Dämmerung von -Neya- (~Letters to Unknown~ -Slash: HarryxDraco-) ================================================================================ Kapitel 1: Letters to Unknown ----------------------------- Taaadaaaaa! Und wieder ne Oneshot von mir. XD Gewidmet ist dieses Verbrechen Chaos_Katze. *anflausch* Hab dir ne Story versprochen und da ist sie. ^^ Da stecken 5 einhalb Stunden Dauertippen drinne. *rückenschmerzen-hat* X__x Ich sage gleich, erwarte nicht zu viel... es ist nicht gerade ein Bombeneinschlag. >__> Rating: PG-13 Pairing: Harry x Draco Genre: Shounen-ai, etwas Humor, Romantik (und ich sage gleich bin bin total unromantisch) Teil 1/1 Status: abgeschlossen So, hier noch ein extra Danke an Khana die sich die Mühe gemacht hat diese Brocken-FF zu betan. *keks-gib* So, dazu sage ich noch, dass dies meine längste 1-Kapi-FF ist. Das hat was zu heißen. So und nun viel Spaß beim lesen. (vor allem die Kitty *knuffz*) >^.^< Dämmerung ~Letters to Unknown~ Schwarze Wolken verdecken den klaren Abendhimmel und kündigen eine weitere Sturmnacht in Hogwarts an. Der Wind rüttelt gewaltsam an den Bäumen des Verbotenen Waldes und peitscht kleine Regentropfen über die Ländereien hinweg. Sein lautes Heulen hallt über die Mauern hinweg und verliert sich in den menschenleeren Gängen. Ein typischer Frühlingssturm, welcher den Übergang zum Sommer einleitet. Es ist bereits spät am Abend und der Gemeinschaftsraum der Gryffindors ist abgesehen von einigen älteren Schülern vollkommen leer. Lautes Geplapper ist von einer Gruppe Mädchen zu vernehmen, welches hin und wieder von einem lauten Räuspern durchbrochen wird. Hermine funkelt säuerlich zu den Unruhestiftern hinüber, bevor sie sich wieder ihrer Lektüre zuwendet. Ron sitzt derweil grübelnd über seinem Verwandlungsbuch und starrt seit guten 20 Minuten ein und dieselbe Seite an. Hätte er vorher gewusst, was es heißt mit dem braunhaarigen Mädchen zusammen zu sein, dann hätte er sich das wahrscheinlich zweimal überlegt. Seufzend stützt er sein Gesicht in den Handflächen ab und döst vor sich hin. Harry sitzt ein paar Meter von den beiden entfernt auf einem Sessel und blättert lustlos in einer älteren Quidditchzeitschrift herum. Einige schwarze Strähnen fallen ihm wild ins Gesicht, während seine Brille ziemlich schief auf seiner Nase sitzt. Gähnend hält er sich eine Hand vor den Mund und grummelt leise vor sich hin. Langweiliger kann ein Samstag wirklich nicht verlaufen. Da haben sie endlich mal wieder Hogsmeadewochenende und was passiert? Es stürmt dermaßen, dass man das Schloss nur auf die Gefahr hin verlassen kann, weggeweht zu werden. Frustriert schlägt er seine Zeitschrift zu und versucht seine Beine zu ordnen, welche ein wenig verkrüppelt zu einem Schneidersitz geformt sind. Seine Gliedmaßen knacken leicht und er humpelt anfangs ein wenig, da ihm zu seinem Glück auch noch der linke Fuß eingeschlafen ist. Klasse, wirklich toll. So sollte jeder Samstag verlaufen. Mit Ron kann er in den letzten Wochen auch nicht viel anfangen, da dieser sich dermaßen von seiner neuen Freundin, sprich Hermine, zum lernen antreiben lässt. "Wo willst du denn hin?", fragt besagter Rotschopf plötzlich und dreht sich in seiner liegenden Position so gut es geht zu seinem Freund um. Harry winkt nur mit der Hand ab und tritt einige Male gegen eines der Sesselbeine um dieses taube Gefühl aus seinem Fuß zu bekommen. "Nichts. Ich glaube ich geh pennen. Ist eh nichts was man machen könnte", gibt dieser gelangweilt zurück und torkelt in Richtung Treppe, welche ihn zu den Jungenschlafsälen führt. "Machen kann man immer was. Wie wäre es, wenn du mal in eines deiner Lehrbücher reinschauen würdest?", meint Hermine, ohne von ihrer Lektüre aufzusehen und blättert eine Seite weiter. Harry verzieht gequält das Gesicht und schüttelt nur den Kopf. "Lass mal. Hast doch jetzt Ron unter der Haube. Also verschone mich", meint der schwarzhaarige Junge grinsend, als er Rons mürrischen Gesichtsausdruck bemerkt, ebenso Hermines strafende Blicke, welche diese ihm hinterher wirft, als er den Gemeinschaftsraum verlässt. Gähnend schmeißt er die Tür hinter sich zu und tapst leicht schläfrig zu seinem Bett hinüber. Draußen ist es immer noch pechschwarz und der Wind rüttelt laut an den Fenstern, weht einige feine Regentropfen dagegen. Stöhnend lässt sich der Schwarzhaarige rücklings auf sein Bett fallen und streckt sich einmal. Wie er diese Langeweile doch hasst! Quidditch ist bei diesem Wetter wohl auch nicht wirklich eine der besten Ideen, daher hat er das Teamtraining auch eine Tage verschieben lassen. Langsam schließen sich seine smaragdgrünen Augen und sein Körper entspannt sich allmählich. Nach und nach döst der Gryffindor weg, wird aber ein paar Sekunden später von einem lauten Klatschgeräusch wieder aufgeschreckt. Was war denn nun los? Was dieses Geräusch auch immer ausgelöst hat, es ist mit ziemlicher Härte gegen eines der Fenster geklatscht. >Wahrscheinlich nur ein Ast oder so...