Einfach so? von Deepdream ================================================================================ Kapitel 1: Seltsames Verhalten ------------------------------ 1. Kapitel: Seltsames Verhalten Dies ist meine erste FF, habe mich bemüht und hoffe sie findet ein paar Leser, freue mich auf Verbesserungsvorschläge und Kommentare. Natürlich verdiene ich mit dieser FF weder Geld, noch sind die Charaktere mein geistiges Eigentum. Lang genug geredet, fangen wir an. "..." = jemand redet °...° = jemand denkt +...+ = Geräusch {...} = Pandaschild --------------- Eine Hand schnellte vor und traf Ranma direkt im Gesicht. Als sich Ranma-Chan versuchte aufzurichten, (ziemlich harter Schlag), wurde sie von einer wütenden Stimme und einem Tritt aus dem Bad befördert. Langsam ordnete Ranma ihre Gedanken, 1. Akane hatte sie relativ unsanft geweckt (>Ihr wisst schon "unfreiwillige Dusche"<). 2. Sie wollte wieder ihre männliche Gestalt annehmen und ging deshalb ins Bad. 3. Eine splitternackte Akane stand mit dem Rücken zu ihr. ... (Den Rest kenn ihr ja.) Ranma erhob sich vom Boden, mit immer noch dröhnendem Schädel schleifte sie sich wieder in ihr Zimmer um sich umzuziehen. Sie nahm ihr rotes Hemd, sowie ihre Hose aus dem Schrank. °Zurückverwandeln kann ich mich ja auch später°. Allerdings wurden ihre Gedankengänge von einem Geräusch unterbrochen, ihr Magen rebellierte mit einem lauten Knurren und ließ keine Widerworte zu und da Ranma sowieso nichts gegen ein herzhaftes Frühstück hatte, machte sie sich auf den Weg in die Küche. Als sie die Treppe runterkam, schallte ihr ein "Fröhlichen guten Morgen Ranma" entgegen und so setzte sich an den Tisch. Verstollen blickte sie neben sich, Akanes Gesicht war noch immer knallrot und dass, soweit Ranma es deuten konnte, nicht nur vor Wut. Ein bisschen musste sie über diesen Gedanken lächeln, allerdings verging dies ihr, als sie einen Ellbogen in ihrer Bauchgegend spürte. Mit zuckersüßen Worten sagte Akane: "Schmeckt es dir denn nicht, Ranma?", allerdings spiegelte ihr Lächeln das Gegenteil zu ihrem Wortklang wieder. Sie erhob sich sichtbar zufrieden vom Tisch und ehe Ranma sich wieder ihrem Frühstück zuwenden konnte, wurde sie am Zopf gepackt und aus dem Haus geschliffen. Bevor Ranma protestieren konnte, bekam sie auch schon eine Dusche mit kochend heißem Wasser und aus ihr wurde ein er. Einige Zeit lang gingen sie nebeneinander her, bis das "Paar" Schließlich vor dem Schultor stand. Akane wollte gerade auf das Schulgelände, als sie von Ranma festgehalten wurde. "Was soll das Akane, warum bist du heute so seltsam?", fragte er sie, natürlich mit einem vorher überprüften Sicherheitsabstand. "Was soll den sein, Ranma?, gab sie immer noch lächelnd von sich. "Woher soll ich denn wissen, warum du dich heute so aufführst, Machow..." +Krach+, Ranma lag mit einem deutlich sichtbaren Holzhammerabdruck im Gesicht auf dem Boden. °Was hab ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?° ----- Der Tag lief überhaupt nicht nach Plan, in den Pausen kam er an Akane nicht ran, da sie sich immer in der Nähe ihrer Freundinnen aufhielt. Und wenn er während den Schulstunden zu ihr hinüberschaute, blickte sie weg. Irgend etwas war nicht in Ordnung, dass bemerkte sogar er. Nach langem Warten ertönte endlich die Schulglocke, die das Ende des heutigen Schultags ankündigte und alle Schüler strömten aus dem Gebäude. Aber wirklich alle? Ranma versuchte, auf dem Baum sitzend, Akane zu erspähen, allerdings konnte er sie nirgendwo sehen und beschloss nach einer halben Stunde nach Hause zu gehen. Als er dort ankam und in das Esszimmer trat, bemerkte er die bedrückte Stimmung. "He, was ist denn los?", versuchte er lässig zu fragen, allerdings konnte man seiner Stimme einen leichten Unterton von Angst anmerken. Sein Vater sah ihn mit glanzlosen Augen an und entgegnete, "Akane ist fort, sie ist nach China aufgebrochen um dort eine Trainingsreise zu machen." "Und was ist so schlimm daran, dass uns das Machweib eine Weile in Ruhe lässt", sagte er mit einer merklich zitternden Stimme. Ranma wusste, dass es einen Haken gab, sein Vater musste es gar nicht aussprechen. Allerdings reagierte sein Vater anders als von ihm erwartet. Er schloss den Mund wieder und gab Ranma einen Zettel in die Hand. Ranma erkannte darauf deutlich Akanes Handschrift. Was er da jedoch auf diesem Stück Papier las, hätten seine schlimmsten Alpträume nicht überbieten können. ... Wenn ihr wissen möchtet wie es weiter geht, hätte ich im Gegenzug gerne ein paar Kommis von euch. Korrekturen, Hinweise und so weiter sind gerne gesehen. See you, Deepdream Kapitel 2: Der Brief -------------------- Hallo hier ist die Fortsetzung meiner FF, hoffe euch gefällt die Fortsetzung, auch wenn sie ein bisschen lang geworden ist ;), würde mich über viele Kommis freuen. Wünsche viel Spaß mit meinem 2. Teil von "Einfach so?" "..." = jemand spricht °...° = jemand denkt +...+ = Geräusch {...} = Pandaschild 2. Teil: Der Brief Was er da jedoch auf diesem Stück Papier las, hätten seine schlimmsten Alpträume nicht überbieten können. ... Als er den Zettel weglegte, hingen ihm die Haare so tief ins Gesicht, dass man Ranmas ausdrucklose Augen nicht erkennen konnte. Eine bedrückende Stille hatte sich im Esszimmer ausgebreitet, alle wussten, wie fertig Ranma sein musste, nachdem er das gelesen hatte. Langsam erhob sich Ranma und ging die Treppe zu seinem Zimmer hoch. Genma hatte sich eigentlich vorgenommen, seinem Jungen in diesem Moment beizustehen, allerdings wäre das eine ziemlich schlechte Idee zu diesem Zeitpunkt gewesen. Da sein Vater das erkannte, blieb er mit einem ausdruckslosem Gesicht sitzen. Ranma hatte die letzte Treppenstufe erreicht, ursprünglich hatte er vorgehabt sich direkt und ohne Umschweife in sein Zimmer zu begeben, doch da fiel sein Blick auf Akanes Tür. Er sah das Türschild in Form einer Ente, auf der in Grossbuchstaben "AKANE" stand und musste unwillkürlich lächeln. Allerdings war dies kein Lächeln der Freude, sondern das Lächeln, dass jemand von sich gibt, der sich von einer vertrauten Erinnerung verabschiedet. Er wendete sein Gesicht ab und öffnete seine Tür, trat ein und warf sich daraufhin, mit dem Gesicht ins Kissen gedrückt, in sein Bett. °Wie konnte sie mir das bloß antun?°, diese Frage schwirrte ihm die ganze Zeit schon durch den Kopf, nachdem er den Brief gelesen hatte. Sie hatte ihn ganz einfach verlassen, ohne sich zu verabschieden, ohne ihm auch nur ein letztes Mal ins Gesicht zu sehen. °Das ist nicht fair.°, fuhr es ihm durch den Kopf, warum hatte sie ihn bloß allein gelassen mit seiner ganzen Trauer. Er führte sich den Brief noch mal vor Augen. ----- Liebe Schwestern, lieber Vater, ich möchte mich hiermit von euch verabschieden, ich habe beschlossen nach China zu gehen, um dort ein intensives Training zu absolvieren, dazu werde ich darum bitten, in den Stamm der Amazonen aufgenommen zu werden. Dies mag euch vielleicht seltsam erscheinen, allerdings habe ich keinen anderen Ausweg mehr gesehen. In letzter Zeit wurde mir immer mehr bewusst, wie schwach ich geworden bin. Früher war ich auf Niemanden angewiesen gewesen, brauchte Niemand der mich beschützte. Doch seit ich Ranma das erste Mal begegnete, wusste ich, dass dies das Ende meiner Selbstständigkeit sein würde. Jede einzelne Beleidigung von ihm tat mir in meiner Seele weh, jedes böse Worte, dass er mir im Laufe der Zeit an den Kopf geworfen hatte, hallte dauerhaft in meinen Ohren. Und doch, wenn er in meiner Nähe war, spürte ich immer ein Kribbeln in meiner Magengegend und ich wusste, dass ich ihn vom ganzen Herzen liebe. Doch damit muss Schluss sein!, es tut mir leid, wenn ihr euch Sorgen macht, aber in bin mir sicher, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Und noch eins, auf dass ich bestehen muss, folgt mir nicht und versucht auch nicht mich zurückzuholen. Ich muss erst mal selbst wieder mit mir ins Reine kommen und da kann ich keine Ablenkung gebrauchen. Ich hoffe, dass ich euch eines Tages wieder sehe, eure Akane ------- Sosehr Ranma sich auch gegen diese Worte sträubte, sie gingen ihm immer wieder durch den Kopf. Schließlich hielt er es nicht mehr aus und machte das, was ihn für gewöhnlich ablenkte, er ging ins Dojo und trainierte. Nach einer halben Stunde jedoch unterbrach er sein Training, nicht weil er jetzt schon erschöpft war, sondern weil das Training nicht seine Wirkung vorhergesehene Wirkung hatte, im Gegenteil, ihm gingen nur noch mehr Gedanke durch den Kopf. °Was soll ich jetzt bloß machen?, ich weiß es einfach nicht, teils möchte ich ihr unbedingt wieder in ihre wunderschönen Augen sehen, andererseits möchte ich ihren Wunsch respektieren.° Dies war das erste Mal seit langer Zeit, dass Ranma nicht wusste was er tun sollte. Sollte er auf seinen Kopf hören und sie in Ruhe lassen oder sollte er sofort aufbrechen und sie zurückholen, so wie es sein Herz sage, ob sie dann jedoch wieder zurückwollte, wusste auch sein Herz nicht zu beantworten. Urplötzlich wurden seine Gedankengänge unterbrochen, +Klopf+, jemand öffnete langsam die Tür. Wie Ranma sehen konnte war es sein Vater. "Was willst du hier alter Knacker?, lass mich in Ruhe!", sagte er in einem bewusst abweisenden Ton. "Nun Ranma, die Frage ist nicht was ich will, die Frage ist was du zu tun gedenkst", antwortete sein Vater. Damit hatte Ranma nicht gerechnet, sein Vater schien tatsächlich so etwas wie Mitgefühl zu kennen. Trotzdem antwortete Ranma trotzig, "Was ich tue, kann dir doch egal sein und dieser Machoweib von Akane kann doch hingehen wo sie will." Die letzten Worte waren nur sehr leise gefallen, dennoch hatte sie Genma sehr gut verstehen können. "Es ist deine Entscheidung mein Sohn, ich kann dir nur einen Rat geben, ich weiß, ich habe in meinem Leben sehr viel Mist gebaut, aber der schlimmste Fehler war es deine Mutter alleine zu lassen. Ich möchte nicht, dass du auch einmal so leiden musst wie ich, wenn du an deine große Liebe zurückdenkst." "Wieso meine große L...?", weiter kam Ranma nicht, sein Vater hatte sich bereits umgedreht und die Tür geschlossen, nachdem er den Raum verlassen hatte. Ranma war verzweifelt, ihm blieb nur eine Möglichkeit, er würde dies zwar nicht sehr gern tun, aber er musste mit Cologne reden, vielleicht wusste die alte Hexe, was tun ist. Mit dem neu gefassten Entschluss sprang Ranma vom Bett auf, riss sein Fenster auf und hechtete hinaus. Über den kürzesten Weg, dass heißt in Ranmas Fall über die Dächer, kam er seinem Ziel unaufhörlich näher. Schließlich stand er vor der Tür des Cat-Caffees. °Soll ich es wirklich wagen, was ist wenn sie mir etwas erzählt, was ich lieber nicht hören möchte?° Ranma hatte sich bereits Gedanken gemacht, so untypisch das auch für ihn war. Er wusste, dass die Amazonen viele Traditionen hatten und er befürchtete, dass auch eine dieser Traditionen die Verlobung mit Akane zum Brechen bringen könnte. Obgleich aller Zweifel fasste er sich ein Herz und betrat das Cat-Caffee. Er rechnete eigentlich schon damit, von einer lilahaarigen Amazone umklammert zu werden, als dies allerdings ausblieb, setzte er seinen Weg fort, durchquerte das Restaurant und ging durch die Hängetür hinter der Theke. Er hatte sein Ziel gefunden. "Hallo alte Hexe", sagte er zu einer grauhaarigen, verschrumpelten Mumie, die mit dem Rücken zu ihm stand. "Ich weiß weswegen du gekommen bist, es ist wegen Akane, oder?" Diese Worte trafen sein Herz wie ein Pfeil. "Was weißt du darüber!", schrie er Cologne schon fast an. "Nun Ranma, ich kann dir sagen was ich weiß, allerdings wird dir das sicherlich nicht gefallen." "Was weißt du, rück schon raus damit", sprach Ranma mit einem Tonfall der Wut, Trauer und einen Funken Hoffnung enthielt. "Nur zu deiner Information zukünftiger Schwiegersohn, wenn du vrogehabt hast Akane aufzuhalten, bist du zu spät gekommen, so weit ich weiß, ist sie bereits in unserem Stamm aufgenommen worden. Was heißt, dass sie ihr ganzes vorheriges Leben aufgegeben hat, um zu uns zu gehören." "WAS?!", war alles was Ranma daraufhin erwidern konnte. "Sie ist eine Amazone geworden?". "Ja und damit ist sie eine von uns und wird sich an unsere Regeln und Traditionen halten müssen, was heißt, dass eure Verlobung aufgelöst ist. Eure Väter hatten euch miteinander verlobt, diese Bindung ist nach Amazonengesetz ungültig, da du Akane nicht, wie bei uns vorgeschrieben in einem "richtigen Kampf" besiegt hast, um ihr Verlobter sein zu dürfen." "Aber ich ..., ich dachte wir wären ...," "fest miteinander verlobt", sprach ihm Cologne dazwischen, "Ranma, wenn du sie tatsächlich so sehr liebst wie du sagst, musst du sie in einem offenen Kampf besiegen. Schaffst du dies, so ist sie wieder mit dir verlobt, schaffst du es allerdings nicht, wirst du st...." Weiter musste die alte Hexe gar nicht mehr sprechen, Ranma hatte verstanden. Es lag nun an ihm, ob ihm dieses Mädchen soviel wert war, dass er sein Leben für sie aufs Spiel setzen würde. SIE IST ES WERT!, da war sich Ranma ganz sicher. ----- So schnell er konnte kehrte er ins Haus der Tendos zurück. Jedoch wurde er an der Eingangstür schon von seinem Vater und Herrn Tendo aufgehalten. "Du wirst sie vorerst in Ruhe lassen, hast du verstanden?", gab ein völlig veränderter Soun Tendo von sich. "Was soll ich?, dass kann doch nicht dein Ernst sein?." "Ranma verstehe, Akane muss erstmal wieder mit sich selbst klar kommen, lass sie also zunächst in Ruhe, antwortete nun Genam." "In den Ferien dann darfst du sie besuchen, eher allerdings nicht, denn du hast auch noch zur Schule zu gehen", sagte sein Vater, blickte ihn dabei allerdings nicht an. "Seid ihr beide denn noch ganz dicht," entfuhr es Ranma, "Sonst habt ihr wie dämlich versucht uns beide zu verkuppeln und jetzt da ich zu ihr will, stellt ihr euch dagegen?" "Lass ihr etwas Zeit Ranma", sagte Kasumi in einem für sie unnormal ersten Tonfall. Ranma merkte, dass es keinen Sinn machen würde sich dagegen aufzulehnen, deshalb verzog er sich schmollend in sein Zimmer. Er würde bis zu den Ferien warten müssen, dass war ihm klar geworden, was jedoch bis dahin geschehen könnte, wusste er nicht und das beunruhigte ihn, mehr als er sich jeh selbst eingestehen würde. Aber er hatte keine Wahl, er musste warten, noch zwei Wochen... Hoffe euch hat die Fortsetzung gefallen, wie bereits gesagt, ist für meine sonstigen Verhältnisse ziemlich lang geworden, hoffe trotzdem sie hat euch gefallen. An dieser Stelle möchte ich mich noch für all die lieben Kommis bedanken. Ob die FF weitergeht entscheidet ihr mit euren Kommis, also see you, Deepdream Kapitel 3: Amazonenleben ------------------------ Hi, hier der dritte Teil meiner FF, es kamen zwar dieses Mal weniger Kommentare als ich gehofft hatte, dennoch freue ich mich über jeden. Und wie ich selbst schon so schön sagte: "Selbst wenn nur eine Person die Geschichte liest und sei es auch nur der Autor selber, so lohnt es sich dennoch weiter zu schreiben." Genug der vielen Worte, hier ist der dritte Teil. 3. Teil: Amazonenleben "..." = jemand spricht °...° = jemand denkt +...+ = Geräusch {...} = Bemerkung vom Autor [...] = Pandaschild Aber er hatte keine Wahl, er musste warten, noch zwei Wochen... ------ Währenddessen in China. Es war ein warmer Abend, die Sonne war gerade dabei unterzugehen und ließ den See in einem wunderschönen Rot aufleuchten. Die Wasseroberfläche kräuselte sich ein wenig, während sich der leicht aufkommende Wind wieder legte. Die traumhafte Atmosphäre, die aus einem Reiseprospekt stammen könnte, wurde jäh von Kampfgeschrei unterbrochen. Schwer atmend stehen sich zwei junge Amazonen, auf einem floßähnlichem Gebilde in jenem See, gegenüber. Beide gehen nach ihrem letzen Angriffsversuch wieder in Kampfstellung. Ebenfalls auf dem Floß stehend, werden sie von ein paar der älteren Amazonen aufmerksam beobachtet. Das nunmehr leichte Keuchen der Kämpferinnen wird durch einen ebenso leichten Windhauch zerstreut. Beide lächeln sich kampflustig an, wobei man bemerken muss, dass es sich hierbei um zwei besonders hübsche Amazonen handelt. Jede von ihnen trägt einen für Amazonen typischen Kampfrock aus dünner Seide, der ihnen etwa bis zu ihren Knien reicht und einen großen Beinausschnitt an der Seite offen legt. Darüber trägt jede ein Shirt {Ein trägerloses, eng ansitzendes Hemd, ähnlich einem T-Shirt nur ohne Ärmel} aus Seide, dass ihre weiblichen Reize gut zum Ausdruck bringt, sie allerdings nicht im Kampf behindert. Um ihre Handgelenke herum tragen sie schwarze Armbänder aus weichem Leder, welche kunstvoll mit allerlei Zeichen verziert sind. Jede von ihnen trägt ihr Haar offen, so dass sich die Sonne darin spiegelt. Die eine weißblond, die andere dagegen smaragdgrün. Erneut braust der Wind kurz auf, als wäre dies das Signal zum weitermachen gewesen, bewegt sich eine der Amazonen schon auf die andere mit einem wilden Kampfschrei zu, jedoch ist dieser Angriff erfolglos, da die Angegriffene sämtliche Schläge ohne zu Zögern pariert. Während die eine noch verzweifelt versucht die andere Amazone zu treffen, hat diese schon einen Schwachpunkt in der Abwehr ihrer Gegnerin entdeckt, schnell macht sie daraufhin einen Ausfallschritt und stürmt auf die überrumpelte Amazone zu, diese lässt sich jedoch nicht so einfach reinlegen und sprintet ebenfalls auf die nun offensiv gewordene Amazone zu. Beide stürmen scheinbar aneinander vorbei und stehen nur wenige Sekunden nach dem Angriff mit ihren Rücken zueinander, langsam jedoch torkelt eine von beiden leicht nach vorne, worauf sie kurz danach das Gleichgewicht verliert und sich auf die Knie sinken lässt. Die andere Amazone dreht sich daraufhin mit einem Schwung um, wobei ihr langes weißblondes Haar sich sanft mitbewegt. Beide sind sie jetzt in verschiedenen Positionen. Die eine Amazone, mit dem Rücken zur anderen gedreht, während diese sie von hinten beobachtet. Ein kurzes Lächeln huscht über das Gesicht der Weißblonden. Der Kampf ist vorbei!, indem die Besiegte sich auf die Knie fallen ließ, nahm sie ihre Niederlage in Kauf. Da der Kampf zuende ist, erhebt sich die Besiegte wieder von ihren Knien und dreht sich ebenfalls mit einem Ruck um, wobei auch ihr Haar, welches wohlgemerkt noch länger als das der Siegerin ist, mitschwingt. Ruhig sehen sich beide in die Augen und gehen langsam aufeinander zu. Blitzschnell streckt die Siegerin ihre Hand hervor und ergreift die der Anderen. Mit einem kurzen Handdruck besiegelt sie den Sieg, dieser wird von der Besiegten erwidert und beide lächeln sich an, ohne eine Spur von Hass, Wut oder Neid. Es ist ein ehrliches Lächeln, das die Beiden als Freundinnen kennzeichnet. "Du bist schon viel besser geworden", spricht sie die Weißblonde freundlich an. "Aber du bist immer noch besser, ich kann es nicht ertragen zu verlieren, aber zum Glück bist du ja kein Junge", gibt diese lächelnd von sich. "Nun kommt schon, die Anderen warten schon mit dem Essen auf euch", werden sie von einer der Älteren ermahnt. Schnell begeben sie sich von der Seeplattform, die als Kampfarena dient und gehen geradewegs zu einem knapp fünf Meter hohen und fünfundzwanzig Meter breiten, runden Zelt. Glücklich setzen sie sich zu den anderen an einen großen runden Tisch. Reih um sitzen ebenfalls Amazonen und plaudern vor sich hin, während sie sich von einer reich gedeckten Platte einige Bissen genehmigen. Da die beiden jungen Kriegerinnen einen enormen Hunger haben, essen sie in einem Tempo, dass die anderen missmutig aufschauen lässt. Peinlich berührt, als sie dies bemerken, passen sie sich wieder der allgemeinen Essgeschwindigkeit an. Vergnügt stupst die Weißblonde ihre Freundin an. "Hey Akane, war ein toller Tag heute, oder?, fragt sie frech grinsend. "Klar, antwortet diese mit einem ebenso frechen Grinsen, aber morgen besiege ich die Akiko." "Wer's glaubt", reagiert diese völlig gelassen und mit einem noch breiterem Grinsen auf dem Gesicht. "Willst du mich etwa ärgern?", hackt Akane mit einem gespielt bösem Tonfall nach. "Ich, also wie kommst du bloß darauf?" "Vielleicht, weil du so frech angrinst", gibt Akane wieder. Daraufhin muss Akiko nur noch mehr grinsen und versucht mit Mühe die Beleidigte zu spielen. Da sie dies allerdings nicht lange durchhält, bekommt sie schon im nächsten Moment einen Lachanfall, in den Akane fröhlich mit ein stimmt. Später am Abend dann verabschieden sich beide voneinander, Akiko geht ins obere Lager, da sie eine für ihr Alter angesehene Amazone ist, Akane ins untere Lager, da sie noch nicht solange dabei und auch keine gebürtige Amazone ist. Vergnügt betritt Akane ihre Hütte und lässt sich zufrieden aufs Bett fallen. °Nach so langer Zeit bin ich endlich wieder glücklich.° °Aber warst du denn nicht auch schon vorher glücklich?°, hackt eine Stimme in ihrem Kopf nach. Nein, ganz entschieden, war sie das nicht gewesen. Er hatte ihr soviel Kummer und Sorgen bereitet und ihre Liebe noch nicht einmal erwidert. Sie wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben. °Soll Ranma doch bleiben wo der Pfeffer wächst°, dachte Akane entschlossenen. °Ohne ihn bin ich viel besser dran, keiner der mich beleidigt, niemand der mich verletzt°. °Aber wie es ihm wohl geht, ist er vielleicht traurig, dass ich nicht mehr da bin oder ist er wohlmöglich sogar froh mich losgeworden zu sein?° So viele Gedanken gingen in ihrem Kopf umher, sie war hin und her gerissen. Einerseits liebte sie Ranma, andererseits hasste sie ihn auch, weil er sie immer zum Weinen brachte. Aber hasste sie ihn wirklich, musste sie den nicht vielleicht deshalb weinen, weil sie ihn liebte. Mit diesen Gedanken fiel sie in einen unruhigen Schlaf, der von vielen Träumen unterbrochen wurde, als sie dann allerdings schweißgebadet aufwachte, konnte sie sich nicht mehr erinnern von was sie geträumt hatte. Aber sie wusste, dass die Träume etwas mit Ranma zu tun hatten. °Warum denke ich eigentlich noch an diesen Trottel, normalerweise müsste ich ihn doch vergessen können, jetzt wo ich endlich an einem Ort bin, wo ich so akzeptiert werde wie ich bin°. °Aber ich hatte schon einiges durchzumachen, bevor ich hier aufgenommen wurde°, dachte sie mit einem kleinen Grinsen zurück. >Rückblick< "Aber hier müsste ich doch richtig sein." Verzweifelt hielt Akane die Karte vor ihren Augen. Sie musste mit einem Grinsen auf den Lippen feststellen, dass ihr Orientierungssinn auch nicht besser als der von Ryoga war. Fassungslos stand sie mitten auf einem Felsen, von dem man wohlgemerkt eine prachtvolle Aussicht auf die vielen einzelnen Quellen hatte. Jusenkyo war wirklich wunderschön, musste Akane zugeben. Das einzige Problem war nur, dass sie eingentlich überhaupt nicht hier her wollte. Da viel ihr mit einem Schlag ein, dass Ranmas Vater immer von einem Führer gesprochen hatte, der sich hier herumtrieb. Akane atmete tief ein, um so viel Luft wie möglich zu sammeln. Laut rief sie: "Hallo, ich brauche einen Führer." Immer leiser wurde ihr Ruf und verklang langsam über dem riesigen Gebiet. Da tauchte auch schon ein leicht dümmlich wirkendes Gesicht vor ihr auf. "Oh, du wollen besichtigen verfluchte Quellen von Jusenkyo." "Nicht direkt, ich möchte in das Amazonendorf, das hier in der Nähe liegen soll." "Oh, ich sehr gut kennen, ich dich bringen sofort dahin." Mit raschem Schritt machten sich das seltsame Paar auf den Weg und erreichte gegen Abend das Dorf der Amazonen. Mit weit aufgerissenen Augen betrachtete Akane das Dorf, sie hatte noch nie zuvor so viele Kämpferinnen gesehen. Als sie sich umblickte, war der Führer schon weitergegangen. Akane musste sich beeilen um mit ihm Schritt zu halten. "So wir hier sein in Amazonendorf. Du sein zufrieden mit Führung?" "Ja vielen Dank", mehr konnte Akane dem seltsamen Mann nicht entgegenbringen, denn dieser war schon wieder über alle Berge. Langsam ging Akane dem Dorf entgegen, während sie durch das Dorf ging, wurde sie misstrauisch beobachtet. Plötzlich wurde ihr von hinten eine Hand auf die Schulter gelegt. Erschrocken fuhr Akane herum. "Hi, ich bin Akiko und wer bist du?", fragte sie ein Mädchen in ihrem Alter, welches wunderschönes weißblondes Haar besaß, in dem sich das Licht brach, da es so sehr glänzte. "Ich..., also..., ich bin Akane Tendo und ich würde gerne eine Amazone werden." Dies schien das Mädchen nicht zu erstaunen, stattdessen stellte sich diese ihr in Kampfposition gegenüber. "Wenn du eine Amazone werden willst, musst du kämpfen, zeig mal was du kannst", sagte sie vollkommen gelassen, aber dennoch konzentriert. "Na gut", gab Akane kleinlaut von sich und legte ihren Rucksack ab. Auch sie ging in Kampfposition. Der Kampf begann, um sie herum standen knapp 50 Amazonenkriegerinnen, darunter auch einige Ältere, welche Akane auf das Alter von Cologne schätzte. Ruckartig wurde Akane aus ihren Gedankengängen gerissen, als sie einem schnellen Tritt ausweichen musste. Schnell hatte sich Akane gefasst und ging zum Gegenangriff über, allerdings war ihre Kontrahentin deutlich schneller als sie und so war es ihr nicht möglich einen Treffer zu landen. Sie war so sehr auf ihren Angriff bedacht, dass sie ihre Deckung vernachlässigte und so einen heftigen Treffer in die Bauchgegend einstecken musste. Zwar taumelte sie leicht, ging jedoch wieder in ihre Angriffsstellung. Diesmal wartete Akane nur ab und sie wurde nicht enttäuscht, ihre Gegnerin machte einen Fehler, sie schoss mit einer Hand hervor, um diese in Akanes Magen zu rammen, da diese allerdings schon damit gerechnet hatte, packte sie den Arm von Akiko und dreht ihr diesen auf den Rücken, wodurch diese verkrümmt am Boden lag und Akane über ihr. "Hab ich dich", gab sie mit einem stolzen Lächeln auf den Lippen von sich, jedoch bemerkte sie nicht die Beine ihrer Gegnerin, die sich unter Akanes Arme geschoben hatten. Mit einem Ruck drückte Akiko ihre Beine gegen Akanes Achseln und drückte somit ihre Arme weg. Der Druck den Akane auf Akikos Arm gegeben hatte war weg. Sofort hatte diese sich nach vorne abgerollt und stand jetzt wieder kerzengerade mit dem Rücken zu der am Boden liegenden Akane gedreht. Akane wollte sich soeben aufrichten, als sie auch schon eine Faust vor ihrem Gesicht bemerkte. Akiko hatte sich umgedreht und war auf sie zugesprungen, ehe Akane dies auch nur ahnen konnte. Nun war der Kampf entschieden. Akane ließ den Kopf hängen, sie hatte es nicht geschafft. Sie war eine Versagerin, doch wieder wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als die vorher noch zur Faust geballte Hand zugriff und Akane an ihrem Arm sachte hochzog. Sie sah geradewegs in Akiko's Lächeln. "Komm mit zur Meisterin", gab sie lachend von sich. "Was aber wieso, ich habe doch verloren." "Hättest du gewonnen, was solltest du denn dann hier, du bist hier um zu lernen und wer etwas lernen will, muss auch mal verlieren können." Ohne ein weiteres Wort zu wechseln wurde sie von misstrauischen Blicken beäugt zu einer großen Hütte geschoben. "Hier wohnt die Meisterin, zolle ihr den nötigen Respekt", gab Akiko ernst von sich. Nervös war sie vor die Meisterin, wie sie alle so ehrfürchtig nannten, getreten. "Du willst also eine von uns werden, Akiko sagte das du gut bist und auf ihren Wunsch hin, nehme ich dich in unsere Reihen auf. Allerdings musst du dich vorher von deiner früheren Identität lösen." "Aber wie soll ich das denn machen?", gab Akane mit einer Spur von Zweifel in ihrer Stimme von sich. "Zum einen werden wir dein Aussehen so weit verändern, dass du einer von uns gleichst und nicht aussiehst wie eine Bäuerin", gab die Meisterin in einem trockenen Tonfall von sich und zeigte auf ihre kurzen Haare. "Bringt sie zu unserer heiligen Quelle", gab die Meisterin von sich und ging schon mal voraus. "Was passiert jetzt", sagte Akane an Akiko gewandt. "Wir werden jetzt eine richtige Amazone aus dir machen", gab sie lächelnd von sich und schob Akane vor. Nach etwa einer Stunde waren sie an einer Quelle angekommen, die aus kristallklarem Bergwasser bestand. Noch bevor sie protestieren konnte, wurde sie ausgezogen, bis sie splitternackt vor den versammelten Amazonen stand und so rot wie eine Tomate angelaufen war. "Nimm dieses Mädchen und gib ihr Kraft, ihren Weg zu meistern, selbst in dunkelsten Stunden und den Willen zu kämpfen bis ans Ende ihres Lebens." Nachdem diese Worte gesprochen waren, wurde sie von je einer Amazone am Arm gepackt und in die Quelle geworfen. Akane spürte ein unangenehmes Prickeln, welches sich auf ihrem ganzen Körper ausbreitete. Sie hielt es nicht mehr aus und sprang mit einem Satz aus der Quelle. Sie musste sich erstmal hinknien um sich auszuruhen, allerdings wurde sie hochgezogen und auf ihre Beine gestellt. Mit einem beschämten Gesicht war sie wieder in die gleiche Situation wie vorher geraten, aber war es wirklich die gleiche Situation? Vorher konnte sie noch deutlich misstrauische Gesichter erkennen, jetzt jedoch bekam sie von allen ein freundliches und ehrliches Lächeln geschenkt. "Nun bist du eine von uns, wirst unter unseren Traditionen leben und unsere Gesetze beachten, du darfst dich von nun an eine Amazone nennen." Feierlich wurde ihr ein Kampfrock, sowie ein Shirt vor die Füße gelegt, erst jetzt war ihr klar geworden, dass sie entsetzlich fror und so zog sie sich ihre neue Kleidung schnell an. "Folge mir mein Kleines", sprach die Meisterin daraufhin zu ihr und bereitwillig folgte ihr Akane. Sie betraten wieder die Hütte der Meisterin, wo sie vor einem, mit einem Leinentuch verdeckten Spiegel stehen blieben. Das Tuch wurde weggezogen und Akane konnte ihren Augen nicht trauen, sie sah so aus, wie man sich eine Amazone vorstellte. Langes, geschmeidiges Haar, in einem sanften Smaragdgrün. Eine schlanke Taille, sowie ein nicht gerade kleiner Busen, zierliche Arme, sowie lange Beine. Ihr Aussehen war zwar nur leicht geändert worden, Akane kam sich allerdings vor als hätte sie einen total neuen Körper erhalten. Sie war sprachlos. "Du scheinst ja sehr erstaunt über deine Verwandlung zu sein, aber ich warne dich, etwas musst du noch wissen." "W.., Wa.., Was denn?, fragte Akane immer noch total verblüfft. "Es muss dir klar sein, dass diese Quelle direkt aus Jusenkyo stammt. Das heißt, dass du, sobald du mit heißem Wasser in Berührung kommst, wieder deine alte Gestalt annimmst. Bei Berührung mit kaltem Wasser wirst du wieder zu einer Amazone", gab die Alte mit ruhiger Stimme von sich. "Akiko wird dir deine Hütte zeigen, was von nun an dein Zuhause sein wird, sie wird dich in alles einweisen, in unsere Gesetze, sowie Traditionen. Sei willkommen in unserem Stamm." >Rückblende - Ende< So war sie zu einer Amazone geworden, Akane konnte kaum glauben, dass dies erst vor einer Woche gewesen war, als sie aufbrach um alles hinter sich zu lassen. Ihr Zuhause, ihre Familie, sowie Ra.... Gott mein Kopf ist fast geplatzt vor lauter Ideen. Ich konnte diese gar nicht alle mit rein bringen. Aber es hängt natürlich von euch ab, ob ich weiter schreiben soll. Bitte schreibt mir Kommentare, mit Verbesserungsvorschlägen oder Tipps. Bin für alles offen. Hoffe darauf bald weiter schreiben zu können, see you Deepdream Kapitel 4: Aufbruch ins Ungewisse --------------------------------- Hi, hier ist die Fortsetzung meiner FF, wünsche euch viel Spaß beim Lesen. ;) 4. Teil: Aufbruch ins Ungewisse "..." = jemand spricht °...° = jemand denkt +...+ = Geräusch {...} = Bemerkung vom Autor [...] = Pandaschild So war sie zu einer Amazone geworden, Akane konnte kaum glauben, dass dies erst vor einer Woche gewesen war, als sie aufbrach um alles hinter sich zu lassen. Ihr Zuhause, ihre Familie, sowie Ra.... ----- "Aufwachen du Faulenzer!", brüllte Genma seinen Sohn unsanft aus dem Schlaf. "Lass mich pennen, Alter, merkst du nicht, dass du nervst?" "Ha, was dir fehlt ist ein bisschen gutes altes Training!" Mit einem Tritt beförderte Genma Ranma im hohen Bogen aus dem Zimmer genau in den Teich. Eine wütende Ranma-Chan tauchte auf. "Was sollte das denn du dummer alter Ochse?!", schrie sie sichtlich erregt zu ihrem Vater hoch. Dieser war allerdings bereits wieder auf dem Weg nach unten in die Küche, um sich, wenn möglich gleich an Ranmas Teller zu bedienen. Leider hinderte ihn eine Faust daran, die ihm mit voller Wucht die Luft aus der Lunge rammte. "Hast du denn keinen Hunger mehr alter Herr?", fragte Ranma-Chan ihren Vater im einem gespielt unschuldigem Tonfall. Ohne auf eine Antwort zu warten, versetzte ihm Ranma-Chan noch einen Tritt und eine Panda trieb an der Oberfläche des Teiches. °Geschieht dir recht, blöder alter Knacker, warum hast du mich auch so brutal geweckt°, da fielen ihr unweigerlich Akanes Weckmethoden ein und sie musste schmunzeln. Der kurze Anflug eines Lächelns verschwand allerdings so schnell wie er gekommen war wieder. °Wie konntest du mir das antun?