My heart still beats von abgemeldet
(Finally I'm able to feel love again -Kapitel 8-)
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(schick ich euch, wenn ihr wollt)
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So, hier ist das erste Kapitel von My heart still beats.
Ich hoffe, es gefällt euch. Ich freu mich über Kommis aller Art.
Für Ellys.
Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich beim Lesen die ganze Zeit "Take my
breath away" von Berlin (aus Top Gun) gehört habe, also wundert euch nicht,
wenn alles etwas verwirrend ist, das Leib versetzt mich immer in eine ganz
seltsame Stimmung...
Der Tränkemeister sah ihr tief in die Augen. Die Zeit schien stillzustehen. Sie
konnte ihren Blick nicht von ihm lösen. Langsam kam sein Gesicht ihrem immer
näher. Sie konnte sich nicht bewegen, stand da wie gelähmt.
"Severus, bitte..."
"Hermine, ich weiß, dass du mich willst."
"Aber wir dürfen nicht..."
"Sag mir ins Gesicht, dass du mich nicht willst!"
Hermine war unfähig zu antworten. Sein Gesicht war nur noch Zentimeter von
ihrem entfernt, seine Augen fesselten sie. Er kam noch näher.
"Sag, dass du mich nicht willst!"
Sie bekam keinen Ton heraus. Seine Lippen trafen auf ihre. Sie vergaß alles um
sich herum, als seine Zuge vorsichtig ihren Mund erforschte. Hermine konnte sich
nicht mehr gegen ihre Gefühle wehren.
Severus zog sie so nah wie möglich an sich und bedeckte ihr Gesicht mit
Küssen. Ihr Herz schlug hart gegen ihre Rippen. Sie vergrub ihre Finger in
seinem Haar und drängte sich an ihn. Seine Hand fuhr über ihren Rücken. Sie
zitterte.
Er hatte Recht. Sie wollte ihn.
Langsam streifte er ihren Umhang ab. Alles wirkte so unwirklich, Hermine hatte
das Gefühl, sie würde alles nur von außen beobachten. Vorsichtig zog sie
seinen Umhang aus und strich mit den Fingern über die Muskeln, die sich unter
seinem T-Shirt abzeichneten. Als die Braunhaarige mit den Händen unter sein
T-Shirt fuhr und sanft an seiner Seite entlangstreichelte, entfuhr ihm ein
leises Stöhnen. Hermine lächelte ihn an.
Severus' nächster Kuss raubte ihr jegliche Zweifel.
Nun erkundeten auch seine Hände ihren Körper. Ihr T-Shirt fiel zu Boden. Sie
ließ sich rückwärts auf das Bett fallen und zog ihn mit sich. Seine Hände
waren überall. Hart spürte sie seine Erektion. Zwischen den leidenschaftlichen
Küssen des Schwarzhaarigen hatte sie kaum Zeit, Luft zu holen. Er verteilte
Küsse auf ihren Hals und ihre Brüste, während seine Hand nach dem
Reißverschluss ihrer Hose tastete. Endlich hatte er es geschafft, ihn zu
öffnen. Seine Hand streichelte zuerst sanft über ihre Oberschenkel, bevor sie
in ihren Slip glitt. Hermine hielt die Luft an. Als er begann, sie zärtlich zu
streicheln, drängte sie sich unwillkürlich noch näher an ihn. Nachdem er ihr
Hose und Slip ausgezogen hatte, warf er seine Kleidung achtlos zur Seite. Voller
Leidenschaft legte er sich auf sie und küsste sie wild. Wieder streiften seine
Lippen über ihren Hals und ihre Brüste, umkreisten die Brustwarzen, bis sie
sich aufrichteten. Seine Zunge fuhr über ihren Bauchnabel, Severus umfasste
ihre Hüften. Plötzlich spürte sie seine Zunge zwischen ihren Beinen und
keuchte auf. Er hielt sie fest. Eine unglaubliche Welle der Erregung
durchflutete sie. Sie packte seine schultern und drängte ihn an die Quelle
ihrer Lust. Er spielte mit seiner Zunge und liebkoste sie noch heftiger.
"Severus! Was machst du mit mir?"
Nur mit Mühe brachte sie diese Worte hervor.
Er blicke lächelnd in ihre Augen, beugte sich wieder zu ihr. Sie spürte sein
Glied an ihrem Bein und hob ihm fordernd ihr Becken entgegen. Die Kraft, mit der
er in sie eindrang, raubte ihr den Atem. Sie umfasste ihn mit ihren Beinen und
legte ihre Hände auf seinen Po, zog ihn so noch näher zu sich. Bei jedem
seiner harten Stöße zuckte sie unwillkürlich zusammen.
"Soll ich aufhören?"
"Nein", stöhnte sie, sich an ihn drängend, "hör nicht auf!"
Sie merkte, wie sein Atem stockender und seine Bewegungen schneller wurden.
Schon fast grob bewegte er sich auf ihr, die Geschwindigkeit seiner Stöße
schien ins Unermessliche zu steigen. Auch ihr Atem ging schneller, sie drückte
ihn an sich. Ein Zittern ging durch ihren ganzen Körper. Hermine krallte sich
in seinen Rücken und stöhnte lustvoll auf. Wild rieb sie sich an ihm, forderte
ihn zu noch heftigeren Bewegungen auf. Als Severus sich in ihr ergoss, schrie
sie auf, die Wogen der Lust schlugen auch über ihr zusammen.
Hermine kuschelte sich an Severus und genoss es, wie er ihr zärtlich über den
Rücken streichelte.
"Bleibst du heute Nacht bei mir?" Er strich ihr liebevoll eine Haarsträhne aus
dem Gesicht.
"Gerne!" Sie schnurrte wie eine Katze.
Severus zog Hermine in seine Arme. Bald darauf war sie eingeschlafen.
Vorsichtig streichelte er über ihr Bein, bemüht, sie nicht aufzuwecken.
Der Gedanke an Lily schmerzte ihn zum ersten Mal seit langer Zeit nicht mehr.
Und als er wieder die schlafende Hermine ansah, verschwand sie ganz aus seinen
Gedanken.
"Gute nacht, mein Engel!", flüsterte er und hauchte einen Kuss auf ihre Wange.
Ein paar Minuten später war auch er eingeschlafen.
Oh Gott, was hab ich hier für einen Scheiß verzapft! Aber jetzt hab ich mir
die Mühe gegeben, das alles am PC abzutippen, deshalb lad ichs auch hoch. Ich
glaube, ich vertrag das Lied nicht. (War ich unter Drogen, als ich das
geschrieben hab? *g*) Als ichs im Nachhinein noch mal gelesen habe, hab ich mich
manchmal wirklich gewundert, was ich da geschrieben habe...
Und ich hab zu viel die Nebel von Avalon gelesen, also wundert euch nicht wegen
teilweise etwas seltsamen Formulierungen...
Wie gesagt, ich freu mich über Kommis, auch über Kritik...
Ok, hier ist Kapitel 2! Ich würd mich wie immer über Kommis und auch Kritik
freuen, damit ich weiß, was ich besser machen soll!
"Severus!"
Ein erschrockener Aufschrei von Hermine weckte ihn.
Noch nicht ganz wach, blinzelte er ein paar Mal, bevor er sie deutlich vor sich
sah. Sonnenstrahlen tauchten das Zimmer in ein schummriges Licht. Es musste
früh am Morgen sein.
"Was ist denn, mein Engel?", fragte er schläfrig.
"Was ist, wenn..." Hermine schluckte. Sie traute sich kaum, es auszusprechen.
"Was ist, wenn ich schwanger bin?"
Der Schwarzhaarige zog sie in seine Arme.
"Du musst dir keine Sorgen machen. Ich habe gestern Abend einen spermatötenden
Trank zu mir genommen."
Aber Hermine war nun keineswegs beruhigt, sondern starrte ihn nur fassungslos
an.
"Was ist? Der Trank wirkt 100-prozentig, da musst du..."
Sie konnte es kaum fassen.
"Du hast das alles geplant ? Du hast geplant, dass du mit mir schlafen
würdest? Ich glaub es nicht! Verdammt noch mal, ich habe dir vertraut! Worum
ging es dir denn eigentlich? Um mich? Oder wolltest du nur irgendeine, mit der
du ins Bett gehen kannst? Wer weiß, mit wie vielen Schülerinnen du das schon
gemacht hast!", schleuderte sie ihm wütend entgegen.
Severus zuckte bei diesen Worten zusammen. Ihm war, als hätte sie ihm ins
Gesicht geschlagen. Unfähig zu denken oder irgendetwas zu tun, sah er zu, wie
sie aus dem Bett sprang und sich anzog. So früh am Morgen schien sein Gehirn
noch nicht richtig zu arbeiten und er wusste nicht, was er ihr antworten sollte.
Fassungslos schaute er sie an.
Langsam begann sein Gehirn, den Betrieb aufzunehmen.
"Hermine, bitte! Es ist wirklich nicht so, wie du denkst, bitte lass mich..."
Sie ignorierte ihn und verließ mit einem lauten Türenknallen den Raum, ohne
noch einmal zurückzuschauen.
Severus stieg aus dem Bett und konnte noch immer nicht ganz fassen, was gerade
eben passiert war und wie es zu Hermines heftigem Stimmungswechsel gekommen war.
Als er sich anzog, wurde er langsam wacher und begann zu realisieren, was
passiert war. Er ließ sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen und stützte den
Kopf in die Hände. Das konnte doch alles nicht wahr sein.
Er seufzte schwer.
Er wusste ganz einfach nicht, was er tun sollte.
Hermine lief wie ein Gespenst durch den Tag, sie bekam kaum etwas um sich herum
mit. Als es ihr in Verwandlung erst als zweite gelang, eine Maus in eine Tüte
Weingummis zu verwandeln, warfen sich Ron und Harry über ihren Kopf hinweg
besorgte Blicke zu.
"Hermine, bist du sicher, dass alles mit dir in Ordnung ist?", fragte Ron
vorsichtig.
"Ja!", fauchte sie zurück.
Für den Rest des Tages wagte es keiner der beiden mehr, sie darauf
anzusprechen.
Hermine schob alle Gedanken an Severus weit von sich.
Nach dem Unterricht ging sie hinunter an den See. Die Sonne stand nicht sehr
hoch, der Tag neigte sich dem Ende zu.
Als sie sich im warmen Gras niederließ, konnte sie ihre Gedanken nicht länger
zurückhalten.
Nachdenklich schaute sie auf den See hinaus.
Hermine dachte an all das, was sich vor dem gestrigen Abend ereignet hatte. Wenn
man genauer darüber nachdachte, hatte Severus sich wirklich verändert...
---RÜCKBLICK ANFANG---
"Longbottom! Wie doof kann man sein! An der Tafel steht doch klar und deutlich:
3 Krötenbeine! 3, und nicht 6! 20 Punkte Abzug für Gryffindor Und wenn Ihr
Kessel in dieser Stunde noch hochgeht, gibt es noch mal 50 Punkte Abzug!"
Verzweifelt raufte sich Severus Snape die Haare und ließ sich auf seinen Stuhl
hinter dem Lehrerpult fallen.
Als ein lauter Knall ertönte, fuhr er mit einem Schrei auf.
"Potter! Was haben Sie jetzt schon wieder gemacht?"
Völlig entnervt beugte er sich über Harrys Kessel, aus dem es verdächtig
zischte.
"Achtung!" Grob riss er die umstehenden Schüler zurück, als der Kessel schon
mit einem lauten Krachen explodierte. Grüne Flüssigkeit spritzte in alle
Richtungen, etliche Schüler hatten etwas abbekommen.
"50 Punkte Abzug für Gryffindor! Alle, die etwas abbekommen haben, gehen in den
Krankenflügel und lassen sich dort von Madame Pomfrey untersuchen! Der
Unterricht ist hiermit beendet. Hausaufgabe sind 5 Rollen Pergament über die
Entwicklung des Trankes, den Erfinder, die Zubereitung und die genaue
Wirkungsweise!"
Ein lautes Stöhnen kam von der Klasse.
"Potter! Sie schreiben zusätzlich noch drei Rollen Pergament über die genaue
Wirkungsweise der einzelnen Zutaten sowie über die verschiedenen Gegenmittel!
Und nun machen Sie, dass Sie rauskommen!"
Eilig versuchten alle, so viel Abstand wie möglich zwischen sich und den vor
Wut kochenden Snape zu bringen und suchten schnell das Weite. Nur Harry blieb
zurück.
"Potter! Was haben Sie noch hier zu suchen?"
"Meine Tasche ist umgefallen und ausgekippt, Professor Snape", antwortete Harry
zaghaft.
Drohend kam der Zaubertränkelehrer näher. Da erblicke er auf dem Boden ein
Foto, das aus Harrys Tasche gefallen sein musste. Es zeigte seine Eltern.
Severus' Atem stockte.
Er hob das Foto auf und betrachtete es mit einem zärtlichen Ausdruck in den
Augen, dann reichte er es Harry.
"Ich würde ihnen raten, zu gehen, wenn sie nicht noch mehr Punkte verlieren
wollen, Potter!", sagte er gefährlich ruhig.
Kaum war Harry verschwunden, war es vorbei mit seiner Fassung. Er ließ sich auf
den Stuhl fallen und vergrub sein Gesicht in den Händen.
Auch jetzt, nach fast 20 Jahren, schmerzte der Gedanke an sie noch
unbeschreiblich.
