Jenseits der Träume von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 22 ---------- Die Magierin führte sie aus dem Raum hinaus. Gemeinsam stiegen sie ein gutes Dutzend Stufen hinab. Dann wandte De'ahl sich der Wand zu ihrer Rechten zu und streckte ihre Hand aus. Ich blinzelte...und von einer Sekunde zur anderen befand sich eine Tür unter De'ahls tastenden Fingern. ? Eine silbern schimmernde Tür mit einem sternförmigen Griff. An eben diesem zog De'ahl, die Tür öffnete sich und ohne zu zögern trat De'ahl hindurch und war nicht mehr zu sehen. ? Kein Wunder, denn hinter der silbernen Tür lauerte absolut Dunkelheit. Stille Dunkelheit, denn weder das rascheln von De'ahls Kleidern noch das Geräusch ihrer Schritte noch sonst ein klaut war daraus zu hören. Keine Bewegung war zu erahne, geschweige denn zu sehen, nicht ein Lichtschimmer drang über die Türschwelle. Es war einfach nur schwarz. Unschlüssig sahen wir uns an. Und noch während wir dies taten flog Sri mit einem freudigen "Wie lustig!" durch die Tür. Endroki wirkte einen Moment lang irritiert und zwinkerte die Stelle an, an der Sri genau wie die Magierin zuvor in der Dunkelheit verschwunden war. Dann zuckte er mit den Schultern und folgte den beiden. Ich beobachtete, wie auch er von der Schwärze verschluckt wurde. Nun standen nur noch Cara und ich auf der langen Treppe. Also holte ich seufzend einmal tief Luft und trat vor. Ein Schritt. Noch einer. Beim dritten ging ich unter dem Türrahmen hindurch. Dunkel. Still. Und vor allem kalt! Eisig kalt! Zitternd stand ich in der Dunkelheit und sah mich um. Nichts. Nichts. Nur schwarz. Also ging ich weiter. Erster Schritt. Zweiter Schritt. Dritter Schritt. - Und plötzlich blendendes silbernes Licht. Überrascht sah ich mich um. Vor mir lag ein kleiner kreisrunder Raum, in dem alles silbern war. Silbern und kalt, denn alles schien von einer dünnen Schicht Rauhreif überzogen zu sein. Der Boden, die Decke, die glatten Wände. Ich drehte mich einmal um mich selbst. Es gab keine Fenster, nur die Tür hinter mir, hinter der es auch von dieser Seite aus gesehen stockdunkel war. Es gab auch keine Möbel im Zimmer. Nur De'ahl, Sri, Endroki und ich. Die anderen drei standen in der Mitte des Raumes, hatten mir den Rücken zugewandt und starrten auf den Boden vor ihren Füßen. Plötzlich spürte ich jemanden hinter mir, drehte mich um und konnte gerade noch sehen, wie Cara aus der Schwärze trat. Sie sah sich kurz im Raum um. Dann sah sie mich an. Mit leichtem Nicken des Kopfes wies sie auf die anderen. Ich nickte zustimmend. Gemeinsam gingen wir zu De'ahl und unseren Freunden. Sie standen um einen in den Boden eingelassenen kreisrunden weißen Stein herum,. Er hatte einen Durchmesser von bestimmt zwei Metern und schimmerte leicht. Silberne Punkten blitzen immer wieder auf seiner Oberfläche auf. "Waz izt daz?" neugierig betrachtete Endroki den Stein. De'ahl grinste fröhlich: "Das was ihr gesucht habt." Einen Moment lang war es ganz still. "Soll das heißen das ist der magische Spiegel?" fragte Etctera verwirrt. De'ahls Grinsen wurde breiter: "Genau" "Hmm." Machte Cara und Sri sagte glücklich: "Wie interessant! Wirklich lustig!" "Und wie zollen wir nun...." "...da hindurch?" vervollständigte De'ahl Endrokis Satz: "Ganz einfach. Doch zunächst muß ich erstmal ganz genau wissen wohin ihr wollt." "Zu den Inzeln von Lyez," Endroki zögerte und sah einem nach dem anderen an: "Nur welche davon? Die Hauptinsel? Oder eine der drei kleineren?" "Mmm," machte Sri: "Auf welcher gibt es am Meisten Bäume?" "Genau! Zu der werden wir dann nämlich ganz bestimmt nicht reisen!" Sagte Cara bestimmt. Sri zischte. "Willst du, das ich verhungere?" "Nein, aber ein kleine Diät würde dir bestimmt auch nicht schaden." Cara grinste und Sri flackerte empört. "Welche ist denn die Interessanteste? Wenn wir schon reise, soll es sich auch lohnen," meinte ich. "Daz wäre Nerva." Endroki sah in die Runde: "Zind alle damit einverstanden?" Cara, Etctera und ich nickten, Sri zischte zustimmend. Daraufhin sah Endroki De'ahl an. "Alzo Nerva." De'ahl nickte: "In Ordnung." Dann schloß sie die Augen. Es war totenstill im Raum. Einige Augenblicke lang geschah nichts, doch dann wurde das Aufblitzen der silbernen Punkte auf der Oberfläche des weißen Steins intensiver. Immer mehr Punkte erschienen, wurden größer und leuchteten immer stärker auf. Es wurden immer mehr, bis der Stein regelmäßig in einem silbernen Licht glühte. De'ahl öffnete wieder die Augen: "Seit ihr soweit?" Wir sahen uns an und nickten. "Gut. Dann stellt euch einfach alle zusammen auf den Stein." Zögernd betrachte ich den strahlenden Boden. Cara trat vor, dicht gefolgt von Sri. Etctera und Endroki wirkten nicht allzu überzeugt oder begeistert und stellten sich ebenfalls auf den Stein. Also machte auch ich einen Schritt nach vorn. Dicht nebeneinander blieben wir alle auf dem silbernen Kreis stehen. De'ahl lächelte: "Es war nett euch kennen gelernt zu haben." Und damit löste sich der Boden unter meinen Füßen auf. Erschrocken schrie ich auf und fiel mit den anderen zusammen rasend schnell in die Tiefe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)