°, diese Frage hatte sie sich in den letzten Tagen immer häufiger gestellt. °Pah, warum mach ich mich eigentlich so fertig wegen diesem Trampel, sie bedeutet mir doch eh nichts°, doch damit belog Ranma sich selbst, dass hatte sie mittlerweile schon einsehen müssen. Ranma konnte ohne sie nicht leben. Jede Nacht, träumte er inzwischen schon von ihr, wie sie ihm den Rücken zudrehte und in die Dunkelheit verschwand. Er versuchte ihr nachzurennen, doch seine Beine kamen nicht von der Stelle und so entfernte sie sich weiter und weiter, bis seine Verlobte schließlich in der Dunkelheit verschwunden war. Jede Nacht wachte er daraufhin auf, verschwitzt und mit Tränen in den Augen, welche er natürlich sofort wegwischte, um ja keine Schwäche zu zeigen. Nabiki betrachtete Ranma-Chan nun schon seit einiger Zeit misstrauisch, diese schien gar nicht zu merken, wie ihr Vater ihr das Essen vom Teller klaute. Sie schien mit den Gedanken ganz wo anders zu sein. Jedoch wurden Nabikis Gedankengänge von der Stimme ihrer Schwester unterbrochen. "Ranma, beginnt die Schule denn nicht schon in fünf Minuten", gab diese mit ihrem üblichen Lächeln auf dem Gesicht von sich. "Was schon in fünf Minuten!" Eilig schnappte sich Ranma den Topf mit heißem Wasser, dem ihr Kasumi gebracht hatte, goss ihn sich über und packte die Schultasche. Schon war er aus der Tür gestürmt. °Jetzt darf mir bloß keiner begegnen der mich aufhält, dass würde mir jetzt gerade noch fehlen°. Als hätte das Schicksal seine Gedanken gelesen, hörte er schon eine lauter "Woda Eiren" hinter sich. "Shampo", gab er geschockt keuchend von sich. °Die hat mir gerade noch gefehlt°. Mit einem Satz war Ranma auch schon auf das gegenüberliegende Dach gesprungen und hatte Shampo mit einem Grinsen auf den Lippen auf der Straße stehen gelassen. Zugegeben, dass war nicht unbedingt sehr freundlich, aber heute konnte er es sich nicht leisten schon wieder zu spät zu kommen. Endlich erblickte er das Schulgebäude, sprang kurz ab und befand sich auch schon im Innenhof. Von dort sprang er von einem Fensterbrett zum nächsten und dann durch das Fenster in seinen Klassenraum. Eine Minute später betrat der Lehrer das Klassenzimmer, beäugte kurz Ranma, da dieser ächzend vor sich hin keuchte und begann mit dem Unterricht, der mal wieder alles andere als interessant war. Ohne das Ranma es selbst merkte, sah er mehr als nur einmal auf den leeren Platz, der nun schon seit fast zwei Wochen das Klassenzimmer zierte. Jedes mal, wenn er den freien Stuhl erblickte, durchfuhr ihn ein kurzer Stich. Inzwischen verstand Ranma woher dieses Gefühl stammte, dieser Schmerz kam von seinem Herzen. Immer wenn er dort hinüber sah, rechnete er fest damit, dass seine Akane wieder dort sitzen würde und das er alles nur geträumt hatte und das, obwohl er wusste, dass sie nicht auf ihrem Platz sitzen würde und dennoch spürte er jedes Mal aufs neue den Stich, der sein Herz durchfuhr. Selbst die dummen Sprüche seiner Mitschüler konnten Ranma nicht mehr reizen. Anfangs noch, wenn sie sagten, "Wo ist denn deine Angebetete hin, hat sie dich etwa sitzen lassen?", bekam der, der dies von sich gegeben hatte im wahrsten Sinne des Wortes eine "dicke Lippe". Doch etwas war mit ihm geschehen, dass hat auch er selbst bemerkt, er lachte so gut wie gar nicht mehr, selbst die üblichen Prügeleien mit seinem Vater hatten an Reiz verloren. Nichts machte ihm mehr Spaß. Weder dem alten Zausel eine runter zu hauen, noch sich auf einen Kampf mit Ryoga einzulassen. Aber bald würde er wieder der Alte sein, morgen schon würde er um diese Zeit auf dem Weg nach China sein, von wo er sie dann wieder mit nach Hause nehmen würde. °Aber was ist wenn sie gar nicht wieder zurück nach Hause will?°, wieder durchzuckte in das Stechen. Doch im selbstsicheren Ton sagte er zu sich selbst, °Natürlich wird sie wieder zurück kommen wollen.° Jedoch war er sich da nicht ganz so sicher wie er tat und auch Colognes Worte hallten immer wieder durch seinen Kopf. >>"Ranma, wenn du sie tatsächlich so sehr liebst wie du sagst, musst du sie in einem offenen Kampf besiegen. Schaffst du dies, so ist sie wieder mit dir verlobt, schaffst du es allerdings nicht, so wirst du st...."<< Er konnte sich noch sehr gut an ihre Worte erinnern. Er hatte nur diese eine Chance und die musste er nutzen. Du Schule endete mit einem lauten Gong und ohne weiter auf seine Umwelt zu achten, verließ Ranma mit hängendem Kopf das Schulgelände. In seinem Blick lag Kummer, Sorge und doch, da war noch etwas anderes, ein Gefühl, das ihm die Kraft gab weiterzumachen. "Hoffnung", sprach er es selbst, ohne es zu merken, leise aus. Allerdings verschwand dieses stille und doch so starke Wort im Gemurmel der Schüler, die freudig erregt an ihm vorbeiliefen und die Ferien begrüßten. Langsam ging Ranma durch die Straßen, so lange hatte er auf diesen Moment gewartet und dennoch, nun wo es so weit war, spürte er eine Beklemmung, die von ihm Besitz ergriff. °Was ist, wenn sie nicht zurückkommen will?°. Jedes Mal, wenn er diesen Gedanken vor Augen hatte, schüttelte er den Kopf, als könnte er mit dieser Geste diesen unheilvollen Satz aus seinem Kopf verbannen. Ohne ein Wort zu verlieren, stürmte Ranma geradewegs auf sein Zimmer, als er das Haus der Tendos erreicht hatte. Hier würde seine Reise beginnen, vielleicht seine letzte, stieß es ihm bitter auf, allerdings verbannte er diesen Gedanken sehr schnell wieder. Er öffnete behutsam den Schrank und holte seinen alten Rucksack heraus, °Du hast mich ja schon mal mit nach China begeleitet°, schoss es ihm kurz durch den Kopf und er musste unbewusst lächeln. Die restlichen Sachen, die er noch brauchte, bevor er sich auf die Weg machte, fand er entweder im Zimmer verstreut oder ebenfalls im Schrank. Als er schließlich fertig war mit packen, begab er sich nach unten. Er betrat die Küche und da saß sie, die ganze Familie Tendo beisammen, die ganze Familie, nein eine Person fehlte, wieder durchfuhr ihn das stechende Gefühl. Hastig verabschiedete er sich, nahm von Kasumi noch ein Lunch-Paket entgegen und war gerade dabei den Raum zu verlassen, als ihn eine Hand mit festem Griff an der Schulter hielt. "Gib auf dich Acht mein Junge", gab Genma mit leicht zitternder Stimme von sich. Langsam löste sich die Hand von seiner Schulter und Ranma setzte seinen Weg fort, mit den Gedanken schon weit, weit weg. ------ Nun stand er hier am Pier 4. Um ihn herum waren viele vergnügt aussehende Leute, die nacheinander das Schiff betraten. Ranma wusste nicht warum, aber aus irgendeinem Grund, dachte er dieses mal intensiver an Akane als in den Wochen zuvor, falls dies überhaupt möglich war. Ob sie wohl auch gerne mal mit so einem Schiff gefahren wäre, nur wir zwei, ganz allein. Schnell strich er diesen Gedanken aus seinem Hinterkopf und betrat das Schiff. Ohne auf den Sonnenuntergang zu achten, der das Meer in einem hellen rot erstrahlen ließ, ging er direkt in seine Kabine. Ohne sich die Mühe zu machen, sich zu entkleiden, warf er sich auf die Pritsche. Während er so da lag, kam ihm eine letzte Erkenntnis, bevor er einschlief. Aus irgend einem Grund wusste Ranma, dass dies seine letzte Reise werden würde, er konnte sich selbst nicht erklären woher er das wusste. Jedoch ließ ihm der Schlaf keine Zeit mehr über diese letzten Worte zu grübeln, langsam fielen ihm die Augen zu und er schlief eine langen, traumlosen Schlaf. Puh, ist dieses Mal zwar nicht so lang geworden, wie ich ursprünglich geplant hatte, dennoch habe ich mir viel Mühe bei dieser Fortsetzung gegeben. Ich hoffe auf viele Kommentare und danke meinen Lesern für ihr Interesse. Bis zur nächsten Fortsetzung, Deepdream Kapitel 5: Wiedersehen ---------------------- Hi, ist mal wieder etwas länger geworden, hoffe ihr seit zufrieden mit mir und schickt mir ein paar Kommis. Viel Spaß mit dem 5. Teil: Wiedersehen "..." = jemand spricht °...° = jemand denkt +...+ = Geräusch {...} = Bemerkung vom Autor [...] = Pandaschild Jedoch ließ ihm der Schlaf keine Zeit mehr über diese letzten Worte zu grübeln, langsam fielen ihm die Augen zu und er schlief eine langen, traumlosen Schlaf. ----- "Aufstehen Akane-Chan!", schallte es durch die kleine Hütte. "Was, wie, wo, wer?", gab ein völlig verwirrtes grünhaariges Mädchen von sich. "Na, gut geschlafen?" "Einfach wunderbar, nur der Weckdienst gehört sich ausgepeitscht", gab eine schlaftrunkene Amazone von sich. "Das ist nun mal das Leben einer Amazone, hart und schmerzhaft." "Hast ja recht, was gibt's denn zum Frühstück?", fragte Akane nun schon deutlich wacher. "Komm mit ins Zelt, dann weißt du es", antwortete eine schelmisch grinsende Akiko. Kurz darauf war die weißblonde Amazone auch schon aus Akanes Hütte verschwunden. Herzhaft gähnend sprang Akane nun auch aus ihrem Bett, öffnete den Schrank, hob dabei unbeabsichtigt eine Tür aus, schmiss kopfschüttelnd ihre Kampfsachen aufs Bett und trat nur mit einem Handtuch bekleidet aus ihrer Hütte. So machte sich Akane nun auf dem Weg zum See, in dem auch die Arena stand, in der sie jeden Tag mit Akiko trainierte, um sie zu dort zu waschen. Am See angekommen, entkleidete sie sich völlig und ging auf die schillernde Wasseroberfläche zu. Vorsichtig setzte sie einen Fuß in die wogenden Fluten und tauchte kurz darauf ganz in diese ein. Prustend tauchte sie wieder auf, wusch sich die Haare, was in Anbetracht der Länge gut und gern zehn Minuten in Anspruch nahm und trat heraus. °Schade, dass ich und Ranma nie alleine schwimmen gegangen sind.° Mit einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht fiel ihr der Grund für diesen Umstand ein, denn bis vor kurzem konnte sie ja noch nicht einmal schwimmen. °Aber ist das eine Entschuldigung dafür, dass wir nur so selten etwas gemeinsam unternommen haben?° Sie war sich nicht sicher, wie sie diese Frage beantworten sollte. "Nein, heute möchte ich mir meine gute Laune nicht durch Gedanken an Ranma verderben lassen", gab sie entschlossen von sich. Mit einem kurzen Sprung in den See machte sie ihren Kopf von den Gedanken an ihren früheren Verlobten klar, trat danach aus dem Wasser, trocknete sich ab und ging , wieder nur mit einem Handtuch umwickelt, zurück in ihre Hütte. Wieder in ihrem Quartier angekommen, schlüpfte sie in ihre Kleidung, betrachtete sich noch einmal kurz im Spiegel und ging mit einem zufrieden Lächeln auf die "Kantine" zu, wie die anderen Amazonen das Essenszelt nannten. Als sie eintrat, waren schon knapp zwanzig andere Amazonen da und bedienten sich am reich gedeckten Tisch, der schon fast unter der enormen Menge an Essen zusammenbrach. Jedoch wurde Akanes Aufmerksamkeit von etwas anderem erregt, die Meisterin, in hohen Kreisen auch mit ihrem Namen Horiko angesprochen, rief sie zu sich. Neben dieser saß bereits schon Akiko, die sie aufgeregt zu sich her rief. "Ja Meisterin?", fragte Akane vorsichtig, als sie schließlich vor ihr stand. "Nenn mich ruhig Horiko, Kleines. Ich möchte mit dir über das Turnier sprechen, dass heute stattfindet." "Heute findet ein Turnier statt?", gab Akane verwundert von sich. Ohne weiter auf Akanes Frage ein zu gehen, sprach Horiko weiter, "Bei diesem Turnier treten die stärksten Amazonen der einzelnen Stämme gegeneinander an." "Und was habe ich damit zu tun", sprach Akane verwundert dazwischen. "Du und Akiko werden für unser Dorf antreten", erwiderte die alte Amazone darauf. "WAS, ICH!" Einige Amazonen blickten sich, teils neugierig, teils erbost zu Akane um, da diese den allgemeinen Geräuschpegel mehr als überschritten hatte. Als dann allerdings mehrere Minuten keine Wort zwischen Horiko und Akane fiel, wendeten sich die Amazonen wieder ihrem Frühstück zu. "Nun lasst uns essen, dass Turnier findet zur Mittagszeit statt", mit diesen Worten ließ die Meisterin einen verdutzten Grünschopf stehen. "Überrascht?", fragte sie Akiko mit einem frechen Grinsen auf dem Gesicht. Ein kurzes Kopfnicken von Akanes Seite gab der weißblonden Amazone recht. "Nun steh hier nicht so rum, sondern iss etwas oder willst du das gute Essen verderben lassen?" "Okay", gab sie kurz angebunden von sich und setzte sich neben ihre Freundin. Während dem Frühstück war sie bereits in Gedanken bei dem Turnier. °Was da wohl für Amazonen kämpfen werden, ob sie besser sind als ich?° Von leichten Zweifeln geplagt, aß Akane auf und begab sich zurück in ihre Hütte. Dort angekommen, schmiss sie sich erst einmal auf ihr Bett. Ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen, heute konnte sie die erlernten Techniken endlich anwenden. °Ich muss in letzter Zeit wirklich ziemlich gut geworden sein, sonst dürfte ich ja nicht am Turnier teilnehmen.° Auf Grund dieser Feststellung überfiel sie ein Anflug von Stolz. °Ob ich Ranma jetzt wohl besiegen könnte?°", kam es Akane kurz in den Sinn. "Was mach ich hier überhaupt, ich denke hier über eine Person nach, die der Hauptgrund dafür war, dass ich mein Zuhause verlassen habe. Außerdem habe ich doch einen Eid darauf geschworen, alles was in meinem Leben gewesenen war zu vergessen und dazu zählt auch er°, hielt sich Akane noch mal entschlossen vor Augen. Jedoch brachte das nicht viel, sie wusste, dass sie ihn noch immer liebte und das, obwohl er manchmal so ein Ekel gewesen war. °Wie es ihm jetzt wohl geht, wahrscheinlich wird er mal wieder trainieren oder einen seiner Herausforderer vermöbeln.° Diesen Gedanken bedachte sie mit einem kurzen Grinsen, allerdings verschwand der Anflug von Heiterkeit rasch wieder. °Ob es so eine gute Idee gewesen ist, zu einer Amazone zu werden, irgendwie vermisse ich meine Familie und meine Freunde, aber vor allem vermisse ich ihn. Je länger ich von Ranma getrennt bin, desto schlimmer wird das Gefühl der Leere in meinem Herzen.° °Obwohl wir immer stritten, war ich doch immer in seiner Nähe gewesen und wenn ich das Verlangen verspürte ihn zu sehen, musste ich nur ins Dojo gehen, in dem er trainierte und völlig vertieft überhaupt nicht mitbekam, dass ich ihn beobachtete.° "Akane kommst du?", eine leicht gestresste Akiko schaute durch die Tür, auf die im Bett liegende Akane. "Geht klar", antwortete diese mit leicht glänzenden Augen. °Sie hat geweint, wahrscheinlich vermisst sie ihre Familie°, ging es Akiko durch den Kopf, doch auch ihre Gedankengänge wurden durcheinander gewirbelt, nur dieses mal von einer grünhaarigen Amazone, welcher man die Vorfreude auf den Kampf in den Augen deutlich ablesen konnte. "Dann los", gab Akiko mit einem Grinsen auf dem Gesicht von sich und rannte los, eine lachende Akane hinterher. Auf dem Hauptplatz angekommen, erblickten sie etwa 20 Amazonen in ihrem Alter. Erregt schaute sich Akane um, manche der Kriegerinnen waren groß gewachsen, andere dafür stämmig und klein, wie Zwerge, ging es Akane durch den Kopf und sie musste sich ein Lachen verkneifen. Zu ihrem Verblüffen erblickte sie auch Shampoo, Horiko deutete ihren Blick und erwiderte darauf, dass Shampoo dieses Jahr nicht antreten werde und nur hier sei, um den Kämpfen beizuwohnen. Ebenfalls anwesend war Cologne, diese sah kurz auf und bewegte sich, auf ihrem Stock hüpfend auf Horiko und ihre Begleiterinnen zu. "Na Horiko, welche Amazonen lässt du den dieses Jahr antreten, um unserem Dorf den Sieg zu sichern?" "Diese beiden hier, Akiko und ...", sie wurde von Akanes Gesten in ihrem Redefluss aufgehalten. Mit einem kurzen Blick zu ihr, bemerkte sie, dass ihr neuer Schützling etwas dagegen hatte, dass Cologne ihren Namen kannte. "Und wie heißt denn die zweite junge Kriegerin?", fiel Cologne Horiko ins Wort, mit ihren Augen auf Akane gerichtet. Erneut setzte die Meisterin an, "Das ist Hitomi, eine neue in unseren Reihen, dafür aber schnell, stark und äußerst lernfähig." Akane wurde auf Grund der Lobsagung der Meisterin leicht rot und scharrte mit einem Fuß im Sand. "Nun denn, lasst uns mit dem Turnier beginnen," sprach Horiko mit lauter, aber fester Stimme. "Ihr tretet immer eins gegen eins an, wer bewusstlos wird, den Ring verlässt oder aufgibt, hat unweigerlich verloren, sämtliche Waffen, sei es Klinge oder Stab sind erlaubt, solange sie nicht dazu verwendet werden, zu töten." Diese letzten Worte waren an alle gerichtet und besiegelten den Auftakt des Turniers. Nun war es endlich soweit, der erste Kampf fand statt, Akiko stand einer Tonne, mit je einem Morgenstern in der Hand, in der Arena gegenüber. Sie selbst war lediglich mit einer Peitsche bewaffnet, die sie aber geschickt einzusetzen wusste. Akiko stürmte vor, macht einen kurzen Ausfallschritt und wickelte das Ende ihrer Peitsche um den Knöchel der Gegnerin, ehe diese reagieren konnte, zog Akiko auch schon daran, mit dem Ergebnis, dass die Dicke bewusstlos auf dem Kopf landete und einen Purzelbaum schlug. Einige Amazonen lachten wegen dem Anblick, wurden allerdings von tadelnden Blicken der Älteren zurecht gewiesen. Im zweiten Kampf standen sich zwei relativ gut gebaute Amazonen gegenüber, dieser Kampf dauerte über eine Stunde, der Grund für diesen enormen Zeitaufwand war, das beide Kontrahentinnen annähernd gleich stark waren. Beide gingen am Schluss durch ein Doppel-KO zu Boden. >Ortswechsel< Endlich war er da, die Überfahrt hatte länger gedauert, da es Probleme mit dem Schiffsmotor gab. Ranma hatte davon nicht viel mitbekommen, da er die meiste Zeit in seiner Kabine schlief oder an Deck trainierte, was ihm wohlgemerkt einige bewundernde Blicke, vor allem und hauptsächlich von Frauen einfing. Er allerdings achtete nicht sonderlich darauf, für ihn zählte nur eins, Akane zu finden und sie wieder nach Hause zu bringen. Erleichtert stieg er aus dem Schiff mitsamt den anderen Passagieren aus und schaute sich um. Als er gefunden hatte was er sucht , ging er im Eiltempo geradewegs auf ein Taxi, das am Straßenrand stand, zu und setzte sich rein. "Woh hn sollsn gehn", kam müde vom Fahrer, dieser schien die freie Zeit damit genutzt zu haben, einen Schönheitsschlaf zu machen. "Ins Amazonendorf", gab Ranma kurz, aber bestimmt von sich. "Welches denn?", antwortete der Fahrer nun schon deutlich munterer. "Das in der Nähe von Jusenkyo." "Okay, dass kostet aber extra, Gefahrenzulage, wissen's schon." Mit einem kurzen Grinsen auf dem Gesicht, stimmte er mit einem Nicken zu und der Taxifahrer drückte aufs Gaspedal. Die vier vor ihm liegenden Taxistunden nutze Ranma damit, sich intensiv auf die Begegnung mit Akane einzustellen. °Ob sie in letzter Zeit wohl besser geworden ist?, ach Quatsch es waren doch nur zwei Wochen, so viel kann sich bei ihrem miesen Kampfstil nicht geändert haben.° Hätte Ranma gewusst, wie hart Akane in diesen zwei Wochen trainiert hatte, dann wäre er wahrscheinlich nicht so selbstsicher gewesen. Während er sich noch in Gedanken vorstellte, wie wohl die Begrüßung ausfallen würde, wie Ranma Akane kannte ziemlich unsanft, wurde er von quietschenden Bremsen aus den Gedanken gerissen. Erschrocken sah er auf und entdeckte den Grund für die Vollbremsung, ein Speer steckte mitten in der Motorhaube. "Kehrt hier um, heute findet ein "Turnier der Amazonen" statt, bei dem keine männliche Person anwesend sein dürfen." Die Hintertür wurde langsam geöffnet, es war Ranma der heraustrat. "Hier ist ihr Geld, genau 10000 Yen, drehen sie ruhig um." "Aber Amazonen können verdammt gefährlich werden, wenn man sie reizt", gab der Fahrer ängstlich von sich. "Kein Problem für mich", antwortete Ranma prompt auf die Aussage des Taxifahrers. "Wie du willst", erwiderte dieser und kehrte schleunigst um. "Verschwinde von hier!", schrie ihn die gut einen Kopf kleinere Amazone an. "Von wegen, erst hole ich meine Verlobte, dann verschwinde ich hier." Von den eben gesagten Worten verblüfft, bemerkte die Kriegerin nicht, wie Ranma bereits an ihr vorbeigebraust war. "Hey bleib stehen", rief diese ihm noch hinterher, jedoch dachte Ranma gar nicht daran und legte noch einen Zahn zu, keuchend brach die Amazone die Verfolgungsjagd ab und ging missmutig an ihren Wachplatz zurück. Mit einem zufriedenen Grinsen auf dem Gesicht begab sich Ranma weiter nordwärts, da er dort das Amazonendorf vermutete. Und sein Orientierungssinn hatte ihn nicht enttäuscht, nach knapp einer halben Stunde stand er direkt vor dem Torbogen des Amazonendorfes. °Wirkt ja richtig ausgestorben, wo die wohl alle sind?° Lautes Kampfgeschrei riss ihn aus seinen Überlegungen, °Von wo das wohl kommt?° Langsam und vorsichtig begab sich Ranma in die Richtung, aus er die Kampfgeräusche vermutete. Einige Male musste er auf den Dächern Zuflucht suchen, da ein paar Amazonen die Straßen entlang patrolieren. °Muss ja ziemlich wichtig sein, dieses Amazonenturnier°, bemerkte er beiläufig. °Vielleicht ist Akane auch dort!°, sprach seine innere Stimme zu ihm, nunmehr von diesem Gedanken beflügelt, schritt Ranma weiter, den Kampfschreien entgegen. Nun war er ganz nah, ruhig guckte er sich um und erspähte ein großes Dach, mit einem Satz sprang er darauf und legte sich auf den Bauch. Jetzt hatte er den perfekten Überblick. °Wer sagt's denn°, er hatte den Ursprung der Kampflaute entdeckt. Etwa fünf Meter unter ihm standen mindestens zwanzig Amazonen versammelt und machten sich für den Kampf warm. Unter ihnen war ein Mädchen, das ihm sofort ins Auge fiel. Ihre Bewegungen waren schnell und präzise und ihr Gang war gerade und zielsicher. Eigentlich das genaue Gegenteil von Akane und doch sie hatte etwas, was ihn an seine Verlobte erinnerte. Das Mädchen trug einen dünnen Rock, sowie eine trägerloses Hemd ohne Ärmel und besaß smaragdgrüne Haare, die ihr etwa bis zur Taille reichten. Alles in allem war sie wunderschön, wie er zugeben musste. Ein Trommelschwall ertönte, dieser Kampf hatte sein Ende gefunden, ein Mädchen mit weißblondem Haar verließ den Kampfring und ging auf die Grünhaarige zu, beide lächelten sich kurz an. °Scheinen Freundinnen zu sein°, schoss es Ranma kurz durch den Kopf. Ein erneuter Trommelschwall begann, nun machte sich die Grünhaarige auf den Weg. Sie stand einer gut 3 Köpfe größeren Amazone gegenüber, die eifrig ihren Spieß schwang, der Grünschopf hingegen besaß keine Waffe. Kurz durchzuckte Ranma der ihm so bekannte Stich durchs Herz, dass Mädchen hatte genau das gleiche kampflustige Lächeln auf den Lippen wie seine Akane. Beide Amazonen gingen in Kampfstellung, schnell stellte sich heraus, wer in diesem Kampf dominierte. Das grünhaarige Mädchen wich allen Angriffen aus und griff ihrerseits in einem rasanten Tempo an, zum Schluss ließ ihn noch eine Technik besonders aufschauen, "KACHUU TENSHIN AMAGURIKEN", ein Fausthagel prallte auf die überraschte Gegnerin ein und schon nach kurzer Zeit lag diese bewusstlos am Boden. Mit einem stolzen Lächeln auf dem Gesicht drehte sich das Mädchen um und erstarrte. Ihre Augen trafen sich und jeder spürte in sich das vertraute Gefühl, das nur zwei Liebende spüren können. ... Na wie hat euch dieser Teil gefallen, bitte um Kommis, je mehr Kommis ich bekomme, desto schneller ist der sechste Teil veröffentlicht. Sorry, das ich ausgerechnet an dieser Stelle aufgehört habe, aber ich habe so viele Ideen und ich möchte die FF nicht verpatzen, indem ich alles wie Besinnungslos reinklatsche. Bis zum nächsten Kapitel, bye, Deepdream ;)) Hier noch ein paar Widmungen: An die liebe Franzivenus (liebknuddel) Mit dabei Aini für ihr Lob (rotwerd) (thank you very much) ;) An Karlfriedrich (tief verbeug) Selbstverständlich auch an Vanicri (dolles Danke) Natürlich auch Kiavalou (schreib mal wieder) (smile) Dax für seine knappen aber treffenden Kommentare (grins) Katori4 nicht zu vergessen. (Wär ja noch schöner) (obergrins) Eichi-Eich für sein Interesse. (danke dir) Und Yoriko_Lee schlussendlich für ihre Kommi. (Hast einen super Geschmack!) ;)) Das dürften alle gewesen sein, hoffe es werden noch mehr. Kapitel 6: Wieder vereint? -------------------------- Hi habe dieses Mal über drei Tage an diesem Teil gearbeitet. Hoffe er gefällt euch, würde mich über viele Kommis freuen. Wünsche euch allen noch ein gesegnetes Leben und lang genug palavert, the show must go on! 6. Teil: Wieder vereint? "..." = jemand spricht °...° = jemand denkt +...+ = Geräusch {...} = Bemerkung vom Autor [...] = Pandaschild Mit einem stolzen Lächeln auf dem Gesicht drehte sich das Mädchen um und erstarrte. Ihre Augen trafen sich und jeder spürte in sich das vertraute Gefühl, das nur zwei Liebende spüren können. °Irgendwoher kenne ich dieses Mädchen°, darin war er sich mehr als sicher, jedoch war dies nicht der Grund, warum sein Blick noch immer auf ihr haftete. Er spürte eine Vertrautheit, ein Gefühl der Geborgenheit, welches ihm bisher nur eine Person geben konnte und das allein nur durch deren Gegenwart. Es war, als ob er seiner Verlobten in die Augen geblickt hätte. Zu vertieft in dieses Gefühl von Glück und Liebe, vergaß er alles um sich herum. Ein Fehler, welcher mit einem Stockhieb auf sein Haupt quittiert wurde. Schlagartig verdunkelte sich die Umgebung um Ranma und er verlor sich in einer immer tiefer werdenden Dunkelheit. Nach einer langen Zeit dann, so wie es ihm schien, erwachte er wieder. Mühsam ordnete er seine Gedanken, 1. Er hatte das grünhaarige Mädchen beim Kampf beobachtet. 2. Beide sahen sich gegenseitig in die Augen. 3. Ihm wurde etwas über die Rübe gezogen, woraufhin er nun hier aufwachte. Wobei wir nun bei einer anderen Frage wären, "Wo bin ich hier eigentlich?", diese Worte gingen ihm unbewusst über die Lippen, blieben allerdings nicht unbemerkt. Langsam richtete sich Ranma auf, dies gestaltete sich jedoch als schwierig, da er an Armen und Beinen gefesselt war. Verschlafen blickte er sich um und rieb sich die leicht brennenden Augen. "Na, gut geschlafen?", drang ihm eine Stimme ans Ohr. Ruckartig drehte er sich um und blickte dem Grünschopf ins Gesicht. "Wer bist du?", fragte Ranma leicht verschlafen, bemerkte aber, dass es ein Fehler gewesen war, diese Frage auch nur zu denken, geschweige denn sie auszusprechen. Der vorher noch so sonnige Blick der Amazone verdunkelte sich, das Lächeln wich aus ihrem Gesicht und nunmehr ziemlich wütend aussehend, blickte sie ihn vernichtend an. Eine ziemlich unangenehme Spannung baute sich auf, eine Situation, welche ihm mehr als bekannt vor kam und auch früher, war es stets ein Mädchen gewesen, welches die Luft so zum Knistern gebracht hatte. Bevor die Amazone allerdings tätig werden konnte, hörte er auch schon Schritte, die sich anscheinend näherten. Nun vernahm er noch eine andere Stimme, Ranma richtete seinen Blick zur Türöffnung und starrte ungläubig die kleine Gestalt an, die ihm Türrahmen stand. "Ich hoffe unser Gast hat gut geschlafen." Bevor dieser allerdings etwas auf diesen Gruß erwidern konnte, wurden ihm auch schon die Fesseln durchgeschnitten. Dies geschah in einer beängstigenden Geschwindigkeit, durch ein Messer, das die Grünhaarige lässig aus ihren Händen hervorgezaubert hatte. Als diese ihr Werk beendet hatte, warf sie Ranma noch mal einen giftigen Blick zu und begab sich dann aus der, wie er inzwischen herausgefunden hatte, kleinen Bambushütte. "Was habe ich der denn getan?", gab Ranma sichtlich betrübt von sich, gerne, hätte er die Nähe zu diesem Mädchen noch ein Weilchen länger genossen. Er wusste selbst nicht woher, aber er verspürte eine tiefe Zuneigung zu dieser jungen Kriegerin. Als sich ihre Blicke das erste Mal trafen, spürte er diese Wärme, wie er sie nur in Akanes Nähe empfand. Überhaupt, je eingehender er die junge Kriegerin betrachtet hatte, desto mehr Ähnlichkeiten zu Akane waren ihm aufgefallen. Doch wo er gerade dabei war. "Wo ist Akane!", brüllte er die vor ihm stehende Amazone an, welche in etwa in Colognes Altersklasse lag. "Ich bin vielleicht alt, aber sicher nicht taub Jungchen. Was willst du überhaupt von ihr?", konterte die Alte geschickt. "Sie ist meine Verlobte und ich werde sie wieder zurück nach Hause bringen." "Und weshalb willst du sie wieder in deiner Nähe wissen, liebst du sie etwa?" Mit jeder Frage hätte Ranma gerechnet, aber nicht mit jener und zu allem Überfluss, bemerkte er auch nicht, dass jemand mit laut klopfendem Herzen vor der Tür stand und das Gespräch belauschte. "Das geht sie gar nichts an!", erwiderte er daraufhin erbost und lauter, als er es ursprünglich beabsichtigt hatte. "Warum diese Reaktion Jungchen, habe ich etwa deinen wunden Punkt getroffen?", fragte Horiko daraufhin mit fester und ruhiger Stimme, ein leichtes Grinsen hatte sich auf ihren Lippen ausgebreitet. Darauf wusste Ranma nichts zu erwidern und blieb deshalb vorerst still. "Hitomi", rief die Alte kurz, Akane brauchte einige Zeit um zu realisieren, dass sie damit gemeint war und stürmte mit einem leichten Rotschimmer auf dem Gesicht in die Hütte. "Ja Meisterin?", gab sie leicht außer Atem von sich. "Wärst du vielleicht so freundlich unserem Gast die Gegend zu zeigen?" "Wieso die Gegend zeigen, ich bin nur hier um Akane wieder zurück nach Hause zu bringen!", gab Ranma nun schon mehr als gereizt von sich. Kaum hatte er dies ausgesprochen, schon spürte Akane die "alten Schmerzen" in ihrem Herzen erwachen. Die nur langsam verheilten Narben begannen wieder aufzuplatzen, zu bluten, nun musste sie mit aller Kraft verbissen gegen die Tränen ankämpfen. °Dieses eine Mal muss ich stark bleiben, ich werde nicht wieder zurück nach Hause gehen und so weiterleben, als wäre nichts geschehen. Schließlich ist er der Grund für meine Tränen und meine Entscheidung meine Familie zu verlassen, gewesen. Ich lasse nicht zu, dass er mir mein neues Leben zerstört!° °Pah, ich bringe Akane zurück!°, da Ranma genau so ein Dickschädel wie sie selbst war, wich auch er nicht von seinem Standpunkt ab, er würde sie unter keinen Umständen hier zurück lassen. °Alleine diese zwei Wochen ohne Akane waren die Hölle auf Erden für mich. Kampflos werde ich sie nicht aufgeben°, entschlossen erhob er sich, um sich auf die Suche nach ihr zu machen, da vernahm er kurz und knapp von Horiko, "Akane kommt erst wieder in drei Tagen von ihrer Trainingsreise zurück. So lang wirst du dich wohl gedulden müssen." Mit einem kurzen Blinzeln in Richtung Akane, verschwand sie dann ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren und begab sich aus der Hütte, ließ die Beiden miteinander allein. Akane fasste sich als erste wieder und setzte an. "Nun also ...", weiter kam Akane alias Hitomi nicht. "Ich werde sie finden und wenn ich das ganze Gebiet auf den Kopf stellen muss", gab er entschlossen von sich. Erstaunt und obwohl sie es nie zugeben würde, glücklich über diese Worte, antwortete sie, ohne groß nachzudenken. "Das bringt nichts, du wirst sie nicht finden, wohl oder übel wirst du abwarten müssen.° Erstaunt über ihre eigenen Worte, ließ sie ihren Blick über den ach so interessanten Boden schweifen und verdunkelte ihr Gesicht, um so ihre Aufregung zu verstecken. Sie hatte ihn angelogen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. °Doch war das eben wirklich eine richtige Lüge gewesen?° Im Grunde nicht, denn es hätte ja tatsächlich keinen Sinn gehabt, nach ihr zu suchen, denn sie stand ja vor ihm, nur leider wusste er ja nichts von ihrer anderen Form und das sollte auch vorerst so bleiben, ermahnte sie sich selbst. Ruckartig wurde sie aus ihrer Gedankenwelt gerissen und zwar von Ranma selbst. "Sieht wohl ganz danach aus, als müsste ich noch eine Weile an diesem schönen Fleckchen Erde verharren. Das kann auch nur mir passieren, allein mit so vielen Machoweibern." Seine Stimme hätte eigentlich cool rüberkommen sollen, allerdings geschah eher das Gegenteil, er hörte sich unsicher, wütend und verzweifelt an. °Ich will zu Akane, ich habe doch nicht diese zwei Wochen sehnsüchtig gewartet, mich hierher auf den Weg gemacht, nur um gesagt zu bekommen, tut uns leid, du wirst wohl warten müssen, bis sie wieder zurück ist.° Mit einem wütendem Blick sah er auf, wollte gerade seiner Verzweiflung und seinem Ärger Luft machen, da sah er ihr auch schon in die Augen, mit einem Rotschimmer um die Nase, erwiderte sie seinen Blick. Wieder hatten sie beide das Gefühl, dass sich einfach nicht beschreiben ließ, außer mit einem einzigen Wort, so unscheinbar es doch war, es vereinte all diese Momente voll Glück und Freude miteinander, es nannte sich schlicht und einfach "Liebe". So gerne hätten sie einander jetzt gespürt, jedoch hielt Ranma etwas ab und dieses etwas war der Grund, weshalb er hierher gekommen war. Rasch wendete Ranma seinen Blick ab, um nicht erneut in ihren Augen zu versinken, mit einem enttäuschten Ausdruck auf dem Gesicht, wendete sich auch Akane ab. Ranma fasste sich dieses Mal schneller als sie und stotterte leise. "Also, nicht das du auf irgendwelche falschen Ideen kommst, nicht das du irgendwie hässlich wärst oder mir nicht gefallen würdest, aber, einen kurzen Moment holte er tief Luft, aber ich liebe bereits eine Andere." Kurz zuckte Akane zurück, °Er liebt eine Andere?°, ihre gesamte Welt brach von einem Moment auf den anderen zusammen. °Wie konnte das sein, waren all diese schönen Momente, alles was sie mit ihm erlebt hatte, nur Schein. Hatte er nie auch nur das Geringste für sie empfunden.° Fassungslos starrte sie ihn an, bevor er den Mund erneut öffnen konnte, war Akane auch schon mit Tränen in den Augen und schluchzend aus ihrer Hütte gestürmt. °Also habe ich all diese schönen Momente nur überbewertet, er liebte mich nicht, kein bisschen, ich habe mir die ganze Zeit nur was vorgemacht.° Jener Gedanke traf sie jedes Mal wieder tief ins Herz, keuchend blieb sie stehen und blickte auf, knapp hundert Meter vor ihr lag der See, ein kurzer Gedanke nahm in ihrem Kopf Form an und sie setzte sich wieder in Bewegung, nun hatte sie ein Ziel, ihr letztes. Mit gesenktem Kopf ging sie den Weg entlang, kam dem See immer näher, °Was hat mein Leben noch für einen Sinn, wenn er mich nicht liebt.° Wieder entfuhr ihrem Mund ein Schluchzer und ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen. Plötzlich drehte sie sich um, es war ihr so gewesen, als wäre jemand hinter ihr her gerannt, aber sie hatte sich das alles wahrscheinlich bloß eingebildet. °Warum sollte mir denn auch jemand folgen, ich habe doch eh keine Freunde mehr, keine Familie und keinen Verlob....° Rasch brach sie ihre Gedanken ab und drehte sich um, sie wollte unter allen Umständen ihrem Leben ein Ende setzen. Jedoch stand ihr ein Hindernis im Weg, welches vorher noch nicht da gewesen war. "Was willst du noch", schrie sie ihm direkt ins Gesicht, Tränen kullerte ihr über das Gesicht. "Ich möchte mit dir reden." "Halt die Klappe!" "Versteh doch, ich liebe nun mal ..." "Du verdammter Idiot sollst den Mund halten, verdammt!" Nun hielt sie es nicht mehr aus und brach zusammen, sackte auf die Knie und stütze sich mit den Händen am Boden ab. "Es tut mir leid, dass dich dies so hart trifft, allerdings habe ich schon eine Verlobte, wie du ja bereits weißt." "Und für die empfindest du gar nichts?", schrie sie ihm entgegen. Leicht verwirrt von ihren Worten, entgegnete er ihr, "Ich wüsste nicht was dich das angeht, so weit ich weiß bist du jedenfalls nicht mit mir verlobt. Und nur, um deine Frage zu beantworten, sprach er jetzt kaum noch hörbar, sie ist jene, der ich mein Herz geschenkt habe." Erstaunt über diese Worte hob sie den Kopf und sah ihn an, tief in seine blaugrauen Augen. Endlich hatte er es getan, ihr seine Liebe gestanden, zwar nicht direkt, jedoch er hatte zugegeben, dass er sie liebte. °Wie konnte ich nur so dumm sein, er sprach die ganze Zeit von mir und ich hatte doch tatsächlich Angst, dass er nichts für mich empfindet.