Verzweifelt schüttelte Severus den Kopf.
Er schlug mit der Hand auf den Tisch.
Er stand auf. Vielleicht wäre es besser, die Vergangenheit ein für allemal
ruhen zu lassen. Würde er das schaffen?
Harry, Ron und Hermine saßen im Gemeinschaftsraum der Gryffindors und begannen
schon einmal mit ihrem Zaubertränke-Aufsatz.
"Snape spinnt doch wohl! Wenn wir damit fertig werden wollen, müssen wir
bestimmt die Nächte durcharbeiten! Was können wir dafür, wenn er schlechte
Laune hat?", beschwerte sich Ron wutschnaubend.
"Ron, Snape hat immer schlechte Laune!", warf Harry ein.
"Ok, er war vielleicht etwas gereizt, aber dass dein Kessel explodiert ist,
Harry..."
"Du willst ihn doch nicht etwa verteidigen?", fuhr Ron Hermine an.
"Nein, aber ich kann ihn gewissermaßen verstehen.."
"Hermine! Sag jetzt nicht, dass dieser Armleuchter uns die ganzen Aufgaben zu
Recht aufgehalst hat!"
"Na ja..."
Kopfschüttelnd stand Harry neben den beiden.
"Ron! Hermine! Wenn ihr noch etwas vom Abendessen haben wollt, dann kommt jetzt
mit nach unten!"
Unten angekommen, verschüttete Ron vor Schreck fast seinen Kürbissaft über
Hermines aufgeschlagenes Buch, als er zum Lehrertisch hinaufsah.
"Was ist denn, Ron?", fragte diese ungehalten.
"Ich glaub es einfach nicht! Snape hat sich die Haare gewaschen", stelle Ron
verwundert fest. Nun wurde auch Harry neugierig.
"Tatsächlich! Das ist ja wirklich seltsam!"
"Meine Güte, wieso darf er sich nicht mal die Haare waschen, ohne dass ihr
gleich einen Staatsakt daraus macht?"
"Hermine. Snape wäscht sich ungefähr einmal im Jahr die Haare. Dass er sich
gerade heute die Haare wäscht, ist was Besonderes", erklärte Ron langsam,
etwa so, als hätte er jemanden mit der Intelligenz von Crabbe oder Goyle vor
sich.
"Meinetwegen.", murmelte Hermine. " Ich bin oben und schreibe den Aufsatz
weiter." Mit diesen Worten verließ sie den Tisch.
So, wie findet ihr das? Seid ehrlich!
In den nächsten Kapiteln sieht man dann, ob Snape Lily so einfach vergessen
kann, was zwischen den beiden war und wie es mit Hermine weitergeht...
Bitte schreibt Kommis!
Mal wieder für Ellys, die mich durch ihre lieben Kommentare echt aufbaut!
Danke!
Dieses Kapitel beschäftigt sich vor allem mit den Gedanken von Severus und
erzählt, was zwischen ihm und Lily war.
Es ist vielleicht etwas seltsam geworden, weil ich bei dem Kapitel sehr durch
Musik beeinflusst wurde (Evanescence, Tanz der Vampire...)
-IMMER NOCH RÜCKBLICK-
Nach dem Abendessen ging Severus in sein Zimmer. Er wollte noch einmal alle
Erinnerungen an Lily durchsehen.
Er öffnete die Schublade, in der er nach Lilys Tod alle Erinnerungen an sie
verbannt hatte. Die Schublade, die er seit 19 Jahren nicht mehr geöffnet
hatte.
Er dachte an die Zeit nach Lilys Tod. Er wusste, wenn er damals um sie getrauert
hätte, hätte er nicht die Kraft gehabt, überhaupt noch etwas zu tun. Deshalb
hatte er es sich verboten, seine Gefühle verdrängt und sah alles nur noch wie
durch einen grauen Schleier. Doch dieser war ihm gewaltsam entrissen worden, als
er Lilys Foto gesehen hatte. Es war, als hätte er Farben und Lichter durch
diesen Schleier nur gedämpft gesehen und nun, wo er weg war, schmerzte das
helle Licht unerträglich in seinen Augen. Vorhin hatte alles so einfach
ausgesehen. Er würde einfach seine Haare waschen und ein neues Leben beginnen,
fertig. Doch so einfach war das nicht. Er musste sich zuerst mit der
Vergangenheit auseinandersetzen.
Tagsüber hatte er es geschafft, Gefühle und Erinnerungen zu verdrängen, aber
jede Nacht hatte er im Traum Lily vor sich gesehen. Deshalb hatte er am
nächsten Tag noch mehr versucht, nicht an sie zu denken.
Aber wozu hatte das geführt? Seine Gefühle waren völlig abgestumpft, konnte
er überhaupt noch fühlen?
, feuerte er sich an,
Entschlossen zog er die Schublade auf.
Ganz oben lag ein Brief, geschrieben auf blauem Briefpapier.
Sein Herz zog sich zusammen.
Langsam faltete er den Brief auf. Er sah Sätze, geschrieben in einer
schnörkeligen Mädchenschrift. Lilys Schrift.
Lieber Severus!
Ich bitte dich noch einmal: Lass mich in Ruhe. Er ist aus, es kann nichts mehr
werden zwischen uns. Du hast mich zu sehr verletzt. Ich kann einfach nicht
mehr.
Vielleicht verstehst du mich ja, wenn ich dir beschreibe, wie ich mich gefühlt
habe und wie es mir jetzt geht.
Severus, es hat mich verdammt verletzt, dass du nicht zu mir gestanden hast.
Ich weiß, ich weiß, ein Anhänger Voldemorts darf sich nicht mit einem
dreckigen Schlammblut abgeben.
Ich weiß, du hattest keine Wahl, konntest nicht mehr aufhören.
Aber dein ewiges Selbstmitleid, nichts anderes war es nämlich, konnte ich
irgendwann nicht mehr aushalten.
Du hast andauernd davon geredet, wie schlecht es dir geht, aber hast du auch nur
einmal an mich gedacht?
Du hast gesagt, du liebst mich, aber wolltest du nicht viel eher einfach nur
jemanden, der dich bemitleidet und dich tröstet?
Ich habe dich wirklich geliebt, Severus, und ich liebe dich immer noch.
Aber als Lucius Malfoy mich fast vor deinen Augen vergewaltigt hat...
Das war zu viel!
Wenn dir wirklich etwas an mir gelegen hätte, hättest du zu mir halten
müssen!
Als Lucius dich aufforderte zuzuschauen, was er mit "dem kleinen Schlammblut"
tun würde, hast du nichts gesagt.
Als er mich gegen die Wand gedrängt und geküsst hat, hast du einfach
danebengestanden.
Als er meine Bluse zerrissen hat, hast du nichts unternommen.
Selbst als er mich geschlagen hat, weil ich mich gewehrt hatte, hast du nicht
eingegriffen!
Wäre Professor McGonagall nicht in dem Moment vorbeigekommen und hätte Lucius
so in die Flucht getrieben, hättest du zugeschaut, wie er mich vergewaltigt,
ohne etwas zu tun!
Hast du überhaupt eine Ahnung, was für eine Angst ich hatte? Ich konnte mich
nicht wehren, kam gegen ihn nicht an und du hast einfach nur dagestanden und mir
nicht geholfen!
Jetzt sag nicht, dass du Angst hattest, etwas zu unternehmen, weil Voldemort
sonst misstrauisch geworden wäre, wie die Malfoys eine mächtige Familie sind,
die hoch in seiner Gunst stehen oder sonst etwas!
Ich kann und will es nicht mehr hören.
Er hat keinen Sinn mehr.
Ich hoffe, ich habe es dir deutlich genug gesagt.
Aus uns kann nichts mehr werden.
Ich wünsche dir alles Gute.
Lily
Blind vor Tränen sank Severus zu Boden, der Brief fiel ihm aus der Hand.
Diese Frage hatte ihn schon lange gequält, aber er hatte es nie gewagt,
darüber nachzudenken.
Nun endlich fühlte er den Schmerz, der eigentlich auf Lilys Tod hätte folgen
müssen.
Der Schmerz nahm ihm fast den Atem.
Endlich flossen die Tränen, die er so lange zurückgehalten hatte.
Er schluchzte auf.
Entschlossen stand er auf und legte den Brief zurück in die Schublade.
Er nah ein Foto von Lily aus der Schublade und streichelte zärtlich darüber.
Er wischte sich die Tränen von den Wangen.
Er legte auch das Foto zurück. Es lagen nicht viele andere Erinnerungsstücke
in der Schublade, nur noch ein Zeitungsartikel und zwei Fotos.
Der Zeitungsartikel war ein Ausschnitt aus dem Tagespropheten, der über den
Fall Voldemorts und den Tod der Potters berichtete.
Severus legte ihn zur Seite, er war sich sicher, dass er die Worte noch
auswendig konnte.
Freude über den Sturz von Du-weißt-schon-wem überschattet durch den
tragischen Tod der Potters... ihr Sohn Harry überlebte den Angriff... ist er
der Grund für das Verschwinden von Du-weißt-schon-wem?
Schon am Tag nach dem Tod der Potters hatten sich die Zeitungen mit
Spekulationen geradezu überschlagen.
Eines der Fotos zeigte die Abschlussklasse von Hogwarts. James stand wie immer
bei Remus, Sirius und Peter und hat einen Arm um Lily gelegt, die glücklich
lächelte. Severus stand, wie immer, einsam und alleine am Rand, keiner
beachtete ihn.
Er legte auch dieses Foto zur Seite.
Das letzte Bild zeigte Lily und James bei ihrer Hochzeit. So glücklich wie auf
diesem Bild hatte er Lily noch nie gesehen. Es versetzte ihm einen Stich, aber
dann dachte er:
Als er das Bild wieder in der Schublade verstaut hatte, schloss er sie.
Müde legte er sich auf sein Bett und schlief zum ersten Mal in seinem Leben
tief und traumlos.
Ich würde mich über Kommentare echt freuen, ihr könnt mir auch gerne sagen,
was ich besser oder anders machen soll!
So, hier ist nun endlich Kapitel 4...
Es tut mir echt leid, dass das so lange gedauert hat, ich hatte nur ziemlich
viel um die Ohren und hatte von Montag bis heute noch ein Projekt an der Uni,
also noch nicht so wirklich Ferien...
Ich hab mich aber mal gestern drangesetzt und das fertiggeschrieben, mir ist nur
aufgefallen, dass da leider andauernd die Stimmung wechselt, deshalb liest es
sich wohl etwas seltsam... (miserabler Erklärungsversuch: auch Sev hat mal
Stimmungsschwankungen *g* )
Übrigens, hier mal die Lieder, die ich beim Schreiben gehört habe, vielleicht
ist dann verständlicher, warum ich bestimmte Sachen so geschrieben hab:
Fools Garden - Lemon Tree
Evanescence - Bring Me to Life
Bruce Sprinsteen - Streets of Philadelphia
Elton John - Someday out of the blue
Rosenstolz - Sternraketen
Wir sind Helden - Müssen nur wollen
Und außerdem: Vielen, vielen Dank für eure lieben Kommis, ich hab mich echt
total drüber gefreut!
Jetzt will ich euch auch nicht weiter zulabern, hier ist Kapitel 4:
-IMMER NOCH RÜCKBLICK-
Am nächsten Morgen wachte Severus davon auf, dass ihm die Sonne direkt ins
Gesicht schien.
Ausnahmsweise störte ihn das heute nicht, im Gegenteil, er freute sich über
die Sonnenstrahlen, die durch das schmale Kerkerfenster fielen.
Richtig gut gelaunt zog er sich an und ging zum Frühstück in die Große Halle.
Seine gute Laune erhielt jedoch einen Dämpfer, als ihm einfiel, dass er in den
ersten beiden Stunden Unterricht in der 7. Klasse hatte. Mit Potter und
Longbottom. Na toll. Aber er wollte ja versuchen, freundlicher zu sein.
Voller guter Vorsätze biss er herzhaft in sein Brötchen, was ihm einen
verwunderten Blick von Dumbledore einbrachte. Auch Professor McGonagall sah ihn
schon seltsam von der Seite an.
Mit beinahe federnden Schritten betrat er den Zaubertränke-Kerker.
Er bekam mit, dass Ron und Harry irritierte Blicke austauschten. Schon lag ihm
ein "10 Punkte Abzug für Gryffindor" auf der Zunge, aber er konnte sich
beherrschen.
Er begann den Unterricht, indem er wie immer die Schüler zu Paaren einteilte
und sie einen einfachen Trank brauen ließ, der die Laune verbessern sollte.
Ok, vielleicht war er doch nicht so einfach, denn Neville Longbottom hatte schon
Probleme bei dem Zusammensuchen der Zutaten.
Ron Weasley war ihm dabei auch keine große Hilfe. Allein Merlin wusste, warum
die beiden immer noch Zaubertränke gewählt hatten.
Er ging von Schüler zu Schüler und warf einen Blick in die Kessel. Seine gute
Laune verflog schlagartig, als er bemerkte, dass es einige geschafft hatten,
schon bei den ersten Schritten schwere Fehler einzubauen.
Nevilles Trank war jedoch tatsächlich knallgrün gefärbt, obwohl er farblos
sein sollte. Er griff sich an den Kopf.
