Eine Untertasse voller Probleme von Yalda ([Cloud x Reno ]) ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Bezieht sich auf Yaoi.de Kommentare Original post: 13.8.2004 Kommentar: *steht immer noch ratlos mit dem Poster in ihrem Zimmer* Klebeband hält nicht mehr. Ich versteh das nicht. Hat fast ein halbes Jahr gehalten, und jetzt hab ich schon zigtausend neue Streifen dran gepappt und es rasselt runter -.- Vielleicht schmollt die Wand Oo (Ja, auf der Rückseite is Kenshin und den hat sie lange genug gesehen Oo) Trotzdem danke für den Tipp, ich versuche mal diese Tesa - Poster-Power -whatever Teile... So, heute erstmal letztes Update, ab Morgen mach ich dann Urlaub *schnurr* *-* (Mit ganz vielen, lieben Schnuffels *.* ) Noch mal zurück auf Tifa: Äh...zugegeben.... Ich mag die FF7- Weiber nicht. (Bis auf Elena, die find ich irgendwie kultig *.* Aber die is ja auch Turk, und Turks sind in der Regel alle knuffig *.* ) Deswegen war ich etwas verunsichert, da ich eigentlich versucht habe, sie "neutral" wie möglich darzustellen ;) Es gibt nur eine Szene, in der ich sie richtig cool finde, und das ist, als sie sich mit Scarlet auf der Sister Ray prügelt! Ich habe in dem Kapitel versucht, sie möglichst "nett" darzustellen, jetzt wirkt's, als würde sie Reno anbaggern -.-V Warnungen: Komische Handlung Oo - aber es wird sich endlich mal was in der Beziehung zwischen Cloud und Reno tun ^^v Jemand stirbt - aber keiner von den Schnuffels ^^ Kapitel 6 Die Flut von Bildern brach ab. und ich fand mich auf einem kleinen Vorsprung sitzend wieder. Ich lehnte mich gegen die von der Sonne aufgeheizte, rote Steinwand des Canyons und versuchte Ordnung in meine Gedanken zu bekommen. Also war es die Wahrheit gewesen? Unsicher holte ich das Foto hervor, versuchte mir vorzustellen, es würde zwei völlig fremde Personen darstellen. Aber so sehr ich mich anstrengte, ich blieb ich und Rufus blieb Rufus. Wenn er tatsächlich noch leben solle, würde ich ihn für das, was er mit mir gemacht hatte, langsam und qualvoll sterben lassen. Ich würde ihn verbluten lassen und zusehen! "Hier steckst du also!" hörte ich plötzlich Tifas Stimme hinter mir, die mich zusammenzucken ließ. Sie kletterte schnell zu mir herunter und setzte sich neben mich auf den Felsvorsprung. "Vincent und Cid sind zurück nach Kalm geflogen und halten die Augen und Ohren offen... Mach dir keine Sorgen, warum auch immer Rufus dich sucht, er wird dich hier nicht fin-" Mitten im Satz war sie erstarrt. "Oh Gott. Wie alt warst du da?" Sie deutete auf das Foto. Hastig ließ ich es wieder in meiner Hosentasche verschwinden. "Reno... Wenn es das ist, was ich denke .....das muss doch furchtbar gewesen sein, zu wissen, dass er sich andauernd in deiner Nähe aufhält und-" "Ich konnte mich nicht erinnern." sagte ich trocken. "Bis vor etwa einer halben Stunde habe ich noch gehofft, das alles für einen schlechten Scherz halten zu können." Plötzlich spürte ich ihre Hand auf meinem Rücken und zuckte zusammen, wollte die Hand erst wegstoßen, doch ließ es dann einfach zu, dass Tifa mir vorsichtig über den Rücken streichelte. "Weiß sonst noch jemand davon?" fragte sie leise. "Ja...ein paar Leute. Elena - dieser komische Krankenhausheini - vermutlich inzwischen schon ganz Kalm." "Möchtest du vielleicht darüber reden?" "Nein." sagte ich schnell. Ich wollte nicht darüber reden, ich wollte nicht darüber nachdenken. Ich wollte es vergessen. "Aber falls du mal jemanden zum zuhören brauchst dann..." "Ach hör auf damit." knurrte ich ärgerlich. "Hör auf die große Schwester der Nation zu spielen oder Interesse zu heucheln. Was erwartet ihr eigentlich alle von mir? Soll ich mich jetzt weiß Gott wie freuen, dass euer Riesenbaby sich in mich verschossen hat oder was? Falls du dich nicht so ganz daran erinnern kannst, vor ein paar Monaten wart ihr alle furchtbar versessen darauf, uns Turks zu killen!" "Ach, das klingt ja fast so" schnappte sie zickig zurück "als wärt ihr ein Wohltätigkeitverein gewesen - DU HAST SEKTOR 7 ZERSTÖRT" "Ich habe lediglich einen Befehl ausgeführt" "Und nicht drüber nachgedacht, oder? Blind Befehlen gehorchen, auch wenn man dabei tausende von Menschenleben in Gefahr bringt - die Konsequenzen waren dir völlig egal, oder?" Was sollte ich darauf antworten - ich wusste es nicht. War es mir damals wirklich egal gewesen, was mit den Menschen geschah? War es mir nicht viel wichtiger, den Befehl auszuführen, nur um mir keinen Ärger einzuhandeln? Hatte ich nicht andauernd panische Angst zu versagen? Einen Fehler zu machen - weil ich mich vor den Konsequenzen - einer Bestrafung - fürchtete? Schließlich stand Tifa auf. "Na wenn du dir nicht helfen lassen willst - bitte, dann komm alleine klar. Das Angebot steht zwar weiterhin, aber ich kann niemanden zwingen, mir zu vertrauen." Sie verschwand wieder in dem Höhlensystem des Canyons. Versteh einer diese Frau. Ich blieb noch ein paar Stunden sitzen , dachte nach und döste ein wenig vor mich hin - bis sich schließlich Reeve "in die Höhle des Löwen" wagte und vorsichtig nachfragte, ob ich Hunger hätte - es gäbe Abendessen. Essen! Verdammt, das hatte ich fast schon vergessen. Gefrühstückt hatte ich heute morgen in Gold Saucer - inzwischen war es schon fast Mitternacht. Magen und Verstand traten einen kurzen Kampf an, wobei der Magen knurrend siegte und ich brav hinter Reeve hertrottete. Avalanche praktizierte Abendessen, als seien sie eine Familie. Alle saßen brav um den gedeckten Tisch und warteten, bis auch der letzte Platz genommen hatte, man wünschte sich einen guten Appetit und lobte dann die Köchin. Das Essen war wirklich phantastisch, musste ich eingestehen - und die Atmosphäre angenehm und völlig zwanglos. Es war ein seltsames Gefühl, was ich in meinem Leben noch nie zuvor gespürt hatte - es war das Gefühl, zu Hause zu sein. Tifa schien den Streit von vorhin vergessen zu haben und bemutterte mich herzallerliebst, Reeve und Nanaki prügelten sich um das letzte Stück Fleisch und Barret hatte seine kleine Marlene auf dem Schoß und sah glücklich wie nie aus. Cloud saß mir schräg gegenüber, stocherte in seinem Salat herum, und lächelte hin und wieder, still, heimlich und ganz für sich allein. Das Gesprächsthema des heutigen Abends war ein Buch, was ich nicht kannte von einem Autor, den ich noch weniger kannte. Anscheinend jedoch ein sehr bekanntes Buch - ich kam mir wie so oft, unheimlich dumm vor. "Wie sieht's aus, Reno, hast du es auch