Voldemorts Ruf von abgemeldet (~ ein Wunsch, der in Erfüllung geht ~) ================================================================================ Dies ist eine FF von mir, die ich vor ca 2 Jahren geschrieben habe (damals nur einigen wenigen Freunden gezeigt). Auf Drängen einer Freundin hab ich sie wieder ausgegraben (was eine ziemliche Sucherei war...), nochmal grob überarbeitet und nun hier veröffentlicht. Gleich eine Warnung vorneweg, sie wird euch vermutlich nicht gefallen, wenn ihr etwas gegen Voldemort habt ^^. Oder jedenfalls wäre sie dann wohl nicht wirklich nachvollziehbar... Allen, die sie trotzdem lesen, wünsche ich viel Spaß dabei und hoffe, dass sie gefällt. Voldemorts Ruf Es war ein Abend wie jeder andere. Sie war allein zu Hause, denn ihre Eltern waren noch auf der Geburtstagsfeier ihrer Großmutter, doch sie hatte sich frühzeitig unter dem Vorwand einer bevorstehenden Klassenarbeit und dem damit verbundenen Lernen davongestohlen. Allerdings hatte sie es damit nicht sonderlich eilig, weil ihr der Fantasy-Roman, den sie momentan las, sehr viel spannender erschien als das Wälzen der Aufzeichnungen von mehreren Wochen Unterricht. Sie legte sich also bequem auf ihr Bett, nahm den Roman zur Hand und schaltete ihre Leselampe ein, die gerade soviel Licht ausstrahlte, dass sie die Worte in dem Buch erkennen konnte. Der Rest des Raumes war schon ziemlich düster, denn die Dämmerung war hereingebrochen. Nach einer Weile begann sie plötzlich zu frösteln. Sie dachte sich jedoch nicht viel dabei, da sie ein T-Shirt anhatte und die Heizung nicht angestellt war. Sie wollte sich gerade wieder auf das Buch konzentrieren, als das Gefühl in ihr aufstieg, nicht alleine im Zimmer zu sein. Mehr noch, sie kam sich beobachtet vor. 'Sind meine Eltern doch schon heimgekommen?' kam es ihr in den Sinn. Sie schaute auf... und blickte direkt in das Antlitz Lord Voldemorts. Ohne diese Gewißheit erklären zu können, war sie vollkommen davon überzeugt, dass er es war, der vor ihr stand. Sein Gesicht mit den bohrenden roten Augen und die schlangenähnlichen Züge sahen genauso aus wie in den Büchern beschrieben. Er war in einen schwarzen Umhang gehüllt, der bis zum Boden reichte. 'Das kann doch gar nicht sein, Voldemort gibt es nur in den Harry-Potter-Romanen! Was ist hier los? Bilde ich mir das nur ein?' überlegte sie im Bruchteil einer Sekunde, ohne dass ihr die Situation daraufhin logischer vorgekommen wäre. Das Buch war ihr inzwischen aus der Hand geglitten, sie beachtete es schon gar nicht mehr. Da hob Lord Voldemort seinen rechten Arm und zu ihrem Entsetzen sah sie einen Zauberstab in seiner Hand. Ihr war klar, dass er sie töten wollte. 'Was für eine Ironie des Schicksals! Ich, die Lord Voldemort in den Büchern am besten findet, ihn regelrecht vergöttert, wird von ihm getötet, da ich doch nur ein Muggel ohne die Fähigkeit zum Zaubern bin', fuhr es ihr bitter durch den Kopf. Jetzt setzte Voldemort zum Rufen an, er öffnete gerade seinen Mund, da schrie sie: 'Halt! Wartet bitte einen Moment!' obwohl sie selbst nicht daran glaubte, dass er der Bitte einen unbedeutenden Muggels Beachtung schenken würde. Aber sonderbarer Weise hielt er tatsächlich inne. Ihr Herz war völlig verkrampft vor Angst, gleichzeitig war sie völlig verwirrt, da es das ja eigentlich gar nicht geben konnte und schließlich spürte sie auch noch ein Glücksgefühl, dass sie Lord Voldemort begegnen durfte. Sie fragte sich unsinniger Weise - wie konnte man in einem solchen Moment nur über derartige Dinge nachdenken - wie es möglich ist, drei so völlig gegensätzliche Gefühle gleichzeitig zu empfinden. Sie hatte die ganze Zeit über wie versteinert auf ihrem Bett gesessen, nun stand sie vorsichtig auf, während ihr Blick unruhig zwischen dem unbeweglichen Gesicht Voldemorts und seiner rechten Hand, in der er seinen Zauberstab hielt, hin und her wanderte. Er bewegte sich nicht, darum wagte sie es, sich ihm behutsam einige Schritte zu nähern, bis sie direkt vor ihm stand. Sie konnte es noch immer nicht glauben und berührte ihn ganz zaghaft, um sich zu vergewissern, dass er wirklich vor ihr steht und sie nicht träume. Er war tatsächlich echt! Sie schluckte schwer, denn einerseits war ihr größter Traum wahr geworden, andererseits hatte sie nicht mehr viel davon, da er sie jeden Augenblick umbringen würde. Aber was sollte sie tun? Sie konnte schließlich nicht zaubern, also blieb ihr wohl oder übel nichts anderes übrig, als sich in ihr Schicksal zu ergeben, denn vor Lord Voldemort kann man nicht fliehen. Sie