreckliches Bild gewesen sein, denn überall war Blut, mein Blut und ich saß selber in einer Blutlache und vor mir dieser tote Youkai. Ich versuchte aufzustehen und wollte einfach nur weg von hier, weg von meinem Gegner und von Sesshoumaru. Zu meinem Erstaunen hielt er mich nicht zurück oder kam wieder so schnell auf mich zugeschossen wie damals an der Wand, im Gegenteil er verlangsamte seine Schritte und schien nur darauf zu warten, dass ich etwas unternahm. Ich war so verwirrt, dass ich mich einfach nur an der Wand hochzog und dort stehen blieb und darauf wartete was er unternehmen würde. Meine Sicht trübte sich und ich bekam immer schwerer Luft, sogar meine Beine drohten wieder nachzugeben. Sessy kam einfach nur auf mich zu und blieb einen Meter vor mir stehen. Anscheinend wartete er auf eine Erklärung... "Ich...." Weiter kam ich nicht, denn ich kippte nach vorne und alles um mich drehte sich wie in einem Karussell. Doch statt auf den Boden zu fallen, fingen mich zwei Hände und trugen mich aus dem Raum. Ich hatte eigentlich erwartet, dass er mich für den Tod seines Dieners zu Hackfleisch verarbeiten würde, stattdessen unternahm er gar nichts und trug mich still hinaus. Nach einer längeren Wanderung durch sein Schloss erreichten wir mein Zimmer und er öffnete die Tür wo Quaki schon geduldig wartete und mich mit einem bösen, triumphierenden Lächeln ansah, dessen Blick mir nur zu deutlich sagte: Jetzt bist du so gut wie tot............... Fortsetzung folgt... Ja, hoffe dieser Teil gefällt euch, ich hab mir nämlich viel Mühe gegeben und hoffe, dass wenn ich aus Italien komme, hier ein paar Kommis stehen werden ^-^ Aoko_ Kapitel 4: Eine neue Bekanntschaft und neue Regeln -------------------------------------------------- So, jetzt bin ich aus den Ferien zurück und schreib wieder für euch weiter ^-^ Ich sag nur noch: Viel Spaß!!! _____________________________________________________________________________ Pah, er würde was erleben, wenn er jetzt glaubte ich würde kneifen, dann hatte er sich gewaltig geschnitten. "Oh wie ich sehe, ist das Weib ja noch am Leben" Keine Antwort seines ach so geliebten Sesshoumaru-samas. Also startete Quaki einen zweiten Versuch "Wisst ihr dass dieses Weib euren Ruf in den Dreck gezogen hat indem sie sagte, dass... na ja, indem sie sagte..." Ok, wenn er nicht den Satz vollenden wollte dann eben ich "Indem ich sagte, ich würde euch liebend gern in den Hintern treten" Jaken verschlug es daraufhin gleich die Sprache, mit so etwas hatte er nicht gerechnet. Immernoch keine Reaktion von Fluffy. Mein Kopf dröhnte und mir war kotzübel außerdem kam ich mir wie ein Fisch vor, der an Land gezogen wurde und verzweifelt nach Atem rang. Sessy legte mich auf die Strohmatte am Boden vor meinem Bett und begann mir die Wunde durch eine Salbe zuzuschmieren. Das Zeug brannte wie Feuer und das war ausschlaggebend genug, damit ich wieder in Ohnmacht fiel. Das war anscheinend zu viel des Guten gewesen, denn mein Körper bestimmte jetzt und nicht mein sturer Kopf und beschloss einfach wieder abzuschalten ins tiefe Nichts... ________________________________________________________________________________ Er hatte ja schon viele Frauen gesehen, die Dämonenjäger waren aber so eine ist ihm noch nie begegnet. Er hatte den Kampf zwischen ihnen im Keller des Schlosses gesehen, er hatte abgewartet wie sie sich durchschlagen würde und zu seinem erstaunen war sie ziemlich gut gewesen. Natürlich war sein Diener keine Konkurrenz aber sie hatte gegen ihn gewonnen. Er war nur ein leichter Gegner gewesen den man mit einem Schlag hätte k.o machen können. Doch sie besaß am Anfang weder irgendeine Waffe noch einen Helfer. Sie war ganz auf sich allein gestellt und was ihn mehr denn je wunderte ist dass sie mit ihren Brüchen gekämpft hatte. Er hatte schon gesorgt, dass sie ein wenig verheilten aber eben nur ein wenig. Es schien förmlich so als ob sie in ihrem Element war. Und sie hatte ihn besiegt, schon am Anfang ohne bloßen Waffen. Doch ihr einziger Fehler war dass sie ihm dann den Rücken gekehrt hatte. Die oberste Regel eines Kämpfers war die seinem Gegner nie den Rücken zu kehren, da es fast immer das Ende bedeutete. Doch selbst dann hatte sie sich von seinem Griff befreien können durch unerklärliche Weise. Es schien so als ob sie abwesend gewesen war und sich dann plötzlich an was erinnerte, dass ihr Kraft gab. Doch dann passierte das unerklärliche. Ihr Amulett begann zu leuchten und ein grünlicher Kampfstab mit hoher einsetzbarer Kraft erschien in ihrer rechten Hand. In diesen paar Sekunden veränderte sich ihre gesamte Aura und sie kämpfte wie eine ausgebildete Kämpferin. Natürlich hätte sie nie gegen ihn ankommen können, auch mit ihrem Stab nicht, aber es wäre sogar für ihn bedrohlich gewesen. Ohne weitere Verletzungen würde er sogar bei ihr nicht davonkommen. Die Aura die sie umgab, glich fast die einer jungen Dämonenkämpferin. Sie hatte sich nicht mehr kontrollieren können, die Kraft die von ihrem Amulett ausging war zu viel für sie gewesen. Doch er hatte auch gesehen, dass sie ihren Gegner nicht sofort ausschalten wollte, sondern ihn noch eine Chance zum fliehen geben wollte. Doch als er sich nicht rührte, ergriff sie ihre Chance und stieß ihm den Stab mit voller Wucht in den Magen. Danach war das größte Schauspiel aus und sie wurde wieder normal und der Stab verschwand mitsamt dem Leuchten. Danach hatte sie erst die Verwüstung in dem Raum gesehen, mit seinem toten Diener in der Mitte. Er konnte ihre Verwirrung und ihren Schock bis zu ihm hin riechen. Danach schienen auch ihre ganzen Schmerzen wieder aufzutreten, doch sie konnte trotz allem aufstehen. So etwas hatte er noch nie gesehen, doch eines war klar, er würde ihr Geheimnis lösen. ------------------------------------------------------------ Mir schien es als ob ich eine lange Zeit hier geschlafen hätte, alles kam mir so unrealistisch und schwer vor. Selbst meine Augen wollten sich nicht öffnen. Mein Kopf dröhnte und schien gleich zu zerplatzen. °Was für ein herrlich schrecklicher Tag° Es musste schon morgen sein, denn die Sonne schien mir direkt ins Gesicht. Verschlafen blinzelte ich und versuchte aufzustehen, tja aber es blieb leider bei dem Versuch. Ich fühlte mich so leer, irgendwie ausgelaugt, ich konnte mich immer noch an alles erinnern, was gestern geschehen ist. Ich wollte es verdrängen, die ganze Zeit, aber es ging nicht. Ich konnte mich noch nicht einmal bewegen, ohne dass ich befürchten musste gleich wieder in Ohnmacht zu fallen. Also blieb ich liegen und starrte mit ausdruckslosen Augen die Decke hoch. Ein kleines Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Meine Freundin Cleo behauptete immer meine Augen verraten meine ganzen Gefühle und mich selber. Sie hatte mir mindestens einmal am Tag gesagt, dass meine Augen den Schlüssel zu meiner Seele seien. In ihnen spiegelte sich alles wieder. Komisch dass ich gerade jetzt an sie dachte. Weiter kamen meine Gedankengänge nicht mehr, denn die Tür ging leise auf und ein kleines Mädchen mit schwarzen Haaren und süßen braunen Augen stand in der Tür. Sie blickte mich aus ihren kleinen Augen an und sprang sofort auf mich zu. "Oh ihr seid endlich wach schöne Lady" Ich drehte meinen Kopf in ihre Richtung und blickte sie stumm an. Am liebsten hätte ich sie angelacht und etwas geantwortet, aber irgendwie konnte ich das nicht. Ich hatte jemanden umgebracht... °Du bist eine Mörderin Aika° °Mörderin° Diese Worte hallten in meinen Kopf immer und immer wieder. Mein Kopf drohte zu zerplatzen und ich schrie auf. Alles tat so weh, mein ganzer Körper und vor allem meine Seele. Ich schloss wieder meine Augen und nickte ein. Ich träumte dass ich einen langen dunklen Flur entlang lief. Er nahm einfach kein Ende, ich lief und lief und konnte schließlich nicht mehr. Von weit her hörte ich eine dunkle Stimme auflachen. Es war die Stimme meines Gegners. "Jetzt wirst du für meinen Tod büßen" Ich bekam Panik und wollte aus diesem Gang heraus, im Hinterkopf immer diese Stimme auflachen zu hören machte mich fast wahnsinnig. Schließlich knallte ich gegen eine Wand. °Verdammt es geht nicht mehr weiter, jetzt ist es aus, alles aus° Schritte, ich hörte eindeutig Schritte auf mich zukommen. Und dann stand er da und blickte mich aus funkelnden Augen an, in der rechten Hand, der grüne Stab von mir. "So und jetzt bist du an der Reihe" Er hob den Stab an und... "Neeeeeeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiinnnnnnn" Ich schreckte hoch. Kalter Schweiß rann meinen Rücken herunter. "Nein" "Ich habe das nicht gewollt" "Es war nicht meine Schuld" Ich atmete schwer und ließ mich wieder in mein Kopfkissen fallen. Jetzt musste ich mich erst mal beruhigen und klaren Kopf fassen. Ich überlegte ob ich ihn wirklich unabsichtlich getötet hatte oder ob ich es absichtlich getan hatte. Immer und Immer wieder ließ ich die geschehenen Bilder verarbeiten bis ich zu einem Schluss kam. Ich hatte aus Notwehr gehandelt, denn schließlich hätte er mich umgebracht, die Bisswunde an meinem Hals war Beweis genug dafür. Außerdem hatte mir die Miko erzählt, dass hier alles auf ein Sprichwort beruht. Jäger und Gejagte, Fressen oder gefressen werden. Jetzt wurde es mir ein wenig leichter, ich war doch keine Mörderin, sicherlich war mein Verhalten auch nicht korrekt gewesen, aber ich war in einer Notsituation. Kagome vernichtete schließlich auch Dämonen. Und sie hatte sich deswegen nie Vorwürfe gemacht. Ich war mir sogar sicher, dass das nicht der letzete Kampf zwischen mir und einem Youkai war. Ich hatte nur noch nie getötet, da es in meiner Welt schließlich niemanden zum umbringen gibt. Man hatte mich nur zum Verteidigen ausgebildet, aber niemals zum töten. Ich fand mich einfach damit ab und schaute in die untergehende Sonne, wenn ich jetzt doch nur daheim wäre mit Ruichi und Cleo, dann hätten wir uns das alle gemeinsam angesehen. Mein Blick fiel kurz darauf nach rechts (irgendwie hab ich's mit rechts^^) und erblickte Fluffy der in der Tür stand und mich wahrscheinlich die ganze Zeit anstarrte. Er war der letzte den ich heute noch vermisste. Ich wollte ein wenig für mich sein und nicht schon wieder irgendwelche Regeln aufgebrummt bekommen oder den dämlichen Spruch von mein Leben liegt in seinen Händen. Ich seufzte. "Was willst du" Ich schloss wieder meine Augen, ich hatte heute absolut keinen Bock mir seine kalte Miene anzusehen. Als ich sie öffnete war er schon an meinem Bett °Huch, der Typ ist verdammt schnell, ich habe ihn gar nicht kommen hören° Ich hatte meine Augen nur für 2 Sekunden geschlossen. Und dieses Zimmer war nicht gerade klein. "Dich lässt das Geschehene nicht in Ruhe" "Warum?" Oh mann, ich hätte ihn erschlagen können, ich versuchte schon die ganze Zeit es zu vergessen und Fluffy spricht mich so ungehobelt darauf an. Ich antwortete nicht, stattdessen drehte ich meinen Kopf auf die Seite sodass ich nicht in sein Gesicht sehen musste. Ich versuchte es auf die Masche: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Tja nur half es in diesem Fall gar nichts, denn er packte mich am Kinn und setzte mich auf, sodass ich gezwungen war in seine Augen zu sehen. Ich wehrte mich, doch das war genauso vergebens wie meine Aufstehversuche am Anfang. "Warum" Seine goldenen Augen irritierten mich, denn wie schon gesagt, hasste ich es wenn mir jemand so nah war. "Das kann dir egal sein" "Ist es aber nicht" "Dann ist es dein Problem" "Dir ist bewusst, dass du ihn ersetzen musst" "Nani?" Was meinte er eigentlich? Meine Frage wurde augenblicklich beantwortet. "Kitosou" "Du hast ihn vernichtet also musst du für ihn einspringen" "Du bist von nun an meine Dienerin" "Pah, das hättest du wohl gerne" "Ich bin von niemandem die Dienerin und lass dir gesagt sein, dass du nie eine aus mir machen wirst" Der Druck um mein Kinn wurde stärker und er fuhr mit einem gefährlichen leisen Ton weiter. "Ich könnte dir auch gleich Manieren beibringen" "Ich habe keine Angst, weder vor dir noch vor deinen Manieren" Seine Augen blieben in der gleichen Kälte als er fortfuhr "Dann wird es dir auch sicherlich gefallen heute Nacht draußen in der Kälte zu schlafen" "Wenn du nicht mehr zu bieten hast, solls mir Recht sein" Ich sah zum Fenster raus, es wurde schon dunkel, trotzdem kneifen galt bei mir nicht, ich war schon viel schlimmeres gewohnt. Er riss mich brutal aus dem Bett und warf mich über seine Schulter, wobei mir ein leises Stöhnen nicht unterdrückt blieb. Draußen angekommen ließ er mich an der Schlossmauer anketten. Er legte mir Handketten um und ließ die Enden in der Mauer verschmelzen, wobei seine Klaue grün aufleuchtete und die Mauer weich wie Butter wurde. Dann erstarb das Leuchten und die Schlossmauer nahm wieder seine ursprüngliche Härte an. Ich sah ihn nur kalt an und schwor mir von hier so bald wie möglich abzuhauen. Wortlos ging er davon. Bevor ich ihn jedoch gänzlich aus meiner Sicht verlor, drehte er sich noch einmal um und sprach: "Ach ja, natürlich könnte sich hier allerhand Gesindel herumtreiben" Und somit verschwand er ohne ein weiteres Wort °Toll, das hätte er mir auch früher sagen können° °Nicht dass ich am nächsten Morgen als Leiche rumhängen werde° Was mich aber viel mehr beunruhigte war die Tatsache dass es so verdammt kalt war. Es schien förmlich so als ob eine Kältewelle von der Mauer ausging. Ich fror erbärmlich, schließlich hatte ich kurze Hosen und ein ärmelloses T-Shirt an. Ich hasste Kälte, aber das würde ich nie zugeben und schon gar nicht vor diesem arroganten Dämon. Was dachte er sich eigentlich mich einfach so zu seiner Dienerin zu machen. Ich war doch keine Marktware, die man kaufen konnte wenn einem grad danach war. Langsam aber sicher fing ich am ganzen Körper an zu zittern. Diese Kälte war so vernichtend, dass es sogar meine Gedankengänge störte. Ich schloss die Augen. Als ich und Cleo noch klein waren, sind wir oft auf unser Hausdach geschlichen. Natürlich nur nachts und heimlich. Dann haben wir die Sterne und den Mond betrachtet und haben immer rumgealbert. Niemand hat uns je bemerkt oder uns dabei erwischt wie wir einmal fast vom Dach gefallen wären, das war damals ganz schön knapp gewesen. Ich öffnete meine Augen wieder. Den Mond konnte man von hier ganz genau sehen. Es war Vollmond. °Oh bitte lass jetzt keine Viecher auftauchen° Denn dann hätte ich komplett abgedankt, denn die Kälte hatte schon so viel von mir in Besitz genommen dass ich mich nicht einmal mehr Bewegen konnte. Und Großkotz würde bestimmt nicht auftauchen um mir meinen Hintern zu retten. °Ich hasse ihn° Schon seine herrschsüchtige Art gefiel mir gar nicht. Ich würde auf gar keinen Fall nachgeben und mich einfach so zu seiner Dienerin machen lassen. °Der wird noch sein blaues Wunder erleben° Dabei musste ich mich an das kleine süße Mädchen erinnern, dass vor kurzem in meinem Zimmer aufgetaucht war und vor Schreck über mein Schrei aus dem Zimmer geflohen war. Wie konnte sie nur bei so einem wie Ihm leben? Oder hatte er sie auch zu seiner Dienerin gemacht? Wenn ja konnte er was erleben, wenn man kleine Kinder für seine Zwecke missbrauchte dann war mit ihr nicht mehr gut Kirschen essen. Erneut zuckte mein Körper von der starren Kälte. Ich war schon ziemlich müde und schwach. Meine Augen schlossen sich wie von selbst ehe ich in das Traumland fiel und weitere Überlegungen abbrechen musste. Als ich in der Früh aufwachte tat mir alles weh, vom Kopf bis zu den Zehen hatte ich ein komisches Ziehen. Meine Hände waren an der gefesselten Stelle ziemlich wund, was auch kein Wunder war, denn die Teile scheuerten ganz schön auf. Alles in einem, es ging mir ziemlich dreckig. Und um das ganze auch noch abzurunden und das Sahnehäupchen aufzusetzen erschien Jaken und stellte sich fies grinsend vor mir hin und betrachtete mich von oben bis unten. "Was glotztn so blöde? Bist es wahrscheinlich schon leid, die Froschweibchen anzuglotzen und musst auch noch Menschenfrauen begaffen was?" "Na kein Wunder bei deinem Aussehen, wirst du ja nie eine abbekommen, du siehst nämlich aus wie eine Kreuzung aus Eintagsfliege und Kröte" "Daher auch deine gelben Glubschaugen und ich hab mich schon die ganze Zeit gefragt, wo ich dieses Ebenbild schon mal gesehen habe, aber nun ist es mir ja wieder eingefallen" Jaken schaute ziemlich dumm aus der Wäsche. War ja auch kein Wunder, natürlich war das gemein von mir aber wie heißt es so schön: Unkraut vergeht nicht! "Weißt du wie du aussiehst?" "Klar weiß ich das, wir haben ja schon den Spiegel erfunden, der uns zeigt wie wir aussehen, aber bei deinem Aussehen würde ich das dem armen Spiegel nicht antun, weil er danach kaputt gehen würde wenn du ihm dein hässliches Antlitz gewährst" Das hat gesessen, Quaki ist die Kinnlade runtergefallen. Schon wieder ein Tor für mich, wenn es darum ging mich zu verteidigen, dann war ich körperlich so wie geistig bestens ausgerüstet. "Was....hast...du.... gesagt?" "Uh, du bist auch noch mit Taubheit bestraft, du armes Fröschlein" "Muss ja wirklich fürchterlich sein" "Ich heiße Jaken" Er kochte, das sah man ihm förmlich an, wie da so kleine Rauchwölkchen aus seinem Kopf stiegen, alles in einem, er war wirklich bemitleidenswert. Mich wunderte es schon warum er schon nicht längst tot war, er war keineswegs stark, hatte keine große Klappe und war doch eigentlich ein gefundenes Fressen für jeden anderen. Wahrscheinlich kroch er Fluffy so in den Hintern, dass er ihn dafür beschützte. Wie erniedrigend! Und wenn man wie immer vom Esel tratscht kommt er auch angelatscht. Na bitte, da kommt die Hoheit in Person. Mister Großkotz war hier. Wie immer mit einer versteinerten Miene und Augen, bei denen mir schon das alleinige Hinschauen einen Kälteschauer über den Rücken jagte. Er schein Quaki zu übersehen und stellte sich vor mir hin. "Ich hoffe du hattest eine erfreuliche Nacht" Ich sah in nur hasserfüllt an und gab kein Mucks von mir. Das war definitiv eine Fangfrage, denn wenn ich jetzt mit °Ja hatte ich ° antwortete, dann würde er mich bestimmt noch mal draußen schlafen lassen. Hätte ich aber mit nein geantwortet, dann hätte ich zugegeben dass ich schwach war und das wollte ich auf alle Fälle vermeiden. Scharfe Krallen packten mich wieder am Kinn und zwangen mich wieder ihn anzusehen. Ich hasste so was. Ich würde ihn dafür umbringen und wenn dass das letzte war was ich in meinem noch nicht so langen Leben tun würde. Er bewirkte lediglich, dass ich ihn noch hasserfüllter ansah und mich zusammenreißen musste, ihn nicht gleich in sein Gesicht zu spucken. "Wie ich sehe, brauche ich andere Methoden um dich zum Reden zu bringen" "Du kannst so viel ausprobieren wie du willst, der Wille eines Menschen kann Berge versetzen" "Das wird sich zeigen" "Jaken, binde sie los" "Aaaber Meister, die anderen Dämonen hätten bestimmt viel mehr von ihr als..." "Du verweigerst meinen Befehl?" "N..natürlich nicht eure ach so gütige, großzügige und alleswissende Lordschaft, ich hätte euer Vorhaben nie in Fragen gestellt, ihr wisst ja, dass ich für euch...." Mit einer allessagenden Handbewegung brachte er Quaki zum schweigen und deutete ihm an mich endlich loszubinden. "Sofort, wie ihr wünscht" "Ich erwarte dich pünktlich um 8 am Tisch" Oh, Sessy hat gesprochen! Armer Jaken dem stand die Wut förmlich im Gesicht geschrieben, tja Nachteil für ihn, Vorteil für mich, ich wurde jetzt endlich diese schweren und hässlichen Dinger los. Mit einem Ruck zerschnitt er die Fesseln mit seinem komischen Holzstab. Ich dachte immer, das Quaki den Stab als Krücke benutze, aber als er bei mir die Fesseln zerschnitt leuchtete das Teil auch für einen kurzen Moment auf so wie bei seinem "geliebten Meister". Quaki trabte einfach los, also hieß das wahrscheinlich bei ihm dass ich ihm folgen sollte, wenn ich mich nicht wieder verirren wollte. Am Anfang wollte ich mir den Weg merken um dann endlich den richtigen Ausgang zu finden, aber ich hatte es schon nach der ersten viertel Stunde aufgegeben, mir kam das ganze wie ein Labyrinth vor, fast noch schlimmer. Es ging auf und abwärts, dann mal die linke, dann die rechte Tür und schließlich wieder gradeaus. So gut ich auch in der Schule war, das konnte sich beim besten willen kein Mensch merken. Wir waren angekommen, ich betrat mein Zimmer und stellte fest das da wieder dieses kleine süße Mädchen im Zimmer und anscheinend auf mich wartete. Jaken verzog sich gleich darauf mit einem Grummeln, das ich aber nicht verstand. "Oh, da seid ihr wieder hübsche Lady, Sesshoumaru-sama hat mir aufgetragen euch zu einer heißen Quelle zu führen und euch anschließend neue Kleider zu geben" "So hat er das?" Sie nickte eifrig. "Oh ja, bitte entschuldige, dass ich dich voriges mal durch meinen Schrei so erschreckt habe, mir ging es da nicht sonderlich gut, weißt du" "Schon vergessen" Ich fand die kleine einfach niedlich und ich hatte sie sofort liebgewonnen. Schon als kleines Kind wünschte ich mir eine Schwester, bekam aber nie eine. Ich war immer ein Einzelkind gewesen und würde es auch bestimmt bleiben. "Sag mal wie heißt du eigentlich" "Ich heiße Rin" "Oh ein hübscher Name" "Und wie ist der euere, hübsche Lady" Ich musste lachen, sie war aber auch echt zu niedlich "Nenn mich einfach Aika, lass das hübsche Lady weg" "Wieso, ich finde ihr seid die hübscheste von allen, die mir Sesshoumaru-sama je hergeholt hatte" "Und ihr seid auch total nett" "Sag mal Rin, hält dich Sesshoma hier fest? Ich meine zwingt er dich zu irgendetwas" Darauf hin musste Rin erst mal lachen bevor sie lachend fortfuhr "Wie kommt ihr denn auf so eine Idee Aika-sama" "Meine Eltern starben sehr früh als ich noch ganz klein war, da hat Sesshoumaru-sama mich gefunden und sorgt seitdem für mich. Er passt immer auf das ich genug zu Essen habe und das es mir immer gut geht, ist das nicht nett?" Was erzählte die Kleine hier? Fluffy nahm ein kleines Kind bei sich auf und sorgte sich darum? Spinn ich jetzt oder hat mir die Kälte heut nacht nicht gut getan. Aber wenn Rin mir das so glaubhaft erzählte, musste es ja stimmen. "So und es gefällt dir also bei ihm" "Hai und wie" Na gut, über den Geschmack lässt sich gewöhnlich streiten. Das veranlasste mich allerdings doch zum grübeln. Er konnte auch demnach recht gutmütig sein, wieso zeigte er mir dann die kalte Schulter? Er betonte doch eindeutig, dass er Menschen hasste. Ach versteh einer diese Youkais, ich jedenfalls nicht. "Folgt mir Aika-sama, das Bad wird euch bestimmt gut tun" °Oh ja das wird es° Ich hatte das Bad schon völlig vergessen und schlenderte nun Rin hinterher. Sie öffnete eine große, schwere Tür und im ersten Moment konnte ich vor lauter Dampf gar nichts erkennen. Bei näherem Hinsehen, konnte man dann den Umriss der Quelle erkennen. °Mein lieber Schwan, die ist aber groß° Die Quelle war so groß wie ein Sumpf, aber sie dampfte so herrlich, dass ich keine weiteren Gedanken verschwendete und mich sofort dranmachte mich hinter einem Vorhang auszuziehen. "Ihr sagt mir dann wenn ihr fertig seid, ja Aika-sama?" "Ist gut" "Ach Rin, nenn mich einfach nur Aika" "Hai Aika" Ich musste schon wieder schmunzeln, die Kleine war echt goldig, wie konnte sie nur bei so einem wie Sesshoumaru leben, ich verstand das echt nicht. Aber dass er ihr auch kein Haar krümmte und sie stattdessen auch noch für sie sorgte, wunderte mich schon gewaltig. Es war einfach herrlich sich hier in dieser Quelle zu wärmen, denn nach dieser Nacht hatte ich das auch wirklich verdient. Einer Meinung war ich trotzdem, egal wie sehr Rin Ihn mochte, mich würde er nie zu seiner Dienerin machen, es sei denn mir würde es jemand anderer Befehlen, den ich gut kenne, aber selbst dann wäre das noch zu bezweifeln. Was ich in dem Moment leider nicht wusste war die Tatsache, dass dieser Fall irgendwann mal eintreten würde. Ich sah an mir runter und betrachtete mein Amulett. Es schien ganz normal zu sein, zumindest zu dem Augenblick. Man konnte einen Wirbelsturm aus verschiedenen Grüntönen erkennen, er war eigentlich das einzige Überbleibstel von meinem Vater als er starb. Meine Mutter hatte seitdem sehr wenig Zeit für mich gehabt, ständig war sie weg und ich bekam sie immer seltener zu Gesicht. In letzter Zeit benahm sie sich auch auffällig, ständig war ich ihr im Weg und konnte nie etwas richtig machen. Es kam dann zu einer Auseinandersetzung zwischen meiner Mutter und mir, zum Schluss hatte sie mich geohrfeigt. Ich hatte sie nur fassungslos angestarrt und bin dann weggelaufen, seitdem ist die Beziehung zwischen uns ziemlich im Keller und wir redeten immer nur das Nötigste. Manchmal kommt es mir auch so vor, als wäre sie gar nicht meine richtige Mutter. Beide Elternteile haben dunkle Haare und Augen und ich komischerweise Blonde Haare und dunkelrote Augen. Es gab auch noch andere komische Merkmale an mir, z.b. an meinem Rücken, da befand sich ein komisches Zeichen, dass einem Drachen ähnelte. Ich hatte mir aber nie ein Tatoo machen lassen, soweit ich mich erinnern konnte. Darauf hin hatte ich sie eines Tages mal angesprochen und sie zeigte keinerlei Regung, im Gegenteil sie fand für alles eine plausable Ausrede. Ich seufzte. Ich war immer ein Einzelkind gewesen, lernte mich immer selber durchzuschlagen in allen Lebenssituationen, hatte Kämpfen gelernt und war das beliebteste Mädchen auf der ganzen Schule. Doch was nutzte es mir, wenn ich nie die Liebe bekam, die ich von den Eltern bekam obwohl es doch jetzt gerade so wichtig für mich ist, da wir vor kurzem in diese Stadt einzogen. Es scherte sich keiner wie es mir ging. KEINER! In meiner früheren Stadt, wurde ich wegen meiner Haarfarbe immer als Deutsche bezeichnet und wegen meiner Augenfarbe immer als Hexe. Ich hatte nie Freundinnen gehabt, hatte immer allein gespielt und alleine im Zimmer gesessen. Verprügelt wurde ich auch oft genug. Meiner Mutter wurde es zu bunt und wir zogen nach Tokio, dort lernte ich dann Cleo und Ruichi kennen, meine besten Freunde die ich habe. Sie kümmerten sich nicht was für eine Haar oder Augenfarbe ich hatte, sie akzeptierten mich so wie ich war. Vor allen Dingen waren sie auch sehr beliebt gewesen. Schlagartig veränderte sich meine Welt, ich wurde genauso beliebt wie sie und keiner grenzte mich aus. Wenn mich jemand beleidigte dann hatten sie es mit den beiden zu tun bekommen. Man konnte sagen wir gingen durch Dick und Dünn. Was hätte ich gemacht, wenn ich die beiden nicht gehabt hätte? Und das allerbeste war, wir hatten eine Band gegründet, in die dann später unsere weitere Freundin Ayumi eingestiegen ist. Seit dem waren wir alle unzertrennlich geworden. Ich seufzte müde. Jetzt wo alles so schön angefangen hatte, musste ich hier bei Fluffy festsitzen. Ich stieg aus der gemütlichen Quelle und trocknete mich ab. Genau in diesem Moment kam Rin rein. "Oh ihr seid schon fertig Aika" Ich nickte. "Gut, dann könnt ihr diese Sachen anziehen, die ich euch mitgebracht habe" "Ist gut" Bei genauerem Hinsehen bemerkte ich dass es ein Yukata war, in einer kunstvollen Malerei. "Tja.. ich habe keine Ahnung wie man so ein Ding schnürt" "Kein Problem, ich helfe euch" Nach ca. 5 Minuten war die Sache erledigt und wir gingen gemeinsam den Weg zu dem Saal, in dem mich Sessy erwartete. "Oh ich habe was vergessen, ich lauf noch schnell und hole es, ihr könnt schon mal vorausgehen, die Tür ist gleich da vorne" "Aber.." Da lief die Kleine, ohne ein weiteres Wort. Ich ging seufzend zur Tür und betrachtete sie, sie war kunstvoll verziert und sehr groß und massiv. °Nun Aika, auf geht?s in die Höhle des Löwen...° Fortsetzung folgt So das wars wieder, ich hoffe dieser Teil passt endlich mal, selbstverständlich bin ich für jede Kritik zu haben So und nächstes mal fang ich dann auch an mit ner Danksagung ^-^ Aoko_ Kapitel 5: Der Kampf... ----------------------- So erst mal eine Danksagung an alle die dieses Kappi gelesen haben, hab euch alle gaaaanz dolle lieb, endlich geht es weiter, da kurzfristige PC-Probleme aufgetaucht sind und leider Gottes immer noch anhalten, aber das scheut mich natürlich nicht woanders weiterzuschreiben und das Kapitel hochzuladen, also viel Spaß noch Enjoy reading!!!!!! -------------------------------------------------------------- Ich öffnete die Tür und trat in einen von Licht befluteten Raum. Er war um es deutlich auszudrücken, Riesig. In der Mitte des Raumes stand ein langer Tisch der reich gedeckt war mit allerhand komischem Essen, dass ich noch nie gesehen hatte. Und am Ende des Tisches saß Fluffy! Wie immer emotionslos und ohne jegliches Interesse beobachtete er mich. Ich wollte mich auf kein Streitgespräch einlassen, also ging ich stumm zu dem leer stehenden Platz am anderen Ende des Tisches und setzte mich hin. Mir war schon klar, dass jetzt wahrscheinlich eine harte Prüfung auf mich zukam in Sachen Benehmen und Essen und was er sonst noch mit mir vorhatte aber ich ließ mir nichts anmerken und schaltete auf stur. "Bedien dich" Mit einer unverkennbaren Geste deutete er auf das Essen. Ich musste schlucken, seit gestern hatte ich nichts vernünftiges in den Magen bekommen und die Nacht da draußen hatte mir meine letzten Fettreserven gekostet um in dieser eiskalten Nacht überhaupt zu überleben. "Wer garantiert mir, dass du mich nicht vergiften willst" Nach einer kurzen Pause antwortete er "Rin" Eine kurze Antwort, eine klare Feststellung. Was meinte er mit Rin? Er schien meine Gedanken zu erraten und beantwortete meine Frage im Nu "Sie isst das täglich" Na gut, wenn sie es aß dann konnte es für mich ja nicht lebensgefährlich sein, also beschloss ich ohne weiteren Frage meinen Teller mit dem verschiedenen Essen zu häufen. Natürlich nur so viel, dass ich noch mein morgendliches Training durchführen konnte und nicht wie ein Fettkloß zusammenbrach. Außerdem aß ich sowieso nicht viel, da ich immer auf meine Figur achtete. Im nächsten Augenblick kam Rin durch die Tür, in der Hand mit einem bunten Blumenstrauß und lief gleich zu Sesshoma hin und überreichte es ihm. "Hier Sesshoumar-sama, die habe ich nur für euch gepflückt" "Ich hoffe sie gefallen euch" "Wenn ihr wollt, stelle ich sie auch hier in die Vase, damit ihr sie immer anschauen könnt" Ein kurzes Nicken seinerseits und Rin stellte die Blumen in die Vase auf dem Tisch. Dann rannte sie zu mir her und steckte mir eine rote Blume ins Haar. "Und die hier ist für dich Aika" Sie lächelte, kaum fassbar, aber dieses kleine Geschenk ließ mein Herz für einen kleinen Moment höher schlagen. Es war das erste mal, dass jemand überhaupt an mich dachte, denn aus meiner Vergangenheit war ich so was nicht gewöhnt. "Vielen Dank Rin, die Blume ist wirklich schön" "Ich hab mir schon gedacht, dass sie dir gefallen wird, sie passt nämlich so gut zu deiner Augenfarbe" Ich lächelte. Freudig setzte sich das kleine Mädchen auf ihren Platz und begann gierig den Teller zu häufen. Nun begann auch ich mit dem Essen, natürlich ständig von Sessy beobachtet, er ließ mich auch kein einziges Mal aus den Augen. °Ist er da festgefroren oder was?° Ich musste zugeben, dass es mich etwas nervös machte und ich unruhig wurde. Rin bemerkte dass anscheinend und schaute zu mir "Ist euch nicht gut Aika?" "Mir geht es bestens Rin und bitte lass diese Formalsprache und nenn mich einfach nur Aika" "Aber warum denn Aika, ich finde ihr seid so eine hübsche Frau und seht aus wie eine Prinzessin, nein eine Königin" Ich lachte "So findest du" "Hai Aika, Sesshoumaru-sama hat schon viele Aufpasserinen für mich hereingeholt, aber sie sind alle mit der Zeit verschwunden, ich hab keine Ahnung warum und sie sahen alle immer so ängstlich aus" "Aber keine war so nett und schön wie ihr" Wenn alle also verschwunden waren, hieß dass höchstwahrscheinlich dass Sessy sie alle umgebracht haben musste, das jedenfalls war die logischste Erklärung. Das würde auch wiederum erklären warum Fluffy so überrascht reagiert hatte, als er mich damals an der Wand festgenagelt hatte. Ich hatte überhaupt keinen Schimmer von Angst gezeigt. Ich war so in Gedanken versunken dass ich gar nicht bemerkte wie Rin mich schon eine ganze Weile am Ärmel zupfte "Aika, hey geht es dir wirklich gut" Ich riss mich erschrocken aus meinen Gedanken und nickte kurz. Die Frage war nur, warum tötete er mich nicht? Am Anfang hatte er ganz klar verneint, dass er nicht vorhatte mich umzubringen, oder wendete er bei jeder diesen Trick an? So sehr ich auch nachdachte mir fiel keine plausable Erklärung für sein Verhalten ein. "Aika" "Entschuldige Rin, aber ich musste kurz nachdenken" "über was denn" "Ist nicht so wichtig" Sie drehte eine Schnute und schaute zu meinem Teller. "Du hast ja noch nichts gegessen" "Oh ja, ich sollte langsam anfangen" Ich begann langsam etwas zu mir zu nehmen, natürlich nicht unbeobachtet meinem Gegenüber. Rin hingegen schaufelte was das Zeug hielt, man könnte meinen, Sess würde sie nicht genug füttern. Sie bemerkte meinen Blick und schaute lächelnd zu mir. "Weißt du was Aika, ich kenne ein Spiel dass wir jetzt spielen können, es heißt Frage-Antwort-Spiel" Was war denn das für ein komisches Spiel, so was hatte ich ja noch nie gehört. "Wie geht es denn?" "Ganz einfach, ich frage dich was und du beantwortest es, ich finde es passt jetzt gut, so können wir uns besser kennenlernen" Ok, da hätte ich auch selber draufkommen können, sie würde mich jetzt nur löchern. Wenn ich ehrlich sein wollte, dann hatte ich jetzt überhaupt keine Lust dazu, zumal ich sowieso nichts persönliches von mir preisgeben wollte und Sessy dabei ja zuhörte. "Hör mal Rin, wir könnten es doch nach dem Essen spielen" "Och bitte Aika, ich will aber jetzt" Sie schaute mich mit ihren süßen, kleinen Augen an und wer konnte da schon nein sagen. "...Also gut, aber ich beantworte dir nur das, was ich dir sagen kann und will, einverstanden?" Sie nickte schnell. "Dann schieß mal los" Sie überlegte. "Hai" "Woher kommst du?" Tja, da waren wir mal wieder, sollte ich es ihr sagen oder nicht? Würde sie es überhaupt verstehen? "Ich komme aus der Zukunft, ich bin hierher ins Mittelalter entführt worden und Sesshoumaru hat mich gefunden und hier hergebracht" Sie schaute verwirrt drein. Das hatte ich doch erwartet. Ich seufzte. "Rin das ist eine lange Geschichte, es gibt eine andere Welt, genannt die Neuzeit und in der bin ich aufgewachsen, wie schon gesagt, bin ich entführt worden und hier bei dir gelandet" "Ich wusste gar nicht, dass es eine andere Welt gibt" "Na dann weißt du es jetzt" Sie schaute mich schief an und fragte weiter "Was machst du gerne, wenn du frei hast?" "Ich kämpfe am liebsten, spiel gern Gitarre, singe gern mit meinen Freunden in der Band und Zeichne auch" "Was ist eine Band?" "Das ist eine Gruppe von Leuten, die zusammen Musik machen, aber nicht solche Musik wie du sie kennst, sondern richtig moderne" Ich sah schon, sie verstand wieder nur Bahnhof. "Rin, lass es lieber sein, du würdest das alles nicht verstehen, wie gesagt, ich komme nicht von hier" "Nein nein, Aika ich will alles über deine Welt wissen" Nicht das noch, da hatte ich die Suppe, jetzt musste ich sie selber auslöffeln, warum konnte ich nicht die Klappe halten und sagen dass mich Sessy einfach als ihr Kindermädchen arrangiert hat, damit wäre das Gespräch schon sicherlich beendet. Außerdem bemerkte ich, dass mich Sesshoumaru verstärkt misstrauisch ansah. Er gab allerdings weiterhin kein Ton von sich und schaute immer noch mit seinen kühlen Augen auf mich. "Sag mal Aika, warum hast du so goldene Haare?" Ich verschluckte mich fast am Essen. Das war einer der Fragen, die ich nicht beantworten konnte und wollte, stattdessen zuckte ich nur die Achseln. "Ich finde wer so schöne Haare hat, sollte sie auch nicht so kurz abschneiden" Etwas rot geworden fügte sie noch hinzu "Natürlich habe ich jetzt nicht gemeint, dass ihr damit hässlich aussieht, oder der Haarschnitt nicht steht, aber ich meine..." "Ist schon gut, Rin" "Und zum letzten Mal Rin, sag DU zu mir und nicht Sie" Wieder nickte sie etwas rotgeworden "Du hast Recht ich hatte früher Ellenbogen langes Haar, aber durch ein Unfall sind sie so gekürzt worden" "Meine Freundin und ich haben damals gegeneinander gekämpft, sozusagen nur als Übung und dabei hatte sie mit ihrem Schwert meine Haare erwischt und abgetrennt" Sie schaute mich aus großen Augen an und ließ gleichzeitig den Löffel fallen. "Du kannst kämpfen?" "Mhm" "Was denn" "Och so ziemlich alles, von hin zu Bogenschießen bis Schwertern ist alles dabei Ich hatte drei Jahre eine Grundausbildung und danach durfte ich dann eine bestimmte Sorte weiterführen" "Und welche" "Stäbe...Kampfstäbe" Rin staunte nicht schlecht, doch sie begann jetzt wieder langsam zu essen. "Und wieso dass und nicht zum Beispiel ein Schwert" "Schwerter sind sehr schwer zu führen Rin, du bist mit ihnen nicht halb so schnell wie mit einem Stab. Du musst deinem Gegner mit Strategie und Schnelligkeit überlegen sein und ihn nicht einfach nur mit einem Streich erledigen können. Kampfstäbe sind sehr gut zu führen, sehr leicht und können sehr weh tun wenn du gezielt auf empfindsame Körperstellen triffst. Meine Freundin Cleo hat sich in der Kategorie Schwerter ausbilden lassen. Ich muss sagen, mittlerweile sind wir beide gleich gut. Doch auch hier merkt man einen Unterschied zwischen uns. Ich bin sehr wendig und schnell, sie hingegen trifft gezielt und stark. Siehst du das ist der Unterschied" Rin staunte nicht schlecht und ihr Essen fiel fast aus dem Mund, so weit offen hatte sie ihn. Ich schaute zu Sessy, er starrte unentwegt auf mich und Rin. Es schien ihn überhaupt nicht zu begeistern über was wir da redeten, bzw. was ich Rin hier erzählte. So, jetzt hatte ich genug erzählt, ich war sowieso nicht der große Redner, aber das hier war eindeutig zu viel. Jetzt wusste Sesshoumaru genau über mich bescheid, zumal über meine Kampfstrategie und allein schon die Vorstellung bereitete mir Unbehagen. "Ist das alles was du wissen wolltest Rin" Sie überlegte und löffelte weiter "Ach ja Aika, das hätte ich fast vergessen, woher hast du die komische Augenfarbe, ich meine Rot ist schon sehr seltsam" Jetzt hatte sie meinen wunden Punkt getroffen, das war die einzige Frage die ich seit Jahren zu beantworten suchte aber leider noch keine Antwort fand. Die Frage hatte ich meiner Mutter ständig gestellt, doch sie zog sich immer Geschickt aus der Frage. Wenn ich Glück hatte, sagte sie mir dann nur, dass ich eben was außergewöhnliches war. "I-ich weiß es nicht Rin" Ich senkte meinen Kopf und begann wieder mit dem Essen. Mir war die ganze Sache ziemlich unangenehm. Sie schien das auch bemerkt zu haben und sprach leise "Entschuldige bitte Aika, ich wollte das nicht, ich meine..." "Ist schon gut, du kannst ja schließlich nichts dafür" "Neugier ist keine Strafe, sie ist eine Gabe" Jetzt lächelte sie wieder. "Ich glaube wir werden richtig gute Freunde, ich hab dich jetzt schon lieb Aika" Ich hielt während dem Essen an und schaute mit geweiteten Augen in meinen Teller. Ich konnte mich nicht erinnern, wann jemand so etwas zu mir gesagt hatte, außer meinen besten Freunden. Nicht einmal meine Mutter hatte dies je zu mir gesagt. Ich schob den Teller beiseite und schaute überrascht zu Rin. "Ich dich auch" Freudig sprang sie vom Stuhl und rannte zur Tür, doch bevor sie diese öffnete drehte sie sich noch mal um und rief mir zu "Ich hoffe dass du diesmal länger wie alle anderen Frauen bleibst, ich finde nämlich du und Sesshoumaru-sama seid die perfekten Eltern für mich" Mir blieb im wahrsten Sinne des Wortes die Spucke weg. Was hatte sie da gesagt, ich glaube ich habe mich verhört. Ich und Er passen überhaupt nicht zusammen, wir sind die totalen Gegenpole, die sich eher abstoßen statt anziehen. Ich lächelte gequält und winkte ihr noch hinterher. Dieses Mädchen hatte wirklich Humor, ich und Sesshoma, wie konnte man nur auf so einen Gedanken kommen. Meine Gedankengänge endeten hier schon, als Sessy mit seiner kalten Stimme die Stille durchschnitt "Von nun an bist du Rins Kindermädchen und wirst für sie sorgen wenn du überleben willst" "Pah von dir lasse ich mir keine Angst machen, da müsstest du schon zu anderen Mitteln greifen" Kaum hatte ich den Satz zu Ende gesprochen da wurde ich von ihm rücklings an den Boden gedrückt. Seine Krallen wie immer an meinem Hals, die jederzeit bereit waren und förmlich darauf warteten mir ein hübsches Muster in die Haut zu gravieren. Er war verdammt schnell, ich hatte ihn schon wieder nicht angreifen sehen. "Du weißt dass ich dich jederzeit mühelos umbringen kann und werde, falls du deine Zunge nicht zu zügeln weißt" "Bist du taub oder was, ich hatte gesagt, diese Nummer zieht bei mir nicht" Das hätte ich nicht sagen sollen, wie immer ich und meine vorlaute Klappe, denn ein tiefer, brennender Schnitt prangte an meiner linken Backe. Ich schaute ihn wutentbrannt an und schrie ihm ins Gesicht "Wenn du glaubst, so was würde mich beeindrucken, dann bist du an der falschen Person" 2:0 für Sessy, ein zweiter tiefer Schnitt war zu meiner Rechten und brannte entsetzlich. "Wir werden sehen, wer hier wen beeindruckt" Er machte mich wahnsinnig, hier war mein Wunder Punkt, er würde mich nie zu seiner Dienerin machen, da würde ich lieber sterben! Ich war doch kein Spielzeug, das man x-beliebig verwenden konnte! "Ja das werden wir" Ich gab diese paar Wörter so giftig wie möglich wieder und drückte mich gleichzeitig weg von ihm, jetzt war ich sauer und nicht mehr gut Kirschen essen. Jetzt würde er alles zurückbekommen. Ich wollte hier und jetzt mit ihm kämpfen, wollte sehen wie stark er wirklich war. Ich wusste nur, dass der Elementestab durch meine Wut voriges mal hervorgerufen wurde, aber funktionierte es jetzt? Ich konzentrierte mich und versuchte ihn wieder aufzurufen, aber es gelang mir nicht, was machte ich nur falsch? Na gut, wenn eben nicht so, dann gleich ein überraschender Frontalangriff. Ich ging in Angriffsposition. "Jetzt kannst du dich auf was gefasst machen" Ohne weiter zu überlegen, griff ich mit bloßen Händen an und wollte ihm einen Kinnhaken verpassen, verfehlte ihn aber kläglich, ich drehte mich noch am selben Platz um 180° und versuchte ihn mit einem Halbkreißfußtritt zu treffen. Auch hier versagte ich, er löste sich einfach in Luft. Wo war der Kerl? Ich wurde scharf herumgerissen und gegen die Wand geschleudert. Doch bevor ich an ihr aufprallte konnte ich gerade noch meine Hände ausstrecken und den Aufprall ein wenig stoppen. So passierte mir nichts ernsthaftes, doch ich wurde jetzt erst recht sauer. Ich richtete mich auf und sah ihn ca. 3 Meter vor mir stehen und abfällig auf mich herabschauen. "Du Mistkerl, wenn ich mit dir fertig bin, dann wirst du es bereut haben mich jemals getroffen zu haben" Ich ging sofort wieder auf ihn los und wollte ihm einen Schlag verpassen, als er sich mit einer irrsinns geschwindigkeit in die Luft erhob und mich im nächsten Augenblick mit seiner Klaue packen wollte, doch diesmal war ich schneller, ich riss den Tisch herum und rollte mich mit den Händen zuerst am Boden entlang, außerhalb der Gefahrenzone. Mir blieb allerdings keine Zeit, da er schon wieder verschwunden war und ich mich hüten musste, nicht den gleichen Fehler zu machen. Ich ging in die Hocke und sammelte schnell ein paar Gabeln auf um auf alle Fälle sicher zu gehen. Da! Ich bemerkte ihn blitzschnell hinter mir auftauchen und riss sofort herum, um seine Füße zu treffen und ihn zum fallen zu bringen. Vergebens! Aber ich hatte ihn wenigstens schon mal berührt. War ja ein Fortschritt. Ich nahm die Gabeln und schleuderte sie in seine Richtung, alle prallten gegen die Wand oder die Glasscheibe, die daraufhin zersplitterte. Mist, er konnte sogar das beeinflussen, jetzt sah ich wirklich schwarz, er würde mich gnadenlos umbringen. °Tja Rin tut mir wirklich leid, aber ich glaube deinen Wunsch vom länger hierbleiben kann ich dir leider nicht erfüllen° Doch noch gab ich nicht auf, irgendwas musste mir schnell einfallen oder ich war tot. Da fiel mein Blick auf das zerbrochene Fenster. Genau, das war es, wenn ich es schaffte bis dorthin zu kommen, dann war ich zumindest im Augenblick gerettet. Ich machte mich sofort auf und sprintete zu dem zerbrochenen Fenster. Wo blieb er? Er hätte mich schon längst abfangen können, das machte mich etwas stutzig und ich aprubt an, da sich die Luft vor mir förmlich zerteilte. Es entstand ein runder Kreis um mich, der komisch gelb leuchtete und sich fester um mich zu ziehen drohte. Verdammt, der Dämon war wirklich schlau. °Ok, Aika bleib cool und überleg wie du hier am besten rauskommst° Das Fenster war nur einen Meter von mir entfernt, ich musste es irgendwie schaffen, da durchzukommen. Nur wie? Mittlerweile hatte sich der Ring so fest um mich gezogen, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte. Jetzt war es aus! "Du glaubst doch nicht ernsthaft mich damit austricksen zu können" "Halt die Klappe" Ich erstarrte, eine Art Stromwellen schossen durch meinen Körper und ich musste aufschreien. "Wie war das" "Ich sagte, halts..." Weiter kam ich nicht, schon wieder schossen diese Stromwellen durch meinen Körper, diesmal nur länger wie beim ersten Mal. Ich schrie wieder auf und versuchte mich verzweifelt aus diesem Ring zu befreien, doch je mehr ich mich bewegte, desto schlimmer wurde es. Als es wieder aufhörte, rang ich keuchend nach Luft und erste Anzeichen der Verbrennung, bildeten sich um den Teil des Körpers an dem der Ring saß. Ich sackte zusammen und blieb dort immer noch keuchend sitzen mit weit aufgerissenen Augen. "Du machst es dir nur schlimmer Menschenweib" "Ich heiße verdammt noch mal Aika" Wieder dieses Stromstöße, diesmal noch stärker wie zuvor, ich schrie ich wehrte mich, versuchte mich zu befreien, es half alles nichts. Der Schmerz war so intensiv und lähmend das ich beinahe den Verstand verlor. Warum, warum war ich immer das Opfer? Was nützte mir, dass ich eine Kriegerin war, wenn ich hier so jämmerlich rumschreite und meine Waffe nicht einsetzen konnte? All diese Gedanken schwirrten gleichzeitig durch meinen Kopf und ich fühlte wieder, wie mein Amulett reagierte und grün aufleuchtete. Der Schmerz ließ nach und ich versuchte mich zu konzentrieren, so gut wie es eben ging den Stab endlich hervorzurufen. °bumbum bumbum° Ich fühlte wieder wie diese Kraft in mir wuchs und sich meine Aura stark veränderte...... Fortsetzung folgt ^-^ So, wie immer hoffe ich dass ihr fleißig mitkommentiert und mir ein paar Zeilen hinschreibt ^-^ Aoko_ Kapitel 6: ....beginnt ---------------------- So meine lieben Kommileute, vielen vielen Dank, dass ihr so fleißig mitkommentiert, ich darf auch zwei neue Kandidaten begrüßen, Herzlich Willkommen ^-^ Also viel spaß wie immer und enjoy reading!!!! -------------------------------------------------------------- Die gleiche Energie wie bei dem ersten Kampf schoss in mir hervor und spürte wieder den grün-glänzenden Stab in meiner Hand. Jetzt würde das Spiel beginnen. "Jetzt könnt ihr euer letztes Gebet sprechen, Sesshoumaru" Der gelbe Ring verschwand und ließ nur die verbrannte Stelle an meinem Körper übrig. Man sah Sessy zwar deutlich an, dass er nicht die leiseste Furcht zeigte, um meine Meinung noch etwas zu unterstützten zeigte er noch nicht mal irgendeine Regung. Er stand wie immer kühl und gelassen da. Das allein genügte und ich tickte aus, jetzt würde er sein blaues Wunder erleben! Sofort startete ich mit einem Frontalangriff, der von ihm geblockt wurde, wir verblieben in einer kurzen Weile so, ehe er seine Hand herumriss und mich mitzog. Ich fiel zu Boden und schürfte mir das Knie auf. Schon wollte er mir mit seiner grünen Klaue an die Halsschlagader, doch ich erkannte sein Vorhaben und reagierte blitzschnell, indem ich mich für meine Begriffe ziemlich schnell aufrappelte und hochsprang. Ich konnte also genauso schnell sein wie er, dieser Stab hatte wirklich 'ne menge drauf. Auch das Tempo in dem ich mich bewegen konnte, war um einiges schneller als in meinem wahren "Ich". Nur die Sache hatte einen Haken, wir waren beide gleich schnell und von der Kraft war mir Sesshoumaru sicher überlegen, außerdem heil würde ich hier sowieso nicht mehr rauskommen. Ich musste doch einfach nur dieses verdammte Fenster erreichen. Irgendwie musste es mir einfach gelingen ihn zu überlisten, mal sehen was dieser Stab noch so alles zu bieten hatte. Mittlerweile war nichts mehr an seinem Platz, die ganze Möbel war im Eimer, Teller, Geschirr und etc. waren zerbrochen, lagen in Scherben. Überhaupt das ganze hier erinnerte an ein Schlachtfeld. Sogar der Boden wies scharfe Kratzer auf. Ich war so in Gedanken versunken, das Schlachtfeld zu beobachten, dass ich gar nicht merkte wie Sessy mit einem Schlag vor mir stand und seine Klaue in meine Brust jagen wollte. Was ich in dieser Position noch tun konnte, war meine Arme zu verschränken und den Stoß ein wenig abzublocken. Doch wo blieb der Schlag??? Als ich aufschaute, bemerkte ich wie sich ein grünlicher Schleier um mich legte und mich davor bewahrte aufgespießt zu werden. Was war das? °Ist das eine Art Schutzschild?° Lange Zeit hatte ich nicht mir darüber Gedanken zu machen, denn Sessys Hand drang immer tiefer durch das Schutzschild und schon bald würde sie mich erreichen. Also riss ich mit einem Mal herum und sprang zur Seite. Ich stand jetzt nur noch wenige Meter vom Fenster entfernt. Instinktiv spürte ich wie Fluffy hinter meinem Rücken auftauchte und ich drehte mich blitzschnell um und ging in die Hocke. "Tja knapp daneben ist auch vorbei" Ich streckte einen Fuß aus und versuchte ihn zu treffen und damit umzuwerfen. Fehlgeschlagen, er war auch nicht unbedingt langsam. Wenn ich so darüber nachdachte, dann hatte ich ihn noch gar kein einziges Mal getroffen, geschweige denn ihm irgendwelchen Schaden zugefügt. Ok, ich war zwar genauso wenig verletzt, von den beiden Kratzern an der Backe mal abgesehen aber trotzdem kratze es mein Ego. Schließlich war ich in meiner Gruppe immer die Beste. Während ich schon hechelnd und außer Atem dastand, war Sessy noch gar nicht aus der Puste gekommen. So ein verdammter Mist aber auch. Irgendetwas sagte mir dass er noch lang nicht sein bestes gegeben hatte. Wie er so dastand, ganz ruhig und gelassen, er betrachtet mich anscheinend als eine Art Spielball. Das stimmte mich sauer und wie schon erwähnt, wenn ich sauer war, dann war mit mir nicht mehr gut Kirschen essen. "Was ist, gibst du schon auf?" Keine Antwort. Stattdessen sackte ich jammernd zusammen und legte meine Hand auf die Wunde, die mir der Ring gelassen hatte. "Jetzt bin ich an der Reihe zu lachen Menschenweib" "Ich hatte mich schon gefragt, wann die Wirkung endlich Erfolg bei dir zeigen würde" "Was....wovon sprichst du" "Das Spiel ist aus, ergib dich oder du wirst jämmerlich zu Grunde gehen" Es war also doch nur ein Spiel, er hatte mich die ganze Zeit benutzt und gewartet wie gefährlich und wie weit ich gehen könnte und ich war noch so blöd und bin darauf reingefallen. Wie konnte ich mir nur in den Kopf setzten ihn jemals besiegen zu können? Die Wunde fing immer heftiger an zu pochen und ich musste schwer atmen, an der Stelle wo sich die Brandmarkung befand, trat jetzt eine art lilaner Streifen, der sich um meine Taille schloss, hervor. "Was... ist das" Eine Klaue legte sich um meine Kehle und eine andere Hand drückte mich gegen einen Körper. "Dieser Ring ist das Symbol dafür, dass du mein Besitz angehörst und von nun an meine Dienerin sein wirst" Ich keuchte nurnoch und mein Herz raste wie verrückt, wie schaffte er es nur sich so unbemerkt an mich heranzuschleichen. "Ich...habe dir schon gesagt...dass...ich niemals....deine Dienerin sein werde" "...Egal ob..." "Ob was" Er kam meinem Ohr gefährlich nahe und flüsterte mir die Worte zu. Ein kalter Schauer, durchlief meinen Körper von oben bis unten. Ich wurde hektisch und versuchte mich von ihm wegzudrücken, was mir aber nicht gelang, da seine Krallen mich drohten aufzuspießen. "Verdammt mach es dann wenigstens schnell" Der Druck wurde ein wenig leichter, doch er ließ nicht von mir los und drückte mich in eine unangenehme Position. "Nein" Ein Laut, dass man als Seufzen und Keuchen gleichzeitig einordnen konnte kam aus meinem Mund. "Du bist ein verdammter..." "Was" "...ein verdammter Mistkerl, der dafür aber...nicht schlecht kämpfen kann" Nichts passierte. Nicht die leiseste Regung oder ein verstärkter Druck an meinem Hals. "Warum hast du alle anderen Kindermädchen von Rin umgebracht" Stille. Schien er zu überlegen, welche Antwort er mir geben könnte oder hatte er doch noch vor mich umzubringen? Wollte er meinen Tod hinauszögern? Wollte er dass ich unter Qualen zum Stillschweigen kam? Was ging in ihm vor? Die Stille machte mir Angst. "Die Welt ist nicht für Schwache gedacht" Was wollte er mit dieser Aussage bewirken? Ließ er mich jetzt am Leben oder nicht? Sollte das heißen dass ich nicht schwach war? Nein unmöglich. Was saß ich eigentlich hier und grübelte über mein Schicksal nach, wo ich es doch selber in die Hand nehmen konnte. Schließlich war mein Stab noch da und es war noch nichts verloren! Ich besann mich und bewegte meine Hand in dem sich der Stab befand blitzschnell nach links. Eigentlich hatte ich vor ihn zu treffen, aber es kam eine ganz unerwartete Reaktion. Es bildeten sich eine Art Luftströme die sich zu einem riesigen Windsturm bildeten. Alles flog durch die Luft, Sesshoumaru verschwand hinter meinem Rücken und alles drehte sich vor meinen Augen. Ich wurde von der enormen Kraft des Wirbelsturms gefangen genommen und flog in hohen Bogen durch den Raum. Alles mögliche knallte gegen mein Gesicht, überall rauschte es und schloss meine Augen, damit nichts reinflog. Wo war er? Wo war ich? Das war mein letzter Gedanke als ich daraufhin mit dem Kopf an irgendetwas aufstieß und rücklings nach unten in die Tiefe fiel. Mir wurde es schwarz vor Augen und ich wäre beinahe ganz weggetreten wenn ich nicht in etwas nasses reinfiel. °Wasser?° Ich bekam keine Luft und durch den Aufprall auf die Wasseroberfläche presste meine Lunge etwas Sauerstoff aus meinem Mund. Mein Kopf pochte wild, doch ich zwang mich so schnell wie möglich die Wasseroberfläche zu erreichen. Ich stieß mit dem Kopf zuerst auf und atmete hektisch so viel wie möglich Sauerstoff ein. Dann besann ich mich sofort und schaute mich um wo ich war. Alles war mir fremd und das Ufer ca. 100 meter weiter von mir. Jetzt hieß so schnell wie möglich das Land erreichen, schließlich wusste man nie was für Viecher sich in diesen Gewässern herumtrieben. Das schlimme war nur, ich hatte eine ganz schön große Wunde an meinem Kopf und das Blut würde sicherlich andere unerwünschte Dämonen anziehen. Ich überlegte nicht lange und schwamm bereits los. An Durchhaltevermögen fehlte es nicht bei mir aber eine andere Tatsache bereite mir Sorgen. Irgendetwas stimmte ganz gewaltig nicht mit dem Wasser. Je weiter ich ans Land schwamm desto dunkler wurde das Wasser. Normalerweise musste es an der tiefsten Stelle so eine dunkle Farbe haben, dem war aber nicht so. Das beunruhigte mich und ich versuchte verzweifelt schneller zu schwimmen aber es schien so als ob ich vom Land weg und nicht zum Ufer hin schwamm. °Was ist denn hier los, das gibt es doch nicht° Schließlich hielt ich. Ich war an der gleichen Stelle wie vorher. °Das ist ja merkwürdig, demnach hätte ich mich ja gar nicht von der Stelle bewegt, ich wette 100% dass, es das Werk von Sessy ist. Womöglich um ein Abhauen zu vermeiden° °Denk nach Aika, komm schon° Wo war überhaupt der Esel, wenn man schon von ihm tratschte? Hatte er sich auf einmal in Luft aufgelöst? Nein, definitiv nicht, meine ersten Eindrücke von ihm waren nicht schlecht. Er war sehr gerissen. Entweder er beobachtete mich hier, wie ich mich abquälte oder ich bin in eine wiederum andere Welt reingerutscht. °Also langsam frag ich mich wirklich wie ich das immer nur schaffe, mir so viele Probleme aufzuhalsen° Mir fiel auf einmal auf, dass hier nirgendwo die Sonne zu sehen war, denn als ich bei Sessy im Schloss war hat sie vom Himmel regelrecht gestrahlt. Das machte mich etwas stutzig. Hier war der Himmel lila bläulich mit leichtem Nebelüberzug, was das ganze hier in eine unheimliche Aura tauchte. Von Sonne war hier keine Spur. °Könnte es sein, dass das hier alles nur Schein ist, also eine Art Täuschung?° Wenn ja, dann musste ich bestimmt irgendwas durchbrechen, oder zumindest musste es etwas geben, was hier ganz und gar nicht hinein passte. Ich schaute mich gründlich um und entdeckte tatsächlich etwas, was hier vollkommen unnormal auffiel. Wenige Meter vor mir befand sich ein Spiegel in einem Baum. Ich sah es auf den ersten Blick nicht, da es doch recht düster war, aber aus einem bestimmten Winkel reflektierte er das Wasser, in dem ich mich gerade widerwillig befand. °Hmh, normalerweise verkörpert ein Spiegel doch den Übergang zweier Welten, gut dass ich so viele Bücher gelesen hab° Wahrscheinlich musste ich etwas mit dem Ding anstellen, nur wie? Ich konnte mich nicht vom Fleck bewegen. Mir fiel auf einmal auf, dass mein Stab wieder in meiner rechten Hand war °Komisch, er war doch gerade verschwunden, soll das ein Zeichen sein? Ist es das was ich brauche um den Spiegel zu erreichen?° Ich zögerte nicht lange und probierte es gleich aus. Dazu hob ich den Stab aus dem Wasser und wollte ihn praktisch wie einen Art Bumerang werfen, was aber nicht so leicht war, denn ich befand mich wohlgemerkt im Wasser. Ich zielte und warf. Komischerweise trennte sich ein Drittel des Stabes ab und der abgetrennte Teil flog schnurstracks auf den Spiegel zu und zerbrach ihn in tausend Teile. Ein Wirrwarr aus Farben und Geräusche entstand, alles drehte sich wieder und ich befand mich direkt hinter einem riesigen Wasserfall. Benommen starrte ich erst in die Gegend und dann auf meine rechten Hand, indem sich immer noch zwei Drittel des abgetrennten Stabes befand. Erst jetzt bei genauerem Hinsehen bemerkte ich dass ganz feine Einteilungen auf dem Stab zu sehen waren, so eine Art Abtrennungen. Und die obere Hälfte hatte sich abgetrennt. Ein merkwürdiges Ding, aber irgendwie interessant und vor allem Nützlich! Also hatte ich doch ganz richtig in meiner Theorie gelegen, das sollte so eine Art Täuschung sein, dass es den Gegner Sesshoumarus nicht ermöglichte da wieder rauszukommen. Nur wer ein wenig Gehirn kam da wieder raus. Gott sei Dank hatte ich das geschafft und es würde mich nicht wundern, wie viele es vor mir geschafft hatten. Wahrscheinlich niemand. Auf einmal wurde mir übel, wenn es da wirklich niemand geschafft hätte, dann würde das bedeuten, dass die übelriechende Suppe in der ich mich noch vor kurzem befand, ein Leichengrab sein musste. Ich schauderte, gut dass ich das erst jetzt herausfand und nicht zuvor, als ich mich wirklich darin befand, ich hätte mich vor lauter Ekel womöglich noch übergeben. °Tja nun geht mein Marsch weiter, vielleicht hab ich ja ein wenig Glück und entkomme diesem Fluffy° Ich wollte gerade losmarschieren, als ich bemerkte dass sich mein Stab wieder schwerer anfühlte und was entdeckte ich da? Der abgetrennte Teil war wieder auf dem selben Platz wie vorher, als ob er schon immer da gewesen wäre und nirgends anders. Ich schüttelte nachdenklich den Kopf und ging Schritt für Schritt dem Fluss entlang. Ich würde mir jetzt keine Gedanken darüber machen, wie der andere Teil wieder dazugekommen war, darüber sollte ich mir später Gedanken machen, jetzt galt das Ziel von Sessy zu entkommen und wieder in meine normale Zeit zu dem Knochenfressenden Brunnen zu gelangen. Ich musste lächeln, das Spiel konnte beginnen...... Fortsetzung folgt... So liebe Fans und treuen Anhänger meiner FF, ich hoffe euch hat dieser Teil wie immer gefallen und ich hoffe wie immer auf eure Meinung und natürlich auch Kritik. Tud mir echt leid, dass der Teil so kurz geworden ist und so lang gedauert hat, aber ich hatte so viel Stress!!!!!!! Bis bald Aoko_ Kapitel 7: Vergessene Vergangenheit ----------------------------------- Tada, ein neues Kappi ist wieder da!!! Endlich habe ich auch Ferien und kann mich meiner Ff weiterwidmen. Ein ganz großes Lob an WildeKatze *zuzwinker*, DarkEye, Kagome0815, Shadowgirl (das mit der Kamikazediebin ist mir gar net in den Sinn gekommen ^-^) und dreamer_chan Vielen lieben Dank ^-^ Also ich will hier keine großen Reden schwenken, also lest einfach selbst!! --------------------------------------------------------------- Ich hatte irgendwie ein ungutes Gefühl bei der Sache. Das Sessy mich nicht verfolgte war irgendwie mehr als merkwürdig. Ich weiß, dass der Typ gerissen war und an Macht und Stärke fehlte es ihm sowieso nicht, also wo blieb er dann? Wollte er mich testen wie weit ich ohne ihn zurechtkäme oder hatte ich ihn tatsächlich abgehängt? Naja, wird sich im Laufe meiner Reise noch herausstellen. Ich würde ganz einfach wie schon zuvor dem Fluss folgen. Was mich aber immer noch stutzig machte war der Elementestab. Er befand sich immer noch in meiner Hand. Beim ersten Kampf gegen den Diener von Sessy hatte er sich gleich danach aufgelöst, warum also jetzt nicht? Ich musterte den Stab noch einmal eindringlich ehe ich etwas weiteres an ihm bemerkte. Am unteren Ende befand sich eine Art Signatur, die wenn man genauer hinschaute das Wort 'Kazuri' abbildete. Doch was bedeutete das? Ich schaute auf und bemerkte vor mir eine Bachabzweigung. Nach kurzem Überlegen ging ich einfach gerade aus. Was solls, vielleicht kam ich auch ohne einen Fluss in die Nähe eines Dorfes. Ich fing an langsam in einen langsamen Lauf einzusteigen und joggte ein wenig. Die Gegend hier war so ruhig. Zu ruhig! Hier gab es nirgendwo einen Wald, oder geschweige denn Sträucher oder Büsche. Nichts. Alles was man hier sah waren Blumen und der grasgrüne Teppich. Eine sanfte Briese erfasste meine Haare und ließ sie im Wind hin und her wiegen. Dieser Platz war wie aus einem Bilderbuch entnommen. Doch wo in aller Welt war ich hier gelandet? Ich ging ein paar Schritte nach vorne und streifte mit dem Fuß an etwas entlang. Eine Puppe! Doch wo war die Besitzerin davon? Ich würde sie suchen und ihr die Puppe zurückgeben. Immer weiter und weiter ging die Blumenwiese und wollte gar nicht mehr aufhören. Ich seufzte leise. Eigentlich hätte ich daheim sitzen müssen und Cleo für mein Unglück verprügeln sollen! Schließlich war es ihre Schuld, dass ich in so einer Miserie steckte. Ich stand noch einmal seufzend auf und joggte weiter und weiter und immer weiter. Irgendwann endete die Reise durch das Blumenfeld und ich kam in ein kleines Dorf am Rande eines Waldes. Anscheinend war bei ihnen heute Markttag. Ein eifriges Getümmel war unter den Leuten. Ich ging prüfend durch die Reihen, natürlich entfiel mir der Blick der Leute dabei nicht, die mich misstrauisch musterten. Soweit ich sehen konnte, trugen hier alle Leute einen Kimono oder ein langärmliges Gewand. Ich hingegen trug Hotpants und ein Top, sehr originell! Tja verübeln konnte man es den Leuten nicht, dass sie mich komisch anschauten und dabei die Köpfe schüttelten. An einem Apfelstand machte ich halt und sah mir die rotbackigen Äpfel an. Ein kleines Kind stand neben der Verkäuferin, die auch schon mehrere Jahre auf dem Buckel hatte und schluchzte in ihre Schürze hinein. "Guten Tag die junge Dame, möchten sie einen von diesen saftigen Äpfeln?" Ich schüttelte lächelnd den Kopf. "Ich habe nichts womit ich bezahlen könnte" "Tja...das tud mir leid, aber sie verstehen dass ich..." "Oma, Oma, sieh doch sie hat meine Puppe wiedergefunden" Glücklich lächelnd kam die Kleine angesprungen und riss mir die Puppe aus der Hand und stürmte wieder zu ihrer Großmutter zurück. "Also gut, vielen Dank, junge Lady, dass sie ihre Puppe wiedergefunden haben, die Kleine hätte mir sonst noch die Ohren vollgejammert" "Keine Ursache...." "Als Belohnung dürfen sie sich einen Apfel nehmen" Dankend nahm ich einen großen, roten Apfel und winkte zum Abschied. Dann ging ich schnurstracks weiter. Mein Blick fiel auf einen leerstehenden Stand der Yukatas verkaufte. Hier konnte ich mein Glück vielleicht versuchen. "Entschuldigen Sie bitte, aber fertigen sie auch Kampfanzüge oder annehmbare Kampfkleidung an?" Die Gute sah mich erst verwirrt an ehe sie antwortet "Eigentlich oder besser gesagt selten, aber ich könnte für dich auch eine Ausnahme machen" Sie grinste allwissend. "Das trifft sich gut, dass ich dich endlich treffe Aika" Was hatte sie da gesagt? Hatte ich mich da nicht verhört? Woher kannte mich die Alte? Und was meinte sie mit 'endlich treffe ich dich'? Sie war bestimmt eine abgebrühte Dienerin Sessys, hundert pro. "...Was..woher kennen sie mich?" Sie machte eine abwegige Handbewegung ehe sie mir leise zuflüsterte, dass ich keine Angst zu haben bräuchte und sie mir den Rest in Ruhe auf dem Weg zu ihrem Heim erklären würde. Tja was sollte man da noch entgegnen? Am besten nicht und die Klappe halten. Sie deutete mir noch ein wenig bei dem Stand zu helfen, das wäre dann die Bezahlung für meine angeordnete Kleidung. Irgendwie tat sie mir leid, es kam fast niemand an ihren Stand, also musste ich mir was einfallen lassen. Schließlich wollte ich meinen Kampfanzug rechtfertig verdienen. Nach kurzem Überlegen fiel mir auch schon was ein. Ich räusperte mich. "Liebe Leute, vor allen Dingen Damen (ich schnappte mir den schönsten Kimono vom Stand und hielt ihn vor mich)" Ich schaute in die Runde, tatsächlich hörten mir fast alle zu "Wer den höchsten Preis für diesen Kimono zu bieten hat, der bekommt dieses wundervoll, zierlich gesetzte Armkettchen und eine extra Beratung in Sachen Frisuren!!!!" Damit war die ganze Aufmerksamkeit der Leute auf mich gelenkt und leises Getuschel fand unter den Bewohnern des kleinen Dörfchens statt. "5 Yen" "Wer bietet mehr, traut euch Leute, dieses Kettchen gibt es nirgendwo, es ist sozusagen ein kleines Vermögen wert, und dazu bekommt ihr einen hinreißenden Kimono und ein neues Styling" °Was manche auch dringend nötig hätten° "10 Yen" "15" "Wie wäre es denn mit ihnen junges Fräulein, hätten sie nicht Lust auf eine neue Frisur, ihr Freund daneben wird sicher begeistert von ihnen sein" "Also gut, ich biete 25" (Zwischenbemerkung von der Autorin: Ich habe keine Ahnung was ein Euro umgerechnet beträgt, ich kenne davon nur die Währung ^-^° ich hoffe ich liege nicht allzu falsch) "Ok, 25 zum ersten.......zum zweiten..... und verkauft! Herzlichen Glückwunsch Mademoiselle" Ein lautes Klatschen ging durch die Reihe und die Frau trat zu mir. "So ich werde jetzt mit dieser Frau in eines der Häuser verschwinden und sie zu einem neuen 'Ich' umfrisieren, währenddessen können sie sich die anderen Sachen am Stand hier ansehen, viel Spaß" Ich packte die junge Frau am Handgelenk und schleifte sie mit dem neuerworbenen Kimono in Richtung Hütte. Es fiel mir sehr schwer, mich von meinem Armkettchen zu trennen, aber versprochen war nun leider versprochen, außerdem tat mir die Alte furchtbar leid. Also was solls, wenn ich erst mal daheim war, konnte ich mir ja noch immer so ein Teil kaufen. Also die Arbeit konnte beginnen. Nach einer halben Stunde war sie komplett angekleidet, ein wenig geschminkt und gestylt. Ich musste zugeben ich hatte ein großes Werk vollbracht. Aus der unscheinbaren Dame, wurde eine bildhübsche Lady. Der rotgeblümte Kimono betonte ihre schlanke Figur, Augen, Lied und Wimpern waren mit einem Schwarzton unterstrichen und die Haare wurden in einer lässigen Knoten hochgesteckt und vereinzelte Strähnen fielen sanft um das junge Gesicht. Ich führte sie zum Spiegel um mein Meisterwerk zu präsentieren. Sie starrte erst ungläubig in den Spiegel bevor sie antworten konnte. "Bin das wirklich ich?" "Na wer soll es denn sonst sein?" Fassungslos betrachtete sie sich von allen Seiten und bedankte sich nachher tausendmal bei mir. "So wir wollen, die anderen aber nicht warten lassen, ich schlage vor, wir zeigen dich ihnen" Sie nickte stumm. Ich trat aus der Hütte und hieß ihr auf mich drinnen zu warten bis ich sie rufen würde. "Meine Damen und Herren, hier kommt die umwerfendste Frau die sie je gesehen haben" Mit einem Wink befahl ich sie her. "Hier ist sie" Sie trat hervor und ein großes Staunen ging durch die Reihen. Man sah gleichzeitig neidische Gesichter unter den Frauen, großes Gemurmel unter den Alten und lüsterne Gesichter unter den Männern. Dann brach ein großer Beifall aus in den alle einstimmten und der Freund der Frau kam hervorgetreten und trug sie schnell in Sicherheit, bevor sich die anderen Männer an ihr zu schaffen machen konnten. Ich hingegen ging zu der Alten Frau am Verkaufsstand und half ihr noch die restlichen unverkauften Kimonos in ihren Wagen einzuladen, damit sie mir endlich ihr Geheimnis sagen konnte. "Vielen Dank mein liebes Mädchen, ich hätte ohne dich nie so viele verkaufen können und als Dank dafür werde ich dir wie versprochen einen meisterhaften Kampfanzug schneidern" "Nicht der Rede wert.....aber eines hätte ich doch gern gewusst, woher wissen sie meinen Namen?" Sie lachte leicht auf. "Alles zu seiner Zeit mein Kind, es ist viel gemütlicher die Dinge daheim neben einer Tasse Tee zu besprechen, meinst du nicht auch?" Ja, das stimmte schon. Ich sah sie kurz von der Seite ein und nickte dann zustimmend. Die Fahrt zu ihrem Haus verlief unkompliziert und sehr....still. Sie war ja nicht gerade gesprächig. Wir gingen gemächlich in ihr Haus wo sie dann Tee aufsetzte und mich mit einem Wink an den Tisch herrief. "So nun wollen wir mal von Vorne beginnen" Ich blickte sie stumm aber dennoch erwartungsvoll an. "Du besitzt also diesen Elementestab des Windes, richtig?" "Ähm ja" "Wundere dich nicht Aika, ich weiß alles über deine Vergangenheit, über dich und deine Fähigkeiten" Ich sah sie irritiert an, warum kam die Frau mir so bekannt vor? "Am besten fange ich mit deiner Mutter an, sie ist nicht deine richtige Mutter, sie war es nie, sie war sozusagen nur eine Ziehmutter" Ich sah sie fassungslos an. Was hatte die Alte da von sich gegeben? "Ja es ist die Wahrheit Kind, deine richtige Mutter ist eine Dämonin von einer unvorstellbaren Schönheit, die einen Youkailord heiratete und dich dann bekam" Ich sah sich mit noch größeren Augen an, ich konnte einfach nicht fassen was sie mir da erzählte. "..Aber das würde bedeuten, dass ich ja dann auch..." "Genau" "Das ist nicht möglich, ich meine ich bin ein Mensch und..." "Du siehst nur so aus wie ein Mensch Aika, diese Kette die du um deinen Hals trägst, verhindert dass du dich in eine Dämonin verwandelst" "Aber warum? Ich meine, bevor mein Vater, ich meine mein falscher Vater starb, übergab er mir diese Kette, davor hatte ich sie nicht besessen und trotzdem habe ich mich nicht verwandelt...wenn es denn überhaupt stimmen sollte" "Hast du dich denn nie gefragt, woher diese Art Markierung auf deinem Rücken stammt?" "......Doch schon.." "Siehst du, sie ist das Zeichen deiner früheren Familie" Irgendetwas ratterte in meinem Kopf, ich überlegte scharf, ob ich mich nicht wenigstens an irgendetwas aus meiner Vergangenheit erinnern konnte. Jetzt wo ich drüber nachdachte, fiel mir tatsächlich auf, dass ich nie eine starke Bindung zwischen meiner jetzigen Mutter hatte. "Aber wo sind dann meine richtigen Eltern" Die alte nahm einen Schluck aus ihrer Tasse und fuhr zögernd fort. "Sie sind inzwischen beide tot...sie retteten dir das Leben, indem sie sich opferten, du warst damals in großer Gefahr, sie beschützten dich beide mit ihrem Leben" Eisiges Schweigen trat ein, ich wusste nicht was ich nun empfinden sollte? Tiefe Trauer oder Vorwürfe mir gegenüber. Ich lächelte. "Entschuldigt bitte, ich habe eueren Namen noch nicht erfahren, gute Frau" "Ach ja, ich muss mich entschuldigen, ich heiße Kazuri" Verblüfft schaute ich sie an ehe ich etwas antworten konnte, genau dieser Name stand auf meinem Stab. "Ganz genau, ich habe deinen Stab entworfen Aika" "woher könnt ihr meine Gedanken lesen?" "Deine Augen Aika, sie sind der Spiegel deiner Seele, in ihnen kann ich alles ablesen" "Ich verstehe" "Ich hätte da noch etliche Fragen Kazuri" "Nur zu mein Kind" Ich stellte ihr endlose Fragen über mich und meine Vergangenheit, woher ich meine roten Augen hatte, wie ich in die Zukunft gelangen konnte und warum ich mich an nichts mehr erinnern konnte. "Rote Augen hast du deswegen, weil du ein sichtbares Zeichen eines Nichtmenschen haben solltest, und normale Menschen haben nun mal keine roten Augen. In Wirklichkeit besitzt du tiefgrüne Augen und hüftlanges, lockiges Haar. Aber das ist unwichtig, die Zeit wird sich ändern und du wirst alles zu rechter Zeit erfahren" "Deine Eltern wussten auch von dem knochenfressenden Brunnen und haben dich in die Zukunft gebracht, weil es dort keine Dämonen gab, wie du ja weißt, du solltest überleben, sicher vor Gefahren sein und eine normale Kindheit haben" Ich musste zugeben, es konnte mich rein gar nichts mehr schocken, ich konnte mir das einfach nicht erklären, irgendwie kam es mir so vor, als ob ich das alles schon wüsste und doch irgendwie nicht. Ich wusste das ich ihr vertrauen konnte, schließlich war sie die Schmiedin meiner Waffe. "Kazuri, wie kommt es dass ich mich so verändert fühle, wenn der Stab in meiner Hand auftaucht?" "Das ist das Dämonenblut, das in diesem Moment in dir aufsteigt, normalerweise hätte Sesshoumaru das gemerkt, aber durch die Kette wird es unterdrückt und für ihn nicht spürbar gemacht" "Ich glaube, ich kann aufgeben zu fragen, woher du von Sess weißt?" Sie grinste nur verschmitzt und meinte dann, dass solche Dinge sich eben sehr schnell rumsprachen. "Jemand der bei Sesshoumaru länger als 4 Wochen überlebt ist nun mal was besonderes" Dabei grinste sie noch immer. Ich konnte da nur schwer seufzen und das erbarmungslose Schicksal seinen Lauf lassen. Schließlich war ich schon tief genug in dem Schlamassel. "Bevor du aber gehst Aika, musst du eines noch unbedingt wissen, diese Kette darf in keine falschen Hände geraten sonst ist es sehr gefährlich, es sind immer noch Dämonen hinter dir her, die von deiner Existenz überzeugt sind, also nimm dich in Acht. Wenn der Elementestab ohne deine Kette in deiner Hand erscheint, dann verwandelst du dich in deine wahre Gestalt, das hätte für dich verherende Auswirkungen" Sie schlürfte wieder an ihrem Tee und betrachtete mich still, bis sich ein warmes Lächeln auf ihren Lippen bildete. "Du siehst deiner Mutter so ähnlich, auch in Menschengestalt, sie wäre stolz auf dich gewesen" Ich musste auch leicht lächeln, die neue Realität brachte mich ziemlich durcheinander, doch das würde endlich alles unlogische von mir erklären. Das war die Antwort auf die vielen endlosen Fragen, die mich ständig plagten. Das hier war also meine wirkliche Heimat, das Mittelalter. "Ach Kazuri, kann ich dich irgendwie erreichen, wenn ich nicht in deiner Nähe bin....nur wenn ich Fragen habe oder Hilfe brauche" Sie stand auf und ging zu ihrem Schrank, daraus nahm sie eine grünliche Feder und überreichte sie mir. "Wenn du Fragen hast, berühre diese Feder mit deinem Stein und die wirst alle Fragen beantwortet bekommen" "Vielen Dank" Ich ging in das danebenliegende Zimmer und legte mich hin, morgen würde ein neuer Tag sein, vielleicht hatte ich Glück und ich würde den knochenfressenden Brunnen erreichen. Jetzt hatte ich jemanden dem ich voll und ganz vertrauen konnte.... So leute Finitola comedia für dieses mal, ich hoffe, ich bekomm wie immer ein paar fleißige Kommischreiber, die dann wieder kommentieren ^-^ Und hoffentlich werden es mit der Zeit auch ein wenig mehr. Ich hoffe dieses Kappi kam nicht allzuspät, ich hab mich bemüht, es schnell hochzuladen, also bis denne XD Aoko_ Kapitel 8: Kampf um Leben udn Tod! ---------------------------------- So, tud mir echt leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich hatte einfach keine Zeit gefunden, da ich so mit Haushalt beschäftig war V.V Aber jetzt geht es endlich weiter, nachdem ich schon etliche Droh Ens' bekommen habe ^-^° Also diesmal gibt's ne Dankessagung an die höchstpersönlichen Kommischreiber/innen, viel Spaß beim Lesen und bleibt mir treu XD Kagome0815: Vielen Dank für deine Anfeuerungsversuche, ich wird mich demnächst bemühen, es schnell hinzukriegen und euch nicht zu lange warten zu lassen! Vorerst gibt's aber zwei Wochen lang nix, da ich im Urlaub bin, sorry V.V WildeKatze: Auch dir vielen lieben Dank, ich find es immer total süß, wie du kommentierst, ach ja Aika wird demnächst ein wenig allein zurecht finden müssen bevor sie auf den "lieben" Sess trifft XD dreamer_chan: Tja ob die Alte ein Mensch oder ein Dämon ist, wird sich in diesem Kappi zeigen, ich sag erst mal nichts ^-^ Natürlich danke ich auch dir, dass du immer so fleißig mitkommentierst! Shadowgirl: Och, der arme Sessy wird schon wieder auftauchen, ich sag nur soviel, er ist ja net blind, wenn du weißt was ich meine, alles hat schon seinen Sinn *geheimnissvoll grins* Kiara16: Oh ja Aika ist ein Dämon, aber es wird sich noch viel über ihre Persönlichkeit herausstellen, du musst nur fleißig weiterlesen und Sessy wird schon wieder auftauchen, wenn es Zeit für ihn ist ^-^ HisoChan: Ein ganz rießiges Lob an dich, als ich die Kommentaranzahl gesehen hab, hab ich gemeint ich spinn, danke für die vielen Kommentare und für dein tolles Lob, hab mich echt wahnsinnig gefreut, ich hoffe ich kann dich als ein neues Mitglied meiner Kommentarleute einreihen ^-^ ----------------------------------------------------------------- Sonnenstrahlen fielen auf mein Gesicht und kitzelten mich, ich reckte mich ordentlich und schlug die Decke beiseite. Anscheinend war ich gestern zu müde gewesen um mich auszuziehen. War ja aber auch ein harter Tag gewesen, was ich gestern alles mitanhören musste war schon erstaunlich. Irgendwie war es auch seltsam nicht in meinem wahren "Ich" zu stecken. Also war die Kette von besonderer Wichtigkeit, ich durfte sie auf keinen Fall verlieren! Das hätte wirklich verherende Auswirkungen. Man stelle sich vor, Sessy hätte das Gespräch zwischen mir und Kazuri gehört, dann war ich noch toter als tot! Er würde die Gelegenheit schamlos ausnutzen um mich fertig zu machen. Instinktiv lief ich zum Fenster und checkte die Lage, dass auch wirklich keiner da war. Obwohl jetzt wäre es sowieso zu spät. Seufzend machte ich mich zu Kazuri auf. Sie war schon auf den Beinen und brütete Tee. "Morgen" "Oh du bist schon wach, hätt ich nicht gedacht, es ist doch erst sieben Uhr" "Ja mir liegt das lange schlafen nicht" Damit war das Thema beendet. Ich hatte jetzt keine Lust munter vor mich hinzubrabbeln während ich wusste, dass Sessy jede Sekunde auftauchen konnte um mich zurückzuholen. Naja ein wenig leid tat mir Rin, die arme wollte doch eine Spielgefährtin. Jetzt glaubt sie bestimmt, dass Sess mich wie alle anderen "weggeschickt" hat. Ihre Naivität brachte mich immer zum schmunzeln. Die Kleine war auch echt goldig. So unschuldig! Ich kann es immer noch nicht verstehen, wie sie bei so einem Tyrann leben konnte, er war eine Eins A Killermaschine! Ok, er sah nicht schlecht aus, hatte Augen in denen man versinken konnte, wenn er nicht geraden den sturen Blick drauf hatte und lange seidig, glänzende Haare und Hey! Was dachte ich denn überhaupt, dieser Typ gefiel mir ganz und gar nicht, basta! Auch wenn er der Lord der ganzen Welt gewesen wäre, mir doch egal, ich hasse männliche Wesen und das würde auch immer so bleiben. Das fehlte mir noch, dass ich für jemanden Sympatie entwickelte. Nein nicht mit mir! Ich musste mich auf andere Gedanken konzentrieren. "Kazuri, wann fangen wir mit der Maßschneiderung meines Kampfanzuges an?" "Sofort, willst du denn gar nichts essen?" Ich schüttelte den Kopf. Appetit hatte ich wirklich nicht. "Ok, dann fangen wir sofort an" Ich sprang schnell auf und stellte mich auf den mir zugewiesenen Stuhl. Nun begann eine endlose Maßabnahme von allen Körperteilen. Währenddessen fiel mir etwas ein. "Kazuri, Dämonen werden doch etliche hundert Jahre alt, nicht? Wie kommt es dann, dass du noch lebst, wenn du meine Eltern kanntest? Das ginge rein rechnerisch nicht" Ein verschmitztes Grinsen bestätigte meine Annahme. "Ich hatte mich schon gefragt, wann du es endlich bemerken würdest. Natürlich bin ich nicht einfach nur ein Mensch, ich bin die Schwester deiner Mutter" Da fiel mir aber wortwörtlich die Kinnlade runter. So lief das also, ich war auch wahrhaftig zu blöd um das zu erkennen. Sie sah sehr wohl meinen Gesichtsausdruck, anscheinend fuhr sie deshalb gleich fort. "Nur der Unterschied ist, ich kann mich auch in einen Menschen verwandeln, im Gegensatz zu meiner Schwester. Das hängt alles von meiner Ausbildung ab. Deine Mutter hat sich nie sonderlich die Mühe gemacht die Finger schmutzig zu machen, sie hat es alles deinem Vater machen lassen. Ich hingegen wollte immer selbstständig sein und ging für etliche Jahre ins Ausland um die Waffen-, Schmiede- und Kampfkunst zu erlernen." Ich weiß mittlerweile sollte mich schon gar nichts mehr verwundern, da mein Leben sowieso schon auf den Kopf gestellt war, aber diese Aussage hätte ich dennoch nicht erwartet. "Ahja, so ist das also, deshalb hast du auch meinen Stab geschmiedet" "Genau" Jetzt wurde mir so langsam alles klar. Was mich aber dennoch unheimlich interessierte war, wie man mit diesem Elementestab umging. "Was hat mein Stab demzufolge für Attacken, oder für was kann ich ihn alles einsetzen?" "Ich würde sagen, er besitzt umgerechnet..........30 Attacken2 "Was?" Und dann ging es los. Sie erklärte mir von A-Z alle Angriffs und Ausweichmethoden und was der Stab sonst noch alles zu bieten hatte. Wie man sie hervorrufen konnte und wie man damit umzugehen wusste. Während sie das alles erzählte, war der Kampfanzug schon fast fertig. Hie und da wurden ein paar Stellen umgeändert oder kleine Tricks eingebaut. "Was ich lediglich mit diesem Stab erreichen konnte war ein Wirbelsturm und starke Stoßwinde" "Das ist doch schon mal ein Anfang" Ich seufzte, na wenn sie meinte. Wenigstens hatte ich mir ein paar Attacken die sie aufgezählt hat, merken können. Nur für alle Fälle, hier konnte man ja vor gar nichts sicher sein. Ich würde sogar sagen, ein nächster Kampf würde unausweichlich sein. "Mach dir keine Sorgen, kommt Zeit kommt Rat, du wirst noch alles lernen, wenn die Zeit reif ist, nur eines solltest du dir merken...." "Ich weiß, ich darf die Kette nicht verlieren" "Genau, braves Mädchen" Wieder seufzte ich genervt auf. Ich war doch wirklich kein kleines Kind mehr, dass alles vergaß. "So jetzt ist dein Kampfanzug fertig, ich habe ihn in der Farbe deines Elementestabs angefertigt, wie nennt man das in eurer Zeit? Partnerlook?" "...J-jaaa so ungefähr" Ich probierte ihn sofort an und er passte wirklich ausgezeichnet. Man konnte gut sich gut in ihm bewegen, ohne dass etwas störte. "Nochmals vielen Dank" "Nicht der Rede wert, eines solltest du aber noch wissen. Das Grab deiner Eltern liegt auf der Insel Kyoko, würde es dir etwas ausmachen dort hinzureisen um deinen Eltern einen letzten Dienst zu erweisen?" "Klar, welchen denn?" Sie räusperte sich. Es schien ihr wirklich wichtig zu sein, ihrem Gesichtsausdruck zufolge. Dabei spannten sich kaum merklich ihre Gesichtszüge an. "Das wollten sie mir nicht verraten" Ich kippte wortwörtlich vom Hocker. Mann mit allem hatte ich gerechnet nur mit dieser Antwort nicht. Ich dachte ich sollte jemanden erledigen oder Blumen hinlegen sollen oder irgendetwas. Aber nein, meine Eltern waren so schlau, das Geheimnis mit ins Grab zu nehmen! "Sie hatten nur gesagt, falls du wieder in diese Zeit gelangst, dass du an ihr Grab kommen solltest" "Mhm...ich werds versuchen, versprechen kann ich ja nix, da so viele hinter mir her sind" "Ja das kann ich verstehen" "Kazuri, warum bist du eigentlich in Menschengestalt?" "Alles reine Vorsichtsmaßnahmen" "...Ahja" "Entschuldige Kazuri, aber ich muss weiter, versteh mich bitte nicht falsch aber ich muss unbedingt in meine Zeit, die anderen werden sich schon große Sorgen machen und überhaupt....ich will Sesshoumaru demnächst nicht begegnen" "Sicher doch Aika, viel Glück und vergiss nicht mit der Feder kannst du jederzeit Kontakt mit mir aufnehmen, nur es darf keiner dabei sein" Ich trat vor die Tür ehe ich ihre Frage bejahte. Hastig zupfte ich an meinem Kampfanzug, damit er auch gleich einsetzungsfähig war, natürlich nur für alle Fälle! Mit einem kurzen Wink verabschiedete ich mich von ihr und lief los. Ich war schon ca. 100 Meter gelaufen, als mir die Alte was zurief. "Ach Aika, an deiner Stelle würde ich nicht glauben, alleine unterwegs zu sein" Damit versetzte sie mir einen Schock. Wer sollte mich denn beobachten, hier war doch niemand. "Wie meinst du das?" Sie lächelte weiße und schloss die Tür. Komisch, wenn ich es nicht besser wüsste, wollte sie mich vor irgendetwas warnen. Schnell blickte ich mich um. Kein Geräusch und niemand zu sehen. Was sollte dann eben dieses Aussage? Ach was machte ich mir Sorgen, ich war die beste in meiner Gruppe und so ein kleiner Dämon würde mir bestimmt nichts ausmachen, wenn mich überhaupt ein Vieh verfolgte. Ich hatte immerhin meinen Stab zur Hilfe und mit den gemerkten Attacken würde das schon hinhauen. Gutgelaunt machte ich mich weiter auf den Weg. Und mit der Zeit fand ich auch den richtigen Laufrythmus, nicht zu schnell und nicht zu langsam. Das sparte mir eine Menge Kraft und förderte meine Kondition. Wie auch anders zu erwarten kam ich bald an einen Fluss. °Mann, gibt's denn hier nur Flüsse?° Aber das sollte mir eigentlich recht sein, denn ich musste sowieso dringendst ein Bad nehmen. Also schaute ich mich um, ehe ich mich vorsichtig entkleidete. Vorsichtig und darauf bedacht, dass auch wirklich niemand hier war. Zu guter Letzt, sprang ich in das kalte aber erfrischende Nass. "Das hat jetzt echt gefehlt" Genüsslich lehnte ich mich ans Ufer und schloss die Augen. "So, ich finde du riechst auch so ganz akzeptabel" Mir entfiel ein Schrei, der zugegeben nicht recht leise war. "Wer bist du, du dreckiger Spanner und was willst du hier?" "Ich sitze hier schon die ganze Zeit" "Lüg nicht, ich habe mich vorher gründlich umgesehen" "Ja das ist mir nicht entfallen" Ich knurrte. Wollte er sich etwa lustig machen? Na warte Freundchen, nicht mit mir. Erst bespannern und dann auch noch so frech sein. "Das ist echt die Höhe, einer Frau beim Baden zuzusehen, kennst du denn überhaupt keinen Anstand?" "Wer sagt denn, das ich geguckt habe?" "Das hast du ja wohl, die männliche Rasse ist immer gleich" "So? Na wenn du meinst, aber da muss ich dich enttäuschen, ich habe nicht geguckt, so wie es sich für ein Gentleman gehört" "Wers glaubt, wie bist du eigentlich hier aufgetaucht? Vorhin saß hier niemand" Er räusperte sich. Dabei setzte er eine gespielt beledigte Miene auf. "Vorher, habe ich mich weggeduckt, so wie es für einen Gentleman gehört" Was redete der Typ eigentlich? Es war nicht zu übersehen, dass er sehr viel von sich hielt. Eingebildeter Lackaffe! Das schlimmere Übel war noch, dass er auch ein Youkai war, besser gesagt ein Halbyoukai. Die waren auch alle gleich, entweder Not- oder Blutgeil! "Ich hab keine Lust einen Kampf mit dir anzufangen, also würde ich dir raten, dich auf der Stelle von hier mit deinem schweren Hintern zu bewegen" Ok, die Theorie war ein wenig auf Sand gebaut, ich wusste ja net ob er wirklich einen schweren Hintern hatte, aber wenn er sich nur wegdrehen konnte, statt aufzustehen und wegzugehen, dann hatte er meiner Meinung nach wirklich einen schweren Hintern. Alles was ich mit dieser Aussage erreichen konnte war ein verächtliches Wimpernzucken seinerseits. Oh, ich hatte ihn verärgert. Ich weiß auch nicht warum ich auf einmal so hitzköpfig war, lag wahrscheinlich in meiner Natur, männlichen Wesen gegenüber starrköpfig und stur zu sein. Schließlich hatte sich meine Theorie nicht wenig auch durch die Praxis ergänzt. "Ich war zuerst hier und ich bleibe" Ich verdrehte genervt die Augen, gut wenn er Krieg wollte, dann bekam er ihn. "Dreh dich wenigstens um, damit ich mich anziehen kann" Er grinste schäbig. Das reichte! Jetzt war der Strick bei mir gerissen, jetzt war es aus! "Ach ja, eine Frage hätte ich noch, wo liegt der Knochenfressende Brunnen" "Wieso, aber wenn du willst, genau 5 Meilen von hier geradeaus" Was der Typ net wusste, weil er die ganze Zeit beschäftigt war an seinen Locken rumzufummeln, ich hatte während er sprach den Elementestab unter Wasser hinter meinen Rücken hervorgerufen, sodass ich ein kurzes 'Danke' erwiederte, als ich den Stab aus dem Wasser schnellen ließ und ihn mit einem mittlerweile gekonnten Wurf K.O schlug. Was sollte ich anderes machen? Man würde doch nicht von mir verlangen, dass ich mich in voller Länge und Größe vor ihm anzog. Das fehlte ja noch! Er war auch wirklich zu blöd, der Arme. Er würde nie in seinem Leben etwas erreichen, geschweige denn lange Leben, wenn er noch nicht mal diesen leichten Angriff von mir vorraussehen konnte. Tja in diesem Fall galt das Sprichwort: Selbstliebe macht blind. Ich schlüpfte schnell aus dem Wasser, wälzte mich im Gras hin und her bis ich einigermaßen trocken wurde und zog meinen Kampfanzug wieder an. Ich ließ es mir nicht nehmen, ihn nocheinmal auf die eh schon angehauene Birne zu schlagen. Nur für den Fall das er zu schnell wach wurde. War ja alles reine Vorsichtsmaßnahme. Zudem schnappte ich mir seinen Geldbeutel, damit würde ich auch etliche Zeit um die Runden kommen. Der würde sein blaues Wunder erleben wenn er aufwachte. Zugegeben Diebstahl war es schon, er hatte mir ja nichts getan. Aber schon allein seine Unsymphatie hatte mir gereicht um das Fass überlaufen zu lassen. Selber Schuld! Aber Arschkriecher würden überall zu Kohle kommen, bestimmt auch er. Schnell machte ich mich auf die Socken um den Brunnen zu erreichen. Wer weiß vielleicht würde Sess doch noch auftauchen und mich zurückschleifen. Das wollte ich auf keinen Fall riskieren. Diese Aussage von Kazuri machte mich von Minute zu Minute stutziger. Da war bestimmt was dran. Aber niemand war auch nur in Sichtweite. Überall nur eine endlos lange Wiese und vereinzelte Bäume, die eine Art kleinen Wald bildeten. Ich erhöhte mein Tempo, man wusste ja nie. Schließlich sah ich etliche Meter vor mir den Knochenfressenden Brunnen vor meinen Augen auftauchen. Immer näher und näher. Je näher ich dem Brunnen kam, desto rasender ging mein Herzschlag. Ich konnte mein Schicksal selber in die Hand nehmen. Mit einem Sprung konnte ich wieder zurück in meine Heimat. Ich konnte Cleo, Ruichi und meine Ziehmutter wiedersehen. °Los, dass schaffst du° 3 Meter noch, ich rannte wie ich in meinem ganzen Leben noch nie gerannt bin. Etwas nasses bahnte sich den Weg an meiner Backe entlang und rann seitlich weg. Ich weinte! Ich weinte tatsächlich! Hier war ich schon zu lange gewesen, 5 Wochen waren einfach zu viel für mich. Ich hatte nie Zeit mir darüber den Kopf zu zerbrechen, doch jetzt kamen alle Gefühle wieder hoch, die ich die ganze Zeit zu unterdrücken versucht hatte. Jetzt stand ich vor dem Brunnen. Ich brauchte nur reinzuspringen, warum tat ich es nicht? Suchend blickte ich mich umher, es war ein komisches Gefühl. Jetzt brauchte ich mir nie mehr Gedanken über mein Überleben machen! Jetzt war ich frei! Irgendetwas tief in meinem Inneren sagte mir, dass etwas aus meiner Vergangenheit hier zurückgeblieben war, ein Teil von mir selbst. Ich blickte mich ein letztes Mal um, ehe ich einen Fuß auf den Brunnen setzte und mit einem kurzen Zögern hinuntersprang. "Lebt wohl Mama und Papa" Warmes Licht umhüllte meinen angespannten und mittlerweile nassgeschwitzten Körper. Ich wurde von einem Sog erfasst und durch die Luft geschleudert. Schließlich fand ich mich in einem dunklen Schacht wieder. Leise flüsterte ich die Worte unter Tränen "Ich bin daheim, ich bin tatsächlich daheim!" Schnell kletterte ich an Kagomes Brunnen hoch und stand in dem Schrein. Ein allerletztes Mal blickte ich zu dem Brunnen ehe ich die Stufen hinaufging an die frische Luft. Blinzelnd schaute ich in das klare Blau des Himmels und rannte wieder weiter. Immer in Richtung meines Hauses. Es stand ein wenig abseits des großen Verkehrs von Tokio in einer eher ruhigeren Lage. Leute drehten sich nach mir um. Ich musste unwillkürlich lächeln. Im Mittelalter war ich wie ein buntes Huhn aufgefallen, genauso wie auch jetzt in dieser Zeit. Hier waren alle so angezogen wie ich im Mittelalter mit meinen Hotpants und dem Top. Jetzt sah ich aus wie eine Krieger. Ich stieß versehentlich, lachend eine Frau an, die sich über die wilde Jugend von heute beschwerte. Ich konnte nur ein kurzes 'Tschuldigung' nuscheln, ehe ich mich schnell weiter auf den Weg machte. Vor Freude wurde mir fast ganz schlecht. Hier war ich immer so gut aufgehoben gewesen, hier hatte ich Freunde, denen ich vertrauen konnte, die sich um mich kümmerten, ich hatte das alles nie so stark bemerkt wie jetzt! Unglaublich wie eine solche Lebenserfahrung einen Menschen verändern kann. Jetzt stand ich direkt vor meinem Haus. Wie hatte ich mein Bett und die Badewanne vermisst. Ich berührte die Klinke und stellte mit erstaunen fest, dass die Tür offen stand. Leise schluchzgeräusche drangen bis an die Tür. Mein Herz raste förmlich, wer war da drin? Leise drückte ich die Tür nach innen, bis ein leises Klickgeräusch ertönte und die Tür offen stand. Das Schluchzen wurde immer lauter und jemand versuchte die weinende Person zu beruhigen. Ich ging schnellen Schrittes zur Küche, aus der die Laute stammten. In dem Moment setzte mein Herz aus...... in der Küche saßen Cleo und Ruichi! Ich konnte es nicht fassen, nach so einer langen Zeit beide wiederzusehen. Ruichi bemerkte mich als erstes und er erstarrte sofort als er mich so zu Gesicht bekam. Unfähig etwas sagen zu können stupste er Cleo an, die sich mit verweinten Augen in meine Richtung drehte und vor Verwunderung aufgehört hatte zu weinen. ".......Aika...bist du....es wirklich?" "AIKA2 Sie befreite sich von Ruichi und lief schnurstracks auf mich zu und umarmte mich so heftig dass ich fast nach hinten fiel. Dabei fing sie noch heftiger an zu weinen, sie konnte sich kaum mehr beruhigen. "Wir hatten alle gedacht...dass du.....tot bist" Ich konnte immer noch keinen Ton von mir geben, dieser Moment schnürte mir fast die Kehle zu. Langsamen Schrittes kam Ruichi auch näher und streichelte mir übers Haar. "Siehst du Cleo, ich hatte immer gewusst, dass Aika wiederkommen würde, die hat so nen Dickschädel, dass sie einfach net sterben kann! Willkommen Zuhause Aika" In dem Moment fühlte ich mich so geborgen wie noch nie. Wir waren alle wieder vereint, mich würde nix und niemand mehr in die andere Zeit bringen! "Ich hab euch viel zu erzählen, eine Geschichte, die ihr mir nie glauben würdet" Wir setzten uns alle gemütlich an den Tisch, ich wurde von vorn bis hinten mit allem bedient, während ich die ganze Geschichte von Anfang bis Ende erzählte. Meine Freunde unterbrachen mich kein einziges Mal. Vor allem Cleo hatte eine Miene, aus der ich ihr nicht entnehmen konnte, über was sie nachdachte und ob sie mir überhaupt glaubte. An Ruichis Gesicht konnte ich sofort sehen, dass er mir alles glaubte. "So, jetzt wisst ihr alles" Cleo seufzte "Die Geschichte ist so ungeheuerlich, dass ich sie einem andern nicht glauben würde. Aber ich weiß, dass du uns nie anlügen würdest und dir das Ganze ja nicht so schnell ausdenken kannst. Außerdem erklärt es warum Kagome so oft krank ist." Als Beweis zeigte ich ihnen die Brandmarkung von Sess, die leider immer noch da war. Dabei stieß Cleo einen spitzen Schrei aus. "Warte, wenn ich den in die Finger bekomme, aus ihm mach ich Hundefutter!" "Schön wärs, doch er ist verdammt stark, wenn nicht fast unbesiegbar, ich musste so ziemlich viel List anwenden um überhaupt aus seiner Nähe wegzukommen" Natürlich erzählte ich ihnen alles über meine Bestimmung und dem Elementestab und Kazuri und überhaupt alles, was mir passiert war. Zum Schluss saßen eine völlig verstört dreinblickende Cleo und ein nachdenklicher Ruichi da. Wir redeten noch eine ziemlich lange Zeit über mich und was sich so alles während meiner Abwesenheit getan hatte. "Sagt mal, wo wir gerade von meiner Mutter sprechen, wo ist sie eigentlich?" Ich glaube ich hatte voll ins Schwarze getroffen. Hilfesuchend blickte Cleo zu Ruichi, der aber selber nicht als erster den Mund aufmachen wollte, sich dann aber doch dafür entschied, besser was zu sagen. "....Es tud mir sehr leid Aika, wirklich, aber deine Mutter ist nicht mehr da" "Wie meint ihr das, nicht mehr da?" "Sie hat geglaubt....wir alle haben geglaubt, mit Ausnahme von Ruichi dass du tot wärst, nachdem du über einen ganzen Monat weg warst und na ja......sie hielt es nicht mehr aus, weil sie alles in diesem Haus an dich erinnert hat, da ist sie kurzerhand nach Deutschland geflogen zu einer Freundin und seitdem haben wir nichts mehr von ihr gehört. Sie ist fast völlig durchgedreht, hat immer wieder so getan als ob du da wärst, führte letztendlich Selbstgespräche.....es war alles so furchtbar ohne dich" In diesem Moment fühlte ich mich so schuldig wie seit dem Mord an Sessys Diener nicht mehr. Natürlich konnte ich nichts dafür, schließlich haben sich die Ereignisse damals nur so überschlagen, aber dennoch....jetzt bin ich wieder alleine! Das war ich schon immer, niemand hatte sich um mich gekümmert, erst Ruichi und Cleo hatten mich geändert! Unwillkürlich seufzte ich und stand auf. "Nicht so schlimm, schließlich war ich ja immer alleine" "Aber Aika...was ist mit uns, ich meine wir würden dich nie im Stich lassen" "Das weiß ich doch, deshalb bin ich euch ja so dankbar" Sie schaute zweifelnd zu Ruichi, der ihr Blick aber nur erwiedern konnte. "Ach ja, da fällt mir ein, deine Mutter hat einen Brief hinterlassen, falls du doch zurückkehren würdest, deshalb hat sie auch das Haus nicht verkauft, sie benutzt es nur als Sommerresidenz" "Hmh und ich dachte, sie hätte mich nie leiden können..." "Warte ich hole ihn schnell" "Mhm" Sie lief schnell los und stürmte aus der Tür. Ich unterhielt mich derweil mit Ruichi, der so einiges zu berichten hatte, über die Schule, unsere Fans und verrückte Sachen die während meiner Abwesenheit passiert waren. "Übrigens da fällt mir ein du kommst genau richig, in drei Tagen fängt unser Live-Konzert an, du weißt schon unsere neue Single" Ich schlug mir die Hand vor den Mund, das hatte ich glatt vergessen, was für ein Zufall, da kam ich wirklich richtig. "Aika, du wirst doch jetzt bei uns bleiben oder, ich meine dieser Typ wird hier doch nicht auftauchen können" Ich zögerte. Was sollte ich ihm antworten, ich wusste ja selber keine Antwort darauf. Jetzt herschte wieder eine angespannte Stille. "Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung, dieser Vampir ist ja auch irgendwie in unsere Zeit gelangt, wer weiß ob Sess das nicht auch kann, natürlich hoffe ich das er es nicht kann, aber 100% -ig kann ich dir das nicht sagen2 Er legte mir beruhigend einen Arm um meine Schulter. Ich fühlte mich so geborgen wie noch nie. "Wenn du hier Angst hast, kannst du ja auch für ne Weile bei mir übernachten" "Du bist echt lieb Ruichi aber du brauchst dir meinetwegen keine Sorgen zu machen" "Komisch wo bleibt eigentlich Cleo, sie ist jetzt seit einer halben Stunde weg. Zu ihrem Haus braucht man nur 7 min. Ich glaube wir sollten mal nach ihr sehen.2 Gemeinsam gingen wir los. Mittlerweile war es 6 Uhr Abends und das bunte Treiben ging auf der Straße los. Alle waren auf dem Weg nach Hause. Als wir an Cleo's Haus ankamen, versicherte unsere Mutter uns, dass sie nicht da gewesen sei. Erstaunt sah sie mich an, da ich verschollen sei, ich konnte ihr nicht viel erklären, nur dass ich noch am Leben sei und es mir gut ging. Ich hatte mittlerweile eine böse Vorahnung, sollte das Kazuri gemeint haben, als sie sagte, ich solle nicht glauben dass ich alleine unterwegs sei? Ruichi folgte mir dicht auf den Fersen. "Was ist denn los Aika, du läufst ja wie von der Tarantel gestochen" "Keine Zeit Ruichi, ich glaube Cleo steckt in ernsten Schwierigkeiten" "Was?" Ich bog in eine Seitengasse ein und lief zu der Stelle, an der mich dieser Vampir damals entführte. Mein Scharfsinn hatte sich richtig gemeldet. Dort lag Cleo geknebelt und gefesselt und war anscheinend bewusstlos geschlagen. "So komm raus, du dreckiger, mieser....." "Ah was für eine Freude, dich wieder zusehen Aika" Ich riss scharf herum, dort stand er, an eine Wand gelehnt und starrte mich aus gelben Augen an. "Ich muss zugeben, du bist ein sehr kluges Mädchen, dass war eine sehr gute Idee hier herzukommen, du hast mir somit jegliche Mühe erspart, dich auf andere Weise hierher zu schleppe" Schon wieder dieses gehässige Grinsen, er schien ja sehr selbstsicher zu sein. "Lass Cleo da raus und wir regeln die Sache unter uns" Wieder lachte er, diesmal noch lauter als zuvor. Ich musste zugeben, dieser Typ jagte mir einen Schauer über den Rücken. "Dem Mädchen geht es gut, du solltest dir viel eher Sorgen um dich machen AIKA TODAJI! Wie schön dich nach so vielen Jahren gefunden zu haben. Deine Eltern haben wirklich gute Arbeit geleistet, niemand wäre auf die Idee gekommen sein eigenes Kind in der Zukunft zu verstecken! Aber jetzt, werde ich dich mitschleifen, lebendig oder tod und werde dich unserer Organisation ausliefern. Die werden schon selber sehen welche Todesstrafe du erhälst!" Ich riss erschrocken die Augen auf, was hatte er da gesagt? Wie konnte er mich hier finden? Was war das für eine Organisation? Hilfe nein! Schlimm genug, dass Sessy mir das Leben zur Hölle gemacht hatte, aber die würden mich foltern bevor die mich umbringen, wär ich doch nur bei Sess geblieben!!! "Wer weiß alles von meiner Existenz?" "Tja eigentlich alle, aber keiner hat dich je zu Gesicht bekommen außer ich" °So, das heißt also, niemand außer ihm hat mich gesehen, das lässt nur eine Möglichkeit zu: Ich muss ihn umbringen, bevor sie es mit mir tun!° "Also schön, dann bleibt mir keine andere Wahl als dich zu töten" Seine Augen verfärbten sich rot. Wut entflammte in ihm, dass konnte ich deutlich sehen. "Na schön, Prinzesschen, wie ihr es wünscht" In dem Moment wuchsen seine Fingernägel und Zähne, er wurde zum flatternden Monstrum, rießengroß und extrem gruselig! Ich hatte also doch richtig in meiner Theorie gelegen, er war ein Youkai, ein Vampiryoukai!!! Und was hatte ich zur Verfügung? Ein mickriger Stab! Nein halt, ich hatte damit Fluffy entkommen können, vielleicht hatte ich ja jetzt auch Glück. Es war ein Kampf auf Leben und Tod! "Also bitte, Ladys First, der erste Angriff gehört" Ich zögerte nicht lange und schwang den Stab nach rechts, Windstöße tauchten auf steuerten direkt auf ihn zu. Das machte ich mehrere Male, einigen konnte er ausweichen, doch dem letzten nicht mehr. Mit voller Wucht prallte er gegen einen nahe stehenden Baum. Treffer! "Na warte" Er setzte an zum Angriff und flog direkt auf mich zu. Verzweifelt versuchte ich mich an eine Attacke zu erinnern die mir Kazuri aufgelistet hatte. "Wirbelstürme taucht auf" Sofort entstanden drei Wirbelstürme die in seine Richtung schossen. Da wo sie hinweg gefegt waren, blieben tiefe Gräben übrig. °Oho, dass nenn ich Zerstörungskraft° Leider nützte dass nicht sonderlich viel, er wich allen drein aus, packte mich an den Schultern und flog mit mir in die Höhe. "Jetzt sag Amen Prinzesschen" °Er will mich runterfallen lassen° Panisch zappelte ich mit den Füßen und versuchte ihn zu treffen, Fehlschlag! Mittlerweile waren wir 10 Meter in der Luft. "Versuch es erst gar nicht, es nützt dir sowieso nichts" Schon wieder lachte er, dass machte mich wieder rasend! Ich konnte es spüren, die Wut die wie Feuer in mir aufflammte, den pulsierenden Stab, und schließlich meine veränderte Aura. Plötzlich konnte ich mich an jedes einzelne Wort von Kazuri erinnern. "Illusion" Sofort verschwand ich aus seinen Klauen und tauchte sicher am Boden auf, das waren die Special-Tricks, die mir Kazuri Gott sei Dank eingebaut hatte. Er kuckte ziemlich dumm aus der Wäsche! Ha, jetzt beginnt erst so richtig der Kampf! Ich hatte nur eine Chance gegen ihn zu gewinnen, natürlich hatte Kazuri mir verboten, die Attacke anzuwenden, da ich wahrscheinlich noch nicht stark genug war, doch ich musste es versuchen! Wenn ich auch draufging, ich würde viel schlimmer enden als so, wenn er mich in die Finger bekam. "Verdoppelung" Neben mir, erschienen fünf weitere Angreiferinnen, die alle das taten, was ich in Gedanken ausführen wollte. Alle sahen genauso aus wie ich. Jetzt waren wir zu sechst. Jetzt kam der Höhepunkt, wenn ich Energie von mir bündelte und sie mit meiner Kette und dem Stab zusammentat, dann erschien vor meinem Stab ein Energieball, den ich gegen ihn abfeuern konnte. °Jetzt oder nie° Während die anderen Aikas ihn auf Trapp hielten konzentrierte ich alle meine Gedanken auf meine innere Energie. Ich streckte den Stab vor meiner Brust aus und konzentrierte mich nochmals auf den ihn. Es klappte! Tatsächlich erschien ein kleiner Ball, der immer größer wurde. Doch gleichzeitig merkte ich, wie ich immer schwächer wurde und die Doppelgängerinnen von mir verschwanden. Ich bekam Kopfschmerzen, ziemlich heftige Kopfschmerzen. Alles verschwand vor meinen Augen, alles drehte sich. Ich konnte mich nicht mehr auf den Füßen halten und sackte auf die Knie. Jetzt konnte ich nicht mehr! Die letzte Kraft reichte gerade aus, dass ich die Kugel mit einem Meter Durchmesser abfeuerte und damit genau auf das Herz des Rießenvampirs gezielt hatte. Ein markerschütternder Schrei erklang und das Vieh verschwand und löste sich in Luft auf. °Gewonnen° Ich kippte um. So fühlte sich also das Ende an. Mir wurde warm, ziemlich warm und meine Augen wurden immer schwerer. Ich wollte nur noch schlafen. Ich versuchte ein letztes mal die Augen zu öffnen und erblickte eine schreiende Cleo, die auf mich zugerannt kam, Ruichi, der hinter ihr auftauchte und meinen Namen rief. Die letzte Kraft schwand aus meinem Körper. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Ich spürte wie ich von einer dritten Person aufgehoben wurde, es blickten mich wieder gelbe Augen an, doch diesmal waren sie goldgelb, danach verschwand alles in dem dunklen Nichts......... Fortsetzung folgt wie immer, aber erst nach den Ferien, ich hoffe das Kappi ist diesmal etwas länger geworden wie sonst, als Entschädigung, dass ich so lange gebraucht habe. Diesmal fahre ich wieder mit meinen Eltern in den urlaub, deshalb müsst ihr jetzt wieder etwas warten, doch für den nächsten Teil hab ich etwas vorrausgeschrieben, also könnt ihr euch schon darauf freuen. Ich hoffe ich hab den Teil gut hingekriegt, hab mir viel Mühe gegeben und hoffe natürlich wie immer auf eure Meinung dazu. So, da mich schon alle angefleht haben, kommt im nächsten kappi sess wieder vor ^-^ Sonst bringen mich noch alle um! Dieses Kappi musste sich diesmal um Aika und ihre Freunde handeln, weil die beiden später mal, eine sehr wichtige Rolle spielen! So, tud mir leid für die lange Rede, schreibt mir einfach obs euch gefallen hat oder nicht ^-^ Knuddl Aoko_ Kapitel 9: Zurück ins Mittelalter! ---------------------------------- Frisch aus dem Urlaub zurück und schon geht's weiter mit der FF. Ich hab schon mal voraus geschrieben damit ihr nicht solange warten müsst ^-^ So, diesmal ist Sess wieder im Spiel dabei, jedoch wird sich alles ab diesem Kappi ändern, jedenfalls für ihn. Für Aika geht das alte Lied weida ^-^ Viel Spaß beim lesen....... ------------------------------------------------------------- Er hatte sie von Anfang an beobachtet, wie sie sich bewegte, wie sie handelte, einfach alles. Zum Schluss war er der Überzeugung dass sie eine gute Denkstrategie hatte. Sie hatte sich stets allein geglaubt und schlug sich für einen Menschen nicht schlecht durch. Sie war die erste, die seine Illusionsbarriere durchbrochen hatte. Davor starben etliche in diesem Schlammteich, falls jemand überhaupt so weit kam. Was ihn aber mehr denn alles andere störte, war die Tatsache, dass sie fast keinen eigenen Körpergeruch besaß. So verlor er sie danach aus den Augen, doch für ihn war es kein Problem gewesen, sie mühelos einzuholen. Schließlich war sie an einem Fluss und badete. Danach bekam er den Streit zwischen einem zweiten Halbyoukai und ihr mit. Es war keine besondere Kunst so einen umzulegen. Was ihn aber sehr verwundert hatte, war die Tatsache, dass sie noch mal auf ihn einschlug und ihn dann ausraubte. Als sie seinen Diener umbrachte, wenn auch aus Versehen, so hatte sie danach schreckliche Gewissensbisse, davon war jetzt überhaupt kein Spur gewesen. Machte sie ihm doch etwas vor? Nein! Das hätte er bemerkt, ihm entging nicht die leiseste Bewegung von ihr. Danach hatte er eigentlich vorgehabt sie an dem Brunnen abzufangen, er wollte sie so nah wie möglich heranlassen um sie in letzter Sekunde doch noch abfangen, zu verletzen, aber das Schicksal spielte ihm einen Streich. Aus dem inneren des Waldes tauchten andere Youkais auf, die es auf sie abgesehen hatten. Sie waren sehr stark gewesen, dass verriet schon ihre Aura. Aber sie hätten ihn nie besiegen können, dafür waren sie doch zu schwach. Einer von ihnen konnte aber dennoch entwischen und folgte ihr in ihre Zeit. Dort entführte er ihre Freundin um an sie ranzukommen. Mehr bekam er von ihren Gesprächen nicht mit. Es entstand eine undurchdringliche Barriere. Sie war eingeschlossen gewesen. Dieser Vampiryoukai war der Kopf dieser Truppe gewesen, seine Aura war noch um etliches Stärker als die der Anderen. Sie hätte keine Chance gehabt! Nicht für ein Menschenmädchen! Er wollte sich schon umdrehen und wieder zurückkehren, als er sich doch dafür entschied wenigstens zuzusehen wie lang sie für das Sterben brauchte. Am Anfang standen ihre Karten sehr schlecht, obwohl sie schon einigermaßen mit diesem komischen Stab umzugehen wusste. Doch was ihn noch erstaunte, dass sie sich perfekt unter Kontrolle hatte. Das erste Mal, bei dem Kampf mit seinem Diener, veränderte sich ihre Aura und sie geriet außer Kontrolle. Dieses mal nicht. Sie wusste was sie tat, jedenfalls sah es so aus. Er bemerkte auch, dass sie Angst hatte, den Geruch von Angst konnte man bis außerhalb der Barriere riechen. Dann änderte sich das Spiel als der Vampir sich mit ihr in die Luft erhob, ihre Angst verwandelte sich in unmittelbare Wut. Dann trat genau dass ein, wie bei ihrem ersten Kampf. Der Stab pulsierte, leuchtete auf und ihre Aura veränderte sich. Sie hatte einen Plan, das konnte er an ihren zügigen Attacken sehen. Mittlerweile wendete sich das Blatt, ihre anderen Doppelgängerinnen hielten den Vampir in Schach während sie ihre ganze Energie auf den Stab konzentrierte. Ihr Plan ging auf, doch sie verlor immer mehr an Kraft und Bewusstsein. Schließlich verschwanden die anderen Kämpferinnen und sie sackte auf die Knie. Weiter durfte sie nicht gehen, das konnte er von hier aus erkennen, denn dann schwebte sie in Lebensgefahr! Doch sie tat genau dass, was sie hätte nicht tun sollen. Sie kippte um und schaffte es mehr aus Glück als aus Verstand den Vampir zu treffen. Er verschwand und somit die Barriere, doch sie lag bewegungsunfähig am Boden. Ihre Lebensenergie sank drastisch nach unten und sie verlor kurzzeitig das Bewusstsein. Doch sie wachte immer wieder auf, dass war es was ihn am Anfang verwirrte, normalerweise wäre sie auf der Stelle gestorben. Er ging auf sie zu und berührte ihre Stirn mit seinem Finger, somit spendete er ihre ein Teil seiner eigenen Energie, damit sie wenigstens überlebte. Doch das bekam sie alles nicht mehr mit, denn sie war schon nicht mehr bei Bewusstsein. Jedenfalls stand eines fest, sie hatte was zu verbergen und das würde er auf jeden Fall herauskriegen... -------------------------------------------------------------- Völlige Dunkelheit umgab mich, ich hatte keinen Plan wo ich mich gerade befand, jedenfalls war mir warm. Ich hörte Stimmen, die von Cleo und Ruichi, jemand stach eine Nadel in meine Hand. Ich öffnete noch völlig benommen die Augen. Langsam, ganz langsam wurde das Bild schärfer und die Umrisse klarer. Ich erschrak förmlich. Allerhand Schnüre und Kabel mit Flaschen waren mit mir verknüpft worden. Schnell wollte ich protestieren, als ich merkte wie schwer mein Körper war, er bestand förmlich aus Blei! Ich war total leer, konnte mich keinen Millimeter bewegen und bemerkte erst jetzt welche aufwendige Energie ich verbraucht hatte. Doch wie kam ich in ein Krankenhaus, müsste ich nicht eigentlich tot sein? Langsam bewegte ich meinen Kopf zur Seite, eine Krankenschwester unterhielt sich hektisch mit einem Arzt. Cleo und Ruichi waren schon am Gehen, ich wollte was sagen, am liebsten zu ihnen schreien, doch kein einziger Laut kam über meine Lippen. Ich war viel zu schwach! Kurzerhand brachte ich ein heißeres Räuspern zu Stande. Plötzlich drehten sich alle schlagartig in meine Richtung. "Aika, du bist wieder wach" Sie hatte schon wieder geweint, dass konnte ich an ihrer Stimme und den geröteten Augen erkennen. Ich lächelte. "Wie geht es dir, wir haben uns alle furchtbare Sorgen gemacht" ".....Mir....geht's...gut" Ich hatte es geschafft, wenigstens paar zusammengequetschte Wörter konnte ich sprechen. "Wir möchten gerne ein wenig mit ihr sprechen, geht es Dr. Takanawa" Er nickte lächelnd und ging mit der Krankenschwester aus dem Raum. Jetzt wandten sich meine Freunde zu mir. "Was ist passiert Aika, ich konnte nur noch sehen, wie sich dieses rießige Vieh in Luft auflöste und du zusammenbrachst, es tud mir leid, dass ich nicht früher da sein konnte, so ein irrer Typ hatte mir aufgelauert und k.o. geschlagen" Ich schüttelte den Kopf. "Macht nichts" "Dann tauchte noch so ein zweiter komischer Typ auf, mit langen weißen Haaren und komischen Gewand. Er hob dich hoch und fragte mich wo es zu dir nach Hause ginge. Wir haben dich erst auf dein Bett gelegt, doch du wolltest einfach nicht aufwachen und wurdest immer kälter, da haben wir beschlossen dich in ein Krankenhaus zu bringen, da der Typ gesagt hat, dass du es nicht mehr lange mitmachen wirst" °Oh nein, Sesshoumaru, warum ausgerechnet jetzt?° "Dabei hat er uns ständig gedroht wir sollten ihm auf keinen Fall zu nahe kommen, sonst würde er uns umbringen" "Ist es das, wie hattest du ihn genannt Fluffy?" Ich nickte bestätigend. "er uns mit einem angewiderten Blick angesehen, als ob wir widerwärtige Schmeißfliegen wären" Ich musste lachen, doch schon dass allein, raubte mir wieder Kraft. "Das ist seine Art....er hasst Menschen.." Sie verzog das Gesicht zu einer Grimmasse. "Ich glaube, du steckst in ziemlichen Schwierigkeiten, Aika" "Wem sagst du das" Ich musste schon flüstern, ich war so müde und so schwach. "Die Ärzte kümmern sich richtig um dich, ich habe ihnen kein Wort von dem ganzen erzählt, nur dass ich dich bewusstlos gefunden habe" "..Mhm.." Ich konnte meine Augen kaum noch offen halten, sie fielen mir ständig zu. Ruichi fasste das als erster auf und zupfte Cleo vorsichtig am T-Shirt. "Sie will schlafen, los komm wir gehen, es ist noch sehr früh am Morgen, sie muss zu Kräften kommen" "Ja hast recht...machs gut Aika, morgen werden wir dich wieder besuchen" Ich nickte ehe ich schon wieder einschlief. Ich fiel in einen traumlosen und unruhigen Schlaf. Als ich später aufwachte, war es schon fast Abend, die Sonne ging unter und färbte den Himmel orange-rot. Erst jetzt bemerkte ich, dass mein Arm und mein Bauch verbunden waren. Ich konnte mich nicht erinnern zuvor verletzt gewesen zu sein. Nach einer Weile meldete sich auch wieder mein Magen, als mir der Geruch von Suppe in die Nase stieg. Rechts von mir, stand auf dem Abstellbrett etwas Essen für mich. Ich prüfte erst mal ob ich mich bewegen konnte und setzte mich dann gerade auf das Bett. °Na wenigstens kann ich mich jetzt einigermaßen bewegen° Doch Aufstehen würde ich bestimmt noch nicht können, das würde zu schnell gehen. Ich wollte gerade den Löffel zum Mund führen, als ich Sess vor meiner Nase stehen sah. Zu meiner eigenen Verwunderung, hatte ich mich noch nicht einmal erschreckt. Stumm blickte ich ihn an ehe ich eher schlecht als recht die Suppe löffelte. Schließlich verging mir der Appetit und ich legte mich wieder vorsichtig ins Bett. Immernoch stand er da, bewegte sich keinen Millimeter und starrte mich an. Ich schloss die Augen "Warum?" "..." "Warum hast du mich gerettet?" Jetzt erst stieß er sich von der Wand ab und ging auf mich zu, dass verrieten mir seine Schritte. Ich wollte die Augen nicht öffnen, wozu denn? Damit ich wieder in seine versteinerte Miene sehen musste? Nein danke! Ich hatte schon ohne ihn genug Probleme am Hals und sie wurden durch ihn nicht weniger. "Du vergisst dass du mir gehörst" Jetzt öffnete ich vor Wut die Augen und setzte mich kerzengerade hin. "Ich hätte nichts zu verlieren gehabt, wenn ich gestorben wäre, im Gegenteil, ich hätte etliche Probleme weniger" Ich musste husten, ich hatte wohl etwas zu heftig geantwortet. Sanft wurde ich gegen mein Kissen gedrückt. Was sollte das? Er war doch sonst nicht so 'rücksichtsvoll', warum denn gerade jetzt? "Du willst also damit sagen, du hättest dich absichtlich umbringen wollen?" Ich schaute zu ihm, hat er etwas von den Gesprächen mitgekriegt? Hoffentlich nicht! Schließlich senkte ich den Kopf und sprach im Flüsterton weiter "Nein.....aber ich hatte keine Wahl, ich wäre so oder so gestorben, ich konnte mir den Tod selbst auswählen" Keine Antwort von ihm. Er erwartete eine Erklärung, dass sah ich ihm an. "Wenn ich verloren hätte, hätte er mich zuerst gefoltert und dann quälend sterben lassen, kapiert?" "Du verheimlichst mir etwas" "Tu ich nicht" Kurzerhand packte er mich am Kinn und brachte mich dazu ihn anzusehen. Wie ich das hasste! "Du lügst" Stummes Schweigen trat ein. Heiße Tränen liefen meine Wangen herunter, erst jetzt wurde mir meine wirkliche Lage klar, keine Eltern, niemand der für mich da war, das einzige was passieren würde war die Tatsache dass ich wieder zurück ins Mittelalter musste. "Halt.....die Klappe, du hast ja keine Ahnung, es wäre viel einfacher, wenn du mich hättest liegen lassen" Ich riss mich von ihm los und schaute an ihn hasserfüllt an. "Und weißt du was, du bist an allem Schuld, du bist Schuld, dass Cleo, mein Freundin zusammengebrochen war, du bist Schuld, dass meine Mutter mich im Stich gelassen hat und du bist Schuld, dass es mir jetzt so dreckig geht" Diese Worte wollte ich so hasserfüllt wie möglich sagen. Er sollte wissen, wie sehr ich ihn dafür hasste! Er hatte mir das Leid angetan, nur er und niemand sonst. Ich wandte mich mit dem Gesicht von ihm ab und wollte schlafen, einfach alles vergessen, vielleicht war das alles nur ein böser Traum. "Das Leben ist nie fair" Ich schnaubte verächtlich. "Das sagst gerade du, von dir hätte ich so was als letztes erwartet, ein rießen Königreich plus prachtexemplar Schloss dazu, einen treuen Diener, die ganze Damenwelt zu Füßen und ein kleines Mädchen, dass dich Tag für Tag anbetet" Meine Lunge brannte, ich musste wieder husten, diesmal viel stärker als zuvor, das Reden nahm mir einfach zu viel Energie weg. "Verschwinde von hier, du regst mich zu sehr auf und das tud mir nicht gut" Er knurrte leise. Och, hatte ich ihn jetzt verärgert, der Arme, das tat mir aber leid. "Ich bestimme wann ich gehe, ich dulde es nicht, dass du in so einem Ton redest, sonst könnte mir die Hand einmal ziemlich gefährlich ausrutschen" "Das ist sie schon zweimal" Ich wusste, dass ich mein Schicksal diesmal ziemlich herausforderte, aber was solls, mein Leben war eh schon so ziemlich zerstört. Er sah mich kalt an, ich konnte ihm ansehen, dass er sich ziemlich am Riemen riss, mich nicht auf der Stelle umbringen zu wollen für diese freche Antwort. Aber dann hätte er sich ins eigene Fleisch geschnitten, er hatte mich ja erst gerettet, es wäre unsinnig mich im Nachhinein umzubringen. Die Tür knackte und ging auf, Ruichi kam herein. "Oh Verzeihung, ich gehe gleich wieder" "Bleib da Ruichi" Nur zögernd ging er auf mich zu und setzte sich auf die linke Bettkante von mir. Ehe ich mich versah, war Sess schon wieder verschwunden, aber irgendetwas sagte mir, dass er sich nur unsichtbar gemacht hatte und somit noch im Raum war. "Na wie geht's dir meine Süße" Ich musste schmunzeln, Ruichi war der perfekte Ehemann, total treu, liebenswürdig, hilfsbereit, total charmant und vor allem gut aussehend, ein echter Mädchenschwarm. "Viel besser, ich kann mich endlich bewegen" "Na das sind super Neuigkeiten" "Ja, wo ist eigentlich Cleo?" "Sie ist heute verhindert, ich soll dir ausrichten, dass es ihr wahnsinnig leid tut, sie kommt vielleicht etwas später, versprechen kann sie es aber nicht" "Mhm" "Du Aika, wie sieht es mit dem Konzert aus, sollen wir es absagen?" "Kommt nicht in Frage, Ruichi, schließlich haben wir uns alle so sehr darauf gefreut, übermorgen bin ich bestimmt schon wieder top fit" "Na ich weiß nicht" "Doch und keine Wiederrede" Er wollte gerade etwas erwidern, als erneut die Tür aufging und die Schwester hereinkam. "Na wenn man euer Streitgespräch bis nach draußen hört, dann kann es ja nur Bergaufwärts mit der Gesundheit gehen" "Ja es geht mir schon viel besser" "Der Arzt hat gesagt, wenn es ihnen besser geht, dürfen sie sofort nach Hause ins Bett" "Heißt das ich darf gehen?" "Wenn sie sich in der Lage fühlen" "Danke" Freudig umarmte ich Ruichi, der etwas überrumpelt aussah. "Seit wann denn solche Gefühlsausbrüche Aika, so kenn ich dich ja gar nicht" Ich grinste verschmitzt. "Du kennst noch vieles nicht, wärst du so lieb und hilfst mir nach Hause, bitte" Ich legte meinen Hundeblick auf, da konnte mir keiner Widerstehen. "Aber wie kann man denn einer so hübschen Damen einen Wunsch abschlagen?" Ich schlüpfte rasch in meine Klamotten und sammelte mein Zeug auf. "So jetzt können wir gehen" Am Anfang fiel es mir sehr schwer mich auf den Beinen zu halten, aber Ruichi hatte mich fest am Arm genommen und half mir den restlichen Weg zu meinem Haus sicher zu überstehen. Daheim angekommen legte ich mich wie befohlen in mein Bett und ließ mich von Ruichi rundum bedienen. "So tud mir jetzt echt leid, aber ich muss jetzt nach Hause, muss heut noch Arbeiten" "Klar geh nur und vielen Dank für deine Hilfe" Als Abschied küsste er mich noch auf die Wange und ging dann verschmitzt zur Tür. Ich saß im Bett und hielt mir meine Wange, das hatte ich jetzt wirklich nicht erwartet, er hatte sich zum ersten Mal so von mir verabschiedet. Nun war es schon fast Nacht geworden und ich ließ mich total übermüdet in mein Kissen fallen. Morgen würde ein neuer Tag sein, ich musste zusehen, dass ich bis übermorgen, wieder auf die Beine kam. Mit diesen Gedanken schlief ich dann schließlich ein. Am nächsten Morgen wurde ich von Cleo geweckt, die mir dann sofort Essen herrichtete und mir half mich anzuziehen. "Ich hab eine super Idee, wir gehen heut mal shoppen, wir besorgen uns ein neues Outfit für unser Konzert morgen" "Ok" Was konnte ich schon groß erwidern, ich stand schon einigermaßen passabel auf den Beinen und musste mich so langsam ans Laufen gewöhnen. Wo blieb eigentlich Fluffy? Seit dem Krankenhausaufenthalt hatte ich ihn nicht mehr gesehen, ob er wieder ins Mittelalter zurückgekehrt war? Nein, er würde mich bestimmt heimlich beobachten, so wie immer, so hatte er es drüben getan und so wird er es auch hier wieder tun. Ich seufzte geknickt, bald würde es aus mit dem süßen Leben sein, dann kam wieder eine harte Zeit. "Was ist denn, du siehst irgendwie geknickt aus" "Na was du nicht sagst, ich bereite mich gerade seelisch auf mein Comeback im Mittelalter vor" Ich hatte das anscheinend so witzig ausgesprochen, dass sich Cleo fast tot lachte und sich gar nicht mehr beruhigen konnte. "Also ich will wissen was daran so komisch ist" "Gar.....nichts....wirklich" Ich verdrehte genervt die Augen, bis mir was einfiel. Leise flüsterte ich es in ihr Ohr. Sie hielt sofort inne und wand sich wieder dem Essen zu. "Ich glaube da hast du recht" Nach dem Frühstück gingen wir dann sofort in die Stadt, am Anfang knickte ich fast jede 5 Meter um, aber Cleo hatte mich sicher im Griff und so wurde das Einkaufen zum reinsten Horror-trip. Mir fingen an die Füße weh zu tun, ich war müde und mir war heiß. "Jetzt jammer nicht, wir sind ja gleich daheim, außerdem finde ich hat es sich gelohnt, wir haben super Klamotten ergattert, auch noch im Partnerlook, ich muss Ayumi anrufen und ihr gleich die frohe Hiobsbotschaft überbringen." Ich konnte nur mehr schlecht als recht ein Lachen unterdrücken riss mich zusammen nicht gleich umzukippen, so müde war ich mittlerweile. Zuhause angekommen schmiss ich mich sofort aufs Bett und ließ die Klamotten zerstreut am Boden liegen. "Aika, ich muss heim, meiner Mum helfen, sie braucht mich dringend, wenn du irgendwas brauchst, ruf mich an ja?" "Ist gut" Die Tür fiel ins Schloss und es war totenstille im Haus. Ich würde jetzt ein Bad nehmen, das wäre das Beste, mein ganzer Körper hatte das nötig. Kurzerhand stellte ich mich unter die Dusche und ließ das warme Wasser über meinen Körper rieseln, seifte mir die Haare schön mit Shampoo ein und schlüpfte dann in meine Unterwäsche. Ich schlug mein Handtuch über meine Haare und ging in mein Zimmer. Dort lagen leider immer noch meine Sachen auf dem Boden, also wollte ich sie aufheben, bis mein Blick plötzlich in den Spiegel fiel und ich Sessy schon wieder sah. Erschrocken drehte ich mich um starrte ihn verdattert an, ich hatte also doch richtig gelegen, er war die ganze Zeit hier und beobachtete mich heimlich. "Was willst du schon wieder, kannst du nicht warten bis ich mich umgezogen habe?" Er zog verächtlich eine Augenbraue hoch und musterte mich. "Mich interessiert dein Körper nicht im Geringsten" "So dann hättest du auch draußen warten können, oh verzeih, ich hatte vergessen dass du zu der männlichen Rasse gehörst" Tja, ich und meine große Klappe, im nächsten Moment hangelte ich an dem Schrank und hatte mal wieder Sessys Klauen an meinem Hals. "Ich habe dich schon einmal gewarnt, nicht in so einem Ton zu reden" "Das übersteigt deine Ehre nicht wahr?" Ich spürte wie seine Krallen an meinem Dekolteé runterglitten und an meinem BH endeten. Dabei schaute er mir genüsslich in mein Gesicht. Sein Gesicht kam dem meinigen immer näher und machte an meinem Ohr halt. "Wie wäre es wenn ich es durchtrenne?" Mir schauderte, ich glaube mehr als Furcht als vor Kälte, in dem Moment konnte ich mich gar nicht rühren. Diese Vorhaben von ihm hatte ich nicht erwartet. Entgeistert sah ich ihn an. "Das würdest du nicht wagen" "So?" Mein BH spannte und ein leises Ritzen war zu hören. Ich verlor beinahe die Kontrolle über mich, der Typ war doch nicht mehr ganz sauber. "Nein, hör auf damit" Ich fing an hektisch zu atmen und mein Herz raste in dem Moment, meine Knie, die eh schon vom Laufen angeschlagen waren, sackten in dem Moment fast völlig zusammen. Ich hatte Angst, furchtbare Angst. "Lass..... mich los... verdammt" Die Worte kamen nur stockend über meine Lippen, ich schaute mit weit aufgerissenen Augen schnurstracks nach vorn. Diesmal musste ich zugeben, dass ich Angst hatte, normalerweise verdrängte ich dieses Gefühl aber in so einer Situation konnte ich nicht anders reagieren, es erinnerte mich alles so stark an damals. Stark, ich musste stark sein, schließlich hatte ich nur deswegen die japanische Kampfkunst gelernt, nur deswegen! Um mich verteidigen zu können und nicht hilflos ausgeliefert zu sein, viele Mädchen verdrängen heutzutage was ihnen angetan wurde, ich wollte mich wehren können, Frauen waren von Haus aus schwach, ich wollte allen beweisen, dass es bei mir nicht der Fall war. Mit einem Mal erwachte ich aus meiner Trance und schlug und Trat was das Zeug hielt. "Lass mich los du verdammter Mistkerl, ihr Männer seid alle gleich, alle hörst du!" Ich schrie es eigentlich mehr aus Verzweiflung als aus Wut, ich konnte nicht mehr und kampflos aufgeben würde ich nie. Seine nächste Reaktion irritierte mich und ich war im ersten Moment unfähig etwas auch nur zu erwidern. "Dein Herz rast und du hast Angst, diese Angst ist stärker als die bei dem Kampf des Vampirs obwohl du nicht in Lebensgefahr schwebst" "..." "Was wurde dir angetan" Erst schaute ich ihn irritiert an, bis ich erst realisierte was er da gerade gesagt hatte. Wütend schnaubte ich ihn an. "Das geht dich 'nen Dreck an und überhaupt kann dir das egal sein" Ich befreite mich aus seinem Griff und schaute ihn provozierend an. "Kümmer dich um deinen Kram und lass mich in Ruhe, ich will jetzt schlafen, also wünsche ich keine Störung" Schnell zog ich mir unter seiner Beobachtung mein Schlafanzug an und schlüpfte ins Bett. Ich rollte mich auf die andere Seite und zog die Decke über den Kopf. Konnte er doch machen was er wollte, dieser Youkai! Nach ca. einer Viertelstunde schlug ich die Decke beiseite und schaute neugierig durchs Zimmer. Er war weg! Erleichtert seufzte ich auf ging zum Fenster. Die frische Nachtbrise umspielte mein Haar und ließ es sanft hin und her wehen. Ich schloss die Augen und ließ das Geschehene noch mal durch den Kopf gehen. Er hätte mich beinahe dazu gebracht vor Angst die Kontrolle über mich zu verlieren. Er hatte gespürt, dass es etwas aus meiner Vergangenheit gab, dass mich belastete. Da würde er tun und lassen können was er wollte, ich würde ihm nicht das Geringste sagen. Gott sei Dank war damals Ruichi zur Stelle, sonst wär ich jetzt........ach nein, ich sollte meine Zellen nicht frühzeitig mit so was kaputt machen, ich brauchte sie ja noch... "Aufstehen Aika, heut ist unser Konzert, wir müssen vorher noch den Soundcheck machen" Ich räkelte mich erst genüsslich bevor ich meine Freundin verschlafen ansah. Kurzerhand packte sie mich und schleifte mich ins Bad. Dort zog ich mich schnell an, bevor sie mich schon wieder am Arm packte und diesmal Richtung Tür zog. "Los, los, nicht so langsam, unsere Fans warten schließlich auch nicht" "Is ja gut, nur keine Hektik, ich hatte gestern ne schlimme Nacht" Sie hörte gar nicht auf mich und schubste mich in Ruichis Auto. "Fahr los, der Muffel muss noch aufwachen" Er nickte kurz ehe er Gaß gab und losfuhr. Dort angekommen, war alles in heller Aufruhr, unser Team versuchte die Leuchten und Lampen richtig anzuordnen, Frauen und Männer liefen wie aufgescheuchte Hühner durch die Halle und unsere ganze Crou war schon am Einsatzort. Erst ging dieses ganze Gestammel von 'Hab dich ja so vermisst' los, schließlich musste ich alles genau beantworten ehe ich mich mit allen zu den Anzieh- und Schminkstudios begab. Erst mussten wir uns stylen, mit den ganzen Sachen, die ich und Cleo am Tag zuvor eingekauft hatten. Unser neues Dress sah so aus, lange weiße Stiefel mit 7 cm Absatz, dazu einen dunkelblauen Faltenminirock mit Gürtel und dazu ein ärmelloses, weißes Top mit unserem Logo drauf. An beiden Händen trugen wir blaue Bänder. Insgesamt sah dieser neue Look ziemlich sportlich aus. Wir waren ein Gruppe von ca. 7 Leuten, ich war die Sängerin und der Rest spielte Instrumente. Schließlich wurden wir noch gestylt und geschminkt, das durfte ja nicht fehlen. "Alle rüber zum Soundcheck, die Vorstellung beginnt in einer Stunde" Mann, war das eine Hektik, ich musste erst etliche Male ins Mikro plärren und dann die ganzen anderen Instrumente, einfach stressig. Ich war jetzt zumindest fertig mit meinem Teil. Erschöpft ließ ich mich hinter der Bühne auf einen Stuhl fallen. Es war hier so verdammt heiß drin. Plötzlich sah ich Sessy vor mir auftauchen. Dieser Kerl war ja überall. Der musste ja eine Nase wie ein Hund haben. Oh, das war er ja! Ich seufzte nervös. "Was willst du jetzt schon wieder, wir haben gleich eine Aufführung" "Heute werden wir gehen" "Ist ja gut, lass das erst mal vorbei sein und dann können wir in aller Ruhe abreisen, sobald ich meine Sachen danach gepackt hab" Er nickte kurz, doch ich sah ihm an, dass er am liebsten auf der Stelle abreisen wollte, auch wenn er es nicht zeigte, doch er hatte keine andere Wahl. Komisch, bei meinen vorigen Auftritten wurde ich immer nervös, diesmal nicht, lag es vielleicht daran, dass es evtl. mein letzter Auftritt war? Was solls, auf alle Fälle würde ich ihn genießen, Sess würde mir das nicht versauen. "Du kannst ja solange zu mir nach Hause gehen, wenn ich fertig bin komme ich nach. Allerdings kann ich nicht sagen, wann es zu Ende sein wird" "Ich bleibe" "Gut wie du willst, aber ich warne dich, es wird laut sein, ich weiß nicht ob deine Ohren das aushalten, außerdem bist du solche Musik nicht gewöhnt" Ich grinste schadenfroh. "Ich habe meine Meinung schon gesagt" "Gut" Schulterzuckend erhob ich mich vom Stuhl und ging zu Cleo rüber. "Da bist du ja, du siehst einfach toll aus, hat Sesshoumaru schon ein Kommentar zu deinem Aussehen gegeben?" "Den lässt das so Kalt wie ein Stein" "Der tud nur so" "Was soll das denn heißen, ich will ihn doch nicht verführen, außerdem halte ich nichts von ihm, das weißt du" "Wer weiß, wer weiß" Dabei grinste sie mich provozierend an und knuffte mich in die Seite. "Was sich liebt, dass neckt sich" "Cleeeeooooo" Sie streckte mir die Zunge raus und lief davon. "Na warte" Das Publikum trödelte schon frühzeitig ein und besetzte die Reihen bis auf den letzten Platz, die Vorstellung war vollständig ausverkauft. Ruichi kam zu mir und umarmte mich von hinten. "Na Aika, geht's dir auch wirklich gut?" "Alles bestens" "Du bist ein wenig blass um die Nase" "Nur die Aufregung" Er klopfte mir aufmunternd auf die Schulter ehe sich alle auf Position begaben. Die Vorstellung begann. Alles wurde Dunkel und Nebel verbreitete sich auf der Bühne, jetzt kamen einige Leuchten dazu, die unsere Bandmitglieder anstrahlten. Die Musik begann, und ich war immer noch im Dunkeln. Ich stand direkt in der Mitte der Tribüne. Jetzt fielen die Strahlen auf mich und ich begann mit meinem Teil. It's one thing to ask why we break up Have you ever wondered why it is we fall in love Can you tell me Do you know what it is your looking for Why do we need Can you tell me why I care How is that we heed That voice that says I want you there Es war ein Liebeslied was wir da spielten, am Anfang stand ich ein wenig verkrampft da, doch das löste sich von Wort zu Wort. Ich sah Sess rechts von der Bühne, ganz unten am Rand stehen, er verfolgte jeder meiner Bewegungen. Also gut, jetzt konnte ich ihm zeigen was ich draufhatte. Ich bewegte mich zu meinem Text und strahlte das Publikum förmlich an. Thanks you've been fuel the thought Now I'm more lonely than before But that's okay I've just ready made another love song And thanks you've been fuel the thought Now I'm more lonely than before But that's okay I've just ready made another love song Ich fühlte mich auf einmal so frei, das ganze Geschrei der Fans und die knisternde Atmosphäre machten mich unheimlich glücklich in dem Moment. Ich sah nach rechts, Sess hatte sich mittlerweile an die Wand gelehnt und sah mir weiterhin zu. Mit einem Mal bewegte ich mich so frei und elegant wie schon seit dem ersten Konzert nicht mehr. Ich ging vollends aus mir raus. Ich gab alles um das Publikum zu beeindrucken. In a single moment you might be perfect And sit in a window of my life But how much How much more would I yearn to see? What would I strive to hide Now there will be no compromise So take it in your stride I will leave your love with a smile Thanks you've been fuel the thought Now I'm more lonely than before But that's okay I've just ready made another love song And thanks you've been fuel the thought Now I'm more lonely than before But that's okay I've just ready made another love song Look into my eyes Eyes with no love sacrifice For it has helped us to grow And I'm sorry I know just how far I have to go alone I've just ready made another love song Just ready made another love song... Jetzt war es aus, alle kreischten, Sachen flogen auf die Tribüne und alle Hände wurden nach uns ausgestreckt. Das erst was ich tat, war mich nach hinten umzudrehen um die Reaktion der Anderen zu sehen. Cleo war schon wieder fast am Weinen und Ruichi blinzelte mir freudig zu. Meine ganze Energie, die mir vor kurzem noch gefehlt hatte, war mit einem Schlag wieder da, ich hatte es noch nicht einmal bemerkt. Ich schaute wieder nach unten, Sessy war auf einmal verschwunden, komisch wo er wohl war, er wartete doch hoffentlich nicht daheim auf mich, denn da würde er noch lange warten können. Jetzt fing die Feier erst an. Wir bedankten uns alle beim Publikum und gingen in unsere Umkleidekabinen. "Mann Aika, du hast gesungen wie ein Weltstar" "Ja Ruichi hat recht, ich hatte meinen Augen nicht getraut" Ich lächelte, die ganze Anspannung war von mir gewichen und ich fühlte mich unendlich müde. Es war mittlerweile 6 Uhr Abends. "Leute ich geh heim, ihr wisst ja warum" "Hey Aika, komm lass uns erst ein wenig feiern" "Ne, danke, ich bin zu müde, muss noch Sachen packen und Essen" "Das kannste doch noch später machen" Ich schüttelte den Kopf, ich wollte wirklich heim. Schließlich wollte ich kein Mord und Totschlag veranstalten, wenn Sessy hier auf einmal auftauchen würde. -------------------------------------------------------------- Wie sie sich bewegt und gesungen hatte, ist ihm nicht entgangen. Zuerst fühlte sie sich unsicher, doch dann ging sie aus sich heraus und zeigte ihr ganzes Können. Er war anfangs erstaunt gewesen, obwohl er es nie zeigte. Ihre Aura wurde heller und ihre ganze Kraft kehrte wieder zurück, aber warum? Was steckte dahinter? Er hatte sich die Vorstellung viel schlimmer vorgestellt, irgendwelchen Krach den sie veranstalten würden. Es war auch sehr laut gewesen, nur die Musik war angenehmer, als er sich das vorgestellt hatte. Und auch sie hatte eine schöne Stimme, vielleicht sogar die schönste, die er bis jetzt gehört hatte. Sie sang das Lied voller Energie und bewegte sich graziös auf der Bodenerhebung. Er hatte sich dabei ertappt wie er sie zum ersten Mal anstarrte, weil sie so schön hergerichtet war. Doch das würde ihm hoffentlich kein zweites Mal passieren. Zugegeben, sie war von Haus aus schön, viel schöner als alle anderen Angestellten Dienerinnen die er besessen hatte. Er hatte am Anfang gedacht, dass sie genauso eingebildet wäre, wie alle anderen, stattdessen erfuhr er dass sie etwas bedrückte und dass sie alles andere als Männer bevorzugte. Dieser Sache würde er noch auf den Grund gehen. Er sah sie vor der Tür stehen, immer noch in den Klamotten, die sie beim Konzert getragen hatte. Nun, sie war wenigstens zuverlässig und hielt sich an die Abmachung, jetzt würden sie bald zurückkehren müssen. -------------------------------------------------------------- "Ich bin wieder da" Schnellen Schrittes ging ich an ihm vorbei und schnurstracks auf mein Zimmer. Dort lehnte ich mich an die Tür und rutschte runter. Ich legte meinen Kopf auf die Knie und blieb eine Weile in dieser Position. °Jetzt muss ich wieder von meinem Freundeskreis weg, wer weiß wann ich wieder hierher komme, ob ich überhaupt hierher komme° Ich konnte Cleo und Ruichi nicht in die Augen sehen, als ich mich verabschiedete. Der Schmerz war einfach zu groß gewesen, zu sehen wie traurig und entsetzt sie dreinschauten. Schließlich bin ich dann den Weg nach Hause allein gegangen, ich brachte es einfach nicht fertig, Ruichi zu fragen, ob er mich ein letztes Mal nach Hause fahren würde. Ich seufzte schon wieder, wie ich es schon etliche Male an dem Tag tat. "Kannst du nicht wenigstens draußen warten, es ist schon schlimm genug für mich wenn du immer in meiner Nähe bist" Ungläubig starrte er mich an, ich wollte ihn jetzt nicht sehen, schließlich war er derjenige der den ganzen Schlamassel verursacht hatte. °Wäre ich damals, doch nicht in diese Seitengasse eingebogen° Kurzerhand stand ich auf und ging ins Bad. Dort wusch ich mich gründlich und zog mich um. Ich zog meinen grünen Kampfanzug an und ging runter in die Küche. Dort wartete Sess geduldig auf mich. °Wahnsinn, das der so was wie Geduld besitzt grenzt schon fast an ein Wunder° Schnell machte ich mir was zum Essen zurecht und packte nebenbei noch nützliche Sachen in meinen Rucksack. Das alles würde mir hier wieder so sehr fehlen. Auf einmal fing meine Feder an zu leuchten. Alles tauchte in eine grünes Licht ein. Was hatte das zu bedeuten? Auf einmal sah ich Kazuri in einem grünen Ball vor mir. "Aika pass auf, du bist in großer Gefahr" "K-kazuri, was ist los?" "Nimm dich in acht Aika, Truppen rücken näher" "Kazuri, warte, Kazuriiii" Ich schluckte, eigentlich wusste ich nicht was mir mehr Unbehagen bereiten sollte, die komische Nachricht und das plötzliche Verschwinden Kazuris oder dass Sess neben mir stand und die ganze Aktion beobachtete. "Ich schätze du hast mir einiges zu beichten" Ich musste wieder schlucken, oh ja, das hatte ich, nur wenn ich ihm das sagte war wahrscheinlich ich dran. "Ich kann es dir nicht sagen" "Warum" "Warum, warum, warum wohl? Du würdest meine Lage schamlos ausnutzen, darum, als ob ich nicht schon genug am Hals hätte, musst du mir das Leben noch mehr zur Hölle machen" Er sah mich schweigend an. "Kazuri wollte mir was Wichtiges mitteilen, ich weiß nur nicht was........wir müssen schnell zurück ins Mittelalter" "Du sagst mir erst was es alles damit auf sich hat" "Alter bist du schwer von Begriff, Nein hab ich gesagt" Oh oh, jetzt gibt's Ärger, er schritt langsamen Schrittes auf mich zu und sein Blick verriet mir nichts gutes. Unwillkürlich drehte ich mich herum und wollte weglaufen, als ich gegen ihn mit voller Wucht prallte. Nun waren wir wieder da wo wir angefangen hatten. Er packte mich am Hals und zog mich näher. Dieser Typ machte es doch absichtlich! Er wusste, dass ich es hasste wenn er mir so nah kam. Na warte, irgendwann würde er es abbüßen müssen. Ich schloss die Augen und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. "Lass mich los.....du erwürgst..mich!" "Sag mir die Wahrheit" "Du würdest mir erstens nicht glauben und zweitens meine Lage ausnutzen" "Und wenn ich es nicht tue?" "Das glaube ich nicht" Er packte fester zu, seine Krallen bohrten sich in meine Haut. "..AH.." Ich röchelte nurnoch, aber ich sagte nichts. Ok, er machte wirklich ernst, sein Druck verstärkte sich immer mehr. Mittlerweile konnte ich schon fast vom Boden abheben, ich stand nurnoch auf Zehenspitzen. "...Ist....gut....ich...." Er lockerte seinen Druck ein wenig und zog mich stattdessen an sein Gesicht. Ich glaube, in dem Moment berührten sich fast unsere Nasenspitzen. Ich riss vor Verwunderung meine Augen weit auf und hatte fast aufgehört zu Atmen. "Ich höre" "Du weißt dass ich das hasse, das tust du absichtlich" "Ich würde es nicht tun, wenn du mir am gestrigen Abend eine Antwort geliefert hättest" "NIEMALS" Stocksauer starrte ich ihn an, doch dann wurde mein Blick wieder trüber. Ich konnte ihn wie schon so oft nicht mehr anblicken und wendete den Blick zur Seite. "Das geht dich nichts an, das hab ich dir schon mal gesagt......ich erzähl dir alles wenn wir im Schloss sind, hier ist es zu gefährlich" Es hatte ja doch keinen Sinn, er würde es früher oder später sowieso herausfinden, es war nur eine Frage der Zeit und ich konnte wählen, zwischen Gewaltsamer oder Ungewaltsamer Antwort. Seufzend ergab ich mich meinem Schicksal und wurde endlich von ihm losgelassen. "Wir gehen" Ich packte den Rest noch schnell zusammen, ehe ich ihm hinterherging. Am Brunnen angekommen drehte ich mich noch einmal herum. Hatte da jemand nach mir gerufen? Nein, das war sicher nur Einbildung. "Komm her, halt dich an mir fest" "Ich springe alleine" Er knurrte. Ich verschränkte die Arme vor mir und blickte ihn herausfordernd an. "Ich sagte komm her, reiz meine Geduld nicht" Ich wollte ihm was entgegnen, entschied mich aber dafür lieber die Klappe zu halten. Langsamen Schrittes ging ich zu ihm und stellte mich neben ihn hin. Er starrte unentwegt in den Brunnen, spürte er was? "Was ist?" "Wenn du nicht sterben willst solltest du meinen Rat lieber befolgen" "Also meinte Kazuri das mit Truppen, du spürst was, hab ich recht" Keine Reaktion, stattdessen packte er mich an der Hüfte und nahm mich auf den Arm. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf meine Wangen. Was sollte denn das jetzt? Erst hieß es doch, ich sollte mich nur festhalten. Mit einem flinken Satz sprang er in den Brunnen. Wieder dieses warme Licht und es schien fast so als ob wir schwebten. Mein Stab erschien wieder in der Hand. Ich hatte also recht, hier waren wirklich Dämonen. Jetzt waren wir wieder im Mittelalter. Ich richtete mich auf und wollte hochspringen, doch seine Hand schnellte hervor und zog mich hinter ihn. "Bleib dicht hinter mir, wenn dir dein Leben lieb ist" Ich verdrehte genervt die Augen "Wenn du meinst" "Jetzt" Er sprang mit einem Mal hoch und ich folgte ihm so gut ich konnte. Oben angekommen sah ich mit erschrecken zu, wie mehrere Youkais in schwarz auf uns zukamen. "Willkommen Prinzesschen" "Ihr schon wieder" "Oh, was soll denn diese derbe Begrüßung, wir wollten dich nur abholen" Dabei spreizte er seine Finger und seine Klauen wuchsen zu langen Krallen. Wo hatte ich das schon mal gesehen? "Sie gehört mir und wenn ihr es wagt sie anzufassen, dann kann ich für nichts garantieren" Er lachte schallend. Seine Männer stimmten mit ein. "Wir wollen keinen Ärger Sesshoumaru-sama, Herrscher des Westens, wir wollen lediglich diese süße Lady hier" Er deutete auf mich und ließ gleichzeitig ein kleines 'Holt sie mir' ertönen. Sess schnellte vor und zerlegte einige von ihnen in Sekundenschnelle. Ich hatte keine Zeit zu überlegen was ich tun sollte, sie bildeten einen Kreis und griffen mich ebenfalls an. Am Anfang ging alles recht schnell, sie waren stark, aber nicht zu stark, ich zerlegte mittlerweile schon den siebten. Sessy warf ab und zu ein Blick auf mich und half mir manchmal aus einer misslichen Lage. Es war ein Gemetzel sonders gleichen! Ich hatte schon etliche Kratzer an meinem Körper. Gerade als ich mich zu Sess umdrehen wollte packte mich einer von ihnen und schlug mich auf den Boden. "Ahhhh" "Ja schrei nur Prinzesschen, aber das nützt dir nichts mehr, keinen Schritt weiter Sesshoumaru... (er beugte sich zu mir vor)...oder die Kleine ist tot" Er zog mich brutal hoch und setzet seine ausgestreckten Krallen unter mein Kinn. "Also wo ist die Kette?" Ich fasste mir an den Hals, sie war weg! Nein, das durfte nicht sein, sie war weg! "Ich weiß nicht was ihr meint" Ein kräftiger Schlag in die Magengegend hätte mir hundertprozentig das Bewusstsein geraubt, wenn der Youkai mich nicht unbehindert danach gleich brutal an den Haaren nach hinten riss. Ich keuchte, meine Augen weit aufgerissen und den Bauch krampfhaft festhaltend. Ein Hustenreiz überkam mich, ich hustete....BLUT! "Also ich höre, es wird nur schlimmer wenn du es mir nicht gleich sagst" Ich musste erst nach Luft schnappen bevor ich ihm überhaupt etwas entgegnen konnte, ich drohte jeden Moment das Bewusstsein zu verlieren, so arg waren die Schmerzen im unteren Bereich. Ich schaute zu Sess rüber, seine Augen verfärbten sich Rot. "Was ist das für ein Gefühl machtlos zu sein Sesshoumaru" Sessy fackelte nicht lange und ging zum Angriff rüber, das hätte er allerdings nicht machen sollen. Ich musste dafür leiden! Wieder bekam ich einen heftigen Schlag diesmal ins Gesicht. Ich blutete schon aus allen Ecken, man konnte schon sagen, ich war schon fast gar nicht mehr bei Bewusstsein. Da kam mir auf einmal eine blendende Idee. "Sesshoumaru....." Es kostete mich unheimliche Kraft überhaupt seinen Namen zu rufen. Es war nur ein leises Wimmern, aber ich war mir sicher, dass er es gehört hatte. "Bitte.....ihr müsst mich......angreifen.......vertraut...mir" Ich konnte seine Unschlüssigkeit sehen, er dachte bestimmt ich sei verrückt, doch ich hatte einen Plan! Ich musste wieder husten, wieder Blut und diesmal mehr. Der Dämon hinter mir schmiss mich auf den Boden und trat auf mich drauf. "Bitte.......jetzt" Ich konnte ein kurzes Nicken erkennen, ehe er sein Schwert zog und mit einem Schlag zur Seite schwang. Eine rießige Druckwelle kam auf mich und dem Youkai zugerast, in dem Moment rief ich "Schutzschild" und der Youkai hinter mir verschwand schreiend, so wie der Vampir damals, dem ich eine Energiekugel zugeschickt hatte. Um mich herum hatte sich eine grüne Kugel gebildet, wie beim ersten Mal, als ich gegen Sess gekämpft hatte. In dem Moment konnte ich mir nicht helfen, ich war Sesshoumaru dankbar, dankbar dass er mich gerettet hatte und das schon zum dritten male. Schnell war er bei mir und hob mich vorsichtig hoch. In dem Moment musste ich mich übergeben. Alles was ich rausgekotzt hatte war Blut und noch mal Blut! Ich musste ein unendlich fürchterliches Bild abgegeben haben. Leise konnte ich unter Tränen etwas sagen, dass was ich mir nie erträumt hätte, jemals zu ihm zu sagen. "Es...tud mir leid" Dass mir jemals vor ihm etwas leid tat, hatte ich bis zu diesem Moment nie geglaubt. Erst jetzt verstärkten sich die Schmerzen, ich hatte sie nicht in voller Stärke gespürt, da ich unter Schock stand, jetzt aber machten sie sich nur zu deutlich bemerkbar. Keuchend klammerte ich meine Arme um meinen Bauch. Er legte sein Fell um mich und wir stiegen in die Luft auf. Wir schwebten! Wie war das möglich? Ich wollte mich umdrehen, doch ich sackte verzweifelt in meine Ursprungsposition. Ich hatte mittlerweile solche großen Schmerzen, dass ich meinen Körper nicht mehr kontrollieren konnte. Ich wandt mich wie verrückt in seinen Armen und schrie auf, ich konnte nicht mehr. Ich schaute ihn aus verzweifelten Augen an. Sicherlich musste er denken, was ich für eine jämmerliche Person war, doch mir war es egal. Mir war zu diesem Zeitpunkt alles egal, nur diese Schmerzen sollten verschwinden. Sessy legte seine Hand hinter meinen Nacken und drückte auf eine Stelle drauf. Plötzlich wurde alles um mich herum dunkel und ich brach erschöpft in seinen Armen zusammen..... So, endlich fertig, ich hoffe ihr habt nicht allzu lange warten müssen, wenn ja tud mir echt leid. Ich weiß, die FF ist ein bissl brutal geworden, aber dafür doch umso schöner der Schluss *gg* Naja, wie gesagt, Sess wird jetzt eine andere Aufgabe zuteil, die wird ich jetzt aber noch net verraten. So, wie immer hoff ich jetzt auf eure Meinung ^-^ Kapitel 10: Verlorenes Vertrauen! --------------------------------- Mir kam es so vor als ob ich zwischen dem Gefühl von Taubheit und dem unendlichen Nichts schwebte. Ich spürte irgendwie, dass ich erst vor kurzem in diesem Zustand verweilte, mein Körper fühlte sich müde an. Bestimmt war ich wieder für etwas längere Zeit weggetreten. Wie lange das wohl sein mochte? Was hatte Sess da an meinem Nacken gemacht? Ich konnte mir das nicht erklären, aber ich war ihm überaus dankbar dafür gewesen, die Schmerzen zuvor waren unendlich stark gewesen, so stark, dass ich nicht mehr ruhig liegen konnte und mich ständig in seinen Armen wand. Langsam kam die ganze Erinnerung zurück. Stück für Stück und sehr schleppend. Ich merkte wie ich immer wacher wurde, doch meinen Körper immer noch nicht dazu bewegen konnte sich irgendwie in eine andere Liegeposition zu begeben. Meine eine Hälfte des Körpers auf der ich lag, tat schon weh. Plötzlich bemerkte ich die Aura eines anderen. Wie war das möglich? Wer war hier noch im Raum vorhanden? Mühsam versuchte ich die Augen zu öffnen. Das ganze Bild war unscharf und verschwommen, doch es klarte von Sekunde zu Sekunde auf. Umrisse wurde sichtbar. Ich starrte zur Decke. Moment mal, sie kam mir so bekannt vor, genau! Ich befand mich in meinem Zimmer bzw. in Sessys Schloss. Behutsam drehte ich meinen Kopf in die Richtung in der ich die Aura vernahm. Ein langes wuscheliges Fell und ein gold glänzende Augen fielen mir sofort in mein Blickfeld. °Sesshoumaru° Nunja, jetzt war ich dran. Ich müsste ihm von vorn bis hinten die ganze Geschichte von mir erzählen, schließlich hatte ich es ihm versprochen, wenn auch nicht freiwillig! Andererseits war er sehr stark und konnte mir vielleicht helfen, meine Gegner zu besiegen, doch dafür müsste ich ihm vertrauen können und allein schon der Gedanke daran, ließ Zweifel in mir aufkommen. Mit einem Mal verspürte ich großen Hunger, sehr großen sogar, denn in diesem Moment meldete er sich lautstark. Wie lange lag ich hier denn, wenn mein Magen schon so heftig zu rebellieren begann? Ich bedurfte überhaupt keiner Worte, denn Sess verschwand kurze Zeit, das meinte ich wortwörtlich, er löste sich einfach in Luft auf! Und wenige Sekunden später stand er mit einem Teller Suppe und einem komischen Fläschchen da. Langsamen Schrittes, so wie ich es natürlich gewohnt war kam er näher und setzte sich an die Kante meines Bettes. Mir kam es dabei vor, als ob er eine ganze Ewigkeit gebraucht hätte um an diesen Platz zu kommen. War er wirklich langsamer geworden, oder hatte mein Gehirn Schäden vom Kampf davon getragen? Er schob nicht gerade behutsam seine Hand unter meinen Rücken und stüzte mich mit einem schnellen Ruck in die Sitzposition. Wenn das ganze nicht so schnell gegangen wäre, hätte ich womöglich Zeit gehabt laut aufzuschreien. Mein Bauch ziepte und spannte gewaltig! Doch es geschah in weniger als einer Sekunde und dafür wäre zum Schreien beim besten Willen keine Zeit geblieben. Immer noch sagte er nichts und fing stattdessen an die Suppe mit dem Löffel in meinen Mund zu schieben. Ich konnte ihn zwar öffnen doch dann war es auch schon aus. Mein Magen nahm den Rest nicht an! Ich prustete sofort die ganze Suppe heraus und verstreute sie über mein Bett. Was war denn los? Sollte das ein Zeichen dafür sein dass ich nichts mehr essen konnte, weil der Youkai mir ein Loch in die Magengegend geschlagen hatte? Oh Hilfe, das würde bedeuten ich machte es nicht mehr lange mit und sah bald die Radieschen von unten wachsen! Was mich aber noch um einiges mehr wunderte, der Kerl brachte doch tatsächlich so viel Geduld auf, dass er mich noch nicht mal dafür schlug. Immerhin hatte ich das ganze Bett versaut und ihn auch. Nudeln und kleines sonstige Teile waren nun in seinen Haaren verfangen. Dabei machte er einen so komischen Eindruck dass ich fast lachen musste, wenn mich mein Magen nicht sofort zurecht gewiesen hätte. Schon die kleinste Bewegung ließ ihn bemerkbar machen. Also gut, das ganze Spiel begann von neuem. Sessy nahm den Löffel noch einmal und versuchte mir die Brühe in den Mund zu schieben. Dabei erzielte er jedoch genau das gleiche Ergebnis wie beim ersten mal. Jetzt sah ich dass es mit seiner Geduld aus war. Schließlich nahm er selber die Suppe in den Mund und kam meinem Gesicht gefährlich nahe. Er wollte es mir per Mund einflößen! Hilfe, das würde er nie und nimmer schaffen! Mit einer ruckartigen Bewegung drehte ich meinen Kopf nach links und sein Gesicht verschwand aus meinem Blickfeld. Was bildete er sich eigentlich ein? Er würde genauso wenig damit erreichen wie mit dem Löffel zum Mund Schiebeversuch. Mein Magen streikte und daran konnte er auch nichts ändern. Ich wurde langsam wieder in die liegende Position gedrückt, diesmal aber etwas sanfter. Mühsam konnte ich ein Aufstöhnen verbergen. Ich sah ihn an. Sein Blick konnte man ungefähr mit einer Wand vergleichen! Nur die Wand blickte einen dann etwas wärmer an, als er! Unwillkürlich sträubten sich meine ganzen Nackenhaare und mir wurde schlecht. Keine Ahnung ob von dem jetzt schon ziemlich groß gewordenen Hungergefühl oder die Tatsache dass er mich gleich zwingen würde, mir die Suppe einzuflößen! Doch nichts passierte. Es saß seelenruhig da und starrte mich an. Warum zwang er mich nicht wie sonst immer? Ich drehte mein ganzes Gesicht zu ihm und sah ihn vollkommen unsicher an, was hatte er vor? Schließlich entschloss ich mich doch dafür ihn was zu fragen. "Warum tust du's nicht?" Er stand auf und sah mich dabei aber immer noch an. "Du sollst es selber wollen" °Was° °Woher dieser plötzliche Sinneswandel? Ich glaub ich hab wirklich große Schäden beim Kampf erlitten° Ich sah ihn diesmal immer noch verunsichert an, diesmal aber mit einer Mischung aus totalem Unverständnis. Ich wollte was sagen, ließ es dann aber bleiben und versuchte mich dabei aber selber aufzustützen. Es tat ziemlich weh und ich ließ mich wieder keuchend in mein Kissen zurücksinken. "Du bist noch zu schwach, du kannst dich nicht aufstützen, nicht allein, du solltest dir die Frage selber stellen ob du lieber weiterleben willst oder an Hunger stirbst" Pah! Das hätte er wohl! Ich biss meine Zähne zusammen und versuchte nochmals aufzustehen. Wieder die gleichen Schmerzen, mir trieb es die Tränen in die Augen aber ich wollte es schaffen, ihm beweisen dass ich alles andere als schwach war. Also biss ich noch fester auf meine Unterlippe und versuchte den rasenden Schmerz in meinem Bauch zu ignorieren. Stück für Stück und unter größter Anstrengung schaffte ich es schließlich, schob mit der freien Hand das Kissen grade und lehnte mich erschöpft gegen es. "Siehst du der Glaube versetzt Berge, ich habe nie an einer Sache gezweifelt und was andere für unmöglich hielten hatte ich stets geschafft....es gibt keine Probleme, nur Aufgaben die zu bewältigen sind" Ich sah ihm an, dass er überrascht war, doch das konnte er geschickt hinter seiner kalten Maske verstecken. So kalt wie er war, war er gar nicht, das bewies doch schon die Schonung die er mir zukommen ließ, wenn auch nicht für immer aber zumindest im Moment. Warum tat er das dann? "Wieso hast du dich bei mir entschuldigt?" Wie bitte, wann hatte ich mich entschuldigt? Ich überlegte, ach ja, vor dem Kampf als ich verwundet war. Ich senkte den Kopf und lächelte bitter. "Erinnerst du dich, dass ich dich im Krankenhaus für meine jetzige Lage beschuldigt habe? Das stimmt unter Umständen wahrscheinlich gar nicht. Du hast mich dreimal gerettet, ich wäre schon viel früher draufgegangen. Eigentlich ging dich der Kampf nichts an, du aber hast mich verteidigt" Ich schielte zu ihm rüber, er kam soweit mit, dass sah ich, trotzdem bewegte er sich nicht von seinem Platz eben so wie seine regungslose Mine. "Es tud mir deshalb leid weil ich euch die ganze Zeit misstraut habe, ihr habt mir vertraut als ich das Kommando gegeben hatte euer Schwert auf mich und den Youkai zu richten......das heißt zwar nicht, dass ich mich euerem Willen unterordnen werde, aber ich habe gewisses Vertrauen" Ich lächelte leicht. Das hatte er nicht erwartet, nicht von mir! "Und ich weiß genauso, dass ihr mich nicht schonen werdet, jetzt nicht und auch in Zukunft nicht, trotzdem ich bin nicht wie ihr Sesshoumaru-sama!" Die Verwirrung stand ihm direkt ins Gesicht geschrieben, ich hatte ihn zum ersten mal mit vollen Namen und 'sama' angeredet. Ich zog ein Knie hoch und stützte meinen Arm darauf. Es nützte nichts, ich musste es wahrscheinlich doch tun! Ich würde sonst wirklich sterben. Außerdem sollte ich seine jetzige Geduld nicht aufs Spiel setzen. "Tut was ihr nicht lassen könnt, ich muss mich diesmal anscheinend wirklich fügen" Er hatte es gut verstanden, was ich damit gemeint hatte, er sollte mir die Suppe per Mund einflößen. Kein angenehmer Gedanke aber wenn ich zwischen Leben und Tod wählen wollte, dann lieber leben! Mein Magen stach schon ziemlich arg und mir wurde langsam übel. Sess stützte sich von der Wand ab und setzte sich erneut auf mein Bett. Ich wurde nervös, natürlich hatte er es bemerkt und sah mich kurz an ehe er die Suppe in sich aufnahm und mich leicht in liegende Position drückte. Mein Herz raste! Das war das erste mal, dass ich jemand den Befehl gab mir so nah zu kommen. Ich schloss die Augen. Hoffentlich war das schnell vorüber! Er beugte sich vor und als er meine Lippen berührte, verkrampfte ich mich schlagartig, öffnete dann aber doch leicht den Mund. Die Flüssigkeit floss bis in meinen Magen, wieder wollte ich aufstoßen, wurde aber von Sess' Lippen daran gehindert, so musste ich widerwillig schlucken, doch zu meiner Überraschung stieß ich nicht mehr auf! Das wiederholte er noch etliche Male, bis der Teller lehr war. Erleichtert schlug ich die Hände über mein Gesicht und ließ sie an dann langsam runtergleiten. Sessy hingegen stand wortlos mit dem Geschirr auf und verschwand hinter der Tür. -------------------------------------------------------------- Erst hatte er geglaubt, sie würde es nicht überleben, den Verletzungen zufolge. Doch ihr Körper war sehr stark. Auch eine ungewöhnliche Eigenschaft eines Menschen. Sie lag eine ganze Woche in dem Bett bis sie dann nach und nach erwachte. Er hatte es sich schon gedacht, dass ihr Magen nichts annehmen würde, doch ihre Antwort kam so unerwartet, dass er für einen kurzen Moment seine Selbstkontrolle verlor. Die Worte schwirrten ihm jetzt noch umher. Sie klang dabei nicht wie er es von ihr kannte, sie hatte eine gewisse Wärme in ihrer Stimme gehabt, dass sie auch gleichzeitig erwachsener klingen ließ. Alles hätte er erwartet nur nicht so eine Antwort! Natürlich wollte sie es nicht, aber sie hatte selber eingesehen, dass es nicht anders ging. Als er sich dann schließlich vorbeugte um ihr die Suppe einzuflößen, verkrampfte sie sich schlagartig, wurde dann aber von Mal zu Mal lockerer und ließ es sich willig über sich ergehen. Was wurde ihr angetan, dass sie sich vor so etwas fürchtete? Schon allein seine bloße Anwesenheit bereiteten ihr Unbehagen, das spürte er, auch wenn sie sich noch so gut hinter ihrer Maske versteckte. Sie konnte ihm nicht das Geringste vormachen. Doch dieses mal, schien sie gar nicht überrascht zu sein, dass er bei ihrem Erwachen, an ihrem Bett saß. Sie wirkte bei ihren Worten so Erwachsen, eine völlig neue Seite an ihr. Sie vertraute ihm jetzt also, eigentlich hätte er sich darüber lustig machen müssen, dass Menschen so leichtgläubig waren, doch bei ihr war es ein anderer Fall. Es brachte ihn dazu, darüber nachzudenken. Er würde sie sowieso noch fragen, was es mit den ganzen Kämpfen und Kazuri zu bedeuten hatte, vielleicht würde er dann eine Antwort bekommen! -------------------------------------------------------------- "Aika, du bist wieder da!" Rin kam auf mich zugerannt und schmiss sich mir in die Arme. Die Kleine war ja so süß! Als sie das Gesicht wieder zu mir empor hob, konnte ich Tränen in ihren Augenwinkeln erkennen. Sie weinte! Nur warum? Wegen mir? "Ich dachte ich sehe dich nie wieder, ich habe Sesshoumaru-sama die Ohren vollgeheult, er solle dich wieder zurückbringen und jetzt hat er mir meinen Wunsch erfüllt" "Ach Rin, du brauchst doch wegen mir nicht zu weinen, das bin ich nicht wert!" "Doch bist du, ich hab dich so lieb Aika, ich will nicht dass du wieder weggehst, versprich mir das" Ich überlegte und verfiel in Trauer. Wenn ich jetzt bejahte, dann würde das heißen, dass ich meine Freunde nie wieder sehen würde! Aber ich konnte ihr doch nicht das Gegenteil sagen! "Rin, ich kann es nicht versprechen, ich stecke in einer ziemlich misslichen Lage" Ich sah ihr zwar an, dass es nicht die Antwort war die sie hören wollte, doch sie nickte leicht. "Wusstest du schon, dass wir noch besuch kriegen?" "Besuch? Von wem denn?" Sie legte ihren Finger auf das Kinn und verdrehte die Augen ganz lustig. "Ich glaub er heißt Kanshenki und kennt Meister Sesshomaru sehr gut" "Aha" Lustlos gab ich die Antwort zurück, was interessierte es mich, wer da kam? Sollte er nur seine Arbeit machen und mich nicht belästigen, dann war alles in Butter. Ich war sowieso schon so schlecht auf Youkais zu sprechen, wehe er kam mir zu Nahe, dann krachte es! "Willst du nicht baden Aika" "Wollen schon, aber ich fürchte ich kann nicht" "Meister Sesshoumaru hat gesagt, wenn du baden willst kannst du baden" "Das hat er gesagt?" Sie nickte freundlich. Ich konnte mich doch aber nicht bewegen, außerdem war meine Wunde bestimmt noch nicht ganz verheilt und würde im Wasser aufgehen. Aber ein Versuch war es Wert! "Ok, kannst du mir dabei helfen, ich glaub ich schaff das alleine nicht" "Hai" Freudig sprang sie auf und half mir unter Ächzen und Biegen aufzustehen und begleitete mich zu der Stelle an der ich schon mal gebadet hatte. Sie half mir dabei meine Sachen auszuziehen und mir den Verband abzunehmen. "Danke Rin, du kannst jetzt gehen, ich werde dich dann rufen wenn ich dich brauche ja?" "Mhm" Sie sprang freudig hinaus und schloss die Tür hinter sich. Stille! Fast zu still! Ich schüttete mir schnell kaltes Wasser über meinen Körper und schlüpfte dann schnell in die heiße Quelle. Das tat gut. Mir fiel dabei unser Lied auf dass wir zuvor gesungen hatten, es würde wahrscheinlich wieder ein großer Erfolg werden. Was Cleo und Ruichi jetzt wohl taten, sicher waren beide wieder am Grund und Boden zerstört! Ach was sollte ich machen? Ich wollte wieder zu ihnen, doch andererseits tat mir Rin dann so furchtbar leid. Ich steckte wieder in einer Zwickmühle, aber vielleicht konnte ich mit Sess das so regeln, dass ich ab und zu rüber durfte. Aber wie hoch waren schon die Chancen? Erdrückend klein, na ja dann musste ich eben warten bis er gute Laune hatte. Aber das würde sich genauso als schwierig erweisen, da er nie gute Laune hatte! Ach Mensch, solle einer diese ganzen Youkais verstehen, ich nicht! Obwohl ich ja selber eine war. Ich seufzte geschlagen und widmete mich dem blau angelaufenen Bauch zu. Ok, das hatte der Vampir wirklich gut hingekriegt, ich war für mein Leben gekennzeichnet, als ob schon die dieser lila Streifen um meine Hüfte Verunstaltung genug war. Ich war wirklich arm dran, wie würde wohl meine Zukunft aussehen? Das wollte ich mir erst gar nicht ausmalen, wenn es jetzt schon so schlimm um mich stand, aber irgendwann musste ich eine große Schlacht gewinnen oder verlieren. Das würde der entscheidende Kampf sein, da würde mir niemand helfen können. Doch warum war diese Organisation hinter mir her? Ich besaß nur einen harmlosen Stein, der mich an meiner Verwandlung hinderte! Genau! Das war es also, sie wollten, dass ich mich nicht verwandelte, vielleicht war ich ja in Wirklichkeit so stark, dass sie keine Gegner für mich wären. Aber dann blieb die Frage offen wofür sie mich und den Stein brauchten? Gab es da einen Zusammenhang? Eines stand fest, ich war ihnen im Weg, der Stein musste noch eine unaufgedeckte Macht haben, sonst würde sie keinen solchen Trubel veranstalten. Was hatte mir Kazuri damals gesagt? Ich musste auf eine Insel namens Kyoko, es soll anscheinend sehr wichtig sein, sie sagte je schneller desto besser. Das Grab meiner Eltern war auch dort, ich musste also zum Grab hin! Aber Sessy würde mich nie im Leben dort hin lassen, da konnte ich bitten und betteln. Ich wusste ja noch nicht mal wo das lag, ach die ganze Lage war zum Verzweifeln. Plötzlich leuchtete meine Feder auf. Ich machte mich schon auf alles bereit, ein neuer Angriff oder Kazuri oder sonst was, aber diesmal erschrak ich so heftig, dass ich fast dachte, das Wasser wäre zu heiß und mir zu Kopf gestiegen. Niemand anders als Cleo war da zu sehen! Aber wie war das möglich, sie müsste demnach auch so eine Kette besitzen. "W-w-was machst du denn hier?" "Aika, Kazuri hat mir erzählt dass du fast gestorben wärst" "Moment mal, also jetzt reichts langsam, ich bin wohl der Depp hier was? Ständig taucht jemand neues hier auf und ich hab keine Ahnung von nichts, es heißt nur, tu dies nicht, pass auf, jemand kommt gleich, ich hab die Schnauze so gestrichen voll Cleo! Könnt ihr alle nicht mal Klartext reden? Woher weiß Kazuri dass schon wieder? Und wieso kannst du mit mir jetzt reden? Ich kapier langsam gar nix mehr!" "Es tud mir so furchtbar leid, aber ich muss dir jetzt was gestehen, ich kannte deine ganze Vergangenheit von Anfang an Aika, ich und Ruichi waren für deinen Schutz in der Gegenwart zuständig, du hast davon nichts erfahren sollen, als du damals verschwunden warst, haben wir alle gedacht dass du tod wärst, und als du auf einmal wieder aufgetaucht bist und uns diese Story erzählt hast, hätte ich mich am liebsten selbst geohrfeigt, weil wir nicht auf dich aufgepasst hatten, dir hätte sonst noch was passieren können." "Ach so ist das, ihr habt es also die ganze Zeit gewusst und mir kein einziges Sterbenswörtchen gesagt, schöne Freunde seid ihr, ich dachte wir hätten keine Geheimnisse Cleo, ihr habt mich maßlos enttäuscht, ALLE BEIDE!!" Ich senkte meinen Kopf, die letzten Worte hatte ich nur so geschrieen, es war mir jetzt völlig egal, ob jemand zuhörte oder nicht. Das Leben war so grausam! Ich wollte keinen mehr sehen, alle beide hatten es gewusst und mir nie was gesagt, ich war immer die Dumme! Eine kleine Träne bahnte sich den Weg nach unten. "Man darf eben niemandem vertrauen, man wird nur enttäuscht und ausgenutzt, ich hab euch so sehr vertraut, nun weiß ich dass es falsch war, es tud mir leid Cleo, machs gut und werde glücklich!" Mit diesen Worten hatte ich die Verbindung aufgelöst und brach in heftiges Schluchzen aus. Warum nur? Warum immer ich? Von nun an würde ich allein kämpfen und mich allein durchschlagen, ich brauchte niemanden, das Blatt hatte sich gewendet. "Aika, warum siehst du so traurig aus, geht es dir nicht gut?" Ich unterdrückte erneut den Drang in Tränen auszubrechen. "Mir geht es gut, Rin" Sie schaute mich aus ihren dunklen Augen ungläubig an, aber ließ es dann doch sein eine weitere Frage zu stellen um mich nicht zu verletzen, sie war einfach goldig. Wir waren auf dem Weg zu Sesshoumaru, es gab Abendessen. Ich sah schrecklich aus. Und genauso fühlte ich mich auch, einfach schrecklich. Alle Schmerzen waren vergessen, sie waren zwar immer noch da, doch ich empfand sie nicht mehr so schlimm, viel größer war die Enttäuschung und der tiefe Stich in meinem Herzen von meinen eigenen Freunden, denen ich so sehr vertraut hatte und von denen ich am allerwenigsten gedacht hätte, dass sie zu so etwas fähig waren. Stillschweigend setzte ich mich an den mir zugewiesenen Platz und starrte auf meinen Teller. Rin ließ meine Hand los und setzte sich auf ihren Platz. Sie musterte mich immer noch still, dass konnte ich aus den Augenwinkeln erkennen. Und Sessy überblickte wie immer die ganze Lage. Schließlich zupfte mich jemand an meinem Kimono. Es war Rin, sie schaute mich sorgenvoll an und meinte dann "Willst du nicht endlich essen, du starrst schon die ganze Zeit auf deinen Teller, davon wird er auch nicht voller" Ich sah sie nur an ehe ich mich wieder dem Teller widmete und dann langsam Salat draufschaufelte. Jetzt hatte ich absolut keine Lust was zu essen, der ganze Appetit war wie weggeblasen, ich würde lieber etwas leichtes und gesundes essen. Eine Stille erfüllte den Raum, dass alles unheimlich klang was nur das geringste Geräusch machte. Dann plötzlich ging die Tür auf und ein anderer Youkai, wahrscheinlich auch höheren Ranges kam auf Sesshoumaru zugeschritten, dieser erhob sich vom Stuhl und begrüßte den Gast. "Das ist er" Rin flüsterte mir die Worte schnell ins Ohr, bevor sie sich wieder den Mund voll stopfte. Deshalb war hier alles so reichlich gedeckt und hergerichtet. "Ich begrüße euch herzlich Lord Sesshoumaru-sama!" Sessy nickte nur und wies ihm den Tisch zu, natürlich er war sich sogar zu fein um vor einem anderen hochrangigen Youkai eine Antwort zu absolvieren. Er setzte sich wie auf Befehl und musterte erst einmal Rin und dann MICH. °Glotz nicht so und friss° Ich war überhaupt nicht guter Laune, mir war zum Heulen zu Mute. "So und du bist also die berüchtigte Aika" "Was dagegen?" Er lächelte, für mich war es eher ein gehässiges Grinsen, ich hätte ihm am liebsten die Fratze poliert. "Nein natürlich nicht, du hast mich am Anfang nur sehr überrascht, mir hätten andere eine noch so gute Beschreibung von dir abgeben können, aber du bist in Wirklichkeit viel schöner, eins muss man Sesshoumaru lassen, Geschmack hat er jedenfalls" Ich schlug mit der Faust auf den Tisch. Was sollte das bitte heißen, er hatte Geschmack? Sowas ungehobeltes, der nahm sich aber was heraus. Zynisch antwortete ich "Deine Schleimmasche kommt bei mir nicht an, es lässt mich völlig kalt" Wütend sah ich ihn an und widmete mich dann weiter dem Salat zu. Die arme Rin tat mir nur leid, sie hatte sich ein wenig erschrocken, als ich mit der Faust auf den Tisch schlug, sie hatte mich ja nur von der netten Seite kennen gelernt. Jetzt saß sie erschrocken da und blickte mich furchtsam an. Ich sah sie beruhigend an und lächelte ihr zu. Dann beruhigte sie sich ebenfalls und aß auch weiter. Ich war nun fertig mit dem Essen genauso wie Rin und wollte gerade zum Gehen aufstehen. "Du bleibst hier" Diesmal war Sess der mir die Anweisung lieferte. Ich hatte aber überhaupt kein Bock bei dem Typen hier zubleiben und entschloss mich zu kontern. "Ich will aber nicht" "Das interessiert mich nicht" Mürrisch ging ich zu meinem Platz zurück und setzte mich laut drauf, wozu auf Manieren achten? "Rin geh schon mal vor, wir spielen später ja?" "Hai Aika-chan!" Das stimmte mich ein wenig froher und ich lächelte ihr noch zum Abschied zu. Sie wollte die Türe schließen als ihr noch was einfiel. "Aika, ließt du mir dann noch eine Gutenachtgeschichte vor?" "Aber selbstverständlich" Sie schloss freudestrahlend die Tür und meine Stimmung sank wieder auf Null. °Toll, warum will der das ich hier bleibe?