< Nicht weiter darüber nachdenkend rollt sich Harry zu einer kleinen Kugel zusammen und versucht wieder einzudösen. Dass ein lautes, und vor allem nervendes Klopfen ihn daran hindert ist natürlich ärgerlich. Grummelnd richtet er sich wieder auf und starrt hinüber zum Fenster, durch welches nichts weiter als schwarze Wolkenberge zu erkennen sind. Halt! Was war das eben für ein weißer Fleck? Neugierig schwingt sich Harry von seinem Bett und geht mit eiligen Schritten hinüber zum Fenster. Ein kurzer Blick nach draußen offenbart ihm allerdings nichts weiter als einen schwarzen Himmel, dumpfe Umrisse des Schlosses und- "Aaah!" Mit einem Satz macht Harry einen Schritt rückwärts und starrt mit großen Augen auf den weißen Schatten, der so mir nichts dir nichts in sein Blickfeld gesprungen ist. Verdattert betrachtet er das winzige Objekt, bevor er zögernd zum Fenster geht, den Riegel zur Seite schiebt und dieses öffnet. Sogleich schlägt ihm der Wind ins Gesicht und droht ihn schon beinahe umzureißen. Mit aller Kraft stemmt sich der Schwarzhaarige gegen das Fenster um dieses wieder zu schließen. Mit einem kräftigen Ruck schlägt er es in die Verriegelung und atmet erleichtert auf. Na super. Das hat ihm gerade noch gefehlt. Wie seine Haare nach diesem Angriff aussehen will er lieber nicht wissen. Hinter ihm schuhut es verärgert und er dreht sich irritiert um. Auf seinem Bett sitzt eine winzigkleine, silberfarbene Eule mit einem großen, schwarzen Klecks auf dem Kopf und flattert unruhig mit ihren Flügeln, wodurch diese noch lädierter aussehen als sie es ohnehin schon sind. Harry geht vorsichtig an das kleine Federknäuel heran und beugt sich leicht nach vorne. Die kleine Eule hat sich derweil wieder einigermaßen beruhigt und zupft mit ihrem Schnabel einige abstehende Federn zurecht. Belustigt beobachtet Harry das kleine Wesen, welches anscheinend heilfroh darüber ist, aus diesem Sturm heraus zu sein. Langsam geht der Gryffindor in die Hocke und kniet sich vor sein Bett. "Na du. Wer ist denn so grausam und schickt dich bei diesem Wetter los?", fragt er grinsend und streckt einen Finger nach der Eule aus um ihr über den Kopf zu streichen. Das er daraufhin einen fiesen Zwicker mit dem Schnabel erhält, ist natürlich weniger schön. Fluchend reibt er sich den rötlichen Finger und starrt das kleine Federvieh missbilligend an. Das hat man nun von seiner Freundlichkeit. Die kleine Eule allerdings schuhut zufrieden und hopst hinüber zu Harrys Kissen wo sie sich in der Mitte niederlässt und sich zu einer kleinen, runden Kugel aufbauscht. "Sowas Freches", grummelt der schwarzhaarige Junge ungehalten und beäugt das harmlos aussehende Objekt auf dem Kissen. Und da hat er immer gedacht, dass Rons Eule nen Schaden hat, aber diese hier ist wirklich ein richtiges Biest. "Wem die wohl gehört?" Fragend betrachtet er die langsam einschlafende Federkugel und legt die Stirn in Falten. Es scheint auf jeden Fall ein sehr edles Tier zu sein, da es einen ziemlich stolzen Eindruck macht, von dem silberglänzenden Gefieder mal ganz abgesehen. "Obwohl du es ja für diese Aktion..." Harry hält der Eule seinen misshandelten Finger hin, welchen diese nur mit einem Auge geringschätzig betrachtet, und zieht eine Schublade seines Nachtschrankes auf. "... nicht verdient hast, willst du nen Keks?", beendet er seinen Satz und zieht aus einem kleinen Beutel einen Eulenkeks hervor. So schnell wie ihm dieser aus den Fingern gerissen wird, kann er gar nicht schauen. Wie ein kleiner Blitz schnellt die Eule auf diesen zu, flattert zurück auf das Kissen und beginnt mit aufgeplusterten Federn gierig an ihm herumzuknabbern. Harry sieht diese erst verdattert an, bevor er leise auflacht. Na, da hat er ja was in den Schlafsaal gelassen. Grinsend begibt er sich hinüber zum Badezimmer um sich fürs Bett fertig zu machen. Hoffentlich kriegt er den kleinen Störenfried dazu, dass dieser sein Bett räumt, ansonsten hat er wirklich ein Problem. *~*~*~*~* Grummelnd reibt er sich über sein rechtes Ohr und kuschelt sich tiefer in die weiche Bettdecke. Aber dieses unbekannte, scherzhafte Zwicken an seinem Ohrläppchen lässt ihn trotz allem nicht weiterschlafen. Leise vor sich hinfluchend reibt sich der Gryffindor die Augen und tastet auf seinem Nachttisch nach seiner Brille. Sich den Schlaf aus den Augenwinkeln reibend dreht er sich auf den Rücken und setzt ein wenig ungeschickt die Brille auf. Langsam nimmt alles um ihn herum Form an und dass er kurz darauf guckt wie eine Flasche Bluna Limette, da auf seinem Brustkorb eine kleine, silberne Eule sitzt, kann man ihm auch nicht übel nehmen. Stöhnend streicht er sich mit der Hand durch die schwarze Mähe und betrachtet das nervige Etwas säuerlich. "Altes Ekel", murmelt er leise und stupst der Eule mit dem Zeigefinger gegen den weichen Bauch. Diese schlägt nur einige Male mit den Flügeln und hopst hinüber zu seinem Nachttisch, wo sie sich auf den Griff der obersten Schublade setzt und Harry erwartungsvoll anstarrt. Dieser schlägt sich in Gedanken mit der Hand vor den Kopf und lässt sich wieder auf sein Kissen sinken. "Sag mir jetzt nicht, dass du mich geweckt hast, weil du Kekse willst", sagt er stöhnend und linst hinüber zu dem hellen Federknäuel, welches damit begonnen hat, an dem Griff herumzunagen. "Harry... was'n los?", vernimmt er plötzlich Rons Stimme, welche ziemlich verschlafen klingt. Seufzend richtet sich der schwarzhaarige Junge in seinem Bett auf und gähnt noch einmal herzhaft, bevor er den Mörder des Schlafes von der Schublade schiebt, diese daraufhin aufzieht und den Beutel mit Keksen hervor holt. "Nichts... schlaf weiter", gibt er ruhig zurück und steht vorsichtig auf. Mit dem Beutel in der einen Hand torkelt er schlaftrunken hinüber zur Tür und wartet bis der kleine Vielfraß ihm hinterher fliegt, bevor er die Tür hinter sich schließt. *~*~*~*~* Schweigend