gelesen?" kam irgendwann im Gespräch die Frage von Tifa, die sich bemühte, mich nicht außen vor zu lassen. Ich schüttelte den Kopf. "Bücher haben mich noch nie interessiert." "Ah, dann stehst du mehr so auf Filme, oder?" Wieder schüttelte ich den Kopf. Unterhaltungsfernsehen fand ich grauenvoll. Immer wieder die gleichen Schnulzen, ein Aufguss davon nach dem anderen. "Was dann? Ich meine....was hast du gemacht, wenn du nicht gearbeitet hast?" Warum diese dumme Neugierde? "Ich hab abends noch was getrunken und bin dann schlafen gegangen." brummte ich. Der Alltag von Shinra - Angestellten war oft härter, als sich die Leute das vorstellten. Oft mussten wir mehrere Tage und Nächte ohne Pause arbeiten - die berühmten 36 Stunden Tage Danach war man gar nicht mehr in der Lage, sich für irgendein Hobby zu begeistern. "Oh, klingt ja fast nach Workaholic!" meinte Nanaki - und genau den Moment nutzte Reeve und schnappte sich das Schnitzel. "Hey! Arschloch!" Reeve lachte nur. "Jetzt sei nicht gleich eingeschnappt. Du hast mir schließlich dreimal hintereinander das Essen vom Teller gemopst! - Aber ich kann dich verstehen, Reno. Ich war auch immer fix und alle. Immer diese ewig Langen Debatten - und dieses Weib -uargh!" Mit ,diesem Weib' meinte er - keine Frage - Scarlet. Horrorvamp Nummer 1, die die Karriereleiter nur hochklettern konnte, weil sie mit einem Vorgesetzten nach dem anderen ins Bett stieg. Ich verzog angewidert das Gesicht und die anderen brachen in Gelächter aus - selbst Cloud. "Dein Gesicht spricht Bände!" Später zeigte mir Tifa dann wo ich schlafen würde. Ein kleines - aber dennoch gemütliches Einzelzimmer, mit dem wichtigsten ausgestattet, sogar mit eigenem Badezimmer. Das hier war wahrscheinlich mal ein altes Hotel oder Gasthaus vermutete ich, und stellte mich fast schon überglücklich unter die Dusche. Als ich etwa eine halbe Stunde später auf mein Bett zutapste, hörte ich plötzlich Stimmengeflüster auf dem Flur. Ich kuschelte mich in die Bettdecke und lauschte. "...nicht da reingehen, das wäre das unmöglichste was du tun könntest - CLOUD - bleib sofort stehen! Ich hab dir doch erzählt, dass- JETZT BLEIB STEHEN!" Ich musste schmunzeln. Wahrscheinlich hatte er die Ohren wieder auf Durchzug gestellt. "Na schön, egal was passiert, es ist dann deine Schuld. Fang hinterher ja nicht wieder an mir die Ohren vollzujammern!" Dann wurde es ruhig auf dem Flur. Als ich hörte, wie die Türklinke vorsichtig heruntergedrückt wurde, schloss ich die Augen und stellte mich schlafend. Hoffentlich ging er wieder! Die Tür wurde leise wieder geschlossen, ich hörte die leisen Schritte auf mich zukommen, spürte, wie er sich auf der Bettkante niederließ, sich vorsichtig am Rand der Matratze zusammenrollte, fast wie ein Hund. Er würde garantiert in der Nacht rausfallen, dieser sturköpfige Blödmann. Trotzdem musste ich zugeben, dass er schön warm war. Er fluchte leise, als er fast das Gleichgewicht verloren hätte und schließlich seufzte ich laut auf. "Na komm schon- ausnahmsweise." und rückte ein wenig zur Seite. "Du bist ne richtige Klette." nörgelte ich, als er mich von hinten umarmte. Ich schien tatsächlich nicht nur für Cloud eine Bereicherung des Teams zu sein. In den