° Kanshenki und Sesshoumaru starrten mich beide an. Kanshenki war der erste, der sich meinem sturen Blick entzog und antwortete: "Ich soll sie also für eine gewisse Weile ausbilden?" Sessy nickte. "WAAAS?" "Ich will gar nicht ausgebildet werden und schon gar nicht von diesem Typen" "Deine Meinung wird hier nicht gefragt" "Ich weigere mich" "Tu das und du trägst die Konsequenzen" Ich sah ihn scharf an. Wie konnte er mir nur so was antun? Als ob ich heute schon nicht genug gestraft worden bin und jetzt auch noch so was, ich glaubte es einfach nicht! "Wieso ausgerechnet er, ihr wisst dass ich...." "Ich habe meine Gründe, das müsste für dich ausreichen" "Tud es aber nicht" Er knurrte leise, ich hatte es schon wieder über die Grenze getrieben, aber diesmal musste es sein. "Zügele deine Zuge Menschenweib" "Ich bin kein..." Mitten im Satz brach ich ab, beinahe hätte ich mich verplappert, das war ziemlich knapp. Hoffentlich schöpfte er noch keinen Verdacht, das wäre ziemlich unpassend. Stattdessen fragte Kanshenki weiter. "Was bist du nicht?" "Vergiss es" "Meine Güte, jetzt weiß ich auch warum du solange bei ihm überleben konntest, du bist ganz schön mutig meine Kleine" "Ich bin nicht deine Kleine und hör endlich auf mit dieser Schleimtour" Beschwichtigend hob er die Hände und wandte sich wieder Sesshoumaru zu. "Kann ich jetzt endlich gehen?" Ich war mittlerweile schon so genervt, dass ich hier unbedingt weg wollte. "Morgen um 10 Uhr, Rin wird dir den Saal zeigen" "Recht herzlichen Dank, ich werde nicht erscheinen" Störrisch stand ich auf und ging eiligen Schrittes zur Tür und schlug sie mit einem lauten Knall zu. Ich konnte noch Kanshenkis amüsiertes Lachen hören ehe ich aus ihrem Hörbereich verschwand. Es wurde langsam dunkel und ich lag immer noch auf meinem Bett und starrte die Decke an. Rin hatte ich schon längst eine gute Nachtgeschichte gelesen und zu Bett gebracht. Ich war so müde, nicht körperlich sondern geistig, erst die Sache mit meinen Freunden, dann sollte ich von einem andern Typen ausgebildet werden, ich glaubte es ja nicht. Mir fiel dazu noch ein, dass meine Kette seit dem letzten Kampf verschwunden war. °Verdammter Mist, ich hab Kazuri doch versprochen darauf aufzupassen, jetzt kann ich sowieso nicht mehr kämpfen° Auf einmal fing die Feder wieder an zu leuchten und Cleo erschien wieder. "Aika, jetzt hör mir mal bitte zuerst zu bevor du wieder abbrichst" Sie war sichtlich verstimmt. Ihr Pech! Ich wollte nichts mehr mit den beiden zu tun haben. "Weißt du eigentlich wie viel Sorgen ich, Kazuri und Ruichi sich um dich machen? Nein! Du denkst immer, alle wären gegen dich und jeder würde dich ausnützen, komm endlich von dem Trip runter Aika!" "Ach ja? DU hast das nicht durchmachen müssen, was ich erleiden musste, du nicht, du hast nicht die geringste Ahnung!" "Aika, ich hab mich nicht noch mal bei dir gemeldet um mit dir zu streiten, ich wollte dir lediglich sagen, dass du deine Kette wiederbekommen sollst, du schwebst sonst in Lebensgefahr und das weißt du selber genauso gut wie ich" "Nein wirklich, ich hab nur keinen blassen Schimmer wo das Teil steckt" "Bei Sesshoumaru" Ich war verblüfft, was hatte sie gesagt? Bei Sess? Wieso denn das? Hatte er mir die Kette doch geklaut und mich hintergangen? "Woher weißt du das?" "Kazuri weiß zu jeder Zeit wo sich dein Amulett befindet, bzw. an welcher Stelle und sie sagte, es sei im Schloss, darum kann es nur Sesshoumaru haben" "Aika es tut mir leid, aber ich durfte dir nichts sagen, ich war zum Schweigen verpflichtet, du musst mir glauben, es fiel mir nicht leicht es vor dir zu verbergen, wirklich nicht!" Ich senkte traurig den Kopf, ich war schon wieder fast den Tränen nahe. Freunde hatten kein Geheimnis, egal wie groß es war und ich wäre vielleicht nie in diese missliche Lage gekommen, wenn ich von Anfang an alles gewusst hätte und mich darauf vorbereiten konnte. "Seit wann hast du das gewusst, sag bitte nicht von Anfang an" Sie zögerte und hatte anscheinend Angst mir die Wahrheit zu sagen, also gut, sie wusste es wirklich von Anfang an. Ich hätte das nie gedacht. Als wir uns das erste Mal begegneten war sie so nett zu mir und ich hatte eine so gute Freundin gefunden, zumindest glaubte ich das damals. Aber jetzt? Sogar Ruichi wusste es warum dann nicht ich? Ganz einfach, weil ich nie zu ihnen gehört hatte, alles war erfunden und erlogen, so war es! Man durfte eben nicht vertrauen. "Aika bitte.." "Cleo, ich möchte weder dich noch Ruichi in meinem ganzen Leben wiedersehen.......(einzelne Tränen liefen über meine Wangen)... ich hasse euch!" Damit war die Verbindung getrennt und ich schlug verzweifelt meine Hände über mein Gesicht und konnte den Tränenstrom kaum stoppen. Nie hatte ich geweint, aber das ganze war einfach zu viel! Ich kam mir so schwach vor, einfach jämmerlich! Erst nach ein paar Minuten konnte ich mich wieder beruhigen, strich meine Tränen weg und ging zum Fenster. Dort öffnete ich es vorsichtig und der kalte Nachwind bließ mir ins Gesicht. Ich sah nach unten, man konnte locker 100 Meter runterschätzen. Sollte ich es tun? Mein Leben hatte sowieso keinen Sinn mehr und länger quälen wollte ich mich auch nicht. Ich stellte einen Fuß auf die Fensterbank und wollte runterspringen, als ich die Aura eines anderen spürte, doch niemand war zu sehen. Ich drehte mich herum und blickte in mein Zimmer, es war leer! Aber ich spürte eindeutig dass jemand da war. "Wer ist da?" Keine Reaktion, es blieb totenstill und nur das Rascheln der Bäume konnte man vernehmen. Sollte ich es wagen? Was würde dann aber aus Rin werden? Die Kleine würde sicher bitterlich weinen, arme Rin! Das konnte ich doch nicht zulassen, immer wenn sie lächelte, gab es mir das Gefühl von Geborgenheit und von jemanden gebraucht zu werden. Dafür war ich ihr sehr dankbar. Nein! Ich konnte jetzt nicht weg. Ich wurde gebraucht, ich war zur Kämpferin geboren und würde meine Mission ausführen, koste es was es wolle. Meine Eltern wären auch nicht glücklich darum gewesen. Schließlich musste ich ja noch zur Insel Kyoko. Was hatte mich da nur geritten? Es war ja fast so als ob ich in Trance war. Ich musste zusehen, dass ich meine Kette wiederbekam und trainierte, aber bestimmt nicht mit dem Typen, da konnte Sess mich auch umbringen, aber das würde ich nicht einfach so wegstecken. Ich überlegte es mir anders. Schließlich stieg ich mit dem zweiten Fuß auf die Fensterbank und setzte mich mit den Füßen nach draußen hin. Ein unbeschreibliches Gefühl in einer solchen Höhe die Füße baumeln zu lassen. Ich betrachtete den Mond, die Sterne, einfach alles bis ich merkte wie mir jemand die Hand auf die Schulter legte und mir das Kinn zurückzog, damit mein Kopf nach hinten fiel. °Sesshoumaru, oh nein, ich hatte also doch richtig gelegen, es war jemand hier° "Was hatte da denn jemand vor?" Trotzig zog ich mein Kopf wieder vor. "Gar nichts" "So? Das sah aber ganz anders aus" "Dann musst du dir eben eine Brille besorgen" "Nani?" Oh, er wusste anscheinend nicht was das war, stimmt ja, wir waren im Mittelalter. "Vergiss es einfach" "Du hast dich heute ziemlich daneben aufgeführt, dafür müsste ich dich normalerweise bestrafen" Ich musste kurz auflachen, das war ja lustig. Sess ärgerte sich über mein Benehmen, zum kaputtlachen, als ob ich nicht andere Sorgen hätte. "Niemand hält dich auf, auch ich nicht" Ich drehte mich um, sein Gesicht war vom Schatten halb verdeckt, trotzdem konnte man es noch gut erkennen. Er schaute mich gelassen an, ohne irgendeine Regung, nur dieser kalte Blick war nicht da. "Du hast also nicht die geringste Angst?" Jetzt schaute ich wieder zum Mond. Was sollte ich ihm darauf antworten? Nach einer kurzen Pause antwortete ich ihm schließlich. "Was bedeutet eigentlich Angst Sesshoumaru-sama? Es gibt Menschen, die täglich in Angst und Schrecken leben, ihre Angst frisst sie auf und macht ihr Inneres kaputt. So leben sie ein Jahr, 10 Jahre und sterben schließlich. Was haben diese Menschen dann gelernt? Nichts! Nur um sich selbst Bange zu sein. Es gibt aber auch Menschen, die mit dieser Angst umgehen können und das Leben so genießen wie es ist, auch wenn sie wissen, dass es jeden Moment aus sein könnte. Was lernt man also daraus? Jeder Mensch hat vor bestimmten Dingen oder Tatsachen Angst. Es kommt nur darauf an wie man damit umgeht. Den Einen macht es fertig und der andere lebt damit. Fertig! Es kommt immer auf die Einstellung an. Ihr habt mich gefragt ob ich Angst hätte? Nein nicht im Geringsten, weil ich weiß dass ihr es nicht tun werdet" Jetzt hatte ich es ihm gezeigt. Diese Antwort kam wie ein Schlag ins Gesicht. Er starrte mich verblüfft an, obwohl er es versuchte so gut wie möglich zu verstecken, aber vormachen konnte er mir nichts. Schließlich war ich auch ein Dämonin, wenn nicht gerade im Moment, aber ich konnte auch spüren und fühlen, besser als andere Menschen. Ich entschloss mich dafür, es ihm jetzt zu sagen, jetzt war ein guter Zeitpunkt. "Ich habe euch noch was versprochen, ein Wunder dass ihr so geduldig gewartet habt" Er schaute mich wieder so emotionslos an, wie vor kurzem. Aber was solls. "Doch zuvor will ich meine Kette zurück" "Nein" Ein kurzes, schlichtes Wörtchen, dass mich beinahe von der Fensterbank fallen ließ. Der nahm sich aber einiges heraus. Na gut wie er wollte! "Dann tut es mir leid, euch mitteilen zu müssen, dass ich morgen nicht erscheinen kann und werde" Jetzt wurde er wieder sauer, er sah mich scharf an und war drauf und dran mir doch noch eins überzubraten. "Du kommst" "Auch wenn ich wollte ich könnte nicht" "Ich darf ohne Kette nicht kämpfen, es ist zu gefährlich" Also schön, heute wollte ich ihn so richtig schocken, jetzt würde sich herausstellen ob er die Karten gegen mich ausspielte oder nicht. "Mit dieser Kette wird mein Youkaiblut gezügelt" Jetzt war es raus, endgültig! Ich sah ununterbrochen in sein Gesicht wie er reagieren würde. Doch die erhoffte Mimik fiel aus, stattdessen war ich drauf und dran verwundert zu schauen. Seine Mundwinkel zuckten kaum merklich ehe er sich zu meinem Ohr beugte. "Ich hatte es mir schon gedacht, den endgültigen Beweis hast du allerdings heute selber geliefert" °WAS, unmöglich, er kann es nicht gewusst haben, Kazuri hat eindeutig gesagt, dass meine Verwandlung so vollständig verlaufen ist, dass niemand auch nur den geringsten Verdacht schöpfen könnte° Warum hatte ich es selber bestätigt? Auf einmal erschrak ich so heftig dass ich mir mit der Hand auf den Mund schlug. Stimmt ja, als mir heute fast der Satz rausrutschte, dass ich kein Mensch war. Ich musste anfangen zu lachen, ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen, eigentlich war die Sache mehr als Todernst und ich saß da und hielt mir krampfhaft den Bauch. Plötzlich baumelte die Kette wieder um meinen Hals, wie hatte er es denn geschafft und vor allen Dingen wann? °Natürlich, als er mir die Worte ins Ohr geflüstert hat° "Also ehrlich Senpai, ich muss zugeben dass ihr eine echte Konkurrenz für mich seid" "Wo war überhaupt die Kette gewesen?" "In deinem BH" Mein Lachen erstarb sofort. "Wollt ihr mir etwa sagen, dass ihr in mein BH geschlüpft seid? Das meint ihr nicht ernst" "Ich mache keine Scherze" Stille. Mir verschlug es die Sprache, ich hätte so etwas nicht von ihm erwartet. Ein Seitenblick zu Sess verriet mir dass es ihm Genugtuung bereitete, mein schockierten Gesichtsausdruck zu sehen. Ich stand seufzend auf und ging an ihm vorbei. "Eigentlich wäre ich euch jetzt gar nicht gutgesinnt Senpai, ich hoffe nur ihr wiederholt es nicht, sonst gibt's Stress! Ihr wisst ganz genau, dass ich so etwas nicht mag" "Du hast dir heute aber auch so einiges ergehen lassen" Zynisch antwortete ich "Das ist was anderes, ich habe es nur zugelassen weil ich keine andere Wahl hatte. Ich hätte es nie freiwillig gemacht" "Aber du hast es getan und das zählt" Ich legte mich sauer auf mein Bett. Er brachte mich noch auf die Palme wenn das so weiterging, ich musste das Gespräch schnell beenden. "Verlasst euch drauf, dass es kein zweites Mal vorkommen wird" "So?" Ich seufzte genervt. "JA! Und jetzt will ich schlafen, schließlich muss ich mich seelisch auf morgen vorbereiten" Anscheinend akzeptierte er die Meinung meinerseits, jedenfalls protestierte ich nicht mehr. Für ihn war nur wichtig dass ich morgen auftauchte. In weniger als einer Sekunde verschwand er, ich drehte mich noch kurz um, um nachzusehen ob er wirklich weg war. Die Aura spürte ich nicht mehr. Wie konnte er sich so schnell in Luft auflösen? Ach ich sollte mir darüber später Gedanken machen, jetzt brauchte ich erst einmal viel Schlaf um mich auf Morgen vorzubereiten. Kommis, kommis, kommis liebe Leute! Hab mir wie immer Mühe gegeben schnell das Kappi hochzuladen, aber die Schule *genervt die Augen verdreh* Hoffe euch hat der Teil gefallen und bis nächstes Mal Eure Aoko_ ^-^ Kapitel 11: Der neue Trainer ---------------------------- Und weida geht's ^^ Ich wachte in der Früh auf und hatte ein ziemlich flaues Gefühl im Magen. Diesmal war es aber nicht der Magen! Sondern etwas anderes. Meine Tage machten sich bemerkbar, ach du Schande! Mein Lacken war komplett rot und meine Klamotten ebenso. Ich musste ja wie ein Stein geschlafen haben um das nicht bemerkt zu haben. Was machte ich denn bloß? °Rin° Wo ist sie eigentlich? Ich konnte doch unmöglich Sessy bitten, mir neue Klamotten zu geben und das Lacken reinzuwaschen, unmöglich! Die Tür ging auf und in dem Moment versagte fast mein Herz, so Angst hatte ich gehabt. Doch Rin stand in der Tür mit einem neuen Kampfanzug. "Rin du bist meine Rettung, weißt du wo ich Sachen waschen kann und mich selber dazu?" Erst schaute sie verstört auf mich bis sie begriff. "Hai Aika, ich führe dich schnell hin, dort kannst du dich frisch machen, die Sachen überlass mir" "Ok" Ich packte sie schnell am Handgelenk und zog sie zur Tür hinaus. Sie führte mich zu dem Raum, wo eine kleiner Wasserfall zu sehen war, der dann letztendlich aus dem Schloss rausführte. Ich war Rin in dem Moment so dankbar wie noch nie in meinem ganzen Leben. Den Rest konnte ich selbst erledigen, zum Glück hatte ich in meinem Rucksack genügend Tampons und Binden eingepackt, so war ich jetzt gut versorgt. Schnell wusch ich mich und machte mich fertig. Rin riss ich dann kurzerhand das Lacken aus den Armen und fing an es selbst zu waschen, nach ca. 10 Minuten war alles behoben und mein Gewissen konnte wieder aufatmen. Jetzt gingen wir schnell wieder auf mein Zimmer, wo ich mir dann den schwarzen Kampfanzug überstreifte. "Sag Rin, du hast nicht zufällig schwarze Schminke hier?" Erst kuckte sie mich verdattert an und brach dann in einen Lachanfall aus. Ich schaute sie schief schmollend an. Was war daran denn so lustig? "Ja schon, hab ich aber wozu brauchst du denn das?" "Wenn ich kämpfe umrahme ich meine Augen damit, das macht mich dadurch ein wenig unheimlicher" Jetzt lachte sie schon wieder und kriegte sich diesmal fast gar nicht mehr ein, ich hatte keinen blassen Schimmer was das sollte. Bei mir Zuhause war das Tradition, jede Gruppe hatte seine eigenen Erkennungszeichen. Und unsere waren nun mal schwarz umrahmte Augen und ein schwarzer Kampfanzug. Das war die höchste Stufe die man erreichen konnte. "Bitte Rin" Sie schlurfte kopfschüttelnd zur Tür und tauchte in ein paar Minuten wieder mit schwarzer Farbe auf. Ich kramte schnell einen kleinen Spiegel aus meiner Tasche und begann mir die Augen damit zu umrahmen. Zum Schluss band ich meine Haare, die schon wieder ein gutes Stück gewachsen waren, ebenfalls mit einem schwarzen Haargummi zusammen. Jetzt war ich fertig! Ich drehte mich zu Rin um, die mich staunend musterte von Kopf bis Fuß und dann schließlich erfreut in die Hände klatschte. "Du siehst wie eine hochrangige Kriegerin aus Aika" "Das wollte ich hören" Ich lächelte ihr dabei zu und wollte gerade zu Sess und seinem 'Freund' losmarschieren, als sie mich aufhielt "Weißt du was Aika? Bringst du mir dann auch kämpfen bei?" Sie sah mich aus ihren großen, dunklen Augen an und wer konnte da schon Nein sagen? Aber andererseits war sie noch recht jung, das würde nicht unbedingt gut für sie sein. "Das wäre noch ein bisschen zu früh, aber wenn du willst bring ich dir Lesen und Schreiben bei, ist ersten weniger gefährlich und zweitens sehr nützlich im späteren Leben" Sie überlegte kurz und sprang mir dann freudig in die Arme. "Ja ok, aber wir fangen noch heute damit an ja?" "Meinetwegen" So nun war das Gespräch beendet und ich lief los. Mist ich würde bestimmt zu spät kommen. Das gibt Ärger! Hechelnd stand ich vor dem Esszimmer und drückte die Türe auf. Wie zu erwarten stand dort mein Auszubildender. "Ah, die Dame trifft doch noch ein, Sesshoumaru wollte schon los und dich holen" Zynisch antwortete ich "Nicht mehr nötig, ich hatte kurzfristige Probleme, die aber dank Rin behoben sind" "Die wären?" "Das geht dich nix an, klar?" "Holla, wer ist denn schon so früh am Morgen sauer? Bist du mit dem falschen Fuß aufgestanden?" Er lachte dabei, anscheinend über seinen selbstformulierten Satz. Wie blöd musste man eigentlich sein? Kanshenki fing sich kurzerhand wieder, als ich mich an den Tisch setzte und erst mal frühstückte, da ich keine Verweigerung bekam, aß ich erst mal genüsslich. Schweigend beobachtete er mich, das konnte ich sehen, denn sein Blick bohrte sich förmlich in mich hinein. Bei mir zuckte schon förmlich eine Augenbraue, das konnte doch nicht wahr sein, und so ein Perverser sollte mir Unterricht geben? Da wär mir sogar Sess lieber gewesen, obwohl ich bei Ihm wahrscheinlich jeden Kampf verlor! Ich musste mich wirklich beherrschen, jetzt nicht die Kontrolle zu verlieren, sonst wäre ich sofort auf ihn losgegangen. Doch Gott sei Dank ging die Tür auf und Sessy kam sichtlich verstimmt herein. "Wo warst du Menschenweib?" Heute waren ja alle gut gelaunt, das konnte ja noch was werden. "Wo liegt das Problem? Ich hatte gestern versprochen zu kommen und was ich verspreche, das halte ich auch. Es gab nur ein paar Probleme in der Früh, deshalb bin ich in Zeitverzug geraten, das war alles....und außerdem erst mal Guten Morgen" "Nächstes Mal erwarte ich Pünktlichkeit" Sessy ging an mir vorbei und setzte sich auf den freistehenden Stuhl am anderen Ende des Tisches. Er würde bestimmt meine Leistung beobachten wollen, ein anderes Auftauchen seiner Person konnte ich mir nicht vorstellen. Seufzend legte ich mein Besteck zur Seite und stand auf. "So wir können anfangen, wenn du endlich mit meiner Musterung fertig bist, oder habe ich etwa eine falsche Figur, die deiner nicht genügt?" Ich wollte ihn damit reizen und ihn dazu bringen, alles zu verleugnen, oder ihn zumindest vor Fluffy bloßzustellen, aber er konterte geschickt. "Ja ich bin fertig, übrigens gibt es nichts an deiner Figur auszusetzen, überhaupt stehen dir solche engen Kampfanzüge viel besser, als die komischen Klamotten von gestern, deine Figur kommt viel besser zur Geltung" Ich war um es milde auszudrücken ziemlich wütend über seine freizügige Antwort, ich hätte eher erwartet, dass er alles verleugnen würde und jetzt sprach er auch noch so freizügig, nicht das mich das störte, aber es störte mich! Und das um so einiges mehr, weil Sess auch noch hier war und seine Lauscher aufstellte. Nun gut, ich sollte die Beherrschung nicht verlieren und zusehen, dass ich nicht so schlecht im Kämpfen abschnitt, das wäre weit aus peinlicher gewesen. Kurzerhand drehte ich mich zu Sessy rüber und schaute ihn kurz musternd an ehe ich was sagen konnte. "Ich glaube, es wäre besser, wenn ihr den Tisch mit dem herumstehenden Zeug wegräumen würdet, rein aus Vorsichtsmaßnahme" Anscheinend schien er zu erraten auf was ich hinaus wollte, im Vergleich zu Kanshenki der ein blödes Gesicht machte und Null kapierte. "Wir gehen in einen anderen Raum" "OK" Als ich mich umdrehte, war Fluffy schon an der Tür, meine Güte der Kerl war aber schnell, kein Wunder, ich hatte vorhin schon erwähnt, dass ich gegen ihn wahrscheinlich nicht den geringsten Funken einer Chance hatte. Naja, würde sich noch herausstellen ob es bei seinem Besuch auch so war, hoffentlich nicht. Die Reise ging los, durch das ganze Schloss, ich dachte schon mein Haus wäre zu groß gewesen, aber das hier übertraf alles, nach einer kurzen Weile hatte ich jegliche Orientierung hoffnungslos verloren. Dabei war ich keineswegs dumm oder konnte mir nichts merken, aber selbst Cleos Gedächtnis würde hier versagen. Halt! Ich hatte mir gesagt, nie wieder etwas von ihnen wissen oder denken zu wollen, also Schluss damit! Wir waren angekommen, es war ein großer Raum in dem nichts stand. Weder irgendein Tisch noch ein Stuhl. Der perfekte Übungsraum. Ich ging in die Mitte des Zimmers und Kanshenki ebenfalls, während Sessy sich wie immer lässig gegen die Wand lehnte um das noch bevorstehende zu betrachten. Schnell wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. "Dir ist doch klar, dass ich dich auf keinster Weise schonen darf, auch wenn ich deinen zierlichen Körper nicht beschädigen möchte" "Und ob es das ist, das hatte ich auch nicht erwartet" Er lachte kurz auf ehe er vergnügt in die Hände schlug und sein Schwert aus seiner Scheide zog. "Nun gut, fangen wir an, du darfst anfangen" Ich grinste schadenfroh, der Typ hatte bestimmt auch keinen Grips, ich müsste ihn überlisten und dazu fiel mir der perfekte Plan ein. "Nein du darfst anfangen, du wolltest keine Rücksicht nehmen, also bitte" "Du hast ja noch keine Waffe, wo ist sie denn?" "Willst du reden oder angreifen" Ich stellte mich gerade hin und verschränkte die Arme hinter meinem Rücken. "Also gut" Er kam mit einer für mich eher langsamen Geschwindigkeit nach vorne geschnellt, ich war von Sess schon viel schlimmeres gewohnt. Im letzten Moment rief ich dann den Elementestab auf und rief "Let's play Darling" Mein Plan ging auf, er stutzte in dem Moment, da hier ja niemand Englisch konnte und ich holte aus und schlug ihn mit einem heftigen Windstoß in Richtung Wand. Das hatte weh getan, er ist mit seinem gesamten Körper aufgeprallt. °Oh das tat weh und zwar ganz gewaltig° Schadenfroh grinste ich und wollte selber zum Angriff übergehen, als er sich schnell aufrichtete und sein Schwert gegen meinen Stab hielt. "Alle Achtung Kleines, das war nicht schlecht, aber lass dir gewiss sein dass es kein zweites Mal vorkommen wird" Es entbrannte ein heftiger Kampf zwischen uns, mal hatte ich die besseren Karten dann wiederum er, wir waren so ziemlich gleich. °Ich muss ihn irgendwie überlisten können° Bis jetzt hatte ich meinen Stab nur als Abwehr oder als Schlagstock eingesetzt, er sollte ja später noch was geboten bekommen. Aber langsam ging er mir wirklich auf den Keks. "Jetzt reichts, ich hab das spielen satt, wo sind wir denn hier? Im Kindergarten?" Ich meinte das vollkommen ernst, er schien sich zu amüsieren über das Gesagte von mir. Schön, mal sehen ob er gleich noch mal lachen würde. "Verdoppelung" Neben mir erschienen wieder die fünf anderen Kämpferinnen, die alle wie ich aussahen. Und Bingo, sein Lachen verschwand. "Na hast die Hosen voll?" Ich sah ihm an, dass er Mühe hatte uns alle in Schach zu halten, er würde dass nicht länger mitmachen, also entschloss ich mich den selben Plan wie bei dem Vampir anzuwenden. Doch diesmal würde ich nicht meine Energie abschießen, sondern nur vereinzelte Energiebälle, die weitaus weniger schädlich für mich waren. Doch ich hatte einen Fehler in meiner Denkstrategie eingebaut und das wurde mir leider zum Verhängnis. "Wirbelstürme" Drei große Tornados entstanden und rasten mit hoher Geschwindigkeit auf ihn zu. Er kam vor Erstaunen gar nicht mehr weg. Anscheinend dachte er dass ich wie die meisten Frauen hier nichts auf dem Kasten hatte. Jetzt war es so weit, ich musste jetzt die Energiebälle abfeuern, bevor die Wirbelstürme ihn erreichen konnten. Denn wenn er den Tornados auswich, würden ihn wenigstens die Energiebälle treffen. "Energiebälle" Was ich jedoch nicht bemerkte war, dass sich die Tornados hier nicht auflösten sondern solange umherkreisten bis sie ein Opfer trafen. °Was geht denn jetzt ab? Was soll das denn? Beim ersten Mal war es doch nicht so, oder?° Doch da fiel mir die Antwort ein, wahrscheinlich hatte ich da 'Wirbelsturm' gesagt und nicht 'Wirbelstürme'. Wenn ich mich recht entsinnte, war es beim Kampf mit Sess so gewesen, dass ich von einem erfasst wurde und dann durchs Fenster geschleudert wurde. Danach wusste ich nicht mehr was passiert war. Lange konnte ich jetzt nicht mehr überlegen, denn sie machten alle drei kehrt, nach dem Kanshenki zwar ihnen auswich, aber dann wie geplant den Energiebällen zum Opfer fiel. Er war für eine gute Weile beschäftigt, doch was sollte ich machen? Diese Riesenstrudel steuerten direkt auf mich zu! Und das schlimme war, es gab kein Entkommen! Schneller als ich mich entscheiden konnte wurde ich von einem der drei mitgerissen und durch die Gegend geschleudert. Mein Pech war auch noch, dass die anderen Beiden schließlich in dem Tornado indem ich mich befand, übergingen und so zu einem riesigen Windsturm aufbrausten, der mittlerweile schon die ganzen Fenster zersplittern ließ. Ich bekam aber von allem nichts mit, es war so ein lautes Brausen um meine Ohren und alles drehte und schleuderte mich. Es wäre vielleicht nicht so schlimm gewesen, wenn die Glassplitter nicht dabei gewesen wären, aber so flogen sie ständig entgegen. Dabei traf ein größerer Splitter direkt meinen angeschlagenen Bauch und bohrte sich hinein. Ich schrie vor Schmerzen auf, da sich schon unzählige Schnitte an meinem Körper befanden. Der Wirbelsturm müsste sich doch eigentlich schon auflösen, schließlich hatte er jemanden als Opfer erwischt und es war ja nicht unschwer zu sagen, wer das war! Ich hatte mich also wortwörtlich selber ins eigene Fleisch geschnitten! Was für ein Pech. Erst jetzt trat die erhoffte Wirkung ein und allmählich verschwand der Tornado. Anscheinend befand ich mich zuvor im oberen Teil, von ihm, da ich jetzt mit voller Wucht gen Boden flog und dort mit einem lauten Schrei aufprallte. Ich lag regungslos dort, gut dass ich vor dem Aufprall ein wenig gekrümmt hatte, sonst wäre ich jetzt bestimmt wieder ohne Bewusstsein. Mein ganzer Körper tat mir weh und ich spürte, dass sogar noch vereinzelte Splitter in meinem Körper steckten, inklusive der im Bauch. Stöhnend richtete ich mich auf um nach Kanshenki zu sehen, der Arme! Seine ganze Kleidung war zerfetzt, er hielt seinen linken Arm und hatte sich die ganze Zeit über an einem Seitenfenster festgehalten um nicht von dem Sog des Wirbelsturms mitgerissen zu werden. Aber zu meiner Genugtuung hatten ihn wenigstens die Energiebälle ordentlich zugerichtet. Der Arme! Ich versuchte mich aufzustützen, was mir leider misslang und rollte mich stöhnend zur Seite, um mit den Knien als erstes aufzustehen. Wenigstens das gelang halbwegs. Wo war eigentlich Sesshoumaru? Er war verschwunden, so ein Feigling, wenn's brenzlig wurde haute er ab! Ich wurde von zwei Armen gestützt und auf meine Füße gestellt. Blitzschnell drehte ich mich um und sah Kanshenki. "Lass mich los du Mistkerl, sofort" "Du bist verletzt und das nicht wenig" "Bist du taub, lass mich los" Ich trat und schlug nach allen Seiten, ich wollte nicht von ihm angefasst werden. So schlimm stand es nun wirklich nicht um mich. Doch alles half nichts, stattdessen wurde ich wieder zu Boden gedrückt und der Typ setzte sich auch noch auf mich drauf. "Hilfe, ahhhh, geh runter" Ich wand mich wie eine Schlange unter ihm, was sollte das? Er saß auf mir drauf, igitt! "Jetzt hör endlich auf zu schreien, ich will dir nichts tun, ich will lediglich deine Splitter herausziehen" "Das kann ich selbst und jetzt zum kuckuck runter!" Doch das beirrte ihn nicht im geringsten. Stattdessen packte er meine beiden Hände und schlug sie über meinem Kopf mit seiner Hand übereinander. Mit seiner freien Hand begann er die Splitter nach und nach zu entfernen. Er kam jedoch nicht weit. Ich spuckte ihm direkt ins Gesicht. Ok, jetzt war er wütend und er nahm genau das gleiche bedrohliche Gesicht wie Sessy an wenn er sauer war. "Wenn du jetzt nicht aufhörst so ein Theater zu machen, dann tu ich etwas anderes als Splitter herausziehen" Ich erstarrte sofort. Ich hatte ganz genau verstanden was er gemeint hatte, er würde mich sonst umbringen, Angst brauchte er ja keine haben, da Sess nicht da war, er war mir sowieso von Anfang an unheimlich. Doch das hätte er nicht sagen sollen, meine Angst verleihte mir ungeahnte Kräfte. Innerhalb einer Viertelsekunde verwandelte sich diese Angst in unmittelbare Wut und genau das gleiche passierte, wie damals. Mein Blut pulsierte, genau im Rhythmus mit dem pulsieren des Stabes. Ich wusste was das bedeutete, dann konnte er Adieu sagen. Doch leider konnte ich es nicht mehr aufhalten, wenn es so weit war. Die Aura veränderte sich und ich sah nur noch rot. Mit einer ruckartigen Bewegung stieß ich ihn von mir runter und ging langsamen Schrittes auf ihn zu. Mein Kopf war gebeugt und meine Augen verdeckt. Er bekam Panik und versuchte die Tür zu erreichen, doch fehlgeschlagen. Ich war jetzt auch viel schneller! Bevor er die Tür erreicht hatte, schnellte ich hervor und schlug ihn mit dem Stab zu Boden. Angst, reine Angst konnte ich in seinem Gesicht sehen, ich musste wirklich einen verrückten Eindruck abgegeben haben. Ich verzog mein Gesicht zu einem hässlichen Grinsen, während Kanshenki schnell sein Schwert in meine Taille stieß. Er war ja so dumm! Jetzt würde sich das Blatt drehen. Er wich angstvoll zurück, als er sah, dass ich immer noch lachte jedoch konnte er nicht aufstehen und er versuchte sich wie eine verschreckte Maus rückwärts davon zu kriechen. Mit der Hand umfasste ich den Griff des Schwertes und zog es mit einem kräftigen Ruck aus meiner Seite. Schnell war ich bei ihm und wollte das Schwert in seine Brust stoßen, als er es mit bloßen Händen abfing. Nun standen wir uns Auge in Auge gegenüber und das Schwert war nur einige Millimeter von seiner Brust entfernt. Ich konnte seine Anstrengung fühlen und ich verstärkte meinen Druck, doch genau in dem Moment flog das Schwert zur Seite und Sesshoumaru stand vor meiner Nase. "Halt...dich...hier....raus" Wutentbrannt schlug ich nach ihm, doch er wich meinem Schlag schon zum x-ten mal aus. Das machte mich noch wütender und ich wusste, dass ich jetzt gegen ihn antreten musste. Mittlerweile konnte ich schon gar nicht mehr überblicken was ich tat, auch wenn ich es nicht wollte, es war geradezu so als ob mich eine andere Macht trieb. Mit einem lauten Schrei ging ich auf Sessy los und wollte ihn mit meinem Stab aufspießen, doch ich bekam einen heftigen Schlag ins Gesicht und ich flog auf den Boden und schlitterte bis fast hin zur Wand. Dort blieb ich dann erschöpft liegen. Meine Kräfte waren aufgebraucht und ich war noch dazu verwundet und das nicht gerade wenig und leicht. Schritte kamen immer näher, doch es waren weder die von Kanshenki noch von Sessy, da sie viel schneller und leichtfüßiger erklangen. °Rin° Ich spürte einen Stich im ganzen Körper, anscheinend wehrte sich mein Körper gegen die Verwandlung zu meinem normalen Ich. Rin kam mit Tränen in den Augen angelaufen und schmiss sich mir um den Hals. Ein rasender Schmerz breitete sich in meinem ganzen Körper aus und ich sank erschöpft und schon fast blind vor Schmerzen gegen die Wand. Stark keuchend richtete ich mich wieder auf um Rins Umarmung zu erwidern. Sie hatte mich endlich gerettet! Ich wäre in dem anderen Zustand sonst zu Grunde gegangen. Doch was war die Ursache dafür? Ich hatte mich zwar nicht in eine Dämonin verwandelt doch die Aura hatte sich wieder verändert, woran lag das nur? Ich sah Kanshenki immer noch am Boden sitzend, ehe er mich ängstlich anblickte und zu seinem Schwert stürmte. Was hatte ich angerichtet? Ich konnte mich nur schemenhaft daran erinnern. "Rin bring mich bitte zum Wasserfall" Sie nickte ängstlich und half mir mühsam auf die Beine. Mit der einen Hälfte des Körpers stützte ich mich ein wenig auf sie und wir kamen nur schwerfällig voran. Zweimal fiel ich um und Blut tropfte auf den Boden. "Aika, dir geht es nicht gut, soll ich Sesshoumaru-sama bitten dich hinzubringen?" "Nein....nicht..nötig...schaff das schon" Wir waren endlich angekommen und ich bückte mich über den Fluss ehe mir schwarz vor Augen wurde und ich kopfüber ins Wasser flog. Ein lauter Schrei von Rin, ehe sie zu mir rannte um meine Hand zu fassen. Ich hatte keine Kraft mehr, Luftblasen entstiegen meinem Mund und mir wurde schrecklich übel. Die arme Rin, sie versuchte verzweifelt mich hochzuziehen, aber es gelang ihr nicht. Immer mehr Schwärze umhüllte meine Sinne. Und Luftmangel machte sich jetzt bemerkbar, doch ich konnte nichts tun, das war das Ende, endgültig! Ich wollte dem ganzen ein schnelles Ende bereiten und atmete Wasser ein. Alles verschwand und die Schwärze ebenso. Bei Rin: "Sesshoumaru-sama, helft mir, hilfe Aika" Ich hörte Schritte, die immer näher kamen und ein leichtes Keuchen war zu hören. Das war nie und nimmer Sesshoumaru-sama. Plötzlich stand ein schwarzhaariges Mädchen vor der Tür und rannte schnell auf mich zu und half mir Aika aus dem Wasser zu ziehen. Jetzt kam Sesshoumaru, endlich! Doch warum knurrte er so bedrohlich? Irgendwie machte mir alles Angst, ich verstand gar nichts. "Aika, oh verdammt nein! Ihr seid auch unfähig auf sie aufzupassen, wenn Aika tot ist, dann bist du schuld!" Sesshoumaru-sama rannte auf das schwarzhaarige Mädchen zu und packte sie am Kragen. Doch sie sah ihn nur wütend an und brüllte ihn mit Tränen in den Augen an. "Das könnt ihr auch noch später machen, Aika ist vielleicht schon tot, nur weil ihr mich daran hindert sie wiederzubeleben" Das hatte anscheinend gewirkt, er ließ sie aprupt los und sie versuchte Aika durch Mund zu Mundbeatmung wiederzubeleben, doch sie regte sich nicht und war kreidebleich im Gesicht. "Aika, lass mich nicht im Stich, mach die Augen auf bitte" Ich konnte sehen, dass sie weinte und das nicht wenig. Immer und immer wieder versuchte sie Aika wiederzubeleben doch es half nichts, ich wollte ihr helfen und rannte zu ihr, doch ich stolperte kurz davor und fiel auf Cleo, die wiederum auf Aika flog. "Tschuldigung, es tut mir wirklich leid, ich wollte....Aika" Sie spuckte Wasser und übergab sich beinahe, so heftig prustete sie es aus sich heraus. Bei Aika: "Bin ich tot?" "Hey Cleo, bist du auch schon gestorben, was für ein Wunder" Kurz darauf bekam ich eine gescheuert direkt von Cleo. Verdutzt hielt ich mir die gerötete Wange und starrte sie fassungslos an. Mir fehlten die Worte. "Du bist echt bescheuert, weißt du was für Sorgen ich mich um dich gemacht habe?" Kurz darauf warf sie sich in meine Arme und weinte nur. "Es tut mir so verdammt leid Aika, alles ich bin nur deinetwegen hergekommen, Kazuri hat mir gesagt, dass du schwer verwundet bist und sieh dich an....du siehst aus wie ein geschlachtetes Schwein" Ich konnte gar nichts mehr sagen, ich war in dem Moment einfach nur glücklich und umarmte Cleo ganz langsam. Sie war extra wegen mir ins Mittelalter gekommen. Ich war ihr nun gar nicht mehr böse, im Gegenteil, ich war ihr verdammt dankbar! "Ist...schon gut ich bin dir nicht mehr böse...ich frag mich allerdings wie Sess dich hierher gelassen hat ohne dass du verwundet worden bist" Auf einmal fing sie an zu grinsen und sie wischte sich schnell die Tränen aus den Augen. "Er hat mich nicht hier hergelassen, bin durch das Fenster dort unten irgendwo eingestiegen, aber er hat es leider bemerkt und so konnte ich dich nicht früher aus dem Wasser ziehen" "Ich erklär dir alles in Ruhe aber später, du musst unbedingt verarztete werden, du blutest aus allen Ecken, was ist passiert?" "Später Cleo" Ich fühlte mich überhaupt nicht gut, mir war total übel, mein Kopf dröhnte furchtbar und ich hatte furchtbare Unterleibsbeschwerden. Ich hatte ja meine Tage, aber normalerweise machten sie mir nie Probleme, doch ich glaubte zu wissen wo diesmal das Problem lag. Der Schlag in mein Bauch hatte mir nicht gut getan, vielleicht war sogar etwas verletzt gewesen. Ich legte mich auf die Seite und krümmte mich. Die Schmerzen waren verdammt stark und kalter Schweiß lief meinen ganzen Körper hinunter. "Aika, geht es dir wirklich gut?" Ich schüttelte erschöpft den Kopf und krümmte mich noch mehr. Das war ja kaum auszuhalten, so stark waren die Schmerzen. "Was ist denn, sag doch was, du...hast doch nicht etwa deine T...." "Doch verdammt, ahhhh" "Ach du Schande, was soll ich tun?" "Hol Medikamente, bitte" "Ist gut, mach ich, beeil mich auch" Und schon war sie verschwunden. Sessy stand da und hatte die ganze Zeit die Szene beobachtet bis er sich dazu entschloss mich vorsichtig hochzuheben und auf mein Zimmer zu tragen. Überall stach mich etwas, ich hatte noch etliche Glassplitter in meinem Körper. Wir waren da und er legte mich auf mein Bett und setzte sich daneben. "Halt still" "Ahhhh, ich ahhh" Ich wand mich die ganze Zeit und versuchte nicht wegzutreten, denn die ganze Zeit kam die Schwärze vor meine Augen. Immer mehr Schweiß brach aus und ich atmete unregelmäßig und schwer. Plötzlich wurde ich flach auf meinen Rücken gedreht und er gab mir eine Flüssigkeit, die übel roch und dazu noch furchtbar bitter war. Bis ich mich versah, fing Sess schon an, mir die Glassplitter aus dem Körper zu ziehen. Es waren doch mehr als ich gedacht hatte. Das schlimmere war, dass es nicht gerade ohne Schmerzen war. Ich lag still da und ließ mir das ganze ohne einzigen Mucks übergehen. Plötzlich fing Sessy an das Thema zu ergreifen. "Was war los?" "Wie?" "Du hast dich nicht ohne Grund verwandelt" "Ich dachte du warst die ganze Zeit da" Ich wollte das so sarkastisch wie möglich wiedergeben, er war die ganze Zeit da gewesen und hat alles ohne einen Mucks von sich zu geben angesehen und wenn's brenzlig wird, dann haut er ab. "Ich war für kurze Zeit abwesend" "Nun das hat auch gereicht" Ich wurde unsanft nach vorne gerissen und am Kragen gepackt, heute war er aber schlecht drauf, ich meine das hatte ich schon in der Früh bemerkt aber seine Stimmung war schon unter dem Nullpunkt. Desinteressiert sah ich ihn an und wollte abwarten was er tun würde. Die Masche mit dem 'schau mir in die Augen Kleines' zog bei mir nicht mehr. Er starrte mich aber immer noch an und keiner wollte als erstes dem Anderen entgegnen. Nun gut, ich gab nach, schließlich hatte er mir schon wieder das Leben gerettet und mir ein Schmerzmittel verabreicht obwohl ich ihn nicht darum gebeten hatte. "Ich glaube du weißt die Antwort schon längst" "Er hat dich also wirklich umbringen wollen?" "Ich sagte doch das du es schon bereits weißt" Ich fuhr mir mit der Hand durchs Haar und verstruwelte sie ein wenig, das ließ mich immer ein wenig misteriös wirken. Er ließ mich aber immer noch nicht los und das war es was mich jetzt ein wenig kratzte. "Kannst du mich jetzt bitte loslassen?" "Nein" Er zog mich an sich, sodass mein Kopf auf seiner Schulter lag und in seinen Haaren vergraben war. Mein Herz schlug in dem Moment so laut, dass ich mir sicher war, dass er es gehört und gespürt haben musste. Was sollte denn das? Und warum schlug mein Herz so heftig? Zum Glück sah er mein Gesicht nicht, es würde sich von einer Tomate wahrscheinlich nicht mehr unterscheiden können. "W-was soll....denn das" "Halt still" Ich vernahm ein leises Ritzen und mein Rücken wurde entblößt. Hilfe, was sollte das? Ich wollte mich losreißen, doch er hielt mich entschieden fest. Auf einmal spürte ich ein arges Stechen in meinem Rücken und etwas scharfes wurde herausgezogen. Blut lief meinen Rücken hinab. Es steckt ein Splitter in meinem Rücken? Warum hatte ich das nicht gespürt? Nun legte Sess mir einen Verband um. "Du hast mir noch nicht alles über dich erzählt" Ich seufzte, genau da lag der Hase im Pfeffer. Ich wusste ja selber nicht wie das ganze ablief. Meine Aufgabe war es ja nur die Kette vor fremde Hände zu bewahren und meine Identität nicht zu verraten. Doch auf einmal hielt ich inne. °Moment mal, woher konnten die ganzen Youkais, die mich angegriffen hatten wer ich war? Ich hatte ihren Anführer doch schon umgebracht, also konnte er es ihnen gar nicht gesagt haben! Oh nein, das würde bedeuten er hat mich angelogen und mittlerweile wird es schon so sein, dass alle die mir Schaden wollen genau über mich bescheid wissen. Aika du hast es mal wieder geschafft° Auf einmal fiel mir ein, dass Kanshenki auch ein komisches Zeichen auf seinem Oberarm trug, ich sah es zuvor nur ganz kurz, als sich der Wirbelsturm gelegt hatte aber es war unverkennbar gewesen. Sollte das heißen er spielte uns die ganze Zeit was vor? "Senpai, habt ihr das Zeichen von Kanshenki auf seinem Oberarm gesehen?" Er sah mich nur ausdruckslos an, auf einmal bemerkte ich dass ich immer noch sehr nahe an Sesshoumaru dran saß und wich gleich gehörig zurück. Zu meinem Erstaunen gab er mir zwar keine Antwort aber fing an meinen Kampfanzug an der rechten Schulter runterzustreifen. Erschrocken über diese Reaktion schlug ich ihm die Hand weg und sprang entsetzt von meinem Bett, hoffentlich würde Cleo bald kommen. Gerade wollte ich die Türklinke runterdrücken und weglaufen, als ich merkte dass sie nicht aufging. Ich drehte mich hastig um und sah Sess direkt vor meiner Nase stehen. In Panik schrie ich auf und lief zum Fenster. Er spielte mit mir, eine andere Erklärung fiel mir nicht ein, denn er hätte mich locker im Laufen abfangen können. "Wenn ihr mir zu nahe kommt dann springe ich....ich meins verdammt ernst" Doch das hinderte ihn nicht, er ging zielstrebig und mit kaltem Gesicht auf mich zu, das Unheil verkündete. Gut wie er wollte, ich würde springen, bevor ich mich von jemanden begrapschen ließ. Mit dem Rücken zu ihm stellte ich mich auf die Fensterbank und wollte zum Sprung ansetzen als ich an den Schultern gepackt und heruntergerissen wurde. "Aua du tust mir weh, was willst du überhaupt, lass mich los" "Dreh dich um" "Was hast du vor?" "Egal was ich vorgehabt hätte, du könntest mich sowieso nicht aufhalten, du kannst es dir aussuchen, entweder mit oder ohne Gewalt" Ich schaute ihn angstvoll an und presste mich gegen die Wand. Der Typ war nicht mehr ganz sauber. Aber irgendetwas sagte mir dass ich keine Angst zu haben brauchte. War es das was man das Gewissen nannte? Also schön, er hatte ja recht, ausrichten konnte ich gegen ihn sowieso nichts. Das beste wäre, mich meinem Schicksal zu fügen und mich umzudrehen.... Tada, ein neuer Teil, sorry dass es so lange gedauert hat, aber die Schule und dann gab es ja noch ein kleines Problem wegen der Diskette, tut mir echt leid, ich hoffe ihr bleibt mir weiterhin treu. Bis denne Aoko_ Kapitel 12: Ein Versprechen --------------------------- HI Leute, sorry, dass das ganze hier so lange gedauert hat, aber ich finde einfach nicht die Zeit mich mal hinzusetzen und zu schreiben, aber ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel^^ Denn jetzt wird hier einiges klarer über Aikas Vergangenheit und dieser misteriöse Kanshenki. Also wie immer.... ..........................Enjoy reading!!!!! -------------------------------------------------------------- Ich....drehte...mich...um und sah NICHTS! Wo war er denn jetzt schon wieder hin, ich kam mir echt blöd vor. Schnell tat ich einen Schritt nach vorne, als sich meine Kleidung von selbst empfahl. Sie glitt einfach von meinen Schultern herunter, ich hatte noch nicht mal ein Ritzen oder dergleichen vernommen. Blitzschnell drehte ich meinen Kopf nach hinten und wen sah ich? Sess natürlich. Für einen kurzen Moment wollte ich aufschreien, aber schnell fuhren mir Krallen unter die Kehle. Das mit dem Schreien würde ich mir also noch überlegen müssen. Gut dass ich meinen BH anhatte, der sich nicht empfohlen hatte. "Was sollte das werden? Ich warne dich wenn du mir nur ein klitzekleines bisschen zu nahe trittst, oder dich an mir vergreifen willst, dann sei schon mal gewarnt, mit mir ist nicht gut Kirschen essen, wenn ich in einer eingeengten Lage bin und außerdem..." Ich verstummte plötzlich. Was machte er denn jetzt? Seine schmalen Fingerkuppen glitten über meine Schultern und hielten an meinem komischen 'Tattoo'. "Es leuchtet" "Äh was?" Ich konnte erkennen, auch wenn er nichts sagte, dass er doch mit Hohn auf mich blickte. Wahrscheinlich dachte er jetzt, wie blöd man eigentlich sein musste um seine eigenen Zeichen des Körpers nicht zu erkennen. Auf einmal zuckte ich merklich auf, als mir etwas einfiel. Hatte dieses leuchten schon die ganze Zeit über angehalten als ich Kanshenki begegnet war? Oder gerade jetzt in dem Augenblick, oder wann genau? "Also das war es, hab ich recht?" Keine Antwort, natürlich er ließ sich ja selten herab, mit mir zu kommunizieren. Aber trotzdem blickte ich stur in sein Gesicht um eine Antwort vielleicht herauszusehen. Jedoch ohne Erfolg, weder eine Regung noch Augenkontakt. Ich seufzte merklich. Wie lange müsste ich hier noch bleiben? Wann konnte ich endlich wieder zurück nach Hause? Ruichi fehlte mir so und Cleo, wo blieb sie eigentlich? Und wenn man ja so üblich vom Esel tratscht kommt er angelatscht. Mit Karacho flog die Tür auf und Cleo kam mit vollen Händen, keuchend und laut schnaufend zur Tür herein. Nun ihrem Gesichtsausdruck zu Folge, gaben ich und Sess anscheinend ein komisches Bild ab, denn sie wurde augenblicklich rot und stotterte "T-Tud mir L-Leid Aika, ich w-wuste nicht, dass" Ich schaute sie nur empört an und musste mich zusammenreißen nicht die Beherrschung zu verlieren. Was dachte sie denn eigentlich von mir? "Jetzt hör auf da blöd rumzulabern und komm gefälligst her" Schnell schmiss sie die Sachen zu Boden und kam eiligst hergerannt. "Siehst du das leuchten? Was bedeutet es?" Sie sah meine Schulter kurz an als sich ihre Miene schlagartig verdüsterte. "Also hatte ich doch recht" "Jetzt drück dich mal klar aus, ich hab nämlich keine Ahnung wovon du sprichst" Stille, sie musterte mich weiter. "Hast du keine Schmerzen?" "Nein, Sesshoumaru hat mir was gegeben" "Das hatte ich nicht gemeint, schmerzt dein Tatoo wenn ich es berühre?" Sie drückte darauf, aber nichts passierte. Mir war das ganze total unheimlich, zumal es eh schon so dunkel im Zimmer war und Sess auf einmal weg war und ich und Cleo allein in dem Raum übrig waren. "Nein, tut es nicht" Sie musterte mich nochmals knapp als sie dann merklich aufseufzte. "Ich glaube ich muss dir noch so einiges erzählen" "Das ist heute die beste Idee, die du von dir gibst" "Setz dich erst ein mal hier hin, dann erklär ich dir alles" "Ok" So fing sie an mir alles was sie wusste zu erzählen, von der Kette, was sie bedeutete, wofür sie stand usw. "Wenn ich zusammenfassen dürfte, also die Kette steht für Mut, Tapferkeit und Ausdauer, ich bin eine Kriegerin und zugleich eine Prinzessin, die ihre Eltern verloren hat, in die Zukunft gelangt ist und jetzt um ihr Leben bangen muss, hab ich voll ins Schwarze getroffen?" Cleo lachte kurz auf "Ja so kann man es nennen" "Und ich dachte noch in der Zukunft, es könnte gar nicht mehr schlimmer werden" Auf einmal erfüllte ein kurzes Geheul das Schloss und wir beide zuckten heftig zusammen. "Was war das?" Ich zuckte nichtsahnend mit den Schultern, aber ich nahm an, dass Sess gerade Kanshenki zerlegt hatte. "Solange Sessy hier ist kann uns nichts passieren" "Sesshoumaru-sama" Erschrocken drehten ich und Cleo uns um, da stand er schon wieder an der Tür gelehnt. Also das mit dem Aura ausmachen musste ich noch lernen. "Ich schätze, du hast gerade meinen lieben Lehrer ins Jenseits befördert" "Du wirst von nun an 3x täglich Unterricht von mir bekommen, also mach dich schon mal auf etwas gefasst" Meine Gedanken mussten das Ganze erst einmal verarbeiten, 3x täglich würde Morgens, Mittags und Abends bedeuten und von Sess trainiert zu werden.....ich rechnete, das würde in einer Gleichung ungefähr so aussehen: Sess = Aika => TOT! Oh nein, der Typ würde Hackfleisch aus mir machen. Warum musste ständig ich dafür herhalten? Ich seufzte laut und drehte mich wieder zu Cleo herum. "War das alles, oder gibt es noch etwas das ich wissen sollte, bevor mein letztes Stündlein geschlagen hat?" Sie überlegte und schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. "Ach ja, beinahe hätte ich's vergessen, sorry" Ich verdrehte genervt die Augen, warum war ich immer benachteiligt? "Du hast ein Schutztier, einen weißen Wolf, der von der Größe her, keinem normalen Wolf gleicht, denn deiner ist ein bisschen größer, ungefähr wie Kiara" "Wer ist ein Kiara?" "Das ist doch diese Katze von Sango" "Wer ist Sango?" "Ach vergiss es" "ok" "Ähm, sag mal (sie deutete auf Sess) wir sollten unser Gespräch ein andermal weiterführen" Ich sah kurz hinüber "Nein, nein, er kann ruhig zuhören, er weiß es ja schon sowieso" "WAAAAAAAAAAASS? Ist dir klar, was du da angerichtet hast? Er könnte dich jederzeit dem Feind verraten, Aika sag mal geht es dir gut, Kazuri hat dir doch extra gesagt, du sollst es niemandem erzählen" "Er wusste es von selbst" "Das glaub ich nicht, er kann es gar nicht wissen, du hast schließlich ein Schutzschild" "Und er wusste es trotzdem" Verzweifelt schlug Cleo ihre Hände über das Gesicht und glitt mit den Fingern darüber, bis sie schließlich ein noch verzweifelteres Gesicht machte und zwischen mir und Sess hin und her sah. "Wie viel weiß er?" Ich überlegte, eigentlich nicht sehr viel, aber das bisschen würde schon für ihn genügen. "Nun, was du mir bis jetzt erzählt hast, schätze ich" "Noch schlimmer, er weiß sowieso schon zuviel über dich, ach Aika, ist dir eigentlich klar, dass du eine Überlebenschance von fast 0% hast?" "Jetzt mach mal nicht so 'nen Wind, wenn du um dein Leben fürchten würdest, dann hättest du es auch jemandem erzählt" "Was soll das denn heißen?" "Das soll heißen, dass er mir gedroht hat mich umzubringen, wenn ich es ihm nicht sage" "Nun wenn das so ist, dann fürchte ich muss ich Maßnahmen ergreifen" Sie zog ihr Schwert heraus und hielt es direkt vor Sessys Nase hin. "Kämpfen wir" Sess verzog seine Augen zu Schlitze, streckte seine Hand aus und Cleo krachte mit voller Wucht an die harte Wand auf. "Nein, nicht, hört auf" Da ich schon eine Weile bei Sesshoumaru war, wusste ich aus Erfahrung dass er seine Opfer eigentlich immer tötete, also rannte ich so schnell mich meine Füße trugen zu Cleo hinüber und stellte mich über sie. Gerade noch rechtzeitig wie ich erkannte, denn seine Giftklaue wollte auf Cleo schon heruntersausen. "NEIN" Ich schaute ihm schnurstracks kalt in die Augen, wenn er Cleo was antun würde, dann würde ich es ihm nie verzeihen "Geh mir aus dem Weg" "Bist du taub, ich sagte Nein!" Ich streckte meine Arme aus um sicher zu gehen, dass er mich nicht umging. "Bevor du sie umbringst, muss du mich umbringen" Ich verzog die Lippen zu einem kalten Lächeln, bevor ich weitersprach. "Mit mir kannst du machen was du willst, ich übernehme gerne die Wunden, die du ihr jetzt am liebsten zugefügt hättest, aber sie verschonst du dafür" "N-Nein Aika, er hat dich in s-seiner Gewalt, das lasse ich nicht zu" Ich lachte amüsiert auf, sie hatte recht, aber weder ich noch sie konnte mein Schicksal ändern. "Cleo, du hast nicht den Hauch einer Chance gegen ihn, also mach jetzt dass du wegkommst, hast du mich verstanden?" Wenigstens das begriff sie, schnell rappelte sie sich auf, nahm ihr Schwert und wollte zur Tür hinaus, als sie sich noch mal umdrehte und schnell zu mir hinlief. "Ach und noch etwas Aika, du fragst dich sicher wie ich hier herkomme" "Das stimmt" "Ich bin die Tochter von Kazuri" Jetzt schaute ich aber dumm. Wie bitte, sie war die Tochter? Das glaubte ich einfach nicht! Das gibt es doch gar nicht. "Aber, aber das würde ja heißen du bist.." "Deine Cousine, ganz genau und auch eine Dämonin" Meine beste Freundin war meine Cousine, also noch bunter konnte es jetzt nicht kommen, wahrscheinlich war Ruichi dann mein Leibwächter oder so was, das wurde ja immer schöner. "Und Ruichi?" Sie lachte kurz. "Nein, er ist ein völlig normaler Mensch, der dahin gehört wo er jetzt ist, das heißt er weiß zwar von allem, ist aber so nett alles geheim zu halten" Mir standen schon die Tränen in den Augen. Schnell lief ich zu ihr hin und umarmte sie. "Es tut mir leid, Cleo" "Na mir erst, sei mir nicht böse, wenn ich dich nicht Prinzessin nenne, aber wir sind so gute Freunde, dass ich dich einfach als meine Schwester ansehe" Ich musste wieder lachen, sie war eben meine liebe Cleo. "Ich bestehe darauf, dass du mich nicht Prinzessin nennst sondern Schwester, abgemacht?" "Abgemacht" Wir lösten uns aus der Umarmung und sie schaut mich ein letztes Mal dankbar an, ehe sie durch die Tür verschwand. Kurz darauf wurde ich am Kragen gepackt und wütend angeknurrt. Oh oh, Cleo war aus dem Schneider und nun blieb ich übrig, aber wenigstens so als andersherum, ich könnte mir das nicht verzeihen, wenn Cleo meinetwegen starb. "Du weißt was das bedeutet?" "Ja weiß ich, Strafe! Bitte, ich halte dich auch nicht auf, ich sagte ja, dass ich gerne Cleo's Leiden übernehme" Wahrscheinlich hätte ich wirklich etwas saftiges abbekommen, wenn in dem Moment nicht Rin aufgetaucht wäre und freudig die Tür aufgestoßen hätte. Sofort wurde ich losgelassen. "Aika, da bist du ja, du hast mir ja versprochen Lesen und Schreiben beizubringen und Rechnen" "Rin es ist jetzt Schlafenszeit, komm ich bringe dich zu Bett und erzähl dir eine Gutenachtgeschichte" "Au ja" Freudig nahm sie meine Hand und führte mich in ihr Zimmer. Endlich war die Kleine eingeschlafen und ich machte mich auf den Weg zu meinem Zimmer, das Problem war nur, dass es stockfinster war und ich nicht so recht wusste, wo es jetzt nun lang ging. Also probierte ich alle Türen einfach aus. Es war auch verdammt kalt, es schien fast so als ob die Kälte aus den Wänden hervorkam. Ich gelang auf einmal an eine Tür, die irgendwie kleiner war als alle anderen. Und sie war verschlossen! Das erweckte natürlich meine unbändige Neugier und ich brach sie mit einem Halbkreisfußtritt auf. Stufen! Ich schaute nach oben, sie mussten wahrscheinlich ins Turmgeschoss führen, na ja zu verlieren hatte ich nichts, denn in meinem Zimmer würde ER bestimmt lauern um mich fertig zu pürieren. Also entschloss ich mich kurzerhand einfach die Treppen hinaufzugehen. Ich merkte auf einmal das meine Kette schwach anfing zu leuchten und das mich eine innere Kraft förmlich nach oben zog. Was war dort? Sollte ich nicht doch lieber umkehren? Ich schaute mich kurz um, mir war auf einmal so als ob mich jemand verfolgen würde. Ich drehte meinen Kopf nach hinten und sah eine Weile ins Leere, bis ich mich entschloss weiterzugehen. Ich wusste ja dass Sessy sich unsichtbar machen konnte, aber warum war er mir in dem Moment so egal? Meine Kette fing immer stärker an zu leuchten und ich war schon total gespannt was da oben auf mich wartete? Nach einer geraumen Weile erreichte ich die letzte Stufe und stand wieder vor einer verschlossenen Tür. Meine Kette strahlte so hell, dass ich überhaupt keine Taschenlampe mehr brauchte um alles zu sehen. Ich versuchte die Tür wieder wie beim ersten mal aufzubekommen, aber sie wackelte nicht einmal. Das versuchte ich mehrere Male, bis mein Fuß schließlich zu schmerzen anfing. "Na toll, und was jetzt?" Ich flüsterte die Worte ganz leise, schließlich hallte es überall. Für einen kurzen Moment überlegte ich Kazuri vielleicht zu erreichen, aber es war schon Mitternacht, sie würde schon längst schlafen. Moment mal, was war denn das an der Tür? Unter dem Schlüsselloch befand sich eine kleine Einkerbung, die so aussah wie.... °Meine Halskette° Ich nahm sie schnell ab und passte sie der Tür an und tatsächlich sie ging langsam knarrend auf. Vor meinen Augen erstreckte sich ein kleiner Saal und in der Mitte stand ein Spiegel. Ein riesiger Spiegel. Langsamen Schrittes und wie in Trance schritt ich dem misteriösen Ding entgegen. Schließlich blieb ich apprupt stehen, ich streckte vorsichtig meine Hand aus und berührte ihn damit. Doch zu meiner Verwunderung ging die Hand hindurch! Ich streckte meinen ganzen Arm durch, es war als würde man durch Wasser die Hand hindurchstrecken. Das Leuchten meiner Kette erlosch. Ich zog meinen Arm wieder zurück, zu groß war die Angst gewesen, dann nicht mehr hier her kehren zu können. Aber was hatte ich eigentlich schon zu verlieren? Gar nichts! Trotzdem hielt mich irgendetwas auf. Doch bevor ich noch weiter nachdenken konnte, schoss aus mir ein Lichtstrahl hervor und es wurde auf einmal dunkel um mich herum. Ich war in den Spiegel hineingesogen worden! Das konnte ich klar erkennen, denn wenn ich mich umdrehte, sah ich das Zimmer, wo ich jetzt eigentlich stehen musste. Auf der Stelle versuchte ich kehrt zu machen und durch den Spiegel wieder dorthin zu gelangen, wo ich eigentlich herkam. Doch es ging nicht, verdammt was jetzt? Na gut, wenn ich schon mal hier war, dann sollte ich wenigstens was zu sehen bekommen, also ging ich einfach los. Ich war in einer Art Wald gelandet, doch es war hier stockduster. Ich schlug mich so gut es ging durch und kam schließlich an eine Lichtung. Zuerst vergewisserte ich mich, dass ich nicht in Gefahr war, man konnte ja nie wissen, doch beim Umherschauen entdeckte ich ein großes, prachtvolles Schloss in der Ferne. Ich startete sofort einen Sprint und wollte zu dem Schloss gelangen, vielleicht würde man mir dort sagen können, wo ich eigentlich war. Auf dem Weg dorthin begegnete ich einer etwas älteren Frau. Ich sprach sie kurzerhand an. Doch sie hörte mich anscheinend nicht und ging langsam aber zielstrebig weiter. "Ähm Entschuldigen sie bitte, aber ich möchte gerne wissen wo ich hier bin" Wieder keine Antwort, war sie denn taub? Genervt trat ich vor sie und wollte sie so zum anhalten bringen, bis ich eine schockierende Feststellung machte. Die Frau ging einfach durch mich hindurch! Was war denn jetzt los? Hilfe, nein! Sie konnte mich also gar nicht hören! Was sollte ich denn jetzt machen? War ich jetzt tot oder warum konnte sie durch mich hindurchgehen? Äußerst verwundert und irritiert ging ich schließlich wieder dem Schloss entgegen. Dort angekommen, gelangte ich ganz einfach durch die Tür hindurch. Die nächsten Szenen was ich zu sehen bekam, verschlugen mir den Atem. Dort waren zwei bildhübsche Personen, eine Frau und ein Mann die ein Kind im Arm hielten......Moment mal, das Kind sah so aus wie ich in diesem Alter! Die Erleuchtung kam wie ein Blitz, das Kind war wirklich ich und diese zwei Personen meine Mutter und mein Vater! Aber dann müsste ich ja demnach in der Vergangenheit gelandet sein. Jetzt verstand ich so einiges. °Na gut, wenn ich schon mal hier bin, dann sehe ich mir auch alles in Ruhe an° Ganz genau verfolgte ich Stunde für Stunde jede einzelne Bewegung, dabei stellte ich immer mit Erstaunen fest, wie wunderschön meine Mutter war und wie gut sie zu meinem Vater passte. Das schien der letzte Abschnitt zu sein, wo ich dann letzten Endes in der Zukunft landen sollte, soviel bekam ich jedenfalls aus den Gesprächen mit. Dann ging alles auf einmal ganz schnell, die Abgabe an meine Stiefmutter und schließlich der Tod meiner Eltern, die mich beschützt hatten, es ging alles so verdammt schnell, während meine Mutter mich in die Zukunft transportierte blieb mein Vater an dem Brunnen stehen und kämpfte gegen eine riesige Armee von schwarzen Youkais. Vergeblich, die Zahl war einfach zu groß. Ich sah plötzlich ein mir so bekanntes Gesicht....Moment mal, da-das war Kanshenki! Und er sah direkt zu mir herüber! Mit einem schnellen Sprint war er schon fast bei mir, ich konnte nur noch die Arme vor meinem Gesicht kreuzen, um so evtl. eine Attacke mehr oder weniger beschadet zu überstehen, doch nach einer gewissen Weile spürte ich immer noch nichts. Ich sah auf und bemerkte ihn nicht. Ich drehte mich um und etwas tiefes und ängstliches stach in mein Herz. Eine dunkle Ahnung überkam mich. Nicht mich hatte Kanshenki gesehen, sonder meine Mutter, die gerade aus dem Brunnen stieg, wahrscheinlich nachdem sie mich abgeliefert hatte. Alles ging so verdammt schnell. Eine kurze und schnelle Bewegung von Kanshenki und meine Mutter brach zusammen, tot! Ich konnte einfach nicht fassen, was da gerade geschehen war. Ich war so unter Schock gestanden, dass ich nur noch mitbekam, wie ein zweiter Schrei ertönte, wahrscheinlich der meines Vaters, und brach zusammen. Als ich aufwachte, lag ich auf kaltem, harten Boden. Ich stützte mich langsam und vorsichtig auf und blickte mich um. °Oh, natürlich ich bin wieder in Sessys Schloss° Schnell blickte ich zum Spiegel hin. Er stand da wie zuvor. Meine Kette leuchtete immer noch, jedoch nicht mehr so ganz stark wie am Anfang, als ich das Zimmer betrat. Mit dem Spiegel kamen auch alle Erinnerungen wieder. Ich ballte meine Hand zu einer Faust und wollte gerade auf den Boden einschlagen, doch etwas warmes, nasses bahnte sich den Weg an meiner Wange herunter und glitt mit einem leisen Geräusch zu Boden. Jetzt weinte ich wieder, obwohl ich meine Eltern nie zuvor gekannt hatte, musste ich eingestehen, dass mich die ganze Sache ziemlich hart getroffen hatte. Mit einem Mal kamen alle meine Erinnerungen an damals zurück. Alles! Eine weitere Träne rollte hinab, in Gedanken war ich aber bei meinen Eltern und erinnerte mich nochmals an ihr Aussehen und an das schöne Schloss. Da kam mir eine Idee: Durch den Spiegel war ich hineingelangt, wer sagte mir dass ich nicht nochmal durch konnte? Einen Versuch war es jedenfalls wert. Langsam stand ich auf und berührte mit meiner Hand den Spiegel, doch meine Hand konnte nicht wie beim ersten mal hindurchgleiten. Verdammt! Ich war so verzweifelt, dass ich mit aller Kraft gegen den Spiegel schlug bis meine Hände wehtaten und ich keine Kraft mehr hatte. Schließlich sank ich auf den Boden zurück und vergrub mein Gesicht in meinen Armen, die auf meine Beine gestützt waren. Es dauerte nicht lange, da spürte ich eine Aura und ich wusste ganz genau wer da war. Nun würde ich mich auf was gefasst machen müssen, ich würde bestimmt noch meine Strafe bekommen, doch mir war das alles egal. Ich tat so, als ob ich ihn nicht bemerkt hätte. Schließlich stand er genau vor mir, das konnte ich wahrnehmen. Mein Herz klopfte verdammt schnell, ich rechnete mit allem, sei es dass er mich brutal schlagen würde, oder sonstiges. Doch es kam was völlig unerwartetes. "Dein Herz klopft schnell, du hast Angst" Oh mann, musste er auch alles mitkriegen, natürlich hatte ich Angst, schließlich war ich in meinem jetzigen Zustand ja ein Mensch! Was sollte ich ihm darauf sagen? Wenn ich nichts sagen würde, würde ich nur seine Geduld reizen. Nun gut, ich startete mit einer Gegenfrage. "Wie lange bist du schon hier?" Erst kam gar keine Reaktion, doch dann allmählich entschloss er sich dazu, doch noch etwas zu sagen, was für ein Wunder! "Solange wie du auch" Ich stöhnte leise, das konnte doch nicht wahr sein, warum nur immer ich? Erst jetzt entschloss ich mich aufzusehen und war erstaunt über den Gesichtsausdruck Sessys. Weder Kälte noch Wärme, ein emotionsloses Gesicht, doch seine Augen hatten so einen schönen Goldton, wie ich bei ihm noch nie gesehen hatte. Verwundert starrte ich ihn an, ehe ich mein Gesicht auf die Arme legte und gerade aus sah. Eigentlich wollte ich ihn gerade etwas weiter fragen, doch er kam mir zuvor. "Warum hast du geweint?" Stille. Das wollte ich ihm jetzt als allerletztes erklären. Ich stand auf und ging zum Fenster um hinauszublicken, eine verblüffende Aussicht war hier oben, obwohl es schon dunkelte. "Wieso willst du das wissen? Um nur eine Bestätigung zu bekommen, dass ich doch nur ein verletzlicher Mensch bin? Das ich doch nur eine Frau bin? Oder verschafft es dir einfach nur Genugtuung zu sehen, wie schwach ich jetzt bin?" Ich sah ihn zwar nicht an, mein Blick galt immer noch der schönen Aussicht, aber ich glaubte zu wissen, dass ihn diese Antwort zu denken gab. "Was wäre, wenn es stimmt?" Ich lachte für einen kurzen Moment leise auf. Ich drehte mich um "Nun dann, herzlichen Glückwunsch Sesshoumaru-sama!" Dabei brachte ich mit geschlossenen Augen ein gequältes Lächeln hervor. Natürlich nur ironisch mitspielend. Ich hatte jetzt überhaupt keinen Nerv für ein Lächeln übrig, aber diese ganze Situation war so verrückt, dass ich einfach keine Kontrolle mehr über mich hatte. Schließlich drehte ich mich seufzend wieder um und spielte mit meinen Haaren. "Was ist aber, wenn ich den wirklichen Grund nicht kenne?" "Dann ist das auch nicht tragisch, ihr wisst sowieso schon zuviel" Tja, das hatte ihn anscheinend nicht gepasst, ich spürte, dass er mit einer schnellen Bewegung hinter mir stand und mit seinen Krallen an meinem Rücken entlang fuhr, bis er schließlich an einer Stelle ruckartig stehen blieb. "Wie würde es dir gefallen, wenn ich dich willenlos machen würde?" Ich wollte mich aus seinem Griff befreien, doch es ging nicht, wie immer natürlich! "Lass mich los" "Erst die Erklärung" Ich seufzte genervt. "Also gut, ich sags dir, aber jetzt lass mich bitte los, du weißt dass ich das nicht mag" Er ließ mich los und ich drehte mich um. "Ich habe meine Vergangenheit bis zu dem Tod meiner Eltern sehen können. Ich habe gesehen, wie mein Vater gegen eine riesige Schar von Gegnern kämpfte, habe gesehen, wie Kanshenki uns verraten hatte und meine Mutter vor meinen Augen umbrachte und schließlich einen Schrei gehört, der meinem Vater zuzuordnen war....das ist alles, bist du nun zufrieden?" Er sah mich nur an. "Und ich kann genauso wenig bei euch bleiben, ich werde verfolgt und kann für nichts garantieren, früher oder später werden sie mich finden und dann bin ich dran. Wenn ihr also klug seid, dann lasst mich gehen, sonst werdet ihr in die ganze Sache auch mit reingezogen" Mit einem Mal griff er nach meiner Kette und drehte sie in seinen Fingern hin und her. Ich war so erstaunt, dass ich nicht gleich reagieren konnte. Schließlich sah er sich das Ding von allen Seiten an und zog kurz und heftig daran. Ein kurzer Schmerz am Nacken, ein metallisches Geräusch und die Kette lag abgetrennt in seiner Hand. Vor Erstaunung und Wut blieb mir der Mund offen stehen und ich wollte gerade nach ihm schlagen, um mir mein Eigentum zurückzuholen, als er meinen Schlag abfing und mich an meinem Handgelenkt ruckartig zu sich zog. Ich wurde schlagartig rot und die Hitze stieg in meinen Kopf, was war denn jetzt los? "Was fällt euch ein...." "Von nun an, wirst du wie zuvor gesagt 3x täglich Unterricht von mir bekommen, also bereite dich schon mal darauf vor" Na, die Vorbereitung konnte ich mir sparen, ich verlor mit oder ohne Vorbereitung. Was machte er denn da hinten? Ich zuckte mit einem lauten Schrei zusammen, was war das? Was hatte er gemacht? Augenblicklich riss ich mich ruckartig von ihm los und blickte an die Stelle, wo er mich berührt hatte. Ich zog mein T-Shirt ein wenig hoch und schaute auf meine Taille. °Huch, was ist denn jetzt los? Wo ist denn das lila Muster um meine Hüfte?° Es schien so, als ob Sessy mein Blick zu deuten wusste, er gab mir sofort Auskundschaft. "Das Gesetz schreibt vor, dass man nur Menschen, oder Personen niederen Ranges, wie du so schön sagst, tätowieren darf...trotzdem bist und bleibst du meine Gefangene, d.h. du bekommst etwas, was du um dich tragen wirst, aber nicht selbstständig entfernen kannst" Na toll! Wie sagt man so schön, vom Regen in die Traufe. Ich glaubte es ja nicht. "Und was soll dieses etwas sein?" Er ging die Stufen schon hinab, bevor er sich noch einmal kurz umdrehte. "Das wirst du morgen schon noch erfahren...komm jetzt" Was dachte er sich eigentlich dabei? Hatte er mich gefragt, ob ich bei ihm bleiben wollte? NEIN! Wollte ich bei ihm bleiben? NEIN! Damit war die Sache ja gegessen. Also mal überlegen. Ich musste einen Weg finden, durch diesen Spiegel nochmals zu gelangen, dann konnte ich vielleicht wieder zu meinen richtigen Eltern und wäre Sessy los, doch wie sollte ich das anstellen? Leise schlich ich ein paar Schritte zurück und stand dann vor dem Spiegel. °Also gut, du bist meine letzte Hoffnung, sonst werde ich für immer versklavt° Nunja, wenn ich ehrlich sein musste, war das auch nicht die schönste Hoffnung, denn ohne Freunde und jegliche Bekannte in einer Spiegelwelt zu leben, aber die Aussicht war wesentlich besser, als von Sessy traktiert und gedemütigt zu werden. Der Horror würde ja noch kommen! Vorsichtig tastete ich den Spiegel ab, aber es tat sich nichts. MIST! Jetzt waren wohl alle meine Träume, nur noch Schäume. Denn Sess stand schon hinter mir. Aber irgendetwas kam mir ziemlich komisch vor. Hatte er jetzt auf einmal seine Aura verändert? Vorsichtig drehte ich meinen Kopf nach hinten und erschrak so heftig, dass ich einen spitzen Schrei losließ und rückwärts durch den Spiegel fiel. °Was ist denn jetzt los? Hilfe, wo bin ich denn jetzt gelandet?° Toll, erst wollte ich durch den Spiegel, und jetzt da ich wieder drinnen war, wollte ich wieder raus. Alles um mich herum war so düster, so verdammt unbehaglich. Ich wollte hier weg. Schnell drehte ich mich um und sah durch den Spiegel hindurch. Da stand immer noch dieser weiße Wolf. Moment mal! Cleo hatte doch irgendwas von einem weißen Wolf erzählt, der mein Schutztier sei? Wieder berührte ich den Spiegel, aber er ließ mich nicht durch. Sollte das heißen, dass ich jetzt für immer hier bleiben musste? Da war mir ja die Aussicht noch besser, mit Sess ein Schloss zu teilen, wenn auch unfreiwillig. Ich seufzte verzweifelt und drehte mich um, entschlossen meinen Weg fortzusetzen. Anscheinend war ich hier in einer Art Kerker gelandet. Nun, es kostete mich keine Mühe, die Kerkertür aufzubrechen. Ein gekonnter Halbkreisfußtritt und das Ding sprang aus den Angeln. °Meine Güte und so was nennt sich sicher° Ich startete einen kleinen Sprint, es war wieder ein großes Schloss, viele Türen kreuzten meinen Weg, doch ich achtete nicht darauf. Ich glaubte, schon im oberen Bereich des Schlosses angekommen zu sein, denn ich hörte viele Frauenstimmen, wie sie aufgeregt über etwas redeten. Leise öffnete ich die Türe und spähte hindurch. Eine Frau drehte sich zu mir um und schrie erfreut "Lady Azuki, da seid ihr ja....schnell es eilt schon, wir haben uns riesige Sorgen gemacht, wo ihr wohl stecken würdet" Ich kuckte erstmal ziemlich verdutzt, bis ich etwas sagen konnte, doch da wurde ich sofort mitgezogen und geschoben und auf einen Stuhl gestellt. Gleich eilten mehrere Frauen herbei und nahmen Maß von mir. "Ihr müsst euch jetzt endlich den Pflichten Stellen, Lady, euer Gemahl wartet schon auf euch" "G-G-Gehmahl, waaaas?" Sie schaute mich verwundert an. "Aber sicher, heute ist doch euer Hochzeitstag, wisst ihr nicht mehr? Ach ihr seid so hübsch geworden, eine richtig Augenweide, der Prinz wird rechtes Gefallen an euch haben, an eurer Schönheit kann man sich ja regelrecht blenden....Ach du grüne Neune, was ist denn das?" Sie zupfte an meinen Haaren herum und betrachtete sie halb misstrauisch, halb entsetzt. "Was habt ihr denn mit euren Haaren angestellt, ihr seht ja aus, als ob ihr eine fürchterliche Schlacht geführt hättet, das müssen wir sofort ändern, Mädchen... kommt schnell her" Ich glaube ich schaute schon lange nicht mehr so blöd wie heute, ich hatte überhaupt keinen Schimmer was los war? Wen sollte ich heiraten? Und was hatte diese Tante an meiner Frisur auszusetzen, das war in unserer Zeit doch der letzte Schrei! Na gut, sie waren kurz und ein wenig stufig geschnitten, aber sie waren nicht missraten! Schließlich hatte Cleo mir diese Frisur verpasst. Am Anfang war ich ihr ziemlich böse gewesen, aber dann fand ich es als durchaus praktisch, so kurze Haare zu haben. Man brauchte nicht lange und sie waren nach dem Duschen schon wieder trocken, man schwitzte im Sommer nicht so stark am Nacken...etc, etc, etc. Während ich noch so dahin überlegte wurde mir ein weißer Schleier über mein Haar gestülpt, der ziemlich dicht und schwer war. Ein anderes Mädchen kam herbeigeeilt und zog mir einen ziemlich bauschigen Rock an, mit einer langen Schleppe und eine Andere zog mich oben vollends aus und steckte mich in ein Korsett. "Hey, was soll das, ich kriege keine Luft, Hilfe" "Psst, Lady, euer Gemahl darf euch nicht vor dem Traualtar sehen, sonst bringt das Unglück für euere Ehe" "Verdammt noch mal ich habe das satt, ich bin nicht Azuki, ich heiße Aika" Keiner hörte mir zu, sie waren alle damit beschäftigt mich so prächtig wie möglich zu kleiden. Nach einer ganzen Stunden, vergeblichen Einredens, dass ich nicht Azuki sei, war ich, die falsche Braut fertig gekleidet. °Also jetzt kann ich auf gar keinen Fall zurück, ich komm mir vor wie in einem Kokon. Aber vielleicht macht das Ganze auch Spaß, mal sehen, und vor dem Jawort haue ich einfach ab, ja genauso werde ich es machen müssen, mir bleibt gar keinen andere Wahl° Ich sah mich mal von oben bis unten an. Ein Spiegel wurde mir gebracht. Ich trug weiße Spitzenhandschuhe und eine Perlenkette mit Ohrringen. Dann ca. 10 Unterröcke und weiße Seide mit einer langen Schleppe und ein dichter Schleier, der anscheinend meine kurzen Haare verdecken sollte. Alles in einem, sah ich ganz akzeptabel aus. Ich wollte schon immer mal wissen, wie man sich in so einem Kleid anfühlte. Doch was mir Sorgen bereitete war die Luft. Dieses Korsett schnürte mich zu sehr ein, ich war es ja nicht gewohnt. "Eine Frage, Madame, wie lange muss ich das Zeug anbehalten?" Sich lächelte vergnügt und klatschte in die Hände. "Bis zu euerer Hochzeitsnacht" "Hoch-Hochzeits-nacht?" Mir wurde schlagartig bewusst, wie ernst diese Lage war. Ich musste fliehen, unbedingt, sonst war ich seine Frau und definitiv keine Jungfrau mehr! Das Unglück zieht mich ja fast magisch an. Ich wurde noch schnell geschminkt, das Gesicht gepudert, die Augen nachgezogen, die Lippen rot angemalt. "So, nun schnell, schnell zu euerer Hochzeit" Alle 10 Frauen, packten, schoben, zogen mich an allen Seiten, zu dem Traualtar. Die Tür schloss sich und ich stand am Ende zweier, langer Reihen, vollbeladen mit Gästen...und am Ende mein falscher Ehemann! Schreck lass nach, sah der hässlich aus und dann auch noch die Hochzeitsn...NEIN! Das durfte ich mir gar nicht ausmalen, sonst übergab ich mich an Ort und Stelle. Langsamen Schrittes, schritt ich vorwärts. °Aika, lass dir was einfallen, aber schnell, sonst ist es bald geschehen...Ich bereue alles, dass ich von Sesshoumaru abgehauen bin, dass ich damals so gemein zu Cleo war und dass ich sogar mal Ruichi eine reingehauen habe, aber bitte lass mich jetzt nicht allein, liebes Gehirn!° Ich war nun endgültig beim Traualtar angelangt und nahm neben meinem hässlichen Mann Platz. Er hingegen glotze mich regelrecht an und nahm meine Hand. Ich lächelte angewidert und zwang mich nicht sofort loszukotzen. Während der Pfarrer die Worte sprach, schaute ich mich suchend um einen Fluchtweg um. Nichts, rein gar nichts, die hatten gute Arbeit geleistet! Mir blieb also nichts anderes übrig, wieder das Fenster zu zertrümmern! Was man nicht alles für seine Freiheit tat! In dem Kleid konnte ich nicht kämpfen, das war beschlossene Sache, das wog so etwas. Aber mein Elementestab musste wieder herhalten. "Wollt ihr Tetzu Kanaseto dieses euer Weib Azuki zu eurem Weibe nehmen, dann antwortet mit Ja ich will!" Er überlegte gar nicht lange, seine Worte überschlugen sich fast "Ja, ja ich will" "Und ihr Azuki Tsumesu, wollt ihr diesen euren Mann, zu eurem Ehemann nehmen, so antwortet mit JA ich will!" Ich hatte gar nicht gemerkt wie weit der Pfarrer schon in seiner Rede war und wurde wieder hart in die Realität gezogen. Also schön, jetzt musste es raus! "NEIN, nein und noch mal NEIN!" Ich nutzte die Zeit aus, während alle empört schauten und tuschelten, meinen Elementestab aufzurufen. Doch Schreck lass nach, es ging nicht! Da kam wieder die furchtbare Erinnerung, er hatte ja meine Kette entrissen. Was sollte ich jetzt machen? Für eine Überlegung war jetzt keine Zeit mehr, ich zog also mein Kleid in die Höhe und lief zum Fenster hin. Tetzu schien völlig verzweifelt zu sein, er ruderte wie wild mit den Armen herum, das konnte ich beim Zurückblicken erkennen, ach verdammt, war das ganze Kleid schwer! "Haltet sie auf, aber schnell" Von allen Seiten kamen Leute herbeigeeilt und ein jeder versuchte mich aufzuhalten, doch alles was sich mir in den Weg stellte wurde gnadenlos von mir weggetreten, geschlagen oder weggeschubst. Ein Mann krallte sich an meine Schleppe und ich kam kein Stück mehr vorwärts. Sesshoumaru würde sein Fett auch noch abkriegen, er hatte ganz genau gewusst, dass die Kette mir nicht weggenommen werden durfte. Ich war schon so genervt und in Eile, dass ich einfach kurzerhand die Schleppe durchtrennte. Ich zog meine Schuhe aus, mit denen ich sowieso nicht laufen konnte und wollte sie gegen das Fenster schmeißen, doch leider bekam ein dazwischen stehender Mann, den Schuh voll in die FR... Naja, Pech für ihn. Doch meine beiden Schuhe waren jetzt auch weg, mit bloßen Händen, würde ich das Fenster nicht zertrümmern können. Also machte ich um 180° kehrt und lief der großen Tür entgegen. Langsam fing das ganze Spiel an Spaß zu machen. Alle Leute versuchten mich wildgewordene Braut wieder einzufangen, aber keiner schaffte es so richtig. Endlich erreichte ich die Tür und drückte die Klinke herunter, zum Glück war sie nicht verschlossen, schnell ging ich hindurch und knallte die Tür wieder zu. Ich musste versuchen wieder in den Kerker zu gelangen, von dort aus kam ich ja hierher. Unterwegs zog ich meine Handschuhe aus und wollte auch den Schleier herunterreißen, aber der war so fest in meine Haare gesetzt worden, dass ich durch das abtrennen nur unnötig Zeit verlieren würde. Ich hörte schon auch nicht weit lautes Fußgetrappel, das ganze Schlossvolk war mir auf den Fersen. Mir fiel dabei ein lustiger Gedanke ein: Die Braut, die sich nicht traut. Ja, den Film hatte ich schon einmal angesehen. Jetzt war ich in der selben bescheuerten Lage. Kurz vor der Kerkertür übersah ich eine Stufe und fiel schnurstracks der Länge nach hin. Mein Unterkörper tat sich nichts, da er ja mit so vielen Unterröcken gebauscht war, aber dafür war ich vollkommen verdreckt im Gesicht und meine Arme waren aufgeschlagen. Meine Lippe blutete und mein Fuß tat weh. Ich hatte ihn mir wahrscheinlich verknackst. Auch das noch, die Schritte und Rufe wurden immer lauter, gleich würden sich mich einholen. Unter Ächzen und Stöhnen rutschte ich dem Spiegel entgegen, alles brannte, sogar meine Lunge. Sie hatte sowieso schon so viel Leiden müssen, weil ich ja immer noch dieses Korsett trug. Ich bekam immer weniger Luft und musste hektisch atmen, wenn ich es nur ein klein wenig lockern könnte. Ich richtete mich mühsam auf und war nur noch einen Meter vom Spiegel entfernt, da stand auf einmal Tetzu schon am Türrahmen und kam mit ausgebreiteten Armen auf mich zu. Er versuchte es nochmals mit beruhigenden Worten mich zur Vernunft zu bringen und ihn zu heiraten. Doch irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Eine seltsame Kälte ging von ihm aus, die ich zuvor nicht gespürt hatte. Ich drehte mich angstvoll dem Spiegel entgegen und stolperte durch ihn hindurch. Endlich! Ich war wieder draußen. "Ahhhh" NEIN! Mein Fuß war noch auf der anderen Seite des Spiegels, ich wurde Stück für Stück wieder hineingezogen. "Hilfe, Sesshoumaru-sama, helft mir" Verzweifelt stemmte ich meine Hände auf den Boden und wollte so gegen ihn ankommen, doch meine Arme gaben schlagartig nach und ich wurde mit einem schnellen Ruck wieder zurückgezogen. Mein gesamter Körper war wieder auf der anderen Seite im Kerker und Tetzu grinste mich hinterlistig an. Mir war der Typ schon von Anfang an nicht geheuer und das wurde wiedermal bestätigt. Ich hatte nur noch eine Hand auf der anderen Seite, ich hatte schon jegliche Hoffnung verloren, dass sie jemand ergreifen würde, doch auf einmal packte eine andere Hand die meinige und zog ebenfalls daran. Ob es Sesshoumaru war? Ich konnte es nicht sagen, ein bleierner Schleier legte sich um meine Augen, das Korsett war zu eng! Und durch die Dehnung meines Körper, weil an jeder Seite jemand zog, wurde das Atmen auch nicht besser. Tetzu fuchtelte wie wild vor meinem Gesicht rum, er wollte mich mit allen Mitteln für sich gewinnen, egal ob ich dann in zwei Teile geteilt wurde oder nicht, so sah es jedenfalls aus. Mir hing die ganze Sache schon zum Hals heraus und mit der Hand die frei war schlug ich ihm voll ins Gesicht! Volltreffer! Er fiel nach hinten und ließ mich los, genau in dem Moment wurde ich wieder durch den Spiegel gezogen und landete direkt in Sesshoumarus Arme. Ich keuchte erschöpft und mir wurde schwarz vor Augen, die Luft ging mir nun endgültig aus. Ich spürte wie meine Füße nachgaben und Sessy mich schnell an den Armen packte. "D-Das Korsett" Das war das Einzige was ich noch hervorbringen konnte, ehe ich völlig die Sicht verlor. Zum Glück erkannte Sess sofort die Lage und schnürte sofort das Korsett Stück für Stück auf. Luft, sei gegrüßt, ich habe dich so vermisst! Ich lag auf dem Bauch am Boden und rang in großen Zügen nach Luft. "Das war sehr dumm von dir" "Halt mir keine Moralpredigt, du bist schließlich schuld" "Woran?" "Du hast mir die Kette gestohlen, ich hatte den Stab nicht mehr hervorrufen können" "Du hättest nicht durch den Spiegel gehen sollen" "Ach ja? Und wer hat mit dem Training angefangen?" "Was ist damit?" Ich wurde stumm. Sollte ich ihm gestehen, dass ich Angst davor hatte? Ich setzte mich halbwegs auf und sah ihm ins Gesicht. "Es ist ja wohl klar, dass du mir den Kampf so schwer wie möglich machen wirst. Ich habe nicht den Hauch einer Chance" Die Worte flüsterte ich ganz leise, fast lautlos, doch ich war mir bewusst, dass er sie voll und ganz gehört hatte. Ich wurde um die Taille gepackt und Sess hob mich auf. Er trug mich auf mein Zimmer und damit war die Diskussion beendet. Auf dem ganzen Weg dorthin sagte ich kein einziges Wort. Er setzte mich auf dem Bett ab und befahl mir mich auszuziehen und ins Bett zu legen, er würde gleich mit einer Tinktur für meine Wunden kommen. Als die Tür ins Schloss fiel murmelte ich leise "Arroganter Schnösel, was bildet er sich überhaupt ein, gibt mir hier die Befehle als ob ich seine Sklavin wäre. Aber ob ich's glaube oder nicht, er hat mir diesmal schon wieder meinen Hintern gerettet, ach es ist zum Verzweifeln!" Andererseits stimmte es ja, ich war wirklich seine Sklavin, warum war das Leben nur so ungerecht? Apropos ungerecht, wo ist meine Kette, na der würde was zu hören bekommen. Mit einem lauten Seufzer zog ich mich bis auf meine Unterwäsche aus und legte mich bauchlängs auf das Bett. Nicht zu früh, wie ich bemerkte, Sess stand schon vor meiner Nase. Nanu, war er nicht vorher durch die Tür gegangen? Lautlos setzte er sich an mein Bett und begutachtete mich, was gab es denn da zu kucken? Meine Laune wurde immer schlechter. "Soll ich mich vielleicht noch vor dir ausziehen, damit du bessere Sicht hast oder was glotzt du so?" Eigentlich hätte ich von ihm irgendeine Reaktion erwartet, die weniger schön für mich gewesen wäre, aber er konterte gut. "Du magst es nicht gemustert zu werden, das fällt mir schon seit längerem auf" Ich verdrehte genervt die Augen, was sollte denn das jetzt schon wieder? Diese Aussage verwirrte mich trotzdem irgendwie. Mit einem Mal baumelte meine Kette in seiner Hand vor meinen Augen. Ganz klar, er wollte mich provozieren, darauf fiel ich nicht rein. "Die Masche zieht nicht, das kannst du dir abschminken, ich bekomme die Kette so und so nicht zurück oder hälst du mich etwa für völlig bescheuert?" Ich drehte mich um und schlang die Decke um meinen Körper, setzte mich dann auf und zog die Knie an. Jetzt musterte ich. "In Deutschland herrscht das Sprichwort: Blond, blau, blöd. Gut ich bin blond, aber noch lange nicht blöd, das solltest du so langsam auch schon bemerkt haben" Sessy sah mich kurz an ehe er mir die Kette zuwarf. "Und was sagst du jetzt?" Ich fühlte mich irgendwie....verarscht um es deutlich auszudrücken, was war denn das jetzt? Hatte er tatsächlich von Anfang an vorgehabt mir sie wiederzugeben, oder wollte er meine Theorie widerlegen, einfach so um zu sehen wie ich reagieren würde? Ich sah die Kette an und drehte sie in meinen Fingern, ich war misstrauisch gewesen, es könnte ja genauso gut eine Kopie gewesen sein, das zu überprüfen müsste ich die Kette aufmachen, denn innen drin befand sich ein Foto von Cleo, Ruichi und mir. Gedacht getan! Mit einem leisen Klick öffnete ich das kleine Herz in meiner Hand und tatsächlich! Ich sah wie gebannt auf das Bild. Kurzerhand vergas ich alles was um mich herum war, ich schwelgte in Erinnerungen. Die Zeit war früher doch so schön gewesen, ich konnte mich noch genau erinnern, wie wir alle drei unser erstes Konzert gaben und dieses Foto dann entstand. Ein leises Lächeln schlich sich auf meine Lippen und meine Augen wurden glasig. Nein! Ich würde jetzt nicht vor Sess heulen, ich war und konnte genauso stark sein! "Danke" Ich lächelte ihn dankbar an, als ich schnell aus dem Bett sprang, mir war es im Moment egal, ob halbnackt oder nicht, und ging zu meinem Rucksack hinüber. Dort lag mein CD-Player drin, und in dem CD Player die ganzen Singles, die wir gegeben hatten. Da war auch dieses erste Lied drauf. Freudig drückte ich auf °Play° und drehte voll auf. Sess beobachtete mich die ganze Zeit über, ich war so froh gewesen, warum auf einmal, konnte ich mir nicht erklären. Ich legte mich wieder ins Bett und deckte mich zu. Ich spürte wie Sess sich dran machte, meine Wunden zu versorgen. Ab und zu warf er mir einen Blick zu. Noch einmal öffnete ich die Kette und versuchte mich an unser erstes Konzert zu erinnern. Ich war damals so aufgeregt, das ich über ein Kabel stolperte und Ruichi mitriss. Er lag unter mir und ich auf ihm drauf. Erst wurden wir beide knallrot, doch dann konnten wir uns vor lachen kaum halten. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie Sessy fertig wurde mit dem verarzten und wippte mit dem Kopf im Takt der Musik. Leise sang ich den Text mit und schloss meine Augen, Musik war alles in meinem Leben! Erst jetzt fiel mir auf, dass ich gar kein richtiger Mensch war, sondern eine Dämonin und noch dazu eine mit Krönchen. Bei dem Gedanken musste ich laut losprusten und bekam regelrechte Bauchkrämpfe davon. Ich sah mit vor lauter Lachen, tränenden Augen zu Sess und begegnete seinem Blick. Jetzt musste ich noch mehr lachen! Er dachte sich gerade, wie blöd man eigentlich sein musste. Mir war das ziemlich egal, meine schlechte Laune verflog im Schnellflug. Ich nahm die Ohrstöpsel aus den Ohren "Willst du auch mal hören?" Er sah misstrauisch auf den CD Player ehe er antwortete "Warum hast du so gelacht?" Beinahe hätte ich wieder angefangen, fing mich aber gleich darauf. "Das Bild hier in der Kette ist an unserem ersten Auftritt entstanden, die Musik, die ich gerade höre, ist dieses Lied.....ich war damals so aufgeregt, dass ich über ein Kabel fiel und Ruichi mitgerissen hatte und wir beide auf den Boden krachten. Das war uns damals ziemlich peinlich, weil ich auf ihm drauflandete" Ich wurde leise und schaute ein wenig traurig. Mir kam eine spontane Idee, wahrscheinlich würde daraus sowieso nichts werden, aber ich konnte es ja einmal versuchen. "Was würdest du von mir verlangen, dass ich für einen Tag wieder in meine Zeit reisen könnte? Ich würde alles tun" Ich senkte meinen Blick und wurde wieder traurig. Keine Antwort Sesshoumaurs. Was hatte ich denn erwartet? Das er mir das etwa erlauben würde? "Bitte" Ich flehte ihn förmlich an, was sollte ich denn machen, ich hatte schreckliches Heimweh. Immer noch keine Antwort, mir standen schon wieder die Tränen in den Augen, dort wurde ich wenigstens geliebt und hier? Vielleicht Rin, aber die sah mich eher als Spielgefährtin an. Von Sess ganz zu schweigen, für ihn war ich nur ein Spielball auf Zeit, den er loswerden konnte wann er wollte, überhaupt traf man bei ihm nur auf Kälte. Verzweifelt legte ich meinen Kopf auf meine Knie und vergrub ihn in der Decke. Jetzt konnte ich es doch nicht mehr aufhalten, ein leiser Schluchzer entglitt mir. Ich wollte heim! Plötzlich wurde ich sanft an der Hand gepackt und an Sess herangezogen. Ich lag in seinen Armen!!! Vor Staunen darüber brachte ich keinen Ton über meine Lippen. Mein Herz schlug schnell, warum eigentlich? Ich zitterte, der Kerl hatte doch bestimmt was vor. "Wenn du es schaffst, auf Rin eine Woche lang allein aufzupassen, während ich dringenden Geschäften nachgehen muss, darfst du für einen Tag heim" Er legte eine Pause ein und ich musste das gehörte erst einmal verarbeiten. Hatte ich jetzt wirklich richtig gehört, oder ging auch schon mein Gehör mit mir durch? Erstaunt hob ich meinen Kopf und sah ihn mit großen Augen an, mit allem hatte ich jetzt gerechnet, nur nicht mit einer Zusage. "Solltest du es allerdings nicht schaffen und Rin was passieren, lass dir gesagt sein, dass du auch nicht lange leben wirst....ab morgen beginnt das Training" Ich nickte freudig und umarmte ihn stürmisch, egal ob Lord, ob König oder sonstiges, ich war in dem Moment so glücklich wie noch nie in meinem ganzen Leben. Mit meiner Reaktion hatte auch er nicht gerechnet und sah immer noch ein wenig erstaunt aus, als ich ihn losließ und ihm eine gute Nacht wünschte und mich in mein Bett zurücklegte. Lautlos verschwand er.... So das war liebe Leute, bis auf ein nächste Mal, ich hoffe die Länge hat gereicht, als Entschädigung für mein langes "Nichtschreiben" Im nächsten Kapitel wird es rund gehen, jedenfalls für Aika, die hat ne Menge Aufgaben und Schwierigkeiten uuuuuuund es wird etwas sehr trauriges passieren, aber was, wird noch nicht verraten ^-~ Ciao Karo Kapitel 13: Der Ernst beginnt! ------------------------------ So Leute, ich halte keine großen Reden, es geht einfach weiter^-^ ----------------------------------------------------------- Frühmorgens wachte ich gutgelaunt wieder auf und sah mich erst mal ordentlich in meinem Zimmer um. °Hmh alles so wie vorher° Doch ich hätte schwören können, dass ich zuvor ein Geräusch gehört hatte, von dem ich auch erwacht war. Naja, was sollte es, heute sollte mir keiner die Laune verderben, nicht einmal Sess. Schnell sprang ich aus dem Bett raus, suchte mir ein etwas längeren, weißen Rock und dazu ein passendes T-Shirt aus und wollte gerade die Tür öffnen, als diese von selbst aufging. Hereinspaziert kam ein kleines Mädchen mit haselnussbraunen Augen und lächelte mich mit einem Gesicht an, dass sogar das kälteste Eis schmelzen konnte! "Aika, ihr du bist ja schon wach, Sesshoumaru hat mich schicken lassen dich aufzuwecken, aber du bist ja schon fertig, wie schön, dann gehen wir gleich essen" "Ist gut" Sie packte mich wie immer mit ihren kleinen patschehändchen am Handgelenk und führte mich durch das rießige Schloss. Doch endlich konnte ich mir den Weg merken, da ich ihn nicht mehr zum ersten Male ging, was für ein Wunder! Im Esssaal angekommen, saß wie schon gewohnt, Sessy und wartete geduldig auf uns. Ich brachte ihm gegenüber nur ein kurzes Morgen heraus und setzte mich gleich an meinen alten Platz. Bevor ich jedoch Essen anhäufte, musste ich kurz überlegen. °So, heute ist also der grandiose Tag, wo ich die Ehre bekomme, von Sesshoumaru trainiert zu werden, das wird bestimmt kein Zuckerschlecken....ich freu mich jetzt schon auf ne Menge blauer Flecken° Mein Blick schweifte im Zimmer umher, ich hatte eigentlich keine Ahnung was ich mir durch das Begutachten erhoffte, aber vielleicht half es mir ja etwas, den Raum einschätzen zu können, wie weit ich dann fliegen musste, wenn Sess mich an eine Wand hinbeförderte. Keine gute Aussicht, wirklich nicht! "Aika?" Ich musste mich zuvor aber noch gründlich aufwärmen, das ging am besten mit rythmischer Gymnastik, ja das war die beste Methode, zum Glück hatte ich das Band und einen Ball dabei! "Hallo?" Einen Minirekorder, der mit Batterie betrieben wurde, hatte ich auch dabei, jede CD's natürlich auch, das würde schon irgendwie hinhauen. "Aiiiiikaaaaaaa, hey!" Ich schaute sie verdutzt an "Was ist?" "Sag mal träumst du ich hab dich was gefragt" "Tschuldige Rin, könntest du die Frage wiederholen, ich hab nicht aufgepasst" "Du bist immer so oft in Gedanken, gefällt es dir hier nicht? Also ich finde es hier sehr schön! Ich wollte dich fragen, ob du nachher mit mir Blumen pflücken willst, dann stellen wir einen rießen Strauß hier auf den Tisch, ist das nicht schön?" "Eigentlich finde ich diese ganze Situation ziemlich schrecklich.........schön meine ich" Ups, um ein Haar hätte ich mich verplappert, ich und meine große Klappe. Das war wirklich knapp! "Tut mir leid Rin, ich bekomme Unterricht und zuvor will ich mich noch ein wenig mit Rythmische Gymnastik aufwärmen" Sie drehte eine Schnute und schaute ziemlich beleidigt drein. "Och wie Schade, aber darf ich dir dann wenigstens zusehen?" "Klar doch, wenn du willst kann Jaken dir ja beim Strauß pflücken helfen, der macht das bestimmt gern" Ein verschmitztes Grinsen huschte über meine Lippen. Jaken und Blumen, das passte echt zusammen! "Du Aika, was ist Rythmische Gymnastik" Ich legte mir gerade ein wenig Salat auf den Teller, als ich weiteranhäufend fortfuhr. "Das ist eine sehr schöne Art, einen Körper fit und gesund zu halten, man kombiniert es häufig mit Musik und benutzt einen von vier Gegenständen, einen Ball, zwei Keulen, ein Band oder einen Reifen" Rin machte große Augen, als sie dann wieder lächelnd fortfuhr "Wollen wir dann zusammen rythmische Gymnastik mit dem Ball spielen?" In dem Moment platze ich fast vor Lachen und bekam allmählich keine Luft mehr. Die Kleine war echt zu lieb und naiv. "D-das (lach) geht (lach) leider nicht Rin (lach) tut mir leid, aber ganz so einfach ist das nicht. Deine Muskeln und Körper muss sich gewaltig dehnen können und am Anfang ist das nicht so ganz ohne Schmerzen, weiß du! Ich zeig es dir dann einfach" Verständnislosigkeit bildete sich auf ihrem Gesicht, anscheinend hatte sie sich nicht erklären können, warum auch sie nicht mit einem Ball spielen konnte. Ich sah zu Sess rüber, er hatte gar nichts gegessen, komisch! Mit leerem Magen kämpft sich nicht gut, aber wenn er wollte, bitteschön, ich war die letzte die ihn daran hinderte. Ich versuchte diese Steinerne Statue ein bisschen zum Reden zu bewegen. "Wann fängt der Unterricht an Sesshoumaru-sama?" Mit der Antwort ließ er sich Zeit, wie immer, daran war ich ja schon gewöhnt, also widmete ich mich wieder dem Frühstück zu, in der Hoffnung, er würde noch einen Piep von sich geben. "Um genau 9 Uhr" Darauf hatte ich gewartet, das war mir nur recht so, dann blieb mir noch genügend Zeit für das Aufwärmtraining. "Ihr habt doch nichts dagegen, wenn ich das Aufwärmtraining hier starte, oder?" Er deutete eine Geste an, die mir klarmachte, dass ich üben konnte. Perfekt! Nach dem Essen, ging ich mit Rin noch kurz auf mein Zimmer, um mir bequemere Trainingsklamotten anzuziehen und meinen Ball und das Band zu holen. Rin sah sich den Ball an und konnte sich immernoch nicht erklären, warum sie damit nicht auch spielen konnte. Ich musste wieder heimlich grinsen. Fertig umgezogen, mit einem Body und speziellen Schuhen, ging ich dann wieder ins Esszimmer. Sess war nicht mehr da, das war noch besser, also konnte ich den CD-Rekorder anschmeißen und damit beginnen. Als erstes nahm ich das Band. Als die Musik losging, konnte sich Rin vor lauter Staunen nicht mehr einkriegen, ein schwarzes Etwas, dass Musik herausbrachte. Sie murmelte etwas kurzes das wie 'wahnsinn' klang und wippte dann im Takt der Musik mit. Sie hatte völlig vergessen, dass ich auch noch da war, so versunken war sie in dem Grübeln, wie das schwarze Ding es schaffte, Musik zu spielen. Mit einem Mal drehte sie sich um und sah mir beim Training zu. Auch darüber war sie erstaunt, dass konnte ich an ihren großen Augen sehen. "Wow, das sieht wirklich gut aus Aika, woher kannst du sowas? Ich finde es sieht aus, als ob du leichtfüßig über den Boden schwebst, ich versuch es auch gleich mal" Ich hatte gar nicht richtig mitbekommen, was sie mir gesagt hatte, ich war voll und ganz damit beschäftigt, im Takt der Musik meinen Körper zu bewegen. Jedes Mal, wenn ich Stress hatte, oder Gedanken abbauen wollte, begann ich mit rythmischer Gymnastik, man kam dann nämlich nicht mehr zum Nachdenken und widmete sich voll und ganz diesem Sport. Ich drehte das Band um mich herum und schmiss es dann in die Höhe, machte einen Spagat und rollte mich auf die Seite um es wieder abzufangen, so ging dann eine Figur in die andere über. Rin sah das und wollte auch gleich den Spagat ausprobieren, scheiterte dann aber mit einem Jammern und lief zu mir rüber. "Aika, wie machst du dass ohne dass es an der unteren Seite der Oberschekel so arg zieht?" Ich hielt nicht an, sondern machte einfach kontinuierlich weiter. Das machte auf Dauer richtig Spaß. Sie fing wieder an zu schmollen, das konnte ich an ihrem apruppten Anhalten sehen. "Aika, bleib doch mal stehen, ich hab dich was gefragt" "Später Rin, dann erklär und zeig ich dir alles" "Versprochen?" "Ja" Sie ging wieder zu dem Mini-Rekorder und hörte abwechselnd der Musik zu und sah zu mir rüber. Als die Musik aufhörte, kam ich zu ihr rüber und wollte den Ball holen, als Sess an der Tür auftauchte. Freudig sprang Rin zu ihm hin und erklärte ihm lang und breit, was ich eben hier gemacht hatte und dass das schwarze Ding Musik spielen konnte. Als sie mit dem ganzen fertig war ging sie wieder zu mir rüber und sah mich mit großen Hundeaugen an. Ich wusste was jetzt kam, oh bitte nicht, aber wer konnte dem Blick schon widerstehen? "Aika, zeigst du mir jetzt etwas, bitte, bitte!" "Ähm Rin...geht das nicht ein wenig später?" "Nein ich will jetzt, bitte, Sesshoumaru-sama, will es sicherlich auch sehen" Pö, was der sehen wollte, war mir doch egal, aber sie sah mich mit immer größer und bettelnden Augen an, da konnte ich einfach nicht nein sagen. Ich seufzte ergebens. "Also gut, was willst du sehen?" "Alles, aber erst wie du dieses Beineauseinander gemacht hast, ich will das auch können" "Aber Rin, ich habe dir doch schon erlärt, dass man dafür sehr lange und hart trainieren muss, willst du dir wirklich diese Schmerzen antun?" "Aber du hast es ja auch gemacht" "Nein, ich ging mal in Balettunterricht, schon als sehr kleines Kind, deshalb kann ich das auch jetzt noch" Sie schmollte wieder. Ach Mensch, man konnte ihr auch nichts richtig machen. "Also gut, dann zeig es mir nocheinmal" Ich seufzte wieder, schließlich ergab ich mich meinem Schicksal und stellte mich gerade hin und ging dann immer weiter mit den Beinen auseinander, bis ich schließlich am Boden zum sitzen kam. Die Kleine klatschte vergnügt in die Hände. Mir war das ganze ziemlich peinlich, schließlich stand Sessy hier. Also schnappte ich mir noch während sie freudig wieder zu Sessy rübersprang den Ball und stellte die Musik wieder an. Dann begann ich von neuem, andere Drehungen und Läufe mit dem Ball auszuüben. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Sessy mehr mit dem Beobachten meinerseits zu tun war, als Rin zuzuhören, was sie ihm schon wieder vorbrabbelte. Ich achtete jedoch diesmal nicht auf ihn und machte strikt weiter, bis ich der Meinung war jetzt genug aufgewärmt zu sein. "Boa Aika, das war echt toll, ich wünschte ich könnte auch sowas, das sieht echt elegant aus" Ich lachte nur und erklärte ihr etwas "Weißt du manche, die es noch besser können als ich, kombinieren diesen Sport mit Waffen oder ähnlichem, so werden Attacken aus Drehungen oder Läufe kopiert und gegen den Angreifer angewendet" Von ihrem Gesicht konnte ich ablesen, dass sie sich das nicht vorstellen konnte, also beschloss ich ihr etwas vorzuführen. "Schau mal, wenn ich den Ball jetzt hochwerfe und mit dem Fuß erwische, wird daraus ein sehr schneller und gefährlicher Ball, der den Angreifer bestimmt sehr schaden wird" Ich demonstrierte ihr das Ganze, warf den Ball hoch und schoss ihn mit dem Fuß in Richtung Wand, wo er mit einem lauten Knall abprallte und wieder in meine Richtung mit hoher Geschwindigkeit raste. Ich fing ihn gekonnt ab und ließ ihn wieder zu Boden gleiten. "Hast du gesehen?" Sie nickte erstaunt, unfähig auch nur ein Wort rauszubekommen. Nun wendete ich mich wieder Sessy zu. "Ich bin fertig, wenn ihr wollt können wir anfangen" Ein kurzes Nicken seinerseits und Rin wurde hinausbefohlen, mit Jaken Blumen zu pflücken. Wir stellten uns in die Mitte des Raumes und auf einmal sah ich eine Reisschale in Sess' Hand. Was wollte er denn jetzt damit? Doch nicht etwa essen? Er schien meinen fragenden Blick zu erraten und erklärte mir sogleich was ich zu tun hatte. "Am Anfang, werde ich dein Geschick erst einmal ein wenig fördern, du wirst weder dein Kampfstab noch sonstige Waffen verwenden, sondern versuchen mir diese Reisschale zu entwenden....wenn du das geschafft hast, gehen wir zur nächsten Lektion" Ahja, das war also meine Aufgabe, sehr interesannt, nur wie ich mir denken konnte, würde das nicht so einfach für mich sein, Sess war sehr schnell und ich würde mir gehörig was einfallen lassen müssen um überhaupt mit seiner Schnelligkeit mithalten zu können. Ich ging also ohne große Reden auf ihn los und versuchte ihm die Reisschale aus der Hand zu schlagen. Es war bei weitem schwerer als ich mir vorgestellt hatte, er war so flink, dass ich jedes Mal ins Nichts traf. Nach ungefähr 5 min. leuchtete mir ein, dass ich es irgendwie anders anstellen musste, wenn ich mein Ziel erreichenwollte. Nur wie sollte ich das machen? Ich blieb stehen und verschnaufte etwas. Ich sah ihn kurz an und sah sein Gesicht, dass nur so vor Spott triefte, dass ich nicht einmal das hinbekam. Na toll! Aber ich gab nicht auf, ich versuchte alles mögliche um an diese Reisschale zu kommen, aber es klappte einfach nicht, er war mir immer einen Schritt vorraus! Eine weitere halbe Stunde verstrich ohne dass ich die Reisschale auch nur angefasst hatte. Ich war schon ziemlich erschöpft von der Rumrennerei. "Gibst du auf?" "Du kennst mich zu schlecht, NEIN!" Ich musste mir was einfallen lassen, so konnte es doch nicht weitergehen, ich machte mich hier total zum Gespött! Doch mir wollte im Moment einfach nichts einfallen, das war ja echt zum verzweifeln, also versuchte ich es wieder auf dem ersten Weg, einfach drauf los zu greifen, vielleicht würde ich ja irgendwann Glück haben. Je schneller ich auch mit den Attacken wurde, desto schneller wurde er im ausweichen. Nach ca. 2 Stunden vergeblichen Abrackerns sackte ich völlig erschöpft, verschwitzt und mit rotem Gesicht zu Boden. Ich konnte nicht mehr, das war ja noch schlimmer als Hühner zu jagen! Erst mal musste ich verschnaufen, mein Herz ging schon so schnell, das es drohte zu zerspringen. "Ich kann nicht mehr, ich bin völlig kaputt, das war nicht fair, ihr hättet mir wenigstens einen Tip geben können" "Du musst selbst draufkommen, nur dann nützt das Training was" "Na toll" Bis ich Sessy schlagen würde, wäre wahrscheinlich wenn ich Glück hatte mein ganzes Leben draufgegangen. Er sah mich herablassend an und da kochte es schon wieder in mir, ich konnte es überhaupt nicht ertragen, wenn jemand von mir dachte, dass ich zu nichts fähig war. Ich ging wütend auf ihn los und versuchte diesmal allerhand Tricks anzuwenden, trat mit Fuß und Hand nach der Schale, aber es nützte nichts. Ich lief zum Tisch und holte das Besteck und hatte völlig vergessen, dass ich nichts außer meinen Körper benutzten durfte, als Sess mich hart auf die Regeln hinwieß, in dem er mich zum Tisch lockte, die Schale ein wenig tiefer hielt und wartete bis ich zum Ausschlag holte und volle Kanne an den Tisch knallte. Im ersten Moment gab es einen ziemlich dumpfen Schlag und dann nichts als Stille. Ich lag auf dem Boden, alle viere von mich gestreckt und sah nur noch schwarz, dazu tantzten gelbe Sternchen herum und Reisschalen! "Das war gegen die Abmachung" Ich konnte gar nicht antworten, ich war mit dem Kopf so hart gegen die Kante des Tisches geknallt, dass ich fürs Erste erst mal k.o war. Hinzu kam der schrecklich, pochende Schmerz an meiner Stirn. Ich wollte diese Sternchen nicht mehr sehen und versuchte sie zu vertreiben, in dem ich aufstand, doch das wurde nurnoch schlimmer, ich strauchelte und fiel wieder hin, doch kurz vor dem harten Aufprall am Boden, wurde ich am Arm gepackt und wieder gerade hingestellt. Ich wackelte und sah immer noch diese Reischalen. "Sesshoumaru ihr schummelt auch, ihr habt mehrere Reisschalen auf eurer Hand und ich sehe euch sogar doppelt, habt ihr meine Attacke kopiert?" Er sah mich nur an und sein Blick war völlig undefinierbar, ich konnte gar nichts mehr sehen, sah nur noch doppelt und konnte gar nicht richtig stehen, weil sich alles vor meiner Nase drehte. Ich spürte plötzlich, wie sich ein Rinnsal seinen Weg durch mein Gesicht bahnte und leise zu Boden tropfte. "Der Unterricht ist jetzt beendet, nach dem Essen machen wir weiter" Er ließ mich los und ich gewann wieder die Fassung. Meine Stirn war aufgeschlagen und Blut tropfte heraus, das stimmte mich sichtlich wütend. Ich knurrte leise. "Ihr hättet mich nicht so brutal zurechtweisen brauchen, ein kurzer Satz hätte gereicht, man kann sich ja wohl noch vergessen" Wütend warf ich ihm diese Worte an den Kopf und gab ihm gar keine Zeit zum antworten, damit er ja nicht auf die Idee kam, noch irgendetwas zu sagen, drehte ich mich aprupt um und schnappte mir den CD-Rekorder und schlug die Tür mit einem lauten Knall zu. Immernoch tropfte Blut in kleinen Bahnen von meiner Stirn, doch ich ging ungehindert weiter, den Weg wusste ich ja zum Glück. Rin kam an mir vorbei und schleppte Jaken im Schleptau mit, der mit einem rießigen Strauß voll Blumen und schlechter Laune hinterherwatschelte. "Oh Aika, hallo...hä? Was ist denn....mit...dir passiert?" Ich beachtete sie nicht und ging unbeirrt weiter. Ich war so wütend auf Sess, dass ich meine Wut nicht an Rin auslassen wollte und auf mein Zimmer ging. Dort kramte ich meinen Spiegel und das Verbandszeug mit Desinfektionszeug heraus und begann damit meine Stirn zu betupfen. -------------------------------------------------------------- Er sah ihr hinterher, sie war ziemlich wütend gewesen, vielleicht war das doch ein wenig zu hart gewesen? Doch sie war selber Schuld, sie hätte nicht die Regeln brechen dürfen! Er wollte sie am Anfang prüfen, wie flink sie war und er war erstaunt, als sie sich so gut durchschlug, trotzdem war sie zu langsam und wenn sie so weitermachen würde, dann hätte sie es nie geschafft. Mit der Zeit wurde ihr Tempo immer schneller und sie versuchte alle Angriffe, die sie kannte, doch selbst das half nichts. Wenn sie etwas erreichen wollte, musste sie zuerst lernen nicht die Kraft einzusetzen sondern Schnelligkeit üben und die Bewegungen des anderen ganz genau beobachten. Er würde sehen wie lange sie dafür brauchte. Er sah zu Boden. Dort lag immer noch der Blutstropfen von ihrer Stirn. Sie hatte sich wirklich hart gestoßen, er hatte sich sogar gewundert, dass sie nicht vor Schmerzen aufgejault hatte. Es würde sich nun eine Dicke Beule bilden, bei dem Schlag der hallte, als sie an den Tisch schlug. Jedenfalls würde er mit äußerster Amüsanz beobachten, wie schnell oder langsam sie Fortschritte machte... ---------------------------------------------------------- Als ich fertig war, mit der Tupferei, wobei ich jedesmal lautstark aufheulte, machte ich mich dran, meinen angeschwollenen Kopf mit Verband zu umwickeln. Es klopfte an der Tür. "Nein, wer auch immer da ist, bleibt draußen" Als ich in meinen Schminkspiegel sah, sah ich dermaßen lächerlich aus, dass ich mich umentschloss und alle Haare aus dem Verband herauszog und sie über die Stirn schmiss, damit es besser aussah. Fertig! Es klopfte immernoch. Langsam wurde ich wütend. "Wenn du jetzt nicht in 3 Sekunden verschwindst, gibt's nichts mehr zu lachen" Zögerlich ging die Tür auf und da stand......Jaken! "Ich soll dir diese Blumen von Rin geben" Seine Laune war auch unter dem Nullpunkt gewesen und es musste ihn viel Überwindung gekostet haben, überhaupt hierher zu kommen. Wütend stand ich auf, entriss ihm die Blumen und legte sie auf den Tisch, da ich gerade keine Vase da hatte. Ich musste ihm anscheinend so wild die Blumen aus der Hand gerissen habe, dass er Angst bekam und einen Schritt zurückwich. Da fiel mir was ein. Ich hatte ja extra für Rin ein Gutenachtgeschichtenbuch mitgenommen, das konnte er Rin gleich geben, denn ich würde nicht zum Mitagessen erscheinen, ich hatte jetzt absolut keinen Apettit mehr. "Sag Rin einen schönen Dank und gib ihr dieses Buch....wenn sie mit dem Essen fertig ist, soll sie nochmal kurz zu mir herkommen, ich hab noch etwas für sie" Er nuschelte irgendetwas mürrisches und nahm das Buch. "Ich soll dich außerdem zum Essen abholen" "Nicht nötig, ich komme nicht" Jaken grinste schäbig und ging zur Tür raus. Ich wusste auf was ich mich da einließ. Wahrscheinlich würde Sessy gleich hier sein und mich bearbeiten, aber das war mir egal. Ich hatte schließlich auch irgendwo meinen Stolz, auch wenn ich für ihn nichtsbedeutend war. Im hinteren Teil des Zimmers fing irgendetwas an zu leuchten, beim näheren Hinsehen bemerkte ich, dass Cleo versuchte mich zu erreichen. "Aika, ich wollte mal sehen ob es dir auch wirklich gut geht und ob du noch am Leben bist" °Was für eine schöne Begrüßung° "Sag mal warum bist du denn so still und was ist das für ein Turban um deinen Kopf?" "Haha, ich hab ganz vergessen wie man lacht Cleo, das ist das Werk Sessys, hast du vergessen, ich habe jetzt Unterricht!" Sie verzog mitfühlend ihre Miene und wir quatschten ein wenig. Ich merkte gar nicht wie sie auf einmal unsicher hinter mich schaute. "...und weißt du was? Der Typ hat echt ne Meise, lässt mich volle Kanne gegen eine Tischkante rennen" "Aika..." "Ich hätte mir eine Gehirnerschütterung zuziehen können oder sonst was und ich dachte erst mein Kopf wäre ab, so heftig war der Aufprall" "Aika, hör mal...." "Später Cleo, jetzt bin ich so schön in Fahrt, jedenfalls hab ich totale Sternchen gesehen und hab gar nicht richtig stehen können....ich sags dir ich war so sauer...am liebsten wäre ich auf ihn losgegangen und hätte ihn verprügelt für das....unfassbar!!!" "Aika, bitte, dreh dich jetzt nicht um...." "Was ist denn, wieso soll ich mich nicht umdrehen?" "W-Weil hint-ter dir Sess-houmaru steht (schluckt)" Mich durchfuhr es wie ein Blitz und ich drehte mich vorsichtig um, als ich die nicht gerade angetane Miene von Sess sah. Ok, jetzt würde es mir noch schlimmer gehen. "Oh Aika, ich glaube ich mache Schluss, bis dann, wir sehen uns...." "Feiges Huhn, dir passiert doch sowieso nichts!" Kurzerhand wurde ich am Kragen gepackt und unsanft nach oben gezogen. Ich schloss schnell die Augen, damit ich nicht allzuviel mitansehen musste, wie er mich jetzt zurichtete. Schließlich öffnete ich doch langsam ein Auge und blickte ihn unsicher an, jeden Moment gefasst, dass ich irgendwo hart aufkommen könnte. Sess funkelte mich böse an und sprach in einem ziemlich gefährlichen Unterton, sodass sich meine Nackenhaare aufstellten. "Ich habe dich rufen lassen" "Ich will nichts essen" "Wenn ich mit dir fertig bin, dann wirst du essen" Ich wehrte mich gegen seinen Druck und wurde wieder unsanft an der Hand am Boden mitgeschliffen. "Lass mich los, du tust mir weh, aua" Kein Erbarmen seinerseits, ich kam mir wie ein Hund vor, der an seiner Hundeleine am Boden gezogen wurde. Als wir im Saal ankamen, war diesmal auch Jaken da und verkniff sich schon arg ein lautes Loslachen und ich schnappte mir schnell eine Gabel vom Tisch und warf sie gegen seinen Schädel. Treffer! Er fiel mitsamt der Gabel vom Hocker und lag am Boden. Auch seine Birne war rot angeschwollen und würde bald eine Beule bilden. Wenigstens das war ein kleiner Trost für mich. Sehr unsanft wurde ich auf meinen Stuhl geworfen und schlug mir nun dabei meinen Hinterkopf an, sehr schön jetzt war es ein Ausgleich. Rin saß an ihrem Platz und die Kleine tat mir irgendwie leid, weil sie alles mitansehen musste! Ich aß trotzdem nichts und starrte stur auf meinen Teller. Zögerlich fragte mich Rin etwas "Willst du nichts essen Aika?" "NEIN" Die Antwort war kurz und bündig und drückte genau das aus, was ich sagen wollte und beinhaltete. "Aber wenn du nichts isst, dann wirst du immer dünner und dünner und dünner und stirbst irgendwann mal und das will ich nicht, bitte Aika iss was" Ich sah sie verdutzt an, wie war sie nur auf das gekommen? Meine schlechte Laune verflog wieder zum Teil und ich starrte sie neugierig an. "Danke für die Blume Rin" "Bitte Aika, schließlich hab ich dich ja genauso lieb wie Sesshoumaru-sama! Und dieses Buch hat wunderschöne Bilder, vielen Lieben Dank Aika, ich hab mich rießig gefreut, ließt du mir heute daraus vor?" "Sicher Rin" "Au ja, da will ich gerne ins Bett gehen.....früher wollte ich nie schlafen gehen, weil Jaken mich zu Bett bringen musste und der hat ständig ein mürrisches Gesicht gemacht" Ich sah zu Jaken rüber und er versuchte so gut es eben ging seinen mittlerweilen roten Kopf zu verstecken und ich grinste ihn hämisch an. "Mach dir keine Sorgen, ich les dir schon was vor, ach übrigens (ich holte ein Stück Schokolade aus meinem Trainigsanzug hervor) das ist auch noch für dich, das schmeckt ziemlich süß und ist sehr lecker" Sie nahm es dankbar an und wickelte es sogleich auf und probierte. Dabei quietschte sie vor Vergnügen und schmatzte laut. "Wow, sowas hab ich noch nie gegessen, hast du das aus deiner Welt?" "Ja, extra für dich gekauft" Sie lächelte mich mit ihrem süßen Lächeln an und nahm dann meinen Teller und häufte ein wenig von allem drauf. Ich sagte rein gar nichts, also gut ihr zuliebe würde ich das Zeug in mich reinwürgen. Ich stocherte ein wenig in dem Salat herum und ließ das restliche Essen drin liegen. "Aber Aika, von reinem Salat wird man auch nicht dicker, du isst schon wieder Salat, du hast schon in der Früh Salat gegessen und jetzt schon wieder!" Sie sah mich besorgt an und ich musste gezwungen lächeln. Tja, recht hatte sie schon irgendwo, aber mein Magen hatte zur Zeit auf nichts mehr Lust. Endlich hatte mein Salat nun Ruhe vor mir, ich hatte ihn schon die ganze Zeit gequält! Rin und Jaken wurden wieder rausbefohlen und ich saß nun wieder allein mit Sess da. Er hingegen sah mich ununterbrochen an und ich tat so, als ob es ihn nicht geben würde und interessierte mich für die Decke. Ich spürte plötzlich dass er hinter mir stand, anscheinend hatte ich mich zu lange für die Decke interessiert und spürte auf einmal wie der Stuhl sich in zwei Teile teilte und ich fast auf meinen Hintern geplumpst wäre. Schnell drehte ich mich um. "Was sollte denn das wieder?" "Du hörst jetzt auf Luftlöcher zu starren und fängst an" "Ich habe keine Luftlöcher gestarrt, sondern nur überlegt wie ich es anstellen könnte, das doofe Teil dir zu entwenden" Ich hatte einen Plan, ich erinnerte mich gerade wie mein Kampflehrer mir damals beibrachte, die Strategie des anderen herauszufinden und ihn mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Also ging ich wieder spontan auf 'Attacke' und griff ihn an, das machte ich etwa wieder 5 min. lang, bis ich raushatte, wie er auswich und vor allem in welche Richtung. Ich baute mir sozusagen eine Art Puzzle. Dann hielt ich plötzlich an und schloss die Augen. Ich versuchte seine Aura ausfindig zu machen und kämpfte eine Weile mit geschlossenen Augen um mir die Bewegung seiner Aura zu merken. So, jetzt war es geschafft, jetzt konnte ich anfangen! Ich beschleunigte mein Tempo von 0 auf 100 und griff eine Weile erst einmal sinnlos an, bis ich dann wieder meine Augen schloss und versuchte, mir vorzustellen wie ich nach meiner eigenen Attacke ausweichen würde, dann schlug ich kurz und heftig in eine andere Richtung, als die Schale eigentlich war und hörte auf einmal ein schepperndes Geräusch, das zu Boden fiel und öffnete die Augen. Die Schale lag zerbrochen am Boden und ich konnte es kaum fassen, dass ich es tatsächlich geschafft hatte! Ungläubig starrte ich auf die Schale und dann zu Sessy rüber, der mich anstarrte, als wäre ich zu einem Alien mutiert. "Ich....habs...geschafft...oder, wahnsinn" Ich grinste Sess freudestrahlend an und hob die Scherben vom Boden auf und trug sie stillschweigen davon. -------------------------------------------------------------- Am Anfang als er ihr den Stuhl in zwei teilte, wollte er sie ein wenig provozieren, sonst wäre sie nie von ihrem Stuhl aufgestanden. Er war gespannt gewesen als sie gemeint hatte, sie hätte einen Plan ausgeheckt, am Anfang dachte er, dass es nur eine Ausrede war, doch schnell merkte er, dass sie ihre Theorie in die Praxis umsetzen wollte. Als sie dann ihr Tempo beschleunigte und des öfteren auch die Augen schloss und blind weiterkämpfte, ahnte er schon etwas, wollte dennoch sehen, wie sie es anstellen wollte, vor allem wie! Sie steigerte dann sehr schnell ihr Angriffstempo und kämpfte mit Schnelligkeit. Als sie dann schließlich die Augen schloss und auf einmal, in eine andere Richtung schlug, wusste er, dass sie es geschafft hatte. Doch in was für eine Zeitspanne! Er hätte ihr mindestens eine Woche wenn nicht mehr gegeben und sie hatte es noch am selben Tag geschafft! Auch ihre Reaktion darauf, als sie das metallische Geräusch am Boden hörte und die Augen öffnete stand ihr Verwunderung, Zweifel und Freude auf dem Gesicht. Er hätte erwartet, dass sie laut schreiend und kreischend rumhüpfen würde, doch nichts dergleichen geschah! Stattdessen trug sie die Scherben hinaus....was für ein seltsames Mädchen....voller Mut und Sturheit! Für das Erste, war er ziemlich beeindruckt von ihr, er wollte dennoch sehen, wie sie sich im Kampf zeigte! Und wie sie reagieren würde, wenn er jetzt endlich rausbekommen wollte, wie weit er gehen konnte, bis sie Angst bekam! -------------------------------------------------------------- Ich übergab die Scherben freudig der vorbeikommenden Rin und ging dann wieder zu Sess. Er stand diesmal an der Tür und ich zuckte beim Reinkommen ein wenig zusammen, da ich nicht erwartet hätte, das er ausgerechnet hier stehen würde. "So, ihr habt versprochen, wenn ich es schaffen würde, dass ich dann die nächste Lektion bekomme, also haltet auch euer Wort" Er sah mich erst eine lange Zeit unbeirrt an und ich wurde leicht unsicher, da weder Kälte noch Härte in seinen Augen zu sehen war. Schließlich ging er einen Schritt auf mich zu und ich wich automatisch zurück. "Senpai?" Ich wurde unruhig und sah ihn zugleich ängstlich und verwirrt an. Schließlich stieß ich an die Wand und konnte nicht mehr weiter. °Hilfe, was ist denn in den gefahren, schlechter Verlierer oder was? Hat bestimmt gedacht ich lerne es nie und jetzt will er sich rächen° Er kam näher und ich stand wie ein ängstlichs Häschen in der Ecke und konnte mich vor Schreck nicht bewegen. Schließlich hob er die Hand und ich dachte er wollte mir eine knallen, da zuckte ich mit dem Kopf nach rechts und schloss die Augen. Stattdessen wurde ich am Kinn gepackt und wieder nach vorne gedreht. Ich öffnete kurz ein Auge und sah in seine Augen. Er sah mich ebenfalls an und machte sich dann daran mein Verband von der Stirn zu lösen. Mir fehlten wirklich die Worte, ich kapierte immernoch nicht, was hier vor sich ging. Er wickelte den Verband komplett ab und ließ ihn zu Boden fallen. Er war rot getränkt, von dem meinem Blut. Ich sah ihn immernoch unsicher an, als er über meine Verletzung fuhr und sie musterte! "W-Was habt ihr vor? Ihr antwortet mir nicht, verdammt sagt irgendetwas" Ich war schon am Verzweifeln und riss mich los von ihm. Ich bekam Panik, ich mochte es überhaupt nicht, wenn mir jemand so nah kam und das wusste er und trotzdem tat er es, das machte mich wütend und ich bekam Angst! Leider konnte ich nicht durch die Tür rennen, da er schneller war und vor der Tür auftauchte. Ich bremste meinen Lauf ab und ging verängstigt langsam Schrittes wieder zurück. Was spielte er hier mit mir? "Hört auf damit, ich warne euch, ich meine es ernst!" Ich rief meinen Elementestab auf und wollte aus Verzweiflung und Angst schon Energiebälle aufrufen, als ich von ihm daran gehindert wurde, indem er meinen Elementestab mit einer Druckwelle in das andere Ende des Raumes beförderte! Ungläubig starrte ich auf ihn und bekam langsam wirklich entsetzliche Angst, was war wenn er vorhatte....? Nein das konnte er doch nicht machen? Tränen bildeten sich in meinen Augen und ich sah schon keinen anderen Ausweg mehr, als durch das Fenster zu springen. Lieber so, als einen anderen Ausgang der Situation. Das ganze fing für mich an zu eskalieren und ich stand wie ein hilfloses Baby da! Was konnte ich denn tun? Wenn er es ernst meinte, dann war ich sowieso am kürzeren Hebel! Mein Herz klopfte wie wild und ich glaubte, dass er es bestimmt hören könnte. Ich war drauf und dran loszuheulen, aber diesen Gefallen würde ich ihm nicht tun. Ich versuchte es nocheinmal mit Einreden! "Hört auf, hört auf damit, was habt ihr vor? Lasst mich in Ruhe, verschohnt mich bitte, bringt mich um, aber lasst mir diese Schande erspart sein" Jetzt konnte ich die Tränen doch nicht aufhalten, ich hatte zuviel Angst, Angst vor dem, was er mir antun könnte! Bitte nicht! Ich schluchzte und fiel auf die Knie. Als ich sehen wollte, wo er war, war er verschwunden! Oh nein! Ich wusste mir nicht anders zu helfen und rannte zum Fenster hin, egal was jetzt kommen würde, ich würde springen! Ich riss es auf und stellte mich mit einem Fuß drauf, als mich eine Hand am Arm festhielt. Ich trat und schrie und wollte mich losreißen, doch es ging nicht, er hielt mich eisern fest. Dann wurde ich ruhiger und drehte mich zu ihm um. "Bitte tut mir nichts Senpai, schickt mich zum schlafen nach draußen, oder legt mich in Ketten oder sonst was, aber bitte fasst mich nicht an" "Warum befürchtest du gleich das schlimmste?" Ich stutzte, was hatte er gerade gesagt? Hieß das, dass er mir nichts tun wollte? Ich sah zu ihm auf und wusste, dass ich ihm jetzt bestimmt alles sagen MUSSTE! "Bitte, nicht jetzt, irgendein ander mal, aber nicht jetzt" "Jetzt" Ich zögerte eine etwas längere Weile "Erst wenn ihr mir verspricht, dass ihr sowas nie wieder machen werdet, dass ihr überhaupt euch nicht an mich vergeht!" Ich sah ihm fest in die Augen, wenn er das nicht versprechen würde, dann würde kein Ton meine Lippen verlassen. Er fuhr mir sachte durch das Haar und zog mich sanft seinem Gesicht entgegen, bis seine Lippen an meinem Ohr angelangt waren. "Ich verspreche es" Meine Augen weiteten sich, ich war so verwirrt, wieso war er auf einmal so sanft mir gegenüber, das war doch bestimmt eine Falle! Doch irgendetwas sagte mir, dass ich ihm vertrauen konnte. Ich sah ihn wieder an und nichts von seinen Gesichtszügen hatte sich verändert. Doch irgendwie schien mir das der unpassende Ort zu sein. "Ich schlage vor, wir gehen auf mein Zimmer" Dort angelangt, ließ ich mich ersteinmal auf mein Bett fallen und dachte mir, was ich mir da wieder einmal eingehandelt hatte. Er wartete geduldig, bis ich anfing. "Als kleines Kind schon, wurde ich von Jungs misshandelt, ja wurde des öfteren fast mehrmals vergewaltigt. Jedes Mal hatte ich Glück gehabt, doch einmal war es sehr knapp gewesen, ich habe mich dem Kampf nur verschrieben, um es denen heimzuzahlen, um ihnen zu beweisen, dass das Mädchen, dass sie so benutzt hatten, genauso gewalttätig und stark sein konnte wie sie.....wenn Ruichi damals nicht gewesen wäre, wäre ich dran gewesen. Ich hatte oft Schläge von ihnen bekommen, wurde sogar des öfteren verprügelt, bis ich schon fast nicht mehr aufstehen konnte. Und warum das alles? Weil ich anders war, weil sie sich einen Spaß daraus gemacht hatten, alle hilflosen Mädchen so zu behandeln, nur so aus Spaß!!" Ich sah zu ihm hinüber und blickte in sein Gesicht, was dachte er sich jetzt? "Diese Zeit hat sich zu stark in meine Seele gebrannt und ich kann diese Ereignisse nicht vergessen Sesshoumaru-sama! Ich bekomme Angst, wenn sich jemand mir nähert, ohne das ich es will, bitte tut es nicht noch einmal!" Ein wenig kleinlaut fügt ich noch bei. "So jetzt wisst ihr es, ich hoffe jetzt seid ihr glücklich" Die Tür wurde freudig aufgestoßen und ein kleines Mädchen kam hereingestürzt, wie konnte es anders sein, war es Rin, die mir dieses Märchenbuch vor die Nase hielt. Sie wollte gerade etwas sagen, als ich ihr schon zuvorkam. "Ja Rin, ich habe es nicht vergessen" Sie sprang auf meinen Schoß und suchte sich das Märchen mit dem dem Froschkönig aus. "......und als sie den Frosch küsste, war aus ihm ein wunderschöner Prinz geworden, der sie dann später heiratete und die beiden lebten ihr ganzes Leben glücklich miteinander und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute" Erst war ich ein wenig erstaunt, als sie immernoch schweigend das Bild betrachtete bis sie mich schließlich was fragte. "Hmh, was meinst du Aika? Ist Jaken auch ein verzauberter Prinz, der geküsst werden muss, damit er erlöst ist? Das würde jedenfalls seine mürrische Laune erklären" Ich schaute erst ziemlich blöd, als ich mit ihr in schallendes Gelächter ausbrach und nicht mehr aufhören konnte. Mir tat vom vielen Lachen schon ziemlich der Bauch weh, aber ich konnte einfach nicht aufhören, mir kamen schon die Tränen und ich sah nichts mehr. Wie kam sie nur auf diese Idee? Dieses Kind war wirklich schlau, das musste man ihr lassen, ich wäre nie auf die Idee gekommen. Wir hatten solange lachen müssen, dass ich Sessy völlig vergessen hatte, der ja immernoch in dem Raum stand und uns zusah. Eigentlich hatte ich mich halbwegs beruhigt, aber als ich zu ihm rübersah brach ich wieder lauthals los und es dauerte eine ziemliche Weile bis ich wieder aufhören konnte. "Also ehrlich Rin, diese Idee ist nicht dumm, frag ihn mal wenn du willst, man kann ja nie wissen" Ich zwinkerte ihr geheimnisvoll zu und sie lief diesmal mit Sesshoumaru zu ihrem Zimmer. Mir war noch immer nicht zum schlafen zumute, also entschloss ich mich kurzerhand, ein wenig im Schloss umher zu streifen. Vorsichtig öffnete ich die Tür meines Zimmers und machte mich auf den Weg. Vielleicht würde ich ja wieder so eine tolle Entdeckung wie letztens machen. Nach einer längeren Wanderung, bemerkte ich dass es immer kälter um mich herum wurde. °Aha, also muss ich bald im Keller anlangen°Das traf sich gut, vielleicht konnte ich etwas zum Trinken finden, denn ich bekam schrecklichen Durst. Ich öffnete eine ganz normale Tür, als ich bemerkte wo ich gelandet war. Es war eine Bücherei! Zwar nicht besonders groß, wahrscheinlich so groß wie ein 20 m² Zimmer, aber die Regale waren ziemlich hoch. Staunend ging ich durch die Reihen voll Bücher als mir ein Gedanke kam. Vielleicht konnte ich hier etwas nützliches und interesanntes finden. Tja nur was würde Sess sagen, wenn er jetzt wüsste wo ich mich befinde? Diesen Gedanken wollte ich mir lieber nicht länger ausführen. Ich schnappte mir ein grünes Buch in dem draufstand: Die Geschichte, der 19. Epoche. °Wow, diese Bücher sind ganz schön alt, moment mal, vielleicht finde ich hier irgendwas über den Elementestab heraus. Wenn Kaede schon über das ganze Bescheid gewusst hatte, warum sollte sie es dann nicht aus irgendeinem Buch gelesen haben? Das einzige Problem war nur, dass es in dem Raum ziemlich dunkel war und ich nicht viel sehen konnte. Wenn hier nur irgendeine Kerze stehen würde. Gedacht, gefunden! Da stand eine Öllampe und ich drehte kurz daran, als es schon heller im Raum wurde. Ich stellte sie auf den Boden, da sie so genauso viel Licht abgab und begann weiter zu suchen. Doch plötzlich öffnete sich die Tür und ich dachte erst, Sessy würde drin stehen, aber nein! Noch so eine schwarze Gestalt tauchte auf, wie bei meinem ersten Streifzug hier. °Na toll! Jetzt hab ich's wieder! Der wird bestimmt nicht anders sein, als der erste! Oh ich sollte mich selbst verprügeln, dass ich nicht artig im Zimmer gesessen war° Sofort rief ich denn Elementestab auf und hielt ihn in Bereitschaft. Erst sah mich diese schwarze Gestalt eine zeitlang an, als er schließlich fragte, ob er mir helfen könnte. Mir verschlug es anhand dieser Frage, glatt die Sprache und ich schämte mich gleich, dass ich anfangs so schlecht über ihn dachte. "Ähm, entschuldigt bitte, aber ich dachte ihr würdet mir was antun wollen, so wie der erste hier, dem ich begegnet war" Schnell ließ ich meinen Stab verschwinden und wurde leicht rot. "Gestattet mir mich vorzustellen, ich bin Shou und ihr seid bestimmt das Mädchen Aika, richtig?" Wieder stutzte ich. Kazuri hatte recht gehabt, die Nachricht, dass ich schon so lange in Sessys Schloss lebte, verbreitete sich wie ein Lauffeuer! "Ja das ist richtig! Woher wisst ihr das?" "Nun, ich bin ein Diener Sesshoumarus und bekomme so einiges mit" "So? Seid ihr auch dazu gezwungen worden?" Er wich mir aus und ich merkte, dass ich eine falsche Frage gestellt hatte. "Ich habe mich gewöhnt und mittlerweile gefällt es mir hier" "Ahja...also ich könnte hier wirklich ein wenig Hilfe gebrauchen, ich suche ein Buch, dass mit vier Kriegerinnen der vier Elemente zu tun hat, kennt ihr so eins?" "Ja da gibt es eins, eine längere und eine ganz kurze Fassung, leider besitzen wir nur die kurze Fassung, ich suche es für euch gleich heraus" "Vielen herzlichen Dank auch" Ich verneigte mich vor ihm und sah mich erstaunt an. Hatte ich was falsches getan? Er drehte sich zu mir um. "Wisst ihr, wir haben uns schon lange gefragt, wie ihr wohl aussehen möget, als Sesshoumaru euch zum ersten Male hierhergebracht hatte. Ich muss gestehen, ihr seid die erste die eine solche Ausstrahlung und Schönheit wie ihr besitzt, die anderen werden mich beneiden, dafür dass ich euch sehen durfte, denn normalerweise waren alle anderen Mädchen alles andere als höflich, zu ängstlich und nicht so hübsch wie ihr" Ich war ziemlich erstaunt, was er da von sich gab, nur was meinte er mit wir? "Entschuldigt bitte, wenn ich so unverschämt frage, aber wen meint ihr mit wir?" "Sesshoumaru besitzt nicht nur mich als Diener, sondern noch etliche andere, wir dürfen uns euch nähern, aber ihr durftet uns nicht sehen. Eigentlich hätte ihr mich auch nicht zu Gesicht bekommen, aber dadurch dass ihr komischerweise fast keinen eigenen Körpergeruch besitzt und eure Aura ziemlich schlecht zu definieren ist, habe ich als ich hier reinkam euch nicht erwartet" "Naja, wenn ich ehrlich sein muss, habe ich Sessy auch nicht gefragt, ob ich hierher kommen durfte, ich bin sozusagen ohne zu fragen losmarschiert" Erstaunen lag auf seinem Gesicht und er musterte mich kurz, was mir aber komischerweise bei ihm nicht im geringsten störte. Er drehte sich mit einem kleinen Lächeln wieder dem Bücherstapel zu. "Wie gesagt, ihr seid schon was außergewöhnliches, alle anderen Mädchen sind stetst brav in ihren Zimmern gehockt und waren schon froh, wenn sie nie raus mussten" Prompt antwortete ich "Ich bin weder feige noch tue ich was Sessy mir befiehlt, ich werde nie seine Dienerin sein, da kann er warten bis er schwarz wird, ich sehe absolut nicht ein, warum ihm den Gefallen tun sollte...er behandelt mich auch nicht unbedingt mit Samptpfoten" Ich bemerkte während des Redens gar nicht wie mein Bauch anfing, laut loszuknurren. Mir war das schrecklich peinlich, anscheinend war Salat doch zu wenig für meinen Magen. "Wollt ihr was essen?" "Oh ja, sehr gern, ich sterbe vor Hunger" Endlich zog er mir das dünne Buch heraus und gab es mir in die Hände. Ich lächelte ihn dankbar an und verneigte mich nochmals vor ihm. "Dann folgt mir, wenn es euch jedoch stört wenn euch noch andere Diener kennenlernen dann bringe ich das Essen hierher" "Nein nicht nötig, ich will schließlich alle andern auch kennenlernen, allerdings nur, wenn sie nicht so wie der erste sind, dem ich hier begegnet war" Er winkte entschuldigend ab und erklärte mir dann, dass der Typ zuvor Shingo hieß und ihnen sowieso alle Kummer bereitete, weil er oft Wutanfälle bekam, die ihn zur Weißglut trieben. "....der Rest ist ganz ok, manchmal ein wenig düster, aber sie sind doch prima Helfer" Ich nickte und folgte ihm raus zu einer anderen Tür, die er mit einem komischen Schlüssel öffnete. Das Schloss knackte und wir betraten den Raum.....er....war....rieeeßig! Wie so eine geheime Organisation, lauter Youkais liefen herum. Als wir jedoch gemeinsam den Raum betraten hielten alle plötzlich an und sahen neugierig zu uns her. Leises Getuschel wurde hörbar und mir war ein bisschen mulmig zumute. "Darf ich euch vorstellen, dass ist Aika, ihr wolltet sie doch alle einmal sehen, bitteschön hier ist sie" "Was soll denn das Shou, du weißt wir dürfen uns ihr nicht zeigen, wir werden alle dafür bestraft" Es brach ein Streit untereinander aus, ich musste schnell dazwischengreifen, sonst würde die ganze Situation eskalieren. "Hört mal zu, ich war diejenige, die weggegangen war ohne Sesshoumarus Einwilligung...ich werde euch versprechen, dass ich nichts davon erzählen werde, es war allein meine Schuld und nicht die von Shou" Erstaunen war auf fast allen Gesichtern zu sehen und das Gemurmel wurde wieder lauter. Das wurde jedoch wieder durch mein Magenknurren beendet. Beschämt schaute ich auf meinen Bauch und fragte Shou ob ich nun was zu essen bekam. Wir gingen gemeinsam durch die Reihen und die anderen wichen vor uns zurück. Einer bemerkte das Buch in meiner Hand und fragte mich gleich "Bist du eine der Elementekriegerinnen?" Ich sah zu ihm rüber und lächelte ihn an "Ja, so siehts aus" Er sah mich erstaunt an und ich ging zu ihm rüber und schüttelte ihm als Gruß die Hand. Alle schraken zusammen, anscheinend waren sie das nicht gewohnt, dass man sie so behandelte. "Ihr braucht euch wirklich nicht vor mir zu fürchten, ich bin ein ganz gewöhnliches Mädchen, dass nur essen will, weil es Hunger hat" Jetzt wurde die Menge entspannter und brachte mir schließlich was zu essen. Ich redete mit jedem und alle waren sehr freundlich zu mir. Das stimmte mich heiter und ich erzählte ihnen etwas über meine Vergangenheit, während ich aß. "So ihr stellt mir also immer das Essen auf den Tisch, das ist ja toll, dann lerne ich die hervorragenden Köche endlich kennen...Ich verstehe nur nicht, warum ihr euch nicht zeigen dürft" "Weil wir der unteren Schicht angehören und jemanden ohne mit der Wimper zu zucken, umbringen können, also auch dich" Derjenige der das sagte, erhoffte sich anscheinend, dass ich jetzt Angst bekommen sollte, aber da schnitt er sich. Im Gegenteil, jetzt war meine Neugier erst recht geweckt. "Ahja, verstehe" Das Grinsen verschwand, als ich ihm diese Antwort ohne jede Scheu sagte. Staunen erfüllte alle. Einer unter ihnen musterte schon die ganze Zeit meine Kette und mich als er dann schließlich meinte "Dieses Zeichen auf eurer Kette habe ich hier im Schloss schon einmal gesehen" Ich hielt mitten im Trinken aprupt an und sah ihn entgeistert an. "Wo hast du das gesehen?" "Hier bei uns, da ist so ein komischer Stein, mit diesem Wirbelsturmzeichen drauf" "Kannst du mich bitte hinbringen, das könnte sehr wichtig für mich sein" "Folgt mir" Eine ganze Bewegung setzte ein. Wir gingen durch eine weitere Tür hindurch und er machte dann auf einmal halt. Er holte einen zweiten Schlüssel heraus und öffnete diese Türe. Der Raum der sich erstreckte, war sehr klein und schmal. In der Mitte des Raumes stand eine Art Altar und darauf lag dieser Stein in einer Glasvitrine. "Wir hatten alles versucht, an ihn zu gelangen, doch es gelang uns nicht, wenn ihr also die rechtmäßige Besitzerin seid, dann müsste er euch zugänglich sein." Ich ging langsamen Schrittes auf das Etwas zu und hob den Deckel ab....es ging wirklich! Ehrfurchtvolles Raunen ging durch die Reihen. Ich hörte einige Tuscheln, dass ich wirklich die Richtige war. Als ich den Stein anfassen wollte, zuckte ich zusammen! Sesshoumaru, ich konnte seine Aura spüren, ohje das würde Ärger geben. Kaum hatte ich das gedacht, stand er schon in der Türe und blickte mit gefährlichem Blick durch die Reihen. "Wo ist sie....ihr wisst ganz genau, dass ihr euch ihr nicht zeigen dürft, jetzt werdet ihr alle dafür bestraft" "Nein Senpai, ich war das, nicht sie, ich war schließlich weggegangen!" Ich packte den Stein und achtete gar nicht drauf, was geschah und wollte zu ihm hinüberlaufen, damit er nicht erst auf die Idee kam, denen was anzutun. Mitten im Lauf wurde mir so richtig warm und meine Kette und der Stein leuchteten. Ich blieb sofort stehen und alle Augen einschließlich Sessys richteten sich auf mich. Ein Zeichen unter meinen Füßen erschien und ein grünlicher Wirbel erschein und umhüllte mich. Der Stein in meiner Hand verschwand und ich spürte wie ich in die Luft gehoben wurde und mich drehte, ich machte das alles von selbst. Als ich wieder auf den Boden kam, war alles verschwunden und ich stand in völlig anderen Klamotten da. Ich sah erst verwundert zu den Anderen hinüber und schließlich zu mir herunter. Ich hatte weiß-smaragdgrüne Kleidung an. Weiße, dicke sockenförmige Schuhe, die mit einem grünen Band umschlungen waren und mir fast bis zu den Knien reichten. Einen grünen Rock, der recht elegant wirkte und an meiner Hüfte mit meinem Oberteil verschmolz. Das wiederum war weiß und hatte einen recht weiten Ausschnitt und lag eng an meinem Körper an. Lange Ärmel, die einen weiten Schlitz am Ende hatten, bildeten den Schluss dieses Gewandes. Alle möglichen Schleifen und Bänder umspielten das Kleid in weißer und grüner Farbe. Ein grünes Band war um meinen Kopf herum und endete in meinen Haaren, als eine Art Schmuck. Auch meine Kette hatte sich verändert, sie sah auf einmal interesannt aus, weil sie sich von einem Herz in eine Kugel verwandelte, in der ein echter Wirbelsturm darin herumwirbelte, der allerdings in verschiedenen schillernden Grüntönen war. Als ich mit meinem mustern fertig war, sah ich in die Gesichter der anderen. Es herschte totenstille im ganzen Raum und alle Augen starrten immernoch auf mich. Ich wusste nicht was ich tun sollte, damit dieses Schweigen endlich aufhörte, also sagte ich dass ich jetzt wohl besser gehen müsste und bedankte mich bei allen für das nette Entgegenkommen und dem leckeren Essen und ging Sessy mit gesenktem Kopf entgegen. Die Tür fiel ins Schloss und ich stand allein mit ihm vor der Tür. Er war sauer, dass war nicht zu übersehen und als ich endlich den Mut fand ihn anzusehen, da bekam ich so heftig eine geknallt dass ich auf den Boden fiel. Meine Wange brannte entsetzlich und es trieb mir die Tränen in die Augen. "Was fällt dir ein, einfach so zu verschwinden? Ich hatte es dir nicht erlaubt, von jetzt an werde ich härtere Seiten aufziehen" Seine Stimme klang so kalt, dass ich ihn nicht ansah, sondern sitzen blieb und zu Boden starrte. Ich wollte ihm jetzt nichts entgegnen, doch einen Satz konnte ich mir nicht verkneifen. Meine Stimme klang brüchig und leisen, doch hören konnte er es auf jeden Fall, schließlich hatte er gute Ohren. "Da kann euch einfallen was euch will, ich werde nie, nie hört ihr, eure Dienerin sein und mich euch unterwerfen" Wieder wurde ich scharf auf die Beine gerissen und blickte ihm nun direkt ins Gesicht. Ich setzte meinen Blick auf, den Cleo immer als undefinierbar und ausdruckslos bezeichnete. Ich wusste, dass er gerade was sagen wollte, als die Tür erneut aufging und Shou zum Vorschein kam. Er wirkte nun ein wenig verschüchtert angesichts Sesshoumarus und wie er mich behandelte, dass er nur stockend fortfuhr. "D-Das B-Buch Aika" Ich drehte mich zu ihm um und schenkte ihm ein kurzes Lächeln als ich so gut es ging meinen Arm auszustrecken versuchte. Als meine Finger dieses Buch umfingen, murmelte ich ein leises 'Vielen Dank'. "Hört mich an Sesshoumaru-sama, sie war nicht Schuld, ich war derjenige der nicht aufgepasst hatte und ihr vorschlug mitzukommen, bitte hört auf sie zu quälen" Ich lachte gequält und winkte ab "Lasst nur Shou, ich bin das schon gewöhnt, ihr braucht euch nicht zu entschuldigen, ich hätte nicht weglaufen dürfen, für das Buch nehme ich das gerne in Kauf" Angesichts Sesshoumarus Gesicht entgegnete Shou nichts mehr und schloss mit einem mitfühlenden Gesichtsausdruck wieder die Tür. °Feigling, erst will er mir helfen und dann° "Du warst also in der Bücherei" "Ja" "Was hast du dort gesucht" "Nichts" "Was ist das für ein Buch?" Ich versteckte es hinter meinem Rücken. Er warf mich mit so einer Wucht in Richtung Boden, dass sich mein Körper bei der Landung mehrmals überschlug. Ich brachte keinen Ton über meine Lippen, jetzt würde ich alles zurückbekommen, was er damals noch offen an mir hatte. Ich regte mich nicht, so weh tat mir mein ganzer Körper. Ich hörte ihn näher kommen und schloss angstvoll die Augen. Das Buch hatte ich leider verloren, es lag ein paar Meter vor mir. Sessy hob es auf und betrachtete es. Zu allem Übel tauchte auch noch Jaken auf und sah mit großer Genugtuung zu wie ich regungslos und gebrochen am Boden lag. Erst jetzt bemerkte er, dass ich andere Kleidung trug und ihm fiel erst einmal die Klappe herunter. Ich versuchte mich aufzustützen doch irgendetwas stimmte nicht mit mir. Ein komisches Zucken durchfuhr meinen Körper. Hatte ich mich irgendwo verletzt? Ein nebliger Schleier legte sich um meine Augen und das Bild verschwamm vor meinen Augen. Sesshoumaru kam auf mich zu und ich dachte nur, dass ich das schon irgendwie überstehen würde. Rasch stützte ich mich so gut es halt ging auf und hielt mich schweratmend an der Wand eher schlecht als recht auf den Beinen. Mein Fuß tat ziemlich weh und ich konnte kaum auftreten. Er umfasste meine Taille und hob mich hoch. "Jaken, sieh nach Rin" "J-Ja Meister Sesshoumaru-sama!" Zu mir sagte er kein einziges Wort, eisiges Schweigen trat ein als er mich zu meinem Zimmer brachte und auf das Bett legte. "Sie hätten dir sonst was antun können und du bist so naiv und lässt dich auch noch von ihnen versorgen" "Sie waren sehr nett zu mir" "Nur weil du von einem Schutz umgeben warst...sie wussten dass sie dir nichts tun konnten" "Ich wollte eigentlich nur etwas trinken und habe mich leider verlaufen, außerdem wollte ich noch nicht schlafen gehen" Sessy stand auf und holte das Verbandszeug aus meiner Tasche und begann lautlos meinen Fuß zu verpflegen. "Du wirst das Zimmer ohne meine Erlaubnis nicht mehr verlassen" Ich seuzte genervt und ließ mich auf mein Kissen fallen. "Langsam solltest du begriffen haben, dass ich tue was ich will" Mit schneidender Stimme antwortete er leise aber bedrohlich "Dann wirst du die Konsequenzen tragen" Ich sah ihn stumm an. Er meinte es richtig ernst, die Zeit mit der Schonung war vorbei! Ok, jetzt blieb mir nichts anderes übrig, als ihn vielleicht ein wenig milder zu stimmen. "Ok, ok, es tut mir leid dass ich einfach so weggelaufen war, aber ihr könnt mich nicht wie ein Hund ständig in meinem Zimmer einsperren, alles was ich in diesen 2 Monaten zu Gesicht bekommen hab, war mein Zimmer und den Esssaal....ich brauche schließlich auch mal hin und wieder frische Luft und Sonne" Kaum hatte ich den Satz ausgesprochen, durchfuhr mich schon wieder dieses Zucken, es war so heftig, dass ich meinen Fuß unabsichtlich von Sessy losriss. Was war das nur? Auch Sessy hatte das bemerkt. "Du zuckst schon wieder" Ich hielt meinen Körper verkrampft fest. Jetzt kam es schon wieder! Eine Welle nach der anderen brach herein. "Ahhh, was ist das nur...Senpai...bitte bringt mir mal die Feder in meiner Tasche her..ahhh" Langsam stand er auf, er hätte es bestimmt nicht getan, wenn er nicht gesehen hätt, wie ernst es um mich stand. Schweigend gab er sie mir und ich berührte damit die Kette. Licht leuchtete auf und ich konnte Kazuri erkennen. "Kazuri, helft mir, was ist mit mir los, ich zucke so heftig...es ist so, als ob Adrenalinstöße durch meinen Körper jagen würden" Sie sah mich erst verblüfft an, da sie nicht erwartet hatte, dass ich jetzt vor ihr auftauchen würde, dann musterte sie ausgiebig meine neue Kampfkleidung und lächelte milde. "Du armes Ding, du hast wahrhaftig den falschen Tag für deine Verwandlung gefunden...(Sie lachte)..heute ist Vollmond, du weißt was das für dich bedeutet?" Ich nickte kurz, doch ich bekam es fast nie mit, wenn Vollmond war, solche Stromstöße hatte ich ja noch nie! "Waaa, Kazuri helft mir doch, was soll ich tun?" "Ich würde vorschlagen, deine Kampfkleidung ablegen.....das Kleid ist verantwortlich dafür, dass du solche Impulse bekommst" "Und wie geht das bitteschön?" "Zieh an deinem Bandknoten, hinten im Haar, dann bist du befreit" Schnell tastete ich meinen Kopf ab, bis ich diesen Knoten gefunden hatte und zog, bis sich das Band löste, gleichzeitig, tauchte wieder dieser grüne Wirbel auf und ich war wieder ganz normal! "Puh, danke Kazuri" "Das freut mich, dass du schon dein Kampfdress gefunden hast...nur zu einem ungünstigen Zeitpunkt, wie du weißt, ist heute Vollmond...an dem Tag wird dein Youkaiblut gezügelt und du verspürst leichte Adrenalinstöße, die aber weit kleiner waren als diese....durch das Kleid, taucht ein Teil deines Youkaiblutes auf, also kannst du dir denken, was gerade stattgefunden hat. Deine Kette versucht dich zu zügeln und das Kleid setzt dein Blut frei, jetzt musste die Kette stärker ziehen, dadurch bist du in Mitleidenschaft gezogen worden" "Ach so ist das" "Übringens, ein wirklich schönes Dress, steht dir unheimlich gut" "Danke, hat Cleo auch so eins?" "Ja hat sie, allerdings in einer anderen Form, sie besitzt die Farbe Lila und ist ja Trägerin des Elementes Erde" "Und auch deine Kette zeigt die erwünschte Verwandlung....sehr gut gemacht mein Kind....bei Cleo ist in der kleinen Kugel die eine Blume drinnen, das für das Symbol Erde steht" "Die hab ich ja noch nie bei ihr gesehen" "Ja sie hält sie versteckt, das solltest du auch tun" "Ich werds versuchen..vielen Dank für die Aufklärung...oh ehe ichs vergess, ich hab da ein Buch gefunden, mit dem Titel: Die Kriegerinnen der 4 Elemente" Ich hielt es vor ihr hin, damit sie sich das Buch ansehen konnte. Sie nickte kurz und meinte nur: "Du solltest es nicht lesen Aika, es ist wirklich besser so" Ich fiel fast vom Bett, was sollte denn diese Aussage? "Warum nicht?" "Weil drinnensteht, was du noch vor dir hast, es könnte dazu kommen, dass du dann etwas zu verändern versuchst und etwas ganz anderes passiert, das darf auf keinen Fall geschehen" "Ach so...du redest ja so, als ob du wüsstest was auf uns zukommt und meine Intuition sagt mir nichts gutes" "Vielleicht hast du da recht...kommt Zeit kommt Rat" "Also gut, dann eben nicht, vielen Dank für deinen Rat...bis bald" Die Verbindung war aus und ich sah zu Sess rüber. Er hatte das Gespräch mit angehört. Was er wohl davon hielt? Ach mir doch egal, ich ging zum Fenster hinüber und öffnete es weit. Jetzt konnte ich die leichten Adrenalinstöße spüren, die aber weit besser zu ertragen waren. Der Nachtwind bließ mir ins Gesicht und zerzauste mein Haar. Ich streckte mich genüsslich und setzte mich auf die Fensterbank. Das Buch hielt ich immernoch in der Hand. Einen letzten Blick warf ich drauf, dann warf ich es Sesshoumaru vor die Füße "Ihr könnt es wiederhaben" Als ich mich zu ihm umdrehen wollte, stand er schon neben mir. Eigentlich hätte ich mich schon längst daran gewöhnen müssen, aber das war mal wieder nicht der Fall. Seufzend drehte ich mich wieder dem Ausblick zu und betrachtete den Mond. "Ist er nicht wunderschön?" Wieder sah ich zu Sess nach oben. Erst stand er da und blickte auch zum Mond, als er mich dann stillschweigend ansah. Ich gab es auf, heute war wohl nicht mein Glückstag. Was würden wohl Cleo und Ruichi jetzt gerade machen? Ich sehnte mich so sehr nach ihnen, wollte wieder mit ihnen lachen und spielen können, ich vermisste das Singen. Mir fiel das Lied ein, dass wir damals immer auf dem Dach gesungen hatten, ich und Cleo! Ich fing an es leise zu singen: If we didn't meet the day I wonder if I could still laugh today The smile that was lost that day The tears that will melt someday See, the rain falls this year too The fleeting colors of today in the afternoon The sky doesn't look kind either Because I'm alone My words won't come out They are drowned by the rain We can't go back to the times When we looked at each other If we didn't meet the day I wonder if I could still laugh today The smile that was lost that day The tears that will melt someday... -------------------------------------------------------------- Als er bemerkte, dass sie nicht mehr in ihrem Zimmer war, begann er nach ihr zu suchen, da jedoch ihr Körpergeruch so dezent war, konnte er sie kaum ausfindig machen. Schließlich kam er an eine Stelle, wo er einen weiteren Geruch, der seines Dieners roch. Jetzt wusste er wo sie war, hoffentlich würde er nicht zu spät kommen! Als er im Türrahmen auftauchte, war allgemeines Schweigen und Angst durchkroch alle. Sie nicht! Sie schnappte sich den Stein und wollte zu ihm laufen, als sie bemerkte, dass sie von Licht umgeben ward. Auch er hatte sich gewundert, hielt es aber in Grenzen. Als sie völlig verwandelt vor ihm stand, begriff sie gar nichts, ging dann doch aber zögernd zu ihm her. Schließlich standen sie beide draußen alleine und seine Wut war nicht mehr zu zügeln. Was bildete sie sich ein? Sie konnte nicht tun und machen was sie wollte. Sie hatte sich ihm unterzuordnen! Und dann auch noch das Buch! Das machte ihn rasend und er hatte die Kontrolle über sich verloren und sie zu Boden geschmissen, wo sie hart aufkam und sich überschlug. Er konnte ihren inneren Schmerz fühlen, er hätte sie weiterbestrafen können, aber er wollte es nicht tun. Er hatte sich zum ersten Mal Sorgen um jemanden gemacht und er konnte nichts dagegen tun. Stillschweigend brachte er sie auf ihr Zimmer, da er merkte, dass sie nicht mehr stehen konnte. Sie führt dann ein intersanntes Gespräch mit einer Frau, die ihr Ratschläge erteilte! Das war also diejenige, die sie aufklärte und die Befehle gab. Als sie die Verbindung unterbrochen hatte, spürte sie die knisternde Stimmung und ging zum Fenster. Erst dachte er, sie würde sich runterstürzen, aber sie setzte sich auf die Fensterbank, wie sie es damals tat. Sie war schön in dem Mondschein gewesen, das erste Mal empfand er eine Frau als schön. Er hatte genügend Frauen hier im Schloss gehabt, die auch schön waren, aber nicht so schön wie sie. Er hatte von Anfang an gewusst, dass sie nicht wie alle anderen war, als sie ihm wagemutig ins Gesicht geblickt hatte. Nun verstand er auch, warum sie so scheu und zurückhaltend männlichen Wesen gegenüber war. Als sie bemerkte, dass er ihr keine Antwort auf ihre Frage gab, begann sie dieses Lied zu singen. Ihre Stimme klang hell und zierlich, ganz anders als auf dem Konzert. Doch immernoch so schön, wie damals. Nie hatte er jemanden so schön und zugleich traurig singen hören. Er kannte diese Sprache nicht, die sie sang, doch er glaubte aus ihrer Stimme raushören zu können, dass sie das traurig stimmte. Morgen würde er anfangen, mit ihr zu trainieren und wenn sie auf Rin aufpassen konnte, dann würde er es ihr erlauben, für einen Tag nach Hause zu gehen. Als sie mit dem Lied geendigt hatte, saß sie noch eine kurze Weile am Fenster, ehe sie leise aufstand und sich in ihr Bett legte. Er konnte Tränen riechen, sie weinte! Vielleicht war er doch zu hart gewesen, sie war schwach und verletzlich, auch wenn sie immer die Starke spielte. Morgen musste sie jedenfalls ausgeruht sein, denn schonen würde er sie nicht, ihre Gegner taten es genausowenig, er musste sie für den Ernstfall trainieren. Lautlos verschwand er und überließ sie ihrem Schicksal.............. -------------------------------------------------------------- Fertig, fertig, fertig! Huch, das ist aber ganz schön viel geworden, eigentlich wollte ich in dem Kappi viel weiter sein, aber leider vielen mir so viele Details ein. Schreibt mir einfach, ob ich eher längere oder kürzere Kappis schreiben soll, ich werde mich dann versuchen danach zu richten! Ansonsten hoffe ich, dass euch das Kappi gefallen hat, Meinung und Kritik ist immer erwünscht!!!!!!!!!!!!!! Aoko_ Kapitel 14: Zärtliche Begegnung ------------------------------- Erst mal ein ganz dickes Lob an alle meine Kommischreiberinnen, vielen Dank, ich habe nun über 100 Kommis!!!!!! Also, damit mal die Sache mit dem neuen Dress von Aika geklärt ist: Nein es ist nicht das Outfit von Jeanne. Nur die Schuhe hab ich von ihr geklaut. Die Bänder sind nicht von ihr, sie hat viel mehr als Jeanne, aber ihr werdet merken, dass später alle Bänder haben werden. Aika, hat nunmal dünne und grüne. Die anderen 3 Kriegerinnen, werden dann je nach Rangordnung weniger Bänder an dem Kleid besitzen! Das Kleid, dass Aika anhat, ist nicht wie Jeannes Dress, sondern hat einen WEITEN Ausschnitt, (ich kann mich nicht entsinnen, dass Jeanne sowas hast) und lange Ärmel mit einem langen Schlitz. So, das dürfte nun geklärt sein! Also jedenfalls jedem einzelnen von euch ein dickes Dankeschön, dass ihr mir so treu geblieben seid und hoffentlich auf weiterhin bleiben werdet^-^ -------------------------------------------------------------- In der Nacht wachte ich auf, da mir auf einmal viel zu Kalt wurde. Ich zitterte am ganzen Körper! Das Fenster war geschlossen und im Raum war es auch nicht unbedingt kalt, warum fror ich dann? Als ich mich vom Bett aufsetzte drehte sich alles um mich herum und mein Körper fühlte sich bleiern und schwer an. Mit dem Versuch, aufzustehen scheiterte es, denn ich stieg auf meinen verletzte Fuß und landete mit Ach und Krach auf dem Boden. Schnell zog ich mir etwas wärmeres an und legte mich dann wieder ins Bett, doch fror immernoch und es wurde leider nicht besser sondern schlechter! °Hab ich etwa Schüttelfrost?° Das konnte nicht sein, ich war doch noch am Abend quiek lebendig, wieso sollte ich jetzt auf einmal krank sein? Mein ganzer Körper war wie gerädert und jede Bewegung fiel mir schwer. Mit einem Mal wurde mir so schlecht, das ich glaubte mich jeden Moment übergeben zu müssen. Ich stand auf und wollte aufs Klo! Aber wo war das nächste? Irgendwo in der Nähe des Esssaals. Ich wollte gerade die Tür öffnen als mir einfiel, was Sessy mir gesagt hatte, nämlich dass ich ohne seine Erlaubnis das Zimmer nicht mehr verlassen durfte! Aber mir war so schlecht! Das Zittern verwandelte sich schlagartig in Hitze und ich schwitzte nun am ganzen Körper. Mein Fuß pochte wie wild, meine Knie drohten jede Sekunden nachzugeben und mein Magen würde gleich alles rauswürgen. Ich konnte nicht mehr, schnell entschied ich mich die Tür zu öffnen und rauszugehen. Wie betrunken irrte ich durch das ganze Schloss und fiel sogar 2 mal hin. Für kurze Zeit verkrampfte sich mein ganzer Körper und ich glaubte zu spüren, dass meine Knochen schmelzen würden. Mein Herz raste wie wild und Bilder und Farben vermischten sich. °Nein, nicht aufgeben, geh weiter Aika, du schaffst das schon° Da fiel mir etwas ein. Sesshoumaru hatte gesagt, dass man den Dienern nicht trauen durfte. Hatte er recht gehabt? Vor dem Essen war noch alles normal, nach dem Essen aber fing alles an. War etwa Gift beigemischt worden? Wenn ja, dann musste das so schnell wie möglich aus mir raus. Am besten musste ich mich übergeben und alles wieder rausbekommen, was in meinem Magen drin war, sonst würde ich bald abkratzen. Jetzt fiel mir auch ein, dass ich die Symptome aufwies, die ein Mensch bekam, wenn er vergiftet wurde. Ich brauchte unbedingt Milch. Denn Milch war das Gegenmittel einer jeden Vergiftung (ist wirklich so). Aber wo bekam ich die jetzt her? Ich lag auf dem kalten Boden und kalter Schweiß rann mir am ganzen Körper herunter. Ich sah auf meine Uhr und sie zeigte 2 Uhr an. ° Na toll Aika, du erlebst den morgigen Tag nicht mehr° Was mir allerding fiel mehr wehtat, war die Tatsache, dass ich geglaubt hatte ich wäre im Recht gewesen. Sie hatten mich also doch belogen. Wieso wollten sie mich umbringen, ich hatte ihnen doch nichts getan. In dem Moment kam Jaken vorübergewatschelt. Als er mich so am Boden liegen sah, wurden seine Augen groß und er wollte gerade losschreien, als ich ihm klarmachte, dass er den Mund halten solle. "Jaken, bring mir bitte Milch, bitte....." Er sah mich verdutzt an und ich konnte kaum noch atmen, mein Herz ging immer schneller und meine Temperatur stieg drastisch, mein Kopf platzte gleich und meine Glieder drohten förmlich zu zerreißen. "...sonst werde ich sterben" Immernoch stand er unschlüssig da und konnte sich nicht rühren. Ich sah ihm an, dass er mir nicht glauben wollte und das für einen Scherz hielt, als ich jedoch aufschrie vor Schmerzen wurde ihm meine Lage bewusst. "Willst du wirklich wieder Babysitter für Rin spielen? Dann kannst du mich hier liegen lassen....aaahhh, jedoch rettest du mein Leben, dann werde ich dich nicht mehr verspotten...bitte Jaken" Das war das Schlüsselwort gewesen: Babysitter. Er lief los und mein Schicksal lag in seinen Händen. Ich versuchte mich nochmals aufzustützen, doch ich sackte wie ein Kartoffelsack Richtung Boden und blieb dort einige Zeit schweratmend liegen. °Die Zeit läuft ab, wo bleibt er? Wird er mich wirklich hier liegenlassen nur weil ich ihn ab und zu aufgezogen hatte?° Meine Temperatur stieg weiter an, ich konnte mich mittlerweile gar nicht mehr bewegen, jede Drehung kostete mich unheimlich viel Kraft und mein Herz brauchte diese Kraft zurzeit. Es klopfte so wild, dass ich glaubte, es müsste jeden Moment rausspringen. Da endlich kam Jaken! Er hatte eine Kanne Milch dabei und ein Glas. Ich konnte mich nicht mehr rühren. Schloss nurnoch die Augen und hoffte endlich erlöst zu werden. Plötzlich wurde ich umgedreht und auf den Rücken gelegt. Das war definitiv nicht Jaken! Mühsam öffnete ich die Augen und sah Sesshoumaru! Es würde sowieso zu spät sein. Ich war schon so gut wie tot. Er öffnete meinen Mund und flößte mir die Milch ein. Ich konnte kaum schlucken, mein Hals brannte. Immerwieder flößte er nach, solange bis die Kanne leer war. Willig ließ ich alles geschehen. Selbst als ich nicht mehr trinken konnte und wollte, öffnete er mit sanfter Gewalt erneut meinen Mund und begann das ganze Ritual von vorne. Schließlich war die ganze Kanne leer und in meinem Bauch kullerte alles. Eine Welle der Übelkeit brach über mich herein und das verlieh mir neue Kraft. Ich war wieder schnell auf den Beinen und lief zum Fenster, da ich wusste, dass jetzt alles rauskommen würde. Ich war kaum am Fenster angelangt, da brach alles aus mir heraus. Etliche Male, wahrscheinlich um die fünf Mal. Ich hang wie ein Sack am Fenster und hielt mir die Haare im Nacken zusammen. Nach jedem Erbrechen schüttelte es meinen Körper so heftig, dass ich wieder zu zittern begann. Nach dem 5. Male wusste ich dass nun alles vorbei war. Ich wischte mir mit dem Tuch aus meiner Tasche den Mund ab und rutschte am Fenster hinunter. Meine Klamotten waren vollkommen durchnässt, als ob ich ins Wasser gefallen wäre, mir war am ganzen Körper kalt und ich musste wahrscheinlich ein fürchterliches Bild abgegeben haben. "Jaken, führ sie zur heißen Quelle" "Ja Meister" Ich stützte mich am Fenster ächzend hoch und blieb eine Weile stehen, bis ich wieder ein klares Bild vor Augen hatte. Mit sehr mühseligen und kurzen Schritten versuchte ich mit Jaken Schritt zu halten und konzentrierte mich aufs 'nicht umfallen'. An der Quelle angekommen, ließ mich Jaken alleine und ich hatte Zeit mich zu entkleiden. Schnell stülpte ich mir den Eimer mit kaltem Wasser über und huschte in das warme Wasser. Mein Körper begann zu zittern und mein Magen rebellierte heftig. Na toll, jetzt hatte ich schon wieder Hunger! So schnell würde ich wahrscheinlich nichts mehr essen wollen. Ich war vollkommen in Gedanken versunken. °Wie konnte das nur passieren? Warum war ich so naiv gewesen? Hat mir Kaede nicht beigebracht, niemandem zu trauen? Und ich hatte es doch getan und wurde wieder enttäuscht!° Wie oft würde ich noch auf die Nase fallen müssen, bis ich das endlich begriff? Hatte ich zuvor nicht auch ein wenig Sorge aus Sessys Stimme hören können? Derjenige, den ich am wenigsten leiden konnte, hatte mich wieder gerettet! Das wievielte mal war das schon? Ich hatte schon aufgehört zu zählen. Wahrscheinlich sah es so aus, als ob ich ihm mein ganzes Leben lang dafür dienen müsste. Ich tauchte mit dem Kopf unter Wasser und schwamm einige runden dort unten. Als ich auftauchte sah ich Sesshoumaru vor meiner Nase stehen. Eigentlich hätte ich jetzt aufschreien müssen, das war nämlich eine glatte Unverschämheit einer Frau beim Baden zuzusehen, doch ich war viel zu überrascht gewesen und brachte keinen Ton heraus. Nur meine Augen sprachen Bände. Endlich löste sich meine Zunge nach dem Schock "Ihr wisst schon, dass es nicht gerade adrett ist einer Frau beim Baden zuzusehen?" "Und wenn es so wäre, so hättest du auch nichts ausrichten können" Klang irgendwie logisch. Komisch, es störte mich nur ein wenig, bei einem anderen wäre mir schon was eingefallen, aber bei ihm? Ich konnte mir das absolut nicht erklären! War das so eine Art Vertrauen? Ich musste lachen. "Was ist so lustig?" "Derjenige, den ich eigentlich hassen sollte, vertraue ich am meisten, ist das nicht komisch Senpai?" Er kam näher und sah mich mit ernstem Blick an. Na gut Aika, dann reiß dich mal zusammen und entschuldige dich. "...Senpai...es tut mir wirklich leid, ihr hattet recht und das gebe ich schweren Herzens zu....es tut mir auch leid, dass ich das Zimmer verlassen hatte, aber mir war so furchtbar übel gewesen" "Woher wusstest du das mit der Milch?" Der Satz verwirrte mich leicht, woher sollte ich das schon wissen? "Hab ich mal gelesen und es hat gestimmt" Er sah mich mit seinem undurchdringlichen Blick an und ich wich seinem aus. Warum auf einmal? Lag es daran, dass es mir peinlich war, dass ich badete und er daneben stand? Ich war sowieso schon bis zum Hals im Wasser untergetaucht, trotzdem störten mich seine Blicke. Unsicher starrte ich auf das Wasser, mir war die Lage auf einmal unangenehm geworden. "Du hast nicht zugegeben, dass dich meine Anwesenheit stört, warum nicht?" Die Frage kam wie ein Schlag ins Gesicht. Was sollte ich ihm jetzt antworten? Sollte ich ihm die Wahrheit sagen? Aber was war die Warheit? Ich startete erst mit einer Gegenfrage "Woher wusstet ihr das?" Er setzte sich auf die Steine der Quelle und ich überlegte ernsthaft, ob er wirklich bleiben würde! Hoffentlich nicht. "Deine Augen und dein unsicherer Blick woanders hin" Ich erschrak. Waren meine Augen denn so verräterisch? Warum nur? Warum immer ich? Das Leben war nicht fair! Unsicher sah ich zu ihm auf. Er saß einfach nur da und schaute mich mit ruhigen Augen an. Ich biss mir auf die Lippe. Was sollte ich denn jetzt sagen? Gut, ich hatte ihm zwar klar gemacht, dass es nicht gerade adrett war, hatte es jedoch auf die Allgemeinheit bezogen. "I-Ich weiß es nicht....vielleicht weil ich euch vertraue...vielleicht weil ihr mein Leben gerettet habt........vielleicht aber auch weil ihr mir ein Versprechen gegeben habt" "Ich könnte dich aber auch jeder Zeit umbringen" "Nunja das stimmt, aber anders als alle Mädchen, habe ich keine Angst davor. Ich habe schon viel leiden müssen und der Tod sieht auch nicht schlimmer aus....ihr könntet es auch jetzt tun, doch ich weiß dass ihr es nicht tun werdet" "Wieso bist du dir so sicher?" "Ganz einfach, ihr habt mir eben zum x-ten Male das Leben gerettet, außerdem würde euch Rin die Ohren vollheulen und außerdem würden meine Freunde meinen Tod rächen wollen, darum" Ich sah ihn siegessicher an. Mit der Antwort hatte er nicht gerechnet, ich war eben nicht blöd. Bei mir musste man schon früher aufstehen. "Der einzige, der daran vielleicht Gefallen hätte, wäre Jaken" Ich musste lachen, ja ihn würde das vielleicht noch freuen, aber allen anderen bestimmt nicht. Mein Blick wurde jedoch schnell wieder ernst. Wusste ich denn überhaupt noch wie lange ich leben würde? Es könnte schon morgen sein, dass ich nicht mehr lebte. Jeden Tag musste ich damit rechnen, dass die Organisation mich finden würde. "Senpai, ich habe eine Bitte an euch.....falls ich eines Tages sterben sollte, bitte bringt meine Halskette zu dem Grab meiner Eltern, auf die Insel Kyoko...erweist mir den letzten Dienst" "Du wirst nicht sterben" Ich sah ihn überrascht an. Woher konnte er sich so sicher sein? "Wenn du das Training überlebst, überlebst du auch alles andere" "Wie könnt ihr euch da so sicher sein? Ihr habt doch überhaupt keine Ahnung wie viel es ander Zahl sind. Wenn ich erstmal in ihre Hände gelangt bin, dann werde ich lange leiden müssen, bevor ich die Güte zu sterben habe.....und das allein wegen einer Prinzessin, die kämpfen kann und eine wertvolle Halskette bestitzt. Ich habe euch nicht erzählt, was alles passieren kann, wenn sie in die Hände der Organisation gelangt. Es würde furchtbares passieren. Sie könnten die Macht der Kette missbrauchen und die Welt wäre hoffnungslos der Organisation ausgeliefert. Nicht nur das, wie ihr wisst ist das für mich die Vergangenheit, das bedeutet auch die Zukunft würde sich verändern. Ich will mir das gar nicht erst ausmalen. Wenn die Kette jedoch rechtzeitig zu ihrem Ursprungsort gebracht wird, können auch die Leute dort nichts mehr ausrichten. Die Kette wird zerbrechen und verschwinden. Und genau das ist mein Ziel. Zwar werde ich dann nie mehr in meine Zeit zurückkehren können, aber das ist die einzige Möglichkeit. Ich sollte mich an diesen Gedanken gewöhnen. Senpai, ihr seid meine einzige Hoffnung...bitte versprecht mir, dass ihr die Kette dann dort hinbringen werdet" Erst sah er mich verwundert an, wie ernst ich das meinte, dann aber konnte ich ein kurzes Nicken erkennen. Ich lächelte ihn an und tauchte dann wieder unter Wasser und genoss die Wärme um meinen Körper. Als ich kurze Zeit später auftauchte, war er weg und ein neues Gewand lag auf dem Stein, wo er vorhin saß. Verwundert sah ich auf die Stelle, stieg dann herauß und trocknete mich gründlich ab. Danach zog ich die das komische Etwas an, das wie ein Mantel aussah und öffnete die Tür, wo Jaken geduldig dastand und auf mich wartete. Wahnsinn, als ob er einen Zaubertrank verabreicht bekommen hatte. Schweigend folgte ich ihm hinterher, bis er vor der Tür meines Zimmers stehen blieb. "Vielen Dank Jaken, das mach ich noch gut" Ich öffnete die Tür und betrat mein Zimmer. Hinter mir zurücklassend, einen verdutzt aussehenden Jaken. Das warme Wasser hatte mich so müde gemacht, dass ich mich mitsamt dem Mantel in mein Bett legte und bis in der Früh durchschlief. Als ich in der Früh aufwachte, fielen mir als erstes die gestrigen Geschehnisse wieder ein, was für ein furchtbarer Tag das doch gewesen war! Na gut, ich stand auf, zog meine Kampfkleidung an und wollte mich aufwärmen, da ich heute ja meine erste richtige Trainingsstunde hatte. Mein Blick schweifte durch das Zimmer und blieb an dem kleinen Holztischchen haften. Ein Tablett mit Essen drauf! So, heute verzichteten wir mal auf ein gemeinsames Frühstück, ach soll mir recht sein. Dann konnte mich Rin nicht vor Sessys Augen löchern, Jaken würde nicht seine Froschmiene aufsetzen können und keine störenden Blicke von Sess. °Ach, das beginnt alles so schön, hoffentlich das Training auch° Nachdem ich dann also gegessen und mich aufgewärmt hatte, klopfte es an der Tür. "Herein" Jaken stand wie eine hilflose Kreatur an der Tür und sah mit prüfendem Blick zu mir rüber. "Ich soll dich abholen, das Training beginnt" "Ist gut" Wahrscheinlich hatte Jaken gedacht, ich würde genaus hinter ihm wie hinter Sesshoumaru gehen, aber da hatte er falsch gelegen. Ich rannte durch die Tür hindurch und Richtung Esssaal, hinter mir lassend ein verdutzt aussehender Jaken. Ich öffnete vorsichtig die Tür und lugte hindurch. Niemand war zu sehen, hatte mich Jaken etwa angelogen? Der Tisch stand auch nicht da. Ich betrat vorsichtig den Raum und blickte mich vorsichtshalber um. Irgendetwas stimmte nicht, das sagte mir mein sechster Sinn. °Mir ist das irgendwie nicht geheuer, am besten ich verwandle mich schonmal° Schwupdiwup, tauchte der Elementestab in der Hand auf und mein Kampfdress. Nun stand ich da wie bestellt und nicht abgeholt. °Wo bleibt er denn nur?