betrachtet er die Eule, welche bereits an ihrem 6. Keks knabbert und dann wieder seine leere Pergamentrolle. Auch wenn es etwas komisch klingen mag, ist es wohl besser dem Besitzer mitzuteilen, wo sich seine Eule die letzte Nacht aufgehalten hat und dass er unbesorgt sein kann, da es dieser gut geht. Ein kurzer Blick auf das Federvieh und ein breites Grinsen schleicht sich auf die Lippen des Gryffindors. "Dir geht es eigentlich zu gut. Futterst mir noch die letzten Eulenkekse weg", meint Harry und taucht seine Feder in das Tintenfässchen. Oh man. Und das, wo er doch so selten Briefe schreibt. Wie fängt er denn mal am schlauesten an? Welche Anrede soll er denn jetzt nehmen? Er kennt den Besitzer dieses 'Prachtexemplars' ja nicht. Er weiß weder, ob es ein Schüler aus Hogwarts ist, oder jemand von außerhalb. Ob es sich zudem um einen Mann oder eine Frau handelt ist ebenso unklar. Stöhnend legt er die Stirn in Falten und setzt die Feder an. * Lieber Besitzer. * Harry starrt kurz auf sein Blatt, bevor er innerlich die Augen verdreht. Na das klingt ja richtig intelligent. Er sollte wirklich öfter mal einen Brief schreiben. * Mir ist letzte Nacht Ihre Eule zugeflogen, oder besser gesagt gegen mein Fenster geklatscht. Ich wollte Sie nur in Kenntnis setzten, dass es Ihrer Eule gut geht und sie gerade dabei ist meine letzten Kekse zu vertilgen. Ich muss schon sagen, ein wirklich schönes Tier haben Sie da, aber ganz schon dreist. Ich dachte mir, dass es besser wäre Ihnen bescheid zu geben und wünsch Ihnen noch einen schönen Sonntag. Mit freundlichen Grüßen, H.P. * Harry wirft einen letzten Blick auf das Pergament und klopft sich gedanklich selbst auf die Schulter. Na, das klingt wenigstens einigermaßen intelligent. Nachdem er seinen Text nochmals auf Fehler durchgelesen hat, rollt er das Papier zusammen und blickt die kleine Eule auffordernd an. Diese legt den Kopf schief und klackert mit dem Schnabel. "Willst du das deinem Besitzer bringen?", fragt Harry vorsichtig und macht sich schon seelisch darauf gefasst, wieder in den Finger gehackt zu werden. Aber anders als gedacht flattert die Eule auf ihn zu und streckt ihm ihren kleinen Fuß entgegen. Harry bindet die Rolle vorsichtig an das zerbrechliche Bein, ehe es sich dieses Biest wieder anders überlegt, und nimmt sie dann behutsam in die Hände. Friedlich hockt das kleine Wesen da und wartet, bis der Gryffindor mit ihm zum Fenster gegangen ist. Mit einem schnellen Griff öffnet Harry dieses und setzt seinen Ballast auf dem Fensterbrett ab. Dieser blickt sich noch einmal kurz um, bevor er mit den kleinen Flügeln anfängt zu schlagen und wenige Sekunden später aus Harrys Blickfeld verschwindet. *~*~*~*~* Schwache Sonnenstrahlen fallen durch die offenen Fenster in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Es ist Sonntagnachmittag und der Sturm, welcher letzte Nacht gewütet hat ist bereits weitergezogen. Vor dem Kamin hocken Harry und Ron, welcher es geschafft hat seine Freundin davon zu überzeugen, dass sein Hirn für die nächsten Stunden keine Informationen zu irgendeinem Unterrichtsfach mehr aufnehmen kann, und spielen Schach. Grinsen schickt Ron seinen Turm vor, woraufhin Harry stöhnend den Kopf gen Boden senkt. War ja mal wieder so was von klar, dass der Rothaarige ihn wieder in die Enge treibt. "Du bist dran", erinnert Ron seinen trübe dreinblickenden Freund, welcher angestrengt auf das schwarz-weiße Brett starrt und darüber nachdenkt, wie er daraus noch was für sich machen kann. Aber als ob eine höhere Macht seinen Hilferuf gehört hat, schießt wenige Sekunden später ein kleiner silberner Blitz durchs Fenster und reißt das Schachbrett mitsamt Spielfiguren um. Harry und Ron starren entgeistert auf den Krawallmacher, welcher sich wenig später als Eule entpuppt. "Du schon wieder!", entfährt es Harry in einem spitzen Ton und er blinzet einmal um zu testen, ob dies nur eine Halluzination ist. Die kleine Eule plustert sich säuerlich auf und schmeißt eine der Spielfiguren in seine Richtung. "Harry... Was ist das denn?", fragt Ron wenig geistreich und betrachtet das beleidigt dreinblickende Geschöpf, welches einen kleinen Brief auf dem Boden hat fallen lassen. Der Schwarzhaarige blickt ein wenig überrascht auf den weißen Umschlag, bevor er diesen zögernd aufhebt. "Sieht aus wie ne Eule, oder?", gibt der schwarzhaarige Junge grinsend zurück, woraufhin Ron nur ein missmutiges 'Pfff' von sich gibt. Harry reißt den Kuvert auf und zieht ein kleines, gefaltetes Blatt hervor. * Lieber H.P. Ich danke Ihnen, dass Sie sich um Cookie gekümmert haben und es tut mir leid, dass er Ihnen so viele Umstände breitet hat. Ich weiß aus eigener Erfahrung, was meine Eule für ein verfressenes Biest sein kann. Ich hoffe zudem, dass Cookie nicht irgendetwas von ihren Besitztümern kaputt gemacht hat, da ich persönlich mehrmals im Monat ein kaputtes Kissen und durchlöcherte Klamotten habe. Nun will ich Sie nicht weiter nerven und wünsche Ihnen ebenfalls einen angenehmen Sonntag. Mit freundlichen Grüßen, D.M. * Grinsend überfliegt Harry den Brief ein zweites Mal, bevor er belustigt auf die kleine Eule hinabschaut, welche gerade dabei ist Rons Königin zu zerhacken. "Cookie heißt du also", meint Harry schließlich und muss insgeheim zugeben, dass dieser Name wie die Faust aufs Auge passt. Dieser D.M scheint auf jeden Fall kein Erwachsener zu sein, denn diese würden sich nicht auf diese