kniete vor ihm nieder und sagte mit ruhiger Stimme: "Es ist mir eine Ehre, durch eure Hand zu sterben." Dann hob sie vorsichtig den Kopf und sah ihn an, um seine Reaktion zu sehen und erwartete ihr Ende, doch entgegen ihrer Befürchtung hielt er ihr seine linke Hand hin. Sie ergriff sie und erhob sich wieder. Er ließ ihre Hand jedoch nicht los, sondern murmelte einige Worte und richtete seinen Zauberstab auf ihren linken Unterarm. Es schoss rotes und schwarzes Licht aus dem Zauberstab, das sich in ihr Fleisch einzubrennen schien. Sie wußte, dass sie Schmerzen hatte, nahm es aber kaum wahr, weil sich ihre Gedanken überschlugen: 'Will er mich doch nicht töten? Aber warum? Ich kann doch gar nicht zaubern, ich bin doch nur ein verfluchter Muggel! Soll das alles ein schlechter Scherz sein? Er hat mir doch nicht etwa... nein, das kann nicht sein... mach dir nichts vor, das wird nicht der Fall sein... und wenn es doch...? Hat er mir etwa das dunkle Mal eingebrannt?' Das Licht aus Voldemorts Zauberstab erlosch und sie blickte hoffend und gleichzeitig fürchtend auf ihren Arm. Es war wirklich das dunkle Mal! Sie schaute wieder hoch zu Voldemort und brachte stotternd hervor: "Aber... aber warum das dunkle Mal? Ich... bin doch kein Zauberer! Warum tötet Ihr mich nicht?" Nun sprach Voldemort sie zum ersten Mal an: "Du hast schon lange Zeit deine Treue bewiesen, Sarah. Nun ist es an der Zeit, dich zu einer von uns zu machen. Durch das dunkle Mal ist es dir beschieden, von nun an dein ganzes Leben lang ein Todesser zu bleiben. Du hast die Magie der Zauberer in dir. Doch du wurdest nicht an die deutsche Zaubererschule zugelassen, weil man bei dir schon eine schwarze Seele vermutete." Sie starrte Voldemort ungläubig an. Sollte ihr größter Wunsch etwa in Erfüllung gehen? "Aber wie soll ich zaubern? Ich habe keinen Zauberstab und weiß auch nicht, woher ich einen bekommen sollte." Da griff Voldemort in seinen Umhang, beförderte einen Zauberstab zu Tage und hielt ihn ihr hin. "Du wirst dir in der Nokturngasse noch einen erwerben müssen, der richtig zu dir passt, aber fürs Erste ist jener hier gut genug." Als sie ihn entgegen nahm, spürte sie sofort ein Kribbeln in ihren Fingerspitzen, was sie unbewußt dazu veranlasste, mit dem Zauberstab einige Kringel in die Luft zu schreiben. Doch dann kam ihr ein anderer erschreckender Gedanke: "Aber wie soll ich denn zaubern? Ich kenne doch gar keine Zaubersprüche!" Voldemort jedoch meinte mit dem Anflug eines Lächelns im Gesicht: "Du kannst schon lange zaubern, du weißt es nur noch nicht. All die Flüche, die du im Geiste immer und immer wieder vor dir hergesagt hast, waren nicht nur bloße Worte gewesen. Auf diese Art und Weise hast du schon das Zaubern geübt, ohne dass es dir bewußt gewesen wäre, denn du hast dich dabei stets sehr konzentriert. Und das ist es, wodurch ein Zauberspruch seine Wirkung erhält. All die Flüche funktionieren tatsächlich und die Romane sind realer, als die Muggel glauben." "Warum erst jetzt? Warum wurde es mir nicht mit 11 Jahren mitgeteilt, wie all den anderen Zauberern? Gibt es noch weitere Todesser, die von vornherein von dieser deutschen Zaubererschule ausgeschlossen wurden? Und was wird meine Aufgabe sein?" Ihr lagen noch unzählige weitere Fragen auf den Lippen, doch Voldemort gebot ihr mit einer ungeduldigen Geste seiner Hand Einhalt. Er schaute sie einen Moment lang durchdringend an, dann antwortete er: "Deine Fragen werden bald beantwortet werden. Komme zum Friedhof Little Hangleton, wenn ich dich rufe." Sie vermutete, dass sie zum Friedhof apparieren sollte, sobald das dunkle Mal zu brennen beginnt. Nachzufragen wagte sie nicht. Obwohl er nichts derartiges sagte, war ihr klar, dass das Gespräch für dieses Mal beendet war. So kniete sie noch einmal vor ihm nieder und sagte: "Ich stehe von heute an für immer in Euren Diensten." Als sie aufblickte, war Lord Voldemort verschwunden... There he goes... Wie fandet ihr die FF? Freue mich natürlich über Kommentare, wie auch immer geartet. Sie ist übrigens abgeschlossen (bis auf einen kleines weiteres Stück, das aber einen Fortgang erwarten ließe), ich habe nicht vor, sie fortzusetzen.. mein Stil hat sich seit damals ziemlich verändert, von daher würde das nicht gut gehen. Nja, ich persönlich finde sie so, wie sie ist, gut abgeschlossen. Mir war es nur wichtig, diese Begegnung darzustellen... vermutlich ist da beim Schreiben auch ein wenig (oder auch ein wenig mehr) Wunschdenken eingeflossen ;). Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)