nächsten Wochen half ich dabei, einige alte Daten zu entschlüsseln und auszuwerten und schaffte es sogar, ein kleines Avalanche- Netzwerk einzurichten. So konnten Cid, Vincent und Yuffie viel schneller Daten durch die Gegend schicken, ohne gleich jedes Mal um die halbe Welt reisen zu müssen. Cloud ließ mich auch in den anderen Nächten nicht in Ruhe- und irgendwann gewöhnte ich mich an seine Anwesenheit Es war gar nicht mal so schlecht, nicht alleine aufzuwachen, stellte ich fest - und Cloud tat auch nicht mehr, als sich stumm neben mich zu legen, seine Nase in meinen Haaren zu vergraben und mich gelegentlich zu umarmen. Trotzdem deutete der Rest von Avalanche meine Kapitulation was Körperkontakt anging gleich als "Zusammensein" und niemand nahm mich noch ernst, wenn ich behauptete, es wäre nicht so. Was Rufus Shinra anging, so sprach mich wochenlang niemand mehr darauf an - und ich war dankbar dafür. Ich versuchte die Vergangenheit Vergangenheit sein zu lassen und beschäftigte mich dafür umso mehr mit der Gegenwart. Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich an einem Ort vollkommen wohl, ohne Angst vor dem nächsten Morgen haben zu müssen. Und ich traute dem neuen Glück nicht. Zu Recht. "Reno?"" "Hn?" "Bist du noch wach?" "Ja.." muffelte ich wütend. Ich war hundemüde und wollte schlafen. "Ich...also....magst du mich eigentlich?" flüsterte Cloud. "Wie definierst du mögen?" "Naja...ich weiß nicht. Am Anfang hatte ich das Gefühl...du könntest mich nicht leiden." "Was zu der Zeit auch zutraf." "Und jetzt?" Ich seufzte. "Nicht mehr direkt. Aber bilde dir ja nichts darauf ein. Nur weil du in meinem Bett schlafen darfst, heißt das noch lange nicht, dass wir dicke Freunde sind." "Du bist irgendwie seltsam, weißt du das?" "Komisch, das ausgerechnet aus deinem Mund zu hören..." "Für die meisten Menschen bedeutet nebeneinander schlafen einander zu vertrauen." "Ich hab nicht gesagt, dass ich dir nicht vertraue, ich habe nur gesagt, dass ich uns nicht als Freunde ansehe." "Und als was dann?" "Wenn ich das wüsste...." murmelte ich nachdenklich. "Reno?" "Hm?" "Wenn ich aufhören soll, sag es." flüsterte Cloud. "Wa -MPF" machte ich. Mr. Strife, sie erstaunen mich: das hätte ich ihnen nicht zugetraut. Wirklich nicht. Er hatte mir quasi ein bisschen auf die Sprünge geholfen mit meinen Überlegungen. Ich spürte seine Lippen auf meinen, dann auf meiner Stirn, am Hals entlang, auf en Schultern - überall. Ein leichtes Lächeln huschte über mein Gesicht. Dem hatte ich wirklich nichts mehr hinzuzufügen. Ich musste eingeschlafen sein. Vorsichtig blinzelnd suchte ich das Zimmer ab. Cloud war nicht mehr da, doch dort wo er gelegen hatte, war das Bett noch warm. Vorsichtig schälte ich mich aus der Bettdecke und schlich leise auf den Flur. Ich wollte niemanden wecken, doch dann hörte ich Stimmen aus dem Wohnzimmer. Gerade wollte ich aus dem dunklen Flur hinaustreten, und mich bemerkbar machen, als ich mitten in der Bewegung erstarrte. "...deshalb halte ich es nicht für klug ihm etwas davon zu sagen. Nicht, dass er noch irgendwelche Dummheiten macht." hörte ich Tifas Stimme. "Wir haben vor gut einer Stunde eine Nachricht von Rufus Shinra erhalten." Ihre Stimme war nicht so