Art und Weise ausdrücken. "Und was ist nun?", fragt Ron irritiert, als sich sein bester Freund erhebt, in ihrem Schlafsaal verschwindet und wenige Minuten später mit Feder und Papier wieder kommt. Lächelnd setzt er sich an einen freien Tisch, den rothaarigen Jungen dabei ignorierend. * Lieber D.M. Ich muss zugeben, dass ich ziemlich überrascht gewesen bin, als ich Cookie gesehen habe, was wohl auch zum größten Teil daran gelegen hat, dass er mitten auf das Schachbrett meines besten Freundes gefallen ist und angefangen hat die Spielfiguren auseinander zu nehmen. Ich hoffe es stört dich nicht, wenn ich dich duze, da ich nicht gerade ein Freund großer Förmlichkeiten bin. Zu deiner Frage bezüglich beschädigter Besitztümer kann ich nur soviel sagen, dass der Griff meines Nachttisches leicht angeknabbert ist, was wohl auch daran gelegen hat, dass Cookie gesehen hat, wie ich aus jener Schublade meine Eulenkekse hervorgeholt habe. Ich glaube ich weiß nun, warum er diesen Namen bekommen hat. Mit freundlichen Grüßen, H.P. * Mit einem breiten Grinsen faltet Harry das Papier zusammen und steckt es ebenfalls in einen Umschlag. Wie auf Kommando flattert die kleine Eule auf ihn zu als er anfängt mit dem Brief zu wedeln. Ein wenig frustriert, da dieses Mal keinen Keks bekommend, erhebt sich die Eule vom Tisch, den Brief fest im Schnabel, und flattert zum Fenster hinaus. Harry sieht ihr noch lächelnd hinterher, bevor er wieder hinüber zu Ron geht, welcher dümmlich dreinblickend auf den Boden starrt. Wenn es etwas gibt, was ihn mehr nervt als alles andere, dann sind es Dinge, die andere wissen, ihm aber nicht sagen wollen. "Spielen wir weiter?", fragt Harry und durchbricht somit die Stille. Ron blinzelt sacht, als man ihn aus seinen Gedanken reißt und mustert seine Königin, welche ziemlich angeschlagen vor ihm auf dem Boden liegt. "Ob meine Figuren das überleben werden?", gibt er ironisch zurück und kurz darauf fangen Beide laut an zu lachen, wodurch sie sogleich das Interesse von Seamus und Dean erwecken, welche gerade durch das Portraitloch hereinsteigen. *~*~*~*~* Grinsend beobachtet er die silberne Federkugel, welche gerade durch eines der kleinen Kerkerfenster geflattert kommt und sich mit einem dumpfen Plumpsgeräusch auf der Lehne seines Sessels nieder lässt. Reflexartig zieht der blonde Junge einen Eulenkeks aus seiner Tasche und reicht ihn seiner Eule, welche daraufhin erfreut den Brief fallen lässt, sich den Keks schnappt und mit diesem auf den Kaminsims flattert. "Wo kommt der denn jetzt her?", fragt Blaise neugierig und betrachtet Draco, welcher schmunzelnd den Umschlag öffnet und den Text liest. "Soso... du hast also wieder Chaos hinterlassen", murmelt Draco beiläufig und wirft seiner Eule einen belustigen Blick zu. Diese schuhut bestätigend und pickt die letzten Krümel von den Steinen. "Halloho? Kriege ich vielleicht auch mal eine Antwort euer Gnaden?", ruft Blaise empört aus und verschränkt die Arme vor der Brust. Immer diese Geheimniskrämereien, schrecklich. Der blonde Junge hebt skeptisch eine Augenbraue und lehnt sich in seinem Sessel zurück. "Wo Cookie herkommt weiß ich nicht... aber dieser H.P. ist interessant", entgegnet er schließlich, woraufhin sein Gegenüber ihn verständnislos mustert. Jetzt ist er genau so schlau wie vorher. "Wer ist H.P.?", fragt Blaise weiter und sieht gefrustet auf seinen besten Freund, da dieser sich mal wieder jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen lassen muss. Draco zuckt darauf mit den Schultern und faltet den Brief zusammen. "Ich habe nicht die geringste Ahnung. Aber wenn er diese Psychoeule ertragen hat, dann verdient er meinen Respekt", meint Draco und grinst breit, als Blaise anfängt zu lachen. Besagte Eule plustert sich daraufhin beleidigt auf und wendet ihrem Besitzer den Rücken zu. "Seit wann bist du jemand der Brieffreundschaften anfängt?", fragt der dunkelhaarige Junge lächelnd. Draco sieht ihn ein wenig erstaunt an und wendet seinen Blick wieder auf den Brief. Brieffreundschaft? Kann man das eine Brieffreundschaft nennen? Schließlich hat er nur eine knappe Antwort auf den Bescheid dieses H.P. geschrieben. Dass er jetzt wieder Post von diesem kriegt, hat er ja nicht ahnen können... obwohl, wenn er ehrlich mit sich ist, hat er ja schon darauf gehofft. Nachdenklich betrachtet der blonde Slytherin den Zettel und legt den Kopf schief. Sollte er jetzt zurück schreiben? Immerhin kennt er diese Person nicht und vielleicht nervt es diese auch, wenn er jetzt auf den Brief antwortet. Andererseits klingt das Geschriebene von diesem H.P. nicht genervt, sondern eher belustigt. >Ach was solls.