Ein blutrotes Jahr... von angelic-hikaru (Heiji x Kazuha FF) ================================================================================ Kapitel 2: Rote Kirschblüten ---------------------------- Rote Kirschblüten (Frühling) [i}by angelic-hikaru 04/04/2004 Die Kirschblüten regneten sanft zu Boden. Die seichte Brise ließ sie über den rosafarbenen Boden wirbeln. Sie stand im Sonnenlicht und genoss die Wärme, den sanften Wind und die zarten Blüten, die um sie herumtanzten. "Suteki da ne...", flüsterte sie verträumt und lief fröhlich den Weg entlang. Plötzlich lief sie in Heiji hinein und fiel mit ihm zu Boden. Sie lächelte ihn entschuldigend an, doch er schaue sie nur vorwurfsvoll an. "Kannst du nicht ein wenig aufpassen, Kazu-chan?", fragte er sie und schaute zu ihr hinauf, da sie geschickt auf ihm gelandet war. Doch die Angesprochene lächelte unbeirrt weiter. "Findest du die Kirschblüten nicht auch so schön, Heiji?", fragte sie ihn und er schaute leicht rot geworden zur Seite. "Najaaaa...", gab er nur von sich. Sie seufzte und stand auf. Er tat es ihr nach und schüttelte die Blüten von seiner Kleidung. "Die Kirschblüten sind schön, aber es gibt noch etwas, das viel schöner ist.", meinte er und machte eine beschwörerische Geste. Kazuha blickte überrascht auf. Etwas schöneres? Er meinte doch nicht etwa...? Doch er klopfte ihr nur auf die Schulter. "Vielleicht sage ich es dir eines Tages." Mit diesen Worten ging er den Weg zwischen den Kirschbäumen entlang. Kazuha blickte ihm hinterher. Sie zögerte, lief schließlich doch hinter ihm her und hackte sich bei ihm ein. "Gehen wir ein Eis essen?", fragte sie ihn und setzte ein bezauberndes Lächeln auf, das jedoch an Heiji abprallte. "Sorry, ich habe heute noch etwas wichtiges vor, das ich nicht verschieben kann. Wenn du mich jetzt bitte in Ruhe lassen würdest..." Das hatte gesessen. Hätte Heiji sie ins Gesicht geschlagen, hätte es kaum weniger schmerzen können. Sie schluckte und lächelte ihn dann an. "Natürlich. Ich hatte sowieso was anderes vor.", sagte sie mit leicht zittriger Stimme und lief davon. Heiji ging unbeirrt weiter. Sie sollte denken, was sie wollte. Es war inzwischen eine Woche vergangen, in der Kazuha nichts mehr von Heiji gehört hatte. Ziemlich besorgt rief sie Ran an und fragte sie um Rat. Ob Heiji wohl angeblich auch in einen äußerst komplizierten Fall verwickelt war? Sie seufzte. Ran war ebenso ratlos wie Kazuha selbst. Doch es gingen mit Heiji Dinge vor sich, die Kazuha selbst im Traum niemals eingefallen wären. Es war spät am Abend des selben Tages, als eine dunkele Gestalt die Straße entlangging. Sie war in einen schwarzen Ledermantel gehüllt, der im kühlen Nachtwind wehte. Eine Lederhose und ein schwarzes Hemd, sowie die verborgene Pistole an seiner Seite verrieten seine Identität beinahe. Wäre Shinichi dieser Gestalt begegnet, hätte er sofort geschlussfolgert, dass dies ein Mitglied der Organisation war. Er würde nicht ganz Unrecht haben. Stille. Dann ein Schuss, der die Stille durchbrach. Die Stille legte sich wieder über den Park. Die Kirschbäume hatten inzwischen die meisten ihrer Blüten dem Wind überlassen, der sie zu einem rosafarbenen Teppich verwandelt hatte, der den gesamten Park zierte. An den kahlen Ästen sprossen allmählich frische, grüne Blätter. Der Vollmond schien in einem mattroten Licht auf die