Er ging zu Neville und fragte ihn fast freundlich, was er alles in seinen Trank
getan hatte. Dieser fiel vor Schreck beinahe in seinen Kessel. Ron zähle die
Zutaten auf, während Neville sich von dem Schock erholte. Der Fehler war
schnell gefunden und nach einem Zauberspruch von Severus wieder behoben.
Vor lauter Freundlichsein war ihm aber nicht aufgefallen, dass Harry und Draco
gerade eine handfeste Prügelei angefangen hatten. In seinem Unterricht!
"POTTER! MALFOY! Was soll das?"
"Professor, Malfoy hat meinen Vater beleidigt!", versuchte Harry sein Verhalten
zu erklären.
"Das interessiert mich kein bisschen!"
<50 Punkte Abzug für Gryffindor! Strafarbeit! Kerker schrubben! Ruhig, Severus,
nicht ausrasten!>
"Sie beide arbeiten jetzt ruhig weiter, und wenn ich noch einen Ton höre, gibt
es für jeden von Ihnen eine saftige Strafarbeit!"
Das schien zu wirken. Die beiden begaben sich zurück an die Arbeit, Harry
überrascht, dass er ohne Punktabzug davongekommen war, Draco erschrocken, dass
sein Hauslehrer auch ihm mit einer Strafarbeit gedroht hatte.
Die Stunde verlief verhältnismäßig ruhig, Severus war stolz auf sich, dass er
keinen einzigen Wutausbruch hatte. Bis zum Ende des Tages hatte er Gryffindor
nur die Hälfte der sonst üblichen Punktzahl abgezogen, ein echter Rekord! Er
wusste nur nicht ganz, ob er sich darüber jetzt freuen sollte.
Die nächsten zwei Wochen verliefen äußerst Snape-untypisch, die Schüler
begannen sich langsam wirklich zu wundern.
Harry, Ron und Hermine saßen im Gemeinschaftsraum, wo Hermine Hausaufgaben
machte und die beiden Jungen Zauberschach spielten.
"Also irgendwie ist das schon seltsam mit Snape", stelle Harry fest.
"Ja, hast Recht, er wirkt fast schon freundlich!", stimmte Ron zu, während er
Harrys Bauern vom Feld schleuderte. "So, matt, Harry."
"Na super! Langsam macht das echt keinen Spaß mehr! Lass uns bei dem schönen
Wetter lieber rausgehen und eine Runde fliegen!"
Ron war sofort begeistert.
"Wieso kommst du nicht auch mit nach draußen, Hermine?"
"Weil ich im Gegensatz zu euch meine Hausaufgaben ernst nehme. Ihr könnt sie
zur Abwechslung ja auch mal selbst machen, anstatt alles von mir
abzuschreiben!", gab sie leicht gereizt zurück.
"Ach, komm schon, Herm! Du hast doch später noch genug Zeit!"
Ron gab nicht auf.
"Nein, ich bleibe hier."
"Ok, dann macht es dir doch bestimmt nichts aus, meine Hausaufgaben für morgen
schon mal zu korrigieren und meine Sternenkarte zu vervollständigen, oder?"
Mit diesen Worten ging er nach draußen.
"Sag mal, Ron", fragte Harry, "findest du nicht, dass du Hermine etwas
ausnutzt?"
"Nein, wieso, sie macht doch sowieso den ganzen Tag nichts anderes als Lernen."
Schon bald saßen die beiden auf ihren Besen und hatten Hermine vergessen.
Die warf gerade wütend ihr Buch an die Wand und beschloss, nun doch nach
draußen zum See zu gehen.
Wütend knallte sie die Tür des Gemeinschaftsraums hinter sich zu.
Severus lief währenddessen unruhig in seinem Kerker hin und her. Es hatte sich
nichts geändert. Nichts. Seine Gefühle wollten nicht zurückkehren. Er war
zwar freundlicher zu seinen Schülern, obwohl er keinen Sinn dahinter sah. Und
die quälenden Träume von Lily suchten ihn nachts auch nicht mehr heim. Aber
trotzdem war sein Herz kalt wie eh und je. Wenn er draußen war, fühlte er noch
nicht einmal die warmen Sonnenstrahlen auf seiner Haut. War er schon so weit
abgestorben? Würde er überhaupt jemals wieder empfinden können? Verdammt, er
wollte etwas fühlen, Schmerz, Freude, egal was. Er wollte einfach wissen, ob er
überhaupt noch mehr war als eine leere Hülle.
Er sah das Messer auf seinem Schreibtisch liegen.
Es schimmerte in dem wenigen Licht, das durch das Fenster fiel.
Er griff danach. Es lag schwer in seiner Hand. Langsam setze er es auf seinen
Arm, spürte das kalte Metall auf seiner Haut. Er fuhr mit der Klinge durch sein
Fleisch. Er fühlte nichts. Sah nur sein Blut, das leuchtend rot auf den Boden
tropfte. Doch er spürte keinen Schmerz, nichts.
Er ließ das Messer sinken.
Er warf es weit von sich.
Eine kleine Stimme in seinem Kopf fragte sich, ob er schon verrückt geworden
wäre, weil er Selbstgespräche führte, doch er ignorierte sie.
Severus schüttete sich eiskaltes Wasser ins Gesicht und verließ dann seinen
Kerker, ging nach draußen.
Die Sonne schien hell vom Himmel.
Sein Blick wanderte über die Ländereien von Hogwarts. Das Sonnenlicht ließ
das Gras grün leuchten und spiegelte sich strahlend im See.
Mit neuen guten Vorsätzen ging er hinunter zum See, ließ sich dort nah
man Wasser auf die Wiese fallen.
Er lehnte sich nach hinten und schaute in den blauen Himmel.
Nachdenklich schaute Severus auf den See hinaus.
Er setzte sich auf, als er eine Gestalt vom Schloss herunterkommen sah.
Hermine lief zum See hinunter und genoss die warme Sonne, die ihr ins Gesicht
schien.
"Professor Snape? Ähm, haben sie etwas dagegen, wenn ich mich auch setze?"
"Nein, Miss Granger, wieso denn?"
"Ich dachte, ich störe vielleicht..."
"Nein."
Stille. Aber keine unangenehme Stille, im Gegenteil. Severus fühle sich so wohl
wie schon lange nicht mehr. Vielleicht war diese ganze Einsamkeit doch nichts
für ihn...
Er seufzte.
"Alles in Ordnung, Professor Snape?", fragte Hermine verwundert.
"Ja, natürlich!", antwortete er abweisend. Aber eigentlich erfüllte es ihn mit
Freude, dass sie ihn gefragt hatte.
Bei dem schönen Wetter fiel es ihm leicht, die Welt in anderem Licht zu sehen.
Er war auf einmal regelrecht gut gelaunt und verspürte seltsamerweise Hunger
auf Eis.
, dachte er sich.
"Miss Granger, möchten sie auch ein Eis?"
"Bitte?"
"Miss Granger?"
"Ähm, ja, bitte, das wäre nett", beeilte sie sich zu sagen, nicht ohne ihn
verwirrt anzuschauen.
Severus rief "Accio Eis", und schon standen zwei wunderschöne Eisbecher vor
ihnen.
Hermine konnte kaum glauben, dass ihr Eisbecher sogar ihre Lieblingssorten
enthielt, Erdbeer und Vanille, garniert mit Erdbeeren und Sahne. Severus hatte
sich mittlerweile schon dem Verzehr seines Eisbechers (Zitrone und Pfefferminz,
dekoriert mit Zitronenscheiben und Pfefferminzblättern) gewidmet.
Fasziniert sah Hermine zu, wie er langsam seinen Löffel abschleckte. Sie hätte
nicht gedacht, dass ihr Zaubertränkelehrer sein Eis auf so eine verdammt
sinnliche Art und Weise essen würde.
Sie begann, ihr Eis zu essen, nicht jedoch, ohne ab und zu einen Seitenblick auf
Severus zu riskieren. Seltsamerweise fühlte sie sich in seiner Nähe wirklich
wohl. Der Ärger über Ron und Harry war schon längst vergessen.
Sie sprachen kaum miteinander, saßen nur da, schauten gemeinsam auf den See
hinaus und genossen die Wärme der Sonnenstrahlen.
So langsam wurde Severus ziemlich warm, sodass er die Ärmel seiner Robe nach
oben schob. Hermine warf einen Blick auf seinen Arm und zuckte zusammen, als sie
die kaum verheilte Wunde sah.
"Professor Snape!", stieß sie erschrocken hervor.
Dieser folgte ihrem Blick.
"Ach, das ist nur eine kleine Verletzung, ein Unfall, nichts weiter."
Seltsamerweise fühlte er sich unwohl dabei, sie anzulügen und wagte es nicht,
ihr in die Augen zu schauen.
Hermine strich mit ihrer Hand sanft über die Wunde, berührte sie kaum, wobei
sie über sich selbst ziemlich erschrocken war.
"Wollen Sie nicht lieber zu Madame Pomfrey gehen, Professor?", fragte sie ihn
vorsichtig.
"Nein, das verheilt schon von selbst!", entgegnete er. "Ich muss jetzt auch
wieder zurück ins Schloss..." Mit diesen Worten erhob er sich.
"Es war schön, mit Ihnen hier zu sitzen, Miss Granger!"
Hatte er das gerade wirklich gesagt? Er ergriff so schnell wie möglich die
Flucht in seinen Kerker, zutiefst verwirrt wegen seiner Worte. Aber als er tief
in sich hineinhorchte, erkannte er, dass er wirklich die Wahrheit gesagt hatte.
Er hatte den Nachmittag mit Hermine am See genossen.
Hermine konnte kaum glauben, was sie gehört hatte.
Sie war ziemlich verwundert, aber auch ihr hatte das Zusammensein mit Severus
gefallen.
In der nächsten Zeit erkannte sie, dass man sich mit ihm auch wirklich gut
unterhalten konnte. Er schien wirklich alles über Zaubertränke zu wissen. Es
tat wirklich gut, endlich mal ernsthafte Gespräche führen zu können, denn Ron
und Harry hatten sie immer angeschaut, als hätte sie komplett den Verstand
verloren, wenn sie sich mit ihnen über den Unterrichtsstoff unterhalten
wollet.
Immer öfter blieb sie nach dem Unterricht noch einige Minuten oder sogar die
ganze Pause im Zaubertränke-Kerker, um sich mit Severus zu unterhalten. Dieser
schätzte sie mittlerweile wirklich als Gesprächspartnerin. Da er kein
besonders gutes Verhältnis zu seinen Kollegen hatte, freute er sich über die
Gelegenheit, sich endlich wieder mit einem menschlichen Wesen unterhalten zu
können.
Außerdem beeindruckte ihn Hermines Intelligenz.
, erkannte er
neidlos an. Er wollte es sich kaum eingestehen, aber mit der Zeit hatte er sie
wirklich lieb gewonnen. Er genoss ihre Gegenwart und begann, ihr zu vertrauen.
Wie immer, ich würde mich wirklich sehr über Kommis freuen, auch über
Kritik!
Ich möchte ja schließlich wissen, wies euch gefällt und wie viele das hier
überhaupt lesen bzw. weiterlesen wollen!
Ok, hier ist also Kapitel 5.
Zu diesem Kapitel hat mich das Lied "Totale Finsternis" aus Tanz der Vampire
inspiriert, deshalb sind am Anfang erst mal ein paar Stücke von dem Text.
Ich möchte auch noch allen Kommischreibern danken, ihr motiviert mich echt
immer, weiterzuschrieben, ohne euch würde es bestimmt monatelang dauern, bis
ein neues Kapitel kommt... (wenn überhaupt)
Und noch mal ein besonderes Danke an Ellys (bitte schreibt ihr Kommis zu ihrer
super Fanfic) *knuddel* und an meinen Schatz!
Die ganze Handlung ist etwas gekürzt, weils ja ein Rückblick ist...
Totale Finsternis
Sei bereit
Manchmal in der Nacht
fühl ich mich einsam und traurig
doch ich weiß nicht was mir fehlt
Sei bereit
Manchmal in der Nacht
hab ich fantastische Träume
aber wenn ich aufwach quält mich die Angst
Sei bereit
Manchmal in der Nacht
lieg ich in Dunklen und warte
doch worauf ich warte ist mir nicht klar
Sei bereit
Manchmal in der Nacht
spür ich die unwiderstehliche Versuchung
einer dunklen Gefahr
Sei bereit Sternkind...
Ich hör eine Stimme die mich ruft
Sei bereit Sternkind...
Ich kann eine Stimme hörn...
Sei bereit
Manchmal in der Nacht fühl ich die Macht eines Zaubers der mich
unsichtbar berührt
Sei bereit
Manchmal in der Nacht bin ich so hilflos und wünsch mir es käm einer
der mich führt und beschützt
Sei bereit
Manchmal in der Nacht
kann ich es nicht mehr erwarten
ich will endlich eine Frau sein und frei
Sei bereit
Manchmal in der Nacht
möcht ich Verbot'nes erleben
und die Folgen sind mir ganz einerlei
Sei bereit Sternkind...
Ich hör eine Stimme die mich ruft
Sei bereit Sternkind...
Ich spür eine Sehnsucht die mich sucht...