° Vor lauter überschwänglicher Freude warf sie sich in seine Arme. Ranma musterte sie verwirrt, °Zuerst rennt sie weg, nachdem ich ihr sagte, dass ich bereits ein Mädchen liebe und dann, als sie erfährt, dass dieses Mädchen meine Verlobte ist, schmeißt sie sich in meine Arme. Verstehe einer die Frauen.° "Nur eine Frage Hitomi, so heißt du doch, wieso schmeißt du dich mir eigentlich in die Arme, nachdem ich dir gesagt habe, dass ich meine Verlobte liebe?° "Weil ich schon hatte richtig Angst hatte, dass du mi...", mitten im Satz brach sie ab, beinahe hätte sie verraten wer sie war. Ranma hatte jedoch sehr genau zugehört und runzelte die Stirn. "Das du mich und weiter?", sprach er seelenruhig. Nun saß sie in der Falle, was sollte sie tun. "Nun also, das du mich, nun, das du mich nicht magst", hängte sie an den vorher abgebrochenen Satz ran. "Was hat das den damit zu tun?", fragte er sie verwirrt. "Ach lassen wir das Thema", ruckartig setzte sie sich auf und begab sich aus seiner Nähe. °Ein seltsames Mädchen, was hat sie wohl mit "das du mich nicht magst" gemeint?° Der Tag war ohne weitere Ereignisse vorübergegangen. Beide hatten miteinander kaum ein Wort gewechselt. Jeder hatte sich seinen Beschäftigungen gewidmet und so verging der Tag für alle relativ normal. ----- Langsam dämmerte es, die Sonne warf ihre letzten Strahlen über die glatte Oberfläche des Sees. Akane stand am See und beobachtete das Schauspiel, neben ihr stand Akiko. "Hey Akane , warum warst du heute so seltsam drauf und weshalb lächelst du die ganze Zeit?" "Er hat es gesagt, in meiner Gegenwart", als würde das genügen, richtete Akane ihren Blick wieder auf den Sonnenuntergang, welcher sich nun schon langsam dem Ende zuwendete. "Was hat er gesagt, nun rück schon raus mit der Sprache." Mit einem überglücklichen Lächeln auf dem Gesicht wendete sich Akane an Akiko, "Er sagte, dass er mich liebt!" Daraufhin fiel ihr Akiko um den Hals, "Das ist doch wunderbar, einfach klasse und wann heiratest du ihn?" Diese Frage konnte natürlich nur von einer Amazone stammen. "Du weißt selbst, dass er mich, damit ich wieder seine Verlobte bin, in einem offenen Kampf besiegen muss und überhaupt weiß er ja nicht, dass er mir dieses Liebesgeständnis offen ins Gesicht gesagt hat." "Trotzdem bist du glücklich, habe ich recht? Akane antwortete mit einem kurzen Nicken, betrachtete wie die Sonne ihre letzten Sonnenstrahlen über dem See glänzen ließ und begab sich vergnügt zum Essenszelt. Horiko sah ihr bereits mit einem wissenden Grinsen auf dem Gesicht entgegen und rief sie zu sich. Eilig ging Akane zu ihr und erzählte ihr was alles passiert war, wissend nickt die Meisterin an einigen Stellen und grinste auch ab und zu. Als Akane fertig war, sah sie Horiko gespannt an. "Du wirst uns also bald wieder verlassen", entgegnete ihr diese trocken. "WAS, aber ich will hier doch gar nicht weg!" sprach Akane mit erhobener Stimme. "Ja aber was ist wenn er dich im Kampf besiegt?" "Damit wärst du automatisch wieder seine Verlobte, mit allem was dazu gehört." "Aber ich fühle mich doch so wohl bei euch." "So wie es aussieht, hast du keine Wahl Akane-Chan. Denk an meine Worte, die ich dir am Anfang mitgab, "Nimm dieses Mädchen und gib ihr Kraft, ihren Weg zu meistern, selbst in dunkelsten Stunden und den Willen zu kämpfen bis ans Ende ihres Lebens." "Dies wird so eine dunkle Stunde sein, aber ich weiß das du nicht untergehen wirst, ich weiß du liebst ihn, also führ ihn nicht länger an der Nase rum, gestehe ihm wer du bist." Langsam nickte Akane mit dem Kopf, eine einzelne kleine Träne bannte sich ihren Weg über ihr Gesicht. "Du bist eine Amazone und du wirst immer eine bleiben, aber nun liegt es an dir, dem Ruf gerecht zu werden, bleibe stark, was immer dir auch in deinem Leben geschehen wird." "Das werde ich", entschlossen sah Akane sie an und quälte sich mühsam ein Lächeln hervor. Akiko, die dies alles mit angehört hatte, bewunderte Akanes Mut. °Ich habe mich in ihr wirklich nicht getäuscht, es war eine gute Entscheidung sie zu einer von uns zu machen.° Plötzlich trat ein junger Mann ins Zelt, einige Amazonen blickten ihn leicht gereizt, andere verwundert an. Horiko erhob sich und sprach so laut, dass es auch jeder verstehen konnte. "Dieser junge Mann hier, wird nur noch für eine kurze Zeit unser Gast sein, also behandelt ihn freundlich." Ein Grummeln ging durch die Menge. "Ich weiß, normalerweise ist es nicht gestattet, einen Mann im Amazonendorf zu dulden, Trotzdem, dieses eine Mal werden wir eine Ausnahme machen, er ist nämlich hier um unsere Schwester Akane mit sich zunehmen. Er wird sie daheim bei sich heiraten, vorher allerdings wird er den Kampf gegen sie bewältigen müssen, was ihm nicht allzu leicht fallen wird." Ein schallendes Lachen ging durch die Menge, alle beschäftigten sich nun wieder mit ihrem Essen. "Komm her und setz dich, du wirst gewiss Hunger verspüren." Mit einem kurzen Blick Richtung Akane, setzte er sich. °Er hat sich nicht geändert, seine Manieren sind immer noch so schlecht wie vorher°, bemerkte Akane als sie sah, wie Ranma das Essen hinterschlang. "Kannst du nicht einigermaßen gesittet essen", fauchte sie ihn an. "Du redest schon genau wie Akane", stellte er fest und widmete sich wieder der Nahrungsaufnahme. Auf Grund dieses Vergleichs, entschloss sich Akane, den Rest des Abends besser still zu sein. Nach dem Essen dann, stand Ranma auf und begab sich nach draußen. Akane folgte ihm langsam. "Vermisst du sie sehr?" "Vielleicht?" "Was heißt hier vielleicht?, liebst du sie oder nicht?" "Lieben, dieses Machoweib!" Ein kurzer Stich durchfuhr ihr Herz. Ranma bemerkte ihr seltsames Verhalten und musterte sie. Wie um sich für das eben zu entschuldigen, sprach er, "Lieben kann man vielleicht nicht direkt sagen, aber ich habe sie sehr gern und möchte den Rest meines Lebens mit ihr zusammen verbringen." Ein kurzes Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht. "Komm gehen wir zurück in meine Hütte." "Wieso denn, ist dir kalt?" "Ein bisschen, also gehen wir?" "Okay, wenn du möchtest." Auf dem Weg zurück zu Akanes Hütte, sprachen sie über die Amazonenkultur und über Akane, über das Wetter und über Akane, sowie über die Kampfkunst und ihr wisst schon wen. Während sie so nebeneinander herbewegten, ging ihr vieles durch den Kopf. °Eigentlich Schade, dass er nicht weiß, wer ich wirklich bin. Aber nicht mehr lange, morgen schon hat das Versteckspiel dann ein Ende.° "Hey Hitomi träumst du?", fragte er freundlich. "Oh sorry, war ein wenig in Gedanken versunken, was hast du gesagt, bin heute wohl ein bisschen müde." Verlegen kratzte sie sich am Hinterkopf. "Schon okay, aber eine Frage hätte ich noch." "Welche denn?" "Wo schlafe ich eigentlich?" Darüber hatte sie noch gar nicht nachgedacht. "Na im Zweifelsfalle am Boden und wenn es dir dort zu kalt ist, dann mit mir im Bett." Die letzten Worte waren ihr einfach so rausgerutscht. Ranma sah sie verdutzt an, ging aber nicht weiter auf diese Bemerkung ein. Schweigend liefen sie weiter. "Wetten du fängst mich nicht", nachdem sie das gesagt hat, legte sie noch einen Zahn zu und rannte, dicht gefolgt von Ranma auf ihr "Haus" zu. "Ich kriege dich schon, verlass dich darauf", erwiderte er lachend. Völlig außer Atem dann, betraten sie Akanes Hütte. "Wow, du bist wirklich schnell Hitomi, hätte ich dir gar nicht zugetraut, ganz ehrlich." "Ich sehe das mal als ein Kompliment an", erwiderte sie mit einem schiefen Grinsen. Wieder trafen sich ihre Blicke, allerdings blickte dieses Mal keiner von beiden weg, beinahe gleichzeitig versanken sie hoffnungslos in den Augen des anderen, langsam näherten sie sich einander. Jedoch verspürte Ranma wieder dieses Unbehagen Akane zu hintergehen und stotterte: "Hey komm, lass uns noch mal darüber reden, ich also...", weiter kam er mit seinen Worten nicht, sein Mund wurde zärtlich von ihren Lippen verschlossen. Es war ein traumhaftes Gefühl, so etwas hatte er noch nie erlebt, unbewusst erwiderte er ihren Kuss. Beide versanken in der Liebe zueinander, keiner wollte den anderen loslassen, doch nichts hält ewig. Langsam lösten sich beide wieder voneinander. °Was habe ich bloß getan, schoss es ihr in diesem Moment durch den Kopf, ich habe ihn geküsst, einfach so, ohne groß darüber nachzudenken.° Schnell wendete sie ihr Gesicht dem Boden zu, inzwischen war sie mehr als nur rot geworden. Ranma begann leicht zu stottern, jedoch verstand sie seine Worte nicht, besser gesagt sie wollte gar nicht hören was er zu sagen hatte. Ruckartig drehte sie sich um und rannte, rannte bis sie nicht mehr konnte, bis ihr die Lunge schmerzte, ihre Augen füllten sich langsam mit Tränen. Ranma blieb verwirrt alleine zurück. Seine Gedanken überschlugen sich, es war ein einziges Gefühlchaos, was hatte er bloß gerade getan, er hatte ein Mädchen geküsst, richtig geküsst und dieses Mädchen war nicht Akane gewesen! Seine Augen begannen matt zu glänzen und er setzte sich gedankenverloren auf den Bettrand. °Wie soll ich das bloß je Akane erklären. Ich verdammter Idiot, sonst ließ ich doch auch nie zu, dass mir ein Mädchen so nahe kommt. Aber Hitomi schien so vertraut und in dem Moment als sich unsere Lippen berührten, es war so, wie ich es mir immer mit Akane vorgestellt hatte.° Langsam fasste er sich wieder, °Ich muss Akane finden!° Nur diesen Gedanken vor Augen haltend, erhob er sich und trat durch die Tür hinaus ins Freie. Er war hin und her gerissen, teils fühlte er sich schuldig und dennoch dieses Gefühl als sich ihre Lippen auf seine legten, es war einfach unbeschreibbar. Da er so in seinen Gedanken versunken war, bekam er nicht mit, wie er genau in jemanden hineinlief. Das hatte ihm gerade noch gefällt, wütend erhob er sich und blieb erstarrt in der Bewegung verharrend. °Es ist Hitomi.° Schnell senkte er den Kopf, wollte soeben an ihr vorbeilaufen, da hielt sie ihn auch schon am Handgelenk fest. Leise sprach sie, "Es war für mich genauso ungewohnt wie für dich Ranma, das musst du mir glauben. Es tut mir leid, was ich getan habe, ich konnte einfach nicht anders, ich liebe dich mehr als alles andere auf dieser Welt." Diesen letzten Satz hatte sie nur noch schluchzend von sich gegeben. "Aber das kannst du doch nicht ernst meinen, wir kennen uns doch erst seit kurzem", gab er geschockt, anhand der Liebeserklärung dieses Mädchens von sich. "Du Idiot, hast du es noch immer nicht erkannt, weshalb denkst du spricht eine Amazone wie ich so fließend Japanisch, warum denkst du freute ich mich, als ich erfuhr, das du deine Verlobte liebst, weshalb denkst du habe ich dich geküsst, du kleiner Trottel." Die letzten Worte kamen mit so einer Zärtlichkeit und Liebe, dass Ranma ihr wie gebannt in die Augen sah. Mit Tränen in den Augen blickte sie ihm entgegen. "Hast du noch immer nicht erkannt, wer ich bin?" Eine Träne floss ihr aus dem Augenwinkel und zerschellte auf der Erde. "Hör auf zu weinen Machoweib, das steht dir nicht." Liebevoll nahm er sie in den Arm und drückte sie fest an sich. Sie drückte sich leicht von ihm weg und sah ihm tief in seine graublauen Augen. Leise erwiderte sie, "Seit wann weißt du es?" ... Fortsetzung folgt, hoffe euch hat dieser Teil gefallen, habe wie bereits gesagt sehr viel Zeit investiert, um euch dieses Mal einen längeren Teil präsentieren zu können, hat er euch gefallen, Kritik und Lob in Form von Kommis sind immer wieder gerne gesehen. Und übrigens, sorry Hentaifreak, ich schaffe es nicht, einfach nur in der 1. Vergangenheit zu bleiben. Glaub mir darunter würde die Schreibqualität ziemlich leiden. Hoffe hast Verständnis dafür und natürlich auch einen großen Dank an all die Kommischreiber. Tschüss und aufwiedersehen, Deepdream Kapitel 7: Verschwinde! ----------------------- Da bin ich wieder, hat dieses Mal sehr lange gedauert. Hoffe ihr seit mir nicht zu böse. (Der nächste Teil kommt schneller. Kommis vorausgesetzt *g*) Habe mir dafür aber auch sehr viel Mühe mit diesem Teil gegeben. War in den Ferien weg gewesen, dabei kamen mir noch viele gute Ideen. Wenn ihr wissen möchtet wie es weitergeht, dann schreib mir bitte Kommis. Genug gelabert, hier kommt der 7. Teil: Verschwinde! "..." = jemand spricht °...° = jemand denkt +...+ = Geräusch {...} = Bemerkung vom Autor [...] = Pandaschild ----- Leise erwiderte sie, "Seit wann weißt du es?" ... Dieser letzte Satz hing erdrückend in der Stille. Keiner von ihnen sprach ein Wort, beide sahen sich nur tief in die Augen. "Was jetzt?", diese Frage war von Akane gestellt worden. "Wirst du mich zurück nach Hause bringen?", ein undefinierbarer Unterton klang in ihrer Stimme mit. Dies entging auch Ranma nicht. °Etwas stimmt nicht mit ihr. Sie verhält sich auf einmal so seltsam. Was ist denn plötzlich mit ihr los?° Ranma war derart tief in seinen Gedanken versunken, so dass er nicht bemerkte, wie er ungeduldig angestarrt wurde. "Bekomme ich heute noch eine Antwort?" Akanes deutlich gereizte Stimme riss ihn aus seinen Überlegungen. "Wie, worauf denn?" Er hatte gar nicht mehr auf sie geachtet. "Du Trottel, natürlich auf meine Frage." "Ach so darauf, nun, ich dachte eigentlich, dass wir gleich morgen aufbrechen." Schlagartig verdunkelte sich der Ausdruck auf Akanes Gesicht. "Hey Akane, was ist denn?" Sie reagierte nicht. °Was ist bloß mit ihr los?° "Was hast du denn Akane?", versuchte er es noch einmal. Dieses Mal hatte er Erfolg, sie hob ihren Blick und sah ihn an, allerdings spiegelten ihre Augen nicht wieder, was er gehofft hatte zu sehen. Sie sah ihn kalt an, ohne jedes Gefühl von Liebe oder Wärme. So als würde sie ihn nicht kennen. "Verschwinde", sprach sie tonlos. "Was hast du gesagt?" Er musste sich verhört haben. "Ich sagte du sollst von hier verschwinden und nie mehr zurückkommen." "Bist du noch ganz dicht? Ich soll dich hier bei diesen Verrückten lassen?" Normalerweise wäre sie früher, bei einer solchen Bemerkung, ihrem Verlobten an die Kehle gesprungen, dieses Mal blieb sie jedoch vollkommen ruhig. "Wenn du es so ausdrücken willst, ja!" "Niemals, ich lasse dich nicht hier. Ich dachte jetzt wo wir beide wissen, was wir füreinander empfinden, könnten wir doch vielleicht...." Er brach mitten im Satz ab, Akane hatte sich von ihm abgewendet. "Ranma ich habe gesagt, du sollst mir nie wieder unter die Augen treten, also verschwinde endlich." Akanes Stimme hatte ihre Ruhe verloren, sie hörte sich nun deutlich gereizt an. "Wie, aber warum?" Ruckartig drehte sie sich um und sah ihn an. Blanke Wut schlug ihm entgegen. "Warum?, da fragst du auch noch. Hast du nie bemerkt, wie sehr mir deine Worte weh getan haben. Und wie ich mich fühlte, wenn du mit einer deiner Verlobten rumgeturtelt hast? Nie war ich gut genug, ich bin ja nur die mit dem Hintern, wie ein Dampfer und den Beinen, wie zwei Stampfer. Nur ein blödes Machoweib." Die letzen Worte, waren im krassen Gegensatz zu ihrer vorherigen Lautstärke aus ihrem Mund entwichen. Leise und fast unverständlich. Sie senkte ihren Blick, um ihn nicht anschauen zu müssen. Wie um die gedrückte Stimmung noch zu unterstreichen, welche sich zwischen den Beiden breit gemacht hatte, begann der Himmel zuzuziehen. Ein Blitz ließ die Umgebung um sie herum erleuchten. Akane zuckte merklich zusammen. °Sie ist ihre Angst vor dem Gewitter also noch immer nicht los geworden°, schoss es Ranma durch den Kopf und ein kleines Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Jedoch verschwand es schlagartig, als er wieder daran denken musste, in was für einer Situation sie beide sich jetzt befanden. Da standen sie nun, am Ende einer Beziehung, die noch nicht einmal richtig angefangen hatte. Ranma konnte seinen Blick nicht von Akanes Augen nehmen. Sie war einfach wunderschön, aber es versetzte ihm immer wieder einen Stich ins Herz, wenn er in ihre vor Tränen glänzenden Augen sah. "Ich weiß, ich habe dir viel Kummer gemacht, aber Akane, ich liebe dich, dass weißt du. Wenn ich dich ärgerte, dann nur aus Angst, das du meine Gefühle nicht erwidern würdest." "Denkst du, mit so einer Entschuldigung ist alles abgetan und ich falle dir um den Hals? Bist du so naiv, das zu glauben?" "Ich...", Ranma war zu geschockt um weiter zu sprechen, so hatte er seine Verlobte noch nie zuvor reden hören. "Das ist ja das Problem, immer nur ICH, ICH, ICH." Sie war mit jedem Wort lauter geworden, das aus ihrem Munde kam. "Du bist ein verdammter Egoist, meine liebe Shampoo, meine gute Ukyo, du verdammter Trottel! Und was bin ich für dich. Ein Trampel, ein blödes Machoweib?", schrie sie ihm mitten ins Gesicht. Verzweifelt und den Tränen nahe, fiel sie auf die Knie, weder bemerkte sie die Schmerzen, als sich ein paar Steine tief in ihre Knie bohrten, noch, wie sehr das eben ausgesprochene Ranma getroffen hatte. "Akane, ich ...." Was sollte er jetzt sagen, dass es ihm Leid tat, das sie so wegen ihm leiden musste, dass sie sein Verhalten vollkommen falsch aufgefasst hatte? Wie um den kommenden Regenfall anzukündigen, erschall ein lautes Donnern, woraufhin ein Blitz die Umgebung kurz erhellte. Sie zuckte kaum merklich zusammen. Er wusste keinen Rat mehr und ließ sich nun auch zu Boden gleiten. Er starrte sie an, unfähig etwas zu sagen, etwas zu unternehmen. Er liebte sie, dass war ihm klar und er wollte sie nicht noch einmal verlieren. Die ersten Tropfen fielen zu Boden, kurz darauf setze ein regelrechter Monsun ein. Langsam erhob sich Akane, den Blick auf den Boden gerichtet. Ranma-Chan tat es ihr nach. "Ich also ...", setze sie an. "Spar es dir Ranma, gehe lieber zu deinem Jusenkyo und werde wieder ein richtiger Mann", gab Akane bissig wieder. "Wieso ein richtiger M...?" Ranma-Chan brach ab, sie starrte auf ihren gerade entstandenen Busen und lächelte verlegen, wurde aber gleich darauf wieder ernst. Ein unangenehme Stille trat ein, die von Ranma-Chan unterbrochen wurde, "Aber Akane, ich möchte bei dir bleiben. Ich liebe dich doch." "Ach lieben tust du mich, wie konnte ich das nur vergessen, das hast du ja in der Vergangenheit mehrfach bewiesen", sprach sie den Rotschopf böse an. "Aber ich, du, wir..." "Bitte Ranma verschwinde endlich, mache es mir nicht noch schwerer", ein paar Tränen bahnten sich, ebenso wie die Regentropfen einen Weg über Akanes Gesicht und fielen zu Boden. Wieder setzte dieses Stille ein, nur unterbrochen vom Regenschauer der sich auf das Dorf ergoss. "Kann ich jedenfalls noch solange Unterschlupf bei dir suchen, bis der Regen aufgehört hat, ich möchte nicht wieder von Jungs angequatscht werden", sagte Ranma-Chan mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht. Akane kämpfte mit sich, einerseits wollte sie noch ein wenig Ranmas Nähe spüren, andererseits hatte sie Angst davor, dass es ihrem Verlobten dann doch gelingen würde, sie zu überreden. Schließlich sagte sie doch zu. Beide gingen sie langsam nebeneinander her, keiner verlor ein Wort, auf dem Weg, Akanes Hütte entgegen. Ranma stieß einen lauten Seufzer aus, als sie eintraten. "Endlich raus aus dem Regen." "Gib dir keine Mühe Ranma, du darfst nur solange bleiben, bis der Regen aufgehört hat." Sofort kehrte wieder die bedrückende Stimmung zurück. Akane tastete sich in die Mitte ihres Hauses vor und entfachte die Feuerstelle. Nachdem sie das erledigt hatte, sprach sie nun wieder Ranma-Chan zugewendet. "Hier ist heißes Wasser, soweit ich weiß, bist du ja nicht gerade gerne ein Mädchen." Akane hob einen kleinen dampfenden Wasserkessel, goss erst sich etwas über den Kopf und reichte ihn dann an den Rotschopf weiter. Nach einem leisen "Danke" goss sich Ranma-Chan das heiße Wasser über den Kopf und nahm wieder männliche Gestalt an. Ein gespenstisches Schattenspiel vollzog sich auf den Wänden aus Bambus, da das Feuer in der Mitte der Hütte, durch den eindringenden Wind leicht zu flackern begann. In dieser Umgebung erschienen Akane und Ranma wie geisterhafte Gestallten. "Du Akane?", Ranmas Stimme unterbrach die Stille, die nur ab und zu durch das Heulen des Windes gestört wurde. "Was?", antwortete sie. "Liebst du mich eigentlich?" Akane war über diese Frage mehr als überrascht. Was sollte sie darauf erwidern? "Ich weiß nicht", antwortete sie wahrheitsgemäß, schnell fügte sie aggressiv hinzu, "Überhaupt geht dich das gar nichts an!" Zornig blickte sie ihm entgegen. °Was bildet der sich eigentlich ein, mich so etwas zu fragen?° Wieder trat eine betretene Stille in der kleinen Bambushütte auf, die unter dem Gewicht der fallenden Wassermassen und der Kraft der orkanähnlichen Windböen ächzte und knirschte. Betreten sah Ranma zu Boden und räusperte sich kurz, bevor er anfing zu sprechen. "Akane kann ich dich um einen letzten Gefallen bitten?" "Was für einen Gefallen?", antwortete sie überrascht. "Steh bitte auf." "Wie, was soll ich?" Verwirrt sah sie ihn an. Wollte er sie etwa ärgern? Ranma spürte ihre Unsicherheit und begann daher langsam weiterzusprechen. "Du hast mich schon richtig verstanden, Akane, einfach nur aufstehen." "Okay, wenn das alles ist." Langsam und verwundert erhob sie sich. Etwas zaghaft näherte er sich ihr, er hatte so etwas noch nie von sich aus gemacht, aber jetzt war der Zeitpunkt gekommen, nur das konnte ihre Beziehung noch retten, dessen war er sich sicher. Ein lauter Donnerschlag ließ Akane kurz zusammenzucken. Diesen Moment musste er nutzen, rasch sprang er vor, drückte sie fest an sich und presste seine Lippen auf die ihren. Akane war geschockt, wie sollte sie jetzt reagieren? Sie spürte seine weichen Lippen auf ihrem Mund und seine starken Arme, welche sie sanft umarmten. Akane war fassungslos, so was hätte sie von Ranma nie erwartet. °Was soll ich jetzt bloß machen?° Ihr Stolz bestand darauf, Ranma einen Freiflug übers Dorf nehmen zu lassen, ihr Herz allerdings riet ihr, den Kuss zu erwidern. Ausnahmsweise hörte Akane mal auf ihr Herz. Zärtlich erwiderte sie den Kuss und schlang ihr Arme um seinen Rücken. Beide genossen diesen Augenblick tiefer Zuneigung zueinander. Es hätten Minuten, aber auch Stunden sein können, in denen sie glücklich umarmt ihre Liebe miteinander teilten. Doch alles hat ein mal ein Ende, so zeitlos ein Moment auch scheint. Langsam lösten sich ihre Lippen voneinander, Ranma hielt Akane aber immer noch fest an sich gedrückt. "Ich liebe dich Akane", sanft hingen seine Worte im Raum und ließen ihr Herz schneller schlagen, sie fühlte sich wie benebelt, vom Glück berauscht. Ohne einen einzigen Gedanken zu verschwenden, entgegnete sie. "Ich dich auch Ranma." Mit einem Male wurden ihr ihre Worte bewusst, nackte Panik brach in ihr aus. °Ich habe ihm doch gerade tatsächlich meine Liebe gestanden!° Ihr Magen verkrampfte sich und schockiert blickte sie ihren Ex-Verlobten an, der begonnen hatte sie besorgt zu mustern. "Hey, alles in Ordnung?" Urplötzlich landete ihre flache Hand auf seiner Wange und er spürte wie sich Akane heftig von ihm abstieß, wodurch er das Gleichgewicht verlor und hart auf dem hölzernen Boden landete. "Raus, verschwinde, zieh Leine!", schrie sie hysterisch. "Was ist denn auf einmal los, weshalb soll ich jetzt auf ein Mal hier abhauen?", fragte Ranma sie erschrocken. "Du verdammter Blödmann, verzieh dich." Ihr Gesicht war vor Wut gerötet und ihre Augen vom Weinen geschwollen. °Was ist bloß mit ihr los?°, ging es Ranma durch den Kopf, gerade hatten sie sich doch noch geküsst. Sie hatte ihm sogar gesagt, dass sie ihn liebe. Wieso reagierte sie jetzt auf einmal so seltsam? "Bitte, ich bitte dich, Ranma, geh weg, bitte." Flehend wurde er von ihren traurigen, großen Augen angesehen. Er wendete sich ab. Er wollte nicht, dass sie wegen ihm weinen musste. Er wollte sie wieder lachen sehen, vielleicht auch wieder mit ihr streiten, so wie in früheren Zeiten. Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, stand er auf, den Blick immer noch abgewendet. Fast im Zeitlupentempo ging er auf die Bambustür zu, durch die er erst vor kurzem getreten war. Ein trauriges Lächeln huschte über sein Gesicht, eine kleine Ente hing an der Innenseite, auf welcher in Großbuchstaben "AKANE" geschrieben stand, ein leiser Schluchzer, kaum hörbar, entrang sich seiner Kehle. Ein letztes Mal drehte er sich um, sah sie mit einem traurigen Lächeln auf dem Gesicht an. Sie war so wunderschön, ihre großen Augen, die so viel Wärme ausstrahlen konnten, die weichen Lippen, die er heute hatte spüren dürfen, das weiche, duftende Haar, das sich immer so sanft im Wind bewegte. Und doch, war da eine unbeschreibliche Stärke, die sie ausstrahlte. Und ihr Stolz nicht zu vergessen, unter welchem er damals häufig zu leiden hatte. Eine kleine Träne rann aus seinem Augenwinkel und floss seine Wange entlang. Sein Mund öffnete sich, schloss sich allerdings wieder, kurz besann er sich und blickte ihr direkt in die Augen. "Warum hast du mir nicht einfach gesagt, dass du Angst davor hast mich zu verlieren, wenn ich dir im Kampf unterliege?" Er hatte ruhig und langsam gesprochen, bedacht ihren Blickkontakt aufrecht zu erhalten. Erschrocken blickte sie ihn an. "Woher...?" "Cologne!", er grinste kurz, "Ich hatte mich bei ihr erkundigt, bevor ich mich auf die Reise gemacht habe. Aber selbst, wenn ich in diesem Kampf mein Leben lasse sollte, kann ich doch behaupten niemals glücklicher gewesen zu sein. Denn zu wissen, dass du mich liebst, ist das Schönste, was mir je passiert ist." "Ranma." Sie schluchzte kurz, rannte auf ihn zu und fiel ihm in die Arme. Ruhig sprach er weiter, "Wir werden das durchstehen..., zusammen." Puh, ich habe noch nie zuvor soviel an einer Fortsetzung verbessert. Ich habe versucht sie so gut wie möglich zu machen. Ich hoffe euch gefällt dieser Teil, ich weiß, ist sehr sentimental geworden, aber ich verspreche euch, dass im nächsten Teil mehr Aktion kommt. Und dann wird's auch mal wieder was zu lachen geben. *g* Hoffe die Kussszene ging einigermaßen, kann sowas nicht so gut, wie zum Beispiel Franzivenus. *g* Hier noch einen Dank, an meine fleißigen Kommischreiber. Vanicri *liebknuddel* Franzivenus (Lese deinen neuen Teil so schnell wie möglich) *G* KarlFriedrich *verbeug* (Schreib auch du weiter) Hentaifreak (Schreib rasch weiter) *g* Kiavalou (Vertrauen geben, Vertrauen nehmen) *g* Momoko_89 (Freut mich sehr das dir meine FF so gut gefällt.) Laeril "Vielen Dank fürs Lesen" melaangel2002 (Hoffe dir gefällt dieser Teil) Dax ^^ *verbeug* Yoriko_Lee Hoffe, du liest auch diesen Teil ^^ mitsukki11 Viel Spaß beim Lesen. *g* Aini Hoffe dir gefällt dieser Teil? Kommi schreiben. *g* Kotori4 *verbeug* *Hexenschuss* Eichi-Eich Hoffe du liest diesen Teil. ^^ Das dürften alle gewesen sein. *puh* Hoffe wieder auf viele Kommis. *g* Kapitel 8: Kein einfacher Kampf ------------------------------- So, endlich fertig, dass 8. Kapitel ist da. Es tut mir sehr, sehr leid, dass ihr wieder so lange darauf warten musstet. Na gut, eigentlich bezweifle ich, dass überhaupt jemand diesen Teil ersehnt hat, bzw. sich darauf gefreut hat. Mal ehrlich, ich bin mir mehr als bewusst, dass mein Schreibstil an den von Kiavalou nicht mal im Entferntesten heranreicht, auch weiß ich, dass meine Dialoge nichts im Vergleich zu denen von belezza sind, auch hat meine Geschichte nicht im Entferntesten soviel Witz wie die von Mark Soul. Ich könnte noch weitere Autoren aufzählen, die mich in Sachen Schreibkunst um Längen in den Schatten stellen. (Aber dafür bräuchte ich mindestens 10 weitere Seiten *ig*) Trotzdem würde ich mich freuen, wenn ihr diesen Teil eines Blickes würdigen würdet und jener euch vielleicht, eventuell ein ganz kleines bisschen gefallen würde. Okay, habe euch lange genug genervt. Sorry. *g* Viel Spaß mit dem 8. Teil: Kein einfacher Kampf "..." = jemand spricht °...° = jemand denkt +...+ = Geräusch {...} = Bemerkung vom Autor [...] = Pandaschild ------- Ruhig sprach er weiter, "Wir werden das durchstehen..., zusammen." Sanft drückte er ihren weichen, zitternden Körper an den seinen, schweigend standen sie nun, in der Türöffnung, der kleinen schwankenden Bambushütte und lauschten dem Gesang des Windes und dem Plätschern der herab fallenden Regenmassen. Langsam, ja schon mit beinahe übertriebener Vorsicht, so als könnte dieser Moment durch ein überstürztes Handeln ihrerseits zerstört werden, lösten sich beide aus ihrer innigen Umarmung und blickten einander an, was dazu führe, dass sie erneut hoffnungslos in den Augen des anderen versanken, er in den rehbraunen, blass schimmernden Augen Akanes, sie in seinen Graublauen, die so viel Kälte, aber auch so viel Zärtlichkeit und Zuneigung ausstrahlen konnten. "Ranma?" "Ja?" "Danke." Überrascht blickte er sie an, "Wofür denn?" "Das du bei mir geblieben bist." "Ähm, nun ja ...", verlegen starrte er zu Boden. Und beging wieder mal seinen "alten Fehler", er dachte nicht darüber nach, was er sprach. "Früher habe ich mir doch auch nichts von dir sagen lassen, oder?" "Wie?", verwirrt und ein wenig verärgert sah sie ihn an. °Was sollte das denn wieder?° °Mist, verdammt, was habe ich jetzt schon wieder gequatscht? Warum kann ich nicht einmal meine Klappe halten?° Da er diesen Moment nicht zerstören wollte, fügte er rasch hinzu, "Aber das wird sich von nun an ändern." Ungläubig und ein wenig verwirrt musterte Akane ihren Verlobten, °Warum benimmt er sich bloß so seltsam und versucht sogar freundlich zu mir zu sein, hat er etwa noch immer Angst davor, mich verlieren zu können, bedeute ich ihm tatsächlich so viel?° Verträumt und leicht rot werdend, blickte sie ihn an, ein Umstand, der auch Ranma auffiel, nur dass er ihr Verhalten, wie immer falsch interpretierte. "Ähm, Akane, was ist denn? Geht es dir nicht gut? Hast du Fieber?" Vorsichtig strich er ihr ein paar Strähnchen aus dem Gesicht, nicht ohne dabei leicht rot um die Nasenspitze zu werden und befühlte ihre Stirn. °Nein, scheint alles okay zu sein°, stellte er erleichtert fest. Verwundert blickte sie ihn an, "Äh, Ranma bist du noch ganz dicht?" "WAS, da mache ich mir Sorgen um dich und du fragst, ob ich noch ganz dicht bin? Na, wenn das so ist, dann kann ich ja gehen", entgegnete er ihr schmollend. "Tu was du nicht lassen kannst", antwortete sie schnippisch. "Hey, so war das aber nicht gemeint." "Weiß ich doch!", frech grinste sie ihn an. Woraufhin er sie verdutzt ansah und Akane in schallendes Gelächter ausbrach, in das Ranma, nach ein wenig Verwunderung, über ihr ungewohntes Verhalten, munter einstimmte. --Szenenwechsel-- "Nun sind es schon drei Tage und er hat noch immer nichts von sich hören lassen." "Ach Genma, alter Freund, ich bin mir sicher, er wird Akane wieder gesund und wohlbehalten hierher zurückbringen." "Ich weiß doch Soun", entgegnete der Halbpanda mit einem breiten Grinsen, "Und dann wird geheiratet." Beide Väter brachen in ein triumphales Lachen aus, welches die Vögel aufscheuchte und aus den Bäumen auf dem Grundstück weichen ließ. Jedoch beschloss ein Rabe sich für die Ruhestörung zu rächen, stürzte auf das Spielbrett zu und klaute Genma einen Go-Stein. Verdattert blickte dieser auf, brauchte einige Minuten um zu realisieren, was eben geschehen war und beschimpfte daraufhin das zufrieden krächzende Tier, das sich in einer Baumkrone in der Nähe niedergelassen hatte. "Ach reg dich doch nicht so auf Genma, da war eben höhere Gewalt im Spiel", sprach Soun beruhigend auf seinen alten Freund ein, "Beschäftigen wir uns doch lieber mit schöneren Dingen." "Und mit was?", fragte der Halb-Panda verständnislos. "Mit Hochzeitsvorbereitungen", ein Grinsen erschien auf Souns Gesicht und wurde gleich darauf von Genma erwidert. Sofort waren die beiden Erziehungsberechtigten wieder ganz in ihrem Element und lachten erneut laut auf. "Die beiden Alten drehen schon wieder durch", entgegnete Nabiki desinteressiert und wand sich wieder ihrem liebsten Utensil, ihrem Taschenrechner, zu. Obwohl sie es sich nie eingestanden hätte, vermisste selbst sie die beiden Streithähne schon irgendwie, ein ganz kleines bisschen und das hatte nichts mit den ausbleibenden Einnahmen zu tun, °Wer kauft denn schon alte Bilder?°, wie sie sich eingestehen musste. Seit die Beiden nicht mehr da waren, eigentlich schon seit Akane fort gegangen war, herrschte nicht mehr der übliche Trubel im Haus. Keine durchgedrehten Amazonen, kein orientierungsloser Stirnbandträger und auch sonst keine Verrückten mehr, die sonst, wie von einem Magneten, immer wieder vom Thendodojo angezogen wurden. "Ich schätze mal, wir vermissen sie alle", sprach Kasumi in ihrer wie gewohnt freundlichen Art, die Gedanken ihrer jüngeren Schwester aus. Die Reaktionen auf das Gesagte, waren eher verschieden. Soun widmete sich wieder mal hingebungsvoll seinem Hobby, Tränendrüsen belasten und Genma nutze diesen Umstand wieder einmal aus, um die Spielsteine zu seinen Gunsten zu verschieben. Nabiki entgegnete nur ein gespielt kühles, "Wie bitte?" und Happo hatte überhaupt nicht zugehört und widmete seine volle Aufmerksamkeit immer noch der Bademodenschau, welche nun schon seit geschlagenen drei Stunden im Fernsehen lief. "Na immerhin, haben wir durch das Fernbleiben von Akane und Ranma schon mehr als 20000 Yen gespart, eingerechnet Holzhämmer, Tische und nicht zu vergessen die warmen Bäder." Als Antwort darauf wurden Nabiki einige böse Blicke von Seiten der Väter zugeworfen und auch Kasumis anscheinend unbeirrbares Lächeln, verschwand für den Bruchteil einer Sekunde, nur um kurz darauf wieder in seiner alten Pracht zu auf Nabikis Feststellung achtete, war Happo, da dieser immer noch wie gebannt an der Matschscheibe saß und nicht imstande war, seinen Blick von den leicht bekleideten Schönheiten abzuwenden. So wie es aussah, hatte ihr Stimmungsaufheller seine Wirkung anscheinend nicht getan, eher die Stimmung noch weiter gegen den Nullpunkt geneigt. Betrübt ließ sie ihren Kopf hängen und widmete sich wieder stumm ihren Kalkulationen. Auf einmal ertönte Happos ungeduldig klingende Stimme und durchbrach die Stille, die nach Nabikis Spruch eingetreten und nur durch das Sabbern Happosais unterbrochen worden war. "Bringt mir was zu essen, aber dalli." "Aber ja Meister", antworteten Soun und Genma vor dem Meister kniend. Rasch wandte sich Soun zu seiner ältesten Tochter um und sprach im hetzenden Tonfall. "Kasumi schnell, bring dem Meister was zu essen." "Aber sicher doch Vater." Mit ihrem Standardlächeln, verschwand sie in die Küche. Alles ging scheinbar seinen gewohnten Gang, zumindest teilweise. --Zeitsprung--Szenenwechsel-- Langsam beugte sich ein Schatten über das Gesicht des schlafenden Jungen, ein glückliches Lächeln lag auf seinen Lippen. °Er sieht richtig süß aus, wenn er so schläft, von was er wohl träumt?