< Draco seufzt resigniert und erhebt sich von dem Sessel. Blaises Blicke in seinem Nacken spürend verlässt er den Slytheringemeinschaftsraum und begibt sich in seinen Schlafsaal. Dort kramt er in einer Schublade nach Papier und Feder, bevor er sich daran setzt Mr. Unbekannt zu antworten. * Lieber H.P. Es stört mich keinesfalls, dass du mich duzt. Daher nehme ich mir jetzt auch selbiges Recht und sage ebenfalls du. Ja, ich gebe es zu ich bin ziemlich dreist, aber auch stolz drauf. Ich hoffe, ich gehe dir mit meinen Rückantworten nicht auf die Nerven. Falls doch, dann bitte ich dich mir diesbezüglich Bescheid zu geben, dann unterlasse ich es. Irgendwie ist es komisch jemanden einen Brief zu schreiben ohne diesen jemand zu kennen. Vielleicht geht es auch nur mir so, aber ich bin eh von Natur aus zu neugierig. Das Cookie dein Schachspiel geschmissen hat tut mir leid, ich hoffe du warst hinterher nicht sauer auf ihn. Nur, im Landen ist er nicht gerade der Beste. Würde mich freuen, wenn wir diesen Briefkontakt aufrecht erhalten. Mit freundlichen Grüßen, D.M. * Pfeifend lässt der blonde Junge das Pergamentstück in einem Umschlag verschwinden und läuft zurück in den Gemeinschaftsraum, wobei er beinahe Blaise über den Haufen gerannt hätte, da dieser sich gerade auf dem Weg zum Schlafsaal befand, um sich zu beschweren, warum man ihn gute 15 Minuten alleine sitzen lässt. *~*~*~*~* Harry tapst mit nassen Haaren aus dem Badezimmer, als er wie vom Blitz getroffen stehen bleibt und mit großen Augen auf sein Bett starrt, auf welchem eine ihm nur zu gut bekannte Eule sitzt und aufgeregt hin und herhopst. Ein erfreutes Lächeln umspielt seine Lippen und er geht mit eiligen Schritten hinüber zu seinem Bett. Ron blickt ihn ein wenig verständnislos an, da er die Aufregung seines Freundes wegen eines Briefes nicht so wirklich nachvollziehen kann. "Na du. Heute wirst du ganz schon beansprucht, was?", meint Harry und holt aus seiner Schublade einen Keks hervor, welchen angesprochene Eule freudig entgegen nimmt. Ohne Rücksicht auf Verluste reißt Harry den Umschlag auf und zerrt das Stück Papier heraus. Nach einigen Minuten grinst er breit und lässt sich zurück auf sein Kissen sinken. Gedankenversunken starrt er immer wieder auf die Textzeilen, wodurch er sich fragende Blicke von Seamus und Dean und ein lautes Stöhnen von Ron einfängt. Seine Freunde nicht weiter beachtend holt er Papier und Feder hervor, lehnt sich mit dem Rücken gegen die Wand und beginnt zu schreiben. * Lieber D.M. Du nervst mich auf keinen Fall. Ich freue mich wenn ich Post bekomme, da dies leider recht selten ist. Ich habe sonst keinen außerhalb Hogwarts, der mir schreiben würde. Soso, du bist dreist. Dann weiß ich ja, von wem deine Eule sich das abgeschaut hat. Das sollte jetzt nicht als Beleidigung gelten, aber man sagt ja, dass sich Menschen immer Tiere zulegen, mit denen sie sich identifizieren können. Und um ehrlich zu sein, muss ich Cookie sogar danken, dass er das Spiel geschmissen hat, da ich wie immer am verlieren gewesen bin. Findest du auch, dass das Wochenende immer so schnell vorbei geht? Ich persönlich habe keine Lust morgen in den Unterricht zu gehen. Aber das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich generell lernfaul bin. Wünsche dir eine angenehme Nacht und schlaf gut. Mit freundlichen Grüßen, H.P. * Harry wirft noch einmal einen kurzen Blick auf das Geschriebene, bevor er das Papier zusammenfaltet und Cookie in den Schnabel drückt. Zu dumm, dass er den Kuvert zerrissen hat, da er selbst keinen Umschlag mehr hat. Aber wer kann auch erahnen, dass er innerhalb von 2 Tagen mehrere Briefe schreibt, als im letzten halben Jahr insgesamt? Die kleine Eule flattert aus einem der offenen Fenster und verschwindet in der Dämmerung. Gähnend nimmt Harry seine Brille ab und legt sie auf den Nachttisch. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck lässt er sich auf der weiche Matratze nieder und zieht die Decke über sich. *~*~*~*~* Die nächsten Tage verliefen allesamt gleich. Tagsüber quälte Harry sich im Unterricht ab und abends fand er jedes Mal eine kleine, silberne Eule auf seinem Bett sitzend, mit einem Brief für ihn. Die Tatsache, dass er morgens schon mit Herzklopfen aufwachte, da er es kaum mehr abwarten konnte, dass es Abend wird und er wieder Post von diesem unbekannten Jungen bekommen würde, beunruhigte ihn langsam. Heute vor zwei Wochen hat er den ersten Brief von diesem D.M. bekommen und allmählich reichen ihm diese nicht mehr. Stöhnend lehnt Harry sich in seinem Stuhl zurück und starrt verzweifelt auf sein immer noch leeres Pergamentstück. Was soll er ihm denn nun schreiben? Er fühlt sich komisch, spürt ein angenehmes, aber erschreckendes Kribbeln wenn er an diesen ihm bekannten, dennoch vollkommen fremden Jungen denkt. Es ist wirklich zum verrückt werden. Immerhin ist es doch nicht mehr normal, wenn er den ganzen Tag unkonzentriert und geistesabwesend durch die Gegend läuft und regelrecht schmachtend am Fenster sitzt und darauf wartet, dass Cookie ihm einen neuen Brief bringt. >Irgend etwas stimmt doch mit mir nicht.< Seufzend legt er seinen Kopf auf die kühle Tischplatte und starrt hinüber zu Cookie, welcher den Kopf schief legt und leise mit dem Schnabel klackert. Mit den Nerven am Ende greift Harry nochmals nach dem letzten Brief seines Brieffreundes und liest sich diesen nun schon zum x-ten Male durch. Gestern hat er ihn bekommen und noch immer nicht geantwortet. * Hey H.P. Rate mal wer heute seinen Alte Runen Test bestanden hat. Tut mir leid, wenn ich dich mit meinen Noten nerve, aber ich habe echt gedacht, dass ich diesen Test verhaue, da ich anstatt zu lernen lieber mit dir Briefe geschrieben habe. Einer meiner Freunde meinte schon, dass ich mir nen tragbaren Tisch kaufen sollte den ich mir um den Hals hängen kann, damit ich auch zu anderen Zeiten außer abends schreiben kann. Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich bin immer gut gelaunt, wenn Cookie mit deinen Briefen zurück kommt. Irgendwie komisch, da ich früher nie fürs Briefe schreiben gewesen bin. Ehrlich gesagt, habe ich diese für mich damals recht sinnlose Freundschaftsführung immer nur abwertend belächelt... Ist schon seltsam, dass ich mich so gerne mit jemandem unterhalte, den ich nicht einmal wirklich kenne. Ich weiß nicht wie du aussiehst, ich weiß nicht wer du bist oder aus welchem Haus du stammst. Eines ist jedenfalls klar... du kommst auf keinen Fall aus meinem Haus, dafür bist du viel zu nett. Ich werde langsam immer neugieriger und das beängstigt mich extrem. Ich bin nämlich nicht der Typ Mensch, der sich sonderlich viel für seine Mitmenschen interessiert. Mein bester Freund meinte schon, dass du es geschafft hast meine 'gefühlvolle' Seite zu wecken, woraufhin ich ihm am liebsten in den Arsch getreten hätte. Mir war das ja so peinlich. Da sitzt man nichts böses ahnend auf seinem Bett, liest unschuldig seine Post und wird dann auch noch so hinterhältig angesprochen. Naja, aber vielleicht hat er damit sogar recht, weil ich in letzter Zeit viel besser gelaunt bin und... irgendwie weiß ich nicht wie ich das ausdrücken soll. Es ist halt komisch. Wahrscheinlich lachst du jetzt über mich, da ich wegen ein paar Briefen so ungewöhnlich reagiere, aber ich würde glaube ich selber über mich lachen, wenn ich mich sehen würde. So, weiter schreib ich jetzt nicht, da mir gerade mit einem Kissen gedroht wird, wenn ich nicht gleich die Kerzen lösche. Also ich wünsche dir eine gute Nacht und angenehme Träume. Mit freundlichen Grüßen ,D.M. P.S.: Tut mir leid, dass ich heute Abend erst so spät schreibe, aber ich war beschäftigt. * Auslachen... nie würde er darüber lachen. Schließlich geht es ihm selbst auch nicht besser. In den letzten zwei Wochen hat er diesen unbekannten Menschen sehr gut kennen gelernt. Er kennt seine Gewohnheiten, seine Art Sachen auszudrücken und er mag sogar seinen Hang zum Sarkasmus. Wenn er es recht bedenkt, kann er sich nicht daran erinnern, jemals einen Menschen so faszinierend gefunden zu haben. Nur er kann ihm nicht antworten. Ein Satz in seinem letzten Brief hat ihn quasi aus allen Wolken gerissen. Sie hatten gesagt, dass sie Name, Haus und Herkunft nicht nennen wollen, dass sie diese Themen bei ihren Gesprächen außen vor lassen... aber in dem letzten Brief. Dieser eine Satz, welcher eigentlich nur eine Andeutung gewesen ist, hat sein gesamtes Weltbild vor seinen Augen zerbrechen lassen. 'Eines ist jedenfalls klar... du kommst auf keinen Fall aus meinem Haus, dafür bist du viel zu nett.' Hufflepuff... Ravenclaw... Gryffindor. Diese drei Häuser passen nicht zu dieser Aussage. Wahrscheinlich war sich D.M. gar nicht bewusst, was er mit diesem Satz verraten hat, nämlich sein Haus... Slytherin. Stöhnend erhebt sich Harry von seinem Stuhl und ignoriert Cookies Protestgekreische, da er immer noch nicht gewillt ist seinem Besitzer zu antworten. Samstagabend und er hockt hier alleine in ihrem Schlafsaal, da er sich nicht in der Stimmung gefühlt hat, heute mit nach Hogsmeade zu kommen. >Was mach ich denn jetzt... warum ausgerechnet aus Slytherin, warum?< Unbewusst ballt Harry seine Hände zu Fäusten und starrt wütend an die Decke seines Himmelbettes. Was hat er denn getan, dass man ihm dermaßen aus allen Wolken holen muss, indem er erfährt, dass sein Brieffreund aus Slytherin kommt? "Das ist nicht fair...", flüstert er leise und rollt sich zu einer kleinen Kugel zusammen. Sein Kopf tut ihm weh und ein unangenehmes Gefühl breitet sich in seiner Magengegend aus. Er kann ihm nicht antworten... aber was wird er denn von ihm denken, wenn er jetzt nicht mehr auf seine Schreiben reagiert? Warum zum Teufel, liegt ihm nur soviel an diesem Menschen? Warum fühlt er sich nur so zu diesem Unbekannten hingezogen? Jetzt, wo er weiß, dass er es mit einem Slytherin zu tun hat, verspürt er dennoch das Bedürfnis, diesen näher kennen zu lernen. Bis jetzt hat er sich immer an eine ganz simple Regel gehalten. 'Slytherins machen nur Ärger. Sie sind verlogen, falsch und es ist besser sich von ihnen fern zu halten.' Ja... es war bisher immer einfach, sich daran zu halten, schließlich stimmen diese Aussagen ja auch... nur dieser D.M.... nie im Leben hätte Harry erwartet, dass jemand mit dem er sich so gut versteht... mit dem er sich quasi verbunden fühlt, ein Slytherin sein kann. "Sag mir Cookie, was soll ich tun?", fragt Harry die kleine Eule, welche sich nach ihren Kreischanfall beleidigt auf einen der Kleiderschränke niedergelassen hat. Nun schuhut sie laut und flattert hinüber zum Schreibtisch, schnappt sich mit dem Schnabel Harrys Schreibfeder und lässt diese dann auf seinen Bauch hinunter segeln. Ein leichtes Lächeln bildet sich auf seinem Gesicht und er richtet sich kapitulierend auf. Nein, er sollte D.M. gegenüber wirklich keine Vorurteile haben. Es wäre alles andere als fair von ihm, diesen nun zu ignorieren, wo er ihm doch klar gemacht hat, dass er ihn mag und ebenfalls so ungewöhnlich auf seine Briefe reagiert, wie er auf dessen Briefe. Schweigend erhebt er sich von seinem Bett und tapst hinüber zum Tisch. Auch wenn er nicht wirklich weiß, was er ihm antworten soll, so nimmt er dennoch seine Feder und taucht diese ins Tintenfass. Sein Herz klopft derweil in schnellem Takt gegen seinen Brustkorb und er hört förmlich sein eigenes Blut in den Ohren rauschen. In seinem Magen kribbelt es wieder, als wenn ein Dutzend Schmetterlinge darin herumschwirren... jenes Gefühl, welches er bereits seit einer Woche verspürt, wenn er an D.M. denkt, seine Briefe liest oder ihm zurück schreibt. Vielleicht sollte er