Sirenen der Nacht von abgemeldet (Daniel x Tobey, Benji x Georg x Nick??) ================================================================================ Kapitel 7: Die Wahrheit kommt ans Licht --------------------------------------- Sirenen der Nacht (Teil 7) Hi Leute! Ich hab ziemlich lange für diesen Teil gebraucht, und ich möchte mich bei allen entschuldigen, weil er nicht besonders gut geworden ist, was ihr sicher gleich merken werdet! Ich wurde immer wieder unterbrochen und deswegen sind einige Zusammenhänge nicht toll und wenn ich mal Zeit hatte, dann hatte ich nicht besonders viel Lust, doch ich und mein Dickschädel wollten diesen Teil trotzdem fertig machen und jetzt hab ich den Salat! Eigentlich hätte er noch länger werden sollen, aber ich dachte mir, ich muss auch irgendwann aufhören, da ich schon sooo viel geschrieben hab! Trotzdem möchte ich diesen Teil jemanden widmen! Und zwar Black-cat, der Namensverwandten von unserem süßen Tobey! ^^ So, ich möchte Bestätigungen für diesen miserablen Teil! Also fleißig Kommis schreiben, wenn ich bitten darf! Ab zum Horrorteil und viiieeel Spaß! Harhar! Die Wahrheit kommt ans Licht 'Was? Das kann doch nicht sein!? Was redest du da?!' Tobey war schockiert! Schockiert über die Worte seines Bruders! Das gab's doch gar nicht! Das konnte doch nicht sein! ,Du hast mich schon verstanden, Tobey!' 'Aber....ich versteh nicht!' 'Führ einfach den Auftrag aus!' ,Aber...!' ,Kein Aber! Wir sehen uns morgen zur Übergabe!' >>Tututututututut......<< ,Max!' Und schon hatte Maximilian auf den roten Knopf gedrückt und somit das Gespräch beendet. Das wäre eine zu lange Debatte geworden und die wollte Max nun nicht am Telefon mit ihm besprechen. Denn das würde eine lange werden und die konnte er jetzt wirklich nicht führen! Tobey hörte noch einige Zeit das Tuten und war vollkommen perplex. Wie konnte sein Bruder ihn nur so abwürgen!? War er denn überhaupt sein Bruder? Er hatte immerhin nur von seinem Vater gesprochen und nicht von ihrer Mutter! Also war er nur der Halbbruder von Tobey, oder was? Am besten nicht länger darüber nachdenken! Jetzt musste zuerst der Raub ein Erfolg werden und Max würde später dran kommen! Spätestens morgen bei der Übergabe! Tobey verdrängte alles aus seinen Gedanken und konzentrierte sich lieber auf den bevorstehenden Einbruch. Wie kam er am Geschicktesten an so vielen Polizisten vorbei, ohne aufzufallen!? Plötzlich kam ihm eine Idee. So könnte es klappen! Tobey rieb sich schon seine Hände. Man(n) braucht nur kreativ sein und logisch denken! Daniel kommandierte schon heftig herum, denn er wollte nicht mehr, dass er von seinem Chef zusammengestaucht wurde! Deswegen musste es heute klappen und zwar so, dass es ohne Schießen verlaufen konnte. Das Letzte, was er wollte, war, dass man Black Cat weh tat! Vor dem Museum war schon eine große Masse an Polizisten aufgebaut und standen Wache. Überall waren Polizeiwägen zu sehen, die mit ihrem roten Licht die Umgebung ins Rötliche tauchten. Man hörte dauernd diverse Funksprüche zwischen den Polizisten, die aufgeregt umherliefen und sich auf den bevorstehenden Einbruch vorbereiteten. Ein genauer Zeitpunkt war in dem Brief nicht angegeben, also konnte der Dieb jeder Zeit zuschlagen. Ein Grinsen schlich sich auf Tobeys Lippen. Es hatte etwas gedauert, aber nun hatte er alles zusammen für seinen Raubzug. Gemütlich schlenderte er durch die Massen an Polizisten und einige grüßten ihn freundlich. Er erwiderte diese Gesten mit einem leichten Kopfnicken, obwohl es nicht viele waren, die das taten. Die meisten waren immer noch beschäftigt und bemerkten einen weiteren Polizisten auf dem Ort des Geschehens nicht. Mit schnellen Schritten stieg er die Treppen vom Museum hoch und betrat das Gebäude. Sein Ziel war schnell gefunden: Daniel, der bei der Perle stand und alles gut im Auge hatte. Tobey richtete im Gehen seine Polizeikappe und trat dann selbstsicher