° Ein Lächeln huschte über das Gesicht der Blauhaarigen, welches gleich darauf einem fiesen Grinsen weichen musste. Sie holte weit aus und schüttete das eiskalte Wasser auf den friedlich schlummernden Ranma. "Wuha, was zum Geier?" Verwirrt ließ der Rotschopf ihre Blicke umherwandern, was leider nicht all zu viel brachte, da es stockdunkel war. °Ich bin ja ganz nass.° Kurz schüttelte Ranma sich, °Ist das kalt, demnach....° Erst jetzt bemerkte Ranma das zusätzliche Gewicht an seinem Oberkörper. Doch nun stellte sie sich eine andere Frage, °Wo bin ich hier eigentlich?°, schlaftrunken rieb sie sich ihre Augen und unternahm einen erneuten, wie auch vorher hoffnungslosen Versuch, etwas in der Dunkelheit zu erkennen. Allmählich klärte sich ihr Verstand und die Ereignisse von Gestern gingen dem Rotschopf wieder in den Kopf. Der Streit, das Gewitter und schließlich die Versöhnung. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf das Gesicht des Halbmädchens. Immer wieder ging Ranma-chan die Erinnerung an den Kuss durch den Kopf, wie weich Akanes Lippen gewesen waren, was für eine Wärme er empfunden hatte, als sie sich an ihn drückte und welche Zuneigung in jenem Moment zwischen ihnen beiden entstanden war. Niemand war da gewesen, um diesen Moment zu stören, kein Ryoga, keine Shampoo und auch keine anderen Verlobten oder Gegner. °Ich bin ein Glückspilz.° Mit einem glücklichen Lächeln auf dem Gesicht, machte sie sich bereit aufzustehen. Wozu sie dann doch nicht kam. "Guten morgen Ranma!", ein blauhaariges Mädchen riss die Tür schwungvoll auf und ließ den vorher noch so rabenschwarzen Raum vom gleißend hellen Licht der Sonne durchfluten. Geblendet hielt sich Ranma-chan eine Hand vors Gesicht und blinzelte verstört. +knarz+ "Was war das?", fragten beide gleichzeitig in den Raum hinein. Die Antwort folgte prompt, Akanes "schwungvoller" Auftritt, war zu viel gewesen, den Sturm hatte die massive Bambustür noch gerade so überstanden, aber Akanes Kräften war nichts entgegenzusetzen, ächzend gab sie nach und fiel gen Boden, eine lauter Knall ertönte. Verlegen stand Akane im Türrahmen und grinste ein wenig verschämt. "Ähm, sorry." "Dir auch einen guten Morgen, mein kleiner Trampel." Frech wurde die Blauhaarige angegrinst. Schnell fasste sich Akane und reagierte ihrerseits prompt mit einem fiesen Lächeln. "Ach so, ich bin ein Trampel", bemerkte Akane hämisch grinsend, "na dann kann ich ja das warme Wasser wegschütten." "Hey, nein, nicht!", ruckartig war Ranma aufgesprungen, was zur Folge hatte, dass sie sich in der Decke verhedderte und es schmerzhaft der Tür gleich tat. +knall+ Unter dem unförmigen Berg Bettwäsche, vernahm man ein leises Grummeln, Akane konnte nicht anders und brach vor Lachen in Tränen aus, während sie Ranmas vergebliche Bemühungen, sich aus dem Gewirr von Decken zu befreien, mit ansah. Nach einigen Anläufen dann, streifte sich die Rothaarige auch die letzte Decke vom Körper und betrachtete mit einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht, Akanes Reaktion. °Früher hat sie kaum gelacht, wenn sie in meiner Nähe war, meistens hat sie dann nur versucht mir eine runter zu hauen oder hat einfach meine Gegenwart ignoriert und jetzt ist sie so ausgelassen und scheint so glücklich.° Geduldig wartete sie ab, bis ihre Verlobte sich langsam wieder zusammengerissen hatte und sprach aus, was sie schon die ganze Zeit dachte. "Ich liebe dich." "Äh, Ranma..., was ist denn jetzt los?" Sie sah den Rotschopf leicht verwirrt an. "Nur, dass mir immer mehr bewusst wird, wie sehr ich dich brauche und gern habe." Langsam rappelte sich Ranma-chan vom Boden auf und stelle sich mit einem leichten Rotschimmer auf der Nase, der wohlgemerkt gut zu ihrer Haarfarbe passte, Akane gegenüber. "Ich dich auch, kleiner Trottel." Lachend reichte sie ihrem Verlobten den Kessel. "Danke", antwortete das rothaarige Mädchen lächelnd. Glucksend ergoss sich der Inhalt über Ranmas Kopf und ließ die Wölbungen an seinem Oberkörper so schnell verschwinden, wie sie gekommen waren. "Übrigens, gleich gibt's Essen, ich dachte, da wärst du gern dabei." "Aber sicher doch." Rasch schlüpfte Ranma in seine Hose, zog sich sein Muskelshirt über den Kopf, rutsche in seine Schuhe und stürmte aus der Hütte. Lachend rannten sie nebeneinander her, immer weiter, dem großen Zelt entgegen. °Sie ist schon deutlich schneller geworden°, Ranma war aufgefallen, das seine Verlobte problemlos mit ihm Schritt halten konnte. °Vielleicht wird der Kampf ja doch nicht so einfach.° Kurz schüttelte er seinen Kopf und setzte wieder sein siegesbewusstes Lächeln auf. °Aber ich werde gewinnen.° Er war so in Gedanken verloren, sodass er gar nicht bemerkte, dass seine Verlobte das Zelt bereits erreicht hatte und rein gegangen war. Unsicher trat nun auch er in das große Zelt und sah sich um. °So viele Amazonen sind hier, irgendwie fühle ich mich ein wenig unwohl.° Bei diesem Gedanken ging ihm Shampoo durch den Kopf, schnell verbannte er ihr Bild aus seinem Kopf und sah sich erneut um. "Ranma, hierher." Akane hatte seinen Namen gerufen und zeigte auf einen Platz neben sich, langsam ging Ranma auf sie zu, zu seinem Bedauern, saß leider auch die Alte ganz in der Nähe. Ein wenig unwohl war ihm schon zu mute, er als einziger Mann, na gut Halbmann, unter so vielen Frauen. Langsam setze er sich und hing seinen Gedanken nach, °Was ist, wenn ich diesen Kampf verliere? War dann alles umsonst?° "Hey, was ist denn? Du isst ja gar nichts." Fragend wurde er von Akane gemustert. Erst jetzt fielen ihm ihre rehbraunen Augen auf, die ihn fragend ansahen. °Sie hat sich ja noch gar nicht in eine Amazone zurückverwandelt.° Irgendwie gefiel ihm dieser Gedanke, °Unverwandelt sieht sie viel besser aus.° "Nun denn, seid ihr bereit, ihr beiden Hübschen?" Fragend wurden sie von Horiko angesehen. Ranma wusste darauf nichts zu entgegnen und nickte nur kurz, Akane war auch nicht gerade gesprächiger und nickte ebenfalls kurz. "Dann lasst uns aufbrechen, zum Platz des letzten Gefechts." "Zum was?" "Das erkläre ich dir dann, Ranma, auf dem Weg dorthin." "Na, wenn du meinst", antwortete er ihr nur Schulter zuckend. Irgendwie beunruhigte ihn der Wortlaut ein wenig, aber das war ja wohl auch beabsichtigt, wenn man einem Ort einen solchen Namen gab. Als das Essen schließlich beendet war, Ranma hatte trotz der Sorgen, die er sich machte, immerhin fünf Schalen Rahmen zu sich genommen, erhob sich der Großteil der Amazonen, teils jung, teils alt und ging seinem üblichen Tagewerk nach. Nur die Ältesten, waren noch anwesend, der Grund dafür war, dass es nur ihnen gestattet war, diesem Kampfe beizuwohnen. Zu Akanes Freude war auch ihre Freundin Akiko dabei, zu Ranmas Missfallen auch Cologne. Jene hatte bereits erfahren, dass Akane die grünhaarige Amazone gewesen war. °Und Horiko hat tatsächlich gesagt, dass Akane eine der besten Kämpferinnen unseres Stammes sei. Sie wird wohl langsam senil. Dieser Wildfang konnte ja noch nicht mal Shampoo besiegen.° Damals hatte sie laut darüber gelacht. Doch jetzt trübte etwas ihre Stimmung ungemein. Ihr gingen die letzten Worte, die Horiko mit ihr gewechselt hatte, nicht mehr aus dem Kopf, "Es dürfte schwer für Ranma werden, Akane ist nicht mehr die, die sie mal war." Die Alte war besorgt, dass musste sie sich eingestehen, wenn ihr Schwiegersohn in diesem Kampfe fiel, hätte sie niemanden mehr, den sie mit Shampoo verheiraten konnte. Sie spürte eine dunkle Vorahnung, sie wusste, dass dieser Kampf für ihren Schwiegersohn alles andere als leicht werden würde. Missmutig lies sie ihren Blick über Ranmas Rücken schweifen. °Ich wünsche dir viel Glück Ranma.° "Also, was ist jetzt dieser Platz des letzten Gefechts?", fragte Ranma entnervt, nun schon zum mindestens dritten Mal. Und wieder blieb seine Frage unbeantwortet. Starren Blickes schritt Akane weiter den Weg entlang, bemerkte ihren Verlobten anscheinend noch nicht mal. °Macht sie das jetzt absichtlich?° "Machoweib! Hey, ich rede mit dir, bist du taub?" Wieder keine Reaktion. "Hey, Erde an Trampel!" Verzweifelt wedelte er mit seiner flachen Hand vor ihrem Gesicht umher. "Wie, was?", sie blinzelte kurz auf und blickte dann Ranma mit ihren großen braunen Augen fragend an. "Na endlich, ich versuche nun schon seit geschlagenen zwei Stunden dich anzusprechen!" "Aha, ja und?" Verdutzt sah Ranma seine Verlobte an. "Ähm, also ...", rasch fasste er sich und seine Frage fiel ihm wieder ein, die ihn nun schon seit einiger Zeit beschäftigte, "..., was ist denn nun dieser Platz des letzten Gefechts?" "Hmmm, nun, ich kann dir nur sagen, was ich selbst von Horiko über diesen Ort erfahren habe." "Okay, na dann schieß los." "Nun, der Legende nach, haben an diesem Ort das Gute und das Böse ein letztes Gefecht, um das Wohle dieser Welt ausgetragen. Das Böse in Form eines dunklen, das Gute in Form eines hellen Drachens." "Wie lange hast du denn gebraucht, um das auswendig zu lernen?", ein freches Grinsen huschte über Ranmas Gesicht. Ein Hieb mit Akanes Hammer, folgte als Antwort. Mühsam rappelte er sich wieder vom Boden auf. °Mist, früher haben die Schläge mit ihrem Hammer nicht so weh getan.° Missmutig rieb Ranma sich seine schmerzende Beule. Doch gleich darauf, sprach er weiter, als ob nicht geschehen wäre. "Du willst mir also weismachen, dass an diesem Ort Drachen gegeneinander gekämpft haben?" "Nicht direkt, jeder Drache bestimmte einen Sterblichen, der ihn in diesem Kampf vertreten sollte und verlieh ihm einen Teil seiner Macht." "Aha und weiter?" "Nun, der Legende zu Folge, soll es ein erbitterter Kampf gewesen sein, um Leben und Tot, doch am Schluss konnte das Gute den Kampf für sich entscheiden." "Und wie?", fragte Ranma, seine pochende Beule überhaupt nicht mehr beachtend. "Nun, durch eine Technik, die dir bekannt sein dürfte, durch den Himmelsdrachen...." "...Hirio Shoten Ha", beendete Ranma ihren Satz. "Genau, durch diese Technik wurde das Böse besiegt und man sagt auch, dass an keinem anderen Ort dieser Welt, diese Technik so immense Ausmaße annehmen kann, wie hier." "Das heißt?" "Also, als das Hirio Shoten Ha das letzte Mal an diesem Ort angewendet wurde, gab es einen Hurrikan, der die gesamte Umgebung in Schutt und Asche legte, im sprichwörtlichen Sinne." Ranma schluckte, also diese Technik würde die letzte Alternative im Kampf gegen Akane werden, er wollte sie ja lediglich K.O. machen, nicht umbringen. Damit war das Gespräch beendet, schweigend gingen sie weiter, den steinigen Weg entlang. Vor ihnen her, gingen Horiko und ein paar andere alte "Hexen", wie Ranma sie zu nennen pflegte. Knapp dahinter lief Akiko, die anscheinend ihren eigenen Gedanken nachhing, sich ab und zu umdrehte, wie um sich zu vergewissern, dass die beide noch da waren und dann tonlos ihren Weg fortsetzte. Abrupt stoppte die seltsam anmutende Schar und die Stimme der Meisterin erklang, "Nun denn, wir sind bald da, da sich der Tag bereits dem Ende entgegenneigt, wird der Kampf im Morgengrauen stattfinden. Schlagt die Zelte auf, danach wir gegessen." "Wieso neigt sich der Tag dem Ende zu, wir sind doch erst vor drei Stunden aufgebrochen", stellte Ranma verwundert fest. Ein Grinsen erschien auf Akanes Gesicht, "Nun, dass könnte eventuell daran liegen, dass du bis mittags gepennt hast und das Frühstück sozusagen das Mittagessen war." "Ach deshalb gabs Rahmen und ich habe mich schon gewundert." Akane musste sich ein Grinsen verkneifen. °Typisch Ranma.° Nun machten auch sie sich daran, ihre Zelte aufzubauen. Was bei Akane leicht aussah und rasch von statten ging, dauerte bei Ranma gut und gern doppelt so lang. "Hey, warum brauchst du so lang?", fragte Akane neckisch. "Ich habs ja gleich", entgegnete Ranma ihr mürrisch. "So geschafft", mit einem triumphalen Grinsen richtete er sich auf und betrachtete das eher wacklig anmutende Gebilde, in dem er nächtigen sollte. "Bist du dir sicher, dass du den nächsten Morgen erleben wirst, wenn du in diesem Schrotthaufen schläfst?" "Hey, nichts gegen das Zelt, es hat mich schon auf meinen sämtlichen Trainingsreisen begleitet. Und überhaupt, wo sollte ich denn sonst schlafen?", fragend blickte Ranma sie an. "Ähm, nun ja", ein Rotschimmer legte sich auf Akanes Gesicht und sie drehte sich rasch um, so dass der schwarzhaarige Junge, besser bekannt als Halbmädchen, nicht bemerkte, dass es ihr peinlich war, was sie ihm nun vorschlagen wollte. "Du könntest ja in, ..., ach vergiss es!", brach sie den angefangenen Satz ab. °Er würde mich ja eh nur auslache°, stellte sie mit einem Anflug von Traurigkeit fest. "Ähm, soll ich etwa bei dir im Zelt schlafen?" Ein kurzes Keuchen von Akane berichtigte seine Feststellung. "Nun, wenn du unbedingt willst", sprach sie so gleichgültig wie möglich, in ihrem Inneren hingegen tobte ein reines Gefühlschaos. Jedoch holte Ranmas Stimme sie in die Realität zurück. "Akane, du weißt, dass dies unsere letzte gemeinsame Nacht werden könnte, falls ich morgen verliere." Erschrocken sah die Angesprochene auf, sie erblickte nicht das selbstsichere Lächeln, dass sie so oft zur Weißglut gebracht hatte, sie sah einen ängstlichen, ja einen besorgten Ausdruck auf seinem Gesicht. "Rede nicht so einen Quatsch, du wirst mich morgen besiegen, wie du es immer getan hast." "Und was wenn nicht?" Erneut war sie geschockt, so kannte sie ihn nicht, stets war er nur der Macho gewesen, der selbstsichere Siegertyp und jetzt auf ein Mal, schien er sein Selbstvertrauen komplett verloren zu haben. °Hat er etwa so eine Angst?° Ohne viel darüber nachzudenken, trat sie einen Schritt auf ihn zu, legte ihre Arme um seinen Rücken und drückte ihren Kopf fest gegen seine muskulöse Brust. Fassungslos registrierte Ranma dies, ließ es aber geschehen und erwiderte die zärtliche Umarmung seinerseits ebenso sanft. °Sie ist so wunderschön.° Glücklich presste er sein Gesicht in ihr duftendes Haar und sog den wunderbaren Geruch tief ein. Eng umschlungen standen sie nun da, die Sonnenstrahlen neigten sich dem Ende zu und ließen zum Abschluss des Tages noch mal die gesamte Umgebung von einem rötlichen Licht durchfluten. "Ich liebe dich", leise, ja fast lautlos, formte Ranma seine Gefühle in Worte um. "Ich dich auch", ein leises Schluchzen entrang sich ihrer Kehle. "Machst du dir etwa Sorgen, ... um mich?" "Um wen sonst, du kleiner Trottel?", liebevoll sah sie ihn an, näherte sich seinem Gesicht und so berührten sich ihre Lippen und beide versanken in einem leidenschaftlichen Kuss. Für diesen einen Moment stand die Zeit still, vergessen war alles was war, was ist und was sein wird. Tonlos bestätigten sie einander ihre Liebe und küssten sich, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Nach einem viel zu kurzen Zeitraum, wie sie fanden, lösten sie sich voneinander, weil die Atemnot sie dazu zwang Luft zu holen. Glücklich sahen sie einander in die Augen, wollten soeben weitermachen, wo sie aufgehört hatten, jedoch wurden sie von Akiko unterbrochen. "Nicht das ich mich in euer Privatleben einmischen will, aber könnte dass nicht noch bis nach dem Kampf warten?" Ertappt und verschämt blickten beide zu Boden. "Du bist wohl kaum gekommen, nur um uns das zu sagen, oder?", fragte Akane leicht gereizt. "Nun, ich wollte euch eigentlich nur zum Essen rufen, aber wenn ihr nichts möchtet." "Essen?", schoss es beiden gleichzeitig aus dem Mund und schon waren sie verschwunden. "Wow, die Beiden sind wirklich ein gutes Team, da kann man nur hoffen, dass der Kampf morgen zu Ranmas Gunsten verläuft, doch da habe ich ehrlich gesagt meine Zweifel." Nach dem Akiko ihre Gedanken laut zu Ende gebracht hatte, begab auch sie sich zum gerade aufgeschlagen Zelt, von welchem ihr bereits ein köstlicher Duft entgegenwehte. Als Akiko eintrat, erblickte sie schon das Paar bei einem regelrechten Kampf ums Essen. Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. °Und da hat sie sich immer über die Essgewohnheiten ihres ehemaligen Verlobten aufgeregt und jetzt führen sie beide einen Wettkampf darum, wer sein Essen am schnellsten reinschaufelt.° Als auch Akiko sich zur Meisterin gesellt hatte, wurde es plötzlich ruhig. Horiko erhob und räusperte sich kurz, wobei sie beschwörend ihren Stab hochhielt. "Wir wissen alle, welches Schicksal dieses junge Paar hier, sie zeigte kurz auf Akane und Ranma, wobei diese in ihrer Nahrungsaufnahme innehielten und vor Scham rot werdend die Köpfe senkten, "...morgen erwartet. Ich weiß, dass ihr alle die Regeln kennt und dennoch werde ich sie nochmals kurz erläutern." Stumm blickte sie in die Runde, wobei ihr Blick vor allem auf den beiden Verlobten lag. "Der Kampf findet morgen statt, sobald die Sonne aufgeht. Die Regeln sind simpel, besiegt der Herausforderer die Amazone, muss jene ihn heiraten, verliert der Herausforderer, dann wird er den Tod finden, durch die Hand der Amazone, gegen die er antrat." Erneut betrachtete sie die Schar und sprach die Abschlussworte für diesen Abend. "Morgen wird ein schicksalhafter Tag, legt euch früh schlafen, so dass ihr morgen wach seid, damit meine ich vor allem euch Beide." Mit einem kleinen Grinsen auf dem Gesicht blickte sie das junge Paar an und beide senkten erneut verschämt den Blick. Langsam erhoben sich alle, still schweigend standen nun auch Ranma und Akane auf und begaben sich zu ihren Schlafstellen. "Ähm, du Akane?" "Ja, was ist denn?" "Ich weiß nicht, ob es so gut ist, wenn ich mit dir in einem Zelt schlafe." "Was?, fragte sie geschockt, nicht wahr haben wollend, was ihr Verlobter so eben gesagt hatte. "Ist es weil du Angst davor hast, dass ich dich in der Nacht schlagen und treten könnte, so wie P-chan?", traurig sah sie weg und schluchzte kurz auf. Ranma konnte sich ein Grinsen nicht verkneife, wenn er daran denken musste, mit wie vielen Beulen P-chan am Morgen meist aus Akanes Zimmer kam. Doch das war jetzt nicht der richtige Moment, um über solche Ereignisse zu lachen und um nostalgisch zu werden. Er schien Akane sehr mit seiner Aussage verletzt zu haben, dabei hatte er es doch gar nicht böse gemeint. Rasch suchte er nach einer Entschuldigung und setzte zur Antwort an. "Hey, Akane, es war doch gar nicht so gemeint. Nur, eben, also,..." Mit einem leichten Rotschimmer um die Nase sah er betreten zu Boden. "Wie hast du es denn dann gemeint?", fragte sie immer noch schniefend. "Nun, du weißt schon." Nur mehr fragend sah ihn Akane an. "Wie, was soll ich wissen." "Na eben das, was Jungen und Mädchen tun, wenn sie zusammen sind." "Wie meins...?", abrupt brach Akane den Satz ab. "Du meinst doch nicht, dass du und ich miteinander?" "Ähm nun ja", verlegen sah er zu Boden. "Ich glaubs ja nicht, Ranma du Mistkerl!" Ein schwungvoller Hieb mit Akanes Hammer, katapultiere ihn geradewegs in die obere Troposphäre und dank der Schwerkraft, fand er rasch einen schmerzvollen Weg zurück. +Krach+ Einige Vögel suchten auf Grund des weithin schallenden und nicht gerade leisen Aufschlags das Weite und der unfreiwillige Flugkörper kroch langsam aus dem Krater, welcher durch die Wucht des Aufpralls entstanden war. °Warum muss sie bloß auch immer so brutal sein?° Vorsichtig setzte er sich auf, °Na immerhin etwas, es scheint nichts gebrochen zu sein. Na auf jeden Fall, hat sie deutliche Fortschritte gemacht°, bemerkte er mit einem ironischen Grinsen. Gedankenverloren richtete er seinen Blick gen Himmel, auf den Vollmond, der die Dunkelheit der Nacht vertrieb und auf die hell glitzernden Sterne, die wie verloren im großen schwarzen Nichts hingen, dass sich Weltraum nannte. °Es gibt so viele Sterne, wie es Träume gibt.° Obwohl er kaum mehr etwas von seiner Mutter wusste, dieser eine Spruch blieb in seinem Gedächtnis hängen und das, obwohl es nun schon so lange her war, dass er ihre Stimme vernommen hatte. Eine leichte kühle Brise kam auf und blies ihm ein paar Haare ins Gesicht. Mit einer kurzen Bewegung seiner Hand, strich er sie wieder zurück und machte sich auf den Weg, zurück ins Lager. Nach einem Fußmarsch von mehreren Stunde, erreichte er schließlich, geschafft und übermüdet das Zeltlager der Amazonen. °Endlich hinlegen, Gott bin ich müde.° Schlaftrunken wandelte er durch die Zeltlandschaft und suchte mit halboffenen Augen die Umgebung nach seinem Zelt ab. °Ah, da ist es ja.° Mit schlurfenden Schritten trat er vors Zelt, zog sich die Schuhe aus und fiel förmlich herein, so als hätte ihn seine gesamte Kraft mit einem Schlag verlassen. Er wollte nur noch schlafen, langsam schlossen sich seine Augenlider. Jedoch ertönte kurz darauf ein kurzes Knirschen und das Zelt brach über ihm zusammen. "SO EIN VERDAMMTER MIST!" "Ruhe!" "Hey, wer macht jetzt noch so einen Lärm?" "Ich will schlafen, bringt den Störenfried zum Schweigen, ich brauche meinen Schönheitsschlaf." "Der bringt eh nicht viel." Ein kurzes Lachen ertönte und es wurde wieder still. Währenddessen presste sich Ranma immer noch die Hände vor den Mund, um mögliche weitere Laute und Äußerungen seinerseits im Keim zu ersticken. °Das kann ja mal wieder nur mir passieren, blödes Zelt°, dachte er missmutig, wurde allerdings gleich darauf aus seinen Gedanken gerissen. "Ranma, bist du das?" Leise vernahm er Akanes Stimme vor seinem Zelteingang. Mühsam kroch Ranma heraus und richtete sich auf. "Ja, ich bins", sprach er überflüssigerweise und grinste sie leicht benommen an. "Was ist?", fragte er gähnend. "Ähm, nun ja, ich wollte dich fragen, ob du es dir inzwischen vielleicht anders überlegt hast und vielleicht doch noch Lust hättest mit mir zusammen in meinem Zelt zu schlafen." Beschämt starrte Akane zu Boden. Sofort war Ranma hellwach und starrte seinerseits beschämt zu Boden. "Pah, erst beschimpfst du mich als Perversen, knallst mir eine und jetzt auf ein Mal, soll ich mit dir in einem Zelt schlafen", stellte er leicht gereizt fest. Ein hämisches Grinsen zauberte sich auf Akanes Gesicht, durch den Vollmond gut erkennbar. "Und wo willst du bitteschön sonst schlafen?" Erst jetzt bemerkte Ranma sein Lage, sein Zelt war Schrott, dass musste er sich eingestehen, er hatte gar keine andere Wahl, entweder in Akanes Zelt oder im Freien zu nächtigen. "Ähm, nun ja", stammelte er hervor. "Na siehst du, also komm." Mit hängenden Schultern ging Ranma seiner Verlobten hinterher. Von überall her, vernahm man Schlafgeräusche, man hätte denken können, man wäre mitten in der Wildnis bei sibirischen Holzfällern gelandet. °Und das sollen Frauen sein?°, unsicher sah sich Ranma die Zelte im vorbeigehen an. "Umdrehen." "Wie, warum soll ich mic...?" Seine Kehle schnürte sich zu, sein Mund war wie ausgetrocknet. Gerade zog sich seine Angebetete ihr Shirt über den Kopf und entblößte ihren mackelosen Rücken. Erst jetzt merkte er, was er hier eigentlich tat, °Was mache ich hier eigentlich, ich benehme mich ja wie Happo!°, stellte er erschrocken fest. ----Szenenwechsel---- "Hatschi..., irgendwer spricht schlecht über mich." Sein Blick fiel auf Genma und Soun, die laut schnarchten und selbstzufrieden im Schlaf grinsten. Mit einem Schlag seiner Pfeife, beförderte er die Beiden hochkant aus dem Haus und über die Dächer von Nerima. ----Szenenwechsel---- Schnell sah Ranma zu Boden und wand sich von Akanes atemberaubenden Anblick ab. °Also hat er mich tatsächlich beobachtet.° Ein freches Grinsen huschte über Akanes Gesicht, als sie sein Verhalten aus den Augenwinkeln heraus beobachtete. "Okay, ich geh gleich ins Zelt, zieh du dich aus und komm dann auch rein", säuselte Akane gut gelaunt. Erst jetzt traute sich Ranma wieder, den Blick zu heben. °Wow, sie sieht wirklich alles andere als schlecht aus°, stellte er zufrieden fest, nur um daraufhin, durch seine eigenen Gedanken erneute zu erröten. Mit einem Kopfschütteln wischte er die Gedanken beiseite und zog sich aus, legte seine Klamotten zusammen und kroch, nur noch mit seiner Boxershorts bekleidet ins Zelt. Ein wenig unwohl war ihm schon, obgleich der Schein des Mondes das Zelt erhellte, konnte er nicht gerade viel sehen, doch was er sah, machte ihm seine jetzige Lage mehr als bewusst. Seine Verlobte lag, nur mit Unterwäsche bekleidet auf der rechten Seite des Zeltes, scheinbar sanft schlummernd, mit dem Gesicht der Zeltmitte zugewandt. Vorsichtig und fast lautlos, legte er sich auf die linke Seite und drehte sein Gesicht zu dem seiner Verlobten hin. °Wow, sie ist einfach wunderschön, sie sieht aus wie ein Engel, wenn sie schläft.° Blitzschnell öffneten sich Akanes Augenlider und ehe dass er sich versah, blickte er in ihre tiefbraunen Augen. Ein freches Grinsen breitete sich auf ihren Lippen aus. "Du kannst wohl nicht genug von mir bekommen, was?" "Pah, träum weiter", entgegnete Ranma ihr trotzig und mit raus gestreckter Zunge. Eine Kopfnuss von Akane folgte als Antwort. °So ein Trottel! Warum macht er bloß immer so einen Blödsinn? Und dabei habe ich mir den Abend ganz anders vorgestellt.° °Mist, warum habe ich bloß gleich wieder so dämlich reagiert? Warum kann ich nicht einmal meine blöde Klappe halten.° "Akane, schläfst du schon?" Ranmas Stimme durchbrach die Stille. "Würde ich, wenn du mal die Klappe halten könntest", entgegnete sie ihm bissig. Einige Zeit lang herrschte Ruhe, man vernahm lediglich das vereinzelte Zirpen von Grillen und das leise Schnarchen der Alten. Lässig verschränkte Ranma seine Arme hinter seinem Rücken und sah Akane mit einem Seitenblick an. "Tut mir leid." "Wie, was sagtest du gerade?" "Das es mir leid tut, dass ich gerade ein so blödes Kommentar abgegeben habe." "Meinst du das ernst?" "Nein, ich ist gelogen", ein freches Grinsen umspielte seine Lippen. Wieder herrschte eine Weile ruhe, bis Akane das Wort ergriff, "Ranma, bist du aufgeregt?" "Weshalb, etwa wegen dem Kampf?, fragte er so lässig wie möglich, allerdings klang das Ergebnis eher weniger überzeugend. "Ja, genau deswegen." "Pah, kein bisschen, ich kämpfe ja nur gegen dich." "Mach mir nichts vor, ich habe deinen besorgten Blick gesehen und du hattest es ja auch vorhin zugeben, als wir über dieses Thema geredet hatten." "Nun, ich bin besorgt, ich gebs ja zu." Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu, "Darf ich dich aber auch noch etwas fragen?" "Was denn?" "Bist du eigentlich in letzter Zeit besser geworden?" "Vielleicht, ich kann das nicht so einschätzen." Damit galt das Gespräch als beendet. Vor dem Einschlafen entwichen Akane noch einige letzte Worte, "Versprich mir, dass du mich besiegen wirst, ich will dich nicht verlieren." "Ich verspreche dir, dass ich mein Bestes geben werde, um dich im Kampf zu schlagen." Mit einem glücklichen Lächeln auf dem Gesicht schlief Akane ein, Ranma folgte ihr kurze Zeit später ins Reich der Träume. -- Zeitsprung -- Irgendetwas kitzelte Ranma in der Nase, mürrisch öffnete er die Augen und sah, nichts. Aber dafür bemerkte er einen wunderbaren Duft, der ihn an irgendjemanden erinnerte. °Woher kenne ich bloß diesen Geruch?° Als ihn die Erkenntnis traf und ihm wieder einfiel, wo er sich hier befand, wich er ein wenig zurück und erblickte den Blauschopf, der in seinen Armen lag. Langsam schaltete Ranmas Gehirn auf Betrieb und so registrierte er in was für einer Situation er sich gerade befand. Akane in seinen Armen, eng an ihn gedrückt, so gesehen war dieser Umstand ja nicht schlecht, nur wenn sie jetzt aufwachte, könnte das schmerzvolle Folgen für ihn haben, sehr schmerzvolle Folgen. Vorsichtig und möglichst geräuschlos, versuchte er von ihr zurückzuweichen und sich aus ihrer Umarmung zu befreien, jedoch war dies ein schier unmögliches Vorhaben, denn sie hatte sich an ihn festgeklammert und schien nicht locker lassen zu wollen. Und, wie es unpassender nicht kommen konnte, öffnete sich plötzlich der Eingang zum Zelt und Horiko schaute hinein. "Aufgewacht Aka...." Sie brach mitten im Satz ab und starrte auf das Bild was sich ihr bot. Akane in den Armen ihres zukünftigen Verlobten und noch dazu halbnackt, ein Umstand, der Ranma noch nicht mal in den Sinn gekommen war. Durch Horikos Stimme aufgeweckt, hob Akane müde ihren Kopf und sah auf. °Was zum?° Sie sah direkt in Ranmas entsetztes Gesicht und bemerkte mehrere Dinge auf ein Mal. 1. Sie lag in seinen Armen. 2. Sie umarmte ihn. 3. Beide waren nur mit Unterwäsche bekleidet. Da war es das nahe liegendste, Ranma die Schuld für diese Situation zu geben, was sie auch gleich darauf tat. "Ranma du Mistkerl, Perversling, Idiot, Trottel!" Wie eine Besessene schlug sie mit ihrem Hammer auf ihren Verlobten ein. Erst nachdem sie sich abreagiert hatte, erhielt Horiko wieder die allgemeine Aufmerksamkeit, zumindest von Akane, da Ranma im Moment nicht bei Besinnung war. "Wie ich sehe, seid ihr beide ja schon wach, dann können wir ja beginnen." "Und was ist mit Frühstück?", schallte Ranmas Stimme von unten herauf. "Zuerst der Kampf, dann das Vergnügen und damit meine ich nicht nur das Essen", sprach Horiko mit einem viel sagenden Grinsen auf dem Gesicht. Beschämt sahen Akane und Ranma zu Boden, dann sich an, erröteten daraufhin und sahen wieder zu Boden. "Zieht euch an, die anderen warten schon." Ohne zu antworten, führten sie den Befehl aus, aber nicht ohne ab und zu heimlich einen Blick auf den Anderen zu werfen, natürlich nur dann, wenn der Andere nicht hersah. Nach einer fünfminütigen Katzenwäsche dann, war alles bereit und der Trupp setzte sich in Bewegung, zum Platz des letzten Gefechts. Betreten sah das Paar der Prüfung entgegen, der sie sich nun stellen mussten. Sanft nahm Ranma Akanes Hand in seine und nickte ihr aufmunternd zu. "Das werden wir schon durchstehen." "Das werden wir", mit einem gezwungen Lächeln blickte sie ihrem Verlobten ins Gesicht. Nach einiger Zeit, einigen Hügeln und einer kurzen Pause, erreichten sie schließlich den Bestimmungsort. Den Platz des letzten Gefechts. Kein allzu aufmunternder Name, im Anbetracht ihrer Situation, den wenn Ranma verlor, war das hier tatsächlich sein letztes Gefecht. °Hier wird sich also unsere Zukunft entscheiden°, dieser Gedanke kam ihnen beiden im selben Moment in den Sinn, als sie ihre Blicke über die Kampfarena wandern ließen. Alles in allem, war es ein majestätischer Anblick, der Boden aus glatt geschliffenem Marmor bestehend, von einigen Unebenheiten durchzogen, die wohl durch frühere Kämpfe hier verewigt worden waren. An jeder Ecke der Arena stand eine etwa drei Meter hohe Skulptur, anscheinend komplett aus Gold bestehend. Irgendwie hatte dieser Ort etwas mystisches, man konnte förmlich die Gegenwart der vielen gefallenen Kämpfer spüren, derjenigen, die hier ihr Ende fanden. Kein unbedingt aufbauendes Gefühl. "Nun ist es soweit, ich werde dich hiermit nochmals fragen, Ranma, willst du dein Leben in diesem Kampf gegen deine Geliebte aufs Spiel setzen? Erkennst du an, dass wenn du verlierst, du hier, durch die Hand deiner Auserwählten sterben wirst." "Ja, ich werde es riskieren und ich habe nicht vor, hier mein Ende zu finden", selbstsicher sah er der alten Amazone ins Gesicht. °Er hat Mut, dass muss man ihm lassen°, dachte die Meisterin mit einer kleinen Spur von Bewunderung. "Nun denn, dann sei es so. Macht euch bereit. Sobald die Sonne ihre ersten Strahlen über diesem Gelände hier vergießt, beginnt der Kampf." "Meisterin?" Alle Blicke richteten sich auf Akane. "Darf ich eine Bitte äußern?" "Nun denn, es sei dir gestattet, was ist deine Bitte mein Kind?" "Würdet ihr mir ein wenig kaltes Wasser besorgen? Ich will es Ranma leichter machen, gegen mich zu kämpfen." Jener sah seine Verlobte überrascht und verwundert an. "Wenn das dein Wunsch ist. Bringt rasch kaltes Wasser herbei." "Nein." Die Alten hielten in ihren Bewegungen inne und starrten auf Ranma. "Bitte, ich möchte, falls ich sterbe, dass Gesicht einer geliebten Person sehen und somit Akanes Gesicht." Beschämt über Ranmas Worte, betrachtete sie den ach so interessanten Boden und lief rot an. "Und somit möchte ich sie bitten, dem Wunsch meiner, er stockte kurz, setzte dann aber wieder sein freundlichstes Lächeln auf, Verlobten nicht Folge zu leisten. Ich möchte, wenn ich gegen sie kämpfe, gegen die Akane kämpfen, die ich kennen und lieben gelernt habe. Ist mir der Wunsch gestattet?" Horiko ließ ihren Blick zu Akane wandern, diese nickte nur kurz zum Zeichen, das sie seinem Wunsch nachgab und somit ergriff Horiko wieder das Wort. "Nun denn, so sei es, sobald die Sonne ihr Werk getan hat, möge der Kampf beginnen." Die Blicke des Pärchens trafen sich und Ranma nickte Akane kurz zu sich herüber und sie kam. "Was ist denn?" "Du Akane, würdest du mir eine Bitte erfüllen?" "Ähm ja, was denn für ein Bitte?" "Wenn du gegen mich kämpfst, versprich mir, dass du alles gibst." "Aber..., was ist, wenn ich dich dabei töte?" "Pah, dass schaffst du eh nicht." Frech grinste ihr Ranma entgegen. "Aber im Gegenzug musst du mir auch etwas versprechen." "Und was?" "Das du auch dein Bestes gibst." "Geht klar, verlass dich drauf." Er gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn, wobei Akane erneut errötete und wich von ihr zurück. Nun konnte der Kampf beginnen. Beide gingen in Kampfstellung. Ungeduldig wurden die ersten Sonnenstrahlen erwartet. Akane warf einen kurzen Blick in die kleine Menge von Amazonen und erblickte Akiko, welche ihr aufmunternd zulächelte und sichtbar beide Daumen drückte. Akane nickte ihr kurz zu und setzte ihr kampflustiges Lächeln auf. Nun war sie bereit. Die Wandlung der Umgebung vollzog sich in einem Bruchteil von Sekunden, das letzte bisschen Dunkelheit ging unter, in der strahlend hellen Woge des Lichts, das sich über jenen schicksalhaften Ort ergoss. Mit einem Male erschien dieser Ort nicht nur mystisch, sondern auch auf eine gewisse Weise unwirklich, der Boden erstrahlte in einem hellen weißen Licht und die Statuen an den Ecken der Arena schimmerten in einem pulsierenden Gelb. "Seid ihr bereit, einander entgegenzutreten?", Horikos Stimme schallte wie aus großer Entfernung zu ihnen herüber und das obwohl sie gerade mal zehn Meter entfernt von den beiden Kontrahenten stand. Wie aus einem Mund antworteten beide mit einem lauten "Ja." Nun konnte der Kampf beginnen. Beide sahen einander an, vergaßen alles um sie herum, konzentrierten sich nur auf das Hier und Jetzt. Keiner ließ seinen Gegner aus den Augen, misstrauisch folgte sie den Bewegungen des anderen. °Ich muss diesen Kampf gewinnen, koste es was es wolle.