Das Bild von madows ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Liebes animexx-team! Bitte veröffentlicht meine untenstehende fanfiction unter meinem usernamen "madows". Danke schön! 20.04.2001 So, hier kommt meine 2. fanfiction. Während meine 1. (Lauter Überraschungen) eher lustig war, wird diese etwas ernsthafter (und gruseliger). Als wahrer Harukafan kann man nie genug Storys über diese beiden lesen, und so handelt diese Story ausschließlich von Haruka und Michiru und........Lest selbst. Ich wünsche Euch viel Spaß bei DAS BILD by Andrea.chibimoon@addcom.de "Och Haruka, so wird das nie etwas. Du mußt schon stillsitzen, wenn das Bild gut werden soll." "Michiru, ich spüre meine Mundwinkel vom vielen Grinsen kaum noch, und mein Fuß ist gerade eingeschlafen. Außerdem habe ich Hunger, und ich muß auf die Toilette." Grinsend erwidert Michiru: "Gut, überredet, ich sehe es ein, du hast Recht. Wir machen eine Pause, in Ordnung Schatz?" "Michiru, das ist die beste Idee des Jahrhunderts, bis gleich." Und schwupps rennt Haruka los, als ginge es um ihr Leben. Verträumt blickt Michiru Haruka hinterher und sagt zu sich selbst: "Na dann werde ich uns mal 2 Baguettes in den Herd schieben." Michiru ist noch in der Küche beschäftigt, als Haruka bereits wieder auf dem Weg ins Zeichenzimmer ist. Da klingelt es an der Haustür. "Ich mach schon auf" ruft Haruka. Haruka steht vor der Tür, blickt rechts, links, überall, nichts. "Hm, dann nicht." Achselzuckend will sie wieder im Haus verschwinden und wäre beinahe über ein kleines Päckchen gestolpert. "Hm, mal sehn." Nachdenklich hält Haruka ominöses Objekt in den Händen, dreht und schüttelt es leicht. "Ah! Michiru steht da drauf." Haruka ist bereits wieder im Flur und erklärt beiläufig. "Ist n Päckchen für Dich gekommen, Michiru. Kein Absender." Als keine Antwort kommt, legt sie besagtes Objekt auf den Garderobentisch und will sich im Zeichenzimmer gerade auf ihren Stuhl setzen. "Hm, eigentlich darf ich ja noch nicht gucken, aber ich bin so neugierig. Soll ich, oder soll ich nicht?" Haruka linst in die Küche. "Ich glaube, das dauert noch." und damit wendet sie sich der Staffelei zu. "Nur ein ganz kurzer Blick." Vorsichtig dreht Haruka die Staffelei ein wenig zu sich herum und ihr stockt der Atem. "Mein Gott!" Haruka kann es nicht fassen. "Diese Faben, diese Konturen, es ist so, so...ECHT...!" In diesem Moment faßt Haruka sich an den Kopf. "Was ist denn jetzt? Mir ist schwindelig. Ich muß mich setzen." Sie taumelt zu ihrem Stuhl und hält sich noch immer den Kopf. "Haruka, ich dachte, wir könnten vielleicht hier am Fenster essen, und...." Erschrocken stellt Michiru das Tablett auf den kleinen Tisch im Zimmer und nimmt Haruka in die Arme. "Was ist mit Dir?" "Ah, Michiru, ich hab dich gar nicht kommen hören. Es ist, es geht schon wieder. Vielleicht ist mir nur etwas schwindelig, weil ich noch nichts gegessen habe" und lächelt Michiru entschuldigend an. Mit einem kurzen Blick auf die Staffelei und dann wieder auf Haruka meint Michiru gespielt ernsthaft: "Sag mal, du hast doch nicht etwa geguckt?" "Was? Wieso?" und setzt ihr unschuldigstes Lächeln auf. "Ach Liebes, ich weiß ja, daß Du nicht gern Modell stehst, aber dieses Bild wird Dich umhauen, und als Belohnung fahre ich mit Dir das ganze Wochenende zum Formel1-Rennen. " Ein wenig fragend blickt Haruka Michiru an. Lächelnd fährt Michiru fort und ihre Stimme wird ganz sanft: "Weißt Du, eigentlich wollte ich Dir damit nur sagen, daß ich mächtig stolz auf Dich bin, daß Du mir zuliebe so stillhälst, und dafür liebe ich Dich nochmal so viel. Aber das beste ist, wir sind in ein paar Minuten fertig." Haruka grinst. Auch, weil sie inzwischen dem köstlichen Duft von Gemüse- und Salamibaguettes gefolgt ist. Sie steht auf, nimmt die Baguettes vom Tablett, überreicht leicht gebeugt erst ihrer Michiru, die es sich bereits auf der einen Seite