° Kaum hatte ich den Gedanken zu Ende geführt, da spürte ich einen Luftzug an meinen Beinen und ich hang mit dem Kopf nach unten an Sessys Hand. "Ich wusste es, ich habs gewusst, da war was faul, das war nicht fair, ihr habt mir überhaupt keine Zeit gegeben" "Ein jeder Angriff kann unverhofft kommen, merk dir das" Ich verdrehte genervt die Augen. Das fing ja schon mal prima an. "Ähm, könntet ihr mich jetzt loslassen? Mir wird schon schwindelig" Er ließ sofort los und ich wäre wahrscheinlich mit voller Wucht am Kopf aufgekommen, aber in letzter Sekunde streckte ich meine Arme vor den Kopf und schaffte so einen Kopfstand mit Salto. °Puh geschafft, das wäre beinahe schief gegangen, ist ihm heute ne Laus über die Leber gelaufen, oder warum behandelt er mich so grob?° Wieder wertvolle Zeit, die ich mit Gedanken verschwendete und währrenddessen Sessy angriff. Ich spürte einen harten Stoß und ehe ich überhaupt Ah schreien konnte, kam ich hart an der nächsten Wand auf und fiel zu Boden. Ein leises, schmerzvolles Stöhnen entglitt meinen Lippen und ich richtete mich mit Ach und Krach auf, nicht zu früh, wie ich merkte. Sessy war schon vor meiner Nase aufgetaucht und wollte sein Schwert auf mich runter sausen lassen!!!!!! War er denn völlig verrückt geworden? In letzter Sekunde blockte ich es mit meinem Stab ab. Dabei gaben meine Füße nach und ich rutschte mit den sockenartigen Schuhen Richtung Wand. °oh nein, der macht Hackfleisch aus mir, wenn ich dort ankomme, ich muss mir was einfallen lassen, er ist viel zu stark für mich° Ich entschied mich dafür, den Widerstand aufzugeben und riss mich nach links herum. Nun entbrannte ein heftiger Kampf zwischen meinem Stab und seinem Schwert. Wobei ich fast immer diejenige war, die abblockte. Nach einer Weile hatte ich die Schnauze gestrichen voll und ich drehte das Blatt um. Jetzt war ich diejenige die Angriff und er musste blocken! Doch das dauerte nicht lange und er holte zu einem kräftigen Gegenschlag aus und ich flog wieder Richtung Wand! Diesmal prallte ich stärker auf und mein Rücken wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Ich blieb diesmal am Boden liegen und konnte mich nicht mehr rühren. Für kurze Zeit wurde mir schwarz vor Augen. Plötzlich wurde ich am Kragen gepackt und erneut gegen eine andere Wand geschmettert. "Steh auf, dein Gegner lässt dir auch keine Verschnaufspause" Der hatte gut reden, mir tat alles weh und als ich mich hochstützte raste eine Kralle um haaresbreite an mir herunter. °Meine Güte, also das hatte er damit gemeint, wenn ich das hier überlebte, würde ich auch alles andere überleben, Hilfe° Ich riss mich ein letztes Mal zusammen und rief die Verdoppelung auf. 5 weiter Aikas standen da und jede attackierte ihn. Auch ich ging jetzt wieder auf ihn los. "Energiebälle" Mühelos wich er den Bällen aus. Meine Wut steigerte sich, das gab es doch nicht, dass ich ihn nicht einmal traf. "Wirbelsturm" Auch ihm entkam er mühelos. Tja weitere Attacken wusste auch ich nicht. Moment mal! "Illusion" Ich verschwand vor seinen Augen und tauchte hinter seinem Rücken mit erhobenem Stab auf, jederzeit bereit zum Schlag. Auch das funktionierte nicht, er hatte meine Doppelgängerinnen schon alle erledigt und drehte sich in dem Moment mir entgegen. Als ich zum Schlag ausholte, blockte er meinen Stab einfach so mit der Hand ab. Meine Klappe fiel herunter und ich starrte ihn fassungslos an. Bei dem Schlag hatte ich meine ganze Kraft eingesetzt. Mit dem Schlag hätte ich jemanden umbringen können und er stand einfach nur da und......hielt ihn fest, unglaublich. Ich hatte gar nicht mehr auf Sess geachtete, sondern starrte fassungslos auf seine Hand, die meinen Stab umklammerte. Dabei rutschte mir unbeabsichtigt ein leises Wort heraus. "Wahnsinn" Als ich zu ihm hinsehen wollte, war er auf einmal verschwunden. "Oh nein, bitte nicht diese Nummer Senpai, ich möchte noch weiterleben" Es half alles nichts, ich drehte mich umher und versuchte ihn ausfindig zu machen, aber es nützte nichts! Jeden Moment musste ich mich gefasst machen, wieder hart an der Wand aufzukommen. Da entschloss ich mich kurzerhand die Augen zu schließen und wie bei dem Reisschalenspiel seine Aura zu suchen. Erst nahm ich nichs wahr, doch mit der Zeit hatte ich seine Lage herausgefunden. Er war genau........über mir! °Nicht in Panik geraten, noch ist nichts passiert, einfach nur den Stab nach oben schießen lassen, vielleicht hast du ja Glück und triffst ihn...was fast ein Wunder wäre° Also versuchte ich meinen Plan in die Praxis umzusetzen, ein schneller Ruck und Sessy war verschwunden. Mein Stab ging ins Leere. Dafür bekam ich so einen Stoß von der Seite, dass ich durch das geschlossene Fenster nach draußen in den Vorhof flog. Glas splitterte und ritzte meine Kleidung und Haut auf und ich fiel etliche Meter in die Tiefe. Meine Rettung waren die blumigen Büsche, in die ich fiel. Zwar hatte ich dafür Schrammen und jede Menge Wunden am Körper, aber ich lebte noch! Ich war so benommen von dem Aufprall, dass ich nichts sehen konnte. Ich spürte wie sich mir jemand näherte. Das reichte, men Instinkt sagte NEIN! "Nicht schlagen, bitte nicht, das reicht" Ich verschränkte die Arme vor meiner Brust und machte mich bereit, dass gleich wieder etwas passieren würde. Doch auf einmal hörte ich eine Kinderstimme sagen "Aika, was machst du denn im Gebüsch und wie siehst du überhaupt aus....als ob du vom Schlachthof entflohen wärst" Ich schaute auf und blickte in ihr verwundertes, kindliches Gesicht. Sie konnte so froh sein, ein Kind zu sein! "Ja so kann mans auch nennen" Ich musste ja etliche Meter gefallen sein, die Wucht mit der ich aufkam, hatte mir fast die ganzen Sinne geraubt. "Sag Rin, wie hoch geht es da hinauf?" Sie überlegte nicht lange und gab mir sofort die leider nicht gewünschte Antwort "Ach nur 30 Meter rauf" WAS NUR? Meine Güte und ich lebte noch? War auch nichts an mir kaputt? Ich stand auf und zuckte sofort zusammen. Als ich meinen Rücken berührte, färbten sich meine Fingerspitzen rot und ein rasender Schmerz durchzuckte mich. Meine Kleidung war hinten komplett zerfetzt und die Bänder hatten sich in dem Gebüsch verfangen. Alles in einem, ich sah wirklich wie frisch vom Schlachthof entlaufen aus! Meine Knie, total zerkratzt und verschrammt, mein Gesicht ebenso, dass zusätzlich noch eine lange Wunde von einem Stachel aufwies. Meine Haare total zerzaust und verfranst und mein Kleid! Davon war gar nicht erst zu reden nötig, es sah aus, als ob ich durch nen Mähdrescher gelaufen wäre! Rin stand nur da und sah mich mit großen, fassungslosen Augen an. Dann sah sie hinter mich, zu dem Busch und starrte dann wieder nach vorne. "Der Busch ist dem Boden gleich gemacht worden und du lebst noch? Wie bist du da runtergefallen?" Ein zucken umgab meine Mundwinkel und ich hätte ihr jetzt am liebsten die Wahrheit gesagt, aber sie hing so sehr an diesem...diesem, ach es war zum Verzweifeln! Das würde ich ihm heimzahlen, so wahr wie ich hier als entflohenes Schlachthuhn stand! "Ach weißt du, ich wollte die Fenster putzen und bin versehentlich da runtergeflogen" Sie hörte mir gar nicht mehr zu und packte mich am Handgelenk. "Komm ich versorge dich erstmal" Ich hinkte ihr hinterher und schimpfte bei jedem Tritt und wünschte Sessy am liebsten in meine Lage. Was war nur wieder mit ihm los gewesen? Er hat mich zugerichtete, wie....ach lassen wir das sein! Schlimmer war, dass es für mich eine so große Dehmütigung darstellte, ich hatte ihn noch nicht einmal erwischt, gestreift oder sonstiges. Meine Gedanken waren unterbrochen worden. Sesshoumaru stand an der Tür und sah zu mir und Rin herüber. Ich erwiederte seinen gerichteten Blick auf mich nicht und starrte starr nach unten. Sollte er denken was er wollte, ich hätte bei dem Absturz sterben können, er hat noch nicht einmal den Versuch unternommen mich zu retten. Diesmal verdank ich mein Leben einem Busch, der nicht unbedingt runde Äste gehabt hatte. "Sesshoumaru-sama, seht mal wie Aika zugerichtet ist, ich bringe sie auf ihr Zimmer und versorge sie, darf ich?" "Ich mach das" Halt mal, nein, oh nein, von ihm wollte ich mich nicht mehr verarzten lassen! "Ich will nicht, dass du mich verarztest" "Deine Meinung ist hier nicht gefragt" "NEIN BAKA" Oh oh, in Sessys Augen blitzte es. Ein Gewitter zieht auf und es ist bestimmt nicht der Himmel, der gleich gewittern wird. "Rin geh spielen" Sie lief fröhlich zu Jaken ins Schloss und als sie verschwand wurde ich scharf herum gerissen und hing in der Luft. "Wie war das?" Ich röchelte, ließ mir den Schmerz und Schock nicht anmerken, jetzt gab ich nicht mehr nach! Ich hatte auch meinen Stolz und gewisse Grenzen! "Ich sagte BAKA!" Er drückte fester zu, sodass ich gezwungen war, meine Hände zu benutzen, um so seinen Griff zu lockern, doch stattdessen drückte er immer fester zu. Ich röchelte nurnoch und er sah mit Genugtuung wie ich mich hier abquälte und schon blau anlief. Ich schlug und trat und kniff meine Augen zu, die Luft wurde immer kürzer, ich bekam Panik, dass er mich hier jetzt wirklich erwürgen würde!!!! °Hilfe, ich bekomm keine Luft mehr, was soll ich bloß tun, kneifen werde ich nicht mehr....dann leb wohl du heile Welt° "Ich hatte dich was gefragt und du hast mir die falsche Antwort geliefert, also?" "...B-Baka Baka Baka" Es war zwar nur ein heiserer Laut, den ich mit letzen Atemzügen herausbrachte, doch für ihn kein Problem es zu verstehen. Statt fester zuzudrücken, schleuderte mich Sess gegen den nächsten Baum. Es krachte! Blätter fielen herunter und ich lag unter ihnen begraben. Luft, sei willkommen, ich hatte dich schon fast abgeschrieben! Zwar konnte ich jetzt atmen, doch mein Rücken, der zuvor schon so beschädigt war, war es jetzt nurnoch umso mehr. Ich glaubte, dass diese Schrammen nie mehr verheilen würden. Ich spürte nur einen stechenden Schmerz im Rücken. Hatte ich mir was gebrochen? "Ich höre?" Er gab nicht auf, dieser Dämon! Ich wollte es auch nicht! Ich versuchte mit wackligen Füßen aufzustehen und stützte mich an den Baum. "Baka" Wieder war ich drauf und dran an einen andern Baum zu knallen, doch ich versuchte mich von dieser Gewalt zu befreien, das Resultat war, dass ich zwar nicht mit ganzem Körper dort aufkam, aber dafür mit der linken Schulter. Ein Schmerz, ein Schrei und die Sache war vorbei! Ich lag am Boden und konnte mich nicht bewegen! Meine Schulter brannte fürchterlich und ein rasender Schmerz erfasste meinen ganzen Körper. Mir wurde wieder übel! Ich war blut- und dreckverschmiert am Boden gelegen und konnte mich keinen Millimeter mehr rühren. "Falsche Antwort" Ich sagte nichts mehr. Sah ihn nurnoch vor mir stehen und schloss meine Augen zu einem schmerzvollen Ausdruck. Ich war mir sicher, dass meine Schulter entweder gebrochen oder ausgerengt war. Als ich sie anfasste, wünschte ich, dass ich das nicht getan hätte....ich fiel wieder in Ohnmacht! Das war zu viel gewesen. Dunkelheit, nichts als Dunkelheit und dieses ständige hämmern in meinem Kopf drinnen! Ich versuchte meine Augen zu öffnen und bemerkte, dass jemand gerade dabei war mich zu verarzten, oh nein! Das war doch nicht Sess! Ich konnte spüren, dass ich bis auf meine Unterwäsche nichts anhatte. Das war mehr als peinlich! Ich versuchte Stück für Stück die Augen zu öffnen und es dauerte eine ganze Weile, da mein Kopf so schwer wie Beton war. Ich sah ihn nur an und sah dann an mir runter, ein grauenhaftes Bild! Es gab nahezu keine Stelle an mir, die unversehrt geblieben war. Bewegen konnte ich mich nicht, mein Rücken war höchstwahrscheinlich kaputt gewesen, genauso wie meine Schulter! Apropos Schulter, die war mit einem Verband versehen und pochte wild. "Ich hatte gesagt, dass ich mich nicht von euch verarzten lassen will und ich habe meine Gründe" "Die wären?" "Das geht euch nichts an" "Vielleicht doch" Ich knurrte und war drauf und dran, ihm an die Gurgel zu springen, was aber natürlich nicht ging. Ich verstummte und dachte über etwas nach. Ich konnte mich nicht mehr erinnern, was nach dem Sturz aus dem Fenster war, also versuchte ich Stück für Stück meine Erinnerungsvermögen wieder herzustellen. Plötzlich bekam ich einen Geistesblitz und alle Erinnerungen waren wieder da! Ich sah kurz zu Sess rüber und blickte ihn aus wütenden Augen an. Soviel Brutalität wie in ihm steckte, konnte es doch gar nicht geben! Und doch war er einer von vielen Youkais, die ich sehr schätzte! Warum nur? Irgendetwas besaß er, dass mich beeindruckte. War es die Tatsache, dass er so gut kämpfen konnte, sodass sein Gegner sofort zum Tode verurteilt wurde oder seine geheimnisvolle Seite? Vielleicht aber auch, weil er nicht so wie alle männlichen Wesen war. Ich fühlte irgendeine Bindung zu ihm, HALT! Was dachte ich denn da? Männer waren für mich tabu und niemand, wirklich niemand würde mich je interessieren, punkt aus! Wieder sah ich zu ihm rüber und musterte sein Gesicht, ok, seine Mimik war sehr einseitig, meistens jedenfalls, aber ansonsten war sein Gesicht sehr schön! Das musste ich leider gegen meinen eigenen Willen eingestehen. Plötzlich sah mich Sess an und ich wurde schlagartig rot und wendete meinen Blick ab. °Das gibt's doch nicht, was hast du überhaupt für Gedanken Aika, dafür hättest du dich selbst ohrfeigen sollen° Erst herrschte Stille, als ich verkrampft wegzuschauen versuchte, doch natürlich musste es so kommen, wie es sollte! "Warum wirst du rot?" Ich wurde jetzt knallrot und die Hitze stand mir ins Gesicht geschrieben. Ich drehte mich zur Seite um so halbwegs mein tomatenrotes Gesicht zu verbergen. Was sollte ich jetzt machen? Ich fing an zu stottern. "..i-ich liege hier halbnackt v-vor e-euch, deshalb" Er sah mit einem prüfenden Blick mein Gesicht an. "Du lügst schon wieder, du hast zuvor mein Gesicht gemustert" Oh Schicksal, warum meinst du es nie gut mit mir? Ich könnte heulen, wirklich! Und sowas musste unbedingt Sess sagen, eine doppelte Peinlichkeit! Ich sah wieder kurz zu ihm rüber und er sah mich immernoch an. Was sollte ich denn sagen? Sesshoumaru, ihr seid der erste, dessen Gesicht ich hübsch finde? Oder Euer Gesicht gleicht der des glanzvollen Mondes? Sollte ich das vielleicht sagen, NEIN! Also hieß es einfach abwarten und nach Möglichkeiten so etwas nicht wieder tun! Stattdessen wechselte ich einfach schlagartig das Thema, es war zumindest die beste Idee die mir in dieser dummen Lage einfiel. "Wieso wolltet unbedingt ihr mich verarzten?" "Weil du wieder für morgen bereit sein musst und deshalb besondere Mittel brauchst, die deine Wunden schneller heilen lassen....du weichst vom Thema ab" Mist! Der war auch net von gestern! Aber zum Glück leuchtete gerade in diesem Moment meine Kette auf und Cleos Fratze strahlte mich schief grinsend an. "Aika, schön dich noch am Leben zu wissen, dachte schon du wärst krepiert" "Tolle Begrüßung Cleo, das wird ich mir merken und es dir alles heimzahlen" "Och komm, spiel nicht gleich die beleidigte Leberwurst, du lebst ja schließlich noch" Ich verzog mein Gesicht zu einem gequälten Lachen und verdrehte genervt die Augen. Mensch, mir war gar nicht zum Lachen zumute! Ich fand es ungünstig, liegend mit Cleo zu sprechen, wollte mich gerade aufsetzen, als das Sess für mich erledigte und den schlimmsten Teil meines zugerichteten Körpers, den Rücken zu verarzten. "Wow Aika, du wirst ja Männern gegenüber immer freizügiger, diese Seite hatte ich gar nicht an dir gekannt, wer weiß vielleicht hast du ja schon....." "CLEO jetzt reichts aber!!!!! Was denkst was ich bin, eine *piep*? Ich wurde auf übelste Weise zugerichtet, deshalb muss ich jetzt von ihm verarztet werden und nicht weil es mir Spaß macht, mich vor ihm auszuziehen.....also wirklich, ich bin entsetzt und enttäuscht von dir" "Ist ja gut, mach doch nicht immer so 'nen Wind...ich wollt dich doch nur ein bissl aufziehen, denn du glaubst net, was ich für eine Nachricht für die habe" "Mein Gefühl sagt mir nichts gutes" Sie grinste siegessicher und rückte dann endlich damit heraus. "Als bei unserem letzten Konzert, war ein Sänger von der Band 'Blue Rock' dabei und hat sich glatt in dich verliebt. Er hat mir die Ohren vollgeboten, was er geben würde, wenn du bei ihnen einsteigen würdest....." Ich sah sie entsetzt an und ich war drauf und dran durchzudrehen! Sie sah meinen entsetzten Eindruck und redete in einem STück weiter "....aber natürlich hab ich nein gesagt, schließlich können wir auf dich nicht verzichten, nicht wahr Aika-Schatzi?" "Komm mir nicht mit der Masche, spucks aus, da ist noch was...ich kenn dich viel zu gut" "Och menno, du verdirbst mir den ganzen Spaß" "Für dich mag das ja Spaß sein, weil du nie herhalten musst, aber ich bin immer dran, in Sachen Liebe" "Na gut, also schön...jedenfalls hat er für dich bis auf 10 Mio. Yen geboten und ich wollte erst doch zustimmen.." "CLEO" "Is ja gut, hab mich dann aber nochmal fangen können, dann hat er kopfschüttelnd aufgegeben und gemeint, dass ihr euch ja mal treffen könnt und hat prompt einen Termin bei unserm Caffeé vereinbart. Na was sagst du? Natürlich hab ich zugestimmt, sowas kannst du dir nicht entgehen lassen, der sieht unheimlich süß aus" Ich war mit meinen Nerven am Ende, jedes Mal das Gleiche! Ein Auftritt und lauter Verrückte die sich mit mir treffen wollten. Wann nahm das endlich ein Ende? "Cleo, ich unterbreche dich nur sehr ungern, bei deinen Plänen aber du hast ihn (ich zeigte hinter mich) vergessen" Sie stutzte aprupt und winkte dann ab. "No prob, den kriegen wir schon irgendwie rum und wenn nicht, dann entführ ich dich einfach" "Nein, nein und nochmal nein! Ich hab kein Bock drauf, süß oder nicht, meinetwegen könnte er aussehen wie ein Käfer und ich würde trotzdem net hingehen....ich hatte gedacht, dass du mich besser kennen würdest" "Ach sei doch nicht so ne Nonne, hab doch mal ein wenig Spaß! Vielleicht gefällt er dir ja doch, man weiß ja nie" "Klar...weißt du was, ich bin richtig enttäuscht, wie konntest du nur so ein Date arrangieren, hab ich nicht schon genug Probleme, nein du schaffst mir noch welche an" "Ok, ok, ich sehs ein, dass es dumm war ohne dich zu fragen, aber ich wollte nur, dass du mal ein wenig abgelenkt bist, du wirkst immer so verschlossen und einsam, ich wollt dir wirklich nur 'nen Gefallen tun" "Ist schon gut, sag es einfach wieder ab...oder geh du mit ihm hin, wenn er dir schon so gut gefällt" Sie schüttelte den Kopf und zwinkerte mir geheimnisvoll zu. "Ich bin einem anderen auf der Spur" Jetzt machte ich aber große Augen! Cleo-leinchen war verliebt, wie süß! "Und wer ist der Glückliche?" "Sag ich nicht, der weiß es noch net" "Ahja, dann wünsch ich dir viel Erfolg in der Liebe, Grüß Ruichi und alle anderen schön von mir und noch nen schönen Tag, ciao" Ich unterbrach so schnell wie möglich die Verbindung. Puh, das war geschafft! Oh nein! Sessy hatte das alles mitangehört. Oh mann! Andere haben immer Glück, ich konnte das nie von mir behaupten. Er war weiterhin beschäftigt, meinen verschrammten und völlig entstellten Rücken wieder in sein Ursprungsaussehen zu verwandeln. Das Zeug, dass er draufschmierte, brannte furchtbar. Ich biss nur die Zähne zusammen und brachte kein Wort heraus. Plötzlich griff er das Wort auf "Du hättest ihn treffen können, wenn du es schaffst auf Rin aufzupassen" "Ich...will....aber...nicht, und damit basta! Ich hab genug Erfahurung um sagen zu können, dass die Typen mich nicht im geringsten interessieren! Alles auf was die schauen, ist das Aüßere. Wäre ich jetzt unscheinbar und hässlich, hätte niemand dieses Date auch nur in Erwägung gezogen, so siehts aus!" Stille, Sess sagte kein Wort mehr. Dachte er etwa nach? Warum hatte ihn die Frage so beschäftigt? "...außerdem, was hätte das für einen Sinn gehabt, ihn einmal zu treffen und dann nie wieder? Schließlich darf ich nur für einen Tag heim und da will ich mich richtig amüsieren" Er rieb mir den Rücken, immernoch mit diesem Zeug ein. Ich hatte Mühe zu sprechen, es brannte wirklich fürchterlich! "Was verstehst du unter amüsieren?" Ich drehte mich verdutzt um und sah ihn erstaunt an. Dachte er jetzt wirklich, dass ich mit amüsieren, etwa..... "Also nicht was ihr denkt...(ich wurde rot)..ich treffe mich mit meinen Freunden und wir werden wahrscheinlich wieder proben mit unserer Band...ich vermisse es sehr" "Den ganzen Tag?" "Vielleicht, ungebeten Zuhörer gibt es immer....Kranke sozusagen" Mir kam eine Idee. Heute konnte ich sowieso nicht mehr kämpfen, vielleicht durfte ich mal sein Schloss wieder besichtigen. "Habt ihr hier irgendwo Musikinstrumente?" Ich sah ihn erwartungsvoll an und meine Augen blickten zielgerichtet auf seine Lippen, vielleicht würden sie sich ja doch noch zu einer Antwort bewegen. "Du solltest an deinem Umgangston arbeiten" So lief das also, wahrscheinlich hatte er wirklich Musikinstrumente hier im Schloss, aber weil ich ihm heute gegenüber so frech gewesen war, ließ er mich jetzt zappeln. "Ihr wart selber schuld, habt mich einfach durch das Fenster in die Tiefe stürzen lassen" "Jeder andere hätte dich genauso fallen lassen" "Das erste Mal hättet ihr eine Ausnahme machen können...ich hätte tot sein können, mein Leben verdanke ich diesmal einem Busch...es grenzt schon an ein Wunder, dass ich überhaupt noch lebe, mich geschweige denn noch bewegen kann" "Das hättest du in Kauf nehmen sollen" Ich bebte vor Wut, was dachte er sich eigentlich? Mister Großkotz, jetzt reichte es! Ich ballte meine Hand zu einer Faust und wollte auf ihn einschlagen, als er mit ausgestreckten Arm, den meinen festhielt. Reflexartig machte ich das gleich mit der linken Faust, auch diese hielt er gekonnt fest und egal wie stark ich gegen ihn anzukommen versuchte, er hielt meine Hände eisern fest und fixierte mich. Jetzt platzte mir der Kragen, was ich nicht mit Taten erreichen konnte versuchte ich eben mit Worte zu erreichen. "Ihr seid der brutalste, gemeinste, kälteste, egoistischste und hinerhältigste Schurke, den ich je in meinem ganzen Leben begegnet bin, noch dazu seid ihr hässlich!" "So? Der Blick zuvor war aber ganz anders, es würde alles widerlegen, was du gerade gesagt hast" Ich erschrak, also doch! Ich knurrte "Ich hasse euch so sehr Sesshoumaru-sama!" "Dafür dass ich die Wahrheit gesagt habe?" Ich sah ihn mit hasserfüllten Augen an, wenn Blicke töten könnten, wäre er schon mehr als tot!!!! Ich schaute beleidigt zur Seite, als ich merkte, dass es ihn nicht im geringsten störte, wie ich ihn ansah. Was mich so ärgerte, war die Tatsache dass er schon wieder Recht hatte, ja es hatte gestimmt! Deshalb hasste ich mich selber! Er war mir immer überlegen, in allen Dingen, das stimmte mich richtig traurig. Ich würde nie eine Chance haben, nur in irgendeinem Punkt besser als er zu sein! Wie konnte man nur mit so einer Genialität und Schlauheit gestattet sein? Er ließ meine Hände los und ich betrachtete sie eine zeitlang! Seufzend ließ ich sie sinken und drehte mich wieder auf den Bauch! Mein ganzer Rücken fühlte sich an, als ob ich mir die Haut verbrannt hätte. Stillschweigen ließ ich auch den Rest über mich ergehen ohne ein einziges Mal etwas zu erwiedern. ------------------------------------------------------------ Als sie durch das Fenster fiel wusste er, dass sie in diesen Strauch fallen würde, schließlich kannte er hier jedes Fleckchen. Sie war sichtlich missgestimmt, als er ihr unten begegnete und ließ sich nicht unterkriegen ihn um Verzeihung zu bitten! Stattdessen verletzte sie sich durch ihre eigene Sturheit nur mehr bis sie schließlich ohnmächtig wurde! Er trug sie auf ihr Zimmer, als sie dort dann erwachte und sich widerwillig von ihm verarzten ließ. Ihm entging nicht, wie sie ihn musternd angesehen hatte. Sie schien sich Gedanken zu machen und ertappte sich selber, das konnte er an ihrem sich aprupt abwendenden Blick erkennen. Als er sie darauf ansprach, wurde sie rot und wollte sich herausreden, doch so einfach war er nicht zu täuschen gewesen! Sie glaubte doch nicht tatsächlich, ihn den Yowai der westlichen Länder durch eine schlechte Lüge täuschen zu können! Er wusste genau, dass sie sein Gesicht in allen Zügen gemustert hatte und es ihrem Geschmack entsprach! Doch sie wollte es nicht zugeben, stattdessen wurde sie noch roter und er hätte sie in ihrem Lügennetz fast gefangen, wenn nicht ihre Freundin aufgetaucht wäre. Aber das Gespräch war sehr interesannt gewesen, sie machte sich nichts aus dahergelaufenen Verehrern, stattdessen versuchte sie ihn als Ausrede zu nehmen, in dem sie meinte, dass sie hier sowieso nicht wegkonnte. Sie war eine von vielen Frauen, die sich nichts wegen ihrer Schöhnheit einbildete, ja stattdessen sich wünschte, weniger auffallend zu sein! Als das Gespräch durch sie beendet wurde, wurde sie wütend, als sie herausbekam, dass er sich nicht die Mühe gemacht hatte, sie während ihrers Sturzes abzufangen. Wieso hatte sie das so geärgert? Als sie ihm noch unterwarf, dass sie ihn für hässlich hiel, war er sich sicher gewesen, dass er in seiner vorigen Theorie richtig gelegen hatte. Sie hatte gelogen und das nur, weil sie sich über ihre eigenen Gedanken wegen ihm ärgerte. Er würde der Sache noch auf den Grund gehen! ----------------------------------------------------------- Als die Prozedur endlich fertig war, wurde ich diesmal etwas sanfter hochgestützt und auf das Bett gesetzt. Ich sah ihn nicht an und zog meine Knie zu mir heran. "Wie lange wird das Training noch dauern?" "Solange bis du bereit bist" Oh toll! Das konnte Ewigkeiten dauern, da war ich mir sicher, ok gewinnen würde ich nie und wenn er das mit bereit meinte, dann konnte ich bis ich Oma war trainieren! Ich seufzte ergebens und lehnte mich an die Wand. "Wieso willst du eigentlich weg? Hast du nicht Angst, dass ich weglaufen könnte?" Er sah mich mit einem Blick an, der nur so vor Hochmut triefte. "Wenn du das tust, bist du tot...ich glaube nicht, dass du dein Leben riskieren willst" "Da kennt ihr mich schlecht" Ich sah ihn angriffslustig an und um meine Mundwinkel legte sich ein listiges Grinsen. "Ich könnte Rin mitnehmen in meine Welt und mit ihr wegfliegen, du würdest meine Spur verlieren, in der ganzen Menschenmenge" Sein Blick wurde ernst und seine Augen wurden.....rot! Hilfe, was war denn jetzt im Gang? Angst überkam mich, er sah in dem Moment fürchterlich gefährlich für mich aus. Automatisch rutschte ich die Wand in den hintersten Winkel hinein. Ich konnte seine Aura spüren, die um einiges stärker wurde. Jaja, Angst verlieh mir immer Kraft, ich rannte zur Tür so schnell es ging und riss sie mit einem Karacho auf, dass es nur so schepperte, als sie gegen die Wand schlug. Ich hörte ihn hinter mir aufstehen, meine Laufgeschwindigkeit verdoppelte sich. Ich raste Treppen, Stufen alles hinunter. Eine zeitlang rannte ich ohne Ziel durch das Schloss, ich hörte ihn hinter mir, doch ich sah mich kein einziges Mal um, zu groß war die Angst gewesen! Ich sah eine Tür vor mir und öffnete sie. Dahinter war noch eine Tür und noch eine, ich schlug wie wild auf und zu. Als ich schon nicht mehr konnte öffnete ich die letzte Tür und du liebe Güte! Ich sah Sonnenlicht!!!!! Vor Staunen hatte ich Sess völlig vergessen, ich hatte es doch tatsächlich geschafft, den Ausgang zu erreichen. Ein rießiger, schöner Garten erstreckte sich vor meinen Augen. Ich setzte vorsichtig den Fuß über die Türschwelle und trat auf. Nichts, das war keine Täuschung, oder? Ich blickte mich suchend um, da war nichts auffälliges, dass nicht in die Gegend passte! Ich ging vorsichtig durch die Reihen, jeden Moment gefasst, dass Sessy auftauchen könnte, doch nichts geschah! Stattdessen sah ich aufeinmal einen Wald vor mir! °Huch wo ist die Blumenwiese? Seltsam, also war das doch nicht der Ausgang° Ich überlegte nicht lange und lief hinein, ich lief und lief und kam irgendwann mal an eine kleine Lichtung an. Von einem Baum ragte nur noch der Baumstumpf heraus und Lichtstrahlen fielen auf das kleine Fleckchen. Daneben floss eine kleine Flusszunge. Insgesamt machte es einen sehr harmonischen Eindruck auf mich. Ich bückte mich hinunter und trank ein wenig von dem Wasser. Plötzlich hörte ich ein knurren. Blitzschnell drehte ich mich um und erstarrte. Wölfe! Ein rießiges Rudel von Wölfen! Aber ich hatte sie gar nicht gehört, nicht einmal ein knacksen! °Amen, jetzt bin ich tot, das sind zu viele und ich hatte auch noch Angst, das war nicht gut, sie können meine Angst bestimmt riechen, so wie Sess° Ich bewegte mich aufgerissenen, großen Augen nur sehr langsam zurück. Das Knurren wurde bedrohlicher. Ich blieb sofort sitzen!!!!! Sie gingen in Angriffsstellung und ich konnte sehen, dass sich in den hinteren Reihen etwas tat, anscheinend der Befehl anzugreifen! Ich verschränkte kurzerhand aus Reflex die Arme vor mir und schmiss mich zu Boden. Nichts passierte, was war denn jetzt wieder los? Ich sah langsam auf und entdeckte, wie die hinteren Wölfe platzmachten! Und zum Vorschein kam......ein großer, weißer Wolf! In dem Moment durchzuckte mich ein Gedankenblitz, wieso kam mir dieser Wolf so bekannt vor? Seltsamerweise hatte ich auch gar keine Angst mehr. Als der Wolf vor mir stand, fing meine Kette an zu leuchten. Moment mal, hatte Cleo nicht etwas von einem weißen Wolf als Schutztier gesagt? °Shiro° Bilder durchströmten mein Gedächtnis, ich sah jemanden spielen mit diesem Wolf, war das möglich das ich es war? "Shiro, bist du es?" Der Wolf blieb stehen und schnupperte an mir, als seine Gesichtszüge weicher wurden und er mich zu lecken begann. "Hey, du bist es wirklich....lass das, das kitzelt" Er sprang förmlich auf mich drauf und leckte mein ganzes Gesicht. Dann sprang er neben mich und begann zu heulen, alle anderen stimmten mit ein. Ich glaubte zu wissen, dass er ihnen gesagt hatte, dass sie mir nun nichts mehr tun durften, so wie es aussah, war er der Anführer. Ich streichelte ihn sachte und flüsterte ihm was zu. "Shiro, weißt du wo es zu Sesshoumarus Schloss langgeht?" Er sah mich kurz an und deutete mit dem Kopf, dass ich ihm folgen solle. Das Rudel blieb stehen, Shiro drehte sich um und sah alle lange an, als er sich schließlich zu mir umdrehte und mit mir ging. Hatte er sich jetzt verabschiedet? Shiro lief voraus und ich hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten, er war ziemlich groß, etwas ungewöhnlich für einen Wolf (so groß wie Kiara^^) Außer Atem rief ich ihm hinterher "Warte Shiro, ich kann nicht mehr" Er blieb sofort stehen und wartete bis ich ihn eingeholt hatte. °Wow, der ist wirklich schlau, versteht gleich alles auf Anhieb° Dann zerrte er an meiner Kleidung und sah immer wieder auf seinen Rücken. "Willst du das ich aufsteige?" Ein Kopfnicken und ich verstand langsam. "Du bist sehr schlau, Shiro, ich hab dich ewig nicht mehr gesehen, mein treuer Begleiter" Er sah mich aus treuen Augen an und ich hielt mich fest, weil er gleich darauf in einem rasenden Tempo duch den Wald lief. Bäume, Sträucher, Landschaften flogen an uns vorbei, er konnte wahnsinnig schnell rennen. Schließlich kamen wir an ein Schloss an. Ich sah hoch und wunderte mich, da es wirklich Sessys Schloss war. °Das ist ja höchst seltsam, ich war doch nur nach draußen gegangen, kam an eine Blumenedylle vorbei und stand aufeinmal im Wald und nun mussten wir so lange laufen, bis wir wieder hier waren° Ich ging zögernd zur Tür und wollte sie öffnen, da ging sie von selbst auf. Niemand anderer als Jaken stand da. "So du bist also doch hergekommen, Meister Sesshoumaru-sama ist höchst verärgert, ich möchte nicht in deiner Haut stecken" Als er den großen, weißen Wolf neben mir sah, erschrak er und lief gleich davon. "Meister Sesshoumaru, diese Göre hat jemanden dabei..." Mehr verstand ich nicht. "Oh je Shiro, ich glaube du solltest besser wieder zu deinem Rudel zurückkehren, jetzt gibt's mächtig Ärger" Er sah mich mitleidig an und rieb seinen Kopf an meine Beine, anscheinend wollte er mir andeuten, dass egal was kommen würde, er immer bei mir bleiben wollte. Ich bückte mich und ging in die Hocke. "Willst du wirklich bei mir bleiben und mich beschützen, Shiro?" Er bellte (das können Wölfe auch) und wedelte mit dem Schwanz. Ich musste lachen "Ich bin so froh dass wir uns wieder gefunden haben....aber ich muss jetzt bestimmt viel einstecken" Ich ging daraufhin ins Schloss, dicht gefolgt von Shiro und ich irrte erst eine Zeitlang herum, als mir schließlich Sess über den Weg lief. Als ich seine Miene sah, wäre ich am liebsten wieder umgekehrt. "Wo warst du?" Sein Ton war schneidend und von seiner Mimik ganz zu schweigen. "Ihr seid selbst schuld, wenn ihr mir so viel Angst einjagt, aber seid froh, dass ich überhaupt noch zurückgekommen bin" Er knurrte bedrohlich und wollte mir anscheindend wieder eine verpassen, als Shiro sich einmischte und Sess bedrohlich anknurrte. Ich sah ihn verdutzt an und streichelte sein Fell. "Shiro ist mein Schutztier und anscheinend passt ihm das nicht, was du gerade mit mir vor hast" Oh oh, Sess war heute gar nicht gutgelaunt, ich sah wie seine Hand grün aufleuchtete und sie hob. °Er wird ihn umbringen° "NEIN" Ich sprang dazwischen und schützte Shiro. "Nein Senpai, ich verdine Strafe und nicht er, er war mal das Geschenk meiner Eltern und der einzige, den ich noch habe, also lasst ihn am leben....außerdem wird er mir im Kampf behilflich sein können" "Geh zur Seite" "NEIN" "Dann garantier ich für nichts" "GUT" Ich stand immernoch da und hielt meinen Blick entschlossen mit dem seinigen fest. Nun würde sich zeigen, wer als erstes wegsah. Sess ließ seine Hand sinken, hob dafür aber die andere und versetzte mir einen Schlag ins Gesicht, dass ich an die nächste Wand flog. Ich hatte mir meinen Kopf angeschlagen und blutete gewaltig. Shiro würde jetzt dran sein, er würde ihn umbringen! Ich weinte, weinte weil ich wusste, dass ich jemand wichtiges verlieren würde. "Nein Senpai, bitte nicht, es tut mir leid, was ich gesagt habe, das war nur der Provokation wegen, ich bin doch wieder da, lasst Shiro aus dem Spiel...Shiro lauf weg, beweg dich endlich" Ich konnte nicht aufstehen und brach zusammen, alles drehte sich vor meinen Augen. Tastend prüfte ich meinen Hinterkopf ab, als ich die Hand sah, wurde mir übel. Sternchen kreisten vor meinen Augen und mir wurde ganz schwindelig. "SHIRO...." Das war das letzte was ich sagen konnte, ehe ich an der Wand hinunterglitt und umfiel. ----------------------------------------------------------- Wie konnte sie es ständig wagen, ihm zu widersprechen? Er ließ ihr viel zu viel durchgehen, warum nur? Er hatte bei allen anderen auch nie lange gezögert, nur sie bereitete ihm ständig Probleme! Er trug sie auf ihr Zimmer, der Schlag kam für sie unerwartet und so flog sie mit dem Kopf voran an die Wand. Dieses Mädchen war so leichtgläubig, er hatte sie genau beobachtet und sie dachte, er hätte ihr nicht mehr folgen können! Als sie bei diesem Wolfsrudel war, war er schon drauf und dran einzugreifen, als sich die Situation schlagartig änderte. Ihr Schutztier war also ein Wolf! Doch ihre Hilferufe, er solle ihr etwas antun statt ihm, wunderten ihn sehr. Sie gab für andere so gern ihr Leben her, warum nur? Sie war bereit Schmerzen für andere zu erdulden, wieso? Gegenüber ihrer Freundin hatte sie damals genauso gehandelt und nie war auch nur eine leise Spur der Angst in ihrem Gesicht! Sie hatte ihn mit so einem festen Blick angesehen, wie er bei ihr noch nie gesehen hatte. Dieses Mädchen musste er doch zugeben, war mutiger als man es ihr ansah. Sie war zwar nicht besonders stark, doch er würde sie noch in die gewünschte Position bringen. Sie war unglaublich stur und mutig, eine Kombination die er nur selten bei Frauen antraf, das zeichnete sie aus. War es das was er an ihr so schätzte? Er hatte sie nur deshalb an die Wand geschlagen um seine Wut ihr gegenüber auszudrücken, da sie sich unerlaubt vom Schloss entfernt hatte. Doch sie war zurückgekehrt! War es aus Angst oder tat sie es freiwillig? Er würde sie fragen. -------------------------------------------------------------- Ich kam wieder zu Bewusstsein. Wie lange lag ich schon da? Mein Magen knurrte unheimlich und mein Kopf dröhnte und pulsierte heftigst. Ich bekam Kopfschmerzen. Ich musste eine Menge Blut verloren haben, denn ich fühlte mich schrecklich und mir war immernoch übel, ein Zeichen von Blutverlust. Ich öffnete vorsichtig meine Augen und sah mich prüfend um. Niemand da! Sehr schön, ich wollte sowieso niemanden sehen! Langsam stützte ich mich in Sitzposition, wobei ich arg ins Wanken geriet. Doch nach ein paar Sekunden hatte ich mich wieder gefasst und saß nun mit einem angewinkelten Bein da. Eine Schale Wasser stand da. Ich trank gierig. In meinem Inneren jedoch war ich zutiefst traurig. Sessy hatte Shiro bestimmt umgebracht, so wütend wie er gewesen war. Ich hatte ihn endlich gefunden und er nahm mir wieder das, was ich am meinsten liebte! Eine Träne bahnte sich still den Weg zum Boden. Ich fühlte mich innerlich total leer, jetzt würde ich noch den Rest von Sess bekommen. Und wenn man gewöhnlich vom Esel tratschte, kam er angelatscht! Ich drehte mich um und sah ihn vor mir stehen, seine Aura hatte ihn verraten. "Du bist also wieder wach" Mir war gar nicht nach ihm zumute, schon seine bloße Anwesenheit rief in mir noch heftigere Kopfschmerzen hervor. "Wie lange war ich weg?" Er ging um mich herum und setzte sich vor mich hin, dann nahm er die Wasserschale, die noch halb voll war und ein Tuch. "3 Tage" In dem Momet knurrte mein Magen und ich wurde rot. Das erklärte meinen so großen Hunger. Sess wollte mir meinen Verband vom Kopf lösen, als ich zurückzuckte. Ich sah ihn nur ausdruckslos an und wich zurück. "Halt still" "Wo ist Shiro?" Keine Antwort, stattdessen machte er sich daran, meinen Verband vom Kopf zu lösen, der schon blutdurchtränkt war. Ich wurde sauer und Angst stieg in mir auf. Ich schlug ihm ruckartig die Hand weg und starrte ihn voller Hass an. "Warum musstet ihr ihn umbringen? Warum nur? Er hat euch nichts getan....er wollte mich doch nur beschützen, ich hasse euch Sesshoumaru, ich hasse euch für alles" Ich schrie die Worte nicht, sondern flüsterte sie, das verlieh dem Gesagten, einen schauerlichen Eindruck. Nicht einmal mehr weinen konnte ich, vielleicht gut so, denn er sollte nicht merken, wie weh es mir tat! Plötzlich wurde die Tür angestupst und Shiro spazierte herein. Als er mich sah rannte er schwanzwedelnd auf mich zu und bellte die ganze Zeit. "Ist ja gut, hör auf Shiro, sonst bringt dich Sess wirklich noch um" Ich kraulte ihn hinten an den Ohren und klopfte ihm auf das Fell. "Sei brav und leg dich jetzt hin". Sofort gehorchte er. Ich widmete mich wieder Sess zu. Ein wenig rotgeworden fügte ich kleinlaut bei. "Vielen Dank, dass ihr ihn nicht umgebracht habt....der Satz von vorhin tut mir auch leid, ich meine den mit Rin und so....das war nur deswegen weil ich verärgert war. Ich hatte ihn nicht ernst gemeint....." Ich sah zu ihm mit rotgewordenem Schimmer auf. Er sah mich nur kurz an und widmete sich wieder meiner Wunde zu. Stille trat ein und ich drehte mich automatisch um, damit er so meinen Kopf besser verarzten konnte. "Warum bist du freiwillig zurückgekommen? Du wusstest was dich dann erwarten würde" Diese Frage hatte ich nicht erwartet. Doch ich musste leicht lächeln, er gab zwar nicht zu, dass ich ihm was bedeutete, doch es musste doch so sein, wenn er sich solche Fragen stellte! "Ja, das wusste ich...doch ich bin es Rin und euch schuldig gewesen auch wenn ihr mich totgeschlagen hättet.." Ich musste lachen, ich glaube ich sollte es ihm doch sagen. "Der satz mit dem 'ich hasse euch' stimmt nicht ganz und ihr hattet wieder einmal recht! Ich mag euch sogar auf eine Art und Weise, wieso kann ich mir selbst nicht erklären!" Ich drehte mich um und sah ihn fröhlich an, gleichzeitig bemerkte ich auch dass er diesen Satz nicht erwartet hatte, vor allem nicht mit 'ich mag euch'. "Ich habe nur eine Bitte an euch, bitte lasst Shiro hier im Schloss, ich werde versprechen, dass er euch nicht in die Quere kommen wird, auch wenn ihr mich massakriert!" Ich musste wirklich lachen, selbst Shiro hört gespannt auf und Sess sah mich mit einem Gesichtsausdruck an, der nicht zu definieren war. Er unterbrach mein Lachen mit einer Gegenfrage "Wieso hast du keine Angst um dein Leben, oder vor Schmerzen?" Erst hatte ich die Frage für einen Witz gehalten, doch als ich seinen ernsten Gesichtsausdruck sah, wusste ich dass er es durchaus ernst gemeint hatte. Er war immer so gefühlslos und kalt, versteckte er es nur, oder besaß er wirklich keine Gefühle? Ich wollte es testen. Ich drehte mich nun ganz zu ihm herum und umarmte ihn langsam. Jetzt drehte ich das Spiel mal um. Leise flüsterte ich in sein Ohr. "Ich habe deshalb keine Angst vor dem Sterben, weil ich dann keine Probleme mehr habe und vor Schmerzen deshalb weil ich weiß, dass ihr sie immer verarzten werdet" Jetzt war ich aber baff. Er erwiederte die Umarmung mit seiner. Ich war total verwirrt und wusste nicht mehr was ich denken sollte, eigentlich wollte ich dass es ihm so ging und nicht mir. Ich legte meinen Kopf leicht auf seine Schulter. "Glaubt aber ja nicht, dass ich euch jetzt Waffenstillstand angeordnet habe, das nicht....aber ich danke euch, nehmt die Umarmung als eine Dankessagung für Shiros Leben an...ich mache keine Schulden" Nun löste ich mich aus der Umarmung und ging zu Shiro rüber. "Nicht wahr Shiro, du wirst mich immer beschützen" Er schleckte mich ab und gab keinen Mucks von sich. Die nächsten Tage verliefen immer im gleichen Ablauf, 3x mal täglich bekam ich Unterricht, wobei doch ein gewisser Unterschied bestand, Sess war ein klein wenig rücksichtsvoller als beim ersten Mal, aber nur ein klitzekleines bisschen. So ging das Tage und Wochen. Dabei glaubte ich kein bisschen besser zu werden. Zwar machte ich weniger Bekanntschaft mit der Wand, doch ich hatte Sess immernoch nicht getroffen. Ich gab das ja schon längst auf, doch irgendwo wollte ich es doch einmal schaffen. Weitere Wochen vergingen und ich trainierte schon 1 ½ Monate. Meine Ausdauer wurde besser und die Geschwindigkeit schneller, das war das einzige was mir aufgefallen war. Ich konnte mich noch an meine allerletzte Trainingsstunde erinnern. Wir waren da so ziemlich gleich, er bekam mich nicht mehr so einfach wie am Anfang, ich war geschickter geworden und hatte gelernt immer schön aufzupassen. Ich weiß noch ganz genau, wie ich auf einmal total in Rage war und scharf drauf war ihn endlich einmal zu treffen. Da spürte ich das erste Mal seit Monaten wieder diesen Energieschub in meinem Körper und ich holte mit einer dermaßen schnellen Geschwindigkeit aus, dass ich selber gar nicht mehr mitbekam wie ich Sess mit meiner Faust traf und ihn quer durch den Raum zu Boden schlug. Vor lauter Verwunderung und Angst brachte ich nichts mehr aus mich heraus. Stattdessen lief ich zu ihm hin und entschuldigte mich zitternd "T-Tut mir Leid S-Senpai, i-ich wollte das wirklich n-nicht, ich weiß nicht wie d-das passieren k-konnte" Ich rechnete jeden Moment damit, irgendwo hart aufzukommen, doch er stand einfach nur auf und sah mich mit ernstem Blick an. "Du hast bestanden, jetzt brauchst du keinen Unterricht mehr" Das war seine einzige Antwort und ich brauchte etliche Sekunden um das zu verarbeiten. "Aber Senpai, ich habe euch doch nur einmal erwischt und das auch nur aus Zufall....außerdem habe ich fast keine Fortschritte gemacht" Er sah mich musternd an und ich wusste nicht was ich jetzt davon halten sollte, ich sah ihn schräg an und hüpfte von einem Bein auf das andere. "Doch hast du, ich bin mit dir mitgegangen, d.h. du konntest und durftest keine Veränderung wahrnehmen, da das dein Fortschreiten behindern konnte, also bin ich je nach deinem Fortschrittsgrade mitgegangen" "Ach so ist das" "Du bist nun gut genug um jeden anderen Gegner leicht zu besiegen, jedoch solltest du deinen Stand auch aufrecht erhalten" Ich sah ihn ernst an und nickte dann langsam. "Ihr werdet jetzt bald gehen oder?" Auch er nickte. Sagte aber nicht wohin, oder warum. "Kann ich jetzt gehen" "Ja, aber sei pünktlich heute abend" Ich lief überglücklich zur Tür und konnte noch ein 'mach ich' hervorbringen, ehe ich zur Tür verschwand. Die restlichen Stunden bis zum Abendessen vertrieb ich mir mit Shiro und Rin, die beiden hatten sich schnell angefreundet und spielten vergnügt. Ich sah beiden zu und war in Gedanken versunken. Schließlich entschied ich mich dafür Cleo mal etwas zu fragen. Sie tauchte auch prompt auf. "Hi Cleo, sag mal wie kommt es eigentlich dass andere Youkais in die Zukunft bzw. für mich Gegenwart gelangen konnten?" Sie überlegte erst ein wenig angestrengt, als ihr anscheinend was einfiel. "Mum hat mal was erzählt, dass man ein Transportgegenstand brauchte. Wahrscheinlich wird es bei dir die Kette sein, nehm ich an. Kagome kann ja durch den Brunnen, weil sie ein Teil des Juwelensplitters bestitzt. Doch die Frage ist nicht dumm Aika, das hab ich mich nämlich auch gefragt" "Ich find das nur komisch, weil demnach ja meine Gegner auch etwas haben müssten, dass sie transportiert, oder?" "Ja da könntest du evtl. Recht haben, nur die Frage ist was?" Wir grübelten eine Weile still und keinem von uns fiel ein triftiger Grund ein. Mir fiel dann noch ein, dass Sessy ja auch durch den Brunnen gelangt war, das war ja komisch! "Weißt du was Cleo? Wir haben vergessen dass Sess auch durch den Brunnen konnte, er ist aber nicht mein Gegner, jetzt stehen wir aber blöd da" "Nein ich glaube nicht ganz. Du musst etwas am Brunnen verloren haben, dass es jedem anderen ermöglicht mühelos durch die Zeit zu wandern...überleg mal...vermisst du etwas?" Ich überlegte angestrengt, doch mir fiel nichts richtiges ein. "Nein eigentlich besitze ich ja nichts außer der Kette.....nur eins ist klar, ihr seit auch davon betroffen, wir müssen das Problem schnellstmöglichst beheben, denn sonst kann es wirklich zu einer Katastrophe in unserer Zeit führen" "Weißt du was, Aika? Ich geh jetzt mal zum Brunnen und such dort alles ab, sobald ich was gefunden habe, melde ich mich bei dir, ok?" "Ist gut, danke Cleo" Wir saßen alle am Tisch, auch Jaken. Es herrschte stilles Schweigen und ich konnte Jaken ansehen, dass ihn irgendetwas störte. Rin, die das ganze ebenfalls beobachtete, schlug aufeinmal vergnügt in die Hände und rief. "Aika, wir werden jetzt eine ganze Woche allein sein, ist das nicht schön? Ich freu mich wirklich darauf, dann können wir alles zusammen machen" Um meine Mundwinkel zuckte es und ich brachte nur ein gequältes Lachen hervor, die hatte ja Pläne, es würde sich bestimmt schwieriger erweisen, auf sie aufzupassen, als mit Sessy zu kämpfen. "Aber sicher...Rin..iss jetzt endlich" Sie fing sofort an ihren Teller zu häufen, als ihr Blick auf Jaken fiel. "Aika, warum ist Jaken denn so missgelaunt?" "Frag ihn doch, mit mir redet ja niemand" Jaken wollte etwas auf diese Anschuldigung erwiedern, als Sessy ihm das Wort abschnitt. "Du weißt also was du zu tun hast?" Damit war ich gemeint. Ich sah ihn prüfend an und nickte dann langsam mit vollem Mund. "Jaken wird dir zur Seite stehen" Aha, also hier lag der Hase im Pfeffer, anscheiend hatte Jaken damit gerechnet ebenfalls mitzudürfen, doch Sess wollte anscheinend allein reisen, tja der klassische Alleingänger! "Keine Sorge Jaken, giftig bin ich nicht und du brauchst auch nicht auf Rin aufzupassen, von daher weiß ich nicht warum dir das so schwer zu schaffen macht" Ich zuckte gleichgültig mit den Schulter und sah wie Jaken sich furchtbar darüber empörte. "Es macht mir rein gar nichts aus hier zu bleiben......" "Jaja...ist schon gut" Ich kapierte einfach nicht, warum ihn das so schwer zu schaffen machte? Ok, eine Woche mit mir würde er ja noch überleben. Ich war fertig mit dem Essen und legte alles bei Seite. Ich spürte plötzlich wie etwas anfing in meinem Körper zu reagieren, was war das? Erstaunt sah ich an mir runter und konnte nichts feststellen. Dieses Gefühl war......überhaupt nicht gut! Irgendetwas sagte mir, dass ich noch eine lange Woche erleben würde. Ich ahnte schon nichts gutes. "Senpai, wohin wollt ihr eigentlich" "Das dürfte dich nichts angehen" Ich überlegte nicht lange und schnitt ihm fast überstolpert das Wort ab. "Geht es schon, schließlich könnte vielleicht etwas passieren" "Und?" "Was und? Vielleicht...." Ich brach ab, das war doch schwachsinnig! Schließlich hatte er mich für den Ernstfall trainiert, da musste ich schon beweisen, was ich gelernt hatte. Doch warum war da dieses Gefühl gewesen? Hatte ich mich getäuscht oder würde uns wirklich noch etwas erwarten? "ach nicht so wichtig" Die Essensrunde war zu Ende. Ich begab mich schnurstracks auf mein Zimmer, als ich Rin zu Bett gebracht hatte. Als ich meine Zimmertür öffnete, bemerkte ich Sessy nicht, der in einer Ecke stand und mich musternd ansah. Zudem war es schon ziemlich dunkel, sodass ich erst die Öllampe auf meinem Tischchen anmachen musste, um überhaupt etwas zu sehen! Gerade wollte ich zu meiner Tasche gehen um die Sachen für morgen vorzubereiten, als ich ihn dann sah. Vor Schreck fiel ich nach hinten und landete auf meinem Hintern. Mein Herz raste! "Senpai, wie oft soll ich euch das noch sagen, dass ihr mich nicht so erschrecken sollt" "Ich habe nichts getan" "Schon eure bloße Anwesenheit jagt mir nen Schauer über den Rücken" Ich schlug mir sofort die Hand auf den Mund. Diese Worte hatte ich eher schlecht als recht genuschelt, doch dabei völlig vergessen, dass er da war. Das war ebenfalls eine blöde Angewohnheit von mir. Als ich gerade zu ihm hochsehen wollte, wie er reagierte, stand er schon nicht mehr da. °ohhhh, ich und meine Klappe, jetzt gibt's bestimmt Ärger° Zwei Hände schlangen sich um meinen Bauch und ich wurde ruckartig nach hinten gezogen und lag in seinen A-Armen! Was sollte das schon wieder? Ich war jetzt wirklich nicht in Stimmung für solche Aktionen. "Was soll das, lasst mich los" Er fuhr mit seinen Fingerspitzen meinen Rücken entlang. Wua, ich bekam Gänsehaut. "Hattest du das damit gemeint" "Ja genau das" "Du versteckst deine Gefühle" "Tu ich nicht, hör auf damit" Ich wurde herumgedreht, sodass ich ihn sein Gesicht blicken konnte. Also mulmig war mir schon dabei, er war so anders, so war ich es gar nicht gewohnt! Und genau das bereitete mir Unbehagen! Ich wich seinem Blick aus. "Du weichst meinem Blick aus, warum?...weil du was empfindest" Das schlug ja den Boden vom Fass aus! Was erlaubte er sich, er kannte mich nicht, er konnte nicht einfach behaupten, dass ich für ihn was empfinden würde! Nur weil ich ihn einmal über längere Zeit angesehen hatte, das war doch schwachsinnig! Ich war schließlich auch nur eine Frau! "Das ist doch gar nicht wahr, wie viel wisst ihr über mich, rein gar nichts, wie könnte ihr sowas dann behaupten? Nur weil ich euch einmal genauso gemustert habe, wie ihr es immer bei mir tut, na und?" Ich sah ihn empört an und diesmal hielt ich an seinem Blick fest, er sollte ja nicht denken, dass ich doch noch was von ihm wollte, so ein Schwachsinn! Ich sah erst eine Weile stur in seine Augen, als ich bemerkte wie golden sie eigentlich waren, wenn er mal nicht aggressiv drauf war. Seine Haare, waren weich und so schön glatt, als ob er sie mit einer Aufwendigkeit sondersgleichen pflegte! Seine Gesichtszüge waren jetzt auch viel angenehmer, als wenn er immer nur kalt und emotionslos war. Plötzlich ertappte ich mich wieder! Diesmal jedoch wendete ich langsam den Blick ab. Warum war das so? Ich hatte noch nie jemanden so ernst gemustert, warum nur? Ich hatte mich gerade selber dabei ertappt, das konnte ich leider nicht leugnen! Ich sah zu Boden und tat so, als ob das Stückchen Erde für mich interesannter wirkte, als Sessy selbst! "Du willst es also immernoch leugnen?" Ich seufzte, was nützte es denn, er wusste es doch! Ich machte mich nur lächerlich, wenn ich es nicht zugeben würde, schließlich war ich kein kleines Kind mehr, ich brauchte mich nicht zu verstellen, ich war Erwachsen genug um meine Meinung zu vertreten. "Nein, tu ich nicht mehr" Nach einer Weile wurde mein Kopf langsam angehoben und er kam meinem Gesicht immer näher. Mein Herz klopfte wie wild und doch wehrte ich mich nicht! Warum? Er würde mich doch nicht etwa...? DOCH! Und irgendwie verhinderte ich es nicht einmal, warum nur? Ich schloss meine Augen und unsere Lippen trafen sich sanft. Es war mir, als ob tausend Feuerzungen durch meine Adern fließen würden. Ich war wie unter Strom! Ich konnte seine Umarmung fühlen, die Hände um meinen Taille! Die weichen Lippen auf meinen, seine weichen Haare in meinem Gesicht. Sekunden vergingen und ich wurde entspannter und erwiederte, ich konnte nichts tun, nicht einmal dagegen ankämpfen. Ich ließ mich einfach gehen und genoss den Augenblick. Nach schier unendlichen Stunden, wie mir schien, löste er seine Lippen von meine. Langsam öffnete ich die Augen und sah ihn nicht mehr.....er war weg! Ich wusste, dass er jetzt anscheinend seine Reise begann, wie ich das mit so großer Genauigkeit sagen konnte, war mir schleierhaft, ich spürte es einfach in dem Moment. Sollte das ein Abschiedsgeschenk sein? Ich war so verwirrt! Wie konnte das nur passieren? Was war nur in mich gefahren? Doch die Zeit zurückdrehen konnte ich nicht, vielleicht wollte ich das sogar nicht, was blieb war ein verwirrter und doch zugleich warmer Blick von mir, ehe ich mir sachte über die Lippen fuhr, die doch vor kurzem von jemand anderem berührt worden waren............. FERTIG! Und noch ein Kappi, ich hoffe es kam diesmal nicht zu schnell mit dem Kuss, hab ich eigentlich schon lang geplant, hab mir aber immer gedacht, das wär noch zu früh. So leute, ich will Meinungen dazu!!!!!!! Eure liebe Aoko_ ^^ Kapitel 15: She's the one ------------------------- So und wieder ein neues Kap^^ Vielen Dank für die lieben Kommis und so, das baut mich ungeheuer auf, deshalb war das 14. Kappi auch so schnell da, das verdanke ich alles nur euch. Ich hoffe ihr bleibt mir noch weiterhin treu!!! Denn eigentlich hatte ich geplant, die FF nur bis zum 20. Kappi gehen zu lassen, aber mir fallen immerwieder neue Sachen ein und mittlerweile macht es mir einen rießen Spaß!!!! Ich denke es stört keinen von euch, wenn ich die FF verlängere, oder? Also dann wie imemr enjou reading!!!!!!!!!!!!!!! Als erstes eine persöhnliche Danksagung an alle Kommischreiberinnen. Vielen Dank für eure Aufmunterungen!!!! Das ehrt mich wirklich sehr^-^ Kagome0815: Deinetwegen hab ich mich so schnell beeilt, das nächste Kappi zu veröffentlichen^^ Lalalala: Auch dir vielen Dank für die lieben Aufmunterungen. Treue Leser kann man immer gut gebrauchen^^ Kiara16: Natürlich ein ganz großes Lob an meine Beta-Leserin, was wäre ich ohne dich? Mich hat es ehrlich gefreut, dass du den Schluss so toll fandest, hab mir auch ziemlich viel Mühe gegeben! Hab dich lieb Mausi^^ Anirdas: Ja dir habe ich natürlich auch viel zu verdanken. Dein liebes Kommi hat mir so gut gefallen *g* Aber macht nichts, das nächste Mal gelangst du bestimmt unter die Top 3! Milaan: Wow, endlich eine, die das mit der Milch kennt. Es stimmt nicht alle Gifte können neutralisiert werden, aber die meisten schon! Finds auch echt klasse, dass du deine Meinung immer ganz konkret vertrittst. Ein dickes Lob dafür! DarkEye: *dich knuddl* hab dich auch ganz doll lieeb^^ Danke für die aufmunternden Worte! Ich werde mich bemühen, weiterhin so schnell für euch zu schreiben. Mondin: Als ich dein Kommi gelesen habe, war ich total happy. Ich wusste gar nicht dass jemanden meine FF so gut findet! Denn für mich ist sie eher zum Spaß da^^ Aber es hat mich trotzdem wahnsinnig gefreut. Dreamer_chan: So extra deinetwegen hab ich schon vorrausgeplant und lasse Aika im nächsten Kappi leiden, kannst dich also freuen^^ HisoChan: Also zu dir brauch ich nichts sagen, denn du bist und bleibst mein kleiner Schatz ^-^ CDTini: Wie schon in der ENS gelesen, begrüße ich dich herzlich hier bei uns! Danke für die aufmunternden Worte und deinem Lob, ich fühl mich wirklich geehrt. Duell-master: Auch ein superdickesmegagroßes Lob an dich!!!!!!!! Miggl: Auch dich hab ich mittlerweile schon ganz doll lieb gewonnen und deine süßen Kommis lassen mich immer ganz happy werden^^ Hira: Ich hoffe ich kann dich weiterhin so begeistern wie bisher, Danke für das nette Kommi ^-^ ------------------------------------------------------------- Als Sessy weg war spielte ich mit Rin und tat immer schön brav was sie wollte, natürlich nur unter Jakens Aufsicht. Der war irgendwie total komisch drauf, ständig war er mürrisch und starrte einen mit einem Blick an, wo man ihn am liebsten einen Tritt in den Hintern verpassen wollte. Ich schweifte mit meinen Gedanken umher. Die Szene mit dem Kuss ging mir einfach nicht aus dem Kopf! Was hatte Sess damit nur bezwecken wollen? Ich fühlte mich irgendwie benutzt. Denn je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr wurde mir bewusst, dass er das nicht ernst gemeint haben konnte. Denn was würde er schon von mir wollen? Doch meine Reaktion verwunderte mich auch sehr. Ich war Männern gegenüber immer sehr zurückhalten, außer meinen Freunden daheim, aber was überkam mich nur, dass ich es sogar zuließ mich von ihm küssen zu lassen! Und das schlimme an der Sache war ja, dass ich mich anscheinend in ihn verliebt hatte! Eine andere Erklärung konnte ich für mein Verhalten nicht finden. Hatte Sessy das wirklich ernst gemeint, oder nur mit meinen Gefühlen gespielt, weil er wusste, dass ich für ihn was empfand? Ich könnte mich selbst ohrfeigen, dass ich mich ausgerechnet so verhalten hatte. "Aika, jetzt mach doch nicht so eine Miene, es ist so ein schöner Tag, komm wir pflücken ein paar Blumen für Jaken, der läuft immer so böse herum...das macht mir Angst....vielleicht wird er netter, wenn wir ihm dann einen Blumenkranz schenken" Ich musste schmunzeln, die Kleine war einfach nur goldig. In ihrem Alter hatte das Leben für mich einen ganz anderen Sinn. Ich war ständig darauf bedacht, mich anderen fernzuhalten und hatte den lieben langen Tag daheim gesessen und frühzeitig den Haushalt übernommen. Ich wurde meiner Kindheit entrissen, wurde viel zu früh in die Erwachsenenwelt hineingestoßen. In meiner Jugendzeit erst blühte ich auf. Ja, meine Freunde, ihnen hatte ich alles zu verdanken. Rin hatte so ein großes Glück, sie konnte ihre Kindheit in vollen Zügen genießen, irgendwie beneidete ich sie darum. "Jetzt komm schon" "Oh verzeih, Rin, ich komme schon" Wir gingen zu einer Wiese mit lauter bunten Blumen und pflückten eine nach der anderen. Jetzt war Rin mit dem Zusammenbinden der Blumen beschäftigt und ich ging währenddessen zu Jaken hinüber, der immernoch mürrisch dastand und uns von sicherer Entfernung beobachtete, als wären wir giftig! Ich setzte mich neben ihn und sah zu Rin rüber "Hey Jaken, nimm dir das nicht so zu Herzen...Sesshoumaru-sama wird schon seine Gründe haben" Er sah mich verdutzt an und konterte sofort eifersüchtig "Ich bin nicht sauer deswegen..." "Ach ja, was ist es dann?" "Geh zu Rin rüber" Ich musste lachen und sah ihn vergnügt an. "Ist es nicht schön, wie Rin da auf der Wiese spielt?" Wieder stutzte er und sah mich mit einem ratlosen Blick an. Er erwiederte nichts und sah ebenfalls zu Rin. "Weißt du Jaken, meine Kindheit war nicht so unbeschwert, ich habe schon als kleines Kind Verteidigung lernen müssen, ich war ständig verwundet. Meine Eltern waren nie für mich da, ich war immer alleine......du und Rin, ihr könnt von Glück reden, bei Sesshoumaru zu sein. Zwar ist er nicht immer der Gesprächigste, aber man ist sicher bei ihm. Und Rins Gesichtsausdruck Zufolge fühlt sie sich hier wohl." "Warum sagst du das?" Ich sah ihn lächelnd an. "Weil ich euch beide sehr lieb gewonnen habe" Daraufhin errötete Jaken und stotterte verlegen. "D-das ist das schönste, was mir jemals einer g-gesagt h-hat!" Ich musste lachen und streckte ihm die Hand aus. "Friede?" Er sah meine Hand an und überlegte erst mit runzelnder Stirn, ehe er seine Hand, die viel kleiner als meine war, umfasste. "Komm wir gehen lieber rein, Jaken" Er stand auf und wir riefen Rin, dass sie mitgehen sollte. Der Tag ging zu Ende. Als wir in den großen Saal gingen, stand das Essen schon auf dem Tisch. Doch irgendetwas war faul. Meine 5 Sinne schlugen Alarm. Rin, die total müde und hungrig auf den Tisch zurannte, griff sofort nach einem Stück Brot. Jaken setzte sich ebenfalls. "Rin, leg das Brot sofort weg" "Hä?" Sie sah mich verwundert und zugleich skeptisch an. Ihre Augen strahlten Unverständnis aus. "Jaken du auch, das Essen ist vergiftet" "W-Was?" "Pssst, seit mal leise" Ich hörte Schritte und ich spürte wieder dieses komische Gefühl, wie am Tag zuvor, als wir ebenfalls am Tisch saßen. Auren! Eine Menge Auren, konnte ich wahrnehmen. Verdammt! Ich hatte es gewusst, wir waren alle in Gefahr! Ich rief Shiro, doch er kam nicht. "Jaken, Rin, kommt sofort zu mir her, wir werden angegriffen" Zum ersten Mal verwandelte ich vor beider Augen. Rin, stand da und Angst und Staunen zeichneten ihr Gesicht, während Jaken nicht wusste, was er nun denken, geschweige denn tun sollte. "Jaken, wieviele sind es?" "V-Viele" "Ihr beide kommt dicht hinter mir" Ich hatte den Satz kaum zu Ende gesprochen, da wurde die Tür mit einer Wucht aufgeschlagen, dass sie in die Wand ein Loch riss. Jetzt würde das Gefecht beginnen! "Na Aika? Wie schade, du lebst ja noch! Ich dachte, wir hätten dir den Rest gegeben.....aber wie ich sehe, müssen wir andere Seiten aufziehen, nicht wahr Freunde?" Er drehte sich zu seinen Freunden um und amüsiertes Lachen drang durch den ganzen Raum. Ich konnte Rins Angst fühlen und sie zitterte. Jaken versteckte sich ebenfalls hinter mir. Na toll, dieser Feigling! Ich hatte Angst, nicht um mich, jedoch um Rin. Die Kleine musste sich fürchterlich ängstigen! "Ihr Schweine! Warum habt ihr mich vorher vergiften wollen?" "Nun Prinzesschen, wir gehören auch der Organisation an. Dein Tod ist unsere Freud! Aber als erstes, müssen wir die Kleine hinter dir um die Ecke bringen, denn dann wirst du von Sess vernichtet, falls du uns entwischt!" Er grinste gemein und seine weißen, spitzen Zähne kamen zum Vorschein. Rin umklammerte meine Beine ganz fest und Tränen bildeten sich in ihren Augen. Ich hob sie hoch und setzte sie auf meinen Rücken. Mir blieb nichts anderes übrig, ich musste sie wegbringen, in Sicherheit, damit ich die fertig machen konnte. Für mich würden sie keine Gefahr darstellen. Schnell schnappte ich mir Jaken und lief mit einer raschen Geschwindigkeit zum Fenster. Zum Glück stand es offen. Ich stürzte mich hindurch, noch schnell genug wie ich feststellen konnte, denn ihr Anführer Shou, der mir damals das Essen gab war mir dicht hinter den Fersen gewesen. Rin schrie verzweifelt und brüllte mir direkt ins Ohr. Jaken hatte es ein wenig an der Seite erwischt. "Rin hör mir zu...halt dich gut fest" "Ahhhhhhhhhh" Der Boden kam immer näher und ich würde gleich hart aufkommen. Ich betete, dass ich es mehr oder weniger heil überstehen würde, sonst wäre Rin dran. 10 Meter, 5...ich schloss die Augen, plötzlich wurde ich während dem Fall von jemanden aufgefangen. Schnell öffnete ich verwundert die Augen, als ich Shiro entdeckte. "Shiro, wo warst du... bring uns schnell hier weg" Ich hielt mich an ihm fest und umklammerte mit aller Kraft Rin, die verzweifelt anfing zu weinen und zu schreien. Ich wollte ihr helfen, die Kleine musste einen rießigen Schock haben. "Rin hör mir zu....beruhige dich..sie werden dich nicht bekommen, ich werde dich mit meinem Leben beschützen....versprich mir, dass du genau das tun wirst, was ich dir sage ok?" Sie klammerte sich fest an mein Gewand und sah mich mit großen, verheulten und ängstlichen Augen an. "Ich habe Angst Aika...warum musste Sesshoumaru-sama weg? Ich will nicht sterben...du sollst auch nicht sterben" "Jetzt ist keine Zeit Rin, tu was ich dir sage, jetzt halt dich fest, wir müssen in den Wald hinein" Ihr Griff verstärkte sich und sie begann leise zu schluchzen. Was sollte ich nur tun? Ich würde mit ihr nicht kämpfen können, denn sie würden sich nur auf die Kleine konzentrieren. Ich blickte mich nach hinten um. Oh Schreck, es wurden immer mehr. Es war eine rießige Anzahl von Youkain hinter mir her, wahrscheinlich um die 300! Ich erschrak. Mir musste was einfallen! Plötzlich hatte ich einen Plan, ich wusste zwar nicht wie es ausgehen würde, doch Rin würde in Sicherheit sein und Jaken auch, das war am Wichtigsten! Wir liefen auf eine Lichtung zu und ich flüsterte Shiro schnell etwas zu, als ich während dem Sprint von ihm heruntersprang, mit Rin in meinen Armen ohne Shiro und Jaken weiterlief, während er sich entfernte. "Rin, hab keine Angst, du wirst in Sicherheit sein" "Was hast du vor Aika? Ich will nicht das du stirbst" Ich sah sie lächelnd an, während mein Pony in meine schattierten Augen fiel. "Ich hab dich lieb Rin" Wir standen an einem Abgrund. Umzingelt von lauter schwarzen Youkais, die alle herablassend auf uns blickten. "Prinzesschen, warum machst du es dir so schwer? Gib uns einfach die Kleine, dann brauchen wir unsere Finger nicht schmutzig machen" "Das habt ihr euch so gedacht....doch falsch gedacht...es gibt eine Möglichkeit, wie ich Rin in Sicherheit bringen kann und euch dann alle fertig mache!" Jetzt war ich diejenige die lachte. Das andere Lachen erstarb und Shou sah mich mit ernstem Blick an. "Du hast nicht den Hauch einer Chance" "So? Anscheinend hattet ihr nicht mitbekommen, dass ich von Sessy trainiert wurde! Jetzt seit ihr alle dran, dafür dass ihr mich hintergangen habt und dafür dass ihr meine Eltern auf dem Gewissen habt und Rins dazu haben wolltet!" Ich gab Rin meine Halskette, die ihr Schutz bieten sollte fasste sie an beiden Handgelenken "Du schaffst das Rin, hab keine Angst" Ich drehte sie im Kreis und warf sie in die Schlucht. Ein spitzer Schrei entfleuchte ihrem Munde und sie starrte mit aufgerissenen Augen zu mir zurück. Tränen bildete sich in meinen Augen. Das war besser so! Sie würde überleben, denn Shiro würde unten sein und sie genauso auffangen wie zuvor. Jaken und sie sollten Sesshoumaru holen. Das war der einzige Weg! Meine Haare fielen mir ins Gesicht und ich neigte meinen Kopf gen Boden. "Jetzt seit ihr dran....Elementestab erscheine" Mein inneres wehrte sich heftigst, ich besaß keine Kette, wenn ich jetzt den Elementestab aufrufen würde, dann würde ich mich in einen Dämonin verwandeln! Shou und die anderen standen wie angewurzelt da. "Nein....NEIN! Auf sie...bevor sie es schafft, los....der andere Teil rennt der Kleinen nach...SOFORT!" Doch es war zu spät. Mein Körper hatte sich zwar gewehrt, doch die Verwandlung war vollzogen. Ich hatte lange Fingernägel, Haare, die mir bis zur Hüfte gingen und Blut pulsierte in meinen Ohren. Als ich meinen Blick aufrichtete, blickte ich alle mit einem gefährlichen Grinsen an und ging sofort mit einer rasenden Geschwindigkeit auf sie los. Es wurde ein rießen Gemätzel, sie konnten mit meiner Stärke nicht mithalten obwohl sie Anzahlmäßig am längeren Hebel saßen. Erst ging ich auf die los, die Rin hinterherjagten. Ich brauchte mich nicht sonderlich anstrengen.....sie waren zu schwach, dank Sessys Training war ich viel besser und schneller geworden! Doch der Kampf dauerte lange, es waren sehr viele gewesen! Hie und da bekam ich ein paar Kratzer ab, ansonsten war ich unversehrt. Der letzte Gegner fiel und ich richtete meinen Blick auf. Der Boden sah fürchterlich aus, überall sah man Löcher, Erde und viele Leichen! Überall Blut.....Ich sah alles wie durch einen Schleier, plötzlich nahm ich eine starke Aura hinter meinem Rücken wahr, als plötzlich ein stechender Schmerz mein linke Rückenseite durchbohrte. Ein Schwert durchstieß meinen Körper und zog es ruckartig wieder heraus. "Damit hast du nicht gerechnet, was? Jetzt bist du tot, Prinzesschen und ich werde dich der Königin ausliefern!" Erst kippte ich leicht nach vorne, als ich jedoch mit einem gehässigen Grinsen mich umdrehte und Shou erblickte. "Da muss ich dich leider enttäuschen" Ich holte aus und traf ihn. Er flog etliche Meter und kam hart am Boden auf. Als er sich aufrichtete, ging ich sofort auf ihn los und ein heftiger Kampf entbrannte zwischen uns. Er war nicht schlecht, doch nicht gut genug! Ich spielte quasie mit ihm, sowie Sessy es immer mit mir tat. Er kam schon nach kurzer Zeit ziemlich ins Schnaufen, während ich noch nicht einmal richtig in Fahrt war. Ich spürte vor lauter Kampflust meine Wunde gar nicht und attackierte ihn immer wieder aufs Neue. Schließlich wurde meine Kraft immer stärker und ich bekam einen richtigen Rausch. Obwohl sich mein Geist wehrte, ging ich fast in Ekstase über. Ich hatte die Kontrolle gänzlich über meinen Körper verloren und sah nur noch rot! Mit voller Wucht schleuderte ich mit meiner Hand sein Schwert weg und es landete direkt in meiner. Ein kurzer Hieb und der Typ war Geschichte! Ich richtete mich auf und lief los.....mein Körper gehorchte meinem Schreien nicht und mein Verstand schaltete ab. Jeder der mir jetzt in den Weg kommen würde....würde sein Leben einstecken müssen................. -------------------------------------------------------------- "Inu Yasha, Osuwari" °Krabum° Ein tiefes Loch erschien im Boden. "Argh, Kagome" "Wie immer die selbe Geschichte zwischen den Beiden" Sango ging hinter den Beiden mit Shippo und Miroku. Die zwei hatten wieder Streit! Das war ja nichts neues. Die kleine Gruppe ging gemütlich den Weg entlang, als Inu Yasha plötzlich zuckte und aufsah. "Was ist denn Inu Yasha?" "Ich spüre eine mächtige Aura und sie läuft genau auf uns zu" Alle gingen sofort in Angriffsstellung. "Komisch ich spüre keinen Juwelensplitter" "Sie kommt" Alle erschraken, dass war eine Frau! Sie hatte langes, blondes Haar und rote Augen! "Inu Yasha, sie ist ein Dämon" "...ja, der nicht gut gesinnt ist....sie hat eine mächtige Aura Sango" Miroku schaltete sich ein. "Das ist definitiv die schönste Frau die ich gesehen habe...ich sollte sie vielleicht fragen" "MIROKU" "Es wird gleich ernst werden und du denkst nur an das eine" Vier Kopfnüsse stapelten sich auf seinem Kopf und man sah einen am Boden liegenden Miroku. "Sie blutet stark, wahnsinn, ihre gesamte Kleidung ist Blutdurchtränkt und sie steht immernoch fest auf den Beinen....das nenn ich Kondition" "Ja, das hab ich auch schon bemerkt Sango...sie ist außergewöhnlich stark, wir kommen um einen Kampf nicht herum" Ein Nicken ging in der gesamten Runde herum und jeder bereitete sich auf den Ernst vor... -------------------------------------------------------------- Ich ging zielstrebig auf die kleine Truppe hin...Dieses Pochen beherrschte meinen gesamgten Körper und mein Inneres wehrte sich heftigst, doch ich wurde von einer größeren Gewalt unterdrückt und handelte gegen mein Inneres. Derjenige, mit der roten Hose würde als erstes dran sein. Von einem Moment auf den anderen sprintete ich in Höchstgeschwindigkeit los und traf ihn mit ganzer Wucht, sodass er gegen einen Baum fiel und mit geschocktem Gesichtsausdruck sich wieder langsam aufrappelte. Der Typ war zäh! Jeder andere wäre draufgegangen! Ich hörte wie ein Mädchen 'Inu Yasha' schrie und sich auf ihn stürzen wollte, jedoch von zwei anderen Menschen festgehalten wurde. "Du bist schnell.....was willst du von uns" Ich antwortete ihm nicht und griff ihn wieder sofort an. Diesmal wich er jedoch in letzer Sekunde aus und zog ein Schwert aus seiner Scheide, dass auf das Dreifache anwuchs. Jetzt griff er an. Doch auch er war kein Gegner für mich. Ebenfalls griffen auch alle anderen an. Ein Pfeil streifte meinen Arm und verletzte diesmal meine rechte Schulter. Ich drehte mich um und sah ein schwarzhaariges Mädchen....es war Kagome! Ich rebellierte heftig und wollte ihr nichts tun, doch ich war völlig unter anderer Kontrolle und lief sofort auf sie zu. Ängstlich umklammerte sie ihren Bogen und sah mich an..sie konnte sich nicht rühren. "Kagome lauf weg" Sie blieb wie angewurzelt stehen und sah mich mit aufgerissenen Augen an. "Aika.....nur Aika bestitz blonde Haare....aber das kann nicht sein? Sie ist doch kein Dämon? Sie würde nicht...." "KAGOME" Ich war in einem Satz bei ihr und wollte ebenfalls zum Schlag ausholen, als Inu Yasha sein Schwert auf mich zu schwang und ausholen wollte, doch ich wich ihm aus. "Nein Inu yasha, sie ist im Blutrausch, sieh dir ihre Augen an....du musst sie zurückbringen...bitte" Inu Yasha stoppte in mitten seines zweiten SChlags und ich nutzte die Zeit und schlug ihn mit der bloßen Faust in Richtung Boden, wo er 10 Meter weiter aufkam und bewusstlos am Boden lag. "INU YASHA...NEIN" Ein Bumerang kam auf mich zugeflogen, doch teilte ich ihn mühelos in zwei und erzeugte einen Stoßwind, der alle nach hinten katapultierte und sie irgendwo wieder aufkommen ließ. Ich drehte meinen Blick dem am Boden liegenden Hanyon zu und wollte ihm gerade den Gnadenstoß verpassen, als ein Schwert meinen Stoß blockte. Sesshoumaru!!!! Da war er. Ich starrte ihn erst ausdruckslos an, als ich sofort auf ihn losging. Der selbe heftige Kampf wie zuvor mit Shou brach aus. Doch diesmal war mein Gegner ernszunehmend! Trümmer flogen und überall entstanden Löcher wo wir zusammentrafen. Ich sah aus den Augenwinkeln wie Kagome auf Inu Yasha zulief und ihn stützte und er wieder zu Bewusstsein kam. Auch die beiden anderen Menschen richteten sich schwerfällig auf und betrachteten den Kampf aus sicherer Entfernung. Mein Blutrausch wurde immer größer, ich verlor vollends die Kontrolle und ich griff Sesshoumaru gnadenlso an und traf ihn mehrmals. Ich lachte gehässig und taumelte nur noch. Meine Kleidung war schon vollends rot gefärbt und ich spürte langsam wie mein Körper nachzugeben drohte. Dennoch gab ich nicht auf und kämpfte bis aufs letzte. Ich holte mit einem letzten Gegenschlag aus und Sesshoumaru blockte diesen mit seinem Schwert. Nun standen wir Auge in Auge gegenüber und durch den Druck, dem ich und er ausgesetzt waren, qoll immer mehr Blut aus mir heraus....bis ich schließlich arg ins Wanken geriet und mit einem qualvollen Seufzer gen Boden fiel.......... -------------------------------------------------------------- Rin kam mit Jaken auf diesem Wolf angeritten und erzählte ihm die schlimme Nachricht, dass sie hinterhältig von schwarzen Leuten umzingelt wurden. Er ahnte nichts gutes. Er befahl Jaken hier auf ihn zu warten. Als er in die Nähe seines Schlosses kam, offenbarte sich ein rießiges Schlachtfeld vor ihm. Es waren viele, ja unzählige Leichen am Boden gelegen, alle von ihr erledigt! Er roch ihren Duft! Er war intensiv und süßlich, so konnte er leicht ihre Verfolgung aufnehmen. Als er am Ort des Geschehens eintraf, traute er seinen Augen nicht. Sie hatte sich vollständig verwandelt und war gerade drauf und dran seinen Halbbruder umzubringen! Er wusste selbst nicht warum er sich eingemischt hatte, so hätte er ein Problem weniger gehabt. Sie drehte sich sofort zu ihm um und attackierte ihn mit einer solchen Wucht und Geschwindigkeit, wie er es von ihr gar nicht kannte. Er sah in ihre Augen, sie wirkte total verändert, ihr Körper gehorchte ihr nicht. Er konnte fühlen, dass sie das nicht wollte, sich dagegen wehrte, doch eine andere Gewalt sie festhielt. Der Anblick war grauenhaft gewesen. Zwei große Wunden klafften neben anderen kleineren Schnitten hervor und ihr komplettes Dress war rot verfärbt! Und trotzdem stand sie so stark auf ihren Beinen, dass es fast an ein Wunder grenzte! In dem Moment war sie unberechenbar und sogar für ihn eine Bedrohung gewesen. Mehrmals wurde er leicht von ihr verletzt, doch er spürte dass ihr Körper schon langsam den Geist aufgab, sie befand sich in einer Phase wie Inu Yasha damals. Er war genauso durchgedreht und befand sich in einem Blutrausch....so auch sie. Schließlich standen sie sich gegenüber und er bemerkte ihren leeren Gesichtsausdruck. Sie wurde komplett gesteuert. Er spürte wie ihr Druck immer schwächer wurde, bis sie endgültig zusammensackte durch den enormen Blutverlust und gen Boden fiel, wo er sie kurzerhand abfing. Sie hatte Rin beschützt, hatte ihr eigenes Leben auf Spiel gesetzt. Er verließ diesen Ort ohne ein weiteres. Das Weib von Inu Yasha schrie ihm ständig hinterher, er solle Aika in Ruhe lassen, doch er hörte nicht auf sie. Sie sollte sich um ihre eigenen Probleme kümmern, sonst würde er vollenden was sie angefangen hatte. Er ging zu Jaken und Rin zurück. Als Rin sie sah brach sie in Schreier und Weinen aus. Jaken erschreckte sich über ihren Zustand. Der Rückgang verlief schweigend und wurde nur ab und zu von Rins Schluchzern unterbrochen..... -------------------------------------------------------------- Schmerzen! Mein Körper registrierte endlos, viele Stellen am Körper, die weh taten. Ich war noch von völliger Dunkelheit umgeben und meine Augen waren so schwer wie Blei. Mein quälender Schmerz breitete sich in meiner Magengegend aus. Ich versuchte irgendetwas zu bewegen, jedoch konnte es nicht! Ich war wie in Beton eingegossen. Ich spürte niemanden hier im Zimmer, sehr schön! Wie lange hatte ich diesmal gelegen? Und wieso war ich bewusstlos geworden? Ich konnte mich an nichts erinnern! Nach einer schier unendlichen Zeit, wie mir schien öffnete ich schwerfällig meine Augen und blickte gegen eine Decke. °Mein Zimmer! Wie....was ist passiert? Ich war doch mit Rin draußen gewesen? Oder?° Ich versuchte mich aufzusetzten, doch ließ es in dem gleichen Moment bleiben, rasende Schmerzwellen durchzuckten meinen Oberkörper. Ich sah an mir herunter......oh schreck! Was war nur passiert? Ich war vollkommen mit Bandagen eingewickelt! Zum Teil sah man rötliche Stellen durchschimmern. Wann hatte ich mich denn verletzt? Ich versuchte alles wie ein Puzzle zusammenzufügen, wo ich das letzte mal war, an was ich mich erinnern konnte....doch es gelang mir nicht! Stattdessen breitete sich ein Schmerz in meinem Kopf aus, der mich zurücksinken ließ. °Was ist nur passiert? Wo ist Rin? Hoffentlich geht es ihr gut° Tränen bildeten sich in meinen Augenwinkeln und glitten lautlos an der Seite herab. Ich glaubte zu wissen, was passiert war. Denn dem Anschein meines Körpers nach, musste ich eine Schlacht sondersgleichen geführt haben und mich dabei verletzt haben. Meine Hand tastete meine Brust ab, bis sie eine kleine Kugel umfasste! Meine Kette, sie war da! Verzweifelt versuchte ich mich zu erinnern, doch stattdessen wurden meine Kopfschmerzen noch größer. Die Tür wurde aufgestoßen und Rin kam mit einer Schale Wasser und neuem Verbandszeug herein. Sie beachtete mich nicht und stellte das ganze wortlos und mit einem traurigen Gesichtsausdruck auf mein Tischchen. "Rin" Sie erschrack plötzlich und sah mich mit ungläubigen Augen an, ihr Mund stand offen und sie war unfähig etwas herauszubringen. "Aika...du bist endlich wach" Sie weinte und stürzte sich auf mich, wobei sie leider meine Wunden berührte und ich kurz aufschrie und stöhnend in die Kissen zurückfiel. Sie entschuldigte sich heftig und setzte sich dann an meine Bettkante. Immer mehr Tränen durchquerten ihr Gesicht und fielen auf meinen Körper. "Ich dachte du wärst tot. Als Sesshoumaru-sama dich gebracht hat, warst du nurnoch ein Rotes Bündel und du hast furchtbar ausgesehen.....ich dachte du wärst tot und würdest nie wieder aufwachen, jetzt liegst du schon seit 8 Tagen hier" Sie umklammerte meine Hand und presste sie gegen ihr Gesicht. Ich brachte ein kleines Lächeln hervor, die Kleine Süße war in Ordnung, ihr ging es gut! Ich hatte meine Aufgabe pflichgemäß erfüllt! "Geht es dir gut Rin? Was ist passiert...ich kann mich an nichts erinnern" Sie sah mich erst geschockt an, als ihr dann wieder ein neuer Strom von Tränen hervorquoll. "Wir wurden doch angegriffen, weißt du das nicht mehr?" Ich überlegte angestrengt, Nein... mir fiel nichts ein oder besser gesagt mir wollte nichts einfallen. Ein weiters Mal ging die Türe auf und Shiro mit Jaken und Sesshoumaru kam herein. Rin rannte weinend zu Sesshoumaru hin und umklammerte seinen Hakama. "Aika kann sich an nichts mehr erinnern" "Rin hör auf zu weinen, erzähl mir alles genau, vielleicht fällts mir dann wieder ein...beruhig dich endlich, komm setz dich her zu mir!" Sie befolgte sofort meinen Befehl und ging mit den anderen an mein Bett zurück. Ich sah Sesshoumaru, der mit einem undefinierbaren Blick zu mir sah und mich musterte. Mir fiel nichts ein...ich hatte alles vergessen! "Also wir sind mit Shiro aus dem Schloss gerannt und sind dann wieder von ihm abgesprungen und kamen an eine Schlucht an. Wir waren dann umzingelt von lauter schwarzen Dämonen, sie wollten mich als erstes umbringen und dann hast du mir deine Kette gegeben und mich in die Schlucht geworfen" Ihr Blick wurde traurig und sie war wieder nahe den Tränen. "Nicht weinen Rin...bitte....erzähl weiter" "Ich bin dann hinunter geflogen und dachte dass du mich erst umbringen wolltest, bevor die anderen es tun, doch ich wurde am Ende von Shiro aufgefangen! Ich bekam schreckliche Angst, als ich wusste, dass du mir das Leben gerettet hast und sie nun alle auf dich losgehen würden....Aika, es war einfach schrecklich! Ich hab die ganze Zeit geweint! Wir sind sofort zu Sesshoumaru-sama losgeritten und als wir ihn endlich gefunden hatten, haben wir ihm alles erzählt und er ist sofort zu dir geeilt! Wir haben lange warten müssen, aber als er zurückkam, hatte er dich dabei und du warst komplett mit Blut bedeckt!" Nun war ich auf dem Laufenden, in meinem Kopf begann etwas zu denken. Bruchstücke schlossen sich zusammen, ein paar Bilder schwirrten umher. Ich musste etwas finden, an was ich mich sehr gut erinnern konnte, denn dann würde mein gesamtes Erinnerungsvermögen wieder hier sein. Angestrengt versuchte ich die Bilder zurückzurufen, die leider nur zum Teil zurückkamen. Moment Mal! "Rin, du sagtest ich gab dir die Kette als Schutz mit oder?" Sie nickte kurz und sah mich besorgt an. "Hab ich irgendwie verändert ausgesehen, als du mich dann wieder gesehen hast?" Erst überlegte sie kurz, als sie dann wieder zu mir sah und 'Hai' antwortete. "Ja, du hattest lange Haare glaub ich, aber nicht lange, dann waren sie wieder veschwunden" Ich zuckte. Das würde alles erklären, ich musste mich verwandelt haben! Oh nein! Ich hatte wahrscheinlich völlig die Kontrolle verloren und alle umgebracht! "Was ist Aika? Du siehst so erstarrt aus?" Ein scharzhaariges Mädchen! Kagome! Ich konnte mich langsam an alles erinnern! Ein Schmerz! Mein innerer Schmerz! Ein Schwert, dass mich durchstieß, die ganzen Bilder rannen in einem rasenden Tempo vor meinen Augen vorbei und ich saß wie angewachsen da, den Blick auf meine Hände gerichtet. "Aika? Was ist? Sesshoumaru-sama sie antwortet nicht" "Geh mit Jaken nach draußen Rin" "H-Hai" Die Tür fiel zu, doch ich bemerkte das alles nicht. Immernoch schwirrten ein Haufen Bilder an mir vorbei. Ein roter Anzug! Inu Yasha! Der Pfeil, der mich getroffen hatte. Ein Schwert! Sesshoumaru! Alles, alles kam wieder und mein Herz klopfte schnell vor Angst, nein ich hätte sie alle umgebracht.... wenn Sesshoumaru nicht da gewesen wäre! Der Kampf, der Kampf mit Sess, dann die Gewalt, die mich vorantrieb, gegen meinen Willen, die mich immer wieder meine Hand neu zum Schlag heben ließ. Ich war wie eine Puppe gewesen, die nach Fäden tanzte! Verworrene Bilder kreisen um mein Gedächtnis, ich hörte Schreie, spürte deren Ängste und Schock! Verzweifelt schlug ich meine Hände auf meine Ohren. "NEIN, NEIN NEIN" Was hatte ich nur getan? Ich hatte zwar Rins Leben gerettet, hatte dabei aber eine rießen Armee und fast eine Gruppe umgebracht!!!! Das konnte ich mir nicht verzeihen! Niemals! Ich saß kerzengerade auf dem Bett und sah verzweifelt in Sessys Gesicht, während ich den Schmerz der in meinen Oberkörper durchzog, ignorierte. "Ich war außer Kontrolle geraten, stimmts Senpai? Ich habe alle umgebracht und sogar fast Kagomes Truppe" Ich weinte! Weinte vor ihm, der Schmerz, der mich innerlich berühte, war größer als der meines Körpers. "Ich habe sogar euch verletzt Senpai! Wieso habt ihr mich deshalb noch verarztet? Ihr hättet mich sterben lassen sollen" Unter Tränen flüsterte ich diese Worte. Mir kam immer wieder diese gleiche Frage in den Sinn: Warum nur? Er drückte mich sanft in mein Kissen zurück und ritzte mir die Verbände auf. Zum Vorschein kam ein völlig zerstörter Körper!! Mir wurde übel von meinem Erscheinungsbild und so drehte ich mich zur Seite! Was ging in ihm jetzt vor? Diese Unsicherheit machte mir Kopfschmerzen! "Ich dachte, du wolltest in deine Zeit?" Völlig perplex drehte ich mich zu ihm um! Damit hatte ich jetzt am wenigsten gerechnet! Den Ausflug hatte ich mir schon längst wieder gestrichen! Ok, es stimmte ich hatte Rin beschützt, aber dass Sess sich wirklich so strikt an die Abmachung hielt, hätte ich nicht gedacht! "I-Ich darf also wirklich?" "Rin lebt...du darfst, jedoch unter meiner Aufsicht!" "Mir ist schon alles recht" "Senpai, ich hab mich verwandelt, nicht wahr?" "Ja" Ich schwieg und überlegte kurz. "Ich werde nicht bestraft?" Mitten in seiner Tätigkeit hörte er auf und sah mich an. Zweifel erschien in meinem Gesicht, wieso starrte er mich denn jetzt so an? "Nein" "Obwohl ich euch verletzt habe?" "Du warst im Rausch" Seine Antwort verwirrte mich! Seit wann war er denn so verständnisvoll, irgendwas steckte da im Busch, das konnte nicht sein, dass ich mit trockenem Pelz davonkam. Ich fühlte mich irgendwie schlecht! Langsam hob ich meine Hand und starrte sie an. Meine Haut war komplett weiß und feine blaue Adern schimmerten hindurch. Ich musste sehr viel Blut verloren haben! Ein rasender Schmerz erfasste meinen Körper! Sessy schmierte mir irgendetwas auf die Wunden, das Zeug brannte wie Feuer. Ich strampelte und schlug um mich, doch meine Hände wurden gezielt festgehalten. "Ahhh, das brennt gewaltig, lasst mich los" Alles betteln und Flehen half nichts, ich wurde erbarmungslos festgehalten und das Zeug brannte sich tief in meine Wunde! Nach unendlicher Zeit wie mir schien, hörte das schreckliche Pochen und Brennen auf und ich wurde an den Händen nach oben gezogen und in Stehposition gebracht. Mein Rücken war jetzt dran, wahrscheinlich die Stelle, wo Shou mir sein Schwert hineinrammte. Umdrehen auf den Bauch konnte ich mich nicht, denn da war die Salbe drauf, also musste ich mich aufstellen. Diesmal machte sich mein Blutverlust bemerkbar. Mir wurde schon im Sitzen schwarz vor Augen und ich drohte wegzukippen. Doch ich wurde aufgefangen. Meine Beine wollten immerwieder nachgeben und wieder und wieder wurde ich in Position gebracht. Wieso verlor er nicht schon längst die Geduld? Mir war es komischerweise noch nicht einmal mehr peinlich, dass er mich ein Tag zuvor noch geküsst hatte. Warum konnte ich mir nicht erklären! Plötzlich erglomm ein Licht, dass von meiner Kette ausging und Kazuri und Cleo waren darin zu sehen. "Aika, um Himmels Willen, was ist passiert, Kazuri hat deine Veränderte Aura gespürt, was ist los? Ahhhhhhhh, wie siehst du nur aus? Was hat man mit dir gemacht? Oh nein, Aika wer hat dir das angetan? Doch nicht etwa Sesshoumaru?" Ich starrte sie erst verwundert an und musste mich erst einmal fassen, da ich immernoch nichts gescheites sehen konnte, wegen dieser immer wieder kehrenden Schwärze! "Ich wurde angegriffen, als Sesshoumaru weg war. Es waren sehr viele Youkais gewesen und sie wollten Rin töten, ich hatte sie in eine Schlucht geworfen und sie wurde von Shiro aufgefangen, danach verwandelte ich mich, weil ich Rin die Kette als Schutz gegeben hatte und erledigte meine Gegner. Ich wurde jedoch verletzt und blutete gewaltig. Doch irgend eine andere Macht hatte mich unter Kontrolle und ich konnte mich nicht wehren, ich tötete alle die mir in den Weg kamen" Ich senkte mein Haupt und Haare fielen mir ins Gesicht. Jetzt müsste ich ihnen das mit Kagome beichten, das war es, was mir so zu schaffen machte. Leise sprach ich immernoch mit gesenktem Kopf weiter. "Ich habe sogar Inu yasha um ein Haar umgebracht, mit der ganzen Gruppe" Ein geschockter Gesichtsausdruck von Beiden und Cleo starrte mich mit unfassbarere Miene an! "Sind sie tot? Aika, du hast sie doch nicht umgebracht" Ich schüttelte heftig den Kopf und war wieder den Tränen nahe. "Nein, Sesshoumaru hatte meinen Todesschlag mit seinem Schwert geblockt und kämpfte anschließend gegen mich. Ich hatte komplett die Beherrschung verloren und ging auf alles und jeden los, ohne dass ich es wollte. Mein inneres wehrte sich heftigst, doch mein Körper tat alles von selbst.......es tut mir so leid, ich konnte nicht anders!" Ich weinte wieder, das machte mir so zu schaffen, ich konnte diese schrecklichen Bilder einfach nicht loswerden! Diese ängstlichen Gesichter! "Beruhige dich Aika...du stehst unter großem Schock! Du musst das Geschehene verarbeiten! Du kannst nichts dafür, schließlich hattest du ein Leben und vielleicht auch noch andere beschützen wollen! Wir werden das schon alles wieder hinkriegen" Stille trat ein und ich wurde von Sesshoumarus Hand festgehalten, denn meine Füße gaben nun endgültig nach und ich konnte mich nicht mehr halten. Wieder dieser brennende Schmerz, der jedoch von meine tiefen Trauer überdeckt wurde. "Sag Aika, wie bist du wieder normal geworden?" Ich schluchzte, viele Tränen bahnten sich dem Boden entgegen und meine Augen waren von einem Schleier benetzt. "Ich bin umgekippt, mein Kleid war blutdurchtränkt und anscheinend hatte ich zuviel Blut verloren, bis mein Körper abschaltete" "Oh nein! Du musst sofort behandelt werden Aika! Du kannst daran sterben, es ist ein Wunder dass du noch überhaupt lebst. Sieh dich doch mal an, du siehst aus wie eine Leiche! Du solltest sofort in deine Zeit und eine Bluttransfusion bekommen!" Cleo hörte dem Gespräch geschockt zu und konnte nicht fassen, was passiert war. "Cleo du hast doch die gleiche Blutgruppe, du kannst doch spenden" "Ja sicher" "Sesshoumaru-sama hat vielleicht deine Wunden heilen können, doch der Blutverlust muss schnellstmöglichst ausgeglichen werden, sonst steht es schlecht um dich, du solltest dich beeilen, ich schicke Cleo sofort zum Brunnen" Ich nickte nur und versprach ihnen sofort loszugehen. Die Verbindung wurde abgebrochen und ich sah Sesshoumaru an. "Ich möchte den Tag einlösen, bitte Senpai, lasst mich ziehen" Er sah mich prüfend an und ich wollte einen Schritt auf ihn zutun, wurde jedoch gänzlich von Schwärze eingehüllt und kippt um in seine Arme. -------------------------------------------------------------- Dieses Mädchen hatte eine Stärke und Ausdauer sondersgleichen! Sie hatte gegen eine rießige Armee gewonnen, hatte Rin beschützt und fast seinen Bruder vernichtet, den nicht einmal er so leicht besiegen konnte! Als er ihre Wunden ansah, wusste er dass sie wahrscheinlich eine geringe Lebensschance haben würde, zuviel Blut hatte sie verloren. Doch er wollte sie erst zu sich kommen lassen. Als sie dann aufwachte, konnte er sehen, dass sie unter Schockzustand war. Sie weinte, als sie erfuhr was sie getan hatte! Anscheinend war das schwarzhaarige Mädchen, eine Freundin von ihr. Das Gespräch mit den Beiden hatten ihm nur bestätigt was er vermutet hatte, nämlich dass sie dringend Blut benötigte! Sie konnte noch nicht einmal auf ihren Beinen stehen. Jetzt hielt er sie wieder bewusstlos in seinen Armen. Er müsste sich beeilen, wenn er ihr Leben retten wollte! Er beauftragte Jaken, für ein paar Tage auf Rin aufzupassen und machte sich auf den Weg zu dem Brunnen. Dort stand auch schon ihre Freundin Cleo. Sie nahm ihm Aika ab, da sie meinte er würde zu viel Aufsehen mit ihr im Arm im Krankenhaus erregen. Diese Menschenwelt war nichts für ihn! Es stank hier überall und der Menschengeruch war hier so intensiv, dass es ihm graute! Doch zeigen tat er es nicht. Vor allem im Krankenhaus roch es am schrecklichsten! Überall dieser kranke Geruch von Menschen! Es herrschte Hektik und Leute in weißer Kleidung rannten von einem zum anderen Ort. Er betrachtete das Geschehen unsichtbar. Blieb ihrer Freundin dicht auf den Fersen, die zu einer solchen Frau rannte und ihr den Ernst der Lage erklärte. Sofort rannten andere Frauen her und halfen Aikas Freundin sie auf eine Trage zu legen und schoben sie hinter etliche Türen vorbei in ein weißes Zimmer, wo sie an vielen Sachen verkabelt wurde. Von ihrer Freundin wurde Blut abgenommen und in einem Behälter aufgefangen. Danach blinkte ein Schild auf und leuchtete rot auf. ------------------------------------------------------------ Cleo's Sicht: Ich spendete ihr eine Menge Blut und verließ den Raum. Sesshoumarus Aura nahm ich wahr, er war also immernoch da. Ich holte mein Handy heraus und rief Ruichi an. Zuvor jedoch ging ich mit Sesshoumaru nach Hause, zu Aikas Haus. "Ruichi, bist du es?" "Ja, was ist Cleo, du klingst so hektisch" "Es ist furchtbar, Aika liegt im Krankenhaus hier bei uns, sie hat viel Blut verloren und es wird gerade eine Bluttransfusion durchgeführt" "WAS? Wie, was ist geschehen?" "Schnapp dir die anderen und komm sofort zu Aikas Haus, Sesshoumaru ist auch hier" Ich hörte Ruichi schlucken, ehe er kurz ein 'Verstanden' nuschelte und auflegte. Ich drehte mich zu Sesshoumaru um und starrte ihn mit festem Blick an. "Aika wird nun behandelt, die Ärzte wissen nicht ob sie ihr helfen können, ihr könnt solange hier bleiben" Er entgegnete nichts und sah mich nur mit einem herablassenden Blick an, der nur so vor Hochmut triefte. Wie konnte Aika es mit diesem Typen aushalten? Das grenzte ja fast an ein Wunder! Es klingelte und Ruichi und die gesamte Klasse kam hereinspaziert. Alles war in höchste Aufregung und ich musste ihnen erst klar und breit erklären was vorgefallen war. Man sah entsetzte Gesichter zwischen mitleidig dreinschauenden. Unserer Klasse konnte man vertrauen, natürlich sagte ich ihnen nichst davon, dass Aika eine Dämonin war, doch alle wussten dass Aika sich im Mittelalter befunden hatte. "Der Arzt gibt Bescheid, sobald sie fertig sind und Auskunft über Aikas Lage" "Die Arme, wir gehen sofort morgen alle zu ihr und statten ihr einen Besuch ab" Allgemeines Einverständnis durchlief die Runde. Wir verabredeten uns alle bis morgen und jeder ging dann wieder nach Hause. Noch des Nachts wurde ich von einem Telefonanruf geweckt. Verschlafen taumelte ich durch Aikas Haus und suchte nach der klingelden Ursache. Ich wäre fast von der Gallery gestürzt, als ich mich noch in letzter Sekunde festhalten konnte und ächzend wieder hochkam. Mit der freien Hand griff ich zum Telefon. "Uaaa, ja hier Cleo Hanásaki" "Hallo Cleo hier ist Proffessor Toya, der Arzt, ich wollte dir ein wenig Auskunft über Aikas Lage geben" Sofort war ich hellwach und drückte auf die Freischalttaste, womit man das Gespräch besser verfolgen konnte. "Geht es ihr gut? Ist sie wach? Hat sie Schmerzen?" "Erst mal der Reihe nach. Die Operation ist erfolgreich abgeschlossen worden. Sie ist noch nicht aufgewacht, aber sie hat ständig deinen Namen gerufen! Sie braucht Unterstützung Cleo, sonst wird sie es nicht schaffen!" "WAS? Aber was ist denn los?" "Es könnte sein, dass sie evtl. nicht von der Narkose aufwachen wird....denn sie müsste schon längst aufgewacht sein. Ihr Körper hat auf zu kurze Zeit zu viel Blut verloren, sie muss die Energie allein aufbringen, denn sonst wird sie im Koma verbleiben" Ich war geschockt! Aika und tot? Das konnte ich mir nicht vorstellen, ich musste was unternehmen! Ich ließ das Telefon langsam sinken und starrte mit feuchten Augen zu Sesshoumaru, der gerade an der Tür erschien. Das durfte nich sein! "Cleo?" Ich starrte Sesshoumaru weiterhin an, unfähig auch nur ein Wort herauszubringen. NEIN! Ich musste etwas unternehmen, meine beste Freundin und Cousine brauchte dringend Hilfe! "Doktor, kann ich jetzt zu ihr hin?" "Wenn du willst ja! Sie braucht jetzt Unterstützung! Nimm am besten Ruichi mit" "Werd ich machen....vielen Dank Doktor" "Es tut mir leid" Ich drückte stillschweigend den Knopf auf dem Telefon und legte es bei Seite. Dann zog ich mich schnell an und lief zur Tür hinaus zu Ruichi. Als ich ihm mitten in der Nacht die schreckliche Nachricht überbrachte, fiel der arme Kerl fast ebenfalls auf der Straße hin! "Was sagst du da? Sie wird evtl. nicht mehr aufwachen?" Ich nickte nur ganz langsam. Ich konnte es ja noch nicht einmal selbst fassen. Schnell rappelte sich Ruichi auf und wir fuhren beide mit seinem Auto zum Krankenhaus. Wo Sesshoumaru steckte interessierte uns beide nicht! Aika war jetzt am Wichtigsten! Zielstrebig gingen wir zu einer Nachtschwester hin und ließen uns zu Aikas Zimmer bringen. Es war stockdunkel! Und uns wurde eine Lampe gebracht! Es war furchtbar! Sie war an mehreren Schläuchen angeschlossen worden. Sogar ein Schlauch führte in ihre Atemwege! Überall hingen Flaschen und ein großes Gerät! Bei diesem Anblick wurde mir übel und ich brach heftig in Schluchzern aus. Ruichi hielt mich fest und redete mir gut zu. "Aika braucht uns jetzt Cleo...halte ihre Hand, damit sie deine Nähe spürt" Sofort befolgte ich seinen Rat. Ihre Hand war total kalt und blass. Wieder rollten Tränen hinunter. Sie lag wie ein lebloses Bündel da. Ich drückte ihre Hand, doch es wurde nicht erwiedert. Ich versuchte es mit Reden, versuchte ihr Mut zu machen, sie solle durchhalten und das sie mich nicht alleine lassen solle. Wie viele Stunden wir schließlich schon hier verbrachten wusste ich nicht mehr. Ich flüsterte ihr sanfte Worte zu und ließ ihre Hand nicht los. Doch schließlich übermannte mich die Verzweiflung und Müdigkeit und ich schlief auf ihrer Brust ein. -------------------------------------------------------------- Ende Cleo's Sicht Jemand sprach zu mir! Ich bekam mit, wie jemand meine Hand drückte! Es war Cleo, ihre Stimme würde ich unter Tausenden wieder erkennen. Sie weinte! Ich bekam das alles mit, jedoch konnte ich mich nicht von selbst aus meinem Zustand befreien. Es war so, als ob ich sie hören konnte und dann doch gleichzeitig nicht registrieren konnte was ich hörte, bzw. spürte. Ich wollte ihr so gerne helfen, doch mein Körper reagierte nicht, eine Müdigkeit, die ich noch nie so intensiv wie jetzt gespürt hatte beherrschte meinen Körper. Plötzlich spürte ich wie sich etwas gegen meine Brust legte und dort so verharrte. War das Cleo? Ich wollte aufwachen, wollte mich bewegen können, warum ging das nicht? Ich war so hilflos in dem Moment, das mich das unglaublich ärgerte. Ich konzentrierte mich auf meine Hand und wollte sie zum Bewegen bringen, nach dem Ersten Versuch gelang es mir nicht gleich, doch mit der Zeit konnte ich meinen kleinen Finger etwas rühren. Ich ging weiter. Am Ende brachte ich es fertig, meine Hand zu bewegen. Ich tastete umher. Vorsichtig und schwer glitt sie über lange Haare. Das war definitiv Cleo! Sofort zuckte Cleo zusammen und setzte sich ruckartig wieder in Sitzposition. "Aika? Du bewegst dich!!!!! Ruichi, sieh mal....Aikas Hand!" Ich konnte ihre Worte hören, wollte ihr so gern antworten, doch das war zu schwer! Stattdessen ergriff ich mühevoll ihre Hand und drückte sie ganz leicht. Sie sollte wissen, dass ich sie hören konnte. "Ruichi sieh mal, sie hört uns! Komm, wir müssen sie wieder aufwecken" Worte wurden mir zugeflüstert, die mich ermuntern sollten! "Aika du schaffst das, versuch vorsichtig deine Augen zu öffnen, komm schon" Ich probierte es....doch das war nicht so einfach! Mehrere Male versuchte ich das, bis ich halbwegs die Augen öffnen konnte. Ein spaltbreit waren sie offen! Ich konnte lediglich Umrisse und verschwommene Bilder wahrnehmen. Nach einer längeren Zeit klarten die Bilder auf und ich konnte den ganzen Raum sehen. Ich hatte es geschafft, hatte es geschafft zu mir zu kommen! Unendlich glücklich und müde lag ich in den weichen Kissen und sah Cleo und Ruichi! Die Beiden unterhielten sich eine lange Zeit mir mir, doch ich antwortete ihnen nicht, sah sie nur an. Ich hatte keine Kraft ihnen zu antworten! Doch sie verstanden das schon! Nach einer Stunde gingen beide und ließen mich mit dem Vorwand, dass sie morgen mit der Klasse kommen würden, alleine. Ein letztes Mal für heute öffnete sich die Türe und Dr. Toya kam herein. "Na Kleines? Deine Freundin hat es anscheinend geschafft unsere Stammkundin wieder zu den Lebenden zu rufen! Das freut mich Aika!" Er setzte sich auf mein Bett und schenkte mir ein gutmütiges Lächeln. Wie sehr ich diesen Arzt doch mochte! Bei dem Wort 'Stammkundin' hatte ich ein klein wenig meine Mundwinkel verzogen. Ja, ich war schon als kleines Kind hier bekannt gewesen, es gab kaum einen Monat, wo ich unverletzt blieb. "Du brauchst jetzt viel Ruhe...schlaf dich aus, unsere Nachtschwestern werden ab und zu einen Blick zu dir reinwerfen" Er fuhr mir sachte über das Haar und ich sah ihn dankbar an. Er hatte mein Leben gerettet und meine Freunde! Lautlos verließ er das Zimmer und ich konnte sogar ein klein wenig meinen Kopf in seine Richtung drehen, als er ging! Meine Augen fielen wieder zu und ich entschlummerte sachte... Ich lief einen langen, dunklen Gang entlang....überall waren Türen! Jemand lief hinter mir her und ich versuchte meine Laufgeschwindigkeit zu erhöhen, was jedoch nicht ging! Verzweifelt öffnete ich eine Tür nach der anderen. Schritte! Mehrere viele Schritte verfolgten mich. Ich kam an einem Abgrund an, der sich plötzlich so hinter einer Tür auftat. Sofort bremste ich, schaffte es aber nicht so früh und konnte mich mit letzter Kraft an dem Sück Erde festhalten. Ich hing mit einer Hand am Abgrund. Plötzlich tauchte Shou auf und noch eine Person, eine weibliche, die ich allerdings nicht sehen konnte! Gelächter, ich wurde ausgelacht und plötzlich trat die Frau aus dem Schatten von Shou heraus und beugte sich zu mir nach vorne. °Leb wohl Prinzessin, du warst mir immer im Weg, jetzt ist niemand da der dich beschützt....ist das nicht herrlich? Dich allein hier so ängstlich zu sehen?° Ich sah sie geschockt an. Sie hauchte mir die Worte leise und sanft in mein Ohr, ehe sie mich am Handgelenk packte, für eine Weile in der Luft hängen ließ und.......losließ. °Aaahhhhhhhh° Ich wachte sofort auf, da ich mich von meinem eigenen Schrei erschreckt hatte. Mein Herz ging schnell und ich atmete hektisch. Dunkelheit! Es war noch nicht morgen, ich hatte nur geträumt! Zum Glück! Der Traum war so echt gewesen, ich hatte alles fühlen können, sogar diese Kribbeln im Bauch wenn man irgendwo runterflog. Ich hasste Krankenhäuser! Jedes Mal wenn ich hier war bekam ich schreckliche Alpträume! Als kleines Kind war ich immer abgehauen, weil mich dieser Geruch immer nach Krankheit und Tod erinnerte. Davon bekam ich immer Angst. Ich versuchte aufzustehen, was mir komischerweise sogar sehr gut gelang. Auch wurde mir nicht mehr schwarz vor Augen, was war denn das? War die Heilung so schnell von statten gegangen? Ich hob mein Hemd hoch und erblickte die Wunden, die jedoch größtenteils schon vernarbt waren. °Komisch, erst vor 2 Tagen waren sie verbunden worden° Plötzlich erinnerte ich mich an die brennende Substanz die mir Sess draufgeschmiert hatte. Ich hatte ein Einzelzimmer mit Balkon! Dieses Zimmer hatte ich extra von Dr. Toya bekommen, das war mein ganz persöhnliches, das war sozusagen Ausbruchsicher! Hier hatte ich meine Ruhe und konnte sogar auf den Balkon heraussehen. Ich öffnete vorsichtig und leise die Balkontür und schob dieses schwere Gerät neben mir her. Kühler Nachtwind umfasste meinen Körper und ließ mein dünnes Nachthemd im Wind flattern. Eine Weile lehnte ich mich an das Geländer und verfolgte aufmerksam den Straßenverkehr. Der Wind kam von hinten, d.h. meine Haare flogen mir ins Gesicht! Eine Zeitlang starrte ich so vor mich hin als mir auffiel, dass ich auf einmal längere, silberne Strähnen im Haar hatte. °Ja, ich habe silberne Strähnen, ist das nicht toll?° Genauso wie....MOMENT MAL! Ich besaß keine langen, silbernen Strähnen, hinter mir musste Sess stehen! Verwundert drehte ich mich um und sah ihn wirklich. Wie kam es dass ich seine Aura manchmal spüren konnte und manchmal nicht? "Ich habe euch gar nicht gespürt!" "Wenn ich es nicht will, dann spürst du es auch nicht" Tolle Antwort! Er konnte seine Aura also auch vor mir verstecken. Ich sah ihn nur komisch zweifelnd an und entgegnete ihm nichts mehr. "Was wollt ihr hier Senpai? Ich dachte ihr hasst die Menschenwelt?" "Sehen wie du zurechtkommst" Aha, das war ja mal was neues. Das Sess sowas wie Neugier besaß wusste ich wirklich nicht! "Ich komme ganz gut klar, danke der Nachfrage" Mich fröstelte und ich beschloss reinzugehen, sonst würde ich noch länger im Krankenhaus bleiben und das wollte ich auf gar keinen Fall, dieser Geruch machte mich einfach wahnsinnig! "Oh mann, dieser Gestank hier macht mich krank!" Widerwillig schob ich das Gerät mit dem ich so schön verkabelt worden war wieder in mein Zimmer. Dicht gefolgt von Sess. "Ich weiß ja nicht wie ihr das aushalten könnt, schließlich riecht und sieht usw. ihr ja besser als ich" Er verzog keine Miene und antwortete auch nicht. Auch gut! Schnell legte ich mich wieder ins Bett und deckte mich zu. Sessy kam ebenfalls her und setzte sich an mein Bett. "Was ist denn noch? Mir geht es bestens, ich haue schon nicht ab" "Darum geht es nicht...du wirst längere Tage hier bleiben" Ich stutzte, was hatte er gesagt? Ich dachte ich dürfte hier nur einen Tag bleiben. "Wie darf ich das verstehen?" "So wie ich das gesagt habe" "Und wie kommt ihr zu dieser 180° Wendung? Ihr macht mir mehr Angst, wenn ihr mir keine Angst macht, als wenn ihr mir Angst macht!" (Ich hoffe das hat jeder verstanden^^) Ich konnte zum ersten Mal ein kleines Lächeln auf seinen Lippen sehen, dass allerdings gar nicht nett gemeint war. Eher verächtlich! "Vielleicht sollte ich das ändern" "Bloß nicht" Er kam näher und ich presste mich so stark in mein Kissen zurück, dass mir mein Kopf wehtat! "Ich warne euch, dass gleiche Spiel funktioniert nicht noch einmal Senpai" "Das können wir ausprobieren" "SENPAI ich schreie" Mit einem Ruck hatte er die Hand vor meinen Mund gepresst und ich bekam keinen Ton über meine Lippen. "Und jetzt?" Ich seufzte ergeben, also gut! Er hatte auch immer alles im Griff, das war echt zum verzweifeln! Ich hob ergebens die Hände zum zeichen, dass ich aufgab und langsam entfernte er die Hand. "Das ist echt nicht fair, ich habe nie eine Chance gegen euch" Mein Hemd wurde hochgezogen und er betrachtete meine Wunden. Als ich auch hinsah, bemerkte ich dass sie schon wieder um ein gutes Stück geheilt waren. Vor lauter Staunen bekam ich fast den Mund nicht mehr zu. "Wieso tut ihr das eigentlich? Ich meine, ihr verarztet mich ständig, obwohl ich euch hasse!" "Du lügst wieder" "Tu ich nicht...ich hasse euch wirklich....weil ich euch nicht hassen kann! Dafür hasse ich euch! Weil ihr es geschafft habt, dass ich mich gehen ließ!" Die letzten paar Wörter hatte ich schon fast geflüstert. Mir war es peinlich, doch ihm anscheinend nicht! "Ihr habt mich missbraucht, weil ihr wusstet, dass ich mich nicht wehren konnte" "Du hast es selbst zugelassen" "Warum habt ihr das dann getan?" Sanft fuhr er mir mit seiner Hand durch die Haare und mir schauderte, er sollte damit gefälligst aufhören! Das machte er alles absichtlich! "Ihr habt es nicht ernst gemeint, nicht wahr? Ihr habt nur mit mir gespielt, gebt es zu" Tränen bildeten sich in meinen Augen. Warum musste ich mich ausgerechnet in ihn verlieben? Warum nur? Es gab genug andere Jungs hier, warum er? Er würde es sowieso nie erwiedern! Immer wurde ich enttäuscht, immer und ich würde auch nie.... "Werde meine Gefährtin" Ich sah geschockt auf! W-Was hatte er da gesagt? Ich musste mal dringend meine Ohren waschen! Ungläubig blickte ich ihn an. "Zum Spaßen ist mir nicht zumute...der Witz war geschmacklos" "Ich habe es ernst gemeint" Ich sah ihn sein entschlossenes Gesicht und hätte fast gekotzt! Er meinte es wirklich ernst! Mir wurde übel. Ok, verliebt war ich schon und an Macht fehlte es ihm auch nicht, aber ich war mir nicht sicher, ob es die richtige Entscheidung war. Zweifelnd sah ich ihn an und überlegte. Er sah mir fest in die Augen und ich wendete meinen Blick auf meine Hände. "Jede andere Frau wäre geschmeichelt, wenn ihr ihr diesen Heiratsantrag machen würdet....warum also ich?" "Weil du die Richtige bist" "Überlegt doch mal, was kann ich euch bieten, was euch andere nicht schon längst bieten könnten? Ich.....habe Angst!" Langsam wurde ich ganz vorsichtig zu ihm hingezogen und umarmt. Ich krallte mich an seinen Stoff fest und begann lautlos zu weinen. Das konnte er mir doch nicht antun! "Ich habe dich schon länger beobachtet... nur du hast es geschafft, dass ich mich um dich Sorgen gemacht habe, als du verletzt warst" Ein einfacher Satz, der mein Herz höher schlagen ließ! Er hatte sich wirklich Sorgen gemacht? Wieso sagte er es mir? "Ihr habt euch doch nur in mein Äußeres verliebt, so wie alle! Wenn ich hässlich wäre, hättet ihr mich noch nicht einmal bemerkt" "Allein dein Charakter war es, der mich von Anfang an beeindruck hat. Schöne Frauen gibt es überall" Ich löste mich kurz aus seinem Griff und sah ihn mit großen Augen an. Das war definitiv die Erklärung, die ich hören wollte. Wenn er mich so ansah, wichen alle Zweifel aus meinem Gesicht. Doch mein Blick wurde wieder trübe, ein bitteres Lächeln umspielte meine Lippen. "Ihr habt vergessen, dass ich Angst vor Männern habe" "Du hast genug Zeit" Wieder fuhr er mir sanft durch die Haare und sah mich mit einem Blick an, der mich wie Butter werden ließ. Kaum zu glauben, dass das hier Sess war! "Ich werde es mir überlegen, ihr habt gesagt ich habe Zeit" Ein kurzes Nicken seinerseits und ich wurde wieder sanft in meine Kissen gedrückt. Ich sah ihm hinterher wie er aufstand und auf einmal verschwunden war. Am nächsten Tag kam Cleo mit unserer ganzen Klasse hereinspaziert. Alles stürmte sofort auf mich los und überschüttete mich mit Blumen und Gesundheitsgrüßen und Geschenken. Meine Story musste ich erst mal breit und klar erklären, wobei ich ihnen nicht alles sagte, ja sogar log! Aber irgendwie konnte ich mich nicht so richtig freuen, das Gestrige ging mir nicht aus dem Kopf! Ich musste noch volle 3 Tage im Krankenhaus bleiben, ehe es mir erlaubt wurde nach Hause zu gehen. Die Schwester kam eines Morgens herein und verkündete das mir. "Du darfst nun nach Hause Aika, soll ich Ruichi bescheid geben dass er dich abholt?" "Nein nein, nicht nötig...ich gehe selbst" Sie sah mich zweifelnd an, beließ es jedoch dabei. Ich setzte ein süßes Lächeln auf und machte mich dann an die Arbeit, meine Sachen zu packen. Ich wollte jetzt wirklich niemanden sehen, alles was ich benötigte war Ruhe um in Ruhe nachdenken zu können! Ich verabschiedete mich schnell und bedankte mich nochmals für alles, als ich schließlich endlich an die freie Luft kam. "Endlich, noch ein Tag länger und ich wäre wirklich abgehauen" Nach einem gemütlichen, langen Spaziergang kam ich an mein Haus an. Es war alles noch so wie früher, so ordentlich! Ich schloss die Tür auf und ging rein. °Mhm, es hat sich hier wirklich nichts verändert° Der Tag war so schön, den würde ich gleich ausnützen um mein Zimmer gründlich auszustauben und alles für die Schule zurechtzusuchen. Ich schaltete das Radio ein, ging danach erst mal unter die Dusche und machte mich dann mit nassen Haaren rann ans Werk. Die Luft war warm und meine Haare würde so schnell trocknen können. Ich seufzte merklich, warum war mein Leben immer so kompliziert? Ich meine warum musste das jetzt mit dem Heiratsantrag sein? Das alles ging mir irgendwie viel zu schnell. Ich war ein Teenager von knappen 17 Jahren! Ok, als Dämonin war ich wahrscheinlich älter aber trotzdem! Ja natürlich wollte ich ihn! Ich war sogar irgendwie selbst überrascht gewesen, dass ich das so leicht zugeben konnte aber diese nagende Angst und Unsicherheit plagte mich. Ich müsste mein Leben völlig umkrempeln! Müsste für ihn alles aufgeben, wollte ich das? Konnte ich das überhaupt? Was würden meine Freunde dazu sagen? Oder meine verstorbenen Eltern wenn sie noch am Leben wären? Mein Herz sagte Ja, mein Verstand Nein! Wem durfte ich glauben? Wem sollte ich glauben? Jäh wurden meine Gedanken unterbrochen als die Klingel läutete. °Wer mag denn das sein? Niemand weiß dass ich daheim bin außer ich selbst° Schnell eilte ich die Treppen runter und blieb an der Tür stehen. Ich lugte durch den Türspion und das konnte nicht sein! Es war meine Ziehmutter! Sie war tatsächlich hier! Schnell öffnete ich freudig die Tür und umarmte sie. Sie war so überrascht, dass sie erst mal einen gehörigen Schock bekam. "Aika? Bist du es wirklich?" Ich weinte, ich hatte sie so vermisst. Vergessen war aller Streit, sie war wieder hier!!! "Ja ich bin es Mutter...ich bin wieder da" Schnell ließ sie ihr Gepäck fallen und umarmte mich. Sie weinte..ich konnte sie schluchzen hören, während sie mich fest an sich drückte. "Komm lass uns reingehen, ich hab dir 'ne Menge zu erzählen" Sie nickte mit wässrigen Augen und wir gingen rein. Plötzlich spürte ich jemanden! Ich konnte Sesshoumaru sehen und erschrak, da meine Mutter in genau die selbe Richtung blickte! "Was ist? Wieso erschreckst du so?" "A-Ach nichts!" Sie sah in die Richtung in die ich gerade sah und blickte mich dann seltsam musternd an. Ich lächelte ihr zu und sagte ihr, dass mir gerade was eingefallen war, was ich vergessen hatte zu erledigen. °Puh, das ging nochmal gut...sie kann ihn nicht sehen, nur ich° Unbeachtet ließ ich ihn dort stehen und begleitete meine Mutter in das Wohnzimmer. Ich brühte Tee auf und machte schnell was zurecht. "Ich kann es immer noch nicht glauben, du lebst Aika...ich dachte du wärst tot, seit du über einem Monat verschwunden warst...wo warst du Kind? Ich habe mir rießige Sorgen gemacht" Ich betrachtete meine Teetasse und hörte aufmerksam zu. Ich entschloss mich für eine Gegenfrage. "Warum hast du mir nie die Wahrheit erzählt Mutter? Ich hatte doch ein Recht darauf! Ich war im Mittelalter, wurde gefangengenommen" Sie erschrak und schlug sich vor Entsetzung die Hand vor den Mund. Ihre großen Augen sahen meine angstvoll an. Dann brach alles aus, während Tränen sich mit Worten vermischte hörte ich still und gespannt zu. "Es tut mir so leid Aika, ich wollte es dir immer sagen, doch ich brachte es nicht übers Herz! Wir hatten dich so lieb gewonnen. Eine Frau hat dich uns eines Tages anvertraut und wir hatten zugstimmt und dich adoptiert. Natürlich wussten wir auch über deine Vergangenheit bescheid, doch wir wollten es dir an deinem 18. Geburtstag sagen" Sie schluchzte und ich wusste nicht was ich denken sollte. Ich war irgendwie verwirrt. Das ganze bereitete mir Unbehagen, zumal Sess auch noch neben mir stand und das ganze Geschehn beobachtete. "Ich weiß wir haben uns nie sonderlich verstanden Aika, doch ich habe dich stets wie meine Tochter behandeln wollen, verzeih mir wenn die Sache manchmal aus dem Ruder geriet...ich war vollkommen überfordert! Als mein Mann starb musste ich dich allein durchkriegen...ich kam mit dem ganzen nicht mehr klar" Sie schüttelte sich vor Schluchzern und ich stand auf und ging zu ihr rüber. Ich umarmte sie leicht sie lehnte sich gegen mich. "Ist schon gut Mama, ich habe dich trotzdem lieb" Die Reaktion hatte sie nicht erwartet und klammerte sich immernoch heftig weinend an mein T-Shirt. Eine zeitlang sagte ich nichts, sondern streichelte sanft ihren Rücken. Ich konnte mir gut vorstellen was sie fühlen musste. Sie hatte gedacht ich würde sie ablehnen nach alldem was passiert war. Als sie sich endlich beruhigt hatte fuhr sie fort. "Die Nachricht, dass du auf einmal unauffindbar warst hat mich dermaßen geschockt, dass ich völlig überstürzt nach Deutschland zu meiner Freundin flog....versteh mich nicht falsch aber wir dachten alle du seist tot gewesen" "Nein ich war nicht tot...ich war lediglich gefangen, doch ich lebe noch Mama" "Hat man dich gequält, hat man dir was angetan? Wer hat dich festgehalten?" Ich musste kurz lächeln. Ja wenn ich zurückdachte wurde selbst mir bange. Damals war alles für mich so neu gewesen und ich musste ziemlich viel lernen. Ich musste ihr die Wahrheit sagen, es nützte nichts wenn ich das beschönigen würde. Sie sollte alles echtheitsgemäß erfahren, alles! Von Anfang an! So erzählte ich ihr wie ich gefangen wurde, von der Miko Kaede und Sesshoumaru natürlich. Als ich redete weiteten sich ihre Augen immer mehr und wieder Tränen! Auch die Verwandlung schilderte ich ihr und sie hörte nun mit eher emotionslosen Miene zu, doch ich wusste dass sie tief in ihrem Inneren alles bereute und am liebsten wieder angefangen hätte zu weinen. Ab und zu sah ich zu Sesshoumaru rüber, doch aus seinem Gesicht konnte ich keine Gefühlsregung herauslesen. "Tja und dann wurde ich hier ins Krankenhaus gebracht und Cleo hat mir Blut gespendet...sonst wäre ich nun nicht mehr da" Sie nahm ihre Tasse Tee und ich merkte wie ihre Hand zitterte. "Beruhig dich Mama, es ist alles in Ordnung...mir wird es gut gehen...denn ich werde nicht lange hier bleiben" Sie sah mich mit ängstlichen Augen an und klammerte sich wieder an mich. Jetzt erst merkte ich, wie fiel sie gelitten haben musste, wie schwach sie doch immer gewesen war! Sie würde das alles nicht verkraften. "Wo willst du hin?" "Dahin wo ich hingehöre....ins Mittelalter" "Ich kann dich nicht aufhalten?" Ich lachte und diesmal war es ein ehrliches Lachen. "Nein...diesmal nicht! Ich werde die Kette zurückbringen müssen und werde dann nicht mehr hier her in die Gegenwart zurück können. Nur so seid ihr alle geschützt und in Sicherheit" "Nie wieder?" Es stimmte mich richtig traurig. Die Verzweiflung hörte man nur zu deutlich heraus. "Nein Mama, nie wieder! Aber sei unbesorgt, ich habe jemanden an meiner Seite...jemand starken! Er wird auf mich aufpassen! Natürlich werde ich euch alle vermissen und überhaupt die ganze Gegenwart mit all ihren Bequemlichkeiten aber ich bin eine Kriegerin und muss meine Pflicht erfüllen" Sie nickte und ich nahm an, dass sie mich verstand. "Mein kleines mutiges Mädchen.....deinen Mut müsste man haben, das war es auch was mich immer an dir beeindruckt hatte! Du warst immer voller Hoffnung egal wie aussichtslos die Lage war" Eine Weile starrten wir voneinander weg und ich dachte über ihre gesagten Worte nach. Plötzlich fragte sie mich "Wie sieht dieser Sesshoumaru aus?" Diese Frage hatte ich nicht erwartet und musste erst mal kräftig lachen. "Was ist denn so lustig?" "Eigentlich ist er genau unter uns" "Was? Wo denn?" Ich zeigte in seine Richtung und sie sah mich nur schief an. "Ich glaube du hast Fieber, leg dich ins Bett, du musstest viel durchmachen" "Nein mir geht es gut, wirklich....nun kommt schon Sesshoumaru-sama zeigt euch" Ich sah meine Mutter an, ihre Augen weiteten sich auf einmal und sie fing plötzlich an zu schreien. Schnell blickte ich in die Richtung, in die sie gerade gesehen hatte und erblickte tatsächlich Sesshoumaru-sama! "Was schreist du denn so Mutter? Darf ich vorstellen Sesshoumaru-sama" Sie sah mich ungläubig an und meinte dann "Er ist kein Mensch oder?" "Nein er ist ein Dämon genau wie ich" "Ich kann mir nicht vorstellen dass auch du so aussehen sollst Aika, da bekommt man ja Angst...sieh dir mal die scharfen Krallen an, die können einen ja umbringen" Ich lachte wieder. "Dafür sind sie ja da, durch meine Krallen sind auch etliche gestorben, darfst du nicht vergessen" Sie sah mich entgeistert an und meinte dann schließlich. "Das kann ich mir nicht vorstellen" "Das ist aber Fakt" "Verzeih Aika, aber das ist heut ein wenig viel für mich" "Das kann ich verstehen, wieso bist du eigentlich hier?" "Ich wollte das Haus verkaufen, ich wollte nur mal nach dem Rechten sehen" "Und wann gehst du wieder?" "Eigentlich jetzt! Ich wollte nur mal wieder nach dem Rechten sehen und wollte das Haus dann abgeben! Du brauchst es doch sicherlich nicht mehr oder?" "Nein, ich gehe ja mit" Sie nickte langsam und stand dann wieder auf. Ich begleitete sie zur Tür. "Dann leb wohl Aika, ich wünsche dir alles gute für die Zukunft...bitte vergiss mich nicht" "Werd ich nicht Mutter... wo wirst du eigentlich leben?" Sie sah mich lächelnd an. "In Deutschland, ich habe jemand neuen kennen gelernt und ziehe zu ihm" "Dann wünsch auch ich dir viel Glück. Vielleicht solltest du noch mal ganz von vorne anfangen. Gründe eine neue Familie, fang nochmal bei Null an" Sie sah mich dankbar lächelnd an und ging langsam. Ich sah ihr noch lange nach. Mein Schicksal war besiegelt und das ihrige auch. Endlich wendete ich meinen Blick ab und ging wieder ins Wohnzimmer. Sesshoumaru stand im Türrahmen und sah mich nachdenklich an, während ich auf ihn zuschritt. "Das war deine Mutter?" Ich nickte nur stumm. "Ja das war sie, ich habe sie nie richtig verstanden, aber trotzdem bin ich ihr für alles dankbar" Erst jetzt wurde mir bewusst wie sehr ich jemanden brauchte, dem ich vertrauen konnte, den ich lieben konnte, der mich nie verletzen würde. Ich war all die Jahre einsam und allein, ich konnte alles ändern wenn ich wollte. Das Schicksal befand sich nun in meiner eigenen Hand. Ich ging zu Sess hinüber und lehnte mich an ihn. Irgendwas sagte mir, dass er genau derjenige war den ich suchte. Er umarmte mich leicht. "Hast du es dir überlegt?" "Versprecht ihr mir, dass ihr Rücksicht auf mich nehmen werdet und mich nicht verletzen werdet? Bitte übereilt nichts Senpai! Ich muss mich noch an alles gewöhnen" Stillschweigend starrte ich zu ihm hoch als ich ihm noch weiteres offenbarte. "Ich habe viel nachgedacht, und mir wurde leider wieder bewusst, dass ihr Recht gehabt hattet. Ich hatte geglaubt, dass ich meine Gefühle für euch unterdrücken könnte, dass sie keine Bedeutung hätten, doch dem war nicht so. Ich liebe euch" Ich war selbst überrascht wie diese letzten 3 Wörte so einfach über meine Lippen kamen. Doch sie drückten genau das aus was ich fühlte, für ihn fühlte und die ganze Zeit versteckt hatte. Sanft strich er mir einige Strähnen aus dem Gesicht und nickte dabei ganz langsam. "Ich werde mit euch gehen Senpai! Ich werde versuchen euch eine würdige Gefährtin zu sein" "Jedoch sollte es vorerst niemand erfahren" "Gut" Wir hielten uns umarmt und ich genoss seine Nähe. Ich fühlte mich in dem Moment so geborgen wie noch nie. Wenn doch nur jeder Moment so schön sein würde! Mein Kopf lag auf seiner Brust und ich spürte seinen regelmäßigen Herzschlag. Alle Ängste und Zweifel wichen in dem Moment. Nur die untergehende Sonne hielt diesen Moment fest. Da erst merkte ich, wie lange ich mit meiner Mutter gesprochen hatte. Auch wenn ich sie nie wieder sehen würde, sie würde immer ein großen Teil meines Ichs einnehmen und in meinem Herzen bleiben........... auf ewig! Juhu und wieder ein Kappi fertig! Langsam komm ich so richtig in Fahrt. So jetzt seit ihr wieder dran. Ich will eure Meinung hören, ihr könnt auch Vorschläge unterbreiten wie es weitergehen soll, ich versuche alles zu beherzigen!!!!! Vielen Dank fürs Lesen und nun rann an die Tastatur und fließig ein Kommi geschrieben ^-^ Aoko_ Kapitel 16: "We'll never see us again" -------------------------------------- So Leute!!!!! Diesmal sind eine Menge Bilder dazugekommen, die ihr euch ansehen könnt ^-^ Aikas Freunde, Gegner usw., die alle in diesem Kappi vorkommen, also erst zurückklicken und dann wieder hierher. Ansonsten danke ich euch wie immer für die lieben Worte, die ihr mir entgegenbringt, deshalb ist das nächste Kappi schon so schnell da ^^ Der nächste Tag fing damit an, dass ich von einem ständig piepsenden Geräusch aufgeweckt wurde. Schlaftrunken nahm ich dieses 'Etwas' und schmiss es zu Boden. Doch dann fing es erst recht an Radau zu schlagen! Wütend und noch total verschlafen stieg ich aus dem Bett und hob es auf. Ich packte es einfach und schmiss es aus dem Fenster. Eine vorbeikommende Frau wäre fast in Mitleidenschaft gezogen worden. Sie schimpfte über die Jugend und dass es schon fliegende Wecker gäbe. Mich störte das eher wenig und missgelaunt zog ich mich an. Dann packte ich meinen Schulpack und ging runter in die Küche. Dort saß Sesshoumaru und sah auf als ich das Zimmer betrat. Ich rieb mir verschlafen die Augen und nuschelte ein 'Morgen' ehe ich mich dran machte mein Essen zurechtzupacken. "Oh ich hasse Schule, heute haben wir auch noch Mathe, mein Lieblingsfach und meine Lieblingslehrerin...ach so macht Schule Spaß" "Wieso gehst du dann hin?" "Weil es die Pflicht so verordnet" Ich drehte mich um und musterte ihn längere Zeit. Ich hielt meinen Kopf schief und fragte ihn etwas. "Wie lange darf ich hier bleiben?" "noch 1 Tag" "Ahja....ich wollte nur wissen wie ich ihn mir einteilen muss" Plötzlich klingelte das Telefon und Sessy hätte es fast zerteilt, wenn ich nicht in letzter Sekunde eingeschritten wäre. "Ihr müsst euch schon daran gewöhnen...so ein Ding ist ganz schön nützlich! Seht her" "Hier Aika Todaji" "AIKA BIST DU WAHNSINNIG, WIESO SAGST DU UNS NICHT DASS DU ENTLASSEN WORDEN BIST HÄ?" Ich hielt den Hörer ein Meter entfernt von meinem Ohr. "Schrei nicht so, ich schlafe noch" "Das ist mir egal, wenn ich jetzt bei dir auftauche dann bist du wach..und zwar sowas von" "Ist ja gut....ich wollte etwas Ruhe haben, ich musste was überdenken" "So? Deine Freunde sind also nicht mehr gut genug was?" Jetzt reichte es aber. "JETZT MACH MAL NEN PUNKT! ICH KANN AUCH EINMAL EINE ENTSPANNUNG GEBRAUCHEN!!!! DAS HAT NICHTS MIT FREUNDSCHAFT ZU TUN" Sie schmollte am Telefon. Und ich seufzte. "Bitte lass uns jetzt nicht streiten, ich gehe heute sowieso zur Schule, da erklär ich dir alles....sorry für den Ausbruch, aber die Tatsache dass ich heute mein Lieblingsfach und die dazugehörige Lehrerin habe stimmt mich einfach mies!" "Ist schon gut, mir tut es auch leid...also bis dann ja?" "Ok, bye" Ich legte auf. Und schon fing der Tag mit nem Haufen Stress an! "Senpai was wollt ihr eigentlich machen?" "Ich begleite dich" Erstaunt sah ich ihn an. Wozu denn das? In diesen Klamotten würde er viel Aufsehen erregen! "In den Klamotten? Die werden euch für einen Krieger halten, der in der Eiszeit eingefroren und nun aufgetaut wurde" "Unsichtbar natürlich" "Also nur ich werde euch sehen können?" Er nickte. Na gut, so könnte es vielleicht gehen. Wenn er wollte, meinetwegen! "Also gut, dann schlage ich vor wir gehen jetzt" Schon der Weg zur Schule war mühevoll, ich kam durch die angestaute Schülermenge fast nicht ins Schulgebäude durch. "Wie geht es dir Aika?... Wo warst du?...Was hast du gemacht?....Wieso warst du so lange weg?...Wir dachten du wärst tot!" "RUHE" Alles wurde still und starrte mich an. "So die Behauptung mit dem 'tot sein' dürfte nun geklärt sein, ich verweile derzeit noch unter den Lebenden. Ich war bei einer Verwandten von mir und besuchte dort eine Kampfschule. Das ganze war kurzfristig, da ich es erst so spät erfahren habe. So und jetzt lasst mich durch! Autogramme gibt's später!" Gestresst schob ich mich durch die Menge als ich endlich glücklich in meine Klasse kam und von allen erst einmal kräftig gedrückt und geknuddelt wurde. Zum Glück ersparten sie mir dieses Frage-Antwort-Spiel! Der Unterricht begann sofort und eigentlich verlief alles ganz gut. Doch dann kam die letzte Stunde MATHE! Dieses Klacken von Schuhen konnte man bis hierherein hören und ich wusste nun, dass Frau Toshiama in 3.....2....1....Sekunden die Tür aufriss. °Bumm° Die Tür wurde aufgerissen und eine Frau mit strengem Haarknoten und Brille kam herein. Ein Schauer lief meinem Rücken herunter und Sesshoumaru der direkt neben mir stand, spürte dass und sah mich nur verwundert an. Frau Toshiama ging zum Pult hinüber und stellte ihre große Tasche ab. Ihr strenger Blick ging durch die Reihen, als sie auf einmal bei mir stehen blieb. Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem gemeinen, kleinen Grinsen. "So Aika Todaji, was verschafft uns diese unendlich große Ehre, wieder bei uns zu sein?" Gut, jetzt konnte ich mir alles herausnehmen....ich würde nur noch 1 Tag hier bleiben und jetzt würde ich mich rächen, für alles!!!!!! "Sicher nicht euretwegen" Sie erstarrte und ihre Lippen wurden schmal. "Was erlaubst du dir überhaupt....steh auf wenn ich mit dir rede" "Wenn sie meinen mich so besser sehen zu können, meinetwegen! Ich hab mich sowieso immer gefragt was für einen Augenverlust sie besitzen, aber mir scheint er ist größer seit meiner Abwesenheit geworden" Ich sah belustigt in ihr Gesicht und sie wurde vollkommen weiß vor Zorn. Man konnte ihr ansehen, dass sie um Fassung rang. "Na gut Aika....du handelst dir gerade 2 Doppelnachsitzstunden bei mir ein und zwar nach dieser STUNDE" Die letzten Wörter schrie sie fast. Jetzt trat sie vom Pult hervor und schritt mit diesem klackenden Geräusch auf mich zu. "Und wenn du deine Aufgaben nicht erledigst, wirst du weitere Stunden hierbleiben" Ich sah sie entsetzt an. Das konnte sie mir doch nicht antun. Mein Gesichtsausdruck schien sie zufrieden zu stellen. Und sie drehte sich nun der Klasse zu. "Auseinander...wir schreiben einen Test" Geschockte Gesichter und offene Münder waren das Resultat. "Och nee....das gibt's doch nicht....wir haben doch erst letzte Woche..." "RUHE AUßEINANDER!" Die Bänke wurden verschoben und man sah lauter verzweifelte und hängende Gesichter. Sie teilte die Blätter aus und ich konnte davon ausgehen, dass ich ebenfalls mitschreiben musste...sie würde sich vollends rächen. Doch ich bekam kein Blatt, stattdessen legte sie wieder eins ihrer hinterhältigen Lächeln auf und übersprang mich. Sie erklärte noch kurz die Aufgabenstellung, als sie dann im Anschluss noch beifügte. "Ach und Aika wird uns dass dann demonstrieren, wie man es auf keinen Fall machen sollte" Na toll! Ich würde mich vor der ganzen Klasse zum Deppen machen! Ich hatte keine Ahnung was sie durchgenommen hatten, geschweige denn wie weit sie mit dem Stoff schon waren. Ich war verzweifelt! Hilflos blickte ich zu Sesshoumaru-sama und vergrub meine Finger schließlich in meinen Haaren. Amen! Ich blickte zu Sesshoumaru wie er durch die Reihen ging und sich die Blätter ansah. Was machte er denn jetzt? Cleo drehte sich ein wenig zu mir herüber und starrte mich mit mitleidigem Blick an und ich war schon am durchdrehen! Schließlich wurden die Blätter abgegeben und man sah nur Verzweifelte Gesichter, die nichts gutes zu erwarten hatten. Ohje! Jetzt war ich dran! Ich war sowieso eine Null in Mathe, kapierte sowieso so wenig und gleich würde ich mir eine sechs mit Sternchen einhandeln! "Aika, nun rechne mal diese Aufgabe aus" Sie schrieb eine Gleichung an die Tafel und Panik machte sich in mir breit. Mit zitternden Knien stand ich auf und ging zur Tafel. Ich konnte sehen wie Frau Toshiama es genoss zu sehen, dass ich mich gleich vor der ganzen Klasse blamieren würde und sie starrte mit kühlen Augen zu mir herüber. Ich nahm die Kreide und wusste nicht, was ich jetzt tun sollte. Plötzlich wurde meine Hand gepackt und an die Tafel geführt. Ich erblickte Sessy neben mir. Was machte er denn jetzt? Er umfasste meine Hand mit der seinigen und ich fing an zu schreiben. Fassungslos starrte ich auf die erscheinenden Zahlen und bewegte dazu meine Hand, damit es auch wirklich aussah als ob ich das schreiben würde. Als ich fertig war, blickte ich meiner Lehrerin in die Augen, die geschockt dastand und nicht begreifen konnte aus welchem Ärmel ich gerade diese Lösung geschüttelt hatte. Plötzlich schrie einer aus unserer Klasse. "Hey das Ergebnis hab ich auch...ja und ich auch...ich ebenfalls" Erleichtert seufzte ich auf und blickte Sessy mit einem warmen und dankenden Blick an. Jetzt wurde mir bewusst was er mit dem Reiherumgehen bezweckt hatte. Er hatte sich wahrscheinlich die Aufgaben angesehen und gemerkt! Ich war ihm in diesem Moment so dankbar wie noch nie. Frau Toshiamas Miene verzog sich kaum merklich und sie stammelte "Nun du kannst mir gleich im Anschluss noch einmal dein Können zeigen, nicht wahr?" Ach ja, das gab es ja auch noch! Das hatte ich schon wieder völlig vergessen. Doch irgendwie hatte ich das Glück heute auf meiner Seite. Einer Durchsage kam. "Heute ist pünktlich um 1 Uhr Schluss, alle Lehrer möchten sich im Anschluss sofort zu der Konferenz begeben" Das brachte bei ihr das Fass zum kochen! "Aika für dein Grinsen wirst du vor die Tür geschickt und kommst am Unterrichtsende zu mir rein und wirst mich um Verzeihung bitten....sofort!" Gutgelaunt schlenderte ich zur Tür und grinste in die Klasse. Cleo sah mich freudestrahlend an und anderen konnte ich ansehen, dass sie am liebsten mit mir getauscht hätten um so Mathe zu verpassen. Ich schloss die Tür hinter mir und erblickte Sesshoumaru. Er war auch rausgegangen! Suchend blickte ich mich um, als ich jedoch niemanden sah lächelte ich vergnügt. "Der haben wirs aber gegeben...vielen Dank Senpai, ihr habt mich vor einer Demütigung sondersgleichen bewahrt" "Wirst du sie um Verzeihung bitten?" "Muss ich fast. Sie wird sich bestimmt furchtbar an mir austoben, aber für ihre vorige Miene nehme ich das gerne in Kauf" Ich lächelte ihn an und er schloss seine Augen und lehnte sich an die Wand. Die Stunde war um und ich musste mich schweren Herzens zu dem Drachen begeben. Sesshoumaru folgte mir stillschweigend. Sie sah mich mit einem strengen Blick an, jedoch ließ ich mir keine Angst einflößen! Stur sah ich in ihr Gesicht und wartete ab. "Nun? Wo bleibt die Entschuldigung?" Ich überlegte es mir anders. Morgen war Wochenende, d.h. ich brauchte nicht mehr in die Schule. "Ich entschuldige mich nicht" Fest sah ich in ihr Gesicht, als sie es anspannte und mit Schlitzaugen zu mir hinüber sah. "Du wagst es..." "Ja das tue ich, denn ich brauche nie mehr ihre hässliche Miene zu sehen, denn sie werden mich für immer los sein" Angriffslustig sah ich sie an und wartete ihre Reaktion ab. Sie rang wirklich um Fassung. "Was soll das heißen" "Dass ich weggehe" Sie rückte ihre Brille zurecht. "Ich wusste gar nicht dass es Wunder gibt" "Ich auch nicht...aber mein Flehen wurde endlich erhört" Ich drehte mich einfach um und ging. "Halt was erlaubst du dir? Ich habe dir nicht befohlen zu gehen, du bleibst auf der Stelle stehen!" Ich hielt wirklich kurz an, aber nur um ihr noch einen Ratschlag auf ihren Weg mitzugeben. "Sie können mir gar nichts sagen, denn vor ihnen habe ich weder Respekt noch Achtung! Sie sind ein Monster, dessen Hobby darin besteht Schüler zu quälen....und eins sage ich ihnen, an ihrer Stelle hätte ich echt Angst um mein Leben gehabt. Denn wenn jemand bei uns Amok laufen würde...dann würde er sie als erstes erschießen Frau Toshiama!" Ich drehte mich um und verließ den Raum. Der Schock stand ihr nur so ins Gesicht geschrieben, ich konnte es aus den Augenwinkeln sehen, als ich die Tür schloss. Als ich den Schulhof betrat brach ich in einem Lachanfall aus. Ihre Miene würde ich in meinem ganzen Leben nie vergessen. Ich prustete los, wie noch nie! Lachend hielt ich mir den Bauch und hielt mich am Gittertor fest um nicht gleich umzukippen. Tränen bildeten sich in meinen Augenwinkeln und ich lachte immernoch. Dieser Gesichtsausdruck! Schade dass ich keine Kamera dabei hatte! Mein Lachen wurde jäh unterbrochen... "Aika? Wahnsinn du bist es wirklich!" Ich sah lachend hoch und rang um Luft als ich sah wer da stand. Ein gut gekleideter Junge, so ca. um die 23 würde ich schätzen und grinste mich an. Wer war denn dieser Macker? Mein Blick wurde ernst. "Ich glaube nicht dass wir uns kennen" "Hat dir deine Freundin Cleo nicht von mir erzählt? Ich wollte dich doch in unsere Band aufnehmen....aber leider hat sie nicht zugesagt, Schade eigentlich" Beinahe hätte ich gesagt 'Ach so du bist dieser Irre'. Konnte mich aber noch im letzten Moment fangen. Ich spürte das Sess auf einmal ganz plötzlich hinter mir stand. Oh oh! Ich lächelte gequält und versuchte freundlich zu klingen. "Hat sie dir nicht gesagt, dass ich kein Interesse habe?" "Nein" °Oh Cleo, auf dich wartet heute noch was° "Nun es tut mir leid aber ich bin schon vergeben" Er sah traurig drein und meinte schließlich. "Das ist wirklich sehr schade, bei deiner Schönheit.....aber vielleicht könnten wir doch einen Kaffe trinken?" Sein Lächeln war nicht aufrichtig, das konnte ich gleich sehen. "Tut mir leid...ich habe heute viel zu tun" Ich wollte mich gerade umdrehen, als weitere Jungs mir entgegenkamen. Hatten sie sich etwa versteckt gehalten? Die Band Blue Rock sagte mir überhaupt nichts...den Namen hatte ich noch nie gehört. Apruppt blieb ich stehen. "Lasst mich durch..sonst gibt's Stress" Alle grinsten höhnisch und ich sah Sesshoumaru an, dass er jeden Moment auf sie losgehen würde. Das musste ich verhindern, mit solchen Typen würde ich locker fertig werden. "Keine Sorge Senpai...ich werde schon fertig mit denen" Er sah mich genauso wie die Jungs verwundert an und steckte dann sein Schwert weg. "So ihr habt 3 Sekunden Zeit zu verschwinden" Der Anführer grinste und befahl dann. "Auf sie und bringt sie zur Lagerhalle wenn ihr fertig mit ihr seid" Sofort stürmten ungefähr 7 Leute auf mich zu. Ich brauchte noch nicht einmal meinen Kampfstab hervorzurufen, die Typen erledigte ich mit der bloßen Hand. Ein paar gezielte Schläge, Drehungen, Sprünge und ein Fußkick und die waren alle k.o! Ich holte mein Handy heraus und rief die Polizei an. Wahrscheinlich waren diese Typen Schwindler. Denn wenn sie keiner Band angehörten, dann bestimmt einer Schmugglerbande....denn für mich 10 Mio. Yen zu bieten war schon ein großes Stück! Und wenn sie doch ehrliche Bürger waren, dann würden sie Strafe zahlen müssen, für das, dass sie 'wehrlose' Passanten angriffen. Und prompt erwies sich mein Verdacht mit der Bande als wahr! Alle wurden abgeführt und ich erhielt ein großes Lob und Bewunderung, dass ich alle so zugerichtete hatte. Ich grinste nur und verabschiedete mich. Daheim angekommen machte ich mich sofort ans Essen. Ich kochte etwas leckeres zusammen und setzte mich an den Tisch, doch da klingelte schon das Telefon. "Ja Aika Todaji, wer da?" "Hi Aika, kommst du heute zum Training?" "Cleo! Ähm...wahrscheinlich nicht, das ist heute mein letzter Tag und ich muss heute noch viel besorgen und erledigen" "Oh wirklich? Ich komme sofort zu dir" "Ist gut!" Kurz darauf klingelte es an der Tür und ich sprang Cleo freudig entgegen. Doch ich zuckte kurz auf als ich sah, dass sie die ganze Klasse hergebracht hatte. "Was macht ihr denn alle hier?" "Dir helfen...wir feiern eine Party heute zu deiner Verabschiedung" Mir kamen die Tränen hoch und ich fing fast zu heulen an. "Na gut...dann aufgehts" Die einen bereiteten das Essen vor, die anderen gingen Sachen für mich einkaufen und die dritten gingen zur Turnhalle hinüber und bereiteten alles vor. Ich wurde dagegen nach oben befohlen, ich durfte nichts helfen! Man könnte ja meinen, dass ich mich überanstrengen würde. Sesshoumaru kam ebenfalls hoch. Na wenigstens war ich nicht allein..sonst würde ich mich zu Tode langweilen! "Was ist hier los?" "Die geben eine Party für mich" "Warum?" "Weil ich ja bald weg bin und alle nicht mehr wiedersehen werde, darum" Er setzte sich neben mich auf mein Bett. Irgendwie wurde ich traurig. Ich hatte alle so lieb gewonnen und nun musste ich alles vergessen! Das Leben war echt nicht fair! Jeden Tag müsste ich dran denken zu überleben....das Leben dort war viel härter als hier, es gab auch keine Bequemlichkeiten mehr. Wie würde ich das alles vermissen! Es kam eine ganz schön harte Zeit auf mich zu und diese würde ich nur überstehen können, wenn mir auch jemand kräftig zur Seite stand. Ich seufzte leise. "Du hast Angst" Ich nickte leise. Unglaublich wie Sessy sich wandeln konnte. Aber ich war mir sicher, dass wenn wir im Mittelalter zurückkehren würden, er wieder anders sein würde. Und irgendwie machte mich das traurig. Aber es war halt ein Teil von ihm! Und vielleicht war es auch genau die Seite, die mich anzog. Ich musste leicht lächeln. "Was ist?" "Nichts" Er sah mich mit ausdruckslosem Gesicht an, doch ich wusste dass er sich fragte, was das Lächeln gerade bedeutet hatte. Die Tür ging plötzlich auf und Kaori und Yuri kamen herein. "Hi Sunny" "Hi ihr zwei" "Wir müssen reden" "Ja gerne" Ich deutete auf das Bett und beide setzten sich hin. Gespannt sah ich sie an. Yuri holte tief Luft und legte sofort los. "Also Aika...wir wollten dir nur sagen, dass wir auch mit dir ins Mittelalter gehen werden und Cleo natürlich" Ich lachte kurz. Die beiden waren echt lieb. Ja die zwei gehörten auch zu meinem engsten Freundeskreis und ich hatte beide wirklich gern, doch diesen Wunsch musste ich ihnen wahrscheinlich abschlagen. "Tut mir leid Mädels, so gern ich auch wollte aber nur mit einem Transportgegenstand kann man durch den Brunnen! Außerdem ist es für euch dort zu gefährlich" Beide grinsten sich verschmitzt an und zogen dann etwas aus ihrem T-Shirt hervor. Ich starrte sie fassungslos an. Zum Vorschein kamen zwei Kugeln, in einer flammte Feuer und in der anderen war ein Wasserstrudel zu sehen. Mein Mund klappte bis nach unten. "Ihr wollt mir doch nicht weiß machen, dass ihr die Elementekriegerinnen Feuer und Wasser seid oder?" "Doch, so kann man's nennen" "U-Und ihr seit auch keine Menschen?" "Nein" "Ihr wart auch zu meinem Schutze da?" "Jo, du hast es erfasst....wow die spannt ziemlich schnell, nicht Kaori?" "Mhm" "A-Aber..aber" "Tja jetzt biste platt nicht?" "Das könnt ihr laut sagen....mittlerweile kann ich schon auf niemanden mehr sauer sein, weil ich ständig was neues erfahre" "Keine Bange..jetzt kommt nichts neues mehr, wir waren sozusagen der Schluss" Ich seufzte merklich und innerlich freute ich mich irgendwie, dass es alles endlich ein Ende hatte mit der Geheimnisstuerei. Die zwei grinsten immernoch verschmitzt und meinten dann. "Übrigens Aika, die Mathenummer von heute war gar nicht blöd von deinem Verlobten" Kaori zeigte in Richtung von Sesshoumaru. "Ihr könnt ihn auch sehen?" "Na was denkst du denn? Wir sind schließlich keine Menschen...das ist ja fast eine Beleidigung" "Und überhaupt woher wisst ihr....dass er mein...ich meine..." "Wir sind eben nicht blöd, weißt du" Ich wurde leicht verlegen und ein Rotschimmer bildete sich um meine Nase. "Jetzt können wir beruhigten Gewissens sagen, dass du in Sicherheit bist. Wir alle haben auch jeweils einen Freund, der aber im Mittelalter steckt" Ich schüttelte nur meinen Kopf und sah alle beide ungläubig an. "Wir hatten uns ernsthaft Sorgen gemacht, dass du bis ans Lebensende Single bleiben wirst" Ich sah sie mit einem Gesicht an, das gleich ein Gewitter andeutete und beide zuckten sofort zusammen. "Ach dann wollen wir dich mal nicht stören, nicht wahr Yuri?" "Tja wir gehen dann, Tschüssi....wuaaa schnell weg" Die zwei verschwanden überstürzt das Zimmer, da ich sie mit einem drohenden Gesicht ansah. Doch irgendwie war ich gleichzeitig auch total glücklich..ich war nicht mehr allein! Ich hatte Freunde, die an meiner Seite kämpfen würden und sogar bald einen Gefährten! Wie sich das Leben doch von einem Tag auf den anderen ändern konnte.... Endlich ging es zur Turnhalle rüber. Mir wurden vor dem Eingang die Augen verbunden und alles begab sich auf seine Plätze. Ich wurde an beiden Händen in den dunklen Raum geführt, bis mir schließlich die Augenbinde abgenommen und das Licht eingeschalten wurde. Was sich vor mir offenbarte war einfach nur.....WOW! Ein rießen Saal, der mit Girlanden und anderem Schmuckkram verziert wurde. Jede Menge Essen und Getränke auf einem Stand und eine rießige Feier- und Tanzfläche!!!! Ich konnte vor Staunen gar nichts sagen und blickte sie alle nur dankbar und überaus glücklich an. "Dem Gesichtsausdruck von Aika nach...ist sie sprachlos" Ein Lachen erfüllte die Runde. "Auf geht's jetzt wird getanzt" Alle suchten sich ihren Partner aus, als die Musik losging, doch ich sah mich nach Sesshoumaru um. Ok, die Wahrscheinlichkeit dass er mit mir vor allen anderen Tanzen würde war sehr gering, aber man konnte es ja wenigstens versuchen. Doch wo steckte er bloß? Ich konnte ihn nirgends entdecken. Da erblickte ich Ruichi. "Na wollen wir Tanzen Kleine?" Ich lächelte ihn an. Schön dass er noch kommen konnte! Denn er ging leider nicht in unsere Klasse, sondern in eine andere. Naja wenn Sess nicht da war, dann tanzte ich eben mit Ruichi! "Gerne" Wir gingen ebenfalls auf die Tanzfläche und amüsierten uns so richtig mit den Anderen. Plötzlich kam Yuri zu mir herüber. "Hey Aika, wollen wir nicht nochmal für die anderen spielen? Die werden unsere Stimme nie wieder vernehmen" Ich strahlte sie an und stimmte sofort zu. Cleo und Kaori kamen sofort rüber und gingen an ihre Plätze. Da erst sah ich Sesshoumaru! Er kam gerade um die Ecke. Doch diesmal war er für alle sichtbar. Er stand ganz hinten am Eingang gelehnt! Mir sollte es recht sein! Ein kurzer Soundcheck und sofort ging es los. Das Licht wurde von den anderen ausgedreht und Laserstrahlen, in allen Farben kreuzten den Raum. Das Intro begann und ich bereitete mich auf meine Part vor. Wir spielten das Lied : Side by Side Your eyes are screaming in the dark And I have reason to worry Although we're not yet apart Something else has faded away Side by Side Is not all we've go to lose Not when I'm getting high again on you Everywhere I'm cold just a little long After you leave the sun has gone away And I don't like that I need you At least now I know what I've got to do Trip trip trippin under moonlight It's so cold where we go And so hot tonight But where is the lovelight Side by side Is not all we've got to lose Not when I'm getting high again on you Take away my tears Take away my tears....... Das Lied war nicht wie zuvor eine eher ruhigere Ballade sondern rockig. Während wir spielten tanzten die anderen dazu. Ich musste ganz schön in das Mikrofon schreien, denn die ganzen Gittarenarten überstimmten sonst meine Stimme. Doch ich fühlte mich so gut wie noch nie! Ich konnte mir alles von der Seele schreien, das hatte ich jetzt bitter nötig und das Lied kam mir gerade recht. Als es zu Ende war kreischten alle herum. Ihnen hatte es gefallen, wie schön! Das war mein Abschiedslied an alle und irgendwie stimmte mich das wieder traurig. Der Abschied würde mir sehr schwer fallen, vor allem als ich an Ruichi dachte! Er war für mich wie ein Bruder gewesen und nun konnte ich ihn nie wieder sehen! Bei diesem Gedanken kamen mir die Tränen. Doch ich hielt tapfer durch. Der Tag ging dem Ende zu und ein letztes Mal wurde eine Ballade gespielt und der letzte Tanz erfolgte. Diesmal ging ich zu Sesshoumaru hin. "Schenkt ihr mir den Tanz Senpai?" Ich sah ihn flehentlich an und zu meiner Verwunderung nickte er leicht. Mein Herz machte einen kleinen Sprung. Er hatte mir keinen Korb gegeben! Wir tanzten eher am Rande des ganzen Gewimmels. Ich legte meine Hände in seinen Nacken und er umfasste meine Taille. Leicht bewegten wir uns im Takt der Musik. Ich legte wieder meinen Kopf auf seine Brust und bewegte mich nach seinen Schritten. Alle sahen uns staunend an, denn manche sahen Sessy zum ersten Mal. Als das Lied zu Ende war stürmten alle gleich zu mir und fragten mich wer diese süße Typ neben mir war. "Ach ihr meint Sesshoumaru? Ich gehe mit ihm" "Wow der ist total süß und sieht voll stark aus. Was hat er da für komische Zeichen auf dem Gesicht?" "A-Ach das ist so bei diesen Leuten im Mittelalter" Ich lächelte sie komisch an. Schließlich konnte ich ihnen nicht sagen, dass er ein Dämon war! Die würden vor Schreck alle weglaufen! Es wurde schon ziemlich dunkel und jetzt war die Verabschiedung dran. Schweren Herzens drückten und umarmten mich alle und gaben mir Ratschläge und Tips mit auf den Weg. Es herrschte eine bedrückte Stimmung. Man sah ihnen die Trauer an und ich sah wie Hira, Minako und Yuka in den Nebenraum gingen, da ihnen schon die Tränen flossen. Was sollte ich dann sagen? Ich sah keinen mehr! Mir flossen ebenfalls schon die Tränen und erst recht brachen sie aus, als Ruichi mich an sich drückte und 'Leb wohl Kleine und werde glücklich' zu mir sagte. Ich schluchzte in seinen Armen. Er würde mir am meisten fehlen, der große Bruder! Ich sah zu Sesshoumaru, doch er war weg! Seine Aura konnte ich nicht mehr spüren, er wartete bestimmt daheim! Die Verabschiedung war vorbei und Ruichi schenkte mir als Abschiedsgeschenk einen Armreif, wo eingeritzt stand: In Liebe Ruichi. Ich konnte mich nicht mehr halten und lief heulend weg. Ich hasste Verabschiedungen! Während ich durch die dunklen Straßen lief, flossen meine Tränen nur so dahin. Leute drehten sich staunend nach mir um. Mir war das alles egal. Immernoch heulend blieb ich vor meiner Tür stehen, ehe ich mich nach Sekunden entschloss sie enlich zu öffnen. Das Haus war dunkel! Ich schloss die Tür hinter mir und rutschte hinunter. Je mehr ich nachdachte, desto heftiger fing ich an zu schluchzen. Ich kam mir irgendwie schäbig vor. Diejenigen, die mich aufgebaut hatten, musste ich jetzt verlassen! Ich spürte Sesshoumaru nicht in dem Haus! Wo war er dann? Doch irgendwie war mir das so ziemlich egal, der Schmerz der meine Seele erfüllte war viel intensiver... -------------------------------------------------------------- Er mochte Verabschiedungen nicht, deshalb ging er und würde warten bis sie kommen würde. Doch noch etwas anderes zwang ihn zum gehen. Die Aura eines Dämons konnte er spüren, er war in dieser Zeit! Doch er konnte den Geruch nicht genau ausfündig machen, denn zu stark waren die Gerüche dieser Stadt. So verlor er ihn nach einer gewissen Zeit. Er müsste schnell zurück zu ihr, denn sonst war sie in Gefahr! Sie hatte ihn wirklich verändert! Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie nicht mehr bei ihm sein würde. Am Anfang hielt er sie für naiv und genauso überheblich wie alle Frauen, die sich was für ihre Schönheit einbildeten. Doch schon nach kurzer Zeit musste er feststellen, dass alles was sie tat ihn auf eine gewisse Weise anzog. Sie war schön, intelligent, stark und mutig! Diese Kombination hatte er sehr selten bei Frauen gesehen und trotzdem hatte er das nie so sehr wie bei ihr bewundert. Sie war definitiv nicht schwach und nach seinem Training erst recht nicht. Er hatte sie sogar schon als Dämonin gesehen und da war sie wieder um einiges hübscher als jetzt gewesen. Ja, er hatte noch nie so ein intensives Gefühl wie bei ihr gespürt. Deshalb hatte er sie gefragt, ob sie seine Gefährtin werden wolle. Doch im Moment schwebte sie in Gefahr und er musste sie schnellstmöglichst finden, sonst würde es ein bösese Ende geben! Ja, sie war diejenige, die er zum ersten Mal liebte! Und er würde sie beschützen! -------------------------------------------------------------- Mit verheulten Augen ging ich zu meinem Zimmer hoch und packte alles nötige ein was ich brauchen würde! Essen, ein Miniradio, Cds, Binden, Messer, Feuerzeug, Klamotten ein Seil und alles was sonst noch wichtig war. Plötzlich, als ich den Reisverschluss des Rucksacks zuzog, spürte ich eine mächtige Aura hinter mir. Und ehe ich mich umdrehen konnte, bekam ich einen Schlag auf den Hinterkopf und wurde bewusstlos. Eine schwarze Gestalt hielt dieses Mädchen im Arm. Sie war wunderschön! Der Meister würde seine Freude an ihr haben. Doch zuvor würden sie sie noch ein wenig leiden lassen, denn er glaubte nicht dass sie ihr Geheimniss so schnell preisgeben würde. Er grinste dreckig und machte sich auf den Weg zum Brunnen, da er eine andere Aura eines Youkais spüren konnte, die sich ihnen ziemlich schnell näherte. Ich wachte auf und mein Kopf dröhnte und tat furchtbar weh. Dann erinnerte ich mich an das Geschehene und bekam einen gehörigen Schrecken. °Wo bin ich hier? Und wer war das?