° Dieser kurze Moment der Unaufmerksamkeit, war ihre Chance, Akane sprintete vor, bereit alles zu geben, so wie sie es ihm versprochen hatte. "Haia!", ihr Kampfschrei läutete den Anfang des Gefechts an. In einem rasanten Tempo preschte sie auf ihren Verlobten zu und durchbrach mit einer raschen Schlagkombo Ranmas Verteidigung, wodurch sie einen kurzen, aber schmerzvollen Treffer in seine Magengrube verbuchen konnte. Ein darauf folgender Tritt gegen sein Kinn, ließ Ranma mehrere Meter weit fliegen, bevor er unsanft Bekanntschaft mit dem Boden machte. Ein schmerzvolles Keuchen entrang sich seiner Kehle, als er auf dem harten Marmorboden aufschlug. Sein Kopf wurde von nur einem einzigen Gedanken beherrscht, °Ich darf und werde diesen Kampf nicht verlieren!° Entschlossen biss er sich auf die Unterlippe und richtete sich ruckartig auf, wobei er sich krampfhaft zusammenreißen musste, um nicht vor Schmerz laut los zu schreien oder wohlmöglich sogar ohnmächtig zu werden. Als er aufsah, konnte er Akane nicht entdecken. °Wo ist sie?° Unsicher sah er sich um, als er plötzlich einen Kampfschrei über sich vernahm, erschrocken blickte er nach oben und sah geradewegs einem neuen Angriff von Akane entgegen. Mit einem Ausfallschritt entging er dem Angriff aus der Luft und versuchte, nachdem Akane mit ihren Füßen aufgesetzt hatte, mit einem Beinfeger zu kontern, dem Akane jedoch spielerisch auswich und sich mit einem Rückwärtssalto aus der Gefahrenzone brachte. Erneut gingen beide Kontrahenten in Kampfhaltung. Jedoch war es diesmal Ranma, der angriff. "Kachu Tenshin Amaguriken!" Ohne große Mühe wich Akane der Schlagfolge aus, machte einen Salto über ihren Gegner und zog dem überraschten Ranma die Beine weg, wodurch dieser das Gleichgewicht verlor und heftig auf dem Boden aufschlug. "Heia!", ein weiterer Kampfschrei von Akane warnte ihn vor einer bevorstehenden Attacke und so brachte er sich mich einer Rückwärtsrolle in Sicherheit. Vor ihm splitterte der massive Marmorboden. Fassungslos sah er, wie Akane ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, ihre Faust aus den Trümmern herauszog und Ranma mit einem kampflustigen Blick entgegensah. °Mist, sie ist verdammt gut geworden. Ich muss mir was neues ausdenken, um sie zu besiegen. Aber was?° Ein, für Ranmas Verhältnisse selten vorkommender Geistesblitz durchfuhr ihn, ein schelmisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. °Ja, so könnte es klappen.° Tief atmete Ranma ein und schrie so laut er nur konnte. "Machoweib, Trampel, flaches Brett!" Erstaunt wurde er von einem Paar rehbrauner Augen gemustert. °Hat er jetzt ne Macke oder waren die letzten Treffer zuviel für ihn gewesen und überhaupt, was fällt ihm eigentlich ein mich hier vor meinen Stammesschwestern zu beleidigen. Was wagt er sich eigentlich, dass wird er mir büssen!° "Heia!" Wütend griff sie an, Ranma zog sich nun in eine äußerst defensive Kampfhaltung zurück, er konzentrierte sich nur noch darauf, auszuweichen und fast unmerklich, bewegte er sich dazu im Kreis. °Ich habe keine andere Wahl, ich kann nur hoffen, dass sich das Ausmaß der Schäden in Grenzen halten wird.° In immer kürzeren Abständen folgten ihre Schläge, immer stärker wurden ihre Angriffe und immer schwerer fiel es Ranma auszuweichen. "Kachu Tenshin Amaguriken!", schrie Akane mitten im Angriff und verstärkte ihr Angriffstempo so um das Zehnfache. °Jetzt oder nie, wenn sie so weiter macht, verliere ich sonst noch und damit nicht nur den Kampf, sondern auch mein Leben.° Es widerstrebte ihm zutiefst, Akanes Schwäche, in diesem Falle ihre massive Unbeherrschtheit und blinde Wut, gegen sie einzusetzen, aber ihm blieb keine andere Wahl, sonst würde er den Kampf nicht zu seinen Gunsten wenden können. "Es tut mir leid Akane", sprach er kaum hörbar aus, doch Akane vernahm seine leisen Worte. "Was?" Ihr Gesichtsausdruck wandelte sich von überrascht zu panisch. Sie hatte begriffen, was er vorhatte, doch es war zu spät, sie konnte nichts mehr unternehmen um ihn zu stoppen. "Hirio Shoten Ha!", schrie er Akane entgegen und schlug mit seiner Faust gen Himmel. Ein Wirbelwind baute sich um die beiden Kämpfer auf und wuchs in wenigen Augenblicken zu einem Tornado heran. Beide wurden durch die enorme Kraft des Windes empor geschleudert und kreisten nun um das Auge des Sturms, zwanzig Meter über dem Boden. Konzentriert beobachteten sie die Bewegungen des anderen, die Geräuschkulisse in Form von einem ohrenbetäubenden Heulen, ignorierend. °Jetzt oder nie. Ich habe nur eine Chance Akane zu besiegen und die ist jetzt gekommen.° Entschlossen blickte er seiner Verlobten entgegen, stieß einen Kampfschrei aus und stürzte in einem irrsinnigen Tempo auf die verwundert dreinblickende Akane zu. Verzweifelt versuchte diese seinen Angriff mit einem Tritt abzuwehren, jedoch vergeblich. Ranma wich diesem um ein Haar aus, indem er sein Körpergewicht verlagerte, wodurch er ihren Fuß um einige wenige Zentimeter verfehlte und schaffte es mit viel Schwung, hinter sie zu gelangen. Die letzten Worte die in ihren Ohren verklangen, bevor sich alles um sie herum schwarz verfärbte, waren. "Tut mir leid, dass ich das jetzt tun muss ..., MOXABEHANDLUNG!" Gekonnt beraubte er Akane ihrer Kräfte, indem er kurz auf den Nerv drückte und sah, wie sich ihre Augenlider erschöpft schlossen. Sie war bewusstlos geworden. °Ich muss sie retten.° Verzweifelt sah Ranma unter sich, der strahlend weiße Marmor kam immer näher, wenn er nicht sofort etwas unternahm, würden er und Akane sich beim Aufprall sämtliche Knochen brechen. Nun lag es an ihm, sie sicher hier raus zu bringen. Fest drückte er den Blauschopf an sich und wartete darauf, dass ein Wunder ihn und seine Angebetete aus dieser Situation erretten würde, jedoch hatte er nicht gerade viel Hoffnung, hier lebend herauszukommen. Aber dann wollte er auf jeden Fall ihr Leben schützen und dem Tod nicht die Chance geben, ihre Kerze des Lebens auszublassen und noch dazu durch seine Technik, die er notgedrungen hatte einsetzen müssen. Er hatte sie schon so oft beschützt, sei es vor aufdringlichen Verehrern oder einfach nur vor irgendwelchen Idioten gewesen, doch noch nie hatten die Aussichten, Akane vor Schaden zu bewahren so miserabel ausgesehen. Ein heftiger Windstrom kam in der überdimensionalen Windhose auf und versuchte ihm mit aller Gewalt Akane aus den Armen zu entreißen, doch unerbittlich hielt er sie fest, gab kein Stück nach und das obwohl seine Arme zu reißen drohten. "Ich werde ihr Leben retten und wenn ich dabei drauf gehe", entschlossen schrie er diese Worte heraus. Und als hätte der unerbittliche Himmelsdrache jene Worte vernommen, bekam Ranma die Chance, seine Worte in die Tat umzusetzen. Ein heftiger Windstoß traf die Beiden und sie wurden kraftvoll aus dem Tornado geschleudert. Nun sollte Ranma die Möglichkeit haben, sein Versprechen, ihr Leben, wenn nötig durch sein eigenes zu schützen, halten zu können. ... Sorry, dass ich dem Kampf zwischen Akane und Ranma nur einen relativ geringen Anteil an diesem Kapitel zugedacht habe. Kämpfe sind eben mein Metier nicht. *g* Die Fortsetzung folgt, aber natürlich nur wenn ihr wollt. Ich hoffe die Länge dieses Kapitels war passabel, entschuldigt bitte, dass ich meinen Vorsatz, dieses Kapitel schneller als das Letzte raus zu bringen nicht einhalten konnte. Sorry. Hoffe es hat euch gefallen (was mich aber echt wundern würde), bye, Deepdream Kapitel 9: Abschied ------------------- Hallo, da bin ich leider wieder, um euch mit meinem mittelmäßigen Geschreibsel den Tag zu verderben, sofern ihr das überhaupt lest und euch die Mühe antut, etwas einigermaßen Erträgliches aus diesem Wortgewirr herauszufinden. Viel Spaß dabei wünsche ich. *ig* Dieses Kapitel widme ich zum einen meiner lieben Vanicri, hab dich ganz doll lieb. Hoffe du verdirbst dir bei diesem Gewuschel nicht die Augen. Nami22, lieb von dir, dass du tatsächlich Interesse an meiner "Geschichte" hast, die sich so eigentlich gar nicht schimpfen dürfte. Ich hoffe, dass du dein schreiberisches Können bald wieder unter Beweis stellst. ;) Des Weiteren Kiavalou, ich hoffe du opferst dein bisschen Freizeit nicht, um dir mein Geschreibsel durchzulesen, wäre vergeudete Zeit. Schreib du lieber weiter, denn dir liegt das Schreiben, als Handwerk im Blut, mir nicht. Ebenfalls widme ich Franzivenus jenes Kapitel. Du hast schon lange nichts mehr von dir hören lassen. Schade eigentlich, denn deine Geschichte ist einfach wunderschön. Wäre schade, wenn du sie nicht fortsetzt. Natürlich ist dieses Kapitel auch all meinen anderen Kommischreibern gewidmet, die sich tatsächlich die Zeit und Mühe machen, dieses Wortgebilde zu lesen und sich eine Meinung darüber zu machen. So, entschuldigt, für die lange Vorrede, ich nerve einfach alle. -.- Bin eben ein Trottel, na egal, hoffe ihr schreibt mir ein paar Kommis, aber bitte mit eurer ehrlichen Meinung. Bye, Deepdream 9. Teil: Abschied "..." = jemand spricht °...° = jemand denkt +...+ = Geräusch {...} = Bemerkung vom Autor [...] = Pandaschild ----- Nun sollte Ranma die Möglichkeit haben sein Versprechen, ihr Leben, wenn nötig durch sein eigenes zu schützen, halten zu können. Hilflos und mit vor Schreck geweiteten Augen beobachteten die Amazonen das Geschehen. Ranma und Akane wurden geradewegs aus dem Tornado herausgeschleudert und noch dazu in einer derart irrsinnigen Geschwindigkeit, die an das Kachu-Tenshin-Amaguriken zu grenzen schien. "Das werden sie nicht überleben!", mit einer beängstigenden Gewissheit erklangen jene Worte von Horiko und schienen einige wenige Momente in der Luft stehen zu bleiben. "Aber kann man den gar nichts tun, irgendwie muss man sie doch retten können?", mit vor Schreck geweiteten Augen sah Akiko von den beiden Kämpfern, zu der obersten Matriachin des Dorfes. Diese jedoch schüttelte nur kaum merklich ihren Kopf, "Wir können nur darauf hoffen, dass Ranma seinem Ruf, als exzellenter Martial-Artist, auch in dieser Situation gerecht werden wird." Erneut richteten sich sämtliche Augenpaare auf das, was sich ihnen darbot, ein sich dem Boden zu bewegendes Objekt, das nur als leichter Schemen zu erkennen war. "Folgen wir ihnen, vielleicht können wir das Schicksal doch noch wenden." Entschlossenen Blickes machte sie sich auf den Weg, die anderen Kriegerinnen ihr nach, um zu retten, was, bzw. wer noch zu retten war. In eben diesem Moment hatte Ranma seinen ersten Kampf verloren. Nicht etwa eine Auseinandersetzung mit einem seiner vielen Gegner, nein, er war besiegt worden, von etwas, was man eher dem Alter zuschrieb, als der Jugend, der Erkenntis. °Du kannst sie nicht retten! Gib es auf und genieße lieber die letzen paar Momente die euch noch zusammen verbleiben. Du hast diesen Kampf gewonnen, aber du wirst dafür, als Preis für den Sieg, etwas anderes verlieren, etwas was dir noch viel mehr wert ist, als dein alberner Stolz, mehr wert als jeder Sieg und sei der Kampf noch so schwer gewesen, heute wirst du etwas verlieren, was die wichtiger als all das ist, noch viel wichtiger als dein eigenes Leben und zwar sie. Du wirst sie zusammen mit dir in den Tot stürzen, durch deine Schuld wird ihr Lebenslicht ausgeblasen werden, selbst wenn du überlebst, wirst du für immer an ihrem Tot Schuld tragen.° Ranma war der Verzweiflung nahe, so nah, wie noch nie zuvor in seinem Leben. °Ich lasse sie nicht sterben, wofür habe ich all das auf mich genommen, nur um ihr jetzt ihr Leben hier zu nehmen, ihre Seele ihrem Körper zu entreißen? Nein, nicht deswegen bin ich gekommen, ich kam hierher um sie zu holen, nicht Nachhause, nein, zu mir, ich wollte, dass sie wieder in meiner Nähe ist. ...Und das hast du ja wohl auch erreicht.° Sprach eine dunkle Stimme in ihm, dieselbe die ihm die Schuld dafür gab, was gerade eben geschah. Aber er durfte sich nicht davon fertig machen lassen, sich ablenken lassen, denn eins konnte er noch tun, er konnte ihr Leben retten und das würde er auch tun und selbst wenn sich sämtliche Gewalten und Elemente gegen ihn vereinigen würden, sie könnten ihn nicht aufhalten, denn er war nicht umsonst Ranma Saotome, Erbe der Kampfschule für Schlägereien aller Art. Er hatte sich vielem entgegengestellt und wenn dies nun sein Ende sein sollte, dann würde es dies eben auch werden. Aber er würde dem Tode nicht noch ein zusätzliches Opfer entgegenbringen, nein, jenes Wesen, welchem er sein Herz geschenkt hatte, würde noch weiterleben, glücklich werden, eine Zukunft haben, die von Liebe und Freude erfüllt sein werden würde. °Ich hatte noch so vieles vor, doch all das wird nie passieren. All die Gedanken, die ich noch in Worte fassen wollte, all die Taten, die noch folgen sollten, all das sollte noch geschehen, doch nun, hat dies keine Priorität mehr. Ihr Leben ist nun das einzige wofür ich noch kämpfen werde, selbst wenn dieser Kampf noch so aussichtslos ist, dennoch ich werde mein bestes geben, so wie jedes Mal, bei dem ich mein Leben riskierte, um das ihrige zu retten.° Entschlossen öffnete er, seine noch kurz zuvor fest zusammengepressten Augen, eine Handlung, die schmerzhafter war, als er je geglaubt hätte. Der scharfe Wind trieb ihm die Tränen in die Augen und ließ die Welt in einem verschwommenen Licht erscheinen. °Auch das noch, das machts auch nicht gerade einfacher.° Jedoch drängte er den Gedanken schnell beiseite, es gab eine Aufgabe für ihn und dieser musste er nun endlich gerecht werden. Ohne es zu merken, erschien erst nur ganz leicht, kaum merkbar, dann immer ausgeprägter sein, für ihn so typisches Grinsen, das seine Verlobte, sowie seine Gegner mehr als nur einmal zur Weißglut getrieben hatte. Mit dazu flackerte seine bläuliche Kampfaura auf, welche sich, wie kaltes Feuer, um ihn herum auszubreiten schien und mit deren Hilfe er im Stande war, seine letzten Kräfte zu mobilisieren. Aus seinen vorher noch so trüben Augen, die Verzweiflung und Furcht widergespiegelt hatten, glomm jetzt reine Kraft und ein schier unerschütterlicher Wille und Mut hervor. Entschlossen richtete er seinen Blick, dem immer näher kommenden Boden zu. Nur noch wenige Sekunden würden vergehen und dann würde ihr beider Leben ausgehaucht werden. °Aber nicht hier und schon gar nicht jetzt.° Und als hätte das Schicksal Einsicht gehabt, ja den schieren Mut, der durch die Kraft der Liebe aufrecht gehalten wurde, erblickt, so kam dem jungen Martial-Artist wieder einmal der Zufall zur Hilfe. Etwas blitzte kurz auf, ein wenig entfernt. Mehr als das es von bläulicher Farbe zu sein schien, war nicht zu erkennen. Doch Ranma wusste, dass jenes etwas ihre einzige Rettung sein sollte, konnte. °Wenn es das ist, was ich denke.° Ranmas Blick und seine gesamte Aufmerksamkeit richteten sich nun vollkommen auf sein neues Ziel. Geschickt nutzte er die Windbahnen und nutzte die Fertigkeit des Luftkampfes, um an Höhe zu behalten und seine Flugrichtung auf das "blaue" etwas hin auszurichten. °Wer hätte gedacht das Paps Training mir einmal das Leben retten könnte und das meiner Verlobten.° Ranma fühlte den warmen, weichen Körper der eng an ihn gepresst und anscheinend vollkommen ruhig und bewegungslos zu sein schien. Krampfhaft hielt er jenen fest, denn sein Leben hatte nur noch einen Sinn, wenn sie überlebte. Wie so häufig in diesen Momenten, brachte ihm dieser Gedanke neuen Mut und verlieh ihm zusätzliche Kraft, woher jene Kraft allerdings kam, war ihm nicht bewusst, aber es war ihm im Grunde auch egal, solange sie nur lang genug anhielt. Aber seine Bewegungen und Akitonen blieben keineswegs unbeachtet. Die Amazonen verfolgten diese teils mit verwunderten, teils mit ehrfürchtigen Blicken. °Was hat der Junge bloß vor?° Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. "Der See des Lebens!" "Was ist damit?", fragte Cologne die Oberälteste mit einem zur Hälfte verwirrten, zur anderen Hälfte besorgten Ausdruck auf dem Gesicht. "Ranma steuert genau darauf zu." Ein Lächeln breitete sich auf aus, wie es schon lange, lange nicht mehr auf ihrem alten von Falten gespickten Gesicht erschienen war. Ein Hoffnungsschimmer machte sich in Cologne breit, nun gab es eventuell doch noch eine Chance, dass ihre Nichte die Gemahlin jenes Todgeweihten werden könnte. Derweil näherte sich Ranma seinem Ziel nahezu im Sekundentakt. Der Flug, sofern man ihn so definieren konnte, dauerte nun schon gut und gern zehn Sekunden an und würde bald sein Ende finden. Doch was der Flug für ein Ende nehmen würde, dies lag ganz allein an ihm und er würde sich bemühen, dass das Ergebnis positiv ausfallen würde. Wobei es in seiner Sicht von Positiv nur eine überlebende Person gab und die war ganz sicher nicht er. Um Akane vor eventuellen Verletzungen zu schützen, wendete er dem blauen Etwas, das er bereits eindeutig als See identifiziert hatte, seinen Rücken zu und presste die Liebe seines Lebens fest an seine Brust. °Ich muss noch zumindest solange leben, bis sie aus dem Wasser heraus ist oder sie eine der Amazonen retten kann.° Aus den Augenwinkeln heraus hatte er bereits einen Blick auf die sich extrem schnell fortbewegenden Amazonen geworfen. °Nicht schlecht und das in dem Alter.° Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, obwohl gerade diese Reaktion in dieser Situation ein wenig unpassend war. Zudem fiel Ranma eine winzige Tatsache nicht auf, selbst, wenn sie im See aufkommen würden, wären die Chancen verschwindend gering, dass sie beide das heil überlebten, selbst das nur seine Verlobte dies heil überstehen würde. Wahrscheinlicher war es, dass sie beide auf der Wasseroberfläche zerschmettert werden würden. Aber zumindest in diesem Falle war es ganz gut, dass Ranma meist eher handelte bevor er sich darüber den Kopf zerbrach, weshalb er etwas tat, beziehungsweise tun sollte. Er würde sie retten, das war das einzige Ziel, das er verfolgte und das hielt ihn davon ab, mit seinen Gedankengängen zu weit auszuschweifen. Und außerdem brauchte er ihm Moment seine vollkommene Konzentration. Nun konnte es sich nur noch um Sekunden handeln, wenige Augenblicke, wenige Meter trennten ihn und Akane von der spiegelglatten Oberfläche des Sees. °Ich liebe dich.° +Kawumm+ +Platsch+ Die Wasserfontäne, die sich imposant inmitten des Sees aufgebaut hatte, ragte lockere zehn Meter in die Höhe, schien für einen Augenblick gefroren und brach dann krachend zusammen. "Gut gemacht zukünftiger Schwiegersohn", stieß Cologne, ihre Erleichterung nicht ganz unterdrücken könnend, hervor. Horiko lächelte und ging dem See, ohne auch nur ein Wort zu verlieren entgegen, wer allerdings in ihre Augen hätte blicken können, dem wäre der leichte Glanz der Glückstränen aufgefallen, die sie sich nur schwer verkneifen konnte, aber was sollten denn die anderen Amazonen von ihr denken, wenn sie jetzt anfinge zu weinen? Die eben genannten gingen ihr raschen Schrittes hinterher, allen voran Akiko, die sich nicht so gut im Zaum halten konnte, wie ihre alte Herrin. Ihr Gesicht war bereits Tränen überströmt und das glückliche Lächeln, welches sich auf ihren Lippen ausgebreitet hatte, sprach für sich. Die anderen Amazonen, auf Grund ihres Alters, schafften es teils besser, teils schlechter die Freudentränen zu unterdrücken. Denn selbst wenn es keine öffentlich zugeben würde, freuten sie sich für die Beiden und vor allem, dass ihr jüngster Amazonenspross gesund und wohlbehalten ihren größten Kampf überstanden hatte. Doch die allgemeine Erleichterung wich langsam, nachdem die Wasseroberfläche immer noch keine Lebenszeichen in Form von Wellen oder kleinen Schwingungen offenbarte. Unsicherheit und Angst machte sich breit, nachdem sich nach einigen Minuten immer noch nichts gerührt hatte und sich eine tiefe Stille über jenen Ort senkte, den man auch See des Lebens nannte. "Wo..., wo sind sie?", fragte Akiko mit einem leicht zittrigen Unterton in ihrer hellen Stimme. Horiko schluckte und sah ihre Schülerin mit glänzenden Augen an, die jedoch nicht wie vorhin positive Gefühle wiedergaben, sondern worin Trauer und Schmerz sich im Einklang zueinander widerspiegelten. Akiko verstand und die Tränen des Glücks versiegten, nur um kurz darauf von Tränen der Trauer abgelöst zu werden. Während sie sich schier in einem Meer aus Tränen zu ertränken versuchte, stand Cologne, ähnlich einer Statue, versteinert am Rande des von feinkörnigen Sandes und einigen wenigen Büschen und Gräsern bedeckten Seeufers. Cologne Stimmung war ähnlich dem Wasser, trüb und von einer unergründbaren Tiefe. Soeben waren alle ihre Träume von einer gemeinsamen Zukunft Ranmas und Shampoos, wie eine Seifenblase zerplatzt, die Illusion hatte ihr Ende gefunden. Schluchzend schüttelte Akiko ihren Kopf, so dass sich ihre blonde Mähne hin und her bewegte und ihre Tränen sich großflächig am Boden verteilten. Sie hatte soeben ihre beste Freundin verloren, für immer, unwiederbringlich. Die Fassungslosigkeit und Erschütterung war allen aufs Gesicht geschrieben. Niemand hatte mit einem derartigen Ausgang des Kampfes gerechnet, im Geheimen war sogar schon eine Verlobungsfeier geplant gewesen. Nicht das man an Akanes Können gezweifelt hätte, aber es war schon von vornherein klar gewesen, dass ihr heißblütiger Charakter ihr schließlich zum Verhängnis werden würde. Und dem war auch so, nur keiner dachte daran, dass das Ende des Kampfes derart fatal für beide Beteiligten ausgehen könnte. Ein Donnern ertönte und ließ die Anwesenden für den Bruchteil einer Sekunde zusammenzucken, nicht das Amazonen ängstlich wären, nein, aber dies verlieh jener Situation nur noch eine umso bedrückendere Atmosphäre und einige der gestanden Kämpferinnen mussten sich nun ernstlich zusammenreißen um ihre Gefühle unter ihrer rauen, kalten Schale verborgen zu halten. Als wäre das aufziehende Gewitter nicht allein schon stark genug, um die Stimmung gen Tiefpunkt neigen zu lassen, begann es zuerst leicht von der grauen Wolkendecke herunterzutropfen, aus dem anfänglichen Tropfen, die sich aus dem wolkenverhangenen Himmel lösten, bildete sich bald darauf ein regelrechter Monsun. °Akane hätte dieses Wetter gehasst.° Ein trauriges Lächeln keimte auf dem Gesicht der Blondhaarigen, nur um gleich darauf wieder in den Schatten eines weiteren markerschütternden Schluchzens gestellt zu werden. "WARUM?" schrie Akiko dem Wind, der grauen, abweisend wirkenden Himmelsdecke und den Regentropfen, die eins mit ihren Tränen wurden, entgegen. Erneut fanden ein paar Tropfen Salzwassers, in Form von den "Perlen des Lebens", zumeist auch Tränen genannt, den Weg gen Boden. Ebenso jener Regen, der sanft ihr Gesicht zu streicheln schien, wie um sie von ihrem Kummer befreien zu wollen, aber auch er perlte nur an ihrem von Trauer gezeichneten Gesicht und floss hinab, der Erde entgegen. Jeder einzelne Tropfen, ob Regen oder Träne, fand seinen Weg zurück, in den schier ewig andauernden Kreislauf von Verdunstung und Schauer..., ...Leben und Tot. "Warum nur?", schwach und zittrig, kaum hörbar auf Grund des ohrenbetäubenden Donnerns entwichen jene Worte ihrem Mund und verklangen kaum hörbar. Was nicht heißen will, dass sie auch tatsächlich ungehört blieben. "Langsam frage ich mich das auch, immer regnet es, langsam geht mir das echt auf die Nerven", obwohl sich die Stimme ziemlich erschöpft anhörte, klang sie dennoch sehr lebendig, was eigentlich gar nicht hätte sein, nicht der Realität entsprechen, können, beziehungsweise konnte. Denn der Besitzer oder im Moment besser gesagt, die Besitzerin war doch tot, in den Fluten ertrunken..., oder etwa doch nicht? Ungläubigen Blickes richtete sie ihr Augenpaar auf den Ursprungspunkt jener Worte. Als sie fand wonach sie gesucht hatte, weiteten sich ihre Augen, Trauer, Tränen, ja die ganze Verzweiflung war vergessen, verdrängt von dem Unglauben, der sie in eben diesem Moment erfüllte. Ihr gegenüber, knappe fünf Meter entfernt stand ein ziemlich blasses, erschöpft aussehendes Rothaar, welches, so erschien es zumindest, dem weiblichen Geschlecht anzugehören schien, in den Armen haltend, ein ebenfalls weibliches Wesen mit langen smaragdgrünen Haaren. "Aber..., aber..., das..., das kann doch nicht sein, wie ist das möglich?" "Entweder es regnet oder ich falle in ein Gewässer, läuft doch immer wieder aufs selbe hinaus und um auf das "möglich" zu sprechen zu kommen, die Wahrscheinlichkeit für einen Regenschauer steigt bei meiner Gegenwart anscheinend immer schlagartig an." Ein ironisches Lächeln lag auf den Lippen des Rotschopfs, welcher schon fast umzukippen drohte, sich aber dennoch wacker auf den Beinen zu halten schien. "Ihr..., ihr..., ihr lebt." Ruckartig erhob sich der Blondschopf von dem, vom Regen aufgeweichten Boden und ging mit wackeligen, aber dennoch eiligen Schritten den Beiden entgegen. "Geht es euch gut, ...geht es ihr gut?" Ranmas Antwort kam zwar leicht stockend, aber dennoch durchaus verständlich über ihre Lippen. "Mir geht es gut und ihr auch, sie wird einige Zeit lang bewusstlos und so wie es aussieht für die nächsten Stunden nicht für dich ansprechbar sein, denn wenn sie einmal im Reich der Träume versunken ist, dann steht sie so schnell nicht mehr auf." Ein kaum vernehmbares Lachen, welches kurz darauf in einem deutlich lauteren Hustenanfall unterging, entwich ihrer Kehle. In ihren Armen lag eine schlafende Schönheit, welche den Klauen des schwarzen Nichts entglitten und sich nun vollkommen im Schlafzustand befinden zu schien. Ein Umstand, den Ranmas bessere Hälfte schmerzhaft zu spüren bekam. "Ranma, du Trottel." Ein kurzer Hieb mit der Faust traf Ranma auf den Kopf und ließ jene beinahe selbst in den Tiefen der Dunkelheit versinken, welche man auch Ohnmacht zu nennen pflegt. °Akane hat mir wirklich zugesetzt, hätte nie gedacht, dass sie tatsächlich mal eine ernsthafte Gegnerin werden könnte. Sie hätte mich bei unserem Kampf ziemlich alt aussehen lassen.° Akiko musste auf Grund Akanes Reaktion grinsen und musterte die ziemlich erschöpft aussehende Gestallt, welche ihr gegenüber stand, wobei man "stand" durchaus auch durch wankt, hätte ersetzen können. "Kannst du sie mir mal abnehmen, ich weiß nicht ob es an ihrer Jusenkyo-Form liegt oder ob sie zugenommen hat." Ein weiteres Mal folgte eine Kurzschlussreaktion Akanes und einen Moment später zierte die Wange der Rothaarigen ein roter Handabdruck. Nun war es um Akiko geschehen, sie konnte sich nicht mehr länger zusammenreißen und brach in schallendes Gelächter aus, worin nach kurzem Zögern auch die anderen Amazonen, die das Geschehen bis dato fassungslos beobachtet hatten, gleichermaßen erfreut, dass ihre "Kleine" anscheinend gesund und "munter" war, mit ein stimmten. Ranma-chan jedoch registrierte all das nicht, sie hatte nur Augen für ihre Akane und ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen. °Ich habe es geschafft Akane, ich habe dir das Leben gerettet, nun können wir endlich glücklich miteinander werden.° Jemand streckte die Arme aus, Ranma sah in das glückliche Gesicht Akikos, lächelte fast unscheinbar und übergab ihr vorsichtig ihre Verlobte. Kurz darauf, fiel der Rotschopf auf die Knie, ließ ihr Augenpaar noch einmal über das sanft und zugleich glücklich wirkende Gesicht Akanes wandern und versank im traumlosen Dunkel. Mit einem kleinen Seufzer kippte Ranma vornüber und blieb auf dem matschigen und vom Regenfall gezeichneten, somit mit Unmengen von Wasser durchtränkten Boden liegen. "Kümmere dich gut um Akane..., sprach die Matriachin des Dorfes in einem leicht gedämpften Tonfall zu der Blondhaarigen, ...sie braucht warme Kleidung, versorgt ihre Wunden und gönnt ihr viel, viel Schlaf, ich werde mich währenddessen unserer kleinen Heldin hier annehmen." Horkios Aufmerksamkeit lag nun ganz auf dem am Boden liegenden Rotschopf und ein stolzes Lächeln, wie man es lange nicht bei ihr gesehen hatte, legte sich auf ihre alten, runzligen Lippen. Mit einem kurzen Wink ihres Stabes kamen zwei Amazonen, mit einer Liege, aus Bambus bestehend, herbeigeeilt und hoben das geschwächte Halbmädchen vorsichtig auf die Trage und machten sie auf den Weg, dem Zeltlager entgegen. So plötzlich, wie der Regenguss eingesetzt hatte, so rasch versiegte er auch wieder und ließ das Plateau im sanft anmutenden Licht und in der spürbaren Wärme der Sonne erstrahlen, ein Anblick, bei dem wahrscheinlich ein jeder Dichter seine helle Freude und Muse gefunden hätte. Doch nicht allzu lange währte jenes warme und helle Leuchten an, denn langsam, ja fast kaum merklich, bildeten sich die ersten Sterne am Firmament und die Sonne trat langsam, aber sicher ihren Platz an den Mond ab, welcher in seiner vollen Blüte, die Umgebung in ein gespenstisch wirkendes Licht zu tauchen vermochte. Jedoch wurde dieses atemberaubende Naturschauspiel, in Fachkreisen auch Sonnenuntergang genannt, kaum eines Blickes gewürdigt, da die meisten Amazonen anderweitig beschäftigt waren, sei es mit kochen, trainieren oder einfach nur einem ausgelassenen Gespräch über die heutige Jugend. Wobei man erwähnen muss, dass zwei Amazonen wahrscheinlich sich lieber zehn Mal den Sonnenuntergang und der damit verbundenen Geburt der Nacht gewidmet hätten, als einer tief schlafenden Amazone mit smaragdgrünem Haar. Denn jeder der weiß, wie gesundheitsschädlich es sein kann, sich in Akanes Nähe aufzuhalten, vor allem und ganz besonders, wenn sie schläft, der kann jenen Kriegerinnen auch nachfühlen, in was für eine Gefahr sich beide begaben, als sie Akane den Staub und Dreck vom Körper wuschen, ihre Wunden versorgten und neu einzukleiden versuchten, dass alles wohl gemerkt, während Akane sich ihrem Schlaf der Gerechten hingab. Doch schließlich waren auch jene Probleme mit Bravour aus der Welt geschafft, beziehungsweise gemeistert worden und der schlafende, nun blauhaarige Engel blieb weiterhin, tief im Schlaf versunken, wobei man bemerken muss, dass es ein durchaus glücklicher Umstand war, dass sich keine zerbrechlichen Gegenstände in der unmittelbaren Nähe befanden. "Das war vielleicht eine Tortur, hätte nicht gedacht, dass unsere Kleine derart lebhaft ist und dazu noch im Schlaf." "Da siehst dus, sie ist eben eine echte Amazone, sei froh, dass wir sie von den Einwirkungen der Moxabehandlung erst am Schluss befreit haben." Lachend hüften die beiden Alten auf ihren Stöcken dem großen zeltähnlichen Gebilde entgegen, welches weithin einen schmackhaften Duft entsandte. In der Zwischenzeit hatte sich Horiko Ranma-chans angenommen, welche genau, wie Akane, immer noch tief und fest in ihren Träumen versunken war und sich auch nicht von den mühevollen Einkleidungsversuchen stören ließ, denn sonst wäre ihre Reaktion alles andere als freundlich ausgefallen und daran wäre im maßgeblichen ihre "zweite Haut" schuld gewesen. °Hmmm, er wird zwar nicht sonderlich glücklich mit seiner neuen Kleidung sein, aber wir verfügen nun mal nicht über jene Kleidung, die Männer bevorzugter Weise tragen.° Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht, als sie die auf der Matte liegende Ranma-chan betrachtete. Ein Rock mit Beinausschnitt hob ihre schlanke Taille und ihre langen Beine deutlich hervor, ebenso das eng anliegende Shirt, welches ihre oberen Maße durchaus zu betonen wusste. Alles in allem ein Anblick bei dem die meisten Männer ins hoffnungslos und hirnlos anmutende Sabbern ausgebrochen wären. °Man könnte sie fast für eine von uns halten und dabei ist Ranma im Grunde noch nicht mal unseren Geschlechts angehörig.° Mit einem raspelnden Lachen machte sich nun auch die Stammesälteste auf dem Weg, um sich das Abendessen nicht entgehen zu lassen. Ranma würde gewiss bald aufwachen, spätestens, wenn sie den köstlichen Duft der Leckerein vernahm, die sie bereits erwarteten. >>> Szenenwechsel <<< "Meine arme kleine Akane, wie es ihr wohl geht? Buhuhuhu, meine arme Kleine.", brachte ein völlig aufgelöster Sound Tendo zwischen mehreren Tränenausbrüchen hervor. [Mach deinen Zug] Der Halbpanda wendete kurz das Schild. [Den Beiden wird's sicher prächtig gehen]. "Ich hoffe du hast Recht, mein alter Freund." [Hatte ich jemals Unrecht?] Eine Menge Leute mussten in diesem Moment niesen, darunter auch ein uns wohlbekannter Rotschopf, der sich im Schlaf kurz wendete und weiter seinen Träumen von einem blauhaarigen Engel hingab. Auch Soun ignorierte Genmas Bemerkung und widmete seine komplette Aufmerksamkeit wieder dem laufenden Go-Spiel, welches sie beide nun schon seit geschlagenen drei Stunden ausfochten, wobei der Halbpanda selbstverständlich keine Gelegenheit ausließ, um die Spielsteine zu seinen Gunsten zu verschieben. "Lagen die nicht vorhin anders?", bemerkte der heulende Familienvater unter einem seiner Tränenausbrüche, nachdem er seinen Blick wieder dem Spielbrett zugewendet hatte. Ein fragender Blick ruhte nun auf dem Panda. [Nein, die lagen auch vorher so] Das Schild wurde gewendet. [Und nun mach deinen Zug]. >>> Szenenwechsel <<< "Hatschi!" Ranma wachte grummelnd auf und rieb sich seine Augen. °Mist, ich muss mir einen Schnupfen geholt haben.