zu seinem Freund. "Was gibt es neues?", fragte der ihn auch sofort. Der Jüngere fand es witzig, was eine Maske so alles bewirken konnte. Vielleicht sollte er bei Gelegenheit sich ein neues Gesicht zulegen? Da war aber eine Schauspielkarriere wahrscheinlicher. "Nichts, Sir! Alles ruhig!" Tobey salutierte kurz, bevor Daniel aufforderte bei ihm zu bleiben und noch mehr über die Lage zu berichten. An jeder Wand standen mehrere Polizisten und in der Mitte der kleine Sockel, mit der Perle. Daniel schaute sie hin und wieder an. Der Jüngere grinste in sich hinein. Genau das war es, was er beabsichtigt oder besser gesagt erhofft hatte. "Draußen ist noch immer Unruhe und das Gebäude wird gesichert!", teilte Tobey seinem Freund mit. "Oh Mann!" Daniel schüttelte seinen Kopf. Er hatte doch ausdrücklich den anderen mitgeteilt, was noch alles gemacht werden musste und sie waren doch fast fertig gewesen! Wenn man nicht alles selber machte.... *Solche Trottel! Wenn das so weitergeht, dann schafft es Black Cat wieder mit der Beute zu entkommen!* "Aber alle Ausgänge sind gesichert und können nicht ohne, dass es uns nicht entgehen könnte betreten werden, Sir!" Daniel nickte nur und richtete seine Aufmerksamkeit wieder der Perle. Der Polizist versank in Gedanken und sie kehrten an den einen Abend zurück, wo der Dieb ihn besucht hatte. Dabei stieß er auf die Frage, ob er überhaupt Black Cat verhaften konnte? Konnte er das nach all dem überhaupt? Waren die beiden denn nicht schon mehr, als Polizist und Dieb? Eigentlich schon, oder? Daniel schüttelte den Kopf. Was dachte er da? Dieser Kerl wollte doch nur auf so eine gemeine und hinterhältige Art seine Karriere ruinieren! Plötzlich aus heiterem Himmel strömte Rauch in den Raum. "Oh Scheiße, das ist Gas!", kam es von Daniel. Einige Polizisten fingen auf einmal an zu lachen. *Lachgas?*, Daniel fand das ganz und gar nicht witzig! Der junge Polizist neben ihm grinste vor sich hin, während der Blonde seinen Arm sich vor den Mund hielt, damit er das Gas nicht einatmete. Ein paar seiner Kollegen lagen schon am Boden und hielten sich den Bauch vor Lachen. "Wir müssen die Perle in Sicherheit bringen!", schrie der Polizist zu Tobey, der ihn immer noch angrinste. Langsam ging Daniel ein Licht auf. Der POLIZIST war Black Cat! Tobey riss sich seine Maske vom Gesicht und befestigte einen Mundschutz, damit er selbst das Gas nicht einatmen konnte. Argh!! Langsam sickerte das Gas durch seinen Ärmel und Daniel begann zu lachen. Verdammtes Gas! Das war die Chance für den Dieb und er ergriff sie. Er streifte sich seine typischen schwarzen Handschuhe drüber, bevor er das Vitrinenglas mit seiner Faust zerschlug und sich somit Zugang zu dem gesuchten Objekt verschaffte. Daniel beobachtete das Geschehen, was für ihn in Zeitlupe ablief. Er merkte gar nicht, wie er unfähig war sich zu bewegen, weil er durch Lachkrämpfe geschüttelt wurde. Derweil schnappte sich Tobey die Perle und winkte seinem Lieblingspolizisten zu. Anschließend verschwand er im Rauch. *Kein Kuss?*, dachte sich Daniel, bevor er anfing komplett loszulachen. Das war doch so was von witzig! Wieso dachte er um Himmels Willen an einen Kuss mit Black Cat?! Das muss doch witzig sein!?! Mit einem unguten Gefühl machte sich Tobey, wie schon fast jeden Morgen auf ins Cafe, wo sein Bruder immer auf ihn wartete. Er trat durch die Tür und ein Augenpaar hatte ihn bereits fixiert. Nach kurzem Umsehen entdeckte Tobey Max an einem Tisch in einer Ecke. Irgendwie war ihm gar nicht gut. Am Liebsten wäre er sofort wieder gegangen. Aber ihn interessierte es doch, was Max ihm noch zu sagen hatte und wie er das gemeint hatte, er sei nicht der Sohn seines Vaters! Max hingegen sah man nicht an, dass er die ganze Nacht nicht geschlafen hatte, geschweige denn, dass er nervös war. Abwartend saß er da und nahm einen Schluck von seinem Kaffee. Fast lautlos schritt der Jüngere zu ihm hinüber