einfach aufhören dieses Gefühl zu ignorieren und es endlich wahr nehmen. * Tut mir leid... Ich habe mich nicht getraut dir zurück zu schreiben... ich hoffe du bist nicht sauer auf mich, dass ich dir nicht gleich geschrieben habe, aber mir geht seit deinem letzten Brief soviel im Kopf herum, dass ich das Gefühl habe, dass er noch explodiert. Ich kann dich nicht für deine Empfindungen auslachen... immerhin sind diese im Vergleich zu meinen noch sehr harmlos. Es ist mir peinlich das zu sagen, aber... ich habe so ein eigenartiges Gefühl in mir... es ist schwer zu beschreiben... Weißt du wie man sich fühlt, wenn man weiß, dass etwas verboten, wenn nicht sogar falsch ist und man es trotzdem macht? Ich bin mir glaube ich selbst nicht so ganz klar darüber, wie ich für dich fühle, aber ich glaube dass das mehr ist als nur Freundschaft. Tut mir leid, aber ich glaube es ist besser wenn wir den Kontakt abbrechen, bevor einer von uns daran zerbricht. H.P. P.S.: Du hast in deinem letzten Brief glaube ich unbewusst angedeutet aus welchem Haus du kommst. Nun, gehe ich recht davon aus, dass es Slytherin ist? Nur falls du es wissen willst, ich bin ein Gryffindor. * Ohne sein Geschriebenes noch eines Blickes zu würdigen faltet Harry den Zettel zusammen und steckt ihn Cookie in den Schnabel, woraufhin der voller Eifer davon flattert. Er kann nur hoffen, dass er damit das Richtige getan hat. *~*~*~*~* Unruhig wälzt er sich in seinem Bett hin und her. Seit knapp 2 Stunden liegt er schon wach, während die anderen aus seinem Schlafsaal friedlich schlummern. Sein Gewissen plagt ihn und am liebsten würde er jetzt anfangen zu heulen. Das kann doch alles nicht wahr sein. Warum nur hat er Angst, dass er D.M. mit seinem letzten Brief gewaltig vor den Kopf gestoßen hat? Seine Augen werden langsam feucht und Schutz suchend zieht er die Decke höher. Er fühlt sich grauenhaft, ihm ist übel und dann ist da noch ein Gefühl... Einsamkeit. Er fühlt sich einsam, allein und von allen verlassen. Er weiß jetzt schon, dass dieser Junge ihm fehlen wird... ihm bereits fehlt. Aber es ist doch nicht normal, dass man eine solche starke Zuneigung zu einem gleichgeschlechtlichen Menschen entwickelt. >Warum passiert immer nur mir so was?< In Selbstmitleid versinkend zieht Harry seine Beine an und versucht verzweifelt etwas Schlaf zu bekommen. Es ist aber auch ein Teufelskreis, dass er immer nur Pech in Sachen Liebe hat. Erst die Sache mit Cho und nun das hier. Ein leises, dennoch bestimmendes Klopfen am Fenster lässt ihn regelrecht zu einer Salzsäule erstarren. Das kann nicht sein. Panisch reißt Harry die Decke von sich und starrt hinüber zum Fenster. Draußen ist es pechschwarz, wodurch die kleine, silberne Eule am Fenster wie eine Erscheinung auf ihn wirkt. Zitternd erhebt er sich und geht hinüber zum Fenster. Leise öffnet er dieses um die Eule hinein zu lassen. Diese aber wirft nur einen kleinen Zettel auf das Fensterbrett und fliegt davon. Ängstlich betrachtet Harry das gefaltete Stück Papier und ein dicker Kloß bildet sich in seinem Hals, der ihn zu ersticken droht. Mit kribbeligen Fingern hebt er den Zettel auf und starrt ihn mit klopfendem Herzen an. >Er hasst mich... er ist bestimmt wütend...< Ungeschickt faltet er das Papier auseinander und starrt mit geweiteten Augen auf die 3 kleinen Worte welche einsam und verlassen auf dem weißen Blatt stehen. * Komm zum Astronomieturm. * *~*~*~*~* Zitternd steht er vor der geschlossenen Tür, welche die letzte Barriere zwischen ihm und D.M. darstellt. Harry atmet einige Male tief durch und versucht das Gefühlschaos, welches sich in seinem Innersten ausgebreitet hat, zu ignorieren. Er ist nervös, ganz ohne Zweifel. Langsam drückt er die Türklinke herunter und öffnet vorsichtig die alte Holztür. Seine Beine fühlen sich an wie betäubt, als er hinaus ins Freie tritt und zwischen den Teleskopen eine schwarze Gestallt sitzen sieht. Der Kloß in seinem Hals schwillt von Sekunde zu Sekunde immer mehr an und wenn er es nicht besser wüsste, dann würde er glauben, dass sein Herz gerade dabei ist seinen Brustkorb zu sprengen. Harry räuspert sich leise und nimmt sein letztes bisschen Mut zusammen, indem er auf den Schatten zugeht. "D.M.?" flüstert er leise und seine Lippen beben regelrecht, drohen unter seinen Worten zu zerfallen. Der Angesprochene dreht sich um und blickt sein Gegenüber mit einer Mischung von Erstaunen und Unglauben an. Wie vom Donner gerührt steht Harry da und glaubt, dass dies alles nur ein Traum sein kann. Nicht er... das ist unmöglich. "Potter..." ruft Draco heiser aus und in seinen Augen spiegelt sich Verwirrung wieder als sie den schwarzhaarigen Jungen betrachten. H.P. steht für Harry Potter... warum bei Merlin ist er da nicht drauf gekommen? Wie kann er nur so blind gewesen sein? Nicht einmal, als er dessen Antwort auf seinen letzten Brief bekommen hat, indem er ihm sagte, dass er ein Gryffindor sei, ist ihm dieser Name eingefallen. Warum hat er es nicht gemerkt? Oder wollte er es vielleicht nicht merken? Schweigend stehen sich die beiden Jungen gegenüber, unfähig auch nur ein Wort herauszubringen. Es ist so, als wenn jemand die Zeit angehalten hat und alles um sie herum stehen geblieben ist. "Ich... habe mir Sorgen gemacht...", bricht Draco die Stille und richtet seinen Blick gen Boden. Er kann ihn nicht ansehen, das verkraftet er nach diesem Schock nicht. Da lernt er endlich einen Menschen