° Mit einem Ruck erhob er sich und bereute dieses Vorgehen im nächsten Moment, ein lang gezogener Schmerz durchfuhr seine Nervenbahnen. Verbissen unterdrückte er einen Schmerzensschrei und richtete sich vorsichtig zu seiner vollen Größe auf, wobei ihm nicht auffiel, dass er seine "volle" Größe gar nicht wirklich erreicht hatte. Nicht gerade munter tapste er aus dem Zelt, in welchem er untergebracht war und trat ins Freie. Verschlafen blinzelte Ranma der Sonne entgegen, kniff seine Augen kurz zu und öffnete sie dann wieder. Nun wesentlich munterer fiel ihm die Tatsache auf, dass alles um ihn herum in Dunkelheit getaucht war und daraus schlussfolgerte er nach einem weitern Blick auf die "angebliche" Sonne, dass jene Lichtquelle im Zweifelsfalle nur der Mond sein konnte und es somit Abend sein musste. Erst jetzt nahm der Zopfträger auch sein näheres Umfeld wahr und lies seine Blicke über die Zeltsiedlung wandern, erblickte mancherorts einige alte "Hexen", welche sich auf ihren Stöcken im raschen Tempo dem großen Essenzelt entgegen bewegten und ließ seine Blicke kurz über den hoch am Himmel stehenden und hell scheinenden Mond schweifen. Routinemäßig grummelte sein Bauch, als er seine Aufmerksamkeit wieder ausschließlich dem Essenszelt zuwandte und mit einem stillen Seufzer ging er dem großen zeltähnlichen Gebilde entgegen. Als er eintrat, war er zugegebenermaßen überrascht, auf den Tischen vor ihm waren exotische Speisen aller Art ausgebreitet. Aber nicht das alleine war der Grund für seine Überraschung. Nein, denn auch die gesamte Einrichtung hatte sich so ziemlich gewandelt, aus dem Reisezelt für die Nahrungszubereitung und Verzehrung, war ein prunkvoll geschmücktes Zelt geworden, silberne Laternen waren auf gehangen, die Tische waren, mit von Gold und Silber verzierten Tischdecken, bedeckt worden und bogen sich schier unter den Unmengen von kulinarischen Köstlichkeiten, die sich dem Auge darboten. "Wow", entwich es Ranma geistreich und einige Oktaven höher als gewohnt, was ihn stutzen ließ. Eine dunkle Befürchtung nahm in seinem Kopf Gestalt an und so wanderte sein Blick an seinen Körper hinab, bis er schließlich an zwei Wölbungen hängen blieb, die dort eigentlich nichts zu suchen hatten. Somit stellte sich seine Theorie als erwiesen heraus. Aber es war nicht nur jener Umstand, dass er in seiner Fluchform hier im Zelteingang stand, nein, es gab noch andere Gründe, weshalb seine gute Laune kurz davor stand, eine extreme Wandlung zu vollziehen. 1. Er war ein Mädchen und hatte es, wohl bemerkt, überhaupt nicht registriert. Hatte er sich etwa derart daran gewöhnt, als ein schwaches, kleines Mädchen herumzulaufen? 2. Die Klamotten, welche er trug, waren ganz sicher nicht seine eigenen, denn er hätte sich sicher erinnert, wenn er ein hautenges, ärmelloses Hemd ohne Träger und einen eindeutig auf eine Kriegerin zugeschnittenen Rock, jemals sein eigen genannt hätte. Was selbstverständlich nicht der Fall war. 3. Als Junge unter all diesen Amazonen hatte er sich schon unwohl gefühlt, als Mädchen fühlte er sich nun ja, schlichtweg hilflos, ja hilflos war das richtige Wort, für das Gefühl das ihn nunmehr beschlich. "Da ist ja unsere große Heldin", eine Stimme, wie ein Reibeisen drang zu jedermanns, besser gesagt, jederfraus Ohr und brachte die anderen, die wohlgemerkt, von ihrer Stimmlage her, auch nicht sonderlich besser klangen, einzige Ausnahme Akanes Freundin, zum verstummten. In der Stimme klang allerdings weder Hohn noch Spott, als jene Worte zu allen Anwesenden hin geäußert wurden, nein, in ihr lag eher ein mehr als gesundes Maß an Freundlichkeit und ein unverkennbar großer Anteil an Stolz mit drin. Die Person, von der jene Worte ausgingen, war keine andere, als die oberste Anführerin des Amazonenstamms, Horiko mit Namen. "Wie ihr alle wisst, hat Ranma hier..., sie zeigte mit ihrem Stab auf den Rotschopf, dessen Gesicht sich mit der eigenen Haarfarbe einen Wettkampf zu liefern schien, ...unsere Stammesschwester Akane Tendo in einem fairen Verlobungskampf geschlagen und somit das Anrecht darauf, jene als Frau zu beanspruchen." Eine kurze Stille trat ein, in der man keinen Laut, außer dem leichten Heulen des Windes vernahm, der diese Ruhe anscheinend noch hervorzuheben versuchte. Leise meldete sich der Rotschopf zu Wort. "Aber ich bin doch noch gar nicht soweit sie zu heiraten und vor allem warum sollte sie mich haben wollen, mit diesem Fluch." Unmerklich wurde ihre Stimme mit jedem Wort das sie sprach lauter. "Welches Mädchen möchte schon einen Transvestit als Verlobten haben." Ranmas Blick wanderte gen Boden und somit fiel ihr das Haar über die Augen. "Ich, Shampoo, Kodassi und Ukyo, nicht zu vergessen Kuno, aber da wirst du dich wohl damit begnügen müssen, dass er ausschließlich etwas für deine bessere Hälfte empfindet und das er deinem normalen Geschlecht angehört." Ranma-chan drehte sich ruckartig um und blickte ihrer Verlobten in die Augen. "A..., Aka..., Akane." Starr vor Schreck blieb Ranma stehen, die ganze Welt hätte seinen Gefühlsausbruch mitbekommen können, nur nicht sie, nicht seine Akane. Mit ihrer burschikos anmutenden Frisur und den in die Hüfte gestemmten Armen gab sie einen recht bedrohlich wirkenden Anblick ab, gleich würde sie ihn wahrscheinlich wieder mal in die oberen Hemisphären katapultieren. Aus welchem Grund auch immer. Umso überraschender war es, dass jedoch nichts dergleichen geschah, langsam wagte es Ranma-chan ihre vorher schnell zugekniffenen Augen zu öffnen und erblickte ihre Verlobte immer noch in ihrer vorherigen Stellung. Jedoch erkannte sie keinerlei Anzeichen von Wut oder etwas ähnlichem, nein, ganz im Gegenteil, sie lächelte ihn an, so wie am Tag ihrer ersten Begegnung. Ein aufrichtiges, freundliches, ja schon fast liebevolles Lächeln. °Ist sie jetzt doch nicht böse auf mich? Wenn ich mir ihre vorherigen Worte nochmals durch den Kopf gehen lasse, so klangen sie eigentlich gar nicht wütend, eher aufmunternd, freundlich. Aber war das auch tatsächlich der Fall?° Ranma wurde in ihren Gedankengängen unterbrochen und blickte in das von Schamesröte angelaufene Gesicht ihrer Verlobten, welche das rothaarige, gleichaltrige Mädchen mit ihren großen, braunen Augen betrachtete. Als jene bemerkte, dass ihre schüchternen Blicke, welche so gar nicht zu ihr passen wollten, bemerkt worden waren, holte sie tief Luft und setzte an. "Ranma, ich wollte dich fragen, ob du..., mitten im Satz jedoch brach sie ab und sah sich mit ihren rehbraunen Augen nach Hilfe suchend um, ihr Mut war nun vollkommen der Angst, welche von ihr Besitz ergriff hatte, gewichen. Auf ihrer stillen Suche fanden ihre Augen das vertraut und sanft wirkende Gesicht Horikos, welches trotz oder gerade wegen den vielen Falten und den gelassen dreinblickenden Augen, sie mit Mut und Hoffnung erfüllte. Akikos Lächeln, das scheinbar von einem Ohr zum anderen zu gehen schien, trug zu jenen Gefühlen nur noch mehr hinzu und aus jenen Reaktionen fasste Akane neuen Mut. °Reiß dich zusammen, dies müssen schließlich alle Amazonen irgendwann einmal machen und er wird mich schon nicht abweisen, er hat mir ja schließlich schon selbst seine Liebe gestanden°, ermahnte sie sich in Gedanken und ein Energieschub und ein Selbstvertrauen, von dem sie schon lange nicht mehr erfüllt gewesen war, durchfuhr ihren Körper. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen und wie von selbst öffnete sich ihr Mund. Erwartungsvoll richteten sich sämtliche Augenpaare auf die beiden Mädchen. Kurz schluckte Akane noch mal, ging dann auf sie zu und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. Eine Erstarrung, die Ranma noch nie zuvor in ihrem Leben erfahren hatte, befiel ihren Körper. Keine einzige, winzige Regnung war aus ihrem Gesicht abzulesen, dass einzige was darauf hindeutete, dass Ranma mitbekam, was gerade eben geschah, war der Umstand, dass sich ein rascher Wechsel von kalkweiß zu purpurrot auf ihrem Gesicht vollzog. °Sie..., sie..., sie küsst mich, dabei bin ich doch gerade ein Mädchen, aber wieso tut sie das, was soll das, warum nur?° Viele Fragen, doch die Antworten darauf konnten noch eine Weile warten. Ein Moment der schier endlos zu dauern schien, die Grenzen der Zeit zu überschreiten und der sie beide die Welt um sich herum vergessen ließ, trat ein und erfüllte beide gleichermaßen mit einer tiefen Wärme, nach der sich ein jeder von den Beiden solange gesehnt hatte. Keine einfache Wärme, sondern eine die tief aus dem Bauch heraus zu kommen schien, die sämtliche überflüssigen Gedanken zu vertreiben vermochte, eine Wärme, die ihnen Beiden begreifbar machte, wie sehr sie einander brauchten und liebten. Doch nichts hält ewig, so auch jener Kuss. Langsam, ohne überstürzte Eile lösten sich Akanes Lippen von denen Ranmas und beide standen so noch einige wenige Momente, in einer ungewohnten Stille, die aber dennoch sehr vertraut war. "Aka..., Akane, warum hast du das eben getan?" "Weil..., weil ich dich liebe, weil ich für immer in deiner Nähe sein will, weil...", sie schluckte, "...weil ich von nun an wieder deine Verlobte sein will. Sowohl wegen dem Gesetz der Amazonen, welches auf mir lastet, als auch aus meinem eigenen freien Willen." "Wie..., wie bitte?" Fassungslos besah sich Ranma-chan ihre Verlobte. Wie sie so da stand, mit ihrem kurzen blauen Haar, mit ihrem engelsgleichen Aussehen, mit ihrem leicht unsicheren Lächeln, mit dem hoffenden Blick, dem sie Ranma zuwarf. "Sie will deine Zukünftige werden, den Platz an deiner Seite ausfüllen, mit dir zusammenleben und dich irgendwann einmal ehelichen", sprach die Stammesälteste und sah Ranma dabei unverwandt in die Augen. "Also, war dies der Kuss der Heirat?" "In der Tat, genau deshalb hat sie dich geküsst, von nun an seid ihr wieder verlobt." Ranmas Blick verfinsterte sich und sie warf einen enttäuschten Blick auf Akane. "Also hast du mich nur deswegen geküsst? Waren die Worte eben wahr oder nur gelogen? Liebst du mich wirklich oder waren die Worte nur da, um mich als deinen Ehemann zu gewinnen, genau wie bei Shampoo? "Nun Ranma, diese Frage hat sie dir im Grunde schon allein nur durch ihre Handlung beantwortet, denn normalerweise erstreckt sich ein Verlobungskuss nicht über eine derartige Zeitdauer und wird schon gar nicht auf eine so", die Alte verfiel kurz in Gedanken, wie um sich ein passendes Wort zurechtzulegen und beendete dann ihren Satz, "...intensive Art und Weise ausgeführt." Als Akane dies vernahm, zeichnete sich eine unreal wirkende Röte auf ihrem Gesicht ab. Ranma sah wieder zu seiner Verlobten hin und fing an seine Gedanken in Worte umzuformen. "Also empfindest du auch etwas für mich?" "Ja, ich denke schon..., nein, ich bin mir dessen sogar ganz sicher." Ein Lächeln huschte übers Gesicht der Rothaarigen, als sie jene Worte vernahm. Ein bis dato ungekanntes Glücksgefühl erfasste ihren Körper und ließ sie spüren, was es heißt, geliebt zu sein. Mit allen Macken und Fehler. Kein richtiger Mann sein zu müssen oder nur für die Kampfkunst zu leben. Dieser Mensch hier, der dem Halbmädchen gegenüberstand, liebte sie so, wie sie war, ob mit oder ohne Fluch. Ein glückliches Lächeln, verbunden mit einem leichten Glanz in Ranmas Augen, zeigten, dass Akanes Worte ihre Wirkung keineswegs verfehlt hatten. Ranma mobilisierte all seinen Mut, riss sich zusammen, schließlich wollte er diesen Moment nicht zerstören, durch eine seiner blöden Bemerkungen, holte tief Luft und sprach. "Dann nehme ich dich hiermit als meine Verlobte an und schwöre hier vor all den alten Hex...", kurz besann sie sich, "... vor all den alten Herrschaften dich als einzige zu lieben und zu heiraten." Ein Lächeln entrang sich Akanes teils von Erwartung, teils von Hoffnung geprägtem Gesicht. Einen Moment später schon war sie auf Ranma-chan zugesprungen, im wahrsten Sinne des Wortes und sich fest an sie gedrückt. Der Umstand, dass beide im Moment dem femininen Geschlecht angehörig waren, schien Akane in keinster Weise zu stören. Ranmas Gesicht hingegen nahm mehrere Rottöne nacheinander an, bis schließlich ihr Gesicht den Wettkampf gegen ihr Haar gewann. "Ab...,abe...,aber Akane, was machst du denn da?" "Na als deine Verlobte darf ich das doch wohl, oder?" "Ähm, nun ja, aber doch nicht in aller Öffentlichkeit." "Ach nein? Aber Shampoo darf das, hä?" "Mit ihr kann ich wenigstens angeben." Im nächsten Moment hätte sich Ranma beinahe selbst erschlagen. °Verdammt was habe ich da gerade getan? Bin ich total übergeschnappt, ich liebe sie doch und trotzdem habe ich sie wieder verletzt.° Akanes Augen weiteten sich, fühlten sich unaufhaltsam mit Tränen und sie wich ruckartig zurück. Laut schluchzte sie auf und schrie Ranma-chan dann an. "So ist das also, du verdammter Idiot! Bei ihr ist dir das nicht peinlich, aber bei mir. Bin ich denn so hässlich für dich? Waren alle Worte, von wegen das du mich lieben würdest, alles gelogen? War da kein Funken Wahrheit?" Inzwischen war sie außer sich und schon längst am Heulen, starrte ihren Verlobten fassungslos, entsetzt, ja gar hasserfüllt an. "Nei..., nein Akane, du hast das falsch verstanden, ich...." Weiter kam Ranma nicht, eine Faust traf sie mit voller Wucht in die Magengegend und alles um sie herum drohte zu verblassen. So sah sie auch nicht den Hammer von unten her auf sich zurasen. Noch viele Jahre später soll man sich von jenem Schrei erzählt haben, der die Stille der Nacht an jenem Sommerabend durchbrochen haben soll, ein Schrei bestehend aus Schmerzen und Pein, wie als wäre dies die Geburtsstunde des Teufels höchstpersönlich gewesen, doch dem war natürlich nicht so. Alles was an jenem Tag geschehen war, glich den Aktionen, die die Bewohner Nerimas tagein, tagaus "live" erleben durften. Mit einem von Tränen durchnässten Gesicht und rot umrandeten Augen drehte sich Akane von ihren Stammesschwestern weg und rannte los, ohne ein genaues Ziel vor Augen zu haben. Rannte soweit ihre Füße sie trugen, was nicht gerade eine allzu lange Strecke ausmachte, man musste schließlich bedenken, dass sie auf Grund ihres Schock- und Erregungszustands, völlig entkräftet und aufgelöst war. Dennoch trugen sie ihre Füße, scheinbar wie von selbst, ihrem Schlafplatz entgegen, welcher eine Menge Erinnerungen aufwarf, Erinnerungen an ihn. Immer noch mit vielerlei Tränen in den Augen, begab sie sich in ihr Zelt, warf sich auf ihre Decke und benetzte ihre Schlafunterlage mit warmen, salzigen Tropfen. Sie konnte es nicht vergessen, einfach nicht vergessen, was er gesagt hatte. Das war einfach zuviel gewesen. Dieser Schmerz, welcher sich in ihr breit gemacht zu haben schien, ließ nicht nach, nein, ganz im Gegenteil, er wurde eher noch schlimmer und vernebelte ihr Denken, ließ sie nur schier endlos, immer und immer wieder, sein lachendes Gesicht vor ihrem inneren Auge sehen. "Geh doch zum Teufel, du Mistkerl, zu deiner Shampoo, Kodachi oder sonst wem, ist mir doch egal, ich brauch dich nicht." Mit einer scheinbar immensen, ungebrochenen Selbstsicherheit waren diese Worte erfüllt, vielleicht hätte sie sich früher etwas in der Art sogar weismachen können, ja dies wäre sogar ganz sicher der Fall gewesen. Doch nun nicht mehr, nicht nach all dem was zwischen ihnen beiden geschehen war. Sie hatte die Erkenntnis gewonnen, dass sie ihn liebte, mehr noch als nur Liebe empfand sie für ihn, doch nun konnte sie ihm dies gegenüber nicht mehr zugeben oder gar gestehen. Er hatte sie abgelehnt. Ihre Geste nicht erwidert, nein, sich sogar geweigert, sie auch nur in seiner Nähe zu wissen, mit dieser einzigen Bemerkung hatte er all ihre Träume zerstört. "Aber geküsst hast du mich, du Trottel, ich habe dir all meine Liebe geschenkt, soviel wie noch nie einem anderen Menschen zuvor. Du hattest es sogar geschafft, die Lücken, welche durch den Tod meiner Mutter damals, in meine Seele gerissen worden waren, zu füllen. Du warst, nein, du bist zum wichtigsten Menschen in meinem Leben geworden und jetzt...." Wieder brach sie laut heulend in Tränen aus, verkrampfte sich und vergrub ihr, von Tränen gerötetes und regelrecht überströmtes Gesicht, im derweil vollkommen aufgeweichten Kissen. In jener Nacht flossen noch viele, viele Tropfen des Lebens, in einem kleinen Zelt, in jener kalten Nacht und ein jeder einzelner Stern, an der dunklen Himmelsdecke, sollte ein Gleichnis für jede, an diesem Abend, vergossene Träne darstellen. Derweil hatte Ranma bereits wieder Kontakt mit dem Erdboden erlangt, wenn auch nicht ganz freiwillig und zog sich gerade aus dem, durch den kraftvollen Aufschlag in den Boden gerissenen, Krater. Stöhnend rieb sie sich die monströse Beule, die sich prunkvoll auf dem Kopf des Rotschopfs bemerkbar machen, zu wollen schien. "Blödes Mach...", mitten im Satz brach sie ab und bemerkte, was ihr beinahe über die Lippen gewandert wäre. Rein schon aus Gewohnheit wollte sie Akane wieder beleidigen, fassungslos schüttelte sie ihren Kopf so dass ihr Zopf wild hin und her wirbelte. °Wollte ich das gerade wirklich sagen, habe ich mich so wenig unter Kontrolle, bin ich ein derart schlechter Mensch geworden? Aber wie kann das sein, ich habe mich doch immer bemüht in meinem Vater ein absolutes Negativbeispiel zu sehen und ihm ausschließlich was die Kampfkunst anging, nachzueifern. Und was tue ich? Ich habe wieder einmal die Gefühle jenes Menschen verletzt, welchen ich eigentlich glücklich sehen möchte. Wessen Lächeln ich nur zu gerne sehe, wessen Freundschaft mir, wie eine Offenbarung des Himmelsreiches erscheint, aber es ist nicht nur Freundschaft, sondern viel, viel mehr, es ist Liebe. Und obwohl ich das weiß, lasse ich dennoch keine Gelegenheit aus, sie zu beleidigen, zu kritisieren, ihre Gefühle zu verletzen. Eine einzelne Träne fand ihren Weg zum Boden, doch diese blieb völlig unbeachtet. Ranmas Aufmerksamkeit galt scheinbar vollkommen dem von Sternen voll besetzen, ja schier überfüllten Firmament. Klar und kraftvoll schienen sie ihr entgegen, spiegelten die Schönheit der Nacht wieder und verleiteten den verfluchten Jugendlichen zum Träumen. In jedem einzelnen Stern war es ihr möglich das lachende Gesicht ihrer Verlobten zu erblicken, jenes Lächeln, das ihr bei ihrer ersten Begegnung zugeworfen worden war, voller Herzlichkeit und ehrlicher Freundschaft. Ebenso heute, an jenem denkwürdigen Tag und wieder einmal hatte er es auf seine unnachahmliche Art und Weise geschafft, seinem Munde in genau dem richtigen Moment, mal wieder genau das Falsche entweichen zu lassen. Eine Kunst, in der er wahrlich ein Meister zu sein schien und doch war dies keine Fähigkeit, womit er sich besonders rühmen könnte. Still und traurig stand Ranma auf dem steinigen Boden und träumte beim Anblick der endlosen Tiefe und Dunkelheit des Alls von einer anderen Welt, einer Welt in der er und Akane glücklich miteinander waren, einer Welt ohne Jusenkyo, einer Welt ohne regelrechte Massen an Herausforderern, einer Welt ohne jene unsinnigen Verlobungen. °Einer Welt in der ich einfach frei sein und ein normales Leben führen kann.° Doch all dies waren nur Träume, Wünsche, alles Dinge, die nie real werden würden und ein "normales" Leben hatte Ranma noch nie zuvor gehabt, wie er sich eingestehen musste, denn als was sollte er "normal" definieren? Was war überhaupt normal für ihn? Darauf wusste der Rotschopf beim besten Willen und aller Anstrengung keine Antwort zu finden und widmete sich lieber wieder dem schwarzen Nichts, den hellen Sternen, die eines jeden Menschen Traum scheinbar zu manifestieren versuchten. Eine starke Windböe kam auf, überzog ihre Haut mit einer sanften Gänsehaut und ließ sie kurz auffrösteln. "Ich sollte wohl mal lieber wieder zurückgehen, sonst hole ich mir hier noch den Tod." °Besser hier, als bei Akane.° Schnell verdrängte der Rotschopf derartige Gedanken und machte sich auf den beschwerlichen Marsch zurück zum Zeltlager. >>>Wir glaubten einander zu kennen, doch dem war nicht so. <<< >>>Wir trafen uns wieder, fühlten dasselbe und doch <<< >>>etwas in uns wehrte sich dagegen, <<< >>>gegen dieses Gefühl, das uns beschlich, sobald wir <<< >>>einander in die Augen sahen, da war es, jenes Gefühl, <<< >>>das man so unzureichend als Liebe bezeichnet und doch <<< >>>dieses Wort trifft noch am besten die Empfindung, die <<< >>>wir ein jedes Mal spürten, kaum das wir ein Wort <<< >>>miteinander wechselten. <<< >>>Liebe <<< Nach einer beschwerlichen Wanderung quer übers Plateau, welche nicht ganz zwei Stunden in Anspruch nahm, erblickte Ranma schließlich die ersten Zeltspitzen, die wie spitze kleine Kegel aus dem Boden zu ragen schienen. Alles in allem ein ganz amüsanter Anblick, dem sie allerdings nichts abgewinnen konnte, alles was sie wollte, war im Moment Schlaf, viel Schlaf und sich am nächsten Morgen wieder mit Akane zu versöhnen. °Ohne die Unmengen an Fackeln hätte ich das Lager wohl nie mehr gefunden, jetzt weiß ich wie sich Schweinebacke fühlen muss.° Jedoch schweiften die Gedanken des Rothaars wieder zu ihrer Verlobten hin und ließ sie leise aufseufzen. °Na wahrscheinlich mach ich mir unnötig Sorgen, sie hat sich sicher schon längst wieder abgeregt, ...hoffe ich zumindest.° Der Erschöpfung nahe, schwankte Ranma durch die Zeltreihen und versuchte so konzentriert, wie möglich, die Gebilde nach jener Schlafunterkunft zu durchsuchen, welche sie auch letzte Nacht in Anspruch genommen hatte, wenn auch nicht ganz freiwillig, ein Umstand, der ihr entfallen war, ein wohlgemerkt wichtiger Umstand. Denn er war alles andere als allein gewesen. Immer noch schwankend trat sie vor ein Zelt, das jenem ähnelte in dem sie ihre letzte Nacht, wohl gemerkt als Angehöriger des maskulinen Geschlechts, zugebracht hatte. Gähnend kroch sie ins Zelt, bemerkte in ihrer erdrückenden Müdigkeit nicht die schlafende Person neben sich und kuschelte sich in die Decke. Ein böses Erwachen sollte am nächsten Tage folgen... >>>Zeitsprung<<< "Akiko würdest du wohl Akane und Ranma wecken?" "Aber sicher doch", antwortete die Angesprochene freudestrahlend. Im gemächlichen Tempo schritt sie durch die Zeltreihen und atmete die klare, frische Morgenluft in tiefen Zügen ein. °Wie es Akane heute wohl geht? Das Verhalten gestern von Ranma, muss sie ziemlich getroffen haben.° Tief in ihren Gedankengängen wäre sie beinahe am Zelt vorbeigelaufen, fasste sich jedoch noch und blieb davor stehen. °Ich werde heute einfach mal wieder ein gutes Sparring mit ihr machen, dann kommt sie gleich wieder auf andere Gedanken.° Entschlossen nickte sie und öffnete den Zelteingang. Doch was sich ihr da bot, ließ die Situation von gestern Abend rasch verblassen. Akane, sowie ein rothaariges Mädchen mit Zopf, die sie als Ranma identifizierte, lagen eng aneinandergeschmiegt beisammen. Verschlafen blinzelten beide, als ihnen der Sonnenschein ins Gesicht fiel. Ohne auf einander zu achten, blickten sie dem Störenfried entgegen, welcher fassunglos im Zelteingang stand und nicht so recht wusste, was hier vor sich ging. Verlegen kratzte sich Akiko am Hinterkopf, murmelte etwas von wegen, "Ich konnte ja nicht wissen, dass ihr beide..., öhm tschuldigung für die Störung" und wich dann aus dem Zelt. °Und ich dachte schon fast es würde doch nichts mehr mit ihnen beiden werden, aber als Mädchen, nun ja, ist den ihr Bier, wenn sie so glücklich sind.° Derweil hatten sich die Beiden schon wieder beruhigt, erst jetzt fiel ihnen die ungewohnte, aber dennoch angenehme Wärme neben ihnen auf. Im selben Moment blickten sie einander in die Augen und im selben Moment trat Ranma einen Flug an, begleitet von vielerlei "Komplimenten" seitens Akane. Im Klartext heißt das, "Perversling, Zwitter, Idiot, Trottel!" Keuchend steckte Akane ihren Hammer weg, langsam hob und senkte sich ihre Brust, aber nicht auf Grund der Anstrengung, sondern der Tatsache, dass es schon wieder passiert war. Schon wieder hatte sie Arm in Arm bei Ranma geschlafen. Nein falsch, er hatte bei ihr geschlafen. Das gab dieser Situation natürlich ein ganz anderes Licht und so war der Schuldige schnell gefunden. Doch dass machte die Tatsache nicht ungeschehen. Sie hatte neben ihm, nein besser gesagt, ihr gelegen und sich, ein scharlachroter Farbton zierte ihre Nasenspitze, bei Ranma angekuschelt. °Ach was, dass war nur ein Reflex, früher habe ich ja auch immer bei meinen Schwestern geschlafen, wenn ich Angst bei einem Gewitter gehabt habe.° Trotzdem, etwas beunruhigte sie doch zunehmend, es hatte ihr gefallen, dass Ranma bei ihr war, ob als Mädchen oder als Junge, dass Gefühl in ihrer Magengegend blieb gleich und verkündete immer wieder, in Form einer Schmetterlingskolonie, die maßlose, schier unbegrenz- und unbesiegbare Liebe zu ihrem Verlobten. "Trotzdem ist er ein Trottel." Wie um sie abzulenken, machte sich ihr Bauch mit einem lauten Knurren bemerkbar. "Dich bringen wir auch noch zum Schweigen", bemerkte Akane mit einem Grinsen, wollte sich gerade auf zum Essenszelt machen, als ihr auffiel, dass es ungewöhnlich kalt war. °Komisch sonst friere ich doch auch nicht, also warum?° Eine Erkenntnis traf sie, wie ein Schlag. Besser gesagt sie wurde schlagartig rot. Nun erkannte sie den Grund für ihre Gänsehaut, sie war bis auf ihre Unterwäsche total nackt und Ranma hatte bei ihr geschlafen. Eins und Eins wurden zusammengezählt und ergaben einige durchaus "jugendbeeinträchtigende" und schmerzhafte Dinge, die die junge Amazone nur zu gern an einem gewissen Verlobten ausüben würde. "Dieser Perversling, dieser Spanner, steigt der einfach mit mir ins Bett, ich glaubs ja nicht." Immer noch grummelnd hatte sich Akane umgezogen und sich auf dem Weg gen Essenzelt gemacht. Derweil schwamm das betreffende Rothaar gerade aufs Ufer des Sees zu und brummte in ihren nicht vorhanden Bart hinein. "Blödes Machoweib, warum muss sie auch immer so überreagieren?" °Na immerhin habe ich mich diesmal nicht verwandelt, trotzdem, sie ist ein richtiger Trampel, was kann ich den dafür, dass ich sie gestern Nacht nicht bemerkt habe?° Doch schnell waren jene Gedanken gewichen, auf Grund, den Gerüchen, welche Ranma sanft zum Essenszelt zu locken schien. Ranma folgte dem "Ruf" und machte sich auf, ihr Frühstück zu ergattern. Derweil war Akane schon mit einer immensen Kondition bei der Nahrungsmittelverwertung. Ohne auch nur ein Wort mit ihr zu wechseln, setzte sich der Rotschopf neben sie und nahm in einem mindestens ebenso immensen Tempo ihre Nahrung zu sich. Kopfschüttelnd beobachtete Horiko das Paar. °Was soll bloß aus den Beiden werden? Sie passen so gut zusammen und doch weigern sie sich regelrecht einander ihre Liebe zu zeigen.° Gemächlich richtete sich die Matriachin auf, wartete bis Ruhe eingekehrt war, was nicht allzu viel Zeit in Anspruch nahm und fing dann an zu sprechen. "Liebe Mitschwestern, wie ihr wisst, wird uns heute unsere Stammesschwester Akane verlassen und mit ihrem, nach Amazonengesetz, Verlobten zurück nach Japan gehen." Erschrocken richteten sich Akanes Augen auf die Matriachen, welche scheinbar unberührt von ihren eigenen Worten immer noch ziellos in die Menge zu blicken schien. Nun jedoch wanderte ihr Blick auf die beiden Verlobten und verweilte dort einige Zeit, ohne dass ein weiteres Wort fiel. Dann bildete sich ein kleines Lächeln auf dem Gesicht der Alten, ehe sie sprach, "Viel Glück euch beiden." >>>Zeitsprung<<< "Komm schon Ranma, die anderen warten bereits um sich von uns zu verabschieden." "Seit wann bist du denn so scharf darauf deine Machokolleginnen zu verlassen?" Ein böser Blick wurde ihm zugeworfen und so versiegten andere Kommentare und Sprüche in seiner Kehle, wie auf Knopfdruck. Akane trat aus ihrer Hütte heraus, atmete die erfrischende Luft ein und genoss die warmen Sonnenstrahlen auf ihrer Haut. Ranma beobachtete dies alles mit einem kleinen Lächeln. °Wie süß sie doch aussehen kann, gar nicht so wie ein Schlägerweib, nein, eher wie ein..., ...Engel.° Akane entgingen diese Blicke nicht und mit einem frechen Grinsen auf den Lippen ging sie auf ihn zu, legte ihre Arme um seinen Hals und zog ihn zu sich runter. Ranma, der, obwohl seine Reflexe im Kampf mehr als erstaunlich waren, nicht so schnell reagieren konnte, spürte einen Moment später auch schon ihre weichen, zarten Lippen auf den seinen. Wieder einmal wurde er von jenem unbeschreiblichen Gefühl erfasst, ohne viel nachzudenken, was ja eh nicht unbedingt so sein Ding war, erwiderte er seinerseits zärtlich den Kuss und so verfielen sie in einem regelrechten Meer aus Küssen. Dies wäre wahrscheinlich endlos so weiter gegangen, wäre da nicht ein Räuspern knapp vor ihnen vernehmbar gewesen. Ertappt blickte ein jeder von ihnen auf seine Füße und versuchte krampfhaft nicht rot zu werden. "Ähm, wenn ihrs soweit habt, dann kommt, die anderen warten schon. Küssen könnt ihr auch noch später", bemerkte das junge blonde Mädchen, ihres Zeichens beste Freundin, des Blauhaars, unter den Amazonen, mit einem frechem Grinsen und schritt von dannen, der Ansammlung von Kriegerinnen entgegen, welche sich bereits auf dem Dorfplatz versammelt hatten. "Willst du wirklich gehen? Hier geht es dir doch viel besser, hier wirst du ernst genommen und nicht dauernd in irgendwelche meiner Herausforderungen miteinbezogen." Ein nachdenklicher Ausdruck erschien auf Akanes Gesicht, der jedoch schon wenige Augenblicke später von einem kleinen Lächeln ersetzt wurde. "Vielleicht stimmt das, aber dann wäre ich auch von dem Menschen getrennt, den ich mehr als alles andere auf der Welt liebe." "Und wer ist das?", fragte Ranma mit einem leicht eifersüchtigen Ausdruck auf dem Gesicht. Akane entfuhr ein leichtes Lachen, ehe sie ihm darauf entgegnen konnte. "Du natürlich, kleiner Dummkopf", gab sie mit einem liebevollen Lächeln auf dem Gesicht von sich, ergriff seine Hand und zog ihn hinter sich her. "Bist du dir ganz sich...?" Akane wandte sich zu ihm um, legte ihm einen Finger auf den Mund und bedeutete ihm somit zu schweigen. Ein Nicken ihrerseits genügte als Antwort auf seine Frage. "Du weißt schon was uns erwartet, sobald wir wieder daheim sind?" "Mist, daran habe ich noch gar nicht gedacht", entgegnete Akane ihm ein wenig überrumpelt. "Wahrscheinlich werden die beiden alten Knacker sofort den Priester herbestellen." Mit einem Male spiegelte Akanes Gesicht einen, für Ranma undeutbaren, Ausdruck wieder. "Und wenn schon." "W..., Wi..., wie bitte?" Er musste sich verhört haben, dass konnte doch nicht die Akane sein, die ihn immerzu beleidigt und misshandelt hatte und doch, sie war es. "Ist doch nicht so schlimm, wenn wir heiraten, oder? Unsere Streitereien muten ja eh schon wie regelrechte Ehekrachs an, also von daher müssen wir uns noch nicht mal umstellen", entgegnete das Blauhaar ihm mit einem frechen Grinsen auf dem scheinbar mackelosen Gesicht und mit Augen, in denen man zu versinken drohte. "Da seid ihr ja endlich, wart ihr noch beschäftigt gewesen?", die gerade gestellte "Frage" klang schon mehr wie eine Feststellung. Das Grinsen auf dem Gesicht der Oberältesten unterlegte diese Vermutung nur noch. Akanes Antwort fiel, nun ja, ungewöhnlich aus. Sie schnappte sich die Alte und drückte sie fest an sich. Dabei entwichen ihr leise, nur hörbar für sie und Horkio einige Worte. "Danke, danke für deine Unterstützung, für deine Nachsicht mir gegenüber, für alles was du für mich getan hast. Danke." Langsam löste sie ihre Umarmung und wich ein paar Schritte zurück, mit einem unveränderten Lächeln darauf, die Tränen in ihren Augen waren allerdings neu. "Ich dumme Kuh, jetzt fange ich auch noch an zu heulen, nicht gerade sehr amazonenhaft." Horiko betrachtete dieses Bild mit gemischten Gefühlen, normaler Weise hätte sie sich doch freuen müssen, einen Quälgeist weniger zu haben und doch, da war etwas zwischen ihr und diesem Mädchen. Für sie hatte Akane die Stelle ihrer toten Tochter eingenommen, sie war genau so alt, vielleicht ein wenig jünger, ...kurz vor ihrem Verlobungskampf starb sie. Gestorben durch die Hand ihres eigenen Verlobten und das nur weil er sie loswerden wollte. Doch dies war jetzt nicht der Moment um in derartigen Erinnerungen zu versinken, vielmehr sollte sie sich freuen, dass Akane jetzt endlich Glück und Frieden finden würde. °Als gebrochener Mensch gekommen, als geheilter gegangen.° Ihre Augen suchten nach Ranma und fanden ihn an einem Baum gelehnt, ein wenig abseits des Treibens. Auf ihrem Stab hüpfend kam sie auf ihn zu und trat an ihn heran. "Was willst du denn alte Hexe?" "Für dich immer noch Oberälteste oder Meisterin", beantwortete sie ihm seine Frage, zusätzlich noch mit einem Hieb ihres Stabes auf seinem Kopf und schwieg dann eine Weile. "Hey, was zum Geier sollte...?" Mitten im Satz wurde er unterbrochen und zwar von Horikos raspelnder Stimme. "Pass gut auf sie auf, schütze sie mit deinem Leben, so wie du es gestern auch getan hast, versprich es mir." "Pah, das Machoweib kann auch auf sich selbst aufpassen." "Nun, aus deinem Verhalten gestern, kann man schließen, dass du versuchst mir eine Lüge aufzutischen. Ich wette, dass du sie schon öfters beschützt und ihr Leben gerettet hast." "Wo..., woher weißt du das?" "Nun zum einen ist Akane schon nach einem kleinen Schluck unseres Amazonenbrandes, ein nun ja, recht berauschendes Mittel, recht gesprächig geworden...", bemerkte die Alte mit einem schiefen Grinsen,"...zum anderen liebst du sie viel zu sehr, als das du zulassen würdest, das ihr was geschieht." "Ich, also, ähm...." Verlegen blickte er zu Boden, unfähig etwas darauf zu erwidern. "Ranma, komm schon, sonst gehe ich noch ohne dich", rief seine Verlobte ihm lachend zu. Einige Augenblicke von dieser Erscheinung verzaubert, blieb er wortlos stehen. "Beschütze Akane gut, sie ist etwas Besonderes." "Ich weiß." "Und nun geh, kehrt zurück und findet euer Glück." Ohne sich ein weiteres Mal umzudrehen, trat das junge Paar aus dem Amazonendorf hinaus. "Ich werde sie vermissen." "Noch hast du die Wahl, Akane." "Aber meine Entscheidung steht schon längst fest." Sanft stupste sie gegen seine Nasenspitze und trat ein paar Schritte zurück, ehe sich herumwirbelte und losrannte. "Fang mich doch, du lahmer Zwitter!" "Zwitter? Dir werd ich, du Machoweib", rief er ihr lachend hinterher und so rannten sie beide, in Liebe vereint, der Sonne entgegen, welche ihnen munter entgegenstrahlte und einen herrlichen Tag anzukündigen schien. ... ---------------------------------------------------------------- Fortsetzung folgt. Selbstverständlich nur, wenn es auch euer Anliegen wäre. Nun, zum Schluss möchte ich mich nochmals in aller Form, ganz, ganz herzlich für die Kommentare zu meinem letzten Kapitel bedanken. 