Sich verliern heißt sich befrein
du wirst dich in mir erkennen
was du erträumst wird Wahrheit sein
nichts und niemand kann uns trennen
Tauch mit mir in die Dunkelheit ein
zwischen Abgrund und Schein
verbrennen wir die Zweifel und vergessen die Zeit
ich hüll dich ein in meinen Schatten
und trag dich weit
du bist das Wunder
das mit der Wirklichkeit versöhnt
Mein Herz ist Dynamit
das einen Funken ersehnt
Ich bin zum Leben erwacht
die Ewigkeit beginnt heut Nacht
die Ewigkeit beginnt heut Nacht
Ich hab mich gesehnt danach mein Herz zu verliern jetzt verlier ich fast den
Verstand
Totale Finsternis
ein Meer von Gefühl und kein Land
Einmal dachte ich bricht Liebe den Bann
jetzt zerbricht sie gleich meine Welt
Totale Finsternis
ich falle und nichts was mich hält
Sei bereit
Machmal in der Nacht
denk ich ich sollte lieber fliehn vor dir
solang ich es noch kann
Sei bereit
Doch rufst du dann nach mir
bin ich bereit dir blind zu folgen
selbst zur Hölle würd ich fahren mit dir
Sei bereit
Manchmal in der Nacht
gäb ich mein Leben her für einen Augenblick
in dem ich ganz dir gehör
Sei bereit
Manchmal in der Nacht
möcht ich so sein wie du mich haben willst
und wenn ich mich selber zerstör
Sei bereit Sternkind...
Ich hör eine Stimme die mich ruft
Sei bereit Sternkind...
Ich spür eine Sehnsucht die mich sucht...
-IMMER NOCH RÜCKBLICK-
Es war eine warme Sommernacht. Hermine wälzte sich unruhig in ihrem Bett hin
und her, sie konnte einfach keinen Schlaf finden.
Die Hitze war erdrückend. Sie schleuderte die Bettdecke von sich, doch immer
noch fühlte sie die Wärme wie eine drückende Last auf sich. Irgendetwas ließ
sie einfach nicht zur Ruhe kommen.
Obwohl sie nur ein dünnes Nachthemd trug, schien ihr Körper zu glühen.
Als sie über ihre rüste strich, fühlte sie kleine Schweißtropfen.
Ihre Hände wanderten weiter über ihren Bauch, an ihren Oberschenkeln entlang.
Sie horchte tief in sich hinein. Es war ein schon fast schmerzhaftes Verlangen
nach einer ihr unbekannten Sache, das sie wach hielt. Das heißt, eigentlich
wusste sie, was es war, wie sie sich selber eingestehen musste. Sie sehnte sich
nach Händen, die sie zärtlich streichelten, nach Lippen, die sie
leidenschaftlich küssten und mehr.
Hermine seufzte auf.
Barfuß und im Nachthemd machte sie sich auf den Weg zum Astronomieturm.
Glücklicherweise begegnete ihr niemand.
Sie trat hinaus in die erfrischend kühlere Nachtluft. Ein leichter Wind kühlte
ihre Haut, der Mond tauchte alles in ein sanftes, schimmerndes Licht. Die Sterne
glitzerten. Nach der erdrückenden Hitze im Schlafsaal fühlte Hermine sich hier
oben richtig befreit.
Auf einmal entdeckte sie eine Gestalt, die rechts von ihr am Rand des Turms
stand und über die Ländereien blickte. Weil derjenige mit dem Rücken zu ihr
stand, hatte er sie noch nicht bemerkt. Doch nun drehte er sich um und blickte
Hermine direkt in die Augen. Ihr Atem stockte. Es war Severus Snape.
Als er sie so ansah, wurde Hermine klar, dass er es war, nach dem sie sich
gesehnt hatte. Diese Erkenntnis durchzuckte sie wie ein Blitz.
Sie stand einfach nur da und erwiderte seinen Blick, unfähig, etwas anderes zu
tun. Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, das einzige, das sie wusste,
war, dass sie wollte, dass er sie küsste. Hier. Jetzt, sofort.
Als sie das dachte, erschrak sie. Aber sie konnte sich einfach nicht dagegen
wehren.
Severus kam auf sie zu. Sie stand immer noch an der selben Stelle, wie
erstarrt.
Er war nun vielleicht noch einen Meter von ihr entfernt.
"Hermine", flüsterte er ihren Namen. Ihr lief ein Schauer über den Rücken,
sie bekam am ganzen Körper Gänsehaut.
Seine schwarzen Augen zogen sie wie Magnete an, sie konnte nicht aufhören, ihn
anzusehen.
Er kam noch näher, stand nun fast vor ihr.
E zog sie an sich. Hermines Kopf war wie leergefegt, sie konnte nicht mehr
denken, nur noch fühlen. Sanft legten sich Severus' Lippen auf ihre. Ihr
entfuhr ein Seufzer, als seine Zunge ihre sanft umspielte. Er streichelte über
ihre Wange und sah sie zärtlich an.
Hermine zitterte. Nun fiel ihr auf, dass sie nicht mehr als ihr Nachthemd trug.
Ohne etwas zu sagen, zog Severus sie wieder an sich und hüllte sie mit in
seinen schwarzen Mantel ein. Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter. Seine
Nähe fühlte sich wirklich gut an, und sein Geruch brachte sie fast um den
Verstand. Ein herbes Aftershave, das sie aber immer noch seinen Körpergeruch
wahrnehmen ließ, der fast noch aufregender war.
Mit erschreckender Klarheit erkannte sie auf einmal, was sie getan hatte. Sie
stieß Severus verwirrt von sich und ließ, ohne ein Wort zu sagen, zurück in
den Schlafsaal.
Vorsichtshalber machte sie noch einen Knoten in ihr Taschentuch und legte es auf
ihren Nachttisch, bevor sie sich ins Bett legte.
Ihrem Nachthemd haftete noch ein leichter Hauch von Severus' Geruch an.
Nach einigen Minuten, die ihr wie Stunden vorkamen, schlief sie schließlich
ein.
Als sie am nächsten Morgen aufwachte, blickte sie sofort hinüber zum
Nachttisch. Das verknotete Taschentuch lag noch da.
Mit diesen Gedanken ging sie zum Frühstück in die Große Halle. Sie spürte
seinen Blick auf sich, doch sie sah nicht zum Lehrertisch auf. Den ganzen Tag
über verdrängte sie den Gedanken an Severus so gut sie konnte.
Nun stand ihr nur noch die letzte Unterrichtsstunde das Tages bevor:
Zaubertränke.
Mit gesenktem Kopf betrat sie den Kerker und ging so schnell wie möglich an
ihren Platz. Sie vermied es die ganze Stunde lang, Severus anzuschauen. Doch als
sie nach dem Unterricht gehen wollte, hielt er sie zurück.
"Hermine, bitte, ich muss mit dir reden!" Bittend sah er sie an.
"Professor Snape, bitte lassen Sie mich gehen, ich muss in die Bibliothek."
Hermine versuchte, ihre Stimme möglichst kalt klingen zu lassen. Aber Severus
entging nicht, dass sie zitterte. Er ergriff ihren Arm.
"Bitte hör mir zu!"
"Nein. Sie sind mein Lehrer, ich bin ihre Schülerin. Wir hätten uns gar nicht
küssen dürfen. Wir müssen das Ganze vergessen." Mit diesen Worten riss sie
sich los und stürmte aus dem Kerker, bevor sie in Tränen ausbrach.
Sie rannte in den Schlafsaal und warf sich auf ihr Bett. Ihr Nachthemd roch noch
immer nach ihm. Sie schleuderte es auf den Boden.
Für Severus waren ihre Worte wie ein Schlag ins Gesicht gewesen, aber irgendwie
wusste er, dass sie es nicht so gemeint hatte. Schon vor einiger Zeit hatte er
bemerkt, dass ihm Hermine immer mehr bedeutete. Er hatte sich in sie verliebt
und konnte einfach nicht gegen seine Gefühle ankämpfen. Eigentlich hatte sie
sich vorgenommen, sie nicht zu erschrecken, indem er es ihr offenbarte, doch als
sie auf dem Astronomieturm in ihrem weißen Nachthemd vor ihm stand, ihre Haut
sanft schimmernd im Mondlicht, musste er sie einfach küssen.
In der nächsten Woche ging Hermine ihm weitestgehend aus dem Weg, bis er sie am
Ende der Woche aus dem Verwandlungsunterricht in sein Büro rufen ließ-
Mit hochgezogenen Augenbrauen ließ Professor McGonagall sie gehen. Das Herzu
schlug ihr bis zum Hals, als sie vor seiner Tür stand. Auf ihr Klopfen hin
öffnete er sofort und führte sie ohne ein Wort in seinen Privatraum.
"So, Hermine, ich muss mit dir reden. Und jetzt weich mir bitte nicht aus, setz
dich einfach auf diesen Stuhl und hör mir zu, ok?"
Hermine setzte sich schweigend.
"Hermine, ich dachte so lange, ich wäre überhaupt nicht mehr fähig, etwas zu
fühlen, und ich wollte es auch nicht. Ich weiß nicht, ob du dir vorstellen
kannst, wie es mir ging. Ich fühlte mich einfach nur wie eine leere Hülle,
ohne jegliche Gefühle, und so bin ich fast 20 Jahre Tag für Tag herumgelaufen,
ohne überhaupt etwas von dem, was ich sah, in mich aufzunehmen. Aber du hast
mich aus diesem Dämmerzustand wieder herausgeholt. Als ich mit dir am See saß,
war ich zum ersten Mal wieder richtig glücklich. Und mit der Zeit habe ich
gemerkt, dass ich mich in dich verliebt hatte. Glaubst du etwa, ich wollte mich
in eine Schülerin verlieben? Aber ich war auch froh, zu merken, dass ich wieder
dazu fähig war, Gefühle zu empfinden. Und als du dann auf dem Astronomieturm
vor mir standest, musste ich dich einfach küssen. Du warst so schön wie ein
Engel, in deinem weißen Nachthemd und mit offenen Haaren...
Ich weiß, dass es dir gefallen hat.
Hermine, ich habe meine Liebe schon einmal verloren, weil ich zu feige war, mich
dazu zu bekennen. Diesen Fehler möchte ich nicht noch einmal machen.
Ich weiß, dass eine Beziehung zwischen uns verboten ist. Aber kannst du gegen
deine Gefühle ankämpfen? Ich will es gar nicht.
Verstehst du, ich dachte, ich könnte nie wieder jemanden lieben. Und nun, da es
entgegen aller Erwartungen doch so ist, möchte ich dieses Gefühl nicht
unterdrücken.
Mein Herz war aus Eis, du hast es aufgetaut. Du hast mich wieder ins richtige
Leben zurückgeholt.
Ich habe gespürt, dass da etwas besonders zwischen uns ist. Und du weißt es
auch. Ich möchte es einfach nicht aufgeben, nicht, bevor es überhaupt
angefangen hat.
Hermine, bitte lass es uns versuchen!"
Eindringlich blickte er sie an.
Mit Tränen in den Augen sah sie zu ihm auf.
-RÜCKBLICK ENDE-
Danach hatten sie miteinander geschlafen. Als Hermine an all das dachte, was
geschehen war, kamen ihr die Tränen. Diese wunderschöne Liebeserklärung von
Severus....
Wie konnte sie nur an seinen Gefühlen zweifeln!
Sie blickte auf den See hinaus, in dem sich die untergehenden Sonne strahlend
rot spiegelte.
Plötzlich hörte sie Schritte hinter sich.
Als sie sich umdrehte, stand Severus vor ihr.
Er lächelte sie mit tränenfeuchten Augen an. Er öffnete den Mund, um etwas zu
sagen, doch Hermine legte ihm einfach ihren Finger auf die Lippen und zog ihn an
sich.
"Ich war so dumm! Es tut mir leid!", flüsterte sie, den Kopf an seiner Brust
vergraben. Severus sah sie zärtlich an und küsste sie auf die Stirn.
Mit vor Glück strahlenden Augen blickte sie ihn an und küsste ihn, versuchte,
all ihre Gefühle für ihn in diesen Kuss zu legen.
"Severus, ich liebe dich!"
Ich würde mich wie immer sehr über ein paar Kommis freuen! Wär echt lieb,
wenn ihr mir welche schreiben würdet!
So, da bin ich (endlich) wieder mit Kapitel 6!
Es tut mir echt leid, dass ich es erst so spät online stelle, es war schon vor
einer Woche fertig, aber ich schreib immer mit der Hand und hab dann kaum Zeit
zum Abtippen...
Ich wird jetzt aber echt mal versuchen, mich mit dem Schreiben zu beeilen!
Ach so, noch was: Ich bräuchte dringend nen Betaleser, also wenn einer von euch
Lust hat, ich würde mich freuen! Nicht so sehr für die Rechtschreibung, ich
bilde mir ein, dass die ganz ok ist, sondern eher wegen dem Stil und um zu
beurteilen, wie das Ganze so rüberkommt, da bräuchte ich nämlich dringend
Rat.
Ach so, mein Freund hats jetzt endlich mal etwas für mich kritisiert, er
meinte, ich hätte manches ausführlicher schreiben sollen, seht ihr das auch
so?
Musik: Crawling von Linkin Park (hat aber nicht wirklich gepasst) und Almost
Unreal von Roxette
Noch einmal vielen lieben Dank an alle Kommischreiber, ohne euch würde ich
wahrscheinlich irgendwann die Lust hierdran verloren haben oder noch seltener
als jetzt was online stellen....
Nun viel Spaß beim kitschigsten Kapitel ever!!!