Erde herab. Die Gestalt ließ die Pistole fallen und grinste gefällig. Das Mondlicht warf für einen kurzen Augenblick sein Licht auf das Gesicht der Gestalt, doch dieser Augenblick war viel zu kurz gewesen, um diese sicher zu identifizieren. Gemütlich ging die Gestalt den Weg durch die Kirschbäume hindurch und verschwand wieder in der Stille der Nacht. Als Kazuha am nächsten Morgen im Park spazieren ging und insgeheim Ausschau nach Heiji hielt, wurde sie auf eine Menschenmenge aufmerksam, die sich an einem der Bäume versammelt hatte. Als sie sich durch die Menge gewuselte hatte, erschrak sie zutiefst. Heiji diskutierte mit einem der anwesenden Polizisten. Darüber hätte sie eher froh sein sollen, doch sie konnte sich nicht mehr freuen. Inmitten der Kirschblüten lag eine ihr unbekannte Person, die über und über mit Blut bespritzt war. Die rosafarbenen Blütenblätter hatten die Farbe des Lebenswassers der Person aufgesaugt. So lag die Leiche inmitten eines blutroten Blütenbeetes, das den Anschein hatte, als sei es eigens nur für diese Person vorbereitet worden. Heiji erblickte Kazuha und lächelte sie matt an. Kazuha betrachtete ihn nachdenklich. Er war nicht ganz bei der Sache, das merkte sie. Was hatte er in der einen Woche nur erlebt? Gerade wollte sie zu ihm gehen, da wurde sie von ihrem Vater zurückgehalten. "Lass ihn ein wenig in Ruhe. Er wird von selbst zu dir kommen, wenn ihm danach ist.", flüsterte er ihr zu. Sie verstand nicht, was er damit meinte. Ihr Vater hatte ihre Besorgnis nur noch verstärkt. Plötzlich fiel ein Schuss. Heiji stürzte zu Boden. Sein Blut tropfte hinab auf die noch rosafarbenen Blütenblätter, die sich allmählich tiefrot färbten. Dann fiel ein weiterer Schuss. Sie wandte sich um. Die Menschen, die sich um sie versammelt hatten, liefen panisch davon. So erblickte sie ihren Vater, der mit gezückter Pistole auf eine flüchtenden Mann gezielt hatte, der nun am Boden lag. Wieder ein blutroter Fleck im einst so romantischen rosafarbenen Park. Kazuha lief zu Heiji, der bereits von einigen Sanitätern versorgt wurde. Er war an der Schulter getroffen worden. Trotz seiner Schmerzen schien er nicht lebensgefährlich getroffen worden zu sein. Er wurde dennoch ohnmächtig. Der Mann, den ihr Vater angeschossen hatte, wurde verhaftet. Er war es gewesen, der auf Heiji geschossen hatte. Kazuha hatte es zwar bemerkt, hatte es jedoch nicht für wichtig empfunden. Der Mann trug einen schwarzen, ordentlich zugeknöpften Mantel und wie dieser Mantel war er völlig in Schwarz gekleidet. Zu diesem Zeitpunkt kannte Kazuha die Bedeutung der Schwarzen Kleidung noch nicht. Sie ahnte auch nicht, dass es nicht dieser Mann gewesen war, der die ihr unbekannte Person erschossen hatte. Neben der Leiche hatte man einen rosafarbenen Zettel gefunden, auf dem mit dem Blut des Opfers ,Aquavit' geschrieben worden war. Der Frühling ging zur Neige, ohne dass dieser Fall gelöst worden war. Heiji hatte sich nicht darum gekümmert. Er hatte sich aus dem Detektivleben für den Rest des Frühlings herausgelöst, um seine Schulter genesen zu lassen. Ebenso setzte er eine Pause im Kendo ein. Doch seine Wunde heilte erstaunlich schnell, sodass er bald wieder der Alte wurde, bis ihn am letzten Tag des Frühlings eine SMS erreichte, die sein Leben für immer verändern würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)