9 Stück, echt nicht schlecht. *ggg* Ich hoffe, dieses, ist nicht so schlecht, wie es mir erscheint, sonst dürfte ich meine Leser maßlos enttäuscht haben und das wäre bei den zwei Wochen Arbeit (viele Schularbeiten) schlimm. Aber, wie heißt es nicht so schön? Solange eine Person eine Geschichte mag, selbst wenn es der Schreiber selbst ist, lohnt es sich immer weiterzuschreiben. Bye, Deepdream Kapitel 10: Ende? ----------------- Da melde ich mich wieder zurück um euch mit meinem stümperhaften, grammatikalischen Wortwissen vor den Kopf zu stoßen und euch somit mal wieder einen weiteren Tag zu verderben. Nun zur Länge des Kapitels. Mir ist durchaus bewusst, dass man für eine derartig lange Wartezeit deutlich mehr erwartet, vielleicht so 12-15000 Wörter und da werden es noch nicht mal ansatzweise 5000. Nun gut, ich versuche mich erst gar nicht zu rechtfertigen. Nur eins möchte ich anmerken, für alle die hofften, dass ich mich nun auf meine "Altenanteile" zurückziehe und den Ruhestand antrete um euch so weiteren, gänzlichen Mist zu ersparen. Ursprünglich hatte ich das durchaus vor, die Geschichte mit diesem Kapitel ein Ende finden zu lassen, doch, da kam mir eine Idee dazwischen, was das für eine Idee ist, werdet ihr schon noch zu lesen. ;) Der Grund weshalb ich jene "Geschichte" (< darf sich eigentlich gar nicht so nennen. Stümperhaft. -.-) hiermit nicht zu Ende brachte liegt darin begründet, dass ich eine gewisse Endstimmung, bzw. Atmosphäre in meiner Geschichte feststellte und eben jene, aus einem mir unbefindlichen Grund nicht so recht tolerieren möchte. Ein offener Schluss ist um so vieles schöner. ^^ Nun gut, somit beschloss ich, ihr noch ein wenig neues Leben einzuhauchen, ob es was gebracht habt, werde ich ja dann anhand eurer Kommentare lesen dürfen. Und dies ist das Ergebnis: >>>Lesen auf eigene Gefahr, für eventuelle Augenschäden wird nicht gehaftet.<<< Kapitel 10: Ende? "..." = jemand spricht °...° = jemand denkt +...+ = Geräusch {...} = Bemerkung vom Autor [...] = Pandaschild ----- "Zwitter? Dir werd ich, du Machoweib", rief er ihr lachend hinterher und so rannten sie beide, in Liebe vereint, der Sonne entgegen, welche ihnen munter entgegenstrahlte und einen herrlichen Tag anzukündigen schien. ... Einige Zeit ist vergangen seit Ranma und Akane vom Lager der Amazonen aufgebrochen waren, um zurückzukehren, in ihre Heimat, Nerima. >>>Szenenwechsel<<< Ein leichter Nebelschleier überzog den sattgrünen Hang, das Zwitschern der Vögel erschallte in den verschiedensten Klängen und Variationen. Die Sonne hatte sich nunmehr der Nacht gegenüber behauptet und umfing die malerisch wirkende Landschaft mit ihren wärmenden und Licht spendenden Strahlen. Alles in allem ein wunderschöner Anblick, gleich einem Stillleben aus der Hand Van Goghs. Der einzige Aspekt, welcher jenes geruhsame Bild surreal erscheinen ließ, war ein sich rasch fortbewegendes Flugobjekt, welches sich bei näherer Betrachtung als ein Kampfsportler mit langen schwarzen Haaren, hinten zu einem Zopf zusammengebunden, herausstellte. Ebenfalls zu bemerken wäre da das Mädchen, welches in so gar nicht feminin wirkenden Artikulationen, alle möglichen Arten von Beleidigungen, wobei einige wahrscheinlich schon glatt unter vulgär fallen würden, von sich gab. "Ranma, du verdammter Trottel! Du blöder Idiot, ich fass es einfach nicht!" Wut, ja gar Zorn geladen und mit zu Fäusten geballten Händen kehrte ein, wohl bemerkt nur mit Nachthemd bekleidetes, junges Fräulein mit dunkelblauem Haar zurück ins gemeinsame Zelt. Erst bei eingehender Betrachtung fiel einem das immense Loch in der Decke jener Schlafstätte auf, was darauf schließen ließ, dass zwei Verlobte mal wieder eine "kleine" Meinungsverschiedenheit zu tätigen hatten. Um Akanes "leicht" erregtes Gemüt nachvollziehen zu können, lassen wir den Sand der Zeit rückwärts fließen, in dem wir kurzerhand die Uhr zurückdrehen, um genau eine halbe Stunde. >>> Zeitsprung <<< Sanft wogen die starken Äste der Bäume sich im Winde und leises Blätterrascheln erschallte melodisch in den Lüften. Die Schatten der Wolken zogen hinweg über das tiefe Grün des Grases und langsam, ja geradezu schleppend erhob sich der rot glühende Feuerball, auch Sonne genannt, über die Bergspitzen, welche sich von einem Moment zum anderen blutrot verfärbten. Daraufhin ergoss sich, gleich einer Flut, das blendend helle Licht, hinweg über den Hang und ein einzelner kleiner Sonnenstrahl, unter so vielen Milliarden, verirrte sich durch eine uns wohlbekannte Zeltöffnung, wanderte hinweg über eine auf dem Boden, jenes Zeltes, ausgebreitete Decke und einige Wölbungen, die bei näherer Betrachtung auf zwei menschliche Wesen, im Schlafzustand, schließen ließ. Der kleine Lichtkegel, kaum eine Fingerbreite groß, wanderte gemächlich über die dicke Wolldecke, die beide Körper weich umfing und landete schließlich auf dem fest geschlossenen Augenpaar eines gut aussehenden, jungen Mannes, der gewiss ein Mal das Zeug zum Model haben würde, nicht das er nicht schon jetzt die nötigen "Qualifikationen" mitgebracht hätte, aber seine ein "wenig" machohaft wirkende Art, welche er wohl gemerkt selbst im Schlaf zu pflegen schien und jenes selbstgefällige Grinsen auf seinem Gesicht, hätten einen eher negativen Einfluss auf seine Wirkung beim Publikum. Ein schwaches Zucken seiner Augenlider machte sich bemerkbar und kurz darauf ertönte bereits ein schallendes Gähnen. Müde sahen sich die strahlend blauen Augen um, erblickten jene Person zu ihrer Rechten und ein Lächeln zeichnete sich langsam auf dem Gesicht des Schwarzhaars ab. °Wie süß sie doch ist, warum habe ich das nur nicht schon früher erkannt?° Mit einem Male kam dem jungen Mann ein Bild von zwei "erwachsenen" Individuen, darunter eine mit einem "Wischtuch" auf dem Kopf und einem schmutzig, alt aussehenden Gi bekleidet, in den Sinn und die Antwort auf seine gerade noch offenen Frage war geklärt. °Diese alten Idioten, wären die nicht, dann hätten ich und Akane uns wahrscheinlich schon viel früher einander unsere Liebe gestanden.° Die Bemerkungen seines Gewissens, welche sich auf die Sturköpfigkeit und den unüberwindbaren Stolz zweier Personen, darunter eine weiblich und eine, drücken wir es mal in Ermangelung einer besseren Definition so aus, halb Mann, halb Frau, bezog, war dabei großzügig überhört worden. °Aber was zählt, ist eh das hier und jetzt und das könnte im Moment gar nicht besser sein.° Wieder mal zeichnete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ab, als er so seine Augen über den nur von der Wolldecke umschlungenen Körper seiner Verlobten wandern ließ. °Wenn ich nur daran denke, wie süß sie doch sein kann und der Duft ihres Haars ist einfach atemberau....° Weitere Ausführungen im Bezug auf das äußere Erscheinungsbild des femininen Wesens zu seiner Rechten wurden jäh im Keim erstickt, als eben jene Anstallten machte, sich zu rühren. Ein herzhaftes Gähnen erfüllte kurzzeitig die Stille und das weibliche Geschöpf setzte sich aufrecht, während es sich seine schokoladenbraunen Augen rieb und die langen Wimpern klimpern ließ. Ihr Blick schweifte zu ihrer Linken und sie blickte in das Gesicht und die strahlendblauen Augen Ranmas. "Na, gut geschlafen?", fragte dieser mit einem schelmischen Grinsen. "Neben dir doch immer", entgegnete Akane mit einem kurzen Zwinkern und strich sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Wollen wir langsam aufstehen?" "Ach ne, komm, schmusen wir lieber noch ein wenig", entgegnete sie ihm mit einem Gesichtsausdruck, welcher Shampoo beiweiten alle Ehre gemacht hätte. Nur war dieser Versuch nicht unbedingt von Erfolg geprägt, denn es war nun mal nicht Shampoo, welche jenes Vorgehen tätigte. Die Antwort folgte prompt. "Wer rastet der rostet und wer rostet wird fett". Seinen Fehler erkannte Ranma erst, als es bereits zu spät war. Akanes sonst so schöne Augen verengten sich in Sekundenbruchteilen zu Schlitzen und ein rötliches Leuchten, dem Feuer gleich, wurde um ihren Körper herum, von einem anfänglich nur schwachen Flackern, zu einem mehr als deutlich sichtbaren Glimmen. Abwehrend hob Ranma die Hände vor sich und stammelte mit einem unüberhörbaren Anteil an Panik in der Stimme. "F..., F..., Fass das bitte nicht falsch auf, dass war nicht so gem...." Ranmas rhetorische Ansätze wurden von einem schwer anmutenden Gebilde, welches sich wenig später als Akanes liebstes Folter-Utensil, ihr berühmt berüchtigter Hammer, im Keim erstickt. Wobei man jetzt an jenem Punkt angelangt ist, an welchem die Geschehnisse ihren Anfang nahmen. Etwa knappe dreihundert Meter entfernt von der einstigen Schlafstelle ertönte ein lautes Krachen, welches die Vögel dazu veranlasste in blinder Panik dem Himmel entgegen zu stoben. Jenes Objekt, welches soeben seinen Weg gen Boden gefunden hatte, würde gewiss vorerst genug davon haben "unfreiwillige Flugversuche" zu unternehmen. Diese These dürfte durch das unwirsche Grummeln, das aus dem durchaus beachtenswerten Krater, welcher durch die Wucht des Aufschlags regelrecht in die weiche Walderde gerissen worden war, bekräftigt werden. Leicht zitternd erstreckte sich eine Hand aus den Staubwolken, welche sich langsam gen Boden senkten. Sichtlich bemüht zog sich der angeschlagene Körper aus dem Loch und fluchte dabei leise vor sich hin, stets bedacht, das Geräuschmaß möglichst niedrig zu halten, auf Grund dessen, da das Interesse an einem weiteren Transfer a la "Das ist voll der Hammer" nicht allzu groß war. "Warum muss sie bloß immer gleich zuschlagen?" °Vielleicht, weil du ihr mal wieder ein derart "schönes" Kompliment gemacht hast?° Mit einer geistigen Randbemerkung, von wegen, blödes Gewissen, rollte er sich erstmal auf den Rücken um ein wenig Luft zu schnappen und erhaschte dadurch ein paar Blicke auf die Schönheit der Natur, welche ihm hier so offen da lag. Unbewussterweise zogen sich seine Mundwinkel in die Höhe, als das Zwitschern der Vögel erklang und ein paar Sonnenstrahlen durch das nicht mehr ganz so dichte Geäst, woran er maßgeblich beteiligt war, brachen und mit ihrem Licht den Boden zu kitzeln schienen. Mit einem zufriedenen Seufzen verschränkte Ranma seine Arme hinterm Kopf und beobachtete die Wolken, wie sie so am blauen Himmel entlang streiften, immer weiter, Landeinwärts. Allmählich wurden seine Augenlider immer schwerer, was zur Folge hatte, dass sie sich langsam schlossen und er so in einen tiefen Schlaf, wer einen Saotome kennt, der weiß wovon ich rede, wenn ich einen wirklich "tiefen" Schlafzustand meine, fiel. >>>Zeitsprung, Szenenwechsel<<< °Wo bleibt er nur, ob es ihm wohl gut geht? Es ist schon dunkel und er ist immer noch nicht da.° Besorgt blickten ein paar Augen aus der Zeltöffnung, in welchen eine unkaschierte Besorgnis zu erkennen war. °Was ist, wenn ihm was passiert ist? Nein, ihm geht's sicher gut, schließlich hat er bis jetzt eh jeder Gefahr getrotzt.° Zuversichtlicher durch diese Trost spendenden Worte zog sie sich wieder ins Zelt zurück und kroch unter die warme Wolldecke. Langsam schlich der der Mantel der Erschöpfung über sie hinweg und die Umgebung verschwamm in ihren Konturen, kurz darauf schlief sie ein. Nein, besser gesagt sie wäre eingeschlafen, hätte sie da nicht etwas außerhalb des Zeltes gehört. Aufmerksam spitzte sie die Ohren und öffnete ihre Augen einen Spalt breit. Hatte sie sich geirrt? Vielleicht und wenn dann war da sicher nur ein Tier gewesen, versuchte sie sich einzureden. Aber da war es wieder, es klang so, als würde irgendjemand, langsamem Schrittes auf ihr Zelt zukommen. °Ist das Ranma?° Von diesem Gedanken erfasst, warf sie alle Vorsichtsmaßnahmen über Bord und kroch aus dem Zelt. Wo sie anfänglich nur tiefes Dunkel zu erblicken vermochte, nahm die Umgebung um sie herum langsam Gestalt an, wodurch es ihr möglich war, einige Umrisse zu erkennen. Konzentriert ließ Akane ihren Blick durch die Dunkelheit schweifen und da, tatsächlich, da war jemand. "Ranma, bist du das?", fragte Akane vorsichtig. Kein Geräusch erfüllte die Luft, kein "Natürlich, wer sollte denn sonst freiwillig zu dir kommen" oder etwas ähnliches. Unvermittelt begann sich die Person auf die junge Amazone zu zu bewegen. "Ranma, das ist nicht witzig." Wäre nicht in eben diesem Moment der Mond komplett hinter der dichten Wolkendecke verschwunden, dann hätte Akane das gefährliche Glitzern und das hämische Grinsen auf dem Gesicht eben jener Person erblickt und hätte vielleicht noch rechtzeitig mitbekommen, dass es sich hier ganz sicher nicht um ihren Verlobten handelte. >>>Zeitsprung, Szenenwechsel<<< "Hatschiii", die angenehme Stille, welche stets das Morgengrauen begleitete, wurde jäh von diesem Vorboten einer Erkältung unterbrochen. Langsam richtete sich eine verschlafen aussehende Gestallt auf, gähnte herzhaft, aber nicht ohne sich dazu ausgiebig zu strecken. °So gut habe ich lange nicht mehr geschlafen, Akane hat mich ja gar nicht geweckt.° Erst jetzt realisierte er seine unmittelbare Umgebung. "Wo zum Geier bin ic...", mitten im Satz brach er ab und schüttelte seinen Kopf, als hätte er einen epileptischen Anfall. °Verfluchter Mist, krieg dich ein, fang jetzt nicht so an, wie Ryoga.° Desorientiert blickte er sich um und fixierte den Krater, welcher einige Meter entfernt von ihm lag. Langsam dämmerte es ihm und er rief sich die Ereignisse von Gestern zurück ins Gedächtnis. "So ein Machweib", murmelte er leise vor sich hin, ehe ihm ein anderer Gedanke kam. "Wie spät ist es eigentlich? Sieht ja aus, als wäre gerade eben der Morgen gegraut, demnach dürfte ich gut und gern nen ganzen Tag durchgepennt haben." Die damit verbundene Erkenntnis dämmerte kurz darauf. "Verfluchter Mist, ...Akane!" Ehe man sich versah, sprintete auch schon ein verschwommen wirkender Schemen, in einem beinahe unmenschlichen Tempo, in Richtung Lager. °Sie wird mich foltern, sie wird mich umbringen, sie wird mir was kochen.° Eine kurze Bemerkung der Vernunft von wegen, dass seine Verlobte ihm schon kein Ableben bereiten, sowie das ein weiterer Schlag mit dem Hammer auch keine großen Folgen mehr haben würde, wusste Ranma wohlweißlich zu ignorieren. Nach einer, wie es ihm erschien, schieren Ewigkeit erreichte er schlussendlich den Hang. Laut keuchend ließ er sich auf die Knie fallen, um zu verschnaufen. Jedoch sollte ihm die Pause nicht gegönnt werden. Scharfen Blickes erspähte er, dass sich hier etwas drastisch verändert hatte. Nun gut, selbst ein ungeschultes Auge hätte anhand zweier Vorher-, Nachher Foto einige gravierende Veränderung ausmachen können. Zum einen das Zelt, welches auch schon mal bessere Tage gesehen hatte, jetzt aber seinen weitgehend, halbwegs intakten Zustand verloren hatte und bei weitem nicht mehr als solches zu erkennen war. Des Weiteren sah die geneigte Lichtung aus, als hätte Ryoga einen seiner berühmt, berüchtigten Wutanfälle zelebriert, kurz gesagt lag fast das halbe Terrain in Schutt und Asche. Zugegeben das ist nicht allzu genau definiert, aber dies fing das neue "Panorama" noch am Besten ein. Löcher von gut und gern mehreren Metern Durchmesser zierten das Angesicht der Erde, Bäume waren geborsten und zersplittert, ganz zu schweigen davon, dass ein Förster wahrscheinlich einen Herzinfarkt bekommen hätte, vorausgesetzt es gäbe hier jemanden der sich den Wildwuchs annehmen würde. Gebrochene Steine lagen quer über das "Schlachtfeld" verstreut und das Gras war an mehreren Stellen angesengt, wobei diese Stellen relativ rar wahren, kein Wunder, es gab ja kaum mehr noch Gras. Den Grund dafür spürte Ranma schon kurz darauf und zwar KI-Mengen und Ausschüttungen in rauen Mengen, besser gesagt in einem Ausmaß, dass er sich nicht mal hätte träumen lassen. Das war beunruhigend zugegeben, aber da war eine Tatsache, die noch viel beunruhigender war und zwar die Nichtpräsenz einer gewissen Person, welche meist zu ausgeprägten Wutanfällen neigte. Als sein Gehirn langsam den Betrieb aufnahm, registrierte er auch die Bedeutung dieser Erkenntnis. Seine Augen weiteten sich vor Schreck und seiner Kehle entrang sich nur ein schwaches Flüstern, welches sich verdächtig nach dem Namen einer gewissen Person anhörte. Kurz darauf erlangte man Gewissheit, in dem sich ein regelrechter Schrei in den strahlendblauen Himmel erhob. "AKANE!!!" Doch niemand antwortete ihm, es blieb still und diese unheimliche Ruhe war alles andere als beruhigend für die angespannten Nerven Ranmas. Mit einem Satz sprang er auf und stürmte hinweg über den sich in einem katastrophalen Zustand befindenden Hang, welcher ähnlich einem sterbenden Wesen einen recht traurigen Anblick machte. Doch das war für Ranma im Moment alles andere als relevant, ihm ging es nur darum etwas zu finden, irgendetwas, ein Hinweis darauf, wo seine Verlobte abgeblieben sein könnte. Ein Gedanke formte sich in seinem Kopf, doch ehe sich dieser vollenden konnte, verbannte Ranma diesen, weil dies das letzte war, was er wahrhaben wollte. Und schließlich fand er den gesuchten Hinweis auf den Verbleib seiner Verlobten, nicht in Form eines Reklameschilds, das in Grossbuchstaben verkündete: [Zu Akane bitte hier lang] sondern anhand einiger Fußspuren, welche sich regelrecht in den Boden gebrannt zu haben schienen. Und diese stammten ganz sicher nicht von Akane, den es wäre ihm sicher aufgefallen, wenn sein "Machoweib" eine Schuhgröße von 48 ihr eigen genannt hätte. Eiligen Schrittes folgte er der Spur, die sich knappe zwei Kilometer, quer durch die Botanik, von feuchter Walderde bis, wohlgemerkt, hartem Granit vollzog. Doch weiter kam er nicht. Nicht, dass er nicht hätte weitergehen können, das wäre gewiss nicht der Störfaktor, doch hatte er keine Lust seinem Leben "Auf Wiedersehen" zu sagen. Denn vor ihm erstreckte sich eine Einbuchtung, welche sich gut und gern mehrere hundert Meter in die Tiefe erstreckte, besser gesagt, war jene "Einbuchtung" doch schon eher ein Tal. Das Problem war, dass das Tal den Weg zum gegenüberliegenden Gebirge unterbrach. Nicht, dass man dort keine Hängebrücke errichtet hätte. Jene war schon da, nun gut, "war" traf es tatsächlich. Denn außer den beiden Pfosten, an welchen sie wohl mal befestigt worden war, erinnerte sonst gar nichts mehr daran, dass hier wohl mal ein von Menschenhand errichteter Übergang, in Form eines Holz-Seil-Geflechts, existiert hatte. Er brauchte gar nicht erst die KI-Schwingungen zu spüren, welche von den Brandspuren, die auf dem alten knorrigen Holz der Pfeiler verewigt worden waren, ausgingen. Akane und dieser Mistkerl, zugegebenermaßen ist Ranmas Grundwortschatz arg begrenzt, mussten hier vorbei gekommen sein. Doch wie sollte er jetzt da hinüber kommen? Da aus dem Clan der Saotomes eher weniger große Denker, als Kämpfer hervorgegangen waren, versuchte er auch dieses Mal, das Hindernis praktisch anzugehen. Gut zugegeben, man kann keinen Berg verprügeln, in die Luft jagen, wäre auch nicht unbedingt vorteilhaft, noch dazu, wenn man auf eben jenem Berg präsent ist. Somit, blieb ihm nur eine Wahl. Er trat einen Schritt vor und spähte hinab in die Tiefe. "Das sieht ja richtig einladend aus", bemerkte er trocken. Doch wie heißt es nicht so schön? Ein Saotome kennt weder Angst noch Pein. Leise fügte sein Gewissen noch das Wörtchen Vernunft als Anhang dazu, dies blieb allerdings, mal wieder, vollkommen unbeachtet. Und so machte sich der junge Martial Artist entschlossenen Blickes, an den mühevollen und beschwerlichen Abstieg. Vielerlei Fragen schwirrten ihm durch den Kopf, ebenso materialisierte sich die Gewissheit in ihm, dass er, zumindest im Moment vollkommen machtlos, den wirren Spielen des Schicksals ausgeliefert war. Eine Tatsache, die ihn schier verrückt machte, teils vor Wut, teils vor Angst. °Ich muss herausfinden, was in der letzten Nacht geschah. Ich werde Akane finden und ihrem Entführer den Gar ausmachen.° Um in Erfahrung zu bringen, was gestern geschah in den späten Abendstunden geschah, lassen wir Ranma vorerst mit seinem gefährlichen Abstieg entlang der scharfkantigen Felswand, alleine und richten unser Hauptaugenmerk auf die Geschehnisse letzter Nacht. >>>Zeitsprung<<< Nochmals setzte Akane an, die Person zu fragen, wer sie denn sei. Doch dazu sollte sie nicht kommen. Der Mond tauchte hinter den Wolken auf und gab den Anblick auf die Gestalt frei. Jedoch, brachte das plötzliche Licht auch nicht unbedingt viel, auf Grund dessen, da eben jene in einen schwarzen Mantel, samt Kapuze gekleidet war und selbst die Hände durch die langen Ärmel im Dunkel verborgen blieben. "D, du bist nicht Ranma." Obwohl Akane nicht erkennen konnte, was sich unter der Kapuze verbarg, war sie sich doch mehr als sicher, dass sie die Andeutung eines Lächelns erkennen konnte. "Gewiss, mein junges Fräulein, jener junge Mann, welcher sich unverdienterweise dein Verlobter nennen darf, bin ich durchaus nicht." Ein leichter Spott klang in der tiefen, festen Stimme, die tief aus dem Dunkel der Kapuze zu kommen schien. "W, wer sind sie dann und was wollen sie hier?", unmerklich war Akanes Stimme mit einem jeden Wort, welches sich ihrer trockenen Kehle entrang, einige Oktaven höher geworden. "Du hast doch nicht etwa Angst, vor meiner Wenigkeit, oder?" Einen kurzen Moment lang hatte es den Anschein, als würden die Augen des Fremden in einem diabolischen Licht aufleuchten, ehe wieder das tiefe Dunkel die Kapuze ausfüllte. Dies jedoch tat Akane als Einbildung ab und widmete sich wieder diesem mysteriösen Mann. Kurz und trotzig, ganz wie es ihre Art war, entgegnete sie ihm. "Natürlich nicht, was denken Sie denn? Ich und Angst haben? Niemals." "Du vermagst mit gespaltener Zunge zu sprechen, junges Fräulein." Akane ignorierte die letzte Bemerkung und beharrte weiter auf ihrer vorherigen Frage. "Wer sind sie, habe ich sie vorhin gefragt. Also was ist?" "Ich? Meine Wenigkeit vermag sich lediglich in den Titel eines dunklen Wandersmannes zu kleiden, doch ich bin hier nicht von Belang." "Ich habe Sie was gefragt, also antworten Sie mir gefälligst, aber sofort!!!" "Oha, junges Fräulein erlauben Sie mir eventuell, Sie darauf hinzuweisen, dass Sie keinen allzu damenhaften Konversationsstil führen?" Nun platzte Akane der Kragen, wohl gemerkt, hatte sie sich schon arg vorher zusammen reißen müssen. Sie hasste es blöde Antworten zu bekommen, dass erinnerte sie so an, nun ja, eben an Ranma. Und vor allem hatte jener, sich selbst als dunkler Wanderer, bezeichneter Herr einen fatalen Fehler begangen. Er hatte Akane der Angst bezichtigt und das wäre für einen Normalsterblichen einem Todesurteil gleichgekommen. Ähnlich, als wenn man aus dem achten Stockwerk springen würde, um sich den Weg, die Treppe runter, zu sparen. So hirnrissig, wie dieses Vorhaben wäre, so lebensmüde, ja gar Suizidgefährdet, mutete die Frage jenes Fremden an. Aber das konnte der Mann ja nicht erahnen... ...oder aber vielleicht doch? >>>Szenenwechsel, Zeitsprung<<< Ein heftiges Donnern ließ die Erde erbeben und der Himmel entleerte sich in massiven Strömen, welche einem Monsun alle Ehre gemacht hätten. Blitze tauchten den Himmel kurzzeitig in ein helles Weiß und nahmen dem Beobachter so gänzlich die Sicht, nur um kurz darauf wieder zu verblassen und der Dunkelheit Platz zu machen. Die zwei gigantischen Felswände, die das Tal von Norden und Süden beengten, glichen dunklen Riesen, welche nur darauf zu warten schienen, zu erwachen und allem in ihrer Nähe dem Erdboden gleich zu machen. Vielerlei Rinnsale flossen hinab dem Tal entgegen und ließen die beiden "kleinen" Bergmassive, auf Grund dessen, da der Mond alles in ein gespenstisches Licht tauchte, leicht aufschimmern. Keine Person, die zumindest halbwegs bei klarem Verstand wäre, würde eine solche Tortur auf sich nehmen und bei einem derartigen Wolkenbruch eine der Felswände erklimmen. Und doch war da deutlich eine Gestalt auszumachen, welche sich scheinbar kraftlos und erschöpft, jedoch kontinuierlich an den rutschigen Felsvorsprüngen hochkletterte und unbeirrbar sich der Spitze entgegenbewegte. Bei eingehender Betrachtung erkannte man deutlich, dass jenes Wesen, zumindest scheinbar, dem weiblichen Geschlecht angehörig zu sein schien, eine Erkenntnis, welche die beiden, recht gut erkennbaren, Rundungen durchaus zu unterstreichen wussten. Doch etwas an dem Mädchen wirkte mehr als ungewöhnlich. Dieses "etwas" hatte weder etwas mit der Kleidung, wohl bemerkt auf einen Jungen zugeschnitten, noch mit dem Umstand zu tun, dass das Mädchen seit geraumer Zeit vor sich herfluchte, allerdings weniger zu sich selbst, als mehr auf jemand anderen. >>>Szenenwechsel<<< "Hatschiii!" "Was hast du denn, alter Freund?", fragte ein Herr, Mitte 40 seinen Kumpanen. Hast du dir etwa eine Grippe zugezogen?" "Red keinen Unsinn, Soun. Ein Saotome kennt keinen Schmerz, ebenso wenig Krankheit." Ein Idiot in voller Blüte möchte man meinen und doch hat eben jener "leicht" inkompetenter, fettleibiger Mann etwas mit dem jungen Mädchen zu tun, welches gerade eben im Einsatz ihres Lebens versuchte, sich an den porösen Gesteinsschichten hochzuarbeiten. Soun dagegen äußerte seine Meinung lediglich verbal, durch ein zufriedenes Nicken, bevor er weiter sprach. "Dann führen wir unser Spiel fort, es kann schließlich nur einen Sieger geben." "Du hast den Kopf auf den Nagel getroffen", entgegnete ihm daraufhin der dümmlich grinsende Mann. Mit einem irritieren Blick musterte Soun seinen geistig um nachteten Shoggi-Partner und wendete sich schließlich wieder dem gerade laufenden Match zu. Souns Stirn legte sich in Falten und prüfend ließ er seinen Blick zu Genma hinüber schweifen. "Lagen die Steine vorhin nicht anders?" "Nein, nein, da musst du dich täuschen, los mach deinen Zug." Skeptischen Blickes widmete sich der Hausherr wieder dem Shoggi-Spiel, welches nun schon geschlagene drei Stunden andauerte, nur unterbrochen durch gelegentliche alte perverse Zausel und orientierungslose Reisende. >>>Szenenwechsel<<< Nun gut, schenken wir unser Augenmerk wieder jener jungen Dame. Wie bereits erwähnt, bezog sich dieses "etwas" keinesfalls auf jene vorhin erwähnten Gegebenheiten. Es war einfach nur die Mimik, die überraschte. Weder das Panik, Angst, noch etwas Gleichwertiges oder Ähnliches darin erkennbar gewesen wären. Nein, ihr Gesichtsausdruck versprühte eher puren Enthusiasmus, ein massiv ausgeprägtes Selbstbewusstsein, sowie einen immensen Siegeswillen aus. In dieser prekären Lage, war das eine mehr als beachtliche Leistung. Zugegebenermaßen, dieser Eindruck büsste ein wenig an Faszination und Ausstrahlungskraft ein, wenn einem die vielen Schrammen, Schürfwunden und die Grimasse auffielen, die dass Mädchen jedes Mal zog, wenn sie ihren zerschundenen Körper einen weiteren Meter nach oben hievte. "Ich werde das schaffen, natürlich schaffe ich das, wäre ja noch schöneeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeer." In Gedanken versunken, hatte das Mädchen ihre Hand an einen instabilen Stein angelegt, welcher scheinbar nur darauf gewartet zu haben schien, dass jemand ihn einer Berührung würdigte, die Folge war, dass eben jener abrupt abbrach. Was für jeden Normalsterblichen die sichere Eintrittskarte in den Himmel, wo die weniger freundlichen Zeitgenossen landen, muss man hier ja wohl nicht zur Sprache bringen, gewesen wäre, ließ das Mädchen relativ kalt. Statt panisch mit den Armen umher zu wedeln und laut um Hilfe zu schreiben, nicht dass das was gebracht hätte, ließ sie sich langsam hinterrücks fallen, stürzte allerdings nicht, wie man es erwartet hätte, in die Tiefe, sondern vollführte einen Rückwärts-Salto, ergriff einen hervorstehenden Stein und packte fest zu. Ein heftiger Schmerz durchschoss ihre rechte Armmuskulatur, als die Schwerkraft den Versuch unternahm, sie, wie alle die anderen Dinge, den Weg zu Boden finden zu lassen. Aber dennoch war das besser, als den Boden zu küssen. Gut zugegeben, derartig unsanfte Begegnungen waren dem Rothaar keineswegs unbekannt, aber dennoch wäre selbst das wenig zu viel für sie. Nun hing sie, wohl gemerkt an nur einem Arm, an der Felswand. Unter ihr, der pechschwarze Abgrund, wessen Tiefe man nur erahnen konnte, über ihr, nur noch ein paar wenige Meter zum Ziel. Im wahrsten Sinne des Wortes hing das Leben des Rotschopfes am seidenen Faden, welcher in diesem Falle anhand ihres rechten Armes veranschaulicht wurde. Allmählich normalisierte sich ihr Atemrhythmus und es entwichen nur noch Ansatzweise kleine Stoßwölkchen, was bei den gerade mal fünf Grad nicht weiter verwunderlich war, ihrem Munde. Trotz alledem schlich sich ein kleines Lächeln auf das von Erschöpfung und Pein gezeichnete, aber dennoch hübsch anzusehende Gesicht des jungen Fräuleins. "Puh, das war ganz schön knapp", lautete ihre Zusammenfassung der Geschehnisse. Eine relativ banale Aussage, wenn man in Betracht zieht, dass sie hätte Tot sein können. Nicht, dass das was neues für die junge Kriegerin gewesen wäre. Das kurz aufgekommene Grinsen wurde von der eisigen Entschlossenheit verdrängt, welche sich nunmehr auf ihr Gesicht gelegt hatte. °Nur noch ein paar Meter, nur noch ein paar letzte Meter.° Fest biss sie sich auf die Unterlippe, streckte sich und umschloss mit ihrer blutenden Hand den kalten und feuchten Felsen. Ein Ächzen entrang sich ihrer Kehle als sie sich mit ihren Füßen von dem kaum bemerkbaren Vorsprung abdrückte und einen guten Meter in die Höhe zog. Ihr rechter Arm war vorerst nicht zu gebrauchen, die Schmerzen waren zu heftig und einen Muskelriss oder gar einen Bruch wollte das Rothaar nicht riskieren, nicht in Anbetracht der Lage, in welcher sie sich befand. Schließlich würde sie ihre Kräfte noch brauchen. Ein letzter Meter lag vor ihr, eine einzige letzte Hürde. Nach Halt suchend, legte sich ihre Hand auf die raue rutschige Kante, atmete noch einmal tief durch. Ein paar winzige Punkte flimmerten vor ihren Augen und schienen ein kleines Ballett aufzuführen. Die Lage war ernst, wenn sie nicht rasch sicheren Boden unter den Füßen bekommen würde, wäre sie bald ein potenzielles Opfer einer Erschöpfungsbedingten Ohnmacht und dies wäre in dieser Lage sicher nicht allzu vorteilhaft. Und wenn sie das nicht fertig machen sollte, dann würde die dünne Bergluft ihr übriges tun. "Ab..., aber so w..., will ich nich..., nicht sterb..., sterben", brachte sie keuchend heraus. Mit letzter Kraft zog sie sich an der Kante hoch und über jene hinweg, was ihr einige weitere Schürfwunden einbrachte. So gut, wie der Ohnmacht verfallen, wurden die letzten Kraftreserven, die nicht mehr allzu immens waren, mobilisiert, um etwas Abstand zwischen ihr und der pechschwarzen Schlucht zu schaffen. Mühsam schleifte sie sich über das vom Regen benetzte Gras hinweg, welches ihre Wunden sanft zu kühlen schien und erlag schlussendlich mit einem müden Lächeln und einem erschöpften: "G...,ge..., geschafft", welches kaum hörbar ihrem Mund entwich, der Erschöpfung. Nur ein letzter Gedanke nahm noch Form an, ehe sich Ranma-chan im tiefen Dunkel der Erschöpfung verlor, sich der zärtlichen Liebkosung durch den tiefschwarzen Schleier der Ohnmacht hingab. °Akane, ...ich werde dich retten.° Fortsetzung folgt vorausgesetzt ihr habt jetzt nicht schon längst genug von mir. Da brauche ich ca. zwei Monate und was bringe ich zu Papier, nicht mal lausige 5000 Wörter, falls ich damit nicht schon das Pensum meines niveaulosen Schreibens hochrechne. Nun gut, hiermit möchte ich mich bei allen meinen Kommischreibern herzlich bedanken, für ihre Geduld und dafür, dass sie mir nicht einfach die Wahrheit rein schreiben. Etwa: Lausig, mäßig, grottenschlecht, der letzte Dreck, usw. Eben alles was das angenagte Selbstbewusstsein aufbaut. *ig* Nun denn, auf bald, euer Deepdream Kapitel 11: Der Anfang vom Ende. -------------------------------- Hi. Wie versprochen melde ich mich zurück. ;) Sämtliche Selbstzerfleischungs- und Selbstdiskriminierungsanfälle lasse ich mal lieber sein, auf Grund dessen, da einige meiner Leserinnen nicht unbedingt meiner Meinung im Bezug auf meine schriftstellerischen Fähigkeiten waren. Nun gut, viel Spaß wünsche ich euch mit Kapitel 11: Der Anfang vom Ende. "..." = jemand spricht °...° = jemand denkt +...+ = Geräusch {...} = Bemerkung vom Autor [...] = Pandaschild -------- Nur ein letzter Gedanke nahm noch Form an, ehe sich Ranma-chan im tiefen Dunkel der Erschöpfung verlor, sich der zärtlichen Liebkosung durch den tiefschwarzen Schleier der Ohnmacht hingab. °Akane, ...ich werde dich retten.