Auf einmal zuckte Severus zusammen, er hielt sich panisch den linken Arm.
Was ist los?", fragte Hermine.
"Der Dunkle Lord. Er ruft mich", brachte Severus zwischen zusammengebissenen
Zähnen hervor.
"Ich muss gehen. Mach dir keine Sorgen."
Er küsste Hermine auf die Stirn, dann wandte er sich mit wehendem Umhang ab und
verließ das Hogwarts-Gelände.
Der Dunkle Lord erwartete ihn schon.
"Du hast mich warten lassen, Severus!", erklang seine kalte Stimme.
"Verzeiht mir, Meister!" Severus sank unterwürfig auf die Knie.
"Nun denn. Was hast du mir zu berichten?"
Verzweifelt versuchte er, sich etwas einfallen zu lassen, was aber sehr schwer
war, da er gleichzeitig bemüht war, seine Gedanken zurückzudrängen, damit
Voldemort sie nicht sehen konnte.
"Im Phönixorden um Dumbledore hat sich nicht viel getan. Sie suchen immer noch
nach einer Möglichkeit, euch endgültig zu vernichten. In Hogwarts beginnt die
Panik langsam nachzulassen, da Ihr euch seit einiger Zeit nicht mehr gezeigt
habt."
Er versuchte, seine Stimme so ruhig wie möglich klingen zu lassen und kämpfte
mit aller Kraft gegen einen Anflug von Panik an.
"Ich habe zu noch wenig Anhänger, um einen offenen Angriff wagen zu können.
Aber bald wird es so weit sein."
Die schlangenähnlichen Augen Voldemorts funkelten besessen.
"Bald werden auch die restlichen Todesser ausgebildet sein und auch die
Dementoren werden sich mir angeschlossen haben. Dann wird meine Machergreifung
mit einem Angriff auf Hogwarts beginnen, den niemand jemals vergessen wird! Ich
werde alle Schlammblüter auslöschen!
Er lachte kalt und freudlos.
"Und du, Severus, wirst mir dabei helfen!"
Erschrocken keuchte Severus auf. Er versuchte verzweifelt, seine Gedanken
zurückzudrängen. Kalter Angstschweiß bildete sich auf seiner Stirn.
Voldemort kam näher auf ihn zu. Mit gefährlich leiser Stimme sagte er:
"Severus, ich warne dich! Wenn du irgendetwas vor mir verbirgst..."
Seine roten Augen schienen sich förmlich in Severus' zu bohren.
"Ich bin mir schon länger nicht mehr sicher, ob ich dir vertrauen soll. Wer
garantiert mir denn, dass du wirklich wieder die Seiten gewechselt hast? Wer
sagt, dass die Geschichte, die du mir erzählt hast, wahr ist? Du hast deine
Strafe erhalten, aber was heißt das schon! Vielleicht spionierst du ja für
Dumbledore! Oder für beide Seiten!"
"Aber Lord, ich versichere euch..."
"Crucio!"
Severus spürte einen unerträglichen Schmerz, der ihn zu zerreißen schien. Er
biss seine Zähne zusammen, um nicht laut aufschreien zu müssen, doch es war
vergeblich. Voldemort schien sich an seinen Schmerzen zu erfreuen, denn er
hörte, wenn auch nur aus weiter Ferne, ein hohes, schrilles Lachen. Sein Kopf
fühlte sich an, als würde er jeden Moment zerplatzen. Kein anderer Gedanke
hatte mehr in ihm Platz, der Schmerz, den er in jeder Faser seines Körpers
spürte, schien sein ganzes Denken zu beherrschen. Er merkte, dass ihm Blut kalt
aus seiner Nase lief. Severus sank zu Boden und wurde von immer stärkeren
Krämpfen geschüttelt. Seine Eingeweide schienen zu glühen. Er hörte ein
lautes Knacken, als sein linker Arm brach. Immer noch wand er sich auf dem Boden
vor Schmerz, hatte das Gefühl, dass er das nicht mehr lange ertragen konnte.
Endlich ließ der Dunkle Lord seinen Zauberstab sinken. Zitternd richtete sich
Severus auf, fiel fast wieder auf den harten Steinboden.
"Ich warne dich noch einmal, Severus! Wenn du mich betrügen solltest..." Er
sprach nicht weiter, aber das war auch nicht notwendig. Severus wusste, was ihm
bevorstehen würde.
"Du darfst gehen."
Mit letzter Kraft apparierte Severus zum Rand des Hogwarts-Geländes und
schleppte sich zum See, wo er zusammenbrach. Hermine, die dort auf ihn gewartet
hatte, stürmte sofort zu ihm. Als sie ihn ansah, stockte ihr der Atem.
"Severus! Was hat dieses Ungeheuer dir angetan?"
Tränen traten ihr in die Augen. Severus lag zusammengekrümmt vor ihr auf dem
Boden, das Gesicht blutverschmiert. Sein gebrochener Arm stand in einem
merkwürdigen Winkel ab. Er blutete aus zahlreichen Platzwunden.
Vorsichtig ließ sie ihn vor sich in der Luft schweben und brachte ihn so zum
Krankenflügel.
Madame Pomfrey rannte mit einem erschrockenen Schrei auf sie zu und legte
Severus vorsichtig in ein Krankenbett.
"Miss Granger, Sie gehen jetzt bitte!", ordnete sie an, schon damit
beschäftigt, ihren Patienten zu verbinden.
Hermine stand unter Schock, als sie im Gemeinschaftsraum ankam. Sie bemerkte Ron
und Harry gar nicht, an denen sie vorbeiging. Sie ließ sich auf ihr Bett
fallen, vor ihren Augen immer noch das Bild von Severus, wie sie ihn
blutverschmiert am See gefunden hatte. Sie hatte am ganzen Körper eine
Gänsehaut. Noch lange schaute sie mit schreckensgeweiteten Augen in die
Dunkelheit, bevor sie in einen unruhigen Schlaf fiel.
Am nächsten Morgen lief sie sofort zur Krankenstation, um sich nach Severus'
Befinden zu erkundigen. Dieser war schon aufgewacht und hatte eine Entscheidung
gefällt.
Bevor Hermine auch nur den Mund öffnen konnte, sagte er: "Hermine, hör mir zu.
Ich habe nachgedacht. Es ist zu gefährlich, wenn wir zusammen sind. Abgesehen
davon, dass wir es sowieso nicht dürfen. Voldemort würde es herausfinden",
sagte er mit müder Stimme.
Es ist mir scheißegal, ob das gefährlich ist!"; rief Hermine.
"Das sollte es aber nicht. Und außerdem... außerdem liebe ich dich nicht. Ich
habe dich angelogen. Ich wollte dich nur ins Bett kriegen, mehr nicht, deshalb
habe ich das alles gesagt."
Er versuchte, seine Stimme so kühl wie möglich klingen zu lassen. Es war eine
glatte Lüge, ein verzweifelter Versuch. Er wusste, dass Hermine ihm
höchstwahrscheinlich nicht glauben würde.
Doch da gerade Madame Pomfrey hereinkam, konnte sie nichts mehr erwidern.
"Miss Granger, wie können Sie es wagen? Sofort raus hier!"
Mit diesen Worten schob sie Hermine zur Tür.
Severus fühlte sich, als würde sein Herz gleich zerbrechen. Das war schlimmer
als der Cruciatus-Fluch, viel schlimmer.
Sie würde doch wohl nicht etwa glaube, was er gesagt hatte? Aber das sollte sie
doch eigentlich!
Es war besser so. Nicht nur, dass sie durch ihn noch mehr in Gefahr sein würde.
Wenn sie erst einmal alles über ihn herausgefunden haben würde, würde sie
sich von ihm abwenden, da war er sich sicher. Diesen Schmerz wollte er sich
ersparen. Denn das würde zweifellos noch mehr schmerzen als das, was er jetzt
spürte.
Er war ein Todesser und bestimmt nicht der, für den sie ihn hielt. Wenn sie
alles über seine Vergangenheit wissen würde, würde sie ihn gar nicht mehr
lieben könnte.
Bittere Tränen liefen seine Wangen hinab.
Hermine stürmte, blind vor Tränen, vom Krankensaal direkt in den Unterricht,
die verwirrten Blicke ihrer Klassenkameraden ignorierend. Sie wusste, dass er
sie angelogen hatte, aber wieso?
Entschlossen schnaubte sie auf, was ihr irritierte Blicke von Ron und Harry
einbrachte. Aber die beiden hatten es schon lange aufgegeben, sich über Hermine
zu wundern.
Mit Mühe und Not überstand diese den Tag, die ganze Zeit dem Abend
entgegenfiebernd.
Hermine wartete ab, bis alle eingeschlafen waren, dann machte sie sich fest
entschlossen auf den Weg zu Severus' Kerker. Er war tatsächlich schon aus dem
Krankenflügel entlassen worden.
Die Tür war noch zusätzlich durch einige Zaubersprüche gesichert, die Hermine
aber nach einigen Minuten beseitigt hatte.
Nun stand sie in seinem Zimmer sie blickte auf den schlafenden Severus.
Sie wurde etwas nervös.
Hermine ging zu ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter. Er schreckte auf.
"Hermine! Was machst du hier?"
"Ich muss mit dir reden. Ich weiß , dass du das heute morgen nicht so
meintest!"
Er drehte sich von ihr weg.
"Doch, das war mein voller Ernst!"
"Hey! Sag mir ins Gesicht, dass du mich nicht liebst!"
Hermine lächelte ihn an.
Das konnte Severus einfach nicht. Sein Widerstand begann zu schmelzen.
"Bitte erzähl mir die Wahrheit! Dass es für mich gefährlich sein könnte,
wusstest du doch schon vorher!", bat sie ihn.
"Hermine, bitte lass mich!"
"Nein! Ich liebe dich, Severus! Bitte sag mir, was los ist! Was ist gestern
passiert?"
Sie sah ihm in die Augen.
Er konnte einfach nicht länger, zu groß war sein Wunsch, sich ihr
anzuvertrauen.
Er hatte noch nie einem Menschen so sehr vertraut wie ihr und hoffte
verzweifelt, dass sie ihn irgendwie verstehen würde und doch noch alles gut
werden würde.
"ok, setz dich zu mir!", stimmte er zu.
Hermine ließ sich neben ihm nieder und blickte ihn gespannt an.
Severus holte tief Luft.
"Du hattest Recht, ich wusste vorher, dass es gefährlich werden würde. Aber
ich wusste nicht, dass es so gefährlich ist! Als ich gestern dem Dunklen Lord
gegenüberstand, fiel es mir schwerer als sonst, meine Gedanken unter Kontrolle
zu halten. In einem Moment der Unaufmerksamkeit musste ich an dich denken. Er
hat sofort gemerkt, dass etwas los war. Deshalb hat er mir den Cruciatus-Fluch
aufgehalst."
Obwohl er ganz sachlich sprach, stockte Hermine der Atem, als sie daran dachte,
wie er ausgesehen hatte, als sie ihm am See gefunden hatte.
"Es ist nicht nur gefährlich für mich, sondern vor allem auch für dich! Du
weißt, dass er Gedanken lesen kann" Und wenn ich nur einmal meine Gedanken
nicht im Griff habe und er dein Bild sieht, wird er sich sofort daran machen,
dich zu verfolgen, da bin ich mir sicher! Hermine, dir darf nichts passieren!
Durch dich habe ich erst wieder gelernt, Gefühle zu empfinden!"
"Eben! Glaubst du etwa, ich lasse dich jetzt einfach alleine? Glaubst du etwa,
du bist mir nichts wert?", entgegnete sie aufgebracht.
"Nein, das glaube ich nicht, aber..."
Er seufzte.
Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Hermine ihm zärtlich über den Arm
streichelte.
"Was ist denn los, Severus?"
"Hermine, ich glaube, du wirst mich dafür verabscheuen. Ich selbst tue es ja
auch. Ich weiß nicht, ob du jemals darüber nachgedacht hast. Ich bin ein
Todesser. Weißt du, was das heißt?"
Er sah sie ernst an. Ohne auf eine Antwort zu warten, fuhr er fort. Nun, wo er
einmal begonnen hatte, kamen ihm die Worte ganz leicht über die Lippen, es
fühlte sich regelrecht befreiend an.
"Ich habe Menschen getötet. Unschuldige Muggel, die mir nichts getan hatten.
Ich war so kalt, so völlig gefühllos. Ich habe nicht an den Ansichten des
Dunklen Lords gezweifelt, ehrlich gesagt war mir alles egal. Ich war so voller
Hass, voller Kälte!
Ich sehe es immer noch vor mir, diese Muggelmutter, die mich mit Tränen in den
Augen anfleht, ihr Kind nicht zu töten. Hinter mir 5 andere Todesser. Selbst
wenn ich gewollt hätte, ich hätte nicht mehr zurück gekonnt. Der
Cruciatus-Fluch hatte ihr schon beide Beine gebrochen, sie lag auf dem Boden und
konnte sich vor lauter Schmerzen kaum noch bewegen. Ich lähmte sie mit der
Ganzkörperklammer und stieg über sie, dann stand ich vor ihrem Kind. Ein
Mädchen. Ein kleines, unschuldiges Mädchen, das ich töten musste, nur, weil
es ein Muggelkind war.
Aber ich fühlte in dem Moment nichts, gar nichts.
In ihren glänzenden Augen konnte man deutlich Angst und Schrecken erkennen.