kennen, für den er sich wirklich interessiert, wo ihm sogar dessen Gefühle wichtig sind und er sich regelrecht zu ihm hingezogen fühlt und dann stellt sich heraus, dass es der gleiche Mensch ist, der ihn bereits vor 6 Jahren interessiert hat, der damals aber nichts mit ihm zu tun haben wollte. Harry sieht ihn ein wenig überrascht an. Er hat sich gesorgt? Um ihn? Aber warum? "Warum?" fragt er leise und ist selbst erstaunt darüber, dass seine Stimme so kraftlos und schwach klingt. "Als du nicht geantwortet hast... ich habe schlecht geschlafen und... scheiße, warum ist das Schicksal so beschissen? Verrat mir das bitte! Warum?" Mit jedem Wort ist seine Stimme lauter geworden und die letzten Worte hat der blonde Slytherin regelrecht geschrieen. "Ich weiß es nicht... ich weiß überhaupt nichts mehr. Das ist alles zuviel für meine Nerven. Weißt du überhaupt wie beschissen es mir jetzt geht? Ich habe weiß Gott schon genug Mist erlebt und in der Liebe habe ich auch alles andere als Glück gehabt. Aber ich kann doch auch nichts dafür... ich will doch auch... wie alle anderen... ich..." Die letzten Worte gleichen nur noch einem heiseren Flüstern, leise wie ein Windhauch. Nun versteht er es... dieses Gefühl, welches er in den letzten Tagen schon gehabt hat... seine Befürchtung die er seit letzter Nacht bezüglich des Slytherins gehabt hat...nun begreift er, was mit ihm losgewesen ist... er hat sich verliebt. Er hat sich tatsächlich in einen ihm unbekannten Menschen verliebt und nun stellt sich heraus, dass dieser Mensch derjenige ist, der ihm seine ganze bisherige Schulzeit zur Hölle gemacht hat. Entweder ist der Slytherin eine gespaltene Persönlichkeit, oder aber er beherrscht es zu perfekt, in der Öffentlichkeit so zu tun, als sei er das größte Arschloch das in Hogwarts umherwandelt. "Ich habe mich noch nie so elend gefühlt... als du meintest, dass wir den Kontakt beenden sollen... am liebsten hätte ich angefangen zu heulen...", durchbricht Draco die wieder entstandene Stille. Harry hebt seinen Blick und sieht auf die leicht geröteten Wangen des anderen. Hat er sich da gerade verhört? Draco Malfoy hätte wegen ihm fast geweint? Unsicher betrachtet er den blonden Jungen, welcher mit beschämten Blick auf den Boden starrt. Ihm ist das alles ja so was von peinlich. Er benimmt sich ja schon wie eines dieser pubertären Mädchen, die ihrem Schwarm gerade gesagt hat, dass sie ihn liebt und das ganze Gemache und Getue was dazu gehört. "Es ist viel passiert in den letzten Jahren...", meint Harry schließlich und geht unsicher einige Schritte auf den Slytherin zu. Dieser nickt bestätigend und reibt sich mit den Händen über die Oberarme. Die plötzliche Gänsehaut, die sich dort gebildet hat, ist alles andere als angenehm. "Zuviel...", erwidert er daraufhin und blickt Harry an, welcher nur noch knapp einen Meter von ihm entfernt steht. Ein warmes Gefühl durchströmt seinen Körper, als er in dessen grünes Augenpaar blickt und das Lächeln auf seinen Lippen registriert. "Ist das Grund genug um es nicht zu versuchen?" fragt dieser darauf und wartet angespannt auf die Reaktion des Slytherins. Dieser sieht ihn erstaunt an, bevor er zögernd sein Lächeln erwidert. "Für mich nicht." Ein sachtes Grinsen umspielt seine Lippen, als er in das leicht gerötete Gesicht des Gryffindors blickt. Warum sollten sie es nicht riskieren? Warum sollten sie dieses Risiko nicht eingehen? "Ich liebe dich", flüstert Harry leise und spürt wie er noch mehr errötet. Das ist wirklich nicht sein Gebiet. Er kommt sich ja so dumm vor, wie er hier steht und jetzt einfach mal sagt ich liebe dich. Das der blonde Junge daraufhin aber anläuft wie eine Tomate hat er nicht gedacht. Erstaunt sieht er in dessen beschämtes Gesicht und kann sich ein leises Lachen nicht verkneifen. "Ja, du lachst... ich bin es nicht gewohnt, dass mir jemand so was sagt... vor allem kein Junge... und vor allem nicht du", gibt Draco drucksend zurück und sieht den schwarzhaarigen Jungen schmollend an. Harry grinst frech und tritt näher an den anderen Jungen heran. Draco sieht nervös zu dem gut 15 Zentimeter größeren Jungen hinauf und ein angenehmes Kribbeln breitet sich in seiner Magengegend aus. Ein wenig ungeschickt streift Harry mit seinen Händen dessen Schultern, bevor er sie zögernd über den Rücken des Slytherins gleiten lässt und ihn somit in eine enge Umarmung zieht. Überrumpelt erwidert Draco die Berührung und atmet kurz darauf erleichtert aus. Damit wäre der erste Schritt getan. Eine fremde, dennoch angenehme Wärme durchflutet ihre Körper während sie so nahe beieinander stehen. Zögernd beugt Harry sich zu Draco hinab und streift mit seinen Lippen sanft dessen Mund. Ein wenig scheu erwidert dieser den Kuss und legt seine Arme um den Nacken des schwarzhaarigen Jungen. Auf einer Turmzinne sitzt eine kleine, silberne Eule und schuhut zufrieden, als sie die beiden ehemaligen Rivalen beobachtet. Man könnte glatt meinen, dass sie denkt, dass dies allein ihr Werk ist... Und schließlich: Wer behauptet was anderes? *umguckt* So, wer möchte jetzt nen extra starken Kaffee, damit er wach wird? ^^" War bestimmt langweilig bis zum geht nimmer, aber ich bin halt kein Romantiker. Gomeeeeen Schatzi. *flenn*in-ecke-stell-und-schäm* Aber der Wille zählt, vergiss das nicht. ^_~ Über Kommis würde ich mich freuen... (Morddrohungen weniger XD) By Klein Dilly ("^^) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)