und ließ sich auf den Stuhl sinken. Er bestellte sich bei der Bedienung, die gerade an ihm vorbeigehen wollte auch einen Kaffee. Einen starken Kaffee. Ohne ein Wort kramte Tobey ein kleines Kästchen heraus und schob es langsam Max über den Tisch hin. Der Ältere nahm es entgegen und lugte kurz hinein. Mit einem zufriedenen Nicken verstaute er es in seiner Jackettasche.. Eine bedrückende Stille breitete sich aus. Max legte einen Schein auf den Tisch und stand auf. "Max, wo willst du hin?", versuchte Tobey ihn aufzuhalten und hielt ihm am Arm zurück. "Zur Arbeit?", antwortete er und sah seinen Bruder fest in die Augen. "Jetzt warte doch mal! Ich muss noch mit dir reden!" "Tobey, ich möchte aber nicht darüber reden! Es ist mir am Telefon nur so herausgerutscht!" Mit flehenden Augen stand nun auch Tobey auf, ohne den Arm von Max loszulassen. "Bitte Max, ich muss es wissen!" Seufzend setzte sich der Ältere wieder. Ihm passte es gar nicht, ganz und gar nicht. "Also...", gab er gequält von sich, "...was willst du wissen?" "Alles!" "Puh!" Max lehnte sich zurück und seufzte. "Das kann aber lange dauern!" "Macht nix! Ich hab heute eh keine Vorlesung!" Also begann Max zu erzählen: °~°~°~° Alles begann an dem Tag, an dem Mom starb. Zumindest erfuhr ich einen Monat später, dass ich nicht der Sohn deines Vaters war, wie ich bis zu diesem Zeitpunkt geglaubt hatte. Damals war ich acht Jahre und ,Dad' bat mich in Moms Zimmer aufzuräumen, weil er keine Zeit hatte. Damals fragte ich mich, wieso er mich beauftragt hatte. Ich meine, welcher Mann schickt schon ein Kind in das Zimmer seiner Mutter, um die Sachen zusammenzusuchen und wegzuschmeißen? Naja, auf jeden Fall fand ich ein paar alte Photos und ein paar Briefe. Auf den Photos waren ,Dad' Mom und Onkel Michael! Und die Briefe waren zwischen Michael und Mom! Ein Brief zum Beispiel lautete ungefähr so: Liebe Hannah! Ich weiß, du möchtest nichts mehr davon hören, aber ich liebe dich so sehr! Die letzte Nacht mit dir war einfach wundervoll und ich wünschte du hättest meinen Bruder nicht geheiratet! Wenn wir uns nur früher begegnet wären, hätte ich dich bestimmt glücklich gemacht! Seit dem Tag, an dem ich dich zum ersten Mal sah, kann ich nicht mehr einschlafen, ohne vorher an dich zu denken. Du bist der erste Gedanke, wenn ich aufwache und der Letzte beim Einschlafen. Mein Leben war bisher sinnlos. Jetzt weiß ich endlich, was wahre Liebe bedeutet und dieses Gefühl kann mir niemand nehmen, egal wie weit du von mir entfernt bist! Ich werde immer an dich denken, denn mein Herz gehört nur dir allein und niemand wird daran etwas ändern! Ich werde nach außen hin so tun, als ob das niemals zwischen uns war, aber mein Herz lässt sich nicht belügen! Ich liebe dich, mein Engel! In Liebe, Dein Michael Du fragst dich sicher, was dieser Brief zu bedeuten hat! Das kann ich dir sagen! In einem weiteren Brief, ungefähr neun Monate später, stand ungefähr das drin: Liebe Hannah! Ich freue mich unseren Sohn kennen zu lernen! Diese unverhoffte Schwangerschaft von dir hat mir ein Glück beschert, was ich nicht mehr zu träumen gewagt habe! Und du bist dir wirklich absolut sicher, dass ich der Vater von dem kleinen Maximilian bin? Übrigens finde ich den Namen, den du dem Kleinen gegeben hast wunderschön! Weiß eigentlich mein lieber Bruder Martin davon? Ich finde du solltest es ihm nicht sagen! Er würde bestimmt ausrasten und ich möchte nicht, dass dir und dem Kleinen etwas passiert! Auf jeden Fall freue ich mich, ihn endlich in meinen Armen zu haben und ich werde dir bei all möglichen Sachen helfen, so gut ich kann! Bis bald, meine heimliche Liebe! In Liebe, Dein Michael Damals war das ein Schock für mich, aber es erklärte, warum ,Dad' mich so abweisend behandelte. Bevor du auf die Welt kamst, war ich Luft für ihn und er hatte nie Zeit für mich. Aber das war nicht das Schlimmste! Wenn wir uns begegnet sind, dann hat er mir