° "Na, endlich wach Prinzessin?" Ich drehte mich sofort in die Richtung der Stimme als ich erkannte wer da stand. Schwarze lange Haare und so ebenfalls die Kleidung. Die Organisation! Oh nein! Das bedeutete mein Ende! Sesshoumaru würde mich nicht finden, denn sie waren gerissen und stark. Mir schauderte als ich seine Stimme hörte. Doch ich versuchte meine Angst zu überspielen, indem ich mit gereizter und drohender Stimme fragte "Was wollt ihr von mir? Wer seid ihr? Und wo bin ich?" Er hob beschwichtigend die Hände als er langsam auf mich zuschritt. "Ich bin Kenshio und bin einer derjenigen, die dich suchen....du bist hier in unserem Verließ und wir wollen von dir lediglich deine Kette.." "...Und mein Leben nicht wahr?" Er grinste verschmitzt. "Danach schon....wenn wir mit dir fertig sind" Er lachte dreckig und wandte sich dann wieder mir zu. Ich wollte wegrennen, mich bewegen, doch es ging nicht. Erst jetzt - viel zu spät - bemerkte ich dass ich an den Händen gekettet an einer Betonwand festgehalten wurde. Ich konnte nicht weg! Er kam dicht an mich heran und umfasste mein Kind. Vor Ekel hätte ich ihm fast ins Gesicht gekotzt. Ich knurrte ihn wütend an. "Oh nicht doch Prinzessin....sag uns wo die Kette ist und wir lassen dich auch schnell sterben, ich versprechs dir" Jetzt ging er zu weit. Ich spuckte ihm direkt ins Gesicht. "Nein niemals und wenn ihr mich massakriert werde ich es euch nicht sagen NIEMALS" Er sah mich wütend an und wischte sich das Gesicht mit seinem Ärmel ab. "Nun wenn du es unbedingt so haben willst" Er pfiff in die Finger und sofort öffnete sich die Tür. Zwei weitere Männer packten mich, banden mich los und zerrten mich an den Armen zu einem anderen Raum. Dort wurde ich an Händen und Füßen an eine Mauer gefesselt und stand nun alle viere von mir gestreckt vor ihnen. Der eine zog ein Schwert heraus und hielt es mir unter die Nase. Der andere holte ein kleines Fläschchen hervor. "Entweder du sprichst endlich oder....." "....du wirst leiden" Ich bekam wahnsinnige Angst. Genau das, was ich mir sehnlichst wünschte, dass es nicht eintreten würde, trat nun ein. Ich würde nun gleich auf übelste Art gefoltert werden. Ich sah sie nur beide mit einem wütenden Blick an und brüllte dann quer durch den Raum "NEIN" Ein Schulterzucken erfolgte und ich bekam das Schwert in die linke Schulter gestoßen. Ich schrie auf, er zog es noch absichtlich langsam heraus. Nein, sie würden mich nicht umbringen, nur soweit...dass es mir arge Schmerzen bereiten würde. Blut floss aus meiner Wunde, ehe meine andere Schulterseite ebenfalls dran war. Nochmals schrie ich qualvoll auf. Doch ich würde es ihnen nicht sagen. Es war eine endlose Tortour gewesen, mein ganzer Körper war geprägt von langen Schnitten und zahlreichen Wunden. Mein Gesicht sah furchtbar aus. Ein langer Schnitt ging quer durchs Gesicht und meine Backen waren schon blau geschwollen von den zahlreichen Schlägen. Ich war am Ende meiner Kräfte. Ich wollte nurnoch sterben, damit das alles endlich ein Ende hatte. °Sesshoumaru-sama es tut mir leid...ich kann euern Wunsch nicht erfüllen° Wie ein schlaffes Bündel hing ich an den Ketten. Meine Hände waren wundgescheuert von dem Ziehen und Reiben, wenn mir jedesmal was durchgestoßen wurde. Meine Kleidung war zerfetzt und ich hatte nurnoch ein Stück Stoff um mein Nötigstes zu bedecken, wobei auch da schon allmählich Lücken zu sehen waren. "Du willst also immernoch nicht reden was?" Ich konnte nicht mehr sprechen, hatte keine Kraft mehr von den zahlreichen Misshandlungen. Stumm schüttelte ich meinen Kopf, als mir ein weiterer Schnitt, der diesmal über meinen Brustkorb ging verabreicht wurde. Das letzte Stückchen Stoff fiel, dass meine Brust bedeckte und ich stand vollkommen entblößt vor den beiden. Ein heiseres Stöhnen kam über meine Lippen. Das hatte diesmal ziemlich weh getan. "Mann ist die zäh....ich glaube wir müssen zur letzten Methode greifen" "Seh ich auch so" Der andere trat mit der Flasche hervor und hielt sie vor mir hin. Er zog den Korken heraus und auf einmal strömte von meinem Körper ausgehend, eine weißer Dunst in länglicher Schleife hervor. Ich schrie auf und versuchte mich zu wehren. Doch es half nichts, der Schmerz wurde unerträglich und ich schrie wie noch nie in meinem ganzen Leben zuvor. Der eine stürmte schnell zum Ausgang, beide Ohren zuhalten, da es ein spitzer hoher Schrei war. Der andere hielt standhaft die Flasche, doch ich konnte Blut aus seinen Ohren laufen sehen. Ich rüttelte qualvoll an meinen Ketten, doch nichts tat sich. Der Schmerz war so groß gewesen, ich konnte nicht mehr! Als schließlich das letzte bisschen Kraft aus meinem Körper wich, war es mir als ob jemand ein Schwert durch meine Brust stoßen würde und ich sackte in mich zusammen. Der Mann vor mir schloss die Flasche und stürmte zur Tür hinaus. Etliche Sekunden vergingen und ich spürte, dass mein Körper total leer war, ich hatte absolut keine Kraft mehr. Was hatte er mit mir gemacht? Plötzlich erschien eine weitere Person die langsamen Schrittes auf mich zukam. Hinter ihm standen die zwei Männer und der eine sprach dem anderen zu "Jetzt könnt ihr sie haben...sie ist machtlos" Er warf ihm die Flasche zu und gingen zur Tür hinaus. Dieser Typ stand mit lüsternen Blicken da, und betrachtete mich. Ich konnte mich nicht wehren, konnte nicht schreien, ich wusste was jetzt kommen würde. Eine Träne rann meinen Wangen hinunter. Er kam zu mir hin und riss mein Kinn zu sich herum, ehe er mich mit kaltem, grinsenden Gesicht ansah und seine Lippen auf meine presste. Ich wollte mich wehren, wollte schreien...doch es ging nicht! Schlaff hing ich da und musste alles über mich ergehen lassen. Wenn doch Sesshoumaru-sama da wäre! Doch er würde ganz gewiss nicht kommen. Er presste seinen Körper an meinen, fuhr meinen Rundungen entlang und auch die vielen unzähligen Schnitten. Ein qualvolles Stöhnen kam über meine Lippen. Mir war so übel zumute, dass ich fast losgekotzt hätte, wenn er nicht kurz darauf wieder angefangen hätte meine Lippen und meinen Hals zu liebkosen. Er wollte gerade das letzte Stück Stoff um meine Hüften auftrennen, als plötzlich Geschrei zu hören war, das allerdings nicht von mir kam. Man hörte Kampfgeschrei und Schwerter auf einander klingen. "Sesshoumaru...wie hat er dich gefunden? Antworte!" Ich schüttelte nur stumm den Kopf und freute mich innerlich doch dass es nicht so weit kam. Er lief zur Tür hinüber und verschloss diese und legte einen Bannkreis um diesen Raum. °Nein bitte nicht, Senpai helft mir° Ich schluchzte, wollte nicht wahrhaben dass jetzt was schreckliches passieren würde. Er ging schnurstracks auf mich zu und schmiegte seinen Körper eng an meinen. Seine Arme gleiteten an meinem Körper entlang. Er beugte sich zu meinem Ohr heran und flüsterte mir leise "Jetzt wird uns niemand stören können" Ich weinte nur hilflos wie ein kleines Kind. Nein, bitte nicht! Er fuhr mit seinen schmalen Fingern zu meinem Bauch herunter, meine Hüften entlang und blieb an dem Stoff hängen. Als er es gerade herunterziehen wollte, krachte die Tür mit einem gewaltigen Schlag auseinander. Niemand anderer als Sesshoumaru stand darin. Mein Herz klopfte schneller, er hatte es geschafft! Er starrte mich an und seine Augen weiteten sich, ehe er zu meinem Peiniger mit gefährlichen Augen hinüberstarrte. "Wie hast du das gemacht? Die Tür war mit einem Bannkreis belegt" Er antwortete nichts und im nächsten Moment sah man nur zwei Teile eines Körpers liegen. Das Fläschchen landete auf dem Boden. Sess ging schnell zu mir hinüber und befreite mich von meinen Fesseln. Er stützte mich, sonst wäre ich sofort auf den Boden geknallt. Kein einziges Wort kam über seine Lippen, stattdessen zog er sein Oberteil aus und bedeckte meinen Oberkörper mit seinem Hakama. Ich zeigte auf das Fläschchen und er hob es auf. "Ö-Öf-Öffnen" Unter Schmerzen brachte ich dieses Wort heraus. Er kapierte sofort und öffnete das Fläschchen. Ein weißer Nebel kam heraus und drang wieder in mich hinein. Diesmal verspürte ich keine Schmerzen mehr. Der letzte Rest verschwand wieder in mir und ich kam wieder allmählich zu meinen Kräften, jedoch war ich nichts desto trotz sehr schwach und konnte mich kaum auf den Beinen halten. Er rannte in einer schnellen Geschwindigkeit aus diesem Verließ heraus und da erst merkte ich, wie raffiniert es erbaut worden war. Es war sozusagen eine Art unterirdisches Labyrint. Draußen angekommen liefen wir noch ein ganzes Stück weiter, ehe wir zu Rin und Jaken stießen. Die beiden schliefen schon, kein Wunder! Es war schon Nacht! Sesshoumaru legte mich auf sein Fell und begutachtete mich. "Was haben sie dir angetan?" Eine Träne bahnte sich seinen Weg zum Boden. Ich wollte nicht die schrecklichen Ereignisse wiederbeleben. Doch er bestand darauf dass ich ihm alles erzählen sollte. "Sie wollten meine Kette haben, doch ich habe ihnen nicht verraten wo sie ist und da haben sie mich an Händen und Füßen gefesselt. Jedes Mal wenn ich nicht auf ihre Frage geantwortet habe stießen sie mir das Schwert durch den Körper oder fügten mir lange Schnittwunden zu. "Dein ganzer Körper ist voll damit" Ich nickte nur leise. Er strich mir sanft über das Haar und gab mir eine Flüssigkeit, die meine Schmerzen lindern sollte. "Dann hat der eine Typ dieses Fläschchen hervorgezogen und meine Kräfte absorbiert. Ich habe so laut geschrien, dass der eine weggelaufen ist und dem anderen Blut aus den Ohren geflossen ist" Ich schluchzte. Meinen Tränenstrom konnte ich nicht mehr zurückhalten, ich hatte Todesängste gehabt. Es war einfach schrecklich. Sessy beugte sich zu mir herunter begutachtete die Schnittwunden und die vielen Verletzungen. "Du riechst komplett nach ihm. Was hat er getan?" "Er wollte mich vergewaltigen....doch er ist nicht dazugekommen, denn ihr seid dann plötzlich im Türrahmen erschienen" Sess knurrte und seine Miene verfinsterte sich. "Wie konnte er es wagen? Du wirst nun nicht mehr von meiner Seite weichen" Ich sah ihn nur mit verheulten Augen an und nickte dann stumm. Er stand auf und verschwand im Wald. Ich sah ihm traurig nach. Das mein Start in die Vergangenheit so anfangen würde hatte ich nicht gedacht. Was würde nur aus mir werden? Es vergingen kaum 5 Minuten, da tauchte Sess schon wieder mit ein paar Kräutern und Verbänden auf. Er zog seinen Hakama von meiner Brust und ich spannte mich merklich an. Mir war es unangenehm dass ich so nackt vor ihm lag. "Du brauchst keine Angst zu haben" Diese Antwort hatte ich von ihm nicht erwartet und nach einer Weile entspannte ich mich dann doch leicht. Er begann meine Wunden mit diesen Kräutern zu schmieren. Doch ich spürte kein Brennen wie damals. Woran lag das nur? "Wieso brennt es nicht?" "Weil ich dir ein Mittel verabreicht habe, dass dich nichts spüren lässt, sonst wärest du jetzt wieder bewusstlos" "Aha" Kritisch wurde es nur, als er das Zeug auf meine Brust schmierte. Da zuckte ich dann doch leicht und mir war es unangenehm. Ich war mir sicher, dass er niemals etwas tun würde was ich nicht wollte. Ich konnte ihm also vertrauen. Doch diese ständige Angst vor Berührungen blieb bei mir, auch wenn ich mich manchmal davon befreien wollte. Doch mir sollte es nichts ausmachen dürfen, schließlich war er mein Gefährte! Ich entspannte mich langsam und merkte wie sein Blick meinen festhielt. Ich seufzte leise. "Es tut mir leid...ich habe doch gesagt ich muss mich erst an alles gewöhnen" Er sagte nichts und widmete sich nun meinem völlig entstellten Gesicht zu. Ich konnte überhaupt noch von Glück reden, dass ich noch sehen konnte! Denn die Klinge hatte mein rechtes Auge um paar Milimeter verfehlt. Plötzlich sah ich dass Sess meinen Rucksack mitgenommen hatte. Er stand da wo Rin schlief. Ich bat ihn mir zu holen und er tat es auch tatsächlich. Also wenn er sich so mir gegenüber verhalten würde, wäre ich schon mehr als zufrieden! Ich kramte so gut es eben in liegender Position ging, einen Spiegel hervor und betrachtete mich. Um es gelinde auszudrücken: Ich sah einfach schrecklich aus. Total verschwitzt, überall Blut im Gesicht und dieser lange Schnitt, der von zwei kleineren Schnitten gekreuzt wurde. Man könnte fast meinen, ich hätte eine rießige Schlacht geführt. Plötzlich fiel mir was ein. "Senpai wie habt ihr eigentlich die Barriere durchbrochen?" Mein Gesicht wurde zur Seite gedreht und mein rechtes Auge wurde wurde inspiziert. Er schien nicht bedacht darauf zu sein, mir eine Antwort zu geben. Ich drehte den Spiegel zu meinem Auge, oh schreck! Es war blau unterlaufen. Nun, da müsste anscheinend viel Schminke in der ersten Zeit das alles überdecken. Ich seufzte merklich auf. Sesshoumaru sah mich wieder an und meinte dann "Spürst du Schmerzen?" Ich schüttelte nur meinen Kopf. Jetzt noch nicht, aber später bestimmt. "Nur mein Comeback in diese Zeit hatte ich mir etwas anders vorgestellt" "Wir werden morgen weiterziehen" Ich nickte. Na gut, dann musste ich mich morgen ganz schön zusammenreißen. "Ich dachte du würdest protestieren" "Ich unterwerfe mich euch und wenn ihr meint dass wir morgen weiterziehen sollten, dann soll es auch so sein Senpai" Erst sah er mich verwundert an, denn solche Töne hatte er von mir noch nie gehört, als er schließlich seine Mundwinkel leicht verzog. "Was ist? Hab ich was falsches gesagt?" "Nein, nur deine Redensart ist positiv beeinflusst worden" Ich sah ihn nur ungläubig an, was sollte denn das jetzt heißen? "Geh zu der Quelle da hinten, du solltest dich waschen, bevor die Schmerzen wieder auftreten" Ich stand vorsichtig auf und stemmte mich am Baum ab. Mir wurde leicht schwindelig, doch ich konnte mir noch meinem Rucksack schnappen und wackelte dann zu der besagten Quelle. °Tatsächlich ich spüre keine Schmerzen, umso schlimmer. Wenn ich morgen aufwache, werde ich wahrscheinlich nicht so schnell auf die Beine kommen° Ich entledigte mich schnell meiner Klamotten, da die meiste Arbeit sowieso die Organisation getan hatte und schlüpfte in das warme, dampfende Wasser. Eine wohlige Wärme umschloss meinen Körper und ich tauchte unter Wasser. Als ich auftauchte sah ich Sessy nicht weit entfernt auf einem Baum sitzen. Er konnte von da oben mich und gleichzeitig Rin und Jaken beobachten, der Typ war echt nicht schwer von Begriff! Ich schwamm ein paar Züge, als ich mich schließlich gegen einen Stein lehnte. Jetzt betrachtete ich meine Wunden, komisch irgendwie! Sie platzten bei dieser Wärme nicht auf. Also in Sachen Naturheilkunde kannte er sich auch bestens aus. Ich stieg aus der Quelle und trocknete mich mit einem Handtuch ab. Dann schlüpfte ich in saubere Unterwäsche und Klamotten und ging dann zum Lagerfeuer hinüber. Mir war total kalt! Am liebsten wäre ich in der Quelle eingeschlafen, dann müsste ich jetzt nicht so frieren. Meine Haare waren schon so gut wie trocken, schließlich waren sie kurz. Ich entschloss mich also zu Sesshoumaru zu gehen. Ich schaute zu ihm hoch. Sein Blick ruhte auf Rin und Jaken. °Also gut Aika, dann reiß dich mal zusammen° "Senpai?" "Was ist? Du solltest schlafen gehen" "Darf ich bei euch oben schlafen?" Stille. Stattdessen hörte man nur leichtes Rauschen der sanft wiegenden Bäume im Wind. Ich seufzte, irgendwie hatte ich es ja gewusst. °Also nicht, na gut° Traurig drehte ich mich um und wollte gerade gehen. Da wurde ich auf einmal von zwei Händen umschlossen und ehe ich mich versah waren wir auf dem Baum angelangt. Ich sah ihn erst perplex an, lehnte mich dann jedoch an ihn. Sein Fell war ein super Kissen für meinen Kopf und so kuschelte ich mich an ihn. Er legte seine Arme, mit den weiten Ärmeln um meinen Körper. Jetzt hatte ich sogar eine Decke! Glücklich und zufrieden nuschelte ich ein kleines 'Danke' ehe ich einschlief. Die Anstrengungen des Tages waren einfach zu viel für mich gewesen. -------------------------------------------------------------- Sie schlief sofort ein. Der Geruch von dem Fremden auf ihrer Haut war verschwunden. Er war furchtbar wütend gewesen! Was nahm sich die Organisation überhaupt heraus? Sie hatten sie gefoltert und das auf üble Weise. Er sah zu ihrem Dekoltee herunter. Die Kette war nicht da. Sie konnte sie also nur aufrufen, wenn sie kämpfte. Sie durfte sich also demnach auch nicht wehren, als sie gefangen genommen wurde, sonst wäre die Tarnung aufgeflogen. Er bewunderte sie für ihren Mut und ihre Ausdauer. Sie musste gewusst haben, was auf sie zukam und trotz allem hielt sie eisern ihren Mund. Leicht fuhr er ihr durchs Haar und ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Als er in das Labyrinth hineinkam, hatte er diesen furchtbaren Schrei von ihr gehört. Seine Wut steigerte sich und er brachte alle um, die seinen Weg kreuzten! Er folgte dem Schreien. Als er schließlich an der Tür ankam, waren die Laute verstummt. Stattdessen war der Raum mit einem Bann belegt worden. Er ahnte nichts gutes. Lebte sie noch? Mit einem Hieb teilte er die Tür in zwei. Der Bann war zwar stark gewesen, doch nicht so stark, dass er ihn nicht aufheben konnte. So jämmerliche Kreaturen! Als er sah, was sich ihm für ein Bild offenbarte, sah er rot! Er teilte diesen schwarzen Youkai in Zwei, der sich gerade an ihrem letzten Stück Stoff zu schaffen machte. Sie bot ein schreckliches Bild. Ihr Oberkörper war total entblößt und entstellt. Dieser intensive Geruch von Angst und Blut kennzeichnete den Raum gewaltig. Ihre Angst und ihr Blut! Schnell befreite er sie und sie sackte wie ein fast lebloses Bündel in seine Arme. Sie konnte kaum sprechen, jedoch verstand er dass er dieses Fläschchen öffnen sollte. Als er sah was da rauskam, bestätigte sich sein furchtbarer Verdacht. Sie hatten ihre Kraft geraubt, deshalb hatte sie zuvor so sehr geschrien. Bei Menschen verlief diese Prozedur schmerzfrei, sie wurden nur bewusstlos. Jedoch bei Dämonen hatte es eine ganz andere Wirkung. Er hatte schon oft zugesehen und die Schreie die dann meistens erklangen, waren wirklich grauenhaft. Genau das gleiche hatten sie bei ihr getan. Es gab nichts schlimmeres als jemanden auf eine solche Art zu foltern. Denn diese Schmerzen waren unerträglich groß! Er sah wieder zu ihr hinunter. Sie schlief seelenruhig und lächelte immernoch ganz leise. Er würde sie besser beschützen müssen. Morgen würde sich herausstellen wie gut sie mit Schmerzen umgehen konnte. Denn morgen hatte sie wirklich was zu erwarten. Ihre Wunden waren zwar verschlossen, doch morgen würde sich alles anfangen zu regenerieren und das war schmerzhaft. Wahrscheinlich müsste er mehrere Pausen machen. Er zog sie näher zu sich, denn sie begann leicht zu zittern. Sogar mit diesen Wunden und diesem Strich im Gesicht sah sie immernoch unglaublich schön aus. Er erinnerte sich an ihre Antwort, die sie ihm gegeben hatte. Sie unterwarf sich ihm! Diese Aussage hatte ihn wirklich leicht verwundert. Er kannte sie immernur als stur und mutig. Und diesmal klang sie so Erwachsen und bewusst! Ja, mit ihr hatte er die richtige Wahl getroffen! -------------------------------------------------------------- Ich öffnete leicht die Augen, die aufgehende Sonne schien mir ins Gesicht. Doch was war das? Als ich mich streckte, raste eine ungeheure Schmerzenswelle durch meinen Körper und ich stöhnte auf und ließ mich wieder in mein 'Kissen' fallen. "Was ist denn das? Wieso.." "Dein Körper regeneriert sich, ich hatte dir doch gesagt dass du Schmerzen haben wirst" "Ach so...ich erinnere mich" Doch die Schmerzen waren schlimmer als ich zuerst angenommen hatte. Ich konnte mich kaum bewegen. Als mich Sess vom Baum trug und auf meine eigenen Füße stellte, war mir als ob bei jedem Schritt und jeder Bewegung ein Messer durch die bewegenden Gliedmaßen fuhr. Ich stöhnte auf und schritt langsam hinter Sess her. Rin und Jaken wurden aufgeweckt und als Rin mich sah, wollte sie sofort auf mich losrennen, wurde von Sesshoumaru aber zum Glück gehindert. Er machte ihr klar, dass ich Ruhe benötigte und auf keinen Fall angefasst werden sollte. Irgendwie war ich ihm dankbar dafür. Rin und Jaken sahen mich staunend an, die größten Wunden waren von meiner Kleidung überdeckt worden, aber im Gesicht sah man natürlich alles. Die Truppe setzte sich in Bewegung und es ging zügig voran. Anfangs hatte ich große Schmerzen und war immer daran die Gruppe zu verlieren, doch ich biss dann die Zähne zusammen und hielt Schritt. Ab und zu drehte sich Sesshoumaru um und sah nach mir. Ich ging mit gesenktem Kopf und steinerner Miene voran. Ich sah noch nicht einmal auf als er sich umdrehte. Rin sah mich schon die ganze Zeit von der Seite an, schließlich konnte sie es sich nicht verkneifen und fragte mich was los sei. "Aika was ist denn? Du gehst so schwerfällig und hast so einen komischen Blick drauf. Ist dir nicht gut? Warum darf ich dich nicht anfassen" Mir fiel sogar das Reden schwer. Schließlich hatte ich auch ein paar Schnitte im Gesicht. Mein Kopf tat unglaublich weh und hämmerte wie wild. Dennoch antwortete ich ihr langsam "Weil ich sonst rießige Schmerzen verspüre" "Aber warum denn? Du siehst so.....zerstört aus" Sie zeigte auf ihr Gesicht und ich verstand sofort. Aber ich wollte ihr jetzt wirklich nichts erklären. "Später Rin, wenn es mir besser geht, ja?" Sie nickte dann mit großen Augen und wandte sich wieder Jaken zu. So ging es bis Mittag. Wir machten eine kurze Rast und ich setzte mich abseits von der Gruppe auf einen Stein. Ich wollte nur meine Ruhe haben und musste meine armen Füße entlasten. Rin kam sofort zu mir angesprungen. "Aika warum setzt du dich nicht zu uns?" Ich sah sie nur an und sagte nichts. Langsam schloss ich die Augen und döste ein wenig. Das Laufen kostete mich unglaubliche Kraftanstrengung. Sie rannte wieder weg und beschwerte sich bei Sesshoumaru. Ich musste leicht lächeln. Sie machte sich um alles und jeden Sorgen. Er befahl Rin sich ihr Essen zu suchen und schickte Jaken mit. Dann kam er zu mir rüber und betrachtete mich eine Weile stumm. "Du schlägst dich besser als ich gedacht habe" Ich öffnete die Augen und schloss sie wieder. Ich war total am Ende, wollte es aber nicht zeigen. "Ich bin Schmerzen gewohnt" "Aber nicht solchen Ausmaßes" "Da habt ihr Recht, trotzdem wird es mich nicht umbringen" Er wollte mir etwas entgegnen als ein Gejammere zu hören war und Rin mit Jaken und einer Youkaidame aus dem Wald spaziert kamen. "Sesshoumaru-sama ein Glück! Endlich begegne ich euch" Sie atmete schwer und mir fielen fast die Augen aus. Diese Frau hatte schwarzes überdimensional langes Haar, das fast den Boden kehrte, jedoch zu einem langen Zopf geflochten war und um ihren Kopf gesteckt wurde. Einen langen, aufwendig verzierten Kimono und ein tief sitzendes Dekoltee. Diese Frau hatte eine Figur sondersgleichen. Der Hintern so breit wie bei einem Pferd und einen Busen, der Gegner erschlagen konnte. Doch sie war schön, das musste man sich eingestehen. Sesshoumaru drehte sich zu der Frau. "Was willst du?" "Ich bin leider vom Hofe entführt worden und konnte mich mit letzter Kraft befreien, dann bin ich tagelang durch den Wald geirrt. Ihr seid doch sicherlich auf dem Weg zum Schloss nicht wahr?" Er sah sie ausdruckslos an und meinte dann "Ja" "Bitte nehmt mich mit, ich werde der Königin sagen, dass sie es euch vergelten soll" Sie fächerte sich mit der Hand Luft zu und ihre Brust hob und senkte sich wie wild. Doch sie war nicht dick, sie war......betont und hatte ziemlich starke Rundungen! Sie klammerte sich sofort an Sesshoumaru und mir wurde schlecht und irgendwie stieg Eifersucht in mir hoch. Doch ich dürfte nichts sagen. Sesshoumaru drehte sich zu Rin und Jaken, mit einem Wink rief er beide zu sich. "Wir gehen" Dieses Weib ging neben ihm! Also jetzt kochte ich fast. Schwerfällig erhob ich mich von dem Stein und musste meine Zähne wieder fest zusammenbeißen. Rin und Jaken gingen neben mir her. Plötzlich nuschelte Jaken mir zu. "Wer ist dieses Weib und was erlaubt sie sich eigentlich neben meinem Meister zu gehen?" "Das habe ich mich auch schon gefragt" Ich achtete kurz nicht auf den Weg und stolperte über einen kleinen Wall. Der Länge nach fiel ich auf den Boden und ließ einen Schreier los, dass es nur so schallte. Mein Körper, mein armer Körper! Als ob Stromschläge meinen Körper durchquerten! Meine Arme und Beine waren bleiern und stachen überall. Die Frau drehte sich ruckartig um und blickte aus verärgerten Augen zu uns her. "Was soll das? Wieso schreist du so?" "Ich schreie wann es mir beliebt Fräulein Neunmalklug" Sie schnaubte verärgert und drehte sich wieder Sess zu. "Wer ist sie? Sie beleidigt mich.....dieser Mensch sollte bestraft werden für ihre Frechheit" Ich wurde von Jaken und Rin vorsichtig hochgesützt, jedoch konnte ich ein Stöhnen nicht unterdrücken. Doch ich merkte schon, dass die Schmerzen ein klein wenig nachließen. Sesshoumaru drehte sich zu mir um und wartete bis ich wieder sicher auf meinen Beinen stand. "Sie gehört zu mir" Eine knappe Antwort, die ihre Kinnlade runterknallen ließ. "Was? Dann ist sie also das Mädchen wovon schon alle Welt spricht?" "Möglich" Sie konnte es immernoch nicht fassen. Staunend sah sie zwischen mir und Sessy her. "Aber sie ist ein Mensch? Ihr hasst doch Menschen, wieso habt ihr sie bei euch?" Plötzlich blieb er stehen und drehte sich zu ihr zur Seite. Mit einem scharfen Ton, der keine Einwände mehr wünschte antwortete er ihr. "Das dürfte dich nichts angehen" Sie verstummte sofort und man sah ihr den Schrecken schon leicht an. Ich grinste nur gehässig. Das hatte sie nun davon. Wir gingen weiter, immer der untergehenden Sonne entlang und ich fiel immer weiter zurück. Rin bemerkte das und blieb hintn bei mir. Jaken watschelte seinem Meister hinterher und behielt diese Frau im Auge. Nach einer längeren Zeit kam er doch schließlich zu uns nach hinten. "Unglaublich wie sich dieses Weib an meinen Meister schmeißt...das ist ja widerwertig" Ich seufzte nur und war total erledigt. Die Schmerzen ließen zwar ein wenig nach, jedoch tat mein gesamter Körper weh. Da wo dieses Brennen und Stechen nachließ, fühlte sich die Stelle so an als ob man einen dicken, blauen Fleck mit Muskelkater komibiniert hätte. Es wurde Abend und wir machten Rast. Rin konnte nicht mehr und meckerte und ich war auch total kaputt! Schwerfällig ließ ich mich nicht weit von Sesshoumaru sinken und beobachtete die zwei. Rin kam mit Jaken und einem Stapel voll Feuerholz her. Vergeblich versuchte Rin das Holz anzuzünden und ich konnte schon ihre verzweifelte Miene nicht mehr sehen, da kramte ich in meinem Rucksack ein Feuerzeug hervor und zündete es an. Die beiden, besonders Rin starrten fasziniert auf dieses Ding. "Wie hast du das gemacht Aika?" "So halt" Ich hielt es ihr vor die Nase und rollte ab. Die Flamme erschien wieder und sogar Jaken schaute neugierig drein. Alle Augen waren nun darauf gerichtet. Ich sah alle verdutzt an und musste dann fast lachen. Auf einmal zog ich die Aufmerksamkeit dieser Frau auf mich. Sie sah mich komisch musternd an und verzog ihre Miene zu einem hochnäsigen Gesicht. "Ich weiß gar nicht wo ich das letzte Mal ein so hässliches Mädchen gesehen habe" Ich verzog meine Augen zu zwei Schlitzen. Was erlaubte sie sich eigentlich? "Dann streng dich mal an....vielleicht dich selbst im Spiegel als kleines Mädchen" Sie wurde putterrot und brauste total auf. Rin und Jaken mussten sich ein Lachen verkneifen. "Was erlaubst du dir eigentlich, du freches Gör? Hast du überhaupt keine Achtung vor der Beraterin der Königin?" "Hätte ich denn welche haben sollen? Oh verzeiht, vielleicht ein ander Mal" Ich grinste höhnisch. "Pass auf was du sagst, denn sonst könnte es sein, dass ich dich umbringe für deine freche Zunge" "Eher umgekehrt" Jetzt war bei ihr das Maß voll und sie griff an. Für mich war sie allerdings zu langsam. Ich brauchte mich nur auf die Seite zu drehen und schon sauste sie an mir vorbei. "Du hast keine Chance gegen mich" "Das werden wir ja sehen" Die Schmerzen waren für mich jetzt vergessen! Ich rief den Elementestab auf und verwandelte mich sofort. Ihre Augen weiteten sich und sie hielt sofort an. "Du bist Aika? Man erzählt dass du eine Youkaizahl von 300 Mann ohne mit der Wimper zu zucken umgebracht hast, stimmt das?" Ohne zu zögern antwortete ich ihr. "Ja" Ihr schien der Ernst der Lage bewusst zu sein uns sie schmiss sich sofort an Sesshoumaru. Mir klappte fast die Kinnlade runter. Das war ja die Höhe! Jetzt machte sie sich vor Augenaller an ihn ran. Und das er überhaupt sowas duldete. "Beschützt mich vor ihr Sesshoumaru-sama ihr starker Youkai der westlichen Länder....dieses Mädchen ist blutrünstig und gefährlich" Er schob sie von sich runter, doch sie umklammerte krampfhaft seine Hand. Ich ließ den Elementestab wieder verschwinden und setzte mich neben Rin hin. Aus meinem Rucksack holte ich eine Decke hervor und gab sie ihr. Sie schnappte freudig nach dem flauschigen Etwas und kuschelte sich darin ein. "Aika singst du mir was vor?" "Heute leider nicht" "Hast du immernoch Schmerzen?" "Ja leider" Sie setzte sich besorgt auf und sah mich mit ihren haselnussbraunen Augen an. "Du hast versprochen, dass du mir erzählst was passiert ist" "Hab ich, aber erst wenn es mir besser geht" "Aber ich will es jetzt wissen" Ich zuckte kurz auf. Das war schier unmöglich dass ich ihr jetzt etwas erzählen konnte. Erstens würde ich mir nur den Spott von dieser komischen Frau auf mich ziehen und Sess war das bestimmt auch nicht recht, wenn Rin darüber Bescheid wusste. Ich versuchte es mit einer Lügengeschichte. "Ich und meine Freundin Cleo haben gegeneinander geübt und sie hat mehrmals meinen Körper erwischt" "Achso" Puh! Sie war mit dieser Antwort zufrieden und legte sich wieder hin. "Gute Nacht Sesshoumaru-sama...gute Nacht Jaken und gute Nacht Aika" Der Gutenachtgruß an diese Frau blieb aus. Anscheinend störte sie das, denn sie sah beleidigt drein. Als sie endlich schlief, stand ich mit Ach und Krach auf und ging zu Sesshoumaru rüber. "Senpai ich gehe schnell zu dem Fluss dort und trinke etwas" Er nickte nur und ich nahm Jaken mit. Jeder Schritt fiel mir immer schwerer und ich schleppte mich wie ein Kartoffelsack nach vorne. Als wir außer Hörweite der Zwei angelangt waren, durchbrach Jaken auf einmal die Stille. "Du hast gelogen, nicht wahr?" Ich nickte und begriff sofort an welches Thema er anknüpfte. "Was war denn wirklich passiert?" Eher schüchtern kam die Antwort, als ob ich ihn deswegen an die Gurgel springen würde! "Ich wurde von der Organisation entführt und gefoltert" Diese Worte kamen fast gleichgültig über meine Lippen. Ich sah sein erschrockenes Gesicht. "Was haben sie getan?" "Mich massakriert und mir meine Kräfte entzogen, ich wäre fast vergewaltigt worden, wenn Sesshoumaru nicht aufgetaucht wäre" Nun stand der Schock in Quakis Gesicht geschrieben. Ich wunderte mich über mich selbst, wie leicht dieser Satz über meine Lippen kam. Doch ich hatte mich mit Jaken gut angefreundet und konnte ihm auch vertrauen, das spürte ich irgendwie. "Ich habe gesehen, wie damals eine andere Youkaifrau geschrien hat, als man ihr die Kräfte entzogen hat, es war furchtbar. Größere Schmerzen kann man einem nicht mehr zufügen.....und genau das haben sie wirklich bei dir getan?" "Ja" Er schluckte merklich und folgte mir weiter zum Fluss. Dort unten angekommen trank ich ein paar Schlücke und wusch mir das Gesicht. Auf einmal knackste das Unterholz des nahestenden Waldes und ich konnte zwei leuchtende Augen erkennen. Ein Schauer jagte mein Rücken herunter. Ich ging ein paar Schritte zurück und packte Jaken am Kragen. Sofort kam dieses Ungetüm auf uns zugestürmt und verfehlte nur knapp meine linke Schulterhälfte. Ich konnte nicht rechtzeitig ausweichen, als es ein zweites Mal angriff und wurde an dem Schlüsselbein getroffen. Ein Knacksen erfolgte und ich lag mit einem Bruch am Boden. Es hatte mich mit seiner Zunge erwischt. Erst jetzt erkannte ich richtig was es war, eine Art Schlange, mit einer Kreuzung aus Spinne. Als es wieder angreifen wollte, schaffte ich es in letzter Sekunde meine Schutzkugel aufzurufen und sofort legte sich eine grünliche Shilouette um mich. Der Dämon prallte daran ab. Ich stand schwerfällig auf und konnte ein merklichen Laut nicht unterdrücken. Mein Schlüsselbein war gebrochen, das merkte ich an der Delle, als ich mit den Fingerspitzen drüber fuhr. Ich musste schnell handeln, solange mein Schutzball noch bestand, also verwandelte ich mich darin und erledigte dieses Vieh mit einem Hieb. °puh das ging nochmal gut° Jaken kam zu mir herübergerannt und half mir aufzustehen. Ich atmete schwer. Mit Hilfe von Jaken schaffte ich es mit allerletzer Kraft aufzustehen und von Baum zu Baum zu torkeln. Ohne dem Bruch war ich sowieso schon nah dran durchzudrehen, aber das machte das Ganze nur noch schlimmer. Als wir am Lagerfeuer ankamen, rannte Jaken sofort zu Sess rüber und berichtete ihm was geschehen war. Mit einem Wink wurde ich sofort zu Sessy hingerufen. Ich fiel fast auf ihn drauf, denn ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten. Doch er fing mich geschickt ab und positionierte mich vor sich hin. Dann zog er mein T-Shirt hoch und ich hörte wie die Luft hinter mir scharf eingesogen wurde. Sie war also eifersüchtig! Also wollte sie doch was von Sess! Ich sah zu mir herunter und meine Haut war an meinem Schlüsselbein blau verfärbt. Jetzt sah ich wirklich vollkommen aus. Als ob mich jemand misshandelt hätte, wobei das auch in gewissem Grade stimmte. Er fuhr sachte über diese Stelle und das reichte auch schon, dass ich heftig zusammenzuckte. "Es geht bald vorbei, es ist nur ein Riss im Knochen, bleib jetzt hier" "Ja Senpai" Er half mir mein T-Shirt wieder anzuziehen und ich lehnte mich genau neben ihm an den Baumstamm und sah zu ihr hinüber. Sie schäumte vor Wut. "Sesshoumaru-sama mir ist kalt, dürfte ich mich zu euch legen?" "Leg dich an das Feuer, da ist es auch warm" Ich hätte um ein Haar mein Lachen nicht mehr unterdrücken können. Tja Pech gehabt. Sie zeigte mit dem Finger auf mich. "Sie darf aber neben euch liegen" Er sah sie aus kalten Augen an. Ich wurde ruhiger, als ich merkte, dass sie ihm auf den Wecker ging. Denn er wollte wirklich nichts von ihr. Neugierig verfolgte ich das Gespräch. "Sie ist verletzt und außerdem mein Eigentum" "Das ist keine Entschuldigung, sie ist ein Mensch!" "Deshalb braucht sie mehr Schutz" Sie nuschelte noch etwas komisches in sich hinein, dass sich wie 'Frechheit' anhörte und legte sich dann zum Feuer hin. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen und lag noch lange wach. Schließlich drehte Sess seinen Kopf zu mir hinüber, als sie endlich eingeschlafen zu sein schien. "Wieso schläfst du nicht?" "Ich habe zu große Schmerzen" Ich sah völlig perplex drein, als er mich plötzlich zu sich zog. "Du warst ziemlich ruhig heute" "Ich möchte euch mal sehen, wenn ihr so leiden müsstet, ob ihr dann rumtanzen würdet" Er sah mich an und ich wurde leicht verlegen. Was hatte ich denn jetzt wieder falsches gesagt? "Wann werden die Schmerzen aufhören Senpai?" "In 2 Tagen" Ich seufzte geknickt. Die Schmerztortour ging also weiter, sehr schön. "Wohin gehen wir eigentlich?" "Das wirst du schon sehen" Ich drehte eine Schnute. Mir konnte er es wenigstens sagen, wohin die Reise ging. "Schlaf jetzt" "Ok" Ich lehnte mich an ihn, als mir plötzlich noch was einfiel "Senpai morgen ist Vollmond oder?" "Ja" O nein! Als ob die Schmerzen schon nicht genug waren, musste ich dann noch diese Adrenalinstöße verkraften, das hielt mein Köper einfach nicht aus! "Ihr wisst was das bedeutet?" Er nickte. Na wenigstens das. Hoffentlich würde er ein wenig Rücksicht auf mich nehmen. Nach einer Weile entschlummerte ich sanft und die Nacht ging traumlos an mir vorbei. Finito! Also irgendwie lasse ich es mir zur Gewohnheit werden, so lange Kapitel zu schreiben, aber wie gesagt, solang sich keiner darüber beschwert, nehme ich an, dass es euch passt ^^ Ich hoffe das Kapitel war nicht zu langweilig!!!! Danke fürs Lesen und bis nächstes Mal Eure Aoko_ Kapitel 17: Mein bester Freund ist mein größter Feind ----------------------------------------------------- Halli, hallo, hallöle liebe Kommileute! Ich habe einen neuen Plan entworfen: Ich bitte euch in eurer Kommentare reinzuschreiben, welche Stelle des Textes euch am besten gefallen hat, mindestens eine sollte es sein, genaus auch umgekehrt, welche ihr überhaupt nicht gut fandet, so kann ich meine FF noch ein wenig verbessern^-^ Übrigens sind wieder neue Bilder hochgeladen worden, also erst zurückklicken und dann wieder hierher^-^ ------------------------------------------------------------ Am nächsten Tag wurde ich in der Früh leicht gerüttelt und blickte denjenigen mit verschlafenen Augen an. Natürlich war es niemand anderer als Sessy selbst. Müde blickte ich in die andere noch schlafende Runde, als er mich sanft, jedoch fest am Arm hochzog und mich in stehende Position hinstellte. Er weckte Jaken als nächstes auf und der hatte den Befehl auszuführen, die beiden anderen aufzuwecken. Ich grinste in mich hinein. Diese Pute wurde nicht von ihm aufgeweckt! Doch mein erster Schritt nach vorne, ließ meine Mundwinkel schon merklich zusammenzucken. °Ach ja, die Schmerzen sind ja auch noch da° Doch sie waren schon ein wenig leichter als gestern. Nachdenklich blickte ich zum Himmel. Heute war Vollmond! Das würde für mich zwar nicht Schmerzen bedeuten, aber ein unangenehmes Gefühl! Und das war manchmal schlimmer als Schmerzen! Seufzend reihte ich mich der schon wachen Gruppe an und folgte Sess. Wir gingen durch ebenes Gelände und Rin wollte Blumen mit mir pflücken, doch ich konnte und wollte nicht. Den ganzen Tag war meine Miene immer gleich gewesen. Keine Regung! Nichts, ich war einfach nicht in Stimmung dafür. Aber war mir das wirklich zu verdenken? Plötzlich lief Rin quietschend zu mir her und umarmte mich heftig. Ich konnte einen Aufschrei leider nicht verhindern. "Aaaahhhhhh Rin" Sie wich erschrocken zurück, denn die Reaktion hatte sie nicht erwartet. Ich ging in die Knie und hielt mir meinen Bauch. Das es so wehtun würde, hatte ich nicht gedacht. Für einen kurzen Moment hatte es mir die Luft genommen! Ich atmete hektisch und versuchte mich wieder zu beruhigen. Langsam klang der Schmerz ab. Sesshoumaru hielt an und drehte sich nach hinten. Er sah irgendwie wütend aus. "Rin ich habe dir doch befohlen sie nicht anzufassen" Sie sah verlegen zu Boden und fügte kleinlaut bei "Es tut mir leid Sesshoumaru-sama, ich hatte das vergessen" Dieses Weib drehte sich ebenfalls um und musterte uns mit herablassendem Blick. "Ich verstehe euch wirklich nicht....Menschen sind so schwach, überhaupt was hat sie?" "Sie ist verletzt" "Dann lasst sie doch hier liegen, sie wär ein gefundenes Fressen" Er drehte sich zu ihr um und ich konnte nicht sehen wie er sie anblickte, da er mit dem Rücken zu mir stand, doch ihrem Gesichtsausdruck zufolge bekam sie ganz schön Angst. "Entschuldigt Sesshoumaru-sama, ich wollte ganz bestimmt nicht..." Sie atmete auf, als er ihr nun desinteressiert den Rücken zukehrte. "Jaken kümmer dich um Rin" Währenddessen ging er zu mir hinüber und hiefte mich vorsichtig wieder hoch. Ich blickte zu der anderen Frau hinüber, ihr schien gerade die Kinnlade herunterzufallen. Sess packte mich am Arm und schleifte mich nach vorne. Ich ging nun mit ihm an der Spitze, während diese Frau um seine linke Seite herumtanzte. Sie war dermaßen eifersüchtig, dass sie mich mit blitzenden Augen ansah. So ging die Reise weiter. Ich verzog keine Miene und ging vorne. Fast wäre ich ein paar mal hingeflogen, doch Sessy hatte mich gut im Griff. Nur ab und zu entglitt mir ein leises Stöhnen. Dem Weib auf der anderen Seite war dieses stumme Gehen anscheinend nicht recht. Sie kam zu mir herüber und versuchte mich auszufragen. "Wie heißt du eigentlich Mensch?" Ich seufzte genervt und verdrehte meine Augen. "Rumpelstielzchen" Sie sah mich verwundert an und meinte dann. "Also einen hässlicheren Namen für ein Mädchen hätte selbst ich nicht finden können" Ich musste auf einmal loslachen und verzerrte mein Gesicht gleich wieder. Noch nicht einmal lachen konnte ich gescheit. "Du bist so blöd wie du lange Haare hast" Sie sah mich erst irritiert an, ehe sie ihre Augen verzog. "Wie heißt du dann? Spar dir die Scherze" "Ich wüsste nicht wofür ich meinen Namen preisgeben sollte" "Dann kann ich dich mit Namen anreden...Mensch" Dieses Mensch klang abfällig. Wenn sie wüsste, dass ich in Wirklichkeit eine Youkaiprinzessin war, würde sie vor mir auf dem Boden kriechen. Aber ich durfte leider nichts verraten! "Aika und jetzt sei still, du nervst mich" "Aika? Nunja, klingt schon anständiger....ich heiße Minako und bin wie du sicherlich schon weißt, die Beraterin der Königin" "Sollte ich deswegen vor deinen Füßen niederknien und deine Füße küssen?" Genervt sah ich sie an und konnte ein leicht gehässiges Grinsen nicht verkneifen. Ihre Laune war jetzt auf dem Nullpunkt! Ihre Miene wurde schlagartig ernst und sie meinte "Nein, aber ich rate dir nicht, mich weiterhin so zu provozieren, wenn wir bei der Königin ankommen, wird sie dich furchtbar dafür bestrafen" "So? Na meinetwegen, wenn ich dich dafür nicht mehr sehen muss, solls mir recht sein" Minako starrte mich fassungslos an und schüttelte nur ratlos ihren Kopf. "Menschen" Jetzt kochte ich. Diese 'Menschen' machte mich krank! "Noch einmal so ein Ausdruck und du bekommst was in deine Fresse!" Sie sah mich nur belustigt an und lachte dann. "Menschen" Jetzt reichte es! Schlagartig befreite ich mich aus Sessys Griff und traf mit voller Wucht ihr Gesicht. Sie wurde nach rechts gerissen und landete auf dem Boden. Irritiert und perplex starrte sie mich an, als ihr Gesicht bedrohlich wurde und sie knurrend aufstand. "Du wagst es...dafür wirst du bezahlen" Schnell rappelte sie sich auf und wollte mich mit ihren Krallen streifen, doch ich wich geschickt aus. Ihr wurde Einhalt durch Sessy geboten. "Sesshoumaru-sama sie hat mich geschlagen, mich eine Youkaidame der Königin" Sie glühte vor Zorn und sah Sess ebenfalls mit bedrohlicher Miene an. "Wärest du ihren Anforderungen gerecht geworden, dann wärst du nicht geschlagen worden" "Ihr verteidigt sie auch noch? Dieses Menschenmädchen? Ich kann es einfach nicht glauben, seht sie euch doch nur mal an! Sie ist so dürr wie ein Brett und frech wie ein unerzogenes Gör" Also das war doch der Gipfel der Frechheit! So dünn wie ein Brett! Ich musste doch nicht wie eine trächtige Kuh aussehen! "Ich brauche keine Hüfte und einen Hintern wie ein Pferd und einen Busen wie zwei Kanonenkugeln zu besitzen, mit dem man Gegner erschlagen kann! Vermutlich ist das auch deine einzige Verteidigungswaffe, denn eine andere Erklärung kann ich mir nicht denken, wie du sonst nach der Entführung freigekommen bist" Sie starrte mich mit großen Augen an, ehe sie langsam ihren Mund öffnete um auch wirklich zu testen, ob sie nicht die Sprache verloren hatte. "Was hast du da gerade gesagt?" "Bist du taub oder was?" Der hatte ich es gegeben! Ich war vollkommen zufrieden mit mir, jetzt war sie wirklich sprachlos. Ich sah wieder stur nach vorne und bemerkte auf einmal aus den Augenwinkeln heraus wie Sess amüsiert dieses Gespräch verfolgt hatte und nur leicht die Mundwinkel zu einem fast unsichtbaren Lächeln verzog. Die Reise ging weiter und Minako ging wieder beleidigt und zutiefst bestürzt auf die andere Seite Sesshoumarus. Mir war das nur recht so. Jetzt hatte ich endlich wieder meine Ruhe! Ich war schon ziemlich müde und Sess musste mich schon hinterherschleifen, doch immernoch sagte ich nichts. Rin konnte sich nun nicht mehr zurückhalten und fragte Sess. "Sesshoumaru-sama bitte machen wir mal eine kleine Pause.. Aika bricht auch gleich zusammen" "Ist schon gut Rin...es geht schon" Plötzlich warf er was ein. "Da vorne machen wir Rast" Ich sah ein Dorf nicht weit von da und es schien ein reger Verkehr zu sein. Ein Dorf? Sess hasste doch Menschen! Er drehte sich zu mir zur Seite und ich sah ihn nachdenklich an. Was wollte er damit nur bezwecken? "Du kommst mit mir mit...Jaken du wanderst mit den restlichen zu der Quelle" "Ja Senpai" Ich sah ihn nur ratlos an. Warum sollte ich mit ihm in das Dorf gehen? Das war irgendwie unlogisch. "Ich gehe mit euch mit Sesshoumaru-sama" Diesem Weib passte es anscheinend nicht in den Kragen, wenn sie mich und Sess alleine wusste. "Du bleibst bei Jaken" "Aber.." "Kein Aber" Seine Stimme klang schneidend und ich verkniff mir lieber die Frage, warum ausgerechnet ich mitgehen sollte. An der Gabelung trennten wir uns, ich und er gingen zum Dorf während Minako mich misstrauisch beäugte und ungern mit den beiden andern mitging. Als wir außer Hörweite waren, traute ich mich endlich ihn zu fragen. "Senpai? Warum sollte ich mit euch mitgehen?" "Weil du neue Kleidung brauchst" "Aber ich habe doch Klamotten dabei" "Für den Ball" Ein wenig überrumpelt und fassungslos starrte ich ihn an. "Was für ein Ball?" "Das wirst du noch früh genug erfahren" Zweifel kamen in mir auf. Vorhin war die Rede von einem Schloss gewesen, fand dort ein Ball statt? Und wieso sollte ich tanzen? Ich hatte absolut keinen Bock dazu! Wir betraten ein Haus und sofort gerieten die Menschen darin in Panik. Eine Frau kreischte "Ein Dämon...Hilfe" "Was wollt ihr von uns? Wir sind doch nur arme Schneiderinnen" Sess zeigte unbeirrt auf mich und stieß mich leicht nach vorne. Alle Augen waren auf mich gerichtet. Plötzlich trat eine junge, hübsche Frau aus dem Frauenhaufen hervor und musterte mich stumm. Sie schien keine Angst vor meinem Begleiter zu haben. "Wenn ich euch richtig verstehe, sollen wir ihr etwas anfertigen" "Einen Kimono" Sie packte mich am Handgelenk und wollte mich in ein Nebenzimmer zerren, als Sessy Stimme sie aus dem Konzept brachte. "Du kommst danach zu der Quelle" Ich nickte leicht und sah noch wie er aus dem Haus verschwand. Sofort wich die Anspannung der Frauen und sie stürmten alle auf mich zu und bomadierten mich mit Fragen. Natürlich das übliche, 'was machst du bei einem Youkai? Hast du diese Wunden von ihm? Hält er dich gefangen usw.' "Nein, nein es ist alles in Ordnung, ich bin freiwillig bei ihm und diese Wunden stammen von meinen Gegnern, bei denen ich gefoltert wurde" Alle starrten mich fassungslos an. Gerade wollten sie bestürzt antworten, als diese hübsche Frau, die sich vorher meiner angenommen hat, ihnen das Wort abschnitt. "Hört doch auf, merkt ihr nicht, dass sie jetzt nicht darüber sprechen will?" Sofort wurde alles leise und jede begann mit seiner Aufgabe. Maße wurden von mir genommen und ich durfte den Stoff aussuchen! Ich wählte ein schönes Design, nämlich einen weißen mit kirschroten Blütenblättern drauf. Dazu würde ein breiter Streifen, der aus einer eher smaragdgrünen Farbe bestand um meine Taille geschnürt werden. Während alles für mich zurechtgeschnitten wurde, war ich total in Gedanken versunken. Ok, einen Kimono für den Ball hatte ich nun, doch wer würde mein Partner sein? Also Sess konnte ich mit ziemlicher Sicherheit ausschließen. Denn so wie die Reaktion dieser Minako war, waren auf diesem Schloss lauter Youkai bzw. Youkaidamen eingeladen. Ich seufzte merklich! Ich würde wahrscheinlich wieder total aus dem Rahmen fallen. Dazu hatte ich leider keine Lust! Ich sah auf meine Schultern. Meine Haare berührten sie schon. Sie waren länger geworden, jetzt konnte ich wenigstens kleinere Hochsteckfrisuren ausüben. Na gut, für den Ball würde ich mich herrichten können aber ich wollte mir nicht ausmalen, wer mein Tanzpartner sein würde. Vielleicht war er total hässlich oder notgeil oder er war blöd und würde mir ständig auf die Füße trampeln. Geknickt gab ich mich meinem Schicksal hin. "Sag mal...dieser Dämon zuvor, du scheinst ihn zu mögen" Ich sah sie verwundert an, ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen, während sie ihre Arbeit ausübte. "Ja, ich reise freiwillig mit ihm" "Wieso eigentlich...Dämonen töten Menschen" Ich grinste geheimnissvoll. Irgendwie hatte ich das Gefühl ihr vertrauen zu können. "Ich bin ja kein Mensch" Sie hielt mitten in ihrer Arbeit an und sah mich völlig erstaunt an. "Nicht? Aber..einen Dämon hätte ich sofort erkannt" "Ich werde von einem Schutzschild geschützt" "Achso ist das" Das Gespräch war beendet und ich hatte auch keine Lust mich weiter zu unterhalten. Nach 3 vollen Stunden war der Kimono fertig und ich durfte mich im Spiegel betrachten. Wow, ich sah wirklich nicht schlecht aus! Viel Erwachsener und....weiblicher! Der Kimono betonte meine Rundungen und wurde tailliert geschnitten. Auch der Stoffstreifen, der meine Taille umspielte, hob meine schlanke Taille hervor und betonte meine Hüfte. Ich war sehr zufrieden damit. "Er ist wirklich schön geworden, vielen Dank" "Wollt ihr euch noch unsere andere Sammlung ansehen, bevor ihr wieder zu ihm zurückkehrt?" Es war deutlich herauszuhören, dass sie immernoch glaubten, ich wäre gezwungen mit ihm mitzugehen. Doch ich blieb freundlich und ließ mir meine Eile nicht anmerken. "Ja gerne doch" Sie führten mich in ein anderes Zimmer und ich ging staunend durch die Reihen von Stoff und angefertigten Sachen. Plötzlich fiel mir was ein. "Fertigt ihr auch Kampfanzüge an?" "Ja, wir haben hier hinten einige Modelle" Sie führten mich weiter und vor mir erstreckten sich mehrere Modelle von verschiedenen Kampfdressen. Besonders einer gefiel mir ganz gut. Er war komplett weiß und ein Drache in grüner Naht schlängelte sich um den oberen Teil. Um die Hüfte legte sich lässig ein schwarzes Band an. Ich fand ihn sehr schön und probierte ihn sofort an. Zu meiner Verwunderung passte er mir wie angegossen und ich entschied mich ihn gleich anzulassen und ebenfalls zu kaufen. "Wieviel kostet das alles zusammen?" "50 Yen" Huch, da war ich aber überrascht. In meiner Zeit hätte er das doppelte gekostet. Hier arbeitete man noch für weniger Geld. Ich gab ihnen das Geld und bedankte mich freundlich. Dann wickelte ich den Kimono in ein Tuch und steckte ihn in mein Rucksack. Langsam machte ich mich wieder auf den Weg zu der besagten Quelle. Hoffentlich würde ich kein Ärger bekommen, weil ich so lange weggeblieben war. Als ich durch das Dorf ging, begegnete ich den Blicken der männlichen Dorfbewohnern. Ein Schauer lief meinen Rücken herunter. Die meisten starrten mich mit lüsternen Blicken an und ich legte einen Zahn zu. Zum Glück kam mir keiner in die Quere, so konnte ich ungestört meinen Weg fortsetzen. Zwar schmerzten mich die unzähligen Wunden immernoch, doch sie verheilten langsam und die Schmerzen waren auch schon viel erträglicher geworden. Ich musste eine lange Wiese überqueren und war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht bemerkte wie sich eine kleine Gruppe auf mich zubewegte. "AIKA" Sofort drehte ich mich um und starrte in die Dunkelheit. Es war schon spät und ich konnte schon fast nichts mehr erkennen. Doch die Stimme war eindeutig die von Cleo! Im nächsten Moment standen meine 3 Freundinnen Yuri, Kaori und Cleo auf ihren Schutztieren da. Ich war so perplex, dass ich gar nicht bemerkte wie Shiro um mich herumtanzte und meine Hand abschleckte. "W-Was macht ihr denn hier?" "Na das ist ja eine Begrüßung, Kaori und ich haben dir doch gesagt, dass wir dir ins Mittelalter folgen werden...aber sag mal was machst du hier alleine? Es ist ganz schön gefährlich auf Nacht" "Na was du nicht sagst, ich bin gerade dabei zu meiner Truppe zurückzukehren" Ich stieg auf Shiro auf und wir ritten zusammen zum Lagerplatz von Sessy. Doch weder ich noch meine Freundinnen konnten seine Aura wahrnehmen. "Er muss anscheinend kurz weg sein...macht es euch bequem, ich bin so froh euch zu sehen und die anderen schlafen eh alle" Wir machten ein Feuer und setzten uns alle reiherum hin. Sofort fing Cleo an zu erzählen. "Aika ich habe die Ursache herausgefunden, warum andere Youkais durch den Brunnen gelangen konnten...hier sieh mal" Sie zog aus ihrer Tasche Haarsträhnen hervor, sie waren blond! Das waren meine Haarsträhnen! "So ist das also, die sind im Brunnen hängen geblieben?" "Genau, die sind aber nicht von dir sondern von deiner Mutter als sie dich damals beschützt hat, deshalb konnte auch dein Verfolger durch den Brunnen" Das war also die Antwort, sehr intersannt! Ich bedankte mich herzlichst bei Cleo und wir aßen dann alle gemeinsam. "Was macht ihr hier denn?" Yuri und Kaori grinsten sich verschmitzt an. "Sehen wie du und dein Verlobter zurechtkommst" Ich hielt ihr sofort die Hand vor den Mund und zeigte in Richtung der schlafenden. "Psst, kein Wort davon, das weiß keiner...außerdem ist die da hinten die Beraterin der Königin" "Ups, tschuldige" Ich seufzte und ließ meinen Kopf ein wenig hängen. Was würden die wohl alle sagen, wenn sie das rausbekommen würden? Kaori sah mich eine längere Zeit an und meinte dann "Sag mal Aika...ich wollte nicht unhöflich sein, doch was sind das für Schnitte im Gesicht?" "Folterspuren" "WAS?" "Ja, die Organisation hat mich verschleppt und gefolter! Ich wäre auch beinahe vergewaltigt worden, wenn Sess mich nicht befreit hätte" "Du machst Witze" "Seh ich so aus?" "Jetzt wirklich im Ernst?" "Ja wenn ich es doch sage" Man konnte das Entsetzen in den Gesichtern sehen! Doch dann schüttelte Cleo ihren Kopf und kramte etwas aus ihrer Tasche hervor. "Sieh mal das hab ich dir mitgebracht.....heute ist doch Vollmond" "Mein Fläschchen!" "Das dürfte die Adrenalischübe ein wenig dämpfen" "Vielen Dank auch" Ich öffnete die Flasche und trank ein paar Züge. So das musste reichen um das Ärgste zu vermeiden! "Oh mann Aika, ich kann das immernoch nicht verarbeiten, die haben dich tatsächlich gefoltert, das muss echt schrecklich gewesen sein" "Ohja, sowas möchte ich kein zweites Mal erleben" "In dem Moment als du gefoltert wurdest, war mir irgendwie komisch und manchmal dachte ich, ich würde deine Stimme hören, doch ich dachte es wäre Blödsinn...jetzt ist mir so einiges klar" "Ach lasst das Thema, ich will keine alten Wunden aureißen" "Ist schon gut" Damit war das Thema gegessen. Doch stattdessen begann sich eine knisternde Stille umzulegen. Eine Zeitlang starrten wir alle in das prasselnde Feuer, als Yuri schließlich wieder anfing. "Aika wir müssen dir noch was sagen" "Schieß los" "Wir....bleiben ab jetzt auch im Mittelalter, wir werden nicht mehr zurückgehen" "Wieso?" "Naja Cleo hat die Haare von deiner Mum entfernt" "Das heißt ihr konntet nur durch die Haarsträhnen zwischen die Zeiten reißen?" "Genau" "Demnach schließe ich, dass ihr alle schon mehr oder weniger Youkaifrauen seid oder?" "Bingo, wir können es aber mit der Kette entscheiden, in welchem Aussehen wir verweilen wollen" "D.h. ihr hättet gar nicht durch den Brunnen gehen können, wenn die Haarsträhnen meiner Mutter nicht hängen geblieben wären?" "Ja so ist es. Nur du konntest noch durch den Brunnen, da du noch nicht dein vollwertiges Aussehen hast" "Und wie bekomme ich es?" "Indem du zum Grab deiner Eltern reißt....es muss dort der Schlüssel zu deinem vollen 'Ich' sein" "Zeigt ihr mir mal wie ihr ausseht?" "Wenn du unbedingt willst" Alle drei Kugeln leuchteten und auf einmal standen 3 völlig anders aussehende Frauen vor mir. Vor Verwunderung fiel mir erst die Kinnlade herunter. Wow, die waren vielleicht schön! "Mann o mann, ihr müsstet ja Dutzende Verehrer haben bei eurem Aussehen" Alle drei lachten "Wir sind aber leider schon vergeben" "Stimmt ja" "Keine Bange, du wirst auch nicht hässlicher aussehen....übrigens könnt ihr ruhig herkommen Sesshoumaru-sama" "Mhm, mag sein dass er seine Aura vor uns 'Menschen' verbergen kann, doch vor uns 'Dämoninen' nicht" Prompt stand auch schon Sess hinter mir. Ich hatte ihn weder gespürt noch kommen hören. Er war wie immer zu schnell für mich. Ich sah ihn erst verwundert an, als er sich nicht weit von uns an einen Baumstamm anlehnte. Mein Blick blieb eine Weile an ihm haften, als ich mich kopfschüttelnd meinen Freunden zuwand. "Und ihr wollt jetzt schon los?" "Ja wir müssen dann gehen...aber Shiro bleibt bei dir" "Ist ja auch schließlich mein Schutztier" "Ok, wir müssen nun los, noch einen Auftrag ausführen" "Was denn für einer?" Kaori grinste verschmitzt und meinte dann "Wir müssen einem Säumigen noch einen kleinen Besuch abstatten" Jetzt grinste ich verschmitzt. Der arme Kerl! Der konnte gleich seine sieben Sachen packen, wenn die aufkreuzten! "Na dann hoffe ich, dass er dem Versäumnis nachkommt" "Oh das wird er, verlass dich drauf" "Gut also dann bis irgendwann mal...besucht mich wenn ihr wieder in der Nähe seid" "Türlich" "Ciao Sweetheart" "Bye" Ich winkte ihnen hinterher, als ich dann schließlich aufstand und zu meinem Rucksack hinüber ging. Plötzlich schoss diese Welle durch meinen Körper und ich zuckte leicht zusammen. Wua, schon wieder dieses Kribbeln! Es fing immer genau um punkt Zwölf bei Vollmond an. Mir wurde übel! Dieses Adrenalin schnürte mir meine Kehle zu. Nur was war das? Es war viel stärker und intensiver als beim letzten Mal! Und Cleo hatte mir doch was dagegen gegeben, was war also los? Ein zweites Mal schoss das Adrenalin durch meinen Körper und ich keuchte leicht auf. "Ist es soweit?" Das kam von Sesshoumaru. "Ich verstehe das nicht, warum ist es so stark?" Ich griff zu der Flasche als ich erkannte was der Grund dafür war. Cleo musste das Fläschchen verwechselt haben, denn ich besaß genau das selbe mit einer anderen Flüssigkeit drin, die aber gegen Kopfschmerzen war. °Mist, was mach ich jetzt?° Ein zweites Mal keuchte ich auf, es wurde ja immer schlimmer! Ich krallte meine Finger in das Gras und biss auf meine Unterlippe. Ich fing an zu zittern und mir wurde jetzt erst so richtig übel. Eine weitere Welle erfolgte und ich hatte so stark auf meine Lippe gebissen, dass diese zu Bluten begann. Mir blieb keine Wahl, ich musste Kazuri wieder 'anrufen'. Als sie mich so sah, wurde ihr gleich der Ernst der Lage bewusst. "Normalerweise ist das nicht üblich...doch ich kann dir leider nicht erklären was das zu bedeuten hat und ich schätze du musst das jetzt leider durchstehen" "Was? Das ist nicht dein Ernst!" "Versuch dich zu entspannen und atme ganz ruhig, das ist das Beste" Ich schlug verzweifelt die Hände über mein Gesicht als ich schließlich die Verbindung unterbrach. Mein Zustand wurde immer schlimmer und bald lag ich nur noch keuchend und stöhnend auf dem Gras und schüttelte mich jedesmal wenn eine Adrenalinwelle meinen Körper durchströmte. "Komm her" Ich sah kurz auf. Meinte er das jetzt wirklich ernst? Ich war so müde und so geschafft. Doch mit letzter Kraft stand ich auf und torkelte zu ihm hin. Er packte mich am Arm und zog mich zu sich. Ich legte meinen Kopf auf sein 'Fluffy' und keuchte wieder merklich auf. Mist! Das würde eine lange Nacht werden. "Ich kann dein Adrenalin spüren" Ich atmete hektisch und er versuchte wie Kazuri mir befohlen hatte, meine Atmung stabil zu halten. Was aber nicht richtig gelang. Ich geriet in Panik, meine Sauerstoffzufuhr wurde dünn. "Halt die Luft kurz an und versuch dann wieder langsam auszuatmen" "I-ich kann n..n..nicht" Mein Herzschlag ging schnell und ich atmete total unregelmäßig, wie ein Fisch, der an Land gezogen wurde. Kurzerhand wurde ich in Liegeposition gebracht und meine Arme wurden über meinen Kopf nach hinten gelegt. Dann drückte er mir die Nase und Mund zu und ich bekam Angst. Was hatte er vor? Ich geriet immer heftiger in Atemnot, konnte mein wildes Pochen des Herzens vernehmen und meine Luft ging aus. Ich war am ersticken. Wie wild strampelte ich und versuchte seine Hand zu fassen, doch er hielt mich gekonnt fest. Ich kniff die Augen zusammen und dachte nun, dass es das Ende wäre. Plötzlich wurde ich wieder losgelassen und ich schnappte soviel Luft wie es nur ging. Meine Brust senkte und hob sich wie wild und ich starrte ihn mit aufgerissenen Augen an. "Was war das für ein Mordversuch Senpai?" "Dadurch dass du Angst hattest, verstärkte sich die Wirkung des Mondes und du bekamst Atemnot. Statt dich zu beruhigen, gerietest du mehr in Panik und dadurch wurde dieser Effekt immer weiter verstärkt, bis du schließlich an Luftmangel bewusstlos geworden wärest" Ich sah in perplex an und mein Mund stand leicht offen. Woher wusste er das? Meinte Kazuri das damit, ich sollte versuchen ruhig zu bleiben? Doch ich spürte auch, wie meine Atmung wieder normal wurde. Die Methode die er angewendet hatte, war zwar alles andere als angenehm gewesen, aber sie hatte gewirkt! Doch die Adrenalischübe blieben! Stumm kroch ich wieder zu ihm hin und lehnte mich an ihn. "Verzeiht Senpai" Er sagte nichts. Stattdessen konterte er mit einer Gegenfrage. "Wo ist der Kimono?" "Im Rucksack...Wieso soll ich auf den Ball, ich habe keine Lust mit einem Trottel zu tanzen" "Du tanzt mit mir" "WAS?" Er sah zu mir herunter und dieser Blick duldete eindeutig keine Widersprüche! "Aber aber, ich bin ein Mensch oder habt ihr das vergessen? Wie stellt ihr euch das vor? Ein Youkailord mit einer Menschenfrau!" "Du bist kein Mensch, wir werden vorher zur Insel Kyoko reisen damit du dein vollwertiges Aussehen bekommst" "Also gut" Ich gab mich geschlagen. Eine zeitlang herrschte Stille, nur manchmal wurde sie von meinem Keuchen unterbrochen, diese Schübe waren wirklich lästig! Ich biss mir wieder auf die Lippe, als ich merkte dass sie nun zum zweiten Mal aufgeplatzt war. Vorsichtig wurde mein Gesicht zur Seite gedreht und angehoben. Sessy leckte mir das Blut von meinen Lippen. Ein leichter Schauer lief meinen Rücken herunter. Als er das Blut weggeleckt hatte, setzte er seine Lippen auf meine. Ich war irgendwie......glücklich! Ich war die einzige, die er liebte, ich brauchte nun wirklich nicht mehr eifersüchtig auf dieses Weib zu sein. Er zog mich näher zu sich hin und ich umarmte ihn leicht. Unsere Lippen waren immernoch ineinander verschmolzen und erst nach einer schier unendlichen Zeit löste er sie vorsichtig. Ich öffnete langsam die Augen und sah in seine goldenen Augen. Darin konnte man wirklich versinken. "Du hast keine Angst mehr" "Sollte ich denn? Ich weiß ja dass ich bei euch gut aufgehoben bin" Ich überlegte eine Weile, sollte ich ihn das fragen oder nicht? Na gut, ich würde es mal versuchen. "Senpai bedeute ich euch mehr als dieses Weib dahinten?" Ich nickte mit dem Kopf in die Richtung von Minako. Ich konnte plötzlich ein leicht verächtliches Lächeln erkennen. "Eifersüchtig?" "Pah nicht im geringsten" "Lügen kannst du immernoch schlecht" Ich wurde rot und senkte meinen Kopf ein wenig. Ja war denn das verwunderlich? "Kann man mir denn das verdenken, wenn ich eifersüchtig bin? Es muss euch doch bestimmt die ganze Damenwelt zu Füßen liegen. Und sie schmeißt sich auch so keck an euch heran" Ich sah kurz zu ihm auf und spielte mit dem 'Fluffy'. Er legte seine Hand unter mein Kinn und zog es vorsichtig hoch, sodass ich gezwungen war in seine Augen zu sehen. "Sie ist niemals das geringste von dir wert, keine Frau außer dir" Ich sah ihn mit geweiteten Augen an. Das war eine Liebeserklärung, die ich mir als kleines Kind immer ausgemalt hatte. Jetzt war sie Wirklichkeit geworden. Ich legte mich wieder ein wenig rotgeworden in seine Arme und verweilte dort so. Ab und zu durchströmte das Adrenalin noch meinen Körper, aber ich spürte wie das ganze nachließ. In dieser Nacht schlief ich nie. Und irgendwie fühlte ich mich auch gar nicht müde. Als das ganze vorbei war, löste ich mich aus seiner Umarmung und stand auf. Ich reckte mich ordentlich und sah den prüfenden Bick Sessys auf meinem Kampfanzug. "Woher hast du ihn" "Von den Schneiderinnen" "Er steht dir gut" Ich wurde wieder etwas verlegen. Ich nuschelte ein kurzes 'Danke' und ging zu meinem Rucksack hinüber. Dort kramte ich den Kimono heraus und zeigte ihn Sess. Er nickte nur, als ich ihn gefragt hatte, ob er schön sei. Ich war vollkommen zufrieden und glücklich. Langsam wurde es hell und mir wurde der Befehl erteilt alle anderen aufzuwecken. Ich fühlte mich so frisch und neu wie nie zuvor. Die Schmerzen klangen auch allmählich ganz ab und ich konnte mich fast wieder schmerzfrei bewegen. Was für ein schöner Tag! Es waren dann alle endlich auf den Beinen und die Reise ging weiter, immer der aufgehenden Sonne entgegen. Natürlich blieben da nicht ein paar blitzende Blick erspart. Minako! Ohje, wie mich diese Kuh aufregte. Sie kam schon wieder zu mir rübergewatschelt, denn ich ging hinten mit Rin und Jaken. "Na Aika? Wo hast du denn den Fetzen her?" Ich drehte mich langsam zu ihrer Seite hinüber und sah sie mit drohendem Blick an, noch ein Wort und sie würde wieder eine in die Fr**** bekommen! "Hast du nichts anderes zu tun, als nur über andere Leute herzuziehen? Es muss dir ja echt langweilig sein, wenn darin deine einzige Beschäftigung liegt" Sie schnaubte empört. Anscheinend hatte sie meine Warnung verstanden, na wenigstens das. Plötzlich ging ihr Mund wieder auf, ich dachte ich kippte um. "Ich wollte dir eigentlich nur ein paar Benimm- und Anstandsregeln erklären, sonst wirst du ja nie einen abkriegen, weil man sich für dich schämen müsste" Ich hätte am liebsten laut aufgelacht, sie war so blind, wie sie blöd war. Ich tat einfach so, als ob ich sie nicht hören würde und ging an Seite von Rin und Jaken weiter. Minako hingegen quatschte ununterbrochen weiter. "Regel Nr. 1: Die Zierde und die Krone einer Frau ist das Haar. Von dir kann man nicht behaupten, dass du sowas besitzt, schon allein deswegen bekommst du keinen ab" Ein kleines Grinsen schlich sich um meine Lippen. Wenn es wahr wäre, hätte Sess mich nicht genommen. "Nr. 2: Eine Frau trägt immer Kleider um ihre Anmut zu repräsentieren und läuft nicht wie du in Männerklamotten herum" "Nr. 3: Eine Frau unteren Ranges verhält sich in Gegenwart höherer zurückhaltend und kommt ihnen mit Ehrerbietung entgegen und nicht wie du mit rotzfrechen Kommentaren....übrigens du wirst dafür noch bestraft, dass du mich geschlagen hast, merk dir das" Das Wort 'unterer Rang' sprach sie besonders betont aus. Ich verdrehte genervt die Augen. Doch irgendwie berührte es mich doch ein wenig im Inneren. Es verletzte mich auf irgendeine Art und Weise. Ich warf einen flüchtigen Blick nach vorne zu Sesshoumaru, ich konnte zwar merken dass er das Gespräch mitverfolgte, doch keine Regung entglitt seinem Wesen. "Überhaupt solltest du mehr essen, du siehst zu mager aus, so kannst du doch keine Kinder gebären....glaub mir, ohne mich wärst du völlig aufgeschmissen, sei froh dass ich dir solche Ratschläge gebe" Die letzte Regel hatte mich ziemlich hart getroffen, stimmte es wirklich dass ich so dürr war? In meiner Zeit hatten alle gemeint, dass ich eine beneidenswerte Figur hätte, doch irgendwie geriet das jetzt ins Wanken. Rin sah zu mir hoch und bemerkte meinen stummen Blick. Plötzlich wurde sie wütend. "Aika braucht das ganze nicht, sie ist so auch schön genug, außerdem beschützt sie mich immer und spielt mit mir! Du hast mit mir bis jetzt noch kein einziges Mal gespielt!" Minako hatte mit dieser Antwort ganz und gar nicht gerechnet und ihr verschlug es erst mal wieder die Sprache. Rin war anscheinend zufrieden damit und ich lächelte sie sanft an. Die Kleine war wirklich süß! Jetzt verteidigte sie mich auch noch. Der Tag ging langsam dem Ende zu und wir hatten bis jetzt noch keine Rast gemacht. Rin war völlig erschöpft und ich nahm sie auf den Rücken und trug sie. Zwar war ich auch nicht unbedingt fit wie ein Turnschuh, aber ich konnte das noch eher ertragen, als sie! Minako stöhnte schon die ganze Zeit herum. Ihre Füße taten ihr weh, sie müsste unbedingt mal baden und ihre Frisur saß nicht mehr richtig. Was für eine jämmerliche Pute! Sonst so eine große Klappe haben, aber nichts aushalten können, das passte zu ihr. Doch noch etwas anderes beschäftigte mich noch. Jaken sah mich die ganze Zeit schief von der Seite an. Hatte er was bemerkt? Ich musste wahrscheinlich nach Sess riechen. Minako war sowieso so blöd, die nahm ja nichts wahr, solang ich genügend Abstand zu ihr hielt, aber Jaken? Wie gesagt, er sah etwas merkwürdig zu mir herüber. Allmählich brach die Nacht herein und dann endlich ließen wir uns in der Nähe einer Quelle nieder. Rin schlief schon auf meinem Rücken und ich legte sie behutsam in das weiche Gras und deckte sie zu. Dann ließ ich mich ebenfalls fallen und blieb etliche Sekunden regungslos liegen. Minkao hingegen ging zur Quelle. Ich dachte mir °Eigentlich könnte ich jetzt ebenfalls ein Bad gebrauchen, aber ob sie mich reinlässt in die Qulle? Ich warte lieber!° Als Minako hinter den Büschen verschwand kam Sesshoumaru zu mir herüber. "Ich bin für eine Weile weg....kümmere du dich um Rin und.." Er zeigte in die Richtung von Minako. Ich verstand sofort. Ihr Name auszusprechen bedeutete ihm sichtlichen Ekel. Ich nickte nur langsam und war nicht fähig auch nur ein Wort herauszubringen, so müde war ich. Eigentlich hätte mich das schon interessiert wohin er so dringend musste, aber wie gesagt, ich war so müde und kramte stattdessen erst mal was zum Essen heraus. Danach befahl ich Jaken Feuerholz zu holen und er stand sogar ohne Murren auf, nachdem er mir wieder einen prüfenden Blick zuwarf. Nach einer Weile prasselte ein Feuer und ich saß da und aß etwas. Shiro kam wieder zu mir her und legte sich neben mich. Es kam häufig vor, dass er einfach so weglief, aber ich wusste dass er jedesmal zurückkommen würde! Deshalb machte mir das nichts aus. Sess war schon längst gegangen und irgendwie bereitete es mir Unbehagen ohne ihn hier zu sitzen. Minako kam von der Quelle und setzte sich ohne ein weiteres Wort an das Feuer. Eine Weile verging, als Shiro plötzlich mit den Ohren zuckte und den Kopf hob. Ein Knurren entfleuchte seinem Munde. Jetzt sprang er auf und sein Fell sträubte sich. Minako sah nur verdutzt drein und Jaken griff zu seinem Stab. Ich ebenfalls! Ich rief meinen Elementestab auf und stellte mich schützend vor Rin. Da, aus den Büschen kam eine schwarze Gestalt! Erst jetzt checkte Minako was Sache war und versteckte sich plötzlich hinter meinem Rücken. "Hey was soll das? Ich dachte du wärst stärker als ich? Hast wohl die Hosen voll was?" Keine Antwort ihrerseits, stattdessen verstärkte sie die Umklammerung um mein Kampfanzug. Langsam wurde sie lästig. Doch ich hatte keine Zeit mir jetzt darüber Gedanken zu machen, denn der Gegner stand schon vor uns. Ich konnte in seine Augen blicken und sah nichts als Kälte, die stärker war, als Sesshoumaru sie je besessen hatte. "Was willst du? Und wer bist du?" Er hielt seinen Handrücken vor seinen Mund und begann lauthals zu lachen. "Na Aika? Willst du nicht mit mir mitgehen? Wenn du jetzt keine Faxen machst, werde ich den Rest verschonen" "Für wie blöd hälst du mich? Wer bist du dass du dir sowas herausnimmst?" Wieder dieses hässliche Lachen und aufeinmal zuckte in meinem Körper etwas. Dieses Gefühl! "Du kannst dich nicht erinnern Süße?" °S-Süße...so hat mich Ruichi immer genannt° Ich war irgendwie total verwirrt und geschockt, was hatte das zu bedeuten? Wieso war da dieses komische Gefühl? Gleich darauf bekam ich die Antwort. "Aber aber...du kennst mich doch meine Süße, ich bin doch dein allerbester Freund Ruichi" Ich bekam einen derartig großen Schock, dass ich langsam auf die Knie fiel und fassungslos zu demjenigen hinüberstarrte, meine Seele....irgendetwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu! "Du kannst nicht Ruichi sein, Ruichi würde nie....nie im Leben..." "So? Wer hat dich immer beschützt vor anderen Männern? Wer hat dich getröstet als du traurig warst? Wer hat dir diesen goldenen Reifen um deine Hand geschenkt? Und wer war hat mit dir auf der Party getanzt?.......ICH!" Plötzlich wurde mir so schlecht, dass ich mich wegdrehte und mich vollends übergab. Minako sprang angeekelt zurück und kapierte immernoch nicht was Sache war. Jaken hatte eine Mischung aus Entsetzen und Neugier im Gesicht und Rin klammerte sich ängstlich an Jakens Stab. Und ich? Ich saß fassungslos am Boden, mit weit aufgerissenen Augen, in denen sich gleichzeitig Unverständnis, Verzweiflung, Angst, Ungläubigkeit und Entsetzen spiegelten. °Das kann nicht sein? Aber wenn er nicht Ruichi wär, dann hätte er das alles nicht gewusst...NEIN!° Tränen bildeten sich in meinen Augen und meine Hände ballten sich zu Fäusten. Plötzlich schoss noch ein Gedanke durch meinen Kopf. "Ist Cleo also auch nicht diejenige die sie zu sein versucht?" Seine Mundwinkel verzogen sich verächtlich und er stemmte seine Hände an seiner Hüfte ab. "Cleo? Ich hätte es fast fertiggebracht sie umzubringen, dann hätte ich dich noch mehr verletzt, aber sie hatte nur verdammt viel Glück gehabt" Ein wenig erleichterter atmete ich aus. Gut, sie war wirklich nicht gegen mich, wenigstens das. Dieses Schwein hatte sie auch fast auf dem Gewissen. Ich konnte es immernoch nicht richtig realisieren, was hier gerade geschah. Ruichi bereitete es sichtliches Vergnügen mich so leiden zu sehen. "Jetzt habe ich es endlich geschafft wo ich dich immer haben wollte, klein, schwach und verletzlich!" Ich sah mit gesenktem Kopf zu Boden, als ich wieder vorsichtig aufstand und halbwegs sicher auf meinen Beinen stand. Immernoch sah ich zu Boden, als ich schließlich flüsterte "Rin, Jaken und Minako haut ab! Ich will euch nie wieder sehen hört ihr? ICH HASSE EUCH!" Tränen rannen meine Wangen hinab. Ich würde sie nie wieder sehen. Dieser Kampf würde mein Ende bedeuten. Sesshoumarus Aura konnte ich nicht spüren, er würde nicht schnell genug hier sein können. Es war besser so, wenn sie glauben würden, dass ich sie hasse, dann würden sie nicht um mich weinen müssen wenn ich tot war. Geschockte Gesichter und eine verzweifelte Miene von Rin. Es tat so weh! Doch es war besser so! Für alle! Mir war bewusst, dass ich hier alles auf eine Karte setzte, aber es war der einzige Weg. Die Kette war wieder um meinen Hals und ich konnte Ruichis Blick auf ihr spüren. Ein schäbiges Grinsen seinerseits. Was musste ich noch alles durchstehen? Es war als ob mit einem Schlag alle Gefühle von mir ausgelöscht wurden. Ich starrte mit leerem und kalten Ausdruck in seine Augen. Dieser Dämon vor mir war total anders als Ruichi. Er hatte schwarze Haare und so ein fransiges Fell, dass um seinen Körper gewickelt war. Sein Oberkörper war nackt und und ein schwarzes, weites Tuch war um seinen Unterkörper gewickelt. Ebenso hatte er dunkle Augen! War es wirklich Ruichi? Ich glaubte es immernoch nicht. "Du bist wirklich schwach Aika, du warst es immer und wirst es immer bleiben! Es muss wirklich schwer sein, jemanden den man so vertraut hat, jetzt als Gegner zu sehen, nicht wahr? Aber genau das war mein Ziel! Alle deine Bewegungen zu studieren, deine Verhaltensweisen, deine Gestiken und Reaktionen! Ich kenne alles! Und es wird ein leichtes sein dich zu töten" Hier saß ich eindeutig am kürzeren Hebel, auf Wiedersehen du trauriges Leben. Ich konnte aus den Augenwinkeln sehen, wie Shiro Rin schnappte und Jaken ebenfalls und mit ihnen davonrannte. Guter Wolf! Er war sehr schlau, er würde sie zu Sesshoumaru-sama bringen. Erleichtert atmete ich auf. Wenigstens ein Lichtblick in diesem dunklen Wald! Minako bewegte sich auch endlich und rannte ihnen hinterher. Endlich, jetzt war der Augenblick der Warheit gekommen! "Also gut! Du hast noch eine Chance! Wenn du meine Gefährtin wirst und dich mir unterwirfst, dann verschone ich dein Leben" Ich dachte ich hörte nicht richtig! Jetzt stand meine Klappe aber ganz schön weit offen. Ich rang wirklich nach Fassung! Erst offenbarte mir Ruichi dass er nicht derjenige war, für den ich ihn gehalten hatte und nun machte er mir einen schäbigen Heiratsantrag. Konnte es noch bunter kommen? "Wird sie nicht" Schnell drehte ich meinen Kopf in die Richtung von der Rin und Jaken gerade verschwunden waren und erblickte Sesshoumaru. Wie war er so schnell hergekommen? Das konnte nicht sein! Er war also doch in der Nähe gewesen? "Senpai? Wie seid ihr so schnell hierhergekommen?" In weniger als einer 100stel Sekunde war er an meiner Seite. Ich konnte ein vermeintliches Knurren von Ruichi hören. Damit hatte er nicht gerechnet, dass Sess so schnell da sein würde. Kurz darauf wurde mein Handgelenk umfasst und ein leises Ritzen war zu hören. Als ich hinsah, hatte Sess den Armreif von Ruichi in seinen Klauen und schmiss sie ihm vor die Füße hin. Was hatte denn das jetzt zu bedeuten? Das war doch vollkommen unwichtig! Ein noch lauteres Knurren war zu hören und Ruichis Augen verzogen sich zu engen Schlitzen. "Du hast es also gewusst Sesshoumaru?" "Nur ein Idiot fällt darauf herein" Wovon sprachen die beiden hier? Ich sah neugierig zu Sess herüber. "Mit diesem Armreif hast du sie also ausfündig machen können? Wirklich interesannt was die Menschen alles entwickeln, doch meine Macht hättest du nicht anzweifeln dürfen, das kostet dir das Leben" Jetzt kapierte ich. Er hatte sowas wie einen Sender eingebaut, womit man mich zu jeder Zeit aufspüren konnte. Erst jetzt akzeptierte ich mein Schicksal. Ruichi war nie derjenige gewesen, für den ich ihn gehalten hatte....es war alles nur gespielt! Alles! Jetzt kam sein wahres Ich zum Vorschein und erst jetzt sickerte es in meinem Gehirn durch. ER WAR NIE MEIN FREUND GEWESEN! Nein, er hatte mich hintergangen, mein inneres Ich studiert und sich so erhofft mich mit meinen eigenen Waffen zu schlagen. Doch ich war nicht diejenige, für die er MICH hielt! Ich war sehr lange im Mittelalter gewesen, hatte kämpfen gelernt und war jetzt viel besser geworden....das wusste er nicht! Plötzlich verzogen sich meine Lippen zu einem gehässigen Grinsen, als ich dann lauthals anfing zu lachen. Er war so blöd! Er glaubte doch nicht ernsthaft, damit was erreichen zu können. Sesshoumaru sah mich mit ausdruckslosem Blick an und hielt mich wahrscheinlich für übergeschnappt, doch das war jetzt unwichtig. Wichtig war Ruichis Gesichtsausdruck! Er sah verwirrt drein und wusste nicht wie er reagieren sollte. Mir war bewusst, dass er bestimmt auch ein ehrwürdiger Gegner gegen mich sein würde, doch einen Gefallen hatte ich ihm nicht getan! "Wieso lachst du" "Weil du so blöd bist Ruichi! Du hast geglaubt ich würde vor deinen Augen zusammenbrechen, würde innerlich so verletzt und kaputt sein, dass es für dich ein leichtes sein würde mich umzubringen, hab ich nicht recht? Und du glaubst du wärest mein bester Freund gewesen? NEIN RUICHI!" Ich konnte die Wut in seinen Augen förmlich brennen sehen und er ballte die Hände zu Fäusten. "Die Abwechslung hier im Mittelalter hat mir gut getan, ich habe deinen Spieß umgedreht, jetzt bin ich diejenige die sagen kann, dass ich jemand anderer bin, für den du mich immer gehalten hast...na wie ist dieses Gefühl? Erniedrigend nicht wahr? Ich bin stark geworden, innerlich sowie äußerlich" Wieder musste ich lachen, denn seine Wut steigerte sich mit jedem gesagten Wort von mir. "Das werden wir ja sehen Prinzesschen" Er ging sofort auf mich los und sein Schwert wurde durch Sesshoumarus geblockt! Sess hatte mich beschützt, wie süß! "Haltet euch da heraus Sesshoumaru, sie gehört mir und niemandem sonst" Ich wurde von der Wucht, mit der sie sich attackierten zurückgeschleudert und lief dann abseits des Kampffeldes. Ich wusste nun wirklich nicht was ich von dieser Situation halten sollte, da kämpften zwei Dämonen um mich! Jede andere hätte sich wahrscheinlich gefreut, doch mir war nicht nach Freude zumute. Ich betrachtete das Geschehen eher ängstlich und hoffte Sessy würde ihn fertig machen, doch irgendetwas störte mich ganz gewaltig. Ich glaubte nicht, dass Ruichi das Duell mit fairen Mitteln gewinnen wollte. Denn erst jetzt sah ich den Unterschied! Sess war ihm deutlich überlegen. Er war einfach der Stärkste und ich fühlte mich geschmeichelt, dass ich ihn bald als Gefährten haben würde. Während ich noch so darüber nachdachte, spürte ich wie sich Fesseln um meinen gesamten Körper legten und jemand eine Hand um meinen Mund legte. Geschockt blickte ich nach hinten, als ich ebenfalls einen Mann in Schwarz sah. Ich wollte schreien, wollte mich wehren, doch die Fesseln zogen sich fester zusammen, sodass ich gezwungen war meinen Mund zu halten. Doch was war mit Sess los? Er hätte doch die zweite Aura spüren müssen! Wieso unternahm er nichts? Hilfe! Als ob der Typ meine Gedanken lesen konnte, bückte er sich nach vorne und flüsterte mir leise die Worte "Dein Beschützer wird dir diesmal nicht helfen können, wir haben in eine Trickkiste gegriffen....du bist in einer Barriere gefangen, während Aika Nr. 2 Sesshoumaru ablenken wird" Erst hatte ich nicht verstanden, was er damit meinte bzw. bezwecken wollte, doch ich erstarrte sofort, als ich sah, wer gerade aus dem Wald hervorkam. Niemand anderer als ich selbst! °Eine Doppelgängerin, oh nein! Und auch so originalgetreu° "Du weißt was du zu tun hast?" "Ja Meister" Sofort stellte sie sich an den meinigen Platz und ich wurde von dem schwarzen Typ hochgehoben und über die Schulter geschmissen. Die Ranken erinnerten mich an das erste Eintreffen hier im Mittelalter, es waren genau die selben gewesen. Und je mehr ich versuchte mich zu befreien, desto heftiger zogen sie sich zusammen. Also beließ ich es dabei! Es vergingen etliche Minuten und die Landschaft raste an uns vorbei, ich bekam nur Umrisse mit, so schnell lief er. °Verdammt, ich muss irgendwie hier wegkommen, der Typ hat ja nen Affenzahn an Geschwindigkeit drauf...bestimmt haben wir schon 100 Kilometer hinter uns° Mir musste doch was einfallen! Wenn das so weiterging, dann war ich sowas von geliefert und die gleiche Tortour wie im Kerker der Organisation wollte ich nicht noch einmal durchleben! Also gut, meine Kopf war auf seinem Rücken gebettet, vielleicht würde ich es schaffen meine Füße in seinen Bauch ---oder wo auch immer- rammen zu können. Ruckartig versuchte ich das und es klappte auch noch. Der Typ keuchte auf, anscheinend hatte er gedacht, dass ich nun Ruhe geben würde und ließ mich mit dem Gesicht nach vorne fallen. Ich sah Sternchen! Doch keine Zeit dafür. "Du kleines...." Den Satz konnte er nicht mehr zu Ende reden, denn als er gerade auf mich losgehen wollte, traf ihn ein Pfeil und ich konnte eine Menschengruppe am Ende der Wiese erblicken. °Kagome° Es war doch tatsächlich die kleine Gruppe, die ich fast ausgelöscht hatte und jetzt retteten sie mir das Leben. Keine Hand befand sich vor meinem Mund, also schrie ich etwas zu ihnen herüber. "Kagome bleib weg...der Typ ist gefährlich" Ich wurde zu Boden gerissen, der Pfeil hatte ihn zwar getroffen, jedoch nur an der Schulter. Ich wurde zu Boden gedrückt und er spreizte seine Klauen. "Sofort stehen bleiben...oder sie ist tot" Aprupt blieben alle stehen und ich hörte Kagome rufen. "Lass sie los oder Inu Yasha wird dich töten" "Keh..werd ich nicht" "Inu Yasha, das ist Aika, sie geht in die Parallelklasse von mir" "Na und? Sie hat mich damals fast umgebracht" Ich konnte sie kochen sehen und kurz darauf murmelte sie ein leises 'Osuwari' und der Hundejunge lag am Boden. °Wow wie hat die das gemacht? Ist ja praktisch° Doch mein Kopf wurde unmittelbar dem Gesicht meines Gegners zugewandt und ein leichter Schauer rann meinem Rücken entlang. Er saß direkt auf mir drauf und ich nutzte die Lage um ihm so mein Knie unter größter Anstrengung zwischen die Beine zu rammen. °Treffer° Er stöhnte qualvoll auf und kippte zur Seite. Ich war immernoch gefesselt und konnte mich nur wie eine Schlange bewegen, doch ich spürte, dass die Kraft der Fesseln nachlies. Das müsste demnach heißen, dass derjenige der sie heraufbeschworen hatte für die Festigkeit verantwortlich war. Mein Sieg konnte ich nicht genießen, denn er packte mich unter zusammengebissenen Zähnen am Kragen und schleuderte mich schwungvoll zu Boden. Ein leises Krachen konnte ich vernehmen. War etwas von mir gebrochen? Als ich aufsehen wollte stellte ich das Resultat fest. Mein Schlüsselbein! Es war eh schon angeknackst gewesen, doch jetzt war es vollends hinüber. Ich keuchte stark und rang nach Luft. Diese Schmerzenswelle erreichte meinen Kopf und der zerplatzte fast daran. Ich wollte mich zu der kleinen Gruppe drehen, doch die Schmerzen ließen es nicht zu. Stattdessen kam dieser schwarze Youkai auf mich zu und hob mich wieder am Kragen hoch. Ich konnte ein Aufschreien nicht mehr unterdrücken. Mein Kopf hing schlaff herunter und ich biss mir auf die Unterlippe um nicht erneut laut loszuschreien. Kagome reagierte noch sehr schnell und schoss einen weiteren Pfeil ab, der ging jedoch ganz daneben. Ich wurde herumgeschwenkt und immer größere Schmerzen und Luftmangel machten sich langsam bei mir breit. Irgendetwas stach in mein Brustkorb! Ich begann hektischer zu atmen und wollte mich aus seinem Griff befreien, doch zu spät! Wir standen an einem Abgrund. Es ging gute 30 Meter hinunter, das konnte ich mit einem mühevollen Seitenblick feststellen. Genau das traf auch ein, was ich mir erspart haben wollte. Er packte mich am Hals und hielt mich mit einer Hand dem Untergang hin. Ich strampelte und zappelte, meine Luft! Sie war sowieso schon begrenzt gewesen, doch jetzt durch seinen Druck erst recht. Verzweifelt starrte ich mit aufgerissenen Augen in die Runde und Kagome blickte mit ängstlichen Augen in die meinigen. Sie hielt einen weiteren Pfeil gespannt. Würde sie jetzt schießen, würde ich und er sterben! Doch wenn sie es nicht tat, dann würde nur ich sterben! Und den Gefallen wollte ich ihm nicht tun. Ich sah angestrengt zu Kagome hinüber und gab ihr mit einem leichten Kopfnicken das Kommando für das Schießen. Sie starrte immernoch ungläubig zu uns hinüber und erst als ich so richtig wild zu strampeln begonnen hatte, ließ sie den Pfeil mit zusammen gekniffenen Augen endlich los! Ich wurde durch die Wucht nach hinten gerissen und viel geradewegs in die Schlucht! Mein Peiniger hatte sein Dasein verlassen und war schon nicht mehr unter den Lebenden. Ich fiel und fiel immer tiefer, doch ich konnte nur wenig Luft schnappen, ehe ich Schreie hören konnte und jemanden ebenfalls herunterspringen sah. Es war Inu yasha! Dann nahm ich nur noch ein Klatschen wahr, eine Schmerzenswelle und ich atmete Wasser ein. -------------------------------------------------------------- Er kämpfte für einen Youkai wirklich nicht schlecht! Doch keineswegs war er ihm, den Lord der westlichen Länder überlegen! Im Gegenteil! Er schielte kurz hinüber und da stand sie immernoch, doch irgendetwas hatte sich verändert! Sie sah so teilnahmslos aus. Das würde er schon noch herausfinden, erst musste er den hier erledigen. Doch plötzlich machte er einen Rückzieher, warum das? Und auch noch einfach so! Da war irgendetwas ganz und gar nicht in Ordnung! Er verschwand so spurlos wie er aufgetaucht war! Schnell blickte er zu ihr hin, doch sie stand immernoch da und wurde auch nicht von ihm mitgenommen! Da war etwas entschieden faul! Jetzt ging sie zu ihm hinüber und lächelte ihn an. Warum? Vor kurzem hatte sie doch noch ein todernstes Gesicht gemacht. Jaken und Rin kamen mit diesem Weib angelaufen und Shiro bestätigte nur das, was er vermutete hatte. Das war nicht seine Gefährtin! Das war jemand anderer! Denn Shiro stellte sich sofort in Angriffsposition hin und seine Fellhaare sträubten sich. Er knurrte bedrohlich. Rin hingegen lief fröhlich auf sie zu und wurde von ihr umarmt. Sie zeigte keinerlei Veränderungen und doch war da etwas, was gar nicht zu ihr passte, doch was war das nur? Sie wunderte sich über Shiros Verhalten und ging langsam auf ihn zu. Je näher sie ihm kam, desto aggressiver wurde er! Shiro musste Aika kennen, denn sonst würde er nicht aggressiv werden. Er befahl sie zu sich und sie gehorchte ihm sofort. Sie stand gehorsam vor ihm und legte einen nichtswissenden, unschuldigen Blick auf. Seine Augen verengten sich zu zwei Schlitzen "Wo ist sie" Jetzt sah sie verwirrt drein und hatte sich im ersten Moment leicht erschrocken. Sie war definitiv nicht Aika! Ihr Geruch, ihr Aussehen, ihr Verhalten, ihre Augen, waren zwar die selben wie bei seiner Gefährtin, doch jetzt erst fiel im auf, was ihn die ganze Zeit stutzig gemacht hatte. Nämlich ihr Geruch und ihr Gang. Sie bewegte sich anders und sie hatte nicht den Geruch von ihm auf ihren Klamotten. "Was meint ihr S-Senpai?" "Ich wiederhole mich ungern, wo ist sie? Du entscheidest ob ich dich leiden lasse bevor du stirbst oder nicht" Jetzt bekam sie einen gehörigen Schock und ihre Pupillen wurden klein, sie hatte Angst, diese erbärmliche Kopie hatte Angst. Die Frage war nur, wo war die Richtige? War sie in Gefahr? Er musste schnell handeln. "A-Aber ich bin doch Aika" "Du lügst" Er packte sie unsanft am Kragen und schnitt ihr Wunden in ihr Gesicht, wobei ihm das nicht ganz einfach fiel, schließlich sah sie Aika originalgetreu ähnlich. Sie bekam furchtbare Angst und wimmerte nun um ihr Leben, auch das hätte Aika nie getan, sie war zu stolz dafür und zu furchtlos! "Ruichi hat sie von seinem Gehilfen entführen lassen, bitte verschont mich....ich bin nur eine Sklavin von ihm" "Wohin bringt er sie?" "In sein Schloss....es liegt im Norden....gleich hier entlang" Damit war die Sache beendet. Ein kurzer Hieb und sie war tot. Rin schrie auf und wollte gleich zu ihr hinüberlaufen, doch da verwandelte sie sich schließlich. Zum Vorschein kam eine einfache Frau mit längeren Haaren in einem schlichten Kimono. Sofort hielt Rin an und verstand anscheinend nicht, was da gerade passiert war, doch sie sah gleich, dass es nicht Aika war. "Jaken geht in diese Richtung weiter und wartet dort dann auf mich" "A-aber Meister, wo wollt ihr denn hin? Und wo ist Aika?" "Ich gehe sie holen" "Ja aber, dürfen wir...nicht..?" "Nein" Damit war das Thema beendet und Jaken erhob sich mit den anderen und ging in die ihm gewiesene Richtung. Und er selber machte sich in einer schnellen Geschwindigkeit auf um sie zu suchen. Ihr Geruch lag nicht in der Luft, das bedeutete sie umgab ein Bann. Unbemerkt knurrte er leise. Was sich die Organisation herausnahm! Wenn er sie finden würde, dann konnten sie froh sein überhaupt zu sterben! ------------------------------------------------------------- "Da sie wacht auf!" "Endlich...ich dachte schon sie wäre tot, so eine schöne Frau, schade dass ich sie nicht letzes Mal schon fragen konnte" *Bong* Eine weitere Kopfnuss prangte an Mirokus Kopf und er saß mit beleidigter Miene in einer Ecke. Nur dumpf konnte ich das alles wahrnehmen. So viele Gedanken rasten in dem Moment durch meinen Kopf! Wo war ich? Wo war Sess? Und was hatte diese Taubheit in meinen Beinen zu bedeuten? Langsam öffnete ich die Augen und unterdrückte ein Stöhnen, als ich mich aufrappeln wollte. Richtig, mein Schlüsselbein! Sanft wurde ich an den Armen gepackt und hochgesetzt. "Kagome? Ach ihr seid es alle" "Keh" "Inu yasha" "Sie hat uns damals fast ausgelöscht" "Ja aber ich bin mir sicher, das wollte sie nicht, hab ich nicht recht Aika-chan?" Ich sah die kleine Gruppe traurig an, ehe ich langsam nickte. Ja, das von damals tat mir ziemlich leid. Noch heute hatte ich die damaligen Bilder vor Augen! "Es...es tut mir so leid! Ich wollte das damals nicht...ich war gefangen gewesen und hatte mich nicht mehr unter Kontrolle" "Siehst du Inu Yasha" "Keh" Ich lächelte den Hundejungen leicht an. Er sah Sesshoumaru-sama so ähnlich. Er begegnete meinem Blick und sah leicht irritiert drein. "Was glotzt du denn so?" "Du siehst Sesshoumaru so ähnlich, weißt du" "SESSHOUMARU?" Alle starrten mich entsetzt an und ich konnte leises Gemurmel hören. "Sie ist also doch die Gefangene von ihm...die Arme, deswegen sieht sie so zerstört aus, kein Wunder...ich wäre auch abgehauen" Plötzlich brach ich in schallendes Gelächter aus. Ich und eine Gefangene! Naja, obwohl! Am Anfang war ich das ja auch, doch jetzt bestimmt nicht mehr. Ein Kopfgeschüttel ging ebenfalls durch die Reihe. "Was ist denn so lustig Aika?" "Ihr glaubt doch wohl nicht im Ernst, dass ich eine Gefangen von ihm bin? Am Anfang ja, aber jetzt nicht mehr!" "Wie? Hat er dich gehen lassen? Das ist unmöglich" "Nein doch! Ich bin freiwillig bei ihm" "WAAAAAASSSS? Du machst Witze...niemand ist freiwillig bei ihm" "Na dann bin ich ja die erste" Verdutzte und blöde Gesichter konnte man sehen. Sie schienen mich wirklich nicht zu verstehen. Doch im Moment machte mir gerade etwas ganz anderes Sorgen. Meine komplette Rückseite des Körpers war irgendwie betäubt und meine Beine spürte ich fast überhaupt nicht. Ich zeigte auf meine Beine. "Kagome? Ich spür sie kaum, was ist passiert?" "Naja...du bist doch abgestürzt und bist ganz schön heftig mit der Rückenhälfte deines Körpers aufgekommen...es könnte dauern bis du dich jetzt erholst" "Na sehr schön, als ob die Wunden und Kratzer nicht genug wären und jetzt auch noch das hier" "Wir haben uns schon gefragt ob du die Wunden von Sesshoumaru hast" Ich winkte entschieden ab. Also wie kamen die denn darauf? Zugegeben am Anfang hatte er mir auch Angst gemacht, er war so kalt und....unheimlich! Doch jetzt war es anders! Ich hatte mich so richtig in ihn verliebt und manchmal bekam ich richtige Schmetterlinge im Bauch wenn ich ihn sah. Ich merkte gar nicht dass ich auf einmal einen verträumten Blick drauf hatte und wurde gleich von Inu Yasha angestupst "Hey was kuckste denn so verträumt?" Er roch an mir und ich rutschte ein klein wenig zurück. "Du riechst zwar nur schwach nach meinem großen Bruder, nachdem du ein Bad genommen hast, aber sein Geruch klebt unverkennbar am gesamten Körper von dir" Nun sahen mich alle gespannt an und ich glaubte zu wissen, was sie jetzt dachten. Ich wurde schlagartig rot. "Ich glaubs nicht! Sesshoumaru und ein Mensch" "Also wirklich! So ist es gar nicht gewesen, was denkt ihr denn von mir? Er hat mich nur mal bei ihm schlafen lassen, als ich gefoltert wurde" "Gefoltert?" Ach du Schande! Jetzt hatte ich mich doch glatt verplappert, wie gesagt ich und meine Klappe! Ich seufzte genervt und erklärte ihnen dann nur bruchweise was passiert war, ich hatte keine Lust den ganzen Brei wieder durchzukauen. Man sah nur wie dann ein Staunen und Miroku ein mitleidigen Blick auflegen. "Dann bist du also wirklich eine Dämonin?" "Ja so kann man es sehen" "Interesannt" Von allen Seiten konnte man Blitze zu Miroku werfen sehen. Anscheinend störte sie das, dass er sich so für mein Ich interessierte. "Na gut! Weißt du Inu Yasha wo er ist? Du kannst doch sicher auch so gut riechen" "Klar kann ich das! Aber er ist im Moment nicht hier..jedenfalls kann ich ihn nicht riechen" Ich seufzte. Ohje! Das würde noch ein langer Tag werden, aber erst einmal musste ich zusehen, dass ich mich wieder einigermaßen bewegen konnte. Ich bat Kagome mir ein paar Kräuter zu beschaffen und verarbeitete sie zu Brei, damit ich das Zeug dann runterwürgen konnte. Erst jetzt bemerkte ich auch, dass nicht mehr dieses Stechen im Brustkorb vorhanden war. "Ähm Kagome? Du sagtest ich bin mit dem Rücken auf die Wasseroberfläche geknallt" "Ja" Ahja, dann musste es einen Ruck gegeben haben, sodass sich dieses Stück Knochen wieder ein wenig in seine Ursprungsposition bewegt hatte. Naja, gebrochen war das Schüsselbein zwar immernoch, aber ich konnte wenigstens normal atmen, war ja auch was. Nach ein paar Stunden unternahm ich die ersten Gehversuche und mir gelang das sogar sehr gut. Zwar konnte ich noch nicht so gut auf den Beinen stehen, aber ich konnte mich bewegen! Langsam kroch auch wieder das Wahrnehmungsgefühl in meine Rückenseite zurück und ich setzte mich nach ein paar Gehübungen erschöpft ins Gras. Wenn ich so darüber nachdachte, dann hätte mir während diesem Sturz alles mögliche passieren können. Apropos Sturz: Ich konnte mich noch erinnern dass ich Wasser geschluckt hatte, demnach musste mich jemand reanimiert haben. Nur wer? Hoffentlich nicht....sonst würde Sesshoumaru das genauso riechen können und das wäre gar nicht gut. "Kagome?" "Ja?" "Sag mal wer hat mich wiederbelebt?" "Ich erst und als du immernoch nicht atmen wolltest hat es Miroku versucht und es hat geklappt" "WAS? Weißt du was mir dann von Sesshoumaru blüht? Er denkt dann dass ich Miroku geküsst hätte" "Dem kann es doch egal sein, wen du küsst! Ist schließlich deine Angelgenheit" °Naja da hat sie recht, sie weiß ja schließlich nicht, dass ich seine Verlobte bin...ohje° "Bekomm ich den Geruch wieder ab?" "Versuchs mal mit Wasser" Eine halbe Stunde hatte ich mir die Lippen wundgescheuert und Inu Yasha konnte den Geruch immernoch riechen. Ich gab ergebens auf. Das Problem war nicht ich! Aber die anderen! Ich hatte schon zuvor erfahren, dass Inu Yasha und Sess sich nicht gut verstanden, es würde also eine Auseinandersetzung geben, wenn sie sich schon allein über den Weg liefen. Aber wenn Sess erst merkte, dass ich an den Lippen nach Miroku, am Körper nach Inu Yasha roch und an den Händen nach Kagome, dann war es aus! Inu Yasha hatte mir nämlich am Anfang sein Oberteil überlassen, weil ich ja in den Fluss gefallen war. Miroku hatte mich wiederbelebt und Kagome hat mir die Pflanzen überreicht. °Wieso sagt mir mein Gefühl, dass wenn die Beiden aufeinandertreffen, es einen rießigen Streit geben wird? Sesshoumaru ist viel stärker als Inu Yasha, er ist überhaupt der Stärkste...Inu Yasha tut mir so leid, ich weiß auch nicht warum, aber ich mag ihn total, auch wenn er so angeberisch und noch nicht so reif wie sein älterer Bruder ist° Irgendetwas musste mir einfallen, oder ich musste die Gruppe verlassen. Nur da war ein Problem! Wenn ich die Gruppe nicht verließ, dann würde Sess auftauchen und sie platt machen. Wenn ich sie jedoch verließ, dann würde ich von einem anderen Youkai plattgemacht werden, da ich im Moment leider sehr schwach war. Was blieb mir dann also noch für eine Wahl? Jäh wurde ich aus den Gedanken gerissen, als Miroku sich zu mir setzte. "Na wie geht es dir denn jetzt?" "Es geht schon" Er schien über etwas nachzudenken, was er mich wohl fragen könnte, oder? "Sag mal du bist wirklich gern bei Sesshoumaru?" "Ja schon" "Es wäre wirklich schade, falls du es dir jedoch anders überlegen solltest, du kannst jederzeit bei uns einsteigen" Jetzt sah ich irgendwie verwirrt drein. War das jetzt ein Angebot? Oder was sollte das? "Ähm...wieso denn das?" "Naja du bist doch ein Youkai, auch wenn nicht im Moment, aber du bist einer. Wir wollen Naraku besiegen und da brauchen wir Leute wie dich. Du hast voriges Mal eine ganz reife Show hingelegt" Ich wurde leicht rot. Das war ja wohl mehr als ein Kompliment, sowas war ich gar nicht gewohnt. "Vielen Dank.....aber wir haben ein anderes Ziel und wie gesagt, dass von vorhin war ein Versehen....weißt du" "Ich verstehe...ich wollte dich eigentlich noch fragen, ob du mein Kind austragen willst" WAAAAAAS? Das ist ja wohl die Höhe! Ich lief so rot an, dass ich aufgebracht aufstand und ihm eine scheuerte. Kagome und die anderen richteten ihre Blicke auf uns und dachten sich wahrscheinlich schon was passiert war. Sango stand in Wutflammen und Kagome war nahe dran durchzudrehen. "MIROKU...du perverser Mönch, wann lernst du endlich damit aufzuhören und nicht andere Mädchen zu belästigen" "Aber.." "MIROKU" "Ist ja gut" Ich musste leicht schmunzeln, diese Truppe war irgendwie seltsam, doch stark! Kagomes Aura konnte ich wahrnehmen, sie war eine Wiedergeburt. Inu Yasha war auch nicht ganz ungefährlich, aber im Vergleich zu Sess eine Null. Miroku war zwar pervers, doch auch er hatte eine wirksame Waffe. Diese Perlen um seine Hand, ich schloss darauf auf einen Fluch. Fragen würde sie ihn jedoch nicht, das wäre unhöflich, doch dieser Fluch musste sehr mächtig sein, wenn er das versteckte, bzw. zuhielt. Sango hatte diesen rießigen Bumerang, der mühelos Dämonen zerteilen konnte. Insgesamt aber machten sie alle einen netten Eindruck. Es wurde langsam Abend und alle setzten sich an ein Lagerfeuer hin. Ich zog meine Knie an mich und blickte in die tanzenden Flammen. Ich vermisste Sesshoumaru! Wo war er nur? Er hätte meine Spur doch riechen müssen? °Ach du Schande, Kazuri sagte mir ja dass ich von dieser Kette getarnt werde....oh und ich hatte ja auch noch eine Barriere, na toll er wird mich nie finden° Ruckartig stand ich auf und hatte meine Entscheidung gefällt. Ich wollte gehen und zwar sofort! Ohne ein Wort drehte ich der Gruppe den Rücken zu und marschierte los. Zwar etwas wackelig, aber es ging. Das Pochen in meinem Schlüsselbein ignorierend, biss ich die Zähne zusammen und ging Schritt für Schritt weiter. "Hey Aika? Wo willst du hin?" "Dahin wo ich hingehöre" "Hääää? Und wo ist das?" "Zu Sesshoumaru-sama" Ich konnte ein leises Nuscheln hören, als sie dann das Kommando gab. "Sie ist krank, holt sie zurück!" Sofort stürmten Sango und Miroku auf mich zu, blitzartig drehte ich mich um und rief meinen Stab hervor. Die Verwandlung vollzog sich in 10 Sekunden und staunend hielten die Beiden mitten im Lauf an. "Ein Schritt näher und ich kann für nichts garantieren" "Komm doch zur Vernunf Aika....wir wollen doch nur dein Bestes, Sesshoumaru wird dich eines Tages umbringen und dafür bist du zu Schade" Kagome sah mich verzweifelt an, doch mein Blick blieb emotionslos und ich drehte ihnen dann wieder den Rücken zu. "Ich weiß was ich tue und wenn ihr nicht wollt, dass Sess euch umbringt, dann lasst mich ziehen" "Keh, er hat mich noch nie besiegt" Kurzerhand blieb ich stehen und ein leises Grinsen legte sich um meine Mundwinkel. Ich drehte den Kopf ein wenig nach hinten. "Du hättest nicht mal die Chance gegen mich Inu Yasha, ich hätte dich damals besiegt wenn er nicht dazwischen gekommen wäre.....denn ich bin von ihm trainiert worden" Jetzt fiel aber allen die Kinnlade herunter, sie waren baff. Ich nutzte die Gelegenheit aus und verschwand langsamen Schrittes im Dunkel des Waldes, mein Ziel: Sesshoumaru! ------------------------------------------------------------------------------- Ja und noch ein Kappi fertig^-^ Ich wollte euch etwas mitteilen: Nur derjenige bekommt absofort eine ENS zugeschickt, der mir auch eine hinterlässt. Ich finde das so am fairsten. Denn ich schreibe nicht jedem, nur dass ich dann ständig höre, ja ich lese es schon und dann steht nach etlichen Wochen und Monaten immernoch nichts da. Also wer eine ENS will, muss auch ein Kommi hinterlassen! So, ich hoffe euch hat der Teil gefallen! ^-^ Und nun rann an die Tastatur! Kapitel 18: Streit und Trennung ------------------------------- So Leute es geht endlich weida^^ Ich halte diesmal keine großen Reden sondern bedanke mich für eure lieeeeben Kommis^^ Und nun viel spaß beim Lesen. Ach ja, diejenigen denen ich den Titel dieses Kappis schon im Voraus gesagt habe, bei denen muss ich mich entschuldigen: Sorry ^^° Aber dieser Titel hat einfach besser gepasst und nun viel Spaß! ------------------------------------------------------------- Hinter mir hörte ich die Stimmen von Kagome und Inu yasha, doch das störte mich nicht. Ich ging zielstrebig in den dichten Wald hinein. Es war schon spät und ich war müde, wenn mir jetzt jemand begegnen würde, war ich geliefert! Eine kurze Weile ging ich immer der Nase nach bis ich merkte, dass meine Füße schon unter mir wegzukippen drohten. Ich lehnte mich an einen etwas größeren Baumstamm an, um ein wenig zu verschnaufen, als ich eine stärkere Auren wahrnahm. Doch leider konnte ich sie nicht deuten! Ich ging einfach in Deckung und verzog mich ins Gebüsch. Wenn ich Glück hatte, würde ich das überleben, wenn nicht? Tja, dann wars eben aus! Ich hörte etwas rascheln, dann trat eine große Gestalt aus dem dichten Gestrüpp und ich hielt den Atem an. Diese Person war schwarz, schwarz wie die Nacht! Das konnte ich jedenfalls noch in diesem dunklen Wald erkennen. Danach kam noch eine hervor, ebenso schwarz. Ich duckte mich noch mehr und hätte um ein Haar, ein Stöhnen nicht unterdrücken können. Mein Schlüsselbein machte ziemlich radau! Vorsichtig linste ich durch das Geäst des Busches. "Hast du sie gefunden?" "Nein du?" "Natürlich nicht, du Blödmann sonst hätte ich dich ja nicht gefragt" "Der Meister wird uns zu Brei verarbeiten" "Ohja, ich schlage vor wir suchen weiter....die Kleine kann nicht weit sein, vielleicht sollten wir den Fluss entlang suchen, hier wird sie bestimmt nicht sein" "Warum nicht?" "Streng doch mal dein Hirn an! Mädchen haben Angst in der Nacht und im Wald erst recht, also gehen sie nicht dorthin" "Hmh..klingt wirklich logisch...na gut, lass uns zum Fluss gehen" Ein kleines Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen, ihre Theorie war schon irgendwie richtig, aber der Punkt war, dass ich trotzdem hier war und ihre Gespräche belauschte. Jetzt galt es unbemerkt zu bleiben, sonst war ich auf der Stelle tot! Die beiden gingen zielstrebig weiter und ich glaubte schon, dass sie sich nicht mehr umdrehen würden, als es dann doch passierte. "Riechst du das?" Der andere schnupperte und ich bekam eine Gänsehaut. "Ja, es riecht nach ihr..zwar nur leicht, aber es riecht eindeutig nach ihr" "Vielleicht sitzt die Kleine hier irgendwo und versteckt sich" Der andere grinste und ich konnte seine weißen Zähne im Mondlicht blinken sehen. Ein Schauer lief meinen Rücken herunter und ich war vom Schock so ziemlich gelähmt. Die Beiden gingen umher und traten und stöberten in den Gebüschen herum, sie waren nicht weit von mir entfernt und kamen immer näher auf mich zu. °Nein, jetzt ist es endgültig aus..........Amen!° Der eine war nurnoch ein paar Schritte von mir entfernt und ich schloss schon mit meinem Leben ab. Ich saß wie ein ängstliches Kaninchen in der Falle. Hier konnte ich meinen Elementestab nicht aufrufen, das Versteck war zu klein und für einen Überraschungsangriff alles andere als geeignet. Schließlich durchstöberte er das Gebüsch wo ich mich befand und packte mich triumphierend am Arm. Ich ließ vor Schreck einen Schrei los und er sah mich gehässig grinsend mit zwei roten Augen an. "Hab ich's dir nicht gesagt? Die Kleine ist hier" Der andere pfiff herum und kam zu uns herüber. "Na was für ein Fang, jetzt brauchen wir uns nicht mehr vor Kenshin zu fürchten" °Kenshin? Wer ist das? Gehört er der Organisation an?° Ich wollte ein wenig Zeit schinden. "Wer ist Kenshin?" "Unser Meister, dem wir dich ausliefern" "Und wie sieht er aus?" "Schwarz, gutaussehend und mächtig und er ist einer der stärksten Youkais hier in der Gegend" °Schwarz? Moment mal? War das Ruichi? Hies er als Dämon etwa anders?° "Ist sein Oberkörper mit so einem flauschigen Wollfussel bedeckt und trägt er einen schwarzen Fetzen unten um seinen Körper?" Der eine sah irritiert drein und dem anderen stand ein wenig leicht der Mund offen. Ich überlegte es mir anders, ich würde ein wenig schauspielern. "Ja...woher weißt du das?" "Aber ich bitte euch....das ist mein Verlobter, ach wie schön und ihr wollt mich zu ihm bringen, wie ich mich freue" Ich befreite mich aus dessen Griff und fing fröhlich an vor mich hinzutanzen. Alle beide verstanden nur Bahnhof! Sie hätten erwartet, dass ich sie auf Knien anbetteln würde, dass sie mich verschonen sollten. Tja Taktik und Köpfchen musste man eben haben. Plötzlich hatte ich einen Plan, wie ich mich hier geschickt aus der Affäre ziehen konnte. "Ach Jungs, wartete mal ich gehe mich schnell noch hübsch machen, damit ich eurem Meister auch recht gefalle" Die waren so blöd wie Minako! Nur noch blöder! Die fielen doch tatsächlich auf mein Geplapper herein und warteten, dass ich mich hinter den Baum verzog und was ausheckte. Ich konnte leises Geflüster hören. "Was ist wenn sie uns anlügt?" "Du hast recht, ich geh mal nachsehen" Gut, jetzt brauchte ich den einen nicht mehr zu rufen, er kam freiwillig! Ich stellte mich geduldig hinter den Baum und hatte zuvor einen etwas größeren Stein gepackt. Wenn er jetzt hier aufkreuzen würde, dann würde er 'Steinchen' sehen. Leise Schritte waren zu hören und im nächsten Moment holte ich aus und schlug ihn zu Boden. Der Arme! Er war noch nicht einmal darauf vorbereitet gewesen. Der andere hörte diesen dumpfen Schlag und schöpfte sofort Verdacht, sofort kam er ebenfalls angerannt und wieder gab es einen kräfigen Schlag und der zweite fiel bewusstlos zu Boden. Nun lagen zu meinen Füßen zwei bewusstlose Youkais und ich überlegte mir, was ich mit ihnen anstellen sollte. Sie waren nur bewusstlos, d.h. wenn sie aufwachen werden, war ich wieder dran und diesmal schlimmer als zuvor. Mir blieb also nicht anderes übrig als beide zu töten. Doch irgendwie schnürte es mir bei dem Gedanken die Kehle zu. Angewiedert starrte ich zu Boden und überlegte krampfhaft, als mir diese Aufgabe abgenommen wurde. Plötzlich horchte ich auf. Wölfe! Das Geheul von Wölfen drang an mein Ohr und ich befürchtete nichts gutes. Plötzlich als ich mich umsah, standen da schon eine rießige Gruppe von denen. Wenn ich an das letzte Mal zurückdachte, dann wollte ich hier lieber weg! Das Wolfsrudel kam immer näher auf mich zu und ich drückte mich so gut es ging gegen den Baum, der da hinter mir stand. Für eine Weile spielte ich mit dem Gedanken einfach den Baum hinaufzuklettern, aber seine Äste saßen ziemlich hoch. Tja ich saß wiedermal in der Patsche! Ein Wolf kam ganz nah an mich heran und flätschte die Zähne, während die anderen sich an den bewusstlosen Zwein zu schaffen machten. Plötzlich änderte der Wolf vor mir seine Mimik und seine Züge entspannten sich. Er roch an mir! Dann trat er ein paar Schritte vor mich und leckte mir die Hand. Was war denn jetzt los? Die anderen Wölfe hoben ihre Köpfe und starrten in meine Richtung, als sie schließlich losheulten. Ich hielt mir vor Entsetzen die Ohren zu und dachte mir so meinen Teil. Hatten die Tollwut? Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Shiro war doch der Anführer eines Rudels gewesen, er musste unter den Wölfen, so wie Sesshoumaru unter den Dämonen sehr bekannt sein, wahrscheinlich wurde er auf eine gewisse Weise verehrt. Und ich hatte ja auch Shiros Geruch auf meinen Händen und überall wo er mich berührte. Das mussten die gerochen haben und ließen deshalb von mir ab. Eine logischere Erklärung konnte ich mir jedenfalls nicht denken. Ich streichelte den Anführer dieses Rudels und stand dann zögernd auf. Zum Glück wurde ich nun nicht mehr beachtet und musste mir auch nicht mehr Gedanken um die Beiden, schon mittlerweile Toten machen. Ich ging ein paar Schritte zur Seite und lief dann wieder weiter. Ein paar Wölfe sahen mir noch hinterher, doch ich hielt nicht an, sondern ging weiter. Ich wollte schnellstmöglichst aus dem gruseligen Wald hinaus. Jetzt ging ich schon längere Zeit durch den Wald und begegnete niemandem mehr. Doch mir war total unwohl zumute. Die beste Idee war diese, morgen bei Tagesanbruch weiterzulaufen und jetzt erst mal auf einem Baum Zuflucht zu finden um die Nacht überschlafen zu können. Ich suchte mir also den Baum mit den niedrigsten Ästen und wollte hinaufklettern, doch das erwies sich als reinste Tortour. Nicht, dass ich unfähig war einen einfachen Baum hinaufzuklettern - als Kind hatte ich das ja öfters getan - Nein! Ich brauchte mich nur ein klein wenig zu bewegen oder die Hände nach oben zu strecken und mein Schlüsselbein meldete sich drastischsts zu Wort. Als ich mein Kampfanzug oben öffnete offenbarte sich mir ein schreckliches Bild. Mein Brustkorb und das Schlüsselbein waren komplett lila-blau gefärbt und dick angeschwollen. Ich brauchte die Stelle nur leicht zu berühren und eine Schmerzenswelle sondersgleichen raste durch meinen Oberkörper. Der Bruch musste schnellstmöglichst behandelt werden, sonst würde noch etwas schief zusammenwachsen und ich war für den Rest meines Lebens gezeichnet! Aber auf dem Boden schlafen konnte ich doch nicht! Wer weiß, was hier Nachts für Tiere oder Dämonen über den Weg liefen, für die war ich dann ein gefundenes Fressen! Als ich so in Gedanken war, was ich jetzt nun machen sollte, hörte ich ein paar Astarme knacksen. Das Geräusch kam ziemlich schnell näher und ich konnte einige Baumwipfel von weitem leicht zittern sehen, jedesmal wenn sich diese Etwas darauf fortbewegte. °Nein bitte nicht schon wieder, was soll ich denn jetzt machen?° Die beste Idee war wie immer diejenige, sich zu verstecken und so zu tun, als ob man selbst nicht wüsste, dass man anwesend war. Gedacht, getan! Ich versteckte mich hinter dem Baum und machte mich ganz dünn. Das Geräusch kam immer näher und mein Herzschlag ging immer heftiger und schneller. Ich hoffte inständig, dass dieser Jemand weiterhüpfen würde, doch wie immer - wenn mich das Glück verließ - trat genau das Gegenteil ein. Kurz vor der Stelle meines Baumes verstummte das Geräusch plötzlich. °Oh nein...entweder er hat mich gesehen oder gerochen° Ich wagte einen kleinen Blick in Richtung Baumwipfel und konnte aber nichts sehen. Da war niemand! Ich linste ein klein wenig mehr vom Baum hervor und konnte immernoch nichts erkennen. Das war doch bestimmt eine Falle! "Du brauchst dich nicht zu verstecken" "AAAAAHAAHHHHHHH" Mit einer schnellen Bewegung drehte ich mich herum und presste mich gegen den Baum. Als der erste Schock wich, erkannte ich wer vor mir stand. Ein Glück! Sesshoumaru! Vor Angst hätte ich mir fast in die Hosen gemacht, so erschreckt hatte er mich. Ich war so unendlich froh ihn vor mir stehen zu sehen, dass ich mich erst mal überzeugen musste, dass er es auch wirklich war. Ich ging einen Schritt auf ihn zu und berührte seinen Panzer. Tatsächlich, er war es! Erleichtert seufzte ich aus und fiel in seine Arme. Noch nie war ich so glücklich ihn zu sehen! "Wie habt ihr gewusst, dass ich hier versteckt war? Ich habe doch kaum einen Geruch" "Kaum, aber doch einen! Außerdem hat dich dein wildes Herzklopfen verraten" Ich sagte nichts mehr und wollte gerade die Augen schließen, als er mich von sich wegzog und vor sich hinstellte. Ein wenig verwirrt schaute ich drein. Er zog mein Kinn zu sich und roch an meinem Gesicht. Oh nein! Ich wusste doch, dass es so kommen würde. Dann sah er sich mein Gewand an und diesmal bedurfte es keinem geschnuppere. Seine Augen sprachen Bände. Ich musste wirklich komisch riechen. An den Lippen zugleich nach Kagome und noch intensiver nach Miroku. An dem Körper nach diesen beiden Idioten von vorhin und noch stärker nach Inu Yasha und an den Händen nach Wolf und wieder Kagome. "S-Senpai es ist nicht so w-wie ihr g-glaubt" "So? Dann erklär mir wie die verschiedenen Gerüche an genau die Stellen gelangen" "I-Ich....bitte Senpai seid eurem Bruder und seiner Gruppe nicht böse, sie haben mir das Leben gerettet. Ich wurde von diesem Diener von Ruichi...nein Kenshin entführt und wir gelangten an eine Schlucht. Kagome und ihre Truppe waren auch in der Nähe und haben uns gesehen. Dann hat Kagome einen Pfeil abgeschossen und der hat meinen Gegner umgebracht und ich fiel dabei durch die Wucht in die Schlucht ins Wasser. Inu Yasha hat mich aus dem Wasser gezogen und sie haben versucht mich zu reanimieren. Kagome hat es nach ein paar Zügen nicht geschafft und naja.....Miroku hat es auch versucht und hat es zum Glück hinbekommen. Inu Yasha hat mir dann sein Oberteil geliehen, weil ich komplett nass war und Kagome hat mir dann Kräuter besorgt, die meine Schmerzen lindern sollten" Jetzt schwieg ich und starrte in seine Augen. Glaubte er mir? Ich senkte geknickt den Kopf und starrte zu Boden, seiner Reaktion zu Folge, glaubte er mir nicht! Auf einmal jedoch öffnete er die Naht, die zu einem cleveren Reisverschluss ineinander verstrickt war und entblößte die Stelle meines Brustkorbes. Er betrachtete eine Weile diese schöne blaue Farbe auf meiner Haut und fuhr dann sachte darüber, was mich irritierte war sein Blick, er erinnerte mich an etwas. Ich zuckte gleich auf und ging ein paar Schritte zurück. Das tat weh! "Es ist ganz gebrochen" Zynisch antwortete ich ihm "Nein was du nicht sagst" Ich wusste auch nicht, warum ich auf einmal so sauer war, doch ich war es. Schnell knöpfte ich die Naht wieder zu und sah ihn an. Er war nicht angetan von meinem Ton gewesen und sah mich scharf mahnend an. Jetzt hatte ich überhaupt keine Lust mich mit ihm zu streiten und entschuldigte mich gleich. Damit war die Sache gegessen und er hiefte mich hoch und sprang wieder los. Es dauerte kaum 20 min. da gelangten wir zu den anderen. Rin und Minako schliefen schon, es war ja auch schon stockduster! Nur Jaken saß noch da und starrte abwesend in die Flamme. Als er uns sah, sprang er seinem Meister entgegen und begrüßte ihn stürmisch. Danach sah er zu mir herüber und musterte mich. Ich glaubte in dem Moment, dass Jaken wirklich etwas befürchtete. Doch sollte ich ihm die Wahrheit sagen? Er würde wahrscheinlich ausflippen! Ich sah ratlos zu Sesshoumaru hinüber, der aber nicht die geringsten Anstalten machte mir irgendwie zu helfen. Arroganter Großkotz! Was fand ich eigentlich an ihm so toll? Nichts! Doch genau in dem Punkt log ich mich an. Ich wusste ganz genau, dass ich für ihn etwas empfand, sogar sehr viel. Doch ich war irgendwie wütend gewesen und war es immernoch. Gerade wollte ich aufstehen um zu meinem Rucksack zu gehen, als ich von Sess gehindert wurde. "Bleib hier, dein Bruch muss versorgt werden" "Ich will mir nur was zu essen holen" "Das kannst du später" "Ich will aber jetzt" Er knurrte leise. Ich verzog die Augen zu schlitzen. Der erste Krach zwischen uns! Naja...wenn mans genau nahm, dann hatten wir ja öfter Streit, aber das war der erste Streit, seit wir zusammen waren. Ich war richtig mies drauf und ich hatte großen Hunger, mit seinem Verband konnte er warten, schließlich war ich noch am Leben und würde nicht in den paar Sekunden in denen ich zum Rucksack ging, abkratzen! Trotzig drehte ich mich um und ging zum Rucksack. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass er mich jede Sekunden am Nacken packen würde oder sonst irgendwelche Foltermethoden anwenden würde, doch nein! Stattdessen saß er nur da und sah mich aus wütenden Augen an. Langsam kramte ich in meinem Rucksack herum und suchte nach Essen. Doch meine Finger bekamen nichts essbares zu fassen. Mist! Das machte mich noch wütender und ich schleuderte den Rucksack von mir weg. Ich konnte mir mit einem Mal nicht erklären, warum ich solche Stimmungsschwankungen bekam. Woran lag das nur? Ich war doch noch vor ein paar Minuten froh gewesen, Sesshoumaru unbeschadet zu sehen und jetzt war ich wie eine bockige Zicke. Eine Weile saß ich einfach so vor dem Feuer da und fühlte die wohlige Wärme und das leise Knistern des Holzes, ich unternahm keine Anstalten zu ihm hinüber zu gehen. Ich zog meine Knie zu mir her und legte meine Arme mit Ach und Krach auf die Knie. Das schlimme war nur, dass ich wahrscheinlich genau wusste, warum ich so wütend war. Der Grund war Ruichi, ne mittlerweile Kenshin! Wie kam das bloß, dass ich immerwieder enttäuscht wurde? Ich hatte jemaden so vertraut, hatte mit ihm alle meine Probleme und Sorgen geteilt und jetzt wurde ich so hintergangen. Ich wusste selbst nicht warum, aber ich war weder traurig noch war ich verzweifelt oder heulte los. Das war das schlimme. Die Zeit hier im Mittelalter hatte mich verändert, hatte mich härter gemacht. Alles was ich dem Moment empfand war blanke Wut! Ich war wütend auf mich, wieso hatte ich ihm so viel anvertraut? Warum? Jetzt musste ich wie immer die Lizenz dafür zahlen. Was nahm sich dieser Typ eigentlich heraus. Er hatte mich mein ganzes Leben lang betrogen, auf eine Art und Weise auch missbraucht und mich benutzt und nun kam er mit einem schäbigen Heiratsantrag daher! Das war ja die Höhe gewesen. Als ich ihm ins Gesicht sah, konnte ich nur diese leeren Augen sehen, da war keine Regung von Gefühlen. Erst jetzt begriff ich so langsam und allmählich kamen all die Erinnerungen wieder. Sie wurden durch Sesshoumaru geweckt. Als er in dem Wald mir gegenüberstand hatte er auch in einer Art und Weise wie Ruichi zu mir gesehen. Ich nahm einen kleinen Stein vom Boden und warf ihn ins Feuer. Irgendwie musste ich mich ja abreagieren und das war nunmal die beste Möglichkeit. An Sessy wollte ich meinen Ärger jetzt nun wirklich nicht auslassen, ich war ihm sogar dankbar dafür, dass er mich gefunden hatte. Ich war so vollkommen in Gedanken und Erinnerungen versunken, dass ich nicht bemerkte wie Sess schon eine etwas längere Weile hinter mir stand und mich anstarrte. Seine Stimme ließ mich zusammenfahren. "Was ist mir dir los?" "Gar nichts" "Lüg mich nicht an" "Es ist alles ok, ich brauche nur ein wenig Ruhe von den heutigen Ereignissen" "Das ist nicht alles" Ich seufzte genervt. Musste er denn ständig alles von mir wissen wollen? Durfte ich denn keine Geheimnisse haben? Im Moment wollte ich jetzt wirklich nicht darüber reden. Stattdessen knüpfte ich an ein anderes Thema an. "Wie habt ihr bemerkt, dass die Kopie von mir nicht ich war?" Er war ein wenig erstaunt über die Wendung des Themas, ließ sich aber zu meinem Erstaunen doch auf eine Antwort ein. "Sie hatte nicht meinen Geruch auf ihrer Kleidung" Ich hob ein wenig überrascht eine Augenbraue. Daran hatte er sie entlarvt? Das war ja irre. Jaken hatte das Gespräch ebenfalls beobachtet und starrte nun entsetzt zu uns her. Ich hob ein weiteres Steinchen auf und schmiss es in die Flammen. Eigenartig, wenn mir früher Ruichi soetwas offenbart hätte, ich glaube da wäre ich vor lauter Verzweiflung am Boden zusammengebrochen, doch jetzt? Ich spürte nur so eine eigenartige Leere in mir, die mir Angst machte. War ich denn schon so gefühlskalt geworden? Hatte ich nicht ein bisschen Trauer? Ich ging in mich. Nein, definitiv nicht! Und das ärgerte mich so dermaßen, dass einen weiteren Stein aufhob und so weit es ging und mit aller Kraft wegschleuderte. Ich zog damit Sessys und Jakens Neugier auf mich. Irgendwie hatte ich jetzt die große Lust Jaken alles zu erzählen. Er wusste dass ich kein Mensch war, doch er wusste nichts von unserer heimlichen Liebschaft. Zögerlich fragte ich ihn. "Senpai? Soll Jaken eingeweiht werden?" "Wann gedenkst du deine Wunden zu versorgen?" "Mir doch egal! Mir ist so ziemlich alles egal! Ich könnte auch hier auf der Stelle abkratzen und mir wäre das vollkommen egal!" Erstaunt sah mich Sess an, natürlich zeigte er das nicht in dem Ausmaß wie andere, doch ich kannte ihn schon mittlerweile gut. "Und wie gelangst du zu dieser Erkenntnis?" Ich zuckte mit den Schultern und starrte immernoch geradeaus. So abwesend! Selbst mir machte das Angst, ich erkannte mich nicht wieder! "Ihr habt mir meine Frage noch nicht beantwortet, Senpai" "Tu was du für richtig hälst...aber der Bruch wird jetzt versorgt" Er setzte sich zu mir her und ich drehte mich langsam zu ihm. Jaken sog scharf die Luft ein und ihm klappte entsetzt die Kinnlade herunter, als er sah, dass Sess mein Oberteil auszog. Er begriff irgendwie nicht ganz. "M-Meister....was tut ihr" Ich stöhnte genervt auf und drehte mein Kopf zu Jaken hinüber "Schrei nicht so rum, du weckst die anderen auf....wenn du wissen willst was hier abgeht dann komm gefälligst herüber" Sofort setzte sich Jaken in Bewegung. Ich sah zu Rin und Shiro hinüber. Shiro wurde von Jakens Gebrüll aufgeweckt und Rin wälzte sich nervös herum. Als Shiro mich sah wedelte er vergnügt mit dem Schwanz und wollte schon laut losbellen, als ich ihm in letzter Sekunde das verbot. Er wurde sofort ruhig und sah mich mit treuen Augen an. "Shiro hat als erster erkannt, dass du nicht die richtige warst" Verwirrt drehte ich mich zu Sess. War das wirklich wahr? Hatte er das wirklich sofort bemerkt? Ich zuckte wieder merklich auf, als Sess die Stelle berührte, die so schön blau verfärbt war. Jaken saß schon neben uns und starrte mich dumm an. "Woher hast du das?" "Blitzmerker, von der Entführung natürlich" "Du wolltest mir was erklären" "Hmh, aber bitte schrei dann nicht herum...Minako und die anderen sollen es noch nicht mitkriegen, sonst gibt es ein Getratsche sondersgleichen" Er nickte kurz und wartete gespannt und auch irgendwie misstrauisch ab. Ich holte einmal kurz Luft und kam dann sofort zum Punkt. Ich redete nie gern um den heißen Brei, also auch jetzt nicht. "Ich bin bald Sesshoumarus Gefährtin" Ich glaubte so ziemlich, dass Jaken mit allem, nur nicht mit dem hier gerechnet hatte. Ich war mir sicher, er wäre umgeflogen, wenn er nicht gesessen wäre. Seine Augen waren weit aufgerissen und seine Kinnlade heruntergefallen. Anscheinend glaubte er mir nicht. "D-Das ist ein Scherz, nicht wahr? Mein Meister würde nie...ich meine ich hab nichts gegen dich....aber mein Meister würde niemals eine Gefährtin haben wollen...dafür kenne ich ihn schon zu lange" "Dann kennst du ihn zu schlecht" "Ich glaube es dir erst, wenn er es mir selbst gesagt hat" "Bitte" Ich zeigte mit einer Handschweifung zu Sesshoumaru. Er schien aber keine Anstalten zu machen, was eine Antwort anbelangte. Irgendwie war ich irritiert. Wieso sagte er jetzt nichts? "Siehst du! Ich habs gewusst, dass du lügst" "Jaken" "Ja Meister?" "Glaubst du dem Wort meiner baldigen Gefährtin nicht?" Jetzt hätte ich fast losgelacht. Jaken sah aus wie ein begossener Frosch! Unfähig auch nur irgendetwas zu sagen. Nach etlichen Sekunden fand er seine Sprache wieder "Nein...wenn das so ist.......natürlich nicht" Ich sah den beiden amüsiert zu. "Aua nicht so grob, das tut schließlich weh" Dämon, konnte er nicht vorsichtig sein? Ich sah wieder zu Jaken herüber. Irgendwie tat er mir richtig leid, die Nachricht musste ein echter Schock für ihn gewesen sein. "Ach komm schon Jaken....du warst doch eh schon misstrauisch was meinen Geruch von Sesshoumaru an meinem gesamten Körper betraf" Daraufhin erwiederte er nichts mehr, sondern starrte immernoch auf Sess. Der Arme, er war jetzt erstmal gezeichnet von dem großen Schock. "Ich bitte dich nur um eins Jaken, sag es dieser Minako noch nicht, sie muss es jetzt noch nicht erfahren" Jaken brachte kaum merklich wenigstens noch ein Nicken zustande, dann stand er auf und gesellte sich unter Schockzustand hinüber zur schlafenden Rin. Armer Jaken! Ich sah jetzt wieder zu Sessy zurück. Er war immernoch mit meinem Schlüsselbein beschäftigt. "Wie kam dieser Bruch zustande" "Ist ja eh egal" Er hörte mitten in seiner Arbeit auf und sah mich nun an. Irgendwie sagte mir mein Gefühl, dass dieses 'Ansehen' nichts gutes zu bedeuten hatte. Mir wurde mulmig. "Was?" "Du bist genervt und hitzig" Ich verschränkte nun leicht die Arme vor meiner Brust und blickte ihn gespielt lächelnd an. "So ich bin genervt? Wie wäret ihr denn drauf gewesen, wenn ihr die ganze Zeit von einem Gegner zum anderen laufen würdet? Wäret ihr da fröhlich und hättet Blümchen verteilt? Sicherlich nicht!" "So? Das hattest du mir gar nicht erzählt" Ach du Schande! Das wollte ich ihm doch gar nicht sagen, also heute war wiedermal echt nicht mein Tag. Ich schlug mir auf den Mund. Na jetzt musste ich ja auspacken, wenn ich nicht wollte, dass er es aus mir mit Gewalt heraustreiben würde. "Ja, da waren noch zwei andere Diener von Ruichi....ach was sag ich denn....Kenshin! Ich bin ihnen im Wald begegnet, deshalb hatte ich mich auch vor euch versteckt, denn ich hatte euch auch für irgendwelche Gesandte Kenshins gehalten" "Was war mit den zwein?" "Nichts" Er knurrte ganz leise. Also er konnte mir auch nicht sagen, dass er gut gelaunt war. "Hier ist anscheinend auch noch jemand schlecht gelaunt" Das war eher eine Feststellung, keine Beleidigung! Doch er schien das anders zu sehen, typisch! "Wenn deine Laune besser wäre, würden meine Nerven nicht dermaßen strapaziert werden" "Wie bitte? Ich bin also noch schuld, ich glaub ich flipp aus" Meine Laune war dermaßen auf Null, dass ich blitzschnell aufstand und mich wegdrehte. "Wo willst du hin" Diese Aussage war bedrohlich, doch mittlerweile hätte er mich schon kennen sollen, dass ich auf sowas nicht reagierte. "Dahin wo mich niemand nervt" "Du bleibst sofort stehen" Ich antwortete ihm nicht und ging zielstrebig weiter. Sollte er doch seinen Hintern bewegen, ich würde nicht stehen bleiben. Kaum hatte ich einen Schritt weiter getan, da stand er schon vor meiner Nase. Gewundert hatte mich das nicht. Ich blieb stehen und sah ihn nur wütend an. "Geht mir aus dem Weg Senpai" "Du gehst zurück" Ich holte tief Luft. "Nein wieso sollte ich auch?" "Weil ich dir etwas befohlen habe" "Ihr kennt mich schlecht, seit wann führe ich Befehle aus" Ich sah ihn immernoch sauer an und verschränkte wieder die Arme. "Wer sagte damals, dass er sich mir unterwirft?" Mein Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig. Ich musste fast lächeln und prustete dann auf einmal los. Keine Ahnung warum, aber ich fand das echt komisch. Unser erster Ehestreit! Und er hatte wie immer die meisten Asse. "Das ist unfair Senpai, mich jetzt daran zu erinnern. Ich gebe mich geschlagen! Aber jetzt lasst mich durch, ich will hier zur Quelle" Sein Gesichtsausdruck wurde milder und schließlich nahm er seinen gewohnten Gesichtsausdruck an. Keine Regung, aber wenigstens auch keine Kälte im Gesicht! Ich lächelte ihn verschmitzt an und gab ihn einen flüchtigen Kuss auf die Backe. Das hatte ihn sichtlich verwirrt. Jaken sah das ganze aus sicherer Entfernung und schüttelte nur den Kopf. Dann ging ich um Sess herum und in den Wald hinein. Ich hielt nur plötzlich an, als ich Sess' ruhige Stimme hörte. "Warte, ich begleite dich" Am liebsten hätte ich ein 'nicht nötig' geantwortet, aber das hätte nur wieder Konfrontationen gegeben, also ließ ich es sein. Ich nahm dankbar seinen mir ausgestreckten Arm an (in meiner FF hat er noch seine zwei Arme^^) Als wir an der besagten Quelle ankamen, zog ich mich hinter einem Gebüsch zurück, dabei hatte ich Sess aus den Augen gelassen, ein fataler Fehler, wie sich später noch herausstellen sollte. Jedenfalls zog ich mich unbemerkt aus und blickte nochmals nach rechts und links, ich wollte sichergehen, dass niemand einschließlich Sess vor meinen Augen auftauchte und huschte dann mit ein paar schnellen Schritten rüber zur Quelle. Mit einem Hopser war ich im Wasser. Mein Kopf tauchte unter Wasser und ich schwamm dort erst einmal paar Züge, als ich langsam an die Oberfläche stieß. Das Wasser war angenehm warm und gerade mal so tief, dass man im Stehen nur den Oberkörper sah. Nichtsahnend wie ich nunmal war, drehte ich mich sogleich um und bekam einen dermaßen großen Schreck, dass ich einen spitzen Schrei unterdrückte, aber rücklings zurückplumste. Vor mir saß Sess ebenfalls unbekleidet in der Quelle. Ich hatte einen dermaßen großen Schock, dass ich mich gleich entschuldigte, statt ihn zurechtzuschimpfen. "E-Es tut m-mir furchtbar L-Leid...ich habe euch nicht gesehen..i-ich gehe auf der Stelle" Ich drehte mich auf der Stelle um und wollte losmarschieren, als er mich aufhielt. "Bleib hier...setz dich" Ich dachte, ich hatte mich verhört? Jetzt entwich meinem Kopf eine heiße Dampfwolke und mein Gesicht war der einer Tomate wahrscheinlich gar nicht mehr unähnlich. Ich wusste nicht, was ich jetzt wohl tun sollte. Wenn er mich schon aufgefordert hatte, konnte ich doch nicht einfach so wegrennen. Also drehte ich mich brav und langsam um, als ich in der Bewegung innehielt. Das Problem war nur, dass ich stand. Mein Oberkörper war nackt! Und ich konnte ihn ja nicht wie er mit seinen langen Haaren bedecken, dafür waren meine doch entschieden zu kurz! Naja, er hatte mich ja schon des öfteren obenrum nackt gesehen, nicht zuletzt bei der Foltertour der Organisation. Ich gab mir einen Ruck und drehte mich um. Doch fast wäre ich vor Schreck wieder hingeflogen. Vor kurzem war er doch noch am anderen Ende der Quelle gesessen und jetzt stand er schon hinter mir. Ein normales Mädchen würde auf den Boden schauen, nur diesmal war es reichlich ungünstig dorthin zu sehen. Ok, das Wasser stand uns beiden bis zum Bauch, aber trotzdem! °Ok, nicht nach unten sehen Aika, nur nicht nach unten sehen, sieh dir lieber diesen schönen blauen Himmel heute Nacht an, ist der nicht schön?° Ich versuchte zum Himmel zu sehen und tat so, als ob Sess gar nicht vor mir stünde. "Bist du nun fertig?" Ich stutzte kurz erschrocken, als ich in sein Gesicht sah. Sein Gesicht triefte nur von Sarkasmus. Eingebildeter Dämon! Was glaubte er, wer er war? Einfach so in diese Quelle platzen und mich dann so zu verwirren! Und jetzt fragte er auch noch so unverschämt, ob ich fertig war! "Ja bin ich" Ich verschränkte die Arme vor meiner nackten Brust und ein leichter Rotschimmer legte sich um meine Wangen. Mir war das Ganze zugegebener Maßen ziemlich peinlich! Da ich nicht nach unten ausweichen konnte, blickte ich zur Seite. Kurz darauf wurde mein Kinn angehoben und wieder auf sein Gesicht zugedreht. "Es wird Zeit dass du ein paar Anstandsregeln lernst, damit du dich nicht auf dem Schloss blamierst" "Was? Achso das Schloss! Mir ist schon alles egal, also macht was ihr wollt" "Die oberste Regel ist die: Wenn du mit einem Youkai sprichst, sieh ihm stets ununterbrochen in die Augen, wenn du dein Blick senkst, oder ihm ausweichst bedeutet das, dass du dich ihm unterordnest und ihn für Höherrangig hälst" "Und wenn das stimmt?" "1. Bist du eine Youkaiprinzessin, alle anderen sind niedriger als du, ausgenommen diejenigen mit Adelstitel..." "...so wie du" "Genau, du begreifst schnell" Ich verdrehte genervt die Augen. Was wollte er denn? Ich hab ihm schon 1000 Mal gesagt, dass ich nicht blöd war! "2. Auch wenn du einen niedrigeren Rang hättest, würdest du ihm dadurch mit noch mehr Schwäche entgegenkommen" "Ok, ich habs kapiert, aber könnten wir uns nicht setzen? Erstens ist es mir furchtbar peinlich hier nackt vor euch zu stehen, bzw. umgekehrt und zweitens friert es mich" Er sagte daraufhin nichts, sondern deutete mit einer einladenden Geste mich zu setzen. Das tat ich auch, ohne zu überlegen. "Falsch" "Was denn? Ich hab mich doch nur hingesetzt" "Man ergreift die dargebotene Hand und bedankt sich mit einem Nicken" Widerwillig stand ich nochmals auf und lächelte gequält, ehe ich seine Hand packte, mich bedankte und wieder in die Quelle fallen ließ. Er tat es mir gleich. Endlich! Endlich, musste ich mich nicht mehr so schämen! Was für eine Erlösung. "Gehen wir weiter" "Meinetwegen" "Dein Gang sollte stets aufrecht sein, der Kopf 90° gegenüber dem Boden, deine Schritte sollten langsam und bedacht sein, damit strahlst du Würde aus" "Würde also! Gut und was noch?" Er sah mich eine Weile stumm an, doch mich störte das nicht, pah ich war heute sowieso so mies drauf, schlimmer konnte meine Laune schon gar nicht mehr werden! Da störten so ein paar Blicke auch nicht mehr! "Ja was denn noch? Wieso seht ihr mich so an? Hab ich irgendwo einen Pickel?" Immernoch keine Antwort. Was sollte denn das? Langsam wurde ich echt sauer. Stattdessen starrte er die ganze Zeit in mein Gesicht. "Deine Wunden sind vollständig verschwunden" Ich fuhr mir sachte mit dem Finger durch das Gesicht. Als ich meinen Oberkörper unter Wasser abtastete spürte ich auch keine Vernarbungen mehr. Stimmt! Sie waren weg! "Hmh scheint so...vielen Dank auch..." "...es tut mir leid, ich bin heute ein wenig kratzbürstig drauf, aber das legt sich wieder" Unweigerlich musste ich an meinen Pflegevater denken. Immer wenn ich sauer nach Hause kam, hatte er mich solange durchgekitzelt, bis ich nicht anders konnte als loszulachen. Ja das war schon eine Ewigkeit her. Wir hatten uns sehr gut verstanden. Ich sah zum schwarzen Himmel empor. Zahlreiche Sterne konnte man dort sehen, vielleicht wachte er ja über mich. Wer weiß? Vielleicht hatte ich ihm jegliche Glücksfälle zu verdanken. Einmal hatte er mich erwischt, wie ich und Cleo eines Tages auf unser Dach geklettert waren und dort rumalberten und die Sterne betrachteten. Er hatte uns gesehen, aber nochmal ein Auge zugedrückt! Wenn das meine Mutter damals gesehen wäre, sie wäre ohnmächtig geworden, vor Schreck und Entsetzung! Ja, was machte sie eigentlich? War sie glücklich mit ihrem neuen Leben? Fiel ihr die neue Sprache schwer? War sie schon guter Hoffnung? Und was machten alle meine Freunde in der Zukunft? Ging es ihnen alle gut? Vermissten sie mich sehr? Unweigerlich stand ich auf. Mir war es egal, ob er mich nackt sah oder nicht, schließlich waren wir sowieso schon so gut wie verheiratet. "Ich gehe mich anziehen" Er sah mir nach und sagte wieder nichts. Schnellen Schrittes ging ich hinter den Baum, wo ich meine Sachen gelassen hatte und trocknete mich erst ab, ehe ich in die frischen Klamotten schlüpfte. -------------------------------------------------------------- Sie machte ihm wirklich Ärger! Und das schlimme war, dass er sie dafür nicht bestrafen konnte, weil er verstand warum sie sich so aufführte. Sie war über den Schock mit Ruichi noch nicht ganz hinweg. Zwar zeigte sie es nicht und das war das erste mal, dass sie etwas wirklich geschickt versteckte, doch ganz täuschen konnte sie ihn nicht. Als er sie in dem Wald fand, war sie erleichtert und froh, doch mit einem Male hatte sich ihre Stimmung gewendet, warum? Es war ihm bewusst, dass es ihr Leid tat, dass sie sich ihm gegenüber so verhielt, doch er spürte auch ihren Schmerz! Auch hier in dieser Quelle, als sie zum Himmel sah konnte er ihren traurigen und nachdenklichen Blick sehen! Er glaubte zu wissen, dass sie heimweh besaß und es ihm gegenüber aber so gut es ging verschwieg. Normalerweise wäre sie nie vor einem "männlichen Wesen" nackt vorbeigegangen, aber genau das hatte sie getan. Für einen Moment hatte er fast geglaubt, dass es ihr egal war, doch dem musste er noch auf den Grund gehen. Sie besaß einen sehr zierlichen und schönen Körper, das musste er zugeben! Er hatte auch ihre verwirrte Reaktion bemerkt, als sie sah dass er in dieser Quelle saß. Doch sie war schon viel zutraulicher als sonst. Trotzdem besaß sie immernoch eine gewisse Distanzierung. Langsam stand er ebenfalls aus der Quelle auf und zog sich an. Ab morgen wollte er sie wieder trainieren, damit sie nicht ihre gewonnene Leistung wieder so schnell verlor, denn er ahnte dass gefährliche Zeiten auf sie zukommen würden und es konnte ja vorkommen, dass er ihr einmal nicht Schutz bieten konnte, dann musste sie sich selbst zu helfen wissen. Komisch, wie sehr sie ihn doch verändert hatte. Nie hatte er sich Sorgen um irgendetwas oder jemanden gemacht, mit Außnahme von Rin, die ihn schon seit längerer Zeit begleitete, doch das zählte nicht. Rin war ein Kind, sie aber war eine Frau. Er hielt nicht viel von Frauen, doch sie war so anders! Irgendetwas zog ihn magisch zu ihr an. Sie wusste dass sie eine Prinzessin war, jeder anderen Frau wäre das zu Kopf gestiegen, ihr nicht! Stattdessen ließ sie sich auch noch die Dehmütigungen dieser Minako gefallen, ebenfalls eine Tatsache, die ihn wirklich erstaunte. Geduld schien sie zu haben. Sie bildete sich nichts von ihrem Wesen ein und unterwarf sich ihm, so wie es sich normalerweise gehörte. Er musste wirklich zugeben, sie hatte ihn auf eine gewisse Art und Weise verändert! Doch er hatte die richtige Wahl getroffen, mit ihr und ihrem gesamten Wesen, sie war definitiv die Richtige. Er musste ihr jetzt nurnoch die wichtigsten Anstandsregeln beibringen, damit sie als seine Frau bestehen konnte, vor allen anderen im Schloss und schließlich vor ihren Hochzeitsprüfungen. Denn eine Heirat zwischen hochranigen Youkais wurde immer mit Prüfungen belegt. Sie musste beweisen, dass sie ihm würdig war. Doch das hatte noch eine Weile Zeit und sie war nicht dumm! Er war sich sicher, dass sie es schaffen würde seine Gemahlin zu werden! -------------------------------------------------------------- Ich hatte mich nun fertig umgezogen und ging vorsichtigen Schrittes zur Quelle. Saß Sess noch drinnen? Ich lugte von einem Baum hervor, doch ich sah niemanden. Wo war er nur? Vielleicht schon bei den anderen! Aber er hätte doch was gesagt, oder nicht? Vielleicht zog er sich irgendwo noch an? Ich ging vorsichtig weiter durch die Baumreihen und linste überall hin. Nichts! Rein gar nichts! Was ich jedoch nicht bemerkte, war Kenshin, der meine Schritte mit einem listigen Grinsen verfolgte und kurz darauf zum Lagerplatz verschwand. °Er wird sicher schon zum Lagerplatz gegangen sein° Nichtsahnend, was sich gleich für ein Szenario vor meinen Augen abspielen würde, begab ich mich langsam zum Lagerplatz. Ich ging durch den dichtbewachsenen Wald und war gerade am Ende des Waldes angekommen, als sich meine Augen weiteten und ich erschrocken stehen blieb. Vor meinen Augen stand......da stand Sesshoumaru...und...nein das konnte nicht sein! Das konnte ich nicht glauben....er küsste vor meinen Augen Minako! Vor lauter Schock und Entsetzen gaben meine Füße nach und ich rutschte an einen Baumstamm. Was sollte denn das? Wieso küsste er Minako? Deshalb konnte ich ihn nicht finden! Was war das nur für eine grausame Welt! Ich hatte für ihn, ja nur für ihn alles in meinem Leben aufgegeben. Meine Freunde, mein Leben, meine Liebe und schließlich mein Zuhause! Und er? Er ging fremd, auf Deutsch gesagt! Wut und Zorn mischte sich mit den herabfließenden Tränen. Ich war so wütend und so....verletzt! Ich war innerlich total zerrissen, das war nun wirklich zu viel des Guten. Erst Ruichi und dann Sesshoumaru! Konnte es denn noch schlimmer kommen? Ich drehte mich mit einem Mal um und lief so schnell mich meine Füße tragen konnten wieder in den tiefen Wald hinein. Mir war nicht bewusst, wohin ich lief, ich wollte einfach nur weg. Wieso war das Leben so grausam? Warum nur? Warum immer ich? Durfte ich nicht glücklich sein? War ich denn für immer bestimmt zu leiden? Immer mehr Tränen bahnten sich meine Wangen hinunter. Ich lief solange, bis ich über eine Wurzel stolperte und zu Boden fiel. Dort blieb ich eine Weile schluchzend liegen. Schmerzen verspürte ich am rechten Arm, ich war seitlich hingeflogen. Doch dieser Schmerz war nichts im Vergleich zu dem Schmerz, den ich in meinem Herzen verspürte. Ich dachte ich hätte ihm vertrauen können, ich hatte geglaubt, er wäre anders! Doch scheinbar hatte ich mich schon zum x-ten Male getäuscht. War daran der vorige Streit schuld? Ich wusste nicht wie lange ich schon auf dem erdigen Boden lag und heulte. Ich heulte einfach nur, heulte alles heraus, was ich immer zu verbergen versuchte. Wie lange konnte ich denn noch die Starke spielen? Jetzt war ja auch noch meine letzte Stütze gefallen. Nach einiger Zeit merkte ich wie mein Tränenstrom versiegte. Ich konnte nicht mehr weinen! Ich hatte in diesen Minunten oder Stunden, in denen ich jegliches Zeitgefühl verloren hatte, alles aus mir herausgeweint. Jetzt war ich vollkommen leer und ausgelaugt. Mein Kopf tat mir weh und das Hämmern in meinem Arm hörte immernoch nicht auf. Ich beachtete diese Dinge gar nicht! Jetzt hatte ich einen Entschluss gefasst! Ich würde wieder umkehren und ihm direkt ins Gesicht sagen, was ich von ihm hielt und dass ich mich von ihm trennen würde. Nie wieder würde ich einem Mann vertrauen! Nie wieder! Sie machten einem nur Kummer und Sorgen! Diesen Schmerz wollte ich nicht wieder erleben müssen! Es war aus und vorbei! Langsam stand ich wackelig auf und ging langsamen Schrittes durch den dunklen Wald, wenn jemand jetzt an mir vorbeigekommen wäre, hätte er mich für eine Irre gehalten. Meine Haare standen mir wild vom Kopf, mein weißer Kampfanzug wies mehrere braune Stellen auf und ich hatte einen Blick drauf, vor dem jeder davongerannt wäre. Es war purer Hass, kombiniert mit Verzweiflung! Eine eigenartige Leere gab dem ganzen den Rest. Schnurstracks ging ich weiter, bis ich am Lager angekommen war. Shiro bemerkte meine Ankunft und sprang mir freudig entgegen. Sesshoumaru war nicht mehr da. Minako saß glücklich am Boden, träumte vor sich hin und schenkte mir einen herablassenden und schadenfrohen Blick. Leise nuschelte ich meinem treuen Begleiter zu. "Shiro wir zwei werden nun eine längere Reise machen, ok?" Er rieb seinen Kopf an meinen Körper und ich streichelte ihn sachte. Da gerade kam Sess aus dem Wald. Er hatte etwas in der Hand, gut ich hatte auch gleich was in der Hand! Sie ballte sich zu einer Faust. Er ging geradewegs auf mich zu und blieb gut einen Meter vor mir stehen. Kurz musterte er mich. "Wo warst du? Und warum hast du geweint?" Ein kurzer Satz, der mich so zur Weißglut brachte, dass ich mich beherrschen musste ihm nicht gleich an die Gurgel zu springen. Stattdessen lachte ich hysterisch auf. "Eine Unverschämtheit mich überhaupt soetwas zu fragen, glaubt ihr ich wäre blöd und hätte euer Spiel nicht durchschaut?" Minako, die jetzt aufgesprungen war und sich glücklich an die Seite Sesshoumarus schmiegte, sah mich belustigend an. "Schrei gefälligst Sesshoumaru-sama nicht so an! Ich weiß gar nicht warum du so wütend bist, er hat mich doch nur geküsst" Sesshoumaru sah angewiedert zu Minako und befreite sich aus ihrer Umklammerung. Ich wusste gar nicht, warum er jetzt noch alles mit seiner vielsagenden Miene abstritt! Er tat ja so, als ob er nicht davon gewusst hätte. Ich spuckte vor Ekel auf auf den Boden. "Tut gefälligst nicht so unschuldig und steht dazu! Gebt es zu, ihr habt nur mit mir gespielt, die ganze Zeit über und ich hatte so großes Vertrauen in euch gehabt!" Sessys Miene spannte sich merklich an. "Wovon redest du?" "Ach ja? Ihr wisst nicht wovon ich rede? Soll ich euch auf die Sprünge helfen, in dem ich sage: Minako, Kuss? Na klingelts da oben?" "Ich weiß nicht wovon du sprichst" Ich wurde so wütend, dass ich ihm eine Ohrfeige verpasste. Feigling, ehlender Feigling! Er sollte gefälligst dazu stehen und nicht alles abstreiten! Ein Schlag ertönte und ich hatte ihm mitten ins Gesicht eine verpasst! Um es zu beschreiben, dieses Gefühl war herrlich und dann noch sein erschrockener Ausdruck, einfach himmlisch. Ich war nicht zimperlich gewesen, ein schöner Abdruck zierte nun seine rechte Wangenseite. Mein Gesichtsausdruck wurde bitter und wieder rannen einzelne Tränen herunter. Ich konnte Minakos entsetzten Ausdruck sehen, die sofort auf mich einschrie, was mir denn einfalle und wer ich glaubte, dass ich sei..bla bla bla! Ich hatte ihm nur eines zu sagen. "Es ist aus Senpai, ich hoffe ihr werdet mit Minako glücklich" Danach drehte ich mich sofort um und stieg auf Shiro. Ich gab ihm den Befehl schnellstmöglichst loszurennen, einfach irgendwohin, nur weg von ihm, weg von ihr! Ich drehte mich noch nicht einmal in seine Richtung um, zu groß war der Schmerz, der sich in meinem inneren wie eine Krankheit ausbreitete. Der Nachtwind wehte meine Tränen zur Seite. Shiro rannte ziemlich schnell, instinktiv verstand er mich. Ich hoffte, dass Sess mir nicht folgen würde! Ich hatte jetzt keinen Nerv mehr für das. Ich wollte einfach nur weg und wieder von neuem anfangen, so wie meine Ziehmutter das jetzt tat. Ich wusste auch nicht warum, aber meine Gedanken waren so klar, wie noch nie zuvor. Vielleicht war es einfach die grenzenlose Verzweiflung, die mich im Griff hatte. Vielleicht aber einfach nur der rießige Schock. Ich wusste nach Stunden endlosen Ritts immernoch nicht wo ich war, bzw. wie weit ich weg war. Ich befahl Shiro einfach in der Nähe eines Dorfes anzuhalten. Dort ging ich erst einmal hinein und setzte mich mit Shiro an einen Tisch. Keine Ahnung wie lang ich schon nichts mehr gegessen hatte, auf jeden Fall spürte ich schon ein ziemliches Stechen in der Magegengegend! Der Wirt kam sofort her und wies mit dem Finger auf Shiro. "Keine Sorge, er würde nicht einmal einer Fliege etwas zu leide tun und sollte er heute Abend auch nur einen Mucks von sich tun, dann bekommen sie von mir 100 Yen" Das meinte ich wirklich ernst. Der Wirt sah mich nur mit großen Augen an und ich konnte ihm ansehen, dass er hoffte Shiro würde wirklich einen Mucks tun. Dann bestellte ich was einfaches zu essen und verfiel wieder in Gedanken. Ich war mit meinen Nerven total am Ende. So ein großer Schock musste erst einmal verdaut werden. Aber wieso hatte Sess es zuvor abgestritten? Er hatte es so.......echt gespielt! Um ein Haar hätte ich es ihm geglaubt, doch das würde meinem Gesehenen widersprechen und ich hatte doch nicht Schizofrenie! Überhaupt, wo sollte ich denn jetzt hin? In meine Welt konnte ich nicht mehr zurück, wohin nun? Ich war wieder schon den Tränen nahe, als ich bekannte Stimmen hörte, die ebenfalls hereinspazierten. °Kagome, aber wie kommen die jetzt hierher?° Die Bude war nicht sehr groß und man konnte auf einen Schlag feststellen, wer hier saß. So kam es auch dass Kagome und die anderen mich erblickten. Kagome kam sofort besorgt zu mir herübergelaufen. "Aika-san! Da bist du ja, wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht" Ich blickte sie nur stumm an. Ein leises 'Keh' kam von Inu Yasha. Miroku und Sango setzten sich mit Kiara und Shippo an meinen Tisch. Jetzt war die kleine Runde eröffnet! Miroku fasste als erstes das Wort. "Wenn man dich hier so sieht, könnte man glauben, dass du gerade so einiges mitgemacht hast" Eine vereinzelte Träne rutschte mir heraus und Inu Yasha blickte sofort entsetzt zu mir herüber und fühlte sich schuldig. "H-Hör doch auf zu weinen....das war doch nicht so gemeint" Sango und Kagome kamen an meine Seite und nahmen mich in den Arm. Ich lehnte mich an Kagome und fing hemmungslos an zu schluchzen. Ich war so verdammt verletzt! Und ich war verzweifelt, ich wusste einfach nicht was ich tun sollte. "Beruhige dich doch Aika, was ist denn passiert, du bist ja völlig aufgelöst" "Ach Kagome....ich wünschte, ich wäre niemals hierhergekommen" Erschrocken blickte Kagome zu Sango. Diese zuckte kurz mit den Schultern, als sie mich fragte. "Willst du uns nicht erzählen was passiert ist, vielleicht können wir dir ja helfen" Ich schniefte und wischte mir die Tränen weg. "Nein, keiner kann mir helfen" Nach dem Satz entschied ich mich plötzlich um. Ich wusste nicht warum, ich hatte einfach das Bedürfniss meine Sorgen mit anderen zu teilen. So fing ich dann schließlich an. "Ihr wisst ja dass ich in Wirklichkeit kein Mensch bin" Allgmeines Nicken erfüllte die Runde. "Am Anfang hatten ich und Sesshoumaru uns richtig gehasst....doch mit der Zeit hegte ich Gefühle für ihn" Inu Yasha hatte es glatt nach hinten geworfen. Er rappelte sich auf und blickte mich aus fassungslosem Gesicht an. "Was? Mein Halbbruder? Ich glaub es nicht" Ich unterbrach ihn schnell, sonst hätte er wahrscheinlich so richtig losgelegt. "Jedenfalls war das auch bei Sesshoumaru so, er hat mir dann einen Antrag gemacht und ich hatte ihn angenommen" Jetzt waren die anderen völlig geschockt! Kagome rutschte gleich ein ganzes Stück von mir weg und Miroku und Sango starrten sich mit aufgerissenen Augen an. "Das ist ein Witz? Ich meine Sesshoumaru würde nie..." "...eine Frau nehmen, ich weiß...ihr seid nicht die ersten die das glauben" Inu Yasha verstummte sofort und blickte die anderen ratlos an. "Er hat also wirklich?" "Hat er" "Natürlich weiß er auch, dass ich eine Youkaiprinzessin bin und er hat seine Einstellung wirklich mir gegenüber im Vergleich zum Anfang geändert.....ich meine ich war glücklich und hatte ihm so vertraut, aber dann..." Kagome näherte sich mir wieder und streichelte vorsichtig meinen Rücken. "Was ist dann passiert?" "Ich kam gerade aus der Quelle....da sah ich wie Sesshoumaru eine andere geküsst hat...einfach so und er hatte behauptet, dass sie ihm auf die Nerven gehen würde, ich versteh das alles nicht mehr" Sango und Kagome sahen sich beide ratlos an und wussten nicht was sie davon jetzt halten sollten. Miroku kratzte sich nur nachdenklich am Kopf und Inu Yashas Miene war undefinierbar. Shippo und Kiara saßen beide nur da und blickten stumm vor sich hin. Es herrschte eine Weile Stille, als Kagome wieder das Wort ergriff. "Hast du ihn wenigstens zur Rede gestellt" "Hab ich, aber er hat so getan als ob er nichts davon wüsste und hat alles abgestritten....aber ich bin doch nicht blöd!" "Mhm" Inu Yasha fing an zu grübeln und blickte eine Weile nachdenklich auf den Tisch. "Ich halte normalerweise nichts von meinem Bruder aber sowas sieht ihm ganz und gar nicht ähnlich" Kagome sah irritiert drein. "Wie meinst du das?" "Naja es passt nicht zu ihm, das Verhalten meine ich! Er ist zwar kalt und unbarmherzig, aber etwas abstreiten was definitiv getan hatte ist nicht seine Art" Jetzt horchte ich auf. Inu Yasha kannte seinen Bruder also doch ein wenig, vielleicht könnte sie noch etwas herausfinden. "Bist du dir sicher Inu Yasha?" "Eigentlich schon......und Fremdgehen passt auch nicht wirklich zu ihm, in Sachen Liebe kenne ich ihn zwar nicht, aber wenn er sich für eine Sache entscheidet, ist sein Entschluss fest" Plötzlich fiel Kagome etwas ein und stürmisch fragte sie mich "Sag mal Aika, gibt es gewisse Gegner die du hast?" "Ja davon gibt es mehr als ich überhaupt zählen kann" "Mhm...es kann ja durchaus möglich sein, dass jemand dich hintergangen hat" "Wie meinst du das?" "Naja....überleg doch mal, wer könnte dadurch profitieren, dass du und Sesshoumaru wieder auseinander seid?" Plötzlich durchzuckte es mich wie ein Stromschlag. Natürlich! Das ich nicht eher dazu gekommen war! "Es gibt jemanden, der mich heiraten wollte und der Sesshoumaru im Weg stand....ein gewisser Kenshin" "Na siehst du!" "Aber ich weiß nicht ob er sich verwandeln kann" "Fakt ist doch, dass es jemanden gibt, der an der Trennung von dir und Sesshoumaru interessiert ist und sein Ziel scheint er offenbar erreicht zu haben" Ich wurde mit einem Schlag furchtbar traurig, wenn das wahr war, dann hatte ich Sess zu unrecht beschuldigt und ihn auch noch geohrfeigt. Jetzt war es sowieso aus! Sein Stolz würde mir das niemals verzeihen. Wieder bildeten sich Tränen in meinen Augen und Inu Yasha ergriff hastig wieder das Wort. "Jetzt warte doch mal, du hast doch gesagt du hast mit ihm geredet" Ich wischte mir die Tränen kurz weg. "Ja hab ich, aber ich habe ihn fast nicht zu Wort kommen lassen und stattdessen noch geohrfeigt" "WAAAAAAAAAAAASSSSSSSS?" Alle starrten mich verblüfft an. "Du hast ihn tatsächlich g-geohrfeigt?" "Ja ich war ziemlich enttäuscht" "Und dann?" "Bin ich einfach abgehauen und hatte ihm gesagt, dass es aus war" Staunen erfüllte wieder einmal die kleine Runde. Alle waren sprachlos und ich? Ich saß traurig da und wusste nicht so recht, was ich jetzt denken sollte. War das alles wirklich nur ein Trick gewesen? Das würde jedenfalls Sessys Reaktion erklären! Aber selbst wenn, er würde ganz bestimmt nicht mehr nach mir suchen! Ich hatte es jetzt wirklich selbst verbockt. Warum hatte ich ihn nicht ausreden lassen, vielleicht wäre dann alles ganz anders gekommen! Verzweifelt stützte ich die Ellbogen am Tisch ab und vergrub die Finger in meinen Haaren. Miroku sah mich mitfühlend an. "Du scheinst ihn wirklich zu lieben" "Mhm" "Wenn er dich wirklich lieben würde, dann würde er nach dir suchen" "Meinst du wirklich?" "Ja, falls er es wirklich ernst gemeint hat, dann würde er dich zurückholen, ganz einfach" "Für mich ist zur Zeit gar nichts mehr einfach, ich weiß nicht einmal was ich überhaupt noch denken, bzw. wem ich glauben soll" "Das glaube ich....wie wäre es wenn du für eine Zeit lang mit uns reist?" Ich sah ihn ungläubig an! Hatte er das jetzt ernst gemeint? "Wenn ich euch nicht zur Last falle...gerne, ich weiß sowieso nicht wo ich hin soll" Sango und Kagome starrten Miroku verblüfft an. Sango war die erste die ihre Sprache wiedergefunden hatte. "Das ist das erste Mal, dass Miroku einen vernünftigen Vorschlag gemacht hat" Miroku hingegen kratze sich verlegen am Kopf und meinte dann "Eine so hübsche Frau kann man doch nicht einfach links liegen lassen" Und während er den Satz sprach, tatschte er mich am Hintern an. Sofort bekam er von Sango und mir eine defitge Kopfnuss, woraufhin er platt am Boden lag. "Typisch" Das erste mal heute, lachte ich mal wieder! Der Anblick war einfach zu komisch! Wir aßen dann alle gemütlich und verließen die Bude wieder. Dann suchte Inu Yasha für uns einen geeigneten Schlafplatz und wir legten uns alle schlafen, jedenfalls fast alle! Ich und Inu Yasha blieben noch eine Weile wach und unterhielten uns über Sesshoumaru! Ich erfuhr über deren beiden Beziehung zueinander und noch viele andere Sachen, jedenfalls war bei mir an Schlaf nicht mehr zu denken! Irgendwo anders: -------------------------------------------------------------- Er war wirklich geschockt gewesen, über diese Ohrfeige, die sie ihm verpasst hatte. So wütend und verletzt wie heute hatte er sie zugegeben noch nie gesehen. Was hatte sie auf einmal? Und warum war diese Weib Minako so anhänglich und schaute ihn mit dauerhaften verträumten Blick an? Das wiederte ihn förmlich an. Er sah ihr hinterher wie sie auf dem Wolf verschwand! Tränen, er roch salzige Tränen, die der Wind von ihr wegwehte. Sie weinte! Was hatte sie vorhin gemeint, mit Minako, Kuss? Er hatte sich im Wald angezogen und hatte für sie jemanden auffinden wollen, den er aber leider nicht in seiner Behausung gefunden hatte. Kurz darauf kam er hier wieder an und fand sie total aufgelöst und mit ausdruckslosem Gesicht wieder. Er sah ihr noch nach, als sie durch den dichten Wald verschwand. Sie sagte, es wäre aus! Was sollte das ganze? Er berührte seine rechte Wange, die ein wenig rot geworden war, ehe er sich zu diesem Weib hindrehte. "Was ist hier los?" "Was soll schon los sein? Sie regt sich nur wegen einem einfachen Kuss auf, ich habe ihr von Anfang an gesagt, dass sie nie jemanden finden wird. Warum regt sie sich eigentlich so auf, als ihr mich geküsst habt?" Seine Augen verengten sich zu schlitzen, als sie weitersprach. Sofort vestummte sie und blickte ihn eingeschüchtert an. "W-Was ist denn Sesshoumaru-sama? Vorhin wart ihr doch noch so leidenschaftlich mir gegenüber und jetzt?" "Hat sie es gesehen?" "J-Ja schon, deshalb ist sie ja so wütend" Minako machte eine Miene, wie eine 5-Jährige, die nicht verstehen wollte, warum sich alle so aufführten. Er glaubte zu wissen, was vorgefallen war. Jemand musste sich als er selbst ausgegeben haben und das Szenario veranstaltet haben, als er weg war. Ihm kam schon ein Verdacht auf! Derjenige würde es mit seinem Leben bezahlen und diesmal endgültig! Wenn er richtig in seiner Theorie lag, dann musste er denjenigen sofort ausfündig machen, denn sie würde sich nicht weit von ihm befinden! Unwillkührlich knurrte er, derjenige hatte es doch wirklich geschafft, sie da zu verletzten, wo sie am meisten verwundbar war. Er konnte sich schon ausmalen, wie ihr jetzt zumute war. Hoffentlich würde sie nichts dummes anstellen und nicht voreilig handeln. Er musste ihr jetzt wirklich vertrauen, denn als erstes musst er diesen Kenshin ausfündig machen, um ihm heimzuzahlen, was er ihr angetan hatte. -------------------------------------------------------------- Inu Yasha und ich unterhielten uns noch sehr lange Zeit und ich kam zu dem Entschluss, Sesshoumaru für eine gewisse Weile erstemal nicht wiederzusehen! Ich wollte jetzt einfach nur ein wenig mit der Gruppe reisen und alles andere vergessen. Doch insgeheim fragte ich mich schon, ob Sess wirklich herkommen würde um mich zurückzuholen! Mirokus Theorie war da wirklich nicht schlecht gewesen. Ich wollte zwar nicht, dass Sess mich fand, aber andererseits wollte ich es doch und ach es war zum Haare ausraufen! Das beste würde sein, dass ich erst mal schlafen sollte, mit einem neuen Morgen würde hoffentlich auch ein klarer Kopf werden. Doch wenn ich schon im Voraus gewusst hätte, was die nächsten Tagen alles auf mich zukommen würde, wäre ich nicht so friedlich eingeschlafen........! Und wieder ein Kappi fertig ^-^ So ihr dürft jetzt fließig kommentieren und nicht vergessen, die Stellen die euch gefallen haben oder eben nicht, fürs erste sage ich erst einmal dankeschön, dass ihr das Kappi wieder gelesen habt und bis zum nächsten Mal^^ Aoko_ Kapitel 19: Gomen nasai....verzeiht ihr mir? -------------------------------------------- So liebe Leute, ein neues Kappi und neue Bilder sind hochgeladen, ich hoffe es gefällt euch, danke für die aufbauenden Kommis, nur wegen euch schreibe ich so schnell weida^^ -------------------------------------------------------------- Als ich in der Früh aufwachte, ging die Sonne gerade mal auf. Ich war die Zweite, die aufgewacht war! Inu Yasha saß an einem Baum gelehnt und sah mit verwundertem Ausdruck zu mir. Suchend blickte ich mich um, alle schliefen noch! Ich ging zu Inu Yasha hinüber und lehnte mich ebenfalls an seinen Baum. Er sah mich prüfend von der Seite an. "Du bist ziemlich früh wach" "Bei Sesshoumaru bist du das gewöhnt" Ich versuchte zu lächeln, was mir aber nicht richtig gelingen wollte, Inu Yasha sah das sofort. "Mach dir keinen Kopf! Ich würde einfach an deiner Stelle an Mirokus Theorie festhalten und falls er doch nicht kommen sollte, dann hast du wenigstens Gewissheit" Ich saß stumm neben ihn und blickte mit trauerndem Gesicht zu Boden. Vögel zwitscherten in unserer Nähe. Dann plötzlich wieder ein Satz von Inu Yasha "Ich kann es einfach nicht fassen....Sesshoumaru und du....das wird mir immer ein Rätsel bleiben" Ich sagte immer noch nichts und rupfte einen Grashalm nach dem anderen ab. Meine Stimmung war unter dem Nullpunkt. Aber vielleicht sollte ich wirklich mal abschalten und die Reise mit dieser Gruppe fortsetzen. Was hatte ich schon zu verlieren? Sesshoumaru wollte ich nicht sehen, bzw. wollte ich schon, aber ich war mir selber nicht mehr sicher über meine Gefühle und Cleos Truppe hatte ich auch schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen. Das Leben ist ja so schön! "Du hast recht, ich genieße einfach euere Gesellschaft" Kurz darauf wachten auch die anderen auf und wir setzten unseren Weg fort. Das ging jetzt schon mittlerweile etliche Tage so weiter. Ab und zu besiegten wir einen Dämon, aber hauptsächlich hatten wir alle miteinander Spaß. Doch irgendwie schlich sich ein leiser Schmerz in meine Brust. Es waren jetzt schon volle 5 Tage vergangen, Sesshoumaru hätte mich in dieser Zeit locker ausfindig machen können. Hatte Miroku also recht? War ich für ihn wirklich nur ein Spielzeug gewesen und somit jetzt abgeschrieben? Inu Yasha und Kagome gingen beide vorne und Miroku hatte mit Sango zu tun. Nur Shippou ging hinten mit mir. Er sah meine traurige Miene und fragte sofort ohne um den heißen Brei zu reden. "Was ist denn Aika? Warum siehst du so traurig aus?" Ich blickte irritiert zu dem Kitsune hinunter und lachte dann auf einmal, das war das erste Mal seit Tagen dass ich ein ehrliches Lachen zustande brachte. Er sah mich nur schief an und fragte erneut "Wieso lachst du denn jetzt?" "Ach nichts Shippou, du hast mich nur gerade an etwas erinnert" "Was denn?" "Du hast fast genau den selben Blick wie Cleo wenn sie unverständlich dreinblickt" "Ach so" Ich tätschelte ihm auf den Kopf und er sprang auf Shiros Rücken. Der Arme, er hatte ja auch kurze Beinchen und musste so lange mit der Truppe herumreisen. Wir machten an einem kleinen Fluss Rast und Kagome, Sango und ich verzogen uns zu einem "Frauengespräch" während die Männer etwas zu essen besorgten. "Sesshoumaru ist jetzt immer noch nicht aufgetaucht, derweil hätte er uns in 5 Tagen schon längst ausfindig machen können" "Hmh" Kagome schien etwas besorgt dreinzublicken und wurde dann von einem Augenblick auf den anderen richtig sauer. "Ich fass es nicht, immer das gleiche Problem mit den Männern, nie sehen sie dass wenn sie etwas sehen sollen und meistens checken die nie was Sache ist.....aber dann einen hängen lassen, die sind einfach alle gleich" Sie stemmte ihre Hände in die Hüften und blickte sauer drein. Insgeheim gab ich ihr Recht. Doch es schmerzte mich sehr, wenn ich daran denken musste, dass Sess genau wie jeder andere war. Warum holte er mich nicht zurück? Hatte er mich wirklich nur benutzt? In diesem Moment wurde mir die bittere Wahrheit klar. Sess hatte ausgeprägte Fähigkeiten, es wäre ein leichtes für ihn gewesen meine Spur aufzunehmen, das hatte er schon etliche Male bewiesen. Das ließ also nur einen Schluss zu: Er wollte mich entweder von Anfang an nicht oder nicht mehr! Ich war so verzweifelt, dass ich meine Hände in den Haaren vergrub und meinen Kopf auf die Knie bettete. °Nicht weinen Aika, du warst doch immer allein, es hat sich nichts verändert, alles bleibt beim Alten° Ich musste mich wirklich stark zusammennehmen um nicht loszuheulen. Irgendwo hatte ich auch meinen Stolz und falls ich ihn nochmals irgendwann treffen sollte, müsste ich schon über den Berg sein. Er sollte sehen, dass ich ohne ihn ebenfalls zurechtkam und nicht, nein nie auf ihn angewiesen war. Kagome und Sango bemerkten mein stummes dasitzen und gingen sofort auf ein anderes Thema ein. Plötzlich hob ich den Kopf freudestrahlend und tat so als ob nichts gewesen wäre. "Ach was reden wir denn hier Mädels, mir macht es rein gar nichts aus, dass wir nicht mehr zusammen sind...meine Güte, andere Mütter haben auch hübsche Söhne und jetzt Schluss mit dem Gelaber" Ich tat fröhlichen Mutes und ging schon mal Voraus zu Inu Yasha und dem Rest. Kagome und Sango sahen sich beide perplex an, ehe Sango langsam antwortete "Ohje, es hat sie ganz schön arg mitgenommen, dieses gespielte Lächeln vorhin....ich weiß nicht, es verletzt sie mehr als sie zugeben will" Kagome nickte langsam. "Da hast du wahrscheinlich Recht, Sango! Gehen wir zu den anderen hin, sonst stellen die noch was an ohne uns." Wir aßen alle gemütlich zu Mittag und waren gerade in ein Gespräch vertieft als Inu Yasha auf einmal aufhorchte. Kagome zuckte auch ebenfalls und sah in Richtung Wald. "Was ist denn mit euch los?" "Spürst du das denn nicht?" Kagome sah mich fragend an. Auf einmal nahm ich mehrere starke Auren wahr, vor allem eine fiel ganz besonders auf. Was hatte das zu bedeuten? "Wer ist das? Ich spüre eine sehr starke Aura und andere auch" Plötzlich ein Knurren Inu Yashas. Dieses Knurren erinnerte mich wieder leicht an Sesshoumaru. "Naraku! Und er hat diesmal Verstärkung mitgebracht" "Wer ist das Kagome?" "Einer der stärksten Hanyous! Er ist sehr mächtig und ein ernstzunehmender Gegner, ich fürchte wir kommen um einen Kampf nicht Drumherum" "Klingt böse" "Wird es auch bestimmt" In weniger als einer Sekunde stand die ganze Truppe inklusive mir beisammen und jeder hatte seine Waffe in der Hand. Im Moment verwandelte ich mich lieber nicht, wer weiß...vielleicht würde ein Blitzangriff dann erfolgen, während ich mich verwandelte! Aus dem Wald traten viele Bienen auf...NEIN! Riesenhornissen! Und hinter ihnen ein Mann mit braunen, langen Haaren und.....mir verschlug es dem Atem! Das konnte nicht sein! Das durfte nicht wahr sein! Ich verzog meine Augen zu Schlitzen und blickte noch mal in die Richtung um sicherzustellen, dass er es auch wirklich war. Eindeutig! Diese feige Ratte! Ein lauteres Knurren von Inu Yasha. "Wen hast du diesmal mitgebracht Naraku du Feigling? Hast wohl Angst, dass du es nicht mehr allein gegen mich packst hä?" Ein Lachen von diesem Mann mit den braunen Haaren. Sein Gesicht war sehr bleich und seine Augen ausdruckslos...wieder diese Erinnerung an Sess. Verdammt, ich wollte doch nicht mehr an ihn denken, aber was sollte ich denn machen, wenn mich alles an ihn erinnerte? "Das hier Inu Yasha....ist ein neuer Verbündeter also heiß ihn herzlich Willkommen" "Spar dir dein Geschwätz Naraku und kämpf" Ich blickte immer noch mit erschrockenen Augen zu seinem Begleiter, das war definitiv Kenshin! Im gleichen Moment sah er zu mir her. "Na Aika meine Süße? Willst du nicht in meine Arme kommen? Ich habe dich so sehr vermisst" Die ganze Truppe drehte sich perplex zu mir herum. "Du kennst ihn Aika?" Kagome sah mich staunend an und wusste nicht was sie noch sagen sollte. Mir war im Moment gar nicht wohl zumute. "Ja Kagome, er ist einer meiner Feinde...aber Schluss damit, es wird gleich richtig ernst" Kenshin tat beleidigt. "Och nicht doch mein Schatz! Ich bin doch nicht dein Feind! Sag, wie kommst du und Sesshoumaru zurecht? Wo ist er eigentlich?" Jetzt war ich diejenige die knurrte. "Das geht dich nichts an Kenshin!" Er legte eine Hand unter sein Kinn und tat nachdenklich. "Hmmm? Könnte es sein, dass er Minako geküsst hat?" Ich wusste es! Er war derjenige der mich hintergangen hatte und nicht Sess. Dieser widerliche Mistkerl, wie hätte er denn sonst Wind davon bekommen sollen? Die Vögel haben's ihm jedenfalls nicht gezwitschert! "Das wirst du büßen Kenshin" Er lachte amüsiert auf und ich nutzte die Gelegenheit und verwandelte mich. Alle Augenpaare waren auf mich gerichtet. Sogar Naraku sah mit Staunen meiner Verwandlung zu. "Elementstab erscheine" Sofort lag der grüne Metallstab in meiner rechten Hand. Ich war wütend, jetzt und hier wollte ich mit Kenshin kämpfen und wenn ich draufging! "Los...kämpfen wir" Ein Nicken erfüllte die Runde, ehe Naraku auch schon angriff. Kenshin ging auf mich los. Zwei heftige Kämpfe entbrannten. Am Anfang sah es für mich gar nicht mal so schlecht aus. Ich konnte mit ihm gut mithalten und zeigte keinerlei Schwäche. Was ich aber nicht mitbekam war die Tatsache, dass er mich immer weiter von Kagome und den anderen wegdrängte. Ich war so mit dem Kampf beschäftigt, dass ich das gar nicht so richtig mitbekam. Als ich schließlich keinen mehr sah, geschweige denn hörte machte es bei mir klick. Kenshin blieb auf einmal stehen und beäugte mich von unten bis oben. "Jetzt Prinzessin, sind wir endlich allein" Mir wurde irgendwie schlecht. Wie er das aussprach, es war so ekelerregend! Ich befürchtete nichts Gutes. Doch diesmal würde kein Sess hier sein, der mir meinen Hintern rettete, ich würde entweder allein gewinnen oder allein sterben! "W-was soll das heißen? Glaubst du ich hätte Angst vor dir?" Er lachte wieder auf und ich ging einen Schritt zurück. "Nun, du bist sehr stark geworden Aika...stärker als ich gedacht habe" Jetzt ging er ein paar Schritte nach vorne. Instinktiv ging ich die Schritte die er nach vorne tat, zurück. Er ging sehr langsam und sah mich unentwegt an. Jetzt lief mir doch ein leichter Schauer herunter. So wie er sich bewegte, wie er mich ansah, glich er einem Psychopaten! "Lass mich in Ruhe Kenshin" "Aber, aber Prinzeschen, du wirst doch nicht doch noch Angst bekommen haben?" "Nein" Ich konnte nicht mehr rückwärts gehen. Ein Baum berührte meinen Rücken. Mist, was jetzt? Kenshin trat immer noch langsamen Schrittes auf mich zu. Ohne weitere Überlegungen drehte ich mich um und wollte wegrennen, als ich - wie schon oft auch bei Sess - gegen ihn prallte. Er sah mich leicht amüsiert an und packte mich sanft an den Schultern. "Wer wird denn hier wegrennen Aika? Ich tue dir doch gar nichts" "Noch nicht, aber bald... so wie ich dich kenne" Seine Lippen verzogen sich zu einem leichten Grinsen. "Weißt du, du bist wirklich nicht die Aika, die ich noch vor ein paar Monaten kannte....du bist reifer geworden, erwachsener, dazu unglaublich schön und intelligent. Es wäre die pure Verschwendung dich jetzt gehen zu lassen" Ich wollte mich aus seiner Umklammerung befreien, doch mit einem Male packte er ziemlich fest zu und drückte mich gegen die Baumrinde. "Deshalb Prinzessin, wirst du meine Frau werden und mit mir kommen" "Nie im Leben, lass mich los" Doch es war schon zu spät. Er legte seinen Zeigefinger auf meine Stirn und ein kurzes Licht flammte auf, dann nur noch Dunkelheit.......... ------------------------------------------------------------- Es waren mittlerweile 5 Tage vergangen und dieser Kenshin war nirgendwo zu entdecken! Wenn er ihm über den Weg laufen würde, dann wäre das die letzte Begegnung gewesen. Während er mit einer hohen Geschwindigkeit die Wälder durchstreifte, kam ihm einmal der Geruch von ihr unter die Nase, dazu noch ein anderer, der von Inu Yasha. Sie war also wieder zu dieser Gruppe gestoßen! Eigentlich war er gar nicht angetan davon, doch sie war wenigstens etwas in Sicherheit, während er weiterhin nach ihm suchte. Das ging jetzt schon fünf Tage lang. Doch genau am fünften Tag spürte er etwas seltsames, etwas wie einen inneren Hilfeschrei, der von ihr stammte. War sie etwa doch in Gefahr? Wieso hatte er dieses komische Gefühl gehabt? Er überlegte es sich anders. Er würde sie als erstes ausfindig machen, um sicherzustellen dass es ihr gut ging. Er folgte ihrem süßlichen Duft und kam gerade unpassend zu einem Kampfplatz zwischen seinem Halbbruder und diesem Halbdämon Naraku. Seine Augen streiften den Schauplatz, doch nirgends auch nur eine Spur von ihr. Sein Halbbruder schien heftige Probleme mit Naraku zu haben, seine menschlichen Begleiter waren alle schon am Ende mit den Nerven oder ihrem Körper. Gerade wollte er sich umdrehen, als ihm ein wichtiger Satz zu Ohren kam. "Sango!" "Ja Kagome? Ich kann nicht...Miroku er ist verletzt" "Darum geht es nicht...wo ist Aika?" "Keine Ahnung ich habe sie aus den Augen verloren, dieser komische Typ ist doch auf sie losgegangen" "Mist! Wir müssen sie sofort suchen!" "Kagome....im Moment ist es wichtiger Naraku zu besiegen" Sie senkte ein wenig den Kopf, als sie dann flüsternd meinte. "Wahrscheinlich hast du Recht" Nun gut! Eigentlich hatte er nicht vorgehabt dieser erbärmlichen Mischlingstruppe zu helfen, aber vielleicht konnte er noch mehr von ihnen herausbekommen, wenn Naraku erst einmal abzog. Er zog sein Schwert Tokijin und ging auf Naraku los. Dieser erst irritiert, wich seinem Schlag in letzter Sekunde aus, ehe er sich in einen Wirbelsturm einhüllte und mit einem 'Na warte wir werden uns noch wiedersehen' verschwand. Sesshoumaru hingegen ging zu Kagome und packte sie am Kragen. Sie bekam Panik und schrie nach Inu Yasha. "Kagome...Sesshoumaru lass sie los, sonst wirst du es bereuen" Ihn hingegen ließ das kalt. Sein schwächerer Halbbruder konnte ihm nicht drohen, er war ihm körperlich, sowie geistig unterlegen. "Spar dir deine Kräfte Inu Yasha, ich will lediglich wissen wo meine Gefährtin ist" Inu Yasha klappte die Kinnlade herunter. "Dann ist es doch wahr! Ich dachte sie hätte Witze gemacht" Er verengte seine Augen zu Schlitze. Mit einem scharfen Ton wendete er sich dem hilflosen, schwarzhaarigen Mädchen vor ihm zu. "Wo ist sie?" Sie bekam Panik und starrte ihn mit erschrockenen Augen an, ehe sie stotternd in Gang kam. "Ich weiß e-es n-nicht! Naraku hat uns angegriffen und noch so ein Typ, Kenshin glaub ich hieß er.....er hat gegen Aika gekämpft und als wir uns umdrehten, da war sie schon nicht mehr da" Abrupt ließ er sie los und sie landete unsanft am Boden. Inu Yasha kam sofort zu ihr hinübergeeilt. "Geht es dir gut Kagome?" "Mhm" "Ich weiß wirklich nicht was sie an ihm findet, er ist nicht gerade der netteste Typ und sanft ganz und gar nicht" "Das habe ich zufällig gehört Inu Yasha und wäre ich nicht im Moment beschäftigt, so hättest du jetzt dein letztes Testament gemacht" Sofort verstummte Inu Yasha und sah dem weggehenden Youkai hinterher. Sesshoumaru war wütend, er hatte ihnen geholfen Naraku zu vertreiben ohne Gegenleistung, er war genauso schlau wie vorher auch. -------------------------------------------------------------- Cleo's Sicht: ------------------------------------------------------------- Ich rannte verzweifelt auf meinem Wolf durch den Wald, etwas furchtbares war passiert, was nicht hätte passieren dürfen! Ich war vollkommen verzweifelt und musste Sesshoumaru aufspüren um mit seiner Hilfe Aika zu befreien. Was war nur vorgefallen, dass er sie hatte alleine gelassen? Sie schwebte in Lebensgefahr und noch dazu wurde sie missbraucht! Ihre Macht wurde missbraucht! Verraten hatte es ihr, ihre Kette....sie hatte geleuchtet und ihre Blume in der Kette ging langsam ein. Sie erwartete furchtbares! Äste schlugen ihr ins Gesicht und rissen ihre Haut auf, doch das war jetzt völlig unwichtig. Aika war in viel größerer Not und sie musste Sesshoumaru so schnell wie möglich finden. Immer wieder trieb sie ihr Schutztier an, schneller zu laufen und irgendwann erreichte sie mit ihren Freundinnen, die ebenfalls mitgekommen waren, die Lichtung wo sie ihn sah. Mit letzter Kraftanstrengung schrie sie seinen Namen. "Sesshoumaru-sama...bitte bleibt stehen" Sofort drehte sich der Angesprochene um und starrte in ihre Richtung mit hochgezogener Augenbraue. "Bitte...wartet ich habe wichtiges mit euch zu besprechen" Wir ritten ganz nahe an Inu Yashas Truppe heran und von dort aus hielt ich an und stieg von meinem Wolf herunter. Ich stolperte die ersten Schritte und kam neben Sesshoumaru zum stehen. Ich musste erst einmal Luft holen, so außer Atem war ich. Währenddessen starrte er abwartend auf mich herab und wartete auf die Erklärung für seine Aufhaltung. Ich begann stockend. "Aika...ich weiß wo sie ist...sie....Lebensgefahr!" Seine scharfe Stimme ließ mich erschrocken zusammenfahren. "Atme durch und sprich dann" Ich holte noch einmal tief Luft und sah ihm dann ernst in die Augen. "Aika schwebt in Lebensgefahr...jemand hält sie gefangen und missbraucht sie" "Wer" "Ich weiß es nicht, ich weiß nur dass ihre Macht missbraucht wird und das schlimme Folgen haben wird...wir müssen sie sofort finden" Ein Knurren seinerseits, ehe er sich abwandte und wieder losgehen wollte. "Wartete doch, ihr wisst doch gar nicht wo sie ist....ich kann sie aufspüren mit meiner Kette" Er ging weiter, ließ sich jedoch zu einer weiteren Antwort herab. "Dann geh voraus" "Zu viert werden wir nichts ausrichten können, es ist besser wir nehmen Inu Yashas und meine Truppe mit" "Ich benötige keine Hilfe" Jetzt kochte ich fast. Mit mir ging langsam der Verstand durch. Aika war hier am Leiden und dieser Großkotz tat so, als ob ihn das völlig kalt ließ. Was fand sie nur an ihm? Ich schrie ihn an. "Zum Kuckuck bleibt stehen ihr arroganter Großyoukai!!!!!!!!!! "Ihr werdet nicht gegen sie ankommen, sie wird viel stärker sein als ihr, wenn nicht als wir alle zusammen! Ihre Macht wird von einem Gegner genutzt und in böse Energie umgewandelt, sie wird noch stärker werden als bei eurer letzten Begegnung" Versuchte Yuri ihn zu überzeugen. Das hatte gesessen. Er drehte sich um und starrte uns mit gefährlichen Augen an. Mir war das egal, trotzig sah ich ihn an und verschränkte die Arme vor meiner Brust. "Woher willst du das wissen" "Ich kenne Aika jahrelang und dieses Zeichen ist eindeutig das schlechteste was ich bis jetzt gesehen habe, wenn sie euch also wenigstens ein bisschen was bedeutet, dann solltet ihr nicht so sorglos abhauen....sie wollte sich mit mir außerdem in Verbindung setzen, die Verbindung wurde jedoch gekappt und sie hat geschrieen" Jetzt hatte ich ihn getroffen. Seine Hand ballte sich zu einer Faust und er knackte mit den anderen Fingern. "Gehen wir" Zufrieden über mich selbst gingen wir langsam los. Kagomes Truppe ebenfalls. Am Anfang hatten sie erst geschockte Gesichter gemacht, begriffen jedoch alle sehr schnell, dass es sich hier um eine ziemlich ernste Sache handelte. Wir gingen gerade los, als Kaori auf einmal stehen blieb und in Richtung Norden sah. Sesshoumaru und ich taten es ihr gleich. Sie sprach genau das aus, was ich vermutet hatte. "Ich glaube, wir brauchen nicht mehr suchen....sie kommt" Kagome schlug sich die Hand vor den Mund und ging entsetzt ein paar Schritte zurück. Ebenso die anderen. "Das kann nicht sein....das hier ist eine viel zu mächtige Aura...und noch eine andere ist bei ihr" Ich sprach nur zögerlich und sah Sesshoumaru unentwegt an. Seine Miene verriet nicht die geringste Regung. "Das werden wir gleich sehen" -------------------------------------------------------------- Als ich aufwachte fand ich mich in einer Art Höhle wieder. Was war nur geschehen? Ach ja! Ich wurde von ihm bewusstlos 'getippt'. Ich wollte mir schmerzend meine Stirn reiben, als ich merkte, dass mein gesamter Körper mit einer Art Ranken versehen war, die um meine beiden Handgelenke endeten und mich baumeln ließen. °Ach du meine Güte, wo bin ich jetzt wieder gelandet?!° Die Frage wurde mir sofort beantwortet. "Willkommen, willkommen Aika in meiner gemütlichen Behausung" Ich nuschelte nur "Wenn das gemütlich ist, dann fresse ich nen Besen" Er lachte anscheinend amüsierend über meinen dargebotenen Sarkasmus und schlenderte langsam auf mich zu. Vor mir blieb er stehen und drehte die Kette in seinen Händen, er spielte sozusagen, als er mit einem heftigen Ruck daran zog und das Metall nachgab und riss. "Das ist also dein Stein....sehr schön! Und nun verrat mir wie man damit umgeht" Ich prustete ihm ins Gesicht, eher unbeabsichtigt, aber naja! Was bildete sich dieser Kerl ein? "Ich habe keine Ahnung was du meinst, geschweige denn wie das Ding funktioniert, versuchs doch mal mit Hokus pokus" "Lüg mich nicht an" Seine Worte kamen bedrohlich und es war mir fast so, als ob seine Augen sich auch leicht verändert hatten, so eine Mischung aus Rot war dabei. "Huch, heute sind wir aber aggressiv drauf" "Reiz mich nicht Prinzessin, sonst könnte es sein dass ich dich nicht heirate sondern umbringe für deine süße, freche ZUNGE" Das Wort Zunge sprach er scharf aus. Mir machte er damit keine Angst. Ich hatte eher Angst, dass er mich wirklich heiraten würde. Na da wollte ich lieber sterben! "Ok...darf ich wählen? Dann entscheide ich mich lieber für das Sterben" Er kam meinem Gesicht ganz nahe und packte mich am Kinn. Ich sah ihm trotzig ins Gesicht. Kurz darauf spürte ich seine rauen Lippen auf meinen. Sofort schoss mir wieder ein Gedanke durch den Kopf °Sesshoumarus Lippen waren viel weicher° Ach Mist! Warum dachte ich ständig an ihn? Konnte er mich nicht einmal in Gedanken in Ruhe lassen? Mit aufgerissenen Augen sah ich in sein nahes Gesicht. Ich wollte mich gegen diesen Kuss wehren, konnte aber nichts bewirken. Mein Körper war vollkommen mit diesen Ranken übersäht. Schweigend ließ ich mir seine Prozedur übergehen, als er sich endlich von mir abstemmte. Als ich jetzt in seine Augen sah, waren sie so ganz anders. Diesmal ohne Hass und Sarkasmus! Ich sah ihn nur ekelerregend an. Sachte fuhr er mir mit der Hand durch mein Haar. Ein Schauer lief meinen Rücken herunter und ich schüttelte meinen Körper. "Was denn? Gefällt dir das etwa nicht?" "Nicht im geringsten RUICHI" Er knurrte. Und seine Augen nahmen wieder dieses leichte Rot an. Ich hatte nicht gerechnet, dass er so große Stimmungsschwankungen besaß, doch das wurde mir in dem Moment bewusst, als er mir mit seinem Handrücken ins Gesicht schlug. "Nenn mich Kenshin" "Ruichi" Ein zweiter Schlag, diesmal auf meine andere Wangenseite. Jetzt knurrte ich. Ich wurde unheimlich sauer. Wahrscheinlich weil ich hier gefesselt war und mich keinen Deut bewegen konnte, weil Ruichi mich einfach so geküsst und berührt hatte und weil er jetzt die Frechheit besaß mich zu schlagen. Jedenfalls steigerte sich meine Wut, bis plötzlich meine Kette anfing zu leuchten. Das konnte ich mir nicht erklären. Doch auf Ruichis Gesicht bildete sich ein Lächeln, als er schließlich anfing wie ein Irrer zu lachen! Ich starrte ihn nur unverständlich an. "So ist das also! Wenn du sauer bist, dann reagiert dieser Stein...sehr schön, jetzt kann ich dich unter meine Kontrolle bringen" "Hör auf so einen Scheiß zu labern Ruichi" Er lachte noch mehr und auf einmal erschien in seiner linken Hand eine schwarze Kugel. °Was ist denn das? Etwa schwarze Energie?