der Fensterbank bequem gemacht hat, einen langen Kuß und übergibt ihrer Liebsten mit den Worten: "Und ich liebe Dich dafür, daß Du Dich immer so um mich sorgst und immer weißt, was ich am liebsten mag..." ein Salamibaguette, um sich ebenfalls auf die Fensterbank auf der anderen Seite Michiru gegenüber zu setzen, aber nicht, ohne vorher kräftig in Michirus Salamibaguette zu beißen. Diese nimmt es gelassen und freut sich, daß es ihrer Haruka wohl wieder besser geht. Nachdem beide genüsslich gespeist und die herrliche Aussicht (sowohl ihr jeweiliges Gegenüber als auch die Natur im Vorgarten) begutachtet haben, streckt Haruka sich und meint: "So, dann laß uns mal den Rest hinter uns bringen." Endlich - und Michiru hat nicht zuviel versprochen - es hat nur nur wenige Minuten gedauert, bis das Kunstwerk vollbracht war, legt Michiru den Pinsel zur Seite und betrachtet ihr Bild den Kopf zur einen, dann zur anderen Seite legend schweigend. Haruka, die sie stirnrunzelnd beobachtet, fragt leicht ungeduldig: "Was ist? Simmt etwas nicht?" Michiru, die erst nach einiger Zeit bemerkte, daß sie angesprochen wurde: "Hm?" und lachend: "Neinnein, im Gegenteil, komm und sieh selbst." Darauf hatte Haruka nur gewartet. Sie springt auf , sieht dieses herrliche Selbstporträt begeistert und sprachlos an und, und, aber, was ist das für ein merkwürdiges Gefühl? Haruka sieht die Farben, die ineinander übergehen, sich ergänzen, bekommt plötzlich Herzklopfen, spürt die Wärme der Farben, hört es atmen...ATMEN?"Aaaah, mein Kopf..!" Michiru zieht Haruka sanft von dem Bild weg, und sofort sind die Kopfschmerzen wieder verschwunden. "Haruka! Vielleicht solltest Du Dich doch etwas hinlegen." schlägt Michiru besorgt vor. Haruka, die noch immer verwirrt von diesem Vorfall ist, meint: "Ja, ja vielleicht hast Du Recht." Zufrieden packt Michiru ihre Maluntensilien weg und begleitet Haruka ins Schlafzimmer. Diese dreht sich noch einmal kurz um, und verspürt wieder dieser Drang, zu diesem Bild zu gehen. Dann schließt Michiru die Tür. Michiru steht noch im Türrahmen und blickt auf die im Bett liegende Haruka. "Und Du bist sicher, daß Du nichts weiter brauchst?" "Mir gehts gut, danke, Michiru." "Soweit, sogut, also, ich fahre nur eben zum Supermarkt und kaufe Eier, Mich und Gemüse. Dann bin ich wieder da. Bis gleich, Liebes." Michiru ist schon halb auf der Treppe, da hört sie noch ein:"Und paß auf, daß Du mir keinen Kratzer ans Auto machst." Kopfschüttelnd und lächelnd schreitet Michiru die Treppen herunter: "Na, wenn das ihre einzige Sorge ist..."und entdeckt das Päckchen auf der Garderobe. "Ach richtig, das wollte ich vorhin schon begutachten. Komisch, kein Absender. Na, schaun wir mal rein. Ah, hier ist ja auch ein kleiner Brief von Mr. Yamakati. Stimmt, von ihm kaufe ich immer mein Malzubehör. Nanu? Er schenkt mir ein paar Farben? Hier steht, weil ich immer ein nettes Wort für ihn übrig habe und ihn nicht so herablassend behandle wie die anderen Menschen es bei ihm tun. Weiter schreibt er, es sind BESONDERE Farben, damit meine Bilder noch schöner und lebendiger werden als bisher. Na, warum nicht?" Fröhlich legt Michiru den Brief auf die Garderobe, und verläßt leise summend das Haus. Als Haruka hört, daß Michiru aus der Einfahrt fährt, überkommt sie ein Durstgefühl."Na, ich geh mir mal was zu trinken holen." Gerade, als sie wieder die Treppe hinauf will, nimmt Haruka eine Art Licht aus dem Zeichenzimmer wahr. "Komisch. Wir hatten doch gar kein Licht angehabt. Aber vielleicht war Michiru ja vorhin nochmal drin." Achselzuckend geht Haruka auf das Zeichenzimmer zu. "Naja, dann mach ichs halt wieder aus." Haruka drückt die Türklinke herunter, und genau in diesem Augenblick ist es, als würde die Tür von ganz allein aufschwingen, ja, es ist als wollte ihr jemand die Tür unter den Fingern wegreissen. Wie versteinert steht sie da und versucht sich mit den