immer diesen gewissen Blick zugeworfen, so als ob ich ein Insekt wäre, was schnellstens aus dem Weg geräumt werden musste. Er dürfte es irgendwie schon die ganze Zeit gewusst haben. Auf jeden Fall ,als du dann geboren wurdest, war er wie verwandelt! Er kümmerte sich liebevoll um dich und war der glücklichste Mensch auf der Welt. Leider wurde ja Ma nach deiner Geburt schwer krank und starb kurz darauf. Ab da, wurde mein Leben noch schwerer! Denn jetzt war niemand mehr da, der sich noch für mich interessierte, bis auf unseren Onkel, meinen richtigen Vater. Doch der nächste Schlag, den wir in der Familie hatten, war die Beerdigung. Du hast die ganze Zeit geweint, weil du noch so klein warst. Ich stand irgendwo abseits und keiner kümmerte sich um mich. Ich blieb mit meinem Schmerz alleine. Auf jeden Fall, als dann der Sarg in die Erde gehoben wurde, fing auf einmal Onkel Michael an zu schreien. Damals wusste ich ja noch nicht, dass er mein Vater war. Er stand, genauso wie ich, abseits. Sein Geschrei verursachte, dass sich alle zu ihm umdrehten, mich eingeschlossen. Michael kauerte auf dem Boden und brach in einem Weinkrampf aus. Er schrie die ganze Zeit, wieso sie ihn nur auf diese Art verlassen konnte. Spätestens dann wusste jeder, dass Onkel Michael eine Affäre mit Mom hatte und er sie liebte. Wie Mom dazu stand, weiß ich nicht, aber ich schätze, sie hat ihn auch geliebt. Später beim Leichenschmaus erhängte sich Michael über dem frischen Grab unserer Mutter. Er konnte wohl nicht ohne sie leben.... An dem Tag könnte man sagen, wurde ich zu einem Waisen. Dann einen Monat später fand ich eben die Briefe und wusste über mich Bescheid und wieso mich ,Dad' bisher so behandelt hatte. Aber ich ließ mich nicht deswegen unterkriegen. Immerhin hatte er mich bei sich behalten und ich wollte für ,Dad' ein guter Sohn sein. Deswegen machte ich alles, so gut ich konnte. In der Schule versuchte ich besser, als alle anderen zu sein. In meiner Freizeit kümmerte ich mich immer um dich, obwohl ich keine Ahnung von Babies hatte, aber ich gab mir Mühe. Trotzdem änderte sich am Verhalten von ,Dad' zu mir überhaupt nichts. Er gab mir bei jeder möglichen Gelegenheit die Schuld. Wenn du etwas kaputt gemacht hattest, warst nicht du, der daran schuld war, sondern ich. In der Schule konnte ich noch so gut sein, als Sohn versagte ich immer! Aber ich gab nicht auf, bis heute nicht! Als ich kurz vorm Abschluss war, interessierte ich mich sehr für Kunst und ich wollte unbedingt in der Firma bei ,Dad' arbeiten. Ich erfüllte alle Kriterien und bewarb mich in der Firma, ohne, dass er es wusste. Ich wurde eingestellt und bekam dann, als ,Vater' herausfand, dass ich es bin, einen besonderen Job an seiner Seite. Ich dachte, jetzt endlich akzeptierte er mich, doch da hatte ich mich getäuscht. Er sagte nämlich, alle Familienmitglieder haben in der Firma einen besonderen Platz, weil die Firma schon seit fünf Generationen ein Familienbetrieb war. Doch als Nachfolger wollte er mich nicht, sondern dich, weil du sein leiblicher Sohn bist und ich im Prinzip nur der Neffe oder Stiefsohn! Kann man sehen, wie man will. °~°~°~° "Eigentlich wollte ich nicht, dass du das erfährst! Ich hätte dir das so gerne erspart, aber du musstest mich ja so provozieren, dass ich es einfach sagen musste!" Tobey hatte die ganze Zeit über stumm dagesessen und zugehört. Er wusste nicht, wie er reagieren sollte. Sollte er angefressen sein, weil er sein bisheriges Leben von allen belogen wurde, oder wie sollte er zum Teufel reagieren? Ihn bemitleiden? Irgendwie fand er das nicht richtig! "Ich glaube dein Vater weiß immer noch nicht bescheid, dass ich es weiß!" "Mmh....", war das einzig Vernünftige, was Tobey zu Stande brachte. Max war fertig mit Erzählen. Nun erwartete er eine Reaktion von seinem kleinen Halbbruder, doch er schien in der Hinsicht ratlos zu sein. "A....also bist du in Wahrheit mein Halbbruder