° Er ließ diese schwarze Kugel in meine Kette hinein und beide Lichter verschmolzen, das schwarze mit dem grünen. In dem Moment schrie ich auf und glaubte für einen kurzen Moment Cleos Gesicht gesehen zu haben. Was ging hier vor sich? Der Schmerz glich dem, als ob man ein Schwert in die Brust gerammt bekam. Irgendetwas versuchte Kontrolle über mich zu gewinnen, doch ich wehrte mich heftig. Ruichi pfiff. "Ich hätte nicht erwartet, dass du so stark bist...gut dann eben auf andere Weise" Er legte eine Künstlerpause ein und sah zu wie es in meinem Kopf zu brennen begann. Woher kamen diese Kopfschmerzen? Er fuhr fort. "Erst werde ich dich unter meine Gewalt bringen, danach werde ich dich dazu auffordern deinen Elementestab aufzurufen, woraufhin du dich in deine wahre Gestalt verwandeln wirst und danach........werde ich die Macht des Steins mit dieser schwarzen Energie bündeln um somit eine neue Aika zu erschaffen, na was sagst du dazu?" "Du elender Mistkerl du! Ich werde das mit allen Mitteln zu verhindern versuchen" Er schüttelte nur bedauerlich den Kopf "Tztz, deine Kraft und Macht wird dafür nicht ausreichen Prinzeschen, du bist ohne Sesshoumaru zu schwach" "BIN ICH NICHT" Das hätte ich nicht tun dürfen, er hatte diesen Satz absichtlich gesagt, damit ich sauer werden konnte und der Stein nochmals aufleuchtete. Dann schnipste er mit den Fingern und ich verlor mit einem Schlag die Kontrolle über meinen Körper, ich wusste genau das er mich jetzt unter Kontrolle hatte. Mein inneres blieb, aber meine Handlung wurde gesteuert, komplett! Ich versuchte gegen diese Macht anzukämpfen, doch es klappte nicht, ich war wirklich zu schwach! "Lass deinen Stab erscheinen" Ich schrie innerlich auf, wollte nicht tun was er sagte, doch wie gesagt ich stand unter seiner Kontrolle. Nun musste ich zusehen, wie ich meine rechte Hand automatisch ausstreckte und meinen Stab erscheinen ließ. Da ich meine Kette nicht um den Hals trug, verwandelte ich mich in eine Dämonin. Jetzt hatte ich meinen Körper erst recht nicht mehr unter Kontrolle, ich spürte wie diese riesigen Energieströme durch meinen Körper flossen und mein Blut zu pulsieren begann, als ob das noch nicht schlimm genug war, ließ er eine weitere, schwarze Energiekugel erscheinen, diesmal jedoch größer. Wie schlimm war es für mich einfach nur zuzusehen und nichts tun zu können. Ich hatte schreckliche Angst, wenn ich mich nicht mal mehr selbst unter Kontrolle hatte, konnte wer weiß was passieren und ich hatte keine gute Vorahnung. Der schwarze Energieball hatte mittlerweile schon einen Durchmesser von 10 cm, als er schließlich erneut in meine Kette, die nicht mehr leuchtete, sondern glühte hineingelassen wurde. Eine unglaubliche Schmerzenswelle erfasste meinen Körper und ich verlor das letzte bisschen 'Ich'. Die Verwandlung war vollzogen! Mein Meister stand vor mir und ließ mich von den Fesseln los. Er führte mich zu einem Spiegel und stellte mich davor. Ich sah lange, schwarze Haare, rote Augen und schwarze Klamotten. Ich wusste nicht wer ich war, was ich war, ich handelte völlig gesteuert. Kenshin betrachtete sein Werk still musternd und lächelte dann hinterhältig. "Sag das du mich liebst" "Ich liebe euch" "Wem gehörst du?" "Euch Meister" Völlig zufrieden über sich selbst umarmte er mich und küsste mich nochmals. Ich empfand rein gar nichts. Dieses Gefühl war mehr als komisch, aber mein Ich war verschwunden, zurück blieb nur diese einsame Leere und das Böse, dass in mir noch bald geweckt werden sollte. -------------------------------------------------------------- Wir standen einer nicht allzu weit entfernten Gruppe gegenüber, ich hörte ein Mädchen rufen 'sie kommen' und ging hinter meinem Meister her. Nun standen wir ihnen ein paar Meter gegenüber. Kenshin packte mich am Arm. "Willkommen meine lieben Freunde" Die ganze Gruppe war Starr vor entsetzen. "Bist du das Ruichi?" fragte ein Mädchen mit blonden haaren. Mein Meister lachte auf und sah sie gespielt lächelnd an. "Wie hast du das herausgefunden Cleo?" "D-Deine S-stimme" "Richtig Kleines...ich bin Aikas bester Freund und Vertrauter" Auch die Mädchen die allen Anschein nach ihre Freundinnen waren. schlugen sich entsetzt die Hand vor den Mund und starrten mit geweiteten Augen in unsere Richtung. "Ich glaub es nicht Ruichi....du hast uns all die Jahre betrogen?" "Du kapierst schnell, meine Absicht war die...Aika zu studieren und sie zu zerbrechen, zu schlagen" Fassungslosigkeit durchlief die Runde. Die etwas weiter außen stehende Truppe, die aus einem Gemisch von Halbdämon, Dämonen und Menschen bestand lauschte gespannt dem Wortwechsel, hielt sich jedoch zurück. Das Mädchen mit hellblauen Haaren fand als erste wieder die Sprache. "Wer ist das neben dir Ruichi?" Fast hoffnungsvoll flüsterte sie diese Worte. Mir war irgendwie komisch zu Mute, dieser weißhaarige Youkai neben ihr kam mir so...bekannt vor, aber nur er! Die anderen hatte ich noch nie gesehen, glaubte ich jedenfalls. Ich starrte in seine Richtung, er sah mich ebenfalls an. Sein Blick war prüfend und zugleich kritisch. Meine Gedanken wurden durch die Stimme meines Meisters unterbrochen. "Das hier ist meine Frau...." Er zeigte in meine Richtung und legte seinen Arm um meine Taille. "....Aika" Das Mädchen namens Cleo schrie auf und fiel vor Entsetzen rücklings nach hinten. Ich wusste nicht warum sie so schrie. Der weißhaarige Youkai änderte ebenfalls schlagartig seine Mimik. Er wirkte jetzt richtig bedrohlich. Ich sah wieder zu dem Mädchen mit den schwarzen Haaren hinüber, sie war diejenige die, die ganze Zeit über still gewesen war und sich jetzt zu Wort meldete. "Dafür Ruichi wirst du bezahlen" Er zog mich näher zu sich. Und fragte dann laut, damit es alle hören konnten. "Liebst du mich Aika?" "Ja Meister" "Kennst du die dort?" "Nein Meister, ich habe sie noch nie gesehen" Dann zog er mein Kinn zu sich und flüsterte nochmals die Worte in mein Ohr. "Küss mich" Und ich küsste ihn auf die Lippen. Das war zuviel für den Hundeyoukai gewesen. Er zog sein Schwert heraus und wollte uns attackieren, als Kenshin eine Barriere aufbaute und seinen Schlag abblockte. "Es wird Zeit Aika....verrichte dein Werk und töte Sesshoumaru" "Ja Meister" Ich packte meinen Stab und ging auf den Hundeyoukai los. Nach längerem Gefecht stand fest wer den Kampf gewinnen würde, Sesshoumaru war stark, aber nicht so stark wie ich. Nicht mehr lange und ich würde ihn in die ewigen Jagdgründe befördern. Die Menschentruppe kümmerte sich um meinen Meister, während ich gegen meinen Gegner kämpfte. Er war nicht leicht zu besiegen, doch er hatte auch keine wirkliche Chance gegen mich. Ich hörte Cleo schreien. "Inu Yasha...Kagome...bringt euch in Sicherheit, es wird hier ein riesen Schlachtfeld entstehen....SOFORT!!!!!!!!" Kaum hatte sie den Satz ausgesprochen, da wurde sie von Kenshin an der Seite erwischt. Sie stöhnte auf und ging in die Knie. Ihre Seite fing an zu bluten. Ich hingegen übte eine riesige Druckwelle auf Sesshoumaru aus, der er doch geschickt auswich. Diese Druckwelle riss eine riesige Furche in den Boden und machte Wald und Baum dem Boden gleich. Ich landete einen Salto und kaum mit den Füßen am Boden aufgekommen, sprintete ich wieder auf ihn los. Es entbrannte ein Zweikampf und meine Kampflust steigerte sich mit jedem Schlag. Dann plötzlich als ich erneut ausholen wollte, war er auf einmal verschwunden. Ich drehte mich hastig um und blickte in allen Seiten, doch nirgendwo konnte ich ihn ausfindig machen. Also versuchte ich seine Aura zu spüren, aber auch das scheiterte! Wo war der Kerl? Gut, wenn nicht er, dann eben das Mädchen mit den schwarzen Haaren! Sie sah mich von der Seite an, ehe wir beide uns ohne ein Wort attackierten. Ihre Klinge und mein Stab prallten aufeinander und es entstand eine riesige Druckwelle. Sofort ließen wir voneinander ab und sprangen nach oben. Die Druckwelle erreichte einen Durchmesser von 10 Metern und breitete sich wellenartig aus. Außer mir, dieser Schwarzhaarigen, Kenshin und dem weißen Hundeyoukai wurden alle von dieser Druckwelle mitgerissen und weggeschleudert. Als ich wieder mit den Füßen den sicheren Boden berührte, wurde ich von Kenshin gepackt und an seine Seite gezogen. "Es reicht mit dem Spielen, jetzt dürft ihr Aikas volle Macht zu spüren bekommen" Ich sah in die Runde. Alle lagen am Boden oder konnten sich nicht mehr rühren. Inu Yasha stützte sich mit einer Hand am Boden ab, während er mit der anderen Hand ein ebenfalls schwarzhaariges Mädchen hochzog. Sie konnte kaum stehen und blutete am Arm. Der Rest lehnte an irgendwelchen Bäumen oder lag auf allen vieren ausgestreckt am Boden. Nur dieses schwarzhaarige Mädchen, dass mit mir vorher gekämpft hatte, stand noch auf ihren Füßen und sah uns unbeteiligt an. Sie war irgendwie seltsam, als ob sie wüsste dass sie gewinnen würde, wieso? Dann plötzlich ging sie mir entgegen, einfach so! "Kenshin lass den Scheiß! Ich habe gerade herausgefunden, wie man Aika wieder von deinen Fesseln befreien kann" Die Miene meines Meisters erstarrte plötzlich. "Sie kann nicht zurückgeholt werden, sie steht unter meinem Kommando" Das schwarzhaarige Mädchen lachte leicht auf, dann drehte sie sich zu dem anderen Mädchen mit den schwarzen Haaren um. "Kagome bereite einen deiner Pfeile vor! Wenn ich "Jetzt" schreie, dann zielst du genau auf Aika" "Aber Kaori! Der Pfeil kann sie umbringen" "Das müssen wir in Kauf nehmen, Aika hätte nicht gewollt, dass sie so weiterlebt. Lieber sterben als benutzt zu werden, glaubst du sie leidet nicht?" "Wie meinst du das Kaori?" "Sieh sie dir doch mal an! Ihre Augen.....sie drücken so viel Schmerz und Leid aus, sie will das nicht.....wird aber von dem hier festgehalten und missbraucht" Erschrocken über diese Antwort sah ich Kenshin an, der mich ebenfalls musterte. "Red keinen Unsinn Kaori! Du siehst sie tut es freiwillig" Jetzt schaltete sich auch ein anderes Mädchen ein, die mit den etwas helleren Haaren, ich glaube eine hatte sie Cleo genannt. "Wieso tust du ihr das an Ruichi? Glaubst du Aika liebt dich wirklich, nur weil du sie unter Kontrolle hast? Du hast sogar ihr gesamtes Aussehen mit deiner Bösartigkeit verändert, glaubst du Aika gefällt das?" Jetzt wurde mein Meister ärgerlich und ich nachdenklich. Irgendetwas in meinem Inneren fing an zu klagen, ja zu weinen, nur was war das? Ich konnte es nicht ausfindig machen und wurde dadurch noch verwirrter. Ich sah zu den anderen hinüber. "Was meint ihr? Wer seid ihr?" Fetzen schwirrten durch meinen Kopf und wollten mich nicht loslassen, doch je mehr von diesen Bildern auftauchten, desto größere Kopfschmerzen bekam ich. "Aika kannst du dich wirklich nicht an uns erinnern, wir sind deine Freunde, kämpfe gegen diese fremde Macht an" Ich blickte erschrocken drein und ging einen Schritt von Kenshin weg. Was hatten sie gesagt? Sie wären meine Freunde? Was waren Freunde? "Was sind Freunde? Und von welcher Macht sprecht ihr?" Ich sah aus den Augenwinkeln heraus, dass es meinem Meister gar nicht gefiel, wie ich mich langsam entwickelte. Ich begann zu denken, wollte in meinen Erinnerungen stöbern um Hinweise oder Anhaltspunkte zu finden, aber wie gesagt, je mehr ich versuchte mich von diesem 'Bösen' zu entfernen, desto heftigere Kopfschmerzen bekam ich. Mein Kopf schien fast völlig zu zerplatzen und ich stöhnte leicht auf und ging in die Knie. Mein Meister lachte. "Es ist zwecklos, sie leidet nur noch mehr, wenn ihr versucht sie zurückzuholen" Cleo weinte und ihre Nachbarin mit den hellblauen Haaren, die ebenfalls auf allen Vieren da lag, ebenfalls. Mein Meister drehte sich wieder zu mir und ließ wieder so eine schwarze Energiekugel in seiner Hand erscheinen. Er befahl mir näher herzukommen. Ich tat es! "Nein Aika....geh weg, lauf weg....er darf dich nicht so missbrauchen....hörst du!" Ich sah zu dem Mädchen hinüber mit den blauen Haaren, Yuri glaube ich hieß sie. Sie streckte einen Arm nach mir und ich sah sie nur verständnislos an. Was redeten sie alle von fremder Macht? Ich war ich und ich hatte meinem Meister zu gehorchen. Jetzt hielt er mir diesen Energieball vor die Brust hin. "Berühr ihn" Ich tat meine Hand nach vorne und berührte das schwarze Etwas. Sofort wurden all meine Erinnerungen gelöscht und ich verfiel in eine Art Trance. Jetzt war kein Platz für irgendwelche Gefühle, ich war wie eine Maschine. "Ruichi das wirst du bereuen, dass du Aika das angetan zu hast" "Das glaubst auch nur du Cleo....ich demonstriere euch mal ihre jetzige Macht" Dann zu mir gewandt, sprach mein Meister. "Fusionsattacke" Ich hielt meinen Stab gerade vor mich hin und konzentrierte all meine Kraft in ihn. Cleo schrie. "Bringt euch alle in Sicherheit, das ist das Ende...los Kagome" Ein Energieball tauchte vor meinem Stab auf und wurde immer größer. Irgendwie kam mir diese Attacke bekannt vor, doch wenn ich mich versuchte zu erinnern, dann hüllte mich ein schwarzer Nebel ein und meine Gedanken unterbrachen ihre Gänge. Ich spürte, wie meine Energie weniger wurde und ich zu straucheln begann. "Meister mir wir schwindelig" "Mach weiter, bis ich dir befehle aufzuhören" Ich nickte und konzentrierte mich weiter. Plötzlich wie aus dem Nichts raste eine Klaue an der rechter Schulter meines Meisters herunter. Er schrie auf und lag auf dem Boden mit blutender Hälfte. Das komische daran war nur, dass ich Sekunden später genau den selben Schmerz an meiner rechten Seite verspürte und als ich hinsah blutete ich ebenfalls. Vor uns stand dieser weiße Hundeyoukai und sah mit gefährlichen Augen zu uns herüber. Dann auf einmal lachte mein Meister auf. "Ihr könnt mich nicht umbringen Sesshoumaru....denn wenn ihr mich umbringt ist Aika auch tot....glaubt mir ich habe vorgesorgt....seht sie euch an" Gleich darauf sah er zu mir herüber und bemerkte mit etwas geschocktem Eindruck, dass ich ebenfalls an der selben Stelle verwundet war. Die Situation eskalierte. Ein Pfeil traf auf meinen Stab und traf auf meinen Bannkreis, den Kenshin mir übergelegt hatte. Der Bannkreis bröckelte und ich verwandelte mich kurzzeitig wieder in Aika, als Mensch. Mit einem Schlag wurde mir alles bewusst und ich erlangte wieder meine komplette Erinnerung wieder. Ich begann zu schreien. "Cleo hilf mir.....Kenshin er ist Ruichi....hilf mir Cleo" Kurz darauf sah ich wie Kenshin wütend schrie und zu mir herstürzen wollte, jedoch von Sesshoumaru gehindert wurde. Die Zwei begannen miteinander zu kämpfen, wobei es für mich nicht gerade rosig stand. Schließlich waren Kenshin und ich immer noch verbunden, da er meine Kette um den Hals trug. Ich konnte nur zusehen, wie Cleo zu mir herübergelaufen kam und sich um meinen Hals stürzen wollte, als Kenshin wieder so eine Kugel in seiner Hand bildete und sie in meine Kette einführte, die er ja immer noch besaß. Das gleiche wie zuvor. Ich verwandelte mich wieder in meine vorige Gestalt und begann wieder mit der Fusionsattacke. Mir wurde es befohlen und ich führte aus. Cleo die zu mir hergerannt kam, wollte mich davon abhalten, konnte aber durch meine Barriere nicht hindurch. Kagome bereitete einen weiteren Pfeil vor, Kaori half Sesshoumaru gegen Kenshin, was nicht so einfach war, da der Hundeyoukai nicht gestört werden wollte. Ich hörte nur, wie die beiden etwas vereinbarten und Sesshoumaru sich in Nichts auflöste. Er war wieder verschwunden. Jetzt sah man nur noch meinen Meister mit Kaori kämpfen, während Kagome einen Pfeil auf mich richtete. Plötzlich sprang Cleo wie von einer Tarantel gestochen auf und hielt Kagome auf. Die beiden flüsterten etwas und Kagome ließ ihren Pfeil sinken. Ein Rauschen erfüllte meine Ohren, die Kugel vor meinem Stab wurde zunehmen größer und Blitze zuckten drum herum. Ich ging in die Knie. Mein Körper wurde schwerer, doch immer noch kein Befehl von meinem Meister. Dann plötzlich wie aus dem Nichts tauchte Sesshoumaru wieder hinter Kenshin auf und riss ihm meine Kette vom Hals. Er konnte nicht reagieren, weil er Gefahr lief von Kaori aufgespießt zu werden. Die Verbindung war getrennt. Jetzt waren er und ich nicht mehr verbunden. Kurz darauf wurde er von Kaori mit dem Schwert erwischt und musste sich zurückziehen, da er schon reichlich stark blutete. Ich wurde zurückgelassen. "Das werdet ihr mir noch büßen, ich werde zurückkommen und nehmen was mir gehört" "Das wird nichts Ruichi" Er ließ eine schwarze Kugel erscheinen, die ihn dann einhüllte. Er war verschwunden. Ich war allein! Immer noch hatte ich diese Kugel vor meinem Stab, bereit loszulassen, wenn man es mir befehlen würde, doch kein Befehl kam. Die Barriere zerplatzte vor mir, da ich schon reichlich viel Energie verloren hatte. Nur mein Bannkreis blieb. Stattdessen eine Lichtpeitsche, die meine Kugel traf und eine kleine Explosion hervor rufte. Ich wurde zurückgeschleudert und lag verletzt am Boden. Vor mir dieser Hundeyoukai Sesshoumaru. Ich knurrte und sah ihn wütend an. Sie waren meine Gegner und mein Meister hatte mir befohlen, sie auszulöschen, alle! Ehe ich mich jedoch versah, wurde ich hochgehoben und festgehalten. Ich schrie und wehrte mich, doch es half nichts, er hatte mich fest im Griff. Kaori kam zu Kagome angerannt. "Jetzt Kagome, du musst den Pfeil auf Aika loslassen, Sesshoumaru wird versuchen dann während der Pfeil ihren Bann durchbricht zur Seite zu springen, damit sie nicht getötet wird" Kagome zitterte leicht. "Glaubst du das geht gut?" "Wir müssen es versuchen....los" Sie spannte einen ihrer Pfeile und richtete ihn wieder auf mich. Ich wehrte mich, doch wurde ich von Sesshoumaru an beiden Handgelenken festgehalten. Kagome zielte noch einen kleinen Moment lang und ließ ihn dann los. Ich sah wie dieser Pfeil auf mich zuraste und auf meine Barriere traf und diese zerbrach. Dann einen Ruck und ehe der Pfeil mich durchbohren konnte, hatte sich Sesshoumaru mit mir elegant in die Lüfte erhoben. Ich verspürte einen Schmerz in meinem Inneren und schrie laut auf. Genau der selbe Schmerz, als Kenshin mir diese schwarze Kugel einpflanzte. Etwas zerriss in meinem Inneren, doch kurz darauf spürte ich ein erleichterndes Gefühl und sank erschöpft in die Arme Sesshoumarus. -------------------------------------------------------------- Als er sie so dicht mit seinem Gegner ihm gegenüber stehen sah, da wurde ihm bewusst, was die Freundin von ihr gemeint hatte mit 'Macht missbraucht'. Sie hatte ein völlig verändertes Aussehen, schwarz wie die Nacht mit glühenden, roten Augen. So kannte er sie gar nicht. Sie küsste ihn! Das löste bei ihm eine Eifersucht aus, die er noch nie verspürt hatte. Was war nur mit ihm passiert? Sie hatte ihn so verändert. Doch es war seine Frau, die dieser Dämon küsste! Er sah gleich, dass sie nicht wusste, was sie tat. Als sie damals gegen ihn gekämpft hatte, hatte sie es genauso nicht gewusst, und er konnte ihren inneren Widerstand spüren. Jetzt war keine Spur davon zu sehen. Das bewies auch der Kampf. Sie ging auf ihn los ohne mit der Wimper zu zucken. Ihre Augen spiegelten keinen Widerstand, keine Regung wieder. Nur ganz leicht hatte er geglaubt, einen Schmerz in ihren Augen zu sehen. Er wollte es sich nicht eingestehen, doch er war schuld gewesen, dass sie in dieser Lage steckte. Hätte er sie an der Quelle nicht allein gelassen, wäre es gar nicht so weit gekommen. Jetzt musste er es wieder gut machen, für sie! Mit was er allerdings nicht gerechnet hatte, war dass sie mit ihm unter Verbindung stand, dieser Youkai hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Sie wurde durch seinen Angriff ebenfalls nicht wenig verletzt, umso mehr erstaunte ihn die Tatsache, wie sehr sie unter seinem Einfluss stand. Sie machte sich nichts aus ihrem halb blutenden Körper. Nein, sie machte einfach weiter! Es kam wie es kommen musste, dieser Feigling musste den Rückzug antreten, da er seiner eigenen Sache nicht mehr Herr wurde und überlies sie einfach ihrem Schicksal. Sie vergrößerte immer noch ihre Energiekugel, die mittlerweile eine beträchtliche Größe erreicht hatte. Er zerschlug diesen Energieball mit seiner Lichtpeitsche und das rief eine explosionsartige Reaktion hervor. Sie wurde dadurch nach hinten geworfen. Zuvor hatte er mit ihrer anderen Freundin Kaori, die sich in seinen Kampf gemischt hatte, eine Taktik ausgemacht, wie sie ihn gemeinsam hintergehen konnten und Aikas Leben retten konnten. Das versuchte er gerade zu vollbringen. Sie wehrte sich heftig und ihre Kraft war immer noch beträchtlich, obwohl sie schon so viel Energie und Blut verloren hatte. Der Pfeil durchbrach ihre Barriere und es wunderte ihn sehr wie stark diese war. Es war also kein Wunder, dass er ihr inneres Lebenszeichen nicht mehr wahrgenommen hatte. Sie schrie wie verrückt und schüttelte ihren Körper. Er hatte sich schon fast gedacht, dass solche großen Machtübertragungen nicht schmerzfrei verliefen und das demonstrierte sie ihm gerade. Er war wütend, wütend auf sich und auf diesen Youkai, der ihr solchen Schmerz zugefügt hatte. Er musste von nun an besser auf sie aufpassen, damit so etwas kein zweites Mal vorkam! -------------------------------------------------------------- Müde und völlig zermartert öffnete ich meine Augen. Ich lag auf einem Strohbett auf dem Fußboden in einer kleinen Hütte. Ich wollte aufstehen und frische Luft schnappen, da mir so übel war, doch dann bemerkte ich dass ich einen dicken Verband um meine rechte Körperhälfte besaß. Was war nur geschehen? Woher kommen die Verletzungen? Ich konnte mich an rein gar nichts erinnern! Die Tür ging auf und Kaori, Yuri und Cleo kamen herein. "Aika...geht es dir besser?" Sie kamen alle angerannt und umarmten mich stürmisch, Yuri weinte und Cleo war auch schon den Tränen nahe. "Was ist passiert? Ich kann mich an nichts erinnern" "Das sollten wir eher dich fragen" Ich sah betreten zur Seite. Alles an was ich mich erinnern konnte, war dass ich in Kenshins Höhle war. "Ok, ich versuche euch das zu erzählen was ich noch weiß und ihr ergänzt den Rest ok?" Kaori stand, während sich alle anderen hinsetzten. Sie antwortete eher zögernd. "Ich glaue du willst es gar nicht wissen" "Doch, will ich" "Wie du meinst Aika" "Also...Kenshin hat mich immer weiter von Kagomes Truppe weggedrängt und dann ohnmächtig geschlagen, danach wachte ich in seiner Höhle auf und er hat mir meine Kette abgenommen und irgendwas gefaselt er wolle mich heiraten und in seinen Bann ziehen. Er hat so eine schwarze Kugel aufleuchten lassen und sie in meine Kette reingetan, die Lichter sind verschmolzen, doch ich habe mich gewehrt und anscheinend ist nicht die gewünschte Reaktion eingetreten, dann hat er in mit den Fingern geschnipst und auf einmal war ich völlig weggetreten. Was danach kam....weiß ich nicht mehr" Die anderen sahen mich stumm an und senkten dann langsam ihren Blick. Kaori war die einzige die sich durchringen konnte, mir die Wahrheit zu erzählen. "Du bist von ihm missbraucht worden Aika" "Was? Für was...wie meinst du das?" "Er hat dich willig gemacht und dann einer anderen Macht unterzogen" Ein Bild! Mir schoss ein Bild durch den Kopf, das ich verschwommen wahrnahm. Es war eine schwarze Person mit langen Haaren und roten Augen. "Kaori? Mir ist gerade ein Bild durch den Kopf geschossen.....eine schwarze Person, mit langen schwarzen Haaren und roten Augen...wer ist das?" Die anderen schluckten. "Du Aika" Ich erstarrte sofort. Das war genau der Satz, den ich nicht hören wollte. "Aber......so sehe ich doch gar nicht aus" "Ruichi hat dich so verändert, durch die Macht die dir aufgedrängt wurde, die böse Macht" Ich starrte geschockt zu den anderen, die meinem Blick auswichen und ihre Hände oder Stofffetzen interessanter fanden. "Was ist dann passiert?" "Du hast als erstes gegen Sesshoumaru gekämpft und er hat sich gut gegen dich verteidigen können, doch die Situation geriet außer Kontrolle, Kagomes Pfeil hat deinen Bannkreis gestriffen und du hast nach Hilfe geschrieen, danach haben ich und Sesshoumaru eine Taktik vereinbart, wie wir dich wieder zurückholen könnten" "Sesshoumaru? War er auch da?" "Ja...er hat uns geholfen, wenn auch nur wegen dir" "Das kann nicht sein....er..." "Er war aber da" Ich seufzte leicht und bat Kaori weiterzuerzählen. "Ruichi hat dir eine weitere Energiekugel eingepflanzt und du hast seine Anforderungen immer fleißig erfüllt, also auch uns alle umzubringen" Tränen liefen meine Wange herab. Genau das hatte ich befürchtet, doch ich hatte gehofft es würde nicht so schlimm gewesen sein. "Was war dann passiert?" Cleo nahm mich in den Arm und Yuri streichelte meinen Rücken. "Wir waren alle furchtbar geschafft von der Druckwelle, die du auf uns losgelassen hast und hätte Kagome den Pfeil nicht losgelassen, wären alle inklusive dir schon tot" "Es tut mir so leid....ich kann mich an nichts erinnern" "Du kannst nichts dafür Aika...Ruichi hatte ganze Arbeit geleistet" Kaori kam nun ebenfalls zu mir her und setzte sich neben mich. "Du kannst ja nichts dafür Aika...wir alle wussten das" "Sesshoumaru wird mich dafür bestimmt noch mehr hassen" Cleo mischte sich nun wieder ein. "Jetzt hör doch auf Aika" "Sagt mir lieber was danach passiert ist" "Naja, Ruichi musste abziehen, er war zu verletzt und wir hatten es geschafft ihm die Kette von dir abzunehmen, dann ist er abgehauen und hat dich im Stich gelassen. Sesshoumaru hat deine Energiekugel unschädlich gemacht und wir haben mit Hilfe von Kagome deinen Bannkreis durchbrochen, dann hast du nurnoch geschrieen und bist dann in Sesshoumarus Arme ohnmächtig geworden" Ich weinte immer noch. Draußen begann ein blinder Regen einzusetzen, die Sonne schien zwar wunderschön und hell, aber ein leichter Nieselregen setzte ein. "Könnt ihr mir für alles verzeihen?" Jetzt lachten alle und ich wusste nicht warum. Schließlich hätte ich sie alle umbringen sollen. "Wir waren dir nie böse Aika, du müsstest eher auf uns sauer sein, da wir dich allein gelassen hatten" Ich schüttelte nur meinen Kopf. Sie hatten wirklich am allerwenigsten Schuld an meiner Lage. Yuri musterte mich immer noch besorgt. "Tut dir irgendetwas weh Aika?" "Nein...ich bin nur ein klein wenig müde...aber ich spüre keine Schmerzen" Kaori grinste bis über beide Ohren. "Wir haben dir ja auch ne ganze Dosis von schmerzlindernden Mitteln verabreicht" Jetzt lachte ich. Die waren alle so rührend zu mir. "Vielen Dank Freunde, ich bin echt froh euch zu haben" Yuri meinte dann mit wieder ernster Miene "Wir müssen jetzt wirklich besser Acht geben auf unser kleinstes Nesthäkchen" Allgemeines Nicken durchlief die Runde und mir standen wieder fast die Tränen in den Augen. Ich umarmte alle und sie halfen mir dann wieder aufzustehen. "Weiß jemand von euch wo Sesshoumaru-sama ist?" Cleo legte die Stirn in Falten und meinte dann. "Nein eigentlich nicht, er hat dich abgelegt und ist wieder gegangen....aber ich weiß wirklich nicht was du an dem Kerl findest, mir gegenüber war er so kalt, dass ich gemeint hatte, mir gefriert das Blut in den Adern" "Ja, das ist so seine Art" Kurz darauf aber wurde ich wieder unheimlich traurig. Wenn er weggegangen war, dann hatte er mir nicht verziehen. Er liebte mich also wirklich nicht mehr. Ich hatte einen Entschluss unter Tränen gefasst, wenigstens dieses Missgeschick wollte ich aus der Welt schaffen, ich würde ihn aufsuchen und mich bei ihm entschuldigen. Was dann werden sollte, wusste ich nicht, aber wenigstens würde mich mein Gewissen nicht so beißen. "Leute, ich geh ihn suchen" "Bist du verrückt Aika? Es regnet draußen in Strömen und du bist immer noch verletzt" "Cleo Bitte" "Kommt gar nicht...." Yuri schnitt ihr das Wort ab. "Lass sie gehen...sie liebt ihn wirklich" "Aber.." Yuri schubste mich vor die Tür und drückte mich nochmals. "Viel Glück Kleines" Ich lächelte sie warm an. "Danke Yuri" Die anderen kamen auch vor die Tür und wir standen alle im Regen. Erst herrschte eine Weile Stille, als Kaori wieder das Wort ergriff. "Na dann los Aika, aber wir werden uns doch sicher noch sehen oder?" "Na logo" "Spitze" "Ich muss los...ich habe noch eine Aufgabe" Ich lief los und winkte ihnen durch den prasselnden Regen hindurch. Das Wiedersehen mit ihnen freute mich jetzt schon. Ich lief durch das nasse Gras und den strömenden Regen. Meine Haare hingen mir krauselig und nass im Gesicht. Mein Kampfanzug klebte an meinem Körper. Ich lief durch einen eher spärlich bewachsenen Wald und machte nach etwas längerem Laufen an einem Baumstumpf halt, wo der Wald besonders viel Licht durchließ. Immer noch hatte ich ihn nicht gefunden und ich war schon ziemlich geschafft. Mein Herz pochte schnell und mein Körper war schon total kaputt. Ich beschloss hier ein wenig Rast zu machen, bevor ich ihn weitersuchen wollte. Doch plötzlich kamen mir Zweifel auf. Was wenn er gar nicht mit mir reden wollte? Was wenn er mich gar nicht beachtete? Ich erwartete ja wirklich nicht, dass er mir verzieh, aber er sollte wissen, dass es mir leid tat und ich nun wusste, dass er mit dem Kuss nichts zu tun gehabt hatte. Wieso war ich nur so blöd und war darauf reingefallen. Ich hätte ihm vertrauen und nicht wie eine Furie auf ihn losgehen sollen. Der Regen war warm und spülte meine Tränen gleich mit fort. Ich war so unsicher, wie schon lange nicht mehr. Plötzlich kam ich mir richtig dreckig vor und riss das Oberteil meines Kampfanzuges auf und entfernte den Verband. Die Wunde blutete schon fast nicht mehr und das bisschen Blut was noch austrat, meine Güte, dass würde ich ja wohl noch verkraften! Achtlos schmiss ich den blutigen Verband zu Boden und knöpfte mein Oberteil wieder zu. Warum war die Welt nur so kompliziert? Warum mein Leben so schwer? Ich senkte meinen Kopf und starrte auf meine Füße. Ich war von Kopf bis Fuß durchnässt und dreckig. Meine Haare kräuselten sich immer mehr und fielen mir ins Gesicht, als ich mein Gesicht auf die Füße richtete. Sie bedeckten mein ganzes Gesicht. Ich wusste nicht wie lange ich hier schon saß und mit dem Regen weinte, aber ich musste mich ja schließlich irgendwie entladen. Ich hatte meine Augen geschlossen und hoffte einfach irgendwann den Mut zu finden, wieder aufzustehen und nach Sess weitersuchen zu können. Ich bekam immer mehr Angst und traute mich einfach nicht mehr aufzustehen. Dazu war ich unendlich müde. Hinzu kam dass ich jetzt leicht zu frösteln begann, obwohl der Regen ja warm war. Wahrscheinlich war es einfach die Angst, die mich frieren ließ. Plötzlich wurde mein Kinn angehoben und meine Haare zur Seite geschoben. Ich starrte erst verblüfft und dann erschrocken in die Augen Sesshoumarus. Ihn hatte ich hier jetzt überhaupt nicht erwartet. Mir stand der Schock richtig ins Gesicht geschrieben. Meine Kehle war total trocken und ich brachte überhaupt keinen Ton heraus, ich starrte ihn nur mit aufgerissenen Augen an. Er wischte ohne ein Wort meine Tränen weg und zog mich hoch. Mein Herz ging total schnell und ich glaubte jeden Moment, dass es rausspringen würde. Natürlich bekam er das mit, er war ja ein Dämon! Ich starrte immer noch erschrocken in sein Gesicht und brachte partut kein Wort heraus, obwohl ich ihm eigentlich so viel sagen wollte. Dann auf einmal kam mir das alles so unrealistisch vor. Ich und er standen im Regen, umgeben von Sonnenlicht und schweigten uns an. Irgendwie musste ich diese Stille brechen, wenn ich schon die Chance hatte, dann musste ich sie auch nutzen. Ich senkte meinen Kopf ganz leicht um ihm so nicht mehr in die Augen sehen zu müssen. "S-Senpai...es tut mir so leid...ich meine....ihr wisst doch....ich will sagen dass..." Meine Stimme starb ab und ich hatte immer noch nicht gesagt, was ich sagen wollte. Ach Mensch Aika, sag ihm einfach was du fühlst! Ich schmiss mich ihm um den Hals und heulte. "Ich bin so froh, dass ihr da seid" Mein Gesicht in seinem Oberteil vergraben schluchzte ich. Endlich hatte ich wieder den Mut und die Stimme gefunden. Ich nuschelte in seine Klamotten. "Es tut mir so leid, das mit Minako und dass ich euch nicht geglaubt habe....es tut mir alles so leid, ich bin so eine blöde Kuh...ich kann verstehen wenn ihr mich jetzt nicht mehr haben wollt und ich habe auch nicht damit gerechnet, dass ihr mir verzeiht, ich wollte nur, dass ihr wisst dass es mir so schrecklich Leid tut und dass ich nun weiß, dass ihr nicht Schuld wart" Ich schniefte und stützte mich von ihm ab. "Es tut mir leid" Dann drehte ich mich um, verbeugte mich vor ihm und wollte gehen, als er mich am Handgelenk packte. Seine kühle Stimme bewirkte, dass ich stehen blieb. "Bleib hier" "A-Aber ich dachte..." "Du denkst zu viel" Langsam drehte ich mich um und sah ihm ungläubig in die goldenen Augen. Er zog mich vorsichtig wieder zu ihm hin und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren. Ich dachte, mein Herz setzt aus! Er flüsterte mir in mein Ohr. "Ich lasse dich nie wieder gehen" Mit geweiteten Augen starrte ich über seine Schulter in den Wald hinein. Hatte ich da richtig gehört? Ich dachte er würde mich hassen, mich nie wieder sehen wollen, geschweige denn anhören und jetzt? Er küsste meinen Hals hinauf, bis er an meinen Lippen ankam. Das war vielleicht ein irres Bild. Ein Paar, dass im Regen stand und sich küsste. Dann setzte er seine Lippen ab und sah mich musternd an. "Was ist? Ach ich glaube ich weiß es...ich meine Kenshin hat mich auch zuvor ge....naja ich glaube ihr wisst es schon" Er nickte und fuhr mir mit dem Finger über die Lippen. "Ihr seid mir nicht böse Senpai? Ich meine ich habe euch zu Unrecht beschuldigt, ja gewagt euch zu schlagen und wollte dann euch alle umbringen.....ich hatte schon keine Gedanken mehr daran verschwendet, dass ihr mich überhaupt noch wollt" "Die Ohrfeige wird noch ein Nachspiel haben" Ich tat auf beleidigt und rannte vor ihm weg. "Ihr kriegt mich aber nicht" Durch die dünnen Bäume hindurch lief ich quer durch den Wald und blieb dann erschöpft irgendwo an einen Baum gelehnt stehen. Wo war er denn? Hatte ich ihn abgehängt? Ne, bestimmt nicht! °Wie ich ihn kenne, wird er gleich vor meiner Nase auftauchen und mir nen riesigen Schrecken einjagen° Und tatsächlich, ich tat nur einen Schritt um zu sehen, wo er blieb und er stand hinter mir und packte mich um die Taille. Vor Schreck ließ ich einen erstickten Schrei los. "Hey ihr habt mich ganz schön erschreckt....ich dachte erst, das wäre Kenshin" Seine Augen wurden schlagartig ernst. "Was hat er mit dir gemacht" Ich wurde nun auch etwas ernster und winkte ab. "Ist egal...ich lebe ja noch" Er packte mich an den Handgelenken und drückte mich gegen den Baum. Ich sah ihm etwas erschrocken in die Augen, genau das hatte Kenshin auch mit mir gemacht. "Was hat er getan" Ich gab mich geschlagen, ich würde hier wirklich nicht wegkommen, wenn ich ihm nicht auf der Stelle alles beichten würde. "Genau wie ihr jetzt hat er mich gegen den Baum gedrückt und meinte, es wäre eine Verschwendung mich gehen zu lassen...naja und dann könnt ihr euch es ja ausmalen" Ich sah in sein Gesicht und fügte gleich noch bei, ehe er sich wirklich noch was dachte, was gar nicht stattgefunden hatte. "Aber nicht was ihr jetzt denkt...er hat mich nicht angefasst...nur geküsst" Erst jetzt merkte ich dass Blut von meinen gehobenen Armen heruntertropfte. Die Wunde war ja immer noch nicht geheilt. Auch Sess bemerkte das. "In einem Punkt hat er recht" Er ließ von mir ab und ging voraus, ich folgte ihm. "Womit hat er recht Senpai?" Sesshoumaru blieb stehen und drehte sein Gesicht leicht zu mir nach hinten. "Es wäre wirklich eine Verschwendung dich gehen zu lassen" AUS! Ja und ich habs mal wieder geschafft, ein Kappi schnell hochzuladen^^ Bei uns sind ja auch Ferien! Na wie hat euch der Schluss gefallen, ich dachte das klingt so schön und hab hier einfach mal aufgehört^^ Also schreibt mir wieder was ihr meint und wer mir ein Kommi hinterlässt, der kriegt ne ENS. Aoko_ Kapitel 20: Ein neues Schwert ----------------------------- 1.So Leute, als erstes entschuldige ich mich, dass es solange gedauert hat, doch der Stress in der Schule nimmt leider nicht ab, sondern zu! Das ist auch der Grund warum das Kappi solange gedauert hat und warum das nächste Kappi noch länger dauern wirde, Sorry! Aber ich finde im Moment wirklich nicht die Zeit! 2. Auf Wunsch einiger Leute hier habe ich extra dieses Kappi ein wenig "ruhiger" und "romantischer" gestaltet, ich hoffe es gefällt euch! ------------------------------------------------------------- Ich blieb ein wenig geschockt stehen und wusste nicht was ich mit dieser Antwort anfangen sollte. Diese Antwort konnte man zweideutig deuten. Erstens er ließ mich nicht gehen, weil ich für ihn nur wegen meinen Fähigkeiten wichtig war oder, zweitens weil er mich wirklich liebte! Ich lief mit ein paar schnellen Schritten zu ihm nach vorne und stellte mich vor ihm hin. "Wie habt ihr das gemeint?" Ich sah ihm ernst in die Augen und wartete geduldig auf seine Antwort. Er schien über meinen plötzlich ernsten Gesichtsausdruck ein wenig überrascht zu sein. Nichts desto trotz, ich wollte es von ihm erfahren, hier und jetzt! Dann auf einmal wurden auch seine Augen ernst. "So wie ich es gesagt habe" "Das kann man zweideutig verstehen" Er hob leicht eine Augenbraue hoch und sah mir ein wenig überrascht in die Augen. "Dann sag mir wie du es auffasst" "Kenshin hat es nur gesagt, weil er wusste, dass ich über spezielle Fähigkeiten verfüge...." Ich drehte mich mit dem Rücken zu ihm und spielte mit meinen Fingern herum. Was würde er jetzt wohl sagen? Ich legte absichtlich diese Pause ein. Da bemerkte ich auf einmal, dass es langsam aufgehört hatte zu regnen. Ein Regenbogen bildete sich über dem Himmel und ich starrte verblüfft dorthin. Plötzlich legten sich zwei Arme um meine Taille. Wo blieb die Antwort? "Wie lange willst du noch zweifeln?" Zugegeben, die Antwort hatte mich leicht erschrocken. Ich zuckte leicht, als er die Worte aussprach. "Ich zweifle doch gar nicht...ich...." "Das tust du." Er schnitt mir das Wort direkt ab. Immer noch stand ich mit dem Rücken zu ihm. Nur seine Arme lagen noch um meine Hüfte, doch jetzt zog er mich langsam zu sich hin. Ich legte meinen Kopf auf sein flauschiges ,Fluffy' "Verzeiht Senpai." Ich drehte mich zu ihm herum und schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln. Dann packte ich seine Hand und zog ihn mit mir. Ich wollte endlich aus dem Wald heraus, zu Rin und vor allem meiner Lieblingsfreundin Minako. Plötzlich fiel mir was ein. "Sagt Senpai, weiß Minako jetzt über uns bescheid?" "Nicht ganz." Ich musste plötzlich einen Lachanfall unterdrücken. Sie war wirklich so dumm wie ein Bündel Stroh. Meine Güte, wie kann diese Tante nur Beraterin einer Königin sein. Entweder sie hat sich in der Aufnahmeprüfung durchgemogelt, oder die Königin war noch blöder als Minako. Mir entfleuchte leider dieser Ausrutscher vor Sess. "Die ist echt so dumm wie ein Bündel Stroh...unglaublich und die will die Beraterin der Königin sein" Als ich merkte dass ich es laut ausgesprochen hatte, schlug ich mir sofort die Hand vor den Mund und drehte mich langsam zu Sesshoumaru herum. Der jedoch schien keine Anstalten zu machen seine Mimik zu verändern, im Gegenteil er verzog - als ich zu ihm hinterblickte - ein klein wenig den Mund. Jetzt musste auch ich aus vollem Hals lachen und stolperte dabei fast über eine Baumwurzel. Im letzten Moment packte mich Sess am Arm und stellte mich wieder auf die Füße. Ich brauchte nur in sein Gesicht zu sehen und sofort musste ich wieder loslachen und konnte mich fast gar nicht mehr beruhigen. Er sah mir schon an, dass ich wahrscheinlich noch länger lachen könnte und wir beide nicht weiterkommen würden, da packte er mich an der Taille und schmiss mich über seine Schulter. Dann sprang er los und wir rasten in einem Affentempo durch den Wald. Das Lachen erstarb augenblicklich. "Waaaa Senpai mir wird schlecht, ein wenig sanfter hättet ihr mich schon betten können" Es nützte nichts, alles betteln und flehen. Er ließ mich wie eine Gefangen an seiner Schulter herunterbaumeln. Ich versuchte erst mit den Beinen zu strampeln, doch auch das nützte nicht viel. Er hätte mich um ein Haar nach hinten geworfen und ließ mich wie ein hilfloses Kaninchen baumeln. Jetzt wurde es mir wirklich zu bunt. Ich schaffte es gerade noch meine Beine über seine Schultern zu werfen und klammerte mich rücklings an seinen Rücken, dabei hielt ich mich verkrampft an seinem Hals fest. Um ein Haar wäre ich etliche Meter nach unten geflogen, doch er packte mich schnell am Handgelenk und zog mich wieder rauf. Jetzt hielt ich mich wie ein Babyäffchen bei seiner Mutter an seinem Rücken fest. Wow war das ein irre Gefühl, so über die Baumwipfel zu springen. Ich saß auf seinem Rücken und sah mir die ganze Landschaft ganz genau an. Vor uns erstreckten sich jede Menge Bäume und nach kurzer Zeit eine große Wiese mit Inu Yashas Truppe. Ich sah ein wenig irritiert nach vorne um zu überprüfen ob das auch wirklich Inu Yasha und Co. waren....aber tatsächlich! "Ähm Senapei? Wieso gehen wir jetzt zu Inu Yashas Truppe? Ich dachte ihr vertragt euch nicht" "Tun wir auch nicht" "Aber....aber" "Rin, Jaken und Minako sind bei der Truppe meines Halbbruders, in der Gegend gibt es etliche Dämonen und Jaken ist nicht im Stande sich gegen diese zu wehren" "Ich verstehe ... ihr habt sie hingebracht, als ich von Kenshin....kontrolliert wurde und ihr mich in die Hütte gebracht hattet" "Schlaues Mädchen" Ich grinste verschmitzt. Wow, ich erhielt mal ein Lob von ihm, war ja schon ein enormer Fortschritt. Wir sprangen auf die Lichtung zu und landeten nicht weit von der versammelten Mannschaft. Sess ließ mich herunter und alle Gesichter wandten sich uns zu und musterten uns erstaunt. Rin, die bei Kagome auf dem Schoß saß und Süßigkeiten von ihr vernaschte, sprang sofort auf als sie mich sah und lief mir freudestrahlend entgegen. "Aika...ich hab dich so vermisst" Die Kleine warf sich mir in die Arme und ich landete auf meinem Hintern. Als sich ihr Freudenansturm legte, setzte ich sie auf die Seite und hielt nach Minako Ausschau. Prompt fand ich sie, unweit von Miroku. Die zwei schienen sich ja prächtig zu verstehen. Das passte ja auch, ein perverser Mönch und eine blöde Kuh! Sie sah plötzlich in unsere Richtung und sah freudestrahlend zu Sesshoumaru, ehe sich mich an seiner Seite erblickte. Ihre kindliche Freude verschwand und ein entsetzter Gesichtsausdruck machte sich breit. Ich grinste nur total schadenfroh und verschränkte meine Arme hinter dem Kopf. Jetzt war wohl der Augenblick der Wahrheit gekommen, jedenfalls für Minako. Ich sah zu Sesshoumaru hinüber, in Gegenwart seines Bruders verhielt er sich wie bei mir am Anfang gegenüber. Das konnte ich ihm jedenfalls nicht verübeln. Schließlich musste er seine Ehre aufrecht erhalten! Gut, das verstand ich auch. Ich ging zu Kagome und setzte mich neben sie. Sie strahlte mich förmlich an und sah mir erwartungsvoll ins Gesicht. Ich wusste, was sie hören wollte, bzw. auf was sie hinaus wollte, also sagte ich so leise es eben ging in ihre Richtung. "Er war gar nicht böse auf mich" Sie jauchzte und klatschte vergnügt in die Hände. "Ich hab dir doch gesagt, dass alles gut wird" Ich lächelte sie nur dankbar an und hörte ein heruntergekommenes 'Keh' von Inu Yasha. Unfassbarkeit stand auf seinem Gesicht geschrieben. "Ich verstehe es immer noch, Sesshoumaru hätte ich so was nie zugetraut" Eigentlich rechnete hier niemand mit der Aussage Sessys, denn die kam erstaunlicherweise direkt nach Inu Yashas. "Im Gegensatz zu dir Inu Yasha verschwende ich meine Zeit nicht mit sinnlosem Herumgehfuchtel und versteckten Liebschaften" "WAS SOLL DAS HEIßEN?" Sess drehte uns den Rücken zu und ging voraus. "Wir gehen" Rin und Jaken sprangen sofort auf und schlossen sich ihm an. Minako watschelte mit ihrem Pferdearsch auch langsam hinterher. Nur ich suchte noch etwas. "Kagome wo ist mein Rucksack?" "Ich hole ihn gleich...ich glaube er ist in der Hütte" "Ohje" Ich lief zu Sesshoumaru nach vorne. "Senpai ich hole nur schnell mein Rucksack" Minako machte sich über mich lustig, indem sie mich nachäffte und amüsiert zu mir hinüberschielte. "Du glaubst doch nicht allen Ernstes dass wir auf dich warten?" "Das habe ich auch nicht erwartet, ich finde euch schon" Jetzt lachte sie schon wieder. "Du findest nie und nimmer den Anschluss zu uns, du bist ein Mensch und hast keine besonderen Fähigkeiten" "Das sagt genau die Richtige, wer ist denn aus dem Schloss verschleppt worden und findet nicht mehr zum Palast zurück und belästigt uns schon eine Weile mit seiner geschätzten Wenigkeit?" Ich sah ihr spöttisch ins Gesicht, als sie ihre Miene verdüsterte und blitzend zu mir hersah. Danach wandte ich mich wieder Sess zu. "Ich komme bald, ihr könnt schon voraus gehen" Daraufhin drehte ich mich um und wollte losrennen, als mich Sessys Stimme noch ein letzte Mal aufhielt. "Wir gehen nördlich in diese Richtung" "Ist gut, danke" Ich schnappte mir Kagome und wir rannten auf Shiros Rücken zu der Hütte. Dort angekommen fand ich auch meinen vermissten Rucksack vor. Nichtsahnend dass uns noch jemand beobachtete. Jetzt konnte ich auch endlich den Satz loswerden, der mich schon die ganze Zeit juckte. "Sag mal Kagome, wieso hat Sesshoumaru Rin, Jaken und Minako zu euch gebracht?" "Das weißt du nicht?" Ich machte ein unwissendes Gesicht und schüttelte meinen Kopf. "Naja, Sesshoumaru hat uns im Kampf gegen Naraku geholfen, wenn auch nur um dann Information von dir herauszubekommen, jedenfalls wir standen in seiner Schuld" "Ach so und der Rest ist dann klar" Doch bevor sie auch nur ein weiteres Wort sagen konnte, traf sie etwas am Rücken und sie fiel bewusstlos zu Boden. Ehe ich überhaupt realisieren konnte, was passierte wurde auch ich von so einem komischen Ding fast erwischt. °Ein Energieball, ein schwarzer.....KENSHIN° Ich drehte mich sofort um und blickte in die schwarzen Augen Kenshins. Auf einmal wurde ich rasend vor Wut und ich ging sofort auf ihn los. Sein Schwert blockte meinen Stab und ich spürte auf einmal wie eine Welle Strom meinen Körper durchfloss. Aufstöhnend ließ ich ab und ging in die Knie. Er lachte auf einmal und wollte zu Kagome hinrennen, doch ich durchschaute seinen Plan, er würde sie nicht als Geisel nehmen um mich als Lösegeld zu fordern. Zum Glück wusste ich noch von Kazuri eine Schutzmethode. Ich trennte von meinem Elementestab ein Teil ab und warf es in ihre Richtung, sofort entstand ein Schutzbann. °Puh, wenigstens das° Kenshin hatte das bemerkt und prallte dagegen. Ich sah ihm schadenfroh ins Gesicht und ging wieder sofort in Angriffsstellung, denn er zögerte nicht lange und ging wieder auf mich los. Ich musste diesmal Berührungskontakte mit seinem Schwert vermeiden, so rief ich erst einen Wirbelsturm auf und schoss Energiebälle ab, doch das half nur für geringe Zeit. Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie Kagome langsam wieder zu sich kam und im ersten Moment ein wenig geschockt wirkte. Doch ich hatte keine Zeit um den Gesundheitszustand von ihr zu überprüfen, Kenshin griff mich gnadenlos an. Es schien so, als ob er völlig in Rage war. Gut, das konnte ich auch. Mein Stab und sein Schwert prallten unermüdlich aufeinander, wobei ich meine volle Kraft noch gar nicht einsetzte. Ich hatte mittlerweile auch ein Schutzschild über meinen eigenen Stab verhängt, so konnten keine Stromwellen in meinen Körper eindringen. Das hatte auch Kenshin bemerkt und er wurde noch wütender und ging mit doppelter Geschwindigkeit auf mich los. "Lass es lieber gleich Ruichi....ich habe noch nicht mal die Hälfte meiner Kraft eingesetzt" "Nein Prinzessin, das wohl nicht, aber ich habe noch ein Ass im Ärmel" Er entfernte sich mit einem Schlag von mir und stand nun 10 Meter von mir gegenüber. Dann hob er sein Schwert und steckte es in den Boden. Nichts geschah! Dachte ich jedenfalls, dann nach etwa 5 Sekunden begann die Erde zu beben, immer heftiger und ein riesiger Riss entstand in der Erde. Dieser Riss schoss direkt auf mich zu und würde mich verschlingen! Kagome ebenfalls. Schnell rannte ich zu ihr hin und riss sie mit mir in Sicherheit. Nicht zu früh, wie ich feststellte. Ich brachte sie zu Shiro und befahl ihr so schnell wie möglich wegzureiten. Doch sie widersprach mir. "Ich glaube ich habe eine Lösung gefunden Aika" "Welche mach schnell Kagome, sonst landen wir gleich ein paar Meilen weiter unten" "Gib mir etwas von deiner Energie" "Wie bitte?" Ich war sichtlich irritiert, wieso sollte ich etwas von meiner Energie abgeben. "Mach schnell Aika, Inu Yasha und Sesshoumaru können uns diesmal nicht helfen, Kenshin hat einen riesigen Bannkreis erstellt" "Ok, ich versuch's" Ich versuchte so schnell wie möglich diese Energiekugel vor meinem Stab zu bilden. Kenshin wollte es natürlich mit allen Mitteln verhindern und sprintete sofort auf mich zu. Jedoch hatte Kagome das anscheinend erwartet und ließ einen ihrer Pfeile auf ihn los. Sie verfehlte Kenshin nur knapp, traf dafür aber die Klinge seines Schwertes. Ein ohrenbetäubendes, metallisches Geräusch machte sich breit und obwohl meine Ohren dröhnten, konnte ich doch nicht meinen Stab loslassen. Kagome hatte es besser, sie hielt ihre Ohren fest zu. Als das Dröhnen aufhörte, glaubte ich schon längst taub geworden zu sein. Ich hörte auf beiden Ohren im ersten Moment nur sehr schlecht. Doch mein Energieball war schon groß genug, dafür meine Kraft gering. "Kagome reicht das? Ich beginne wieder zu schwanken" "Das reicht....jetzt beweg dich nicht" Sie ging hinter mich und spannte einen ihrer Pfeile, dann hielt ich meinen Stab mit der Energiekugel so vor ihren Pfeil, dass sie die Energie gleich mit abschoss, wenn sie schießen würde. Sie zielte auf Kenshin, der auch von dem derben Klang irgendwie betrudelt wirkte, und ließ ihren Pfeil los. Im gleichen Moment packte sie mich am Arm und lief mit mir schnellstmöglichst hinter einen Baum. Wir hörten beide nur einen ohrenbetäubenden Knall, diesmal konnte ich meine Ohren zum Glück zudrücken. Dann entstand eine riesige Energiewelle, die uns auch noch hinter dem Baum, fast mitgerissen hätte und schließlich nur noch Stille. Einige Sekunden standen wir hinter dem Baum und trauten uns nicht hervorzukommen, als Kagome schließlich doch einen kleinen Blick riskierte. "Er ist tot." "Das glaub ich nicht" "Er ist aber nicht mehr zu sehen" Ich lugte nun ebenfalls hervor. Tatsächlich, keiner war da. "Was ist mit dem Bannkreis, spürst du ihn noch?" "Nein, er hat sich auch aufgelöst" Nun traten wir beide hervor. Wo war eigentlich Shiro? Hoffentlich hatte es ihn nicht erwischt. "Shiro wo bist du? Hey Shiro!" Doch zu meinem Glück kam er ebenfalls aus dem Gebüsch heraus, doch sichtlich angeschlagen. Er wies auf seinem Fell leichte Brandspuren auf, genauso wie ich und Kagome. Plötzlich meinte Kagome. "Man das war eine Explosion, nur bei einem kleinen Ball...ich will nicht wissen, was für eine Explosion es gegeben hätte, wenn du damals unter Kenshins Kontrolle den riesigen Ball losgelassen hättest.....wahrscheinlich wäre die halbe Weltkugel zerstört worden" Ja allerdings! Das machte mich nachdenklich. Ich sah zu Kagome, die Arme hatte vollkommen verdreckte Klamotten und Risse. Und ich erst! Mein Kampfanzug konnte man als Kampfanzug gar nicht mehr bezeichnen. Eher als Stofffetzen. Wir sahen uns beide an und mussten lauthals loslachen. Doch plötzlich wurde mir ziemlich schwindelig und Kagome packte mich noch rechtzeitig am Arm und hielt mich fest, sonst wäre ich wahrscheinlich auf den Boden geknallt. "Geht es?" "Ja hab nur ein wenig Energie verloren, wie du dir vorstellen kannst." "Mhm...das Beste ist, wenn wir jetzt die anderen aufsuchen, bevor noch etwas passiert" "Ja ich glaub das ist wirklich das Beste" Kagome stützte mich und wir gingen langsamen Schrittes Inu Yashas Truppe entgegen. Shiro konnten wir unser Gewicht nicht auch noch zumuten, der Arme war eh schon ziemlich zugerichtet. Nach einer halben Stunde Fußmarsch kamen wir endlich bei der kleinen Truppe an. Inu Yasha kam gleich angerannt und fing Kagome die fast umgefallen wäre, noch rechtzeitig auf. "Was ist passiert Kagome?" "Wir wurden überfallen, von Kenshin" Er legte sie vorsichtig ins Gras und wandte sich dann mir zu. "Du siehst ja noch schlimmer aus, du hast ja fast keine Kleidung mehr an" "Vielen Dank für das Kompliment Inu Yasha" Ich war irgendwie missmutig gestimmt, da kam man schon auf allen Vieren angekrochen und bekam auch noch so ein tolles Kompliment, als ob ich nicht selbst wüsste, wie ich aussah! Mir wurde wieder etwas schwindelig vor Augen, der Fußmarsch hatte mich wieder etliche Kraft gekostet und ich stützte mich im letzten Moment an Inu Yasha ab, bevor ich wieder umfiel. "Meine Güte, dir geht's ja wirklich schlecht" Kagome schaltete sich jetzt wieder ein. "Inu Yasha bitte bring du Aika zu Sesshoumaru, alleine schafft sie das nicht mehr" "Wenn's unbedingt sein muss" Ich sah wie Kagome Inu Yasha mit einer zuckenden Augenbraue ansah und Inu Yasha darauf sofort reagierte, denn er meinte: "Aber sicher doch, man kann dich ja hier nicht einfach liegen lassen" "Schon besser Inu Yasha und jetzt BRING SIE ZU SESSHOUMARU!!!!" Miroku kam nun auch her und bedachte uns beide mit einem mitleidigen Blick. "Man könnte meinen, dass ihr in eine riesige Schlacht geraten seid" Kagome sah ihn ebenfalls mit blitzenden Augen an. "Hast du dich verhört Miroku? Ich sagte doch, wir wurden angegriffen, dabei hättest du aber Aika sehen müssen, die zwei sind wie Bestien aufeinander losgegangen" Er drehte mir den Kopf zu. "Ja deine Kampfkünste haben wir schon gezeigt bekommen!" Ich stieg derweil wie bei Sess auf Inu Yashas Rücken und verabschiedete mich von der Truppe. Shiro konnte neben Inu Yasha herlaufen. Dann ging es nochmals durch einen Wald und eine lange Wiese, ehe Inu Yasha Sessys Geruch wahrnahm und sofort dorthin ansteuerte. Wir kamen an einem kleinen Lagerfeuer an, wo Rin und Jaken schon schliefen. Sess saß abseits davon auf einem Baum. Als er uns kommen sah, sprang er sofort auf und war in ein paar Millisekunden bei mir und Inu Yasha. "Was ist passiert?" Inu Yasha ließ mich runter und übergab mich Sesshoumaru. "Ich habe ihr nur einen Gefallen getan, den Rest kann sie dir erklären" Daraufhin verschwand er und ließ mich mit Sess alleine. Er zog mich zu sich und sprang wieder auf den Baum. Dann setzte er mich vor sich hin. Er merkte aber schnell, dass ich zu müde war und ständig wackelte oder umzukippen drohte. Er legte mich dann schließlich in seine Arme und wiederholte wieder seine Frage. "Was ist passiert?" Ich verzog das Gesicht und hatte Mühe ihm zu antworten, es schien so als ob meine Kraft mit jeder Minute weniger wurde, oder bildete ich es mir nur ein? "Senpai ... ich bin so müde, bitte lasst uns morgen darüber reden" "Morgen haben wir einen weiten Weg vor uns, also sprich jetzt." Ich seufzte und fuhr dann langsam fort. "Ich und Kagome wurden wieder von Kenshin angegriffen, er wollte sie als Geisel nehmen, ich konnte es im letzten Moment verhindern....doch dann....hat er...sein Schwert in den Boden gesteckt...und...und...es hat sich ein Abgrund aufgetan...ich konnte Kagome noch mit letzter Kraft zu mir von der Gefahrenzone ziehen" Meine Worte erstarben, ich war so müde. Wenn ich jetzt meine Augen schließen würde, wäre ich weggefahren. Ich sah ihn seine goldenen Augen, sie waren so ganz anders als Kenshins gewese. Im Kampf mit Kenshin konnte man Hass deutlich heraussehen, überhaupt besaß er in seiner Youkaigestalt keine Gefühle. Ich lächelte plötzlich. "Wisst ihr eigentlich wie schön eure Augen sind Senpai? Man könnte darin glatt versinken" Keine Ahnung, woher ich auf einmal diesen Mut nahm, aber jetzt war der Satz nun mal gesagt und das war definitiv auch keine Lüge gewesen. Zu meiner Verblüffung strich er mir die ins Gesicht gefallenen Strähnen bei Seite und setzte mich an ihn gelehnt auf. Ich lehnte mit dem Rücken an seinen Oberkörper und konnte von dieser Position die ganzen Sterne am Himmel sehen. Mein Kopf war nahe an seinen gebettet. Wir sahen beide in die gleiche Richtung. "Du hast mir noch nicht alles erzählt" "Mhm...ich und Kagome haben unsere Energien gebündelt und auf ihn losgelassen, im gleichen Augenblick rannten wir beide hinter einen Baum....eine riesige Explosion und ein Knall folgten....wir wurden beide fast mitgerissen, als dann Stille eintrat und Kenshin nicht mehr zu sehen war" Ich legte eine Pause ein, sollte ich ihm sagen, dass ich vermutete, dass er nicht tot war? Ich drehte meinen Kopf zu seinem Gesicht. "Ich glaube aber nicht, dass Kenshin tot ist, ich habe keine Ahnung warum, aber mein Gefühl sagt es mir" Er sah mich an und drehte seinen Kopf wieder weg. "Wie kommt es, dass ich davon nichts gespürt habe?" "Kenshin hat einen riesigen Bannkreis erschaffen" "Einen Bannkreis also" Ich nickte leicht und schloss für einen kurzen Moment meine Augen. Mensch, war ich müde. "Ich hätte mitgehen sollen" "Das war doch nicht euere Schuld, außerdem könnt ihr mich nicht immer wie ein kleines Kind schützen....." "....deshalb bekommst du wieder dein Training" Ich stöhnte genervt auf und nuschelte ein 'Bloß das nicht'. Darauf hatte ich wirklich am allerwenigsten Bock, auf blaue Flecken und Schrammen! Ich wollte ihm gerade Widerspruch leisten, als ich sah wie Minako aus dem Gebüsch trat. War sie wieder in einer Quelle gewesen? Dem Anschein nach schon. Sie blickte zu uns hoch und erstarrte sofort. Ihre Klappte reichte fast bis zum Boden. Ich blickte schadenfroh zu ihr nach unten. Dann drehte ich meinen Kopf zu Sess herum und konnte erkennen, dass er sie ernst ansah. Sie blickte noch eine Weile fassungslos zu uns nach oben, als sie sich umdrehte und sich mit dem Rücken zu uns an Lagerfeuer legte. Jetzt tat sie mir doch irgendwie Leid. "Die Arme, muss wohl auch für sie ein ziemlicher Schock sein" Umso mehr überraschte mich aber Sesshoumarus Antwort "Frauen wie sie, finden immer irgendwo einen." Ich hätte beinahe losgelacht, doch ich war irgendwie zu müde und beließ es bei einem Lächeln. "Woher wollt ihr das denn wissen Senpai?" Mein spöttischer Unterton entging ihm nicht. Und er kam meinem Ohr gefährlich nahe. "Werde nicht frech" Ich tat wie ein unschuldiges Lämmchen und sagte dann zuckersüß "Bin ich doch gar nicht, das war nur eine ehrliche Frage" Daraufhin entgegnete er gar nichts mehr. Ich merkte wie ich plötzlich anfing mit den Augenlidern zu flappen und kurze Zeit später war ich im Land der Träume eingetaucht. -------------------------------------------------------------- Er spürte ihren regelmäßigen Atem, demnach war sie jetzt eingeschlafen. Es entging ihm nicht, dass sie wieder ein Teil ihrer lebenswichtigen Energie verloren hatte und diese nun wieder aufholen musste, nichts desto trotz würde er morgen beginnen, sie zu trainieren. Morgen! Bei diesem Gedanken musste er unwillkürlich lächeln, denn er hatte für sie ein Geschenk. Nicht weit roch er auch ihre Freundinnen, die sich hier ganz in der Nähe aufhielten, er würde wahrscheinlich nicht darum herumkommen, diese zu umgehen, denn morgen war ihr Geburtstag. Als er damals mit ihr in die Gegenwart ging, hatte er es auf ihrem Kalender in ihrem Zimmer gesehen. Er sah auf das schlafende Frau, die in seinen Armen lag und plötzlich anfing, etwas herumzustammeln und sich in seinen Armen wand. Sie träumte wieder, anscheinend ein Alptraum. Diesmal aber wollte er wissen wovon sie träumte. Er streckte seine Hand über ihrem Kopf aus und ein Ball erschien, darin spiegelte sich ihr Traum wieder. Jedes kleinste Detail konnte er darin erblicken. Interessiert sah er dem Schauspiel zu. Sie hing an irgendwelchen Schnüren, die um ihren Körper gewickelt waren und sie an beiden Armen baumelnd in der Luft zusammen hielten. Ihr gegenüber stand dieser Kenshin. Er bekam das ganze Gespräch zwischen ihnen mit, wie er ihr näher kam, sie ansah und dann küsste. Unwillkürlich knurrte er leise, dafür würde dieser Youkai noch büßen, in aller Form. Dieser Kenshin erklärte ihr breit und lang was er mit ihr vorhatte, ließ dann eine schwarze Energiekugel in seiner Hand erscheinen und tauchte diesen in ihre Kette, doch die gewünschte Wirkung blieb anscheinend aus. Er brachte sie durch ein Fingerschnipsen unter seine Kontrolle und vollzog dann die Verwandlung mit der bösen Energie. Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Seine Gefährtin stand in der schwarzen Form vor Kenshin und sah in den Spiegel, keine Regung, keine Emotionen. Ihm wurde bewusst, dass sie das noch mal erlebte, in Form dieses Traums. So hatte es sich also zugetragen. Plötzlich zuckte sie immer heftiger in seinen Armen und murmelte immer mehr wirres Zeug. In ihrem Traum konnte er sehen, wie dieser Kenshin lachte, immer lauter und sie vor dem Spiegel stand und immer noch ferngesteuert rein sah. Das Lachen wurde immer lauter und sie drehte sich immer mehr, bis sie auf einmal vor Schreck kurz aufschrie und sich kerzengerade hinsetzte. Der Ball verschwand. Sie sah schweißgebadet in den Wald und drehte sich dann erschrocken und ruckartig zu ihm herum. Angst spiegelte sich in ihren Augen. Sie sah ihn eine Weile stumm an, ehe sie zurücksank und erschöpft aufatmete. "Es war nur ein Traum" Er fuhr ihr durchs nasse Stirnhaar und sie zuckte zusammen, wieso? Dann sprang sie auf einmal auf und stieß sich von ihm ab. "Ich gehe baden" Nur staunend sah er sie an, er konnte sich denken warum sie jetzt baden wollten. Es war eine typische Eigenschaft für Menschen schlimme Geschehnisse durch Wasser abzuwaschen. Ob sie sich dann meistens jedoch besser fühlten, wusste er nicht. Doch er nickte ihr leicht zu und sie sprang dann schnellen Schrittes vom Baum herunter und lief in die Richtung, von der Minako kam. Eigentlich konnte es ihm egal sein, was sie jetzt tat, doch dem war nicht so. Am Anfang hatte er geglaubt er würde sein Verhalten ihretwegen nicht ändern, doch genau das Gegenteil bewies er jetzt. Wenn sie in seiner Nähe war, dann hatte sie eine besondere Wirkung auf ihn. Er musste zugeben, dass er sich in ihrer Nähe wohl fühlte und er konnte sich nicht vorstellen, jemals ohne sie weiterzuziehen, geschweige denn zu leben. Sie war ein untrennbarer Teil von ihm geworden, ja dieses einfach Menschenmädchen, dass jetzt noch ein Mensch war hatte es geschafft ihn so weit zu bringen. Dabei hatte ihn nie eine Frau interessiert, egal wie schön sie war, doch sie strahlte etwas aus, dass innerlich sowie äußerlich schön machte. Und diese Art wollte er an ihr nicht vermissen wollen. -------------------------------------------------------------- An der Quelle angekommen zog ich mich schnell aus und gleitete dann in das warme, angenehme Wasser. Die Luft war kühler als das Wasser und es entstiegen der Quelle dampfende Rauchschwaden, die auch meinen Körper einhüllten. Ich lehnte mich an einen Stein zurück und blickte in den sternenbesetzten Himmel. Dieser Traum rief unwillkürlich schreckliche Erinnerungen auf, die ich mit allen Mitteln zu verdrängen versuchte. Ich fühlte mich irgendwie schuldig und dreckig, wusste ich doch, dass ich dafür nichts konnte. Ich hatte mich nicht wehren können, doch dann ging mir der Streit mit Sesshoumaru durch den Kopf, hätte ich nicht so unverhofft seine Nähe verlassen, wären die anderen nie in Lebensgefahr gewesen und ich musste mir jetzt keine Kopfschmerzen und Gewissensbisse über mich ergehen lassen. Ich tauchte mit dem Oberköper tiefer ins Wasser und rieb mich am ganzen Körper mit Wasser ab, ich kam mir so dreckig vor. Nach einer Weile ließ ich es aber bleiben, es hatte ja doch keinen Sinn. Meine Schuld war damit nicht einfach abgewaschen. °Ach Aika, vergiss es jetzt einfach....schließlich ist ja niemand ums Leben gekommen, sieh einfach zu, dass so was kein zweites Mal passiert, du hast dich ja schließlich gewehrt und keiner kann das Vergangene bzw. die Zukunft verändern...es hatte so kommen müssen...basta aus!° Mit diesem Gedanken gab ich mich jetzt zufrieden und schloss genüsslich die Augen. Der Traum hatte mich aus meinem Schlaf gerissen und dieser kam jetzt ein wenig zu kurz. Ich merkte wie meine Augen wieder schwerer wurden und mein Atem jetzt wieder ruhiger ging und nicht mehr so hektisch wie vorher. Um ein Haar wäre ich wieder eingeschlafen, wenn mich eine wohlbekannte Stimme nicht herausgerissen hätte. "Du solltest nicht zu lange hier drin bleiben, das ist nicht gut für deinen Kreislauf" Ein wenig erschreckt öffnete ich die Augen, als ich noch ein wenig verschlafen in die von Sess blickte. Er war wie immer die Ruhe in Person, doch genau das zog mich so an, an ihm. Selbst wenn ein Krieg ausgebrochen wäre, er wäre die Ruhe überhaupt und das hatte ein ungeheuren Einfluss auf mich. Ich konnte mich auf jemanden verlassen, denn wenn ich sah, dass jemand die Nerven in meiner Gegenwart verlor, dann war es auch mit mir aus. Das gute an ihm war auch, dass wir uns beide auch ohne großen Wortaustausch verstanden, er wusste was ich dachte und genauso auch umgekehrt. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie ich während meines Gedankenganges, ihn unterbrochen angesehen hatte. "Warum siehst du mich so an" "Nichts, war nur in Gedanken" "Darf man diese erfahren?" Ich lächelte verschmitzt und antwortete mit einem 'Nein' ehe ich abtauchte und ein paar Runden unter Wasser schwamm. Ich ließ mich dann wieder nach oben treiben und stieß mit dem Kopf gegen die Wasseroberflächendecke. Sesshoumaru saß immer noch auf einem Stein, den einen Fuß leicht angewinkelt und seinen Arm darauf abstützend. Der Mond ging hinter seinem Rücken auf und warf eine helle Umrahmung auf Sess. Dieses Bild wie Sesshoumaru da saß und der aufgehende Mond hinter ihm raubte mir fast die Sinne, dieser Anblick war unbeschreiblich schön. Ich starrte ihm mit offenen Mund an und Sessy zog - sich wundernd über meinen faszinierenden Blick auf ihn - eine Augenbraue leicht hoch. "Was ist?" Ich stotterte ein wenig herum ehe ich sagen konnte, was ich wirklich sagen wollte. "Senpai...bitte bewegt euch nicht, ich ziehe mich rasch an und komme gleich wieder..." Ich schnappte nach dem Handtuch dass ich mir am Anfang hingelegt hatte und wickelte es schnell um meinen Köper, danach drehte ich mich noch einmal kurz zu ihm um. "Bitte...bleibt so sitzen" Immer noch leicht wundernd sah er mir hinter her und blieb aber so sitzen. Ich zog mich rasch an und lief zum Lagerplatz, wo ich meinen Fotoapparat schnappte und wieder eilends zur Quelle lief. Ein Glück, er hatte sich wirklich nicht wegbewegt. Ich stellte mich ein paar Meter von ihm entfernt hin und schoss 3 Fotos, einmal wo man ihn mit dem Mond und der hellen Silhouette sehen konnte, einmal nur sein Gesicht und das letzte Foto wo nur sein Körper ohne Mond drauf zu sehen war. Völlig zufrieden über mich selbst und den gelungenen Bildern sah ich ihn breit grinsend an. "Was hast du jetzt gemacht" "Fotos geschossen, ganz einfach" "Fotos?" Ach ja, ich vergas, der Begriff war hier ja nicht üblich. "Also...Fotos sind eine Art eingefrorene Momente, die auf einem Blatt Papier zu sehen sind. So wie ihr jetzt dagesessen seid, wurdet ihr von dieser Kamera hier vorne aufgenommen und werdet später auf dem Bild in genau der selben Sitzposition mit allem drum und dran abgebildet werden. Dabei darf man die Bilder nicht wie eine Zeichnung vergleichen" Ich überlegte. Wie sollte ich es ihm am besten klarmachen, ehe mir kurz und bündig was einfiel. "Ihr seht mich hier vor euch stehen und genau so haarscharf wie ihr mich seht, werdet ihr mich auf dem Papier sehen, und in keinster Weise anders, in genau den Farben und dieser Optik" Ich sah ihm an, das er es zwar verstand was ich gerade in ein paar kurzen Sätzen zurechterklärt hatte, sich es aber dennoch nicht vorstellen konnte, das so was funktionierte. Ich würde den Film irgendwann einmal Kagome mitgeben zum entwickeln und dann konnte ich sie ihm ja noch zeigen. Dann stand er langsam auf und zog mich wieder zum Lagerplatz. Er hatte damit gerechnet, dass ich wieder zu ihm nach oben auf den Baum kommen würde, doch ich schüttelte nur lächelnd den Kopf und wollte mich am Lagerfeuer hinlegen. Er sollte schließlich auch seine Ruhe haben und sollte ja nicht meinen, dass ich eine Klette war, die unbedingt auf ihn angewiesen war. So legte ich mich neben Shiro, dessen Fell auch total flauschig und weich war, hin. Angst brauchte ich wirklich nicht haben. Shiro und Sesshoumaru beschützten mich, welche Frau brauchte da noch Angst zu haben? Glücklich und mit einem Lächeln auf dem Gesicht schlief ich nach ein paar Minuten ein, natürlich wohl wissend, dass die Augen von einem gewissen Jemand die ganze Zeit auf mir ruhten. Die Nacht ging traumlos an mir vorbei und in der Früh wurde ich von meiner besten Freundin aufgeweckt, was gab es schöneres als von einer missgelaunten Minako geweckt zu werden? Ich murrte etwas und drehte ihr den Rücken zu. Plötzlich gab sie mir einen kräftigen Stoß in die Rippen und ich schrie kurz auf. Was sollte denn das werden? Mit einem breiten und fiesen Grinsen sah sie in mein noch schlafendes, aber mittlerweile wütendes Gesicht. "Steh auf du Murmeltier, deine Nachtruhe ist zu Ende" "Oh wenn ich schon diese Stimme höre, vergeht mir der ganze Tag" Sie sah mich jetzt ebenfalls wütend an und meinte dann sarkastisch. "Hoffentlich hat das Fräulein eine gute Nacht mit Sesshoumaru gehabt" Eigentlich machten mich diese Aussagen früher immer total rasend, aber diesmal konnte ich es mir doch leisten ein wenig frech zu sein und mit Minako zu spielen. "Hab ich, eine atemberaubende Nacht" Ihr verschlug es die Sprache und sie sah mich mit großen Augen an. "Ihr habt doch nicht etwa...du und Sesshoumaru...ein Mensch...ich...mir fehlen die Worte" Langsam stand ich auf und reckte mich erst genüsslich und ließ sie noch eine Weile mit der Antwort zappeln. Das war vielleicht ein tolles Gefühl, wenn man die besseren Karten in der Hand hatte. "Was wäre wenn?" Ich sah sie schadenfroh an und grinste ihr breit ins Gesicht, sollte sie ruhig denken was sie wollte, zu übersehen war es jedoch nicht, dass sie mächtig eifersüchtig war. Daraufhin sah sie mich noch entgeisterter an und rannte auf der Stelle zu Sesshoumaru, der gerade in den Wald verschwand. Ich war es schon gewohnt, dass er ging und kam wann er wollte. Somit begab ich mich total zufrieden mit mir zu Rin und Jaken. Die Beiden hatte ich schon richtig lieb, Jaken mit seinem Froschgesicht und Rin mit ihrer Engelsmiene. "Aika da bist du ja wieder" "Ja mein Schatz ich bin wieder da und werde euch auch nie wieder verlassen" Sie sah mich ungläubig an. "Wirklich?" Ich sah mich kurz um, nur um zu überprüfen ob Sess und Minako noch nicht da waren. Als ich niemanden sah flüsterte ich ihr zu. "Ich und Sesshoumaru bleiben zusammen und spielen Mama und Papa für dich wie du es dir doch am Anfang gewünscht hattest" Ihre Augen wurde vor Begeisterung riesengroß und ihr fiel auch förmlich die Klappe herunter. "Wirklich? Ist das echt wahr?" Ich nickte und lächelte ihr zu. Dann auf einmal sprang sie laut jauchzend auf und tollte durch die Wiese herum. Sie hüpfte und lachte und freute sich so, dass auch mir richtig warm ums Herz wurde. Jaken hingegen blieb auf seinem Platz und wusste nicht so recht, wie er mir jetzt begegnen sollte. Also fasste ich als erste das Wort. "Freust du dich denn nicht Jaken?" Er sah mich ein wenig überrumpelt an und machte wortwörtlich ein Froschgesicht. "D-Doch natürlich....aber mein Meister..." "Ich glaub ich weiß es schon, es ist für dich ungewöhnlich ihn aus dieser Perspektive zu sehen, nicht wahr? Für mich war es das auch, aber mittlerweile bin ich so ganz zufrieden" Ich sah ihn von der Seite an, doch er erwiderte meinen Blick nicht, er schien sich über irgendetwas Gedanken zu machen. Mir kam da plötzlich eine lustige Idee. "Sag mal würdest du bevorzugen wenn er Mianko heiraten würde?" Entgeistert sah er mich an und ging gleich einen Schritt zurück. "Dieses trächtige Pferd doch nicht...dann lieber doch dich" Ich lachte, dieser Ausdruck passte genau zu Minako. Obwohl man sagte, dass Pferde schlau seien, was bei ihr nun wirklich nicht der Fall war. "Keine Bange Jaken...du musst mich auch nicht mit Herrin oder mit Sama anreden, alles bleibt beim Alten." Kaum hatte ich diesen Satz gesagt, da tauchte Sess auf und hinter ihm Minako, die irgendwie ein wenig bleicher aussah als vorhin. Sie sah irgendwie völlig geschockt aus, was hatte er denn mit ihr gemacht? Sess ging an uns vorbei und an die Spitze der Truppe. Rin Jaken gingen ihm hinterher, wobei Rin mehr hüpfte als ging. Sie strahlte alle an und für sie war der Tag einfach perfekt. Ich distanzierte mich ein wenig und ging mit Minako hinten, es hatte mich schlichtweg neugierig gemacht, warum sie so zerstört aussah. "Was ist denn los? Ich dachte du wolltest Sesshoumaru was fragen" Ich hatte den Eindruck, dass ich sie mit meiner Frage ein wenig erschreckt hatte, sie starrte die ganze Zeit auf den Boden. "Stimmt es was Sesshoumaru mir gesagt hat?" "Äh was hat er denn gesagt?" Sie schwieg eine Weile und wir grenzten uns immer weiter ab. "Dass ihr verlobt seid" Ach du Schreck! Er hatte ihr das wirklich gesagt? Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. "Ja das sind wir." "Und wie lange schon?" "Schon bevor wir dich getroffen haben." "Ich hatte also nie eine Chance?" "Nein." Sie verstummte wieder und ich glaubte ein paar Tränen in ihren Augen gesehen zu haben. Die Arme, irgendwie tat sie mir jetzt doch leid. Sie hatte sich Hoffnungen gemacht. Und diese wurden jetzt so radikal zerstört, dieses Gefühl kannte ich nur zu gut. "Du bist an ihm interessiert nicht?" Sie sah mich nur mit tränenden Augen an und nickte dann fast zaghaft. "Ich kann einfach nicht verstehen, was er an einem Menschen wie dir findet....er hat sich nie für die Menschen interessiert und jetzt das." Ich blickte sie genervt an und seufzte dann, also wenn sie es spätestens jetzt noch nicht schnallte, dann war sie wirklich mit einem riesigen Brett vorm Kopf gesegnet worden. Aber ihr jetzt breit und lang zu erklären, was ich wirklich war wollte und durfte ich auch gar nicht sagen. Sie würde es ja spätestens im Schloss merken. So zuckte ich nur kurz mit meinen Schultern und wollte dann wieder zu Rin und Jaken nach vorne, als Sess mir befahl "Komm zu mir nach vorne." Minako und ich horchten gleichzeitig auf, ich ging dann erst ein Blick nach hinten werfend ein Schritt zurück, als ich seiner Aufforderung Folge leistete. "Was ist denn Senpai?" "Du bleibst hier vorne...du bist mir gleichgestellt und gehst darum an meiner Seite." Nun ja, ein wenig verdattert war ich schon über diese Aussage. Minako ging jetzt nicht unweit von Rin und Jaken entfernt, Shiro ging dicht neben mir. "Aber trotzdem gibt es Rangunterschiede" "Die wären" Irgendwie war er total verändert, seid er mit Minako aus dem Wald kam, was war da nur vorgefallen? Er war irgendwie so...kalt. Genau, das war das richtige Wort für sein Verhalten. Ich fuhr also fort. "Nunja, ich schätze mal dass die Männer trotz allem den Frauen im Mittelalter höher gestellt sind" Er nickte fast unmerklich, ließ sich aber Zeit mit seiner Antwort. "Das stimmt...trotzdem darfst du vorne mit mir an der Spitze gehen." Ich sah ihn nur komisch an, denn ich glaubte zu wissen wo der Hase im Pfeffer lag. Es passte ihm nicht, dass ich mich mit Minako unterhielt. Wer weiß was den heute geritten hatte. Nach längerem Anschweigen, entschloss sich Rin dazu mir Gesellschaft zu leisten. Irgendwie war ich ihr dankbar dafür. "Aika wieso hast du am rechten Arm eine Wunde?" "Ach das kommt davon, dass ich jemanden umlegen wollte und mich verletzt habe" "Ach so, darf ich ihn dir dann verbinden? Ich meine wenn wir Rast machen?" Meine Mundwinkel zuckten leicht, dieses Kind war zwar rührend, aber diese Hilfe hätte ich mir gerne von Sess gewünscht. "Nein Rin...ich brauche keinen Verband" "Aber das tut doch bestimmt weh, die Wunde ist ziemlich groß" "Das ist nur ein kleiner Kratzer" Sie sah mich verwundert an und blinzelte mehrmals. "Und was ist dann schlimm für dich?" "Wenn ich meine Ta...ach vergiss es Rin" Oh du meine Güte ich hätte mich um ein Haar verplappert. Eigentlich wollte ich Tage sagen, aber das hätten dann alle gehört und das wäre mir mehr als peinlich gewesen. Ich sah kurz zu Sess, doch den ließ das wie immer kalt. Er ging einfach schnurstracks weiter. Ob er es gehört hatte? Bitte nicht! Rin drehte erst eine Schnute, ließ dann aber von dem Thema ab und quatschte mich den ganzen restlichen Vormittag mit irgendwelchen Fragen zu meiner Epoche an, was ein Fernseher sei, die Funktionsweise es hat, was ein Handy, ein Computer bla bla bla. Dieses Kind sprühte nur so von Wissensgier. Am Mittag machten wir dann Rast. Rin suchte sich was zu essen und ich saß neben Sess und Minako, die sich beide anschwiegen und mich damit hineinzogen. Ich hatte irgendwie keinen Hunger, das bemerkte auch Sesshoumaru. "Wieso isst du nichts?" "Weil ich kein Hunger hab." "Du isst jetzt etwas." "Ich glaube, dass ich erwachsen genug bin um selber über meine Ernährung zu entscheiden, meint ihr nicht auch?" Zugegeben, dieser Satz war etwas zu sarkastisch gewesen, denn ich entlockte Sess damit ein Händezusammenballen. Ohoh, ich trieb es mal wieder zu weit. "Tu was du für richtig hälst" Ich sah ihn erst länger ernst an und als er meinen Blick dann endlich begegnete stand ich auf und wollte mir die Beine vertreten. "Wo willst du hin?" "Luft schnappen...hier ist mir die Luft eindeutig zu dick" Ich konnte seinen Blick auf mir spüren, doch mich scherte das nicht, ich hatte auch irgendwo meine Grenzen und er konnte nicht mit mir umspringen wie er wollte. Dann plötzlich die Überraschung, ich bin kaum zehn Meter gegangen, als mir eine gewisse kleine Gruppe entgegenritt. Ich hielt an und sah sie alle neugierig an. Cleo, Kaori und Yuri stiegen alle von ihren Wölfen ab und überrannten mich fast mit Umarmungen. Ich stand wie ein begossener Pudel da. Hatten die alle Frühlingsgefühle oder was war hier los? "Ähmm....Leute, ich will euch ja nicht zu nahe treten, aber habt ihr was Falsches zu euch genommen? Was soll diese stürmische Umarmung?" Yuri meinte lächelnd. "Sie hat es tatsächlich vergessen unsere Aika" "Was soll ich vergessen haben?" "Weißt du denn nicht was heute für ein Tag ist?" "Ein sonniger Tag und ich sehe Wolken am Himmel und die Vögel zwitschern" Kaori und Cleo konnten sich nicht mehr halten und lachten laut los. Yuri meinte dann. "Na du bist mir ja eine...vergisst deinen eigenen Geburtstag" Plötzlich traf mich diese Aussage wie ein Schlag. Moment mal, heute war doch nicht etwas der 5. April? Oder doch? "Ist heute der 5. April?" "Ja sicher" "Ach du meine Güte...ich hab meinen Geburtstag vergessen." Alle drei lachten wieder und ich diesmal mit. Mensch wie konnte ich das nur vergessen? Diese Zeit brachte mich wirklich ganz durcheinander! "Du kommst jetzt erst mal mit und dann feiern wir in einer Hütte", meinte Cleo. "Ach ja, wenn du meinst" "Ja das meine ich und es wird bestimmt ein riesen Spaß werden, du kannst die Kleine ja auch mitnehmen ... wir haben auch Musik aus unserer Zeit mitgenommen." Bei dieser Aussicht schlich sich ein breites Grinsen auf mein Gesicht und meine Augen begangen zu leuchten. "Wow ist ja echt klasse, vielen Dank" Ich packte Rin an der Hand und teilte Sess die Nachricht mit, er wusste dass er mich nicht aufhalten konnte, schließlich war es mein Geburtstag und da durfte ich wenigstens entscheiden was ich machen wollte. Er sagte nichts und machte aber auch keine Anstalten mich davon abzuhalten, also ging ich mit den anderen in die nahegelegene Hütte. Nach einer netten Plauderrunde wurde dann Musik angemacht und erst mal getanzt. Ich nahm Rin an der Hand und 'hopste' erst einmal mit ihr herum, bis sie müde wurde und sich hinsetzte. Kurz darauf wurde ich von Cleo gepackt und wir legten dann so richtig mit den anderen los. Die Hüften wurden dann so richtig geschwungen. Die Stimmung war relativ locker und heiter, dazu wurde natürlich auch ein wenig Alkohol getrunken. Aber das hielt sich in Grenzen, damit die Sache nicht außer Kontrolle geriet. Wir bekamen alle ein Glas Sekt und feierten dann bis in die späte Nacht hinein. Rin brachte ich ganz kurz mal raus und zu Sess, der mich nur schweigend anstarrte. "Ich will aber noch nicht schlafen." "Es ist schon sehr spät." "Aber ich will euch noch beim tanzen zusehen...du kannst so schön tanzen...bitte Aika" "Ich brings dir später mal bei ok? Aber jetzt schlaf Rin" "Wann kommst du?" Ich drehte noch einmal den Kopf in ihre Richtung und lächelte. Die Kleine war jetzt einfach zu aufgewühlt, also ging ich wieder zu ihr und setzte mich kurz neben sie hin. "Wir feiern heute noch ein bisschen und dann komme ich wieder zu dir ok?" Sie nickte kurz und wollte dann sofort weiterfragen. "Du Aika? Darf ich diese Musik dann auch auf deinem komischen CD-Spieler anhören? Sie hat mir so gut gefallen" "Sicher doch...und jetzt schlaf Rin" Sie sah mich freudig an und wünschte mir dann noch eine gute Nacht. Ich deckte sie schnell zu und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Von weiten hörte ich schon die Stimmen von meinen Freundinnen, also beeilte ich mich lieber, sonst würde es zu meinem Geburtstag noch Ärger geben. Schmunzelnd lief ich ihnen entgegen und die Party ging weiter, wir feierten bis 3 Uhr, als die Musik dann abgestellt wurde und wir aus der mittlerweile stickigen Hütte heraustraten. Die frische Morgenluft tat so gut. Kaori trat dicht hinter mir ins Freie. "So dann wollen wir uns mal von dir verabschieden Aika" Ich nickte nur und lächelte alle dankbar an. "Ja vielen Dank euch allen, der Tag ist durch euch gerettet worden" "Hattest du Stress mit deinem Alten?" Kaori grinste mich verschmitzt an und verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf. "Hey er ist nicht alt und zweitens wüsste ich nicht was das euch angeht" "Das war doch nur ein Scherz" Sie grinste immer noch verschmitzt und reichte mir dann die Hand zum Abschied. Ich nahm sie an. Plötzlich fingen alle an zu lachen, Yuri kriegte sich gar nicht mehr ein und Cleo hielt sich vor Luft schnappend den Bauch. "Was ist denn los? Hab ich was falsches gemacht?" Yuri war die erste die sich wieder gefangen hatte. "Na holla Aika und die Geschenke?" "Ja die Party war doch das Geschenk, oder etwa nicht?" Kaori grinste immer noch schelmisch und umarmte mich nun. "Ach Aika, du bist echt süß wenn du so unwissend schaust" "Ja aber..." "Natürlich haben wir noch Geschenke für dich, ist doch logo." Bevor ich auch nur ein Wort entgegnen konnte zog mich Cleo schon mit sich in Richtung Lager. "Wo wollt ihr denn hin?" "Na zum Feuer, sonst kannst du deine Geschenke gar nicht ansehen, so stockduster ist es" Ich seufzte, Mensch die hatten ja noch was vor mit mir. Dort angekommen ließen wir uns alle nieder und Yuri fing an. Sie überreichte mir ein schweres Päckchen, das mit Raufaserpapier umwickelt war. Ich nahm es staunend an und musterte es erst mal. "Na los mach schon auf Aika", meinte Yuri nun drängend und blickte dabei selbst wie ein freudiges Kind, dass jeden Moment sehen wollte was da drin war. Also begann ich es langsam aufzuwickeln und mir blieb vor Verwunderung fast der Mund offen. Ein Buch. Ich liebte Bücher über alles. Der Titel war in goldener Schrift zu sehen: Am Hofe der Adelsgesellschaft Ich blickte sie sprachlos an und brachte nur ein 'wow' heraus, ehe ich mich um sie warf und sie richtig doll knuddelte. Ich war ihr echt dankbar für dieses Geschenk, dass könnte ich noch richtig gut gebrauchen. Jetzt war Cleo dran, sie schenkte mir richtig edlen Schmuck. Ein paar Ohrringe, die ziemlich lang waren und weiße Strasssteinchen besaßen, ebenso eine Kette, die einem Netz glich, die Steinchen befanden sich wie Fische in dem Netz der Kette. Ich konnte mir gut vorstellen, dass dieses Ding hier viel Wert war. "Wo hast du denn das her? Das muss ja dein halbes Vermögen gekostete haben." Sie winkte ab und meinte. "Halb so wild, man muss nur wissen wie." Auch sie umarmte ich und bedankte mich ganz herzlich. Sie grinste mich an. "Die kannst du sehr gut für den Ball verwenden, du wirst eine richtige Augendweide sein" "Woher wisst ihr das?" Yuri schimpfte mit ihrem erhobenen Zeigefinger und erinnerte mich an das Fräulein Toshiyama. "Aber Aika, wir wissen alles, denn wir werden dort ja auch mit unseren Freunden hinkommen" "Wow cool!" Kaori tat beleidigt und unterbrach diese lustige Unterhaltung. "Schluss jetzt....schließlich hat sie mein Geschenk noch nicht" Ich blickte ihr neugierig ins Gesicht und wartete schon total gespannt auf das was sie mir jetzt schenken würde. "Woala" Sie hielt mir ein eingepacktes Bündel hin. Ok, nichts festes konnte ich fühlen, was war dann da drin? Als ich es aufriss, blieb fast mein Herz stehen, so schön war der Anblick. Ich glitt mit den Fingerspitzen über den braunen Stoff. Es war ein brauner Kampfanzug mit einem Muster, dass sich um den gesamten Oberkörper schlang und am Schlüsselbein endete. Dazu noch Kampfähnliche, lange Stiefel, die wahrscheinlich bis zu den Waden reichten und so eine Art Kampfhandschuhe. Und das alles in unterschiedlichen Braun-Weiß-Tönen. Diesmal blieb mein Mund wirklich offen stehen und ich bekam ihn einfach nicht zu. "Jetzt mach doch nicht so ein Eselsgesicht...probier ihn schon an", meinte Kaori nach einer Weile und schubste mich in Richtung Gebüsch mitsamt dem Stoff. Ich zog mich mit ihrer Hilfe an und trat dann fertig aus dem Gebüsch. Der Anzug war sehr eng geschneidert worden, jedoch aber so, dass die Figur dadurch sehr gut betont wurde. Die etwas dunkleren Stiefel reichten mir wirklich bis zu den Waden und standen am Ende leicht ab. Ein Band schlang sich um meine Stirn und verhinderte so, dass meine Sicht durch herabfallende Strähnen gestört wurde. Ich bemerkte wie alle inklusive Sess, der wie immer an einem Baum gelehnt saß, mich anstarrten, als wäre ich gerade von den Toten auferstanden. Yuri blickte mich erstaunt an und ihr rutschte dann der Satz raus "Boa sieht das geil aus, wenn ich ein Junge wäre, dann hätte ich mir dich geschnappt" Ich wurde leicht rot und stimmte dann mit den anderen in ihr Gelächter ein. "Ja und wir haben diese ganzen Sachen entweder für den halben Preis oder gleich nachgeschmissen bekommen" meinte Kaori dann nach einer Weile. "Wie denn das?" fragte ich sie. "Naja, du brauchst ein Dorf nur vor dem Untergang zu retten, oder Dämonen zu vernichten und du bekommst alles was du willst, als Dank!" So, das war also ihre Technik, die drei zusammen waren wirklich unschlagbar, Cleo mit ihrem Schwert, Yuri mit ihren Pfeilen und Kaori mit ihrer verschiedenen Waffensammlung. Ja, da konnte ich mir gut vorstellen, dass sie nicht unbedingt leicht zu besiegen waren. "Ok, ich ziehe mich jetzt wieder um" Ich erntete empörte Blicke und Kaori meinte dann beleidigt. "Ich habe ihn dir doch nicht zum anschauen ergattert" "Aber wie ich mich kenne wird er in ein paar Wochen so zerfetzt sein wie mein weißer Kampfanzug" Jetzt schaltete sich Cleo auch wieder ein. "Na dann wirst du eben noch schön fleißig von Sesshoumaru trainiert" Ich gab mich geschlagen. "Also gut" Apropo Sess, er saß immer noch an dem Baum gelehnt und sah uns schweigend zu. Wobei sein Blick auch des öfteren zu mir rüberhuschte. Cleo, Kaori, Yuri und ich redeten noch eine Weile über dies und das ehe sie sich von mir verabschiedeten und weiterzogen. Natürlich fiel mir der Abschied schwer, aber wir würden uns ja wiedersehen, spätestens auf dem Ball. Ich winkte ihnen alle fröhlich hinterher und ließ die Hand sinken, als sie völlig verschwunden waren. Danach verstaute ich meine Geschenke im Rucksack, ließ aber den Kampfanzug an. Mir war jetzt ein wenig mulmig zumute, da ich mit Sess alleine war und wir vorhin ja indirekt gestritten hatten. Doch eines musste man ihm lassen, er hatte mich heute alles tun lassen was ich wollte. Vielleicht sollte ich mich dafür bedanken? Schließlich ertrug ich es auch nicht, wenn "dicke Luft" zwischen uns herrschte, ich wusste dann nie wo dran ich war. Ich schlürfte also ein wenig zögerlich zu ihm hin und ging vor ihm in die Hocke. "Ich wollte mich heute nur bei euch bedanken Senpai, dass ihr mir so freien Lauf gelassen habt" Keine Reaktion seinerseits, stattdessen musterte er immer noch meinen Kampfanzug. Ich kam mir ein bisschen wie bestellt und nicht abgeholt vor. °Also gut Aika geb dir nen Ruck und entschuldige dich° "Seid ihr mir immer noch böse? Es tut mir wirklich leid, dass ich euch vorhin so angeherrscht habe, aber manchmal gehen auch mit mir die Nerven durch....für mich ist dieses Leben neu und die Umstellung erfolgt nicht so schnell, doch trotzdem bin ich euch überall hin gefolgt ohne Murren." Ich sah ihn jetzt erwartungsvoll an, also wenn er jetzt nicht endlich mit mir redete, dann war es mir auch egal. Ich wollte schon wieder aufstehen und mich zu Rin legen, da es mir reichte, doch plötzlich stand er auf und packte mein Handgelenkt. "Komm." Irgendwie war ich jetzt total überrumpelt. Was hatte er denn jetzt wieder vor? Musste ich diesen Youkai verstehen? Nein! "Wo gehen wir denn hin?" "Zu einem Schmied", war seine kurze und knappe Antwort. Und was war nun mit den anderen? Sollten wir sie einfach so dalassen? "Und was ist mit Rin?" "Es gibt hier keine Dämonen" Achso! Trotzdem was wollten wir bei einem Schmied? Er blieb stehen und drehte sich zu mir um. Fast wäre ich in dieser Dunkelheit gegen ihn geprallt. "Komm her" Ich trat vor ihn und er wollte mich hochheben. Natürlich, ich war ihm ja nicht schnell genug. Bevor er mich jedoch packen konnte, wich ich ihm mit einer geschickten Drehung aus und stand neben ihm. Das hatte er dem Anschein nach nicht erwartet und sah mich komisch an. Bevor er auch nur irgendetwas entgegnen konnte, war ich schon schneller. "Darf ich auf euren Rücken Senpai? Da ist es viel interessanter" Ich grinste ihn verschmitzt an, als er fast ein Lächeln hervorbrachte, die Augen kurz schloss und den Kopf wieder nach vorne und nach unten gewendet drehte. "Du bist nicht ohne, dass muss man dir lassen" Ich grinste noch breiter und deutete das jetzt mal als ein JA? Dann ging er ein wenig runter, sodass ich auf seinen Rücken klettern konnte. "Fertig?" "Fertig!" Und schon ging es wieder durch die Lüfte, diesmal war der Nachtwind jedoch ganz schön kühl und ich drückte mich enger an ihn, denn ich begann zu frösteln. Er bemerkte das und drehte den Kopf nach hinten. Kurz darauf drehte er sich wieder nach vorne und ich hatte auf einmal diesen 'Wuschel' um meinen Körper baumeln. Wie hatte er denn das jetzt gemacht? Naja, jedenfalls war ich ihm dankbar dafür. Die Gegend veränderte sich, das konnte ich jedenfalls in dem Dunkel noch erkennen. Es ragten Berge hervor und der Untergrund wurde immer felsiger. °Wow, wenn mich Sess da runterfallen lassen würde, wäre ich sofort mausetot!° Was machten wir überhaupt in einer solchen Gegend? Ach ja, ein Schmied aufsuchen, wie interessant! Wozu eigentlich? Sess hatte doch zwei Schwerter, die weder beschädigt noch angekratzt waren. Bevor ich ihn jedoch nochmals fragen konnte, was wir hier überhaupt wollten, ging er mit schnellem Tempo nach unten. Ich natürlich nicht vorbereitet, wäre fast rücklings runtergeflogen, wenn ich nicht im letzten Moment seinen Wuschel zu packen bekommen hätte. Ja, so ein Teil war durchaus praktisch. Ich sah mich jetzt ein wenig deutlicher um, nicht unweit konnte man hier Lavaströme ziehen sehen, deshalb war es hier auch so warm. Sess ließ mich runter, packte mich aber wieder am Handgelenk. "Bleib dicht hinter mir" "Mhm" Dann gingen wir los, die Gegend war ziemlich unheimlich, das hatte ich schon auf den ersten Blick festgestellt. Vorsichtig trat ich Schritt für Schritt hinter Sess her, als ich Stimmen vernahm. Eine wahrscheinlich etwas ältere und eine jüngere. Wir betraten eine Höhle! Jetzt konnte ich ein etwas älteren Mann mit komischen Glubschaugen sehen, der sich mit einem gutaussehenden Youkaijungen stritt. °Gutaussehend? Naja, ok schlecht sieht er nicht aus, aber trotzdem wirst du in Zukunft solche Gedanken vermeiden Aika° Jedoch als wir in der Höhle auftauchten, wurde dieses Gespräch sofort abgebrochen. Dieser komische Opa starrte erschreck zu uns her und brachte nur ein 'Sesshoumaru' heraus. Er war nahe daran ein Herzinfarkt zu bekommen. "Ach wie schön euch wiederzusehen" Sesshoumarus Blick wurde wieder schneidend. Ich schluckte. "Gut gelogen Totousai" Aha, so hieß dieser Opa also. Die beiden schienen sich gegenseitig zu verabscheuen, doch wieso kam Sess dann hier her? "Wo ist das Schwert?" "Es ist fertig euer Lordschaft, wie ihr befohlen habt, doch für wen hattet ihr es anfertigen lassen?" Da ich etwas hinter Sess gestanden hatte, also nicht richtig zu sehen war, zog mich Sesshoumaru mit einem Mal neben sich. Sollte das heißen dass...? Wie? "SIEEE? Ein gewöhnliches Menschenmädchen? Dafür ist die Macht des Schwertes zu kostbar, es wäre reine Verschwendung es ihr zu geben, da behalte ich es lieber selber um mich nächstes Mal gegen euch zu verteidigen" Ich riskierte einen irritierten Blick zu Sess, doch er verzog seine Augen zu Schlitze. Oh oh, das gab gleich ein Donnerwetter. "Du willst also dein Leben unnötig auf Spiel setzen Totousai?" Der Opa begann zu zittern und der Junge, der neben ihm saß blickte mich ununterbrochen an. Ich weiß nicht, was mir mehr unbehagte, dass dieser Typ mich wie hypnotisiert anstarrte oder dass dieser Opa gleich Anlass für einen Kampf geben würde. "Du rückst es sofort raus" Dabei zog Sesshoumaru sein Schwert Tokijin und hielt es in seiner anderen Hand. Totousai bekam einen Schwitzanfall und wusste nun nicht was er machen sollte. Doch er sah ein, dass es zwecklos war sich gegen Sessy aufzulehnen. Also gab er seinen Anforderungen nach und ging das Schwert zu holen. Währenddessen glotzte dieser Typ mich immer noch an. Jetzt reichte es mir aber! "Jetzt hör endlich auf, wie ein hypnotisiertes Kaninchen auf mich zu glotzen" Sofort sah er erstaunt in mein Gesicht, statt auf meinen Körper und wurde dabei fast unmerklich rot um die Nasenspitze. "Verzeiht holde Schönheit, aber bei eurem Aussehen..." Ich verdrehte genervt die Augen. "Männer" Dieses Wort kam abfälliger über meine Lippen, als ich es gewollt hatte, das zog diesmal den Blick von Sesshoumaru auf mich. Er schien mich jetzt von der Seite zu mustern. Jedoch nicht so wie dieser Typ dahinten, sondern eher ein wenig prüfend, ob es mir auch wirklich gut ginge. Mittlerweile wusste ich ja auch seine Blicke zu deuten, auch wenn es für jemanden Fremdes kein Kinderspiel gewesen wäre, da man fast glaubte, er besäße nur eine Mimik und sonst keine. Aber ich war ja schließlich seine Gefährtin und ich kannte ihn. Ich brauchte ihm beispielsweise nicht ins Gesicht zu sehen, um festzustellen wie er mich ansah. Ein Blick aus den Augenwinkeln genügte vollkommen und um wie seine Frage zu beantworten, fügte ich gleich bei. "Mir geht es gut Senpai" Und zur Bestätigung drückte ich seine Hand. Meine Hände wurden mittlerweile wieder wärmer, genauso meine Füße. Totousai kam wieder zum Vorschein, diesmal jedoch mit einem Schwert in der Hand. Seine Scheide war schwarz mit hellbraunen Schriftzügen, doch ich konnte nicht genau lesen was es war, schließlich brannte hier nur ein kleines Feuerchen. Sess ging dem Schmied entgegen und zog mich mit. "Gib mir das Schwert" Der Opa geriet wieder ins Schwitzen und versuchte nach allen Mitteln der Kunst das Schwert für sich zu behalten. "Ihr wisst ganz genau, dass das Schwert sich den Meister aussucht und nicht umgekehrt" "Hai" Ich wurde auf einmal nach vorne geschoben und blickte nun fast direkt in Totousais Gesicht. Seine Züge entspannten sich und auf einmal machte er große Augen. "Wie kommt eine Schönheit wie ihr nur zu so einem kaltblütigen Youkai?" Mit dieser Frage hatte er mich doch glatt überrannt. Mir blieb wirklich die Spucke weg! "Entschuldigt meine Neugier, aber ich habe euch vorher nicht direkt beachtet" "Das habe ich bemerkt" antwortete ich ihm zynisch. Ich streckte meine Hand aus um ihm so zu verdeutlichen, dass er mir das Schwert herüberreichen sollte. Er zögerte. Langsam riss auch mir der Geduldsfaden und Sess fing leicht an zu knurren. "Du kannst die Macht des Schwertes nicht nutzen, es ist viel zu stark für einen Menschen, für ein Menschenmädchen schon sowieso.....da wir auch gerade bei dem Thema sind, wieso duldet Sesshoumaru die Nähe einer Menschenfrau? Und wieso hat er dir ein Schwert anfertigen lassen?" Plötzlich hatte ich eine Idee, wie man diesem Schmied das Schwert entlocken konnte. "Ich verrate es euch, wenn ihr mir das Schwert gegeben habt" "Für wie blöd hälst du mich eigentlich Mädchen" Ich lachte kurz auf und antwortete ihm "Blöd genug um mit eurem Leben zu spielen Totousai.....aber bitte ich will euch nicht hindern, ihr habt nur 2 Möglichkeiten: Entweder ihr gibt uns das Schwert und wir ziehen weiter oder ihr gebt uns das Schwert nicht und wir holen es uns mit Gewalt" Bingo, die Theorie hatte geklappt und die Praxis erst recht. Er murmelte irgendwelches Zeug und gab mir dann widerwillig das Schwert in die Hand. In dem Moment wo er mir das Schwert in die Hand drückte, ging ein Licht von dem aus. Ich hielt ein wenig erschrocken das leuchtende Schwert in der Hand, als dieses gleißende Licht immer größer wurde. Ich kniff die Augen zusammen, wie auch alle umstehenden und konnte nur noch ein Nuscheln Totousais hören. "Ich hab es dir doch gesagt, dass du zu schwach bist, das Schwert bringt dich um Mädchen" Das Licht erreichte eine bestimmte Helligkeit, wo auch Sess die Augen zumachen musste, um nicht dermaßen geblendet zu werden, als es sich dann wieder zurückbildete und erlosch. Ich sah erstaunt auf meine Hand und dieses Schwert, es war nichts passiert. Es lag ganz normal in meiner Hand. Verwundert sah ich zu Sesshoumaru, der mein Blick festhielt. Dann begegnete ich Totosais Miene und die war einfach nur zum totlachen, wie er dastand und nicht verstand, wie die Welt sich drehte. Auch dieser Typ in der Ecke sah zu uns her, als er dann meinte. "Ich hatte es geahnt, du bist kein Menschenmädchen.....du bist eine Dämonin" Ich drehte mich mit einem Mal in seine Richtung und starrte ihn an. "Woher weißt du das?" "Dein Geruch ist sehr dezent und du weist Merkmale auf, die nur dann Jemand aufweist, wenn er von einer anderen Macht unterdrückt wird" Ich sah ihn ein wenig verblüfft an, genauso dieser Opa und Sesshoumaru. "Das Schwert hat nur geleuchtet weil es auf deine äußere Macht zurückgriff, jedoch dein unterdrücktes Ich gespürt hat und sich dann wieder normalisiert hat" "Und mit wem habe ich hier die Ehre" Er stand jetzt auf und kam auf mich zu, als er sich dann verbeugte und mir die Hand küsste. Ich ließ es widerwillig geschehen, am Hofe musste ich mir so was bestimmt öfter gefallen lassen, doch ich betete, dass dem nicht so war. "Verzeiht mein Fräulein...ich heiße Shintai" "Angenehm.....Aika" "Ein sehr hübscher Name für eine hübsche Person." Er grinste frech und ich konnte spüren wie Sess seine Hand auf meine Schulter legte und mich zu sich hinzog. Dabei blickte er ihn kühl an. "Verzeiht Sesshoumaru-sama Herr der westlichen Länderein, natürlich hatte ich nicht die Absicht euere Gefährtin zu entwenden." "Das will ich für dich hoffen." Uhoh! Sess war eifersüchtig, wie süß! Ich fühlte mich in dem Moment richtig glücklich. Dabei hatte ich das Schwert schon wieder total vergessen. Ich zog es aus der Scheide und betrachtete es im flackernden Schein. "Wahnsinn..." In einem bestimmten Lichtwinkel schimmerte es in einem angenehmen grün, eine Mischung aus Smaragdgrün- und Türkis. Unglaublich schön! Auch jetzt konnte ich sehen was auf der Schwertscheide stand: A. TODAJI Ich kniff die Augen zu und sah noch mal nach. Es stand tatsächlich mein Name da drauf. Hatte es Sesshoumaru extra für mich an meinem Geburtstag anfertigen lassen? Oder war es Zufall? Ich blickte mit geweiteten Augen zu Sess hoch. "Senpai? Habt ihr das Schwert als Geburtstagsgeschenk anfertigen lassen oder nur so?" Diese Worte flüsterte ich fast, so bewegt war ich innerlich. Das hätte ich nie und nimmer von ihm gedacht! Er sah mich durchdringend an, doch diesmal war da auch etwas wie Sanftheit in seinen Augen. "Als Geschenk" "Aber woher wusstet ihr...?" "Dein Kalender" Ich versuchte mich zu erinnern, wo bitteschön hatte er einen Kalender gesehen, wo mein Geburtsdatum draufstand. Plötzlich durchzuckte es mich wie Strom: Natürlich! In meinem Zimmer, damals als man mich hochgeschickt hatte wegen der Feier, dass er sich das gemerkt hatt.! Nun ja, ich wäre ihm wahrscheinlich um den Hals geflogen, so glücklich war ich, doch das ging natürlich wegen zwei gewissen Personen nicht, die das alles mit ansahen. Also tat ich es auf die vornehme Art und verneigte mich mit einem Dankeschön und einem Lächeln. Das Um-den-Hals-fallen konnte ich ja noch immer nachholen, wenn wir alleine waren. Dann steckte ich das Schwert in meinen Gürtel und drehte mich wieder Shintai zu. "Es war mir eine Ehre mit euch zu kommunizieren, sicher hätte ich gerne das Gespräch fortgesetzt doch wir müssen jetzt weiter" "Euer Wort in Ehren Mylady, es ist nur Schade dass Sesshoumaru schon vor mir zugeschlagen hat." "Ihr solltet lieber aufpassen Shintai, sonst könnte es sein dass mein zukünftiger Gefährte eure Aussage gar nicht gutheißen würde und es würde wirklich ein Mann an euch verloren gehen." Eigentlich war er ja ein ganz netter Typ, der nur ein wenig Machohaft herüberkam, ich hätte nur zu gern ein Gespräch mit ihm geführt, doch ich sah es Sesshoumaru an, dass er so schnell wie möglich loswollte. Wir gingen also nach draußen und wollten los, als ich mich noch mal entsinnte. "Auch euch Totousai vielen Dank für dieses schöne Werk, ich hoffe wir sehen euch wieder" Ich stieg auf Sesshoumaru auf und wir erhoben uns wieder, doch ich konnte noch klar und deutlich den Satz Totousais hören: "Um Himmels Willen, hoffentlich nicht" Ich musste mir ein Lachen verkneifen und hielt mich wieder an Sesshoumaru fest, denn seine Geschwindigkeit nahm um einiges zu. Ich konnte schon fast die Sonne aufgehen sehen, der Himmel färbte sich rötlich. Plötzlich riss mich Sessys Stimme aus meinen Gedanken. "Ich wusste gar nicht dass meine Gefährtin eine sprachbegabte Schauspielerin ist" "Tja, gewusst wie" Wir liefen der aufgehenden Sonne entgegen und der Sonnenaufgang war richtig romantisch gewesen, wir zu zweit der aufgehenden Sonne entgegen. Ich kam ganz nah an sein Ohr und fragte ihn. "Wie schafft ihr es immer wieder mich so zu überraschen, ich meine so ein kostbares Schwert für mich anfertigen zu lassen, das ist doch Wahnsinn." Er drehte sich hinterhältig lächelnd zu mir um und flüsterte mir dann ins Ohr: "Gewusst wie..." Yoa, ich bin fertig!!!! Und ich bin richtig stolz auf dieses Kapitel, ich weiß Selbstlob stinkt, aber ich hab mir richtig viel Mühe gegeben, vor allen Dingen mit dem letzten Satz....also wie immer bitte und bettel ich um ein Kommi ^-^ Kapitel 21: Tragischer Verlust unter Wasser ------------------------------------------- ACHTUNG! Es geht weida, da ihr ja so viele Fragen gehabt hattet, hab ich mir gedacht ich erklär sie jetzt immer offiziell ^-^ Sicher wird niemand was dagegen haben! In diesem Kapi wurden wieder zwei neue Bilder hochgeladen, bitte seht sie euch an und lest die Charakterbeschreibung durch. Endlich ist es mit Aika soweit, die Verwandlung als Dämonin! Und ihr dürft nun entscheiden, welches der Bilder, die ich für Aika aufgelistet habe, dann bleiben darf, ok? Also votet mal schön für die Bilder, das mit den meisten Stimmen wird logischerweise dann ihr Aussehen^^Und jetzt viel Spaß beim Lesen ^-^ dreamer-chan: Also es freut mich mal von dir fast kaum Kritik zu hören, hier nun deine Antwort zu den vielen Fragen: 1. Ja, Sesshoumaru hat sie wirklich ernsthaft auf den Rücken klettern lassen, schließlich weiß er, dass sie es nicht mag, wie eine vornehme "Prinzessin" behandelt zu werden, obwohl sie ja eine ist. Außerdem ist sie ja in diesem Kapitel dann eine Dämonin und dann braucht sie seinen Rücken nicht mehr^^ 2. Das mit der Beraterin kommt ganz anders wie du denkst, erst in diesem Kapitel und dann noch im Schloss, es wird echt einen Rießenschock für die geben. erikson: Freut mich, dass ich wieder ein weiteres Kommimitglied begrüßen darf, ich hoffe du bleibst mir auch treu^^ Neuankömmlinge sind immer willkommen, vielen Dank also auch für dein Kommi! yukosue-chan: Schön, dass auch du kein Pc-Verbot mehr hast und noch an meine FF gedacht hast, vielen Dank für dein liebes Kommi, im übrigen finde ich es auch klasse, dass wir der selben Meinung sind, dass Minako so dumm wie Brot ist ^-^ Tebi-chan: Fürs zu Spät schreiben gibt's keine Strafpunkte, also mach dir nächstes mal nicht so viel draus, ich kann mit dem Kommi ja schließlich warten! Ich finde es außerdem wirklich bemerkenswert, dass ihr (du und Kiara16) bis jetzt die einzigen seid, die herausgefunden haben, dass ich Sess Stück für Stück verändere....das hat sich manchmal als echte Tortour herausgestellt, da ich zumal seinen wirklichen Charakter nicht verändern wollte und eurer Meinung nach hab ich es anscheinend wirklich geschafft....Gracies! Lyndis: Bei deinem Kommi hab ich wirklich fast lachen müssen, dieses rumgestotter als du die Szene mit dem Mond beschrieben hast, fand ich einfach süß, das hab ich mir bei dir richtig bildhaft vorstellen können, also auch ein fettes Merci an dich ^-^ Bridget: So nun zu deinem Kommi, du bist mit Abstand die längste Kommischreiberin hier in der Runde, ich lese unheimlich gerne und bin immer froh, wenn man mir so lange Roman hinterlässt.....vielen Dank auch, so nun zu deinen Fragen: 1. Kenshin wirst du in diesem Kapitel endlich los *geheimnissvollgrinsel* 2. Ich hab mich fast totgelacht, als du gemeint hast wo die versteckte Kamera ist, bei Minakos Gesichtsaudruck *lach* 3. Shintai wird später nochmal vorkommen, allerdings im Schloss, mit ihm hat es schon was aufsich, wird aber noch nicht verraten ^-~ saster: Danke auch dir für dein Lob, ich hoffe die Fortsetzung hat nicht allzulange gedauert, denn momentan steh ich voll unter Prüfungsstress und es kann leicht sein, dass die Kapis jetzt länger brauchen um zu erscheinen, sorry aber Schule ist einfach wichtiger ^^ djarija: Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber in diesem Kappi kommen sie nicht zum Fest, auch nicht im nächsten, sondern wahrscheinlich im übernächsten, doch ich kann dir garantieren, dass dieses und auch das nächste nicht uninteressant ist ^-^ Alakreil: Jaja, dir auch ein schönes und liebes Dankeschön, es gibt also doch Leser, die einfach alles genial finden und nicht ständig herumkritisieren...vielen Dank^^ HisoChan: Ja zu meinem kleinen Engel brauch ich ja wohl nichts zu sagen, du bist einfach die Beste, danke für dein liebes Kommi^-^ Ich hab dich einfach nur lieeeeeb! Hier wie schon gesagt, wurde jetzt etwas verändert, kleine Details aber trotzdem, du konntest es ja nicht erwarten *dich schimpf* ^-^ Dark_rika: *schmatz* auch dir ein Dankeschön für dein nettes Kommi, ich wird mich bemühen, meine Leser immer zufriedenzu stellen! Milaan: So du wolltest doch unbedingt Aikas Aussehen sehen, nun hier kannst du gleich für eines der Bilder voten, und in diesem Kapitel erreichen sie auch die Insel Kyoko! Viel Spaß beim Lesen! YamiYamira: Es freut mich, dass du vorhin gerade dein Lieblingskapitel ausgerufen hast, zu deiner Frage nun, der Ball wird wahrscheinlich im übernächsten Kapitel auftauchen, aber ich hoffe du ließt auch das nächste Kapitel^^ DarkEye: Jaja, ich freu mich auch immer auf eines deiner Kommis, sie drücken immer alles genau aus, nämlich dass du jedes Mal mit Spannung liest, das kann ich deinem Kommi immer entnehmen^^ Danke! Dream_girl: Bussi auch an dich und danke für dein liebes Kommi! Wird mich immer beeilen so schnell wie möglich weiterzuschreiben! Duell-master: So in diesem Kapitel wird auch deine Frage über Kenshin beantwortet ob er tot war, was mit ihm passiert und und und....bitte lesen^^ Kiara16: Zu diesem Haschal muss ich nichts sagen, ich hab dich nämlich auch schon megalieb gewonnen, genaus wie HisoChan, ihr seid meine besten Freundinnen, an dieser Stelle muss ich gleich noch was aussprechen: Du erfüllst deine Aufgabe als Beta-leserin wirklich gut und ich bin echt froh, dich zu haben ^^ Mistrale: Schön, dass dir die Mondstelle so gut gefallen hat, hab mir extra viel Mühe gegeben. Das mit Kenshin tut mir leid, in diesem Kapi passiert etwas mit ich, wofür du mich warhscheinlich köpfen wirst, aber naja.....es musste so kommen *sich duck* Mondin: Auch dir an dieser Stelle gleich mal ein Lob ausgesprochen, du beschreibst immer ganz genau was dir gefallen hat, machen nicht viele aber du bist eine von denen und ich freue mich immer auf soetwas^^ Nami-Brina: Freut mich dass es dich freut, dass dir diese Kapis immer so gut gefallen, diese Kapitel wird eher unromantisch, aber dafür kann ich dir versprechen dass das nächste wieder etwas sanfter wird, die beiden werden sich da nämlich so ziemlich, ziemlich nah kommen ^-^ Mehr wird aber noch net verraten! Wir rannten der aufgehenden Sonne entgegen und ein leises Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, ich war richtig glücklich! Wann ich das letzte Mal so glücklich war, daran konnte ich mich schon gar nicht richtig erinnern. Ich betrachtete mein Schwert, was hatte Sess da geritten dass er mir so ein kostbares Geschenk schenkte? Stumm musterte ich die Scheide und meinen daraufgeschriebenen Namen. Trotzdem musste ich aber aufpassen dass ich nicht von Sessys Rücken herunterfiel. "Du bist so still" Meine Gedanken wurden von Sess unterbrochen und ich sah etwas irritiert in seine Richtung, als er plötzlich seinen Kopf herumdrehte und in mein verwundertes Gesicht sah. Dann lächelte ich ihn kurz an und meinte. "Ich bin glücklich" Er gab sich scheinbar mit dieser Aussage zufrieden und setzte seinen Weg fort. Die Sonne lag schon ein klein wenig über dem Land, als wir endlich an der kleinen Gruppe ankamen. Alle schliefen außer Minako! Na toll, ausgerechnet die musste sehen wie wir jetzt wieder zusammen ankamen, damit sie mich nachher wieder löchern konnte. Sie sah mein Schwert und blickte stumm darauf. Dann drehte sich ihr Gesicht zu Sess, der sie aber nicht im geringsten beachtete, sondern sich dran machte Rin und Jaken aufzuwecken. Die Kleine sprang sich die Augen noch reibend, zu mir her und wünschte mir mit ihren kleinen süßen Augen ein 'Guten Morgen'. Sie sah meine neue Ausrüstung und Kleidung und machte große Augen. "Wo hast du das denn her Aika? Hat es dir Sesshoumaru-sama geschenkt?" Ich musste lachen, für die Kleine war Sess so was wie ein Vater, oder jemanden den sie anbetete und es war für sie immer selbstverständlich dass alles von Sess stammte. "Nur das Schwert Rin, die Kleidung habe ich von meiner Freundin" Plötzlich hatte ich bei ihr Gedanken geweckt. "Du hast mir versprochen dass ich diese Lieder da anhören darf in diesem CD-Spieler" Ich nickte kurz und holte ihn heraus. Dann ging die Reise weiter. Rin hörte die ganze Zeit die Songs an und hüpfte herum und wippte mit dem Kopf. Ich musste wieder vorne mit Sess an der Spitze gehen. Ab und zu riskierte ich einen Blick zu Rin und den anderen. Die Kleine war so glücklich und hüpfte mehr, als das sie ging. Minako war in einem schrecklichen Zustand, sie glich einer lebenden Leiche, die uns hinterher schlürfte. Auf einmal zupfte etwas an meinem Gewand herum. Ich sah herunter und sah Rin. "Darf ich dich was fragen Aika?" "Natürlich." Sie nickte kurz und zog sich die Ohrstöpsel aus den Ohren. "Bist du diejenige mit der schönen Stimme da drinnen?" "Ja" "Was ist das für eine Sprache?" "Englisch" "Diese Instrumente hab ich auch noch nie gehört" "Die gibt es hier bei euch nicht" Ich lächelte ein wenig traurig. Das Singen vermisste ich schon so lange, es gab mir das Gefühl frei zu sein, das war ich jetzt zwar auch, aber es war nicht das gleiche. "Darf ich ihn auch mal haben Rin?" "Hai Aika" Sie gab mir freudig den CD-Spieler und ging wieder nach hinten um Jaken zu ärgern. Ich steckte mir die Ohrstöpsel in meine Ohren und drehte voll auf. Damit fing ich mir einen seltsamen Blick Sessys ein. Ich sah ihn kurz an und drehte mein Gesicht wieder nach vorne. Er hingegen sah mich eine für ihn etwas längere Zeit noch an, ehe auch er sein Gesicht wieder seinem Reiseziel zudrehte. Was er sich jetzt wohl dachte? Ich lauschte der Melodie und war tief in Gedanken versunken, so das ich mich mit der Frage nicht weiter befasste. ------------------------------------------------------------------------------- Er hatte ihre Freude gesehen und gespürt als sie dieses Schwert bei Totousai in ihren Händen hielt. Am Anfang, als das Licht aufleuchtete, hatte er gedacht, dass sie wirklich zu schwach dafür gewesen wäre, doch er hatte sie nicht richtig eingeschätzt. Er würde sie bei jeder Rastmöglichkeit trainieren, damit sie gegen ihre Feinde wieder gewappnet war. Auf dem Weg zu seinen Gefolgsleuten hatte er ihre Freude richtig intensiv gespürt, sie war glücklich und das hatte sie ihm auch bestätigt. Doch jetzt rissen diese Lieder sie wieder in die Vergangenheit zurück. Er konnte sehen wie ihr Blick sich vertrübte und sie Mühe hatte nicht in Tränen auszubrechen. Auch hatte sie ihn wieder mit ihrem ausdruckslosen und undefinierbaren Blick angesehen. Sie wollte wieder singen können und diese Lieder erinnerten sie an eine schöne Zeit aus ihrer düsteren Vergangenheit. Dem Anschein nach musste sie wirklich darin ein zweites Zuhause gehabt haben. Er hatte damals, als sie mit ihren Freunden auf dem Konzert gesungen hatte, ihr grenzenloses Glück gespürt und noch etwas anderes, was er bis heute nicht deuten konnte. Sie verströmte in dem Moment eine Art Energie, die ihr Kraft gab und sie frei werden ließ. Als er einen zweiten Blick aus den Augenwinkeln zu ihr riskierte, stellte er fest dass sie tief in Gedanken versunken war. Wollte sie zurück? Doch das konnte sie nicht, sie konnte nicht durch den Brunnen. Plötzlich steckte sie die schwarzen Dinger raus und verstaute das Gerät wieder in ihren Rucksack. Dann wischte sie sich eine kleine aufkommende Träne weg und lächelte ihn wieder an. Diese Frau wunderte ihn immer wieder aufs Neue. Nur seinetwegen war sie so stark und tat so, als ob ihr das alles nicht ausmachen würde. Sie war Stark, hatte Ausdauer und Mut, doch wie lange noch? Sie hatte ihre Fassade damals in seinem Schloss länger halten können als andere Frauen und spielte immer vor in allen Dingen glücklich zu sein, doch genau hier in diesem Punkt hatte sie sich was vorgemacht. Er glaubte zu wissen, dass sie deswegen traurig war, weil sie gemeint hatte nichts aus ihrer alten Vergangenheit vermisst zu haben und jetzt gab es doch etwas woran ihr ganzes Herz hing! Und das war für sie schmerzvoll. Doch er kannte sie, sie würde darüber hinwegkommen, sie war stark und er war sich sicher, dass sie noch einiges aushalten konnte. Sie war schließlich seine Gefährtin. ------------------------------------------------------------------------------- Ich spürte wie jemand meine Hand umschloss und diese fast unmerklich drückte. Es war doch tatsächlich Sesshoumaru. Natürlich wusste er alles. Wie es mir gerade ging und dass ich für kurze Zeit meine alte Vergangenheit vermisste, doch das Leben ging weiter. Keine Zeit und kein Platz für Gefühlsduseleien. Ich war eine Prinzessin, eine Kriegerin und bald die Gefährtin eines hochangesehenen Youkais. Dagegen würden ein paar alte Erinnerungen verblassen. Als ich den CD-Spieler in den Rucksack zurücklegte hatte ich mir etwas versprochen. Wenn wir uns alle in dem Schloss treffen würden, dann würden wir ein paar Instrumente aufsuchen und wieder zusammen spielen und singen. Und wenn es sein musste, sogar heimlich. Diese Aussicht stimmte mich wieder heiterer und ich freute mich richtig auf unser Zusammentreffen. Ich erwiderte Sesshoumarus Händedruck und lächelte ein klein wenig. Die Reise ging tagelang und bei jeder Rast nahm mich Sess gründlich in die Mangel, er trainierte mich wieder und das nicht zimperlich. Man könnte meinen, dass ich sein Feind Nr. 1 war. Erst wurde ich mit Tensaiga trainiert, dieses Schwert tat zwar weh wenn man irgendwo getroffen wurde, doch man lebte immerhin weiter. Ich durfte ausschließlich mit meinem neuangefertigten Schwert kämpfen. Außerdem erfuhr ich von Sess dass es Sajgon hieß und für Mut und Stärke stand. Spätestens in dem Moment war ich mir sicher, dass er es meinen Eigenschaften angepasst hatte. Er war verdammt gerissen. Im Moment kam ich noch nicht richtig gegen ihn an, aber was ich bis jetzt sehr gut gelernt hatte war das parieren. Am dritten Tag konnte ich schon ein paar mal öfter zu Schlägen ausholen, was ich am ersten Tag nicht mal ansatzweise hingekriegt hatte. Das Schwert war schwerer als mein Stab, doch ich war mir sicher, dass Sess sogar das Gewicht extra leicht angeordnet hatte. Um das zu vergleichen bat ich nach einem dreistündigen Kampf um eine kleine Pause. Ich wollte wissen, wie gut er mich kannte. Also ging ich zu ihm hin. "Darf ich mal euer Schwert Tokijin haben?" "Du kannst mit dem Schwert nicht kämpfen" Ich verdrehte genervt die Augen. "Ich will nicht kämpfen, ich will nur etwas überprüfen" Er musterte mich kurz eindringlich, als er langsam das Schwert aus der Scheide zog und mir in die Hand legte. Tatsächlich, seines war um einiges schwerer, obwohl unsere beiden Schwerter in der Länge und der Breite fast gleich aussahen. Ich verzog meine Lippen zu einem Grinsen und gab ihm das Schwert immer noch hinterhältig grinsend zurück. Er zog nur eine Augenbraue hoch und sah mich erwartungsvoll an. Ich hingegen ließ ihn mit einem geheimnisvollen Lächeln zurück und ging erst mal etwas essen, denn mein Magen rebellierte schon heftig. Danach ging die Reise weiter. Minako kam mir in keinster Weise mehr in den Weg, man könnte meinen, dass aus der großmäuligen Beraterin ein zahmes Häschen geworden war. Sie machte keinen Mucks mehr und ging immer brav hinter der Gruppe her. Ihr Herz musste ganz schön arg gebrochen sein. Ich wollte ab und zu mal zu ihr hinter, doch Sesshoumarus Arm verhinderte dass ich hintergehen konnte. Ich sah ihn dann immer nur stirnrunzelnd an, doch er schüttelte leicht den Kopf. Also ließ ich es immer bleiben. Am 4. Tag blieben wir die ganze Zeit auf einem Fleck und Sesshoumaru trainierte mich Stunde um Stunde. Shiro war wieder unterwegs, um die Ländereien zu erkunden, ich konnte ihm vertrauen, dass er wieder zurückkam. Das Training tat mir gut, ich hatte keinen Platz für ausschweifende Gedanken, da ich jeden Moment damit rechnen musste, von seinem Schwert getroffen zu werden. Außerdem wurde ich durch das heutige Training wieder um einiges besser. Der heutige Kampf forderte höchste Konzentration und Einsatzbereitschaft, denn heute hatte er statt Tensaiga sein anderes Schwert Tokijin gezogen. Für die Übungen hatte ich mich stets umgezogen, damit mein neuer Kampfanzug nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. Ich hatte ein weites T-Shirt angezogen, dass mir fast bis zu den Waden ging und hatte es oben mit einem Knoten über dem Bauchnabel verknotet. Dazu trug ich Shorts und die langen Stiefel, die mir Kaori geschenkt hatte. Heute kam ich so richtig ins Schwitzen und wurde auch schon einmal an meinem linken Arm gestriffen. Es machte mir aber so richtig Spaß und ich wollte ihn auch unbedingt treffen. Ein weiterer Schlag von ihm, ich blockte und wir standen uns Auge um Auge gegenüber, als ich kurz ein kleines Lächeln von ihm erkennen konnte, dann ließ ich abrupt los, drehte mich zur Seite und streifte mit meinem Schwert seinen ebenfalls linken Arm. Der Stoff färbte sich an der Stelle rot, so wie meiner und ich stand zunächst da, als sich ein Lächeln auf meinem Gesicht bildete. Beide getroffen, an der selben Stelle. Sess sah seinen Arm an und dann meinen. Er ging langsam auf mich zu, sein Schwert weiterhin in der rechten Hand haltend. Ich steckte mein Schwert weg. Jetzt stand Sess mir direkt gegenüber, ich sah zu ihm hoch und dann auf seinen linken Arm. Die Stelle war jetzt rotdurchtränkter als zuvor. Auch an meinem linken Arm lief ein kleines, rotes Rinnsaal herunter. Er knotete seinen gelben Gürtel auf und legte es mir um die verwundete Stelle um. "Senpai ihr braucht mich nicht zu verarzten, das ist nur ein kleiner Kratzer" Er sagte nichts und knotete es zu einem geschickten Verband zusammen. Ich hielt den Atem an und bewegte mich keinen Millimeter. "Senpai?" "Wir sind fertig, dein Training ist für heute beendet" Er sah mir fest in die Augen und mir wurde etwas mulmig zumute. "Und morgen?" "Wirst du eine vollwertige Youkaiprinzessin" Immer noch sah er mich unentwegt an. Ich senkte mein Blick ein wenig, das hieß also, dass wir morgen auf der Insel Kyoko sein würden. Morgen war also der Tag, an dem ich mein komplettes Aussehen zurückbekommen sollte. Nur wieso freute ich mich nicht darauf? Irgendwie hatte ich Angst davor, wieso konnte ich mir eigentlich noch nicht erklären. Tja, wenn ich wüsste. Sesshoumaru bemerkte meine Unruhe und hob mein Kinn wieder seinem Gesicht entgegen. "Ich werde mit dir gehen" Ein kleines Lächeln umrahmte meine Mundwinkel und ich legte meinen Kopf auf seinen Brustpanzer. Er war derjenige der für mich da war, wieso machte ich mir dann Sorgen? "Ich danke euch Senpai" Ich hob meinen Kopf und küsste ihn. Wenn mir jemand meine Zukunft noch vor ein paar Monaten gesagt hätte, beispielsweise dass ich einen Youkaifürsten heiraten würde und seine Nähe genießen würde....ich glaube ich hätte das Telefon genommen und die Irrenanstalt angerufen um denjenigen mal zu kurieren. Immer noch waren unsere Lippen ineinander verschmolzen und ich schlang meine Arme um seinen Nacken und zog ihn tiefer zu mir herunter. Er erwiderte mein Spiel und vergrub eine Hand in meinen Haaren und die andere legte er um meine Taille. Eng umschlungen standen wir da und genossen den Moment. Er drückte mich nach unten, gen Boden und begann mein T-Shirt aufzuknoten Mein Herz schlug wie wild. Mit einer Hand stützte er sich am Boden ab und zog mit der anderen mein T-Shirt aus. Ich ließ es zu. Doch auf einmal riss er den Kopf in Richtung der Truppe und sprang auf. Ich blinzelte nur etwas erstaunt und bemerkte dass er schon gar nicht mehr da war. War irgendetwas passiert? Schnell zog ich mein T-Shirt wieder an, verknotete es und lief ihm eilends hinterher. Am Schauplatz angekommen, verstand ich sein plötzliches Verhalten. Eine Gruppe Banditen hatte sich der unserer Truppe genähert und hätten Rin um ein Haar etwas angetan. Die Kleine versteckte sich hinter Jaken, der schon den ersten Angreifer die halbe Seite abgefackelt hatte und dieser nun jaulend auf dem Boden saß. Sessys Gesicht wurde bedrohlich und er fing an zu knurren. Doch die ungebetene Truppe lachte nur und machte Witze. Ohoh, die hatten gerade ihr letztes Dorf überfallen, denn jetzt schlug die Stunde für sie alle. Der Anführer bemerkte mich und sein Lachen erstarb urplötzlich, genauso das der anderen, stattdessen grinste er hämisch. "Na sieh mal einer an...heute scheint unser Glückstag zu sein, so eine hübsche Frau, was meint ihr Männer? Wollen wir sie auch noch ein wenig zum spielen mitnehmen?" Alles johlte und brüllte und ich stand wutentbrannt da. "Na wartet ihr Mistkerle, gleich vergeht euch allen das Lachen" "Ho Männer...die Kleine will uns drohen, scheint eine ganz kecke zu sein" Jetzt stieg er vom Pferd und kam mit seinem ekelhaften Grinsen auf mich zu. Dann drehte er sich noch mal kurz zu seinen Gefolgsleuten um und meinte befehlshaberisch "Ihr nehmt euch den seltsamen Typen da vor...schließlich soll er mir und der süßen, kleinen Lady nicht in die Quere kommen" Wie auf Kommando zogen ich und Sesshoumaru unsere Schwerter. Sofort gingen wir auf unsere Angreifer los. Zwischendurch sah ich Sess ein paar Blicke in meine Richtung werfen, während er einen nach dem anderen in die Jagdgründe schickte. Auch ich hatte meinem Gegner gleich gezeigt, wo es langging und ihn schon während der ersten Attacke schwer verwundet. Der Rest war ein Kinderspiel. Noch ein paar Hiebe und er war bei seinen anderen Kameraden. Aus den Augenwinkeln heraus, sah ich wie sich ein weiterer Rin näherte und diese ängstlich wegspringen wollte, es jedoch nicht mehr schaffte. Sie schrie verzweifelt und ich war in ein paar Schritten bei ihr und zerteilte den Typen in zwei Teile. Rin weinte und klammerte sich an mir fest. Sesshoumaru hingegen hatte alle Hände voll zu tun. Die Angreifer waren mit dem Verlust von den vorigen Gefolgsleuten nicht abzuschrecken gewesen und attackierten ihn jetzt noch heftiger. Ich konnte sehen wie es Sesshoumaru zu bunt wurde und er die Lichtpeitsche aufleuchten ließ und mit einem Streich alle restlichen erledigte. Danach herrschte Ruhe, die nur hin und wieder von Rins Schluchzern unterbrochen wurde. Sie brauchte fast eine Viertelstunde um sie wieder zu beruhigen, sie hatte einen großen Schock und erholte sich nur allmählich davon. Ich versprach ihr von jetzt an immer auf sie aufzupassen und das so etwas kein zweites Mal vorkommen würde. Minako hingegen schien irgendwo hinten mit den Pferden, die die Banditen zurückgelassen hatten, beschäftigt zu sein. Was sie dort suchte war mir ein Rätsel. Ich hielt Rin in meinen Armen und beruhigte sie. Plötzlich hörte ich eine andere Stimme. Ich drehte mein Kopf zu Minako. Sie hatte eine Frau gefunden mit langen, schwarzen Haaren. Von weitem konnte ich sie nicht genau erkennen, doch als sie näher kam glaubte ich zu wissen, dass ich diese Frau schon einmal gesehen hatte. Und tatsächlich....es war die Schneiderin meines Kimonos gewesen. Sie kam auf mich zu und begrüßte mich überglücklich. "Was für ein Zufall, dass wir uns wiedersehen" Sie zitterte etwas am Körper und ich musterte sie zunächst gründlich. "Wie bist du auf einen dieser Pferde gekommen?" "Sie haben mich überfallen und mich mitgenommen, natürlich habe ich mich gewehrt aber sie waren einfach in der Überzahl" Sie wirkte etwas zerknirscht und rieb sich während sie sprach ständig ihren Arm. Kein Zweifel, die Männer hatten Gewalt angewandt. Rin hatte sich mittlerweile wieder beruhigt und sprang wieder auf um zu Sesshoumaru zu laufen. "Und was willst du jetzt machen? Wo willst du jetzt hin?" "Eigentlich wollte ich zur Insel Kyoko, spezielle Kräuter holen....für meine kranke Schwester" "Das trifft sich ja gut, wir wollen auch dort hin...ich schätze Sesshoumaru-sama wird nichts dagegen haben, wenn du uns das letzte Stück begleitest" Ich sah zu Sess herüber, der nur stumm dastand und Rin die Blumen abnahm, die sie für ihn gepflückt hatte. Da er nichts einwendete, deutete ich es einfach mal als Ja. Wir setzten unsere Reise fort und ich unterhielt mich mit Ray, so hieß sie, den ganzen restlichen Weg. Nichtsahnend welches grausame Schicksal noch uns beiden bevorstand. Nach einem 1-tägigen Marsch, also Tag 5 kamen wir an einer Küste an. "Sag mal..welche Kräuter sind denn das?" Wir gingen an der Küste entlang, das Wasser umspülte unsere Füße und der Wind spielte mit unseren Haaren, das Wetter war einfach super! "Schwedenkräuter...sie helfen gegen Fieber, Entzündungen und alles mögliche, meine Schwester hat seit Tagen sehr hohes Fieber" Wir redeten weiter und schlossen uns nun wieder Sess an, der mittlerweile auf ein paar Boote mit einer Hütte gestoßen war. Natürlich wir mussten ja auf diese Insel. Hatte ich schon völlig vergessen. "Wir brauchen ein Boot" Sesshoumarus Stimme riss uns aus unseren Gesprächen und wir beobachteten den Mann vor uns, der die Boote verlieh. "Was bietet ihr als Tauschmittel an?" Sesshoumaru zog eine Augenbraue hoch. "Tauschmittel?" "Ja wie soll ich sonst sicher gehen, dass ihr mir das Boot wiedergebt?" "Du kannst froh sein, wenn du am Leben bleibst" Jetzt trat der Mann ein Schritt zurück und versuchte seine Boote zu schützen. "Kein Tauschmittel, kein Boot" Sesshoumaru ging einen Schritt vor und packte den Mann am Kragen und hob ihn in die Höhe. Der Arme. Er war doch nur ein ehrlicher Bürger. "Nun mal langsam werter Herr, wie wäre es beispielsweise mit einer eueren hübschen Begleiterinnen? Z.b. die hübsche blonde dahinten" Sofort stockte ich, ok vielleicht war der ehrliche Bürger doch nicht so ehrlich. "Vergiss es" Sesshoumaru schmiss ihn zu Boden, wo er regungslos liegen blieb. Das war typisch für ihn, alles was ihn störte, musste beseitigt werden. Naja, wenigstens hatten wir jetzt ein Boot. Ich half Rin als erstes rein und dann Minako die sich wie eine Herrscherin vorkam und auch noch erwartete, dass ich ihr per Hand hineinhalf. Ray, Shiro und Jaken waren die nächsten. Sesshoumaru ging am Bootsrand mit. Jaken zog das Boot vorne ins Wasser und ich half ihm hinten schieben. Auf einmal spürte ich wie mich jemand packte und nach hinten riss. Ich schrie erschrocken auf und blickte hinter in das Gesicht dieses Mannes. Er brüllte "Sie bleibt hier" Sofort drehten sich alle herum. Der Typ hielt mich wie eine Geisel fest und drehte mir die Hände auf den Rücken. Anscheinend hatte er sich schneller als geplant von dem Wurf erholt. Ok, der ehrliche Bürger mutierte gerade zu einem hysterischen Kerl, der uns alle nur unnötig aufhielt. Sess knurrte wütend und seine Augen färbten sich rot, er ließ die Finger knacken und kam bedrohlich auf uns zu. "Lass sie frei" "Wo denkt ihr hin? Ich brauche meine Boote!" Jetzt wurde es mir wirklich zu bunt, ich winkelte ein Bein an und schlug volle Kanne zwischen seine Beine nach hinten. Er schrie gequält auf und ließ mich los. Ich packte ihm am Kragen und verpasste ihm nen kräftigen Kinnhaken. Jetzt würde er bestimmt nicht so schnell aufwachen, na dann schöne Träume. Ray und Rin sahen mich mit offenen Mündern an, während Sess sich wieder beruhigte und die Bootsfahrt losging, der Insel Kyoko entgegen. Die Fahrt verlief ruhig und ohne Komplikationen. Auf der Insel angekommen, stiegen wir alle aus und betrachteten die grüne Halbinsel, naja fast alle. Sess verschwendete keine Zeit für eine Besichtigung und ging schnurstracks weiter. Wir folgten ihm langsam. Ich fragte mich diesmal woher Sess immer alles wusste, er schien zu wissen, wo er lang gehen mussten und verschwendete nicht eine Minute um Rast zu machen. Hatte er es so eilig damit, dass ich meine Verwandlung endlich vollzog? Wir wanderten jetzt bestimmt schon seit mehreren Stunden. Der Wald wurde immer dichter und ich musste mittlerweile Rin tragen, da ihre kleinen Füße das nicht mehr mitmachten. Schließlich standen wir vor einem etwas kahleren Stückchen Erde und versammelten uns alle drumherum. Was wollte Sess hier denn nun? "Wir sind da" Gut, meine Frage war damit beantwortet. Doch ich sah hier keinen Eingang oder ein Loch oder etwas ähnliches. Sollte ich vielleicht buddeln? Er bückte sich und zog an einer Wurzel, prompt öffnete sich doch ein riesiges, quadratisches Türchen. Und sofort fing meine Kette an zu reagieren, sie leuchtete und zog mich förmlich hinein. Da sollte ich runter? In dieses schwarze, unheimliche Loch? Ich war definitiv nicht lebensmüde. Ich ging ein paar Schritte rückwärts, wurde jedoch von Sesshoumaru am Handgelenk gefasst. Also hier nach unten wollte ich definitiv auch mit Sess nicht rein. Ray hingegen störte das anscheinend nicht im Geringsten. Sie hatte unterwegs ihre Kräutersammlung geholt und stand nun mit einem Büschel Kräuter in der Hand neben dem Eingangsloch. "Wenn es dich beruhigt Aika, dann springe ich als Erste" "Warte" Ich wollte sie aufhalten und griff nach ihrer Hand, da passierte es. Sie sprang schon und zog mich mit hinein. Wir fielen fast endlos, es war genau das gleiche Gefühl wie beim Knochenfressenden Brunnen, auch hier leuchtete ein Licht und wir schwebten hinunter. Dann der harte Aufprall. Ich hörte wie Ray neben mir aufstöhnte und ihren Fuß hielt. Es war stockdüster hier. Ich hatte irgendwie Angst. Doch was mich viel mehr beschäftigte war die Frage wo Sesshoumaru blieb. Wieso kam er nicht herunter? "Aika bist du ok?", fragte mich Ray sofort "Mehr oder weniger, was ist mir dir?" "Ich hab mir mein Fuß verstaucht" "Mist" "Das kannst du laut sagen...wo bleibt eigentlich dein Begleiter?" "Das frage ich mich auch schon die ganze Zeit" Plötzlich tauchte Sesshoumarus Gesicht in der Öffnung auf. Er schien wütend zu sein, wieso? Warum kam er nicht herunter? Ray schien als erste zu begreifen, was los war. "Aika...wir sind hier drinnen alleine" "Das weiß ich auch" "Nein, so habe ich das nicht gemeint....Sesshoumaru kann nicht hier herein" "WAAAS? Warum nicht?" "Ein Bann" "Wo?" "Na um die Öffnung, sieh dir mal die Stelle genauer an, siehst du seine Hand liegt auf der Öffnung, das lässt nur einen Schluss zu, wir sind hier drinnen gefangen" Ich wollte nicht glauben, was sie gerade gesagt hatte. Wir beide alleine in dem unheimlichen Gang hier? Ich sackte verzweifelt auf die Knie und fing an zu zittern, denn ich glaubte zu wissen, was uns gleich erwarten würde. Niemand anderer als Ruichi konnte diesen Bann gelegt haben. Wir waren verloren. Und noch dazu hatte ich Ray in Gefahr gebracht. "Hey Aika, vielleicht finden wir einen Ausweg" "Es wird keine geben Ray...ich glaube ich weiß wer für das hier verantwortlich ist" "Wer denn?" "Kenshin" Und wie auf Kommando ertönte eine Stimme aus dem Nichts. "Willkommen, willkommen Aika" Ich schrie entsetzt auf und lief zu Ray hinüber. Diese sah ganz entsetzt drein und wusste sich nicht zu helfen. "Aber aber mein Schatz, wieso schreist du denn so? Ich tue dir doch noch gar nichts, du hast erst Grund zum schreien, wenn ich dir wirklich etwas tue." Dabei lachte er hämisch und trat aus dem dunkeln hervor. Ich schrie noch einmal und warf mit kleinen Steinchen nach ihm. Natürlich war ich mir bewusst, dass es nicht im Geringsten das änderte, was mir noch bevorstand, aber ich kam mir nicht so wehrlos vor. Ich sah nach oben und entdeckte Sesshoumaru wie er wütend mit der Faust auf die Öffnung schlug und nahe dran war durchzudrehen. Ich musste hier so schnell wie möglich eine Mission erfüllen und unbeschadet wieder hier raus kommen. Nur wie stellte man das an, wenn man noch einen Gegner mit im Spiel hatte? Mir fiel etwas ein, vielleicht würde es ja klappen. Ich lief schnell zu Ray hinüber und flüsterte ihr ins Ohr, sie solle sich an meinem Bein festhalten, was sie sofort tat. Dann rief ich meinen Elementestab hervor und legte einen Schutzbann um uns beide. Kenshin lachte amüsiert weiter. "Ich brauche meine Hand nur durchzustrecken und mit meinem Schwert eueren Bannkreis zu zerstören" "Träum weiter Kenshin" Er brach das Lachen ab und sah uns musternd an. Ich konzentrierte mich mit aller Kraft auf meinen Stab und murmelte dann schnell. "Teleportation Hauptkammer" Gleißendes Licht ging von dem Stab und der Kette gleichzeitig aus und ich sah wie sich unsere Umgebung veränderte. Ein paar Sekunden später, und wir standen in einem mit Fackeln erhellten Raum. In der Mitte des Raumes war das Symbol wie auf meinem Schulterblatt zu sehen und darüber schwebte ein Licht. Meine Kette zog so stark in Richtung dieses Lichts, dass ich sie abnehmen musste, da sonst mein Hals irgendwann durchtrennt war. Ich hörte Ray aufkeuchen und sie rieb sich wieder ihren Arm. Aber ich konnte mich jetzt nicht mit ihr beschäftigen, denn die Kette zog mich immer weiter, bis ich plötzlich vor dem Licht stand und hineingezogen wurde. Warmer Wind umhüllte mein Körper und grünes Licht erhellte den gesamten Raum. Ich spürte wie mein Adrenalin freigesetzt wurde, wie meine Haare im Wind flatterten und länger wurden, wie meine Fingernägel wuchsen. Es war ein unglaubliches Gefühl. Dann trat ich zurück und betrachtete meine Hände und mein gesamtes Erscheinen, Ray sah mich fassungslos an und kam zu mir herbeigerannt. Sie berührte mich an der Schulter um zu testen ob sie auch wirklich nicht geträumt hatte. "Wahnsinn...du bist tatsächlich eine Youkaiprinzessin" "Ja" Etwas anderes störte mich, wo war meine Kette hin? Sie war verschwunden. Einfach weg. Auf einmal leuchtete ein Zeichen unter unseren Füßen. Im nächsten Augenblick wusste ich nicht, was passierte. Vor mir standen eine wunderschöne Frau und ein Mann. Ich und Ray bekamen vor lauter Staunen unsere Münder nicht mehr zu. Die Frau vor mir breitete ihre Arme aus und sah mich lächelnd an. "Aika...komm her mein Schatz" Plötzlich durchfuhr es mich wie ein Stromschlag. D-Das waren meine Eltern, ich hatte sie ja schon einmal gesehen, ich war so blöd, natürlich. Ich hätte sie gleich erkennen müssen! "Mama...Papa...was macht ihr hier?" "Unseren letzten Dienst erweisen" Ich ging langsam zu ihnen hin und musste diesen ersten Schock erst einmal verdauen. Sie standen beide in einem bläulichen Licht. Als ich meiner Mama in die Arme fallen wollte, glitt ich hindurch. Sie war nur eine Erscheinung. "Hör zu mein Kind" "Du bist die rechtmäßige Thronerbin, versuche Kenshin und der schwarzen Königin zu widerstehen und bekämpfe sie.....sie haben uns hintergangen und ihre Organisation hat uns umgebracht, wir konnten dich retten.....es liegt an dir die Zukunft zu verändern" Sie lächelte wieder und mein Vater legte die Hand auf ihre Schulter und bildete ein kleines Lächeln. "Aber wie soll ich das machen? Ich..." "Vergiss nicht, du bist die Thronerbin Aika, du musst deinem Volk treu bleiben und das böse besiegen" Ich nickte verwirrt. "Ich weiß dass du es schaffst, du hast Sesshoumaru an deiner Seite....vertraue ihm, er wird dich nicht im Stich lassen" "Aber...woher wisst ihr?" Mein Vater lächelte und ging einen Schritt auf mich zu. "Wir wissen alles Aika, du bist unsere Tochter und die Zukunft" Ich fing weinen. Ich wollte nicht dass sie jetzt gehen. "Unsere Mission ist erfüllt, wir werden dich beschützen, du hast sehr gute Freunde und ein Mann der dir zur Seite steht...hüte diese Schätze" "Wartet....geht nicht, ich habe euch doch gerade gefunden...wer ist überhaupt die schwarze Königin?" "Wir müssen gehen, das war unsere letzte Mission, du bist nun vollwertig Aika....wir werden uns irgendwann einmal wiedersehen...eines Tages" Ich streckte einen Arm aus und griff nach ihnen, doch sie waren verschwunden und auch das Licht erlosch...mit dem Zeichen auf dem Boden. Meine Hand ging ins Nichts und ich zog sie langsam wieder zurück und drehte mich zu Ray um, die mit großen und ungläubigen Augen am Boden saß. "Gehen wir Ray" "Aber...aber" "Kenshin...ich spüre seine Aura" Ich wollte ihr gerade die Hand reichen, um ihr aufzuhelfen, als ich plötzlich in etwas Nasses trat. °Wasser....verdammt wo kommt das denn her?° Ich sah zur Tür, da kam tatsächlich Wasser heraus und plötzlich ertönte ein höhnisches Lachen. Ray hielt sich vor Schreck die Ohren zu und ich kniff die Augen zusammen. °Kehnshin° "Viel Spaß Prinzessin, hier kommt ihr nicht mehr lebend heraus" Die Stimme kam von überall her, sie hallte an den Steinwänden wieder und schallte überallhin. "Zeig dich Kenshin...was soll das?" Ich erhielt keine Antwort, mittlerweile hatte das Wasser meine Fußknöchel erreicht. Ich lief zu Ray und hievte sie über meine Schulter, ihr Knöchel war verstaucht und sie konnte nicht laufen. "Aika, was passiert jetzt?" "Ich weiß es nicht" "Wir werden ertrinken, nicht wahr?" "Ich hab keine Ahnung" Sie schwieg eine Weile, als sie nach etlichen stummen Sekunden wieder das Wort ergriff. "Wir werden sterben." "Noch ist nichts verloren, wir müssen zum Eingang" "Der ist doch verschlossen durch Kenshins Bann" "Vielleicht bekommen wir ihn trotzdem auf" Sie schüttelte den Kopf und legte ihn dann wieder auf meine Schulter. Verdammt, ich wusste doch genauso wie sie dass es aus war. Das Wasser war so kalt, das meine Füße schon total taub waren. "Mir ist kalt Prinzessin" "Mir auch...bitte nenn mich nicht Prinzessin" "Aber ihr seid doch eine Prinzessin" "Na und? Darüber diskutieren wir weiter, wenn wir draußen sind" "Oder tot sind" Ich erwiderte nichts und lief weiter, erst jetzt erkannte ich, dass wir uns in einem unterirdischen Labyrinth befanden. es gab zwar keine Sackgassen, doch ewige Gänge, in denen man schnell die Orientierung verlor. Was ich nicht zeigen wollte, war die Angst, die mit jedem weiteren Schritt in mir aufstieg. Ich wusste ganz genau, dass Ray recht hatte,...wir würden hier ertrinken. Denn ich stellte mittlerweile fest, dass sich dieses Labyrinth unter der Erde mitten im Wasser befand. Ich bog um die Ecke und fand prompt den Auslöser für das viele Wasser hier. Ein großer Stein lag herausgenommen am Boden und ein immenser Wasserstrahl schoss mit ungeheurer Geschwindigkeit in die Gänge. Wie sollten wir hier jetzt vorbeikommen? Wir waren geliefert. Ungewollt blieb ich etliche Sekunden stehen um wirklich zu verarbeiten, dass es diesmal keinen Ausweg gab. Sesshoumaru konnte hier nicht rein, das Labyrinth füllte sich mit Wasser, keine weiteren Fluchtmöglichkeiten! Und noch dazu stand uns das Wasser schon bis zu den Knien. "Ray?" "Ja?" "Ich weiß, jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt zum scherzen, aber wenn ich dir einen Tipp geben darf...halte die Luft nicht an, wenn das Labyrinth voll mit Wasser ist, sondern atme das Wasser gleich durch den Mund ein.....das erspart dir einen längeren Todeskampf" Sie lachte hysterisch auf und ich dachte in dem Moment sie würde wirklich gleich angesichts der kritischen Lage durchdrehen. "Danke für den Tipp, ich werds mir merken, wenn ich kurz am abkratzen bin" Ihr Sarkasmus war nicht zu überhören. Ach verdammt, das Wasser stieg immer weiter und ich bekam auch so allmählich Panik. Ich versuchte mich zu konzentrieren, vielleicht konnte ich doch eine Aura wahrnehmen...ne nichts. Ich sah zu Ray, für sie war das ganze hier viel schlimmer, sie hatte eine kranke Schwester, die sie doch unbedingt gesund pflegen wollte und jetzt würde sie selber sterben. Grausam. Ich weiß nicht was mich auf einmal gepackt hatte, aber ich wollte nicht sterben, nicht jetzt und nicht hier, es würde eine Möglichkeit geben, egal wie. Ray setzte sich auf den Boden, das Wasser bedeckte ihren gesamten Oberkörper und sie hatte ihre Finger in ihren Haaren vergraben, die Verzweiflung stand ihr nur so ins Gesicht geschrieben, wahrscheinlich war es auch dieses Bild, welches mich diese Entscheidung hervorrufen ließ. "Warte hier Ray...ich sehe mal was sich machen lässt" Sie nickte, unfähig auch nur ein weiteres Wort herauszubringen. Ich konnte sie verstehen. Noch einmal drehte ich mich zu ihr herum und watete dann so schnell es ging, durch die dunklen Gänge. Das Wasser war so schneidend kalt, dass ich mittlerweile schon wie Espenlaub zitterte und meinem Mund entwichen warme Atemschwalle. Ich tastete mich verzweifelt nach Löchern in den Wänden oder sonstiges ab, doch nach einer Viertelstunde, in der das Wasser schon bis zum Bauchnabel gestiegen war, gab ich es auf und irrte zu Ray zurück. Das Labyrinth war zu groß. Wir hatten keine Chance. "Ray...wo bist du Ray....antworte" Nichts...alles war totenstill, nur das Rauschen des Wassers war zu hören. "Ray, antworte doch" "RAY" Ich blieb stehen und lauschte dem Widerhall meiner Stimme. In dem Moment gingen mir alle möglichen Gedanken durch den Kopf, was war mit Ray passiert, wo war ich hier? Was machte bzw. dachte Sesshoumaru gerade? Wo waren meine Freunde und wie würden sie reagieren, wenn sie erfuhren, dass ich in meinem eigenen Verwandlungsort den Tod gefunden hatte? Ein bitteres Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich schlug mit der Faust immer wieder auf die Mauersteine ein, solange bis mein Knöchel knackte und eine warme Flüssigkeit herauslief, ich schauderte. Schmerzen breiteten sich in meiner Hand aus, doch ich ließ diese nur achtlos in das Wasser fallen. Es war stockduster und man konnte kaum noch die Hand vor Augen sehen. Wut keimte in mir auf. "KENSHIN FÜR DAS WIRST DU BÜßEN UND WENN NICHT IN DIESEM LEBEN DANN EBEN IM NÄCHSTEN" Mein Körper schüttelte sich nur so vor lauter Kälte und mittlerweile erreichte das Wasser meine Brust, die sich zusammenzog. Ich umklammerte meinen Oberkörper und berühre dabei Sessys Verband, den er mir umgelegt hatte. °Sesshoumaru° Das war das Zeichen, ich bekam kaum Luft und war wegen der eisigen Kälte wie erstarrt, doch die Aussicht dass es gleich zu Ende war sobald das Wasser meinen Hals erreichte, ließ mich von neuem Kraft schöpfen und ich schwamm. Ich musste mich ab und zu an der Wand abstützen um von dem reißenden Fluss nicht mitgezogen zu werden. "Ray...Ray...antworte" Ich hörte etwas, es hörte sich wie ein Gekrächze an. Nur aus welcher Richtung kam das gerade? Ich bog nach links. "RAY" "Mhmpf" "Zum Glück...ich hab dich endlich gefunden" "Mir ist so kalt Aika" Ich hangelte mich an der Wand zu ihr herüber und ich nahm sie in den Arm. "Es ist gleich vorbei" "Ich habe Angst" "Ich auch" Sie zitterte wie ich genauso am ganzen Körper und ihre Finger krallten sich in meine Haare. Sie hatte sich hingestellt, denn wenn sie immer noch gesessen hätte, wäre sie jetzt schon ertrunken. Ich sah zu dem großen Loch, aus dem weiterhin hereinströmte Wasser. Es war nur noch die Hälfte des Wasserstrahls zu sehen, der restliche ging in dem hohen Wasser, das hier drinnen war unter. Plötzlich hatte kam mir eine Idee. "Vielleicht gibt es doch noch eine Möglichkeit, ein Versuch ist es wert, mehr als Sterben können wir sowieso nicht" "Die wäre?" "Wir müssen aus diesem Loch hier raus" "Bist du verrückt, die Strömung ist zu stark" "Das ist das letzte was wir noch versuchen können" "Wir wissen nicht wie tief wir unter dem Meeresspiegel sind, vielleicht ist die Oberfläche einen Kilometer von uns entfernt, was dann?" "Tja wie gesagt, mehr als sterben können wir nicht" In dem dunkeln konnte ich erkennen, wie sie mit ungläubigen Augen zu mir hochblickte. Natürlich war es riskant, aber kampflos gab ich nie auf, dass war einfach nicht mein Ding. Ich packte sie am Handgelenkt und zog sie nah zu dem hereinstürzenden Wasser hin. "Ich gehe vor, halt dich gut an mir fest, die Strömung ist stark" "Mhm" Ich holte Luft und tauchte unter Wasser, die Strömung und der Widerstand war unter Wasser geringer. Also auf ging es. ------------------------------------------------------------------------------- Dieser Kenshin kam ihm schon ein weiteres Mal in die Quere, er hatte ihn nicht gerochen, das konnte man hier auch nicht. Der Wind kam entgegen und dieses Labyrinth hatte eine komische Ausstrahlung, man konnte hier überhaupt nichts vorahnen bzw. sehen. Er versuchte den Bann um den Eingangsbereich zu zerstören, doch diesmal ging es nicht, der Bann wurde nicht von Kenshin gelegt, sondern von einer anderen Person, die wahrscheinlich mit ihm zusammenarbeitete, was für ein Feigling. Jetzt waren die beiden Mädchen unten mit diesem Schwarzyoukai eingeschlossen, er konnte weder riechen ob sie Angst besaßen noch was sie gerade dachten. Dieser Bann verhinderte alles. Doch plötzlich tauchte das Gesicht seiner Gefährtin auf, dieser Blick sprach Bände. Er ahnte nichts gutes. Er beobachtete das Geschehen mit gebundenen Händen, dieser Eingang war der Einzige und wenn sie durch den nicht mehr rauskommen würden, dann würden die beiden da drinnen sterben. Und das hatte dieser Kenshin wahrscheinlich auf vor. Auf einmal jedoch bildete seine Gefährtin einen Bann und teleportierte sich weg. Damit er aber ihr Geschehen weiterhin verfolgen konnte, ließ er seinen Ball wieder erscheinen und konnte somit das ganze Geschehen verfolgen. Ihre Verwandlung, ihr Gespräch und ihre Angst in den nächsten darauffolgenden Minuten. Unmerklich fing er an zu knurren und seine Augen färbten sich wieder rot. Das war das letzte Mal dass dieser Schwarzyoukai sich hier einmischte, selbst machte er sich die Finger nicht schmutzig, stattdessen ließ er sie einfach ertrinken. Doch als er fliehen wollte und sich in eine Energiekugel verwandelte, hatte er ihn den Lord der westlichen Länder unterschätzt. Er erwischte Kenshin ziemlich hart mit seiner Lichtpeitsche und zerstörte sein youki. Dieser verwandelte sich daraufhin wieder in seine wahre Gestalt, jedoch ohne seine Kräfte. Nun war er nichts weiter als eine Hülle ohne Kräfte. Er war nicht mehr bei Bewusstsein und war aber auch nicht tot. Etwas schlimmeres hätte ihm nicht mehr passieren können, er lebte weder, noch war er tot. Er ging einen Schritt auf diesen Youkai zu und betrachtete ihn, seine Strafe hatte er bekommen, doch dafür verlor er wahrscheinlich seine Gefährtin. Bei diesem Gedanken kam ihm ihr lächelndes Gesicht vor Augen, Trauer durfte er sich von außen nicht anmerken lassen, doch innerlich zerriss es ihn fast. Sie hatte es nicht verdient so zu sterben, allein ohne ihn. Er hatte ihr versprochen bei ihr zu sein, sie hatte Angst und hatte es jetzt umso mehr. Er besah sich die Kugel in seinem ausgestreckten Arm. Auch wenn er es nicht riechen konnte, ihre Angst ging von ihrem ganzen Körper wie eine Welle aus, zudem verrieten ihre Augen wie immer was sie fühlte. Er würde sie verlieren, passierte jetzt nicht noch ein Wunder. Plötzlich spürte er einen Ruck unter seinen Füßen und ganz langsam sank die Insel in sich zusammen. Er befahl Jaken und der gesamten Truppe ihm zu folgen und brachte sie alle zu dem Boot. Dann ruderten sie 100 Meter von der Insel entfernt weg und blieben stehen. Er hätte sie retten können durch dieses Loch, doch das Meer war an dieser Stelle zu tief, seine Ohren hätten dem Wasserdruck nicht standgehalten. Eine Weile zögerte er, sollte er es riskieren? Ein weiterer Blick in die Kugel ließ seine Zweifel verschwinden. Wenn er es richtig einschätzte, dann ging es einen guten Kilometer hinunter. Wieder zog sich etwas in seinem Inneren bei dem Gedanken das sie sterben könnte zusammen. Das Wasser stand ihr schon bis zum Bauch. Doch ihr Überlebenswille war enorm, obwohl sie sah dass es keinen Ausweg gab kämpfte sie weiter. Was für eine Frau ging an ihr verloren. Er hätte es niemals zugegeben, doch sie hatte ihn schon dermaßen gefesselt, dass er wahrscheinlich nie über ihren Tod hinwegkommen würde. Sie war so zerbrechlich wie eine Vase, wollte sie doch nie so wirken. Außen immer die Starke, innen so zart wie eine Rose. Ihr Aussehen war so schön, dass er bei ihrer Verwandlung wie gebannt auf sie gesehen hatte. Er musste ihr helfen, es wenigstens für sie versuchen, ohne sie konnte er nicht weiterleben, sie war ihm sehr wichtig geworden, auch wenn er das nie für möglich gehalten hätte...doch es war nun mal nicht mehr zu ändern. Er würde es wagen. Für sie. Zum Absprung bereit stellte er sich hin. Jaken und Rin, ebenso Minako sahen sein Vorhaben entsetzt entgegen. Auf einmal tauchte mit einem weiteren Boot ihr Gefolgsvolk auf, die drei Frauen mit denen sie so engen Kontakt pflegte. Sie waren in Sorge. "Sesshoumaru-sama was ist hier passiert? Wir haben unsere Ketten nicht mehr, sie sind verschwunden....wo ist Aika?" "Sie wird sterben" "WWAAAAAAAS?" Cleo sperrte Mund und Augen soweit auf, dass er glaubte, jeden Moment müsste sie an Sauerstoffüberdosis sterben. Die Einzige die die Beherrschung nicht verlor, war die Frau mit den schwarzen Haaren. Es war ihm schon damals aufgefallen, sie war genauso zäh wie seine Gefährtin. Und sie hatte jedes Mal den gleichen Ausdruck in ihren Augen, wenn eine Situation eskalierte, es ließ sie schlicht und einfach kalt, jedenfalls äußerlich. Statt in Geheul und Fassungslosigkeit auszubrechen behielt sie einen klaren Kopf und dachte über etwas nach. "Was soll das heißen, sie stirbt? Wieso?" Kaori schaltete sich ein. "Ich verstehe, sie hat sich verwandelt, deshalb sind unsere Ketten verschwunden, wahrscheinlich auch die ihrige, sie war ja sozusagen das letzte Glied der Kette....und wenn ich euch richtig verstehe Sesshoumaru-sama dann sitzt sie da unten fest" "Hai" Cleo drängte Kaori zur Seite und schrie diese an. "Wie kannst du hier so ruhig sitzen, wenn du weißt dass sie in Lebensgefahr schwebt?" Diese sah die andere nur ausdruckslos an und meinte dann "Wenn Sesshoumaru-sama nichts tun konnte, können wir erst recht nichts unternehmen..." "Ich fass es nicht Kaori" "...es gibt allerdings noch eine Möglichkeit, du bist doch die Elementekriegerin des Wassers Yuri, vielleicht schaffst du es Aika da unten herauszuholen, sie mal in Sesshoumarus Kugel...sie versucht mit einer anderen Frau aus dem Loch herauszukommen. "Das ist doch Wahnsinn, was macht sie da?" "Das was du in einer solchen Situation auch tun würdest" "Du hast recht Kaori, ich tauche sofort nach ihr" "Pass aber auf, es geht ziemlich tief hinunter" "Wasser ist meine Stärke, das weißt du schließlich" Kaori nickte und gab ihr einen Klaps auf die Schulter. "Du bist die Einzige, die ihr helfen kann...enttäusch uns nicht" "Ich schau was sich machen lässt" Dann an Cleo gewandt sprach Yuri. "Das arme Mädchen, sie muss Todesangst haben" Cleo sah sich die Kugel Sesshoumarus an und nickte dann abwesend. "Hat sie...und was für eine Angst....los hilf ihr Yuri" Und schon war diese hineingesprungen um der Bedrohten zu helfen. Ich tauchte unter Wasser und griff mit einer Hand nach einem Steinblock um mich daran festzuhalten, die Strömung riss mich immer wieder zurück, ich versuchte mich abzustemmen und zog Ray mit mir, doch ich brauchte beide Hände. Ohne mich würde es Ray nicht schaffen. Mein Sauerstoff ging aus und ich musste wieder auftauchen, mit Erschrecken stellte ich fest, dass ich mich noch knapp über Wasser halten konnte, der Wasserspiegel erreichte mein Kinn. "Ray, wir müssen es versuchen, jetzt oder nie, hol tief Luft, ein zweites Mal können wir nicht mehr auftauchen" Ich konnte ihr unsicheres Nicken erkennen, als wir auf 3 untertauchten und versuchten gegen die Strömung zu schwimmen, mit einer Hand zog ich sie zu mir und mit der anderen hielt ich mich wieder an dem Rand des Wasserloches, also dem Steinblock fest. Ich zog, doch meine Kraft war nicht genug für uns zwei. Ray zerrte an meinem Handgelenk und öffnete nun auch endlich die Augen unter Wasser. Ich konnte verschwommen sehen, wie die Angst groß und deutlich in ihren Augen stand. Ich versuchte mich weiter rauszuziehen, aber ich rutschte ab. Wir wurden wieder in die Höhle gezogen. Ray ruderte wie wild mit den Armen (vorsicht, Ray haltet sich an aika fest, also kann sie nicht mit den armen rudern.)und wollte auftauchen, doch das Wasser hatte schon die Decke des Labyrinths erreicht. Plötzlich, völlig unerwartet bebte das ganze Labyrinth und Sand fiel mit Steinblöcken von der Decke. Ray drückte meine Hand fester und wies mit der anderen, dass sie keine Luft mehr hatte. Bei mir machte sich Luftmangel auch schon bemerkbar. Ich versuchte es ein letztes Mal, nur eine hätte die Chance nach draußen zu kommen, beide nicht. Und obwohl das Wasser jetzt eigentlich zum Stillstand kommen müsste, da das Labyrinth gefüllt war, gab es immer noch den Sog. Anscheinend waren die hinteren Kammern des Labyrinths noch nicht ganz gefüllt. Ich zog an Ray und versuchte mit dem Oberkörper aus dem Loch herauszukommen, schaffte es auch fast, doch plötzlich ließ Ray meine Hand los. Sie riss sich förmlich los und wurde nach hinten geschleudert und mitgerissen. Mit aufgeschreckten Augen starrte ich ihr hinterher. In meinem ganzen Leben würde ich ihre Augen nie vergessen, sie sahen mich lächelnd an und verabschiedeten sich gleichzeitig. Sie hob die Hand zu einem Gruß aus und öffnete in dem Moment den Mund. °Neeeeeeeeeeeiiiiin Ray° Sie trieb weg und ich konnte nur sehen wie Luftblasen ihrem Mund entwichen, als sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht ihre Augen schloss und ihren Kopf nach vorne beugte. NEIN! Sie.... war tot. Sie hatte sich meinetwegen geopfert, damit eine die Chance auf Leben hatte...NEIN. Tränen bildeten sich in meinen Augen und schwammen gleich mit der Strömung weg. Meine Luft ging aus und ich fing an zu zappeln, versuchte erneut aus dem Loch zu kommen, mit letzter Kraftanstrengung schaffte ich es meinen Oberkörper hinauszuhiefen und stützte mich dann ab. Es war trotzdem zu spät. Ich bekam keine Luft mehr...ich würde es nicht mehr schaffen. Ich blieb so hängen, mein Oberkörper war heraußen, mein Unterkörper noch drinnen. Ich spürte wie das Labyrinth wackelte und es gab einen Ruck, dann stürzte alles restlos ein. Mein Sichtfeld verschwamm, ich wollte meinem Leiden ein Ende bereiten und schloss meine Augen, wollte den Mund öffnen und Ray folgen. In dem Moment wo ich meinen Mund öffnete und Wasser schlucken wollte, spürte ich Lippen und Sauerstoff, der mir zugeführt wurde, gleichzeitig wurde ich von den einstürzenden Mauern weggezogen. Jemand berührte mich an meinen Schultern und zog mich hoch. Ich öffnete mit Mühe meine Augen und erkannte Yuri. Wie war sie hierher gekommen? Sie presste ihre Lippen immer noch auf die meinigen und pumpte Sauerstoff in meine gierigen Lungen. Ich gab ihr ein Zeichen, dass es nun gut war und sie ließ ab. Sie zog mich am Arm hoch und wir mussten noch etliche Male die Luft-Pump-Prozedur durchführen, es schien fast keine Oberfläche zu geben, wir schwammen endlos. Als wir die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatten wurde ich so müde, dass ich nicht mehr weiterschwimmen konnte. Meine Gedanken kreisten um Ray, ich konnte es, glaube ich in dem Moment nicht richtig verarbeiten, dass sie wirklich dort unten tot liegen sollte. Mein Körper machte schlapp und Yuri merkte das. Sie umfasste mich an der Taille und gab mir wieder Luft in die Lungen. Jetzt schwamm sie allein, mich mitziehend weiter. Doch ich merkte dass auch sie langsam müde wurde. Ihre Schwimmstöße wurden immer langsamer und träger und ich hang wie ein lebloses Bündel in ihren Armen. Ich war vollkommen ausgepowert. Ich werde auch ebenso wie Rays Gesicht im Augenblick des Todes, nie das Gefühl vergessen als wir endlich die Wasseroberfläche durchstießen. Meine Lufthungrigen Lungen sogen soviel Sauerstoff wie nur möglich ein. Schnell wurden wir ins Boot gezogen, doch ich bekam das alles nicht mit. Kurzzeitig verfiel ich in eine Art Trance....ich bekam nur mit wie Cleo oder jemand der so aussah wie sie auf mich einzureden versuchte und ich dann jemandem übergeben wurde, der dann eine Art Decke über mich legte. Ich realisierte das nicht so richtig. Ray war tot...sie würde nicht mehr ihrer Schwester die heilenden Kräuter geben können. Ihre Schwester würde genauso wie sie sterben. Als ich das realisierte wachte ich auf. Ich sah lauter besorgte Gesichter. Als ich mein Gesicht zu Cleo wandte, hatte sie genau denselben Gesichtsausdruck aufgelegt, den Ray hatte. Ich sah kurzzeitig statt Cleos Rays Gesicht und reagierte über. Ich befreite mich schreiend aus Sesshoumarus Griff und warf die Decke zur Seite. Das Boot schaukelte und ich wollte wieder ins Wasser springen um Ray zu retten....sie wartete doch unten auf mich....sie wartete dass sie jemand genauso wie mich befreite. Kaori sprang auf mich zu und hielt mich fest, es entstand ein Gerangel, ich wollte Ray helfen, wollte ins Wasser springen und sie befreien, während vier Leute gleichzeitig versuchten mich wieder zu beruhigen. "Ray...lasst mich los...sie ist da unten gefangen" Ich schlug Kaori und schubste Yuri, die fast wieder kopfüber ins Wasser gefallen wäre. Cleo zerrte an meinem linken Arm und ich schlug ihr mitten ins Gesicht. Ich hatte nach der Verwandlung viel mehr Kraft und Energie, die Wucht mit der ich sie traf ließ sie ins Wasser fallen. Ich wusste in dem Moment einfach nicht was ich tat, ich wollte Ray retten, wollte nicht dass sie glaubte alleine dort unten zu sein. Sesshoumaru hielt meine beiden Arme fest, er hatte Mühe mich unter Kontrolle zu bringen, ich war wie eine wildgewordene Furie und wollte Ray unbedingt helfen. Cleo zappelte im Wasser und hangelte sich nach kurzer Zeit wieder ins Boot. "Aika sie ist tot...du kannst ihr nicht helfen, komm wieder zur Besinnung" Ich hörte Yuri nur zu Kaori nuscheln. "Die Kleine hat einen Riesenschock" Ich glaubte ihnen nicht, immer wieder tauchte dieses Bild vor meinen Augen auf... °Ray...verzeih mir° Ich fing mich langsam wieder und sah mit traurigen Augen ins Wasser. "Verzeih mir Ray...ich konnte dir nicht helfen" Ich brach in Schluchzern aus. Alles entlud sich in dem Augenblick aus meinem Inneren, ich weinte wie noch nie in meinem ganzen Leben zuvor, nicht mal im Labyrinth hatte ich so heftig geweint. Für mich war das einfach zu viel. Die Decke wurde wieder um mich gelegt und ich Sesshoumaru zog mich an sich. Willig ließ ich es geschehen. Wieso hatte er während meinem heftigen Ausbruch nicht den Versuch unternommen mich wieder zur Besinnung zu bringen, indem er mir beispielsweise eine knallte? In dem Augenblick kapierte ich wirklich, dass ich Ray nicht mehr helfen konnte. Ich schloss meine Augen und schmiegte mich an Sess. Er hatte mir sein Oberteil umgelegt, doch ich zitterte immer noch...mir war so kalt. Ich sah auf meine Finger, sie waren blau angelaufen. °Ray° Mit diesem letzten Gedanken an sie versagte mein Körper und ich fiel in mich zusammen..... So, hier wird erst mal Schluss gemacht^^ Ich weiß dass es gemein ist, aber schließlich muss da auch ein wenig Spannung sein, sonst ließt ja keiner mehr weiter *grinsel* Also ihr lieben, schreibt mir was ihr davon gehalten habt^-^ Nur schon im vornherein: Das mit Ray's Tod war schon geplant, also bringt mich nicht gleich um für die Stelle *sich duck* schreibt mir auch eure Meinung zu den Bildern! Bis dann Aoko_ Kapitel 22: Eine Entscheidung und eine Nacht -------------------------------------------- Weida geht's ^-^ Nach euerer eindeutigen Entscheidung für Bild NR 2, brauch ich mir nun nicht den Kopf zerbrechen, welches ich ausstellen soll ^-^ Also enjoy reading! Ich fühlte mich so leicht, keine Kälte, keine ungewünschten Bilder, die alles in meinem Kopf durcheinander brachten. Ich lag hier in diesem blauen Licht. Ich spürte plötzlich wie sich Wärme in meinem Körper bildete...ich öffnete die Augen und sah eine blaue Unendlichkeit mit Lichtreflexen. Wo war ich hier? Ich schwebte ja. Ich fror nicht mehr. Plötzlich wie aus dem Nichts kam Ray auf mich zu. Mein Herz fing an schneller zu schlagen, war sie gerettet worden? Sie kam lächelnd auf mich zu. "Aika, wie schön" "Ray? Du bist es tatsächlich...wo bin ich hier? Hat man dich gerettet?" Sie lächelte ein wenig und schüttelte ihre langen Haare. "Nein ich lebe nicht mehr...mir geht es hier ganz gut, mach dir um mich keine Sorgen, es ist schön dass du zu mir gefunden hast" "Wie meinst du das?" "Ich habe dich gerufen und du bist meinem Ruf gefolgt" "Wo bin ich hier?" "In deinem Unterbewusstsein" "Wie gelange ich hierher?" Sie sah mich traurig an. "Ich hatte nach dir verlangt, das sagte ich doch schon" "Wieso?" Jetzt wurden ihre Augen ernst und sie kam auf mich zu und umarmte mich. Eine ungeheure Wärmestrahlung ging von ihr aus und ich fühlte mich wohl und geborgen. "Ich brauche deine Hilfe Aika...meine Schwester, bitte hilf ihr, sie hat es nicht verdient jetzt schon zu sterben" Ich nickte und löste mich aus ihrer Umarmung. "Du bist mir nicht böse, dass ich dich nicht retten konnte?" Wieder schüttelte sie leicht ihre schönen, langen Haare und ihr Gesicht bildete ein gutmütiges Lächeln. "Es musste so kommen Prinzessin Aika und ich bin froh dass die zukünftige Prinzessin dieses Landes gerettet worden ist" Ich hörte ihr still zu, die Zeit schien hier stehen geblieben zu sein. "Nun geht Prinzessin, sonst werdet ihr mir folgen müssen, wenn ihr noch lange hier bleibt" "Du meinst ich sterbe, wenn ich jetzt nicht mehr herauskomme?" "Hai, genau das meine ich" Gut, dann sollte ich mich lieber beeilen. Ich lächelte ihr ebenfalls zu und hob die Hand zu einem Winken an, als sie sich vor meinen Augen in ein helles Licht verwandelte, Flügel breiteten sich aus und sie verschwand. Meine Augen hatten einen seltsamen Schimmer bekommen und ich freute mich in dem Augenblick für sie. Sie war ein Engel geworden, erst jetzt wurde mir das so richtig bewusst. Nun hatte sie es gut, ja ihr ging es jetzt wirklich gut, ich brauchte mir keine Sorgen zu machen. Ich betrachtete eine Weile die fliegenden Lichtreflexe und hoffte, ich würde jetzt wieder aufwachen, als diese Kugeln leuchteten und mich in dieses Licht hineinzog. Ein paar Sekunden schlug ich die Augen auf. Ich sah in einen wolkenlosen Himmel und ein paar Baumäste. °Wo bin ich denn jetzt schon wieder?° "Du bist also wieder wach" Natürlich erkannte ich die Stimme sofort, es war niemand anderer als Sess. Ein paar Gesichtssträhnen wurden mir sanft weggestrichen. Ich drehte meinen Kopf zu ihm hin und sah ihn erleichtert und zufrieden an. Erst jetzt wurde mir so richtig bewusst, wie ich lag. Nämlich halbnackt vor ihm in seinen Armen. Er hatte sein Fluffy um mich und sich gelegt, sein Oberkörper war entblößt, hatte er mir Körperwärme gegeben? Sah fast danach aus. "Wie lange war ich weg Senpai?" "Etwa 3 Stunden" Ich richtete mich auf und jetzt fiel mir wieder die Begegnung mit Ray ein. War das nur ein Traum oder war sie wirklich da gewesen? Ich sah zu Rin und Jaken die in einem Fluss tollten und sich gegenseitig nass spritzten. °Wasser! Hilfe!° Von Wasser hatte ich im Moment die Nase voll und so schnell würde ich mich nicht mehr in die Nähe davon begeben. Plötzlich fiel mir auch der Vorfall auf dem Boot ein und ich wurde ein klein wenig rot. Ich war da nicht gerade zimperlich gewesen. Das hatte auch Sesshoumaru bemerkt und musterte mich eindringlich. "Das mit vorhin Senpai auf dem Boot....das tut mir wirklich leid, ich wusste einfach nicht was ich tat, ich schätze ich hatte einen Schock erlitten" "Und eine Unterkühlung dazu" Was, auch eine Unterkühlung? War mir deshalb so kalt gewesen? Naja, wir hatten auch unten so lange in dem eisigen Wasser gekämpft, gekämpft ums nackte Überleben. Ray hatte es gut, sie musste so etwas nie wieder mitmachen, sie hatte es jetzt gut. Ich musste ihr den Wunsch erfüllen, die Begegnung war Realität gewesen, sie hatte wirklich in meinem Unterbewusstsein stattgefunden. "Über was denkst du nach" "Mhm...