Als ich näherkam, sah ich auch mein Spiegelbild in ihnen. Sie zitterte. Der
Zauberstab lag unangenehm schwer in meiner Hand. Ich musste es tun. Ich hob ihn
und sprach den Todesfluch."
Severus' Gesicht war bleich, er zitterte am ganzen Körper, als er die Situation
noch einmal durchlebte.
Hermine liefen Tränen über die Wangen.
"Hermine, ich bin ein Todesser. Ich werde wieder Menschen töten müssen, wenn
der
Dunkle Lord es verlangt. Das ist es, weshalb ich mich selber verabscheue."
Es war sehr ruhig im Kerker, nur leise konnte man Hermines unterdrücktes
Schluchzen wahrnehmen.
Beinahe ängstlich sah Severus sie an: "Verabscheust du mich auch? Sei ehrlich,
bitte!"
Hermine schluckte. Es dauerte etwas, bis sie ihre Stimme wieder in ihrer Gewalt
hatte.
"Nein, Severus. Ich verabscheue dich nicht. Es ist grausam, was geschehen ist.
Es macht mir Angst, es erschreckt mich. Aber ich kann dich nicht verabscheuen.
Selbst wenn ich wollte, könnte ich es nicht. Dafür liebe ich dich zu sehr."
Die letzten Worte waren nur noch ein leises Flüstern, doch Severus hörte sie
trotzdem.
Es zog sie an sich und wischte ihr behutsam die Tränen von den Wangen.
"Warum, Severus? Warum? Warum müssen unschuldige Menschen sterben, nur weil sie
Muggel sind? War hat Voldemort einen solchen Hass auf sie? Sie haben ihm doch
nichts getan!", schluchzte sie.
Er streichelte ihr beruhigend über den Rücken und flüsterte:" Ich weiß es
nicht."
"Würdest du auch mich töten, wenn du keine andere Wahl hättest?"
Hermine hatte es eigentlich nicht aussprechen wollen, aber dieser Gedanke hatte
sie so sehr bedrückt, dass sie es schließlich doch tat.
"Nein, niemals. Eher würde ich sterben."
Bitte schreibt mir, wie ihrs fandet, damit ich weiß, was ich besser machen
soll!
My heart still beats
Kapitel 7
Für Simon. Danke, dass es dich gibt.
(Rat mal, wer mich zum Anfang des Kapitels inspiriert hat! *g*)
Außerdem vielen Dank an meine beiden Betas Kuraimaus und Ellys! *knuddel*
Musik:
Roxette - Almost Unreal
Him - Solitary Man
Wolfsheim - Blind
Iron Maiden - No more lies
Und beim Überarbeiten Nightwish
Mitten in der Nacht wachte Hermine davon auf, dass sie etwas gegen das
Kerkerfenster klopfen hörte.
Da Severus noch nicht aufgewacht war, stieg sie aus dem Bett und tastete sich
verschlafen bis zum Fenster vor. Wie sie vermutet hatte, war es eine Eule, die
mit ihrem Schnabel immer wieder gegen das Glas stieß.
Leise öffnete sie das Fenster und band dem Tier vorsichtig einen Brief vom
Bein.
Die Eule flog sofort wieder zurück zu ihrem Besitzer und Hermine legte den
Brief auf dem Schreibtisch ab, bevor sie sich zu Severus umdrehte.
Der Mond tauchte das Zimmer ein silbernes Licht und ließ seine Haut wie
Porzellan schimmern.
Bemüht, ihn nicht aufzuwecken, setzte Hermine sich vorsichtig auf die Bettkante
und sah ihn an.
Richtig friedlich sah er aus, als er so mit geschlossenen Augen vor ihr lag.
Seine schwarzen Haare reflektierten das Mondlicht und unterstrichen noch seine
helle Haut.
Als Hermine ihm sanft über die Wange streichelte, kuschelte er sich noch tiefer
in sein Kissen und lächelte.
Wie war sie nur auf die Idee gekommen, ihn zu fragen, ob er auch sie umbringen
würde?
Hermine schüttelte den Kopf.
Dieser Moment war so unwirklich, Dinge wie Kämpfe und Kriege schienen weit weg
zu sein.
Ein unglaubliches Gefühl des Glücks und des Friedens durchströmte sie, als
sie den schlafenden Severus betrachtete. Sie konnte nicht anders, sie musste ihn
einfach küssen.
Sanft berührten ihre Lippen seine Wange, als er auf einmal die Augen
aufschlug.
"Hermine!", flüsterte er und steckte die Arme nach ihr aus.
Dieser wirklich niedliche Anblick zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht. Ohne
ein Wort zu sagen, legte sie sich neben ihn, drängte sich so nah wie möglich
an seinen warmen Körper. In seinen Armen fühlte sie sich sicher und geborgen,
in seiner Gegenwart fielen all ihre Ängste und Sorgen von ihr ab.
Wenn sie zusammen waren, war alles gut.
Als Hermine am nächsten Morgen aufwachte, stand Severus schon angezogen an
seinem Schreibtisch. Müde blinzelte sie, bevor sie sich an die vergangene Nacht
erinnerte.
"Bevor ich es vergesse, gestern Nacht hat eine Eule einen Brief für dich
vorbeigebracht. Er liegt auf dem Schreibtisch", sagte sie.
"Guten Morgen, mein Schatz!" Severus lächelte sie an. "Danke, ich schau sofort
nach. Aber vielleicht solltest du dich anziehen, der Unterricht beginnt in einer
Stunde."
"Ach, du meine Güte!" Sie räkelte sich noch einmal, dann musste sie wohl oder
übel aufstehen.
Severus sah ihr nach, als sie mit ihrer Kleidung ins Badezimmer verschwand, dann
richtete er seine Aufmerksamkeit auf den Brief. Wer mochte ihm so spät in der
Nacht geschrieben haben?
Hastig riss er den versiegelten Umschlag auf und wunderte sich, als ihm nur ein
kleiner Zettel in die Hand fiel. Eine ungute Vorahnung beschlich ihn.
Der Zettel enthielt nur wenige Sätze.
Komm heute Abend vorbei.
Es ist wichtig.
Ich erwarte dich um Mitternacht.
L.
Den Brief konnte nur Lucius geschrieben haben, eindeutig seine Handschrift. Und
kein anderer würde für eine so kurze Notiz einen Bogen teures Briefpapier
achtlos zerreißen.
Doch was konnte Lucius von ihm wollten, und dann noch mitten in der Nacht?
Severus war höchst beunruhigt. Nervös begann er, durch sein Zimmer zu laufen,
bis Hermines Stimme ihn aus seinen Gedanken riss.
"Was ist los? Von wem ist der Brief?", fragte sie.
"Von Lucius. Ich soll heute um Mitternacht wegen einer wichtigen Angelegenheit
vorbeikommen", antwortete er nachdenklich, "aber ich habe keine Ahnung, worum es
geht."
"Mach dir keine Sorgen, es wird schon nichts Schlimmes sein", ergänzte er
beruhigend, als er Hermines erschrockenen Gesichtsausdruck bemerkte. Wirklich
überzeugt war er davon aber nicht.
"Geh schon mal zum Frühstück in die Große Halle, ok? Die anderen werden dich
sicher schon vermissen. Aber bitte sei vorsichtig, damit dich keiner sieht!"
Mit diesen Worten küsste er sie zärtlich.
Als sie gegangen war, wandte er sich noch einmal dem Brief zu.
Wieso sollte Lucius mit ihm reden wollen? Wenn es wirklich so wichtig wäre,
würde der Dunkle Lord eine Todesserversammlung einberufen.
Wollte Lucius etwa etwas Persönliches mit ihm besprechen? Aber was?
Severus raufte sich die Haare. Dieses Nachdenken würde ihn zu keinem Ergebnis
bringen. Er hatte keine andere Wahl als zu warten, was sich ihm heute Abend
offenbaren würde.
Er schob alle Gedanken daran beiseite und machte sich auf dem Weg in die Große
Halle.
Hermine kaute nachdenklich auf ihrem Marmeladentoast herum. Irgendwie glaubte
sie Severus nicht, dass sie keinen Grund hatte, sich wegen heute Abend Sorgen zu
machen. Noch zu gut war ihr Severus' Zustand nach seiner letzten Begegnung mit
Voldemort in Erinnerung. Aber immerhin, heute würde er sich ja 'nur' mit Lucius
Malfoy treffen. Nachdenklich schaute sie zum Lehrertisch hinauf, wo Severus
gerade seinen Kaffee trank.
Plötzlich riss Ron sie aus ihren Gedanken, indem er fragte: "Hey, Hermine,
wieso starrst du denn die ganze Zeit zu Snape hoch? So, wie du ihn anhimmelst,
könnte man ja glatt meinen, dass du dich in ihn verliebt hättest!" Er lachte
über seinen eigenen Witz. Verärgert wandte sich Hermine ab.
, schalt sie sich in Gedanken.
"Hermine?" Nun sah auch Harry sie seltsam an, "Wir haben gleich Verwandlung,
willst du dich nicht mal etwas beeilen?"
Hastig steckte sie sich die Reste ihres Toasts in den Mund und stand auf.
Sie folgte ihren Freunden durch die Gänge zum Verwandlungsklassenraum, vor dem
schon die anderen Schüler warteten. Der Gedanke an den kommenden Abend ließ
sie nicht mehr los, zu groß war die Sorge um Severus.
Nach einigen Minuten, die Hermine wie Stunden vorkamen, erschien endlich
Professor McGonagall und öffnete die Tür zum Klassenraum.
Hermine hätte das belanglose Geschwätz der Klassenkameraden keine Sekunde
länger mehr ertragen können.
Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als jemand ihr einen Ellenbogen in die
Seite rammte.
"Ron", fauchte sie ihren Nachbarn ungehalten an.
"Hermine!", flüsterte er ihr leise zu. "McGonagall hat dich gerade aufgerufen,
um ihre Frage zu beantworten!"
Erschrocken blickte Hermine nach vorne.
Ihre Verwandlungslehrerin hatte sich vor ihr aufgebaut und schaute sie wütend
an.
"Miss Granger, wenn sie bitte die Güte hätten, meinem Unterricht von jetzt an
zu folgen! Ihrem Gesichtsausdruck entnehme ich, dass sie nicht in der Lage sind,
meine Frage zu beantworten?"
Hermine schlug beschämt die Augen nieder.
"Für ihre Unaufmerksamkeit muss ich Gryffindor 5 Punkte abziehen. Und nun
passen sie bitte auf!"
Hermine wollte am liebsten im Boden versinken.
Ron und Harry sahen sie verwundert an.
"Mensch, Hermine, was ist denn los mit dir? In letzter Zeit bist du so anders!
Dass du nicht im Unterricht aufpasst, ist ja noch nie passiert! Verbirgst du
irgendwas vor uns?", fragte Ron besorgt, während Harry sie eindringlich ansah.
"Nein, es ist schon alles ok", wehrte sie ab, was ihr zweifelnde Blicke von den
beiden Jungen einbrachte.
"Ich mache mir in letzter Zeit nur einige Gedanken... über Voldemort und
so..."
Ron sog scharf den Atem ein und stieß vor Schreck sein Tintenfass vom Tisch.
Harry konnte es gerade noch rechtzeitig auffangen. Er machte einen unbeteiligten
Gesichtsausdruck und versuchte so gut wie möglich, Hermines Worte zu
ignorieren.
"Harry?"
Der Angesprochene wich Hermines Blick aus und konzentrierte sich stattdessen auf
die zu verwandelnde Tasse, die vor ihm stand.
"Harry, ich rede mit dir! Machst du dir gar keine Gedanken darüber?"
Langsam wurde Hermine wütend.
Harry tat so, als hätte er sie nicht gehört und polierte mit dem Ärmel seines
Umhangs seine Tasse.
"Meine Güte, Harry, wie lange willst du noch vor der Wahrheit davonlaufen?",
flüsterte Hermine, so laut es möglich war, ohne Professor McGonagalls
Aufmerksamkeit zu erregen. Harrys Wangen färbten sich rosa, er wagte es nicht,
aufzublicken.
"Ich lauf nich davon", nuschelte er.
Hermine blickte ihn scharf an, doch da die Verwandlungslehrerin in diesem Moment
vorbeikam, blieb ihr nichts anderes übrig, als zu schweigen und die Teetasse,
die vor ihr stand, mit einem raschen Schlenker ihres Zauberstabes in einen
Frosch zu verwandeln, was ihr problemlos gelang.
Ron hatte einige Schwierigkeiten mit der gestellten Aufgabe, sein Frosch hatte
hinterher noch einen Henkel am Rücken, aber immerhin hatte er es geschafft, im
Gegensatz zu Harry. Der schien den Rest der Stunde geistig abwesend zu sein und
zertrümmerte letztendlich versehentlich seine Teetasse mit dem Ellenbogen.
Merlin sei Dank hatte aber gerade in diesem Moment die Stunde geendet, sodass
keiner das Missgeschick bemerkte.
Auf dem Weg zu Geschichte der Zauberei beobachtete Hermine ihn scharf. In
Gedanken versunken starrte er auf den Boden und schien seine Freunde nicht
wahrzunehmen. Hermine seufzte. Freund hin oder her, in diesem Moment wünschte
sie sich, dass ihr Leben nicht unbedingt von Harry Potter abhängen würde,
sollte es zum Kampf kommen. Im Klassenraum angekommen, beugte Ron sich zu ihr
herüber, während Professor Binns schon begann, seine endlosen Zahlenreihen
herunterzuleiern.