sicher wie sonst und allein der Name Rufus Shinra lies mir das Herz bis zum Hals pochen. "Wenn man der Nachricht glauben schenken darf - was wir vorerst tun sollten - haben sie unser Versteck in Kalm vor einer Woche aufgespürt. Was mit Cid passiert ist, weiß ich nicht, Rufus hat uns nur wissen lassen, dass er Vincent in seiner Gewalt hätte und ihn in morgen Abend töten wird, wenn wir nicht auf seine Forderungen eingehen." "Die da wären?" fragte Reeve. "Kannst du dir das nicht denken?" In dem Augenblick hörte ich eine Tür schlagen, polternde Schritte auf der Treppe - und dann eine weitere Stimme im Wohnzimmer. "Sie...sie haben..." "Oh Gott, Cid! Das sieht furchtbar aus - du musst sofort behandelt werden und-" "Gar nichts muss ich verfluchte Scheiße! Wo ist dieser verdammte möchtegern Turk!" polterte er. Den will Rufus doch, oder? Soll er ihn haben... " "CID! Wie kannst du so etwas auch nur denken! Wir können Reno doch nicht ausliefern!" "Ach und was sollen wir bitte tun? Wenn...wenn....Die erschießen Vincent!" Plötzlich redeten alle durcheinander, während ich vor lauter Elend nicht mehr wusste, wo Oben und Unten war. "Seid doch mal still!" rief Tifa über die Köpfe der anderen hinweg, und schließlich schaffte sie es, wieder Ruhe in den Raum zu bringen. "Wir müssen uns etwas anderes überlegen und mach dir keine Sorgen, Cid - wir retten Vincent - was auch kommen mag." "Und wie willst du das anstellen?" polterte der Angesprochene. "Wir haben gerade mal einen Tag, dann soll der Austausch in Costa del Sol stattfinden." "Ich weiß es noch nicht. Das müssen wir uns noch überlegen... Aber kein Wort zu Reno, verstanden?" Ich lauschte noch eine ganze Weile, den kläglichen Versuchen, von Avalanche, einen Plan zu entwerfen, der weder mich noch Vincent gefährden würde. Und während ich dort im dunklen Flur hockte, wurde mir eines schmerzlich bewusst: Was auch immer sie überlegten: es gab keine Alternative. Langsam schlich ich in mein Zimmer zurück. Auch wenn sie es nicht einsehen würden - es gab nur diesen einen Weg. Wenn Vincent Valentine sterben würde, wäre es aus mit Avalanche. Es wäre vorbei mit diesem friedlichen Ort, den ich als mein zu Hause bezeichnen konnte. Es wäre vorbei mit dem Vertrauen, sie würden anfangen, einander zu hassen. Hastig zog ich mich um, schlüpfte in meine Turnschuhe, strich die Bettdecke glatt, nahm vorsichtig den schwarzen, metallischen Gegenstand aus der Schublade - und ging. Zu Fuß nach Costa del Sol - ich musste total bescheuert sein. Dass ich das überhaupt tat - ließ ein deutliches Maß von Hirnlosigkeit erkennen. Du hast dich verändert, Reno, dachte ich und lächelte. Als ich die Wälder erreicht hatte, hörte ich in der Ferne den Motor der Highwind aufbrummen - sie hatten also bemerkt, dass ich weg war. Avalanche hatte nach mir gesucht - doch ohne Erfolg. Ich war die ganze Nacht hindurch gerannt, so schnell ich konnte, hatte Flüsse durchquert, war über Lichtungen gewetzt, bis ich die Straße erreichte. War per Anhalter nach Corel gefahren, und hatte mich dann in der grellen Mittagshitze über den Mount Corel geschleppt. Verdammt, ich hatte nicht mehr viel Zeit bis Costa del Sol - und ich war vollkommen ausgepowert. Mit jedem Schritt auf das