und mein Cousin?" Max seufzte und lehnte sich zum Tisch nach vor, um seinen kaltgewordenen Kaffee zu trinken. "Mmh!", gab der Ältere von sich. "Du bist aber immer noch mein Bruder, also was ist das Problem? Zwischen uns ändert sich deswegen nichts!" Jetzt war Max baff. Mit der Reaktion hatte er nicht gerechnet, eher, dass Tobey herumschreien würde, oder ihn einfach da sitzen lassen würde. Aber in Wahrheit hatte er keine Ahnung, wie er reagieren sollte. "Max?" Sein Halbbruder fuchtelte mit einer Hand vor seinem Gesicht herum und sah ihn besorgt an. Der Ältere verlor seinen ausdruckslosen Blick in seinen Augen und sah wieder das Gesicht von Tobey vor sich. "Ist alles in Ordnung bei dir?" "Jaja!", war die schnelle Antwort. "Weißt du.....ich hätte nicht gedacht, dass du das so locker aufnimmst!" "Was soll ich denn sonst machen? Herumtoben, dich abstoßen? Wieso? Ändern kann ich es dadurch nicht und du bist immer noch mein Bruder! Und selbst wenn du nicht mein leiblicher Bruder wärst, würde ich dich immer noch als meinen lieben Bruder bezeichnen!" Maximilian lächelte seinen kleinen Bruder an. "Verstehst du jetzt ,Dad', dass er dich als seinen Nachfolger möchte?" "Ach, Max! Fang bitte nicht schon wieder damit an! Ich möchte das nicht und DAD soll das endlich akzeptieren! Ich habe meinen Traum, genauso, wie du deinen und den möchte ich verwirklichen! Außerdem möchte ich deinem Traum nicht im Wege stehen!" Tobey zwinkerte dem anderen zu und entlockte noch ein Lächeln. "DAS IST JA NICHT ZU FASSEN!!! WIE BLÖD SEID IHR EIGENTLICH???!!! IHR HABT DIE GESAMTE POLIZEI ZUM GESPÖTT GEMACHT!!! JEDER IN DER GESAMTEN STADT WIRD ÜBER UNS LACHEN!!!" Die gesamte Abteilung, die am Fall ,Black Cat' beteiligt war, standen in einer Reihe vor dem Polizeichef. Jeder sah betroffen zu Boden und zuckten bei den harten Worten ihres Vorgesetzten zusammen. Daniel fühlte sich verantwortlich für den Skandal. "Chef! Wer konnte denn damit rechnen, dass er auf einmal Lachgas einsetzt?!", beschwerte sich Daniel. Der Polizeichef blieb ruckartig in seinem Gang stehen und drehte sich mit einem verzerrt wütenden Gesicht zu ihm um. Mit zwei großen Schritten war er bei dem Blonden und platzierte sein Gesicht zwei Zentimeter vor Daniels. "WAS HEIßT HIER, WER HÄTTE DAMIT RECHNEN SOLLEN??? WIR MÜSSEN MIT ALLEM RECHNEN! IMMER UND JEDE ZEIT MÜSSEN WIR BEREIT SEIN FÜR DIE GERECHTIGKEIT KÄMPFEN!" Daniel spürte die Spucke in seinem Gesicht, doch verzog er seine Miene nicht. Er blieb standhaft und blickte stur in die Augen seines Gegenübers. Der Chef widmete seine Aufmerksamkeit wieder dem gesamten Personal und schickte alle aus seinem Büro hinaus, bis auf Daniel. "Mr. McGrey! Sie wissen hoffentlich, dass ich Ihre Fähigkeiten als Polizist sehr schätze!" "Natürlich Chef!" "Und ich muss betonen, dass wir in Bezug auf unseren Dieb näher gekommen sind, doch konnten wir ihn nicht aufhalten etwas zu stehlen und das geht nun schon seit einem Jahr so! Verdammt, ich kann Sie gut leiden, aber wenn er nicht bald geschnappt wird, dann muss ich andere Maßnahmen ergreifen und Ihnen den Fall entziehen!" "Ich werde mein Bestes geben!" "Daran zweifle ich nicht und mir tut es unendlich Leid Ihnen das sagen zu müssen, aber wenn Black Cat das nächste Mal zuschlägt, dann möchte ich ihn hinter Gittern sehen! Eine Chance gebe ich Ihnen noch! Vermasseln Sie es nicht!" "Jawohl!" Bevor Daniel das Büro verlassen konnte, hielt ihn der Polizeichef noch einmal auf. "Ach, Daniel? Es ist egal, wie sie ihn schnappen, hauptsache er schmort in einer Zelle. Üben Sie schon mal Schießen! Auf die Beine und die Arme! Dann dürfte es schwer sein der Polizei zu entkommen!" Daniel leistete Folge und schnappte sich seine Waffe und ging in den Schießübungsraum. Er war so wütend. Verdammt! Er wusste doch gar nicht, wie es jetzt weitergehen sollte! Wäre er doch dem Dieb nie so nahe gekommen, dann wäre das alles kein Problem. Der gewünschte