über alles was passiert ist" Wieder dieses Mustern in seinen Augen, doch es war diesmal irgendwie anders. Er musterte nicht was in mir vorging, sondern mein Gesicht. Ich wollte schon etwas entgegnen, als er mir zuvorkam. "Du bist schön" Damit hatte ich nun gar nicht gerechnet und blickte leicht verwundert zu ihm hin. Ein leichter Rotschimmer legte sich um meine Wangen und ich sah zu Boden. Mein Blick fiel wie immer, wenn mir etwas peinlich war, auf meine Hände. Die Fingernägel waren genauso lang wie Sesshoumarus. Ich glitt mit einer Hand an meinem Kopf entlang und musste feststellen, dass meine Haare ziemlich lang waren, sie endeten knapp über meiner Hüfte. Ich konnte beispielsweise jetzt viel schärfer sehen, um einiges um es genau zu sagen. Riechen sowieso, ich nahm allerlei Gerüche wahr, die mir als Mensch nie aufgefallen waren. Z.b. dass Sesshoumaru so gut roch. Ich grinste leicht. "Was ist?" "Ach nichts..mir ist nur gerade aufgefallen, was ich alles besser wahrnehmen kann" "Das wäre?" "Z.b dass ich euch viel besser riechen kann und ich muss mir eingestehen, wenn ich hier noch länger auf eurem Schoß sitze, kann ich für nichts garantieren" Wieder grinste ich leicht und stand auf. Dabei streifte ich meine am Boden liegenden Klamotten wieder über und ging zum Fluss um mein Aussehen zu begutachten. Ich blickte in den "verschwommenen Spiegel" und musste feststellen, dass ich wirklich nicht schlecht aussah, bis auf die Haarfarbe hatte sich fast alles verändert. Mir gefiel mein Spiegelbild jedenfalls. Ich brauchte nun nicht mehr meinen Kopf zu drehen, wenn ich wissen wollte was Sess gerade machte, ich spürte und hörte jede seiner Bewegungen. Er stand hinter mir und sein Spiegelbild war über dem meinigen. Ich drehte mich nun zu ihm um und lächelte ihn an. Er streckte mir die Hand entgegen und ich nahm sie (wie für eine Prinzessin üblich) an und er zog mich zu sich hinauf. Meine Güte roch dieser Youkai gut. Er raubte mir damit ja fast meinen Atem. Ich schloss meine Augen, und unsere Lippen trafen sich in der Mitte. Ich nahm alles viel intensiver wahr und bekam fast eine Gänsehaut. Doch unser Kuss wurde schnell beendet, Rin sah uns und sprang total aufgeregt zu uns her. "Jaken...Jaken sieh mal her, Sesshoumaru hat Aika geküsst, sie sind doch beide jetzt ein Paar oder?" Ich lachte und war ein wenig überrumpelt gewesen, die Kleine hatte uns im unpassendsten Moment erwischt. Na gut, wenn sie schon hier war, sollte sie auch da bleiben. "Setz dich doch Rin" "Hai Aika" Sie kam freudig an meine Seite und sah mich jetzt neugierig an. "Du bist wirklich schön Aika, ich habe noch nie jemand so schönes gesehen" "Vielen Dank Rin, ich wollte nur kurz mit dir reden...sag mal wie fühlst du dich?" Sie sah mich mit ihren unschuldigen, braunen Augen an und kicherte leicht. "Mir geht es prima, ich habe wieder Eltern...ich habe doch am Anfang gesagt, dass du und Sesshoumaru-sama gut zueinander passt" "Stimmt, das war im Schloss" "Du wirst doch nicht mehr gehen Aika oder?" Ich schüttelte den Kopf, die langen Haare, die mir über den Rücken fielen, baumelten hin und her. "Nein Rin...du kannst mich als deine Mama sehen" "Darf ich dich auch Mama nennen?" Ich lachte vergnügt. "Natürlich...wenn du willst" Sie fiel mir um den Hals und gab mir einen Kuss. "Weißt du ich hatte wirklich Angst, als du die ganze Zeit ohnmächtig warst...du sahst so blau aus und Sesshoumaru-sama hat sich große Sorgen um dich gemacht" "So, hat er?" "Hai" "Und woher weißt du das?" "Er wurde ganz wütend und hat die anderen Mädchen weggeschickt und hat sich die ganze Zeit um dich gekümmert" Ich linste hinterhältig zu ihm hinüber. So er hatte sich also Sorgen gemacht, wahrscheinlich hätte er das in meiner Gegenwart nie zugegeben, aber wie gut dass es so ein kleines Plappermaul wie Rin gab. Er sah meinen Blick, sah aber weg und lehnte sich wieder an einen Baum, so wie immer. Alles war beim Alten. "Soso Rin, es freut mich wirklich, dass du glücklich bist...ich wollte nur wissen wie es dir geht, aber jetzt kann ich ja beruhigt sein" "Kann ich jetzt wieder mit Jaken im Wasser spielen?" "Sicher...ich wollte dich nicht lange aufhalten" Sie sprang wieder freudig auf und lief ein paar Schritte, als ihr etwas weiteres einfiel und sie sich nochmals umdrehte. "Sag mal Aika, du bist doch jetzt auch eine Dämonin oder?...Ich meine deine Nägel und deine Haare" "Schon gut Rin, ja ich bin eine Dämonin" "Und welche Rasse? Ich meine Sesshoumaru-sama ist ein Hundeyoukai und welche bist du?" "Mhm ich schätze mal eine Wolfsprinzessin" Ups, ach du Schande, ich hatte wieder mal eine Klappe, ich wollte es doch vor ihr geheim halten und jetzt das. Sie sollte mich dann ja nicht mit sama oder so was ansprechen. Rin machte nach meiner Aussage große Augen und schien für ein paar Sekunden zu überlegen. "Du bist wirklich eine Prinzessin? Na das passt ja perfekt, Sesshoumaru ist ein Lord und du eine Prinzessin" Sie klatschte vergnügt in die Hände und stapfte wieder ins Wasser. Ich sah ihr noch eine Weile lächelnd nach, sie war so süß. Sie hatte zum Glück keine weiteren Fragen gestellt und akzeptierte es einfach. Glück gehabt! Ich erhob mich und ging zu Sess mit diesem hinterhältigen Lächeln hinüber. "Soso, der große Sesshoumaru-sama hat sich Sorgen um ein Menschenmädchen gemacht" Er knurrte ganz leicht und verbesserte mich. "Youkaimädchen" "Ach ja, ich hatte vergessen, naja auch egal....wie gut dass es jedenfalls so kleine unschuldige Plappermäuler wie Rin gibt, sonst würde ich gar nichts erfahren" Ich setzte mich neben ihn und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Sein Knurren hatte aufgehört und stattdessen legte er einen Arm um meine Schulter. "Du warst stark unterkühlt gewesen, wärst du noch ein Mensch gewesen hättest du das nicht überlebt" "Ihr habt mir Körperwärme gespendet, sehe ich das richtig?" Er nickte und sah immer noch geradeaus. "Ach kommt schon Senpai, seid doch nicht mehr sauer, seht es mal positiv, jetzt weiß ich wenigstens, dass ich euch nicht egal war" Schweigen. Stattdessen sah er mich jetzt wenigstens an. Sein Blick war undefinierbar, er schien über etwas nachzudenken. Ich hielt seinen Blick fest. Plötzlich, völlig unerwartet sagte er "Kenshin wird dir nicht mehr in die Quere kommen" Ich war ein wenig überrascht über diese Aussage, hieß das dass er tot war? Hatte Sess ihn umgebracht? "Ist.....er tot?" "Nein...er ist weder tot, noch lebendig...sein Youki wurde zerstört, er ist eine tote Hülle" Ich war erschrocken über diese Aussage. Das war doch ein hartes Los. Die Frage war überflüssig, wer ihn in diesen Zustand versetzt hatte, ich musste es also akzeptieren. Trotzdem zog sich etwas in meinem Inneren zusammen. Immerhin war er mein bester Freund gewesen, wenngleich er auch versucht hatte mich umzubringen. "Lasst uns weiterziehen Senpai" Er sah mich überrascht von der Seite an. Diese Aussage kam plötzlich und auch ich war ein wenig überrascht über mich selbst gewesen, doch ich musste mir die Beine ein wenig vertreten. "Du bist noch zu schwach" "Papalapap, mir geht es wieder bestens und ich will mir die Füße ein wenig vertreten....wo wir doch gleich bei dem Thema sind, wo ist Minako?" Er stand auf und zog mich wieder hoch. "Alleine weitergegangen" "Was, wieso denn das?" "Sie hat dich gesehen als du aus dem Wasser in deiner veränderten Gestalt kamst, Worte waren überflüssig" "So ist das" Tja, wahrscheinlich hatte sie es nicht mehr ausgehalten mich und Sess zusammen zusehen. Außerdem konnte sie mir nun auch nicht mehr vorwerfen, dass ich nur ein Mensch war. Und ich wusste aus eigener Erfahrung wie weh es tat, wenn einem mit einem Schlag bewusst wurde, dass man die ganze Zeit im Irrtum war, bestes Beispiel Ruichi. Er sah mich nochmals kurz an und befahl Rin und Jaken aus dem Wasser zu kommen. "Wir gehen" Ich durfte wieder an seiner Seite gehen und diesmal warf er ständig einen abschätzenden Blick in meine Richtung. Ich war lediglich ein wenig müde, doch keinesfalls schwach, dass sollte dieser Youkai ja nicht von mir denken. Plötzlich fiel mir wieder ein um was Ray mich gebeten hatte. "Sesshoumaru-sama....Ray hatte mich gebeten, ich sollte zu ihrer Schwester reisen und ihr die Kräuter an ihrer Stelle überbringen" Er zog eine Augenbraue hoch. "Wann hat sie das gesagt?" "Nun ja, als ich ohnmächtig war, es war ein etwas längeres Gespräch, nicht so wichtig, doch sie hat mich inständig darum gebeten" "Sie glaubt also, dass ich ihrer Bitte nachkomme" Es war mehr eine Feststellung als eine Frage gewesen. "Bitte Senpai, wenn nicht ihretwegen, dann meinetwegen" Etwas leiser fügte ich noch hinzu. "Ihre Schwester stirbt sonst" "Menschen sind schwach und sterben früher" Ich wurde wütend. Wie konnte er nur so kalt sein in dem Moment? Mit einem Mal blieb ich stehen. "Ihr vergesst dass ich auch nur ein schwacher Mensch war" "Du warst nie einer gewesen" "Oh doch und wenn ich will, dann kann ich mich jederzeit in einen verwandeln und glaubt mir ich würde es tun." Auch er blieb jetzt stehen und Rin und Jaken schluckten gleichzeitig. Er sah mich abschätzend an und meinte dann. "Such die Kräuter, dann gehen wir" Innerlich triumphierte ich, äußerlich zeigte ich es aber nicht. Ich drehte mich sofort herum und suchte die Kräuter zusammen. Völlig zufrieden über mich selbst, ging ich wieder zu ihm. Er winkte mich zu sich her. Dann, aufeinmal erhoben wir uns auf einer Art Wolke in die Luft. Mit rasendem Tempo ging es durch die Ländereien. Rin und ich saßen, während Jaken mit Sess stand und flogen. Ich kramte mein Buch heraus, dass mir Yuri geschenkt hatte und las eifrig darin, diese ganzen Benimmregeln waren höchst interessant. Ich kam an einer Stelle an, die dem Anschein nach wirklich wichtig zu sein schien, der Rang wurde hier aufgelistet: "Der Kaiser ist das Oberhaupt des Landes, er unterliegt aber allein den Gesetzen der Königin, denn diese hat mehr Bestimmungsrecht" Das war ja lustig. Ein Kaiser, der höher als die Königin stand, aber weniger zu sagen hatte auf gut Deutsch. Was für komische Regeln. Es waren mitunter auch alle Tänze verzeichnet und Klamotten, alles hatte hier einen Stellenwert. So hatte beispielsweise jemand der einen blauen Hakama anhatte, mehr zu sagen als jemand der einen braunen trug. Der Flug dauerte etwa 2 Stunden, als mir die unteren Ländereien bekannt vorkamen, v. a. ein Schloss, dass ich wohl in meinem ganzen Leben nie vergessen würde. Es war Sesshoumarus Schloss und ich wunderte mich warum wir tiefer gingen. Wie sich herausstellte, wurden Jaken und Rin in sein Schloss befohlen. Ich glaubte zu wissen, wo der Grund lag. Auf dem Hofe waren Anhängsel bestimmt nicht erlaubt. Rin verabschiedete sich heulend von mir und ich musste ihr unter allen Umständen versprechen, in 1 Woche wieder hier zu sein. Jaken schmollte hingegen, traute sich aber nicht Sessys Befehl zu missachten, geschweige denn zu kritisieren. Hier waren die Beiden sicher, außerdem glaubte ich von irgendwoher zu wissen, dass hier schon neues Personal eingestellt war. Keiner würde auf die Idee kommen in Sesshoumarus Länderein einen Spaziergang zu wagen, sonst hätte er seinen letzten Spaziergang getan. Nach der Verabschiedung flogen wir dann weiter, dem Dorf entgegen, wo mein Kimono geschneidert wurde. Ich las weiter in dem Buch während ich jetzt deutlich Sessys Blick in meinem Nacken spüren konnte. Ich war mittlerweile bei den Kimonos angekommen, die die Frauen auf dem Ball trugen. Lila stand für Mächtig, Rot für Stärke, Grün für das Höchste und so ging es weiter. Mein Kimono war ja weiß mit Rosenblüten, sofort blätterte ich eine Seite weiter um zu erfahren, wie ich dastehen würde. Da fand ich es auch. Weiß stand für geheimnisvoll und allgemeine Blütenblätter für Autorität. "Aha, na das ist ja was interessantes" Ich hatte das eher genuschelt als gesprochen, doch Sesshoumaru sah sofort in mein Buch und nahm es mir aus der Hand. Ich war total überrumpelt worden und blickte auf die Wolke. "Hey...ihr könnt mir das doch nicht so einfach herausreißen" "Deine Freundinnen wissen scheinbar, was gut für dich ist" Der Ton war eher abschätzend, trotzdem war ich ein wenig beleidigt. "Natürlich wissen sie das...wir wissen alles voneinander und haben keine Geheimnisse" "So?" Er zog wie immer fragend eine Augenbraue hoch und mir entging dabei nicht sein amüsiertes, kleines Lächeln. Erst jetzt fiel mir eigentlich auf, dass er sehr selten lachte. Damals in dem Schloss hatte er kein einziges Mal gelacht. Seit wir zusammen waren, hatte er nur ca. dreimal gelächelt, aber eher hinterhältig oder amüsiert, nie ehrlich. Er setzte sich nun zu mir herunter. Ein Bein angewinkelt und das andere ausgestreckt, diese Pose gefiel mir so an ihm. Er blätterte scheinbar interessiert in dem Buch herum, nur um es dann nach der letzten Seite zuzuschlagen. "Das wichtigste steht hier nicht drin." Jetzt war ich dran mit dem Augenbrauen hochziehen. Wie sollte ich denn jetzt das verstehen? "Wie meint ihr das Senpai?" Er musterte wieder mein Gesicht, ehe er mir das Buch gab. "Du bleibst während des gesamten Aufenthaltes am Schloss in meiner Nähe" "Wieso denn?" Er konterte mit einer Gegenfrage. Dabei stützte er seinen rechten Arm auf seinem angewinkelten Knie ab. "Was weißt du über den japanischen Kaiser?" Wie bitte? Was hieß denn das? Nun gut, irgendetwas hatte er ja vor, er stellte und tat nichts im Hintergrund, das wusste ich bis jetzt schon, also überlegte ich ernsthaft. In unserer heutigen Zeit gab es eine Königin, keinen Kaiser, also überlegte ich was wir letztes Jahr in Geschichte durchgenommen hatten, über den Kaiser wohlgemerkt! "Tja...er hat meistens mehrere Frauen" Sess nickte. "Weiter" "Puh, ich weiß aus meiner Zeit, dass ihm alle untertänig waren, keiner konnte ihm etwas verbieten oder entgegenwenden" "Genau...jetzt beziehe es auf dich" "Wie bitte? Was hat das mit mir zu tun?" "Denk nach." Mensch, heute war er ja wieder gesprächig. Aber auch diese Seite, musste ich mir eingestehen, gefiel mir an ihm. Ich dachte nur an den Typen, der mir damals wie eine Klette hinterhergerannt war und mich ständig anquatschte, wo es nur ging. Eines Tages wurde es mir zu bunt und ich nahm von zu Hause ein Rießenpflaster mit in die Schule und klebte es in der Pause, vor den aller Augen, auf seinen Mund. Dann war die Sache gegessen und er hatte mich nie mehr angesprochen. Ich linste zu Sess. "Du sollst denken" "Tu ich doch" "Aber nicht das was du denken solltest" "Wie findet ihr das immer heraus?" Er schwieg einen Augenblick, seine Augen ruhten auf mir. Diesmal war es aber kein Mustern. Kurzerhand packte er meine Hand und zog mich zu sich hin. Ich war ein wenig überrascht gewesen, hatte ich doch statt einer Reaktion eine Antwort erwartet. Ich saß nun mit dem Rücken zu ihm und er legte seine Arme um meinen Bauch. Mein Gesicht war direkt neben seines. "Deine Augen...ich sagte dir schon mal dass deine Augen der Spiegel zu deiner Seele sind." "Nächstes Mal, mach ich sie zu" Das sagte ich spaßhalber, doch trotzdem als ich mich ein kleinwenig zur Seite drehte um sein Gesicht zu sehen, entfiel mir sein ernster Gesichtsausdruck nicht. Was war nur los mit ihm? Ich seufzte. "Gut ich fasse zusammen, der Kaiser ist das Oberhaupt, ihm haben alle zu gehorchen, niemand kann Einwände gegen ihn erheben und er hat eine Menge meist junger Frauen und das soll ich jetzt auf mich beziehen?" Ich spürte wie er nickte, sein Kopf berührte meine Wange. "Ok, ich bin auch eine Frau...jung, euerer Meinung nicht unattraktiv und fast verheiratet" "Fast" Plötzlich erschrak ich so heftig, dass ich meinen Kopf herumriss und ihn aus erschreckten Augen ansah. "Soll das heißen...dass ich evtl. auch gefährdet sein könnte?" "Du hast es erfasst" Seine Augen sahen die meinigen ernst an. Ich konnte auch eine Mischung aus Sorge in den seinigen erkennen. "Das heißt, wenn er tatsächlich mich zu seiner Frau wählen würde, niemand etwas dagegen tun könnte? Auch ihr nicht?" Er zögerte etwas, nickte dann aber wiederum stumm. Ich erstarrte zur Salzsäule und war unfähig mich zu bewegen. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Na gut, vielleicht hatte ich ja doch noch eine Chance. "Wie hoch stehen die Chancen, dass er mich wirklich zu seiner Frau erklären könnte?" "Hoch" Entsetzt sprang ich ein wenig weg von ihm, nur um zu realisieren, was er gerade gesagt hatte. Ich hätte fast wieder zum Heulen angefangen. Wenn man glaubte sein Glück endlich gefunden zu haben, musste es wieder so radikal zerstört werden. "Könnt ihr euch nicht eine andere Gefährtin für den Ball suchen? Mir würde es wirklich nichts ausmachen" "Nein! Ich würde anderen Frauen nur die Möglichkeit geben zu denken, dass ich Interesse an ihnen hätte" "Ach so. Aber dieser Ball findet doch nicht das erste Mal statt oder?" "Alle 100 Jahre" "Dann nehmt doch einfach diejenige vom letzten Mal" "Sie ist nun die Gefährtin des Kaisers" "...Oh..." In mir wuchs der Drang ihn zu fragen, ob er damals wirklich etwas von ihr gewollt hatte oder nicht, sollte ich es riskieren? "Senpai? Darf ich euch etwas fragen, es ist ein wenig persönlich" Er bedeutete mir mit einer auffordernden Geste dass ich fragen durfte. "Wart ihr in euere vorige Partnerin..." "Nein, sie diente lediglich als das wofür ich sie brauchte" "Aha" Ich linste zu ihm hinüber. Er bemerkte es und sah mich amüsiert an. Dieser Mistkerl, er wusste genau dass ich eifersüchtig gewesen wäre und genau deshalb sah er amüsiert drein. "Komm wieder her" Ich folgte seiner Aufforderung und setzte mich wieder zu ihm hin. So verlief der weitere Flug und ich zerbrach mir den Kopf über Lösungsmöglichkeiten. Das gab es doch nicht, dass niemand die Macht hatte gegen die Entscheidungen des Kaisers zu protestieren. Wo lebten wir denn? Ach so, ich vergas, im 15. Jahrhundert. Ich seufzte geknickt. Auch Sesshoumaru schien über eine Möglichkeit nachzudenken. Angenehmes, doch angestrengtes Schweigen erfüllte den weiteren Flug. Wie lange wir flogen war mir ein Rätsel, ich war in tiefen Gedanken. Ich wagte plötzlich nach langer Zeit wieder eine Frage. "Was werdet ihr tun, wenn er tatsächlich vorhat mich zu heiraten?" Mit der Antwort ließ er sich Zeit, sah die ganze Zeit nach vorne, während die Luft kühler wurde. Was mich allerdings überraschte, ich fror nicht. Stimmt ja, ich war ja jetzt eine Dämonin. "Ich werde gegen ihn duellieren müssen" "WAS?" Jetzt sah er mich an und blickte in mein geschocktes Gesicht. Oh Mann, da würde ja noch etwas auf uns zukommen. Schwer seufzend lehnte ich meinen Kopf an seine Brust. Immer noch ruhten seine Augen auf mir, ich war wirklich verzweifelt, angesichts der auswegslosen Lage. Ich spürte wie eine Hand auf meinen Kopf gelegt wurde, wie diese meinen Kopf langsam auf und ab glitt. Wollte er mich etwa beruhigen? Noch vor vielleicht 3 Monaten hatte ich gar nicht gewusst, dass er so eine Seite überhaupt besaß. Seine Anwesenheit beruhigte mich unheimlich, ich konnte mir einfach niemand anderen vorstellen zu heiraten. Er war der Einzige, dessen Nähe ich genoss und mich so geborgen fühlen durfte. Ok, mit Ausnahme meiner Freundinnen, aber sie waren Freundinnen und keine Freunde. Nicht mal bei Ruichi, als er noch "normal" war, wobei er das nie zu sein schien, sogar bei ihm hatte ich nicht so ein wirklich starkes Vertrautheitsgefühl verspürt. Mein Herzschlag normalisierte sich wieder, zuvor ging er ziemlich unruhig, viel zu viele Gedanken hatten mich unruhig gemacht. "Es wird doch aber noch etliche andere hübsche Youkaifrauen auf dem Hofe geben" "Die gibt es, jedoch mit einem Unterschied" "Der wäre?" "Sie sind keine Jungfrauen mehr" Tja, ich glaubte zu wissen, was er damit sagen wollte, ich war schon ein wenig geschockt dies zu erfahren. Diese Tatsache hatte ich nicht gewusst. "Das heißt, er darf nur Jungfrauen heiraten?" Sess nickte. Tja wenn das so war, hatten wir das Problem ja schon gelöst. Wenn ich an unseren letzten "Kampf" zurückdachte, da wäre es auch beinahe passiert, wenn Rin nicht in Gefahr gewesen wäre. Ich atmete tief durch. "Dann ist das Problem ja schon gelöst." Plötzlich sah er mich irritiert von der Seite an. Das hatte er nicht erwartet, vor allem nicht von mir. "Was ist?" Immer noch abschätzend und irritiert sah er mich an, gut ich konnte selber nicht ganz glauben was ich gesagt hatte, aber besser so als mit dem Kaiser zu...Ne absolut nicht mit mir! "Ich dachte du wärst noch nicht bereit" Tja zugegeben, ein wenig Zeit wollte ich mir am Anfang schon lassen, aber Tatsachen und Umstände verkürzten jetzt nun mal diese Zeit. "Bereit hin oder her, ich will nicht irgendeinen hässlichen Greis heiraten und dann noch....ne ne nein!" Eine Weile lang sagte er nichts, blickte mich nur stumm an und schien mein Inneres mustern zu wollen. Ich fühlte mich nicht ganz wohl dabei. "Also was ist nun?" "Die Entscheidung liegt ganz bei dir" "Dann also Ja, das Problem ist gelöst" Ich lehnte mich nun wieder an ihn zurück, dem Flugwind entgegen. Eigentlich hatte ich mit keiner Reaktion seinerseits gerechnet, denn sie kam für mich ziemlich überraschend. "Du bist ziemlich mutig, das muss man dir lassen" "Bin ich nicht, ich tue nur das was andere an meiner Stelle genauso getan hätten" "Bist du dir sicher? Es gibt Frauen, die sich um den Kaiser reißen" "Versucht mich noch mal mit anderen Frauen zu vergleichen und ich werde sauer!" Ich konnte ein abschätzenden Laut von ihm hören, als er seinen Kopf meinem Ohr neigte. "Das stimmt, du bist wirklich nicht mit anderen zu vergleichen" Zufrieden grinste ich und wollte mich wieder nach vorne drehen als mir wieder etwas einfiel. "Woher weiß man eigentlich wer noch Jungfrau ist und wer nicht?" Sess schien sich mit der Antwort Zeit zu lassen, ich wartete geduldig. Was jetzt wohl in ihm vorging? "Während du durch das Tor schreitest, wird unter anderem das festgestellt" "Dann kann man durch dieses Tor noch etwas anderes feststellen?" "Hai" "Was zum Beispiel noch?" "Abstammung, Rang, Stärke, vieles andere auch noch" "Aha" "Es wurde ursprünglich für Eindringlinge erschaffen" "Ach so, man wurde sozusagen im Vornhinein aufgeklärt, was sich da gerade hineinbewegte" "Genau, es stehen zwei Wachen hinter dem Eingangstor, einer zeichnet eben deine Daten auf, wenn man neu ist, und der andere lässt dich hinein, wenn du schon registriert bist" "Hoho...alles total streng" "Das muss es auch, dieses Schloss ist in vielerlei Hinsicht geschützt, du wirst also alles tun, was ich dir dann befehlen werde" "Ja großer Meister" Ich lächelte und tat gespielt untertänig und verbeugte mich, so gut es eben im Sitzen vor ihm ging,. Als ich wieder aufrecht saß, bemerkte ich seinen ernsten Gesichtsausdruck, was war denn nur los? Mein Lachen verschwand und ich sah ihn stirnrunzelnd an. "Was ist Senpai?" "Du hast wirklich keine Angst?" Ach so, darauf spielte er also an. Machte er sich wirklich Sorgen meinetwegen? Gut, die Vergangenheit war grausam im Bezug mit der Sache die er jetzt anspielte, doch ihm konnte ich doch vertrauen oder etwa nicht? "Ich vertraue euch, gut meine Erfahrung mit der Vergangenheit war nicht gerade rosig...trotzdem ist das Vergangenheit und das Leben geht weiter, das Leben geht seine eigenen Wege und ein weiterer Weg wurde vorgegeben zu gehen. Ich werde doch damit rechnen können, dass ihr ein wenig Rücksicht auf mich nehmt?" Er schloss kurz die Augen und nickte, als er sie dann wieder öffnete. Ein kleines Lächeln schlich sich wieder auf meine Lippen. "Na also, dann kann ich ja der heutigen Nacht beruhigt entgegensehen" Ich drehte meinen Kopf wieder nach vorne. Sanft strich er mir über den Rücken, ich schloss ab und zu genüsslich die Augen. Der Flug dauerte nicht mehr lange, ich merkte wie der Boden immer näher kam. Wir würden also bald da sein. Schließlich landeten wir und stiegen ab. Das Dorf sah man schon von weitem. Hier in der Nähe stand eine Hütte. °Soso, Sesshoumaru hat also schon vorgeplant, zuverlässig wie immer°, dachte ich mir und schritt dem Dorf langsam entgegen. Sesshoumaru unternahm keine Versuche mitzukommen. Ja stimmt ja, Menschen waren nicht sein Ding. "Heute Abend werde ich dich in dieser Hütte erwarten" Ein letztes Mal drehte ich den Kopf zu ihm um und nickte zustimmend. Ich sagte doch, zuverlässig wie immer. Nun gut, jetzt wurde mir schon ein wenig mulmig, aber Angst hatte ich definitiv nicht. Er hatte versprochen vorsichtig zu sein und ihm konnte ich wirklich vertrauen. Ich schritt die lange Wiese entlang, mit den Kräutern in meiner Hand und erreichte bald das Dorf. Meine Schritte wurden immer langsamer, ich fürchtete mich die Hütte zu betreten, in der mein Kimono geschneidert wurde. Was sollte ich allen sagen? Ich schluckte unmerklich. Ein alter Opa ging umher, er erkannte mich nicht, wie denn auch? Ich war jetzt eine vollwertige Youkaifrau und hatte ein anderes Aussehen. Er beobachtete mich, wie ich unsicher vor der Hütte stand und mich nicht traute hineinzugehen. Schließlich kam er näher und wollte ein Gespräch mit mir führen. "Willkommen edle Youkai, was führt euch in unser bescheidenes Dorf?" Gut, er hatte wenigstens erkannt, dass ich eines höheren Ranges angehörte und brachte mir deshalb den nötigen Respekt entgegen. "Ich müsste der Familie von Ray eine Nachricht übermitteln" "Ray Hiroshi?" Ich wusste zwar nicht, wie sie mit Nachnamen hieß, glaubte aber zu wissen, dass wir beide über die selbe Ray sprachen. "Hai" "Was ist mit ihr?" "Sie ist tot" Die Worte kamen mir gleichgültiger über die Lippen, als ich es beabsichtigt hatte. Ich wollte nicht dass mich dieser Opa für schwach und emotional hielt. Ich hatte auch meine Wirkung damit erzielt, er weitete erschrocken die Augen und stammelte. "T-Tot? Woher wisst ihr das?" "Sie hat mich eine Zeit lang begleitet, sie starb bei einer Attacke unserer Gegner" Wieder tat der Betroffene eine undefinierbare Geste und drehte mir dann den Rücken zu. "Folgt mir Mylady" Sofort brachte er mich zu einer anderen Hütte, die etwas abseits lag. War die Hütte vor der ich zuvor stand also doch nicht die Richtige? Hatte sie dort dann nur als Schneiderin gearbeitet? Scheinbar. Wir hielten vor einer etwas größeren Hütte und er klopfte an. Eine freundlich aussehende Frau, die Ray in gewisser Weise ähnelte, öffnete uns die Tür. Der Opa vor mir sah sie traurig an. Erst jetzt bemerkte sie mich und verbeugte sich etwas erschrocken, doch höflich. Ich nickte nur und ging ihrer auffordernden Geste hereinzukommen nach. Der Opa ging mit rein. Wir wurden zu Tisch gebracht und Tee wurde aufgebrüht. "Ihr habt Besuch gebracht Tejko" "Sehr ernsten Besuch", bestätigte er. Nun zu mir gewandt, sprach die Frau weiter. "Was verschafft uns die Ehre eures Besuches?" "Ich bin wegen Ray hier" Sie sah mich etwas erschrocken an, viele Gedanken gingen ihr durch den Kopf, schließlich konnte man nie wissen, was mit einem passiert war. Ich konnte ihre Anspannung riechen. Ein weiterer nützlicher Aspekt, wenn man vollwertig war. Ich reichte ihr schweigend die Kräuter für Rays Schwester hin. Schweigend nahm sie diese entgegen und starrte mich jetzt förmlich an. Sie erwartete eine Antwort von mir. "Ray ist tot" Ich hatte das ausgesprochen, was die Mutter anscheinend nicht zu hören erhofft hatte. Die Arme! In dem Moment verspürte ich wieder einen gewissen Stich im Herzen. Doch ich verdrängte es gekonnt. Ray ging es gut, ich musste es ihnen noch irgendwie beibringen. Irgendwie. Jetzt setzte sich die Frau langsam auf ihren Platz wobei sie die Hand vor dem Mund hielt und anfing zu weinen. So wie sie dasaß erinnerte sie mich für wenige Sekunden an meine Ziehmutter, so hatte sie dagesessen, als ich sie das letzte Mal gesehen hatte. "Es tut mir leid, ich konnte ihr nicht mehr helfen" "Wieso nicht? Ihr seit stark, ihr habt eine starke Aura, wieso habt ihr sie nicht beschützen können?" Ich überlegte für einen Moment, sollte ich ihr die gesamte Wahrheit sagen? Nein lieber nicht, das würde ihr nicht gut tun. "Ich war in lebensbedrohlicher Lage, genauso wie ihre Tochter, sie ist nur ein Mensch und hatte sich schlechter verteidigen können, ich hatte keine Chance ihr zu helfen, selbst wenn ich es gewollt hätte, was ich definitiv versucht habe" Das war glatt gelogen, aber ich konnte ihr doch nicht sagen, dass sie ertrunken war und noch dazu nicht geborgen werden konnte, weil sie unter Trümmern lag. Selbst für mich war die Aussicht immer noch schlimm. Die Mutter entgegnete nichts, stattdessen weinte sie bitterlich, was sollte ich jetzt tun? Am besten das was mir aufgetragen wurde. "Ich habe ihre Tochter gesehen, sie hat mich gebeten diese Kräuter ihrer kranken Schwester zu bringen und ihnen zu sagen, dass es ihr gut geht und sie glücklich ist" "WOHER WILLST DU DAS WISSEN? DU HAST SIE NICHT GEKANNT" Sie schrie förmlich, Verzweiflung stand groß in ihren Augen. Als sie erkannte wen sie da gerade angeschrieen hatte, entschuldigte sie sich sofort und verneigte sich tief. Ich blieb ruhig auf meinem Platz sitzen und sah aus den Augenwinkeln wie der Opa mich zu mustern schien. "Das hat sie gesagt?", stammelte er dann in seinen Bart. "Hai" "Wann?" "Ich wurde für etwas längere Zeit bewusstlos, sie hat mich gerufen gehabt und mir dann das hier erzählt" Er nickte ruhig, nahm dann einen großen Schluck Tee und fuhr fort. "Ihr scheint nicht zu lügen" "Stellt ihr mich etwa in Frage?", knurrte ich doch nun etwas gereizter. "Nein, nein so war das nicht gemeint euer Hoheit, bitte vergebt für meine unachtsame Bemerkung" Ich beachtete ihn nicht weiter und wendete mich wieder der Frau zu. Sie hatte sich mittlerweile beruhigt und dem Gespräch gelauscht. "Sie ist also glücklich?" "Ja" "Dann will ich euch dafür danken, dass ihr uns die Nachricht überbracht habt" Ich sah sie nur weiterhin an. Jetzt lächelte sie ein wenig. "Ich hatte große Hoffnungen in sie gesetzt...ich dachte sie würde unsere Tradition mal würdig vertreten können und sich einen guten Namen durch die Schneiderei erwerben, jetzt wird unsere Familie finanzielle Verluste einkassieren" Dieser einfache Satz machte mich so wütend, dass ich abrupt aufstand und sie aus wütenden Augen ansah. Sie erschreckte sich und sah ängstlich zu mir hoch. "Was ist das für eine Mutter, die als sie erfährt dass ihre Tochter tot ist, an finanzielle Verluste denkt? Ihre Tochter starb, weil sie ihre Schwester retten wollte, starb weil sie das Leben einer anderen retten wollte. Und sie? Denken an das Geld. Wie erniedrigend!" Sie starrte mich nun ziemlich geschockt an. Ich wollte dieses Haus so schnell wie möglich verlassen, mich hielt hier nichts mehr. Ich drehte mich um und ging zur Tür. Dort angekommen drehte ich mich ein letztes Mal um. "Wenn sie nicht wollen, dass ihre Tochter umsonst starb, dann helfen sie Rays Schwester, nur für sie starb ihre Tochter.....die Liebe bei Ray ihrer Schwester gegenüber war größer als der Tod, nun ist sie glücklich.......sie muss nun nichts mehr für die Familie einbringen, ihre Entscheidung war richtig zu sterben, denn eines sollten sie wissen, sie starb freiwillig" Damit drehte ich mich um und verließ das Haus. Ich ging schnellen Schrittes durch das Dorf, vorbei an ängstlichen Gesichtern, die mich komisch ansahen und in ihre Häuser flüchteten. Ich überquerte die lange Wiese, vorbei an dichten Bäumen und kam schließlich zum Stillstand an der Tür dieser Hütte. Ich konnte Sesshoumarus Aura dort drinnen spüren. Eine Weile zögerte ich, den Griff der Tür zu berühren. Dann tat ich es doch, öffnete die Tür und sah Sesshoumaru unten am Boden sitzen, wie immer die übliche Stellung. Ich schloss die Tür hinter mir und lehnte mich dagegen. Sesshoumaru bedachte mich mit einem prüfenden Blick. Komischerweise verspürte ich überhaupt keine Angst mehr vor meinem bevorstehenden Schicksal. Warum, konnte ich mir nicht im geringsten erklären, von mir selber hätte ich erwartet wenigstens etwas Angst zu verspüren, ich prüfte mich für einen kurzen Augenblick. NEIN definitiv nichts. Ich erkannte mich seit meiner Verwandlung selbst nicht mehr, ich reagierte anders, fühlte anders, handelte anders....das war ich von mir selbst gar nicht gewohnt! "Ist etwas passiert?" Sesshoumarus Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ich starrte zu ihm, während ich mich zu ihm hinbegab. Ich setzte mich auf das Bett und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Nein, alles in Ordnung" "Du wirkst abwesend" Ich lächelte ein wenig gequält. "Hat nichts zu bedeuten, eine Laune meiner Natur" Er sah mich skeptisch an, stand dann schließlich auf und setzte sich neben mich hin. Vorsichtig streichelte er meinen Rücken entlang. Ich schloss die Augen und ließ mich rücklings aufs Bett fallen und zog ihn mit mir. Langsam zog er mir mein T-Shirt aus und küsste meinen Hals von unten nach oben entlang. Ich bekam eine Gänsehaut, das kribbelte alles. Ich begann seinen Hakama ebenfalls von seinen Schultern zu streifen. Er küsste mich auf den Mund und zog mich nun komplett aus. Es begann draußen zu dämmern, zum Glück. Sonst wäre ich wahrscheinlich hochrot angelaufen. Dämmriges Licht fiel durch den Raum und auf uns beide, die wir jeweils mit dem anderen beschäftigt waren. Ich konnte tiefes Knurren hören, es beruhigte mich und ich ließ ihn gewähren. Er war unglaublich rücksichtsvoll und vorsichtig. Damit er mich nicht ganz erdrückte unter seinem Gewicht, stütze er sich mit einer Hand ein wenig ab, seine Haare fielen mir ins Gesicht und ich atmete seinen Geruch ein, spürte sein Verlangen, dass auch bei mir mit jeder Sekunde stieg. Meine Arme schlangen sich um seinen Hals. Alle Zweifel wichen von mir und ich ließ mich gehen. Die Nacht wurde unvergesslich, nie würde ich sie vergessen. Ich schlief danach vor lauter Erschöpfung ein und wachte erst spät am nächsten Morgen auf. Die Sonnenstrahlen, die durch das Fenster fielen, fielen mir direkt ins Gesicht. Als ich mich umdrehte, bemerkte ich, dass die andere Bettseite leer war. Erschrocken fuhr ich auf und sah mich sofort im Raum um. Er war leer! Ich stand überstürmt auf und bemerkte dass ich immer noch splitternackt war. Schnell sammelte ich, die am Boden liegenden Klamotten auf und schlüpfte in meine Unterwäsche. Ich hatte ziemlich viele Romane gelesen, in denen zwei Paare die Liebesnacht verbrachten und der Mann dann ohne ein Wort zu sagen, verschwand. Zwar konnte ich mir nicht vorstellen, dass Sess zu so etwas fähig war, aber trotzdem waren da diese Zweifel. Wieso ging er einfach so weg? Hätte er mich nicht aufwecken und Bescheid geben können? Meine Sachen hatte ich mittlerweile an, ich hatte meine Haare noch gar nicht gekämmt und stürmte schon zur Tür los. Ich griff nach der Türklinke und drückte hinunter. Sie ging so leicht! Plötzlich ging die Tür auf und Sess stand vor mir. Völlig verblüfft starrte ich ihn an und brachte nur ein undeutliches 'Hmpf' heraus, als ich ihm um den Hals fiel. Vor Erstaunen ließ er etwas in seiner Hand fallen. Ich hörte etwas rascheln. Doch ich lag immer noch in seinen Armen und war einfach nur froh, dass er da war. Ich spürte wie auch er wie er seine Arme um meine Taille legte und mich hochhob. Mit diesem Etwas, dass er auch vom Boden hob. Dann brachte er mich zum Bett und setzte mich dort ab. Neugierig und zugleich anklagend sah ich ihn an. "Wo wart ihr Senpai? Ich habe mir Sorgen gemacht" "Die waren überflüssig" Es schien sich nichts an ihm verändert zu haben. Ich war froh über diese Tatsache, ich hatte mich in Sess verliebt, da kannte ich diese nette Seite nicht an ihm. Ich liebte diese kalte Seite immer noch. Plötzlich hielt mir Sess dieses Etwas vor der Nase hin. "Was ist das?" "Sieh es dir an" Ich nahm es neugierig an und wickelte das Päckchen auf. Ein sandfarbener Yukata, mit verschiedenen Blumenmustern und Blüten war darauf zu erkennen. Dieses Gewand musste ja irre viel Wert gewesen sein. Wo hatte er das her? Von dem Dorf wo ich gestern war? Staunend sah ich Sess an. "Zieh ihn an" "Wieso?" "Du kannst zu Hofe nicht mit der Kleidung aus deiner Zeit erscheinen" "Stimmt ja, hatte ich beinahe vergessen" Der Stoff bestand aus reiner Seide, ich ließ sie durch meine Finger gleiten. "Gefällt er dir?" "Mhm und wie" Ein weiteres Mal forderte er mich auf ihn anzuprobieren. Ich entledigte mich dann schnell meiner Jeans und dem T-shirt und schlüpfte in den Yukata. Doch irgendwie schien das Ding nicht grün mit mir zu sein. Hier war ein Stoffstreifen, dort wiederum Schnüre und ich konnte nichts mit dem ganzen anfangen. Sesshoumaru, der das Schauspiel mit höchster Amüsantheit beobachtete, schien jetzt zu leicht zu grinsen. "Komm her" Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und schlürfte zu ihm hin. Ich musste mich immer wieder wundern, was er alles konnte. Nun ja, ich konnte mir nicht vorstellen, dass er jemals einen Kimono angehabt hatte, deshalb konnte ich mir nicht erklären woher er die einzelnen Bänder und Stoffstreifen so geschickt zusammenzubinden gelernt hatte. Er drehte mich um und schnürte nun den Rest um meine Taille, dabei zog er ein paar Mal etwas fester zu. "Wollt ihr mich erwürgen?" "Dann wäre das gestrige umsonst gewesen" Sofort stockte ich und lief ein wenig rot an. Zum Glück stand ich mit dem Rücken zu ihm. Es herrschte Stille, man hörte nur den Stoff, der an die richtige Position gebracht wurde. "Du warst nicht angespannt, das hat dir Schmerzen erspart" "Sollte ich mich vor euch fürchten?" "Vielleicht" Er zog ein letztes Mal und zog mich dann zu sich. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust. Er hatte seine Rüstung nicht an, kein Metall störte. So schmiegte ich mich an ihn. "Es war wunderschön" Sein Gesicht wanderte in meinen Nacken und er atmete den Geruch meiner Haare ein. Das kitzelte und ich schüttelte meinen Kopf und drehte mich jetzt zu ihm um. "Ich liebe euch" Fest sah ich ihm in die Augen, was würde er jetzt sagen? Oder würde er gar nichts sagen? Natürlich wusste jeder, was er für den anderen empfand, doch ausgesprochen hatte es bis jetzt noch keiner. Ich tat also den ersten Schritt. Er beugte sich zu mir vor und küsste mich sanft. "Der Satz war überflüssig gewesen" Ich lächelte, er liebte mich also tatsächlich. Natürlich konnte ich nicht sofort von ihm erwarten, dass er meinen Satz erwiderte.....vielleicht später einmal. Ich ging ein paar Schritte vorwärts und drehte mich vor ihm. "Na wie findet ihr mich" Kurz musterte er mich von oben bis unten. "Dafür gibt es kein Ausdruck" Ich grinste schelmisch. Er packte mich ohne ein Wort an der Hand und zog mich hinaus. Die Wolke bildete sich unter unseren Füßen und der Flug ging wieder los. Diesmal stand ich vor ihm, er hielt mich fest und der Wind spielte mit unseren Haaren. Ich kam mir wie in dem Film 'Titanic' vor. Sesshoumaru unterbrach meine Gedankengänge. "Wir werden bald auf dem Schloss ankommen, denk daran was ich dir gesagt habe" Er hob mein Kinn an. "Das Kinn parallel zum Boden, die Augen immer auf deinem Gegenüber gerichtet. Du bist eine hochrangige Youkaiprinzessin, jeden anderen darfst du mit Verachtung ansehen" "Ich werde mich bemühen" "Du wirst immer an meiner Seite bleiben und keine Gefühle für mich zeigen, ebenso wenig wie ich für dich, du bleibst neutral" "Wieso denn das?" "Das sind die Regeln am Hofe der Adelsgesellschaft" Ich seufzte geknickt. Ich hatte absolut keine Lust dort hinzu fliegen. "Das heißt wir müssen uns so wie am Anfang verhalten? Ich empfinde nichts für euch und ihr nichts für mich" "Genau" "Das wird eine tolle Zeit" Er sagte nichts mehr, sah nur voraus. Ich seufzte wieder. "Du wirst es überleben" Ich nickte nur. Klar würde ich das überleben, nur wie? Ach, dieser Ball würde schon keine Ewigkeit dauern, es waren schließlich nur ein paar Tage, was war das schon im Gegenzug zu unserem gemeinsamen Leben, dass wir noch vor uns hatten. "Du wirst auch nichts antworten, wenn dich andere fragen wie du an mich geraten bist oder ob zwischen uns etwas besteht" Wieder nickte ich nur. Ich versuchte mir das alles zu merken. Er legte eine Hand auf meine Schulter. Ich legte die meinige auf seine Hand. "Wie sieht es mit den Zimmern aus?" "Du wirst eins mit anderen Frauen zusammen zugeteilt bekommen" "Schöner hätte es nicht mehr kommen können" "Sie werden dir nichts tun können, du stehst höher als alle anderen, die meisten Frauen haben einen Adelstitel angeheiratet, fast keine besitzt reines Adelsblut" "Das heißt, sie dürfen meinen Namen wissen?" "Hai" "Aha" "Wir werden gleich da sein, bereite dich vor" "..ok" "Außerdem werden wir am Tor getrennt werden" "Noch etwas dass ich möglichst jetzt noch erfahren sollte?", erwiderte ich ihm zickig. "Bis jetzt war es das" "Schön" Sesshoumaru deutete gerade aus. Und tatsächlich vor uns tauchte in nicht all zu weiter Ferne ein riesiges Schloss auf. Doch ich konnte erkennen, dass ich gerade durch eine Barriere blickte, wie war das möglich? Hatte das vielleicht damit zu tun, dass ich jetzt kein Mensch mehr war und diese Fähigkeit besaß? "Senpai ich kann durch eine Barriere durchsehen, ihr auch?" "Ja, das sind Fähigkeiten die du nur als Youkai besitzt" Ich blickte gerade aus, wir kamen dieser Barriere immer näher, bis Sesshoumaru seinen Griff um mich verstärkte. Wir flogen schnurstracks hindurch, ein kurzes Rütteln und Ziehen entstand, als wir sie durchquerten doch Sess hielt mich gekonnt fest...und dann waren wir durch. °Wow° Ein riesiges, nein ein gigantisches Schloss erstreckte sich vor unseren Augen. Ich war.....überwältigt von der Größe. An den Türmen und an Eingängen waren überall Wachtposten postiert. Alle sahen irgendwie unheimlich aus. Sie waren alle schwarz und das erinnerte mich an Kenshin. Ich schauderte leicht, Sess bemerkte es natürlich und gab mir einen kleinen Klaps auf die Schulter, was so viel bedeutete wie: 'Jetzt musst du dich beweisen'. Ich schluckte merklich, wir gingen langsam zu Boden und kamen dort schließlich zum Stehen. Alle Augenpaare waren auf uns gerichtet, noch mehr jedoch auf mich. °Gut Aika, kram mal ganz tief in deinen Schauspielerfähigkeiten herum und zeig dich jetzt von deiner besten Seite° Ich wartete, zum Glück hatte ich das Buch von Yuri fast durchgelesen, damit hatte ich schon eine ganze Menge Wissen angelesen. Sess stieg von der Wolke und hielt mir elegant die Hand hin. Ich nahm sie an und hob meinen Kopf ein wenig höher, galant stieg ich von der Wolke und betrat den Boden. Ich hakte mich bei ihm ein und mit geradem Blick ging es dem Tor entgegen, dass angeblich soviel weiß. Wenn wir mal alleine waren, würde ich Sess fragen, wie so ein Tor überhaupt angelegt werden konnte. Jeweils zwei Wachen standen um das Tor herum. Der eine bedeutete uns mit einer Geste anzuhalten. "Euere Begleiterin scheint neu zu sein" "Das ist sie" Er sah mich durchdringend an und übergab mich dem anderen. Sess warf mir einen letzten Blick zu, ehe er dem ersten durch das Tor folgte. Toll, mich ließ er hier allein zurück, wie sollte ich das jetzt finden? Lange konnte ich nicht darüber nachdenken, ich wurde ebenfalls durch das Tor geführt, jedoch mit einem Unterschied, ich ging durch den zweiten Torflügel. Während ich hindurchschritt, schrieb der andere sofort drauf los, kreuzte etwas an und ergänzte so manches. Dann blickte er mich ehrfurchtsvoll an und verbeugte sich kurz. "Es wurde gerade festgestellt, dass ihr reines Adelsblut besitzt, einer sehr hohen Abstammung entstammt und ein durchaus starkes Youki mit vielen Fähigkeiten besitzt" Er legte eine Künstlerpause ein und ließ das eben gesagte auf mich einwirken. Ich nickte kurz. Das stimmte. "Diese Kombination wurde noch nie festgestellt......" "..Aika Todaji" "Ja, vielen Dank" "Keine Ursache" "Fernerhin besitzt ihr ein Merkmal auf euerer rechten Schulter und seid keine Jungfrau mehr, sind die Angaben richtig Lady Aika?" "Korrekt" Er lächelte ein wenig, seine scharfen Zähne blitzten kurz auf und ich schauderte insgeheim. Ich wollte schnell wieder zu Sesshoumaru. "Es wäre ja auch ein Wunder bei euerer Schönheit gewesen, wenn ihr unberührt geblieben wärt" Ich ließ ein 'Tz' verlauten und erkundigte mich sofort wo ich hinmusste. Er deutete geradeaus. Ich sah dorthin, mir wurde schlecht. Der Gang war total dunkel. Na gut, dann auf ging es. Langsamen Schrittes entfernte ich mich von diesem komischen Typen und ging den dunklen Gang allein entlang. Ich konnte die langen Blicke, die mir der Wache hinterherschickte förmlich auf mir ruhen spüren. Dieses Schloss war irgendwie unheimlich mitsamt seinen Bewohnern. Ich ging weiter und kam an eine Biegung, dahinter kam ebenfalls jemand entgegengeschritten, den ich weder gespürt noch gehört hatte, da ich mit meinen Gedanken beschäftigt war. Ich bog ein und knallte mit der Person zusammen. "Passen sie doch auf wo sie hingehen" "Es tut mir leid" Ich verbeugte mich kurz und sah dann auf. Mein Mund klappte auf. Vor mir stand doch tatsächlich die gleiche Person wie vor kurzem. Lange, dunkle Haare, eine wallende Brust und eine betonte Figur....MINAKO! "Minako?" Sie erstarrte ebenfalls und musterte mich mit großen Augen. "Aika?" Dann wurde sie traurig und sie lächelte gequält. "Du bist mit Sesshoumaru-sama hier nicht wahr?" Ich nickte. Eigentlich wollte ich ihr gerade die Frage stellen, warum sie uns so überstürzt verlassen hatte, als sie von selbst zu reden begann. "Ich bin damals von euch weggegangen, weil ich es nicht ertragen hatte, wie du und Sesshoumaru-sama zusammen wart" Ich sah zu Boden und spielte mit meinen Fingern herum. Nun, wir hatten uns wirklich nicht gut verstanden, aber vielleicht konnte das jetzt anders werden. "Bitte Minako, lass uns nicht mehr zerstritten sein...ich weiß wir haben uns nie sonderlich verstanden, aber bitte lass uns jetzt Freunde sein" Ich reichte ihr die Hand. Sie sah mich und dann die ausgestreckte Hand an. In ihr fing es an zu rattern. Dann hob auch sie die Hand und umfing meine damit. "Freunde" Ich lächelte. Minako kannte sich in dem Schloss bestimmt gut aus, vielleicht konnte sie mir weiterhelfen. "Weißt du wo ich jetzt hinmuss? Ich wurde von Sesshoumaru getrennt und jetzt hab ich keine Ahnung wo ich bin, geschweige denn wo ich jetzt hin muss" "Folge mir" Wir gingen weiter und sie brachte mich nach einer Viertelstunde Gehen zu einem Zimmer. Komischerweise sah ich keine anderen Frauen hier. Fragend sah ich sie an. "Ich dachte ich würde ein Mehrzimmer bekommen" "Und ich dachte, du wolltest nicht von anderen gelöchert werden" "Woher weißt du das?" "Ich bin die Beraterin der Königin, schon vergessen?" "Nein, das nicht, aber welches Zimmer ist das jetzt?" "Mein Zimmer" Ich machte große Augen. Sollte das etwa heißen, ich durfte bei ihr im Zimmer schlafen? "Ich dachte du wolltest deine Ruhe haben und außerdem hast du mir noch eine Menge zu erzählen...übrigens war der Befehl der Königin gewesen, dass du deine Ruhe bekommst" "Woher kennt die Königin mich?" Sie lächelte allwissend und zog mich erst mal ins Zimmer. "Das wirst du alles noch bei Zeiten erfahren" Wir setzten uns dann auf die Betten, denn es gab ziemlich viel zu erzählen, ich erzählte alles, was sie nicht wusste, gleichzeitig verriet sie mir ihre Unruhe und ihre Bedenken, alles was sich hier abgespielt hatte. Anscheinend gab es jemanden, der diese Barriere zu Ungunsten der Königin und ihrer Gefolgsleute durchbrechen konnte und der ihnen drohte. So genau erzählte sie mir das aber nicht. Ich wollte sie nicht zwingen, erzählte ihr dann die Story von meiner Herkunft. Sie schien am Anfang sehr interessiert zuzuhören. Ein weiteres Mal wunderte ich mich, wie sehr sie sich verändert hatte. Sie wirkte sehr still und etwas bedrückt. Nach einer Weile meinte sie dann. "Du bist also wirklich die Tochter Shinas und Zens. Unglaublich, ich müsste mich eigentlich bei dir entschuldigen für mein Verhalten dir gegenüber" "Ist schon ok, wir waren beide nicht gut aufeinander zu sprechen" Sie lächelte ein wenig dankbar. Dann musterte sie mich eine Weile schweigend. "Du bist wirklich schön" "Danke" "Sag mal, bist du noch Jungfrau?" "Du meinst wegen dem Kaiser?" "Du weißt davon?" "Sesshoumaru hat mich aufgeklärt" "Ach so" "Nein, ich bin keine mehr" Sie sah mich etwas komisch an ehe sie dann fragte. "Warst du vor Sesshoumaru schon keine oder...." "Doch" Sie stockte. "Ach so", meinte sie dann. "Nur bitte sag es niemandem, wirklich niemandem" "Geht schon klar" Ich fand es jetzt richtig super von ihr, dass wir uns nun besser verstanden, es war einfacher für beide. Sie sah auf die Uhr an der Wand. Es war halb sechs. "Das Abendessen wird bald hergerichtet, ich schätze ich kläre dich jetzt erst mal über Plätze und andere Sachen auf" Ich umarmte sie stürmisch. "Vielen Dank Minako" Jetzt grinste sie und nahm eine Gerte in die Hand, die sie aus ihrem Schrank herauskramte. °Oho, jetzt geht's mir richtig an den Kragen° Hinterhältig lächelnd kam sie auf mich zu und zog mich in Stehposition. Die Gerte legte sie unter mein Kinn und hob es in die richtige Position. Dann klatschte sie mir auf den Hintern. "Au" "Du musst gerade stehen, Brust heraus" Wir übten während der halben Stunde, die uns noch zur Verfügung stand, wie ich mich bewegen sollte, wie mein Blick auf meinen Gegenüber ruhen sollte und und und. Am Ende war ich fix und fertig. "So, jetzt beginnt erst der Spaß" "Ich glaub ich gehe erst gar nicht hin" "Oh doch das musst du" Ich seufzte ergebens und folgte ihr nach draußen. Ein letztes Mal ermahnte sie mich. "Denk daran, du darfst nur sprechen, wenn du aufgefordert wirst, alles andere wäre eine Beleidigung" Als Antwort bekam sie ein weiteres Geseufzte von mir. Wir kamen nun an einer geöffneten Türe an, sie war groß und ziemlich breit. Minako blieb ruckartig stehen. "Ach ja, ich vergaß, du begibst dich sofort an Sesshoumarus Seite, wenn du alle ausreichend gegrüßt hast, das wäre das beste für dich" "Mhm" Nun gingen wir durch die große Türe und einige drehten sich verblüfft zu uns um. Vor allem die männlichen Youkais. Minako ging voran und ich wie immer hinterher. Die Blicke, die mir alle zuwarfen, waren mir höchst unangenehm. Ich hielt Ausschau nach Sess und fand ihn auch gleich. Er hatte mich zuerst gesehen und kam nun auf mich zu. Er verbeugte sich kurz vor mir und hielt seinen Arm hin, den ich dankbar annahm. Danach trennte ich mich von Minako, die mir kurz zunickte und dann in dem Getümmel verschwand. Sesshoumaru zog mich etwas abseits davon. "Bist du zurecht gekommen?" "Es geht so" Während er mich fragte, sah er die ganze Zeit gerade aus. Natürlich ich hatte vergessen, so unauffällig wie möglich zu bleiben, war hier ja die Devise. Wir beide wurden von allen neugierig angestarrt, und nach und nach ließ sich Sesshoumaru und ich mich mit unterschiedlichen Gesprächspartnern ein. Plötzlich stand neben mir der selbe junge Youkai wie in Totousais Höhle. Wie hieß er gleich wieder? Shintai, wenn ich mich recht entsannte. "Soso, das Fräulein Aika mit ihrem Gefährten, angenehm...angenehm" "Die Freude liegt ganz meinerseits" Er grinste wie ein kleines Kind "Ihr seid um einiges hübscher geworden, schöne Frau und wie mir scheint nun eine vollwertige Youkaidame" Dabei lachte er amüsiert und wieder konnte ich diese weißen, spitzen Zähne sehen. Dann beugte er sich ein wenig zu mir vor. "Wisst ihr eigentlich, dass ihr heute das Gesprächsthema Nr. 1 seid, ihr und Sesshoumaru?" Ich wirkte ein wenig überrascht, obwohl ich mir das schon fast gedacht hatte. "Ach wirklich?" "Ja, jeder fragt sich wer ihr seid und woher ihr herkommt" Plötzlich schaltete sich Sess wieder ein. "Nun ich schätze, das werden alle noch früh genug erfahren" "Ja da habt ihr Recht Sesshoumaru-sama, ihr könnt wirklich von Glück reden, jedes Jahrhundert mit einer immer hübscheren Begleitung zu erscheinen" Wieder dieses kindhafte Lachen. Ich fragte mich in dem Moment, wo seine Begleitung abgeblieben war. Sess erwiderte gar nichts, sah ihn nur kühl an. "So, ich muss nun los, meine Begleiterin wartet schon ungeduldig" Da tauchte auch schon seine Begleitung auf und hakte sich bei ihm ein. Sie war ein wenig kleiner als ich und hatte dunkle Haare, wie fast alle hier, sie wirkte ebenso jung und sprunghaft wie Shintai. Na das passte ja zusammen. Ich spürte ein Ziehen und merkte wie Sess mich zu einem langen Tisch hinzog. Eine längere Völkerwanderung setzte ein, paarweise setzte man sich hin, der Tisch ging durch den gesamten riesigen Saal. Es waren insgesamt drei dieser langen Tische im Saal hineingestellt worden. Ich und Sess setzten uns in die Mitte hin. Natürlich entging uns beiden nicht die Blicke, die uns ständig zugeworfen wurden. Eifersüchtige Frauen, die gern an meiner Stelle gesessen wären und ebenso Männer, die mich gaffend anstarrten. Umso mehr wunderte mich Sesshoumarus Gelassenheit mit welcher er diese ganzen Leute missachtete. Ich versuchte es ihm einfach nachzumachen. Als alle am Tisch versammelt waren, herrschte Stille. Minako trat nach vorne und kündigte das Kommen der Königin und des Kaisers an. Die Königin trat als erstes durch die große Türe. Sie wurde mit ehrwürdigem Verbeugen empfangen, ihr Blick ging durch die Reihe und sie hielt eine kurze Eröffnungsrede. Als sie mich entdeckte, lag etwas wie Verwunderung und zugleich Freude in ihren Augen. Hatte ich mich da getäuscht oder nicht? Dann setzte sie sich an den ersten Tisch am Anfang hin. Als nächstes trat der Kaiser hinein. Erst jetzt bemerkte ich dass ein paar Plätze mir und Sess gegenüber frei standen. Wenn sich da der Kaiser hinsetzte, war ich geliefert. Ich sah zu dem hereinkommenden Kaiser, der mindestens 7 andere Frauen im Schlepptau hatte, eine aufwändiger hergerichtet als die andere. Doch sie wirkten alle ziemlich schüchtern und blass. °Bitte lass sie sich nicht hier hinsetzten....bitte° Und wie so oft auch, war das Glück einfach nicht auf meiner Seite. Der Kaiser sah mich durch die Reihen hindurch zufällig an und starrte wie gebannt auf mich....... So, das wars wieder mal! Ich hatte eigentlich geplant den Ball ins nächste Kapitel reinzuschieben, ist aber wie ihr seht nicht ganz gelungen, ich hoffe es hat euch trotzdem nicht gestört ^-^ Also wie immer: wer mir eine ENS hinterlässt, darf auch mit einer Benachrichtigung des nächsten Kapitel 23: Schockierende Nachricht? ------------------------------------ .... Er ging voraus und setzte sich direkt vor Sesshoumaru und mir gegenüber hin. Dabei lächelte er mich an. Ich wurde unruhig. Seine Frauen setzten sich, verteilt neben ihn hin. °Na toll, jetzt hab ich das Pech. Und was machst du jetzt Aika? Gut....erst mal gut durchatmen. Sess hat doch gesagt, dass er mir nichts tun kann, weil ich ja jetzt keine Jungfrau mehr bin° Halbwegs beruhigt nahm ich dann mein Besteck in die Hand, ebenso wie Sesshoumaru und alle anderen dies taten und bat Sesshoumaru mir etwas auf den Teller zu legen. Natürlich wurde jede meiner Bewegungen von dem Kaiser registriert und ich konnte Sesshoumaru ansehen, dass er ebenso wenig wie ich davon angetan war. Er gab mir den Teller mit meinem gewünschten Essen wieder und fragte ob ich noch etwas anderes wollte. Ich verneinte dankend und begann zu essen. Dann plötzlich begann der Kaiser mit Sesshoumaru ein Gespräch. "Wie schön euch dieses Jahr wieder hier zu sehen" "Die Freude ist ganz meiner seits" Ich konnte Sess ansehen, dass er überhaupt keine Lust auf ein Gespräch hatte, doch aus Höflichkeitsgründen einstimmte. Der Kaiser lächelte in meine Richtung als er dann meinte. "Wer ist denn eure diesmalige Begleiterin Lord Sesshoumaru?" Sess drehe seinen Kopf zu mir und warf mir einen undeutbaren Blick zu, als er mich mit einer Geste aufforderte mich selbst vorzustellen. Ich räusperte mich. "Aika Todaji...angenehm, ich schätze ihr seid der hochangesehene Kaiser" Er lachte jetzt ein wenig und stützte sein Gesicht auf seinen gefalteten Händen aus. "Ja der bin ich, doch euer Name hübsche Frau kommt mir sehr bekannt vor, ich weiß nur noch nicht wo ich ihn gehört habe" Ich sah zweifelnd zu Sess, der fast unmerklich seinen Kopf schüttelte. Ich durfte also nicht weitergehen. Gut, da war ich ja beruhigt. Doch was sollte ich dem Kaiser stattdessen sagen? Ich wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, die ich mir in Bruchteilen einer Sekunde zusammengelogen hatte, als die Königin aufstand. Alles war noch beim Essen und unterhielt sich amüsiert, doch die Gespräche wurden sofort unterbrochen. Alle Augenpaare waren auf die Königin gerichtet. Sie räusperte sich ebenfalls und Minako kniete an ihrer Seite. "Meine sehr geehrten Damen und Herren.....ich möchte Ihnen heute einen neuen Gast vorstellen, sie ist die langvermisste und gesuchte Tochter Zens und Shinas" Ein Raunen und Staunen ging durch die Reihen. Man hörte von allen Seiten Getuschel. "Ist es dieses neue Mädchen?" "Das kann nicht sein" "Sie ist doch mittlerweile tot hab ich gehört" "Nein, man sagt sie wurde ebenfalls umgebracht" So bildete sich jeder seine eigene Meinung und ich starrte ziemlich hoffnungslos zu Sesshoumaru. Er jedoch beachtete nicht mich, sondern den Kaiser vor mir, der jetzt verblüfft eine Augenbraue hob. Ich kam mir ziemlich fehl am Platze vor. Ein Löffel wurde an ein Sektglas geschlagen, Minako bat die anwesenden Gäste um Ruhe. "Nun meine lieben Gäste, ich darf euch vorstellen.....Aika Todaji" Sie wies mit einer ausgestreckten Geste in meine Richtung und ich wurde etwas bleich im Gesicht. Was sollte ich nun tun? Jemand stieß mich an zur Königin zu gehen. Es war Sess. °Also gut Aika, es besteht noch kein Grund in einer Panikattacke auszubrechen° Mit etwas zittrigen Knien ging ich zu der Königin hin, verbeugte mich höflich und stellte mich an ihre Seite. Die Leute fingen an zu klatschen und empfingen mich eigentlich sehr höflich. Ich hatte alles Schlimmer erwartet, doch es fiel eigentlich ganz gelassen aus. "Bevor sich jeder seine eigene Meinung über das langjährige Verschwinden von Aika bildet, schlage ich vor, sie erzählt uns die Geschichte selbst" Ach du Schreck, nun wo sollte ich jetzt anfangen? Meine Knie drohten nachzugeben, nach außen zeigte ich es aber nicht. Ich ermahnte mich selbst, diesmal Sesshoumaru würdig entgegen zu sehen und ihm jetzt keine Schande zu bereiten und es wirkte tatsächlich. "Erst einmal freue ich mich heute unter ihnen allen sein zu dürfen und bedanke mich für den freudigen Empfang.....ich bin wie schon erwähnt die Tochter von Zen und Shina, meiner beiden Eltern, die ich sehr vage in Erinnerung behielt. Ich wurde als kleines Kind in die Zukunft gebracht und verbrachte dort als Mensch 16 Jahre. Danach wurde ich gewaltsam in die Vergangenheit entführt und musste mich harten Lebensweisen unterziehen. Ich erfuhr Stück für Stück alles über meine Vergangenheit, glaubte ich bis jetzt immer dass ich ein einfaches Menschenmädchen gewesen war. Natürlich hatte ich mich gegenüber anderen Dämonen zu behaupten gewusst, aber ich erlitt dabei oft nicht ungefährliche Verletzungen....doch zum Glück hat mich mein diesmaliger Begleiter Lord Sesshoumaru-sama gefunden und für eine Weile bei sich aufgenommen, schon Anfangs hatte er bemerkt, dass ich nicht menschlich war und hatte die Güte mich zu meinem Verwandlungsort zu begleiten......tja und nun sind wir hier" Alles applaudierte und scheinbar hatte den Leuten meine Rede gefallen. Ich hatte nicht einmal gestottert und erlaubte mir beim letzten Satz sogar ein kleines Lächeln. Ich hatte ruhig und ohne Hast gesprochen, hatte alles beachtet was Sesshoumaru mir immer geraten hatte. Als ich zu ihm hinübersah nickte er kurz. Er war also zufrieden gewesen, ein Glück. Die Königin ergriff wieder das Wort. "Nun wir wissen ebenso dass Shina und Zen die herrschenden Gewalten dieses Landes waren und ich muss sagen, sie haben eine wirklich bezaubernde Nachfolgerin hinterlassen" Wieder klatschte alles. Ich wurde von Minako wieder an meinen Platz entlassen und innerlich entlud sich ein Meteorit von meinem Herzen. Wie war ich erleichtert. Gehorsam nahm ich Platz neben Sesshoumaru, der mich jetzt ein wenig abschätzend musterte. Sofort wurde ich wieder vom Kaiser angequatscht, um ein Haar hätte ich genervt mit den Augen gerollt, konnte es aber noch im letzten Moment zurückhalten. "Ich wusste doch, dass euer Name mir bekannt vorkam" Ich lächelte ein wenig gequält und widmete mich dann wieder meinem Essen zu. Er lachte jetzt, was hatte ich denn nun wieder getan? "Ihr seid genauso gesprächig wie Sesshoumaru-sama" Ich zuckte kurz mit den Schultern und gab ein unschuldiges ,mag sein' von mir. Mensch, natürlich war ich nicht gesprächig. War das auch ein Wunder, wenn jemand der so viel Macht hatte, mir gegenüber saß? Ich musste jeden Moment damit rechnen, irgendeinen unsittlichen Antrag von ihm zu bekommen, obwohl ich ja eigentlich genau wusste, dass er das nicht konnte. Aber wer weiß? Er wusste vermutlich nicht, dass ich nicht mehr unberührt war und würde mir sicherlich den Antrag stellen, so wie er mich die ganze Zeit ansah. Und was sollte ich dann sagen? °Nein euer Hoheit, ich habe extra mit Sesshoumaru-sama geschlafen um es nicht mit euch zu tun° Ich musste bei diesem Gedanken das Lachen unterdrücken, was zur Folge hatte, das ich mich verschluckte und so die Besorgnis des Kaisers auf mich zog. "Ist euch nicht gut? Soll ich irgendetwas für sie tun?" Meine Mundwinkel zuckten ganz leicht. "N-Nein nein, danke...mir geht es gut" Wieder warf er mir einen besorgten Blick zu und wendete sich dann wieder seinem Essen zu, wobei er dennoch mehr zu mir hinüberblickte als in seine Reisschale. Das Essen wurde beendet und alle begaben sich anschließend wieder in ihre Gemächer. Sessshoumaru begleitete mich bis vor meine Tür und ich unterhielt mich ein wenig mit ihm. Keiner ging vor oder hinter uns. Minako hatte ein abgelegenes Zimmer, ich war ihr dafür in dem Moment so dankbar wie noch nie. "Du hast dich wirklich vornehm verhalten" Wow, das war ja ein richtiges Lob von ihm, so was war ich ja gar nicht gewohnt. "Ihr glaubt nicht, wie viel Angst ich hatte" Er nickte, nach einem kurzen Blick zu mir. Ich war so erleichtert, dass jetzt jeder in seine eigenen Vier Wände durfte. Als wir vor Minakos Türe ankamen, blieben wir noch ein Weile stehen. Ich senkte den Blick ein wenig gen Boden. "Senpai was mache ich, wenn der Kaiser mich fragt?" "Das wird er nicht" "Wie könnt ihr euch so sicher sein?" "Er wird vorher zu dem Wachen gehen, der deine Daten verfasst hat" "Und was ist wenn er denjenigen besticht, nur damit er mich heiraten kann?" Sess fuhr mir langsam durchs Haar. Er beugte sich zu mir herunter und küsste mich sanft auf die Lippen. "Dann wird er an seine Grenzen stoßen" "Wie meint ihr das?" Er öffnete Minakos Tür "Ich werde eine Lösung finden" Damit wandte er sich mir ab und ging den dunklen Flur allein weiter. Ich sah ihm besorgt hinterher. Dann ging ich in das Zimmer und schmiss mich aufs Bett. Mir war irgendwie schlecht, das Gefühl hatte ich schon seit gestern als ich aufgewacht war. Komisch, gegessen hatte ich ausgiebig und meine Regel würde erst wieder in 2 Wochen kommen. Ich grübelte nicht länger nach und entschied einfach, dass es mit dem Kaiser zu tun hatte. Zufrieden ließ ich mich in meine Kissen fallen, als die Tür erneut aufging und Minako mit der Königin hereintrat. Erschrocken stand ich vom Bett auf und verbeugte mich hastig. "T-Tut mir leid euer Majestät, ich hatte euch nicht erwartet" Sie lächelte gütig. Dann ging sie auf mich zu und bat mich wieder normal zu stehen. "Ich möchte, dass du weißt, während wir alleine sind, kannst du mich wie jeden andere behandeln, Förmlichkeiten sind nur beengend" Ihr Lächeln erinnerte mich an das meiner Mutter. Sofort fasste ich Vertrauen zu ihr und lächelte ebenfalls zurück. "Nun Aika, endlich haben wir dich unbeschadet wiedergefunden, du siehst deiner Mutter zum verwechseln ähnlich, doch die Augen hast du von deinem Vater" Wir setzten uns auf das Bett. Sie fing an zu erzählen, wer sie war und woher sie mich kannte. "Deine Mutter und ich wir waren beste Freundinnen, wir waren als kleine Kinder durch dick und dünn gegangen" Sie schwieg eine kurze Weile "Nun ist sie und dein Vater tot, sie waren beide wunderbare Eltern und Herrscher, das Volk hat sie geliebt...schließlich kamst du auf die Welt und das Glück schien perfekt, doch es kam alles ganz anders als geplant. Eine Untergrundbewegung bildete sich bei ihren Angestellten und diese Untertanen waren der Grund dafür, warum deine Eltern und auch fast du ums Leben gekommen seid" Ich nickte traurig. Ja, das hatte ich gesehen, mit meinen eigenen Augen. Und es war schmerzhaft gewesen. "Jetzt weißt du die Geschichte, deine Mutter hat mich vor ihrem Tod gebeten, dass ich die Nachfolge übernehmen sollte und wie du siehst, bin ich Königin dieses Landes. Doch sobald du volljährig bist, werde ich selbstverständlich meinen Platz an dich weitergeben" Ich wirkte etwas erschrocken. Um Himmels Willen, ich wollte nicht in diesem Schloss sitzen und von lauter unheimlichen Wachen beschützt werden! "Muss ich denn die Nachfolge antreten?" Ein wenig Hoffnung schwang in meiner Frage mit. Die Königin sah mich erst ein wenig irritiert und dann belustigt an. "Nein, natürlich nicht, du kannst auch nicht die Nachfolge antreten, würdest aber trotzdem Prinzessin bleiben, schließlich fließt in deinen Adern reines Königsblut!" Ich war wirklich erleichtert. "Verzeiht euer Hoheit, doch ich habe eueren Namen noch nicht erfahren" "Ach entschuldige, ich heiße Kimiko Tsunai...du darfst mich bei Privatgesprächen ruhig duzen" Ich nickte. Ok, war da noch etwas was ich wissen wollte? Hmhm, ich Moment nicht. Die Königin und Minako verließen dann zusammen den Raum. Mir wurde erlaubt, mich überall im Schloss bewegen zu können, also nutzte ich die Gelegenheit aus und wollte mir das Schloss ansehen. Etwas zögernd öffnete ich die Tür und trat in den dunklen Flur. °Gibt es hier denn keine Fenster, die Licht durchlassen?° Ich ermahnte mich und brachte mich in Position, als ich dann munter den Flur entlangging. Plötzlich hörte ich Schritte hinter mir. Ich drehte mich sofort um. Nichts! Ich ging wieder einige Schritte weiter und sofort erklangen wieder Schritte hinter mir. Wieder drehte ich mich reflexartig um und blickte ins Nichts. Ich bekam eine Gänsehaut. "Wer ist da....zeigt euch" Keine Antwort und auch keine Schritte, ich ging rücklings weiter, tastete mich an der Wand ab, als plötzlich wieder diese Schritte erklangen. Jetzt reichte es, ich drehte mich um und lief so schnell ich konnte, den langen Flur entlang, vorbei an Türen, immer nur Biegungen und Kreuzungen entlang. °Mensch, dieses Schloss ist ja noch verwirrender als Sesshoumarus° Ich hörte hinter mir diese ständigen Schritte, die je länger ich lief, immer lauter und schneller zu werden schienen. Plötzlich spürte ich einen seltsam kalten Hauch an meiner Schulter und ich ließ einen Schrei los und öffnete prompt eine vor mir greifbare Tür. Ich hatte überhaupt nicht hingesehen, wer sich darin befand, sondern knallte die Tür mit schreckgeweiteten Augen zu und ließ mich an der Tür hinuntergleiten. Mein Herz raste, was war das nur gewesen? "Aika?" Jetzt blickte ich hoch und sah in das Gesicht dreier Dämoninen. "Cleo, Yuri, Kaori" Ich rappelte mich wieder auf und fiel den dreien um den Hals. "Schön euch wiederzusehen" Yuri musterte mich besorgt. "Was ist passiert, warum hast du so geschrien?" Ich zitterte ein wenig. Mir wurde auf einmal ziemlich kalt. Wieso nur? Wegen dem kalten Hauch den ich abbekommen hatte? "Ich weiß nicht, ich bin den Flur entlanggegangen und plötzlich hörte ich Schritte hinter mir....ich hab mich herumgedreht und da war niemand, doch die Schritte wurden immer lauter und schneller....ich bin gerannt und plötzlich hat mich ein eisiger Hauch an der Schulter gestrifen" Cleo machte große Augen und zuckte mit den Augenlidern. Dann ging sie zur Tür und riss diese schwungvoll auf. "Wer ist da?" Wieder keine Antwort! Ich, Yuri und Kaori saßen da und sahen ebenfalls wie Cleo in den Gang, jedoch von etwas weiterer Entfernung. Es herrschte eisige Stimmung, genauso wie der Wind, der in das Zimmer hereinwehte. Cleo musterte immernoch die Schwärze im Gang und die dicken Steinmauern. Ihre Feststellung kam unerwartet. "Da ist etwas" Spöttisch antwortete ich ihr. "Ach nein, ich erzähle Märchen" "Das meine ich nicht....hier geht etwas vor sich, ich spüre es, irgendetwas ist seltsam hier, am besten du bleibst jetzt auf unserem Zimmer, ich werde sofort zu Minako gehen und ihr das ausrichten, ihr drei bleibt hier" Ich sprang sofort wieder auf. "Warte Cleo, was ist wenn dir was passiert?" "Mir wird schon nichts passieren" Und weg war sie! Erschrocken starrte ich ihr hinterher und schloss dann nach kurzem Zögern wieder die Tür. Plötzlich meldete sich wieder Kaori. "Wenn sie in 10 min. nicht kommt, werden wir zu dritt nach ihr suchen" Yuri sah Kaori und mich abwechselnd an. Sie schien über etwas zu grübeln. "Was ist", fragte ich sie. "Wir sind allein, zwar befinden sich andere Dämoninen auch in dieser Etage, aber etwas abgelegener, wir sind sozusagen hier für uns" Kaori nickte zustimmend. "Was soll das heißen", herrschte ich sie an. "Das wir hier ein gutes Opfer wären" "Aber das Schloss wird doch bewacht" Beide nickten gleichzeitig. "Das schon, aber ich weiß nicht ob du weißt, dass eine Drohung angekündigt war" Ich erinnerte mich, Minako hatte mir das erzählt, ja richtig! "Äh...ja, was ist mit der Drohung" "Man weiß nicht von wem sie kommt", ergänzte Kaori sichtlich abwesend. Oh nein, das war gar nicht gut, ganz und gar nicht! Yuri schaltete sich wieder ein. "Es wird gemunkelt, dass es diesmal kein wirklicher Gegner ist" "Wie jetzt?", fragte ich sie leicht irritiert. "Nun, sie sollen gefährlich sein, denn sie besäßen keinen Körper" Jetzt war es aus bei mir. Ich lief zu den zwein rüber, weg von der Tür, jetzt hatte ich wirklich Angst. Kaori erhob sich langsam und schlürfte zur Tür, wo sie ihre Hand auf die Türklinke legte. "Wir sollten sie suchen, es sind 10 Min. vergangen" Wie auf Kommando sprangen Yuri und ich sofort auf und eilten zu Kaori hin. Zu dritt irrten wir die dunklen Flure entlang. Kaori ging erst zu Minako, die sich bereits wie alle anderen auch im großen Saal versammelt hatten. Wir beide folgten ihr. "Minako, wo ist Cleo, sie wollte zu dir" Sie machte ein unwissendes Gesicht und zwinkerte ein paar mal mit den Augen. "Ich habe sie nicht gesehen" Ich stöhnte und schlug mir die Hände vors Gesicht. Yuri warf Kaori einen undeutbaren Blick zu, als sie meine und Kaoris Hand packte. "Wir müssen sie suchen, mein Gefühl sagt mir nichts Gutes" Ich nickte. Minako, die das gehört hatte, meinte nur. "Die taucht bestimmt gleich auf, begebt euch zu eueren Partnern, das Essen wird gleich serviert" Wir drei hörten ihr gar nicht richtig zu, denn wir sahen schon, dass unsere Begleiter auf uns zukamen. Einer hatte genauso langes Haar wie Sesshoumaru und schwarze Haare mit einem weiß-beigen Hakama. Die zwei anderen hatten eher kurze Haare, die eine Mischung aus dunkelbraun und schwarz behinhalteten. Der eine hatte eher wild-abstehende Frisur, wie ich es aus meiner Zeit her kannte und der andere ganz normale. Ich hatte keine Zeit mehr die drei männlichen Begleiter anzusehen. Kaori drehte sich auf ihrem Standplatz herum und zog uns schnellstens heraus aus dem Saal. Sie lief wie von der Tarantel gestochen und schleifte uns mit. "Halt Kaori, nicht so schnell", keuchte ich hinterher. "Beeilt euch, ich kann Cleos Aura spüren", meinte die Angesprochene und beschleunigte ihr Tempo. Wir liefen etliche Minuten, überall hin, ich fragte mich wie sie in dem Gewusel von Gängen die Orientierung beibehielt, das war ja nicht mehr menschlich. Ach ja, ich vergaß, das waren wir auch nicht. Ich merkte, dass es plötzlich kälter wurde, ich spürte genauso wie Kaori, eine andere Aura, die sich genau hinter der vor uns liegenden Tür befand. Wie auf Befehl ließen wir unsere Kampfwaffen erscheinen und schlichen langsam näher. Kaori legte einen Finger auf ihre Lippen. "Pst, hier muss sie sein, jemand anderer ist bei ihr...auf drei brechen wir die Tür ein....1......2.......DREI! °Krabum° Die Tür fiel aus den Angeln, ich und Kaori rannten nach vorne, während Yuri uns Rückendeckung mit ihren Pfeilen gab. Ich schlug mir vor Schreck fast die Hand vor den Mund. "Cleo" Sie lag bewusstlos auf dem Boden in einer Blutlache. Dem Anschein nach hatte sie einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf bekommen. Ich wollte zu ihr hinrennen, als mich Kaori am Handgelenk packte. "Pass auf, du rennst sonst sehr leicht in dein Unglück Aika" Und wie aus dem Nichts knallte die Tür zu. Yuri, die uns von hinten gedeckt hatte, blieb nun ausgeschlossen. Kaori und ich drehten uns herum und versuchten die Tür wieder aufzubekommen. Sie war fest verschlossen, als Kaori schließlich die Hand auf die Türklinke legte, schoss ein Stromschlag in ihren Körper und sie verstummte abrupt mit einem Schrei. Entsetzt weiteten sich meine Augen und ich fiel vor ihr auf die Knie. "Kaori, nicht du auch noch" Kein Zeichen von ihr. Ich überprüfte ob ihr Herz noch schlug......bum........bum.....bummm. Ja, es schlug noch, zwar nur langsam, aber es schlug immerhin. Langsam rappelte ich mich auf und brüllte zu Yuri. "Yuri, hörst du mich...hol Hilfe aber sofort" Ich hörte ein dumpfes 'Ja' und Schritte, die sich entfernten, gleichzeitig jedoch hörte ich Schritte, die auf etwas kaltem auftraten und spürte plötzlich, wie mir jemand etwas metallartiges, scharfes an die Halsschlagader legte. Mein Mund wurde zugehalten und ich stellte erschrocken fest, dass ich diese Aura kannte! °Das ist nicht möglich, Sess hat gesagt er hätte ihn vernichtet° "Na endlich Prinzessin, endlich habe ich dich da, wo ich dich immer haben wollte" "hmpf..mhmmppfp" Er ließ seine Hand von meinem Mund gleiten, verstärkte jedoch den Druck der Klinge um meinen Hals. "Ich dachte du wärest tot" Er lachte ganz leise, beugte sich meinem Ohr entgegen. "Das war ich auch, schlimmer......doch dank meiner Königin lebe ich wieder, sie hat mir ein Teil ihrer Energie gespendet" Mir rutschte das unschickliche Wort 'Scheiße' heraus. "Na los, tu es schon.....lass mich nicht so lange leiden Ruichi" "Nanana, nicht so schnell, weißt du, eigentlich möchte ich dich gar nicht umbringen, sondern dich mir untergeordnet sehen" Er drehte mich zu sich herum und glitt mit seiner Hand meine Wange hinab. "Du bist viel zu schön um getötet zu werden Prinzessin, und jetzt nach deiner Verwandlung erst recht" "Pff, Yuri wird Sesshoumaru gleich holen kommen und dann bist du wirklich tot" "Oh das kleine Aikaleinchen macht sich solche Hoffnungen....Yuri wird Sesshoumaru nicht holen können und soll ich dir sagen warum?" Er verzog seine Lippen zu einem gehässigen Grinsen und mir schauderte ein wenig. "Spucks aus oder erstick dran, Ruichi" "Weil sie nicht sehr weit kommen konnte, sie liegt bewusstlos am Ende des Flurs, weil ich ihr einen Bann hinterhergejagt habe, den du nicht bemerkt hast" "NEIN!" "Oh doch, die Wahrheit tut weh nicht wahr? Genauso wie es mir jetzt weh tun wird dir wehzutun, aber Befehl ist Befehl" "Du wiederst mich an Ruichi" Dies sprach ich mit so viel Ekel aus, dass es mich selbst ekelte. Ruichi hingegen zog sein Schwert jetzt in die Höhe. "Es fällt mir nicht leicht meine Kleine, immerhin habe ich dich geliebt und würdest du zustimmen würde ich dich am Leben lassen und mit dir gemeinsam fliehen" "Träum weiter, wer sich darauf einlässt muss genauso manipuliert wie du im Gehirn sein" Ein bitteres, diesmal ernstgemeintes Lächeln kam über seine Lippen, ehe er mich an die Wand schleuderte und mit erhobener Klinge auf mich zugerannt kam. Ich spürte einen Schmerz an meinem Kopf und bekam die nächsten Sekunden nicht richtig mit. Ruichi ging auf mich los, Trauer in seinen Augen, doch plötzlich traf ein weiteres Schwert seinen Körper und bohrte sich hindurch. Ruichi blieb sofort stehen, ich sah wie Kaori sich aufrappelte und ihr Schwert wieder aus Ruichi herauszog. Dieser bewegte sich kein Stück, im Gegenteil, seine Haare fielen ihm ins Gesicht und ließen so keine Mimik zu. "Du bist wirklich töricht Kaori, glaubst du wirklich dass du mich mit so einer lausigen Attacke töten kannst?" Er drehte sich zu ihr um und ging nun auf sie los. Währenddessen rappelte ich mich wieder auf und lief zu Cleo hinüber. Die Arme lag immer noch bewusstlos in dieser Lache. "Cleo, Cleo wach auf, sag was" Ich schüttelte sie und hielt sie in meinen Armen, Spuren eines Kampfes zeichneten sich an ihrem Kimono und in ihrem Gesicht ab. °Sie hat gekämpft° schoss es mir durch den Kopf. Ich ließ Cleo jetzt mal Cleo sein und musste Kaori schnellstmöglichst helfen, denn je schneller wir Ruichi bekämpften, desto schneller konnten wir Cleo helfen. Ich rief mein Stab wieder auf und legte um Cleo einen Schutzbann. Danach blickte ich zu den zwei kämpfenden Gestalten hinüber. Kaori kam ins Schwitzen, der Raum war nicht sonderlich groß, sie hatte Mühe Ruichis Schlägen auszuweichen. Ich eilte ihr zur Hilfe und gemeinsam gingen wir nun auf Ruichi los. Das ging eine Weile so hin und her, als Ruichi plötzlich bemerkte, dass er uns nicht mehr lange standhalten konnte. Da passierte es, er löste sich vor uns in Nebel auf. "Wo ist er jetzt hin?", fragte ich Kaori. "Er nimmt seine wahre Gestalt an, diesen Hauch zuvor, den du gespürt hast, das ist seine richtige Gestalt" Ich bewunderte Kaori immer für ihre logischen Denkweisen, so was besaß ich meiner Meinung nach nicht. Sie kombinierte meistens sehr schnell und richtig. Wie mir schien auch in diesem Moment. "Ich verstehe, das bedeutet, wir müssen aufpassen" "Richtig, er könnte von überall angreifen" Wir stellten uns Rücken an Rücken und blickten im Dunkel umher, es war schwer irgendetwas ausfindig zu machen. Nur ein Lachen hörte man von allen Seiten hallen, wie üblich, das war seine Masche. Ich spürte einen Windhauch an meiner Wange und schlug sofort in diese Richtung. Nichts! Gar nichts! Plötzlich zuckte Kaori und schlug ebenfalls. Ich dachte mir nur, der Typ spielt mit uns, er spielt hier mit unserem Leben und hat dabei Vergnügen. Ich wurde wirklich wütend, genauso wie Kaori. Sie schrie. "Zeig dich Kenshin, das was du tust ist feige und hinterhältig, willst du das man dir sagt du hättest uns nur besiegt, weil du Tricks angewendet hast?" Wir hatten eigentlich mit keiner Gegenantwort gerechnet, doch die erfolgte erstaunlich schnell. "Tricks hin oder her, ich habe einen Auftrag den ich erfüllen muss" Tja, damit war auch dieses Fünkchen Hoffnung erloschen. Plötzlich sackte Kaori ohne Vorwarnung nach unten, erschrocken drehte ich mich um. Sie keuchte und Blut lief aus ihrem Mund. "Kaori was ist? Geht es dir gut?" Das hätte ich nicht tun sollen, Ruichi verpasste mir einen kräftigen Schlag in meinen Rücken und ich fiel über Kaori und blieb keuchend am Boden liegen. Jetzt war es wirklich aus. Wenn kein Wunder geschehen würde, dann waren wir jetzt beide dran. Ich blieb regungslos am Boden liegen und dachte in dem Moment an Sesshoumaru. °Senpai, bitte helft uns, bitte.....SENPAI! -------------------------------------------------------------- Irgendetwas ging hier vor sich, seine Gefährtin erschien mit ihren Freundinnen und verschwand kurz darauf wieder. Sie waren in Hektik und Eile. Zuerst dachte er sich nichts dabei, Frauen hatten manchmal solche Phasen, doch er saß mit den anderen mittlerweile am Tisch und immer noch war keine Spur von den drein zu erkennen. Er machte sich langsam Sorgen. Der Kaiser war nicht hier. Er hatte einen Verdacht, doch auch dieser widerlegte sich als er den Kaiser schließlich sah, der ohne sie auftauchte Ebenso wie er schien der Kaiser sich ebenfalls Gedanken zu machen wo seine zukünftige Gefährtin blieb. Sesshoumaru hatte ihr doch immer wieder eingetrichtert, sie müsse sich den Umständen entsprechend verhalten, was war also jetzt los? Er begann das Essen auf seinen Teller zu legen, wobei die Gedanken die ganze Zeit zu ihr hinüberschweiften. War ihr etwas passiert? Plötzlich glaubte er einen innerlichen Hilferuf ihrerseits zu vernehmen, war das Einbildung und gleich darauf noch einmal. Nein, definitiv sie war in Gefahr. Prompt erhob er sich vom Stuhl und ging zur Königin. Alle Augenpaare richteten sich auf sie beide, doch es störte ihn nicht im geringsten. Seine Gefährtin war in Gefahr und brauchte dringend Hilfe. Die Begleiter der anderen drei Freundinnen kamen angerannt und gingen mit ihm mit. Ebenso die Königin. Getuschel und Gemurmel entstand unter den Eingeladenen, als sie zu fünft den Saal verließen und sich eiligst auf den Weg machten. Er konnte ihre Aura spüren, die schwächer zu werden drohte, auch andere Auren, die ihren Freundinnen gehörten. An einer Eckbiegung sah er eine ihrer Freundinnen bewusstlos am Boden liegen, sie hatte Bogen und Pfeil gespannt in ihren Armen liegen und wies ansonsten keine Kampfspuren auf. Jetzt verstärkte sich sein Verdacht. Während der eine sie aufhob und besorgt zurücktrug, gingen sie weiter. An einer Türe angekommen, spürte er eine ihm bekannte Aura. Das konnte nicht sein, er hatte ihn doch vernichtet, zwar nicht ganz aber so dass er nicht leben konnte. Die Tür wurde von dem anderen Begleiter aufgestoßen und ihm offenbarte sich ein schreckliches Bild. Am Boden lag Cleo in einer großen Blutlache und in einer Ecke lag verpackt und verschnürt Kaori, ihr Mund war blutverschmiert und immer noch kam tropfendes Blut aus ihrem Munde. Sie war ebenso bewusstlos. Sein Blick streifte das gesamte Zimmer als er sie endlich sah. Sie lag auf dem harten Steinboden und ihre Pulsader war aufgeschnitten. Ihre Beine waren gefesselt, ihr Kimono völlig zerfetzt. Und über ihr stand Kenshin, der ihr Blut abfüllte. Als er bemerkte dass er Besuch hatte, da zog er sein Schwert und zog seine Gefährtin zu sich herauf und hielt ihr das Schwert an die Kehle. "Einen Schritt weiter und sie ist tot" Im Gegensatz zu den anderen drein, war sie noch bei Bewusstsein, das bedeutete dass sie noch nicht viel Blut verloren hatte. ---------------------------------------------------------------- Ich sah Sesshoumaru, zwei andere Männer und die Königin vor uns stehen. Ruichi hatte mir genau erklärt wieso er uns nur langsam umbringen konnte, weil er von uns noch pulsierendes Blut brauchte um wieder einen vollständigen Körper zu erhalten und so stark zu werden, dass ihm keiner das Wasser reichen konnte. Wir waren Elementeskriegerinnen, unsere Energien gebündelt wären eine Gefahr für jeden anderen. Da Ruichi wusste, dass wir unsere Energien nie freigeben würden, brauchte er unser Blut um so an sein Ziel zu gelangen. Er wollte es praktisch verwertbar machen. Erst für seinen Körper und dann für seine Macht. Dafür hatte er mir die Pulsadern aufgeschnitten um genug Blut von mir abzubekommen, dass er in einem Fläschchen abfüllte. Dieser Mistkerl! Er hatte mich nun in der Hand, ich war zu geschwächt um mich gegen ihn zu wehren, lag vollkommen hilflos in seiner Gewalt. Er benutzte mich hier als Geisel. Ich sah Sesshoumaru an, er zeigte keinerlei Regung, doch ich glaubte zu wissen, dass er um mich bangte. Sonst wäre er meinem gedanklichen Hilferuf niemals nachgekommen. Er hatte es also vernommen, wie schön. Ruichi packte mein aufgeschnittenes Handgelenk, zog mich zu sich hoch und leckte mein Blut ab. Ich zitterte. Meine Sicht trübte sich ganz leicht. Meine Knie gaben nach und das war mein Glück gewesen. Ich sackte zu Boden, diese kurze Zeitlücke nutzte Sesshoumaru und ging auf Ruichi los, er schaffte es hingegen sich mit durchbohrtem Magen in Nebel wieder aufzulösen und verschwand aus dem Raum, so lautlos wie er gekommen war. Das Fläschchen jedoch ging bei der Attacke Sessys zu Boden und zerbrach in viele Einzelteile, während das Blut, das Kenshin von uns allen schon eingesammelt hatte, in alle Richtungen spritzte. Sesshoumaru hob mich vorsichtig hoch und bettete meinen Kopf auf seinem Fluffy. Aus den Augenwinkeln sah ich wie auch Cleo und Kaori von zwei anderen Männern aufgehoben bzw. entfesselt und schnellstmöglichst davongetragen wurden. Meine Hand wurde gepackt und mein Handgelenk wurde kurz vor der blutenden Stelle fest zusammengedrückt. Ich brachte nur ein kleines Lächeln hervor, wir hatten es wiedereinmal wie durch ein Wunder geschafft, doch wie oft noch? Es konnte nicht immer für mich oder für uns gut ausgehen. Ich war kurzzeitig weggedöst, mein Sichtfeld war so trübe, als ich plötzlich wieder abgelegt wurde und eine Frau herbeigerufen wurde, der wir dann übergeben wurden, ich bekam einige Wortfetzen mit. "Sie darf jetzt nicht aufgeregt werden, das wäre sehr schlecht für sie" "Ich werde mich kurz fassen" "Auch dann nicht und jetzt alle raus die sich hier in diesem Raum befinden SOFORT" Auf der Stelle wurden alle herausgeschickt, inklusive Sess, der sich mit dieser Frau unterhalten hatte. Er warf mir einen letzten Blick zu, der nichts gutes zu verheißen hatte. Ich glaubte zu wissen, warum. Er war bestimmt wütend, weil ich einfach ohne ihn etwas unternommen hatte und nun wieder verletzt war. Innerlich seufzte ich, äußerlich verzog ich mein Gesicht. Mir war so schlecht, ich hatte das Gefühl gleich kotzen zu müssen. Woher kam das auf einmal? Ich war unendlich müde und entschlief sehr schnell. -------------------------------------------------------------------- Er hatte gedacht, sie wäre etwas vernünftiger gewesen. Sie hatte sich schon wieder Hals über Kopf in Gefahr gebracht, das Bild ging ihm nicht in den Kopf, als er sie sah. Die Kleidung total zerfetzt, verdreckt und sie lag am Boden mit einer aufgeschnittenen Pulsader. Das ganze Bild, dass sich ihm da offenbarte, auch das ihrer Freundinnen zeugte von der Gewalt, die ihnen angetan wurde. Sie hatten gekämpft. Doch er fragte sich, wie sie es angestellt hatte, dass er gespürt hatte, dass sie in Gefahr war. Das war schon das zweite Mal. Er würde sie darauf einmal ansprechen. Doch im Moment war er ziemlich wütend gestimmt, sie hatte einmal mehr bewiesen, dass sie Kenshin nicht ohne ihn besiegen konnte. Wenn sie wieder gesund war, dann würde sie etwas von ihm zu hören bekommen. Er betrat nach der großen Aufruhr wieder den Saal, die Königin erklärte gerade was passiert war und dass man in nächster Zeit etwas vorsichtiger sein solle und bei dem geringsten Verdacht sich an sie wenden sollte. Unbeachtend ging er an seinen Platz zurück, es war nicht zu übersehen gewesen, dass der Kaiser sich Sorgen um das Wohl seiner Gefährtin machte. Er musterte ihn mit einem kalten Blick, sollte er es auch nur wagen Hand an sie zu legen, würde er sich nicht scheuen, ihn anzugreifen. Nach der Rede der Königin erhob sich nun der Kaiser von seinem Platz und bat ebenfalls um Aufmerksamkeit. Sesshoumaru war gespannt, was er nun vorzutragen versuchte. "Meine sehr verehrten Damen und Herren, anlässlich dieses schrecklichen Ereignisses möchte ich ganz besonders einer dieser Opfer einen besonderen Schutz ermöglichen" Sesshoumaru hielt ein Glas Sekt in den Händen, ließ es aber um ein Haar fallen, als er das hörte. Was erlaubte sich dieser Kaiser eigentlich? Es war absehbar was er damit aussagen wollte. Das er solch einen Skrupel besaß, hätte selbst Sesshoumaru ihm nicht zugetraut. Jetzt würde wahrscheinlich sein perfekter Plan enttarnt werden. "Ich möchte deshalb die Verlobung von Aika Todaji, der Prinzessin Zens und Shinas und mir, dem Kaiser hier öffentlich bekannt geben" Ein Raunen ging durch die Reihen, doch diesmal schien keiner applaudieren zu wollen. Die Gesellschaft war darauf eingestellt gewesen, denn fast jedes Jahrhundert wählte er sich eine neue Frau. Sesshoumaru erhob sich galant von seinem Platze. "Die Verlobung ist hiermit widerlegt" Erneutes Raunen und Getuschel ging durch die Reihen. Doch diesmal war Empörung schon fast herauszuhören. "Wie kann er es wagen, dem Kaiser zu widersprechen" "Hat er denn überhaupt keine Skrupel" "Läuft zwischen den beiden doch etwas?" Diese und viele andere Bemerkungen hörte er, doch es war ihm egal, sollten sie allesamt denken was sie wollten. Er würde ihm dieses Jahr nicht wieder seine Gefährtin entwenden. Unwillkürlich sah er zur Frau hin, die rechts vom Kaiser saß. Da saß sie, die Tanzgefährtin, die ihn vor 100 Jahren begleitet hatte. Sie sah blasser und dünner aus, hatte zudem durch Schminke dunkle Augenringe kaschiert. Dies wollte er seiner zukünftigen Frau nicht antun. "Ich muss euch erinnern Sesshoumaru-sama dass ihr hier mit dem Kaiser sprecht und kein Recht habt mein Vorhaben in Frage zu stellen, ja gar zu widerlegen" Fast ein kleines Lächeln legte sich auf Sesshoumarus Lippen. Es war ein gehässiges, hinterhältiges Lächeln. "Soweit ich aufgeklärt wurde, dürft ihr nur unangetastete Frauen heiraten" "Und das ist auch richtig" Er schnippte mit den Fingern, sofort kam einer der Wachen angelaufen und hielt ihm das Pergament hin, dass die Daten seiner Gefährtin enthielt. Er nahm es entgegen und zeigte es allen Anwesenden. Getuschel lag nun lautstark in der Luft, manche starrten einfach nur auf das Papier und wussten nicht was sie denken sollten. Ihn jedoch konnte er damit nicht täuschen. "Wieviel habt ihr für diesen Betrug gezahlt?" Der Kaiser wurde nun sauer und schmiss das Pergament zu Boden. Ein paar Männer und Frauen wichen erschrocken zurück. Dann frage er ihn mit scharfem Unterton in seiner Stimme. "Woher Sesshoumaru wollt ihr wissen, dass diese Angaben nicht korrekt sind" "Weil sie meine Verlobte und zukünftige Gefährtin ist", war der schlichte Satz, dem er dem Kaiser entgegnete. Diesmal brach ein förmlicher Tumult unter den Anwesenden aus. Frauen und Männer konnten es nicht fassen, was sie gerade hörten. Schon seit Jahren fiel die Frauenwelt Sesshoumaru zu Füßen und jede einzelne hätte ihr gesamten Reichtum für die Heirat mit Sesshoumaru gegeben. Doch jedes Mal wurden alle eiskalt abgewiesen, eine Schönheit nach der anderen. Und jetzt erklärte der eiskalte Hundedämon in aller Öffentlichkeit, dass es seine Verlobte war. Doch auch die männlichen Verehrer Aikas konnten kaum glauben, was sie da gerade gehört hatten. Selbst der Kaiser schien über diese Aussage reichlich irritiert zu sein. Er rang um Fassung. Sesshoumaru war reichlich gespannt, wie er sich jetzt aus dieser Affäre herausziehen wollte. Doch statt der Antwort des Kaisers, meldete sich die Königin zu Wort, die alles still mitangehört hatte. "Ich schätze euch sehr Sesshoumaru-sama, doch mit euerer Aussage würde das bedeuten, dass einer meiner Wachen eine heilige Regel gebrochen hätte, die Schweigepflicht und das ändern und aushändigen von Daten an andere Personen als an mich" Sie sah den Wachen scharf an, der dem Kaiser das Pergament gebracht hatte. "Nun, da ich nicht weiß, wem ich jetzt glauben soll, werde ich diejenige Person befragen, um die sich die zwei Herrn hier streiten.....sobald sie genesen ist, wird sie uns die ehrliche Antwort liefern, bis dahin jedoch....." (dabei schaute sie alle streng an).....wird niemand, ich wiederhole niemand auch nur Aika zu Gesicht bekommen, sie soll nicht wissen um was es geht und die Fragen ehrlich beantworten können.......Minako persönlich wird Aika und die anderen bewachen, dass niemand auch nur das Zimmer von ihr betritt und sie in der Antwort beeinflussen kann.........und nun geht alle in euere Räume" Sie legte wieder eine Pause ein und ließ das Gesagte auf alle anwesenden einwirken. "Sollte es doch jemand wagen ihr Zimmer zu betreten, wird er mit einer hohen Bestrafung und einer Verdammnis rechnen müssen, das gilt für jeden, sogar für euch Sesshoumaru-sama, ich denke ich brauche auch nicht hinzufügen was denjenigen erwartet, der hier von euch gelogen hat beiden" Dabei sah sie Sesshoumaru und den Kaiser eindringlich an, ehe sie sich abwendete und aus dem Saal verschwand. -------------------------------------------------------------- Während dessen wachte ich mit einem unguten Gefühl in der Magengegend auf. Mir war immer noch schlecht und ich fühlte mich immer noch ziemlich schlapp. Kurzerhand richtete ich mich mit einem Ruck auf und blickte in das lächelnde Gesicht dieser Frau, die vorhin alle hinausgeschickt hatte. "Wie geht es dir?" "Puhhh, ich fühle mich noch ein wenig geschwächt" "Ihr könnte euch noch ein wenig ausruhen, ich bin die Ärztin dieses Schlosses, ihr könnt mich Kaname nennen" Ich nickte und lächelte ein wenig. Mein Blick fiel auf meine drei Freundinnen, die immer noch bewusstlos in ihren Betten lagen" "Geht es meinen Freundinnen gut?" "Ja, es geht wieder bergauf mit den drein, sie werden bald aufwachen" "Das ist schön, vielen Dank" Ich drehte mich nun ein wenig und wollte aufstehen, als mir plötzlich wieder diese Übelkeit emporschlug und mich zwang wieder hinzusetzen. "Mir ist so schlecht die letzte Zeit" Kaname sah mich musternd an. "Ihr habt Blut verloren, nicht allzu viel aber genügend, doch euer Syndrom ist seltsam, ihr hättet nur Schwindelanfälle und Kopfschmerzen haben müssen, Übelkeit ist mir noch nie untergetaucht" "Es hat schon zuvor angefangen, aber ich dachte es würde sich legen, doch mir scheint, es will nicht aufhören" Plötzlich meinte Kaname "Soll ich euch untersuchen?" "Ja das wäre wirklich nett." Sie führte mich in einen Nebenraum und untersuchte mich von äußerlich sowie von innen (ich hoffe ihr versteht das jetzt^^) Dabei konnte ich erkennen, wie sie fast unmerklich lächelte. Na gut, zum Frauenarzt war ich in meiner Zeit auch gegangen, obwohl ich das nicht gern tat, aber hier war mir das irgendwie unangenehm, obwohl es eine Frau war, dieses Lächeln, was hatte es zu bedeuten? Als sie mit der Untersuchung fertig war, durfte ich mich wieder anziehen und schon mal auf mein Bett hinlegen. Sie kam nach ein paar Minuten dann auch in mein Zimmer und setzte sich auf mein Bett. "Ich glaube wir haben die Ursache für eure Übelkeit gefunden" Ich war irgendwie nervös, zugleich auch irgendwie froh, dass ich nun gleich Gewissheit haben würde, doch irgendwie störte mich da, vielleicht dieses Lächeln von vorhin. "Ist es sehr schlimm? Ich meine muss ich sterben?", platzte ich vor lauter Spannung heraus. Kaname lachte, sie lachte wirklich amüsiert, unfassbar. Ich machte mir vor lauter Sorgen fast in die Hosen und sie lachte. "Nein, Nein es ist alles in bester Ordnung, ihr werdet demnächst nur mit einer Veränderung leben müssen" Ich lehnte mich seufzend in mein Kissen zurück. Also doch was schreckliches. "Ich wusste es, es ist doch was schlimmes" "Nein, nein, ihr seid nur in guter Erwartung" Diese Aussage hatte mich wie ein harter Schlag getroffen. Ich dachte ich hatte mich verhört. Mit einem Mal saß ich kerzengerade im Bett. "Soll das heißen, dass.....das ich etwa schwanger bin?" Sie nickte. "Genau das heißt es" Ich war so schockiert, dass mir der Mund offen stand und ich sie mit erschrockenen Augen anstarrte. "Oh nein, das kann nicht wahr sein" "Wollt ihr das Kind etwa nicht?" Ich hörte gar nicht hin, was sie sagte, ließ mich nun wieder langsam zurück in meine Kissen sinken und schlug mir die Hände vors Gesicht. Wenn das Sesshoumaru erfährt. Vielleicht wollte er das Kind gar nicht, vielleicht würde er mich wegen dem Kind verlassen, mich sogar verstoßen. Das konnte doch nicht wahr sein. Ich begann hemmungslos zu schluchzen. Kaname hatte diese Reaktion nicht von mir erwartet und versuchte vergebens mich wieder zu Beruhigen. Vergebens! Je mehr sie versuchte mich wieder aufzubauen und mich zu trösten, desto heftiger schluchzte ich. Das Schicksal war so grausam. Nach ca. 1 Stunde hemmungslosen Weinens konnte ich nicht mehr und nur ab und zu kamen noch kleine Schluchzer aus meinem Munde. Mein Gesicht war total verquollen, meine Augen total rot und ich fühlte mich miserabel. °Ein Kind, Sesshoumarus Kind° Ständig gingen mir Gedanken durch den Kopf, was er wohl machen würde, wenn er das erfahren wird! Kaname betreute mich weiterhin und streichelte vorsichtig meine Wange. "Freut ihr euch denn nicht über das Kind?" "Ich weiß nicht" "Ist es wegen Sesshoumaru-sama?" Ich nickte zaghaft. Mein Kopf tat jetzt erst recht weh, nach dem ganzen Geheule. Es herrschte eine Weile Stille, doch dann griff sie wieder das Wort auf. "Wollt ihr denn das Kind? Jetzt mal abgesehen davon, was Sesshoumaru-sama sagen würde" Ich überlegte ernsthaft. Ich glaubte von mir selbst zu wissen, dass ich eigentlich gegen kein Kind abgeneigt war, ich hatte Kinder immer gern und dieses stammte von Sess....jemanden den ich liebte. "Ich würde es schon wollen" "Ich kann es euch auch abtreiben, zwar nicht schmerzfrei aber es würde gehen" Erschrocken blickte ich sie an, nein soweit wollte ich nicht gehen, schließlich war es mein Kind und egal ob mich Sesshoumaru deshalb verlassen würde, hätte ich dann trotzdem das Kind, das mich mit Sess verband. "Nein ich will es behalten" Ich strich mir dabei behutsam über den noch flachen Bauch. Ich würde bald tatsächlich einen runden Bauch mit einem Lebewesen darin haben. Und das gleich beim Ersten Mal mit Sesshoumaru. War das Schicksal? Wieder dachte ich daran, was Sess wohl dazu sagen würde, ich stellte mich erst gar nicht darauf ein, dass er sich freuen würde. Ich seufzte geknickt und stützte meine Hände an meine herangezogenen Knien ab. Genau in diesem Moment öffnete sich die Tür und die Königin kam herein. Sie lächelte mir und Kaname zu und meinte. "Schön das du wach bist, geht es dir denn schon besser?" Ich runzelte die Stirn und blickte nachdenklich zu Kaname. Diese erhob sich mit einem mitfühlenden Blick und verschwand zur Tür, da die Königin sich mit mir unterhalten wollte. Kimiko trat näher und setzte sich dann auf Kanames Platz an mein Bett. "Du wirst in nächster Zeit kein Besuch bekommen, bis du dich nicht vollständig genesen bist" "Wieso denn? Mir geht es doch schon besser" "Umstände verbieten es" Dabei machte sie einen sehr ernsten und nachdenklichen Ausdruck. Vorsichtig fragte ich. "Ist irgendetwas vorgefallen?" "In der Tat, doch du wirst davon noch früh Bescheid bekommen, du musst mir nur eines versprechen Aika, sei ehrlich in allem was ich dich fragen werde" "Ihr wollt mich was fragen?" "Ja, sehr wichtige Dinge, deine Aussage entscheidet ob jemand zu Unrecht oder nicht verurteilt wird....es hängt nun alles von dir ab" Ich blickte sie aus großen Augen an. Ich sollte so wichtig sein? Wieso denn nur? "Ich werde versprechen die Wahrheit zu sagen Kimiko" Sie lächelte und strich mir sanft die Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Ich hatte auch nichts anderes von dir erwartet" "Kann ich nun erfahren, was passiert ist?" Sie antwortete mir nicht auf meine Frage, stellte stattdessen eine Gegenfrage. "Nein noch nicht, doch wenn du dich bis heute Abend besser fühlst, dann wirst du vor allen Leuten ehrlich antworten Aika" Ich erschrak ein wenig. "Vor allen? Wieso denn vor allen?" "Damit jeder die Wahrheit erfährt" Hastig fragte ich sie immer noch ein wenig erschreckt. "Hat es mit Sesshoumaru zu tun?" Sie sah mich etwas schief an und wendete dann den Blick ab um die gegenüberliegende Wand anzustarren. "Unter anderem Ja" Ich senkte den Kopf ein wenig und richtete meinen Blick auf meine Finger, die jetzt nervös herumspielten. °Was ist wenn ich etwas zu ungunsten Sesshoumarus sage? Hat er Schwierigkeiten bekommen? Bin ich dran schuld?° Was ich nicht bemerkte war dass Kimiko mich die ganze Zeit aus den Augenwinkeln beobachtete. "Liebst du ihn?" Die Frage hatte mich überrascht, ich sah sie ein wenig traurig lächelnd an. "Ja.....sehr, doch ich weiß nicht ob er mich noch lieben wird, wenn er erfährt, was ich ihm zu sagen habe" Traurig sah ich sie an und hätte um ein Haar wieder geheult. Ich hatte einfach Angst vor seiner Reaktion, ich wollte ihn nicht verlieren, aber andererseits wollte ich auch mein Kind nicht verlieren, was sollte ich denn jetzt nur tun? Ein letztes Mal streichelte mich Kimiko über den Kopf und erhob sich dann. Auch sie lächelte ein wenig traurig, wieso? "Wenn du die Wahrheit erzählst, dann wird nichts unrechtes passieren Aika" Ich nickte vorsichtig, sah ihr hinterher wie sie die Tür hinter sich schloss. Bis zum Abend hin verschlimmerte sich meine Lage zwar nicht, doch mir ging es auch nicht sonderlich besser, deshalb blieb ich mit Yuri, Kaori und Cleo auf dem Zimmer. Sie waren jetzt alle drei aufgewacht. Ich wunderte mich, wie schnell sie sich regeneriert hatten, es hatte schon gewisse Vorteile, wenn man eine Dämonin war und kein Mensch. Auch meine Schnittwunde war am Abend schon vollständig verheilt und ich redete mit den drein über den Vorfall. Das mit der Schwangerschaft erwähnte ich noch mit keinem Wort, ich wollte sie alle noch nicht so sehr schocken. Das Essen wurde uns von der Königin persönlich auf unser Zimmer gebracht. Wir bekamen wie angekündigt niemanden zu Gesicht und durften das Zimmer auch nicht verlassen. Natürlich hatte ich den drein erzählt, was für komische Andeutungen Kimiko gemacht hatte und wir zerbrachen uns den ganzen Abend darüber den Kopf, was wohl schlimmes passiert war! Schließlich schliefen wir irgendwann ein und erwachten spät in der Früh, die Nacht hindurch verfolgten mich Alpträume, die mich ständig hochfahren ließen. Ich war in der Früh völlig kaputt gewesen und schlief recht lange, fast bis Mittag. Yuri und Kaori machten schon wieder Witze und ihnen schien es schon wieder besser zu gehen. Cleo durfte sich nicht so viel bewegen, die Platzwunde am Kopf war wirklich ernstzunehmend, auch wenn die Wunde schon verheilt war, eine Gehirnerschütterung musste mit größter Vorsicht behandelt werden. Am Nachmittag hielt ich die Spannung dann nicht mehr aus und alles brach aus mir wieder mit zahllosen Tränen heraus. "WAAAAAAAS? Ich glaub ich spinn, willst du uns auf den Arm nehmen?" Kaori bekam einen kräftigen Rippenstoß von Yuri, so die sie wütend ansah. "Das hilft ihr jetzt auch nichts, wenn du sie so zurechtweißt" "Tschuldige" Ich wischte mir die Tränen weg. Dann erzählte ich ihnen nach und nach wie das zustande kam. Keiner der Drei unterbrach mich auch nur ein einziges Mal. Als ich fertig war, holten alle drei fast gleichzeitig Luft. "Tja, das Kind ist nun das Ergebnis", meinte Cleo dann. Ich sah wieder auf meine Finger, die vom vielen rumkneten, schon ganz taub geworden waren. Plötzlich meinte Yuri fröhlich. "He Leute, ein Kind ist doch keine Pest, während der ganzen Aufregung hat keiner bedacht, dass wir uns in erster Linie für Aika freuen sollten" Kaori und Cleo sahen beide verblüfft an, ehe dann auch Cleo meinte. "Ja du hast recht Yuri, wir sollten uns alle für Aika freuen, lass dir schon mal gesagt sein, wir nehmen dich jederzeit auf wenn Sess dich nicht mehr will" Sie kassierte sich für diese Aussage nochmals zwei kräftige Rippenstöße von beiden Seiten. Yuri meinte dann fröhlich lächelnd. "Vergiss es Aika....Cleo hat durch den Schlag, den sie abbekommen hat nur ein wenig Schaden abbekommen, aber ansonsten geht es ihr gut" Jetzt musste ich fast wieder lachen. Die hatten es jetzt wirklich geschafft, dass ich wieder lachen konnte, dieser Anblick war auch wirklich zu komisch! Cleo kam zu mir herüber und umarmte mich erst mal. "Keine Sorge, wir werden dich unterstützen, du bist schließlich unsere beste Freundin, egal was passiert" Ich drückte sie leicht und brachte nur ein leises 'Danke' heraus. Sie ließ mich wieder los und setzte sich neben mich. Kaori hatte schon die ganze Zeit über so ein komisches Grinsen auf ihrem Gesicht und ich fragte sie diesmal. "Was gibt es denn da zu grinsen Kaori?" Ihr Grinsen wurde noch breiter und sie verschränkte unschuldig ihre Arme hinter dem Kopf. "Naja, schade dass ich euch zwei nicht erwischt habe, das hätte ich wirklich zu gern gesehen.....Aika die Nonne wird auf einmal so mutig und....." Den Satz konnte sie nicht zu Ende sagen, denn ich warf ihr mein Kissen volle Kanne ins Gesicht. Mit jedem weiteren Wort, dass sie gesagt hatte, lief ich immer röter an, zum Schluss hätte man mich mit einer überreifen Tomate nicht mehr unterscheiden können. Kaori erholte sich wieder von der Attacke und musste laut loslachen, ebenso Yuri, Cleo und schließlich auch ich. Mir ging es jetzt viel besser, da ich mich mit meinen Freundinnen beratschlagt hatte, wenigstens wusste ich nun, dass ich nicht allein war. Ich vergas für einen Moment dieses Thema und eine wilde Kissenschlacht war im Gange. Doch plötzlich ging die Tür auf und herein kam Minako und Kimiko. sofort hörten wir damit auf und verbeugten uns kurz. "Wie ich sehe scheint es euch ja wieder bestens zu gehen", meinte Kimiko schmunzelnd. Wie aus einem Mund, antworteten wir gleichzeitig "Ja" Sogar Minako musste ein Lachen unterdrücken. Meine Haare standen von allen Seiten ab und Cleo sah aus wie eine Haarbürste, überall standen ihre elektrisierte Haare von ihrem Kopf ab. Kaori hatte eine wilde Mähne, wie ein Pudel und Yuri hatte mir ihren Haaren im Mund zu kämpfen. Kimiko fasste sich wieder uns sah zu mir "Bist du dann bald soweit Aika?" "Ja euer Majestät" "Gut, dann gebe ich dir eine Viertelstunde, dich herzurichten und zu kleiden, dann werden wir dich abholen" "Ok" Die Tür fiel wieder ins Schloss und wir vier zogen uns rasch was schönes über und brachten unsere verwilderten Haare wieder in Form. Danach wurde ich zwischen Minako und Kimiko geführt, während meine Freundinnen hinter uns gingen. Alle drei warfen mir einen mitleidigen Blick zu. Ich kam mir wie eine Gefangene vor, die links und rechts festgenommen in eine Zelle geführt wurde. Wir betraten alle den großen Saal, ich merkte dass die Tische und Stühle alle weg waren und die ganzen Dämonen und Dämoninen aufrecht standen und mich teils vorwurfsvoll, teils mitleidig und teils wiederum nachdenklich anblickten. Mir war wirklich mehr als mulmig zumute. Wir gingen durch die vielen Reihen und es herrschte eisiges Schweigen. Vorne angekommen, sah ich Sesshoumaru und den Kaiser mit einem Wachen in sicherer Entfernung voneinander stehen. Ich schluckte. Die Königin ließ mich mit Minako stehen und ging in die Mitte von den zwei Seiten, nämlich der Seite der Frauen und der Männer. An mich gewandt sprach sie. "Aika, von dir verlangt das ganze Schlossgefolge dass du uns heute nichts als die Wahrheit erzählst und keine Rücksicht auf Verluste nimmst, da ein Verdacht auf ein Datenmissbrauch besteht, den Sesshoumaru uns gemeldet hat" Ich sah sofort zu Sesshoumaru der mich nicht ansah, sondern gelassen dastand und zur Königin blickte. °Datenmissbrauch, Sesshoumaru? Was geht hier vor?° "Entschuldigt euer Majestät, doch ich verstehe nicht recht um was es geht" Sie blickte ernst zu mir und verkündete dann für alle hörbar. "Der Kaiser hat deine Verlobung bekannt gegeben, die dann von Sesshoumaru-sama widerlegt wurde, da er dem Kaiser vorwarf dass er den Wachmann, der deine Daten aufgeschrieben hat, bestochen haben soll und die Daten geändert haben solle" Sofort blickte ich geschockt in das Gesicht des Kaisers, der mich lächelnd ansah. Mir wurde wieder schlecht. Igitt, er wagte es tatsächlich, mich jetzt noch so anzulächeln. Mein Kotzreiz wurde von der weiteren Aussage der Königin gestoppt. "Ist es richtig, dass du mit Sesshoumaru-sama, Lord des Westens verlobt bist?" Ich konzentrierte mich auf das Gesagte und antwortete dann mit einem "Ja" Die Frauen und Männer, die das alles mitanhörten, fingen an Blicke auszutauschen. "Was kannst du uns zu dieser Beschuldigung sagen?" Jetzt sah ich Sesshoumaru in die Augen, der mein Blick diesmal erwiderte. Ich versuchte etwas in diesen Augen ausfindig zu machen, ich wusste nicht ob ich hier etwas erzählen durfte, schließlich hatte mir Sess dies verboten. Ich wurde nicht im Stich gelassen. Er schloss seine Augen ganz leicht und öffnete sie wieder, das war für mich das Zeichen. "Ich weiß noch ganz genau, dass der Wache der dort steht, Komplimente über mein Äußeres gemacht hatte und sagte....(ich räusperte mich)ich zitiere: "Es hätte mich auch gewundert, wenn ihr bei euerer Schönheit unberührt geblieben wärt" Die Königin sah zu dem Wachen hin, ihr Blick war mehr als traurig, sie war maßlos enttäuscht. Der Wache jedoch, war kecker als ich dachte und schrie dann: "Sie lügt euer Majestät, sie ist eine verlogene Göre, die unser gesamtes Schloss ins Verderben stürzen will" Jetzt schlug es aber 13. Was bildete er sich überhaupt ein? Wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten und knurrte leicht. Alle Augenpaare richteten sich augenblicklich auf mich. "Ihr wagt es solche Behauptungen über mich hier verlauten zu lassen? Wie tief muss jemand gesunken sein, um seine eigene Königin zu hintergehen und mich noch als Schuldige dastehen zu lassen, im Gegensatz zu euch kann ich meine Aussagen beweisen und bestätigen, doch wie sieht es bei euch aus?" "Das Pergament ist ja wohl Beweis genug" "Wo ist Kaname?" Sofort drang sie durch die langen Reihen zu mir nach vorne und verbeugte sich vor der mir und der Königin, ehe sie sich mir zuwandte. "Ihr habt mich gerufen Hoheit?" "Du hast mich doch untersucht nicht wahr?" "So ist es" "Sagt eueren Befund gleich selbst" "Jawohl....bei der Untersuchung habe ich festgestellt, dass Prinzessin Aika keine Jungfrau mehr ist, im Gegenteil, sie ist sogar.." Schroff unterbrach ich sie. "Ich danke dir Kaname, alles andere ist überflüssig" Nun meldete sich die Königin wieder zu Wort. "Ich bin gespannt was ihr mir zu euerer Verteidigung zu sagen habt, Wächter" Dieser schien nun merklich ins Schwitzen gekommen zu sein und bat hilfesuchend den Kaiser um Unterstützung. Dieser jedoch schien keine Anstalten zu machen, ihm auch nur in geringster Weise zu helfen. Ihm fiel nichts besseres ein, als nun auf die Aussage Kanames zurückzugreifen. "Wieso durfte sie den Satz nicht zuende sagen?" "Weil dies nichts zur Sache tut, dies geht nur mich und Sesshoumaru-sama etwas an" "Seht ihr euer Majestät, sie verheimlicht uns etwas, sie und Sesshoumaru-sama spielen die selben Karten" "ES REICHT" meinte die Königin sofort. Sie machte eine bittende Geste zu mir hin. Ich wurde also gezwungen weiterzureden. "Gut, wenn ihr es unbedingt wissen wollt, was Kaname zu sagen hat, dann bedeutet dass das ihr nun endgültig verspielt habt" "Na das will ich hören" Mir fiel es wirklich schwer, mein Blick hielt den Sesshoumarus fest, ehe ich den meinigen schwer abwendete und Kaname bedeutet, weiterzureden. Innerlich brach ich fast zusammen. Wie würde Sess das nur auffassen? Wie die ganzen Anwesenden? Ich machte mich schon auf alles gefasst. Kaname wusste genau was jetzt in mir vorging und zögernd begann sie zu sprechen. "...im Gegenteil, königliche Hoheit ist sogar...sie ist guter Hoffnungen" Es war heraus. Natürlich hatten alle sofort verstanden, was dies bedeutete. Ich senkte meinen Blick, den Mumm jetzt Sess anzusehen, hatte ich einfach nicht. Es war totenstill geworden, eine fallende Nadel hätte so viel Krach gemacht, dass es selbst ein Halb-Tauber gehört hätte. In diese Stille hinein sprach die Königin. "Das ist nun wahrlich mal eine gute Neuigkeit, ich spreche euch zweien meinen herzlichsten Glückwunsch aus" Sie klatschte nun in die Hände, sofort stimmten Yuri, Kaori, Cleo, Minako und Kaname ein und nach drei Sekunden klatschten alle, pfiffen und jubelten. Mit allem hätte ich gerechnet, mit wirklich allem, nur nicht mit dem. Erst jetzt wagte ich einen vorsichtigen Blick zu Sess. Dieser musterte mich mit undeutbarer Mimik. Ich hielt diesem Blick nicht stand und wollte meinen abwenden, als ich etwas unfassbares auf seinem Gesicht sah. War das möglich? Es war ein Lächeln, ein wirkliches Lächeln, kein hinterhältiges, nein ein ernstgemeintes. Meine Augen wurden ganz groß und mit offenen Mund starrte ich ihn an. "Na los Aika, du darfst wieder zu Sesshoumaru-sama", unterbrach Kimiko unser Angestarre wie zwei frisch verliebte, die nicht wussten, was sie jetzt machen sollten. Vorsichtig tat ich einen Schritt zu Sesshoumaru zu, immer noch ein wenig verunsichert, vielleicht spielte er das alles ja nur vor. Plötzlich breitete er seine Arme ganz leicht aus und ich rannte zu ihm hin und schmiss mich ihm um den Hals. Das Geklatsche und Getöse wurde lauter, ebenso die Pfiffe, von den Jüngeren unter den Anwesenden. Ich weinte fast vor Glück. Von irgendwoher aus der Menge ertönte der Satz. "Zeigt uns einen hoheitlichen Kuss" Verwirrt starrte ich zu demjenigen, der das sagte...es war niemand anderer als Shintai. Nie und nimmer würde Sess mich hier vor allen Küssen. Doch mein Kinn wurde angehoben und im nächsten Moment spürte ich wie Sesshoumarus Lippen die meinigen berührten und zu einem innigen Kuss verschmolzen. Er schlang die Arme um meine Taille und zog mich nah zu sich. Man wollte es glauben oder nicht, aber das Getöse war schon gar nicht mehr zu übertreffen, meine Ohren taten schon von dem Lärm weh, sicher auch Sesshoumarus. Nach etlichen Ewigkeiten, so wie mir schien löste er diesen Kuss. Ich sah wie der Kaiser mitsamt dem Wachen abgeführt wurden und die Königin zu uns herüberkam und uns beiden ein weiteres Mal für diese schöne Nachricht gratulierte. Sie zwinkerte mir zu. "War es das, was dir zuvor solche Kopfschmerzen bereitet hatte, dass du dich nicht erholen wolltest" Sesshoumaru beäugte mich nach diesem Satz mit hochgezogener Augenbraue, eine Geste die er immer tat, wenn etwas überraschend für ihn war. Ich nickte ein wenig rotgeworden. "Es freut mich für dich, dass es für dich doch noch gut ausgegangen ist" Und zu Sesshoumaru gewandt meinte sie. "Ihr habt wirklich eine sehr gute Wahl mit ihr getroffen, sie ist ehrlich, hilfsbereit und wirklich eine treue, mittlerweile ausgewachsene Frau.....passt auf sie auf Sesshoumaru" Ich linste zu ihm hoch. Er sah zu mir seitlich herunter und nickte ebenfalls. Seine Hand ruhte auf meiner Schulter. Alle wurden dann auf ihre Zimmer geschickt um sich für den heutigen Abendball fertig zu stylen und anzuziehen. Nachher wurden wir noch von einigen anderen Youkais umringt, die uns ebenfalls Glückwünsche zusprachen. Sesshoumaru begleitete mich auf mein Zimmer, dass ich mit Yuri und den anderen teilte. Vor der Tür blieb ich noch kurz stehen, ich hörte die Stimmen von den drein. "Ihr seid mir nicht böse Senpai? Ich hatte Angst dass ihr mich verlassen würdet wegen des Kindes" "Warum sollte ich, ich tue nichts ohne Hintergedanken, das solltest du langsam bemerkt haben" "Heißt das, ihr habt eingeplant, dass so was entstehen könnte?" "Richtig" Jetzt war ich aber baff! Ich bekam meinen Mund nicht mehr zu. Noch vor ein paar Stunden zerbrach ich mir den Kopf darüber und er stand so lässig vor mir da und erzählte mir das erst jetzt. Mein Mund wurde wieder zugemacht und ich sah ihn ein wenig verwundert an. "Und ich dachte, ich müsste vor lauter Angst und Scham sterben dort vorne" "Das habe ich bemerkt" Ich lächelte nun wieder. Er wusste eben immer wie es mir ging und wie er zu reagieren hatte. Stürmisch umarmte ich ihn und küsste ihn nochmals. "Aber eines verstehe ich nicht....ihr habt mir gesagt, dass Gefühle nicht gezeigt werden dürfen, weil es die Adelsgesellschaft so vorschreibt....aber, ich meine..." Er schnitt mir förmlich das Wort ab. "Dies gilt nur, wenn wir nicht verlobt gewesen wären, das heißt wenn wir nur unseren Zweck als Partner und Partnerin erfüllen sollten. Doch wir sind jetzt offiziell verlobt, wir dürfen eine ganz normale Beziehung führen" "Ich verstehe", murmelte ich etwas vor mich hin. "Also bis dann, ich muss mich jetzt fertig machen, schließlich will ich ja hübsch aussehen" Er sah mich eindringlich an. "Du hast mittlerweile allen gezeigt, dass du auch so nicht unattraktiv bist" Er sagte es mit so einer Gelassenheit, das ich ihm das nicht abkaufte. Eine Menge Stolz war trotz allem in ihm drin und ich versuchte gar nicht, diesen aufzulösen, es reichte mir schon vollkommen diese Seite, die er nur mir entgegenbrachte. Ich griff zur Türklinke und verabschiedete mich fürs Erste von ihm. Plötzlich fiel mir noch etwas ein und ich sprach ihm hinterher. "Tja, jetzt ist aus dem Gefühlsverbot und Ich-hasse-dich und Ihr-hasst-mich doch nichts geworden" So, fertig! Kapitel 24: Körperlose Gegner! ------------------------------ ES GEHT ENDLICH WEITER! Sorry an all meine treuen Leser, aber ich schreibe gerade Prüfung und bin voll im Stresschaos. Nichtsdesto trotz hab ich extra euretwegen weitergeschrieben! Ich hoffe es gefällt euch auch weiterhin! Bitte sagt mir euere Meinung wenn ihr findet, dass etwas nicht gut ist oder Verbesserungsvorschläge...bin für alles offen. So und nun kommen wir zur Fragenbeantwortung: nah-lin: Ob es eine Fortsetzung gibt, bezweifle ich, aber ich werde sehen was sich machen lässt ^-^ Tebi-chan: Vielen Dank für deine so große Aufmunterung, ich war wirklich sehr gerührt !!!!!!!!!!!!!!!!! Mistrale: Keine Bange Kenshin wird noch ein wenig am Leben bleiben, doch nimmer lang *fiesgrins* Milaan: Also heute erfährst auch du deine Antwort bezüglich der Fragen zur Kaiserin! Cirra: Auch deine Frage bezüglich Aikas Schwangerschaft wird hier aufgeklärt ^^ Und natürlich nicht zu vergessen, ein ganz ganz ganz dickes Lob an Cleondk, lina24, dreamer_chan, Bridget, Space-Cowboy, devillady, erikson, YamiYamira, CDTini, mondin, miggl, Dark_rika, Chuki, Alakreiel, HisoChan, Kiara16 und einer noch unbekannten weiteren Leserin/leser, ich hab euch alle wahnsinnig lieb: ------------------------------------------------------------------------------- Das Umziehen und Schminken wurde zu einer richtigen Spaßaktion. Als erstes brachten Yuri und ich, Kaori und Cleo in Top Form. Schminke und Utensilien brachte uns Minako, die dann ebenfalls ein wenig beim Stylen half. "Kaori halt endlich still, sonst verrutscht deine Frisur", meinte Yuri ärgerlich. Die Betroffende schmollte. "Ich kann nichts dafür, es ziept so.....apropo ich habe Haarspray in meiner Tasche, vielleicht geht's damit besser" Im nächsten Moment hörte man ein Geräusch, das am Boden entstand. Cleo und ich drehten uns zu den zwein hinüber. Ohoh! Yuris Augenbraue zuckte gefährlich und sie hatte den Kamm fallen lassen und starrte Kaori mit wütendem Gesichtsausdruck an. Normalerweise war man solche Ausbrüche von Yuri gar nicht gewohnt, aber wehe sie wurde zu viel gereizt! "DAS SAGST DU MIR ERST JETZT???" Kaori duckte sich leicht und schluckte merklich. "Tschuldige, hab ich ganz vergessen" Yuri stampfte immer noch rauchend zu Kaoris Rucksack hinüber und holte die längliche Flasche heraus. "So und wenn du dich jetzt noch einmal bewegst, dann verteile ich das Zeug in deinem gesamten Haar und so bleibt die Frisur dann auch, egal ob du aussiehst als hättest du ein Nest oder nicht auf dem Kopf!!!!" Wir vier wurden noch ein wenig geschminkt und schlüpften dann allesamt mit Minakos Hilfe in diese kompliziert, veranlagten Kimonos. Ich zog dazu Cleos Schmuck an, den sie mir zum Geburtstag geschenkt hatte. In Cleos Haar wurde noch eine kleine Rose gesteckt und Yuri und Kaori besprachen gerade, welche Parfümsorte sie drantun sollten. So war jeder mit seinem Aussehen beschäftigt. Später gingen wir dann gemeinsam mit Minako, die sich ebenfalls das Stylingsritual von uns übergehen lassen musste, in den Speisesaal. Wir sahen alle fünf grundverschieden aus. Wir betraten alle den Saal und zogen sofort die Aufmerksamkeit aller männlicher Wesen hier auf uns. Wie ich feststellte, war es auch kein Wunder. Natürlich waren auch alle anderen Frauen schön hergerichtete worden, doch keine hatte ihre Haar so aufwendig verändert wie wir. Yuri trug einen hellblauen Kimono mit dunkellilanem Breitband und fliedernenen Mustern darauf. Dazu blauen Lidschatten, passend zu ihren dunkelblauen Haaren, die mit dieser Rundsteckung auf den Seiten und den zwei lange Zöpfe, die an der Seite hochgesteckt waren richtig schön harmonierte. Cleo mit ihren kleinen gewellten Löckchen, die mit den Blumensteckungen an der Seite richtig sexy und süß aussah, trug einen weißen Kimono, der verschiedene, dichtbesetzte Blumenfantasien auf dem gesamten Kimono besaß, die in gelber und unten schließlich in rosaner und roter Farbe übergingen. Ihr Kimono fand ich am interessantesten und sie sah wirklich bezaubernd aus. Kaori hatte diese große gewundene Blume im Haar, ihre einzelnen Strähnen, die sanft herausfielen glitzerten im Licht. Yuri hatte da noch ein wenig in ihrem Rucksack gekramt und diesen Glitzerspray gefunden. Sie besaß dazu einen dunkelroten Kimono aus besonderem Stoff, der in einem bestimmten Fallwinkel orange reflektierte und ihr Feuer in ihren Augen unterstrich. Sie hatte kein Muster in ihrem Stoff, jedoch an Ärmeln und dem unteren Teil des Kimonos rankenartige Verflechtungen in feinem Silbertod. Sie hatte ein weißes Breitbad und wirkte mit ihrem Erscheinen richtig anziehend und ruhig. Ich ging als letzte hinter den drein und hatte meinen weißen Kimono mit diesen rosa-rotfarbenen Kirschblüten darauf. Mein Breitband war pastellgelb und harmonierte passend zu den Farben weiß und rosarot. Ich hatte größere Locken als Cleo im Haar, das mir bis zur Hüfte reichte und bei jedem Schritt baumelte. Die leichten Zopfansätze in an meinem Kopf ließen mich ernsthaft und fast schon erwachsen aussehen, hatte Cleo gemeint. Dazu fielen zwei Strähnen, die mir Cleo gekürzt hatte ebenfalls lockig ins Gesicht und rundeten mein Erscheinungsbild sanft ab. Keiner der hier anwesenden Frauen hätte uns auch nur das Wasser reichen können. Die meisten hatten ihre Haare aufgemacht und ließen sie runterhängen. Zum Glück hatten wir Haarspray dabei und konnten so mit unseren Haaren experimentieren, was uns jetzt den Blicken der Männer nach auch richtig gut gelungen war. Der Raum war aufgeteilt. Auf der linken Seite standen die Männer nebeneinander und rechts wir Frauen. In der Mitte des Saales stand eine riesige Vase mit verschiedenen Blumensorten. Ich kannte dieses Ritual, zum Glück hatte ich es in Yuris Buch gelesen, sonst hätte ich jetzt ganz schön blöd aus der Wäsche geschaut. Oben im Raum befand sich eine kleine Ecke, ähnlich einem quadratischen Balkon, wo die Instrumentalisten mit Chellos, Geigen und allem möglichen saßen. Die Königin erschien in der Tür und eröffnete den Ball mit ein paar Grußworten. Ich wunderte mich leicht, warum der Kaiser nicht hier war, doch dann verkündete Kimiko dass er für die nächsten 300 Jahre Schlossverbot hatte und zudem noch eine Strafe erhielt. Ihr Wachmann wurde festgenommen und seines Amtes enthoben. "Und jetzt bitte ich um Musik und eröffne hiermit den heutigen Tanzabend", erklärte Kimiko als letztes. Die Musik setzte ein und die Männer bewegten sich alle der großen Vase in mitten des Raumes zu. Shintai, der uns und vor allem mich wie ein hypnotisiertes Kaninchen anblickte lief in Sesshoumaru hinein. Dieser fing an zu knurren und hätte ihn um ein Haar an der Kehle gepackt. Ich konnte sehen wie Sesshoumaru eine rote Rose herauszog und mir entgegenkam, ebenso wie eine riesige Schar anderer Youkaiherren. °Beweg dein Hintern Sess, sonst fragt mich noch ein anderer° Sesshoumaru hatte einen dunkelblauen Hakama an, mit einem schwarzen Muster darauf, dass seinem roten Muster auf seinem weißen Hakama in gewisser Weise ähnelte. Dazu trug er ein weißes Band um seine Hüfte. Als ich ihn so sah, wurde ich leicht rot. Er sah aber auch wirklich zu gut aus. Tatsächlich hatte Sess es geschafft noch vor den anderen direkt vor mir aufzutauchen und mir die Rose hinzuhalten. Ich freute mich riesig und umschloss seine Hände mit den meinigen. So zog er mich auf das Tanzfeld hinaus, sehr zum Leidwesen anderer. Sie mussten sich nun eine andere aussuchen. Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen, was für eine Schlacht nun um Yuri, Kaori und Cleo herrschte. Jeder versuchte sich vorzudrängeln und ihnen eine Blume hinzuhalten, damit sie diese mit ihren Händen umschließen konnten. Einer stellte es ganz keck an, da er sah, dass er von vorne nicht durchkommen konnte, stellte er es einfach von hinten an. Er tippte Cleo auf die Schulter, die sich vor Schreck umdrehte und freudig dann die Hände um seine legte. Ich erkannte bei näherem Hinsehen, dass es ihr Freund war. Der mit den längeren, dafür aber wilderen Haaren. Es war genau der junge Youkai gewesen, der sie damals aus dem Raum trug, als sie bewusstlos war. (Bild siehe Charakterbeschreibung). Kaori wurde das ganze zu bunt und sie kämpfte sich durch um ihren Tanzpartner eigenhändig zu suchen. Dabei scheute sie auch keine Gewaltdelikte. Das war typisch Kaori. Als sie ihn gefunden hatte, legte sie ebenfalls die Hände um einen verwirrt dreinblickenden Youkai und zog ihn aufs Tanzfeld. (auch hier bitte Charakterbeschreibung) Ich musste mir ein Kichern unterdrücken. Nun blieb Yuri noch übrig, die Arme wurde nun von allen Seiten wie ein Opfer umringt und konnte nicht heraus. Sie sah sich panisch um, denn ein Gerangel entstand um sie herum. Plötzlich sah man wie jemand pfiff und Yuri sich in diese Richtung drehte. Es kam eine Blume direkt auf sie zugeflogen und ihr Gesichtsausdruck erhellte sich. Sie sprang leicht in die Höhe und fing die Blume auf. Es war eine Nelke. Sofort ließen alle anderen Männer enttäuscht von ihr ab und manche schalten sich, warum nicht sie auf diese Idee gekommen waren. Yuri eilte freudig zu dem Youkai mit dem ordentlich frisierten Haarschnitt hinüber und sah ihn schon dankbar an. (Charabeschreibung).Der Rest der Männer musste sich nun an das Überbleibsel der Frauen wenden, was manchen ziemlich missfiel. Mir fiel auf, dass Minako nicht hier war, jedenfalls sah ich sie nicht. Mein Blick schweifte durch den gesamten Raum, da plötzlich sah ich sie. Sie hatte auch einen Partner, der sich gerade mit einem anderen Kandidaten streitete. Während ich das Ganze mit größter Amüsanz verfolgte, ging die Tanzmusik schon los. Ich wusste genau was ich zu tun hatte. Ich bekam nun die Rose in die Hand gedrückt und drehte mich von einem Arm zum zweiten Sesshoumarus. Alle taten dies synchron nach. Danach tat ich einen Schritt vor, genauso Sess. Doch bevor wir zusammenknallten, drehten wir uns beide seitwärts und gingen wieder einen Schritt rückwärts, dann wieder nach vorne und drehte mich auf der Stelle mit dem Rücken zu meinem Tanzpartner. Ich wurde leicht an der Taille gefasst und im Kreis mit Sess gedreht. Danach nahm Sesshoumaru die Rose und drehte sich seitwärts von mir weg. Das Buch hatte mir zwar alle Tänze genau beschrieben, sogar mit manchen Bildern dazu....doch trotzdem war ich ab und zu noch ein wenig unsicher und orientierte mich an Kaori, die direkt vor uns in der Reihe tanzte. Drei Schritte nach rechts, während Sess nach links ging. Ich hob meine Hände mit der Rose angewinkelt an und drehte mich. Dann blieb ich stehen und winkelte meine Arme vom Körper ab. Sess kam seitwärts und nahm mich an den Händen weiter. Mir gefiel diese Art von Tanz. Yuri und Cleo streiften kurz mein Blickfeld, auch sie schienen sich zu amüsieren. Ich kreuzte nun meine Hände und wurde zweimal gedreht. Die Rose die ich in den Händen hielt hatte zum Glück keine Stacheln mehr, sonst hätte ich schon total verstochene Handflächen. Die Dornen wurden also extra entfernt. Jetzt kam der Teil, wo ich die Rose am Stiel in den Mund nahm. Ich sprang synchron wie alle anderen Frauen einen Schritt zurück, ging nach unten und bildete eine Schwanenstellung (Eine Hand über den Kopf, während man seitwärts nach unten geht und die andere Hand gerade ausstreckt). Danach liefen wir zu unseren Partnern wieder hinüber, eleganten Schrittes natürlich und bremsten kurz vor ihnen ab um ihnen die Blume per Mund weiterzureichen. So ging es dann noch ein paar Minuten lang weiter. Der Tanz endigte und es begann der zweite. Diesmal mussten wir Frauen uns in einer Linie mit den Rücken zu den Männern hinstellen und die Blume rücklings nach hinten schmeißen. Derjenige der die deinige Blume auffing, tanzte als nächstes mit dir. Ich drehte mich also auch um und versuchte mein Glück. Jede schmiss einzeln, damit kein Chaos entstand. Als ich mich umdrehte, bemerkte ich das verschmitzte Grinsen Shintais und in seiner Hand meine Rose. Irgendwie war ich froh, dass er der nächste war und nicht ein anderer. Wir gingen also alle paarweise zusammen und die Musik begann wieder. Dabei unterhielt sich Shintai mit mir. "Was für ein Glück ich doch heute wieder habe" Ich musste kichern. "Nicht so laut, es könnten uns andere hören" "Ach sollen sie doch", war seine standhafte Meinung. Während des ganzen Tanzes blödelte er herum und ich hatte Mühe mich auf den Tanz zu konzentrieren. Sesshoumaru streifte mich fast unmerklich bei einem Tanzpart. War das Absicht gewesen? Wollte er mir damit was sagen? Als ich sah wer seine Tanzpartnerin war, hätte ich fast lauthals losgelacht. Es war niemand andere als Kaori. Sesshoumarus Miene nahm die gewohnte Mimik an, während Kaori versuchte nicht durchzudrehen. Ich wusste aus unseren vorigen Gesprächen, dass sie Sesshoumaru nicht sehr zugetan war und es bis heute nicht verstand, was ich an ihm fand. "Ihr seht wirklich wunderschön aus, kein Wunder dass eine so große Schlacht entstanden war" Prompt wurde ich aus meinen Gedanken entrissen und blickte verwundert in das Gesicht Shintais. "Oh, vielen Dank" "Wie gesagt, schade dass Sesshoumaru schneller war" "Shintai ich bitte Euch nicht so laut" "Jaja ist schon gut", meinte er verschmitzt grinsend und wiedereinmal stellte ich fest, wie jugendlich er noch wirkte. Er machte auf mich den Eindruck als wäre er eine Grille, die im unerfahrenen Alter auf Weltreise ging. Sesshoumaru war da schon eher mein Geschmack. Ernst, ruhig und gelassen. Sicher war Shintai jemand, mit dem man viel Spaß haben konnte, doch als Gefährte oder als Mann konnte ich mir nicht vorstellen. °Nein nein Aika, Sess ist der Einzige° Auch dieser Tanz war bald zu Ende und insgeheim war ich irgendwie dankbar dafür. Shintai hatte gegen Ende des Tanzes ohne Punkt und Komma auf mich eingeredet, was ich glaubte welches Kind ich kriegen würde, ob ich einen Namen schon hätte, wie ich es mit Sesshoumaru nur aushalten konnte, weil er so wenig von sich gab und, und, und. Irgendwann wurde es mir zu bunt und ich zuckte mit der Augenbraue. Shintai hatte es sofort kapiert und hielt endlich die Klappe. °Meine Güte der war ja noch anstrengender als anstrengend° Auch der dritte Tanz begann nun wieder und ich wurde von Cleo´s Tanzpartner aufgefordert. Der letzte Tanz war am längsten und erforderte keine Blume mehr. Es war mehr eine Art Walzer, jedoch mit einem Unterschied dass nicht ständig im Kreis gedreht wurde, sondern mit einigen Ausführungen mittelalterlicher Art bestückt war. Gut dachte ich mir, sonst wäre mir am Ende noch ziemlich schwindelig geworden. Zum Glück beherrschte ich diesen Tanz viel besser und mein Blick musste nicht ständig zu meiner Nachbarin huschen. "Du bist also Aika, Cleo hat schon viel von dir erzählt" Ich lächelte ihm zu, er war mir von Anfang an recht sympathisch. "Ja bin ich, ich hoffe Cleo hat nur Gutes von mir erzählt" Auch er lächelte ein wenig. "Aber sicher, du kennst sie doch" Wir amüsierten uns scheinbar beide. Was zur Folge hatte, dass einige leicht die Köpfe nach uns drehten. Jedoch weder ihn, noch mich schien das zu stören. "Dein Geständnis von vorhin war ja wirklich mutig, ich glaube damit haben wir alle nicht gerechnet" Ich wirkte nun ein wenig verlegen. "Tja, ist passiert, entschuldige aber ich darf dich doch duzen?" "Sicher, verzeih wenn auch ich dich Unhöflicherweise nicht mit Majestät anspreche" Ich hätte fast losgelacht, hielt mich aber gekonnt zurück. "Nun gut, ich verzeihe dir ausnahmsweise noch diesen Fehler" Er grinste leicht schelmisch und wirkte fast ein wenig spitzbübisch. Da hatte Cleo aber wirklich einen Fang gemacht. "Wie ist eigentlich dein Name?" "Kenta" Wir alberten dann noch ein wenig herum, aber so dass es nicht allzu viele Blicke erregte und sprachen über dies und jenes. Wir verstanden uns wirklich gut und fast hätte ich in ihn einen zweiten Ruichi gefunden. Ich hatte wirklich Spaß. Sesshoumaru hingegen war mit einer Tanzpartnerin beschäftigt, die ich nicht kannte, aber es war nicht abzusehen dass sie über ihre Tanzwahl richtig glücklich war. Sie rückte ihm ein wenig zu sehr auf die Pelle. Wie sie sich um ihn schlang! Grenzte ja fast schon an Verführung! HEY! Nimm die Finger von ihm! "Na eifersüchtig?" fragte mich ein verschmitzt grinsender Kenta Ich drehte eine leichte Schnute. "Schon...was erlaubt sie sich, sie weiß dass wir verlobt sind" "Tja, vielleicht will sie es nicht wahrhaben" "Der zeig ich´s noch" grummelte ich "Ach lass ihn, Sesshoumaru weiß was er tut, ich glaube nicht dass er wegen ihr dir untreu werden wird....und er sieht auch nicht aus, als ob ihm das gefallen würde" "Da scheinst du recht zu haben, also gut, lassen wir die beiden" Damit tanzten wir beide vergnügt weiter. Die Tanzveranstaltung war zu Ende und das Mahl wurde hergerichtet. Im Nu standen die langen Tische wieder da, mit vollbeladenen Tellern und Schüsseln und allerlei leckeren Sachen. Sesshoumaru und mir wurde ein Sitzplatz an der Spitze angeboten, sofort nahm er die Einladung an. Die Königin saß nicht unweit von uns und sprach einen Prosit aus. "Ich möchte dass sich alle erheben, mit Ausnahme unserer zwei Verlobten" Sofort erhoben sich alle und hielten ihre Gläser in die Höhe. Sesshoumaru und ich saßen still da und beobachteten das Geschehen. Ich fragte ihn leise. "Wieso dürfen wir nicht aufstehen" Er sah nicht zu mir her, sondern beugte sich lediglich ein wenig in meine Richtung. "Die offizielle Verlobung wird jetzt gefeiert" "Ahja" Ich setzte mich wieder gerade auf meinen Platz, als die Königin die Worte verlauten ließ "Ein Hoch auf das neue Paar, Sesshoumaru und Aika, mögen sie zusammen eine glückliche Zukunft erleben" Alle stimmten mitein und ließen die Gläser klirren, indem sie anstießen. Jeder trank ein Schluck und setzte sich wieder hin, die Königin blieb jedoch stehen. Sie machte wieder einen ernsten Eindruck. "In diesem Zusammenhang möchte ich noch etwas verlauten lassen, wie ihr alle wisst wurde dem Kaiser nun für 300 Jahre Schlossverbot erteilt, mitunter habe ich auch ein Gesetz geändert, ich schätze zu Gunsten der Frauen. Von nun an wird der Kaiser nicht mehr die Vollmacht über jungfräuliche Frauen haben, denn er wird nur mit Einverständnis dieser eine neue heiraten können. Ich bereue es, dies nicht schon früher eingeführt zu haben. Doch nun ist es mein voller Entschluss und soll auch auf Lebzeiten so bleiben." Alle Klatschten, sogar Sesshoumaru und ich stimmte dann auch zu. Dies war nun wirklich mal etwas positives, ich fand das großartig. Jetzt verstand ich auch, warum die Königin mehr Macht hatte. Sie regulierte das Gleichgewicht der Gesellschaft und da sie fand dass bis jetzt ein Ungleichgewicht herrschte, glich sie es wieder aus. Ich fand ihr neues Gesetz prima und war auch völlig damit einverstanden. Es kehrte langsam wieder Ruhe nach dem vielen Geklatsche ein, als plötzlich die Tür mit größter Hast aufgerissen wurde und einer der Wachen hereingestürmt kam. "Majestät.....wir wurden angegriffen, es sind zahlreiche Krieger, sie wollten.." Er konnte seinen Satz nicht zu Ende reden, ein Pfeil traf ihn von hinten in die Brust und er sank sich die Hand vor die Brust haltend, zu Boden. Sofort brach Panik unter den Gästen aus und alles stürmte durcheinander. Die Königin wurde nicht beachtet, die verzweifelt um Ruhe bat. Krieger stürmten in den Raum wie Ameisen. Ich sah es mit Entsetzten und reagierte gar nicht so schnell. Sesshoumaru hatte mich etwas unsanft am Arm gepackt und hinter sich gestellt, während er die zahlreichen Angreifer mit seinen Klauen und seiner Lichtpeitsche vernichtete. Kaori, Yuri und Cleo halfen ihren Freunden zu kämpfen und das, weckte auch bei mir den Kampfgeist. Ich konnte hier doch nicht stehen und einfach zusehen, wie hier alle vor meinen Augen umgebracht wurden. Ich sah wie Minako von einem diesem Angreifer geschnappt wurde und der gerade zum Todesstoß ansetzte. Ich rief eilends meinen Elementstab auf und ließ Energiebälle hervorschnellen. Gerade noch rechtzeitig. Ich rannte zu Minako und half ihr auf die Beine. "Minako, du musst mir jetzt helfen." "Wie soll ich das machen? Es sind hier so viele, ich will noch nicht sterben" Ich verpasste gezielte Hiebe rings um mich herum. Die Angreifer waren wirklich hartnäckig. "Du musst alle Frauen und die Königin in Sicherheit bringen, es wird ein rießen Gemetzel geben...beeil dich" "Ich schaffe das nicht" "Natürlich", meinte ich während ich mich gerade noch duckte um nicht einen deftigen Schlag von links zu bekommen. "Wenn du mir nicht hilfst, sterben hier größtenteils alle, jedenfalls alle Frauen, sie sind nicht ausgebildet und ein Teil ist schon ziemlich zugerichtet" Ich schrie förmlich in diesen Lärm hinein. Überall war Schwertgeklirre zu hören und das ständige Zufallgehen von toten Körpern. "BITTE" Ich wurde herumgerissen und mitgezogen, Sesshoumaru betrachtete mich aufmerksam. "Du solltest hinter mir bleiben" "Tut mir leid, ich muss was unternehmen, die Frauen hier müssen in Sicherheit gebracht werden" Erst jetzt erkannte ich warum Sess mich so skrupellos herumgerissen hatte. An meiner Stelle steckte ein langes Schwert. Unwillkürlich schluckte ich. °Au weia, das war knapp° Sesshoumaru ließ mich wieder los und ich rannte zu Minanko. "Los hilf mir, wir sammeln alle Frauen ein und ich helfe dir hier zu flüchten, wir müssen raus aus dem Palast" Sie nickte zögernd und an meiner Seite zog sie alle Frauen zur Tür, es war eine einzige Tortour. Ich musste viele Krieger k.o. schlagen und sogar töten, da wir sonst einfach nicht durchkamen. Mir fiel auf das Yuri mein Vorhaben bemerkte und sich der Truppe hinten angeschlossen hatte. Ich hob den Daumen hoch und bedankte mich so bei ihr. Dann ging es eilends durch den Flur, wobei ich eine weitere herannahende Gruppe von Angreifer abwehren musste. Ich rief einen Wirbelsturm auf und ließ ihn los. Er erfasste allesamt und trug sie fort, in eine andere Biegung. °Pu, das war riskant° Wir rannten alle in größter Hast weiter und kamen in Minakos Zimmer an. Sie drehte ihren großen Spiegel nach oben und es klickte. "Wow ein Geheimgang", meinte Yuri fassungslos. "Los rein mit euch, schnell", drängte ich alle, wir hatten einfach keine Zeit um staunende Sprüche loszuwerden. Die Frauen rannten weiter. Minako hinterher. "Warte Minako....wo führt dieser Ausgang hin?" "Zu einer Wasserfallhöhle" "Schaffst du den Weg alleine?" "Du kommst nicht mit?" "Nein, ich muss Sesshoumaru und meinen Freundinnen helfen" In diesem Augenblick wurde die Türe aufgerissen und wir drehten uns alle erschrocken um. Doch es erschien nur Cleo mit Kaori und der Königin. "Ihr habt uns vielleicht erschreckt" "MINAKO LOS, NIMM DIE KÖNIGIN, SIE IST VERLETZT, BRINGT EUCH IN SICHERHEIT...TRUPPEN NAHEN...LOOOS" brüllte Cleo schon fast. Tatsächlich jetzt bemerkte ich dass Kimiko verletzt war, ihre Schulter blutete, ebenso ihr Kopf. Sie machte einen ziemlich mitgenommenen Eindruck. Cleo und Kaori stützten Kimiko schnell auf Miankos Schultern. "Von da ab müsst ihr alleine los...viel Glück", meinte Kaori und schubste Minako leicht an. Ich verhängte einen Schutzbann über diesen Eingang, falls jemand doch den Eingang finden sollte und schloss damit mit dem Spiegel wieder den Fluchtweg. °Viel Glück Minako, ihr schafft es° Cleo packte mich am schleunigst am Arm und zerrte mich zur Tür. "Wir müssen so schnell und unauffällig wie möglich in unser Zimmer hinein, dort liegen unsere Waffen und Kampfanzüge" "Mhm" Und schon ging es los. Cleo und Kaori an der Spitze, während ich und Yuri hinten leise voranschleichend folgten. Wir rannten eine Weile ohne Schwierigkeiten, als Cleo uns wild zugestikulierte und mit den Armen ruderte. Wir verstanden sofort und gingen in Deckung. Wir alle vier standen geduckt, an die Wand gepresst oder im Notfall mit den Waffen erhoben im Gang einer Kreuzung. Truppen, rießige Truppen liefen die andere Gasse entlang, es schien fast kein Ende zu nehmen. Es kamen immer stärkere, ihre Auren verrieten es. Als sie endlich an uns vorbeigezogen waren, rappelten wir uns schnellstmöglichst auf und liefen auf unser Zimmer. Ich belegte die Tür wieder mit einem Schutzbann. "Beeilt euch, Leute", schrie Cleo uns an, während sie ihren Rucksack eiligst durchwühlte. Auch wir gingen zu unseren Rucksäcken und nahmen Waffen und Kampfanzüge heraus. Ich zog den den braunen mit den hohen Stiefeln, den mir Kaori geschenkt hatte. Kaori trug einen Schwarzen mit roten Bändern und einem breiten Taillenband. Yuri einen dunkelblauen mit weißen Bändern und Cleo einen auberginenfarbenen mit grünen Bändern. Ich nahm mein Schwert Saygon zur Hand, Cleo ihr Schwert, Kaori ihre Katanas und in den Gürtel steckte sie wurfähnliche Ringe. Yuri hatte ihren rießigen Bogen und ihre Pfeile zur Hand genommen. Wir alle hatten unsere Haare zusammengebunden und waren nun kampfbereit. "Auf geht's und diesmal nach draußen" Ich machte ein unwissendes Gesicht. "Wohin?" "Nach draußen und zwar durch dieses Fenster", meinte sie genervt. "Aber ich dachte, wir wollten den anderen helfen?" "Wir müssen verhindern das noch mehr Youkais ins Schloss kommen, die anderen werden schon mit den paar Kakerlaken fertig" Skepsis zeichnete mein Gesicht. "Also gut, wenn du meinst und wie wollen wir nun nach unten kommen....etwa fliegen?" "So in etwa" Kaum hatte sie den Satz ausgesprochen da krachte etwas mit voller Wucht gegen die Tür. Man konnte Fußgetrappel hören und immer wieder wurde etwas Wuchtiges gegen die Tür geschlagen. Kaori meinte dann schon fast hysterisch. "Leute, ich glaube wir sollten uns beeilen" Sie packte Yuri und Cleo wurde von mir am Handgelenk gepackt. Sofort zerschlugen wir die Fensterscheibe und sprangen nacheinander hastig hinaus. Es ging etliche Meter in die Tiefe, wenn ich richtig lag etwa 50 Meter! Ich konnte noch nicht einmal schreien, weil ich so einen Nervenkitzel während dem Fall erlitt, dass ich nur mit aufgerissenen Augen dem Boden entgegenblickte. Dann als ich dachte wir würden jeden Augenblick dort aufschlagen kam ich so leichtfüßig wie Cleo auf, dass man glauben könnte, ich wäre nur ein paar Meter in die Luft gesprungen um so galant wieder auf zwei Beinen zu stehen. "Wie-wie hab ich das gemacht?" Sie zückte ihr Schwert und ging in Angriffsstellung, ich tat es ihr gleich, denn wir wurden sofort von rießigen Scharen umzingelt. Neben mir kam genauso leichtfüßig Kaori und Yuri auf den Boden. Statt Cleos Antwort, bekam ich die gewünschte von Yuri. "Eine weitere Eigenschaft, die du als Youkai besitzt Aika" Sofort griffen auch die Ersten an. Wir vier wurden in einen heftigen Kampf verwickelt. Jede von uns hatte etliche Gegner an den Fersen und musste zusehen, wie sie mit denen zurechtkam. Ich kämpfte zuallererst mit Saijgon, erledigte so meine Feindschaft, jedoch brachte es mir auf Dauer nicht recht fiel, denn ich erkannte dass sie nur etwas im Nahkampf nützten und wenn wir hier noch so weiterfuchteln und uns verausgaben würden, dann würden wir auf Dauer keine Kraft aufweisen um alle zu vernichten. Mit ein paar eleganten Rückwärtssaltos beförderte ich mich aus der größten Gefahrenzone und rief meinen Elementstab auf. Dieses Ding war zur Massenvernichtung einfach perfekt. Sofort stürzte ich mich wieder ins Getümmel und konnte so etliche größere Attacken loswerden. "Wirbelstürme" Drei Wirbelstürme erschienen wieder und diesmal musste ich verdammt aufpassen, nicht das mir das gleiche passierte wie in Sesshoumarus Schloss mit diesem Kanshenki, meinem angeblichen Trainer! "Kaori, Cleo, Yuri AUF DIE SEITE" Schlagartig drehten sich alle drei mit Saltos auf die Seite und die drei Wirbelstürme erfassten unzählige Gegner und verschwanden so schnell, wie ich sie aufgerufen hatte....mit unseren Feinden! Es kehrte Ruhe ein für ein paar Augenblicke. "Ist bei euch alles in Ordnung?" "Ja klar...aber seht mal da vorne, da kommen noch mehr" Man konnte das Entsetzen aus Cleos Stimme richtig deutlich heraushören. Yuri stöhnte und ließ sich auf die Knie fallen. "Ich kann bald nicht mehr" Sie wurde jedoch schnell von Cleo gepackt und wieder hochgehievt. "Reiß dich zusammen Yuri, wir müssen jetzt durchhalten" Sie nickte stumm und spannte ihren Bogen, zielte und schoss schon mal ein Willkommensgruß den Truppen entgegen. Blaues Licht umhüllte den Pfeil und traf voll ins Schwarze. Das Licht löste sich mitsamt den Feinden auf. Zweifel erfüllte mich auf einmal, angesichts der hoffnungslosen Lage. "Kaori was ist, wenn unsern Männern was passiert ist?" "Ich weiß nicht Aika...ich weiß es wirklich nicht, wir müssen erst mit denen fertig werden" Ich schluckte und ging dann zögernd wieder in Angriffsposition über. "Energiebälle" Explosionsartig wurden die jetzt mittlerweile bewaffneten Gegner in Stücke gerissen. "Aika das nächste Mal zielst du auf die wahren Gegner und nicht auf deine Freunde", meinte Cleo ziemlich mitgenommen. "Tschuldige, ich pass besser auf" Ich hatte fast keine Zeit mehr zum Reden, ein ziemlich großer Klotz tauchte vor meiner Nase auf und rammte sein Schwert beinahe in meinen Bauch, hätte ich mich um ein Haar nicht weggedreht. Er war ungefähr zwei Köpfe größer als ich und wie ein Schrank gebaut. °Der hätte in Football alle anderen platt gemacht° dachte ich staunend. Hier half mein Stab leider nichts mehr und so zog ich wieder Saijgon. Ich hatte ihn nicht unterschätzt, er hatte ziemliche Kraft und wuchtete sein massiges Schwert, das gut zu ihm passte gegen meines, dass klirrend summte. °Ohoh....das hört sich gar nicht gut an° Ich landete ein paar Saltos nach hinten und blickte mich nach den andern um. Yuri hatte ziemliche Probleme mit ihrem Gegenüber, der ebenfalls ein Schütze war. Die beiden spielten das Spiel: ´Schieß mich ab hinter versteckten Männern´. Ich bemerkte das mein Gegner wie fixiert auf mich war, er ließ sich nicht abschütteln. Ich sprang diesmal in die Luft und erfand zu meiner eigenen Verwunderung eine neue Attacke. Wind und Energie vermischten sich darin und es entstand eine Halbsichel, die sich von meiner Stabspitze löste und direkt in die kämpfende Menge flog. Ich hörte etliche Schreie und danach Stille. Ich flog noch ein paar Meter in der Luft, da die Druckwelle mich etwas höher geschleudert hatte, dachte aber im gleichen Moment an meine Freunde. °Scheiße, hoffentlich hab ich sie nicht erwischt!° "Yuri, Kaori...Cleo wo seid ihr?" Keine Antwort. Panik ergriff mich. Das konnte doch jetzt nicht sein, dass ich sie wirklich....oh nein! "Hey wo seid ihr, lebt ihr noch?" Ich hörte ein Knurren, das von irgendwo oben herkam. Prompt drehte ich meinen Kopf nach oben und erblickte die drei auf herausragenden Bauteilen stehen. (Ihr wisst doch wie ich das meine, ein Schloss kann ja nicht ganz gerade sein, es sind doch immer so Steinblöcke, auf denen man gehen bzw. flüchten kann) Mir fiel in dem Moment echt ein rießiger Stein vom Herzen. Ich realisierte gar nicht was ich tat, ich hatte den Willen zu den drein hinüberzufliegen und tat dies ohne das ich es richtig realisierte. Alle drei sahen mich fasziniert an und da erst realisierte ich was ich gerade vollbracht hatte. "Bin ich gerade geflogen?" fragte ich skeptisch und blickte irritiert drein. "Scheint so", meinte Yuri darauf, noch immer verwundert. Cleo und Kaori wirkten irgendwie säuerlich angehaucht. "Was ist denn mit euch zweien?" Cleo atmete ruhig aus und noch mal ein, als sie ein Donnerwetter über das andere über mich verhang. "WENN KAORI NICHT SO SCHNELL REAGIERT HÄTTE DANN WÄRE ICH SCHON LÄNGST IM JENSEITS!" Ich hielt mir die Ohren zu. "Es tut mir leid Cleo, ich hatte die Attacke nicht geplant, sie kam zu plötzlich, tut mir wirklich leid" Nochmals seufzte sie und umarmte mich dann schließlich. "Schon gut, ich war nur grad unter Schock" Auch Yuri musste nun kichern. "Wenn man Aika in der Nähe hat, dann ist es noch gefährlich als mit einem Gegner" Nun lachten wir alle. Das war irgendwie surreal, wir mussten eigentlich um unser Leben kämpfen und standen gerade auf einem Schlosssteinblock und lachten darüber dass wir fast gestorben wären. "Hey ich glaube ich höre etwas" Kaori hielt mir den Mund zu und blickte sich suchend um. Das Lachen von Cleo und Yuri verstummte abrupt. "Hört ihr das?" Wir lauschten nun alle und unsere Münder und Augen wurden immer größer! "Scheiße, ich glaube, wir kriegen richtig starken Besuch" Entsetzt starrten wir uns an und ich ergänzte. "Ja und richtig viel starken Besuch" "Seht mal", schrie auf einmal Kaori Cleo stockte bei dem Anblick und erstarrte merklich. "Das gibt es doch nicht....sie besitzen keinen Körper, die wirken irgendwie gespenstisch" "Die Warnung war also berechtigt", fügte ich noch leicht in Trance bei. Cleo steckte ihr Schwert weg. "Los wir suchen unsere Männer, alleine haben wir keine Chance, es sind zu viele und zu starke" meinte Yuri langsam und wir nickten zustimmend und begaben und schnellstmöglichst wieder in das Schloss. Die Flure waren wie ausgestorben, eine unheimliche Stille lag in den Gängen. Wir rannten wie von der Tarantel gestochen Richtung Hauptsaal, wo angeblich unsere Männer kämpften. Als wir diesen erreichten setzte mein Herz für ein paar Sekunden aus.........! Ein rießiges Schlachtfeld und blutige Kämpfer. Sesshoumaru hatte eine tiefe Wunde im Bauch und wies auch sonstige Wunden am gesamten Körper auf. Er war stark geschwächt. Auch die anderen Männer lagen mehr oder weniger schon blutend am Boden, während die Gegner ein leichtes Spiel hatten. Ich sah Yuri weinen, denn ihr Freund mit dem sie getanzt hatte lehnte ebenfalls schwerverwundet an einer Wand und sah seinem Todesschlag entgegen. "Ihr Schweine", schrie sie und das Augenmerk der gesamten Gegnerschaft zog sie in diesem Moment auf uns. Kaori meinte schmatzend zu ihr. "Gut gemacht Yuri" Doch diese hörte gar nicht zu und spannte erneut ihren Bogen. "Das ist für euch" Ihr Pfeil sirrte und diesmal schien das blaue Licht größer zu sein, als beim vorigen mal. Hing dies auch bei ihr mit ihrer Wut ab? Jedenfalls traf sie genau und der ganze Saal leuchtete blau auf. Ich verdeckte meine Augen, das Licht war zu grell. Als ich wieder hinsah, waren alle Gegner verschwunden bzw. tot und die Männer standen schwerverletzt da. Yuri rannte sofort zu ihrem Freund. Ich fragte Kaori zuvor noch etwas. "Wie hat sie das gemacht? Ihr Pfeil hat nur die Gegner mitgenommen" Sie meinte schlicht und einfach "Das ist einer ihrer Fähigkeiten, sie trifft nur den, den sie auch treffen will" Ich nickte noch kurz und rannte ebenfalls zu Sesshoumaru, als ich sah dass er jetzt in die Knie ging. "Senpai, was ist passiert? Habt ihr große Schmerzen?" Er sah mit einem Auge zu mir auf, das andere hielt er geschlossen und bei jedem Atemzug biss er unmerklich seine Zähne zusammen. Er sah wirklich übel aus, was waren das nur für Gegner gewesen? Wieso schaffte es Yuri sie mit einem Streich auszulöschen, während unsere Männer hier fast wie auf der Schlachtbank zugerichtet aussahen. Sanft strich ich ihm ein paar Strähnen aus seinen Augen und brachte ihn erst mal zu liegen. Sein Kopf bettete ich auf meinem Schoß. "Was ist passiert?" flüsterte ich unter Tränen. Er schloss kurz seine Augen und atmete unregelmäßig ein und aus. Meine Angst wuchs mit jeder Sekunde. Dann öffnete er sie. "Sie hatten keinen Körper und keine Aura" Bei mir machte es Klick. Yuri konnte sie deswegen vernichten, weil ihr Pfeil reinigend wirkte und somit den gesamten Raum davon befreite. Sess und die anderen hatten also gar keine Chance, weil sie sich anscheinend wie Kenshin unsichtbar machen konnten und zudem auch noch keine Aura besaßen, mit denen man sie ausfindig machen konnte. Da standen die Karten freilich sehr schlecht. Wie wollte man da mit einem Schwert jemanden treffen? "Ist dir etwas passiert?" Tränen tropften auf sein Gesicht und ich wischte sie mir schnell weg. "Nein Senpai, wir hatten ziemlich viele Gegner vor dem Eingang erledigt, aber es rücken immer stärkere an und wir konnten uns nicht gegen sie verteidigen....sie waren zu stark!" Er schloss wieder die Augen und atmete diesmal schon etwas regelmäßiger. Am anderen Ende des Raumes hörte ich wie Yuri laut schluchzte. Auch ihr Freund lag erledigt am Boden und berührte sanft ihre Wange. "Sind die anderen Frauen in Sicherheit" "Ja Senpai, Minako ist bei ihnen" Wieder weinte ich und meine Tränen flossen nur so herunter. Ich weinte stumm. Stumm um Sesshoumaru. Ich hatte Angst, dass er seinen Verletzungen unterliegen würde. Zugegeben, im Vergleich zu allen anderen sah er nicht so verletzt aus, man konnte sich also vorstellen, wie erst die anderen Männer zugerichtet waren. "Ich bin stolz auf dich" Er sagte es ganz ruhig und gelassen, während seine Augen die meinigen musterten. ich war erstaunt, und zugleich erschrocken. Was sollte das jetzt? Wollte er sich etwa von mir verabschieden? "Senpai, bitte lasst mich nicht allein" Noch bevor er eine Antwort geben konnte, kamen Kaori und Cleo zu mir und knieten sich neben mich. "Wir müssen los Aika...unsere Männer sind gefallen, wir müssen das Schloss alleine verteidigen" Die Erkenntnis war schrecklich. Es kam mir so vor, als ob Kaori sagte, wir müssten jetzt alleine sterben. Ich war unfähig irgendetwas zu erwidern, stand nur langsam auf und legte Sesshoumarus Kopf vorsichtig auf den Boden. Ich nickte den beiden zu. Ein letztes Mal fiel mein Blick auf Sesshoumaru. Er sah mich an. Ein letztes Mal brachte ich ein Lächeln zustande, nur für ihn, wir würden das hier alle nicht mehr überleben. Die Männer brauchten dringend einen Arzt und wir sahen gerade unserem Ende entgegen. "Auf geht's" meinte dann auch Yuri, die sich mit emotionsloser Miene zu uns gesellte. Ich wusste genau, was jetzt in ihr vorging, genau so wie in Kaori und Cleo. Sie waren zu gelassen, wollten ihre Angst, Wut, Verzweiflung überspielen und tapfer dem Schicksal ins Auge sehen. Ich bewunderte sie in diesem Moment so sehr. Ein letztes Mal drehte ich mich um und sah dem Ort des Grauens ins Gesicht. Die letzte Träne rollte hinab, ehe auch meine Miene einen ausdrucksloseren Ausdruck annahm und ich den anderen drein hinterher schritt. Wir kamen draußen vor dem Schloss zu stehen. Die Truppen konnten nicht weit entfernt sein, ihre Aura spürten wir drei immer deutlicher. Mir lag jedoch immer noch eine Frage auf der Zunge. "Ich verstehe nicht, wieso unsere Männer gegen so starke Gegner kämpften, während unsere Gegner da draußen Körper besaßen" "Ganz einfach" erklärte mir Yuri. "Ich schätze sie sollten das Schloss einfach nur umzingeln und jemanden töten der entwischen sollte, sie hatten nicht damit gerechnet dass wir so stark sein würden" "Das heißt die Stärkeren sollten alle vernichten während die da draußen nur aufpassen sollten?" "Du hast es erfasst, sie hatten wie gesagt wahrscheinlich nicht gerechnet, dass überhaupt jemand entkommen sollte, jedenfalls nicht durchs Fenster", meinte Cleo. Plötzlich sagte Kaori "Eine Sache geht mir nicht aus dem Kopf" "Die wäre?", meinte Yuri genauso emotionslos. "Wir sind nicht umsonst vier Elementarkriegerinnen, wäre es da möglich unsere Attacken bzw. Energien zu bündeln?" Cleo hatte die ganze Zeit geschwiegen, doch auch jetzt mischte sie sich ein. "Ich habe mal etwas vor langer Zeit als kleines Kind über eine unschlagbare Attacke gelesen, sie soll von vier Youkais gleichzeitig aufgerufen werden können" Schweigen. Ich seufzte leicht. "Und wenn es auch wir wären, von dem in dem Buch die Rede gewesen war, in dieser kurzen Zeit können wir es unmöglich ausprobieren" "Wir müssen", unterbrach mich Cleo fast überstürmt. Sie drehte ihren Kopf in meine Richtung und ließ ihn ein wenig schief hängen. "Es ist die einzige Chance die wir noch haben" "Sie hat Recht...wenigstens das schulden wir unseren Männern", meinte auch Yuri. Kaori nickte diesmal nur leise. Ich stemmte einen Arm in die Hüfte. "Also gut, dann lasst es uns probieren" Allgemeines Nicken, als wir uns dann in einem Rechteck platzierten. "Und was jetzt", fragte ich Cleo nachdenklich. "Pscht...konzentriert euch auf euere Energien" Ich schloss die Augen und konzentrierte mich, genauso auch Yuri und Kaori. Mir wurde nach etlichen Sekunden richtig warm und wir kriegten den weitern Befehl unsere Waffen zu ziehen. Ich rief den Elementstab hervor, Kaori nahm ihre Katanas und Yuri ihren Bogen mit Pfeil. Cleo hielt ihr Schwert hin. Wir streckten unsere Waffen in die Mitte. "Jetzt übertragt euere Energien in die Mitte" Ich versuchte es. Mein Stab leuchtete nach einiger Zeit grünlich und begann zu vibrieren. Auch den anderen erging es so. "Sehr schön....es scheint zu funktionieren" "Los weiter, die Truppen sind schon da" Ich sah sie, sie warfen dunkle Schatten und hatte zum Teil rießige Schwerter oder Waffen dabei. Heimlich fragte ich mich, wie man ohne Körper eine Waffe führen konnte. Ich würde die Wahrheit nie erfahren! Ich sah wie in unserer Mitte eine Lichtkugel erschien, die langsam an Größe gewann. "Weiter los...wir schaffen das" meinte Cleo ermutigend. Eine ungeheuere Energie ging davon aus, es war unglaublich! Meine Haare fingen an zu wehen, ebenso die von Yuri, Kaori und Cleo. °Wahnsinn, was für eine Kraft° Die Truppen rückten immer näher und wir strengten uns alle umso mehr an. Die Angst stieg! "Ja so ist´s richtig, auf 3 gehst du Kaori und Aika schlagartig auf die Seite, während Yuri den Energieball mit ihrem eigenen Pfeil abschießt" "Ok" meinten wir drei gleichzeitig. Jetzt kamen die Gegner zum Stillstand und sie standen uns gegenüber nur 7 Meter entfernt. Der Anführer der mindestens die Zweimetergrenze überschritt, meinte amüsiert. "Na sieh mal einer an, die Königin schickt 4 junge, hübsche Mädels als Verteidigung, findet ihr das nicht auch rührend Männer?" Daraufhin lachten alle erst mal kräftig und der Anführer kam näher. Doch er blieb auf einmal schlagartig stehen. "Das gibt es nicht, was ist das für eine Energie, die ihr da produziert habt" Kaori meinte ebenso hinterhältig grinsend. "Die Energie des Todes mein Lieber, sag auf Wiedersehen", denn Cleo nuschelte schon leise die Zahl "Drei" Sofort fielen ich und Kaori zu Boden, weg von der Schusslinie und Yuri ließ ihren Pfeil sirren. Die nächsten Sekunden ging alles ganz furchtbar schnell, aber auch irgendwie in Zeitlupentempo, ich konnte es nicht beschreiben. Ich sah wie dieser Pfeil mit der Energie, umhüllt von Yuris eigenem blauen Lichtstrahl auf die rießige Gegnerschar zuflog, dann auf einmal ein gleißendes Licht und eine unglaubliche Druckwelle. Entsetzt sah ich wie sich wellenartige Ströme ausbreiteten und mich erfassten, wo die andern waren bekam ich nicht mit. Ich spürte nur einen unglaublich starken Schlag gegen mein Körper und flog in die Luft mit lauter Staub und Dreck und landete letzten Endes in einem See hinter dem Schloss. Noch total geschockt durchstieß ich in ein paar Zügen die Wasseroberfläche und schwamm hektisch atmend ans Seeufer. Mir tat mein Rücken unglaublich weh. Ich war mit voller Wucht auf die Wasseroberfläche mit meinem Rücken zuerst aufgekommen. Total müde und erschöpft stützte ich mich am Ufer ab und legte mich ins Gras. °Mein Rücken, verdammt tut er weh° Ich biss die Zähne zusammen, er war noch ganz betäubt von dem Schlag. Plötzlich erinnerte ich mich, dass ich ja eigentlich schwanger war und von Glück reden konnte, dass ich nicht mit der Vorderseite aufgekommen war, denn sonst wäre das Kind mit höchster Wahrscheinlichkeit tot gewesen! Erschreckt setzte ich mich auf und legte meine Hand auf meinen noch nicht gewölbten Bauch. Ein paar Sekunden verharrte ich so und wolle herausfinden ob alles in Ordnung war, ich wusste nicht ob es in dem Moment Einbildung war, jedoch glaubte ich ein leises Klopfen, also den Herzschlag des Kindes zu spüren. Ich stand wackelig auf und stellte mich gerade hin, außer meinem Rücken beschwerte sich kein Körperteil von mir. Ich sah in den See. Ich war von Kopf bis Fuß nass, und mein Gesicht sah furchtbar aus, mit lauter Gras, Schmutz und Kampfspuren. Ansonsten war alles ok. Ich drehte mich herum und wollte sehen wo die anderen geblieben waren. "Cleo, Kaori.....Yuri wo seid ihr?" Ich fand Kaori nicht unweit eines Baumes, alle viere von sich gestreckt. "Aika.." Ich rannte zu ihr hin und hielt ihr Gesicht in meinen Händen. "Geht es dir gut, hast du Schmerzen?" Sie nickte gequält und setzte zu einem Wort an, ließ es aber vor Schmerz bleiben. Ich tastete sie ab und als ich ihren Arm und den Rücken berührte, schrie sie auf. "M-Mein Rücken...ich glaube er ist beschädigt" "Ich seh´s, warte ich versuch dich hochzunehmen" Schnell packte ich sie unter den Armen, mein Schmerz im Rücken stark ignorierend und zog, als sie und ich beide gleichzeitig schreien. Ich wegen meinem Stechen im Rücken und sie ebenfalls wegen ihren Schmerzen. Ich sank auf die Knie und biss die Zähne erneut zusammen. Eine Schmerzenswelle nach der anderen durchjagte meinen Körper. Kaori hatte einen gequälten Gesichtsausdruck aufgelegt und lag wie ein lebloses Bündel am Baumstamm. Als mein Schmerz nachließ richtete ich mich langsam wieder auf und versuchte aufzustehen, woran ich aber kläglich scheiterte. "Ich lass dich hier nicht allein Kaori, ich hol Hilfe" Sie nickte schwach und ich kroch auf allen Vieren langsam davon. Nicht unweit sah ich Yuri, die sich um Cleo kümmerte. "Yuri" Sie sah sofort zu mir und stupste Cleo an. "Mensch bin ich froh, dass du noch lebst, wo ist Kaori?" fragte mich daraufhin Cleo. "Sie liegt verletzt dort hinten an einem Baum, bitte hilf ihr, sie braucht dringend Hilfe" Sofort verstummten die beiden und sahen mich ernst an. "Wir können selbst nicht...Cleo hat´s voll erwischt, du siehst doch ihre Nase, die blutet wie ein Schwein und ihr Arm ist hinüber" "Und du? Du bist doch gesund Yuri" "Nur weil ich aufrecht sitze?" "Was soll das heißen" Ich fragte sie schon leicht sauer und sah sie herausfordernd an. "Na ich hab mein Knie verrenkt" Sie zeigte auf die Stelle und erst jetzt fiel es mir auf. Die Stelle wo das Knie eigentlich ein wenig herausragen sollte, die Stelle war flach und stattdessen ragte diese Wölbung paar Zentimeter weiter davon. Ich hätte um ein Haar bei dem Anblick gekotzt. "Aika? Geht es dir gut, du bist gerade so bleich geworden" Cleo´s Besorgnis überraschte mich. Denn sie sah selbst nicht gerade gut aus. Ihre Nase blutete immer noch wie aus Strömen. "Was sollen wir jetzt tun" Meine Stimme versagte fast, wir waren alle total zugerichtet und keiner konnte uns helfen? Das gab es doch nicht. Ich erhielt keine Antwort. Cleo und Yuri schlossen die Augen, lehnten an das Schlossgemäuer und versuchten den Schmerz, der jetzt durch den allmählich nachlassenden Schock hervortrat, zu ignorieren. Verzweifelt legte ich mich auf den erdigen Boden und vergrub mein Gesicht dort. Jetzt war alles aus. Keine von uns konnte sich bewegen, unsere Männer waren ebenfalls bewegungsunfähig. Es konnte also keiner die Frauen holen! Der Schmerz in meinem Rücken pulsierte und wurde unmerklich stärker. In dem Moment gingen mir alle möglichen Gedanken durch den Kopf. Was würde aus meinem Kind werden, wenn ich jetzt starb? Was aus Sesshoumaru? Und meinen Freundinnen hier? Hatten die anderen Frauen überhaupt Schutz gefunden? Fragen über Fragen und mein Kopf fing an wehzutun. Ich hörte mein eigenes Herz schlagen! Mir tat alles weh und je länger ich liegen blieb, desto schwerer fiel es mir wieder aufzustehen. Ich wusste nicht wie lange ich hier schon lag, vermutlich nur ein paar Minuten, die mir wie Stunden vorkamen, dennoch wollte ich sehen, wie es Kaori ging. Yuri war bei Cleo, ich musste Kaori Beistand leisten. Ich wollte mich aufrichten, doch ich schaffte es nicht. Ich war kraftlos und der Schmerz im Rücken ließ mich ruckartig zusammenzucken. Verzweifelt legte ich mein Kopf auf meinen Arm, während der andere nach vorne über den Boden fiel......auf etwas drauffiel. Ich hob meinen Kopf wieder und plötzlich sah ich Sess vor meiner Nase stehen. Er sah ziemlich mitgenommen aus, doch versteckte er dies wie üblich hinter seiner Maske und starrte zu mir herunter. "Senpai..." Meine Stimme versagte ein zweites Mal, ich wollte ihm so gerne mitteilen, dass wir gesiegt hatten, dass keine Gefahr mehr drohte, doch ich schaffte es einfach nicht. Ich sah hinter ihn und konnte auch die anderen Männer erkennen, die in dem Saal gekämpft hatten, auch sie schleppten sich qualvoll nach draußen, etliche konnten nicht gehen und wurden über der Schulter getragen oder von zwei Männern gleichzeitig gestützt. Ich erkannte den Typen, der mit Kaori getanzt hatte. "Hey..hierher..K-aori.." Er wurde hellhörig, kam eher schlecht als recht hinübergehumpelt und ging vor mir in die Knie. "Wo ist sie?" "Sie ist schwer verletzt....dort am Baum" Ich zeigte in seine Richtung und er warf mir noch einen dankenden Blick zu, als er sich davonmachte. Zum Glück war Kaori jetzt auch versorgt. Sesshoumaru hatte sich zu mir heruntergebeugt und wollte mich hochheben, doch ich schrie auf. Mein Rücken brannte so furchtbar. Sesshoumaru wischte irgendetwas von meinem Rücken weg, was nur? Als ich seine Hand sah, war diese blutdurchtränkt. Moment mal. "Senpai, was ist mit meinem Rücken?" Er sah mich beruhigend an und strich meinen Arm entlang. "Die obere Hautschicht ist aufgeplatzt" Er sagte es so gelassen, als ob es nur eine kleine Schramme wäre. Ich stöhnte leise. Daher also das Blut auf seinen Händen. Doch wieso hatte ich das nicht gespürt? War das immer noch der Schockzustand? Shintai, der noch halbwegs gehen konnte, kam zu mir herüber, vermutlich war er während dem Kampf die ganze Zeit damit beschäftigt sich hinter dem Rücken eines anderen zu verstecken, denn er war nicht so schwer verletzt wie die anderen. "Wo sind die anderen Frauen?" "Ich weiß es nicht, sie sind in einem Versteck.....irgendein Wasserfall hat sie gesagt" Er überlegte und kratzte sich am Kinn. "Natürlich, ich werde so schnell es geht Hilfe holen" Ich nickte und blieb auf Anweisung Sesshoumaurs liegen. Er gab mir sein Fell und bettete meinen Kopf darauf. Ich legte meine Hand auf die seinige und drückte diese. "Ich bin so froh, dass ihr noch am Leben seid" "Die Verletzungen sind schwer, jedoch nicht bedrohlich" Ich lächelte ein wenig. War ja klar, dass das jetzt kam. Doch ich sagte nichts mehr und blieb einfach regungslos liegen. Er stellte mir auch keine Fragen mehr, sondern setzte sich nahe zu mir und legte seine andere Hand auf meinen Kopf. Ich fühlte mich richtig geborgen, obwohl ich solche Schmerzen hatte. Sesshoumaru war da, wenn ich ihn brauchte. Ich musste ihm nicht vorjammern, dass es mir schlecht ging und ich ihn brauchte, er tat es von selbst. Denn er wusste und spürte alles was sich in mir tat. Und deshalb war ich ihm so dankbar dafür. Etwa eine Viertelstunde darauf kam Shintai mit der großen Frauenmenge her. Endlich, ich begann schon langsam zu frieren, obwohl es überhaupt nicht kalt war, doch es war einfach die Verzweiflung und die Schmerzen, die mich zittern ließen. Jeweils zwei Frauen kümmerten sich um eine Person. Sesshoumaru wurde ebenfalls von zwei Frauen umringt, doch diese wichen zurück, als er bedrohlich knurrte. "Ihr seid verletzt, wir wollen nur helfen" "Zuerst sie" Er deutete dabei zu mir. Die beiden Frauen verstanden anscheinend, dass sie hier gerade mit ihrem Leben spielten, wenn sie mich nicht augenblicklich verarzten würden. "A-also G-gut, sie zuerst" Die eine lief schnell ins Schloss und kam mit einer Trage herbeigerannt. Da sie sahen, dass man mich nicht so mitnehmen konnten, war diese Idee nicht dumm. Sesshoumaru half dabei. Ich wurde an Händen und Füßen gepackt und hochgehoben "Waaaaaahhhh" Es brannte, Hilfe es brannte, mein armer Rücken. Ich wurde schnell, aber unter dem wachsamen Auge Sesshoumarus, sanft auf die Trage gelegt und dann von den beiden Frauen hochgehoben und ins Schloss transportiert. Hinter mir hatte man Yuri ebenfalls unter Protestgeschrei auf eine ähnliche Trage hochgehievt und schleppte sie nun schimpfend ebenfalls ins Schloss. "Ihr Grobiane, ich hätte ein wenig mehr Rücksicht erwartet, schließlich haben wir euer verdammtes Schloss gerettet" Ich musste unwillkürlich grinsen. Das war einfach nur Yuri. Der Saal in dem die Männer gekämpft hatten und der vor kurzem noch dem Tanz gedient hatte, verwandelte sich in eine Riesenambulanz. Die toten Laichname wurden unter Tränen von so manchen Frauen entfernt und die Verletzten wurden dort gelagert. Ich wurde in eine Ecke verlegt. Der ganze Raum war voll von weinenden Frauen und verletzten Kriegern und Kriegerinnen. Die Stimmung war miserabel. Ich bekam Kopfschmerzen. Die nächsten Stunden wurden unerträglich. Alle wurden verarztet mit, oder ohne Geschrei und meine Kopfschmerzen steigerten sich umso mehr. Minako wurde mir zugeteilt und verarztete mich mit größter Rücksicht und Sorgfalt. Kaori hatte man ins Koma versetzt, ihr Rückgrad musste wieder geradegebogen werden, denn einer ihrer Wirbelknochen war verrutscht. Yuri ebenfalls, sie lag schlafend mit dem Kopf an der Wand, während zwei Frauen ihr Knie wieder hinbogen und so etliche Wunden verbanden und mit Kräuter beschmierten. Cleo, die Arme hatte schon volle zwei Tücher vorn und hinten vollgeblutet und saß jetzt völlig fertig und etwas bleich um die Nase an der Wand und sah sich so wie ich das ganze Geschehen an. Ich lag einfach da und beobachtete, während Minako mich verarztete. Sie hatte mich Betäubungskräuter schlucken lassen und verteilte nun Salbe auf meinem Rücken. Ich kam mir wie im Kino vor. Während sich alles vor meinem Augen abspielte, lag ich teilnahmslos am Boden und sagte kein Wort. "Aika geht es dir gut? Du siehst so abwesend aus" Ich drehte mein Kopf langsam zu Minako und sah sie stumm eine Weile an. Sie runzelte die Stirn. "Aika?" "Ich habe mich nur gefragt, ob sich der Kampf gelohnt hat" "Wie denn das? Natürlich hat er sich gelohnt....wach auf Aika ihr habt gesiegt, du und deine Freundinnen, das ist sich hier jeder bewusst" Ich wartete eine Zeitlang mit der Antwort und überlegte. "Ja schon...doch für welchen Preis?" "Wie Preis? Ihr habt unser Schloss beschützt" Ich zog nachdenklich eine Schnute. "Aber die Hälfte der Männer ist gefallen....tot" "Wenn ihr nicht eingegriffen hättet, wären alle Männer tot." Sie verstummte dann und wendete sich der Arbeit zu. Ich hatte für einen kurzen Moment Schmerz in ihren Augen erkennen können. Innerlich fragte ich mich selbst was ich wohl gemacht hätte, wenn Sesshoumaru gefallen wäre. Hätte ich stundenlang geheult oder wäre zusammengebrochen? Nein, vermutlich nicht. Vermutlich wäre ich einfach nur dagestanden und hätte nichts getan, während ich verzweifelt meine Gedanken zu sortieren gesucht hätte. Ich war so froh, dass er noch lebte. "So, fertig" "Danke Minako, ich schulde dir echt noch etwas" "Quatsch keine Märchen, sondern sieh zu dass du mit Sesshoumaru-sama glücklich wirst..." Ein leichter Hauch der Bitterkeit schwang in ihrer Stimme, doch sie verbarg es sehr schnell und machte wieder einen fröhlichen Eindruck. "So ich bring dich gleich zu Kaname, damit sie feststellen kann, ob es deinem Kind auch gut geht" "Ja, danke" Sie zog mich hoch und packte mich am Arm. Langsam gingen wir durch die verletzten Reihen hindurch und verließen den Saal. Sie führte mich zum privaten Verarztungszimmer von Kaname. Sie verließ mich wieder vor dem Zimmer und verschwand in den dunklen Gängen. Ich sah ihr noch eine Zeit lang nach, während meine Hand auf der Türklinke ruhte. Dann schüttelte ich den Kopf und betrat das Zimmer. Ich war ein wenig erstaunt wie voll das Zimmer war. Es war ein Bild des Grauens. Kaname nähte gerade eine rießige Wunde eines Kriegers. Der schien jedoch schon völlig weggetreten zu sein. Ich schauderte leicht. In jedem Eck des Zimmers saß ein weiterer Verletzter. Hier handelte es sich um ernste Fälle, die operativ Behandelt werden mussten. Kaname leistete ganze Arbeit, ich bewunderte solche Frauen immer. Ich selbst konnte so was nicht. Ich hatte schon immer Angst gehabt, wenn ich eine Spritze bekommen sollte. Cleo hatte früher immer gelacht. Sie meinte ich würde mich lieber halb totschlagen lassen, als eine einzige Spritze zu bekommen. Ich lehnte mich an die Wand und wartete ab, bis Kaname Zeit für mich hatte. Nach einer Weile legte sie ihr ganzes "Werkzeug" beiseite und rief meinen Namen. Ich horchte sofort auf und sie führte mich in ein Nebenzimmer. "So, da wäre also wieder unsere liebe Aika" Sie lächelte kurz. "Was führt dich hierher?" "Mein Kind...ich wollte mich nach dem Kampf untersuchen lassen" Sie wirkte nachdenklich und kam dann mit ihrer Ausrüstung zu mir herüber. Ich musste mich hinlegen. "Jaja, die Königin ist euch sehr dankbar dafür und sogar richtig erstaunt....vier Frauen retten die halbe Hofschaft, jedenfalls was noch davon übrig geblieben ist an Leuten und das Schloss noch dazu" Ich kratzte mich leicht verlegen am Kopf. Jetzt musste ich mich entspannen, während Kaname mich untersuchte. Dabei machte sie ein