einstige Ferienparadies zu, wurde mir bewusst, dass ich mein Schicksal besiegelt hatte. Wenigstens - dachte ich, schon halb im Hitzedelirium - würde ich für etwas Heldenhaftes draufgehen. Ein unsicherer Blick gen Himmel verriet mir, das die Highwind gerade über dem Gipfel von Mount Corel schwebte, als ich die hübschen Straßen voller weiß verputzter Häuser betrat. Zwar hatte ich nicht mitbekommen, wo genau Rufus wartete - trotzdem ging ich zielsicher auf den Hafen zu. Der alte Shinra- Kahn lag immer noch dort, halbverrostet, aber anscheinend noch seetüchtig. Die vielen versteckten Agenten hockten wie die Geier in Nebenstraßen und meinten, ich würde sie nicht bemerken. Die letzten Meter die Laderampe hinauf ins Schiff hatte ich das Gefühl, jeden Moment wegzuknicken, doch ich hielt mich standhaft. Ich betrat den muffigen Laderaum, und gerade, als ich davon überzeugt war, mich mit dem Treffpunkt geirrt zu haben, hörte ich das leise Klicken einer Waffe. "Nana, wir wollen doch wohl nicht etwa schon gehen, nicht wahr?" Ich musterte den blonden Mann, der aus dem Schatten auf mich zutrat. "Lang nicht mehr gesehen, Reno - ich hätte nicht zu hoffen gewagt, dich noch mal wieder zu sehen!" "Du siehst Scheiße aus." sagte ich lässig. Womit ich auch nicht Unrecht hatte. Früher mochte er mal ein attraktiver Mann gewesen sein - aber so ganz unbeschadet war er damals nicht aus dem Tower entkommen. Seine linke Gesichtshälfte war vollkommen entstellt, sah ekelig klumpig aus. "Mir scheint, du hast deine trotzige Art nicht verloren. Wie schön, ich dachte schon, du kämst hier an gekrochen, weil deine neuen Freunde dich dann doch nicht so sehr mögen, wie ihren kleinen Zombie hier." Mit der freien Hand zerrte er Vincent ins Licht, der mich anstarrte, als würde er sagen wollen "Verpiss dich du Idiot!". "Du siehst, Freundschaft ist auch nur relativ. Du bist gerade nicht so nützlich für sie - deswegen haben sie dich hergebracht!" Ich grinste. "Sorry, mach dir keine Mühe. Egal welche Schlüsse du über mein Erscheinen hier ziehen wirst - du wirst immer daneben liegen." Rufus sah erst überrascht aus, dann entspannte sich sein zerknautschtes Gesicht wieder. "Wie dem auch sei." er verpasste dem gefesselte Vincent einen Tritt. "Er kann gehen. Er ist langweilig...schreit überhaupt nicht - du verstehst? Das macht keinen Spaß. Außerdem will ich mir nicht nachsagen lassen, ich würde mich nicht an Abmachungen halten." "Reno, was zum Teufel machst du hier, sieh zu das du wegkommst!" rief Vincent mir zu, als er auf die Laderampe zugestoßen wurde "Sieh zu, dass DU hier wegkommst." Rufus lachte widerlich. "Ach nein, du sorgst dich um ihn... irgendwie bist du richtig niedlich. Komm her!" sagte er an mich gewand, ließ die Waffe sinken und bereitete seine Arme einladend aus. Vincent war gerade an mir vorbeigestolpert, und zuckte bei dem Schuss zusammen. Ich grinste siegessicher, mit dem Wissen, gleich von hunderten von Shinrakugeln durchlöchert zu werden - aber das war es mir wert gewesen. "Ich bin nicht niedlich! Merk dir das." sagte ich, steckte die Waffe weg, die ich wohl wissend aus dem Avalanche - Quartier mitgenommen hatte, und drehte mich dann zu Vincent um. "Für wie blöd hältst du mich