Kuss beim letzten Auftauchen von Black Cat gab ihm zu denken. Wieso hatte er in dem Moment daran gedacht, oder besser gesagt gehofft, dass er von ihm geküsst wurde? Das war doch nicht normal! Verdammt! Die eine Nacht kam wieder zum Vorschein, wo nichts, außer küssen und ein bisschen rummachen war, doch hatte sie bei Daniel so viel Eindruck hinterlassen, dass er nicht mehr klar denken konnte. Er ladete seine Waffe und setzte sich seine Ohrschützer und Augenschützer auf. Mit einem Seufzer stellte er sich in die richtige Position und zielte auf die Schwarz-Weiße Pappfigur, die am anderen Ende darauf wartete von ihm getroffen zu werden. Auf der Figur waren Kreise mit Markierungen, die dem Schützen anzeigen sollten, wie gut sie zielen konnten, doch in Daniels Fall waren sie nicht zu beachten. Er sollte ja nicht auf den Körper zielen, sondern auf eine von den vier Gliedmaßen. Der Blonde schloss sein linkes Auge, um besser zielen zu können und feuerte ein paar Kugeln ab. Sie trafen ins rechte Bein. Auf einmal nahm jemand die Ohrenschützer ab und flüsterte Daniel "Du bist gut!" ins Ohr. Von dieser Aktion überrascht blickte Daniel zu Frank und gab schließlich diese Dinger ganz herunter. "Frank, was willst du?" "Naja, ich hab dich beobachtet und finde, dass du gut bist, nur solltest du besser in die Mitte zielen, findest du nicht?" "Nein, finde ich nicht! Ich übe für den nächsten Überfall von unserem Kätzchen und da der Chef beauftragt hat ihn mit allen Mitteln zu fangen wird irgendwann die Gelegenheit kommen auf ihn zu schießen! Schließlich möchte ich ihn nicht töten, da ich eine Menge Fragen an ihn habe!" "Mh!" Frank nickte und setzte sich ebenfalls seine Schutzausrüstung auf, um neben Daniel ein paar Schießübungen zu absolvieren. Daniel musste bald wieder nachladen und ihn wunderte es schon, was Frank von ihm wollte. Das vorhin war doch kein Grund! "Frank, möchtest du irgendwas von mir?" Verwundert hob der Angesprochene den Kopf. "Ich? Nein, aber mich würde es interessieren, was der Chef noch allein mit dir besprechen wollte!" "Ach, darum geht's!" "Ja, immerhin hast du meinen Posten bekommen, weil er dachte, du könntest Black Cat schneller schnappen, als ich! Aber da scheint sich ja unser lieber Chef getäuscht zu haben!" "Frank, es tut mir leid, dass du deinen Posten an mich verloren hast, aber ich kann wirklich nichts dafür!" "Schon okay!" Frank widmete sich wieder dem Nachladen und feuerte weitere Schüsse auf die Pappfigur ab. Daniel blieb die ganze Zeit stehen und sah ihm dabei zu. Als sein Kollege wieder nachfüllte sprach er weiter. "Frank, ich werde wahrscheinlich genauso, wie du diesen Posten verlieren! Darum ging es in dem Gespräch! Ich werde vielleicht wieder in mein altes Präsidium zurückgeschickt!" Etwas verblüfft schaute Frank den Polizisten an. "Ach, so schlimm ist es doch nicht! Möglicherweise bleibst du hier und arbeitest unter einem anderen Vorgesetzten weiter, so wie ich?" "Ich hoffe es!" "Warum sollte er dich zurückschicken, wenn du bisher der Einzige warst, der es nah genug an unseren Dieb herangeschafft hat?" Wieder zu Hause schmiss sich Tobey auf sein Bett. Das wäre geschafft! Niemals hätte er auch nur was vermutet, was da alles so hinter dem Verhalten zwischen Max und seinem Dad steckte. Jeder Mensch hatte also wirklich Geheimnisse und vielleicht trägt ja jeder Mensch auch eine Maske? Er selbst tat es ja auch wortwörtlich! Tobey wälzte sich auf seinen Rücken und starrte an die Decke. Er hasste unehrliche Menschen und selber war er der größte Lügner, den die Welt je gesehen hatte! Daniel belügte er ja schon seit dem Augenblick ,seit dem sie sich zum ersten Mal begegnet waren! Daniel....Tobey versank in Gedanken und sie umkreisten einzig und allein den süßen blonden Polizisten. Er hatte sich ja schon lange nicht mehr mit ihm als Tobey getroffen! Apropos Treffen! Hatte sich Tobey nicht etwas mit Benji ausgemacht? Wollten