paar "Ahs" und "ohs" und beendete schließlich ihre Untersuchung. "Alles in bester Ordnung, euer Kind ist wirklich sehr zäh" Ich atmete erleichtert aus. "Vielen Dank Kaname, ich hatte schon Angst, es könnte ihm was passiert sein" Sie lächelte wieder eines ihrer geheimnisvollen Lächeln und ging zu einem Schrank hinüber. "Hier dieses Mittel solltest du einnehmen....es wird dir etliche Beschwerden während der Schwangerschaft erleichtern" Neugierig sah ich auf das Fläschchen in ihrer Hand. "Was ist das?" "Ein Mittel, dass dich ein wenig stärken und abhärten wird, damit du morgens besser aufstehen kannst" "Achso wegen der Übelkeit und den Stimmungsschwankungen" "Genau, du solltest dich geehrt fühlen, dieses kleine Mittelchen bekommt nicht jede Frau von mir" Ich sah sie ein wenig fragend an und meine Augen begannen unmerklich zu leuchten. "Bin ich denn etwas besonderes?" "Nunja, du bist die Prinzessin dieses Landes und hast unser Schloss und seine ganzen Insassen gerettet" "Das war ich aber nicht allein, Yuri, Kaori und Cleo haben mir geholfen, ohne sie wäre ich schon längst ade" Sie nickte flüchtig und erklärte dann. "Ja und deswegen werdet ihr von der Königin auch noch dementsprechend geehrt werden" "oh" Schon wieder eine Festlichkeit, ich war schon froh, wenn wir endlich hier wegkommen würden. Geknickt ließ ich einen Seufzer los. Ich hatte da aber noch eine andere Frage. Sollte ich sie stellen? "Kaname, verzeih bitte aber in Sachen Schwangerschaft kenn ich mich nicht so sonderlich unter Dämonen aus, deshalb wollte ich dich fragen, wie du erkennen kannst dass beim Kind alles in Ordnung ist.....ich meine ich will nicht behaupten dass du lügst, aber ich bin doch erst seit ein paar Tagen schwanger" Erst sah sie mich etwas komisch an, dann jedoch brach sie in schallendem Gelächter aus. Sie konnte sich fast gar nicht mehr beruhigen. Ich wusste nun wirklich nicht, was daran so komisch war! "Also das ist so mein Kind, die menschliche Schwangerschaft dauert im Durchschnitt 9 Monate, die von Dämonen jedoch nur 7 Monate. Das heißt, bei dir setzt alles früher ein und da die kleinen Youkais im Bauch auch schon stärker sind als kleine Menschenbabys halten sie mehr aus. Deshalb findet die Befruchtung eher statt, die Entwicklung schneller und und und. Daher auch deine schon frühe Übelkeit. Hast du sonst noch welche Fragen?" Ich wusste nicht wie ich schauen sollte. Verzweifelt, froh oder unglücklich, meine Miene war eher undeutlich, jedoch konnte man den Hauch von Zweifel nicht übersehen. "Aber, aber, ein bisschen mehr Freude euere Hoheit und zukünftige Gefährtin des westlichen Lords" Ich lachte. Wie sich das angehört hatte, als würde ich einen Greis heiraten. Kaname zwinkerte mir spitzbübisch zu und ich erkannte in dem Moment erst ihre etwas kindlich wirkende Ader. "Kaname was ist eigentlich so besonders an Sesshoumaru?" Im ersten Moment wirkte sie ein wenig überrascht, kam dann aber mit dem Fläschchen in der Hand zu mir herüber und überreichte es mir. Sie setzte sich auf einen Stuhl neben mich. "Nun er ist wahrscheinlich der einzige Mann der nie an einer Partnerin interessiert war" "Du meinst, er meint es nicht ernst mit mir?" Sie lachte wieder und ich legte meinen Kopf ein wenig schief. Was war daran so lustig? Das war eine ernst gestellte Frage. "Nein so habe ich das nicht gemeint, ich meine vor dir haben schon etliche Frauen versucht ihn für sich zu gewinnen...." "Aber?" "..er zeigte nie einen Hauch von Interesse, dabei hätte er an jedem Finger 10 Frauen, wenn nicht mehr haben können, ich meine wirklich schöne und wohlerzogene Frauen" "Mhm" Ich sah ein wenig überlegend durch das Zimmer, wohl bewusst das Kaname mich intensiv musterte. "Aber wahrscheinlich liebt er an dir das, was wir alle so an euch schätzen" Ich machte ein fragendes, aber zugleich ernstes Gesicht. "Das wäre?" Sie legte mir eine Hand auf die Schulter und sah an mich warm an. Mir wurde ein wenig flau im Magen. "Deine Offenheit, deine einzigartige Charakterstärke, deine ausdauernde Kraft und deinen Mut....das hat nicht jede Frau Aika und in dieser Kombination erst recht nicht" Ich sah zu Boden, mir war es aus irgendeinem undefinierbaren Grund peinlich, dass sie mir so was sagte. Ich mochte es nicht, wenn man mich zusehr rühmte oder ins Rampenlicht stellte. Deshalb bedankte ich mich noch einmal recht herzlich und ging dann in den Flur hinaus, die dunklen Gänge entlang und kam dann schließlich wieder in dem großen Saal mit den vielen Verwundeten an. Mein Blick huschte durch die Reihen, als ich die gesuchte Person schließlich fand. Ich ging zu ihm hinüber, er saß in seiner gewohnten Haltung in einem Eck, ein Bein angewinkelt, das andere ausgestreckt. Sess hatte seine Augen geschlossen und blickte auch nicht auf, als ich mich zu ihm hinuntersetzte. Ich machte mir wirklich Sorgen, er sah so mallertriert aus. "Senpai? Geht es euch gut?" Er öffnete die Augen, sah mich kurz an und schloss sie dann wieder. Ich wurde langsam unruhig. Wieso sagte er nichts? "Eure Wunden müssen gesäubert und verschlossen werden, Senpai" Es kam diesmal zwar keine Antwort, aber ein leises Knurren von ihm. Ich gab nicht auf und wich auch nicht zurück. Stattdessen lehnte ich mich an ihn und schloss ebenfalls die Augen. "Darf ich denn euere Wunden versorgen?" Ich fragte ganz ruhig und leise, trotzdem hatte er es verstanden und auch wenn ich die Augen geschlossen hielt, merkte ich wie sich sein Kopf in meine Richtung drehte und er mich ansah. Ich öffnete ebenfalls meine Augen und sah ihn warm an. "Bitte", flüsterte ich leise. Er konterte mit einer Gegenfrage. "Wie geht es deinen Verletzungen" Jetzt strahlte ich ihn förmlich an und drehte mich mit dem Rücken zu ihm. Er fuhr sanft mit seinen Krallen darüber und nickte dann, als ich mich wieder umdrehte. "Sie sind heil, seht ihr und euere müssen jetzt auch versorgt werden" "Das tun sie von selbst, außerdem sind es keine großen Schmerzen" Ich seufzte merklich. Mann, war der stur und ziemlich ungesprächig, wenn er verletzt war. Vermutlich deshalb, weil er Schmerzen hatte und es vor allen anderen nicht zugeben wollte. Er sah wirklich zugerichtet aus, überall Blut und am Bauch die Hauptblutquelle. Ich stemmte meine Arme in die Hüften. "Wisst ihr was, es ist mir jetzt egal was ihr sagt ich versorge jetzt eure Wunden und damit basta und wenn ihr mir den Kopf abreißt" Er sah mich kühl an und war mit der Idee gar nicht einverstanden, doch wie gesagt, sollte er machen, was er wollte, mich schüchterte er jetzt nicht ein. Ich war bald seine Frau und dann würde auch ich ein paar Regeln aufstellen. Ich hatte nicht bemerkt, wie ich bei diesen Gedanken heimlich lächeln musste und wurde prompt von Sess angesprochen. "Wieso lachst du" "Nichts, nur so" "Du lügst schon wieder" "Ihr aber auch, ihr sagtet ihr habt keine großen Schmerzen, das war gelogen!" Er sagte daraufhin nichts mehr, ich erhob mich und grinste nochmals geheimnisvoll, ehe ich von anderen Frauen Desinfektionsmittel, Bandagen und Salben holte. Ich schlenderte mit dem Zeug wieder zu ihm hin und stellte es ab. "So und jetzt bleibt ruhig liegen, sonst wende diesmal ich Gewalt an" Auf einmal verzog auch er die Mundwinkel zu einem leichten Lächeln, als er dann wieder gequält die Augen schloss. Ich öffnete sein Oberteil und erschrak fast. Eine schrecklich tiefe Wunde klaffte in seinem Bauch, außerdem war sein rechter Arm ausgerenkt. Unzählige andere Schnitte oder Wunden prangten ebenfalls mir entgegen. Ich starrte unfassbar auf dieses Bild vor mir und wurde dann richtig wütend. Ich murmelte. "Ja ja, keine Schmerzen" Dann packte ich ihn an den Schultern und drückte ihn die Wand hinunter, weswegen er leicht irritiert und sauer die Augen wieder öffnete. Er knurrte und ich ebenfalls. "Ruhe und keine Widerrede" Ich blitzte ihn gefährlich an und machte mich erst an seine rechte Schulter dran, die total komisch Wegstand. Mit einem kräftigen Ruck brachte ich diese in die ursprüngliche Position. Sess knurrte nur leicht und spannte das Gesicht merklich an. Doch ich machte weiter. Ich zeigte jetzt wirklich kein Erbarmen mehr. Ich säuberte erst die Wunden mit ein wenig Wasser, sprühte dann das Desinfektionsmittel drüber, was ein mächtiges Zucken Sesshoumarus hervorrief. Doch immer noch sagte er kein Wort, stattdessen hatte er sich wieder ein wenig aufrecht gesetzt. Sanft drückte ich ihn wieder hinunter und legte seinen Kopf auf das fluffige Ding. Sein Gesicht war immer noch angespannt und in diesem Moment tat er mir wirklich Leid. Die Schmerzen mussten wirklich groß sein. Doch Selbstbeherrschung wurde ihm wahrscheinlich schon als kleines Kind eingetrümmert, anders konnte ich es mir nicht erklären. Denn bei diesen Schmerzen wäre ich nicht so cool und gelassen liegen geblieben und keinen Ton von mir gegeben. Insgeheim bewunderte ich ihn dafür, er war immer so stark, die Gelassenheit in Person und was war ich? Manchmal kam ich mir neben ihm richtig blöd vor, er wusste immer alles, jeder Schritt war durchdacht, während ich immer in Zweifeln blieb. So wie auch die Sache mit dem Kind. Ich hatte nicht bemerkt, wie Sesshoumaru mich anstarrte, während ich in meiner Gedankenwelt versunken war und die Wunden versorgte. Auf einmal spürte ich wie eine Hand über meinen Bauch strich. Ich sah nach unten und bemerkte Sess´ Hand. "Wie geht es dem Kind" Ich musste auf einmal wieder lachen. "Es ist genauso zäh wie ihr" Seine Hand ruhte immer noch auf meinem Bauch. "Die Prüfungen werden nicht einfach mit einem Kind im Bauch zu bewältigen sein" "Ich schaff das schon.....irgendwie" Er strich mir noch einmal sanft über den Bauch, obwohl er nur eine leichte Wölbung besaß, die man selbst so nicht richtig sehen konnte. Nur wenn ich das Oberteil hochzog und mich seitlich an einen Spiegel stellte, sah man einen leichten "Polsteransatz". Ich legte meine Hand auf die seinige und drückte sie leicht. "I´m strong" Ich hob um mein Gesagtes zu bekräftigen, meine beiden Arme hoch und bildete eine Kampfstellung. Er hingegen sah mich skeptisch an und machte ein gemischtes Gesicht zwischen Verständnislosigkeit und einem leichten Hauch von Neugier. "Bitte?" "Oh sorry, ich vergaß, wir sind hier im Mittelalter" "Sorry?" Ich seufzte und rollte genervt mit den Augen, eine Eigenschaft die ich eigentlich ablegen wollte, allerdings klappte das nicht, wie ich wieder mit Bravur feststellte. "Egal, auf jeden Fall lass ich mich nicht unterkriegen" Ich machte mich nun daran, ihm einen Verband umzulegen, als ich plötzlich stoppte. Meine Augenbraue zuckte merklich. "Senpai, ich kann auch eine andere Frau holen, die unter meinen Zügel euere Wunden verheilt" Das hatte wirklich gefruchtet, er hob langsam seinen Oberkörper, damit ich den Verband um ihn wickeln konnte. Dabei warf er mir einen kalten Blick zu und wahrscheinlich hätte er mir wirklich den Kopf abgerissen für meine Frechheit, aber ich war ja bald seine Frau und deswegen duldete er es wahrscheinlich. Ich verband ihn ordentlich und legte dann das ganze Zeug weg, damit es sich jemand anderer holen konnte, der Hilfe brauchte. "Na also, war doch gar nicht so schlimm und jetzt gehe ich auch, damit ihr auch euere Ruhe vor mir habt" Ich erhob mich und ging los. "Bleib" Mitten im Gehen blieb ich stehen und drehte mich zu ihm um. "Ruhe kann man auch zu zweit genießen" Hatte ich mich da etwa verhört? Erst war er so abweisend zu mir, was ich ja auch irgendwo verstehen konnte und jetzt forderte er mich auf hier zu bleiben. Also aus diesem Youkai wurde ich einfach nicht schlau. Langsam ging ich näher zu ihm hin und setzte mich neben ihn. Was ich nicht bemerkte, war dass ich mich in genau der selben Haltung neben ihn hinsetzte, sprich ein Bein angewinkelt, das andere ausgestreckt, wie er. Cleo, die ihren Freund suchte kam zu uns herüber und blieb einen guten Meter vor uns ruckartig stehen. Sie stemmte einen Arm seitlich an ihrer Hüfte ab und schüttelte lächelnd den Kopf. "Ihr habt nicht zufällig Kenta gesehen?" Wie aus einem Mund antworteten wir beide gleichzeitig "Nein" Sie musste plötzlich wieder lächeln. "Was ist?" fragte ich sie. "Ihr seid wirklich das perfekte Paar" Damit drehte sie sich um und erst jetzt erkannte ich den Sinn in ihren Worten, denn ich hatte erst jetzt bemerkt dass ich genauso wie Sess saß. Ich drehte meinen Kopf zur Seite, ebenfalls Sesshoumaru. Unsere Blicke trafen sich und wir beide mussten plötzlich lächeln. Er legte seinen Arm um meine Taille und zog mich näher zu sich. Mein Kopf lehnte an seiner Schulter. Während wir schweigend nebeneinander saßen, fühlte ich mich so geborgen. Sesshoumaru, ich, Rin und unser noch ungeborenes Kind. Wir waren jetzt schon eine kleine Familie, ich glaubte zu wissen, dass Sesshoumaru jetzt genauso dachte. Ich wusste nicht woher....ich spürte es einfach. War dies weibliche Intuition oder einfach nur unsere enge Verbindung? Ich wusste es nicht und wollte es auch gar nicht wissen. Denn ich war einfach nur glücklich in diesem Moment.....bald würden wir eine richtige Familie sein, bald würde alles vorbei sein. So das wars wie immer, ich bin kaputt und meine arme Beta-leserin auch, der ich soviel zumuten musste....sorry Schatz! Aber ohne dich wär ich einfach aufgeschmissen! Also, wer so lieb ist und mir jetzt ein Kommi hinterlässt, kann mit einem Special in dem nächsten Kappi rechnen ^-^ Bye Aoko_ Kapitel 25: Neue Freundschaften und lange Gespräche - Special - --------------------------------------------------------------- Weida geht's! Ich habe allen Kommischreibern, die mir ein Kommentar hinterlassen würden, ein Special versprochen und habe mein Wort nicht gebrochen...hier ist ein Special dabei, das werdet ihr noch früh genug finden, also keine Panik ^-^ Doch es ist mir auch bewusst, dass Geschmäcker unterschiedlich sind, also kann es durchaus vorkommen, dass es nicht jedem gefällt...doch jetzt möchte ich nix mehr verraten und hoffe, dass euch dieses Kapitel wieder gefällt! Schreibt mir dann euere Meinung zum Special ^-^ Enjoy reading! Noch etliche Zeit saßen ich und Sesshoumaru schweigend an der Wand und beobachteten was weiterhin geschah. Mir fiel auf einmal wieder ein was Kaname bezüglich Sess gesagt hatte. Er war nie an einer Partnerin interessiert. Die Gedanken schwirrten mir immer wieder durch den Kopf. Aus irgendeinem undefinierbaren Grund hatte es mich ein wenig zum überlegen gebracht. Wohlerzogene und hübsche Frauen hatte er abgelehnt, ich war doch auch nur eine einfache Frau...ok Prinzessin. Aber aus dem Grund war er doch nicht an mir interessiert. Wenn ich ihn fragen würde, hätte ihn wahrscheinlich wieder gekränkt, denn ich erinnerte mich wieder an die Stelle im Wald, da hatte ich auch Zweifel und er hatte mir gesagt, dass ich nicht so oft zweifeln sollte. "Über was denkst du so viel nach?" "Huch" Ich zuckte leicht, die Frage kam für mich völlig unerwartet, seine Stimme hatte mich überrascht. Ok, wenn ich jetzt ´Nichts´ sagte, dann würde er wieder sagen, dass ich log. Und etwas erfinden brauchte ich auch nicht, denn das würde er ebenso merken. Ich atmete laut ein und aus. "Ist schon ok" "Ich will es wissen" "Wieso denn?", meinte ich lächelnd. Es konnte ihm doch egal sein. "Weil ich wissen möchte, über was meine Gefährtin sich hier den Kopf zerbricht" Ich grinste ihn spitzbübisch an und setzte mich auf seinem Schoß ihm gegenüber hin. "Wisst ihr eigentlich, dass Leute die zu viel wissen, schneller sterben?" Ich zupfte an seinem Oberteil herum und sah ihn herausfordernd an. Er packte mein Kinn und zog es so schnell zu seinem Gesicht entgegen, dass ich mich erschrak. "Auch wenn dem so sei, will ich die Antwort wissen" Ich drehte gespielt eine Schnute und erholte mich erst mal von seiner hastigen Reaktion. "Hmh, versucht es doch aus meinen Augen zu lesen" Natürlich war das eine Herausforderung. Und er nahm sie an. Er drehte mein Gesicht in seiner Hand musternd herum und sah mir dann tief in die Augen. Ich wartete geduldig ab und konnte es mir nicht verkneifen, meine Mundwinkel zu einem fiesen Lächeln zu verziehen. "Nun?" "Du solltest lernen, deine Gefühle und Gedanken in Gegenwart eines Youkais zu verbergen...gekonnt zu verbergen", setzte er noch hinzu. Ich sah im ersten Moment richtig......geschockt aus. Wusste er etwa über was ich nachgedacht hatte? Er ließ mein Kinn los und meinte dann amüsiert und etwas gehässig "Deine Frage dürfte leicht zu beantworten sein.....ich brauche keine Partnerin die nur um ihren Stand zu erhöhen, mich heiraten will. Ist das Antwort genug?" Ich war echt baff. Wie hatte er das rausgefunden? Ich bewegte meinen Lippen um etwas zu sagen, war aber immer noch fassungslos und brachte nur ein komisches leises Krächzen heraus. Ich setzte zum zweiten Versuch an. "Woher...ich meine, wie habt ihr das wissen können?" Sesshoumaru lehnte sich bequemer an die Wand und sah dann wieder zu mir. "Ich hatte es schon gewusst, bevor ich dir überhaupt die Frage gestellt hatte, ich wollte lediglich deine Reaktion sehen....aber eines hast du jedenfalls schon gelernt, eine Lüge würde wirklich nichts bringen und ich möchte auch nicht dass du mich belügst" Seine ernste Stimme dabei ließ mich fast ein wenig Angst vor ihm haben...fast. Er wirkte ziemlich selbstsicher und ich musste in diesem Moment feststellen, dass ich noch nie einen solchen Mann wie ihn gesehen hatte. So ernst und so....wie beschrieb ich das am besten? Am ehesten würde noch das Wort "männlich" zutreffen. Ich war einfach nur unfähig etwas zu entgegnen. Eine Weile saß ich so da und staunte einfach nur, bis ich mich aus meiner Starre löste. Reue stieg in mir auf. Wie konnte ich nach all dem was er mir bewiesen hatte und was geschehen war immer noch solche Unsicherheit ihm gegenüber empfinden? Ich sollte mich wirklich schämen. Mein Gesicht senkte sich wieder dem Boden entgegen und die Stirnhaare fielen mir ins Gesicht. "Tut mir leid Senpai, ihr habt recht...es wird nicht mehr vorkommen" Ich meinte es jetzt wirklich ernst. Mochten andere sagen, was sie wollten, ich würde nicht mehr an ihm zweifeln. Ich spürte wie Sesshoumaru mich näher zu sich hinzog und mein Kinn anhob. Reue konnte er in meinen Augen sehen. Doch gleichzeitig fragte ich mich auch wie lange er das schon konnte, dieses Gedankenlesen. Unsicher sah ich ihn an. Seine Züge veränderten sich leicht, von dem ernsten zu dem normalen Gesichtsausdruck. "Seit du deine Kette nicht mehr hast, die Kette hat dich geschützt, jetzt aber nicht mehr" So war das also. Das würde ja noch eine tolle Zeit mit ihm als Gefährte werden. Und wieder hatte er meine Gedanken gelesen! "..du hast einen gewissen Reiz, der dich von allen anderen Frauen hervorhebt" fügte er weiter an. Jetzt sah ich aber wirklich dämlich drein. Wie sollte ich denn das jetzt interpretieren? "Der wäre?" "Diese Eigenschaft Frau zu sein ohne gleichzeitig die Regeln der Etikette zu beachten...die künstliche Frau zu spielen" Ich blickte plötzlich auf und sah ihn interessiert an In dem Moment fühlte ich mich richtig geehrt. War das wirklich wahr? Ich schenkte ihm ein ehrliches Lächeln. "Alles was den meisten Frauen beigebracht wurde ist Anstand, Benehmen und die Etikette...weiter nichts" "Ach und das ist euch zu wenig?", meinte ich mich gekünstelter Empörung. "Werde nicht frech" Ich streckte ihm die Zunge raus und wollte davonlaufen, als er mich packte und zu sich hinzog. "Hey loslassen" Er dachte gar nicht daran, sondern knurrte nur und ließ mich in seinen Armen zappeln. Sein Gesichtsausdruck gefiel mir gar nicht, er machte in dem Augenblick einen ziemlich arroganten Eindruck und schon von früher hatte ich jeden Typen der mir arrogant entgegenkam ins Gesicht gehauen. Doch in dem Fall ging das ja schlecht. Ich grummelte irgendwas vor mich hin und stand dann urplötzlich auf. "Ich gehe mich umziehen, sonst rutscht mir hier noch was raus und ich muss wieder büßen" "Dann tu das" "Tzz" Ich tat gespielt beleidigt und warf mein Haar über die Schulter. Als ich meinen Kopf ganz leicht zu ihm umdrehte, erkannte ich ein gehässiges aber zugleich amüsiertes Lächeln seinerseits. Sollte er doch! Pah! Ich streckte meine Haltung und hob mein Kopf und stolzierte erhobenen Hauptes durch die Reihen davon. Im Flur begegnete ich Cleo, die mit ihrem Freund ankam. "Hi ihr zwei" "Hi Aika", meinte Cleo und zwinkerte mir verschwörerisch zu. "Und wie geht's bei euch beiden?" "hmh, Sesshoumaru hat mich bestraft und ich bin jetzt davongelaufen" Natürlich entfiel allen beiden nicht der ironische Tonfall in meiner Stimme. Kenta sah mich ganz neugierig an und fragte dann. "Was war das für eine Strafe?" "Er hat mich gekitzelt, bis zum umfallen" "Uohhhh" Cleo verzog das Gesicht und warf mir einen mitleidigen Blick zu. "Und du bist ja auch noch so kitzelig, was hast du denn getan, dass er diese schweeere Strafe über dich verhangen hat?" Dabei betonte sie das Wort ´schwer´. "Naja, ich war ein wenig frech gewesen" "Soso frech...", meinte Kenta grübelnd. "...dabei hast du beim Tanz mit mir damals einen ordentlichen Eindruck gemacht" "Das trügt" meinte Cleo seufzend. "CLEO", rief ich empört. Sie lachte nur und zog mich mit Kenta mit. "Kommt ihr zwei wir gehen mal ein wenig an die frische Luft" "Hmh, frische Luft würde Sesshoumaru jetzt auch gut tun, ich glaube ich muss noch mal in die Höhle des Löwen" "Tja unsere liebe Aika, immer und um alle besorgt" "Wenigstens ist sie das" "KENTA", drohte Cleo diesmal. Er hob nur beschwichtigend die Hände und zog Cleo von mir fort. "Ich glaube, wir gehen jetzt mal, tschüs Aika" Damit schob er Cleo vor sich hin und dem Ausgang entgegen. Ich schüttelte nur lächelnd den Kopf, ging in unser gemeinsames Zimmer, zog mir einen neuen Kimono an und ging wieder in den großen Saal hinein und wie auch nicht anders zu erwarten zu Sess rüber. "Wollt ihr der Dame den Dienst erweisen und mit ihr draußen spazieren gehen?" Ich tat jetzt auf vornehm und wollte seine Reaktion einfach mal abwarten. Ich streckte elegant meine Hand nach ihm aus, damit er sie ergreifen sollte. Was er auch schließlich tat. "Nun, wenn es der Dame nicht allzu viele Umstände bereitet", war seine spöttische Antwort. Ich genoss dieses Spiel irgendwie. Also hakte ich mich bei ihm ein, und wir gingen dann aus dem Saal hinaus, dem Ausgang entgegen. Draußen wanderten auch schon andere Paare umher. Es war ein sonniger, warmer Tag und ideal für einen Spaziergang geschaffen. Man merkte die Spuren des gestrigen Kampfes kaum. Ich schleifte Sess in den nahegelegenen, kühlen Wald. Eine Weile gingen wir beide schweigend nebeneinander her und genossen die frische Luft, das Gezwitscher der Vögel und die ruhige Atmosphäre. Mir fiel Rin auf einmal ein. Wir waren schon länger als eine Woche hier und sie vermisste uns beide bestimmt. Außerdem fragte ich mich schon die ganze Zeit was mit Shiro passiert war. Er kreuzte auch nicht mehr auf. Aber ich beruhigte mich, wahrscheinlich war er in Sesshoumarus Schloss und spielte gerade mit Rin. "Senpai, wann werden wir abreisen?" Er verstand sofort. "Schätzungsweise morgen, länger können wir nicht bleiben" "Wieso nicht" "Du musst deine Prüfung noch ablegen, je länger die Schwangerschaft fortschreitet, desto schwerer ist es für dich" Ich hatte nun irgendwie Zweifel. Was war, wenn ich die Prüfung zwar bestand, aber gerade mal so und Sesshoumaru damit enttäuschte? "Gibt es eigentlich eine Grenze, die man schaffen muss?" "Je höher der Stand desto höher auch die Anforderungen" Ich wusste es. So ein Reinfall aber auch. Sess hielt plötzlich an und mich wunderte es leicht. "Was ist?" "Du solltest dir deswegen nicht allzu viele Gedanken machen" Ich wurde ein wenig verlegen. "Mhm...aber wenn ich´ s versau dann hab ich auch euch enttäuscht" Sein Blick wurde mit einem Mal entspannter und er fuhr mir mit dem Handrücken über meine Wange. "Du wirst mich nicht enttäuschen, ich werde auch nicht zu viel erwarten, die Rolle der Mutter ist wichtiger" Ich glaubte einfach nicht was ich da hörte. War das wirklich Sesshoumaru-sama, der Lord der westlichen Länderein? Meine Augen wurden ganz groß bei seiner Antwort und fingen an zu glänzen. Ehe ich mich versah, lief mir eine kleine Träne herunter. Sie wurde sanft von Sesshoumaru weggewischt. Dann zog er mich an sich. Er war so anders mir gegenüber geworden, ich hätte das am Anfang nie für möglich gehalten. Nie! Mich beruhigte es zutiefst, dass er nur für mich diese Seite aufbrachte. Ich war so froh, ich hätte die ganze Welt umarmen können. Als ich mich wieder beruhigt hatte, ließ er mich los und führte mich weiter. Wir gingen noch eine ganze Weile umher, ehe alle die sich draußen befanden in das Schloss gerufen wurden. Aus welchem Anlass auch immer! Drinnen angekommen standen wieder die Tische in langen Reihen beieinander und das Essen war serviert worden. Doch diesmal war etwas anders. Es standen viele Kerzenleuchter auf den Tischen Ich setzte mich diesmal mit Sess neben Yuri und ihrem Freund. "Hi ihr beiden", meinte Yuri fröhlich. "Hi Yuri und...." "Masaru", meinte ihr Freund lächelnd zu mir. "Ahja, nett das wir uns auch endlich kennen lernen" Ich musste neidlos feststellen wie gut die beiden zueinander passten. Er schien ein genauso ruhiges Gemüt wie Yuri zu besitzen. Meine Aufmerksamkeit wurde wieder auf Sess gelenkt, der mich fragte, auf was ich Lust hätte. Ich runzelte ein wenig die Stirn. "Eigentlich auf alles" Er sah mich für kurze Zeit länger als nötig an und wandte dann langsam den Kopf ab. Ich grinste leicht, hey ich war schwanger. Also hatte ich auch Hunger für zwei. Sesshoumaru gab mir dann einen vollbeladenen Teller wieder und sah mich für eine Weile wieder etwas komisch an. "Keine Sorge, euere Blicke sind unberechtigt, ich bin nur schwanger...nicht krank!", witzelte ich. "Ich merke es" Auch Yuri, die neben mir saß war einem Lachanfall nicht unweit. Uns zweien gegenüber setzten sich Kaori und Cleo schnell mit ihren beiden Freunden hin. Kaori machte mich sofort mit ihrem Begleiter bekannt. "So Aika, das hier ist Takuya" "Hallo, ich glaube, jetzt kennen wir uns alle gegenseitig" Er grinste etwas verschmitzt und reichte mir dann die Hand. "Ja jetzt sind wir nun vollzählig" ergänzte er mich Auch ihm schenkte ich ein Lächeln und begann zu Essen. "Sagt mal wie lange habt ihr eigentlich eure Freunde?" Kaori legte den Arm um Takuyas Schulter und zog ihn ruckartig zu sich, dabei grinste sie spitzbübisch. "Och Takuya und ich kennen uns schon seit einer Ewigkeit, nicht wahr Schatzi?" Dieser befreite sich erst mal ächzend aus ihrer Umklammerung und setzte sich wieder gerade hin. "Ja, das stimmt, ich hatte dich damals doch verletzt in einem Wald gefunden und gesund gepflegt, war das so?" "Stimmt genau", meinte Kaori zwinkernd. "Ahja...", gab ich von mir. "...und was ist mit dir Cleo?" Sie kaute auf einem Salatblatt herum und stupste Kenta an, damit dieser an ihrer Stelle erzählte. Ich sah ihn erwartungsvoll an. "Nunja, wir lernten uns ca. vor einem halben Jahr kennen, wie wir zusammenkamen ist echt komisch" Er legte eine kurze Pause ein und legte das Besteck weg. Hoho, die Geschichte würde also lang werden. "Eigentlich", fuhr er fort "waren ich und Cleo erbitterte Gegner gewesen und das nur deswegen weil ich sie einmal beim Baden in einer Quelle erwischt hatte....du kannst dir sicherlich vorstellen dass sie alles andere als angetan war, sie hatte gemeint ich würde spannen und warf gleich ihr Schwert nach mir" "Oho" machte ich. "Naja und dann hatten wir uns nach ein paar Tagen wieder unter einem ungünstigen Stern getroffen" Dabei wurde er ein wenig verlegen und rieb sich seinen Kopf. Cleo hatte sich ein weiteres Salatblatt in den Mund geschoben und blickte an dieser Stelle nicht sehr erfreut zu Kenta. "Ja, das kann man wohl sagen", mischte sie sich dann doch ein. "Ich hatte gerade gegen mehrere Youkai gekämpft und irgendwann mal eingesehen, dass es für mich allein zu viele waren....Kenta ist durch Zufall, wie er heute so schön berichtet auf mich gestoßen und hat mir geholfen, wenn auch unfreiwillig die Youkai zu besiegen. Natürlich war er stärker als ich gewesen und das hatte mich gewurmt, dadurch hatte ich aber neue Kraft bekommen und es entstand eine Art Wettkampf unter uns, wer mehr Youkais erledigen konnte.....er hatte gesiegt und ich war stinksauer und griff ihn letztendlich an" "Ja, das war damals wirklich nicht sehr nett von dir", tat Kenta nun beleidigt. Ich hörte jetzt mit wirklich größter Amüsant und Interesse zu. Cleo fuhr nun fort. "Tja, er hatte auch mich besiegt und ich lag auf dem Boden, das Schwert einige Meter entfernt von mir. Ich wollte mir diese Demütigung nicht gefallen lassen und sagte zu ihm dass er mich jetzt auch umbringen müsste, doch stattdessen hat er sein Schwert auch zur Seite geschmissen und hat mir seine Hand hingehalten und gemeint" Dabei räusperte sie sich. "Ich sei wirklich ein sehr schönes Mädchen und er würde es nicht übers Herz bringen mich umzubringen, mich stattdessen aber mal zu sich einladen wollen" Ich pfiff einmal vor Erstaunen und wurde mir aber sofort bewusst, dass das gerade sehr unanständig gewesen war. Denn Sesshoumaru drehte seinen Kopf in meine Richtung und blickte mich mahnend an. Ich stammelte ein kurzes "Tschuldigung" zusammen und wurde leicht rot. °Mensch Aika, reiß dich zusammen, wir sind hier immer noch im Schloss° Aber alle anderen fingen an zu lachen. Schließlich stimmte ich auch ein. Dann als wir uns endlich wieder beruhigten, faltete Cleo ihre Hände zusammen. "Tja, so nahm unsere Liebe ihren Lauf" "Soso, wirklich ne interessante Story, muss ich schon sagen" Jetzt räusperte sich auch Masaru. Er war nun dran mit erzählen. "Ich und Yuri sind nun seit über 5 Jahren zusammen und kennen gelernt hatten wir uns unter einem Kirschblütenbaum" Yuri nickte zustimmend. "Ja, ich war damals ziemlich verzweifelt, denn ich wurde jemand anderem versprochen, meine Eltern die nun auch schon nicht mehr leben, genauso wie deine Aika, hatten mich damals einem reichen Youkai versprochen, ich fand ihn ziemlich hässlich als ich ihn das erste Mal sah und lief weg. An dem Kirschblütenbaum hatte ich mich niedergelassen und geweint. Da kam dann Masaru vorbei und hatte mich gesichtet. Es war wortwörtlich Liebe auf den ersten Blick" Masaru musste plötzlich lachen. "Ja, ich kann mich noch ganz gut erinnern, wie das Gesicht deiner Eltern ausgesehen hat, als du mich ihnen vorgestellt hast" Auch Yuri kicherte nun leicht amüsiert. "Ohja, ihnen Stand der Schock haushoch ins Gesicht geschrieben, sie wollten dass ich diesen reichen youkai heirate statt einen einfachen Schwertkämpfer, aber ich sagte ihnen dass ich mich eher umbringen würde als ihn zu heiraten...ich glaube das hat sie ganz schön geschockt, jedenfalls haben sie die Verlobung gelöst" "Und nun seid ihr zwei glücklich zusammen", fügte ich grinsend hinzu. "Genau", meinte Masaru und gab Yuri einen flüchtigen Kuss. Es kehrte dann allmählich wieder Ruhe unter uns ein und jeder beschäftigte sich dann mit seinem Essen. Bis Kaori auf einmal einfiel, dass ich noch gar nicht an der Reihe war. "Hey ich glaube wir haben da jemanden vergessen Leute, Aika hat uns ihre Story ja noch gar nicht erzählt" Ich verschluckte mich an meinem Essen und hustete ein paar Mal kräftig. "Stimmt", meinte dann auch Cleo mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Nun mal raus mit der Sprache", entschied Yuri. Ich beruhigte mich wieder soweit, dass mein Gesicht endlich wieder die normale Farbe annahm und nicht mehr rot vor lauter Husten war und schluckte mein Essen hastig herunter. "Ihr wisst sie doch schon längst" Cleo tat ziemlich unwissend und auch Kaori und Yuri blickten nichtswissend drein. "Ich weiß nicht wovon du sprichst", tat Kaori gespielt unschuldig und zuckte die Schultern. Ich verdrehte leicht säuerlich die Augen und schielte dann mal kurz und "unauffällig" zu Sess, wobei unauffällig nicht der korrekte Ausdruck dafür war. Natürlich hatte Sesshoumaru meinen Blick gesehen, auch wenn er mich dabei nicht angesehen hatte. Ich seufzte. Was blieb mir eigentlich für eine Wahl? "Also gut, ich wurde von Sesshoumaru entführt und er behielt mich dann im Schloss" Kaori hatte die Ellbogen auf den Tisch gestützt und spielte mit einer Weintraube in ihrem Mund herum. "Ja und weiter?", meinte sie in brennender Neugier. "Da hat alles erst angefangen, ich hasste ihn, er mich, ich wollte fliehen, er hat mich gefangen, ich wollte ihn dafür umbringen, er mich auch und und und.....so richtige Freundschaft eben" "Wieso wenn er dich gehasst hat, hat er dich im Schloss behalten?" Das schien Yuri eigentlich nicht richtig einleuchten zu wollen. Sesshoumaru hörte still zu und warf mir nur einmal einen undeutbaren Blick zu. "Tja, ich schätze ich war so eine Art Spielball" Yuri war entsetzt und ließ fast ihre Gabel fallen, mit der sie sich gerade eine Weintraube gabeln wollte. "Schau nicht so, du wolltest es wissen" "Tz, das ist echt unglaublich, und was sagt dein "jetziger" Gefährte dazu?" Sie sah Sess herausfordernd an, er blickte sie kurz an und sagte dann. "Es stimmt" Jetzt fiel allen drein so richtig die Klappe herunter und diesmal ließ Yuri ihre Gabel wirklich fallen. Sie sah abschätzend mich und Sesshoumaru an. "Und dich lässt das völlig kalt Aika? Er bestätigt es auch noch!" "Soll ich ihm dafür jetzt eine überbraten?" Bei diesem Satz hielt nun Sesshoumaru in seiner Bewegung inne und sah mich leicht gefährlich an. "Ich weiß ich weiß, ich soll nicht so frech sein." fügte ich gleich rasch hinzu und hob entschuldigend die Hände. "Das will ich hoffen", gab dieser etwas spitz zurück. Ich schluckte nervös. Langsam sollte ich dieses Gespräch wirklich beenden. Cleo verdrehte gelangweilt die Augen. Sie ließ ihr Besteck liegen und meinte dann sich etwas zu mir und Yuri vorbückend "Mal ehrlich, ohne dein Gefährte jetzt kritisieren zu wollen, aber ich hätte es mit ihm nicht mal eine Stunde ausgehalten" Ich lachte leicht. "Ohja..." mischte Kaori auch noch mit "...ich musste mit ihm tanzen, ich hab förmlich die Hundertstel der Sekunden gezählt, wann das vorbei sein würde" "Vorsicht nicht so laut, Sesshoumaru hat das mitgehört" deutete ich ihr. "Ich weiß, trotzdem hier wird doch noch ein wenig Courage da sein um seine Meinung zu sagen" verteidigte Cleo Kaori. Diese schaltete sich wieder ein. "Jaja, uns sollte das ja nichts neues sein, in Sachen Jungs war Aika schon immer verdreht, wie viele Verehrer hatte sie gehabt und die waren so liebe Kerle...aber nein die waren nicht gut genug, stattdessen hast du immer unserm strengen Physiklehrer schöne Augen gemacht" Bei diesem Satz drehten sich alle Köpfe zu mir hin. Sogar Sesshoumaru. Ein Hauch der Verwunderung lag in seinen Augen. Ich geriet ins Schwitzen. "Jetzt übertreibst du aber wirklich Kaori, ich hab ihm doch nicht schöne Augen gemacht" "Du hast den ganzen Tag von ihm geschwärmt, ich hab´s gesehen er hat dir sogar einmal eine falsche Note draufgeschrieben obwohl du eigentlich die schlechtere bekommen solltest" Ich war wirklich baff. Wann war denn das? "Häää? Spinnst du jetzt Kaori?" Sie verschränkte die Arme und lehnte sich zurück. Ich zog zusehends Sesshoumarus Aufmerksamkeit auf mich. Das war gar nicht gut. "Tu ich nicht, so war es doch Cleo?" "Ja so war das", setzte sie bei. "Und wann bitteschön?", meinte ich schnippisch. "Ist schon ´ne Weile her, auf jeden Fall war es nicht zu übersehen dass du ihn gemocht hast und du einer seiner liebsten Schülerinnen warst, wie willst du dir dann erklären, dass du in Physik immer die Beste warst, obwohl du in Mathe eine unübertreffbare Niete warst?" Kaori übertrieb es jetzt wirklich. Meine Mundwinkel fingen schon langsam an zu zucken. Das waren ja Unterstellungen! "Es tut mir wirklich leid wenn ich dich in deiner schön zusammengelegten Theorie unterbrechen muss, aber Physik ist ein Fach wo man hauptsächlich auswendig lernen und nicht rechnen muss, ok die paar mal wo es was zu rechnen gab, war halt mal ein Glückstreffer, dass ich´s gekonnt habe" "Sicher", meinte diese sarkastisch. Ich sah sie etwas scharf an. "Außerdem weiß ich nicht was dies alles zur Sache tut oder auf was du da jetzt hinaus willst" Yuri sah dass es langsam in einem Streit ausarten würde und ging dazwischen. "Hey ihr zwei jetzt beruhigt euch mal wieder, du solltest dich schämen Kaori, weil du damit angefangen hast und du Aika weil du immer so hitzig reagierst" Sofort verstummten wir zwei und sahen verlegen auf unsere Finger. Unsere Blicke trafen sich ganz kurz und wir mussten beide anfangen zu lachen. Schon wieder wurden wir schief von der Seite angesehen. Ich reichte ihr die Hand. "Friede, Freunde, Eierkuchen?" "Jep", sie schlug ein. Damit war die Sache gegessen und ich wollte wieder weiter essen, da ich noch fast nichts angerührt hatte, als Cleo wieder in die Quere kam. "Oh wir sind jetzt aber vom Thema abgekommen, was passierte denn nachdem ihr euch so gehasst habt Aika?" Ich wusste es! Mensch ich hätte sie dafür erwürgen können. "Also wir sind uns irgendwann mal näher gekommen und tada...wir sind verlobt, schöne Story nicht?" Cleo blickte erst etwas verstört drein und schmollte dann. "Och menno" "Schluss basta aus! Ich will endlich in Ruhe essen, mein Magen frisst mich gleich auf!" Endlich verstummten alle und ich konnte in Ruhe mein Essen genießen. Natürlich nicht eine Sekunde unbeobachtet von meinem baldigen Gefährten. Ohne weiteren Grund fiel mir plötzlich wieder unser voriger Kampf ein. "Ach ja, ich wollte mich noch bei euch allen entschuldigen, wegen meiner fast schief gegangenen Attacke" Cleo winkte ab. "Schon vergessen" Sie lächelte mir kauend zu und ich musste ebenfalls lächeln. "Ich dachte schon, ich müsste mir um dich Sorgen machen", mischte sich wiedereinmal Kaori ein. "Wie meinst du das?" Ich sah sie neugierig und auch unwissend an. Wieso Sorgen? "Naja dieser Koloss hatte es ja ganz schön auf dich abgesehen, ich dachte jeden Moment als euere Schwerter aufeinander klirrten, dass er deins und dich gleich mit zerschneiden würde...." "..was auch fast so gewesen wäre", fügte ich ernst hinzu. Ich musste plötzlich losprusten und sah zu Yuri hinüber. "Aber du Yuri hast echt die beste Show abgezogen, was habt ihr denn für ein Spiel gespielt?" Sie wurde etwas verlegen und Masaru sah sie fragend an. "Naja weißt du wir haben uns eben in der Menge gefunden und spielten eben ein wenig, ein Spiel auf Leben und Tod..." "...und du hast gesiegt?", fragte ich sie. Sie strahlte über beide Ohren. "Natürlich, er hätte mir das Wasser niemals reichen können, er kann vielleicht noch einen Pfeil abschießen, aber die richtige Schießtechnik hat er nie gelernt" Masaru sah sie amüsiert an und zog sie dann etwas zu sich. "Sie ist halt die beste im Bogenschschützin" Plötzlich meinte Cleo in die scherzende Atmosphäre hinein "Soll ich euch mal was sagen?" "Schieß los", mampfte Kaori mit vollem Mund und kassierte sich einen mahnenden Blick und einen Rippenstoß von Takuya ein. Man sprach nicht mit vollem Mund. "Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben richtig Angst gehabt" Plötzlich wurden wir alle vier schlagartig ruhig und blickten uns ernsthaft in die Augen. "Ich auch", nuschelte Yuri. Auch ich und Kaori nickten. Ich fuhr mir durch die Haare und seuzfte. Ja ich hatte auch Angst gehabt, die Angst war nicht zu vergleichen mit der Angst wie damals als Ruichi mich gefangen hatte oder als ich fast vergewaltigt wurde. Nein, es war viel mehr die Angst das wichtigste und liebste in seinem Leben zu verlieren. In meinem Fall waren das zwei Personen. Sesshoumaru und das Kind, Rin ja sogar Jaken, Shiro und alle meine Freunde! Ich hatte keine Angst gehabt zu sterben, aber ich hatte wahnsinnige Angst um mein Kind und Sess, der damals so schrecklich ausgesehen hatte. Ohne es zu merken, legte ich die Hand um meinen Bauch. Kaori hatte auch ihren Blick gesenkt, als sie meinte "Wisst ihr was? Und das meine ich jetzt ohne jeglichen Hochmut....wir können Stolz auf uns sein!" Ich sah sie an. Sie weinte ja fast. Was war denn nur mit ihr los? So gefühlsvoll kannte ich sie ja gar nicht. Auch Cleo hatte feuchte Augen und Yuri wischte sich über die ihre. Ich rieb mir schniefend die Nase. Ja, wir hatten ohne Rücksicht auf uns die stärkste Angst unseres Lebens überwunden. Nämlich die, alles zu riskieren und dabei zu wissen, gleichzeitig alles zu verlieren. Von uns hatte alles abgehangen und wir hatten gesiegt. Nur darum weil wir uns so gut verstanden, weil wir wussten was zu tun war....und weil wir stark waren. Und in diesem Moment glaube ich ging den andern drein genau der selbe Gedanke durch den Kopf, wir wussten alle instinktiv was Kaori mit dieser Aussage sagen wollte. Unsere Männer sahen sich alle mitfühlend an, ich schätze, sie konnten es sich erahnen, was sich draußen abgespielt hatte. "Wisst ihr was?" gabelte Kaori wieder ein neues Thema an. "Was", fragten wir alle drei gleichzeitig. "Wir sollten mal wieder zu viert eine Band sein...hier im Mittelalter" "Ohja", stimmte Cleo freudig ein. "Cleo du hast ja ein Radio da, oder?" warf Yuri ein. "Mhm" Yuri klatschte freudig in die Hände. "Prima, ich hätte da schon eine super Idee....was haltet ihr davon wenn Hintergrundmusik vom Radio des Songs läuft und wir dazu singen, hast du ein Karaokesong drauf?" "Ja, ich hab mehrere, du weißt doch dass Yura immer die Musik von unseren Auftritten in Karaoke auch zugeschnitten hat" "Spitze" "Halt", warf ich eilig ein. Yuri sah mich ein wenig erschrocken an. "Was ist denn Aika?" "Diesmal noch nicht.....wir sollten ein Lied für all diejenigen spielen, die gestorben sind und ihnen dafür danken....all diejenigen die beschützten um letzen Endes selbst zu sterben....Ray... die Männer dieses Schlosses, auch die Frauen, was haltet ihr davon?" Cleo war richtig gerührt und Yuri hatte wieder Tränen in den Augen. Kaori war stattdessen richtig happy geworden. Die Aussicht auf Musik stimmte uns wohl alle gleich wieder heiter. Ich vermisste die Musik so sehr. Kenta verstand nicht so recht wovon wir hier sprachen und auch alle anderen Männer, außer Sesshoumaru blickten irgendwie unverständlich drein. "Was ist eine Band?", meinte dann Masaru nach einiger Zeit. Yuri zwinkerte ihm zu. "Wird noch nicht verraten, ihr werde schon sehen" Er und Kenta tauschten ratlose Blicke aus und beide zuckten dann mit den Schultern. Ich lächelte leicht. Endlich konnte ich mich bei all denjenigen bedanken, die mir mal wichtig waren. "Sagt mal was haltet ihr von dem Song ´The way we are at the sound?" "Oh ja, das ist perfekt" Dabei sprang Yuri vom Stuhl auf und legte einen entschlossenen Blick auf. Auch Cleo erhob sich. Kaori und ich dann ebenfalls. Wir legten die Hände übereinander. Wir waren ein richtiges Team. Alle anderen Tischgäste sahen uns unverständlich und komisch an. Doch ich hatte schon einen Plan. Kimiko erhob sich letztendlich auch von ihrem Platz. "Habt ihr uns etwas mitzuteilen Mädchen?" Ihr gutmütiges Lächeln erinnerte mich für eine Sekunde unwillkürlich an meine Mutter, so ähnlich hatte sie auch gelächelt. "Ja", antwortete ich. ----------------------------------------------------------------- Er musste zugeben, er hatte sich um seine Gefährtin große Sorgen gemacht, zumal sie auch noch schwanger war. Als sie ihm diesen letzten leidvollen Blick zuwarf, hatte es ihn mehr getroffen als er angenommen hatte. Wie schaffte es diese Frau immer wieder ihn so aus seinem schon seit Jahrhundert festgelegtem Konzept herauszubringen? Sie gingen zu viert nach draußen und in den nächsten Minuten sah und hörte man gar nichts mehr, dann plötzlich eine immer größer werdende Aura und eine Energie unvorstellbaren Ausmaßes! Von welcher Seite kam diese Energie? Auch die anderen Männer in diesem Raum schienen die sich anbahnende Katastrophe zu spüren. Kenta, Cleos Gefährte stützte sich keuchend auf und ging mehr schlecht als recht zur Tür. Er hatte den ersten Schritt getan, weiter Männer folgten ihm, die noch nicht gefallen waren, auch er Sesshoumaru. Der Marsch zog sich schleppend dahin, keiner war verschont geblieben und hatte unzählige Wunden am Körper, sowie an Kraft verloren. Dann als sie endlich draußen ankamen, sah er seine Gefährtin am Boden liegen und am gesamten Rücken bluten. Sein Blick schweifte aus, er sah ihre beide Freundinnen, die das Gesicht schmerzverzerrt hatten und an einem Baum lehnten. Er ging langsamen Schrittes zu seiner Gefährtin hinüber. Ihre Hand berührte seinen Fuß und sie hob langsam ihr Gesicht. Ihre Augen verzeichneten ihre Schmerzen. Er bückte sich zu ihr herunter und stand ihr bei, solange bis sie weggetragen wurde. Er hätte fast die Kontrolle verloren, als zwei Frauen zuerst ihn statt sie versorgen wollten. Er hingegen ging kurz darauf in den großen Saal hinüber und setzte sich in ein Eck. Um ihn herum entstand ein rießiger Verarztungsraum. Dann plötzlich stand sie nach etlichen Minuten wieder in der Tür und suchte ihn. Sie brauchte nicht lange da hatte sie ihn schon ausfindig gemacht und kam langsam zu ihm her. Sie wollte ihn verarzten, als ob er das nötig hätte, seine Wunden würden auch so wieder verheilen. Er brauchte lediglich Ruhe. Aber was ihn verwunderte, sie fragte sich etwas. Er wusste worüber sie nachdachte. Wahrscheinlich hatte ihr jemand wieder erklärt, wie ungewöhnlich es für ihn Sesshoumaru war, dass er Interesse an einer Frau zeigte. Er musste sich aber eingestehen, er wäre wirklich dumm gewesen, täte er dies nicht. Er hatte ihr sogar die Frage beantwortet, was er so an ihr schätzte und er sah sofort dass es sie reute, zweifelte sie schon das zweite Mal an seiner Entscheidung. Sie war sehr lernfähig und so ganz anders als die Frauen aus dieser Zeit. Sie war selbstständig, er brauchte sie nicht so zu schützen wie andere es nötig hätten, sie war stark und hatte Ausdauer. Außerdem entsprach ihr Charakter genau seinen Ansprüchen. Er konnte es nicht erklären, aber sie hatte etwas an sich, dass ihn so zu ihr hinzog. Ein Gefühl das ihm gar nicht bekannt war, er war nie an einer Partnerin interessiert, er wusste wie Frauen aus dieser Zeit erzogen wurden. Schon vor langer Zeit hatte er aufgegeben sich eine richtige Gefährtin zu suchen, es gab schlichtweg keine die ihm entsprach. Doch dann fiel sie so plötzlich in sein Leben, brachte alles durcheinander. Am Anfang hatte er das aufkeimende Gefühl der Zuneigung und der Besorgnis ihr gegenüber nicht einordnen können, doch es blieb nicht dabei. Bis er sich selbst eingestehen musste, dass sie ihm nicht unbedeutend war. Es war nicht das gleiche Gefühl wie bei Rin, er hatte sie aufgenommen, wie eine Tochter behandelt, die Besorgnis, die er ihr gegenüber hatte, war anders gewesen als bei seiner Gefährtin. Unwillkürlich blickte er zu ihr hin. Er wusste noch ganz genau welche Angst sie anfänglich aufwies, welche Vergangenheit sie durchgemacht hatte. Und trotzdem vertraute sie ihm blindlings. Als er in dieser Ecke, verletzt gesessen hatte, hatte sie sich seiner angenommen. Sie wusste ganz genau wie weit sie gehen konnte ohne ihn zu erzürnen, doch er konnte auch ihr nie lange böse sein. Ihre Art ließ es für ihn nicht zu. Und jetzt an diesem Tisch hatte er alles erfahren was sich draußen abgespielt hatte, während er hier mit den anderen Männer verletzt gelegen hatte. Sie hatten jetzt wieder vor zu singen. Auch er fand die Idee angemessen den Toten einen letzten Dankeszug zu erweisen. Wiedereinmal wunderte er sich über ihre Hilfsbereitschaft und ihren Anstand. Er war gespannt, was sie diesmal singen würden. Doch in ein paar Sekunden würde er es erfahren. -------------------------------------------------------------- Wir gingen alle zur Königin hin und stellten uns neben sie. "Darf ich etwas verlauten lassen euer Majestät?" Sie machte eine einladende Geste und bekräftigte sie mit einem Lächeln. Wir vier drehten uns den Tischgästen zu und Cleo räusperte sich lautstark um die Aufmerksamkeit noch mehr auf uns zu lenken. "Wie ihr wisst haben wir viele Leute verloren, Männer sowie Frauen, sie alle haben für uns gekämpft und den Kampf verloren. Nun möchten wir vier ihnen einen letzten Dank überbringen....ich hoffe sie alle teilen die Meinung mit uns." Beifall erfüllte die nächsten Sekunden, ich wusste es. Sie stimmten uns also zu. Als sich das Geklatsche wieder legte, fuhr Kaori fort. "Wir hatten uns gedacht, dass sie alle mal unsere Musik kennen lernen sollten und eine andere Sprache, sie alle werden sie wahrscheinlich größtenteils nicht verstehen, dennoch wollen wir bekräftigen, dass wir sie in erster Linie für die Verstorbenen singen wollen" Wieder Beifall. Diesmal legte er sich aber schneller, denn Kaori räusperte sich nun. "Wir haben uns für ein eher ruhiges Lied entschlossen, dass ihnen allen bestimmt gefallen wird, jedoch brauchen wir dafür ein wenig Unterstützung....wäre es möglich wenn wir zwei Gitarren und ein Klavier in diesen Raum bringen lassen könnten? (Ich habe keine Ahnung ob es diese Instrumente damals gegeben hat, wenn nicht erfinde ich es jetzt einfach. ^^)" Sofort befahl die Königin 4 Wachen in den Saal, die den Auftrag sofort ausführten und nach etwa 10 Minuten standen ein Klavier und zwei Gitarren in dem Raum. Ich ging gleich hinüber und testete ob es vom Klang her gestimmt war und es passte perfekt. Yuri blieb als einzige noch vorne stehen, was wollte sie denn noch? "Als letztes möchte ich noch beifügen, dass sie für jedes Opfer, dass ihnen wert war und das sie verloren hatten eine Kerze auf dem Tisch anzünden, da es schon ein wenig dunkel wird, wird es richtig schön aussehen" Wir drei dahinten wunderten uns ein wenig, hielten es aber im Nachhinein als eine wundervolle Idee! Dann ging Yuri zu uns nach hinten und setzte sich neben mich an das Klavier. Wir spielten das Stück mit vier Händen, während Kaori und Cleo den leiseren Part der Gittaren übernehmen sollten. Es ging also los! Ich gab mit einem Kopfnicken den leisen Anfang. ************************************************************** Anmerkung von mir: Wer sich das Lied anhören will, klickt bitte auf diesen Link hier, kopiert ihn und fügt ihn in einem anderen geöffneten Fenster in der Adressleiste ein und drückt auf Enter. Es müsste sich nach richtiger Vorgehensweise ein Mediaplayerfenster öffnen! Bitte beachten, ein neues Fenster sonst schließt sich diese Seite! Dreht die Musik ruhig laut auf, ich finde sie ist wirklich schön und passt gut dazu! Aikas Stimme habe ich mir ein wenig sanfter vorgestellt, hier muss also euere Fantasier her, doch ansonsten bleibt alles gleich! Ich wollte einfach mal, dass ihr das Lied hört. Hier also der Link: http://www.mp3fanatic.com/dl/33228/The%20way%20we%20are%20at%20the%20sound%20republic.mp3 Bitte zurücklehnen und entspannen! ************************************************************** Und tatsächlich. Als wir begannen zu spielen fingen etliche an ein paar Kerzen anzuzünden. Mit der Zeit wurden es immer mehr! Während ich den oberen Teil der Klavierbegleitung spielte und gleichzeitig sang, spielte Kaori und Cleo ihren Teil mit der Gitarre. Yuri spielte den unteren Part des Klavierstücks, wir spielten mit vier Händen, wie man es in der Fachsprache ausdrückte. Dazu sang Yuri manchmal den unteren Part der Stimme. Es war eine richtig gemütliche Atmosphäre. Alle Augenpaare starrten stumm auf uns vier. Mein Blick huschte während einer kleinen Partpause zu Sesshoumaru. Unsere Blicke trafen sich kurz, ehe ich mich wieder dem Gesang zuwandte und weiter Klavier spielte. Doch es war nicht zu übersehen gewesen, dass ihm das Lied wirklich gefiel. Er wirkte entspannt. Auch die anderen lauschten still und wagten kaum zu atmen. Dieses Lied konnten wir wirklich in und auswendig, jeder von uns konnte es auswendig. Wir hatten es damals auch gespielt als mein Vater gestorben war, mein Erziehungsvater. Das war sozusagen eines unserer ersten Lieder gewesen. Bei einem Part hatten ich und Yuri uns kurz angesehen und gelächelt, das Lied verband uns alle innerlich. Ich konnte förmlich fühlen, was in den anderen vorging. Dann spielte Yuri den letzten Abschnitt und ich sang den letzten Teil. Der Beifall danach war wirklich atemberaubend. Aus den Augenwinkeln erkannte ich wie Yuri sich eine Träne aus den Augen wischte und mich dann lächelnd mit einem Arm umarmte. Cleo schlug kameradschaftlich in Kaoris Hand, ehe auch sich die beiden kurz umarmten. Wir waren froh, dass es alle so gut aufgenommen hatten und waren auch stolz auf unsere Leistung. Kaori und Cleo stellten sich neben mich und Yuri hin und gemeinsam verbeugten wir uns leicht. Immer noch klatschte die Menge. Ich sah wie Kimiko sich von ihrem Platz erhob und uns entgegenkam. "Das war wirklich wunderschön, ich glaube auch das Publikum hat so etwas schönes noch nie gehört" Wir lachten und freuten uns zusammen. Mittlerweile wurde alles ruhig um unser Gespräch zu verfolgen. "Was war das für eine Sprache?" "Englisch", antwortete Kaori und kam mir zuvor. Ich fügte noch bei "In unserer Zeit wird diese Sprache in jedem Land unterrichtet, damit es eine gemeinsam Sprache gibt, mit der sich alle verständigen können" "So? Das ist aber praktisch" Wir nickten. "Ich muss auch wirklich sagen, dass ihr äußerst gut gespielt habt, so gut wie ihr hat nicht mal unser Tanzorchester gespielt" Wir vier sahen uns untereinander stolz an. Kimiko wandte sich mir zu. "Du hast wirklich eine sehr schöne Stimme Aika, genauso wie du Yuri, ihr zwei habt ja richtig harmonisch gesungen" Dann an Kaori und Cleo gewandt. "Und ich glaube ich könnte meine Orchesterleute bei euerer talentvollen Instrumentenbegleitung entlassen, ihr wart großartig, kein Wunder dass eueren Männern fast der Mund aufgeklappt wäre" "Jetzt übertreibt ihr aber Hoheit", scherzte Yuri amüsiert, wobei sie doch neugierig zu Masaru rüberblickte. Nach einer Weile gingen wir wieder auf unsere Plätze. Das erste was ich tat war Sesshoumaru fragen. "Und Senpai wie hat der Song euch gefallen?" Er nickte kurz und legte dann eine Hand auf meine Schulter und rückte mich näher zu ihm hin. Die Begleiter von den andern dreien hatten ihre Klappe ganz weit offen. Kenta fand als erster wieder die Sprache. "Das war definitiv das Schönste was ich in meinem ganzen Leben gehört habe, ich dachte ich träume...hast du deine Stimme mit dem Löffel gefressen Aika?" Ich wurde ein wenig rot. "Nein natürlich nicht, ich habe dafür Übung gebraucht" "Übung?" fragte Masaru. "Ja...wir waren in unserer Zeit richtig berühmt an unserer Schule und im Umfeld. Wir waren eine Band" "Jetzt erklärt mir mal was eine ´Band´ ist" fragte Masaru schon ganz ungeduldig. Yuri übernahm die Erklärung schließlich für mich. "Was Aika damit sagen will....es gibt Leute die selbst Musikstücke schreiben, in Gruppen oder wie auch immer und diese dann mit Musikinstrumenten ausvariieren oder begleiten" "Jep" schloss ich noch ab. Kaori, die bis jetzt noch kein Ton von sich gegeben hatte, mischte sich jetzt wieder dazu. "Dabei musst du beachten, dass diese Instrumente anders sind als in dieser Zeit, natürlich gibt es auch bei uns Gitarren, Klaviere etc., aber in unserer Zeit unterstützt sehr viel Technik den Gesang" "Aha" meinte Masaru. Obwohl man ihm deutlich ansah, dass er das auch nicht so richtig verstand. "Am besten ist es, wenn ihr mal in unsere Zeit kommt und euch davon ein Bild macht" schloss Cleo ab. Mit diesem Satz hatte keiner von uns gerechnet und schlagartig wurde es still unter uns. Alle waren sich der schrecklichen Erkenntnis bewusst. Jeder hatte seit ich meine Kette an den Bestimmungsort gebracht hatte, seine Kette verloren und jetzt gab es keine Verbindung mehr. "Cleo, sag mal hast du noch die Haare von Aikas Mutter?" fragte Yuri auf einmal hoffnungsvoll. Diese wirkte erst völlig überrumpelt von der Frage, sammelte sich aber wieder. "Ja, schon...wieso denn?" Plötzlich erhellten sich die Gesichtsausdrücke von Yuri und Kaori schlagartig. "Du hast sie noch? Wieso sagst du das erst jetzt?" "Ich brachte es nicht fertig sie wegzuschmeißen, vielleicht brauchen wir sie ja noch mal für eine Reise in die Neuzeit" Sie zwinkerte schelmisch. Plötzlich zuckte Yuris Augenbraue wieder so gefährlich, genauso wie damals als sie Kaoris Haare frisiert hatte. "UND WIESO WISSEN WIR DAVON NICHTS CLEO?" "Ihr habt mich nie gefragt", antwortete diese abwehrend. "Ist doch jetzt egal", meinte ich. "Wir haben die Türe noch offen, ich schlage vor wir teilen und die Haarstränen und bewahren sie auf" Wir alle drei nickten. Danach wurde noch kräftig unser Sieg gefeiert und wir wurden von der Königin für unsere Leistung ausgezeichnet. Der Abend war lang und die Feier auch. Um 12 Uhr verabschiedeten wir uns von allen. Jeder würde am frühen Morgen seines Weges gehen. Also musste ich noch viele Hände schütteln und Grüße aussprechen, was auf Dauer ziemlich anstrengend war. Sesshoumaru sah man natürlich wie fast immer nichts an. Zum Schluss ging ich noch mal zu Kimiko und Minako und drückte beide noch ganz herzlich. "Du sollst wissen dass wir dich und deine Freundinnen nicht vergessen werden" sagte Kimiko. "Danke, ich weiß" "Wir sind doch sicherlich zu euerer Hochzeit eingeladen oder Aika?" "Sicher Minako, ihr dürft dann alle kommen" Sie lächelte und ich umarmte auch sie ein letztes Mal. "Machts gut und danke für alles" "Wir haben zu danken Aika" widersprach Kimiko. Sesshoumaru war plötzlich an meiner Seite aufgetaucht und verabschiedete sich wie es sich für ihn ziemte bei Kimiko, wobei er Minako auch einmal kurz ansah. Diese wirkte daraufhin fast glücklich. Dann reichte mir Sesshoumaru seinen Arm und ich nahm ihn dankend an, ein letztes Mal drehte ich mich zu den zweien um und winkte, bevor wir den dunklen Gang entlangschritten. Es war Nacht geworden und wir vier saßen im Zimmer und machten uns Bettfertig, naja fast alle...wir nicht. Kaori ging zum Fenster und stützte sich mit dem Ellbögen dort ab. "Das ist unsere letzte Nacht hier" Yuri seufzte daraufhin und Cleo nickte zustimmend. Ich hatte eine Frage. "Wohin werdet ihr dann gehen?" "Wir?" Kaori drehte sich um und lehnte jetzt mit dem Rücken am Fenster. "Wir werden auch unseres Weges gehen, schade eigentlich dass nur du nicht bei uns bist" "Tja, ich muss Prüfung machen" "Prüfung?" meinte Yuri leicht fragend. "Ja, ich muss praktisch beweisen dass ich würdig bin Sesshoumaurs Gefährtin zu werden" "So eine Schweinerei" erwiderte Cleo und gähnte herzhaft. "Trotzdem... mir wird es immer ein Rätsel bleiben, wie du Sesshoumaru heiraten kannst, ich meine er hat dich am Anfang so misshandelt und du liebst ihn jetzt dafür oder wie?" Ich rollte genervt mit den Augen. "Mensch Kaori, Liebe fällt dahin wo sie hinfällt" "Schon, aber woher willst du wissen, dass er dir seine Gefühle nicht vorspielt" Eine Weile schwieg ich auf diese Frage, ehe ich mich dann ebenfalls zu Kaori ans Fenster begab und in den sternenbesetzten Himmel sah. "Hier drin Kaori" Ich legte meine Hand dabei auf mein Herz. "Ich bin mit Sesshoumaru nicht so lange zusammen, eigentlich nur ein halbes Jahr, aber das hat schon für mich gereicht um herauszufinden was in ihm vorgeht" "Ach wirklich?" fragte diesmal Yuri skeptisch. "Ja...ich habe oft gezweifelt, genauso wie ihr....aber...er hat mir immer wieder bewiesen dass er es ernst meint, auch wenn er mir nie Blumen geschenkt hat, es waren einfach Gesten die ausschlaggebend waren, kleine...aber doch bedeutsame, wenn man aufpasst" Ich lächelte leicht, als ich die verdutzten Gesichter von den drein sah. Cleo rappelte sich vom Bett auf. "Wisst ihr was, Aika ist jetzt richtig erwachsen geworden, so scheint es mir" "Ja nicht zu vergleichen mit der Aika, die in der Neuzeit gelebt hat" fügte Kaori bei. "Das Mittelalter hat dir gut getan und das freut uns alle sehr" Yuri wusste einfach immer die passenden Worte in jedem Moment. Wir lächelten alle nur und Stille trat danach ein. Jeder war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Cleo warf sich wieder auf das Bett und schloss die Augen. Kaori zog sich auch um. "Ich glaube ich gehe dann, Sesshoumaru wartet bestimmt schon ungeduldig auf mich, ich habe ihm versprochen, nicht lange zu bleiben" Yuri kam als erstes auf mich zu und umarmte mich ganz fest. "Machs gut Kleine, vergiss uns nicht und lad uns mal zu deiner Hochzeit ein" "Werd ich machen", stammelte ich mich feuchten Augen. Danach umarmte mich Kaori. "Du bist jederzeit bei uns willkommen, wenn du es bei Sesshoumaru nicht mehr aushalten kannst." Ich musste lachen. "Ok, ich werds mir merken" Sie klopfte mir freundschaftlich auf die Schulter. Zum Schluss umarmte mich Cleo noch mal ganz heftig und brach in Tränen aus. "Ich werde ich so vermissen Aika, aber ich weiß ja dass du in guten Händen sein wirst" Leicht streichelte ich ihr den Rücken. "Wir werden uns noch des öfteren sehen" "Mhm" Sie wischte sich die Tränen weg und überreichte mir etwas, dass aussah wie eine Kette, nur dass daran kein Anhänger sondern ein kleines Stoffsäckchen befestigt war. "Da drin ist das Haar, bewahre die Kette gut auf" "Mach ich" Wir gaben uns noch die Hand nickten gemeinsam. "Machs gut Kleine und lass ab und zu ein Lebenszeichen von dir hören" Ich ging mittlerweile zur Tür, hatte meinen Rucksack geschnappt, drehte mich noch kurz um und hob den Daumen. "Ciao Leute" Danach öffnete ich die Tür, lächelte alle ein letztes Mal aufmunternd an und schloss diese wieder. Puh, endlich geschafft. Ich hasste Verabschiedungen. Ich hatte da drin fast selbst mit den Tränen gekämpft. Aber ich hatte Sesshoumaru davor noch versprochen, dass ich diesmal bei ihm schlief. Denn er würde früh aufbrechen. Ich schritt den dunklen Gang allein entlang und öffnete nach einem kurzen Marsch die Türe zu seinem Schlafzimmer. Leise und etwas vorsichtig öffnete ich diese und spähte hindurch. Ich sah ihn am Fenster lehnen, mit geschlossenen Augen. Instinktiv wusste ich aber dass er nicht schlief, sondern nur ein wenig ausruhte. "Komm herein, du bist spät" Ich machte die Türe ganz auf und trat ein. "Ich weiß, tut mir leid" Er öffnete die Augen und sah mich eindringlich an. Ich wollte zu ihm rübergehen, plötzlich wusste ich nicht wie mir geschah. Ich tat einen Schritt nach vorne und von einem Moment auf den anderen geriet ich ins Wanken und sah wie sich das Zimmer drehte. Sofort stützte ich mich mit einer Hand an der Wand ab und ging ein wenig in die Knie. In weniger als einer Sekunde war Sess an meiner Seite, stützte mich auf und hob mich hoch. "Was ist passiert" "Mir ist so schwindelig geworden...und immernoch" Sofort ging Sesshoumaru auf das Bett zu und legte mich ab und setzte sich neben mich. Meine Sicht trübte sich leicht und ich sah alles irgendwie wattig. "Ruh dich aus" kam die Anweisung Sesshoumarus. Ich konnte nichts darauf erwidern und nickte nur kurz. Waren denn das schon die ersten Anzeichen einer Schwangerschaft? Sesshoumaru holte ein Glas Wasser und gab es mir zu trinken. "Geht schon, danke" Vorsichtig und langsam trank ich ein paar Schlücke und legte mich wieder in das Kissen. "Schlaf jetzt" Ich sah ihn aus müden Augen an und sagte nichts, sah ihn einfach nur an. Seine Siluette im Mondlicht war wunderschön. Plötzlich veränderte sich sein Gesichtsausdruck, fast ein wenig tadelnd. "Du solltest doch auf deine Gedanken aufpassen", dabei formte er seinen Mund zu einem fast unerkennbaren, hinterhältigen Lächeln. Ich verstand sofort, aber jetzt war es zu spät. Ich hatte gedacht und meine Gedanken lagen wie ein offenes Buch vor ihm, wenn er wollte. Normalerweise hätte ich jetzt von mir erwartet, dass ich das schüchterne Mädchen spielen würde, dass jetzt sofort hochrot anlaufen würde, aber nein! Stattdessen grinste ich verführerisch und zog ihn an seinem Oberteil zu mir herunter. "Ihr seht aber auch zu unverschämt gut aus" "So?", meinte er amüsiert. Unsere Nasenspitzen berührten sich leicht, ehe ich ihn sanft auf die Lippen küsste. Das Mondlicht fiel auf uns beide und hinterließ seine stillen Zeichen, Zeichen der Zweisamkeit und Liebe.... Fertig liebe Leute, ich hoffe ihr seid mir diesmal auch wieder treu und hinterlässt mir ein Kommi! Doch vorab muss ich gleich noch etwas beifügen. Ich bin für eine Woche in der Toskana...Abschlussfahrt ^.^ Und daher bitte ich euch, dass ihr ein wenig Nachsicht habt, wenn ihr mir eine ENS schreibt, dass eine von eueren Kapis weitergeht! Danke.... Aoko_ Kapitel 26: Stimmungsschwankungen und neue Aufgaben --------------------------------------------------- So liebe Leute, es geht endlich wieder weiter! Da meine Beta-leserin sich immernoch nicht vom Urlaub zurückgemeldet hat und ich bzw. mein Postfach von lauter Frage- und Terrormails nach der Fortsetzung überquillt, bereite ich dem ganzen Spuk jetzt ein Ende und setze es on! Es tut mir so leid Kiara-mausl aber das nächste Kapi korrigierst du wieder ^-^ So und jetzt noch zu den Fragen, die diesmal nur eine beantwortet haben will! Cirra: Du wolltest in deinem ersten Punkt wissen, wie ich darauf gekommen bin eine Geschichte über Sess zu schreiben. Nun, ich hatte lange darüber nachgedacht und hatte mich letztendes entschlossen selbst auch eine zu schreiben! Jedoch wird es wahrscheinlich auch die erste und letzte gewesen sein! Zur 2. Frage wie mir die Geschichte selber gefällt....ich finde sie eigentlich ok, sie hätte allerdings noch besser sein können, wenn ich (was ich erst im Nachhinein festgestellt habe) noch etliche Sachen am Anfang der Story festgelegt hätte. Aber so passt es auch schon! Zur 3. Frage was noch geplant ist, ist auf jedenfall nochmal ein Treffen mit Inuyashas Bande, die Prüfung und die Hochzeit mal ganz im Groben ^-^ Ich hoffe deine Fragen sind jetzt beantwortet^^ Und zu allen anderen gewandt: Ich hab euch alle total lieb, euere Kommentare sind wirklich oft supersüß oder total witzig oder einfach nur zum heulen (vor Freude natürlich) Und erst immer die Anfeuerungsversuche, also echt spitze und ich danke euch alle für euere Treue! Viel Spaß beim Lesen!!!!!!!!!!!! Dies wird übrigens eine der "letzten Schnulzen Kappis" sein! Dann wird etwas anderes im Vordergrund stehen, aber keine Bange, es wird natürlich immer etwas "Liebe" zwischen den Beiden sein! Also keine Bange und nun halte ich euch auch nicht länger auf....enjoy reading! Die Nacht ging traumlos an mir vorbei, ich war hundemüde gewesen und schlief bis in den frühen Morgen hinein. Etwas kitzelte mich leicht an der Seite und reflexartig drehte ich mich auf die andere Seite weg. Doch dieses Kitzeln hörte nicht auf. Es wanderte an meiner Seite entlang und kroch meinen Nacken entlang. Ich schauderte auf und versuchte dieses hochkrabbelnde Etwas zu erdrücken, indem ich mich einfach auf "Es" auf den Rücken legte. Doch es zog sich ruckartig zurück. Kurz darauf öffnete ich mit einem leisen Lächeln meine Augen und erblickte Sesshoumaru neben mir sitzen. "Morgen", nuschelte ich noch benommen und setzte mich langsam auf. Er beobachtete mich stumm, jedoch mit Amüsanz. Ich hatte Kopfschmerzen bekommen und hielt mir stöhnend meinen Kopf. Das konnte ja noch was werden, die nächsten Monate. "Du siehst blass aus" Verwundert blickte ich ihn an und gab nur ein kurzes "Hmpf" von mir. Ich war nicht darauf vorbereitet, dass die Symptome schon so schnell eintreten würden. "Senpai in meinem Rucksack liegt unten ein Fläschchen, könnt ihr mir es rüberreichen?" Wortlos stand er auf und kramte meinen Rucksack durch bis er es unten irgendwo gefunden hatte. Misstrauisch beäugte er es. "Keine Angst, das hat mir Kayame gegeben" "Wozu?" "Schwangerschaftsbeschwerden" antwortete ich knapp und streckte die Hände danach aus. Er warf dem Fläschchen einen letzten misstrauischen Blick zu und gab es mir schließlich. Ich tropfte einen Tropfen auf meine Hand und leckte den Tropfen weg. Die Anleitung stand genau auf dem Fläschchen in kleinen Buchstaben. Danach ging ich zum Fenster, zog die Vorhänge zu und wollte mir einen neuen Kimono anziehen, als ich bemerkte dass etwas dunkelbläuliches mit hellbraunen Spitzen auf meinem Tisch lag. Neugierig beäugte ich den Stoff und entfaltete ihn. Meine Augen wurden rießig. "Ist das von euch Senpai?" "Nein" Mhm, schade hätte ja sein können! Aber von wem war es dann? Sesshoumaru schien meine Frage erahnt zu haben. "Die Königin war in der Früh hier" "Kimiko? Aber was soll ich mit einem so schönen Kampfanzug?" Ohne Übertreibung war dies der aufwändigst und schönstgemachte Kampfanzug den ich je gesehen hatte. Mein Schwert harmonierte passend dazu, obwohl es eine eher dunkelgrüne Klinge besaß, doch das störte mich nich. Ich stand immernoch irgendwie benebelt da und starrte auf diesen schon fast schwarz glänzenen Stoff. Das konnte doch einfach nicht wahr sein! "Zieh ihn an" meinte Sesshoumaru. Ich nickte kurz und begann dann mein zerknitterten Kimono auszuziehen. Doch schon nach kurzer Zeit hatte ich komplett die Übersicht verloren. Wo musste man denn zuerst den Stoff lösen? Diese Dinger waren einfach nicht grün mit mir. Seufzend drehte ich mich zu Sesshoumaru um und blickte ihn flehend an. Er hatte sofort verstanden und kam zu mir herüber um mir behiflich zu sein. "Du solltest allmählich lernen Kimonos richtig auf und zuzubinden" "Leichter gesagt als getan, in meiner Zeit gab es sowas nicht" "Dafür hier und du wirst es erlernen müssen, als meine baldige Gefährtin wirst du sowas täglich tragen müssen" Um ein Haar hätte ich laut `Scheiße´ gesagt. Im letzten Moment verkniff ich mir das. Ich hasste Kimonos! Und das musste ich tatsächlich anziehen? Was für eine Frauenquälerei! "Bereust du es?" Sesshoumaru wickelte nun das breite Band vom Kimono auf. Diese Frage hatte mich leicht stutzen lassen und ich musste erst mal überlegen. Bereute ich es? Das Leben würde hier ganz anders sein als in der Neuzeit. Kein Luxus, keine Verkehrsmittel, keine staatlichen Vorschriften an die sich alle peinlich genau halten und vor allem keine Freunde. Gut, Kaori, Yuri und Cleo waren meine besten Freunde, trotzdem gab es noch viele andere die ich zurückgelassen hatte. Für ihn! Einen einzigen Vorteil hatte dieses Leben hier: Man war frei! Keine Vorschriften, keine Regeln, freies Land und unberührte Felder und Wiesen. "Nein, sollte ich denn?" Jetzt hatte er meinen Kimono völlig "entknotet" und ich stand halbnackt vor ihm. Doch er sah mir ins Gesicht, suchte nach Hinweisen oder Anhaltspunkten. "Das Leben ist nicht das, wie du es gewohnt bist" Ich schloss kurz die Augen und verzog ein Mundwinkel zu einem abschätzigen Lächeln. "Ich habe nichts zu verlieren, nur zu gewinnen...dass das hier kein Zuckerschlecken wird ist mir schon bewusst Senpai, trotzdem bin ich fest entschlossen euere Gefährtin zu werden, mit allen Schwierigkeiten die damit verbunden sind" "Gedacht wie eine Frau, geredet wie eine Königin" war seine Antwort. Er fuhr mir sanft durch die Haare und zog mich an sich. "Es wird nicht einfach, doch du bist die Einzige der ich es nicht anzweifeln würde, dies zu meistern" Dann löste er die Umarmung und befahl mir mich nun endlich anzuziehen. "Hai Senpai" Der Kampfanzug bestand aus 4 Teilen. Dem kurzen Kampfrock mit den langen Strümpfen, die in Schuhen endeten, den Handschuhen und dem langen Überhang. "Ich bin bald wieder hier, solange bis ich uns abmelde wirst du dich umziehen und auf mich warten" Ich nickte wieder und zog meine Strumpf-stiefel an, dabei fiel eine Brief herunter. Ich hob ihn auf und öffnete ihn langsam. Liebe Aika, das hier soll ein letztes Dankeschön und eine Erinnerung an deine Mutter sein. Sie trug diesen Kampfanzug als sie in deinem Alter war! Als ihre Freundin und auch gute Bekannte von dir, sehe ich es als meine Pflicht diesen Kampfanzug an dich weiterzureichen. Bewahre ihn gut auf, so wie es auch deine Mutter tat...... In Liebe Kimiko Ich hatte Tränen in den Augen, das sollte wirklich meiner Mutter gehört haben? Ich konnte es nicht verhindern, dass mir eine Träne die Wange hinunterfloss und auf das Blatt Papier tropfte. Fest drückte ich den Kampanzug an meine Brust. Er sah so elegant aus! Nun probierte ich Teil für Teil an. Das Kleid sah ohne Übermantel ziemlich "freizügig" aus. Wenn ich so kämpfen würde, würde ich meinem Gegner ganz bestimmt keine Angst einjagen sondern ihn stattdessen zu verführen drohen! Es passte alles perfekt und mein Schwert mit dem verzierten Griff harmonierte wunderbar farblich und auch vom Design her dazu. Als ob es mit dem Kampfanzug dazugeschneidert wurde! Das Band, das um meinen Kopf gehören sollte, benutzte ich als Haargummi und band meine Haare locker zu einem Pferdeschwanz zusammen. Fertig angezogen und frisiert betrachtete ich mich dann im Spiegel und musste feststellen, dass ich ziemlich elegant und anzüglich wirkte. Sowas konnte sich bestimmt nicht jeder Reiche leisten! Und vor allem konnte ich mich neben Sesshoumaru wirklich sehen lassen! Ich hatte ja beinahe Respekt vor mir selbst! Meine Übelkeit und meine Kopfschmerzen waren in dem Moment verschwunden und ich fühlte mich wieder fit und jederzeit kampfbereit. Mit diesem Kampfanzug würde ich gleich doppelt so gerne kämpfen wie sonst! Ich drehte mich ein letztes Mal im Spiegel, als die Tür wieder aufging und Sesshoumaru in der Tür erschien. Er setzte gerade zu einem Satz an, stockte aber und sah mich staunend an. Ich lächelte ihn an und kam auf ihn zu. Vor ihm verbeugte ich mich und sagte "Ich bin bereit euch zu folgen Senpai" Er musterte mich erst mal eingehend und gewann wieder seine gewohnte Haltung zurück. "Gehen wir" Er voraus und ich hinterher, entlang an den dunklen Gemäuern und an den Wachen am Toreingang. "Auf Wiedersehen Sesshoumaru-sama, wir hoffen ihr hattet einen angenehmen Aufenthalt" Ich sah sofort, dass es ein neuer Wache war. Der andere wurde ja seines Amtes enthoben! Der Wechsel ging aber schnell. Sesshoumaru bedachte diesen mit einem Nicken als Antwort und schritt dann durch das Tor hindurch. Auch ich wurde angesprochen. "Wir hoffen auch ihr hattet einen angene-hme-n.... Aufent-ha-lt" Er geriet in großes Staunen und seine Kinnlade fiel herunter. So auch der zweite Wachmann. Ich tat es Sesshoumaru gleich, nickte nur, schenkte ihm ein kurzes Lächeln und ging weiter. Die Blicke der beiden Wachen spürte ich ganz deutlich in meinem Rücken und in diesem Moment hatten wohl beide vergessen, dass wir alle Youkais waren, sprich alles mitbekamen was sie aus einigen Metern Entfernung flüsterten. "Hast du ihren Aufzug gesehen, mir sind fast die Augen beim Anblick ihrer Figur und ihrer Schönheit ausgefallen, ich hatte ja bei meiner kurzfrisitigen Einstellung von ihrer Schönheit gehört, die sich hier rumgesprochen hat...aber in Wirklichkeit ist sie mit nichts zu vergleichen" Ich musste mir ein Schmunzeln stark unterdrücken. Sesshoumaru blieb kurz darauf stehen und ich begab mich an seine Seite. Sofort erschien wieder diese Wolke und in Windeseile waren wir in der Luft und schwebten Sesshoumarus Schloss entgegen. Selbst da ließen mich die Wachen keine Sekunde aus den Augen und starrten mich wie Ochsen an. Ich sah zu Sesshoumaru hoch, er war gar nicht angetan davon. Er hatte einen kühlen Ausdruck in seinen Augen und stellte sich nah hinter mich, damit die Wachen ja keinen Blick mehr auf mich werfen konnten. Jetzt konnte ich es mir nicht mehr verkneifen und musste Sesshoumaru breit ins Gesicht grinsen. Er hingegen fand das gar nicht komisch. "Dafür hätten beide ebenfalls des Amtes enthoben werden sollen" "Ach kommt schon, das war doch lustig" "Es gehört sich nicht für Wächter Meinungen zu äußern oder überhaupt zu denken, sie müssen ihre Arbeit tun" Kalt wie immer und auch genauso emotionslos. Gut gesprochen Dämon! "Ihr seid ein Spielverderber" Wieder dieser Ausdruck auf seinem Gesicht, der mich schaudern ließ. Dieser Gleich-gibt's-eine-Strafe-Blick! Und nochmal "Bestraft" wollte ich wirklich nicht werden. Die Strafe im Schloss hatte mir schon gereicht! "Ist gut, ist gut...ich sag schon nichts mehr" Ich sah ihn leicht grinsend aus den Augenwinkeln an und fügte noch nebenbei an. "Trotzdem seid ihr ein Spielverderber" Und prompt wurde ich am Handgelenk gepackt und er ließ mich rechts von sich in der Luft hängen. Also praktisch kein Boden unter den Füßen, weg von seiner schwebenden Wolke und blickte mich triumphierend und herausfordernd an. Hatte er heute einen schlechten Tag??? "WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA, HILFEEEE, Senpai das ist kein Spaß! Lasst mich runter" Er zog eine Augenbraue fragend hoch. "Runter? Wenn du darauf bestehst" Und sofort erkannte ich was ich gerade gesagt hatte. "HAAALT NEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIINNNNNNNNNNNNN" Ich hatte schon ganz schön Angst bekommen und zappelte wie ein Fisch an der Angel an Sesshoumarus Hand. Seine Kraft war beeindruckend. Mit nur einer Hand hielt er meine beiden Handgelenke zusammen! "Du wolltest doch runter" gab er ironisch zurück "Jetzt seid nicht so gemein, ich habe Angst" "So?" "SENPAI" "Wer ist ein Spielverderber?" Oh wie ich ihn hasste in dem Moment! Das tat er absichtlich! Er würde mich doch aber nicht wirklich fallen lassen.....oder? Sollte ich weitergehen? "Ihr" gab ich entschlossen und trotzig zurück. Tja, ich hatte den Bogen wohl doch ein wenig überspannt. Das hatte zur Folge dass er meine Handgelenke einfach losließ und ich in die Tiefe fiel. Ich hatte mich im ersten Moment ziemlich erschrocken und konnte gar nicht schreien, doch als ich sah dass sich der Boden rasant näherte bekam ich es mit der Angst zu tun. Mein Herz schlug furchtbar schnell und für einen Augenblick begann sich wieder alles zu drehen. Dann auf einmal fingen mich zwei Hände auf und ich befand mich wieder in Sesshoumarus Armen. Ich war noch so erschrocken, dass ich ihn mit geweiteten Augen ansah und fast ein wenig ängstlich wirkte. Mein Herz klopfte so schnell und laut, dass ich glaubte selbst Sesshoumaru würde es laut und deutlich pochen hören. "Das war diesmal nicht lustig gewesen Senpai, ich hatte mich zu Tode erschreckt" "Glaubst du allen Ernstes ich hätte dich am Boden aufkommen lassen?" war seine arrogante Antwort. Für eine Weile schwieg ich, entschloss mich aber doch dafür ihm wenigstens etwas zu entgegnen. Ich kämpfte mit den Tränen, es hatte mich doch ganz schön erschreckt. "Ich hasse euch Senpai" gab ich dann wütend von mir. Sanft legte er seine Arme um meine Taille und presste mich an sich. Ich glaube, er wusste in dem Moment dass er es übertrieben hatte. Er vergrub sein Gesicht in meinen Haaren und küsste meinen Hals. "Das tust du nicht" "Oh doch und wie" Ich musste aufeinmal lachen, nicht weil mir zu lachen zu Mute war, sondern weil seine Küsse kitzelten. "Dieses Mal verzeihe ich euch noch, aber ich warne euch, macht sowas nicht nochmal...ich hatte so einen Schock bekommen!" Er sagte nichts mehr, hielt mich fest und wir flogen in rasanter Geschwindigkeit durch Baumwipfel, endlos lange Wiesen und vorbei an Bächen. Nach etlichen Flugstunden sah ich das Schloss schon von weitem. "Wir sind da" flüsterte ich leise. Ich war so froh! Endlich würde ich Rin und Jaken und Shiro wiedersehen. Das stimmte mich gleich wieder fröhlich. Wir hielten kurz vor dem Eingang und Sesshoumaru hielt mir seinen Arm hin. "Du kannst allen in dem Schloss schon zeigen, was du gelernt hast als geübte zukünftige Gefährtin" Ich stöhnte genervt und ergriff dann aber doch seinen Arm und hakte mich ein. Wen meinte er eigentlich mit allen? Ach so, wahrscheinlich seine Diener, die ja auf Rin aufpassten. Ich streckte meinen Körper, hielt meinen Kopf hoch und stolzierte mit Sesshoumaru davon. "Die Grundregeln beherrscht du ja schon" meinte er mit einem seitlich abschätzenden Blick. "Tz...ich bin eine Prinzessin, der geborene Anstand" gab ich trällernd und gespielt eingebildet zurück. Wir schritten die langen Gänge entlang und zu meinem richtig ernsten Erstaunen stellte ich fest, dass ich mir den gesamten Weg von unten bis nach oben gemerkt hatte. Als Mensch hatte ich schon nach 5 Min. aufgegeben, aber jetzt behielt ich die ganze Strecke im Kopf! Ich war sichtlich erstaunt! Sesshoumaru blickte zu mir her und wieder zurück. Hatte er wieder meine Gedanken gelesen? Ich schielte prüfend hinüber, doch er hatte wieder seine einseitige Mimik aufgelegt, sodass ich es einfach unterließ und zu der Tür sah, aus der Kinderlachen hervordrang. Zwei Wachen standen davor. Sie verbeugten sich beide ehrfürchtig und öffneten die Tür. °Sesshoumaru weiß wirklich zuverlässige Diener einzustellen° Sie hatten weder Gesicht noch Mund verzogen, als wir erschienen. Als ob wir schon immer dagewesen wären. Nicht die kleinste Regung! °Wahnsinn° "Das sind Wachen" erklärte Sesshoumaru mir mit einem kurzen Blick auf mich gerichtet. Ich zuckte mit den Schultern und schritt weiter mit ihm. Natürlich bezog er das Ausgesagte auf vorhin, die beiden Wachen, die mich so staundend gemustert hatten. Das Kinderlachen erstarb als Rin uns sah. Sie blieb stehen und öffnete Augen und Mund. Auch Jaken der teilnahmslos und gelangweilt am Boden saß, machte große Glubscher und war drauf und dran einen Herzinfarkt zu bekommen. "Na Rin, erkennst du mich denn nicht mehr?" Sie schüttelte prüfend ihren Kopf, so als wollte sie sich vergewissern, dass sie keine Täuschung sah und rannte dann mit ausgebreiteten Armen auf mich zu. "Aika-chan" Ich löste mich von Sesshoumaru und ging in die Knie. Rin fiel mir stürmisch um den Hals und begann zu weinen. "Ich habe dich und Sesshoumaru-sama so vermisst, ihr wart länger als eine Woche weg" Sie heulte mir die Ohren voll. "Ist ja gut Rin, ich bin ja wieder hier" Ich hob sie sachte hoch und streichelte ihren Kopf. Erst jetzt sah ich die Dienerin in einem schlichten Kimono, die mit Rin gespielt hatte während Jaken scheinbar desinteressiert zugesehen hatte. Ein weißer Wolf lag in der Ecke und sprang sofort auf, als Rin mich losließ. "Shiro mein Guter....hey nicht so stürmisch" Ich wusste es doch, dass er in dem Schloss hier bei Sess auf mich gewartet hatte. Ich wuschelte ihm durchs Fell und musste aufpassen, dass Shiro meinem Bauch nicht zu nahe kam! Dann als ich von ihm abließ verbeugten sich wie auf Kommando Jaken und die Dienerin gleichzeitig. "Meister Sesshoumaru-sama ihr seid wieder hier, ich bin ja so froh darüber, wir dachten schon es sei etwas ernstes passiert, etwas anderes hätte euer längeres Fortbleiben nicht entschuldigt", schleimte Jaken schon wieder. Doch ich war froh jetzt endlich wieder Daheim zu sein. Auch die Dienerin begrüßte Sesshoumaru. "Willkommen in euerem Schloss Lord Sesshoumaru" Sie verbeugte sich noch ein zweites Mal und Sesshoumaru nickte, das war für sie das Zeichen zum gehen. Ich ließ Rin wieder herunter und sie stürzte auf Sesshoumaru zu um auch diesen zu umarmen. Die Dienerin kam auf mich zu und verbeugte sich auch vor mir. "Auch euch ein herzliches Willkommen Lady Aika" Auch ich nickte und sah ihr etwas verwundert hinterher, als sie den Raum verließ. Dann begab ich mich wieder an Sesshoumarus Seite und fragte ihn leise. "Wieso hat sie mich auch begrüßt?" "Du stehst höher als sie" war seine knappe Antwort. "Woher wusste sie dann mein Name?" Er wartete mit der Antwort, wendete sich dann von Rin ab und mir zu. "Jeder hier im Schloss kennt dich, du bist meine Gefährtin" Ich hatte die Antwort nicht richtig verstanden, es erklärte für mich nicht, warum jeder von mir wusste. Aber wenn Sess meinte! "Jaken, hast du nicht etwas vergessen?" fragte Sesshoumaru diesen dann anschließend eine Spur zu kalt. Dieser machte ein betroffenes Froschgesicht und geriet ins Stutzen. "Ich weiß nicht was ihr meint Meister" Sesshoumaru wies mit einer Hand zu mir hinüber um Jaken auf die Sprünge zu helfen. Ich begriff sofort. Als seine Gefährtin musste auch ich von ihm dementsprechend begrüßt werden. "Meine Gefährtin? Du wirst sie doch nicht vergessen haben Jaken?" Den Hauch von Drohung hatte sogar ich mitbekommen. Daraufhin stürmte Jaken ohne Widerworte eiligst zu mir hinüber, schmiss sich vor mir auf den Boden und küsste ja fast schon meine Füße. "Willkommen auch Ihr Aika-sama, Gefährtin Lord Sesshoumarus, Herrscherin der westlichen Länderein, verzeiht dass ich euch nicht sofort begrüßt habe" Während Jaken mit seiner langen Schleimspur beschäftigt war, sah ich langsam zu Sess. Ich war ein wenig überrumpelt! Doch Sesshoumaru machte einen entschlossenen Gesichtsausdruck und sah mich fest an. Ich nahm das als ein "Nein du darfst nicht widersprechen" an. Als Jaken fertig war, verbeugte er sich noch ein zweites Mal und trat dann weg. "Danke Jaken" fügte ich noch leise hinzu. Nur Rin und Shiro schienen auf keine Formalitäten zu achten und die Kleine betrachtete schon eine ganze Weile meinen neuen Kampfanzug. Ich erwischte sie bei ihrem erführchtigen Bestaunen und augenblicklich wurde sie ein wenig verlegen. "Gefällt er dir Rin?" Ihr Gesichtsausdruck erhellte sich und sie klatschte in die Hände. "Ja und wie, ihr passt perfekt zu Sesshoumaur-sama, damit seht ihr wie eine hochrangige Kriegerin aus" In Gedanken fragte ich mich, ob sie nicht schonmal diesen Satz gesagt hatte? Doch die Müdigkeit übermannte mich. "Ich bin müde Senpai" "Jaken befiehl einer der Dienerinnen Sachen zum Baden herzurichten" "Ja, wie ihr wünscht Meister" beeilte sich Jaken zu sagen. Und schon war er weg. "Rin geh schlafen, es ist spät" Auch diese nickte freudig und folgte der Anweisung sofort. Vor der Tür stand die Dienerin, die mich begrüßt hatte und führte Rin zu ihrem Zimmer. Nun waren ich und Sesshoumaru alleine. Ich runzelte ein wenig die Stirn und lehnte mich an Sess an. "Was sollte denn das Senpai?" "Sie müssen dich als meine Gefährtin respektieren, je früher desto besser, jeder muss seine Stellung kennen" "Wenn ihr meint, trotzdem Jaken hat mir irgendwie leid getan" "Auch er wird es lernen" Dann zu mir wieder sanfter meinte er. "Das Bad wird gleich fertig sein, du kannst dich ein paar Tage ausruhen, wenn es dir besser geht werden wir wieder aufbrechen um zu dem Prüfungsort zu gelangen" "Mhm" Ich war schon so müde. Und ich hatte schon wieder Hunger! Genau in dem Moment wo ich es ihm sagen wollte, erschien eine weitere Dienerin und verbeugte sich wieder. "Das Bad ist fertig, Lady Aika" "Danke" antwortete ich ihr und löste mich von Sesshoumaru. "Folgt mir Lady, ich bringe euch zur Quelle" Nickend folgte ich ihr und sah nurnoch wie auch Sesshoumaru hinter einer anderen Tür verschwand. Nach 5 minütigem Marsch hielten wir vor einer weiteren Tür. "Wir sind da" "Danke nochmals" Ich schenkte ihr ein Lächeln und öffnete die Tür. Dampfende Rauchwolken entstiegen der Quelle und ich schritt ihr entgegen. Die Dienerin immer ein Schritt hinter mir. "Wieso geht ihr jetzt hinter mir?" "Uns wurde angeordnet nur solange zu führen, bis wir vor der betreffenden Tür stehen", meinte sie fast schon schüchtern. "So, na gut in meiner Anwesenheit brauchst du nicht auf solche Förmlichkeiten zu achten, übrigens wie heißt du?" "Natsuki" "Schöner Name, ich bin wie du ja schon weißt Sesshoumarus Gefährtin Aika" "Ja", meinte sie dann ein wenig lächelnd. Das erste Lächeln das ich bei ihr sah. "Darf ich eine Bemerkung machen Lady?" "Ich bitte darum" "Ihr seid wirklich schön.....und überaus nett" "Hattet ihr einen Drachen erwartet?" witzelte ich herum. Sie kicherte und folgte mir zu dem Umkleideraum und half mir mich umzuziehen. "Nunja, Sesshoumaru ist nicht gerade..." "Ich weiß, aber bei mir braucht ihr keine Angst zu haben, ich werde dich schon nicht für Fehler bestrafen" Merklich atmete sie auf. Die Arme, was hatte Sess nur erzählt? Hatten die Dienerinnen wirklich geglaubt, dass ich ein Monster wäre? "Hast du für heute noch Aufgaben Natsuki?" "Nein Lady Aika, ich habe nach euerem Bad Schichtende" "Schichtende?" fragte ich daraufhin ein wenig irritiert und glitt leicht ins warme Wasser der Quelle. "Ja, Ayuki wird dann die Nachtschicht übernehmen" Fast wäre mir ein "Wahnsinn" entglitten. Eines musste man Sesshoumaru wirklich lassen. In allen Dingen die er plante oder tat, steckte ein gut durchdachtes System dahinter. "Was habt ihr Lady? Ist euch nicht gut?" Ich schüttelte verwirrt meinen Kopf und lehnte mich an einen Stein der Quelle. "Nein, ist schon gut....doch eine Bitte hätte ich noch" "Was ihr wünscht" "Leiste mir ein wenig Gesellschaft" Sie sah überrascht drein, als dem überraschten Eindruck ein warmes Lächeln folgte. "Gerne Lady Aika" "Nenn mich einfach Aika, Natsuki" Sie schüttelte ihre schönen dunkelbraunen Haare und ihre honigfarbenen Augen blickten mich widersprechend an. "Das geht nicht, Sesshoumaru-sama hat das angeordnet euch so anzureden" "So?" Wann bitteschön hatte er das alles so gut planen und durchführen können? Ich war doch ständig bei ihm. Oder war es damals als ich verletzt nach meiner Verwandlung auf dem Bett lag? Damals als ich so verwirrt gewesen war und kurz darauf in die Neuzeit gereist war um meinen Blutverlust auszugleichen? Dies schien mir jedenfalls die einzige Möglichkeit gewesen zu sein. Dieses Schlitzohr! Aber da waren wir doch noch nicht zusammen gewesen! Oder stand schon seit damals der Entschluss fest, mich zu seiner Gefährtin zu machen? Das schien mir die logischste Erklärung zu sein. Plötzlich ging unerwartet die Türe auf und zwei weitere Frauen betraten das Zimmer. Eine hatte einen Kimono in der Hand, die andere ein Handtuch. Alle beide verneigten sich höflich vor mir und legten die Sachen ab. "Für euch von Sesshoumaru-sama Lady Aika" "Danke, das ist wirklich nett" Sie sagten nichts, verbeugten sich wieder höflich und entfernten sich. Ich sah ihnen staunend nach. So wohlerzogen und gehorsam. Doch was mich viel mehr faszinierte, sie waren alle so hübsch! Jung und hübsch! Und sie waren Menschenfrauen! Verblüfft fragte ich Natsuki "Sag mal, wie kommt Sesshoumaru zu solch jungen und hübschen Frauen?" Sie lachte diesmal. Endlich wurde sie ein wenig freier. "Damals als ihr so verletzt wart und die ganze männliche Dienerschaft umgebracht hattet, wurden wir von Sesshoumaru dazu berufen als sichtbare Dienerinnen zu arbeiten, davor tätigten wir Einkäufe und hielten uns ziemlich im Untergrund, kamen nur hervor wenn ihr geschlafen oder ihr uns nicht gesehen habt, nach diesem Verrat hat Sesshoumaru keine männlichen Diener mehr eingestellt" Jetzt wurde mir alles klar. Ich schwieg für eine Weile betroffen. "Aber was bewegt solche hübschen Frauen wie euch dazu hier in das Schloss zu kommen und unter harten Bedingungen zu arbeiten?" "Viele von uns Frauen wuchsen unter armen Bedingungen auf oder wurden schon jemanden versprochen, den sie nicht wollten....da klingt die Nachricht nach Freiheit verlockend" "Aber ihr seid nicht frei Natsuki, ihr müsst für mich schuften" "Nein Lady, wir sind frei...wir müssen nur tun was man uns sagt und uns wurde Sicherheit, Essen und ein Dach über dem Kopf versprochen, das ist mehr als sich alle hier bei ihrer Einstellung erhofft hatten" Mir verschlug es einfach die Sprache! Ich war bestürzt um es milde auszudrücken! Diese jungen Frauen schmissen ihr Leben einfach so hin um mir und Sesshoumaru zu dienen? Einfach so? "Und ihr tut dies gern Natuski?" Sie lächelte wieder allessagend. "Natürlich, wir sind alle zufrieden....wir werden ausreichend bezahlt und führen kein schlechtes Leben" Tja, ich wusste wirklich nicht ob ich ihr glauben sollte, dem Anschein nach war sie wirklich glücklich und zufrieden damit. Ich bewunderte die Frauen! Sie waren noch so jung und hatten ihr ganzes Leben vor sich und wählten diesen Weg! Das ging irgendwie nicht in meinen Kopf rein. Widererwarten wurde mir plötzlich schlecht, mein Kreislauf drohte jeden Moment einzusacken. Mir wurde schwarz vor Augen. "Natsuki,.." Ich schaffte es gerade noch mit einer Hand den Randstein zu ergreifen, damit ich nicht unterging. "Herrin...was ist mit euch?" Sie stürzte zu mir ins Wasser und hielt mich fest. "Ayuki, Yumi....die Herrin ist zusammengebrochen" Sofort wurde die Türe aufgerissen und die drei Frauen stürzten herein. Scheinbar hatten sie alle beide vor der Türe gewartet. Sie eilten mir und Natsuki zu Hilfe und hieften mich aus dem Wasser. "Yumi wickele sie in ein Handtuch, schnell" Diese rannte so schnell es in ihrem Kimono ging zu dem Handtuch am anderen Ende der Quelle und holte dieses. Ich wurde damit umwickelt. "Ihre Beine hoch Ayuki" kommandierte Natsuki weiter Mein Kopf wurde gebettet und die Frau, die Ayuki hieß hob meine Beine hoch. "Ich benachrichtige Sesshoumaru-sama...bleibt bei ihr" Alle zwei nickten und Natsuki stürzte los um Sesshoumaru zu holen. Allmählich erholte ich mich wieder. Was war nur wieder passiert? "Was ist passiert?" fragte ich benommen in die Runde. "Ihr seid wahrscheinlich zu lange im Wasser gewesen, euer Kreislauf hat dies nicht ausgehalten, die Reise war sicherlich zu anstrengend gewesen und ihr hattet ja auch noch nichts gegessen" kommentierte Yumi weiße. "Hmpf" Immernoch sah ich vereinzelte, schwarze Wolken vor meinem Gesicht. Ich hörte Fußgetrappel und in wenigen Sekunden stand Sesshoumaru im Türrahmen und sah mich leicht bestürzt an. Natsuki erschien keuchend und nass von meiner Rettungsaktion hinter ihm. "Da liegt sie, sie ist einfach weggekippt" Sofort war Sesshoumaru an meiner Seite und hob mich hoch. "Aufräumen", befahl er den anderen. An Natsuki gewandt meinte er. "Zieh dich um und hilf meiner Gefährtin dann beim Anziehen in ihrem Zimmer" Im Trio erklang ein "Ja Sesshoumaru-sama" Ich wurde danach von Sesshoumaru auf mein Zimmer gebracht. Er legte mich vorsichtig ab und bedeckte meine entblößten Stellen wieder mit dem Handtuch. "Wieder ein Schwächeanfall?" "Hhmh, scheint so" "Mir scheint, ich muss die Prüfungen doch verschieben lassen, in diesem Zustand kannst du unmöglich antreten" Ich protestierte und wollte mich aufsezten, wurde von Sess aber wieder hinuntergedrückt. "Ich bin nur zusammengeklappt weil ich nichts gegessen hatte" Er sah mich für einen Augenblick fast böse an. "Wozu hab ich dir Dienerinnen zur Seite gestellt" "Ich weiß, aber ich wollte erst baden und dann essen, aber anscheinend hat sich mein Kind anders entschieden, es wollte sofort essen....genauso ungeduldig wie der Papa" Daraufhin veränderte sich wieder sein Gesichtsausdruck. Ein leichter Hauch von Stolz schwang in seinen Augen mit. Mit seiner kühlen Stimme fuhr er fort "Ruh dich jetzt aus, Natsuki ist gleich hier, sie wird dich wieder ankleiden und dir etwas zu essen geben" "Und wo wollt ihr hin?" "Ich gehe Geschäften nach die während meiner Abwesenheit getätigt wurden" meinte er gelassen. "Na hoffentlich vergesst ihr neben euerer ganzen Arbeit euere Gefährtin nicht" Er fasste mein Handgelenkt, küsste meine Hand und strich mit der anderen Hand sanft über mein Kinn. "Deine Sorge ist unbegründet" Damit wollte er gerade aufstehen und gehen, als mir noch das Gespräch von vorhin mit Natsuki einfiel. "Senpai" Der Angesprochene drehte sich um. Ich zögerte ein wenig und er zog leicht eine Augenbraue hoch. "Ach ist schon gut, danke dass ihr mich hierhergetragen habt" Ich lächelte ihn durch die Nacht hindurch an, er wollte zu einem Satz ansetzten, doch es klopfte unverhofft an der Tür. "Herein" murmelte ich Natsuki erschien im Türrahmen, gefolgt von Shiro mit Kimono und einem Tablett. Sie schritt wortlos an Sesshoumaru vorbei und legte die ganzen Sachen ab. Sess verschwand lautlos und Shiro legte sich nahe meines Bettes am Boden hin. Sofort wurde ich von Natsuki umgekleidet und bekam endlich mein Essen. Natsuki sah wortlos zu, wie ich mich fix an das Essen machte während sie auf meinem Bett saß. Das Tablett war wirklich voll von reichen Sachen und umso größer wurden ihre Augen, als sie sah dass ich fast alles weggefuttert hatte. Ich grinste sie mit vollem Mund an, kaute dann durch und winkte sie näher zu mich heran. "Keine Sorge, ich habe noch ein Hungermäulchen zu stopfen" Erst wusste sie nicht, was sie mit der Antwort anfangen sollte, als ihr dann schließlich ein Licht aufging. Sie stotterte. "So-ll das h-heißen ihr seid schwanger? V-Von Sesshou-maru-sama?" Ich nickte spitzbübisch. Es schien sogar für einen Moment lang, als ob Shiro genaus wusste was ich gesagt hatte und er hob sofort den Kopf und sah mich lange nachdenklich an. Auch Natsukis Maske der Höflichkeit fiel für einen Moment und sie blickte erschreckt, ja fast bestürzt drein. "Was ist Natsuki?" "Ich will nicht unhöflich sein Mylady aber Sesshoumaru...ich meine ich kann mir das nicht recht vorstellen" "Sollst du auch nicht" Sie wurde leicht rot, als sie erkannte was sie da gesagt hatte. "Verzeiht Herrin, ich hatte für einen Moment nicht überlegt" Ich machte ein strenges Gesicht. "Das gibt noch ein Nachspiel" Sogleich blickte sie etwas bleich und erschrocken zu mir und fiel vor mir auf die Knie. "Verzeiht Herrin, bestraft Natsuki nicht für ihr Vergehen, es wird nicht mehr vorkommen!" Es hörte sich schon fast wie ein Flehen an. Mir wurde das Herz schwer! Glaubte sie wirklich, dass ich sie jetzt bestrafen würde? Was hatte Sesshoumaru mit diesen Frauen gemacht? Ich erfasste Natsukis Hände und zwang sie so wieder aufzustehen, dabei sah ich ihr fest in die Augen. "Natsuki ich möchte nie wieder dass du Angst vor mir haben musst, ich werde dich nie bestrafen, solange du lebst und genauso ist es auch mit deinen anderen Dienerinnen" Sie sah erleichtert auf und blickte mich dankend an. Mir kam ein schrecklicher Gedanke auf. "Natsuki, hat dich Sesshoumaru für etwas bestraft?" Sie zögerte mit der Antwort, das reichte für mich aus. Ich erhob mich von meinem Platze und wollte zu Sesshoumaru, ihm meine Meinung geigen. "Nein Herrin, bitte bleibt" "Natsuki, ich dulde es nicht dass mein Gefährte dich oder andere Frauen bestraft" "Das ist schon lange her Lady und ich war selbst schuld" Ich drehte mich wieder herum und ging zu ihr hinüber auf das Bett. "Wie meinst du das? Wieso warst du schuld?" Sie zögerte leicht, ich sah ihr an, dass sie es eigentlich gar nicht sagen wollte, es aber vor Schreck aus ihr herausgeplatz war. "Nunja....." fing sie an. "Ich hatte mir einmal ein Szenario erlaubt, um ehrlich zu sein war ich damals bei meinem ersten Tag der Einstellung aufmüpfig gewesen und erlaubte mir mehrmals am Tag zu widersprechen, doch weil es der erste Tag für mich hier am Schlosse war, hatte es Sesshoumaru noch solange geduldet, dass ihm wenigstens nicht die Hand ausgerutscht war.....doch er bekam einmal Besuch von sehr hochrangigen Youkais und naja....das gleiche Spiel halt, aber diesmal hatte ich meine Strafe dann wirklich bekommen. Er hatte mir draußen an der Tür so eine gescheuert, dass ich mit voller Wucht gegen die Wand aufkam und blutete. Doch er hatte an dem Tag richtig schlechte Laune und zusätzlich durfte ich dann eine Woche lang karges Essen zu mir nehmen und im Kerker unten schlafen" Ich lauschte gespannt. Ein Gedanke drängte sich mir plötzlich auf. "Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass eine so schöne Frau wie ihr, jemals aufmüpfig war" Sie lachte ein wenig, sah mich dann mit einem Ausdruck an, den ich bei ihr jetzt zum ersten Mal sah: Es war spitzbübigkeit! "Ich war früher eine richtig unerzogene Göre, Sesshoumaru-sama hat mich damals wirklich gut erzogen" Jetzt schlich sich ein bitterer Ausdruck auf ihr Gesicht, sie erinnerte sich an ihre Vergangenheit zurück. "Ich hatte damals eine Stelle angenommen und mir so erhofft meiner Familie endlich entfliehen zu können, ich bin wortwörltlich auf der Straße aufgewachsen, meine Eltern hatten mich nie ernähren können, ich musste alles selbst suchen, dieses Leben hatte ich satt. Ich meldete mich in Sesshoumarus Schloss und bekam sogleich die Arbeit. Doch die Jahre auf der Straße ließen auch bei mir ihre Spuren, ich war vorlaut...gehorchte nie und ließ mich immer wieder mit Sesshoumaru ein" Sie machte eine kurze Pause und ich lauschte ihr immernoch still. Plötzlich lächelte sie wieder leicht bitter. "Ich hatte nicht gewusst wie Sesshoumaru-sama damals wirklich war und die harte Realität und seine Züchtigungen musste ich lange ertragen, bis aus mir eine halbwegs anständige und getreue Dienerin geworden war. Doch ich bereue es nicht, ich bin ihm dankbar dafür, dass ich das Straßenleben hinter mir habe und nun eine wirkliche Frau geworden bin" "Gut geredet", sprach ich ihr zu. "Ihr werdet es ihm aber doch nicht erzählen Herrin oder?" "Nein nein, das bleibt unter uns" Dankbar lächelte sie mich an und verneigte sich nochmals. "Ihr braucht Ruhe, ich lasse euch jetzt allein, doch wenn ihr nach uns ruft, stehen wir euch jederzeit zur Verfügung" "Vielen Dank...gute Nacht Natsuki" "Gute Nacht Herrin" Damit trat sie aus dem Zimmer und ließ mich in dem Dunkel alleine. Shiro hatte mich während wir sprachen noch lange angesehen und ich glaubte in dem Moment, dass er wirklich alles verstanden hatte! Ich wuschelte ihm nochmal durchs Fell und wünschte auch ihm eine gute Nacht. Ich dachte noch lange während ich wach dalag über das gesagte von Natsuki nach. Ich konnte nicht schlafen und führte es darauf zurück, dass ich nun eine Youkai war und des Schlafes nicht mehr bedurfte. Nach 5 Stunden vergebenen Herumliegens stand ich entschlossen auf, warf die Decke beiseite und ging zu dem großen Schrank hinüber, der in meinem Zimmer so schön mit seinen Verzierungen prangte. Wie erwartet fand ich etliche Gewänder, darunter auch Kimonos vor, die alle scheinbar meine Größe enthielten. Mich selbst zu fragen wo Sesshoumaru dies alles herhatte und wie er meine Größe so gut einschätzen konnte, hatte ich längst aufgegeben. Er war einfach total gerissen! Ich nahm ein hautfarbenes, dünnes nachtmantelähnliches Gewand heraus und schnürte es zu, wie ich es für richtig hielt. Ein kurzer Blick auf Shiro....er schlief. Zufrieden mit meiner neuen Schnürkunst und meiner leisen Arbeitstechnik schlich ich durch die Tür und fand zu meiner Erleichterung keine Wachen vor meinem Zimmer vor. Dafür aber den nächsten Gang entlang schon. Sie ließen sich nichts anmerken, als sie mich sahen, sahen starr in eine Richtung und man konnte fast meinen, das wären Wachsfiguren! Zielsicher ging ich daher weiter, unbeirrt! Plötzlich ging ich an einer Tür vorbei, die mir bekannt vorkam. Sie war kleiner und schmaler als alle anderen. °Natürlich, die Tür wo ich meine Eltern gesehen hatte.....und den Spiegel° Zu meiner Verwunderung war auch diese wieder hergestellt und abgeschlossen. °Mist und was jetzt? Ich kann sie doch nicht wieder k.o treten° Da kam mir eine Idee...ok sie war blöd, aber was sollte es! Ich ging daher zu dem Wachen hinüber und fragte ihn höflich. "Dürfte ich mir mal ihren Speer ausleihen?" Dieser jedoch reagierte überhaupt nicht auf meine Frage und stellte sich stumm. Ich knurrte einmal, als dieser plötzlich seine Hand bewegte und mir wortlos den Speer hinhielt. "Na also, geht doch wenn man nett knurrt", entgegnete ich ihm sarkastisch. Ich wusste auch nicht was los mit mir war, normalerweise wäre ich nie so unhöflich anderen Personen gewesen, geschweige denn hätte die Nerven schon nach dem ersten Versuch verloren, aber vielleicht hatte das Mittel da schon bereits aufgehört zu wirken! Ich wollte nicht wissen wie ich draufgewesen wäre, hätte ich Kanames Mittel nicht genommen, ich wäre wahrscheinlich wirklich ein Monster gewesen. Richtig zickig und unausstehlich! Naja, jedenfalls ging ich mit dem Speer zu dieser Tür und knackte das Türschloss mit einem einzigen kräfitgen Stoß auf, das zwar nicht geräuschlos aber wirksam gewesen war. °Na also, wer sagts denn° Ich ließ den Speer achtlos fallen und ging die vielen Stufen entlang. Ein angenehmes Gefühl beflügelte mich wieder an dem Ort zu sein, an dem ich schon einmal voller Spannung gewesen war. Ok, das Hochzeitsdilemma damals war weniger spannend und angenehm gewesen, aber trotzdem! Ich fühlte eine gewisse Vorfreude, warum konnte ich mir selbst nicht erklären. Noch ca. 100 Treppen dann hatte ich es geschafft, wobei ich jetzt schon völlig fertig war! Die Schwangerschaft strengte wirklich an und mit jedem Schritt so kam es mir vor, wurde mein Körper schwerer. Ich kam schließlich schon völlig außer Atem oben an und musste mich erst mal anlehnen und ausruhen, sonst wäre ich vermutlich wieder rückwärts die Treppen runtergefallen. Mit etwas klopfendem Herzen öffnete ich die zweite Türe, die wie ich mit Verwunderung zur Kenntnis nahm, nicht verschlossen war und betrat den stillen Raum. Die Vorhänge wehten im dem Raum und die Mondshilouette zeichnete sich an den spiegelden Fließen ab. °Der Spiegel° Ich sah ihn an, er wirkte verloren und doch irgendwie wunderschön in diesem Raum. Er war so.....geheimnisvoll, was würde ich nun sehen können? Würde ich überhaupt irgendetwas sehen? Behutsamen Schrittes, so als ob ich diese geheimnisvolle Atmosphäre zerstören könnte, schritt ich diesem Spiegel entgegen. °Wahnsinn° Ich streckte sachte und langsam meine Hand der Oberfläche des Spiegels entgegen und berührte diese fast unmerklich. Wieder gingen Wellen davon aus °Wie Wasser° schoss es mir durch den Kopf. Ich wartete still und weitete meine Augen, als ich wirklich etwas darin sah. Ich sah komplette Finsternis und ein Licht das immer größer darin wurde. Mir schien es, als wäre ich da drinnen und flog diesem Licht entgegen. Ich starrte gebannt weiter. Das Licht wurde größer, ich erkannte dass es eine Türe war, die dieses Licht ausstrahlte, unwillkürlich streckte ich beide Hände aus und wollte hineingehen, als ich bemerkte was ich tat °Nein Aika, das ist nicht richtig...du weißt was passiert war, als du damals reingegangen warst° Doch ich wollte wissen, was sich hinter diesem Licht verbarg. Es wurde immer größer, die Geschwindigkeit mit der es näher kam...immer schneller bis auf einmal der ganze Spiegel mit dieser Helligkeit gefüllt war, ein heftiger Windstoß kam auf und.......dann verschwand alles. Ich blieb mit einer Enttäuschung und ein wenig Fassungslosigkeit zurück. Der Spiegel zeigte rein gar nichts mehr. War das alles gewesen? Was hatte das zu bedeuten? "Was war das Senpai?" Natürlich hatte ich ihn bemerkt, sowas entging mir jetzt nicht mehr! Trotzdem hatte es mich ein wenig gestört, dass er mir nachgeschlichen war. Er antwortete mir nicht, sondern trat mir bei und zog mich fast schon ein wenig stürmisch von dem Spiegel weg. "Du solltest nicht hier sein" "Ich konnte nicht schlafen" argumentierte ich dagegen. Er schwieg. Ich sah ihm forschend in die Augen. Sie sahen so schön aus, wenn es dunkel war. "Ich dachte ihr geht Geschäften nach?" fragte ich mit einem Hauch von Belustigung. "Bis vor kurzem ja" "Was hat euch davon abgehalten, doch nicht etwa ein umherhuschendes Nachtgespenst, dass nicht schlafen konnte?" Ein Lächeln umspielte meine Mundwinkel und ich ging ein paar Schritte von ihm tänzelnd weg. Der Nachtwind fing mein Nachtmantel auf und spielte mit ihm. Er starrte mich eine Weile lang an, bis er den Blick von mir abwandte, den Arm ausstreckte und mich mit einer eindeutigen Geste aufforderte wieder herzukommen. "Nö, ich will nich" entgegnete ich ihm kratzbürstig. Nur einen Augenblick wendete ich mein Blick von ihm ab, da bereute ich es schon wieder. Er reagierte ziemlich schnell, stand gleich hinter mir und knurrte mir gefährlich in mein Ohr, während er seinen Griff um meine Schultern verstärkte. "Du gehst sofort auf dein Zimmer" "Nein" Kurz und bündig! Ich hatte einfach keine Lust und damit basta! Wieder ein Knurren, doch diesmal deutlich tiefer. Ohoh, Sessy wurde böse! Sollte ich jetzt Angst haben? °Nö° sagte meine Stimme. "Du widersprichst mir?" Keck drehte ich mich zu ihm herum und nahm lässig seine Hand von meinen Schultern. Dann stellte ich mich breitbeinig vor ihm hin und stemmte meine Hände in die Hüften und holte kurz Luft. "Ja, wenn ihr´s wissen wollt...Schluss jetzt, jetzt will ich Herrin spielen und ich will jetzt hier bleiben" Für einen Moment hatte er die perfekte kalte Maske fallen lassen und starrte mich irritiert an. Ich ließ die geplante Wirkung von mir nicht unnötig verstreichen, ging zum Fenster und setzte mich entschlossen hin. Es hatte ihm wirklich die Sprache verschlagen wie ich mit Triumph merkte. Ich wusste auch nicht warum ich mich jetzt gerade wie eine Zicke benahm, aber ich tat es und es gefiel mir. Von einen Moment auf den anderen, einfach so! Doch es dauerte nicht lange, da hatte er sich wieder gefangen, kam auf mich zu, packte mein Handgelenk und schmiss mich wortlos über seine Schulter. Natürlich so dass er mich und mein Kind nicht verletzte. Ich brauchte etliche Sekunden, bis ich realisiert hatte, was er gerade getan hatte. Stille Demonstration! Ich trat mit den Füßen, schlug auf seinen Rücken mit meinen Fäusten, doch es nützte nichts, er trug mich wortlos die Treppe hinunter. Ich wurde so trotzig wie ein kleines Kind und biss ihn kurzerhand mit meinen kleinen scharfen Eckzähnchen in den Rücken. Er verkrampfte sich schlagartig und hielt an. Diesmal ein fiel aggressiveres Knurren von ihm. "Du kannst froh sein, dass du bald meine Gefährtin bist, sonst hätte ich dich längst in den Kerker dafür gebracht" Seine Stimme war schneidend, ich erkannte nichts mehr von dem Sesshoumaru auf dem Schloss bei Kimiko. Seine Aussage bewirkte ein kurzes Nachdenken und eine protestloses Hinauftragen zum Zimmer. Stillschweigend setzte er mich am Bett ab und sah auf mich herab. "Ich hoffe du kommst hier wieder zur Vernunft, du wirst das Zimmer für diese Nacht nicht mehr verlassen" "Pah und wenn ich das tue?" Meine Stimme klang gepresst und doch herausfordernd. "Dann werde ich zu anderen Mitteln greifen müssen" "Pff" Ich drehte meinen Kopf ruckartig nach rechts und sah zum Fenster hinaus. Meine Arme hatte ich vor der Brust verschränkt und starrte stur weg. Mehr als nötig stand er auf der selben Stelle, musterte mich eindringlich ehe er ohne ein weiteres Wort zu verlieren aus meinem Zimmer ging. Die Tür fiel ins Schloss. Shiro, der schon längst aufgewacht war, sprang nun auf und stupste seinen Kopf an meine Beine. Ich drehte meinen Kopf langsam wieder zur Stelle, an dem er eben gerade noch gestanden hatte. Mein Blick trübte sich leicht, ehe ich anfing zu weinen. Ich wollte gar nicht mehr aufhören damit! Es war ein irgendwie befreiendes Gefühl. Dann plötzlich ging ich zu meinem Rucksack, kramte das Fläschchen von Kaname heraus und ging damit zum Fenster. Es brachte gar nichts! Nicht ein bisschen! Ich fühlte mich ehlend, hatte wieder Kopf- und Bauchschmerzen vor Hunger und fühlte mich einfach mies. Noch dazu machten diese dummen Stimmungsschwankungen alles kaputt! Ich wurde richtig wütend und ballte die Hand zu einer Faust, in der sich das Fläschchen befand. Ein leises Knacken und ich spürte auf einmal einen komischen Schmerz in meiner Hand. Ich öffnete sie. °Blut, ich habe es vor lauter Wut zerbrochen° Wie gebannt starrte ich im fahlen Mondlichte auf meine blutende Hand. Einzelne kirschrote Tropfen bahnten sich den Weg über meine diese, ich streckte sie aus, damit die Tropfen in die Tiefe hinunter fallen konnten, während ich dastand und wie in neugieriges Kind darauf sah. Ein aufkommender, stechender Schmerz zog mich wieder in die Realität zurück. Ich zupfte ein paar Splitter aus meiner Hand und riss ein Stück meiner Decke heraus um so meine Hand zu verbinden. -------------------------------------------------------------- Ein Wachmann kam zu ihm um ihm mitzuteilen, dass die Herrin ihr Gemach verlassen hatte. Natürlich hatte er es auch so bemerkt! Widerwillig erhob er sich vom Platze und folgte ihrer Spur. Er sah die Tür mit dem kaputten Schloss und schlussfolgerte dass sie wieder auf dem Weg zu dem seltsamen Spiegel war. Der Spiegel war nutzlos! Warum er diesen schon nicht früher entsorgt hatte, war ihm ein Rätsel. Doch seine Stimme sagte ihm, weil er es nie für Nötig gehalten hatte, bis sie aufgetaucht war! Er folgte ihr bis nach oben und sah stumm dem Spiegelbilde zu, dass das gleißende Licht näherbrachte. Nach seiner Ansicht schlussfolgte er, dass sie keine Ahnung hatte was das bedeutete, doch er kannte den Grund. Das Schwarze in dem das Licht eingehüllt war, zeigte ihre Vergangenheit, die genauso schwarz und leer gewesen war. Doch sie steuerte einem Ziel zu, dem Licht hier bildlich dargestellt. Am Anfang erschien es sehr weit weg, doch mit der Zeit wurde es immer greifbarer, immer möglicher! Und sie fasste diese Chance und nutzte diese. Jetzt lebte sie in Wohlstand, hatte alles was sie begehrte und das bildete das große Licht am Schluss ab. Sie hatte ihr Ziel erreicht! Doch genau deswegen konnte er nicht verstehen, warum sie sich seinen Anweisungen jetzt so widersetzt hatte. Es war ihm von den Stimmungsschwankungen bei Frauen während der Schwangerschaft bewusst gewesen, dennoch war ihr Verhalten ihm gegenüber nicht korrekt. Er war ihr baldiger Gefährte, sie hatte sich ihm zu unterwerfen, in allen Lagen! Desto mehr verwunderte ihn ihre Reaktion als ihre Gegenwehr nichts brachte. Sie biss ihn einfach, wie ein kleines Kind dass auf stur schaltete. Unwillkührlich entfuhr ihm ein Knurren, dass sie augenblicklich richtig zu deuten wusste, nämlich dass es für sie jetzt ernst wurde, falls sie dieses kindische Gehabe nicht sofort beendete. Er brachte sie anschließend schweigend auf ihr Zimmer und setzte sie ab. Doch wieder reagierte sie wie ein beleidigtes, zurückgewiesenes Kind und riss ihren Kopf stur aus seinem Sichtbereich. Er musste sich eingestehen, dass das nicht diese Frau war, die er am Anfang in ihr gesehen hatte. Was war nur los mit ihr? Schweigend verließ er den Raum und ging ein paar Schritte, als er aprupt stehen blieb. Der Geruch von Tränen und ein leises Schluchzen. Sie weinte! Also doch Stimmungsschwankungen. Lautlos durchquerte er die Flure und widmete sich wieder seinen Aufgaben und Geschäften zu. Für eine Weile kehrte Stille in das Schloss zurück. Doch schon nach kurzer Zeit verrieten ihm leise Schritte, dass sie wieder im Kommen war. Was dachte sie sich eigentlich dabei? Aber gut, er würde abwarten was sie als nächstes vorhatte. ----------------------------------------------------------------------------- In dem Zimmer wurde es mir zu langweilig, ich hatte eine Weile dagesessen und über das Geschehene nachgedacht, ich hatte mich Sesshomaru-sama gegenüber nicht korrekt verhalten. Das forderte eine Entschuldigung. Eine sofortige Entschuldigung! Ich hatte mich mittlerweile wieder soweit gefasst, dass ich wieder "normal" war. Meine rechte Hand tat leicht weh und mit Entsetzen stellte ich nun fest wie unberechnbar ich gerade gewesen war, ich hatte meine einziges Medikament auf Linderung der Schwangerschaftsbeschwerden kaputt gemacht. Verzweifelt rieb ich meine Handflächen über mein Gesicht und stand dann kurzentschlossen auf. Ich wollte jetzt nicht allein sein und vor allen Dingen: Ich wollte mich (wie immer wenn ich etwas tat, was ich im Nachhinein bereute) bei Sesshoumaru entschuldigen! Mein Verhalten war wirklich alles andere als adrett gewesen! Ich gab mir einen Ruck und verließ sachte das Zimmer, obwohl mir Sesshoumaru "Zimmerarrest" für die heutige Nacht erteilt hatte. Leise huschte ich durch die Flure, als ich wieder nicht unweit von meinem Schlafgemach wieder auf Wachen traf. "Entschuldigt bitte, könnte mich einer von euch zu Sesshoumaru-sama bringen?" Ich erhielt zwar wie beim ersten Mal keine Antwort, doch immerhin setzte sich einer in Bewegung und ich schloss daraus dass ich ihm jetzt einfach mal folgen sollte. Wir gingen eine Weile hin und her, links und rechts und geradeaus, als er vor einer Tür halt machte, sich mit einem Nicken verabschiedete und mich allein im Flur stehen ließ. Mein Herz klopfte! Was würde nur Sesshoumaru sagen, wenn ich hier wieder auftauchen würde, obwohl er mir das verboten hatte? Bestimmt würde er schlecht gelaunt sein. Aber ich hatte mir die Suppe eingebrockt, also musste ich sie jetzt wieder auslöffeln! °Gut Aika, nochmal schön durchatmen und dann los° machte ich mir selbst Mut. Dann legte ich beide Hände auf den großverziehrten Türknauf und drückte hinunter. Die Tür ging auf und ich sah ihn einige Meter vor mir an einem Tisch mit Papierrollen sitzen. Sesshoumaru sah mich aus forschenden Augen an. Er erwartete eine Erklärung, dass sah ich ihm schon von hier an! Ich schluckte unmerklich, schloss die Tür langsam wieder hinter mir und trat einen Schritt vor, das Gesicht leicht gesenkt. "Senpai es tut mir leid für meine vorige Verhaltensweise, sie war unkorrekt und unverzeihlich gewesen" wisperte ich leise. Ich wartete ein wenig. Würde er jetzt irgendetwas unternehmen? Ich hörte ein Stuhlwegrücken und leichte Schritte, die sich mir zubewegten. "Allerdings das war es" war seine Antwort. Er kam vor mir zum stehen und begutachtete mich. Mein Blick hielt ich immernoch gesenkt, ich konnte ihm jetzt nicht in die Augen sehen. "Als meine Gefährtin hast du dich mir nicht zu widersetzen, sondern zu gehorchen und das zu tun, was ich von dir verlange" fügte er mit eisiger Stimme bei. Ich schauderte und mir wurde kalt. "Die Regeln in meinem Schlosse sind anders als die im Schlosse der Köngin und daher wirst du diese genauso beachten müssen" Sein Ton hatte nicht minder die Spur der Kälte verloren. Es war eine Rüge, die ich mir jetzt anhören musste, das war mir bewusst! "Daher wird ein weiteres Vergehen unverzüglich mit einer Strafe bedacht, sollte sich soetwas noch ein weiteres Mal wiederholen...ich hoffe ich habe mich klar ausgedrückt" Diesmal hatte der Ton noch um einen Eisesgrad zugenommen, der Ton war scharf und schneidend, ich begann zu zittern und mein Blick trübte sich wieder. Ich hatte Mühe meine Tränen zu verbergen, aber ich war selbst schuld an meiner Lage. Das hatte ich mir alles selbst zuzuschreiben, wie ich auch das Blatt drehen und wenden wollte. "Und jetzt komm her" befahl er dann plötzlich mit sanfter Stimme. Ich sah auf und erkannte wie ein eiskalter Gesichtsausdruck einem sanfteren wich. Ich zögerte, hatte ich mich doch im ersten Moment ziemlich erschreckt. "Komm her" bat er ein zweites Mal und diesmal stürzte ich mich in seine Arme und schluchzte laut. Das war einfach zu viel für mich! "Es tu-t mir so l-leid Senpai" Er streichelte sanft meinen Rücken und zog mein Kinn zu sich hoch. Langsam und vorsichtig wischte er mir die Tränen vom Gesicht. "Beruhige dich und setz dich zu mir" Mit einer einladenden Geste zog er mich wieder zu dem Stuhl hin, setzte sich darauf und zog mich auf seinen Schoß. Er breitete seine weiten Ärmel über mich aus, da ich immernoch zitterte und bettete seinen Kopf an mein Gesicht. Ich beruhigte mich langsam und hörte auf zu weinen. Er saß eine Zeit lang so da und wartete einfach bis ich aufhörte. Ich wurde ruhiger und mein Tränenstrom versiegte. "Ich habe Hunger Senpai" Er klatschte kurz in die Hände und eine Tür von der anderen Seite des Zimmers ging auf. Eine weitere Dienerin erschien, die ich noch nicht kannte und ihr wurde die Anweisung erteilt Essen zu holen. Sie verbeugte sich und machte sich eilends auf den Weg. "Da kann man ja vor lauter hier umherwandelnden Schönheiten richtig eifersüchtig werden, kommt ihr denn nie in Versuchung?" Unverständlich blickte er mich an. "Es sind Menschen" meinte er langsam. "Schöne Menschen" entgegnete ich ihm Er saß da, hörte zu und sagte nichts mehr. Doch dann plötzlich. "Ich habe keinen Grund dir untreu zu werden" "Hmh?" Ich blickte wieder zu ihm auf. Seine wunderschönen goldenen Augen, die ich so sehr liebte, waren nur wenige Zentimeter von den meinigen entfernt. "Auch dann nicht, wenn ich so frech war wie heute?" "Das geht vorbei" war seine gelassene Antwort. "Ihr habt wohl auf jede Frage eine Antwort parat, was?" "Du bist auch nicht auf den Mund gefallen" Ich lachte und allmählich kehrte wieder mein Wärmeempfinden in mir zurück. "Da habt ihr Recht, ihr hättet mich mal daheim sehen müssen, ich glaube da wäre euch nicht nur einmal euere so festgesetzte Maske entglitten" Er schwieg. "Senpai?" Er sah mich wieder an. "Ich glaube ich muss euch was gestehn" Ich hob meine rechte Hand und zeigte den Verband, der an manchen Stellen eine rote Farbe durchließ. Er nahm die meinige vorsichtig und begutachtete sie. Dann wendete er mir sein Gesicht zu und sah mich auffordernd an. Eine weitere Erklärung war nötig! "Tja, ich hab das Fläschchen kaputt gemacht...praktisch zerdrückt" Er war nicht glücklich darüber, soweit konnte ich seine Miene schon deuten. "Bitte seid daher nicht ganz so streng mit mir wenn ich wieder so zickig bin, mir macht das auch kein Spaß" Er wollte gerade zu einer Antwort ansetzten, als die Tür schon wieder aufging und die Dienerin hereinkam. Sie trug ein Tablett mit allen möglichen Sachen darauf. "Herrin, für euch" knickste sie und stellte es vor mir hin. "Guten Appetit" "Danke" Sie sah mich und Sesshoumaru für längere Zeit musternd an, als sie kurz errötete und sich dann schnell zum gehen wendete. Ich grinste und machte mich dran zu essen. Sesshoumaru ließ mich weiterhin auf seinem Schoß sitzen und betrachtete schweigend meine Fressattacke. Ich stopfte alles in mich hinein, unwichtig ob Fisch oder Fleisch, Obst oder Gemüse. Nach ca. 15 minuten hatte ich alles runter und lehnte mich genüsslich an Sess zurück. Ein Rülpsen konnte ich gerade noch unterdrücken, sowas gehörte sich einfach nicht! "Ich bin papsatt" "Nach dieser Mahlzeit wäre es auch ein Wunder, wenn du das nicht wärest" fügte er sichtlich beeindruckt von meiner Esskunst hinzu. "Gekonnt ist nunmal gekonnt" Ich betrachtete meine Figur und stellte mit Entsetzten fest, dass sich meine Taille schon verlor und ich zu einem Fettklops mutierte. Sesshoumaru sah meinen entsetzten Ausdruck und fragte darauf "Was ist?" Ich zeigte mit dem Finger auf meine Figur und verzog mein Gesicht. "Ich werde fett und meine Figur...hilfe, ich fang sofort mit einer Diät an" Er knurrte bedrohlich. "Das lässt du sein" "Aber ihr wollt doch keine Fettklops heiraten" "Du bildest dir ein...dick zu sein" "Und was ist wenn ich wirklich fett werde?" "Das kannst du gar nicht, höchstens etwas zulegen, deine Gene sind so veranlagt" Ich drehte mich elegant seinem Gesicht entgegen und küsste ihn sanft. "Also gut, wenn ihr es sagt muss es ja stimmen...aber gut lassen wir das Thema, ich störe euch sicherlich bei euerer Arbeit" Damit rutschte ich von seinem Schoß und band meinen Nachtmantel zurecht. Plötzlich merkte ich den auf mir ruhenden Blick Sesshoumarus. Ich sah ihn lächelnd an. "Ist noch etwas?" Er stützte seinen Ellbogen an der Stuhllehne ab und betrachtete mich amüsiert. "Meine Gefährtin hat es immernoch nicht gelernt sich richtig zu schnüren" Ich seufzte schwer. "Manchmal denke ich wirklich, ob ich einer anderen Youkaifrau jemals das Wasser reichen könnte" Sein Gesichtsausdruck wurde schlagartig ernst. "Stellst du meine Entscheidung etwa in Frage?" Ich hob beschwichtigend die Hände. "Ich könnte gar nicht, schließlich bin ich es nicht wert, oh vergebt mir" trällerte ich dramatisch. "Das will ich hoffen" ging er auf mein Spiel ein. "Dürfte ich den werten Herr noch etwas fragen?" "Du darfst" "Begleitet ihr mich noch zu meinem Schlafgemache?" Er stand auf und hielt seinen rechten Arm mir hin. Ich hakte mich vergnügt ein und schritt mit ihm davon. Auf dem Weg zu meinem Zimmer verbeugten sich alle Wachen und Dienerinnen vor uns und ich genoss es richtig an Sesshoumarus Seite. Auf meinem Zimmer angekommen half er mir beim Umziehen und Entkleiden. Ich schämte mich nicht, er war schließlich bald mein Gefährte. Er schlug die Decke über mich und setzte zum Gehen an, als ich noch aufhielt. "Senpai?" Er drehte sich zu mir herum und blieb stehen. "Ja" Ich biss mir auf die Lippe und überlegte. Sollte ich es wirklich tun? War die Antwort nicht klar und deutlich? "Liebt ihr mich?" Erst sagte er gar nichts dazu, kam dann allerdings auf mich zu und setzte sich auf mein Bett. "Und was soll ich deiner Meinung nach jetzt sagen?" konterte er geschickt. "Ich hatte mir die Antwort von euch erhofft" antwortete ich ihm ehrlich. Gerade wollte er wieder etwas entgegnen als ich ihm zuvorkam. "Ich meine nur, ich habe es von euch noch nie gehört" Zaghaft sah ich ihn an und stellte fest, dass sein Gesichtsausdruck wieder keinen emotionalen Ausdruck enthielt. Hatte ich es jetzt übertrieben? Ich erwartete schon das nächste Donnerwetter, doch plötzlich hob er mein Kinn an. "Wann sprichst du von Liebe?" Die Frage kam neutral und sachlich. Kein Sarkasmus und keine Ironie. Mir fiel die Antwort sofort ein! "Wenn ich jemanden grenzenlos vertraue, wenn ich weiß dass er genauso empfindet, mich nicht enttäuscht und wenn ich ständig an ihn denken muss" beendete ich den Satz. "Und empfindest du mir gegenüber dies?" Ich nickte zögerlich. "Ja" Er ging einen Schritt weiter. "Findest du, dass ich dich je enttäuscht hätte?" "Nein" kam meine Antwort nach kurzem Überlegen. "Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern" "Habe ich dir vertraut?" Puh, hatte er mir vertraut? Meine Stimme sagte "Ja, ihr habt nie an meinen Fähigkeiten gezweifelt" Er fragte weiter. "Habe ich mich nach dir gesehnt?" Puh, jetzt musst ich überlegen. Doch plötzlich fielen mir 3 Sachen ein. "Ja, damals als wir aus meiner Welt zurückkamen und von dieser Organisation angegriffen worden waren und im Schloss, als ich euch verarztet hatte und ihr mich gebeten hattet bei euch zu bleiben und dann wieder als ich in euer Zimmer trat, nachdem ich mich von meinen Freundinnen verabschiedet hatte... ja genau" Er hatte ja gewünscht, dass ich in sein Zimmer kam. Ich stutzte, er hatte mir genau dieselben Fragen gestellt, die ich ihm als Liebesbeweis genannt hatte. "Und was schließt du nun daraus?" Ich sagte nichts mehr. Mir hatte es einfach die Sprache verschlagen. Doch zu meiner Verwunderung erblickte ich ein kleines Lächeln. Er beugte sich zu mir vor, berührte meine Lippen und zog mich zu sich. Ich konnte deutlich die Worte hören, die ich in meinem ganzen Leben nie vergessen würde: "Ai shite masu" To be continue! Und wieder ein Teil fertig, ich hoffe er hat euch gefallen, schreibt mir einfach euere Meinung dazu...Kritik wie immer erwünscht ^.^ Übrigens, der Kampfanzug von Aika ist bei der Chara-beschreibung auch schon oben, viel Spaß beim Ansehen! Aoko_ Kapitel 27: Schwanger sein ist nicht leicht! -------------------------------------------- Kapitel 27!   Ich weinte beinahe wieder vor Glück! Diese Worte klangen so sanft in meinen Ohren, ich hatte in dem Moment unseren vorigen Streit schon längst wieder vergessen. Ich umarmte Sesshoumaru etwas fester und eine kleine Träne lief mir an den Wangen nach unten. Es tat so gut diese Worte nach so langer und grässlicher Vergangenheit zu hören! Shiro, der das ganze still und lautlos mit angesehen hatte, sprang nun wieder auf seine Pfoten und hechelte vor uns hin. Sesshoumaru trennte dann unser Beisammensein und das erste Mal strich er Shiro langsam über den Kopf. "Er ist ein schlauer Wolf, er kennt seine Partnerin" Ich wischte mir kurz die Träne weg und ich nickte dann. "Natürlich ist er das" Sess erhob sich und wandte sich dann wieder zum Gehen. Bevor er jedoch die Türe erreichte, hielt ich ihn nochmals auf. "Senpai?" Er blieb stehen und drehte seinen Kopf nochmals in meine Richtung. "Danke" lächelte ich ihn an. Er nickte, drehte sich dann wieder um und verließ den Raum. Überglücklich ließ ich mich in meine weichen Kissen sinken und lauschte meinem schnellen Herzschlag. Das Gefühl wie bei dem ersten Kuss hatte mich überkommen, dieses grenzenlose Verliebtsein. Ich seufzte verliebt auf und schloss kurz darauf meine Augen um diesmal in einen ruhigen, tiefen Schlaf zu verfallen, den mein Körper schon dringend nötig hatte.   "Herrin ihr müsst aufstehen" Eine sanfte Stimme weckte mich auf und ich schlug verschlafen meine Augen auf. Natsuki stand schon lächelnd und voller Gutmütigkeit im Zimmer und strahlte so viel Wonne aus, dass die Sonne schon fast überflüssig schien. Normalerweise hätte ich jetzt herumgemault, wie spät bzw. früh war es eigentlich? Die Sonne war ja gerade erst aufgegangen. Doch ich brauchte bloß ihr Gesicht zu sehen und sofort erübrigte sich das Herummaulen. "Wie spät ist es Natsuki?" "Nach morgengrauen" "Ohmmpf, so früh?" "Ja Herrin, Sesshoumaru-sama hat es angeordnet" "Wieso dass denn?" "Langes Schlafen macht den Körper müde und schlapp, der Herr wird schon wissen, warum er euch so früh hat wecken lassen, übrigens ich bin schon sehr viel früher auf" "WAS" "Ganz recht Herrin" "Ich fass es nicht, und der Schlaf kommt bei dir nicht zu kurz?" "Wir sind das gewöhnt Herrin, das geht in Ordnung" Ich sagte nichts mehr, mir verschlug es wieder mal die Sprache. Natsuki sah meinen staunenden Blick und meinte freundlich. "Nun kommt Herrin, Sesshoumaru-sama erwartet euch beim Morgenfrühstück" Grummelnd erhob ich mich und gab mich völlig in Natsukis Hände. Erst kämmte sie meine langen Haare durch, flocht diese zu einem Zopf und befestigte ihn um meinen Kopf. Danach suchte sie mir einen von diesen vielen Kimonos im Schrank aus und half mir beim Schnüren, wobei sie mir gleich Unterricht gab, wie man diese Dinger schnürte. °Na also Aika, jetzt ist die beste Zeit um endlich die japanische Kimonoschnürkunst zu lernen° Ich passte genau auf und hoffte alles im Kopf behalten zu haben. "Also erst den Kimono ganz eng um den Körper wickeln, dann das Breitband um die Taille, fest zuziehen, diese Schleife nach links und die andere nach rechts, bis sie sich wieder treffen und dann eine Schleife, wobei diese wieder durch den Stoff gehen muss oder?" "Ähhhh....ja fast" lächelte sie mir aufmunternd zu. Ich gabs auf. Irgendwann würde ich´s schon lernen, nur jetzt hatte ich absolut kein Bock. Mir war schon wieder übel geworden, nach dem Aufstehen und da ich Kanames Fläschchen zerstört hatte, musste ich nun zusehen wie ich damit fertig wurde. °Also wirklich Aika, andere Frauen haben gar nichts und kommen prima zurecht, nimm dir ein Beispiel an den Mittelalterfrauen° "Ihr seht toll aus Herrin" Natsuki unterbrach meine Vorgehenspläne. "Danke" "Und nun kommt" Ich nickte und folgte ihr nun hinaus. Unterwegs gab sie mir ein paar Ratschläge, was die Regeln hier im Schloss betrafen, und wie ich Sesshoumaru-sama zu empfangen hatte. Ich prägte es mir gut ein. Sie sagte, das hätte sie bei anderen Fürstinnen, die Sesshoumaru besucht hätten, gesehen. Wow, endlich konnte ich auch mal punkten bei ihm. Als wir an der Tür zum Esssaal standen, hörte ich schon munteres Kindergeplapper. °Rin° Bei dem Gedanken geriet ich leicht ins Schmunzeln, was Natsuki sofort bemerkte und auch einstimmte. "Ist die Kleine nicht goldig?" fragte ich sie. "Ohja, das ist sie wirklich" "Kommst du mit rein Natsuki?" "Nein Herrin, ich muss an meine Arbeit" "Schade, aber wir wollen mal Sesshoumarus Pläne nicht durcheinander bringen" Ich zwinkerte ihr freundschaftlich zu und sie lachte kurz, verbeugte sich vor mir und eilte dann den Flur entlang. Für einen kurzen Moment sah ich ihr hinterher und drehte mich der Tür zu um diese zu öffnen. Das Kindergeplapper wurde dadurch nicht minder gestoppt, im Gegenteil erst jetzt brach es so richtig aus. "Aika-chan da bist du ja" "Morgen Rin, morgen Jaken" Dann ging ich zu Sesshoumaru hinüber und verbeugte mich ganz leicht vor ihm. Es erstaunte ihn sichtlich! "Auch euch einen guten Morgen Senpai" "Guten Morgen" antwortete auch er sichtlich überrascht. Mein Platz war nun nicht mehr der weitentfernteste von Sess, wie am Anfang unserer Begegnung, sondern direkt neben ihm. An der Spitze sozusagen. Jaken glotzte stumm zu uns herüber und beäugte mich irgendwie seltsam. Rin plapperte derweil schon wieder fröhlich drauflos. "Hast du gut geschlafen Aika?" "Hmh" "Ich hab dich so vermisst als du nicht da warst" "Ach wirklich?" "Jaaaaa" Sie sprang vor Freude fast gleich vom Stuhl. Meine Güte, so einen Lebensgeist hätte ich jetzt auch gern gehabt. Doch mir war ganz anders zu Mute. Ich musste mit einem Kotzreiz kämpfen. Wenn ich schon das Essen sah, wurde mir schlecht. "Was willst du denn essen Aika?" Da war sie, die Frage. Am liebsten hätte ich jetzt gar nichts gesagt und einfach gekotzt, damit diese Übelkeit endlich vorbeiging, aber nichts kam. Stattdessen saß ich da und würgte immer noch. "Aika? Ist dir nicht gut?" "Was?" Ich hörte ihr nicht ganz zu. Mein Magen hatte zwar wirklichen Hunger, aber mein Mund öffnete sich einfach nicht. Meine Kehle war zugeschnürt. "Aika...was ist denn mit dir?" "Mir geht es bestens Rin, wirklich" Sie sah mit ihren süßen, kugelrunden Augen prüfend in mein Gesicht und stemmte ihre kleinen Patschehändchen in ihre Hüften. "Du siehst aber nicht wirklich gut aus, du bist ein wenig blass heute" "Nicht nur heute Rin, das wirst du noch ein paar Tage ertragen müssen" "Häää? Versteh ich nicht, erklärst du´s mir Aika?" Sie machte ein ganz unverständliches Gesicht und strampelte voller Erwartung mit ihren Beinchen. Jaken hingegen, sah schon ein wenig misstrauisch nach dieser Aussage zwischen mir und Sesshoumaru her. Ich grinste in mich hinein, na gut dann spielen wir mal ein bisschen! "Senpai gebt ihr mir etwas von dem Salat und den Tomaten?" Er nickte und nahm meinen Teller zum auffüllen. Schweigend passierte das natürlich. Doch auch ihm konnte ich ansehen, dass er Jakens Reaktion immer interessanter fand. "Danke" Ich begann ein Salatblatt in meinen Mund zwangsvoll zu stopfen und zu meiner Verwunderung ging das jetzt allmählich. Rin saß immer noch da und wartete auf meine Antwort. Also gut, dann würde ich mal ein bisschen spielen. "Rin, sag mal könntest du dir vorstellen, ein kleines Geschwisterchen zu haben?" Sie blinzelte in der ersten Sekunde erst ein wenig verblüfft, als dieser Ausdruck sich schnell änderte und sie freudestrahlend sagte. "Du meinst so ein kleines Baby?" "Genau das meine ich" "Ich hatte mir schon immer ein kleines Geschwisterchen gewünscht, aber meine Eltern starben sehr früh und so blieb ich allein...." Sie wurde leicht traurig und blickte in ihren Teller. Der Anblick schmerzte mich leicht, so fügte ich also etwas schneller hinzu. "Aber ich und Sesshoumaru sind ja jetzt deine neuen Eltern" "Jaaaa" erklang es wieder. Ich lächelte und konnte das förmliche Brennen in Jakens Kopf schon förmlich sehen. Er wartete, bis ich endlich mit meiner Antwort rausrückte, damit er endlich Gewissheit darüber haben konnte, was es mit meiner Übelkeit auf sich hatte. Nun gut, erfüllten wir ihm eben diesen sehnlichen Wunsch! "Rin?" "Ja Aika?" "Du bekommst bald ein Geschwisterchen" Stille. Dann plötzlich fiel Jakens Stab zu Boden. Er hatte die Augen weit aufgerissen und starrte entsetzt zwischen mir und Sesshoumaru hin und her. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. Es sah aus als ob er in Ohnmacht gefallen war, jedoch vergessen hatte die Augen zu schließen. "Ist das wirklich wahr Aika?" Rin war völlig sprachlos auf ihrem Stuhl festgefroren und sah uns beiden mit offenen Mund an. "Ich bekomme wirklich ein Geschwisterchen?" "Ja wenn ich´s doch sage" Erst jetzt erwachte sie aus ihrer Starre und fiel mir um den Hals. "Ich bin so glücklich Aika-chan" Ich musste mir die aufkommenden Freudentränen stark verkneifen, sonst hätte ich jetzt losgeheult. Jakens Ohnmachtsanfall und Rin´s glückliche Miene, das würde ich in meinem Leben nicht vergessen. Sie küsste mich auf die Backe, als sie plötzlich innehielt. "Du Aika? Wie kriegt man eigentlich Kinder?" Perfekt, die Bombe war geplatzt! Na toll und was sagte ich ihr jetzt? Ich musste die aufkommende Hitze, die sich in mir bilden wollte wirklich stark unterdrücken und sah Sesshoumaru hilfesuchend an. Doch er hatte interessiert seine Finger ineinander verschlungen und sah mich mit wirklicher amüsierter Erwartung auf das was ich sagen sollte, an. °Mistkerl° "Tja Rin, das ist wirklich sehr kompliziert, weißt du" "Macht nichts, ich habe Zeit, das wollte ich nämlich schon immer wissen" Huch, jetzt kam ich ganz schön stark ins Schwitzen. Ich konnte ihr doch nicht erklären, was ich und Sesshoumaru getan haben, das wäre für ein Kind erstens ziemlich.....ach lassen wir das Thema lieber! "Also Rin...tja es ist so....weißt du...." °Du Mistkerl, du hast mir das schließlich eingebrockt und nun muss ich das ausbaden° "Also soweit kann ich dir das schon sagen Rin....ähm man muss sich recht lieb haben, damit so ein Kind heranwächst" "Wie lieb haben?" Wenn die kleine nicht so ein Engelsgesicht gemacht hätte, dann hätte ich sie dafür gleich erwürgt. So eine Demütigung vor Jaken und.....argh...schau nicht so amüsiert drein! Ohje, oje da bahnt sich großes Unglück an! "Rin, das wirst du erfahren wenn du größer bist" "Aber warum Sesshoumaru-sama" "Dafür bist du noch zu klein" entgegnete er etwas kühl. Sie drehte eine Schnute "Och, immer ist man für alles zu klein....komm Jaken wir gehen spielen" Sie packte ihn mit ihren Händchen und schleifte einen bewegungsunfähigen Jaken am Boden mit sich. "Puh" Ich atmete merklich aus. Die Kleine hatte ja Fragen, in ihrem Alter beschäftigte mich was ganz anderes, als wie man Kinder bekam. "Und welche Fragen wären das?" Erst irritiert, dann ärgerlich warf ich ihm. "Das geht euch gar nichts an" vor den Kopf. °Mann, das war ja jetzt typisch dass der meine Gedanken lesen musste, so was ist gemein...ich muss echt besser aufpassen° "tut es doch" "Nennt mir nur einen Grund, weshalb ich EUCH gerade jetzt das sagen sollte, nachdem ihr mich so hinterhältig im Stich gelassen habt" Ein Hauch von Empörung schwang in meiner Stimme mit und ich sah ihn eingeschnappt an. "Schon vergessen? Du wolltest mir gegenüber immer ehrlich sein" Ok, das war ein plausibler Grund! Ok ok, er hatte gewonnen, das wievielte mal eigentlich schon? Ich glaube, so langsam konnte ich wirklich mit dem Zählen aufhören! Und eigentlich wollte ich jetzt ein wenig mit ihm streiten, weil mir gerade so schön danach war, aber ich überlegte es mir anders. Ich konnte doch nicht immer wie eine bockige Zicke reagieren. Sesshoumaru hatte recht. Anderes Land, bzw. andere Zeit, andere Sitten! Und ich hatte mich zu fügen! Erst recht, weil ich bald verheiratet war und meine Pflicht als Frau und Herrscherin auch ordnungsgemäß durchzuführen und zu erfüllen hatte. "Z.b. wie ich den nächsten Tag überleben sollte oder wie ich in mein Zimmer gelangen sollte ohne das meine wütende Mum mich nicht erwischte oder wie ich es den Jungs aus meiner Klasse heimzahlen könnte und und und" Sesshoumaru stand auf und reichte mir seinen Arm. "Die Zeiten sind vorbei, du wirst dich nun als künftige Herrscherin vorbereiten" Ich musste ein Seufzen wirklich stark unterdrücken. Ich hatte nämlich immer noch eine Macke, die ich bis jetzt nicht ab konnte. Wenn ich wusste, was ich zu tun hatte und jemand mir das auch noch sagte um es mir nochmals einzuhämmern, dann versetzte mich das wirklich in Missstimmung. "Ich weiß Senpai, ihr brauch mir das nicht duzend Mal zu sagen, schließlich bin ich nicht blöd" versuchte ich so ruhig wie möglich zu sagen. Er nickte und ich ging mit ihm an seiner Seite. Wir gingen durch seinen Schlossgarten spazieren. Das würde sicherlich noch ein langer Spaziergang sein, denn Sesshoumaru hatte eigentlich dringende Geschäfte zu erledigen, wenn er aber die Zeit für mich opferte, hatte er mir sicherlich noch viel mitzuteilen. "Also was habt ihr mir noch mitzuteilen Senpai?" "Du ahnst etwas?" Ich lächelte allwissend. "Sicher, ich bin euere Gefährtin und erst gestern hattet ihr noch nicht einmal Zeit um etwas länger in meinem Zimmer zu bleiben, heute jedoch schon...ich kann mir nicht vorstellen, dass euere Arbeit auf einmal von selbst weniger geworden ist" Etwas verwundert drehte er den Kopf zu mir und musterte mich von der Seite. "Du lernst wirklich dazu" "Als euere Partnerin muss ich das ja wohl oder?" Er sagte nichts mehr darauf, zog mich allerdings weiter bzw. tiefer in seinen großen Garten hinein. "Die letzten Vorbereitungen für deine Prüfung wurden gestern getroffen, ein Schreiben hat dies mitgeteilt" "WAS? Moment mal! Woher wussten die das? Ich meine woher wussten sie dass ich euere baldige Gefährtin sein würde?" Für einen kurzen Moment war Stille, man hörte lediglich das Singen der Vögel. "Gerüchte, die müsstest du am besten kennen" So! Also das war es! "Und deshalb dann das Schreiben?" Er nickte. Ich lag also richtig. "Und was besagt dieses?" Hakte ich weiter nach. "Falls es also stimmen sollte, müsstest du in 2 Tagen antreten" Schock, lass nach! Schon in 2 Tagen? Aber aber.... "Das hieße, dass wir morgen schon abreisen müssten" entgegnete er ziemlich sachlich. "Mit Rin und Jaken?" "Nein" "Wieso nicht?" "Sie wäre nur unnötiger Ballast, die Reise wäre für Rin zu anstrengend, außedem dürfen keine Menschen zu den Prüfungen erscheinen" Ein Seufzen entglitt meinen Lippen. Sehr schön! Aber gut, wenn Sesshoumaru das meinte, dann würde es auch das Richtige sein. "Also gut, was sein muss, muss sein!" Meine Stimme klang fest und entschlossen und insgeheim war ich auch froh, dass es endlich ein Ende finden würde. Noch sah man nicht sehr viel von meinem Bauch, nur einen leichten Ansatz. Ich sollte diese Tortour wirklich schnell hinter mich bringen, denn wenn ich erst mal eine Kugel vorne herum hatte, würde ich schwerlich einen Kampf bestehen können. "Wisst ihr eigentlich wie diese Prüfungen aussehen werden Sesshoumaru?" "Sie sind in 3 Kategorien aufgeteilt: Stärke, Selbstdisziplin und Angstüberwindung" Wow! Angstüberwindung....klang irgendwie.....unschön! Naja Aika sieh es positiv: Dann bist du endlich Sesshoumarus Gefährtin und das offiziell! "Bereite dich also darauf vor" Ich nickte leicht. "Ja" Er legte eine Hand auf meine Schulter und zog mich etwas zu sich. "Nur du als meine Gefährtin schaffst es" Ich lächelte ihn dankbar an. SEINE Gefährtin! Ich fühlte mich geschmeichelt. Gemeinsam gingen wir dann wieder ins Schloss und ich überließ Sesshoumaru wieder seinen Geschäften. Doch irgendetwas hielt mich vom Gehen ab. Ich wusste genau was es war. "Senpai, verzeiht wenn ich störe...aber dürfte ich bei euch in diesem Raum bleiben? Ich störe euch ganz bestimmt nicht!" "Bitte" war seine ausschweifende Handbewegung. Er deutete auf den Stuhl neben sich und ich ließ mir von Natsuki ein Buch aus der Bibliothek bringen: japanische Kampfkunst! So war Sesshoumaru mit seinen Geschäften und ich mit meinen Problemen beschäftigt und ich durfte so auch in seiner Nähe bleiben. Während ich total vertieft in meinen Seiten laß, bemerkte ich gar nicht wie Sesshoumaru mich abschätzend schon etliche Sekunden beobachtete. Instinktiv griff ich nach einer Feder und einem Blatt Papier um mir das wichtigste zu notieren. Das war auch eine typische Angewohnheit von mir, ich musste alles für mich immer verständlich und zusammenfassend aufschreiben. °Also, das Schwert vom Körper leicht abgewinkelt, einen Halbkreis drehen und dann mit ausgestreckter Haltung den Gegner attackieren...war das jetzt so richtig oder hab ich da was falsch verstanden, hmh und das soll die Fengshi-Attacke sein?° Ich fuhr mit meinem Zeigefinger die Zeilen hinunter und stoppte an einem Punkt. °Tatsächlich Fengshi-Attacke....irgendwie komisch, hab noch nie was davon gehört° Plötzlich als ich das ganze zu Blatt Papier führen wollte, stutzte ich und sah auf. Sesshoumaru´s Arm abgestützt auf seinem Papierstapel, musterte mich aufmerksam, was ich da gerade machte. Ich verzog mein Gesicht. "Was ist denn Senpai?" Er sagte nichts, wendete sich stattdessen wieder seinem Papierstapel zu und unterließ es auch des weiteren mich anzusehen. Wie gesagt, ich verstand das männliche Geschlecht einfach nicht. Nur ungläubig schüttelte ich den Kopf, ehe auch ich meine anfänglichen Gedanken zu Papier führte.   ------------------------------------------------------------------------------- Wie sie so dasaß und völlig vertieft in ihrer Arbeit alles notierte, dieser Anblick hatte ihn einen kleinen Moment lang gefesselt. Sie hatte etwas so anziehendes in ihrer Art, in allem was sie tat. Solch ein Gefühl war er sich, Sesshoumaru nie bewusst gewesen. Er hätte sie stundenlang ansehen können und ihm wäre nicht langweilig geworden. In dieser Frisur und diesem tailliert geschnittenen Kimono wirkte sie wie eine reife, ausgewachsene Frau, was sie auch definitiv war. Nur manchmal kam noch ihr kindliches Wesen zum Vorschein. Doch auch vorhin im Garten, hatte sie wirkliche Stärke und Reife bewiesen. Er hatte selbst von ihr erwartet, dass sie aufseufzen oder sich mit dem Gedanken an die so schnell bevorstehende Prüfung nur schwer abfinden würde. Aber sie hatte wirklich dazugelernt. Sie nahm es ruhig und ohne jegliche Kommentare an. Und das faszinierte ihn auch, er wusste es zu schätzen, dass sie sich seinetwegen umzustellen versuchte und scheinbar auch wirkliche Erfolge aufwies. Wenn er sie mit dem ersten Tag der Ankunft hier im Mittelalter verglich und ihrem jetzigen Stand...da musst er sich eingestehen dass sie viel vollbracht hatte. Und so langsam musste er sie auch in seine Geschäfte einweihen, denn sie war seine Gefährtin und musste über die Länderein und dessen Beschaffenheit und Geschäfte bescheid wissen. Doch vorerst sollte sie sich auf ihre bevorstehende Prüfung vorbereiten. -------------------------------------------------------------------------------   Ich seufzte und blätterte eine Seite weiter, nur um damit unabsichtlich wieder Sesshoumarus Blick auf mich zu ziehen. "Ich gehe in mein Zimmer Senpai" Wortlos schlug ich das Buch zu und erhob mich mit meinen Papieren. "Du willst gehen?" "Mhm...ich sehe schon, ich halte euch nur ab" Er sagte dazu nichts mehr und sah mir nur stumm hinterher. Auf dem Flur begegnete ich wieder Natsuki die mit dem Fensterputzen beschäftigt war. Sofort fragte ich sie. "Soll ich dir helfen Natsuki?" Sie wäre beinahe von ihrem Stuhl geflogen, auf dem sie stand um die oberen Fensterpartien zu reinigen. "Wie kommt ihr denn darauf Herrin? Ihr seid schwanger und bedürftet daher strengster Ruhe, außerdem sind wir Dienstmädchen dafür zuständig und nicht die Gefährtin von Lord Sesshoumaru-sama" Sie blickte mich mit großen, verwunderten aber auch zugleich fassungslosen Augen an. "Na gut, war ja nur lieb gemeint" "Ich weiß das zu schätzen Herrin" Meine Gedanken streiften für einen kurzen Moment ab "Ach Natsuki, könntest du mich dann vielleicht zur Quelle begleiten?" "Gerne" Sie sprang herunter, stellte den Stuhl beiseite und befahl mir ihr zu folgen. Dort angekommen, half sie mir beim entkleiden und stellte mir sogar noch ein Tablett mit Speisen an den Rand. "Aber passt auf, dass ihr nicht zu lange bleibt, wie voriges Mal" Ich lächelte sie an. "Keine Sorge, wird nicht mehr vorkommen" "Herrin ich hole schnell Handtücher und komme gleich" Ich rief ihr ein "Ist gut" hinterher und ließ mich in das angenehme Wasser gleiten. Meine Haare machte ich nicht nass, nur meinen Körper. Ein weiteres Mal ging die Türe auf und Shiro kam gemütlich den Weg entlangmarschiert und hielt kurz vor meiner Obstschüssel an. "Hey Shiro, na was macht mein treuer Begleiter?" Er schleckte meine Hand ab und machte sich dann an das Eingemachte dran. "Na hör mal, du bist mir ja aber einer....lass sofort die Finger von meinem...." "SHIRO" Ich stützte mich halbwegs vom Rand ab und versuchte den Köter zu packen. "Na warte, wenn ich dich erwische...komm sofort her" Doch er dachte nicht dran und watschelte stattdessen mit dem Tablett zwischen seinen Zähnen zur Tür hinaus. "ARGH" Ein paar Sekunden später stolperte Natsuki wieder herein. "Huch, was war denn das? Shiro hat scheinbar größeren Hunger gehabt" Ich seufzte auf. "Ja scheinbar" "Na egal, ich hole euch gleich ein ..." Ich winkte sofort ab. "Nicht nötig Natsuki, ich wollte sowieso gerade raus" Wenige Sekunden später war ich wieder völlig trocken und wurde angekleidet. "Ach ja, ehe ich´s vergesse, ich glaube Sesshoumaru-sama hat ganz schöne Probleme bekommen" meinte Nazuki "Hmh, was meinst du?" "Naja, er hat gerade Besuch bekommen, ärgerlichen Besuch...ich war gerade euere Kleidung holen und da stürmte mich ein breitgebauter Herr fast um und hätte mir dafür noch fast eine Ohrfeige verpasst, dafür dass ich nicht aufgepasst hätte....er sah ziemlich wütend aus" "Oh oh, hört sich wirklich nicht gut an" Natsuki nickte nur stumm. "Ja und als ich mich wieder gesammelt hatte, da hörte ich wie er schon auf Sesshoumaru losging, ein richtig lautes Organ hat er...das kann ich euch sagen" Ich lachte los. Und sie stimmte dann ein. "Doch ich glaube ich muss meinem Gefährten zur Seite stehen" "Ich würde das lieber sein lassen, Herrin" Ich zwinkerte ihr nur zu und ging erhobenen Hauptes. "Du wirst sehen was für schauspielerische Künste ich aufweisen kann....komm mit" Ich hörte schon von weitem die Stimme der zwei Rivalen, Sesshoumaru und dieser Gast. Natsuki blieb vor mir stehen und schluckte dann merklich. "Herrin..." Doch ich drückte die Tür einfach auf. Das Gebrüll des Anderen flog mir nur so um die Ohren! Ich holte tief Luft. "UM HIMMELS WILLEN WAS IST HIER LOS?" Sofort wurde es still und derjenige drehte sich herum. Er erstarrte augenblicklich. "Nun, ich erwarte eine Antwort" kam mein sofortiger Anschluss Ich sah mit prüfendem Blick zwischen Sess und dem Neuen hin und her, wobei ich Sesshoumarus Miene lieber nicht noch einmal streifen wollte, denn er sah richtig bedrohlich aus. "Verzeiht Mylady aber wer seid ihr?" Oho, er versuchte es schon mal auf die nette Tour, ok dann wollen wir mal ein bisschen mitspielen. "Ach ihr wisst nicht wer ich bin? Ich bin die Gefährtin von Lord Sesshoumaru, meinem Gemahl, den ihr hier so wüst und laut anschreit" Dabei verzog ich meine Augen zu regelrechten Schlitzen. "Und mit wem habe ich das Vergnügen?" "Lord Yuudai, Herrscher der östlichen Länderein" "Angenehm und nun erklärt mir bitte, wieso schon meine Bediensteten kommen und sich bei mir beklagen, ihr hättet sie bedroht" Er stockte merklich und geriet in Verlegenheit. "Also...es war nicht so wie ihr meint Lady Aika" "Ach, sie stellen mich also als dumm dar, ein sehr fataler Fehler" Ich wurde richtig ernst und spielte wirklich hervorragend, Natsuki die am Türrahmen stand und das ganze beobachtete, musste sich stark zusammenreißen um nicht loszulachen. "Oh nein, so war das nicht gemeint..." "WIE DANN?" Ich klang wirklich gut! Er geriet wirklich ins Schwitzen und suchte nach einer Erklärung, doch ich würde ihm schon zeigen, dass man mit mir nicht spielen und sich nicht so leicht herausreden konnte. "Bitte verzeiht, ich wollte euch nicht als dumm darstellen aber eurer Bedienstete hatte nicht aufgepasst und..." "deshalb kann man ihr drohen" schlussfolgerte ich zurecht. "Ja..ich meine natürlich Nein" Es entstand eine ziemliche Anspannung im Raum und selbst Sesshoumaru verfolgte unsere Auseinandersetzung gespannt wer nun siegen würde. Ich ging um Lord Yuudai herum und musterte ihn kurz. "Also gut, lassen wir das Thema sein, ich möchte wissen wieso sie meinen Mann so anschreien" Plötzlich wurde er ernst. "Lady Aika, ich bin mir sicher eine noch nie so hübsche Frau wie sie getroffen zu haben, und mit Abstand auch keine so schlagfertige....aber ich denke Geschäfte sind etwas für Männer" Ich lachte kurz auf. "Danke für die Blumen Lord Yuudai, doch was sie denken spielt für mich keine Rolle, wenn sie der Ansicht sind, dass nur Männer das Land vertreten würden, wäre unsere Herrschaft Japans bei weitem nicht so fortgeschritten wie sie ist und ihr wisst was ich damit meine?" "J-Ja ich denke schon Mylady" Ich stellte ihn jetzt mal ein bisschen für blöd dar und erklärte ihm ausführlich was ich damit meinte. "Eine Frau regelt die Wirtschaft des Landes, die Königin, das Oberhaupt des Landes und wie ihr sicherlich nicht leugnen könnt, befindet sich unser Land in besten Händen" "J-ja" kam die zögerliche Antwort Yuudais. "Und wisst ihr noch etwas Lord Yuudai? Eine FRAU (ich betonte es richtig) hat das Land erst kürzlich vor diversen Gegnern verteidigt und gerettet" Ich ließ das ganze auf ihn einwirken und wartete ob er darauf kommen würde, wer es war. Und tatsächlich, nach Sekunden eisigen Schweigens funkte es bei ihm und er sah mich erstarrt an. "I-Ihr seid diejenige die das Land gerettet habt? Aika Todaiji?" "Genau" Er schmiss sich mir praktisch vor die Füße und küsste meine Hand. "Verzeiht Mylady, doch ich hatte am Anfang über eueren Namen nicht den geringsten Gedanken verschwendet, verzeiht mir" Ich blickte triumphierend zu Natsuki und Sesshoumaru, die mich beide voller Achtung ansahen. Besonders Sesshoumaru. "Ihr könnt wieder aufstehen Yuudai" Er erhob sich wieder und küsste als Zeichen seiner Dankbarkeit und Achtung meine Hand. "Und jetzt erklärt mir um was es hier geht" Er sah kurz zu Sesshoumaru hinüber, ehe er langsam in die Gänge kam. "Euer Gemahl hat schon über eine längere Zeit das Land und ihre Grenzen nicht kontrolliert und es haben sich Probleme an den Fronten ergeben die auch zeitweise in meine Gebiete übergriffen" Einen Augenblick schwieg er wieder, dann fuhr er fort. "Es kann so nicht weitergehen und nach gesetzlicher Vorschrift, darf ich dann einen Anspruch auf einen größeren Teil des Landes anstreben und auch einfordern...." "...und mein Mann möchte den Teil der ihnen nun zusteht nicht freigeben, liege ich richtig in der Annahme?" Erstaunt meinte er. "Ja" "Nun....habt ihr eine Gemahlin Yuudai?" Etwas verwirrt antwortete er. "Nein" "Ich gehe aber trotzdem davon aus, dass ihr verstehen werdet was ich euch jetzt zu erklären versuche. Eine Partnerschaft besteht darin, dass sowohl die Frau sich dem Mann als auch der Mann sich der Frau widmet und annimmt. Sesshoumaru hat mich begleitet und sich um mich gekümmert und deswegen die Grenzen etwas vernachlässigt.....nehmt ihr mir das übel, dass ich meinen Gefährten von der Arbeit abgehalten habe?" Ich legte eine entschlossene, aber dennoch sanfte Miene auf und hoffte ihn dadurch ein wenig milder stimmen zu können. "Nein, natürlich nicht...wie könnte ich auch" Ich lächelte ihn an. "Nehmt ihr es meinem Gefährten dann übel, dass er sich um mich gekümmert hat, als es mir schlecht ging?" Natürlich gehörte ein wenig Schauspielkunst immer dazu, sonst erreichte man ja nie etwas im Leben! Nach kurzem Zögern antwortete er dann "Sicher nicht....aber..." "Und weil ich schon so viel über euch gehört habe und auch euere Gutherzigkeit kenne, werdet ihr uns die Länderein nicht wegnehmen oder?" schnitt ich ihm eilends und gespielt dramatisch das Wort ab. Eine Wirkung hatte ich schon erzielt. Er fühlte sich geschmeichelt, obwohl ich ihn noch nie gesehen hatte und auch seinen Charakter gar nicht kannte! "Nun ja, wenn das so ist" begann er dann allmählich. "Ich wusste dass ihr dafür Verständnis zeigen würdet Lord Yuddai und ihr könnt auch gewiss sein, dass wir euch zu unserer Hochzeit einladen werden" Er war zwar nicht froh, dass er die Länderein jetzt doch nicht bekam, getraute sich aber nicht mir zu widersprechen und war dann doch wiederum froh dass ich ihn zu unserer Hochzeit eingeladen haben. "Danke Mylady" "Ich werde euch versprechen, dass wir uns nach unserer Trauung wieder um die Grenzen und Länderein kümmern werden...ihr habt mein Wort drauf" Er lächelte mich ein letztes Mal an und verneigte sich dann vor mir und Sesshoumaru und verschwand eilends zur Tür. Kein Abschied, kein Auf Wiedersehen, freut mich euere Bekanntschaft gemacht zu haben? Aber wir waren ihn wenigstens los! Eigentlich wollte Natsuki ihm noch den Weg nach draußen zeigen, doch er rauschte so stürmisch an ihr vorbei, dass sie gar nicht reagieren konnte und sich nur mit einem irritierten Blick aus dem Zimmer begab und die Tür schloss. "Das wäre dann wieder auf mein Konto zu verbuchen...gut gemacht Aika..." lobte ich mich selbst "...Pah Frauen würden nichts von Wirtschaft verstehen, wenn das so wäre, wieso sind dann in meiner Zeit so viele Frauen in riesigen Unternehmen, führen Geschäfte und handeln mit der Außenwelt?" Sesshoumaru schwieg auf diese Frage, jedoch entgegnete er. "Mir scheint, ich müsste meine Gefährtin des öfteren für solche Geschäfte einsetzen" "Scheint so" grinste ich ihn an. "Man braucht dafür lediglich ein wenig dramatische Schauspielkunst und schlagfertige Kommentare" antwortete ich ihm keck. "Dass du ja beides besitzt" ergänzte Sesshoumaru sofort. "Mir wurde so was nun mal in die Wiege gelegt" Ich grinste ihn an und wollte ihn unarmen, als ich sofort innehielt. Oh nein, dieses Gefühl kannte ich! Es kroch langsam meine Magengegend hoch! Um Himmels Willen! Durch mein sofort bleich gewordenes Gesicht wurde Sesshoumaru aktiv und stand mir sofort zur Seite. "Was ist?" Wie immer die Frage, wenn er nicht wusste mit was er als nächstes von mir zu rechnen hatte. Ich hatte keine Zeit ihm zu antworten, ich hätte ihm vermutlich nur ins Gesicht gekotzt. So schnell mich meine Füße tragen konnten lief ich zum Fenster, so wie damals als ich mich übergeben musste und tat es gleich noch mal. Nicht zu früh wie ich bemerkte. Jetzt hing ich da wie ein schlaffes Bündel zwischen Fenster und Abgrund und klammerte mich verzweifelt an der Fensterbank fest. Ich spürte sofort Sesshoumarus Aura hinter mir, gleichzeitig jedoch kam ein neuer Kotzschwall über mich. Dann ging alles ziemlich schnell. Ich wollte nicht dass Sess mich so elendig sah und stieß ihn mit der anderen Hand weg, ungeahnt meiner Kräfte die ich in dem Moment ausgesetzt hatte und die Sesshoumaru unerwartet getroffen hatten. Dann brach der nächste Kotzschwall aus mir heraus und ich schüttele meinen Körper. Noch etliche Sekunden verharrte ich so, als ich mir sicher sein konnte dass das ganze jetzt nun endlich vorbei war. Erschöpft und total von kaltem Schweiß durchnässt, drehte ich mich langsam um und rutschte die Wand hinunter. Ich erstarrte auf der Stelle. Was machte Sesshoumaru dort auf dem Boden? Und woher kam das große Loch in der Wand? In dem Moment ging die Türe auf und Natsuki kam herein. "Meister Sesshoumaru-sama, drei Frauen warten am Eingang auf Lady....Aika? Oh mein Gott, was ist denn hier passiert?" Das Bild musste ein echt komisches gewesen sein. Da Sesshoumaru immer noch nicht antwortete und regungslos am Boden lag, übernahm ich die Antwort obwohl ich Natsuki gar nicht zugehört hatte. "Schick sie herein Natsuki und beeil dich" "Ja Herrin" Einen letzten verwirrten Blick warf sie uns beiden hinterher und verließ den Raum wieder. Ich krabbelte wie ein kleines Kind auf vier Pfoten durch den Raum und setzte mich neben Sess hin. "Geht es euch gut?" fragte ich ihn besorgt. Keine Antwort! Stattdessen stemmte er sich auf und musterte mich mit einem Blick den ich nicht ausfindig machen konnte. Er forschte etwas in meinem Gesicht. Ich sah ihn unschuldig an! "Ist etwas? Wie seid ihr überhaupt hier auf den Boden gelangt und wer hat dieses Loch in die Wand geschlagen?" Plötzlich drängte sich mir ein fürchterlicher Gedanke auf. Wenn das wahr war....dann...ohoh! "Senpai? D-Das war d-doch nicht etwa I-ich?" Er knurrte wütend. "Soweit, dass ich mich selbst angreife, bin ich noch nicht" antwortete er sichtlich gereizt. Ich streichelte seine Wange. "Tut mir furchtbar leid, ich weiß nicht wie das passiert war, ehrlich nicht! Nicht böse sein Senpai! Scheinbar hatte ihn das wirklich überzeugt, dass ich das unabsichtlich getan hatte, denn er entspannte sich merklich und stand auf. "Scheinbar entwickelt meine Gefährtin Kräfte, deren Existenz ich gar nicht bewusst war" meinte er halb amüsiert. Ich fand das nicht komisch. Er reichte mir die Hand und zog mich hoch. Mir wurde dadurch schwindelig und ich geriet ins Wanken, wurde aber gleich von einem starken Arm gefasst und zu sich gezogen. Ich fühlte mich so elendig wie ein geschlagener Hund. Verzweifelt vergrub ich das Gesicht in Sesshoumarus Haare und entschuldigte mich nochmals für mein Attentat auf ihn. Wie wir da umschlungen standen und Sesshoumaru versuchte mich wieder zu beruhigen, fand ich wirklich rührend. "Wie geht es dir?" fragte er nun nach einer Weile. "Ich glaube, das wollt ihr gar nicht wissen" "Dann hätte ich nicht gefragt" Ich schwieg für eine kurze Weile. "Seid ihr um mich besorgt Senpai?" "Wer ist es um seine Gefährtin nicht" war seine Antwort. Ich lächelte ihn an. "Wenn ihr bei mir seid, geht es mir gleich viel besser" Ich wollte ihm gerade einen Kuss geben, als die Tür mit so einem Karacho aufflog dass ich mich erschreckte und Sesshoumaru beinahe wieder so weggestoßen hätte, wie am Fenster. Der Arme! "Oh stören wir?" kam da eine helle Stimme von der Tür aus. "Kaori..Cleo..und Yuri" "Live und in Farbe Baby" kam die frohe Botschaft von Kaori. Meine Augen wurden ganz groß. "Woooow" Ich ließ von Sesshoumaru ab und stürmte auf die drei zu, die mich mit offenen Armen empfingen. Es gab ein Freudengeschrei untereinander und ich brach schließlich in Tränen aus. Meine Hormone spielten vollkommen verrückt. Yuri meinte dann scherzend "Jetzt weint die liebe Aika schon wieder, du kleine Heulsuse" "Tut mir echt leid, aber ich kann leider nix für" "Ja das wissen wir ja" fügte Cleo bei. Wir plauderten eine Weile munter weiter, als von Natsuki das Essen angekündigt wurde und alle an den Tisch gebeten wurden. Ich setzte mich so wie es sich gebührte neben Sesshoumaru und der Rest der Bande inklusive Rin und Jaken setzten sich um uns verteilt herum. Rin freute sich ebenso meine Freunde wiederzusehen und hüpfte mehr auf dem Stuhl herum als dass sie saß. Jaken machte als einziger ein Froschgesicht und sagte kein Wort. Yuri, Cleo und Kaori fingen an mit dem Essen und häuften ihre Teller voll mit Salat. "Wollt ihr denn nix mehr essen?" "Nö" kam die gleichzeitige Antwort der drei. Kaori grinste breit über den Tisch. "Weißt du Aika, deine Figur hat uns alle so verschreckt, da wollten wir lieber gleich mit einer Diät anfangen" Ich ließ vor Empörung doch beinahe meine Gabel fallen. Alle drei prusteten los und ich saß wie ein begossener Pudel da und starrte wütend zu Sesshoumaru, der ebenfalls wütend zurückstarrte. "Du kommst nicht auf dumme Gedanken" meinte er warnend. "Ich hab doch gesagt dass ich fett werde" konterte ich gekränkt. Cleo schaltete sich wieder ein und schlug Kaori eine runter. "Du weißt doch, dass Kaori nur Scherze macht Aika, du bist nicht fett, nur ein bissl weiblicher geworden" "Achso weiblich" "Jup" meinte Cleo mit gespielt unschuldiger Miene. Ich seufzte merklich und häufte mir was auf den Teller. Sesshoumaru sah meine kärgliche Mahlzeit, riss mir den Teller aus meinen Händen und tat etwas mehr drauf. Ich schmollte. Rin, die das Ganze stumm mit angesehen hatte, rief jetzt ganz aufgeregt. "Wisst ihr schon dass Aika ein Kind bekommt?" Ihre Miene strahlte so vor Aufregung dass sie aufgehört hatte zu kauen. "Natürlich wissen wir das..." kommentierte Kaori weiter. "...Is ja nicht zu übersehen" und prustete gleich wieder los. "Ich find das nicht witzig Kaori" meinte ich funkelnd. "Ich weiß, aber du bist immer so süß, wenn du verarscht wirst" Prompt bekam sie wieder eine runtergehauen, diesmal von Yuri. "Sei nicht so vorlaut Kaori" Und dann zu mir gewandt. "Entschuldige, aber sie hat heute richtig gute Laune" "Ich merks" antwortete ich mürrisch. Um endlich ein neues Thema anzufangen, fragte Cleo. "Und wie gehts so voran mit deiner Schwangerschaft?" Ich verzog das Gesicht. "Oh, also nicht gut" schlussfolgerte Cleo. "Um ehrlich zu sein, nicht wirklich...ich kann mich nicht mal selbst leiden und heute hab ich Sesshoumaru wieder versehentlich in Mitleidenschaft gezogen" Ich deutete an die Wand. "Wow" kam es von Kaori wieder. "Also ist es bei euch hier nie langweilig" "Da hast du recht" Ich nahm jetzt endlich was von dem Essen zu mir. Es wurde leiser im Raum und ich fragte mich auf einmal warum. "Ist etwas?" fragte ich zu allen gewandt Kaori kaute noch einmal und schlang das Essen dann mühevoll runter. "Ne, wie kommst du darauf? Das Essen schmeckt wunderbar! Vor allem, wenn du alles kreuz und quer isst und unsere Fantasie wirklich auf die Probe stellst" Ich sah alle etwas dumm an. "Wie bitte?" "Naja..." meinte Kaori weiter "...Fisch und Marmelade mit Sauce muss wirklich gut schmecken und normale Leute müssen sich da anstrengen um nicht ihr eigenes Essen abzuwürgen...ich sagte doch Fantasie brauch man da" Ich sah sie alle versteinert an und blickte dann zu Sesshoumaru. Der sah dann alle mit Schlitzaugen an. Sofort wurde alles ruhig. "Lasst sie essen, was sie will" kam die gefährliche Antwort. Sogar Rin hatte zugehört und hatte sich schön brav weiter dem Essen zugewandt. So ging das Essen vonstatten und der Abend hatte sich genähert. Die drei mussten wieder abreisen. "Wieso habt ihr eigentlich euere Freunde nicht mitgebracht?" fragte ich die drei. "Naja weißt du, wir wollten eigentlich einen Frauentag haben und haben sie deshalb mal alleine gelassen" antwortete Cleo. "Soso" "Na gut, wir müssen dann auch wieder los, damit sich unsere Männer nicht so einsam fühlen" griff Yuri das Thema wieder auf. "Gut, danke für euer Kommen, hat mich wirklich sehr gefreut" Kaori schnalzte mit der Zunge. "No prob, kennst uns doch" Ich lächelte. Ja ich kannte wirklich alle drei in und auswendig! "Ciao Aika und viel Erfolg bei deinen Prüfungen" "Ja danke, tschau" Sie gingen! Und winkten mir noch einmal zu. Die waren echt süß, auch wenn Kaori heute ein wenig überdreht war. Doch auch das war ein Teil von ihr, den ich manchmal nicht vermissen wollte. Es war schön, der Tag heute! Ich ging die Treppen wieder hoch und sah noch mal in Sesshoumarus Zimmer vorbei. "Senpai, ich lege mich jetzt ein wenig schlafen, wir werden morgen aufbrechen, stimmt´s?" Er nickte zwischen dem Berg Papier zu mir hinüber. Gut, das war es was ich nur sagen wollte. Ich schloss leise die Tür und wollte ihn bei seiner Arbeit nicht stören. "Aika" Ich stockte. Was hatte er da gesagt? Aika? Meinen richtigen Namen? Er hatte nie meinen richtigen Namen gesagt! Nicht einmal! Und jetzt das! "J-jaaa" "Egal was passiert, egal wie du abschneidest, wichtig ist nur dass du Ruhe bewahrst und auf deine Fähigkeiten vertraust" Ich lächelte. Ich war ihm so unendlich dankbar dafür! "Ja, danke Sesshoumaru-sama" To be continue.... Sorry meine lieben Leute, dass das Kapitel so spät von mir on gestellt wurde, aber ich bin leider nicht mehr in diesen Jahren wo ich nichts mehr zu tun habe! Die Ereignisse überschlagen sich förmlich und noch dazu sucht jetzt ein Virus meinen Pc heim! schlimme Tatsachen und leider gottes auch nochk eine Aussicht auf Besserung! Aber nichts desto trotz wird diese FF zu Ende geschrieben werden und meine neue wird weitergehen! Also für diejenigen die jetzt ein wenig neugierig geworden sind und bei meiner neue FF noch nicht reingeschaut haben, hier der Link: http://animexx.4players.de/fanfic/?doc_modus=startseite&ff=90330&relink=%2Ffanfic%2F%3Fdoc_modus%3Dthema_liste%26thema%3D122%26relink%3D%26order%3D99%26seite%3D50 Eure Aoko_ ^-^ Kapitel 28: Prüfungen! Alles aus? --------------------------------- TLGHWO! Sorry meine lieben Leute dass es so furchtbar lange gedauert hat, aber ich finde einfach keine Zeit mehr so viel zu schreiben wie früher, eine neue Schule und eine Menge Stress und Probleme, das ganze tut mir wirklich leid! Hinzu kam noch dass ich dieses kapitel versehentlich gelöscht hatte und nun alles noch mal schreiben musste. Deswegen wird diese FF zuerst fertig gemacht und dann meine andere, ich habe einfach nicht die Zeit für 2 gleichzeitig! Nichts desto trotz hab ich es irgendwie geschafft dieses Kapitel zu schreiben und hoffe es wird euch gefallen, schon mal eine Warnung, dieses Kapi ist wohl das Traurigste überhaupt...also bitte Taschentücher bereitlegen!!!!!!!!!!! Die Reise ging gleich bei aufgehender Sonne los. Wir flogen den ganzen Vormittag durch. Es war ein sehr tränenreicher Abschied gewesen. Rin hatte schon wieder geheult und wollte mich gar nicht mehr gehen lassen. Sie hatte so herzzerreißend geweint, dass ich mit ihr weinen musste! Ich wollte Sesshoumaru doch noch überreden sie mitzunehmen, doch er blieb eisern und schüttelte nur den Kopf. Ich konnte Rin noch irgendwie beruhigen, in dem ich ihr versprach, dass ich ganz bestimmt an sie denken würde. Jaken hatte es ebenso wenig in den Kram gepasst dass er wieder auf Rin aufpassen musste, er hatte geschmollt und beim Weggehen heimlich genuschelt, sein Meister würde ihn nicht mehr in seinen Diensten wollen, stattdessen nur mit Rin abschieben. Ich winkte den Beiden zu, ehe ich mich auf Sesshoumarus Wolke begab und mit ihm durch die verschiedenen Länderein flog. Ich spürte Sesshoumaurs Hand auf meiner Schulter, er nahm mir die Anspannung größtenteils weg, wofür ich ihm sehr dankbar war! Die Reise dauerte einen halben Tag doch letzten Endes kamen wir vor einem großen Schloss an. Ich hatte während des gesamten Fluges lange nachgedacht und hatte mich soweit beruhigen können um jetzt sagen zu können, dass ich alles in meiner Macht erdenkliche getan hatte um mich auf diese Prüfung vorzubereiten! Wenn ich jetzt etwas nicht konnte, dann war es nicht meine Schuld und Sesshoumaru hatte mir nicht nur einmal versichert dass er hinter mir stand! Gut, Kampferfahrung hatte ich bekommen, Selbstdisziplin wurde mir von Sesshoumaru eingeimpft und Angstüberwindung musste ich einfach so beweisen! "Wir sind da" meinte Sesshoumaru. Ich erwachte aus meinen Gedanken und nickte nur kurz. "Bereit?" Ich holte tief Luft und nickte dann wieder. "Ja jetzt schon, auf geht´s." "Ab jetzt beginnt die Prüfung, jedes Wort, jede Bewegung wird registriert" Ich schluckte und konnte nur noch mechanisch nicken. Sess bot mir seinen Arm an und ich musste so wie es sich gehörte, annehmen und begab mich nun mit ihm Schritt haltend zum Eingangstor. Dort angekommen, wurde die Tür von selbst geöffnet und ein etwas älter aussehender Herr empfing uns. "Herzlich Willkommen Lord Sesshoumaru" Und zu mir gewandt. "So und hier ist nun die werdend wollende Gefährtin Sesshoumarus" Ich konnte mich gerade noch dazu durchringen, ein gequältes Lächeln hervorzubringen. "Ich freue mich euch hier bei uns begrüßen zu dürfen" "Es geht mir ebenso" spielte ich mit. "Ach bitte, tretet doch ein" °Na erst jetzt fällt es ihm ein° dachte ich genervt. Ich verzog jedoch keine Miene und trat mit Sesshoumaru ein. Wir wurden durch Fackel beleuchtete Gänge geführt und hielten vor einem weiteren Raum an. "Bitte sehr, fühlt euch wie zu Hause" °Guter Witz, ich will hier weg.