"Hermine, meinst du wirklich, dass du Harry immer wieder daran erinnern musst?
Er hat es doch schon schwer genug. Und der Tod von Sirius hat ihn ziemlich
mitgenommen!", redete er auf sie ein.
"Ron, das ist alles schön und gut. Aber wie du sicher weißt, hängt unser
aller Schicksal nun mal von Harry Potter ab. Und wenn der beschließt, für die
nächsten paar Jahre in Selbstmitleid zu versinken und alles um sich herum zu
vergessen, haben wir ein kleines Problem, meinst du nicht? Er mag ja um Sirius
trauern, aber er soll nicht vergessen, dass das Leben vieler Muggel und
muggelblütiger Zauberer von ihm abhängt! Er ist nun einmal der einzige, der
Voldemort besiegen kann!" "Und jetzt hör auf zu zittern, Ron!", fuhr sie ihn
an.
"Aber Hermine, Vol-.. Du-weißt-schon-wer hat sich doch nun schon so lange nicht
mehr gezeigt, vielleicht..." Er verstummte.
Nun platzte alles aus ihr heraus, was sie schon so lange hatte sagen wollen.
"Ron, du weißt ganz genau, dass er noch existiert. Und es wird nicht mehr lange
dauern, bis er zum alles vernichtenden Schlag ausholt, das kann ich dir
versichern. Was willst du so lange tun? Hier untätig rumsitzen und allen heile
Welt vorspielen? Oder den ach so armen Harry bemitleiden? Ich kann es nicht mehr
hören!"
Sie schlug mit ihrer Faust auf den Tisch.
Professor Binns schreckte auf, wandte sich aber kurz darauf wieder seinen Zahlen
zu.
"Harry, verdammt noch mal, wach auf, wir sind nun einmal auf dich angewiesen!
Wenn ich es mir aussuchen könnte, meinst du, ich würde dann unbedingt gerne
von dir abhängig sein? Aber es ist nun einmal so. Willst du die ganzen Zauberer
und Muggel im Stich lassen, die auf dich vertrauen und deine Hilfe brauchen?"
Hermine atmete tief aus, nachdem sie ihrer Wut so eindringlich Ausdruck
verliehen hatte.
Kalkweiß im Gesicht, stand Harry auf.
"Entschuldigung, Professor Binns, ich fühle mich nicht gut. Darf ich in den
Krankenflügel gehen?"
Der Lehrer nickte ohne aufzublicken.
Fluchtartig verließ Harry den Raum.
"Super hinbekommen, Hermine!", fauchte Ron seine Banknachbarin an.
"Mensch, Ron, irgendjemand muss ihm doch mal die Augen öffnen, das geht so
nicht weiter!"
Mit weit aufgerissenen Augen sah Ron seine ehemals beste Freundin an. Er
erkannte sie nicht mehr wieder.
"Was ist nur mit dir los, Hermine? Ich dachte, du wärst unsere Freundin!"
"Weißt du was, Ron, lass mich einfach in Ruhe, ok!"
Mit diesen Worten rauschte sie aus dem Klassenraum, ohne dass Professor Binns
auch nur Notiz davon nahm.
Auf dem Gang lehnte Hermine erschöpft ihren warmen Kopf gegen die kalte Mauer.
Das war es also mit ihrer Freundschaft mit Ron und Harry. Aber das Verhalten der
beiden trieb sie einfach in den Wahnsinn! Wie konnte man nur so die Augen vor
der Wirklichkeit verschließen! Harry hatte schon viel erlebt und viel im Kampf
gegen Voldemort geleistet, aber wie konnte er jetzt einfach feige aufgeben! Wenn
sie daran dachte, welcher Gefahr sich Severus aussetzte...
Sie fuhr sich durch die Haare und seufzte verzweifelt. Und es gab keinen Weg, um
ihrem Geliebten beizustehen.
Was ihn wohl heute Nacht bei Lucius erwarten würde? Bei dem Gedanken daran lief
ihr ein Schauer über den Rücken. Sie wollte gar nicht daran denken.
Die restlichen Unterrichtsstunden zogen undeutlich wie durch einen Nebelschleier
an ihr vorbei und ehe sie sich versah, war es schon Zeit fürs Abendessen.
Sie hatte das Gefühl, dass sie es nicht schaffen würde, einen Bissen
runterzubringen, aber dennoch ging sie zum Abendessen und setzte sich so weit
wie möglich von ihren ehemals besten Freunden entfernt an den Gryffindortisch.
Am Lehrertisch sah sie Severus sitzen, er kam ihr noch blasser vor als sonst.
Nervös trommelte er mit den Fingern auf dem Tisch herum, sein Blick schien auf
etwas weit entferntes gerichtet zu sein.
Plötzlich drehte er seinen Kopf etwas und sah Hermine an, versuchte, sie
beruhigend anzulächeln, doch das Lächeln verfehlte seine Wirkung.
Resignierend schmiss sie ihre Gabel auf den Teller. Essen konnte sie auch noch
später. Morgen vielleicht.
Sie eilte hinunter zu Severus' Kerker.
Sie musste nicht lange warten, bis auch er vor dem Kerker eintraf. Er versuchte,
zu überspielen, dass er nervös war, doch Hermine konnte es an der Art
erkennen, wie er seine Haare zurückwarf.
Ein lautes Klicken ertönte, als er die schwere Holztür aufschloss. Ohne ein
Wort zu sagen, folgte Hermine ihm. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Irgendwie
hatte sie ein ungutes Gefühl. Ängstlich schaute sie Severus an. Er legte
beruhigend seine Arme um sie.
"Ich weiß auch nicht, irgendwie habe ich ein ungutes Gefühl bei der Sache.
Severus, ich hab Angst um dich!", sagte sie mit zitternder Stimme.
"Mach dir keine Sorgen! Ich pass schon auf mich auf!"
Zweifelnd sah sie ihn an.
"Hey, jetzt, wo ich dich habe, kann ich doch nicht riskieren, dass mir was
passiert!" Er strich ihr zärtlich eine Haarsträhne aus der Stirn. Hermine
seufzte. Es war alles so kompliziert. Aber jetzt waren sie zusammen, und nur das
zählte. Entschlossen schüttelte sie alle anderen Gedanken von sich.
Hermine wachte mitten in der Nacht auf, als sie bemerkte, dass Severus
aufstand.
"Ist es schon soweit?", flüsterte sie.
"Ja, es ist viertel vor Zwölf. Ich muss noch vom Hogwarts-Gelände runter, denn
hier kann ich nicht disapparieren.", antwortete er leise. Er stand bereits
fertig angezogen vor ihr.
"Mach dir keine Sorgen um mich. Ich bin so schnell wie möglich wieder bei
dir!"
Hermine schloss die Augen, als er sie zärtlich küsste. Er streichelte ihr noch
einmal sanft über die Wange, dann drehte er sich entschlossen um.
"Ich muss los."
Mit klopfendem Herzen schaute Hermine ihn an. Sie brachte kein Wort hervor, ihre
Kehle war wie zugeschnürt. Ihr Blick verfolgte ihn, als er quer durch das
Zimmer ging und schließlich mit wehendem Umhang durch die Tür verschwand.
Severus nahm die Kälte um sich herum nicht wahr, als er durch den verbotenen
Wald zum Rand des Hogwarts-Geländes ging. Auch die unheimlichen Geräusche um
ihn herum beunruhigten ihn nicht. Seine Gedanken waren ganz auf das gerichtet,
was ihm bevorstehen würde.
Er hatte keine Ahnung, was Lucius vorhatte, doch dieses Mal würde er nicht
klein beigeben. Entschlossen ging er weiter.
Endlich außerhalb des Hogwarts-Geländes, apparierte er innerhalb von Sekunden
nach Malfoy Manor. Die Halle, in der er ankam, war dunkel und kalt. Seine
Schritte hallten laut auf dem harten Steinboden wider. Er hatte eine gewisse
Ahnung, wo Lucius ihn erwarten würde.
Er machte sich auf den Weg in die Kellerräume. An den Wänden hingen Fackeln,
die den Gang in flimmerndes Licht tauchten. Severus hörte kein anderes
Geräusch als das seiner eigenen Schritte. An den Wänden sah er immer
wechselnde Schattenspiele. War er vorher noch nervös gewesen, so war er jetzt
innerlich völlig ruhig. Mit jedem Schritt wuchs seine Entschlossenheit, Lucius
die Stirn zu bieten, wie er es sich früher nie getraut hatte. Hermine durfte
auf keinen Fall etwas geschehen. Er würde sie nie so im Stich lassen wie damals
Lily.
Sein Blick war starr auf die dunkle Tür gerichtet, die sich am Ende des langen
Ganges befand. Noch war er 20 Meter von ihr entfernt. Hier unter der Erde würde
ihn keiner hören, was auch immer passieren würde. Aber er hatte nicht die
Absicht, sich von Lucius zu Kleinholz verarbeiten zu lassen. Er hielt seinen
Zauberstab in Position, als er der Tür immer näher kam. Als Severus kurz davor
stand, öffnete sie sich wie von Geisterhand.
"Tritt ein, Severus!", vernahm er Lucius' kalte Stimme. Suchend schaute er sich
um, bis er seinen Todesserkollegen an die kalte Steinwand gelehnt stehen sah.
Sein helles Haar schimmerte wie Platin im Licht der Fackeln, sein Gesicht zeigte
keinerlei Emotionen.
"Komm her, Severus!" Er ließ Severus nicht aus den Augen, verfolgte jeden
seiner Schritte. Sein Zauberstab ruhte lässig in seiner Hand.
Severus versuchte, sie Anspannung, die ihn überkam, zu ignorieren. Er musste
jetzt stark sein, was auch immer kommen würde.
"Der Dunkle Lord hat gesagt, dass er einen Spion in unseren Reihen vermutet",
begann sein Gegenüber das Gespräch.
Severus versuchte, alle Gedanken aus seinem Kopf zu verdrängen.
"Der Dunkle Lord glaubt dir. Ich nicht", fuhr der andere völlig emotionslos
fort.
Severus reagierte innerhalb von Sekundenbruchteilen, als er sah, dass Lucius
seinen Zauberstab hob. Er stürzte zur Seite und versuchte, den Fluch
abzuwehren. Ein lautes Krachen schoss durch den Raum, als der rote Blitz auf die
Wand prallte, genau an die Stelle, wo zuvor Severus gestanden hatte.
"Mit mir ist nicht zu spaßen, das müsstest du am besten wissen, Severus!"
Lucius war nun leicht wütend.
"Ich habe nicht vergessen, was damals in Hogwarts war, obwohl ich es dem Dunklen
Lord nicht erzählt habe. Du hast dich mit einem Schlammblut eingelassen. Aber
sie hat dafür bezahlt." Der Blonde lachte grausam und freudlos.
"Ich könnte aber dem Dunklen Lord erzählen, was damals war, dann würde er dir
nicht mehr so bereitwillig vertrauen!", fuhr Lucius beiläufig fort.
Severus versuchte alles, um sich nicht von seiner Wut übermannen zu lassen. Er
musste jetzt ruhig bleiben. Wenn der Dunkle Lord noch misstrauischer werden
würde, wäre auch Hermine in Gefahr. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn
und verdrängte erneut alle Gefühle.
Mit kalter Stimme entgegnete er: "Was willst du damit erreichen, Lucius?"
"Nenn es persönliche Rache, Severus. Ich habe nie verstanden, warum der Dunkle
Lord gerade dich zu einem seiner nächsten Vertrauten gemacht hat. Ich war ihm
immer treu ergeben, ich war nie ein Verräter wie du. Einmal Verräter, immer
Verräter. Du erwartest doch nicht wirklich, dass ich diese haarsträubende
Geschichte glaube, die du uns damals aufgetischt hast?"
Bei Lucius' Lachen stellten sich Severus' Nackenhaare auf. Jetzt oder nie,
dachte er sich. Es war ein Risiko, aber er musste es wagen.
Er sprang nach vorne und setzte dem völlig überraschten Lucius seinen
Zauberstab an die Kehle.
"Jetzt hörst du mir zu. Wenn dir auch nur etwas an deinem Sohn und Erben liegt,
dann hältst du dich an meine Bedingungen. Du wirst dich aus meinen
Angelegenheiten heraushalten und kein Wort über meine Vergangenheit sagen,
haben wir uns verstanden? Du glaubst gar nicht, wie leicht es ist, Draco auf
Hogwarts verschwinden zu lassen und das Ganze wie einen Unfall aussehen zu
lassen!", sagte er drohend, während er Lucius mit einem mörderischen Blick aus
seinen schwarzen Augen durchbohrte.
In diesem Moment erkannte Lucius Malfoy, dass mit Severus Snape nicht zu spaßen
war. Wofür hatte er sein ganzes Leben gearbeitet, wenn das Geschlecht der
Malfoys nach ihm aussterben würde? Wofür hatte er das alles auf sich genommen,
wenn keiner ihm nachfolgen würde? Er würde für immer in Vergessenheit
geraten, wenn sein Sohn das Andenken an ihn nicht aufrechterhalten würde. Aber
das wollte er nicht.
Zitternd nickte er. Vorerst würde er sich an Severus' Bedingungen halten.