° >>>Szenenwechsel<<< Tiefe Dunkelheit umfing jenen Ort, kein einziger winziger Schimmer des Sonnenlichts vermochte es die Dominanz des tiefen Dunkels zu schmälern. In eben jener Pechschwärze waren allerhöchstens einzelne Konturen und Umrisse auszumachen, vorausgesetzt, dass das Auge sich an diese Nacht haften Bedingungen gewöhnen täte. Erst bei eingehender Betrachtung würde einem der schwache Umriss, welcher zusammengekauert, tief in einer der hintersten Ecken saß, auffallen. Das läge weniger an den schwach wahrnehmbaren Konturen, sondern eher an dem monotonen Schluchzen, welches von dem Schemen ausging. Die Begleitung dazu übernahm all das sonstige Getier, in Form von kratzen, schaben und piepsen. Täte man jenem trauervollen Klang lauschen, würde man immer wieder aufs Neue das gleiche Worte vernehmen und nach einer nicht mal allzu langen Zeit tät die Erkenntnis dämmern, dass es sich hierbei um einen Namen handelte. "R..., Ran..., Ranma." >>>Szenenwechsel, Zeitsprung<<< Ein leichter Windhauch kitzelt die Spitzen der Gräser und fegt hinweg über das im Sonnenschein liegende Plateau. "Hey Kitomo, nicht so schnell, ich komme ja kaum nach." "Dann lauf eben schneller, du lahme Schnecke." Kess streckte das kleine Gör, mit Namen Kitomo, ihre Zunge in Richtung Seichis, welcher so gar nicht begeistert über diese Geste war. Nun gut, sein Unmut dürfte auch damit zu erklären sein, dass er seiner kleinen Schwester nun schon gut und gern den halben Tag hinterherlaufen durfte. Immer wieder aufs Neue materialisierten sich die Worte von Kamaha, seiner Mutter, vor seinem geistigen Auge. >>>Zeitsprung<<< "Das war ein super Essen, Mum", gab Kitomo laut schmatzend und mit einem großen Lächeln auf den Lippen von sich. "Danke, mein Schatz." Kamaha grinste bis über beide Ohren, denn wer freut sich auch nicht, wenn es seinen Kindern schmeckt? "Und wie schmeckt es dir Seichi?" "Ganz gut", sprach jener eher geistig abwesend. "An was denkst du denn, Seichi-san?" "Nun ja..., ... wann denkst du, kommt Papa wieder?" "Du weißt doch, dass er auf Trainingsreise ist, dass kann schon noch ein wenig dauern", gab Kamaha mit einem leicht traurigen Klang in der Stimme von sich. "Aber ich denke mal, dass wir ihn alle vermissen. Damals..., als wir noch alle zusammen waren, haben wir viel Schönes erlebt", entkam es mit einer Spur Melancholie ihrem Munde. Fast synchron fielen beide Kinder ihrer Mutter um den Hals. "Wir vermissen ihn so sehr", schluchzten Beide lauthals. "Ich weiß..., ich weiß..., er wird sicher bald zurückkommen." Langsam löste sie die schniefenden Bündel von sich und gab einem jeden einen Kuss. Mit einer leicht verstollen wirkenden Geste wischte sie sich ein paar kleinen Tränchen aus dem Augenwinkeln und setzte wieder ihr unbeirrbares Lächeln auf, welches wahrscheinlich selbst dem guten Geist im Tendo-Haushalt um nichts nachgestanden hätte. "Na, ihr beiden, schaut doch mal raus, was wir für ein schönes Wetter haben, da dürfte euch doch nichts drinnen halten. Los, auf, auf, raus mit euch." Ein dickes Lächeln umspielte ihre Lippen. Während Kamaha dies ihrer Tochter zu gewandt sprach, versuchte Seichi sich derweil, im wörtlichen Sinne, aus dem Staub zu machen. Jedoch wurde sein Vorhaben durch einem Seitenblick aus dem Augenwinkel Kamahas registriert. "Schön hier geblieben Freundchen, du wirst auf deine kleine Schwester aufpassen. Hast du mich recht verstanden?" "A..., aber Mum..." "Kein, aber Mum, Gerede. Du passt auf deine Schwester auf..., ...verstanden?" Deprimiert ließ Seichi seine Schultern hängen. "...ja, Mum." "Geht doch", gab diese mit einem frechen Grinsen, welches so gar nicht auf ihr von Alter und Kummer gezeichnetes Gesicht passen wollte, von sich. >>>Zeitsprung<<< Und da war er nun. Dazu verdammt, auf seine kleine Schwester aufzupassen, ihr hinterherzulaufen und sie dabei zu beaufsichtigen, wie sie Blumen sammelte und sich vor Käfern ekelte. Die letzte Tatsache war nicht unbedingt negativ anzumerken, wenn er sich so das eine oder andere Ereignis in Erinnerung rief. Jedoch wurde ihm anscheinend selbst das noch vergönnt, als seine kleine Schwester auf ihn zu gerannt kam und aufgeregt mit den Armen fuchtelte. "D..., d..., da i..., ist ei..., eine ..." "Ähm, da ist was?" "DA IST EINE FRAU!", brüllte ihm Kitomo regelrecht entgegen. "Tickst du noch ganz richtig, dass ist doch kein Grund so durch die Gegend zu brüllen." "A..., aber s..., sie liegt da und b..., bewegt sich nicht." Das ließ ihn allerdings aufhorchen, es war im Grunde schon merkwürdig, dass sich überhaupt jemand hierher verirrte, noch dazu, da es fast unmöglich war, denn den Hang zu besteigen, war fast unmöglich. Zumindest sprachen die noch vereinzelt herumliegenden Skelette, unten, im Talkessel, eine mehr als deutliche Sprache. Noch ehe er sich versah, hatte ihn der kleine Wirbelwind, ihres Zeichens, seine kleine Schwester, auch schon an der Hand gepackt und ihn regelrecht über die Wiese gezogen, bis hin zu einer Stelle, welche nur ein paar wenige Meter entfernt vom gähnenden Abgrund lag. Nicht unbedingt ein guter Ort für ein Nickerchen, wenn man das mal so anmerken darf. Und tatsächlich, da lag eine Frau, nein, ...besser gesagt, ...ein Mädchen,... ...ein durchaus attraktives Mädchen, wie man anmerken sollte. Stürmisches rotes Haar umgab die weichen Konturen ihres Gesichtes, ihr Mund war von tiefroten und sinnlichen Lippen umgeben und das Lächeln, das auf eben jenen lag, hätte so manches Männerherz zum brechen gebracht. Langsam glitten Seichis Blicke tiefer herab, bereit jenes engelsgleiche Wesen zu erkunden, da wurde jenes Vorhaben durch eine immense Anzahl schwarzer Punkte, die vor seinem inneren Auge anscheinend den sterbenden Schwan aufzuführen versuchten, unterbrochen. Ein Keuchen verließ seine Lunge, als seine kleine Schwester ihren Ellbogen aus seiner Magengrube zog. "Schäm dich, d..., du Spanner!", brüllte ihm Kitomo mit einer Mimik, die Wut, immense Wut ausstrahlte, entgegen. Hätte Seichi noch den nötigen Sauerstoff in seinen beiden Lungenflügeln gehabt, er hätte sicher etwas zu entgegnen gehabt, so jedoch war er außer Stande auf diese "Behauptung" weiter einzugehen, geschweige denn etwas zu entgegnen. Stattdessen kniete er sich hin, den Blick auf das sattgrüne Gras gerichtet und versuchte sein möglichstes um seinen Magen zu beruhigen, da er sein Mittagessen lieber auf dem herkömmlichen Wege entsorgen wollte. Allmählich ließ der Brechreiz nach und Seichi hob seinen Kopf und damit erweiterte er auch sein Blickfeld. Die Szene, die sich ihm darbot, hätte ihm wahrscheinlich im Normalfall einen heftigen Lachkrampf entlockt, wenn ihm im Moment nicht eher zu einer spontanen Entledigung seiner Magensäfte zumute gewesen wäre. Betrachten wir die Szenerie ein wenig genauer. Man stelle sich vor, dass ein etwa 140 Zentimeter großes feminines Wesen mit einer Gesichtsfarbe, welche so manche Tomate hätte vor Neid erblassen lassen, auf umständliche Art und Weise den Versuch unternimmt ein Geschöpf der selben Gattung, welches locker dreißig Zentimeter mehr misst, zu schultern, um "es" transportfähig zu machen. Nachdem sich Seichis Lebensgeister anscheinend regeneriert hatten, fühlte er sich dazu imstande einen Versuch zu starten, sich aus seiner "geschwächten" Position zu erheben. Langsamen Schrittes näherte er sich dem schlafenden Engel und somit zugleich seiner kleinen Schwester. "Ähm, Kitomo?" "W...,w...,wa...,was is...,ist d...,denn?", presste das angesprochene Mädchen mühevoll heraus. "Ist der Rotschopf nicht ein wenig zu schwer für dich?" "I...,i...,ich sch...,scha...,schaff d...,das sch...,schon." Ein skeptischer Blick ihres Bruders und eine kleine Unterredung später, hatte Seichi das Rothaar auch schon geschultert und machte sich ächzend und keuchend auf den Weg nach hause, seine kleine Schwester im Schlepptau, welche lachend und kichernd vor ihm umher tänzelte und Bemerkungen über seine physische Kondition anstellte. Hätte er noch die Kraft gehabt, er hätte sein Schwesterherz erwürgt, allerdings würde ihm seine Mutter dieses Vergehen arg übel nehmen. Stattdessen machte er nach der Hälfte des Weges eine kleine Erholungspause, bettete die schlafende Schönheit kurzerhand im vom Tau benetzten Gras und ließ sich in eben jenes keuchend fallen. "Pah, bist du ein Schlappi", kommentierte Kitomo frech seine erbrachte Leistung in Sachen Logistik. "Ach, halt doch die Klappe." "Das sag ich Mama", wie um diese Drohung zu unterstreichen, streckte sie ihm frech die Zunge entgegen. Seichi biss sich auf die Unterlippe und betete, dass der Weg nach Hause nicht mehr allzu lange sei, denn sonst gäbe es schon bald einen Menschen weniger auf der Welt und das wäre weder er noch das Rothaar. Sonstige Ausführungen und phantastische Vorstellungen wurden im Keim erstickt, als seine Schwester, sich von den "ach so schönen Blumen" abwendete und weiter sprach. "Und wie geht's ihr?", fragte sie ihn von der Neugier getrieben. Ein ironisches Grinsen legte sich auf die erschöpften Gesichtszüge ihres Bruders. "Frag sie doch." "Meinst du das ernst?" Seichi verdrehte seine Augen. °Ich glaubs nicht, ist sie nun einfach nur blöde oder hängt das mit ihrer Naivität zusammen?° Diese gedankliche Notiz wurde automatisch in einer sichtbaren Pose zur Schau gestellt, welche im Allgemeinen bei einer immensen Menge vollkommener Verzweiflung, sei es wegen der eingeschränkten Zurechnungsfähigkeit eines anderen Individuums oder sei es einfach nur in ausweglosen Situationen, zu Tage tritt. Im Klartext heißt das, Seichi saß, kopfschüttelnd und mit in den Händen vergrabenem Gesicht auf der grünen Wiese und murmelte vor sich hin. "Machst du dich etwa lustig über mich?", fragte sein Schwesterherz in einem scharfen Ton. Ein Streit mit diesem kleinen Gör war jetzt wirklich das Letzte was er brauchte, deshalb zog er es vor, die Lüge als Wahrheit gelten zu lassen. "Nein, ...würde ich doch nie tun." Dabei konnte er sich die Andeutung eines Grinsens nicht verkneifen, Glück für ihn, dass Kitomo im Moment ihr Hauptaugemerk auf dem Mädchen liegen hatte, denn sie konnte arg impulsiv und damit verbunden aggressiv werden, wenn sie zu wissen glaubte, dass jemand sie aufzog. Nach einem kleinen Stoßseufzer streckte er sich, ließ seinen Blick zum Fundstück wandern, beugte sich dann leicht nach vorne und winkelte seine Knie an, damit er den Rotschopf besser auf seine Schulter ziehen konnte. Als das vollbracht war, lag der Rotschopf über seiner linken Schulter, vorsichtshalber hielt er ihre Beine mit beiden Händen fest umklammert, so dass sie nicht von seiner Schulter rutschen konnte und richtete sich langsam auf. "Na, kanns weitergehen?", fragte seine Schwester mit unschuldig anmutenden Gesichtszügen, aber er kannte sie viel zu gut, als dass er sich von dieser Fassade hätte täuschen lassen, wahrscheinlich stand eben genannte kurz vor einem hysterischen Lachanfall, verbunden mit so manchem diskriminierenden Bemerkungen im Bezug auf ihn. Das Zucken ihrer Mundwinkel war ein weiterer Aspekt, der ihn von der Richtigkeit seiner Feststellung überzeugte. Zwar lag ihm eine Bemerkung über kleine Sadisten auf der Zunge, jedoch biss er sich auf eben diese, um dass Kommentar erst gar nicht ans "Licht der Öffentlichkeit" gelangen zu lassen, einerseits wollte er einer Konversation mit seiner Mutter aus dem Weg gehen, andererseits übte sein Schwesterchen nur allzu gern physische Gewalt aus. Schließlich gingen sie, ohne dass er etwas daraufhin erwiderte, gemächlich weiter. Nicht, dass dieses Reisetempo ihrer Wahl entspräche, zumindest seiner nicht. Denn, wie er zugeben musste, wog der Rotschopf ne ziemliche Menge. °Merkt man ihr gar nicht an, könnte ja an ihren abnormal großen Brüsten liegen, die muss ja locker Größe D haben.° Wäre jene Traglast gerade eben aufgewacht und könnte sie Gedanken lesen, dann würde Seichi sehr wahrscheinlich erst im Krankenhaus wieder aufwachen, inklusive einiger sehr schmerzhafter Knochenbrüche. Der Weg führte die beiden Geschwister, samt Passagier, über die weiten Weiden, des Plateaus. Hier standen so gut, wie gar keine Bäume, was zum einen etwas mit der Höhe zu tun haben könnte, zum anderen mit den heftigen Stürmen, die hier nur allzu oft toben. Ein paar Unebenheiten zierten die weiten Flächen, es gab sogar eine kleine Senke, in der sich im Laufe der Zeit all das Regenwasser gesammelt hatte und somit war ein kleiner Badeteich entstanden. Beim Passieren einer weiteren Hügelgruppe kam auch schon das Objekt der Begierde oder in anderen Worten ausgedrückt, das Elternhaus in Sicht. Zwar im Moment nur ein kleiner schwarzer Punkt, aber dennoch, besser als nichts. Ihr Zuhause war ein kleines Gebäude, mit gerade mal sechs Zimmern, drei Schlafzimmern, eines wurde frei, als Vater sich auf Trainingsreise begab, ein Wohnzimmer, eine Küche, sowie ein Bad. Beim näher kommen fallen einem Details ins Auge, etwa die vollkommen aus Naturstein bestehende Fassade, umrankt von Efeu, der sich bis hinauf aufs Dach zieht und im Frühjahr in den schönsten Farben blüht. Das Dach, aus vielerlei Holzschindeln bestehend, mitsamt dem kleinen Kamin, welcher regelrecht auf dem Dachgiebel zu thronen scheint, zwar nicht imposant von Größe, dennoch schön anzusehen. Ein ausgetretener Pfad beginnt etwa knappe fünfzig Meter vor dem Haus, zwei Felder erstrecken sich zur Linken und Rechten des Betrachters. Auf eben jenem Weg wandeln die Geschwister gerade, die Haustür, bestehend aus einem hellen und glatten Holz, ebenso wie die Fensterläden verziert mit allerlei Figuren und Motiven, bereits anvisiert. °Endlich am Ziel, länger hätte ich auch nicht mehr gekonnt°, dachte Seichi, ohne sich dabei ein erschöpftes Lächeln verkneifen zu können. Einem kleinen Tornado gleich stürmte Kitomo an ihrem Bruder vorbei, stieß diesen beinahe um und die Tür auf und sprintete gleich in den Raum, in dem sie ihre Mutter noch am ehesten anzutreffen erwartete. Den Flur entlang, an der ersten Tür vorbei und stoppte an der zweiten. Suchend blickte sie sich mit ihren großen Augen um. Ein heimischer Geruch erfüllte die Küche und eine angenehme Wärme schlug ihr entgegen. Und zwischen all den alten Töpfen, den zerkratzten Pfannen und dem alten Steinoffen, auf dem gerade etwas köchelte, stand die Person, die sich auch erwartete, hier vorzufinden. "MAMA!" Kamaha ließ den Topf, welchen sie gerade mit dem frischen Wasser von der nahe gelegenen Senke abgewaschen hatte, fallen und fasste sich vor schreck ans Herz. Sauer drehte sie sich um. "Kitomo, was soll das?", sprach sie so beherrscht, wie möglich. "Plateaurand...Mädchen...hergetragen." Die Mutter verstand nicht allzu viel aus der zusammenhangslosen Berichterstattung ihrer Tochter und schüttelte verständnislos den Kopf. °Vielleicht sollte die Kleine doch besser eine Schule besuchen, ihr Konversationsstil lässt wirklich zu wünschen übrig.° "Okay Schatz, noch mal, ganz langsam." "Mädchen...Rand...hier." Innerlich verdrehte die Erziehungsberechtigte die Augen. Verstehe einer die Jugend, diesen Spruch konnte man in dieser Situation mehr als wörtlich nehmen. "Hol deinen Bruder, vielleicht kann er mir ja eher nahe bringen, was vorgefallen ist." "Okay." Kurzerhand flitzte Kitomo aus der Küche, rammte dabei ein paar Pfannen, welche klirrend zu Boden fielen und war mit einem lauten "Tschuldigung" auch schon im Flur. Kopfschüttelnd sah sich Kamaha die Bescherung an und machte sich daran, wieder etwas Ordnung ins Chaos zu bringen. Währenddessen stand bereits der kleine Wirbelwind inmitten des Türrahmens zur Wohnstube und stammelte irgendetwas, was so ähnlich klang, als sollte er die Butter kloppen. Da jener "Befehl" eher weniger Sinn machte, ermahnte er seine Schwester dazu, langsamer zu sprechen. Das Ergebnis war nun ja, ein wenig anders als erwartet. "D...,DU ZUR MUTTER KOMMEN!", brüllte Kitomo ihrem Bruder entgegen. Dieser setzte sich unvermittelt auf den Hosenboden und schüttelte benommen sein Kopf. Nachdem er die Funktionalität seiner Trommelfelle getestet hatte, setzte er zu einer Entgegnung an. "Ähm..., nur eins noch, ich bin nicht taub, aber wenn du die Lautstärke deines Sprachorgans nicht bald mal ein wenig runterschraubst, werde ich es noch." Ohne weitere Umschweife ließ er das immer noch schlafende Mädchen mitsamt seiner Schwester hinter sich. Ein wenig erstaunt war er schon, normalerweise besaß seine Schwester eine Tonlage von mehr als hundert Dezibel und dennoch ließ sich der Rotschopf nicht aus ihren seligen Träumen reißen. Doch zum Wundern war keine Zeit, immerhin wollte ihn seine Mutter sprechen und sie konnte ziemlich sauer werden, wenn man sie warten ließ. Also begab er sich geradewegs vom Flur in die rustikal anmutende Küche, in der seine Mutter immer noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt war. Ohne sich umzudrehen, sprach seine Mutter. "Da bist du ja, also was ist passiert?" "Nun ja, wie du ja noch sicherlich weißt, durfte ich auf meine Schwester aufpassen und irgendwann kam ihr in den Sinn, dass sie mir ihr Tempo demonstrieren müsse." "Komm zum Punkt." "Nun, ich hab mich dann erstmal ausgeruht und sie ging Blumen pflücken oder so. Na auf jeden Fall ging sie immer näher an den Abhang... Er kam nicht dazu den Satz zu beenden, da er abrupt von seiner Mutter in seinen Ausschweifungen unterbrochen wurde. "Wie oft habe ich euch schon gesagt, dass es dort zu gefährlich ist?" Ein Seufzer entkam Seichis Kehle. "Mum, bitte, lass mich erstmal ausreden." Ein strafender Blick folgte, dann ließ sie ihn gewähren und forderte ihn mit einer Handbewegung zum Weitersprechen auf. "Nun ja, also Kitomo rief aufgeregt nach mir und meinte, dass da eine Frau läge. Als ich ankam, lag dann da tatsächlich jemand, ein junges Mädchen, so in etwa in meinem Alter, knappe vier bis fünf Meter vom Abgrund entfernt. "Was geschah dann?" Eine dunkle Vorahnung bannte sich durch ihre Gedanken. "Wir haben sie kurzerhand mitgenommen", antwortete Seichi kurz angebunden. "Ähm..., ihr habt was, ich hab mich doch wohl hoffentlich gerade verhört?" "Ähm, nein, du hast schon richtig gehört, wir haben sie mitgenommen." Sie hatte es fast erwartet, man kann Kindern noch so häufig sagen, dass sie keine Fremden ins Haus bringen sollen, was tun sie? Dumme Frage, genau das Gegenteil. Als nächstes hängen sie wohl noch ein Schild an die Türklinke "Achtung, Selbstbedienung." Wäre sie nicht so verdammt sauer gewesen, sie hätte wahrscheinlich gelacht. "Hier ins Haus?" "Natürlich hier ins Haus, wohin denn sonst? Sie liegt im Wohnzimmer." Ehe er sich versah, hatte ihn seine Mutter auch schon am Ohr gepackt und zog ihn zu sich herunter. Ihr Sohn war zwar zehn Zentimeter größer als sie, aber dass war Kamaha im Moment relativ egal. "Was fällt dir eigentlich ein Fremde zu uns nach Hause zu bringen?", sprach sie in einem aufgebrachten Tonfall. "Hey..., es war nicht meine Idee, Kitomo hat das entschieden", gab er hektisch von sich. Langsam lockerte sie ihren Griff und gab das Empfangsorgan für Akustik frei, im Allgemeinen auch Ohr genannt. Nach einem kurzen Seufzer sprach sie weiter. "Na dann, zeig mir mal euren Fund." °Das ist fies, ich werde immer zusammen gestaucht, aber sobald die werte Frau Mutter erfährt, dass Kitomo die Schuld trägt, ist die Welt wieder in Ordnung.° Raschen Schrittes folgte Kamaha ihrem Sohn ins rustikale Ambiente des Wohnzimmers. Sie ließ ihren Blick wandern, bis sie fand, nach was sie gesucht hatte. Ein Mädchen, etwa in dem Alter ihres Sohn. Sie ging ein paar Schritte auf sie zu und besah sich den Rotschopf. Ihr äußeres Erscheinungsbild war arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Sie war von vielerlei Schürfwunden und einer unzählbaren Menge an Kratzern, die sich wie ein Kleid aus Leid an ihrem Körper verteilt zu haben schienen, übersäht. "Hmmm, wenn ich's nicht besser wüsste, würde ich fast die Vermutung anstellen, dass die Kleine hier, aufs Plateau hochgeklettert ist." "Meinst du wirklich?", fragte Kitomo mit einer gewissen Menge Unglauben in der Stimme. "Ich weiß es nicht, mein Schatz." Eine kurze Pause folgte, in der Totenstille herrschte, erst dann sprach Kamaha weiter. "Kümmern wir uns erstmal um sie. Seichi, hol bitte Wasser vom See und füll damit das Furo auf, du Kitomo, mach bitte das ehemalige Ehezimmer beziehbar." Ein synchrones "Geht klar" später, waren Sohn und Tochter auch schon mit den an ihnen gestellten Aufgaben beschäftigt. "Was dir wohl so alles widerfahren sein muss?", sprach Kamaha leise zu sich selbst, während sie ihre Blicke über das Rothaar wandern ließ. °Vielleicht werden wir es erfahren, vielleicht auch nicht.° Jedoch kam sie nicht mehr dazu weiter in Gedanken und Vermutungen zu schwelgen, sie bemerkte die Anwesenheit Kitomos und sie darauf hin an. "Ich wollte nur sagen, dass das Bett fertig bezogen ist", brachte das kleine Mädchen daraufhin ihrer Mutter entgegen. Jene bedankte sich, warf noch mal einen flüchtigen Blick auf die neue Untermietern und beugte sich schlussendlich ein wenig herab, der Holzbank entgegen, schob ihre Arme unter den zierlich und zerbrechlich wirkenden Körper und hob sie hoch. Dazu sollte angemerkt werden, dass Kamaha keineswegs eine schwächliche Frau war, ganz im Gegenteil, bevor sie ihren auf Wanderschaft gegangenen Mann kennen lernte, hatte sie so manches Dojo unsicher gemacht und war mehr als einmal als Siegerin aus jenem heraus getreten. Doch dies war vergangen, nun war sie voll und ganz mit der Aufgabe beschäftigt ihre beiden Kinder zu hüten und der Neuankömmling würde jenes Unterfangen auch nicht unbedingt leichter machen. Trotzdem handelte sie wider besseren Wissens. Die Gründe dafür lagen klar auf der Hand, zumindest für sie. Denn schließlich war der Rotschopf hier, in ihrem Haus und sie hinaus zu schicken, in ihrem jetzigen Zustand, wäre zum einen unverantwortlich und zum anderen käme diese Aktion einem Todesurteil gleich. Somit schritt sie vorsichtig, mit dem Rotschopf auf den Armen, aus dem Wohnabteil des Hauses und ging langsamen Schrittes dem alten Schlafzimmer entgegen. Da die Tür offen war, betrat sie den etwas muffig und verstaubt anmutenden Raum. Ein kleiner Anflug von Melancholie verdüsterte für den Dauer eines Augenblicks ihre Gesichtszüge. Kurz darauf lächelte sie schon wieder. °Na immerhin sind wir jetzt nach langer Zeit wieder zu viert, zwar habe ich mir das etwas anders vorgestellt, aber besser so, als gar nicht.° Ein kleiner Blick auf die vorbereitete "Schlafstätte", ließ Kamaha seufzen. Kitomo musste wirklich noch viel lernen, im Bezug zu Themen, wie Hausarbeit. Das Bett befand sich in einem, wenn dies überhaupt möglich war, noch negativeren Zustand als davor. Das kurzzeitige Glattstreichen des Kissen- und Deckenbezuges hatte nicht allzu viel gebracht und die Art, wie der kleine Wirbelwind das Bettlaken ausgebreitet hatte, wirkte eher wie moderne Kunst, als wie ein einladendes Bett. Nun, aber immerhin war dies besser als gar nichts und wenn die Mutter so das angeschlagene Äußere, des jungen Mädchen betrachtete, musste jene schon in deutlich schlechteren Schlafstätten nächtigen. Vorsichtig trat die Hausälteste auf das Bett zu, beugte sich ein wenig hinunter und ließ den Rotschopf von ihren Armen gleiten geradewegs ins Bett gleiten. Langsam und mit übertriebener Vorsicht breitete Kamaha die Decke über der jungen Besucherin aus und wünschte ihr noch in einem möglichst leisen Tonfall einen angenehmen und ruhigen Schlaf. Den würde sie auch brauchen, denn wie heißt es nicht auch so schön? Schlaf ist die beste Medizin. Dann nach einem Moment des Zögerns verließ sie fast mit Widerwillen den abgedunkelten Raum, jedoch nicht, ohne noch ein weiteres Mal über ihre Schulter zu blicken und ein Auge auf die junge Dame hinter ihr zu werfen. Das momentane Familienoberhaupt hatte es schon bei der ersten Begegnung, falls man den Anblick eines wildfremden Mädchens in ihrem Wohnzimmer so nennen kann, gemerkt. Irgendetwas an dem Rotschopf wirkte mehr als seltsam, damit war weder die reichlich unfeminin anmutende Geräuschkomposition in der Tiefschlafphase gemeint, welches die eben genannte Person zum Besten gab, sondern eher eine andere Gegebenheit. Nein, damit war auch keineswegs der Aspekt in Betracht gezogen, dass das Rothaar Jungenunterwäsche ihr Eigen nannte, nun gut, zugegebenermaßen war Kamaha im ersten Moment ziemlich schockiert über die Präsenz eben jenes Textils gewesen, doch, wie heißt es nicht so schön? Andere Länder, andere Sitten. Trotzdem änderte das nichts daran, dass etwas an der Kleinen Kamaha suspekt vorkam. °Na, wie auch immer. Ich sollte mich damit nicht so fertig machen, wahrscheinlich wird sich eh alles klären, wenn sie sich dazu entschließen sollte, aufzuwachen. Und momentan habe ich eh keine Zeit mich damit zu beschäftigen, das Abendessen muss ja auch mal im Auge behalten und fertig gekocht werden.° Somit richtete sie ihren Blick Richtung Gang und trat unter dem Türrahmen hindurch, nicht ohne gleichzeitig die Tür behutsam hinter sich zuzuziehen. Ein leises Klicken ertönte und zeugte damit für die volle Funktionalität des Schließmechanismus. Auf ihrer Tour zurück in die rustikal eingerichtete Küche, ließ sie eher aus Affekt heraus ihren Blick über die ebenso schön, wie reich verzierten Wände schweifen. So manche hübsche Holzschnitzerei kämpfte mit einem mindestens ebenso adrett wirkenden Bildnis um die Gunst des Betrachters. Da drohte ein niedliches kleines Häuschen vom Sonnenuntergang regelrecht überflutet zu werden, dort war in einem Stillleben eine alte Eiche, mitsamt Schaukel und dazugehörigen Passagier porträtiert. Ein kleiner Stich durchfuhr ihr Herz, als das Augenpaar ein kleines, leicht mitgenommenes Foto streifte, welches arg verloren unter all den kleinen Kostbarkeiten wirkte, welche prunkvoll das nicht minder schöne Ambiente der Hartholzwand dekorierten. Es zeigte einen groß gewachsenen, sportlich wirkenden Mann, welcher sich inmitten der Blüte seines Lebens zu befinden schien. Um zu erkennen, dass der burschikos wirkende Junge zu seiner Rechten sein Sohn war, musste man kein Erbforscher sein und um der Logik Folge zu leisten, dürfte es dem Betrachter recht rasch in den Sinn kommen, dass das mit einem niedlich wirkenden Kleidchen bekleidete Kleinkind auf seinem Arm mit Sicherheit seine Tochter war. Jene Aufnahme zeigte einen Ausschnitt aus einer glücklicheren Zeit, welche nun schon mehr als fünf Jahre her war, unter anderem war sie das letzte Bildnis ihres Mannes, bevor jener sich auf seine Trainingsreise begab. Ohne dass es von Kamaha registriert wurde, wanderte eine kleine glitzernde Träne an ihrer Wange hinab und fiel gen Boden. In diesem Moment wirkte die stets optimistische, vor Elan sonst nur so sprühende Frau, als hätte man ihr mitgeteilt, dass ihr das Wichtigste in ihrem Leben verstorben wäre. Aber war es denn nicht so? Wie groß waren da die Chancen, dass ihr Mann doch noch lebte, dann es ihm gut ging? Bei weitem, im Grunde war ihre Hoffnung nicht mal mehr ein Glimmen, dennoch gab sie sich nicht auf und den Depressionen hin. Warum? Dafür gab es genau zwei Gründe. Einer davon trat eben zu ihr in den Flur und musterte die Dreißigjährige mit sorgvollem Blick. Nach einem Moment wurde die Stille auch schon gebrochen. "Mum,... ...geht es dir gut?" Kamaha ließ ihren Blick zu ihrer Tochter schweifen und setzte ihr unbeirrbares Lächeln auf, welches sich kurz darauf auch schon zu ihrem Standard-Grinsen transformierte. "Na, aber sicher doch, was hast denn du gedacht?" Nicht wissend, wie sie mit diesem Stimmungswechsel klar kommen sollte, wechselte Kitomo kurzerhand das Thema. "Ähm,... ...na dann, wollte ich dich nur fragen, ob das Abendessen schon fertig ist?" "Das Abendessen?" Einen Moment lang lag Unverständnis, gemischt mit einer ordentlichen Portion Verwirrung in den Augen der Mutter, dann, einen Augenblick später, begriff sie den zwei Worte umfassenden Satz. Treffend fasste sie ihre dadurch gewonnene Erkenntnis in zwei Worten zusammen. "Oh Scheiße." Ohne ihrer Tochter mit einer halbwegs informativen Antwort zu Dienste zu sein, sprintete sie an ihr vorbei und geradewegs in die Küche. Der Grund für ihre etwas hektisch anmutende Aktion war eigentlich nichts sonderlich relevantes, sie hatte lediglich vergessen, der Aktivität nachzugehen, welche zumeist an ihr hängen blieb und zwar die Mahlzeiten zuzubereiten. Denn wie allgemein bekannt sein dürfte, stellt sich ein Abendessen nicht von selbst her. Nun gut, in gewisser Weise und in Betracht dessen, dass der Koch die Präsenz seines Mahles vergessen würde, wäre dies schon möglich, jedoch entstände dabei eine undefinierbare Masse, welche nur bedingt zum Verzehr, wohl eher als biologische Waffe, zu gebrauchen wäre. Allerdings sollte man hierbei anmerken, dass es auch bestimmte Individuen gibt, welche selbst bei äußerster Konzentration noch jenes Meisterwerk zu vollbringen vermögen, ehemalig vitamin- und kohlenhydratreiche Nahrungsmittel in ein toxisches Gift zur fortgeschrittenen Insektenbekämpfung umzuwandeln, zwar nicht mit Absicht, dafür aber mit beachtenswerten Erfolg. Einer dieser Menschen ist ein uns wohlbekanntes Blauhaar femininer Abstammung mit einem weit gefürchteten Jähzorn. >>>Szenenwechsel<<< "Na, haben eure Hoheit gut geschlafen?" Ein verächtliches Grinsen lag auf den blassen, gar blutleer wirkenden Lippen des geheimnisvollen Unbekannten. Physisch, sowie psychisch von den Strapazen der letzten Zeit gezeichnet, hob die Blauhaarige ihren Kopf und sah dem Fremden mit einem enormen Menge an negativer Energie entgegen. "V...,ver...,verrecke!", spie sie ihm hasserfüllt entgegen. Das Reden bereite Akane starke Schmerzen, ihr Hals war entzündet und schmerzte arg, auf Grund der staubhaltigen Luft und dem niedrigen Sauerstoffgehalt. "Junge Dame, Ihr müsst wirklich an eurem Wortschatz arbeiten", gab er mit gespieltem Entsetzen von sich. Akane ließ sich davon nicht sonderlich aus dem Konzept bringen. "W..., warum bin ich..." "Was der Grund für deine Präsenz ist, wolltest du mich fragen?" Das Blauhaar mühte sich schwerlich zu der schwachen Andeutung eines Nickens durch. "Eine lange Geschichte, aber darf ich Ihnen wohl erst noch eine Frage stellen?" "W...,wenn d...,du aufh...,aufhörst so ge...,geschwollen zu lab...,labbern." "Es tut mir wirklich leid, aber jenes, wie ihr so dis respektvoll auszudrücken pflegtet, labbern, ist eine meiner prägnantesten Eigenschaften und ich bin nicht gewillt, mich in jenem Aspekt zu ändern. ... Aber dies steht im Moment eh nicht zu Debatte. Wenden wir uns meiner Frage zu." Ein Lächeln bannte sich auf sein Gesicht. Nicht das man es sehen konnte, denn jenes auszumachen war ein Ding der Unmöglichkeit, auf Grund der tiefschwarzen Dunkelheit, in die die Kapuze, das Gesicht zu hüllen wusste, aber der Tonfall, den der Unbekannte angeschlagen hatte, ließ diese Gesichtsregung mehr als logisch erscheinen. "Wer denkst du, wer du bist?" "W...,was s...,soll diese däm...,dämliche Frage?" "So wie es mir anmutet, macht diese Konversation unter diesen Bedingungen keinerlei Sinn, nun denn, vertagen wir dieses Gespräch vorerst." Doch statt sich von dannen zu begeben, verharrte er in seiner Position. Dann vollführte er einen langsamen und zögerlichen Schritt ihr entgegen, kurz darauf einen weiteren, jedoch deutlich entschlossener. Jedoch drang dies lediglich gedämpft an Akanes Ohr, da ihre momentane "Behausung" wahrscheinlich schon über einen längeren Zeitraum hinweg keine hygienischen Maßnahmen mehr zu erdulden hatte. So stand ihr, ehe sich das Blauhaar versah, wenige Momente später der unheimliche Fremde unmittelbar gegenüber, auf Grund der nicht allzu immensen Lichteinstrahlung fand diese Erkenntnis ihren Quell jedoch eher weniger durch eine optische Analyse, sondern eher durch die Gegebenheit, dass Akane in ihrer Zeit bei den Amazonen einem regelrechten Crashkurs in allerlei unterschiedlichen Aspekten des "Trainings einer wahren Kriegerin" unterzogen worden war, ein Hauptbestandteil bei dieser Unterweisung war das Lesen einer menschlichen Aura gewesen. Eine Technik, welche ihr nun relativ gelegen kam. Mit einer Bewegung, die ein standardgemäß funktionierendes menschliches Auge nicht mal auch nur im Ansatz hätte erkennen können, auf Grund der nachthaften Bedingungen wäre jenes Vorhaben eh zum Scheitern verurteilt gewesen, wurden die Ketten, welche Akane bewusster weise ziemlich in ihrer Agilität einschränkten, knapp oberhalb ihrer zerschrammten Hände zerschmettert. "Folgen Sie mir, Ihnen wird ein Zimmer zugewiesen werden und dort werden sie in den Genuss eines Bades kommen können, was in Betracht ihrer momentanen hygienischen Situation mehr als angebracht zu sein scheint." Zumindest in diesem Aspekt sprach er wahre Worte. Ungekämmtes und verfilztes Haar fiel ihr ins Gesicht und verdeckte dadurch die Schrammen und Kratzer, welche nach dem kurzen aber heftigen Gefecht ihr Gesicht zierten. Tiefe Augenringe und aufgesprungene Lippen vollendeten den "etwas" heruntergekommenen Eindruck, welchen Akane im Moment machte. "F...,fol...,folgen? D..., du hast viel...,vielleicht Hum...,Humor." Wie um ihre eher negative Situation verhöhnen zu wollen, fasste sich der Fremde an die Stirn. "Ach ja, entschuldigen Sie bitte meine Unhöflichkeit. In Ihrer momentanen physischen Verfassung dürfte man Ihnen derartiges nicht zumuten können." Wie, als würde er einen Sack Federn stemmen, wurde sie empor gehoben, nicht gerade langsam, aber dennoch vergleichsweise behutsam geschultert und heraus, aus dem ebenso dunklen, wie kalten Verlies getragen. Am Wille wäre eine Fluchtversuch sicherlich nicht gescheitert, jedoch war ihr Körper den Strapazen nun vollkommen unterlegen, sämtliche Kraftreserven, welche sonst ihrem Körper inne wohnten, waren samt und sonders aufgebraucht und so war sie dazu verdammt, einem ungewissen Schicksal entgegenzusehen. Im Grunde sprach die letzte Formulierung böswilligen Hohn. Denn nicht einmal dazu mehr war sie in der Lage, ihre Augen schmerzten, ob der ungewohnten Helligkeit und so schloss sie Not gedrungen ihre Lider. Ein Fehler, wie sie kurz darauf herausstellte, ihr Körper forderte für die enormen Anstrengungen seinen Tribut, zwar wehrte sie sich krampfhaft dagegen, doch schließlich übermannte sie der Mantel der Erschöpfung. Sie verfiel einem tiefen Schlaf und träumte von einer Idylle, wie sie noch vor kurzem Realität gewesen war. Sie und Ranma, beisammen, auf einer kleinen Anhöhe stehend, der blutroten Sonne zugewandt und sich beinahe im selben Augenblick zueinander hinwendend, wodurch sich ihre Gesichter unweigerlich näher kamen. Ein ausgewogenes mystisches Braun spiegelte sich in einem tiefen faszinierenden Meeresblau, ein immer kleiner werdender Abstand zwischen den beiden Gesichtern kündigte die Verschmelzung beider Lippen zu einem ebenso konstanten, wie sinnlichen Kuss an... Fortsetzung folgt, voraus gesetzt, ihr wollt eine. *ggg* Ich hoffe, dass ihr, meine Leser, von diesem Kapitel halbwegs angetan sein werdet. Ich hab mir recht viel Mühe gegeben, außerdem habe ich mich bemüht, jenes Kapitel früher zu veröffentlichen, als das letzte, ob es etwas geworden ist, dass entscheidet schlussendlich ihr. Nachdem das letzte Kapitel eher kitisch dramatisch angehaucht gewesen war, ist jenes hier, zumindest hoffe ich das, humorvoller gelungen. Ich weiß, ich vergrabe mich hier in ein reines Wunschdenken, aber wie heißt es nicht so schön? >Träume sind der Urquell der Phantasie.< Für Kritik, sowie Lob bin ich allzeit empfänglich. Auch wenn das Zweite wahrscheinlich eher weniger in Betracht gezogen werden wird. Hinweis: Auf den sogenannten Unbekannten werde ich in den (vielleicht) kommenden Kapiteln näher eingehen, bis dato soll er dem Leser noch ein Mysterium bleiben, deshalb hoffe ich, dass ihr es mir verzeihen könnt, dass ich euch noch ein wenig länger im Unwissen lasse. Im nächsten Kapitel wird mein Hauptaugenmerk jedoch vorerst auf Ranma liegen, ebenso auf seinen Erlebnissen bei seinen werten Gastgebern. Bis zum nächsten Kapitel, euer (un)werter Deepdream P.S.: Hinweise auf Rechtschreibfehler, sowie Anmerkungen auf das Storydesign nehme ich gerne entgegen, am liebsten per ENS. Dankeschön vielmals. ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)