die beiden nicht zu Feier des Tages in seine Lieblings-Homo-Bar, um die bestandene Prüfung zu feiern? Es klingelte und klingelte, aber niemand hob ab. Anscheinend hörte er es nicht. Na machte nichts. Er probierte es einfach später noch einmal. Wieder kam ihm Daniel in den Sinn. Sie sahen sich so in letzter Zeit ja gar nicht mehr und das machte Tobey depressiv. Zwar hatte er seine tollen Auftritte, wo sich Daniel besonders darüber freute, aber trotzdem. Nicht einmal nach der Lachgasnummer hatte sich der Polizist bei ihm gemeldet! Was war denn nur los mit ihm! Das tat er doch normalerweise nach jedem Überfall von Black Cat. Am besten er schrieb ihm eine Sms auf sein Handy und fragte ihn einfach mal, wie es ihm so ging. Nach ein paar Stunden, ungefähr zu Mittag meldete sich Daniel und rief an. Tobey legte sein Archäologiebuch zur Seite und hob ab. "Daniel? Was für eine Überraschung!" "Ja, ich weiß, wir haben uns schon lang nimmer gesehen...." "Hast du meine SMS gelesen?" "Ja, hab ich!" "Und? Wie geht's dir?" ein Seufzen war zu hören. "Kann ich nicht vorbeikommen und mit dir reden?" "Klar! Ich bin eh zu Hause!" "Okay, bis dann!" "Bis gleich!" Nach einer halben Stunde stand Daniel bei Tobey auf der Matte. Er sah gar nicht gut aus, fand zumindest Tobey. Zur Begrüßung nahm Daniel den Schwarzhaarigen in seine Arme. Der Jüngere bat den anderen in seine Wohnung und beide nahmen, wie immer im Wohnzimmer Platz. "Daniel, ist etwas passiert? Du siehst so mitgenommen aus!" Der Angesprochene seufzte und wusste nicht, wie er anfangen sollte. Es gab so viel zu erzählen, denn sein bester Freund wusste gar nichts über die besondere Beziehung zwischen ihm und seinem verhassten Feind. Verdammt noch mal, wieso ist der Dieb überhaupt zu ihm nach Hause gekommen? Warum war danach nichts passiert, aber auch rein gar nichts passiert?! Der Polizist tippte da doch wohl am ehesten auf Verarschung, doch hatte er nicht den Eindruck, dass Black Cat nur mit ihm gespielt hatte. Was sollte er denn von alle dem halten? Was würde denn Tobey davon halten? Daniel hatte so viele Fragen und er wusste nicht wohin damit! Aber was ihn am meisten beschäftigte war, dass er selbst merkte, dass er den Dieb nicht einfach so festnehmen konnte und dabei seine Karriere riskierte. Er hinterging alle, die sich den Arsch deswegen aufrissen und eine Menge Geld ging verloren. Und das alles nur, weil er sich eventuell in das hinterhältige Kätzchen verliebt hatte. Verliebt? Verliebt??? Moment mal: V-E-R-L-I-E-B-T??? Was war denn das für ein Schwachsinn?? Eines wusste Daniel aber bestimmt: Wenn er es bald niemanden anvertraut, drohte er zu ersticken. Er brauchte jemanden mit dem er über alles reden konnte, dem er seine Gefühle offenbarte, seine Verwirrung preisgab, ohne Angst zu haben von demjenigen ausgelacht zu werden. Und da fiel ihm nur Tobey ein. Erstens, weil er selber schwul war und seine Gefühle vielleicht nachvollziehen konnte und zweitens weil er vielleicht so über seine Gefühle Black Cat gegenüber klar werden könnte?! Das mit dem vielleicht 'verliebt' machte ihn doch zu schaffen und doch hatte er das Gefühl, als ob es tatsächlich so wär! Immerhin hatte er sich bei dem Raubzug heute erhofft, dass das schwarze Kätzchen mit ihm rumknutschen würde! Doch wenn er länger darüber nachdachte, dann waren da wirklich zu viele Leute, die das hätten mitansehen können.....aber trotzdem! Jetzt wollte er endlich rausrücken, was ihn so bedrückte! Er würde sonst wirklich noch verrückt werden und nicht wissen wohin mit alle dem! Nun gab es kein Zurück mehr. Tobey war schon so besorgt und blickte ihn erwartend an. Daniel räusperte sich und suchte in seinem Gehirn nach den richtigen Worten, aber irgendwie wollten sie nicht gefunden werden. "Tobey, ich muss dir etwas erzählen!" "Dann immer raus mit der Sprache!" "Ich weiß nur nicht, wie ich anfangen soll!" "Lass dir Zeit, ich hab genügend davon! Nur am