eigentlich?" fragte ich neckisch. Im Hintergrund hörte man den schlaffen, toten Körper von Rufus Shinra zu Boden sinken. "Für ziemlich blöd. Aber das war gerade.... Das war spitze!" Die Shinraagenten, die sich um Rufus gescharrt hatten, waren ohne ihr Alphatierchen orientierungslos und schreckhaft - niemand schoss auf mich, als ich zusammen mit Vincent mit bester Laune den Hafen verließ. Am späteren Abend, als Vincent und ich unter einem der Sonnenschirme eines Straßencafes saßen und Milchkaffee schlürften, stürmten gerade einige vollkommen aufgelöste Avalanchemitglieder durch die Straßen . Vincent grinste. "Lassen wir ihnen den Spaß..." meinte er, als sie - uns nicht bemerkend - vorbeiliefen. Es dauerte auch nicht lange, da kehrten sie vom Hafen zurück, reckten die Köpfe und suchten die Gassen ab. Tifa entdeckte uns zuerst, stieß einen Freudenschrei aus und rannte auf uns zu, fiel uns beiden gleichzeitig um den Hals. Sie heulte vor Freude - und ich war richtig verlegen. "Du BLÖDMANN!" schluchzte sie hervor. Bald trafen auch die anderen ein, setzten sich dazu. Als Cloud eintrudelte, schaute er ziemlich giftig. "Wie konntest du einfach weglaufen, ich wäre fast gestorben vor Angst!" Doch Vincent griff ein. "Was regst du dich auf? Nur weil du selber nie auf die Idee gekommen wärest...." "Vinc? Willst du etwa sagen...ER HÄTTE RUFUS ERSCHOSSEN?" Cids Kinnlade klappte nach unten. "Er ist halt ein Turk - du weißt doch, denen darf man nie trauen." "Du bist doch selber einer." "Eben!" grinste Vincent, und mit einer schnellen Bewegung hatte er Cid auf seinen Schoß befördert. "Ich vergaß!" Cid umarmte den schwarzhaarigen Mann, doch dann drehte er sich noch mal zu mir um. "Du hast was gut bei mir!" Ich nahm an, dass das so eine Art Entschuldigung dafür war, dass er mich zuerst hatte ausliefern wollen. "Du kannst jetzt aufhören zu flennen, mir ist nichts passiert." Doch Cloud hörte nicht auf. Er drückte mich fest an sich, und schluchzte weiter. "Ich hab gedacht, diesmal verliere ich dich wirklich." jammerte er. Nachdenklich starrte ich in das dunkle Zimmer. "Du meinst es ernst, oder?" "Natürlich verdammt. Warum glaubst du mir nur nicht...." Dann beschloss ich, ihm eine Chance zu geben. Vielleicht - könnte sich das hier zum Besten entwickeln, was mir je passiert ist - und wenn nicht - würde sich bewahrheiten, dass ich der größte Pechvogel des Planeten war. Langsam drehte ich mich zu ihm um, nahm vorsichtig sein Gesicht in meine Hände und gab ihm einen zaghaften - aber trotzdem ernst gemeinten Kuss. TBC Kommentar: Und an dieser Stelle mache ich Schluss und wünsche euch angenehme zwei Wochen ohne mich ^.^-d (Erholung für alle XD ) Vielleicht bemerkt man es, dass ich zuerst einen anderen Handlungsverlauf geplant hatte, so richtig mit Sadomaso und richtig schmutzigem - aber lassen wir das. XD Aber ich war nicht in Stimmung - und dass Reno Rufus erschießt find ich eigentlich ganz passend ... Hoffe, ich stehe da nicht wieder alleine mit meiner Meinung da... (Übrigens ist das typisch, dass genau heute mein Koffer kaputtgeht -.-v Und meine Fahrradkette abspringt. Und ich Ausschlag bekomme, an furchtbar privaten Stellen -.-) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)