So, zu Anfang erst mal: Es tut mir echt total leid, dass ich so lange nicht
weitergeschrieben habe, ich hatte und habe echt jede Menge für die Schule zu
tun! Deshalb ist dieses Kapitel auch sehr kurz geworden, aber ich dachte mir, es
ist besser als gar nichts...
Meine Güte, hab ich das Schreiben vermisst...
Ist für Ellys, die sich eigentlich was anderes gewünscht hatte, aber Sev macht
ja sowieso immer, was er will...
Außerdem vielen Dank an Kuraimaus und Ellys fürs betalesen!
So, jetzt geht's auch schon los...
So schnell es ging, stürmte Severus aus Malfoy Manor. Nun, da alles vorbei war,
bemerkte er, dass er am ganzen Körper zitterte.
Was hatte er da gerade getan? Er hatte doch wohl nicht wirklich Lucius Malfoy
bedroht? Er musste von allen guten Geistern verlassen sein! Noch ein paar
solcher Gehirnaussetzer und er könnte dem Dunklen Lord gleich sagen, dass er
ein Verräter war und ihn bitten, ihn auf der Stelle zu töten!
Aber er hatte einfach nicht anders handeln können. Wenn er daran dachte, was
dieser Kerl Lily angetan hatte... Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn
er von seiner Beziehung mit Hermine erfahren würde!
'Super, Severus, und du hast es ja ganz toll geschafft, seine Aufmerksamkeit von
dir abzulenken, da hättest du gleich seinen Verdacht bestätigen können, dann
wäre Hermine jetzt sicherer!', schalt er sich in Gedanken.
Er apparierte zurück in Richtung Hogwarts.
Nun musste er nur noch den Verbotenen Wald durchqueren, dann war er schon wieder
im Schloss. Aber was sollte er Hermine sagen? Er konnte ihr doch unmöglich
sagen, dass sie jetzt in wirklich großer Gefahr war, weil Lucius massenhaft
Spione auf Severus ansetzten würde, und zu allem Überfluss hatte er das durch
sein unüberlegtes Handeln auch noch selbst verursacht! Er konnte nicht glauben,
dass er wirklich so dumm gewesen war. Wütend auf sich selbst, stapfte er durch
den Verbotenen Wald und verfluchte einmal mehr die Tatsache, dass man nicht nach
Hogwarts apparieren konnte.
Endlich sah er das Schloss vor sich und beeile sich, hinunter in den Kerker zu
gelangen. Vor der Tür blieb er noch einmal stehen und dachte nach. Er wusste
noch immer nicht, was er Hermine erzählen sollte. Anlügen wollte er sie auch
nicht, aber er konnte sie auch nicht einfach mit der Wahrheit konfrontieren...
Vielleicht würde sie ja schlafen, dann konnte er das Ganze auf morgen
verschieben... Zögernd öffnete er die Tür.
Hermine schlief natürlich nicht, sie saß aufgerichtet im Bett und schien die
ganze Zeit auf ihn gewartet zu haben.
"Und? Was wollte er von dir?", fragte sie ihn angespannt, kaum dass er den Raum
betreten hatte.
Severus resignierte. Es hatte sowieso keinen Sinn, es ihr zu verschweigen.
"Und ich konnte es natürlich nicht lassen, ihm meinen Zauberstab an die Kehle
zu setzen und zu drohen, seinen Sohn umzubringen, wenn er nicht die Klappe
halten würde"" schloss Severus.
Hermine sah ihn mit aufgerissenen Augen an, unfähig, irgendetwas darauf zu
erwidern.
Severus legte vorsichtig seine Hand auf ihren Arm.
"Es tut mir leid, mein Schatz!"
Jetzt sah sie ihn endgültig verwirrt an.
"Wie bitte?"
"Lucius wird sich natürlich nicht einfach so bedrohen lassen, sondern mich
jetzt erst recht ausspionieren, um mir irgendetwas nachweisen zu können.
Dadurch habe ich auch dich in Gefahr gebracht. Es tut mir leid, Hermine."
Niedergeschlagen blicke er zu Boden.
"Vielleicht ist es doch besser, wenn wir uns nicht mehr sehen, ich meine, es ist
auf jeden Fall sicherer für dich..."
Seine Stimme wurde immer leiser, er vermied es, sie anzusehen.
"Verdammt noch mal, nein, Severus! Ich hab dir das doch schon einmal gesagt!
Ich bleib bei dir, egal, was passiert! Meinst du etwa, ich lasse mich von einem
verrückt gewordenen Todesser davon abhalten, bei dir zu sein? Das würde nicht
mal Voldemort persönlich schaffen!"
Hermine holte tief Luft.
"Nein, ich bleibe bei dir", sagte sie jetzt schon sanfter, "Wir beide gehören
doch zusammen, meinst du wirklich, dass ich ohne dich glücklich sein kann?"
Sie nahm sein Gesicht vorsichtig in ihre Hände und zwang ihn mit sanfter
Gewalt, sie anzusehen.
"Aber Hermine, eigentlich wäre es meine Aufgabe, dich zu beschützen, und was
tu ich? Ich bringe dich in noch größere Gefahr! Mein Gott, ich habe einfach
versagt!"
Sie konnte seine Gefühle in seinen schwarzen Augen lesen, er sagte wirklich die
Wahrheit, er glaubte, versagt zu haben.
Diese Augen... Hermine hätte darin versinken können.
Entschlossen nahm sie seine Hand.
"Nein, du hast nicht versagt. Was hättest du denn tun sollen? Und wenn du
meinst, mich so loswerden zu können, dann liegst du falsch, ich bin nämlich
ganz schön hartnäckig, das solltest du mittlerweile wissen!"
Sie lächelte ihn an.
"Und jetzt vergiss das Ganze doch für ein paar Stunden! Wir sind hier in
Hogwarts in Sicherheit und du möchtest doch bestimmt noch ein paar Stunden
schlafen, oder?"
Sie zog ihn einfach mit sich auf das Bett.
Severus war unfähig, noch an irgendetwas zu denken, was in der vergangenen
Stunde passiert war, hatte ihn so in Anspruch genommen, dass sein Kopf jetzt wie
leergefegt war. Er kuschelte sich an Hermine und bemerkte kaum, dass sie ihm
seinen Umhang auszog, er war schon fast eingeschlafen. Bevor der Schlaf ihn
endgültig übermannte, drehte er sich noch einmal zu ihr, küsste sie zärtlich
und murmelte:"Gute Nacht, mein Schatz!", dann war er eingeschlafen.
Hermine lächelte, als sie den schlafenden Severus sah. Auch sie konnte jetzt
nicht mehr über das Gehörte nachdenken und schlief bald ein.
Severus wachte noch vor Sonnenaufgang auf. Als er sich aufsetzte, raubten ihm
hämmernde Kopfschmerzen fast den Atem.
,Na super, vielleicht sollte ich doch mal wieder länger als 5 Stunden pro Nacht
schlafen', dachte er seufzend.
Doch da er nun schon mal wach war, konnte er auch gleich aufstehen. Also stieg
er aus seinem Bett und ging ins Bad, um zu duschen.
Das kalte Wasser prasselte auf ihn herab und brachte ihn wieder halbwegs zu
Bewusstsein.
,Verdammt, was soll ich jetzt nur machen? Aber ich kann sowieso nichts mehr
daran ändern, Lucius wird jetzt erst recht Verdacht geschöpft haben... Ich
muss nur so gut wie möglich acht geben, dass er mir nichts nachweisen kann...'
Im Stillen verfluchte er sich für sein unüberlegtes Handeln.
Immer noch in Gedanken versunken, wickelte er sich ein Handtuch um die Hüften
und ging zurück in sein Zimmer.
Hermine war mittlerweile schon aufgewacht, hatte sich im Bett aufgesetzt und
wartete auf ihn. Verschlafen fuhr sie sich mit den Händen durch die Haare, als
Severus den Raum betrat. Sie bemerkte seinen besorgten Gesichtsausdruck und
hielt mitten in der Bewegung inne.
Langsam stand sie auf und ging auf ihn zu.
"Severus, bitte mach dir keine Sorgen mehr. Lucius hätte dir doch so oder so
hinterherspioniert. Bitte denk doch nicht mehr daran!"
Zärtlich fuhr sie mit ihrem Finger die Spur eines Wassertropfens auf seiner
Brust nach. Severus bekam bei dieser Berührung eine leichte Gänsehaut. In
ihren braunen Augen lag so viel Wärme und Zärtlichkeit, dass er gar nicht
anders konnte, als sie zu küssen. Hermine seufzte wohlig auf und kuschelte sich
an ihn.
"Wir gehören zusammen, egal, was passiert!", flüsterte sie.
Glücklich schloss Severus seine Arme um sie. Egal, was passieren würde, sie
waren jetzt und hier zusammen und glücklich. Er streichelte ihr sanft über
ihre Wange und an ihrem Hals hinab über ihre Brüste, die sich deutlich unter
dem dünnen T-Shirt, das sie trug, abzeichneten.
"Weißt du eigentlich, wie schön du bist, Hermine?"
Sie lachte leise. Severus schaute sie verwundert an. Sie schüttelte den Kopf
und begann nun ihrerseits, über seinen Körper zu streicheln. Severus schloss
seine Augen und genoss es, als ihre Finger sanft über seine Brust fuhren und
kleine Muster auf seinen Bauch zeichneten. Vorsichtig streifte sie ihm das
Handtuch ab und bewunderte seinen Körper, der im gedämpften Licht besonders
schön aussah. Sie legte ihren Kopf an seine Brust und strich mit ihrer Hand
über seinen Rücken. Severus seufzte glücklich. Zärtlich schob er sie etwas
von sich weg und zog ihr T-Shirt aus. Er betrachtete ihren Körper, versuchte,
sich jedes Detail einzuprägen und schwor sich, diesen Anblick nie mehr zu
vergessen. Ohne etwas zu sagen, hob er sie hoch und legte sie vorsichtig auf
sein Bett. Hermine zitterte leicht, als er die Innenseite ihrer Oberschenkel
berührte und dann seine Hand ihr Bein entlangwandern ließ. Severus beugte sich
vor und küsste sie zärtlich, bevor er kleine Küsse auf ihrem Hals und ihren
Brüsten verteilte. Sanft fuhr er über die mittlerweile aufgerichteten
Brustwarzen und lächelte, als Hermine ein leises Stöhnen entfuhr. Erst als sie
ihn vorsichtig zu sich zog, um ihn zu küssen, unterbrach er seine
Beschäftigung. Langsam näherten sich ihre Lippen, Severus schloss seine Augen,
als er Hermines weiche Lippen auf seinen spürte. Dieser Moment war einfach zu
schön um wahr zu sein. Schließlich bewegte er seine Hand über ihre Brüste
und ihren Bauch weiter hinab, schob sie zärtlich in ihren Slip. Hermine
stöhnte nun auf und drängte ihr Becken näher an seine Hand. Als er bemerkte,
wie sehr es ihr gefiel, begann er, seine Hand stärker zu bewegen. Hermine
schloss ihre Augen und genoss einfach nur dieses wunderschöne Gefühl. Severus
schaute sie an, die leicht geröteten Wangen, die geschlossenen Augen mit den
langen Wimpern und die braunen Locken, die über das Kissen verteilt waren. Sie
war einfach wunderschön. Vorsichtig streifte er ihren Slip ab und zog sie an
sich. Hermine war wie hypnotisiert von seinen wundervollen schwarzen Augen, es
schien, als könnte sie durch sie bis auf den Grund seiner Seele blicken. Sie
spürte seine Erektion an ihrer Hüfte. Zustimmend sah sie ihn an und als er in
sie eindrang, drängte sie sich an ihn, als wollte sie ihn nie mehr loslassen.
Es fühlte sich so richtig an, als sollte es nie anders sein. Sie gehörten
zusammen, dessen war sie sich sicher. Das war das letzte, was Hermine dachte,
bevor sie sich endgültig ihren Gefühlen überließ und alles um sich herum
vergaß.
Seufzend kuschelte sich Hermine an Severus, der sie noch ein letztes Mal
küsste, bevor er sie entschlossen von sich schob.
"Es tut mir leid, mein Schatz, ich muss mich anziehen und in den Unterricht
gehen, das Frühstück haben wir schon verpasst." Er schaute sie entschuldigend
an.
"Das macht nichts, ich habe sowieso keinen Hunger", entgegnete Hermine
lächelnd.
Ihre Augen verfolgten ihn, als er aus dem Bett stieg und sich anzog. Das sich
ein so traumhafter Körper unter den schwarzen Roben verbarg, hätte sie nie
gedacht!
'Es ist schon seltsam...', dachte sie,'wir sind erst seit kurzem zusammen, und
trotzdem habe ich das Gefühl, dass wir uns ewig kennen und einfach
zusammengehören! Ich kann mir ein Leben ohne Severus gar nicht mehr vorstellen!
Wieso muss er nur so an sich selbst zweifeln? Wenn er doch selbst wüsste, was
für ein wunderbarer Mensch er ist und wie glücklich er mich macht!'
Severus' Stimme riss sie aus ihren Gedanken.
"Woran denkst du, Hermine?"
"Ich denke daran, wie glücklich ich bin, dass ich dich habe!"
Als sie aufstand und ihn zärtlich küsste, glaubte Severus, noch nie in seinem
Leben so glücklich gewesen zu sein.
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