Abend möchte ich mit Benji in meine Lieblings-Homo-Bar gehen! Dort hin, wo wir uns kennengelernt haben!" "Oh, dann muss ich mich beeilen!" "Ach Quatsch! Ich muss Benji doch noch anrufen!" Kurze Zeit war Stille, doch dann brennte eine Frage auf Daniels Zunge und er musste sie loswerden. "Ich dachte, Benji ist nicht schwul!" Tobey grinste und dieses Grinsen gefiel Daniel gar nicht. War Benji etwa doch schwul und in der letzten Zeit war etwas zwischen ihnen passiert? Dieser Gedanke passte Daniel überhaupt nicht. Er wusste nicht warum, aber dass sich Tobey auf so eine Knalltüte, so einen Verrückten einließ, konnte er nicht verstehen, nein, er wollte es nicht verstehen. Vielleicht reagierte er auch in seinem Kopf zu übertrieben, immerhin kannte Daniel Benji doch gar nicht und hatte bestimmt nur Vorurteile ihm gegenüber. Tobey sah den misstrauischen Blick von seinem besten Freund und kicherte etwas. "Daniel, du solltest mal dein Gesicht sehen! Das ist zu komisch! Du siehst aus, wie ein begossener Pudel und dabei hab ich doch noch gar nichts gesagt!" Völlig überrumpelt sah Daniel komplett verwirrt aus. Was sollte denn das heißen? Begossener Pudel! Haha! Sehr witzig! Wie würde er dann erst reagieren, wenn er Tobey sagen würde, dass er glaubt schwul zu sein? Oder zumindest vielleicht in einen Kerl verschossen?? Ach er hatte ja auch keine Ahnung! "Ach Daniel! Benji ist doch auch nicht schwul! Und bevor du fragst, warum ich ihn in eine Homo-Bar schleppe, sag ich's dir! Wir haben unsere Geschichteprüfung bestanden und wollen das feiern und er wollte, dass ich mir den Club aussuche!" "Und ihm macht es nichts aus, sich als schwul auszugeben?" Wieder grinste Tobey. "Hast du doch auch nicht!" "Stimmt, da ist was wahres dran!" "Also, jetzt sag mal, was wolltest du mir erzählen?" Es war schon seltsam! Frank saß zu Hause bei seinem PC und suchte Informationen über Daniel McGrey und seiner Vergangenheit. Er war ein toller Polizist und stieg sehr schnell die Leiter des Erfolges hinauf. Aber warum wollte es sich aus heiterem Himmel mit Black Cat beschäftigen? Der Dieb hatte zwar schon ein Jahr, bevor er hier her gekommen war, gestohlen. Trotzdem war es seltsam. Keine Gründe für seine Versetzung. Nichts! Nicht einmal über seine Eltern war etwas zu finden. Seltsam! Daniel war seit kurzem hier und wohnte in einer kleinen Wohnung in einem etwas ärmlicheren Stadtviertel. Er schien für seinen Beruf zu leben und keine richtigen Freunde oder Bekannte zu haben. Auf jeden Fall nichts, was erwähnenswert war. In Windeseile schloss er die Polizeischule mit Auszeichnung ab, beschäftigte sich sogar schon mit Mordfällen und trotzdem plötzlich, mitten in seinem Höhenflug seiner Karriere ging er in eine andere Stadt, um einen aufsässigen Dieb hinterher zu laufen! Echt seltsam! Am Besten Frank versuchte etwas über sein jetziges Leben heraus zu finden! Vielleicht brachte ihm das einen Schritt weiter? Doch durch Zufall stieß Frank auf einen alten Zeitungsbericht, der sich um einen Überfall in einer Bank ereignet hatte. Daniel war unter den Polizisten dabei. Überschrift war: ,Polizist bei Schießerei tödlich verletzt! Sein Kollege erschoss ihn, um den Bankräuber festzunehmen!' und ,Mehr im Blattinneren!' Sofort klickte er weiter und stieß auf zwei Photos. Der eine war Daniel und der andere sein ehemaliger Kollege. "Daniel M. erschoss versehentlich seinen Kollegen, als dieser mit einer Pistole von dem Bankräuber bedroht wurde. Augenzeugen berichten Tim B. schrie er soll schießen, bevor den Geiseln etwas passierte. Zwei Schüsse fielen. Einer davon traf den Bankräuber in der Schulter und machte ihn unfähig sich noch länger gegen die Polizei zu wehren. Die andere traf leider seinen Kollegen. Es wurde keiner mehr verletzt. Der Bankräuber konnte festgenommen werden, doch für Tim B. kam jede Hilfe zu spät! Er war auf der Stelle tot." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)