° flehte ich innerlich. Er öffnete die Tür zum Raum. Endlich, richtiges Tageslicht durchflutete den Raum und an einem Tisch saßen ca. 10 andere Youkaiherren, die alle auf uns starrten, als wir eintraten. Mich wunderte es nur, dass sie alle so in Sesshoumarus Alter sein mussten! Sie sahen nicht im Geringsten so alt aus wie dieser Greis neben mir. Sie standen sofort auf und kamen uns entgegen um uns zu begrüßen. Dabei fiel mir einer ganz besonders auf. Ich hatte mich bei seinem Anblick furchtbar erschreckt, als ich in sein Gesicht sah. Er hatte eine Ähnlichkeit mit Ruichi, die verblüffend war, nur dass seine Haare dunkelgrün statt schwarz waren. "Ist Euch nicht gut?" fragte der Opa mich gleich skeptisch, der uns schon am Eingangstor empfangen hatte. "Alles gut, wirklich" antwortete ich hastig und krallte mich förmlich in Sesshoumarus Arm, was er mit deutlichem Unbehagen spürte. Abwechselnd schüttelte man uns beiden die Hand, wobei ich wieder feststellen musste, wie sehr ich angestarrt wurde. Dieser Ruichi-ähnliche-Typ schüttelte mir ebenfalls anstandshalber die Hand, wobei mir nicht entfiel, wie er mich und mein Kampfdress eingehend musterte. Zu eingehend! Er ähnelte Ruichi fast in allem! Doch ich kümmerte mich einfach nicht darum und wurde von Sesshoumaru und dem Greis zum Tisch hingeschleppt, wo ein festlich gedecktes Mahl darauf stand. Ich setzte mich neben Sesshoumaru, wie es für eine Gemahlin üblich war und faltete meine Hände auf meinem Schoß. "Die Reise war sicherlich anstrengend" begann der Greis sofort loszuschwatzen. Ich überließ das Reden meinem Gefährten. Sollte er sich darum kümmern! Ich durfte als brave Frau sowieso nichts sagen, da es keinen Anstand bewies. In diesem Moment wurde mir so richtig bewusst, auf was ich mich da eigentlich eingelassen hatte. Dieses Japan war nicht das Japan, das ich kannte. Wo die Emanzipation der Frau schon im vollen Gange war, war hier noch das Anfangsstadium. Wenn überhaupt! "Und ihr? Ihr seid Euch doch sicherlich bewusst, wie Euere Zukunft aussehen wird?" Ich wollte den Mund aufmachen, als ich mir schnell in Gedanken hervorrief, dass alles was hier passierte, eine Prüfung war! Also auch jede Frage, jedes Gespräch! Wie Sesshoumaru gesagt hatte! "Ja durchaus, ich werde als Sesshoumarus Frau, meinem Gefährten in aller Hinsicht beistehen und mich mit ihm um die Länderein kümmern" Der Greis räusperte sich und in mir verkrampfte sich der Magen. "Und was ist mit Kindern?" Achso, wie konnte ich das nur vergessen zu erwähnen. Die Frau war hier ja nur die Gebärmaschine. Aber nicht mir mir! "Was wollt ihr von mir hören?" startete ich die Gegenfrage. "Euere ehrliche Antwort" Alle Augenpaare waren auf mich gerichtet. Inklusive Sesshoumarus. Also schön, dann eben ehrlich! "Kinder wird es sicherlich welche geben" war meine knappe Antwort. "Wie viele denn wenn ich fragen darf?" "Dürft Ihr nicht" meinte ich schon ernster. Den andern verschlug es die Sprache und Sesshouamru atmete etwas zu laut aus. Ein deutliches Warnsignal für mich. "Und wieso wenn ich fragen darf?" warf der Greis ein. "Bevor ich Euch mehr Auskünfte erteile, möchte ich Eueren Namen erfahren, werter Herr" Er setzte die Tasse ab, an der er bis vor eben noch genippt hatte. "Verzeiht, aber mein Name müsste Euch bekannt sein, das Anschreiben dass ich Euerem Gatten geschrieben habe" "Die Höflichkeitsregeln besagen, dass man sich trotzdem bei einem Treffen von Angesicht zu Angesicht vorstellt" Es verschlug ihm direkt die Sprache, ich wusste nicht genau warum. Weil er entweder einsah, das ich nicht die 0815 Variante "Frau" war, oder weil ich die Etiketteregeln zu sicher beherrschte. Ich sah in die Runde. Mein Verhalten hatte alle in Schweigen gehüllt. Es wurde Zeit, dass ich hier etwas veränderte. Auch dieser Greis bemerkte dies. "Mein Name ist Takashi, Fürst Takashi" "Angenehm, Aika" Er nickte und die Atmosphäre entspannte sich leicht. Plötzlich passierte etwas unerwartetes. "Aika? Aika Todaiji?" Ich blickte in die Richtung, von der die Stimme kam und erblickte den Ruichi-ähnlichen-Typ. Ich lächelte etwas, aber nur weil ich nicht unhöflich sein wollte. "Ja genau" Es ging ein Tuscheln durch den Raum. Ich wirkte genervt. Was sollte das denn jetzt? Ich dachte sie wüssten alle wer ich war und wieso ich überhaupt hier war! Ich sah zu Sesshoumaru und runzelte meine Stirn. Er verzog keine Miene und sah mich nur an, als ob ich gleich Strafe verdiente. Mit dieser Wende war er nicht glücklich! Als sich das Tuscheln wieder legte, stand einer von den jungen Hüpfern auf und kam auf mich zu. Ich wusste nicht was das sollte, plötzlich stand er genau vor mir, streckte seine Hand aus. Ich stand auf und sah ein wenig überrumpelt aus. Er küsste meine Hand und kniete sich vor mir hin. Meine Augen wurden groß. Was war hier los? "Bitte verzeiht das Verhalten von Takashi, aber er hat die Nachricht nicht bekommen, die vom königlichen Hofe ankam" Er stand wieder auf und holte die Rolle, die er dann sogleich entfaltete. Ich las den Brief flüchtig durch und musste lächeln. "Kimiko hat doch tatsächlich wieder einen Strich durch meine Rechnung gezogen" Ich gab ihm die Rolle wieder und bevor der Rest der Truppe auf mich zustürmen und mir die Hand küssen und das Niederknien vollziehen konnte, befahl ich mit einer Geste erst mal alle zum Schweigen und Sitzen! "Ich freue mich wirklich dass wir jetzt gemeinsam die knisternde Atmosphäre durchbrochen haben, allerdings möchte ich weder dass man mich wie eine Prinzessin behandelt, noch dass man mir die Hand küsst. Ich möchte hier lediglich meinen Zweck erfüllen und die Gefährtin von Sesshoumaru werden. Rang und Stand spielen jetzt keine Rolle! Dass Kimiko dieses Schreiben verfasst hat, war sicher nur gut von ihr gemeint, doch weder ich noch mein Gefährte hatten davon gewusst und ich versichere euch allen, auch in Sesshoumaru-samas Namen, dass wir uns durch das Schreiben keinen Vorteil erhofft hatten, im Gegenteil!" Die an der Anzahl ungefähr 10 Youkai, mit Ausnahme von Takashi klatschten. Ich setzte mich wieder. Danach stellte sich jeder persönlich mir vor und alles wirkte jetzt gelassener. Takashi schnaubte, als sich das geklatsche legte und sah seine Gehilfen ernst an. "Wer ist diese Aika? Und wieso nennt sie sich Prinzessin?" Der Ruichi-ähnliche-Typ, der in Wirklichkeit Kouhei hieß, erklärte ihm das alles. "Sie ist die Tochter Zens und Shinas, die die damals spurlos verschwunden war und von der alle Welt sprach, man nahm an dass sie tot war, doch die wahre Geschichte ist, dass sie 16 Jahre lang in der Zukunft gelebt hatte, wieder hier hergefunden hat und Japan mit ihrer Königin gerettet hat" Dann zu mir und Sesshoumaru gewandt meinte er "Verzeiht aber unser Meister hat schon seit 300 Jahren keinen Schritt mehr aus diesem Gebäude gewagt" Der alte Mann schnaubte wieder ergebens. "Nun denn, tut es mir wirklich Leid Euch gegenüber so unfreundlich gewesen zu sein" Ich winkte ab. "Schon vergessen" "Ich würde vorschlagen, die erste Vorprüfung für beendet zu erklären, ihr habt sie bestanden, die Etikette scheint ihr ja mit Genüge zu kennen, wenn selbst unser Meister von Euch zurechtgewiesen werden musste" meinte Kouhei Achso, deswegen diese Stille zuvor, ich hatte dem Meister also indirekt vorgeworfen, einen Fehler gemacht zu haben, als er sich nicht vorgestellt hatte. Ich stand mit Sesshoumaru auf und ging mit der Menge zur Tür hinaus. Kouhei wurde angewiesen, mich zum nächsten Prüfungszimmer zu begleiten. Kouhei und ich gingen den nur spärlich beleuchteten Gang entlang und meine Nervosität steigerte sich ins Unermessliche, besonders weil Sesshouamru nicht bei mir war. "Ihr seid ziemlich nervös Prinzessin" Seine Stimme ließ mich im ersten Moment fast ein wenig erschrecken, vom gesamten Aussehen erinnerte er mich immer wieder stark an Ruichi. Seine Stimme hatte sogar fast den selben Klang. "Mir geht's gut, aber ich hätte da eine Frage, ich hoffe sie stört Euch nicht allzu sehr" "Ihr dürft mich alles fragen was Ihr wollt" Dabei grinste er spitzbübisch und seine Eckzähne kamen zum Vorschein. "Ihr habt so eine Ähnlichkeit mit Kenshin, kennt ihr jemanden der so heißt?" Plötzlihc blieb er aprupt stehen. Ich wäre fast in ihn reingelaufen, so urplötzlich blieb er stehen! "Huch..." "Kenshin ist mein älterer Bruder" Dann ging er wieder weiter. Ich blieb verdattert stehen und fühlte mich wie vom Blitz getroffen. °oh nein, das gibt es doch nicht, kann es sein dass er genauso wie er ist? Muss ich jetzt Angst haben und davonrennen? Will er mich überhaupt zum Prüfungsort führen oder nur von den anderen trennen?° Diese Gedanken schossen mir innerhalb von Sekunden durch den Kopf. Unbewusst tat ich einen Schritt nach hinten. Kouhei bemerkte das sofort und blieb wieder stehen, drehte sich zu mir um und musterte mich erstmal. "Ich verstehe, ihr hattet nicht unbedingt eine nette Bekanntschaft mit ihm...doch keine Sorge ich bin das genaue Gegenteil von ihm" sprach er mir sanft zu und ging wieder auf mich zu. Sollte ich das jetzt glauben? Ich konnte nicht weiter überlegen, da erfasste er auch schon mein Handgelenk. Ich zuckte leicht. "Kommt Prinzessin, wir müssen zum Prüfungsraum, die anderen warten sicherlich schon seit einiger Zeit" Ich wurde plötzlich aggressiv. "Wer sagt mir eigentlich dass du mich auch wirklich dorthin bringen willst?" Er seufzte leicht und zog mich dann hinter sich her. "Ihr könnt mir vertrauen Prinzessin, ich bin nicht wie mein Bruder, wir haben uns nie verstanden, er ging irgendwann mal fort von Zuhause und hat die Familie im Stich gelassen" Ich wunderte mich leicht. Konnte es zu diesem Zeitpunkt sein wo er in die Zukunft gereist war...zu mir? "Er hat Mutter allein gelassen, Vater war im Krieg gefallen und ich musste sehen wie ich das Chaos wieder zurecht biegen konnte" "Tut mir leid, wirklich" meinte ich ehrlich. Ich hatte den Anschein dass er doch die Wahrheit sagte. "So wir sind angekommen, bitte sehr eure Hoheit" Er öffnete einen Raum und ich musste erstmal eine Zeitlang blinzeln um klarzustellen dass ich auch wirklich richtig sah. "Ein leerer Raum mit einem Gemälde?" "Ganz recht, ich muss euch jetzt verlassen" Er zwinkerte mir zu und schloss die Türe. "Halt warte.." Es war zu spät. Die Tür war verschlossen. °Das ist ja höchst seltsam, ich habe kein Schlüssel-umdrehen vernommen° Was sollte ich denn jetzt tun bzw. denken? Wollte er mich wirklich nur einsperren, war er vielleicht doch Ruichi gewesen und nicht Kouhei? Kenshin...Kouhei? Der Name ähnelte sich. Was passierte denn jetzt mit mir? Ich trommelte mit den Händen gegen die Türe. "Hilfe, lasst mich hier raus hört ihr..." Doch dann ließ ich ab. Ich überlegte etwas. °Kann es sein dass der Raum vielleicht doch ein Prüfungsort ist? Sesshoumaru hat gesagt 3 Kategorien, eine Vorprüfung hab ich schon bestanden, demnach könnte das die Selbstdisziplin sein° "Aber wenn das hier wirklich Selbstdisziplin ist, wäre es unlogisch wenn keiner zusehen würde" murmelte ich leise und ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Ein kleines Fenster belichtete den Raum, ein großes Gemälde hing an der gegenüberliegenden Wand wo ich jetzt stand. Ich drehte mich langsam dem Fenster zu und ging dorthin. Meine Schritte hallten im gesamten Raum. Die Stimmung hier machte mir Angst! Am Fenster angekommen, sah ich hindurch. Man sah nichts! Wirklich gar nichts! Als ob ein weißes Blatt Papier davor hängen würde, mit dem einzigen Unterschied dass richtiges Tageslicht in den Raum fiel. "Seltsam.." nuschelte ich. Wie lange ich hier wohl noch bleiben würde? Ich konnte in dem Moment richtig nachvollziehen wenn Menschen durch bloße Einsamkeit verrückt wurden. Denn diese Stille macht einen verrückt, dieses Nichts-tun und dieses einseitige Gespräch mit sich selbst! Mich beschäftigte aber immer noch die Frage wie man mich beobachten könnte. Und vor allem wieso hier ein so riesiges Gemälde hing, dass hier so gar nicht hineinpasste in diese düstere Atmosphäre. Vielleicht sollte ich ja meine Gedanken laut aussprechen? Oder konnte man hier Gedanken auch lesen? Auf dem Bild war lediglich eine mittelalterliche Frau mit langem Gewand liegend auf einer Strohmatte gezeichnet. Was sollte das darstellen? Sollte es überhaupt etwas darstellen? "Fragen über Fragen" seufzte ich laut los. Ich setzte mich auf den Boden und sah das bild erstmal eine Weile stumm an. Vielleicht würde mir dann ein Licht aufgehen, wenn ich stundenlang da draufstarren würde. Was fiel mir dazu jetzt spontan ein? Was mir als erstes einfiel war nicht gerade schön. °Frauen als Tor zur anderen Welt° hatte ein Perversling mal gesagt, den ich an der Straße getroffen hatte, wobei er mich lustvoll angestarrt hatte. "hmh..." Wenn das hier Selbstdisziplin war, dann beobachtete man gerade wie ich hier zurechtkam, was ich tat und ob ich Manieren hatte die einer gebürtigen Anstandsfrau (nicht) entsprachen. Man konnte ja wenn man allein war die dollsten Dinge veranstalten. Ich ging mal einfach davon aus dass man hier auf Macken und Tücken, auf Verhalten und Reaktionen beobachtet wurde. Soweit so gut! Jetzt zur nächsten Frage: Wo konnte man mich hier beobachten? Ich bildete Schlitze und betrachtete das Bild eingehender, wobei mir wieder dieser Satz einfiel. °Frauen sind das Tor zur anderen Welt° Es war klar, wie der Typ das gemeint hatte...eben pervers! Aber vielleicht...? Ich sprang wie von der Tarantel gestochen auf. "Moment mal..." In ein paar Schritten war ich am Bild zum Stehen gekommen und fuhr mit den Fingern darüber. Das Bild ging da wo ich Druck ausübte, leicht nach innen. Bei mir hatte es gefunkt... und zwar gewaltig! Ich musste plötzlich lauthals loslachen, ich war so blöd gewesen! So blöd! Ich konnte mich gar nicht mehr halten vor Lachen. Die Idee so was zu erfinden war einfach nur schlau! Also falls ich diesen Perversen mal wieder begegnen sollte, würde ich ihm um den Hals fallen und ihn küssen! Er hatte mir gerade die Antwort auf dem Teller präsentiert! Hier im Mittelalter muss die Frau sicher auch eine ähnliche Bedeutung verkörpern, dachte ich mir. "Die Frau als Symbol des Tors zur anderen Welt...wirklich keine schlechte Idee, das muss ich zugeben, doch ich habe eueren Plan durchschaut!" Ich legte noch mal meinen Zeigefinger auf das Bild und fuhr von oben nach unten mit meiner Kralle darüber, so dass es einriss...und zum Vorschein kam die gesamte Bande. Mit triumphierendem Gesicht stand ich da und musterte allesamt. Die Gesichtsausdrücke waren sehr unterschiedlich, von fassungslos bis hin zu bewundernd. "Wie...das ist nicht möglich" nuschelte dieser Opa schon wieder. Ich klopfte mir innerlich selbst auf die Schulter. "Hat wohl nicht lang gedauert, was?" "Du hättest eigentlich einen ganzen Tag darin verbringen sollen" "WAAAAAAAAAAAAAAAAASSSSSSSSSSS?" Ich stempte empört meine Hände in die Hüften und sah Kouhei nicht gerade angetan an. "Deine Reaktionen hätten beobachtet werden sollen, ob du genug Selbstdisziplin hättest, nicht in diesem Raum durchzudrehen und deine Verhaltensweise" °Also doch° dachte ich mir. Ich lag mit meiner Vermutung goldrichtig! "Sie hat bestanden" kam es aus dem Munde dieses Opas. Ich blinzelte verwirrt. "Hab ich wirklich?" Er nickte wortlos und erklärte mir wieso. "Sie ist die Erste die es geschafft hat, das Geheimnis zu lüften, sie ist schlauer als wir alle denken, deshalb ist es in ihrem Fall angebracht, dass sie gleich die letzte Prüfung meisten soll, an der noch jeder gescheitert ist" Ich fiel fast um. Im ersten Moment hatte ich gedacht, der Alte würde mich echt loben, aber der Schluss des Satzes hatte eindeutig nach Hinterhältigkeit geklungen. Er wollte dass ich an der letzten Prüfung scheiterte! Mir blieb wirklich die Spucke weg. Man befahl mir nur mitzukommen um der letzten Prüfung entgegenzutreten. Wir gingen alle die langen Gänge entlang, vorbei an zahlreichen Gemälden, etlichen Fackeln und lauter moosbewachsenen Steinwänden. Plötzlich... "Es ist ein besonderer Ort" Ich sah auf, was hatte er gesagt? Geheimnisvoll? "In welcher Hinsicht?" war meine skeptische Frage. "Du kannst den Raum nicht verlassen ehe du nicht bestanden hast oder gestorben bist" "WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA" Ich machte auf dem Absatz kehrt und lief in die andere Richtung, das durfte doch alles nicht wahr sein! Wieso wieder ich? Auf einmal wurde ich von mehreren Händen gleichzeitig gepackt und wieder zurück in die andere Richtung gedreht. "Ich geh da nicht hin, niemals" wehrte ich mich bissig. War ich denn lebensmüde? Da hätte ich damals bei Ruichi auch gleich betteln können, er sollte mich töten! NEEEEEE Aber ich wurde nicht gefragt, lediglich gepackt und weitergeschoben, Sesshoumaru war auch nicht glücklich über diese Wendung der Ereignisse "Lasst sie los" wies er alle in scharfem Ton an. Auch der Opa drehte sich kalt zu ihm um. "Ich verbitte mir diesen Ton Sesshoumaru-sama" Sess knurrte. Ich schluckte...doch er hatte wirklich bewirkt dass man aufhörte mich zu zerren und schieben. "Geht voraus, ich habe noch etwas mit ihr zu besprechen" "Keine Tuschelein und Tips vor der Prüfung, das wisst ihr" meinte dieser Opa wieder. Ein blick von Sess genügte und er verstummte sofort wieder und meinte dann nachdem er seine Stirn reichlich in Falten gelegt hatte. "Kommt, gehen wir schon mal vor" Die anderen gingen mit ihm und ich stand da und zitterte immer heftiger. "Beruhige dich" war das erste was er mir sagte, sobald die anderen ein kleines Stück weggegangen waren. "Ihr seid gut" zischte ich ihm zu. "Es nützt weder dir noch mir etwas wenn du jetzt außer Kontrolle gerätst" meinte er weiter. Ich sagte nichts mehr. Ich hatte zu große Angst. "Es ist ja nicht so dass ich Angst um mein Leben hätte..." ich wurde immer leiser und mein Blick senkte sich leicht. "...aber mein Kind" Ich brach in Tränen aus. Es nütze alles nichts mehr, ich hatte einfach nicht den Mut ein zweites Leben aufs Spiel zu setzen. Ich wollte da nicht hinein, lieber würde ich Seshoumarus uneheliches Kind auf die Welt bringen statt alles hier an Ort und Stelle zu verlieren. "Wage es nicht einmal daran zu denken" wies er mich zurecht, während er mir die Tränen aus den Augen wischte. "Ich kann nicht, ich bin eine Frau und bald werdende Mutter, ich muss so denken" Sein Gesichtsausdruck wurde etwas sanfter. "Du wirst dies bestehen, du hast gehört was Takashi gesagt hat, du bist bis jetzt die Beste" Es war unglaublich nett von ihm dass er mich jetzt trösten wollte, aber ich war zu irritiert und aufgewühlt. "Geh da rein und beweise dass du es würdig bist meine Gefährtin zu werden" Er hob mein Kinn zu sich und sah mir in die Augen. "Wenn du nicht da reingehst, beweist es dass du schwach bist und wirst disqualifiziert, willst du dass ich nicht die Frau heiraten kann, die ich liebe?" Er hatte während er den Satz sprach, zwar keine Regung im Gesicht, doch bei mir löste dieser Satz eine Welle von Gefühlen aus, die ich nicht beschreiben konnte. Ich starrte ihn nur an...sekundenlang. °Sesshoumaru ist nicht der Typ der mir gesteht dass er mich liebt...er hat es nur getan weil er sich genauso überwinden musste, um mir so zu beweisen dass ich es auch kann° schoss es mir durch den Kopf. "Gut, ich werde gehen" Ich küsste ihn vorsichtig und ließ mich dann von ihm zum richtigen Prüfungsraum bringen wo die anderen schon ungeduldig auf uns warteten. "Da seid ihr ja endlich" meinte Takashi höchst missgelaunt. Ich atmete tief ein und aus "Ich in bereit" meinte ich nun festentschlossen. °Für mich, mein Kind, Sesshoumaru, Rin und Jaken und meine ganzen Freunde° fügte ich in Gedanken noch bei. Der Opa nickte, ebenso die anderen. Ich musste auf die Türschwelle treten und gleichzeitig hatte ich das Gefühl als ob ich geröntgt wurde, irgendetwas passierte da, ich konnte nur nicht sagen was es genau war. Ich hörte nur noch wie die Türe hinter mir auf einmal zuschlug und ich erschreckt in dem riesigen Raum stand. Ich konnte leider nicht mehr das Gesicht Sesshoumarus sehen, der erst etwas fassungslos dastand, dann jedoch anfing zu knurren. Ich hörte auch nichts mehr. Alles was ich mitbekam war ein leises pochen... Bum bum...bumbum..bumbum... Sekunden verstrichen, als ich zitternd einen Schritt nach vorne tat und abwartete was mich nun erwartete. °ok Aika, beruhige dich, nur in der Ruhe liegt die Kraft, du kannst das, du schaffst das...Moment mal! Takashi hat mir nicht gesagt welche Prüfung das hier ist, lediglich ein Kampf um Leben und Tod wurde indirekt erwähnt, soll das heißen dass das hier die Angstüberwindung ist? Praktisch nach dem Motto, sieh deinem schlimmsten Feind in die Augen? Aber was ist meine größte Angst? Und wieso hatte er gesagt dass noch jeder an dieser Prüfung gescheitert sei? So schlimm konnte das doch nicht sein oder? Ich überlegte. Spinnen hasste ich unglaublich, also eine Riesenspinne, das wäre das Aus für mich, ich hasste diese Viecher noch schlimmer als Schlangen. °Aber ich sehe keine Spinnen hier, ist es also nicht meine größte Angst? Aber was ist es dann? Ein Windhauch streifte mich und ich zuckte ruckartig zusammen. Was war das gewesen? Und wieso hatte ich gerade das Gefühl dass hier etwas gar nicht stimmte? "Meine kleine Prinzessin" ertönte eine tiefe Stimme, die ich genau kannte. Mir gefror das Blut regelrecht in den Adern, mein Herz blieb stehen. Ich sackte auf die Knie...die Stimme bedeutete mein Ende! "Mach sofort diese Türe auf" "Jetzt beruhigt euch Sesshoumaru-sama, ich hätte nie gedacht dass euch diese Frau so am Herzen liegt und selbst wenn ich es gewollt hätte, diese Tür geht nicht mehr auf, erst wenn sie gesiegt oder verloren hat" Sein Knurren verstärkte sich. Was dachte sich dieser Youkai eigentlich dabei mit dieser Prüfung? "Ihr habt euch nicht an die Regeln gehalten" "Was unterstellt ihr mir eigentlich? Soviel Respekt wie ich euch zolle Sesshoumaru-sama aber hier hört es auf, die Tür kann und wird nicht geöffnet werden." Sesshoumaru verlor langsam seine Kontrolle über sich. In einem Spiegel konnte man die ganze Szene drinnen verfolgen. Der Spiegel hing neben der Tür und zeigte seine Gefährtin, die mit weit aufgerissenen Augen auf die Knie fiel und auf zwei scharze Gestalten direkt vor ihr starrte. "Kenshin" kam es knurrend aus dem Mund von Kouhei. Es überraschte ihn. Woher kannte Kouhei ihn? "Du scheinst ihn zu kennen, woher?" kam es drohend von Sess. "Das ist mein Bruder, der der uns alle um ein Haar ruiniert hätte" Sesshoumaru war verwundert. Sein Bruder? Waren sie Konkurrenten? Der Ton mit dem Kouhei ihn bedachte, war nicht unbedingt brüderlich. Er wendete seinen Kopf zu Takashi. "Sie wird nicht überleben Takashi, wenn Aikas größte Angst Kenshin zu begegnen war, dann hat sie verloren, er ist nicht allein, eine Frau ist zudem auch noch in seiner Begleitung" Es schien als ob für einen Moment auch Takashi diese Sache durchdachte. "Sie ist klug, wenn sie schlau ist wird sie sich zu helfen wissen" Jetzt reichte es Sesshoumaru und er packte ihn kurzerhand am Kragen, seine Augen verfärbten sich leicht rötlich. "Mach...diese...Türe...auf" kam es jetzt langsam und in einem schneid gefährlichen Ton von ihm "Ich sag-tte doch sch-o-on dass es nicht geht-mir sind die Hände gebunden" Kurzerhand ließ er diesen alten Greis fallen. Dann zu Kouhei gewandt meinte er. "Woher weißt du dass meine Gefährtin deinem Bruder schon mal begegnet ist" "Sie hat es mir erzählt, als ich sie zum ersten Prüfungsraum gebracht hatte, hatte sie mich zuerst für Kenshin gehalten" Sesshoumaru ging ein Licht auf. Doch für ein Rettungsversuch würde jede mögliche Hilfe zu spät kommen. Alles was er jetzt noch tun konnte, war seiner Gefährtin zuzusehen wie sie sich jetzt behaupten konnte gegen den Tod! "Kenshin" flüsterte ich fassungslos und zugleich noch unter Schock. "Ja meine Liebe Aika, in Farbe und Begleitung" Aus dem Schatten Ruichis trat auf einmal eine Frau heraus. Sie war doch... "Frau Toshiama" Sie lachte hämisch. "Welch ein amüsantes Wiedersehen Aika, wer hätte gedacht dass sich die Dinge so entwickeln würden?" Ich konnte mich nicht regen, ich starrte ausdruckslos in das Gesicht von meiner Mathelehrerin die sich vor meinen Augen in eine Youkai verwandelte. Ich musste mit der Angst kämpfen, die mich zu sehr fesselte und mitziehen wollte. "Meine größte Angst Ruichi...bist du" meinte ich halb abwesend. "Ich fass es nicht, auf alles wäre ich gekommen nur nicht auf euch beiden" Der Angesprochene tat einige Schritte auf mich zu und berührte meine Wange. "Aber aber...was hab ich dir je getan dass du so eine große Angst gegen mich empfinden kannst?" fragte er in einer grinsenden Mimik. Ich schlug seine Hand von meinem Gesicht weg. "Du widerst mich so an Ruichi" meinte ich eiskalt Ich fand wieder zu mir. Seine kalten Hände auf meiner glühenden Wange hatten mich in die Realität zurückgeholt. Ich stand entschlossen auf, sehr zur Verwunderung Ruichis. "Ich werde kämpfen, wenn nicht für mich...dann wenigstens für mein Kind" Ich hatte keine Ahnung gehabt, dass dieser Satz ausschlaggebend für den Beginn des Kampfes und der unbändigen Wut von Ruichi wurde. Ich hatte mir nichts dabei gedacht! "Du hast ein Kind?" kam es fassungslos aus Ruichis Mund. "Ja" war meine deutliche Antwort. Plötzlich knurrte er wie ein Irrer. Immer lauter und lauter und schließlich bemerkte ich noch rechtzeitig wie er auf mich losstürzte. "Dann muss eben zuerst Sesshoumarus Kind dran glauben, bevor wir dich erledigen" meinte er mit tiefer Stimme und attackierte mich. Ich, total geschockt, wich ihm in letzter Sekunde aus und wurde auch schon von meiner Ex-Mathe-Lehrerin angegriffen. "Waaa" Sie hatte mich am Arm verletzt, doch ich war noch halbwegs ausgewichen. "Halte dich da raus Akkaki, sie gehört nur mir" "Was bildest du dir ein, zu zweit geht es schneller" "HALTE DICH DA RAUS" brüllte er in ihre Richtung. Sie blieb erschrocken stehen, zog sich aber doch in Richtung Hintergrund zurück. Ich atmete hektisch. Kenshin verlor langsam seine Kontrolle, er würde mein Kind ohne Skrupel umbringen und mich dann bestimmt langsam verbluten lassen. Was konnte ich nur tun? Bei dem Stichwort "Kind" drehten sich alle Nicht-beteiligten außerhalb des Kampfplatzes zu Sesshoumaru um. "Sie ist schwanger?" fragte Kouhei fassungslos. Sesshoumaru gab keine Antwort. Es spielte keine Rolle was sie jetzt war, sondern wie sie da wieder lebend rauskam. "Mach die Türe auf" war seine klare Anweisung jetzt zu Kouhei. Dieser schluckte. "Also gut, ich werde es versuchen" "Du darfst das nicht Kouhei, du weißt was das bedeutet?" Der Angesprochene drehte sich ärgerlich in die Richtung von Takashi. "Vergisst bitte einmal euere Regeln, hier geht es nicht mehr um ein sondern zwei Leben, ich werde versuchen die Türe aufzubekommen, mein Bruder wird nicht noch mehr Leben auf dem Gewissen haben" Taksahi war fassungslos! Kouhei zögerte nicht lange und versuchte die Türe mit einem speziellen Schwert von sich aus aufzubrechen, er scheiterte aber immer wieder. "Sie geht nicht auf" "Natürlich geht sie nicht auf, sie wurde auch so eingerichtet, das hast du davon wenn du nicht auf mich hörst" meinte Takashi altklug. Sesshoumaru sah sich das ganze Schauspiel nicht mehr an, er legte selbst Hand an, indem er Tokijin zog und die Türe zerschlagen wollte, doch auch sein Angriff ging rückwärts los. Die Türe war noch immer verschlossen. "Versuchen wir es gemeinsam" schlug ihm deshalb Kouhei vor. Sesshoumaru nickte nur kurz. "Und los" Beide ließen ihr Schwert gleichzeitig heruntersausen und für ein paar Sekunden fing die Türe an zu vibrieren. "Nochmal" warf Kouhei dazwischen. Ein zweites Mal versuchten die Beiden die schwere Tür aufzuschlagen, wieder erfolglos doch sie fing schon mehr an zu vibrieren. Diesmal brauchte Kouhei keine Befehle mehr geben, die beiden schlugen immer und immer wieder auf die Tür ein, die immer lauter anfing zu summen und vibrieren. Tokijin fing an zu pulsieren, Sesshoumaru bemerkte dies mit sichtlicher Überraschung und schlug ein letztes Mal auf die Türe ein, die dann krachend nachgab und in zwei brach. Ein Freundenschrei von Kouhei! "Es hat geklappt" Doch plötzlich stutzte er. "Das kann nicht sein" Sesshoumarus Augen verzogen sich zu Schlitzen, dafür würde Kenshin büßen. Er hatte zusätzlich einen Bannkreis errichtet, der unüberwindbar war, denn während Kenshin kämpfte, hielt die schwarze Person im Hintergrund den Bannkreis aufrecht. Doch dieser Bannkreis allein wäre vielleicht noch zu schaffen gewesen, etwas anderes störte ihn viel mehr. Die Türe beinhaltete zusätzlich auch einen eigenen Schutzbann. Zwei Schutzbanne gleichzeitig! "Ich hab euch doch gesagt dass das nicht funktioniert" schaltete sich Takashi wieder spöttisch ein. Ich hörte lediglich das Heruntersaußen von Kenshins Krallen, die immer und immer wieder nach mir schlugen! Es war nicht leicht für mich dieses Tempo in dem er mich jagte standzuhalten, aber ich war auch um einiges flinker geworden! Plötzlich wurde unsere Jagd unterbrochen, durch ein Summen der Türe. Ich hielt an und übersah dass Kenshin nicht anhielt, sondern mich erfasst und gegen die nächste Wand schleuderte. Eine Wunde prangte an der Stelle zwischen Schlüsselbein und Brustkorb. Ich kam hart an der Steinmauer auf und sackte zusammen. Der Schlag war hart gewesen und ich kam zusätzlich auch noch mit dem Kopf an der Wand an. Dann hörte ich immer wieder dieses Summen der Tür das immer lauter wurde. Ich nahm alles verschwommen war, der Schlag auf den Kopf hatte meine Sicht für etliche Sekunden verschwimmen lassen. Ich konnte nur noch wahrnehmen wie Kenshin auf einmal über mir war und versuchte mit einer Hand meinen Bauch zu durchstoßen, ich hielt ihn mit meiner Hand fest. "Das tust du nicht" warf ich ihm mit angestrengter Stimme ein "oh doch" war seine genüssliche Antwort. Er drückte seine Hand immer stärker gegen meine, die langsam anfing nachzugeben. Seine Krallen kamen meinem Bauch um etliche Zentimeter näher, bis sie meinen Bauch schließlich erreicht hatten. "Kenshin nein" war meine verzweifelte Antwort. Es geschah dann plötzlich was Merkwürdiges. Die Türe fing an so laut zu summen, dass meine Ohren fast davon platzten, Kenshin ging es genauso. Auch meiner Mathelehrerin da hinten konnte man ein Stöhnen entfleuchen hören. Und plötzlich zerbarst die Türe und zum Vorschein kam der ganze Trupp da draußen. Kenshin und ich, wir erschraken beide und drehten unsere Köpfe in deren Richtung. "SESSHOUMARU" schrie ich verzweifelt mit letzter Kraft. Wieso kamen sie nicht herein? Was war denn los? Und wieso sah Sess Kenshin und mich nur so böse an und tat nichts? WAS WURDE HIER FÜR EIN SPIEL GESPIELT? "Gut gemacht Akkaki!" Meine Lehrerin hieß in Wirklichkeit Akkaki? Und wieso gut gemacht? Ich drehte meinen Kopf in ihre Richtung und sah dass sie beschäftigt war mit irgendeiner Formel, die sie vor sich hin murmelte. Ich hatte sie gar nicht gehört! Nun begriff ich es...es war alles aus! Alles...alles rettungslos verloren für mich. °bumbum° Es gab kein Happy End mehr! °bum bum° Und auch keine Hochzeit °bum bum bum° Keinen kleinen Schreihals der das Licht der Welt erblickte °Bum bum° Es gab keine Zukunft °BUM° Ich hatte nicht bemerkt wie mein Herz schneller angefangen hatte zu schlagen, wie im Rhythmus meines Herzens Adrenalin in mein Blut gepumpt wurde, Ruichis erstaunten Blick, konnte ich auch nicht sehen. Meine Sicht hatte sich zunehmend getrübt, es entstanden Schmerzen in meinem Unterleib, wie ich sie noch nie gespürt hatte. Ich wisperte irgendetwas unverständliches und streckte meine Hand nach jemandem aus. Ich wusste nicht wie mir geschah, ich atmete zu schnell und kalter Schweiß bildete sich auf meiner Haut. Ich streckte meine Hand aus um Ruichi wegzustoßen von mir. Er war immer noch über mir und versuchte seine Hand in mich hineinzubekommen, doch nicht er war es der mir solche Unterleibsschmerzen verursachte. Nein Kenshins Hand war noch nicht in meinem Bauch! Was war es dann das mir solche Schmerzen bereitete? Gerade als ich meine Hand ausgestreckt hatte, hörte mein Herz auf so schnell zu schlagen. Eine gigantische Druckwelle hatte sich von meiner Hand ausgebreitet und Kenshin und diese Akkika gegen die Wand gewuchtet, dass es nur so krachte! Ich lag da mit halb offenen Augen, schaffte es gerade noch mich mit der anderen Hand an der Wand ein wenig aufzustützen und sah mir mein angerichtetes Werk an. Meine Lehrerin war tot! Die Welle hatte sie überraschend von hinten angegriffen, sie lag regungslos am Boden, ihr Gesicht war bis zur Unkenntlichkeit entstellt, da sie mit dem Gesicht zuerst auf der Wand ankam. Ihr Anblick hatte mich so angewidert, dass ich mich wegdrehen musste um nicht vor Augen aller loszukotzen. Was mit Ruichi passiert war...nun er lag auch am Boden, rappelte sich jedoch wieder schnell auf, der Junge war zäh! Und im gleichen Moment empfand ich so viel Hass auf ihn, wieso konnte er nie abkratzen? Wieso hatte er immer so viel Schwein gehabt wieso? "Ruichi..." flüsterte ich in einem gefährlichen Ton. Meine Haare fielen mir ins Gesicht, ich hatte den Kopf gesenkt und stand langsam auf. Meine Unterleibsschmerzen waren kurzzeitig verschwunden, doch ich schwitzte nach wie vor! Ich ballte meine Hand zur Faust und sah ihn mit gefährlichen Augen an. Ich empfand nichts als reine Wut gegen ihn, auf ihn und nur auf ihn! "Jetzt bist du dran" waren meine letzten Worte, ehe ich nicht wusste wie mir geschah. Meine Augen durchzogen rote Adern, ich spürte wie mein Körper pulsierte, wie ich auf einmal anfing zu wachsen und mich in einen Wolfsyoukai verwandelte. Ich stand nun in voller Größe vor ihm und knurrte ihn gefährlich an. Nun wusste ich nicht mehr was ich tat. Ich sprintete auf ihn los und zerfetzte ihn! Mein Anblick hatte ihn so geschockt, dass er nicht reagieren konnte! Ich hatte jetzt leichtes Spiel, er war innerhalb von Sekunden tot! Dann als ich sah dass er nicht mehr leben konnte, verfiel ich wieder in meine normale Gestalt und ging zu Boden. Wieder machten sich Schmerzen in meinem Unterleib breit und ich konnte sehen, dass plötzlich Sesshoumaru und die anderen in den Raum herein liefen. Ich hörte ihre Schritte...doch ich sah nichts! Immer und immer wieder plagten mich Schmerzen, die sich noch schlimmer wie Messerstiche anfühlten und plötzlich ließ ich einen Schrei los, der noch etliche Sekunden im Raum hallte. Ich konnte meinen leisen Herzschlag hören, lag am Boden, völlig kaputt und völlig durchnässt vom Schweiße... mein Herz! Es schlug immer langsamer und langsamer und als ich jemanden spürte der mir meinen Kopf anhob, da hörte, sah und fühlte ich nichts mehr. Mein Herz war stehen geblieben...ich bekam keine Luft mehr! Meine Hand fiel leblos zu Boden und mein Kopf fiel zur Seite. Ich war erlöst worden...von Schmerzen Trauer und Leid! To be continue So das war´s fürs erste mal wieder. Es tut mir wirklich leid dass ich an so einer Stelle aufhören muss und das es so lange gedauert hat, aber ich hab mit dem nächsten Kapitel schon angefangen. Diesmal wird es schneller gehen, mein Wort drauf!!!!! Was jetzt mit Aika ist..tja die Gute hat mal die Erde kurzzeitig verlassen, aber keine Sorge es geht weiter und ihr werdet über alles aufgeklärt werden ^-~ Eure Aoko_ Kapitel 29: Stress pur! ----------------------- Dieses Kapitel ist nun ein kleines Weihnachtsgeschenk an euch alle und eine Entschädigung dafür dass das andere so lange gedauert hat! Ich hoffe es gefällt euch und ihr hinterlässt mir wie immer ein paar Kommis, viel Spaß ^-^ Ich schwebte in einer vollkommenen Finsternis, ich wusste nicht wo ich war, wer ich war noch was passierte, ob ich überhaupt etwas war. Alles war so leicht, so unbeschwert frei und ich spürte keine Schmerzen mehr, doch ich realisierte nichts. Es war ein merkwürdiger Zustand. Ich hatte nicht mehr mitbekommen, wie Sesshoumaru und die anderen mich schnellst möglichst davon getragen hatten, wie sie Wiederbelebungsversuche einsetzten, wie Kaname sofort verständigt und geholt wurde, wie alles in heller Aufruhr um mich war. Wie meine Freundinnen verständigt wurden, usw. Nein! Ich schwebte in einem unendlich dunklen Nichts. Ich wusste auch gar nicht wie viel Zeit vergangen war, doch nach einer gewissen Zeit konnte ich von einem Moment auf den anderen wieder etwas fühlen. Ich befand mich zwar noch in dem schwarzen Universum aber ich konnte fühlen wie meine Hand genommen wurde, wie etwas darauf tropfte, etwas Nasses und ich konnte Stimmen hören, verworrene Stimmen die mir Kopfschmerzen bereiteten. Ich wolle sagen dass sie mit dem Geschrei aufhören sollten, doch ich konnte nicht. Mein Körper war noch nicht unter meiner Kontrolle. Doch auf einmal wurde es ruhig. Wieso wusste ich nicht und ich wollte es auch gar nicht wissen, alles was zählte war, dass diese Schmerzen in meinem Unterleib endlich aufgehört hatten. Ich schwitzte nicht mehr, nein im Gegenteil ich fühlte mich pudelwohl und sanft gebettet. Langsam, nur langsam kamen meine Sinne wieder zu sich. Ich spürte immer noch wie meine Hand festgehalten wurde, Stimmen die jetzt deutlicher zu werden schienen, die jetzt auch gedämpfter und leiser klangen. Ich spürte aber auch einen Schmerz in meinem linken Unterarm, etwas war da doch ich konnte meine Augen nicht öffnen um nachzusehen was es genau war. Etwas Kühles lag auf meiner Stirn, wahrscheinlich ein Tuch. Immer weiter versuchte ich meine Augen aufzubekommen um endlich sehen zu können, was ich spürte. Nach ca. 7 Versuchen gelang es mir allmählich meine Augen einen Spaltbreit zu öffnen. Erst sah ich gar nichts, nur ein blendendes Weiß, dann langsam klärte sich mein Blick, ich sah dutzende Leute in dem Raum stehen. Sie starrten mich alle an und es war totenstill in dem Zimmer geworden. Neben mir saß Kaname, strich mir eine Strähne aus meinem Gesicht und auf der anderen Seite Cleo, meine beste Freundin. Sie hielt meine Hand und jetzt konnte ich auch ausmachen, was dieses Nasse war, das ich gespürt hatte. Es waren ihre Tränen! Er konnte lediglich zusehen wie seine Gefährtin Kenshin zerfleisch hatte, wie sie aus reiner Wut auf ihn losging, es war das erste Mal dass sie sich in ihre wahre Gestalt verwandelt hatte. Eigentlich war der Bannkreis schon zerstört, doch sie konnten immer noch nicht durch diese Türe hindurch, ein zusätzlicher Bannkreis schützte den Kampfplatz, der nicht zu durchbrechen war, weil er dem Anschein nach von einem sehr starken Youkai oder Magier angelegt wurde, praktisch als zweiten Schutz falls jemand die Türe doch aufbrechen könnte. Sie konnten alle nur mit zusehen wie Aika allein kämpfte, allein Ruichi besiegte und schließlich immer mehr in sich zusammensackte. Erst als sie schon am Boden lag, spürte er wie sich auch der Bannkreis aufhob, doch gleichzeitig spürte er auch wie ihre Lebenskraft in einem drastischen Tempo hinunter stieg. Doch bei ihr angekommen, war es schon zu spät. Er spürte genau wie ihr Herz aufgehört hatte zu schlagen, wie ihre Hand erschlafft auf den kalten Steinboden fiel und ein dumpfes Geräusch in dem Raum hinterließ. Es dauerte ein paar Sekunden bis auch die anderen dies mitbekommen hatten. Was darauf folgte war ein einziges Chaos. Sesshoumaru konnte sie mit seinem Schwert nicht wieder beleben, da sie nicht völlig tot war. Ihr Herz schlug nicht mehr, aber ihr Kreislauf funktionierte noch sehr schwach. Er musste also zu anderen Mitteln greifen. Es wurden sofort alle Aufgaben auf jeden verteilt. Es sollte ein Arzt geholt werden und Sesshoumaru versuchte sie wieder zu beleben. Er öffnete ihren Mund und pumpte Luft in ihre Lungen, für etliche Sekunden hatte er Erfolg, doch dann begann das Spiel wieder von neuem, sie war einfach zu schwach. Sie wurde dann von ihm schnell in ein Zimmer gebracht, weg von dem schrecklichen Ort und dem kalten Boden. Er konnte ihre Angst noch hier riechen, die sie durch gestanden hatte. Der Schweiß der auf ihrem gesamten Körper klebte. Doch schon nach kurzer Zeit hörte er, da er immer wieder mit dem Wiederbelebungsversuchen fort fuhr, mehrer Schritte die sich hektisch und sehr schnell dem Zimmer näherte und plötzlich konnte er ihre Freundinnen sehen gefolgt von einer weiteren Person, die er kannte, nur woher war ihm nicht ganz genau bekannt. Sie übernahmen seine Tätigkeit. Worte waren überflüssig, die Zeit eilte. Die anderen Youkai holten Decken, richteten es ihr so gut wie möglich ein, jeder hatte eine Aufgabe die sehr pflichtbewusst erledigt wurde. Wenigstens das konnten sie. "Cleo" wisperte ich fast unhörbar. Doch jeder hatte es in dem Raum verstanden. "Ich bin hier Aika, mach dir keine Sorgen, du bist wieder auf dem besten Weg zur Genesung!" heulte sie. "Wo bin ich hier?" flüsterte ich matt und kniff die Augen mehrmals zusammen. "In Sicherheit" hauchte sie mir leise zurück. Ich sah mir den Raum an, der Opa stand hier, Kaname, Kazuri sogar! Die ganze junge Mannschaft von dem Opa und Kaori, Yuri, Sesshoumaru und sogar der Bruder von Kenshin. Plötzlich durchzuckte es mich. "KENSHIN" Ich saß kerzengerade im Bett und meine Pupillen hatten sich vor Schreck erweitert. "Schhhtt Kindchen, leg dich wieder hin, du bringst dich sonst wirklich noch um" Ich wurde von 6 Händen gleichzeitig wieder sanft in meine Kissen zurückgedrückt und entspannte mich wieder. "Wo ist Kenshin? Hab ich bestanden? Sesshoumaru es war ein Bannkreis, Kenshins Gehilfin hat ein Bannkreis erstellt, deshalb konntet ihr nicht durch." Dann zu Kaname gewandt, fragte ich überstolpert. "Was ist mit meinem Kind? Ist es noch am Leben, Kenshin hat versucht es umzubringen und dann mich und ich weiß nicht aber ich hab solche Schmerzen bekommen, ich konnte vor lauter Schmerzen gar nicht richtig denken...es war alles so schrecklich" "Pssscht, jetzt beruhige dich doch endlich Aika, das ist für deine Gesundheit jetzt gar nicht gut wenn du dich so aufregst, alles ist in bester Ordnung" "Auch mein Kind?" Kaname nickte langsam und erst jetzt konnte ich mich beruhigt in mein Kissen fallen lassen. "Kommt, lasst sie sich von den Ereignissen erholen, alle raus" meinte Kaname gebieterisch. Und es traute sich auch keiner ihr zu widersprechen. Ich drehte mein Gesicht in Richtung der Gehenden und sah Sesshoumaru, wie auch er sich zum Gehen wandte. "Senpai" Der Angesprochene blieb stehen. "Bitte bleibt" Kaname beäugte mich kritisch, ließ aber nachdem ich ihr einen Hundeblick zuwarf, Sesshoumaru im Raum bleiben. Die Türe ging zu und ich hob einen Arm um ihm damit zu verdeutlichen dass er sich an mein Bett setzen solle. Er verstand meine Bitte und kam dieser auch ohne zu zögern nach. Ein Lächeln zierte meine Mundwinkel und ich erfasste seine Hand. "Hab ich bestanden Senpai?" fragte ich ihn noch ziemlich erschöpft. Er nickte und erfasste meine Hand. "Bitte erzählt mir alles, ich will alles wissen" Sesshoumaru beäugte mich etliche Sekunden, fuhr mir über den Handrücken und gab mir keine Antwort. Ich wollte schon etwas entgegnen, da überraschte er mich. "Dein Herz hatte aufgehört zu schlagen, du wärst um ein Haar gestorben" Für mich war diese Aussage wie ein Schlag in die Magengegend. Ich war schlicht fassungslos darüber und öffnete meinen Mund, doch ich bekam keinen Ton aus mir heraus. "Ich habe versucht dich wieder zu beleben, Kaname wurde sofort verständigt, deine Freundinnen tauchten hier auf und wollten etwas von deiner Verwandlung wissen" Ich sah ihn stumm an. Ich konnte immer noch nicht glauben, was er mir da gerade erzählte. "Wie ist das alles passiert?" fragte ich ihn monoton. "Durch die Überanstrengung deiner Kräfte wurden die frühzeitigen Wehen hervorgerufen, deshalb deine Schmerzen, dadurch dass deine Verwandlung passiert war, wurde Kazuri informiert, deine Freundinnen ebenso. Aber die Verwandlung hat sich bei dir nun endgültig vollziehen können, nur in einer ungünstigen Lage, deine Kräfte haben für diese Verwandlung nicht mehr gereicht, die Folge daraus war, dass du zusammengebrochen bist und deine Kräfte so überschätzt hast, dass dein Körper mit Kind das nicht mehr halten konnte und dein Herz dadurch zum Stillstand gekommen ist" Wenn ich geglaubt hatte, dass es für mich nicht mehr schockierender kommen könnte, dann war ich falsch gelegen. Diese Aussage löste in mir eine Welle der Gefühle aus, die ich nicht beschreiben konnte. Von Fassungslosigkeit bis hin zu völliger Irritiertheit war alles dabei. "Heißt dass das Kenshin nun endgültig tot ist?...durch meine Hand?" "Ja" war Sesshoumarus ernste Antwort. "Ich danke euch Senpai" meinte ich knapp. Er nickte wieder nur. Dann nach etlichen Sekunden stummen Schweigens. "Ich habe euch enttäuscht nicht wahr?" kam es traurig über meine Lippen. Ich hatte nicht das Ergebnis erzielt, dass Sess sich bestimmt gewünscht hätte. Ich hatte mit meinem Zusammenbruch Schwäche gezeigt und wer weiß vielleicht hatte ich auch nicht bestanden, dadurch dass ich sozusagen auch fast mitgestorben wäre? Mein Kinn wurde plötzlich sanft angehoben, ich sah ihn warme goldene Augen, die meine eindringlich musterten und ich zwang mich zu einem gequälten Lächeln. "Du hast Mut bewiesen, Stolz deine Aufgabe erfüllt und gesiegt, was danach kam ist unwichtig, das ganze Schloss bewundert dich...du bist meine Gefährtin, Gräfin Aika, Herrin der westlichen Länder" Nach diesen Worten folgte ein langer Kuss, der unsere Lippen für Minuten, so kam es mir vor, versiegelte. Sesshoumarus Duft und seine warmen Lippen raubten mir fast den Verstand, ein kribbeln durchzog meinen ganzen Körper und ich zog ihn näher an mich. Ich genoss seine Nähe, seine Wärme und seine Liebe die er mir durch den Satz zuvor und diesem Kuss bewies. Doch leider wurden wir wieder gestört, durch eine hereinlinsende Kaori, die begutachtete was wir hier trieben...so ganz allein. Sesshoumaru und ich kam das natürlich nicht so recht, aber was sollte es. Sie waren meine Freundinnen. "Na kommt schon rein, wenn ihr hier so schäbig reinlinst" Kaoris Miene wurde ganz breit, ihr Grinsen dehnte sich bis fast an ihre Ohren aus. "Los Leute, die Luft ist fast rein" Ich konnte hinter ihr hören, wie Yuri ungläubig fragte "Wie meinst du fast rein?" "Nur ihr Lebensretter ist noch bei ihr im Zimmer!" "Achso" kam es zweistimmig von Cleo und Yuri, als dann alle drei leise herein traten und die Türe vorsichtig schlossen, damit ach ja keiner merkte dass sie hier gerade die bösen Mädchen spielten, die sich nicht an die Ruheregeln hielten. "Na du siehst ja jetzt wieder besser aus" scherzte Kaori schon wieder munter los. "Einigen wir uns darauf dass du mich nachher wenn ich wieder erholt bin, ärgern darfst ok Kaori?" meinte ich mit hochgezogener Augenbraue. "Ok, ok" antwortete sie mit einem Grinsen und wedelnder Hand Ich atmete lautstark aus. "Ich hab zwar Sesshoumaru schon gefragt aber ich möchte gerne noch mal von euch wissen was genau passiert ist" "Tja...." meinte Yuri die plötzlich am Gespräch teilnahm. "Du warst scheintot meine Liebe" "Ja, als dich Yuri so sah wäre sie fast selbst gestorben" scherzte Kaori fröhlich weiter. Ich ignorierte sie einfach "Das war wirklich nicht lustig, Sesshoumaru hat die ganze Zeit versucht dich zu reanimieren, doch du hast einfach nicht darauf reagiert" "Ohje" meinte ich während ich die Stirn in Falten legte. Cleo setzte sich zu mir ans andere Bettende und strich mir durch die Haare. "Wir hatten solche Angst" meinte sie traurig und ich konnte erkennen wie ihre Augen wieder glasig wurden. "Kazuri hat mich benachrichtigt, sie hat gesagt dass dein Licht erlischt" "Welches Licht" fragte ich sie langsam. "Kazuri ist die Wächterin der vier Elemente, wir sind nur ihre Träger...sie weiß immer und wann wer sich wo befindet und in welcher Lage" "Sie ist doch hier nicht wahr?" "Ich bin hier" kam es plötzlich von hinten. Sie stand mir nichts dir nichts im Raum und kam auf mich zu um mich zu umarmen. "Schön dich wieder zu sehen mein Kind, es ist lange her seit ich dich das letzte Mal gesehen hab" "Kazuri" flüsterte ich unter Tränen. Ich ließ es bleiben zu fragen wie sie sich so schnell hierher in den Raum manövriert hatte. Wahrscheinlich konnte sie so was genauso gut wie Sess. "Kindchen Kindchen, was stellst du nur für Sachen an, von allen Elementeträgerinnen bist du diejenige die mir am meisten Sorgen bereitet" Eine kleine Träne lief mir an der Wange herunter, während sie sich aus der Umarmung löste "Es tut mir so leid Kazuri!" Die Türe ging ein weiteres Mal auf und herein kam Kaname, die fast aus allen Wolken fiel. "Was ist denn hier für eine Versammlung" Sie stemmte ärgerlich die Hände in die Hüften. "Aika muss sich erholen, sie war schwer in Mitleidenschaft gezogen worden" Ich kicherte und alle anderen stimmten ein, dann auch Kaname. Bis sie wieder ernst wurde. "Und jetzt alle raus" "Och bitte lass sie doch hier, die Gesellschaft tut mir wirklich gut, bitte Kaname" Ich setzte meinen Hundeblick auf und sie konnte nicht mehr Nein sagen. Alle durften bleiben, nur unter der Bedingung dass es nicht zu laut im Zimmer wurde. "Danke Kaname" "Und jetzt nimmst du deine Medizin ein und lasst mich mal dein Kind durchchecken" Ich nickte brav. "Was denn für ein Kind?" fragte Kazuri plötzlich in die Runde. Kaori kratzte sich am Kinn. Yuri sah plötzlich ganz interessiert die Decke an und Cleo blinzelte verwirrt. "Ups, ich glaub wir haben ihr das irgendwie verschwiegen oder Leute? Hähä" Yuri und Cleo sahen ebenfalls ein wenig peinlich berührt aus. "Ach ja Kazuri, wir haben vergessen dir zu erzählen dass Aika schon werdende Mutter ist" Kazuri machte ein Gesicht als ob ich direkt vor ihren Augen ein Esel gefressen hätte. "Du...und ein Kind?" "Ähh ja" meinte ich komisch lächelnd. "Ich nehme an von ihm da" Sie zeigte in die Richtung von Sesshoumaru. "J-jaa" Ein Tropfen bildete sich neben meiner Stirn. Irgendwie war mir die Sache peinlich. Und zur Überraschung aller trat sie einen Schritt näher zu mir und gratulierte mir. "Herzlichen Glückwunsch Aika, wer hätte das gedacht? Ich freue mich wirklich für euch beide" "Danke" meinte ich höflich. "Wann ist es denn soweit?" Plötzlich schaltete sich Kaname wieder ein. "Es wäre fast soweit gewesen" "Wie bitte, schon so weit? Und wo ist ihr Bauch dann bitteschön?" meinte Kazuri ungläubig. Doch Kanames Antwort war auf mich gerichtet. "Du solltest dich in nächster Zeit jetzt wirklich schonen, du hast gesehen was passieren kann, wenn du dich zu überanstrengst und diesmal war es auch um haaresbreite gut ausgegangen, dein Sauerstoffmangel wäre sonst auch auf das Kind übergegangen, wenn es mittlerweile nicht schon selbst einen eigenen Kreislauf hätte" "Oh" war meine wahnsinnig tolle Antwort. Ich musste wirklich aufpassen. Kaname untersuchte mich und ging dann wieder aus dem Zimmer. Der restliche Tag verflog sehr schnell, meine Freunde leisteten mir Gesellschaft und schließlich durfte ich nach dem 2. Tag wieder zurück mit Sesshoumaru in UNSER Schloss. Die Prüfung hatte ich bestanden, auch wenn mich der Opa schon durchfallen lassen wollte, weil er meinte ich sei ja zum Schluss auch schon tot auf dem Boden gelegen. Doch seine jüngeren Gehilfen hielten ihm den Mund zu und erklärten alle ihren Respekt mir gegenüber und dass ich natürlich erfolgreich und als beste Kandidatin bestanden hätte. Ich musste lachen. Natürlich wurden alle zur Hochzeit die einen Monat darauf stattfinden sollte, eingeladen und wir zogen von dannen. Von Kouhei verabschiedete ich mich noch extra, um ihm meine Dankbarkeit zu erweisen, ich hatte von Sesshoumaru erfahren, was vorgefallen war und dass er seinen Stelle als Prüfungsgehilfe für mich riskiert hatte. "Also nochmals danke, ich, nein wir würden uns freuen wenn du zu unserer Hochzeit erscheinen würdest" "Auf alle Fälle Prinzessin" Er küsste mir ein letztes Mal die Hand und winkte mir zum Abschied. Die Reise nach Hause begann. 6 Tage später: Ich rannte im Zimmer auf und abwärts und konnte mich einfach nicht beruhigen. Morgen würde die Hochzeit sein und ich bekam jetzt schon Lampenfieber und kalte Füße. Ich war jetzt schon nur noch ein seelisches Wrack und plante die ganze Zeit um nichts zu vermasseln. Die Einladungen hatte ich schon nach dem Tag meiner Entlassung geschrieben und an alle möglichen Leute geschickt, die ich kannte bzw. Sesshoumaru kannte oder die uns kannten. Es waren ca. an die 300 Leute und wir erwarteten. Und wenn da irgendwas schief ging, dann würde ich einfach in Ohnmacht fallen, entschloss ich mich grade. Die Karten gingen an Kimiko und deren ganzes Schloss, an Kazuri und meine drei lästigen Freundinnen, an Inu Yasha und sein Gefolge, an einfach alle. Ich wollte gerade an meine Kommode, als es an der Tür klopfte. "Herein" rief ich mit nervöser Stimme Und herein traten "Yuri, Kaori, Cleo, Sango und Kagome...was macht ihr denn alle hier?" fragte ich verblüffend. "Na dich abholen, komm mit es geht in die Neuzeit" meinte Kagome freudig. Es setzte eine freudige Umarmungszeremonie ein und jeder freute sich den anderen zu sehen. "Hast du noch deine Haarsträhne Aika?" fragte Yuri neugierig nach. Mein Grinsen wurde immer breiter. "Klar doch" "Na dann los" meinten alle Doch als ich losgehen wolle, hielt mich Kagome auf. "Halt mal, du willst doch nicht tatsächlich so in die Neuzeit?" "Hä? Wieso denn nicht?" Alle 5 prusteten los und ich dann schließlich mit. "Ich hab hier was für dich, das passt besser in unsere Zeit" nuschelte Kagome und kramte aus ihrem Rucksack ein Kleid heraus, das in einem hellgelben Farbton erstrahlte und eine hellblaue kurz geschnittene Jacke dazu enthielt. Ich probierte es sofort an und es passte mir ausgezeichnet. Ich bemerkte dass Sango auch etwas anderes anhatte. Sie trug ein schlichtes rosa-Kleid und hatte ihre Haare zu einem Zopf gebunden. Zu ihr gewandt meinte ich sprachlos "Du siehst aber hübsch aus" Sie wurde leicht verlegen. "Los jetzt, sonst meckert Inu Yasha noch rum" hetzte Kagome und alle kamen ihrem Befehl nur allzu gerne nach. "Der ist auch hier?" fragte ich skeptisch "Ja Inu Yasha gehört zu Sesshoumarus Familienkreis und ist sein einziger Blutsverwandter, es ist so Brauch dass ein Tag vor der Hochzeit die Familienangehörige im Schloss des Bräutigams übernachten" "ahh" meinte ich jetzt total aufgeklärt und dachte mir innerlich wie toll es von Sess war, mir das auch mitgeteilt zu haben. Außerdem konnte ich nicht anders als zu schmunzeln, wenn ich an diesen Brauch dachte, denn die beiden Brüder über sich ergehen lassen mussten. °Da würden die Fetzen fliegen° Wir verließen mein Zimmer. Und kaum dass ich alle durch dieses riesige Labyrinth veranlagte Schloss entlang gewiesen hatte, hörte man schon Zankerei. "Inu Yasha" kam es genervt von Sango und Kagome gleichzeitig Und prompt als wir die nächste Biegung zum Ausgang erreicht hatten, stand der großmäulige Inu Yasha da und stritt sich mit Jaken. "Hey du sagst mir jetzt sofort wo Kagome und Sango hingelaufen sind" Jaken der sich in die Enge getrieben fühlte, konnte nicht anders als nur stotternd zu reagieren. "Meister Sesshoumaru, euer Halbbruder bedrängt mich, helft mir doch bitte" Und kaum dass dieses Wort seinen Schnabel verließ, kam Sesshoumaru auch schon aus einer anderen Türe. Perfekt! Die Mannschaft war versammelt! "Inu Yasha" kam es von ihm gelangweilt. "Wenn du und dein Menschenvolk hier für eine Nacht überleben wollt, dann rate ich dir dich auch anstandsgemäß zu verhalten" "Pah, das brauch ich mir von dir nicht sagen lassen" konterte dieser wie ein Kleinkind. "Inu Yasha..." kam es gefährlich von Kagome und erst jetzt sah er uns. "Osuwari" Ein Krach, ein Loch und ein zerknirschter Inu Yasha. Ich musste lachen. "Wow du hast ihn ja immer noch so gut unter Kontrolle Kagome" meinte ich bewundernd. Dann zu Sesshoumaru gewandt. "Ich wusste nicht dass ihr diese Gäste für morgen in unserm Schloss aufgenommen habt Senpai" Er war auch nicht angetan davon, dass er das getan hatte, ich konnte es sehen. Aber Inu Yasha gehörte nun mal zu seiner Familie. "Es ist nun mal Tradition" warf dieser neutral ein. Ich grinste. "Ihr habt doch nichts dagegen wenn ich mit meinen Freundinnen in die Neuzeit reise und Sachen erledige oder Senpai?" "Du solltest dich nicht überanstrengen" Ich winkte ab. "Nein nein, ich werde sogar Spaß haben, bitte Senpai" Er sah erst meine Freundinnen und dann mich musternd an. "Heute Abend bist du wieder da" "Natürlich" war meine bestätigende Antwort, als ich ihn noch mal umarmte und zu meinen Freundinnen eilte. "Hey Kagome, du kannst mich hier doch nicht mit dem da alleine lassen?" "Ich fürchte schon Inu yasha" warf sie ein. "Wartet" gebat Sesshoumaru nun ein letztes Mal Einhalt. "Ja?" fragten wir alle fünf gleichzeitig. "Wenn meiner Gefährtin etwas zustoßen sollte, dann wisst ihr was euch alle erwartet" Alles war urplötzlich totenstill und jeder schien sich meiner Lage bewusst. Außer einer und die war Kaori. "Hey entspann dich mal, vor dir stehen schließlich sechs Kriegerinnen" als Kaori uns alle lächelnd ansah und uns zur Türe hinausschob und diese rasch zuschlug. Wir sechs atmeten alle lautstark aus "Oh mann, mir ist bis heute noch ein Rätsel wie du diesen arroganten Schnösel heiraten kannst Aika, bist du dir auch sicher dass er dich nicht manipuliert hat mit so einem Liebesgetränk?" fragte Kaori sichtlich erleichtert darüber dass sie jetzt nicht mehr im Schloss war. "Tut mir wirklich leid, aber er ist nun mal um mich besorgt" wehrte ich ab "Ok ok, aber jetzt müssen wir uns beeilen sonst schaffen wir es nicht bis Abend wieder hier zu sein und dann sind wir wirklich alle dran" warf Kagome schon sichtlich gehetzt in die Runde. "Ok, los geht's" Sango´s Katze, die sie dabei hatte, verwandelte sich und sie und Kagome stiegen auf. Ich hingegen pfiff Shiro heran, der um die nächste Ecke geschossen kam und mich fast überrannt hätte. "Na mein Guter, willst du mir nicht ein wenig helfen??" Er bellte zum Zeichen dafür dass er gewillt war. Ich wuschelte ihn. Yuri stieg auf Kiba, Cleo auf Tsume und Kaori auf Hige auf. Der Ritt ging los! Wir machten untereinander ein Wettlauf, wobei Shiro und Hige ganz vorne an der Spitze liefen und ich und Kaori versuchten uns gegenseitig zu überholen! Am Brunnen angekommen, stiegen wir ab. Yuri teilte Sango einen Haarsträhne zu, Kiara und Shiro, Hige, Yume und wurden angewiesen hier vor dem Brunnen auf uns zu warten und ich, Yuri und Cleo standen schon auf dem Brunnenrand und machten uns startklar zum springen. "ok Kagome, wir springen zu erst, dann ihr" "Ist gut" Und schon ging´s los. Ich sprang als erste hinein, gefolgt von Yuri und Cleo. Wir tauchten zu dritt in blaues Licht ein, das uns warm empfing und wieder am anderen Brunnenende losließ. "Wir sind da" Yuri strich mit den Fingerkuppen über die Brunnenwand und sprang als erste mit einem einzigen Satz hoch. Dann Cleo und zu letzt auch ich. "Wie lange ist es her dass ich hier war" murmelte ich mehr zu mir selbst als zu den zweien. Doch alle Beide verstanden mich. "Ja, eine Ewigkeit bestimmt" Kaum hatte Cleo den Satz ausgesprochen da hörten wir schon die anderen drei da unten, die dann ebenfalls hochkamen. "So da wären wir" Kagome wollte schon die Türe aufmachen, als Sango sich räusperte. "Ja was ist denn Sango?" Kagome blieb stehen und begutachtete diese. "Ich glaube nicht dass die vier so gehen können, die müssen sich erst in ihre menschliche Form verwandeln" "Oh, stimmt" meinte diese Sofort verwandelten wir uns in unsere menschliche Form. Jeweils ein grüner, ein brauner, ein roter und ein blauer Wirbel entstand um uns und wir waren alle vier zu Menschen geworden. Kagome klatschte in die Hände "Perfekt, so ist es besser" Die Türe wurde aufgestoßen und wir alle gingen erstmal in das Haus von Kagome, wo wir alle auf ihre Mutter trafen. Wir unterhielten uns eine Zeitlang und mir entging nicht wie vorsichtig und zurückhaltend Sango sich benahm. Für sie war das alle komplett neu hier. Sie sah in den Fernseher, begutachtete das Radio, die Mikrowelle, den Herd, einfach alles und jedes Mal mussten wir ihr erklären was das war und wie das funktioniert und für was das überhaupt gut war. Ihre Augen wurden von mal zu Mal größer und ihre Neugier auch. "Wow hier ist alles so anders, wenn ich das Miroku und den andern erzähle wird er mir das nie glauben" "Inu Yasha brauchst du nichts sagen, er kennt alles schon größtenteils" antwortete Kagome aus dem Hintergrund der Küche. Ich linste zu Sango "Sag mal Sango, kann es sein dass Miroku dir mehr bedeutet als du zugeben willst?" Sie ließ plötzlich zu schnell von dem Diskman, den sie hörte ab und wurde leicht verlegen "Also...naja, wie soll ich sagen, er ist...eigentlich" "Ist schon gut" winkte ich ab. "Weiß er eigentlich dass du für ihn mehr empfindest?" Sie seufzte auf. "Ich glaube schon, aber dieser Lustmolch rennt jeder Frau hinterher" "Glaub mir das ändert sich bestimmt noch" "Das glaub ich nicht, bei dem ist das schon so was wie eine Krankheit" Ich musste lachen und riss sie mit. "Ach lassen wir das Thema Aika, ich will euere Neuzeit ein wenig genauer kennen lernen" "Gut, wir gehen jetzt eh gleich los, sobald die vier dahinten fertig sind" "Was machen die denn eigentlich?" fragte Sango mich neugierig. Wir gingen in die Küche und linsten rein. Und da saßen die vier und stopften sich den Kuchen von Kagomes Mutter rein. Bei dem Anblick musste ich so lachen, dass ich davon Bauchschmerzen bekam! Sango ebenso! "Mensch Leute, das können wir doch auch später tun, wir haben nicht gerade viel Zeit, es ist schon 3 Uhr" "Ist gut, wir sind ja schon fertig" warf Yuri hektisch ein und beeilte sich ihren Restkuchen reinzuwürgen. "Aber der schmeckt so lecker, wir konnten nicht widerstehen" verteidigte Cleo alle vier. Sie hatte über den ganzen Mund Krümelkuchen mit Sahne verteilt und sah wie ein kleines Kind aus, dass das erste Mal den Löffel in die Hand genommen hatte und allein aß. "Los jetzt, sonst wird Sesshoumaru uns alle killen" Bei dem Stichwort sprangen alle auf und wischten sich die Münder ab. "Is gut, ich überlegs mir noch mal" warf Kaori ein. Wir verabschiedeten uns von Kagomes Mutter und machten uns auf den Weg in die Stadt. Zuerst mussten wir in eine S-Bahn einsteigen, so weit so gut. Sango befand sich die ganze Zeit über in unserer Beobachtung, sie kam aus dem Staunen nicht mehr raus, vertuschte es aber auch geschickt. Wir fünf anderen mussten heimlich lächeln. Die Fahrt ging ohne Komplikationen von statten, wir stiegen an der Haltestelle 5 aus und spazierten gemütlich in die Innenstadt Tokios. "Sagt mal Leute, wo wollen wir eigentlich genau hin?" fragte ich jetzt. Ich hatte gar nicht gewusst dass meine Freundinnen mich für etwas Bestimmtes in die Neuzeit geschleppt hatten. Yuri gesellte sich an meine Seite. "Na in ein Brautgeschäft, du willst doch nicht tatsächlich deine Hochzeit in so einem hässlichen Kimono feiern oder? Die Dinger sind viel zu unbequem" meinte sie fröhlich. "B-Brautgeschäft?? Was?" meinte ich überrumpelt. "Wisst ihr eigentlich wie teuer die Dinger in unserer Zeit sind?" kam es weiter von mir "Natürlich wissen wir das, aber du heiratest nur einmal in deinem Leben und wirst es hoffentlich nicht bereuen" rief Kaori trällernd hin, bevor sie auch schon das erste Geschäft sichtete. "Da vorne, seht mal" Kagome und Sango liefen schon als erstes hin. Kagome, die durch die Fenster blickte, winkte uns zu sich. "Das scheint ein wirklich gutes zu sein, ist jedenfalls riesig" Cleo schubste mich weiter "Mach dir mal um das Geld keine Sorgen, du hast viele Freunde, die dir gern etwas spenden werden" Ich sah reichlich überrumpelt aus. Wir kamen vor dem Geschäft zum stehen. "Aber da ist doch alles dunkel" Die Jalousien waren herunter. Was wollten die denn hier? Also irgendwas stimmte doch gar nicht. Kagome ging als erste in das Geschäft hinein. Komischerweise war es offen, obwohl alles innen reichlich dunkel wirkte. Cleo und Yuri schubsten mich förmlich in den Laden hinein und ich fiel beinahe hin. "Also ich weiß nicht" kam es von mir sehr kritisch. Als Kaori als letzte die Türschwelle betreten hatte, ließ sie die Türe ins Schloss fallen und plötzlich wurde alles hell. Alle Lichter des Ladens wurden angemacht, man hatte Kracher losgelassen und Sektkorken sprangen auf "WaAAAAaa" Ich wurde von allen Seiten mit Sekt angespritzt und konnte mich grad noch hinter Kaori verstecken, die das meiste abbekam und sich verzweifelt gegen das klebrige Nass zu schützen suchte. Als der erste große Schock gewichen war, erkannte ich die Angestellten des Ladens, die wahrscheinlich auf Wunsch meiner Freunde das ganze Spektakel hier organisiert hatten. Mir reichte meine Klappe wahrscheinlich bis zum Boden und ich sah jetzt ganz schön dumm aus der Wäsche. "Das habt ihr jetzt aber nicht für mich organisiert oder?" fragte ich Kagome die mich fröhlich lachend ansah und jetzt auf mich zukam. "Und ob wir das haben, deine Freundinnen haben mir dabei geholfen" Ich sah zu den vier anderen, sie grinsten mich auch wie kleine Kinder an! "Aber das Beste kommt erst noch" rief Yuri plötzlich aus "Augen zu Aika" Und bevor ich meine Augen selbst schließen konnte, wurden sie mir von Cleo zugehalten und Yuri packte meine Hände und zog mich langsam zu sich nach vorne. "Hey.." kam es nur sehr zögernd von mir. Sie führten mich so schien es mir, durch den ganzen Laden und machten an einem Punkt dann endlich halt. "So, Cleo du darfst deine Hände jetzt wieder wegnehmen" kommandierte Yuri "Ok" Cleo entzog ihre Hände und ich öffnete vorsichtig meine Augen, wer weiß was jetzt alles noch kommen würde!! Doch was ich da sah, raubte mir fast meine Sinne. "Ihr...seid doch verrückt" murmelte ich fassungslos. Ich konnte mich gar nicht bewegen und starrte das wunderschön ausgearbeitete Brautkleid vor mir an. "Das ist doch echt der WAHNSINN" die letzten Worte schrie ich fast vor Freude raus. Ich ging um das Kleid herum und betrachtete es eingehender. Eine lange, große Schleppe verziert mit glitzernden Steinchen, wunderschön ausgearbeitete Stoffe mit einem Muster drauf, dazu kein Brautschleier, stattdessen ein Diadem, wie es schöner nicht sein könnte. "Das ist unser Geschenk zu deiner Hochzeit Aika" Cleo kam zu mir her und umarmte mich. "Von uns dreien, für dich..." fügte Yuri auch schon den Tränen nahe hinzu. Sie und Kaori kamen ebenfalls zu mir und umarmten mich herzlich. "Das kann ich unmöglich annehmen, das Kleid können sich nur Königinnen leisten, es ist zu wertvoll..." Kaori rollte genervt mit den Augen. "Mensch Aika, du bist eine Königin, wenn Kimiko zurücktritt, dann bist du die neue Königin Japans" Oh, das hatte ich vergessen, stimmt ja. Ich war eine Königin und jetzt noch Prinzessin. "Verzeiht wenn ich störe, aber ist sie eine Prinzessin?" Die Geschäftsführerin schaltete sich unverhofft ein und begutachtete mich jetzt genauer. "Ähm ja..." meinte Kaori. "Ja, sie ist eine Prinzessin, sie ist Prinzessin Aika von Hohenschloss zu ähm...Lippe" kam es wieder mal von Kaori. "oh, na dann verstehe ich den Entschluss ihrer Freunde nur zu gut" meinte diese lächelnd. "Probier es doch mal an" wies mich Sango nach langem Bestaunen an. "Gute Idee" Kagome schob mich in eine Kabine, während die Geschäftsführerin mit Cleo das Kleid vom Modell abnahmen und mir beim anziehen halfen. Die anderen hörten lediglich einen Freudenschrei von Cleo, als mir das Kleid wie angegossen passte. Mir wurde noch das Diadem aufgesetzt und der Vorhang der Kabine wurde zur Seite geschoben. "Ich glaub ich spinn" kam es von Kaori. "Meine Güte, Sesshoumaru werden die Augen ausfallen" "Nicht nur ihm" kommentierte Sango. "In der Tat, sie sehen wirklich bezaubernd aus" war auch die vergnügte Antwort der Geschäftsführerin. Der Rest ersparte sich jegliche Kommentare, sie besahen sich lieber das Kleid. Mir wurde von einem anderen Angestellten ein Spiegel gebracht und ich betrachtete mich stumm darin. Nunja, ich sah wirklich nicht schlecht darin aus, um es zu verdeutlichen: Brilliant! "Es hat was in einem mittelalterlichen Stil, finden sie nicht auch?" Wieder die Stimme der Geschäftsführerin. "Ja, doch das hat es" kam es von mir. Es war einfach nur PERFEKT!!!! Sango die zum ersten Mal so ein Kleid sah, staunte immer noch. "Sag Sango, du siehst es ja zum ersten Mal, glaubst du dass es auch allen anderen gefallen könnte? Sie haben ja solche Kleider noch nie gesehen" Sie schüttelte zaghaft ihren kopf "Es wird ihnen gefallen ganz sicher, das Kleid ist einfach atemberaubend" "Schön" lächelte ich sie an Ich bedankte mich nochmals bei allen recht herzlich als wir den Laden verließen mit einer riesigen Einkaufstüte, die von Cleo getragen wurde, da ich nichts Schweres heben durfte. Ich dachte jetzt schon es würde wieder heimgehen, aber auch darin hatte ich mich geirrt. Kagomes Reihe war jetzt dran. "So Aika, jetzt bekommst du noch das Geschenk von mir und Sango" "Nein, das glaub ich jetzt nicht" lachte ich los "Ihr seid wohl alle verrückt geworden!" "Los, jetzt geht's zum Fotografen, hier lang" Kagome packte mich am Handgelenk und rannte mit mir durch die Gassen. Cleo die unter dem Gewicht meines Kleides ächzte, erhielt jetzt Unterstützung von Kaori, die ihr beim Tragen half. Wir sechs rannten wie kleine Kinder durch die Gassen, zogen staunende und schimpfende Blicke von den anderen ein und konnten darüber nur lachen. "Ich weiß gar nicht wann ich mich das letzte Mal so unbeschwert und glücklich gefühlt hab" Ich lehnte an der Mauer des Fotogeschäfts und musste erstmal durchatmen. "Aber was wir beim Fotografen wollen, möchte ich schon gern wissen, doch nicht erotische Fotos von mir für Sesshoumaru machen" scherzte ich. "Nunja, das wäre auch keine schlechte Idee, das würde sicherlich auch ihm gefallen, aber wir sind aus einem anderen Grund hier" Kagomes Geheimnistuerei weckte in mir eine immer größer werdende Neugier und ich konnte es kaum erwarten, was sie wohl ausgeheckt hatte. Es klingelte, wir betraten die Stube und ein höflicher Angestellter trat zu uns hinzu. "Die Damen wünschen?" fragte er "Das Portrait, das ich vor 5 Tagen in Auftrag gegeben habe" schoss Kagome gleich hervor. "Ach sie meine, dass mit.." "Äh ja, das meine ich" schnitt sie ihm das Wort ab und fuchtelte vor ihrem Gesicht herum. Ich zog nur fragen deine Augenbraue hoch. "Portrait?" "Keine Fragen stellen, einfach nur ansehen" warf Kaori ein und wir begleiteten den Herrn in den uns gewiesenen Raum. "Da wäre es" "Ich seh nix" war Kaoris Kommentar, wie immer. Das schien aber ein etwas größeres Werk zu sein. Es war mit einem Tuch verdeckt und hatte ungefähr die Größe von 1 m auf 2! "Bitteschön, das Bild.." wollte der Mann höflich entgegnen, wurde aber von Kagome gepackt und zur Tür hinausgezogen. "Wissen Sie, das schaffen die auch allein, es ist eine Überraschung für die Dame mit den blonden Haaren" Cleo und Yuri stellten sich beide jeweils auf die andere Seite des Bildes "Bereit Aika?" Ich holte Luft. "Jep, auf damit" Und mit einem kräftigen Ruck zogen sie an dem Tuch. Es fiel zu Boden und ich stand nur da, unfähig mich zu rühren oder etwas zu sagen. "Nein...wann sind euch die Negative denn in die Hände gefallen?" fragte ich sie sprachlos. Vor mir stand in mattiertem Glanz ein riesiges Bild von Sesshoumaru, damals an der Quelle als ich von ihm das Bild mit der Kamera und dem aufgehenden Mond schoss. Ein Arm an seinem angewinkelten Knie abgestützt, die Haare leicht wehend im Nachtwind, die silberne Shilouette von Sesshoumaru, es sah einfach nur "Phänomenal" aus. "Ich bin sprachlos, es ist wunderschön geworden, wo ist Kagome?" Man hörte aus dem Hintergrund wie sich Kagome über den Preis dieses Portraits stritt. "Das ist eine viel zu hohe Summe dafür" "Ok, ich helf den zweien mal" Kaori öffnete ihr Kleid, schob ihre Oberweiter zurecht und legte ihren Ausschnitt tiefer. "Ich hasse solche Mittel, aber manchmal sind sie notwendig" zwinkerte sie uns zu und verschwand zu den zweien nach vorne. Währenddessen ging ich näher an das Bild heran und fuhr mit den Fingerspitzen darüber. Es war atemberaubend, sexy und geheimnisvoll zugleich. Und ich würde diesen Youkai morgen heiraten! Ich wusste plötzlich nicht wie mir geschah, ich nahm lediglich ein paar schwarze Wölkchen wahr und geriet ins Wanken. Glücklicherweise hatte Yuri die Situation schnell erkannt und kam mir gleich zu Hilfe. "AIKA, WAS IST LOS...HEY WACH AUF" schrie sie in hysterischer Panik. Cleo eilte schnell an ihre Seite und legte mich auf den Boden, hoch die Füße, rannte schnell zu einer Toilette, holte ein Handtuch und wedelte mir Luft zu. "Alles okay mit dir?" Kaori, Kagome und der Mann kamen angelaufen und halfen den beiden so gut es ging. Sango hob meine Beine hoch. Langsam wurde es schon besser, ich hatte wohl einen kleinen Schwächeanfall erlitten. "Sesshoumarus Anblick hat dich wohl weg gehauen" scherzte Kaori wieder herum und wandte sich gleich an den Mann. "Wenn sie jetzt nicht sofort mit dem Preis heruntergehen, dann alarmiere ich den Chef und sage dass sie für den Zusammenbruch von Aika verantwortlich waren" Kaori stemmte ihre Arme in die Hüften und sah ihn daraufhin wütend an. Der arme Mann wurde ganz bleich "Fehlt ihnen auch nichts junge Dame?" "Geht schon" antwortete ich etwas benommen. Sango und Kagome halfen mir auf. "Also gut, ich gebe ihnen das Bild für die Hälfte, aber machen sie dass sie alle hier rauskommen, mitsamt dem Bild" Ein triumphierendes Lächeln prangte auf Kaoris Gesicht, Kagome bezahlte alles und wir konnten endlich abziehen. Wir mussten einen ganz schön komischen Eindruck abgegeben haben, als wir mit riesig verpackten Geschenken heimfuhren. Die Leute hielten von uns Abstand, so konnten wir die Geschenke mühelos und ohne großes Drängeln heimbringen. Zuhause bei Kagome blieben wir alle noch zum Abendbrot und unterhielten uns über den heutigen Tag. "Also ich muss schon sagen, ihr habt mich heute echt alle überrascht" warf ich in die Runde. Alle lächelten und schlürften an ihrem Tee. "Ich bin wirklich gespannt wie die Hochzeit morgen verlaufen wird" "Ohja und ich erst" entgegnete ich auf Sangos Frage. "Hoffentlich gefällt Sesshoumaru und den Gästen das Kleid, schließlich kennt man dort so was nicht" "Mach dir keine Sorgen Aika, Cleo spielt die Organisationsfrau, sie wird die Ansagen machen und die Leute zu den jeweiligen Aktionen hinführen, keine Sorge" Yuri klopfte mir auf die Schulter und schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln. "Wo sind eigentlich euere Jungs abgeblieben?" "Tja" warf Cleo ein. "Die sind in einer Hütte, die durften heute nicht mit, weil heute ein absoluter Frauentag ist und Sesshoumarus Verwandte sind sie auch nicht, deshalb mussten sie wieder allein bleiben" Ich lächelte schief. "Die armen, die kommen doch morgen alle oder?" "Sicher" beantwortete Kaori für Cleo. "Aber eines möchte ich schon noch gerne wissen, wie seid ihr an die Negative in meinem Rucksack gekommen?" fragte ich nun zu allen gewandt. "Tja weißt du, als du so im Sterben lagst, da haben wir in deinem Rucksack rumgekramt nach Medizin, als Kaname noch nicht eingetroffen war und haben es "zufällig" gefunden. Und dann haben wir die Tage nach deiner Entlassung die ganze Hochzeitszeremonie geplant und Aufgaben sowie Geschenke an jeden verteilt" "Aber das Brautkleid muss doch ein Vermögen gekostet haben" Kaori winkte ab. "Wir haben dafür schon gesammelt, glücklicherweise ist die Währung von Neuzeit und Mittelalter gleich geblieben, da ein paar Kämpfe, dort ein paar Siege und ewig flossen die Gelder" schloss sie ab. Ich schüttelte nur fassungslos den Kopf. Dann zu Cleo gewandt: "Ok, können wir noch den morgigen Tagesablauf durchgehen Cleo?" "Klar, also..." Sie kramte den Zettel aus ihrer Tasche heraus. "Folgendes..." Der Abend zog sich hin und gegen 8 Uhr kamen wir an dem Schloss wieder an. Sesshoumaru hatte ich angesehen dass er sich Sorgen um mich gemacht hatte, ich war ganz schön müde von der heutigen Rennerei gewesen. Meine Freundinnen verabschiedeten sich von mir und auch Kagome ging in das ihr zugewiesene Zimmer von Natsuki, wo Inu Yasha und die anderen schon sehnsüchtig auf sie warteten. Ich begleitete sie und wünschte ihr und all den anderen eine schöne Nacht. Mich wunderte es eigentlich dass Sesshoumaru die Anhängsel von Inu Yasha ebenfalls bei sich erduldete, aber wahrscheinlich nur weil Inu Yasha sonst einen Aufstand gemacht hätte. "So Natsuki und jetzt musst du mir helfen" flüsterte ich ihr zu als wir die Türe geschlossen hatten. "Ich habe eine Überraschung für Sesshoumaru" Sie wirkte gespannt. "Gerne Herrin" Wir schlichen auf Zehenspitzen in das Arbeits- und Empfangszimmer von Sesshoumaru. Ich holte hinter dem Vorhang das Bild hervor und zeigte es Natsuki. Sie schlug sich die Hand vor den Mund und staunte nur. "Wie ist so ein Bild möglich?" flüsterte sie fast schon zu laut. "Psscht, ein ander Mal, das ist die moderne Kunst unserer Zeit" meinte ich nur knapp. "Komm du musst mir jetzt helfen es hier aufzuhängen" "Wartet mal...ich kann ein paar andere Arbeitskräfte rufen lassen, die die schwere Arbeit machen, ihr Herrin könnt das auf gar keinen Fall selbst machen, Meister Sesshoumaru würde uns dafür alle bestrafen" Ich rollte mit den Augen. "Jaja Sesshoumaru, er behütet mich viel zu gut, ich bin nur schwanger und nicht krank" war meine Meinung dazu. "Also gut, ruf die anderen Arbeitskräfte, gemeinsam schaffen wir das" Natsuki nickte hastig und stürzte leise zur Tür um die anderen Frauen zu holen. Ich hingegen überlegte schon mal wo man das Bild hier am besten aufhängen könnte. Mein Blick durchstreifte das gesamte Zimmer, ein Punkt fiel mir dabei gleich ins Auge. Das Bild würde am besten über dem Tisch zur Geltung kommen. Das alte müsste abgenommen werden, worauf man nur eine etwas düstere Gegend erkennen konnte. Ja das wäre gerade zu perfekt hier. Währenddessen kamen mind. 5 weitere Frauen mit Natsuki ins Zimmer geschlichen. "Gut gemacht Natsuki, meine Damen ich bitte euch mir ein wenig unter die Arme zu greifen, mein Gefährte sollte davon nichts mitbekommen, von daher sollte die Arbeit so leise wie möglich stattfinden" Einstimmiges Nicken, dann ging es an die Arbeit. Der Tisch wurde bis zur Wand geschoben, so dass man sich draufstellen konnte. Das alte Bild wurde von 3 Frauen abgehoben und sachte niedergelegt, während ich und Natsuki mit einer dritten das Bild aufhingen. Als alles an seinem rechten Platz war, stieg ich vom Tisch herunter und betrachtete alles genau. "Wunderschön, findet ihr nicht auch?" Die anderen Frauen sagten nichts und Natsuki wurde leicht verlegen. "Herrin, es steht uns nicht zu darüber zu urteilen, es ist euer Gefährte" "oh" meinte ich. Ich zuckte mit den Schultern und schaffte das alte Gemälde mit Hilfe der restlichen Frauen in eine Nebenkammer, wo es viel besser aufgehoben war wie ich fand. "Ich danke euch" Die Frauen verbeugten sich allesamt und gingen wieder. Natsuki blieb als einzige bei mir. "Natsuki?" "Ja Herrin?" "..Ich möchte dass wir richtig gute Freunde werden" "Ich auch Herrin" Sie lächelte mich warmherzig an und ich umarmte sie kurz. Sie war sehr überrascht darüber. "Das ist so üblich jetzt unter Freundinnen" Sie nickte und schenkte mir eins ihrer Lächeln, die ich so sehr an ihr liebte: richtige Aufrichtigkeit! "So und jetzt tu mir einen Gefallen und melde bitte Sesshoumaru dass ich ihn sehen möchte" "Sofort Herrin" Sie hob ihren Kimono ein Stück und beeilte sich gleich. Ich ging gemütlich die Stufen zu Sesshoumarus Zimmer hinauf, das auch bald meines sein würde und wartete davor. Ich hörte Natsukis Stimme durch die Türe, wie sie mich ankündigte. "Meister Sesshoumaru, euere Gefährtin ist wieder zurück und möchte euch dringen sehen" "Schick sie herein" war seine gedämpfte Antwort. "Ja sofort" Die Türe ging auf und Natsuki zwinkerte mir zu, ehe ich eintrat und sie die Türe schloss. "Du bist spät" war seine Antwort Ich ging zu ihm rüber und betrachtete ihn von der Seite. Ja, er sah genau so aus wie auf dem Bild, ich verlor mich in Gedanken und bemerkte nicht wie ich Sesshoumaru mit einem Lächeln ansah. Er stand auf und kam zu mir. "Was ist mit dir?" "Hmh?" Ich schüttelte meinen Kopf und kam wieder in die Realität zurück. "Nichts...gar nichts, ich möchte euch lediglich was zeigen Senpai" Er sah mich komisch an. "Das wäre?" "Kommt mit, dann seht ihr es" Ich packte ihn an der Hand und ging mit ihm zur Türe hinaus. Auf dem Weg zum Saal erklärte ich ihm "Könnt ihr euch noch an die Mondnacht erinnern? An der Quelle?" Er nickte leicht, wir stoppten und ich forderte ihn auf die Augen zu schließen. "Wozu?" war seine Frage. Ich zog eine Schnute. "Mensch Senpai, manchmal könnt ihr richtig unromantisch sein" warf ich ihm vor. "Bitte?" fragte er mich mit hochgezogener Augenbraue. "Tut bitte das was ich von euch verlange" meinte ich nachdrücklich. Erst sah er mich eine Weile lang an, ehe ich langsam sah wie er die Augen schloss. "Na also...ihr macht sie jetzt erst auf wenn ich euch das Zeichen dazu gebe" Ich öffnete die Türe und zog ihn langsam hinter mir her. Vor dem Tisch mit dem neuen Portrait kamen wir zum stehen. Ich stellte mich hinter ihn. "Jetzt dürft ihr sie öffnen" Sesshoumaru öffnete die Augen und blickte eine Weile stumm auf das neue Bild als er einige Schritte näher trat und über die Oberfläche strich. "Ich verstehe, das hattest du damals gemeint als du sagtest wie eingefrorene Momente" "Genau" Er studierte das Bild eingehender, ich stand immer noch etwas weiter weg von ihm und sah mir das Bild mit zufriedener Miene an. Es war eine magische Atmosphäre in dem Raum, ich dachte an die Zeit zurück als ich mich mit ihm in der Quelle unterhalten hatte. °Wir haben uns damals gerade angefangen zu verstehen, damals war alles noch ein wenig stürmischer als jetzt, unsere Liebe war heftiger, unkontrollierter jetzt ist sie tief und zuneigend und vor allen Dingen harmonisch° überlegte ich in Gedanken. Zwei Hände schlangen sich um meinen Bauch und plötzlich spürte ich einen warmen Körper hinter mir. "über was denkst du nach?" war die Frage von Sesshoumaru "Über unsere Beziehung" antwortete ich ihm ehrlich. "Hast du Zweifel" fragte er mich. Ich lächelte und drehte mein Gesicht nach hinten zu seinem. "Nein, gar nicht, ich genieße nur solche Momente wie diese" Mir fiel plötzlich das Brautkleid ein. "Ach Senpai, ich werde morgen das Hochzeitskleid tragen, das üblich in unserer Zeit ist also kein Kimono" Für einen Augenblick hatte er einen ernsten Gesichtsausdruck aufgelegt. "Keine Sorge" fügte ich bei. "Ich kann eure Zweifel verstehen, aber ich glaube diesmal sind sie unberechtigt, das Kleid ist wunderschön und wird euch sicherlich gefallen, meine Freundinnen haben es mir geschenkt" warf ich hastig hinterher. Er schien jetzt nun doch beruhigter. Dem Anschein nach vertraute er mir also endlich. "Na wie gefällt euch das Bild?" fragte ich nun als Themawechsel. "Es ist gut geworden" Die Antwort reichte mir schon. Ich war glücklich damit. "Jetzt brauch ich jeden Morgen nicht so viel zu essen, ich werde schon vom Ansehen satt" Ich grinste ihn schelmisch an, als ich bemerkte wie Sesshoumaru amüsiert eine Augenbraue hob. "So?" Sein Ton jagte mir einen Schauer über den Rücken, es klang verführerisch. Etwas kroch meinen Rücken entlang nach oben. Ich spürte Sesshoumarus Lippen auf meinem Nacken, ich warf meinen Kopf leicht seitlich nach hinten um ihm so zu zeigen, dass mir sein Spiel gefiel. Er ging weiter nach oben bis er an meinem Ohr angelangt war und biss sanft hinein. Ein warmer Schauer überkam mich nach dem anderen. Ich musste kichern, dass schließlich in einem Lachen ausartete, er kitzelte mich mit seinen Küssen. "Aufhö-öhren waa- das kitzelt Senpai" Ich musste mich von ihm losreißen, weil ich es sonst nicht mehr aushielt. "Nicht kitzeln, sonst muss ich so laut lachen, dass Natsuki und ihre Dienerschaft hier hereinstürzen und uns erwischen" "Das wäre ungünstig" Das war jetzt ein entscheidender Kommentar Sesshoumaruseits. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. "Also kommt, gehen wir auf euer Zimmer" "Auf unser Zimmer" korrigierte Sess mich nachhaltig. "Ja das mein ich doch" Ich zog ihn hinter mir her, wobei das nicht lange dauerte, er hatte schon meine Taille umfasst und mich hochgehoben. In diesem Moment verspürte ich die größte Lust ihn seitlich zu kitzeln, doch ich ließ es lieber, wer weiß was er mit mir anstellen würde, hätte ich das wirklich gewagt! Aber die Neugier brannte in mir. War er kitzlig oder nicht? Und ich war auch recht dumm gewesen, denn wie immer hatte ich das Tor meiner Gedankenwelt nicht gut genug verschlossen, sodass auch Sess mitbekam, was ich vorhatte. "Solltest du es auch nur wagen es zu versuchen so garantiere ich dir dich augenblicklich in der Ankunft unseres Zimmers zu bestrafen" Ich zuckte mit der Hand zurück, da ich meine Überlegungen in die Tat umsetzen wollte. "Ahja und was ist das für eine Bestrafung?" wollte ich neugierig wissen. "Nun, das wirst du dann sehen" fügte er mit seiner kühlen Stimme bei, wobei ich einen Klang von Amüsant in seiner Stimme vernehmen konnte. "Eigentlich dürften wir die Nacht vor der Hochzeit nicht zu zweit verbringen" "Wer sagt das" "Die Bräuche in unserer Zeit" "Das hier ist eine andere und dementsprechend auch andere Bräuche" Mittlerweile waren wir in unserem Zimmer angelangt, Sesshoumaru setzte mich vorsichtig auf dem Bett ab und holte etwas aus einer Nachtkommode heraus. Ich wartete ab, bis er sich zu mir setzte und mir das Stück Papier auch zeigte. "Das ist der morgige Ablauf" meinte er schlicht. "Ok" warf ich beeindruckt ein. "Finde ich ja sehr schön dass ihr mir das so ca. 8 Stunden vor der Hochzeit zeigt" "Deine Freundin hat auch einen Plan erhalten" setzte er gleich bei. "Ja hat sie, aber einen anderen, dort stand drauf was morgen alles geplant war, wer welche Rede halten würde, wie die Leute zu empfangen wären, wer in welcher Reihenfolge etwas beisteuerte etc." "Dies ist ein Plan wie die Trauung aussehen wird" Ich bekam fast einen Anfall! Ich hatte mich ja schon zuvor gefragt wie das Ablaufen würde aber da Sesshoumaru es nie für notwendig gehalten hatte mich je darüber zu informieren, dachte ich dass es schon nicht so schwer sein würde. Jetzt allerdings, da ich diese riesige Liste sah, wurde mir fast schlecht. Ich packte die Liste und benutzte sie als Fächer, mir wurde nämlich wirklich übel und ich versuchte mich zu beruhigen und Sauerstoff einzuatmen so wie ich es immer tat, also durch die Nase, nicht durch den Mund. Sesshoumaru sah das ganze Spektakel und wusste nicht wie er die Situation jetzt einstufen sollte. "Jaja schaut nicht so, das ist allein euer Verdienst" zickte ich ihn förmlich an. Meine Nerven lagen sowieso schon blank wegen morgen und nun das hier. "Es sieht schlimmer aus als es ist" "Ach ja? Wieso hab ihr es nie für nötig gehalten mir dieses Blatt vielleicht schon vor 3 Tagen zu geben? Nein, ausgerechnet 8 Stunden vor dem großen Ereignis?" Ich bebte regelrecht vor Wut und ich musste wieder das Stück Papier ergreifen und mir Luft zufächeln. "Beruhige dich" kam es kühl von ihm Jetzt riss bei mir endgültig der Geduldsfaden und ich herrschte ihn ziemlich an. "Ich soll mich beruhigen? Soll das ein Scherz sein? Wisst ihr was? Ich habe die Nase gestrichen voll, ich bin euere Gefährtin Sesshoumaru...GEFÄHRTIN und nicht euere Abgeordnete, ich habe ein Recht darauf alles PÜNKTLICH zu erfahren!" Sesshoumarus Augen wurden schmal und das nicht genug. Er stand auf und kam auf mich zu um mich wieder auf den Teppich bzw. auf das Bett zu bringen. "Mäßige dich im Ton" wies er mich zurecht. "Ich denk nicht dran! Ich will mich jetzt hier und jetzt mit euch streiten, damit ich den Frust nicht schlucken muss und irgendwann wie ein Vulkan ausbrechen muss" Ich saß zwar mittlerweile wieder auf dem Bett, doch meine Arme hatte ich vor der Brust verschränkt und sauer in Sesshoumarus Gesicht gestarrt. Er erwiderte mir nichts, sondern wartete ab bis ich mich wieder unter Kontrolle hatte. Eine zeitlang saß ich da und sah wütend zwischen ihm und dem Blatt Papier hin und her, bis ich mich soweit wieder beruhigt hatte. "Wieso Senpai? Warum habt ihr es mir nicht früher gegeben" fragte ich ihn jetzt mit schon weniger wütender Stimme. "Wann hätte ich dir es geben sollen? Du hattest dich ausruhen müssen, du hast sowieso schon die Einladungen verschickt und die Organisation geleitet, mehr hätte ich dir nicht zumuten können" Klang einleuchtend! Trotzdem, erst jetzt damit zu kommen war auch nicht unbedingt der beste Moment gewesen. Ich seufzte laut aus und versuchte mich zu beruhigen. Sesshoumaru hatte es wenigstens gut gemeint, ich konnte ihm ja nicht deswegen böse sein dass er mich nur schützen wollte oder? Leise und ohne Worte erhob ich mich vom Bett und setzte mich auf den Schoß von Sesshoumaru. Mein Kopf bettete ich auf seiner Brust und legte eine Hand darauf. "Ist schon gut, ich bin nur ein wenig nervös" Er fuhr sachte mit seiner Hand über meinen Rücken und hob mein Kopf an. "Schlaf jetzt, morgen ist ein anstrengender Tag" Ich stand lediglich auf und ging zum Fenster hinüber um den Mond zu betrachten, der so hell in unser Zimmer schien. "Ich gehe gleich" antwortete ich während ich den Mond am Firmament betrachtete und gleichzeitig an unsere Begegnung damals dachte, als wir noch nicht zusammen waren. Ich musste lächeln. Sesshoumaru hatte mir damals zugehört wie ich gesungen hatte. Mir fiel ein weiteres Lied ein, dass meine Gefühle jetzt haargenau beschrieb. Leise fing ich an dieses Lied zu summen meine Zweifel war´n ihr Geld nicht wert sie ergaben sich stumm du bist alles was mein Herz begehrt es schlägt pausenlos um sich herum hör für immer auf in mir zu ruhn und fall jeden Schritt wie ein Clown in viel zu großen Schuhn ich weiß nicht mehr wie mir geschieht alles an mir will zu dir mein kühler Kopf öffnet Tür und Tor weit über beide Ohren läßt Blut in meinen Adern gefriern als ob mein Bauch sich im Rodeln übt scheiße bin ich verliebt hab jetzt schon viel zu viel zu verliern bin erblindet auf den ersten Blick bin sprachlos und taub meine Logik bricht sich das Genick ist all ihrer Klarheit beraubt hab zum Boden keinerlei Kontakt mein Tag läßt mich kalt meine Züge entgleisen im Takt und machen vor keinem mehr halt alles an mir will zu dir... To be continue... Das vor-vor letzte Kapitel ist fertig, jetzt kommt im nächsten Kapitel noch die Hochzeit, dann ein Zeitsprung und diese FF ist am Ende! Irgenwie erfüllt mich jetzt schon Traurigkeit und ich danke all den Lesern die sie gelesen haben. Solche treuen Leser wie ihr hatte ich nicht erwartet! Ein ganz großes Dankeschön an euch alle! Aoko_ Kapitel 30: Hochzeit - Traum in Weiß ------------------------------------ Kapitel 30 *Taschentuch hol* Meine Güte so viele Kommentare beim vorletzten Kapitel, wie soll ich euch allen nur danken? Ich bin total gerührt und heule gleich los, wieso müsst ihr mir auch alle diesen Abschied erschweren? Es wird bis jetzt keine Fortsetzung geben, es ist keine geplant von mir und auch wenn ich eine wollte, so könnte ich sie nicht durchsetzten. Denn ich habe eine zweite an der ich arbeite und die vorerst ein wenig vernachlässigt wird, weil ich zu viel Stress und Praktikas habe!!! Also kann ich erst recht nicht noch eine anfangen. Aber ich hoffe euch wird dieses vorletzte Kapitel gefallen und hoffe wie immer auf euere Kommis. Übrigens ist Aikas Hochzeitskleid auch ausgestellt! Wer es sehen will, muss erstmal eine Seite zurückklicken ^-^ Viel Spaß beim Lesen!!!! -------------------------------------------------------------------------------- Ich wurde von irgendeiner Person seitlich gekitzelt und prompt drehte ich mich auf die andere Seite. "Herrin aufstehen, heute ist euer großer Tag" Ich murmelte etwas unverständliches vor mich hin und entschied mich schließlich doch dafür die Augen zu öffnen. "Was hast du gesagt Natsuki?" nuschelte ich noch völlig schlaftrunken. "Na heute ist euere Hochzeit!" empörte sie sich schon fast über meine alzheimerischen Gedächtnislöcher die sich in letzter Zeit irgendwie häufiger bemerkbar machten. Ich sah sie eine Zeitlang irgendwie völlig dusselig an, ehe sich meine Augen ruckartig vergrößerten. "AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHH, habe ich verschlafen?" Ich rannte wie von der Tarantel gestochen auf, suchte meine Klamotten zusammen und fand keine. Natsuki erhob die Hände und versuchte auf ihre Art mich zu beruhigen, die aber gar nichts brachte. Ich war in voller Aufruhr und Hektik. "Herrin bitte, alles ist schon geplant" Ich hörte auf mit der Rennerei und ließ mich auf mein Bett fallen. "Ich kann nicht, ich schaff das bestimmt nicht, ich werde alle enttäuschen Natsuki, würdest du für mich Sesshoumaru heiraten, bitte Natsuki" Die Angesprochene machte eine Miene, als hätte sie grade ein Todesurteil verhängt bekommen. "Herrin, macht euch nicht lustig, beeilt euch lieber ich werde euch helfen und in alles einführen, euer Gefährte ist schon seit längerem wach und plant und organisiert alles" Ich seufzte, streckte mich einmal, atmete gut aus und ein und setzte mich dann wieder gerade hin. "Ok, nur die Ruhe Aika, du schaffst das schon" Und kaum hatte ich das gesagt, wurde die Türe einfach aufgerissen und meine 3 besten Freundinnen standen im Türrahmen mit strahlenden Gesichtern. Allen voran Kaori! "Morgen du Muffel, wir wurden höchstpersönlich von deinem liebreizenden Gatten geschickt, damit wir dir helfen, dich fertig zu machen und vorzubereiten" Ich wusste nicht ob ich in dem Moment glücklich und dankbar oder eher verzweifelt und skeptisch sein sollte. Ich entschied mich dann aber doch für die glückliche Variante. "Gut dann helft mir mal" Es ging quer durch das Schloss in meinem Morgenmantel, die ganze Frauendienerschaft war auf den Beinen, alle trugen irgendetwas, organisierten, berechneten, planten und hieften Dinge, Sachen etc. weiter. Es war ein einziger Verkehr hier im Schloss. Ich riskierte einen Blick nach draußen als wir uns auf dem Weg zur Quelle machten und staunte nicht schlecht. Drei rießig lange Tische standen draußen in weiß, alles steuerte darauf zu und brachte was auch immer darauf zum stehen. Sesshoumaru stand am anderen Ende des Tisches und unterhielt sich mit Inu Yasha. "Seht mal die zwei scheinen sich ja wieder zu vertragen" gab ich verwundernd zur Kenntnis. "Das täuscht" meinte Cleo "Inu Yasha hatte schon heute in der Früh einen Aufstand gemacht weil Jaken ihm versehentlich eine Suppenschüssel übergeschüttet hat" "Versehentlich?" fragte ich grinsend "Versehentlich!" antwortete mir Cleo grinsend. Ich schüttelte meinen Kopf und wir gingen mit Natsuki weiter. An der Quelle angekommen, musste ich mich komplett ausziehen und wurde erstmal von Kopf bis Fuß gewaschen, meine Haare wurden mit den verschiedensten Ölen und Düften einmassiert, bis ich vor lauter Düfte gar nichts mehr riechen konnte. Plötzlich klopfte es an der Türe und Sango mit Kagome traten herein. "Unser Part ist jetzt fertig Cleo, du kannst übernehmen" antwortete Kagome. "Ok, dankeschön ihr zwei" Ich verstand irgendwie gar nichts. Während sich Yuri mit Cleo entfernte gesellte sich Sango und Kagome zu mir und übernahmen den Teil von Cleo und Yuri grad eben. "Wo wart ihr zwei denn gewesen" hakte ich nach. "Wir haben den Frauen bei der Durchführung geholfen" antwortete sie lächelnd. "Sagt mal woher wisst ihr alle so genau was jeder zu tun hat?" hakte ich jetzt doch etwas skeptisch nach. "Die Liste von Cleo hat jeder bekommen, jeder kennt den Ablauf" "Nur ich nicht" fügte ich zerknirscht bei. "Du bist die Braut Aika" schaltete sich Natsuki wieder mit ihrer sanften Stimme ein. "Die Braut hat die Aufgabe Schönheit und Glanz auszustrahlen, außerdem hat Sesshoumaru-sama euch doch sicherlich die Liste von dem Hochzeitsablauf gegeben" °Hat er° antwortete ich gedanklich. Nur wann! Ich hatte gestern noch versucht mir das Gröbste einzuprägen und auf die Logik geachtet wie alles logischerweise folgen müsste. Aber... "Aika?" "Ähm ja Natsuki?" "Ich hatte euch etwas gefragt" "Ohja natürlich, er hat mir die Liste gezeigt" "Dann ist ja alles gut" "J-ja-a" meinte ich so gut es ging in gespielter Freude. Ich wurde fertig gewaschen, die Prozedur hatte eine ganze Stunde gedauert, ich war fertig mit meinen Nerven, denn ich hörte draußen schon wie die ersten Gäste eintrafen, konnte die Stimmen jeder einzelnen vernehmen und erkannte auch Sesshoumarus Stimme, der alle Gäste empfing. "Ich bin am Ende" stöhnte ich auf. "Aber jetzt beginnt erst alles" erklärte mir Natsuki mit unendlicher Geduld. Ich stöhnte wieder auf, erhob mich mitsamt meinen Freundinnen. Kagome und Kaori verabschiedeten sich vorläufig von mir. "So unsere Reihe ist jetzt dran, wir müssen die anderen informieren dass du mit im Schloss jetzt ungestört sein willst um dich zu kleiden und fertig zu machen" Ich nickte nur kurz. Die beiden verschwanden im Nu und auf dem Weg zu meinem Zimmer wo das Brautkleid schon mittlerweile stand, sah ich wie die ganze Dienerschaft sich beeilte ja aus dem Schloss zu kommen und die Tore verschlossen wurden. °Ich komm mir wie eine Gefangene vor, vor der man die Türen schließt° "Hilfe Natsuki, ich glaube mir wird schwindelig" "Herrin..." Natsuki kam mir sofort zu Hilfe, packte mich unter meinen Armen, setzte mich auf den Boden und fächerte mir mit ihrem Stück Kimono Luft zu "Gut durchatmen, oh du liebe Güte was wollt ihr nur tun wenn ihr vorne vor dem Altar stehen müsst" Das war nicht gut gewesen! Diese Aussage bewirkte in mir ein Chaos..einen Zusammenbruch, ich legte mich ganz auf den kalten Boden und verschnaufte erstmal. "Natsuki ich schaff das wirklich nicht" "Herrin ihr müsst" flüsterte sie mir beschwichtigend zu "Ich kann nicht, ich kann wirklich nicht" Sie drückte meine Hand. "Herrin es ist zwar so dass alle da draußen euch sehen wollen, aber derjenige der euch erwartete will euch bestimmt am allermeisten sehen, euer Gefährte vertraut auf euch Herrin, er weiß dass ihr das durchstehen werdet, er hat euch schließlich nicht umsonst als SEINE Gefährtin gewählt, niemand außer euch wäre würdig diesen Titel zu tragen" Ich hörte ihr gespannt zu. Sie hatte Recht! Sesshoumaru vertraute auf mich und er war bestimmt auch angespannt oder wenigstens gestresst. "Natsuki, hilf mir bitte aufstehen und dann geht's weiter" Sie strahlte wieder "Ja sofort Herrin" Wir kamen in meinem Zimmer an und Natsuki half mir in mein Brautkleid, sie war erstaunt von der Schönheit und Eleganz des Kleides, denn sie sah es ebenfalls zum ersten Mal. "Wunderschön, einfach atemberaubend, so eine Art der Kleiderform ist mir zwar zum ersten Mal zu Gesicht gekommen, aber es hat eine wirkliche Eleganz" Sie stülpte mir erst den Unterrock über, dann den eigentlichen Rock und dann das Kleid das hinten wie ein Korsett geschnürt wurde. "Bitte nicht zu fest verschnüren, du weißt warum" flehte ich sie an. "Ich gebe mein Bestes Herrin" Ich schnappte mir ein Stück Papier dass auf dem Nachttisch lag und benutzte es als Fächer. Natsuki sah gleich dass es mir wieder nicht sonderlich ging. "Herrin erlaubt ihr mir meine Meinung frei zu sagen" "Du darfst immer sagen was du sagen willst Natsuki" Sie räusperte sich kurz. "Ohne euch kritisieren zu wollen Herrin, aber ich denke ihr macht euch selbst so viel Stress, ihr erwartet draußen das Schlimmste, etwas katastrophales...aber wie wäre es wenn ihr mit dem Gefühl nach draußen gehen würdet, der grenzenlosen Freude heute Sesshoumaru-sama zu heiraten?" Ich war völlig baff! Eine Zeitlang dachte ich über ihr Gesagtes nach und kam zu dem Ergebnis dass sie Recht hatte. Ich hatte Angst da rauszugehen weil mir evtl. etwas peinliches passieren könnte, weil man mich ankucken würde, weil manchen vielleicht sogar mein Kleid nicht gefiel usw. usw. Aber ich hatte noch nie einen einzigen Gedanken daran verschwendet heute wirklich glücklich zu sein weil ich endlich meinen Traummann heiraten würde. Und Natsuki hatte in diesem Punkt wirklich recht! "Danke Natsuki" Ich drehte mich zu ihr herum und lächelte sie dankbar an. "Du hast mir wirklich sehr geholfen" Sie atmete erleichtert aus, da sie wahrscheinlich gedacht hatte dass ich es als Kritik auffassen würde. Zum Schluss wurde noch mein Diadem in meine hochgesteckten Haare reingesteckt, meine Handschuhe angezogen und das Kleid noch mal zurechtgerückt. "So fertig Herrin, lasst uns gehen" Ich nickte ihr zu, erfasste ihren Arm und mit Freude darauf dass ich heute Sesshoumaru heiraten würde, schritt ich mit ihr aus dem Zimmer, den Gang entlang und rief mir gleich ins Gedächtnis was Sesshoumaru mir damals auf dem Schloss beigebracht hatte. Immer eine gerade Haltung, der Kopf 90° senkrecht vom Boden, ein langsam eleganter und bedachter Schritt. Natsuki strahlte an meiner Seite als sie sah dass es mir wieder gut ging und ich wirklich voller Vorfreude entlang schritt. Wir kamen an der großen Türe an, die mich von der Außenwelt trennte. Natsuki ließ meinen Arm los und klopfte an diese Türe. Ein leises Klopfen wurde erwidert. "Es geht los Herrin, vergesst nicht ihr seid heute die Braut, die Schönste heute" Damit übergab sie mir einen Blumenstrauß und trat zurück. Ich nickte ihr dankbar zu, ehe die Türe auch schon langsam aufging. Helles Licht fiel als erstes auf mein Gesicht und verteilte sich auf das Kleid. Yuri und Kaori die das Tor geöffnet hatten, kamen langsam auf mich zu und strahlten mich an. Ohne ein Wort gingen sie an mir vorbei, jedoch nicht ohne mir noch mal zuzuzwinkern. Sie stellten sich hinter mich, ergriffen meine Schleppe und dann ging es los. Ich ging mich in langsamen, bedachtem Gang durch die 3 langen Tischreihen hindurch, Sesshoumaru entgegen. Alle Augenpaare waren auf mich gerichtet und besah sich mein langes und glitzerndes Kleid an. Ich sah Kimiko, Minako an ihrer rechten Seite, Kazuri und viele viele andere. Sie strahlten mich alle an, andere winkten mir zu, wiederum andere waren den Tränen nahe, so wie Kagome und Sango oder Cleo die vorne nicht unweit von Sesshoumaru stand. Der Gang zu Sesshoumaru war lang, dennoch bemühte ich mich auf einen langsamen Schritt. Dann kam der Moment an dem ich bei ihm angekommen war. Er sah mich mit einem Blick an, den ich schon einmal bei ihm gesehen hatte, es war damals als ich mich entschieden hatte dem Kaiser zu trotzen und mit ihm in die Hütte zu gehen. Der Blick strahlte Bewunderung aus aber auch Stolz und Wärme. Sesshoumaru hatte einen unglaublich schönen Hakama an, in einer dunkelgrünen/dunkelblauen Farbe. Nur der obere Kragenrand war weiß. Ich lächelte ihn ebenso warm an und drehte mich dann dem Pastor zu der nun die Rede hielt. "Wir sind alle hier erschienen um die Hochzeit zweier Geschöpfte zu feiern die sich für ein Leben miteinander entschieden haben" Alle Gäste erhoben sich. "Eine Ehe ist etwas was zwei Menschen ein Leben lang bis in den Tod verbindet, der Entschluss sollte daher gut durchdacht sein und stellt eine ewige Verbindung her, ich frage dich also Aika Todaiji, Tochter Shinas und Tochter Zens, möchtest du Sesshoumaru als deinen zukünftigen Ehemann lieben und Ehren in guten sowie in schlechten Zeiten, ihm ewig treu bleiben bis dass der Tod euch scheidet, so spreche mit Ja ich will" "Ja ich will" antwortete ich und sah ihn an. Er erwiderte meinen Blick. "Nun so frage ich dich Sesshoumaru, Herrscher der westlichen Länder und Sohn Inu Taishus, möchtest du Aika als deine zukünftige Ehefrau lieben und ehren in guten sowie in schlechten Zeiten, ihr ewig treu bleiben bis dass der Tod euch scheide, so spreche mit Ja ich will" "Ja" kurz und knapp, so wie wir es von ihm gewohnt waren! Die Gäste jubelten und pfiffen, denn sie wussten was darauf folgte und alles freute sich mit uns. "Da alle beide die Ehe besiegelt haben, darf der Bräutigam die Braut nun küssen" Und plötzlich wurde es wieder still. Alle warteten gespannt bis ich mich zu Sesshoumaru gedreht hatte und von ihm zu sich gezogen wurde. Ich schloss meine Augen und spürte Sesshoumarus Lippen die meine sanft liebkosten. Jubel brach wieder unter den Gästen aus, alles klatschte und freute sich mit uns und als ich die Augen wieder öffnete sah ich wie meine Freundinnen alle heulten und Taschentücher an ihre Wangen hielten. Für Youkaihochzeiten gab es keine Ringe, allein die Zuschauer und das Versprechen der ewigen Treue reichte um die Liebe zu versiegeln, den Bund der Ehe zu schließen. Ich ergriff Sesshoumarus Arm und folgte ihm unter lauter Blumenbewurf auf unseren Platz an der Spitze von allen vier Tischen, wir hatten einen eigenen Tisch! Ich atmete merklich aus und Sesshoumaru legte seine Hand auf meine. Ich zuckte leicht und lächelte ihn dann jedoch glücklich an. Dieser Blick von ihm...er war einer der Schönsten die er mir schenken konnte. "Du bist schön" Ich lächelte verlegen. "Euch gefällt also das Kleid?" Er nickte. Und ein weiteres Lächeln zierte mein Gesicht. "Ich bin so glücklich Senpai" Er strich mir mit der einen Hand eine heruntergefallene Strähne aus dem Gesicht als plötzlich ein aufkommender Wind die ganze romantische Atmosphäre zerstörte. Mein und Sesshoumarus Gesicht veränderten sich schlagartig. Wir wirkten beide angespannt. "Senpai ist das möglich?" "Er scheint keine Ruhe zu finden" Meine Miene verdüsterte sich. Der Himmel verdunkelte sich und ein kalter Windzug fuhr herum. "Kenshin" Auch Kouhei sprang sofort auf und eilte an meine seite. "Prinzessin, so ihr es wünschet werde ich euch helfen" "Es gibt nichts zu helfen Kouhei, Kenshins Geist ist anwesend, ich sehe noch keine Gestalt, wir können nicht kämpfen" "Jawohl Prinzessin" Sesshoumaru stand mit einem Male auf und befahl Natsuki hierher. "Ja Meister" antwortete diese ihm. "Bring meine Gefährtin ins Schloss" "Sofort Sesshoumaru-sama" "NEIN" rief ich ihm empört dazwischen. "Das ist es was Kenshin jetzt sucht, er will mich von den anderen trennen, nur bei euch und in Gesellschaft der anderen bin ich sicher" Natsuki stand wie bestellt und nicht abgeholt da und starrte zwischen mir und Sesshoumaru hin und her. "Du kannst gehen" Sie verbeugte sich und ging wieder. Ich hingegen wurde ziemlich nervös. Meine Freundinnen kamen mir zu Hilfe "Aika hier wird gleich etwas schreckliches passieren" rief Yuri ängstlich. "Beruhige dich Yuri, Aufregung kann ich jetzt am allerwenigsten gebrauchen" "Sieh mal dort hinten, da kommt jemand" rief sie plötzlich erschreckt. Ich blickte in die mir gewiesene Richtung von Yuri und erblickte eine Gestalt. "Nein" flüsterte ich leise. Unter den Gästen war helle Aufruhr, und je nervöser und unruhiger sie wurden, desto nervöser wurde auch ich, ich fühlte mich für ihre Sicherheit verantwortlich. "Verdammt" Cleo und Kaori verwandelten sich und hielten ihre Waffen bereit. Yuri hingegen blieb an meiner Seite und flüsterte mir zu. "Sein Geist findet keine Ruhe, er will dich haben Aika" "Ich habe ja keine Angst, aber die Gäste...wenn die Aura von ihm wirklich hält was sie verspricht dann wird es gleich ein Disaster geben...ich muss das verhindern" "Cleo, sag allen dass sie ins Schloss gehen sollen, schnell beeil dich" Sofort übernahm Cleo die Ansage und befahl alle ins Schloss "Kaori du übernimmst die Führung" "Jawoll" "Yuri hilf ihr" Sie nickte und begab sich auch auf den Weg zu den Schlosstoren. Die Menge der Gäste strömte zum Glück nicht wie eine wild gewordene Herde in den Palast und trampelte alles nieder was sich ihm in den Weg stellte, sondern hielt ihre Wahrung und lief in zügigen Schritten rein. Es dauerte nicht lange da waren 300 Leute in dem Schloss sicher angekommen und schauten nun aus unzähligen Fenstern auf mich und Sesshoumaru herab, wir waren die einzigen Beiden die draußen standen und auf die Gestalt warteten. Es war eindeutig Ruichi nur in einem anderen Körper. Er hatte von ihm Besitz genommen! Ich zögerte nicht lange und verwandelte mich vor aller Augen ebenfalls in eine Kriegerin. Natsuki rannte aus dem Schloss heraus und überbrachte mir mein angefertigtes Schwert von Sesshoumaru, Sajgon. "Danke Natsuki, nun beeil dich dass du aus der Gefahrenzone herauskommst" "Ja Herrin" Ich sah zu Sesshoumaru. Sein Blick war unschlüssig und ich sah ihm an dass er alles andere als angetan davon war wie sich das ganze nun entwickelt hatte. "Auch ihr Senpai, bitte bringt euch in Sicherheit" "Du wirst dich in Sicherheit bringen" kam es bedrohlich von ihm "Nein, ich will die Sache endlich erledigen, Ruichi will nicht euch sondern mich" "Ich werde das nicht zulassen" "Zulassen hin oder her ich werde gegen ihn antreten" Ein gefährliches Knurren von Sesshoumaru. Ohoh... "Verzeiht mir Senpai das was ich jetzt tun werde, es ist nur zu euerem Schutze" Und ehe er noch reagieren konnte, hatte ich ihn geküsst und gleichzeitig mit einer Attacke bewegungsunfähig gemacht. Er hätte die Attacke locker abwenden können, doch sie hatte nur deswegen gewirkt weil er so überrumpelt gewesen war. Diese Attacke fiel mir wieder ein, Kazuri hatte mir damals die 30 Attacken aufgezählt die mein Elementestab konnte, und genau eine davon nämlich die Schocklähmung fiel mir gerade ein, aus welchem Grund auch immer! "Es tut mir so leid Senpai" Ich küsste ihn nochmals und lief in Ruichis Richtung aus der er kam. Sesshoumarus Blick konnte ich nicht mehr sehen, ich war beschäftigt mit dem was vor mir stand. Ein leises Lächeln zierte mein Gesicht, ich hatte endlich begriffen warum Ruichi keine Ruhe fand, wieso er immer wieder zu mir zurückkam. Und ich wusste wie ich ihn schlagen konnte. "Du lächelst Prinzessin?" kam es aus dem fremden Mann, dessen Körper Ruichi eingenommen hatte. "Ja das tue ich, denn ich werde gewinnen Ruichi und du wirst endlich deine langersehnte Ruhe bekommen" Er stutzte und sah mich mit undeutbarem Blick an. Dann plötzlich zog er ein Schwert heraus und hielt es mir an die Halsschlagader hin, so nahe standen wir uns schon. "Prinzessin ich habe dich immer geliebt, auch als ich den Auftrag bekommen hatte, dich zu töten! Jetzt steht uns zwein nichts mehr im Wege, ich liebe dich Aika" Er ließ das Schwert langsam sinken, doch dann plötzlich hob er es wieder an und schlug nach mir. Ich sah die Attacke schon kommen und wich mit einer Drehung aus, setzte aber zeitgleich mein Schwert an seinen Hals. "Du willst mich töten nur damit du und ich endlich vereinbart sein können? Ruichi... ich weiß wie du vorher zu mir gewesen warst in unserer beider Zeit, du hast mich liebevoll beschützt, du warst wie ein Bruder für mich Ruichi und ich hätte dir alles erfüllt um was du mich da gebeten hättest...diesen aber kann ich dir nicht erfüllen, bitte versteh das!" Sein Gesicht senkte sich dem Boden zu, ich konnte etwas in seinen Augen glitzern sehen, er war traurig! Dennoch..ich konnte das nicht machen! "Willst du das ich nicht glücklich bin Ruichi?" "Du sollst mit mir glücklich werden Aika" Ich schüttelte meinen Kopf, ließ das Schwert jedoch immer noch an seinem Hals. Und plötzlich so als sah ich es kommen, hob er wieder seinen Arm und schlug mir das Schwert aus meinen Händen, ich hatte jedoch zu spät reagiert! Um auszuweichen dass er mich nicht traf, startete ich zwei Saltos nach hinten. Der Kampf zwischen uns beiden begann! Er startete immer wieder neue Attacken gegen mich, ich parierte sie jedoch meistens und ließ ihn seine Wut austoben, damit er ein wenig schwächer wurde. "Ruichi lass es, in diesem zustand wirst du nichts ausrichten können, es ist nicht dein Körper und du kannst ihn auch nicht so kontrollieren wie du es bei deinem tun könntest" Eine Weile ging es so weiter, ich parierte größtenteils und ließ ihn gewähren, der Schmerz der ihn ergriffen haben musste, musste ihn die ganze Zeit quälen, ich wusste wie ich das beseitigen konnte, dazu müsste ich jedoch eine günstige Gelegenheit abwarten. Die Zuschauer in dem Schloss drängten sich alle an die Fenster um so viel wie möglich von dem Spektakel zu erhaschen. Sesshoumaru verfolgte es ebenso gespannt wie alle anderen, dennoch verstand er das Verhalten seiner Gefährtin nicht. Wieso redete sie so lange mit ihm und warum parierte sie seine Angriffe dauernd, statt ihn endgültig zu erledigen? Welchen Plan verfolgte sie? Die Attacke von ihr hatte ihn bewegungsunfähig gemacht, diesen Zustand mochte er gar nicht und dafür würde sie noch was zu hören bekommen! Ruichi wurde schon immer langsamer und schwächer, ich brauchte nicht mehr so fix auszuweichen, dann endlich erkannte ich eine Chance und nutzte diese. Ich schlug sein Schwert mit meinem Stab weg und umarmte ihn überstürmt. "Ruichi" flüsterte ich ihm sanft zu Er konnte sich nicht bewegen! Seine Augen wurden groß, er hatte diese Umarmung nicht erwartet. "Aika" "Ich möchte dass du zurückgehst wo du hingehörst Ruichi, finde endlich deine Ruhe...ich verzeihe dir alle deine Fehler und all das was du mir antun wolltest, weil ich weiß dass du es nur aus Liebe zu mir getan hast, wenngleich ich diese Art von Liebe nicht unbedingt mit dir teile Ruichi...ich möchte dir nur eins sagen: Ich liebe dich Ruichi, so wie eine Schwester einen Bruder geliebt hätte, ich liebe dich weil ich weiß dass du einen guten Kern besitzt, ihn aber nicht zu nutzen weißt, bitte lass mich mein Leben leben und kehre in Frieden zurück" Eine Träne rann meine Wange herunter, eine Spitze bildete sich an meinem Elementestab. "Ruhe in Frieden" Mit einem Ruck rammte ich ihm die Stabspitze in den oberen Rücken und schloss meine Augen. Tränen rannen herunter als ich spürte wie sein Körper langsam drohte aus meinen Armen zu gleiten. Der Mann in dem Ruichi steckte tat mir leid, er war besessen von ihm und wurde nun durch meine Hand ebenfalls umgebracht, aber ich sah keine andere Möglichkeit, Ruichi hätte diesen Mann niemals freiwillig verlassen, dafür kannte ich ihn zu gut! Ich sprach ein leises Gebet für alle Beide und hob dann mit einer kleinen Handbewegung den Bann von Sesshoumaru auf. Und in dem Moment spürte ich einen warmen Windzug, jemand umschwebte meinen Körper und Ein heftiger jedoch warmer Lufthauch bildete sich, ging von der Stelle aus wo er jetzt mittlerweile tot lag. Dieser Hauch ergriff meinen Körper, berührte meine Haare und flog davon. Dann war alles vorbei! Ich hatte Freudentränen in meinen Augen, Ruichi würde niemandem von uns in die Quere kommen können, nie mehr! Er hatte endlich den Frieden gefunden. Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und lief zu Sesshoumaru. Ich stürzte mich in seine Arme und sprach zu ihm "Es ist endlich vorbei Senpai" Er strich mir behutsam über den Rücken und ließ mich dann wieder los. Wir sahen uns beide an und lächelten gleichzeitig. Endlich störte niemand unser Glück, endlich konnten wir uns ungestört lieben! Die gesamte Gästeschar wurde wieder aus dem Schloss befohlen, ich verwandelte mich wieder und ich stand nun wieder im Brautkleid vor Sesshoumaru und den anderen. Kaori, Cleo und Yuri kamen als erste zu mir angerannt. "Das war phänomenal Aika, du hast es endlich geschafft Ruichi loszuwerden" atmete Kaori hektisch. "Das mit der Umarmung war wirklich atemberaubend, im wahrsten Sinne des Wortes, alle haben die Luft angehalten" meinte Cleo Yuri legte ihren Arm auf meine Schulter. "So wie wir es von dir gewohnt sind" Ich lächelte sie an und auch alle anderen, da sah ich schon wie deren Freunde Kenta, Masaru und Takuya. "Prinzessin" verneigten sich alle drei. "Wie schön euch endlich wieder hier zu sehen meine Freunde" Ich umarmte auch alle drei und wir gingen dann gemeinsam zu dem Rest der Gäste die sich mittlerweile wieder an ihre Plätze an den Tischen zurückbegeben hatten. Ich sah Rin plötzlich wie sie auf mich zugerannt kam und sich in meine Arme warf. Die Kleine musste überglücklich sein mir endlich in die Arme fallen zu können. In der ganzen Eile am Morgen hatte ich sie völlig vergessen! "Hey Rin, ist alles okay bei dir?" "Ja Aika, ich finde du siehst wuuunderschön in diesem Kleid aus" Sanft streichelte ich ihr schwarzes Haar und setzte sie auf meinen Schoß. "Bist du glücklich Rin?" "Na klar, du und Sesshoumaru seid jetzt meine neuen Eltern und Shiro bleibt auch bei uns" Und wie zum Zeichen tauchte Shiro plötzlich neben mir auf und bellte ein paar mal kräftig, so als wolle er sagen: Glückwunsch auch von mir! "So aber jetzt muss ich doch mal eine Rede ansagen, Rin würdest du bitte kurz aufstehn" Sie nickte und sprang zu Shiro um sich an seine Seite hinzusetzen. Ich bekam das Mikro von Cleo und stand auf. "Meine lieben Gäste, ich freue mich nun endlich euch alle im Namen von mir und Sesshoumaru begrüßen zu dürfen, ich bedauere den kleinen Zwischenfall von vorhin, doch jetzt wird nichts und niemand mehr dieser Feier in die Quere kommen" Alle klatschten begeistert als ich das Mikrophon von Cleo weggelegt hatte um mich wieder hinzusetzen. Cleo übernahm die weitere Ansagen und Organisationen. "So meine lieben Gäste, es wird Zeit für den traditionellen Hochzeitstanz, liebe Aika...Sesshoumaru-sama, bitte sucht euch eine andere Tanzpartnerin bzw. Tanzpartner damit der Tanz eröffnet werden kann" Ich raffte mein Hochzeitskleid und stieg lächelnd durch die Tischreihen um mir mein erstes Opfer zu suchen. Und ich wusste ganz genau wen ich mir gleich angeln würde. Und endlich fand ich ihn, ich ging auf ihn zu und bot ihm meine Hand an. "So kann sich das Blatt wenden" nuschelte er etwas mürrisch, so wie ich es von ihm ja schon gewohnt war. "Ihr wollt mir den Tanz doch nicht verwehren Fürst Takashi?" Er erhob sich etwas grummelnd und wurde von Kouhei noch ein wenig angestubst um zu sagen: Komm endlich in die Gänge, Alter! Sesshoumaru hatte sich seine ehemalige Ballgefährtin genommen, sie war hier, ebenso der Kaiser. Wie ich im Nachhinein von Sesshoumaru erfahren hatte, hatte die Königin als Strafe den Kaiser auch eingeladen, damit er sehen konnte wie ich Sesshoumaru und nicht ihn heiratete. Die Musik begann, die von Kaori und Takuya aufgelegt wurde und der Tanz ging los, sofort schlossen sich uns die anderen an und man sah nur noch drehende Röcke und einen Haufen Dämonen und Dämoninen die sich außerhalb der Tischreihen die Ehre gaben. "Ich muss trotz meines Zweifels am Anfang euch gegenüber eingestehen, dass ihr wirklich bezaubernd ausseht, dieses Kleid nehme ich an, kommt aus eurer Zeit?" "Vielen Dank für die Blumen Takashi, ich freue mich sehr dass ihr auch zu meiner Hochzeit so zahlreich erschienen seid mit euren Helfern - das Kleid stammt übrigens wirklich aus meiner Zeit" Ich musste plötzlich lächeln. "Ihr tanzt wirklich vorzüglich Fürst" "Dieses Lob gebe ich gerne zurück" Unglaublich dachte ich mir in dem Moment nur, wie sehr man sich in einer anderen Situation neu kennen lernen konnte. Der erste Tanz ging zu Ende und ein zweiter begann, wieder musste ich aussuchen. Diesmal um die verschiedenen Reiche nicht zu vernachlässigen und zu stärken, suchte ich nach dem Typen der in Sesshoumarus Schloss gestürmt kam und behauptete Frauen verstünden nichts von Politik und Wirtschaft. Lord Yuudai! "Willkommen Lord zu unserer Hochzeit, würden sie mir den nächsten Tanz schenken?" "Aber Prinzessin, wie könnte ich verneinen?" schleimte er gleich drauf los. "Ich hoffe sie haben sich nicht anders entschieden Lord" spielte ich gleich auf die Grenzen an. "Nein Prinzessin, alles ist bei unserer Abmachung geblieben" "Das freut mich nun wirklich zu hören, schließlich ist es auch für meinen Gefährten von besonderer Wichtigkeit zu wissen dass die Nachbarn sich gut mit einem vertragen" "Ja da kann ich euch nicht widersprechen" Ich lächelte ihn etwas an und er erwiderte mein Lächeln sofort mit seinem breiten Grinsen. "Prinzessin erlaubt mir eine Bemerkung zu machen" "Die sei euch gestattet" forderte ich ihn auf "Euer Brautkleid ist wirklich euerem Ebenbilde würdig" Ich wurde leicht verlegen, konnte meine Röte aber dennoch ein wenig verdecken. "Vielen Dank Lord Yuudai, es freut mich dass das Kleid so gut bei allen ankommt" "Falls ich einmal heiraten sollte, wäret ihr bereit mir bei der Suche nach einem passenden Kleid zu helfen?" "Habt ihr denn schon eine?" Meine Neugier war deutlich herauszuhören. Auch er wurde ein wenig verlegen. Ich grinste leicht. "Nun raus mit der Sprache, ihr habt mich neugierig gemacht" "Nunja, eine ist schon in Aussicht" "Dürfte ich auch erfahren wer diese glückliche Person ist?" "Sie tanzt gerade mit dem im schwarzen Hakama" Ich drehte mich unauffällig bei einer Drehung in die Richtung und erstarrte sofort. "Meint ihr Minako? Die Beraterin der Kaiserin?" Er lief ein wenig rot an. "J-jaa" Und im selben Moment wandte Minako auch ihren Kopf zu uns herüber und als sie Yuudei sah, wurde sie ebenfalls ein wenig verlegen und drehte ihren Kopf weg. "Na dann darf man ja gratulieren Lord" "Danke Hoheit" Der Tanz endete, Lord Yuudai verneigte sich höflich und ging in Minakos Richtung, ich blieb stehen und sah den beiden freudig hinterher. Minako hatte endlich den Schmerz über Sesshoumaru überwunden und wer weiß? Vielleicht würde sie ihn ja wirklich heiraten, dann würden die beiden unsere neuen Nachbarn sein! Ich schwelgte schon in der Zukunft als meine Hand ergriffen wurde. "Darf ich um den nächsten Tanz bitten?" Ich war so vertieft den beiden neuen Tanzenden zuzusehen, das ich nicht bemerkte wie Takuja meine Hand hielt und darauf wartete dass ich ihm zusagte. "Oh sicher doch" Er zog mich wieder auf das Tanzfeld zurück und wir beide bewegten uns sachte im Rhythmus des Tanzes. "Du bist Takuya nicht wahr?" "Richtig Prinzessin" "Nenn mich bitte Aika, Freunde meiner Freundinnen dürfen das" "Gut Aika" "Ich habe gar nicht bemerkt wie Männerwahl ausgesprochen wurde" "Ihr wart wohl zu beschäftigt damit den beiden dort hinten zuzusehen" Dabei grinste er so schelmisch, dass ich automatisch an Kaori denken musste. Die beiden passten auch perfekt zusammen. Sie mit ihren witzigen Beiträgen und er mit diesem schelmischen Grinsen. Es ging eine Weile mit dem Tanzen so weiter. Ich und Kenta wir amüsierten uns auf eine Weise die mich richtig unterhielt. Plötzlich, als ich gedreht wurde, fasste mich ein anderer an den Händen. "Huch Masaru" "Du erlaubst doch Takuja dass ich diese Schöne entführe?" "Hey" meinte dieser beleidigt. "So jetzt werde ich schon wie ein Stück Vieh herumgereicht" "Das musste sein, schließlich gibt es das nicht jeden Tag das man mit einer Prinzessin tanzen darf" Ich lachte amüsiert. "Du verstehst es wirklich einer Lady zu schmeicheln" "Nur deswegen habe ich ja Yuri herumgekriegt" Ich musste wieder lachen, diesmal aus vollem Halse und Masaru auch. "Was würde sie denn dazu sagen wenn sie das erfahren würde?" scherzte ich weiter "Sie muss es ja nicht wissen" "Was muss ich nicht wissen?" stand Yuri hinter ihm und sah uns beide komisch an. "Dass er jetzt unbedingt mit dir weitertanzen will" schnitt ich Masaru das Wort ab und gab ihn an Yuri weiter. Er wirkte im ersten Moment überrascht, erkannte aber als ich ihm zuzwinkerte dass ich ihm grade aus der Patsche geholfen hatte und dass ich eigentlich sehr müde vom tanzen war und mich ausruhen wollte. Gerade wollte ich auf meinen Sitzplatz zusteuern als ich schon von Kenta abgefangen wurde "Aber Prinzessin ihr würdet mir doch noch diesen einen Tanz schenken" "Kenta" freute ich mich aufrichtig. "Wo hast du denn Cleo gelassen?" "Die tanzt gerade mit deinem Gatten" "Wie bitte?" "Sesshoumaru hat sie aufgefordert" meinte er nachdenklich. "Ach lassen wir doch die Beiden" zwinkerte ich ihm zu. "Muss ich mir Sorgen machen?" fragte er an mich gewandt. "Also ich glaube nicht" scherzte ich. Ich zog ihn näher an mich und tanzte mit ihm nun einen Walzer. Als auch dieser Tanz dem Ende zuging, hatten wir über alles mögliche geredet und dabei des öfteren ein paar Lacher losgelassen. "Puh jetzt muss ich mich aber doch mal hinsetzen, sonst kipp ich noch um" Ich verabschiedete mich von Kenta und konnte mich endlich auf meinen heiß geliebten Stuhl setzen. Während die anderen weitertanzten sah ich allen zu, vor allen Dingen Minako und dem Lord. Die zwei schienen in ihrer eigenen Welt zu schweben! Wie süß die eigentlich zusammenpassten. Lord Yuudai war eher groß und breitschultrig gebaut, er war gut so groß wie Sesshoumaru aber viel breiter gebaut, Minako war auch ein wenig betonter als ich, die Beiden passten also wirklich perfekt zusammen. Und wie ich so dasaß gesellte sich Natsuki zu mir. "Natsuki, wieso tanzt du nicht?" "Herrin wir sind Dienerinnen, wir müssen zusehen dass die Tische während die anderen tanzen abgeräumt, neu gedeckt und sauber gemacht werden" "Und seid ihr jetzt fertig?" "Ich schon" grinste sie mich frech an. Und plötzlich hörten wir eine ein Geräusch am Ende des Tisches das nach einem Dilemma klang. Als Natsuki und ich unsere Köpfe dorthin drehten, sahen wir dass sich Rin und Inu Yasha zusammengetan hatten und Kuchen stahlen! "HEY" rief Natsuki entrüstet. Inu Yasha und Rin stritten sich wer dieses eine Kuchenstück bekommen sollte und dabei hatte Rin Inu Yasha scheinbar einen Tritt verpasst! Der Arme lag jetzt am Boden und Rin hielt triumphierend den Kuchen in ihren Händen. "Ihr seht Herrin ich muss wieder an meine Arbeit, die zwei essen mir sonst noch alle Kuchen weg, wobei Rin bestimmt das kleinste Problem wäre! Ich musste erstmal kräftig lachen als ich das Bild der zwei Streithähne da vorne sah und zog Natsuki letztendlich auch noch mit ins Gelächter rein. "Natsuki ich muss mich noch bei dir bedanken dass du mir so viel Mut gemacht hast zuvor" "Das ist doch jetzt so unter Freundinnen üblich oder?" fragte sie mich etwas scheu. Ich klopfte ihr auf die Schulter und drückte sie. "Da hast du vollkommen Recht" Plötzlich räusperte sie sich wieder, senkte ihren Blick und verabschiedete sich von mir. Ich drehte mich um und sah dass Sesshoumaru vor mir stand. "Senpai" rief ich überrascht aus. Er streckte mir seine Hand aus und ergriff sanft die meine. Ich ließ mich von ihm zu sich ziehen und legte meine Hand leicht in die seine, die andere Hand auf seine Schulter. Eine langsame Ballade wurde gespielt und ich bewegte mich in seinem Rhythmus und legte meinen Kopf auf seine Brust. "Ihr habt euch also doch noch entschlossen euere Gefährtin die Ehre eines Tanzes zu erweisen?" fragte ich ihn leicht schnippisch. "Die Krönung immer zuletzt" "Ich habe vorhin gesehen wie ihr mit Cleo getanzt habt" "Sie tanzt nicht schlecht" kommentierte er so nebenbei wie möglich. "Ja sie ist eine super Tänzerin, das weiß ich noch aus unserer Zeit" Ich schielte in ihre Richtung und sah dass sie jetzt wieder mit Kenta tanzte, die zwei schienen sich über irgendetwas heftigst zu amüsieren. Mein Kinn wurde plötzlich wieder zu Sesshoumaru gedreht. "Hmh?" "Was hast du vorhin mit Lord Yuudai besprochen?" Ein fieses Lächeln schlich sich auf meine Lippen als ich sah dass es ihn brennend interessierte. "Ich habe die Grenzbeziehungen gefestigt" "In wiefern?" "Ihr kennt meine Masche doch schon Senpai, lasst mich nur machen" Und plötzlich konnte ich ein fast unscheinbares Lächeln seinerseits erkennen ehe er mich raus- und wieder reindrehte. "Ich sollte dir eigentlich noch eine Strafe erteilen für dein vorheriges Vergehen an mir" Ich tat so als ob ich von nicht wüsste. "Hmh, ich kann mich an nichts erinnern" "Dann sollte ich dir auf die Sprünge helfen" Ich grinste nur frech. "Es ist doch alles gut ausgegangen und das Attentat werdet ihr mir doch heute verzeihen können oder?" "Wir werden sehen" gab er gespielt kühl zurück. Die Tänze neigten sich dem Ende zu, genauso wie auch das ganze Fest, es wurde Abend und die Röte des Himmels leuchtete wie Feuerschein auf dem gesamten Festplatz. Sesshoumaru und ich saßen vorne an unseren Plätzen und verabschiedeten uns schon von den ersten gehenden Gästen. "Vielen Dank Lord Yuudai, es war uns eine Ehre dass sie heute bei unserer Vermählung erschienen sind, ich wünsche euch noch viel Glück und eine gute Grenzbeziehung zu meinem Gatten" "Ja Mylady, ihnen auch die besten Wünsche von mir und er stoppte und flüsterte mir leise zu "Minako" Ich zwinkerte ihm zu und verabschiedete mich von den zwein. Sesshoumaru stand etwas weiter weg von mir und bildete die Schlussverabschiedung. Es waren schon viele Gäste gegangen, unter anderem schon die Königin mit dem ganzen Schlossgefolge, man hatte sich höflich verabschiedet und auch herzlich gedrückt, natürlich unterließ man auch bei einigen Gästen nicht sie nochmal um einen Besuch zu bitten um die Freundschaften aufrecht zu erhalten. Nach etlichen Verabschiedungen taten mir mein Rücken und meine Füße weh, ich zog meine weißen Schuhe aus und setzte mich auf einen Stuhl, den Natuski mir brachte. Nur noch meine Freundinnen, deren Freunde und die gesamte Dienerschaft unseres Schlosses war im Schlossgarten, der Rest war gegangen, da die Sonne schon am Untergehen war. "Aiiiikaaaa" Oh nein, diese Stimme...was wollte sie denn diesmal? "Ja Kaori?" "hör mal" fing sie an und gesellte sich mit Takuya an meine Seite. "Wir müssen jetzt auch langsam los, denn ich glaube nicht dass dein liebreicher Gatte uns diese Nacht in seinem Schloss aufnehmen möchte, wo doch praktisch die Nacht euch gehört. "Kaoriii" drohte ich ihr "Ja ja ich weiß..du bist schwanger, aber du wirst mir doch nicht die Witze verübeln oder?" "Wie könnte ich nur" seufzte ich hoffnungslos ergebens. "Siehst du Takuja, sie ist schon etliches von mir gewohnt" Dieser verdrehte nur die Augen. Und nun wieder zu mir gewandt meinte sie "Also wir wollten uns jetzt verabschieden und dir das hier als Glücksbringer für eure gemeinsamen Jahre schenken" Sie überreichte mir und Sesshoumaru einen Talisman den man gewöhnlich in Ehen schenkte, man durfte sich etwas wünschen und darauf hoffen dass es dann eintraf. So schloss ich kurz die Augen, Sesshoumaru und ich berührten den Talisman. Während ich mir wünschte dass unsere Liebe auch weiterhin so anhalten würde, wusste ich nicht was Sesshoumaru sich wünschte, ob er sich überhaupt was wünschte. Ich öffnete langsam die Augen und sah schon dass Kaori und Takuya am gehen waren, sie winkten mir zu und ich winkte zurück. Dann war Cleos und Kentas Reihe dran. Cleo umarmte mich und küsste mich auf die Wange, während Kenta Sesshoumaru ihr Geschenk überbrachte. Es war eine Art Korb in dem viele Babysachen drin lagen. "Oh wie süß" rief ich entzückt aus. "Vielen Danke meine Freunde" "Ruf uns wenn es soweit ist, ich will das Baby auch unbedingt sehen" "Sicher doch" antwortete ich ihr mit Tränen in den Augen und verabschiedete mich gleichzeitig von Kenta. "Machts gut ihr zwei und pass auf Aika auf Sesshoumaru" rief Cleo uns noch nach ehe auch sie zwei in dem nahegelegenen Wald verschwanden. Nun war noch Yuri und Masaru hier. Die beiden waren die letzten hier, der Rest hatte sich schon zuvor verabschiedet, ein Haufen Geschenke stapelte sich hinter mir und Sesshoumaru. "It´s time to go Aika" Sie drückte mich wobei sie nur ein leichtes Lächeln aufbrachte, meine Hände nahm und sie leicht drückte. "Ich wünsche euch alles Gute, ein langes glückliches Leben und viele viele gemeinsame schöne Stunden" "Danke" brachte ich kaum noch hervor, meine Lippen zitterten und wieder rollte eine Träne herunter. "Wiedersehen Masaru" "Prinzessin...alles gute" Auch die beiden letzten hatten sich für heute verabschiedet, die Hochzeit war nun zu Ende und ich und Sesshoumaru standen in der Abendröte und sahen den Beiden noch hinterher. Ein sanfter Windstoß der die letzte Wärme des Tages herwehte umfasste uns. Ich blickte Sesshoumaru langsam in die Augen und küsste ihn. "Gehen wir hinein" meinte ich langsam. Er nickte, hob mich dann plötzlich an der Taille hoch und trug mich mitsamt dem schweren Kleid davon. "Senpai was habt ihr euch gewünscht?" kam es plötzlich doch neugierig von mir. Er sagte nichts, sah mich nur einmal mit undefinierbar jedoch sanftem Blick an und ging einfach mit mir auf den Armen weiter den Schlosstoren entgegen wo Natsuki und eine andere Dienerin auf uns warteten um die Tore zu schließen, die Hochzeit als gültig und abgeschlossen zu erklären... Gut, ich ließ ihm seinen Privatsphäre, wenn er es mir nicht sagen wollte dann hatte er sich vielleicht doch was gewünscht. Ich schloss die Augen und legte meinen Kopf auf seine Schultern. Das Fest war vorbei, ich war nun eine Frau...die Frau an Sesshoumarus Seite. Sesshoumaru hingegen dachte selbst noch etwas nach, während er zu den großen Torflügeln schritt. Seine Gefährtin hatte ihn gefragt an was er dachte. Er hatte es ihr nicht gesagt, sie sollte glauben dass er entweder gar nichts oder etwas belangloses gewünscht hatte. Er glaubte nicht an solche Sachen, wie Wünsche und deren Eintritt, noch nie hatte er so was geglaubt. Doch er musste sich in dem Moment wo er mit ihr den Talisman berührt hatte, eingestehen dass doch ein Gedanke ihn berührt hatte, nämlich das seine Gefährtin die Eigenschaften die sie so sehr auszeichneten und ausmachten von dem Rest der Frauen, niemals verlieren würde und in ihren Fähigkeiten sowohl als Frau als auch als Mutter stetig wachsen solle... Ja liebe Leser/Leserinnen das vorletzte Kapitel ist hier zu Ende, es wird nur noch ein letztes aber eher kürzeres Finalkapitel geben, allerdings wird es ein Jahressprung werden. Ich hoffe dass ihr alle nicht zu sehr weinen werdet, ich musste schon Taschentücher zücken, da ich wirklich an dieser FF gehangen habe und jetzt natürlich die andere weiterführen muss, die aber genauso vielversprechend sein wird wie diese (jedenfalls geb ich mir Mühe^^) Ich werde in dem letzten Kapitel noch an jeden Einzelnen der mir auf dieses Kapitel ein Kommentar hinterlässt, eine Dankesrede schreiben und hoffe dass ich einen Großteil von meinen treuen Lesern hier, in meiner 2. FF vorfinde ^-^ Bis dahin Eure Aoko_ Kapitel 31: The Life goes his own ways... ----------------------------------------- Finale! Es ist soweit meine lieben Leser, das letzte Kapitel ist nun da. Bitte keine Tränen und auch keine Kommentare die nur so von Traurigkeit triefen!!! Sonst halt ich das echt nicht mehr aus, schreibt mir lieber wie euch das Kapitel gefallen hat und wie euch alles insgesamt gefallen hat. Am besten jeder von euch schreibt in dem Kommi was euch in diesem Kapitel am meisten fasziniert hat oder welche Stelle für euch die Beste war ^-^ Das gibt mir so eine Beurteilung wie ich denken muss um euch zufrieden zu stellen und das kann ich in der 2. FF (falls sie irgendwann mal weitergehen sollte) anwenden! Und nun enjoy reading!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! „Sayuri komm sofort her und lass Natsuki in Ruhe“ Meine Nerven brannten gleich mit mir durch! „Auf der Stelle!“ „Aber Mama…“ „Kein aber…sofort mein Kind“ Meine Stimme duldete keinen Widerspruch mehr und Sayuri ließ die arme Natsuki in Ruhe und kam auf der Stelle zu mir her gerannt. „Du weißt was heute für ein Tag ist“ Sayuri stand etwas betreten da. „Ja Mama“ „Und was hast du zu tun?“ Ich wippte mit meinem Fuß auf und ab. Ich schwitzte, mir war heiß und Sayuri machte seit Stunden nur Blödsinn. Sie ähnelte ihrer Schwester so sehr und trotzdem waren es zwei so verschiedene Paar Schuhe, dass ich manchmal wirklich noch ins Staunen geriet. „Ich sollte in mein Zimmer gehen und es für Papa´s Ankunft aufräumen“ „Ganz genau…und? Haben wir es heute schon getan Prinzessin?“ Ein kleinlautes „Nein“ kam von dem hellblonden Wesen zurück. „Wo ist deine Schwester Sayuri?“ „Sie ist mit Shiro ausgeritten“ Ja, ja…Akemi sie war meine einzige Rettung, sie besaß Selbstbeherrschung, schon in diesem frühen Alter und kam ganz nach Sesshoumarus Art. Sie liebte es genauso wie er andauernd herumzureisen und nicht selten hatte sie ihn schon öfter auf solche kleinen Grenztourüberwachungen begleitet. Ihr Name bedeutete Helligkeit und Schönheit. Sie war durchaus ein liebreizendes Kind mit langen, dunkelblondem Haar und einem festen Willen. Sayuri hingegen hieß kleine Lilie und sie war die jüngere von Beiden und bekam es von Akemi schon mal wenn es nötig war, zu hören. Beide waren Zwillinge und unterschieden sich eigentlich nur in dem Haarton und dem Haarschnitt. Beide Augen waren Saphirblau und sie konnten Engelsgesichter machen…das konnte man sich gar nicht vorstellen! Aber da Akemi als erster Zwilling das Licht der Welt erblickt hatte, spielte sie sich manchmal auch so auf. Sie war genau 5 Sekunden älter. Die Geburt war nicht einfach verlaufen, ich hatte die schlimmsten Schmerzen meines Lebens mit Kaname durch gestanden, die extra angereist war um mir zu helfen. Nach 9 Stunden war alles vorbei und ich war froh die kleinen Schreigeister endlich in meinen Armen zu halten. „Mama? Ich gehe jetzt aufräumen“ Ich lächelte nun wieder. „Ja tu das Bitte, Schatz…du weißt doch dass Papa heute wieder von einer längeren Reise kommt und da wollen wir ihn doch mit einem aufgeräumten Schloss begrüßen oder?“ Sie nickte stürmisch. „Jaaaa“ „Na dann auf gehts“ Ich verpasste ihr einen kleinen Klaps und sie segelte davon. In ihrer Art erinnerte sie mich manchmal an Rin, die jetzt mittlerweile 25 Jahre alt war. Gerade als ich über sie nachdachte, tauchte sie auch schon vor mir auf. „Aika wir sind jetzt soweit, alles ist fertig“ „Oh Rin…ich danke dir, ohne dich und Natsuki würde ich hier in einer heilen Katastrophe landen“ Sie lächelte und setzte sich zu mir. „Sayuri wird es noch lernen, sie ist eben ein wenig verspielt…aber sie ist ein Kind von strahlender Aufrichtigkeit und sie ist sehr lernfähig wenn sie sich für etwas begeistert“ „Ja ich weiß, ich danke dir so sehr Rin dass du bei uns bist, Sesshoumaru weiß das auch sehr zu schätzen“ Ich stand auf und zog sie mit mir. „Komm, Sesshoumaru wird bald da sein und ich wette Akemi hat das gewusst und ist mit Shiro nicht ausgeritten, sondern ihm schon entgegen geritten“ Rin grinste etwas und flüsterte mir dann zu. „Nun eigentlich dürfte ich es ja nicht sagen, aber ihr habt es erraten“ „Siehst du…weibliche Intuition, gut dass man das auch noch als Mutter hat“ Wir lachten beide und beeilten uns dann in den Versammlungsraum zu gelangen. Ich trug einen dunkelblauen Kimono mit rosa-roten Blumen darauf, meine Haare fielen lässig über meine Schultern und ein Fächer in meiner anderen Hand wedelte mir Luft herbei. Es war heute wirklich ein heißer Tag! „Wirklich gut gemacht Rin“ „Danke Aika“ Rin war die Einzige die mich mit meinem Namen anreden durfte, sie war eine freiwillige Dienerin und tat alles für mich und meine Familie. Der Tisch war sorgfältig hergerichtet worden, das ganze Schloss glänzte, Sesshoumaru würde nicht alleine kommen, er würde noch mit Lord Yuudai und Minako eintreffen, die Beiden hatten vor 10 Jahren geheiratet und besaßen einen kleinen Jungen, der Hoshio hieß. Sesshoumaru hatte einen Auftrag erhalten, er sollte in Namen Kimikos, der Königin an der wichtigen alljährlichen Versammlung der Räte teilnehmen, es wurde hier über die Leben von ausländischen Eindringlingen, so genannte Kamikaze-Krieger entschieden, die Dörfer in Angst und Schrecken versetzten, Unruhen verbreiteten und zahlreiche unschuldige Menschen umbrachten. Dabei handelte es sich nicht um Menschen sondern um Youkai die darauf abgerichtet waren, die japanische Regierung zu stürzen, weil eine Frau dieses Land regierte, und das war immer noch Kimiko. Wie ich im Nachhinein bei einem Gespräch mit Kimiko erfahren hatte, gab es diese Aufstände schon des längeren, nur nicht in so bedrohlicher Form. Kimiko selbst konnte an dieser Versammlung nicht teilnehmen, sie wurde von einem solchen Krieger lebensgefährlich verletzt und starb schließlich Tage darauf zu unser aller Leidwesen. Ich hatte sie vor einigen Wochen mit meinen zwei Kindern besucht und stand ihr bei ihrem Leiden bei…dennoch, ich hatte mit ihr eine gute Freundin verloren, eine Königin und musste schon die nächste Woche drauf ihre Stelle antreten. Ich war Japans neue Königin geworden. Ein Seufzen entglitt meinen Lippen, diese ganzen Unruhen im Lande, wer weiß wie lange das noch andauern würde. China´s neuer Regierungswechsel akzeptierte keine Frau mehr an der Spitze der Macht, es war entschieden dagegen und forderte das japanische Land dazu auf, einen männlichen Regenten anstelle von Kimiko hinzustellen, man wollte nicht mehr mit einer Frau verhandeln! Jahrelang wusste man nicht woher diese Kamikaze-Krieger kamen, doch es wurden Massenfolterungen organisiert um das Geheimnis aus den Gefangenen herauszubekommen, einige gaben dabei nach, gestanden. Jetzt, da man wusste dass China wirklich das terroristische Land war, wurden Maßnahmen eingeleitet die dazu notwendig waren. So kam es dass Japan ihre Krieger nach China schickte um das auszugleichen was an dem Land angefangen wurde. Das Ergebnis war, dass China nun wieder mit Japan zusammenarbeitete, jedoch ein weiterer Regierungswechsel erfolgt war, neue Verträge wurden abgeschlossen und China hatte sich darauf einigen müssen, die Krieger Chinas zu übergeben und uns entscheiden zu lassen was aus ihnen werden sollte. Und genau an dieser Versammlung hatte Sesshoumaru teilgenommen. „Ich hoffe dass mit Sesshoumarus Rückkehr der Frieden nun wieder hergestellt wird“ „Ja das hoffe ich auch“ meinte Rin etwas nachdenklich. „Aika, ich werde nun zu den anderen Dienerinnen gehen und ihnen sagen dass sie sich wieder zurückziehen können“ „Danke, Rin“ Sie verbeugte sich leicht vor mir und eilte den Flur entlang. Keine zwei Sekunden später hörte ich schon kleines Getapse, dass die Stufen hinunter eilte. „Mama Mama, ich bin feeeertig“ Sayuri kam um die Ecke geflitzt und warf sich in meine Arme. „Hast du gut gemacht und jetzt komm, wir gehen Papa begrüßen, ich höre da schon was“ „Au ja...“ rief sie in überschwänglicher Freude. Ich hievte sie zu mir hinauf und rannte mit ihr auf den Armen die restlichen Gänge und Stufen hinunter bis zum Eingang. „Na siehst du Mama, hier ist auch Akemi“ Ich ließ Sayuri von meinen Händen herunter und sie lief eiligst auf ihren Vater zu. Sesshoumaru sah etwas müde aus, nach dieser langen Reise konnte ich es auch verstehen.Hinter ihm war wie gedacht Lord Yuudai und Minako zu sehen. Ich wartete geduldig am Eingang ab, bis meine zwei Töchter ihn auf ihre Art begrüßt hatten und schickte sie dann in den großen Saal voraus. Mit einem leichten Schwung drehte ich mich zu meinem Gefährten. „Willkommen Sesshoumaru-sama“ Ich lächelte leicht und ging auf ihn zu um ihn zu begrüßen. „Ihr wart lange weg diesmal“ Ich verbeugte mich so wie es sich gehörte vor ihm um ihn meine Willkommenheit zu bekunden und er packte sanft meine Hand und drehte sie in seiner herum. „Du brauchst die Höflichkeitsanrede nicht mehr, du bist nun Königin, dein Land wird sich nun vor dir verbeugen müssen“ Damit zog er mich näher zu sich und küsste mich auf die Stirn. Dann ging ich um den Lord und Minako zu begrüßen. „Willkommen ihr drei. Seid für heute unsere Gäste“ „Herzlichen Dank Aika, auch deinem Gatten“ fügte Minako hastig bei, worauf Lord Yuudai sich ihr schnell anschloss. Plötzlich stieß Minako Hoshio an, ihren Sohn. „Begrüße die Königin“ Trotzig verbeugte sich der kleine Junge steif, redselig schien er heute nicht mehr zu werden, worauf seine Mutter sich gleich hastig entschuldigte. „Es tut mir wirklich leid, aber Hoshio ist heute schon den ganzen Tag so schrecklich gelaunt“ „Macht nichts“ winkte ich schnell ab um die Lage zu entschärfen. „Wir gehen rein“ Ich war zwar jetzt Königin, aber er war mein Senpai, er hatte immer noch die Befehle zu geben. So folgten wir ihm gehorsam in das Schloss. „Mama ist Sayuri schon wieder da?“ fragte Hoshio Minako gleich. „Aber natürlich Schatz, sie wohnt doch hier“ Sofort drehte dieser eine Schnute und verschränkte die Arme vor seiner Brust. „Ich will da nicht hinein“ Minako verlor langsam die Nerven, das sah ich ihr an, ich sah Sesshoumaru nur kurz an und er erwiderte meinen Blick. Wir wussten beide warum Hoshio nicht hinein wollte. Sayuri hatte ihn bei ihrem letzten Besuch kräftig verdroschen, dafür dass er mit Rin gespielt hatte und niemand durfte Rin Sayuri wegnehmen, sonst konnte sie sehr wütend werden und wenn sie wütend wurde, endete es für ihr Opfer meist schmerzhaft. „Ich werde dafür sorgen dass sie dir nicht mehr wehtun wird“ beruhigte ich den Kleinen schnell. „Aber wenn sie..“ Sesshoumaru schnitt ihm das Wort ab. „Du hast gehört was meine Gefährtin dir gesagt hat, sie wird dir nicht mehr in die Quere kommen“ Stille! Hoshio schluckte merklich und nickte dann etwas zu angespannt. Wir gingen schweigend weiter bis wir in den Esssaal ankamen. Da saßen schon Sayuri und Akemi und warteten schon voller Ungeduld mit Rin auf unser Eintreffen wobei Sayuri die ungeduldigere von beiden war. Rin verbeugte sich sofort vor allen und führte jeden auf ihren Platz. Das Mahl begann! Hoshio starrte die ganze Zeit auf Sayuri die genau gegenüber von ihm saß und nicht mit dem zugreifen zögerte. „Hast du keinen Hunger? fragte ich ihn und ließ selbst meine Gabel sinken. „D-doch“ antwortete er etwas zaghaft. Er war ein ausgesprochen scheuer Junge, wie ich wieder mal feststellen musste, dagegen waren meine beiden Töchter die reinsten Powerkinder! „Aber?“ hakte ich weiter nach. Minako musste ihn wieder anstupsen, damit er endlich mit der Sprache rausrückte. „Ich kann nichts essen wenn Sayuri mich die ganze Zeit ansieht!“ kam es zaghaft aber doch etwas bestimmter als zuvor aus ihm heraus. Ich blinzelte ein paar mal verwirrt und sah dann Sesshoumaru an, der die Situation genauso wenig wie ich einschätzen konnte. „Sayuri komm an meine Seite bitte“ forderte ich die Kleine auf. Sie zuckte nur mit den Schultern und meinte im Vorbeigehen zu Hoshio leise. „Angsthase“ Er sank noch mehr in sich zusammen und wusste dass Minako ihn diesmal ziemlich scharf angesehen hatte. Das Essen ging still weiter und danach kamen die formellen Sachen die Sesshoumaru mit Lord Yuudai abklären mussten. Wir Frauen gingen derweil in den Garten ein wenig spazieren. Dabei ließ ich die Kinder bewusst ein Stückchen weiter von uns entfernt spielen. Hoshio wurde nun von Akemi beschützt und Sayuri musste versprechen, dem armen Kerl kein Haar zu krümmen. „Es tut mir wirklich ausgesprochen leid wegen Hoshio“ schnitt Minako dann das Thema an. Ich winkte nur mit einem leisen Lächeln ab. „Nein ich meine es wirklich ernst, Hoshios Betragen war nicht richtig, er hat Sayuri als Prinzessin später Respekt entgegenzubringen und nicht Angst, die zwei Sachen verwechselt er irgendwie“ „Ach lass nur, es sind ja noch Kinder, lass sie Kinder sein solange sie es noch können, die Pflichten rufen noch früh genug“ Minako nickte erleichtert, ich konnte mir insgeheim schon denken dass sie befürchtete hatte, wegen Hoshios Vergehen vorhin eine Ermahnung zu kassieren. Es wurde eine Zeitlang still zwischen uns zweien. Ich ging gemütlich den grasbewachsenen Pfad entlang, während Minako über irgendetwas nachzudenken begann. Sie entschloss sich dann doch noch mir das mitzuteilen. „Aika, glaubt ihr dass nun wieder Frieden im Lande herrschen wird, jetzt da die Verhandlungen zu Ende sind?“ “Nun ich denke oder hoffe natürlich schon...sobald die Männer mit den Besprechungen fertig sind, wissen wir mehr“ „Ja natürlich“ Wir schlenderten noch eine Weile durch den Garten, als die Männer am Ende des Schlosses zu sehen waren. „Sie sind fertig“ rief Minako als erste glücklich aus, verabschiedete sich lächelnd von mir und nahm Hoshio an der Hand. Und ehe ich mich versah, rannte sie auch schon davon um ihren Gatten wieder in Empfang zu nehmen. Sie verabschiedeten sich beide meiner Ansicht nach sehr schnell und gingen davon. Ich lächelte nur kurz und ließ mich dann auf einer Steinbank nieder um mich ein wenig auszuruhen. Die letzten Nächte waren sehr hart für mich gewesen, es war viel Tumult, viel Unruhe die beseitigt werden musste und ich hatte diesen Job nun mal zu erledigen, denn ICH war nun Japans Königin! Ein leichter Trauerzug legte sich um meinen Mund, Kimiko´s Gesicht kam mir in Erinnerung. Ich hatte mit ihr so viel verloren, eine gute Freundin, eine Art Mutter und auch eine Ratgeberin von der ich hätte viel lernen können. Nun war sie nicht mehr da...doch es stellte mich zufrieden dass ich wusste dass sie einen friedlichen Gesichtszug hatte, ehe sie verschied. Sie hatte mir einen letzten Rat nach meinem Besuch mit auf den Weg gegeben und noch heute grübelte ich über diesen Satz nach, was hatte sie gemeint als sie gesagt hatte: „Es werden Zeiten kommen, da bist du weder Mutter, noch Königin, noch Frau noch Freundin oder Gefährtin“ Was meinte sie damals? Ich stützte eine Hand auf meinen Kopf und massierte ihn leicht, es war heute aber auch wirklich unerträglich heiß... „Du siehst müde aus“ Sesshoumarus Aussage ließ mich aufsehen. Er strich mir die ins Gesicht gefallenen Haarsträhnen weg. Ich lächelte nur ein wenig, sagte aber nichts. Er setzte sich zu mir. „Und du bist so verschlossen geworden“ Ich seufzte und rieb mir meinen Arm obwohl er gar nicht wehtat oder juckte, das machte ich häufiger in letzter Zeit wenn ich mich ertappt oder unwohl fühlte. „Siehst du“ Sesshoumaru sah es sofort! Ich ließ meinen Arm fallen und blickte zu ihm. „Es geht schon, ich brauche nur ein wenig Pause“ „Die wirst du bekommen“ „Hu? wie meint ihr das Senpai?“ “Die Verhandlungen sind zu Ende, China wird einen weiteren Regierungswechsel in nächster Zeit vollziehen, es wird wieder Frieden geben“ Ich riss meine Augen auf! „Ist das wirklich wahr?“ Er nickte nur und ich lächelte nur, ich lächelte einfach nur statt ihm um den Hals zu fallen und ihn zu küssen, was war nur los mit mir? War es die lange Zeit die er zwischendurch mal immer weggereist war? „Willst du mir nicht endlich sagen was los ist“ Ich blickte gen Boden, senkte meine Schultern und seufzte. Ja, was war denn nur los? Ich konnte mir die Frage ja nicht einmal selbst beantworten. Er packte plötzlich mein Kinn und umfasste mit der anderen Hand meine mittlerweile sehr zierlich gewordene Taille. „Sag es mir“ Ich starrte wie gebannt in seine Augen und plötzlich wusste ich des Problems Lösung. Ich hatte das so sehr vermisst, so sehr... „Ihr Senpai, euch habe ich so vermisst, ich hatte manchmal schon vergessen wie es sich anfühlt von euch in die Arme genommen zu werden, ihr wart immer so oft und lange weg“ Mein Blick senkte sich wieder. Was er jetzt wohl denken mochte? Und plötzlich wurde ich in den Arm genommen, im ersten Moment wusste ich gar nicht wie mir geschah und dann nahm ich wieder diese vertrauten Gefühle in mir wahr. Geborgenheit, Sehnsucht, Liebe. Es war schön dies alles nach so harten Monaten, fast Jahren zu spüren. Er war so lange weg gewesen... „Ich werde dich nicht mehr alleine lassen“ Ich konnte die Worte kaum verstehen da ich noch so irritiert von den berauschenden Gefühlen war, und trotzdem, ich hatte sie wahrgenommen! Es waren die schönsten Worte seit langem... Eine ganze Zeit verging bis wir uns alle vier dazu entschlossen ins Schloss zu gehen. „Mama“ die Stammtischrede wurde wiedermal von Sayuri eröffnet. „Ja Sayuri“ „Wieso muss Akemi immer Recht haben?“ Ich sah die Kleine erstaunt an und fragte wie sie darauf käme. „Sie meint sie ist die Größere und hat immer Recht“ „Hat sie das gesagt?“ fragte ich lächelnd. Sayuri nickte nur schnell. „Akemi? Hast du uns etwas zu sagen?“ „Nein Mama“ Sie erinnerte mich doch immer wieder an Sesshoumarus Verhalten, knappe Sätze, klare Antworten. Sayuri hingegen war so das aufgeweckte Ding wie ich damals. „Nun meine Kleine Sayuri, irgendwann wird die Zeit kommen, wo auch Akemi eingestehen muss, dass sie nicht mehr so oft Recht haben wird, warte diese Zeit einfach ab“ Sie war zwar nicht glücklich mit der Antwort, aber wenigstens gab sie jetzt für ein paar Minuten Ruhe. „Mami?“ Ich seufzte innerlich schon auf. „Jaa?“ „Liest du uns heute Abend wieder was vor?“ „Ja natürlich Schatz“ „Und deckst uns auch zu“ fügte Akemi wie selbstverständlich bei. „Ja natürlich“ Stille, dann plötzlich wieder „Mami?“ Also jetzt brannte gleich eine Sicherung bei mir durch, doch ich blieb noch ruhig. „Ja Sayuri?“ „bleibt Papa jetzt länger hier?“ “Ja das wird er“ „Super“ Akemi klatschte in die Hände „dann kann ich jetzt immer mit ihm die Kontrollgänge machen“ „Das ist nicht fair“ brüllte Sayuri dazwischen. „Du darfst immer gehen und ich nicht“ „Weil du eben die Kleinere bist“ schrie diese über den Tisch. „Gar nicht wahr, nur ein paar Sekunden“ brüllte Sayuri „Das reicht ja schon aus“ „HÖRT JETZT AUF!!!“ Und auf einmal wurde es mucksmäuschenstill. „Ihr solltet euch alle beide schämen, du Akemi dass du die Stelle als ältere Schwester ausnutzt und du Sayuri weil du nie nachgeben kannst“ „Ihr werdet jetzt alle beide auf eure Zimmer gehen und darüber nachdenken und wenn ihr beide zu keinem Ergebnis gekommen seid wie ihr in Zukunft miteinander eure Probleme anders lösen könnt als nur über verbale Laute, dann gibt’s heute keine Geschichte...marsch!“ Sayuri war nahe am heulen und Akemi ging nur schnellen Schrittes nach draußen. Die Tür fiel ins Schloss. Ich fing an zu zählen. „3...2...1...und“ Die Türe ging wieder auf. „Mami?“ „Nein Sayuri, diesmal nicht, auf dein Zimmer!“ Sie schniefte einmal und schloss die Türe wieder. Ich seufzte nur und legte mein Besteck weg, nach Essen war mir nicht mehr zu Mute. „Sie gehorchen dir“ war Sesshoumarus erster Kommentar dazu. „Minako hat weit mehr Probleme mit der Erziehung“ „Wie meint ihr das Senpai?“ hakte ich gleich fragend nach. „Auf der Reise hierher hatte er nach Wasser verlangt und seine Beine taten ihm weh, er hat solange keine Ruhe gegeben bis Minako ausgerastet war“ „Ach wirklich?“ fragte ich fast losprustend. „Und bei uns tut er so anständig“ grinste ich. „Senpai wollt ihr vielleicht auch mit zu den Kindern kommen?“ Er schweifte mit der Hand aus, das hieß soviel wie „ja“. „Sie haben euch wirklich vermisst und jetzt da ihr wieder hier seid, denke ich sollten sie eine väterliche Erziehung ebenso genießen“ Er stand auf und ging als erster voraus. Ich folgte ihm hinterher. Vor dem Zimmer der zwei Streithähne war absolute Stille. Ich drückte die Klinke herunter und sah dass jeder auf seinem eigenen Bett mit dem Rücken zum anderen saß. „Also das versteht ihr unter Versöhnung“ konfrontierte ich die beiden gleich. Alle zwei erschraken. „Ich hoffe ihr seid zu einer Lösung und Einsicht gekommen“ Mein Blick musterte beide kritisch. Akemi nickte nur leicht und Sayuri biss sich auf die Lippe. „Akemi..du darfst anfangen da du ja lautstark am Tisch behauptet hättest du wärest die Ältere, nun zeige deiner kleineren Schwester was du als Lösung des Problems vorschlägst“ Diese sah leicht betroffen aus und sah unsicher zwischen mir und Sesshoumaru hin und her. „Nun?“ fragte ich mit hochgezogener Augenbraue. Sesshoumaru blieb still und beobachtete das ganze Geschehen. „I-iich...hab mir überlegt dass Sayuri diesmal mit Papa die Kontrollgänge machen darf“ Zum Schluss musste ich meine Ohren ganz schön anstrengen, so leise hatte sie gesprochen. „Das ist ja ein guter Vorschlag ich möchte ihn nur noch ein zweites Mal und diesmal lauter hören, du sollst es aber Sayuri und nicht mir sagen“ Sie nickte leicht, drehte sich zu Sayuri um und sprach nochmal. „Du darfst diesmal mit Papa gehen“ Sayuri strahlte bis über beide Ohren. „Und du Sayuri? Deine Schwester hat schon soziales Denken entwickelt, wie steht es mit dir“ „Ich werde eine Woche lang Akemi als ältere Schwester akzeptieren“ war ihre einzige Meinung. Ich sah leicht irritiert aus. „Ist das alles?“ hakte ich nach. Sie überlegte angestrengt, dabei legte sie ihre Stirn ganz krause. „und anschreien werde ich sie nicht mehr“ „Hmh...alles schön und gut, aber Akemi hat dir viel mehr abgetreten, sie hat dir das was sie am allermeisten mag an dich weitergegeben, nämlich in ihrem Fall ihren Papa. Das größte was du abgegeben hast war eine Tatsache die sowieso vorhanden ist, müsstest du nicht auch so denken wie Akemi?“ Sayuri senkte ihr blondes Schöpfchen und starrte angestrengt auf ihre Decke. „Ja Mama...ich werde ihr dafür die Pflege von Shiro abnehmen“ „Das ist doch eine gute Idee, jetzt bin ich stolz auf euch zwei, ihr habt wirklich bewiesen dass ihr auch ohne Streit miteinander genug von allem haben könnt“ Beide nickten einsichtig. „Gut dann lese ich euch jetzt die Geschichte vor“ „Und deckst uns zu“ schloss Akemi wieder bei. Nach einer Stunde stand ich mit Sesshoumaru wieder im Flur und atmete erleichtert auf. „Sie schlafen endlich“ „Die Nacht gehört uns“ schloss Sesshoumaru an und zog mich an meinen Handgelenk in unser Schlafzimmer. Das Personal wurde wegbefohlen und zum ersten Mal nach langer Zeit fühlte ich diese Wärme in mir hochkommen. Die Tür ging auf und ich ließ mich einfach weiter von Sesshoumaru ziehen. Bis mein Blick plötzlich meine Nachtkommode streifte. Da lag etwas darauf. Ich befreite mich elegant aus Sesshoumaru Griff und ging auf diese Kommode zu. „Ein Brief“ flüsterte ich leise und berührte das dünne Papier. „Er kommt von Yuri“ Erinnerungen wurden wachgerufen. Yuri hatte nicht lang nach unserer Hochzeit ebenso geheiratet, die beiden waren ein so glückliches und hübsches Paar, sie lebten etwas entfernter von unserem Schloss, eher im Osten. „Was da wohl drin stehen mag?“ fragte ich eher zu mir selbst als an Sesshoumaru. „Mach ihn auf“ war seine monotone Stimme. Ich riss das Papier oben ein und zündete eine Kerze an. Liebe Aika, lieber Sesshoumaru Schon seit langem genießen wir unser Glück zu zweit, Masaru und ich leben in unserem kleinen Schloss und dürfen uns nun eines weiteren baldigen Mitbewohners freuen. Wir möchten euch beide daher herzlich in unser bescheidenes Schloss zu unserer kleinen Tochter Kazua einladen. Die Geburt habe ich gut überstanden, ich wollte dich liebe Aika nicht belasten und habe dir somit keine Nachricht zukommen lassen von der Schwangerschaft, weil du mit unserem Land schon genug zu tun hattest und so wie ich dich immer noch kenne sofort zu mir gereist wärest um mir beizustehen und unser Land in seinen schwersten Zeiten im Stich gelassen hättest. Verzeih mir meinen Entschluss! Er war nicht leicht! Jetzt aber da ich und Masaru unser Glück nicht länger allein teilen wollen, laden wir auch unsere anderen Freunde herzlich ein. Ich hoffe du kannst mir baldmöglichst mitteilen dass du und dein Gefährte kommen könnt, ich habe die Nachricht von den Friedensverhandlungen erhalten und wünsche mir dass wir uns alle wieder sehen können. In liebe Yuri und Masaru Ich faltete den Brief wieder zusammen und musste mich erstmal hinsetzen. Für mich war das schon ein leichter Schock! Yuri war schwanger gewesen und sie hatte mir nicht ein Wort davon gesagt oder geschrieben nur weil ich die Länderein verlassen würde? Sesshoumaru las sich den Brief ebenso durch und gesellte sich an meine Seite. „Sie hat richtig entschieden“ war sein ruhiger Kommentar dazu. „So?“ fragte ich ihn leicht niedergeschlagen. „Ist das der Preis den ich also als Königin zahlen muss? Das ich von allem ausgeschlossen werde? Selbst von meinen engsten Freundinnen?“ Weder meine Miene regte sich, noch irgendeine Regung war in meiner Stimme zu vernehmen. „Du hast Verantwortung für dein Land, was wäre passiert wenn sie dir davon erzählt hätte und du hingereist wärst?“ Ich zuckte mit den Schultern. Ich gab mir einfach keine Mühe zu überlegen, ich wusste sowieso was jetzt gleich kommen würde. „Du hättest dem Feind ein leichtes Spiel gegeben“ Ich seufzte. Hatte ich das nicht gesagt? Aber er hatte ja recht! Er hatte nun mal recht. Und plötzlich fiel mir wieder der Satz von Kimiko ein. Plötzlich wurde mir so klar was das zu bedeuten hatte, ja es gab Zeiten da war man weder Frau, noch Mutter, noch Freundin, noch Gefährtin, man war einfach nur...ein Spielball des Schicksals. Hoffnungslos gefangen im eigenen Amt. Und das wurde mir nun schmerzlich bewusst! Ich lächelte leicht, da ich glaubte das Rätsel ihrer Worte entziffert zu haben, sie wollte mir damit sagen dass ich noch vieles zu bestehen hatte, das Prüfungen noch und nöcher auf mich zukommen würden, davor wollte sie mich warnen. Gleichzeitig aber wollte sie es mir nicht verraten, damit ich selbst anfing alles zu verstehen, um zu verstehen was das beste für mein Land war! Ich tat es schließlich für meine Eltern, für Kimiko, für meine Kinder, Sesshoumaru, meine Freunde und letzten Endes für mein Japan selbst! Ja ich war Japans Königin und ich würde es auch bleiben!! „Senpai ich würde nun gerne alles für unsere Abreise vorbereiten, morgen werden wir aufbrechen“ Sesshoumaru war überrascht, das merkte ich ihm an auch wenn er es noch so gut verstecken mochte. „Du übereilst es“ kam es verständnislos von meinem Gefährten. „Nein ganz im Gegenteil, es ist an der Zeit den Frieden im Lande zu festigen, ich als Königin sollte den ersten Schritt tun und mich unter das Volk begeben, es stärken und wieder aufbauen! Wir werden nach Yuris Besuch die Dörfer unserer Grenzen besuchen und die Leute zu neuem Mut und Lebenskraft verhelfen.“ Sesshoumaru sah mich an als ob ich gesagt hätte, wir müssten Menschen in unser Schloss einladen! „Ich weiß dass euch das nicht behagt, aber ich bin nun mal die Königin und werde auch alles dafür tun dass meine Eltern stolz sein würden wenn sie noch lebten. Das war auch ihr letzter Wunsch gewesen mich dem Volk und Land zu widmen.“ Und im vorübergehen sah ich Sesshoumaru an dass er mich doch irgendwo verstand. „Entschuldigt mich jetzt bitte, ich werde mit Rin über die Abreise reden“ Damit verschwand ich aus dem Raum und betrat leise den dunklen Gang. Eine kurze Weile verweilte ich noch an der Türe, senkte meinen Kopf herab und ließ ihn für Sekunden am Boden ruhen. Es war einfach nicht leicht es allen recht zu machen, das erste Mal bekam ich zu spüren wie schwer dieser Beruf Königin war, wie hart und undankbar er sein konnte. °Keine Zeit für Grübeleien Aika, Kopf hoch, das wird schon° machte ich mir Mut und setzte zum Gehen an. Plötzlich ging die Tür hinter mir auf. Ich sah meinen Gefährten etwas erschrocken und undefinierbar an. Unvorhergesehen und ohne ein Wort ergriff er meine Hand und zog mich an sich. Er hatte sie viel beobachtet, sie wirkte zerbrechlicher als vor seiner Abreise, hatte mehrere Sorgenfalten auf ihrer Stirn und kämpfte sich doch wie eine Löwin durch. Eisern und ohne Rücksicht auf eigene Verluste. Sie hatte die Kinder gut im Griff, die Kleinen gehorchten ihr aufs Wort und schienen förmlich aufzublühen. Er hatte sie wirklich zu lange Zeit alleine gelassen, das würde er ändern müssen. Er sah in ihr Gesicht, die dunkelgrünen Augen, die gnadenlos ihre Aufgaben betrachteten, ihre Hände die das Werk sofort verrichteten und ihre Haltung, die immer gerader wurde, weil die Pflichten sie nicht beugen konnten. Er musste sie unterstützten sonst würden sie sich beide irgendwann auseinander leben. Auch wenn er es sich niemals eingestehen würde, er vermisste ihre andere Seite, das Lachen wenn sie sich über etwas freute, das Strahlen ihrer Augen wenn eine Idee Fuß in ihr fasste. Und manchmal sogar ihre verrückten Aktionen. All das zeigte ihm dass sie glücklich war, ihre Entscheidung bei ihm zu bleiben nicht bereute. Doch genau das alles fand er nach seiner Anreise hierher nicht mehr. Er hatte ihr zwar im Garten schon gesagt dass er von nun an mehr für sie und die Kinder da sein würde, aber es mussten weitere Schritte getan werden um grundlegende Dinge zu verändern. Alles was ihre Augen jetzt noch zeigten, waren die stählerne Ausdauer mit der sie ihre Aufgaben erledigte, unerbittlich und unermüdlich. Er wollte sie wieder zurückholen, sie wieder glücklich sehen und ihr helfen. Als sie an ihm vorbeiging um zu Rin zu gehen, merkte er wie viel ihr Land ihr bedeutete. Aber auch wie sehr sie unter diesen Pflichten litt, vor allem deswegen weil sie keine Unterstützung von ihm bekam. Er würde sie verlieren, würde er jetzt nichts unternehmen. Erst recht bestätigte sich sein Verdacht als sie vor der Tür verharrte. Sie wartete, sie wartete auf ihn. Sein Entschluss stand fest, er würde sie wieder glücklich machen. „Senpai“ entwischte es mir leise. Er drückte mich fester an sich, ich wusste nicht wie mir geschah. „Du warst lange genug alleine, ich werde es nicht mehr zulassen“ „..Senpai“ Er schnitt mir das Wort ab. „von nun an...werden wir gemeinsam das Amt angehen, ich werde dich unterstützen“ Eine leise Träne rann an meiner Wange herunter als ich seine Worte hörte. Ich vergrub mein Gesicht in seinem Hakama und schluchzte leise. Er hielt mich fest und wartete geduldig bis ich mich beruhigte und plötzlich fing ich während dem weinen zum lachen an. Ich lachte und weinte und als ich in Sesshoumarus Gesicht blickte, bemerkte ich auch ein Lächeln seinerseits. Irgendetwas in meiner Seele öffnete sich wieder, eine Freude packte mein Gemüt als ich ihn so sah, ich legte meine Stirn gegen die Seine und stupste ihn leicht an. „So wie früher?“ fragte ich ihn. „So wie früher“ erwiderte er. Ich küsste ihn und während wir in einem Spiel versanken, schloss ich die Türe wieder. Irgendwie und völlig unverhofft landeten wir auf dem Bett. Ein paar Strähnen fielen mir von ihm in sein Gesicht, während ich so auf ihm dalag. „Und was mache ich mit euch wenn ihr euer Versprechen nicht einhalten könnt?“ fragte ich ihn leicht grinsend. „Dann darfst du dich austoben“ meinte er und schubste mich spielerisch von sich runter, nur um Sekunden darauf selbst halb auf mir zu liegen. „Hattest du nicht vor zu Rin zu gehen“ fragte er hinterhältig. Ich knurrte genüsslich und meinte. „Hmh..ich habe gerade etwas viel besseres und wichtigeres vor, Rin kann warten“ meinte ich verführerisch und zog ihn zu mich runter. „Wenn das so ist“ antwortete er und ging auf mein Spiel ein. Am nächsten Morgen: “Kinder wir werden zu meiner Freundin reisen, wisst ihr noch, von Yuri, Cleo und Kaori hab ich euch doch erzählt“ Sayuri bekam ganz große Augen. „oooohhh wir verreisen?“ war ihre allererste Frage. „Ja mein Schatz und noch etwas“ „Lass mich raten Mama, Papa kommt mit?“ hing Akemi gleich schlau hinterher. Ich staunte nicht schlecht, sie war eine kleine intelligente Natur. „Ja, du nimmst mir ja meine Überraschung!“ schimpfte ich sie lächelnd. „JAAAAAAAAAAAAAA“ klang es im Chor. „Wir werden alle verreisen, wir werden alle verreisen, wir werden alle verreisen…“ Sayuri sprang im Kreise und sang immer wieder dass wir verreisen werden. Sie war wirklich ein kleines ähnliches Abbild von Rin. „So und jetzt macht euch fertig, in einer Stunde geht’s los“ „Juhuuu“ konnte man noch hören, ehe alle beide davon sausten und nicht mehr zu sehen waren. Ich stemmte meine Hände in die Hüften und schaute den beiden lächelnd hinterher. Die Reise konnte in einer Stunde beginnen, bis dahin hatte ich Rin und mein restliches Anhängsel zusammengepackt! Sesshoumaru kam um die Ecke. Ich grinste ihn an. „Bald geht es endlich los, ich freue mich schon so sehr auf das Wiedersehen aller“ Sesshoumaru nickte nur. Und während die Sonne aufging und unsere Haare in purpurnes Rot verwandelte, ging ich zum Fenster hinüber und zog ihn mit mir. „Seht ihr?“ flüsterte ich leise „So wie diese Sonne aufgeht, wird auch ein neuer Abschnitt aufgehen, ich spüre es“ setzte ich weiter flüsternd an. Sesshoumaru wandte sein Gesicht mir zu. Ich legte eine Hand auf mein Herz und schloss die Augen. „Das Leben geht seine eigenen Wege, ich hatte nie vorgehabt jemals zu heiraten, auch nicht Kinder zu bekommen und erst Recht nicht ins Mittelalter zurückzukehren. Aber das Schicksal hat meine Lebensbahn bestimmt. Und ich bin froh darum. Sonst hätte ich euch nie kennen gelernt, hätte nicht zwei wundervolle kleine Bälger bekommen und nie all die Freunde kennen gelernt, die mir...und dem Land beistehen. Ich danke euch für eure Liebe mir gegenüber Senpai, ich werde sie immer bewahren wie einen kleinen Schatz.“ Ich wurde näher herangezogen und festgehalten. Sesshoumaru lehnte seinen Kopf leicht an meinen an. Seine weichen Haare umspielten mein Kinn und meine Schultern. Es war Zeit neues in die Wege zu leiten. Zeit, vergangenes hinter sich zu lassen und einen anderen Anfang zu wagen. Und das Leben würde dabei seine eigenen Wege gehen... THE END Endlich ist das letzte Kapitel fertig, ich muss zugeben dass ich es von meiner Seite her wirklich getroffen finde und auch wenn ein paar Szenen offen bleiben, ist es meiner Meinung nach der richtige Schluss. Ein riesiges Dankeschön gebührt auch meinen fleißigen Kommischreibern, ohne euch wäre ich mit dieser FF nie zu Ende gekommen! Habt alle lieben Dank! Aoko_ Hosted by Animexx e.V. 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