Händen vor dem grellen Licht zu schützen. "Was um alles in der Welt ist das?.......Dieses Licht, es kommt von dem Bild. Warum.....zieht es mich dorthin?" Haruka hatte diesen Gedanken kaum zu Ende gebracht, da befindet sie sich auch schon direkt vor ihrem Portrait. "Wie schön es doch ist. Ich, ich muß es berühren, nur noch wenige Millimeter, es ist, als würde ich in dieses wundervolle Bild eintauchen, mehr, ich will mehr, ich, ich, aaahhhhh, mein Kopf, ich kann mich nicht bewegen. Aaaaaahhhhh..........." "Haruka! Ich bin wieder da! Ups. Ich Dummkopf. Vielleicht sollte ich etwas leiser sein. Bestimmt schläft sie. Ich werde mal nach ihr schauen." Michiru geht die Treppe zum Schlafzimmer hinauf und öffnet vorsichtig die Tür. "Mmh? Nanu? Wo ist sie denn? Ah, sie ist sicher im Wohnzimmer, aber ich muß sowieso erst noch die Sachen vom Einkauf verstauen. Erstmal in die Küche." Michiru will gerade ins Wohnzimmer gehen, da: "Nanu, da war doch ein Geräusch? Haruka? Moment, das kommt aus dem Zeichenzimmer. Aber was macht sie da? Sie geht doch nie freiwillig rein. " Noch bevor Michiru die Tür zum Zeichenzimmer öffnet plaudert sie fröhlich drauflos: "Haruka, es tut mir leid, es hat etwas länger gedauert, aber ich hab mich noch schnell bei Mr. Yamakati für die Farben bedankt und.." In diesem Moment entdeckt sie die auf dem Boden zusammengerollte Haruka. "Ahh! Haruka! Was ist mit Dir?" Michiru stürzt auf die bewußtlos auf dem Bauch liegende Haruka zu, will sie etwas herumdrehen und hätte Haruka vor Entsetzen fast wieder fallen gelassen. Völlig entgeistert und verstört starrt sie auf die noch benommene Haruka, die durch Michirus Aufschrei nun langsam die Augen öffnet. "Was was ist? Ooh, Michiru. Du bist zurück!" stammelt die total verausgabte Haruka. "Michiru..?" Michiru, die langsam ihre Fassung wieder gewinnt, versucht der noch nichts ahnenden Haruka zu erklären, was sie sich selbst nicht erklären kann. "Haruka, ich, Du, mein Gott, was war hier los?" "Als Du weg warst, bekam ich Durst und befand mich wieder auf dem Weg nach oben, als ich Licht im Zeichenzimmer sah. Ich wollte es ausmachen, von da an weiß ich nichts mehr." Michiru schüttelt nur traurig den Kopf. "Hast Du Schmerzen, Haruka?" "Nnein, wieso?" "Haruka, ich weiß nicht wie ich es Dir sagen soll." "Was sagen soll, was denn?" ruft Haruka nun hellwach. "Haruka, bitte sei jetzt ganz ruhig. Du bist in der Zeit, in der ich weg war, etwas gealtert." Haruka dreht , als hätte sie sich verhört, leicht den Kopf, versucht ein wenig zu lächeln und fragt: "Was?"Wobei Haruka vorsichtig reflexartig ihr Gesicht befühlt. Michiru, die Haruka noch immer im Arm hält, schüttelt nur immer wieder ungläubig den Kopf. "Haruka, ich weiß, es klingt verrückt, und ich habe keine Erklärung hierfür. Ich weiß nur eines, wir fahren zum Arzt und lassen Dich einmal gründlich durchchecken." Von einer plötzlichen Wut gepackt rappelt Haruka sich auf. "Was soll das heißen - gealtert - ich finde das nicht witzig, Michiru. Wer hier wohl mal zum Arzt muß!" Dabei faßt Haruka sich erneut ins Gesicht. (Sie denkt: Michiru würde sie doch nie verarschen. Warum redet sie son Müll. Aber sie sieht so ernst und besorgt aus-trotzdem) "Du solltest Dir vielleicht mal ne Brille zulegen, es ist alles wie immer, und ich fühle mich topfit. Ich werde jetzt eine Runde mit dem Motorrad fahren, ich bin etwas durcheinander, und wenn ich wiederkomme, hast Du Dich vielleicht auch wieder beruhigt und erklärst mir, was Du für einen Aufstand machst." WUMM. "Aber.." will Michiru noch sagen. Doch die Tür war schon zu. Total verwirrt hockt Michiru auf dem Boden und fragt sich, was hier gerade vorgefallen war. "Bin ich denn so überarbeitet? Nein, ich kenne Haruka besser als mich selbst. Ich würde ihr doch niemals wehtun. Ich habe sie gesehen, und ich weiß, was ich gesehen habe, und sie war, sie war.." Michiru sucht nach Worten".........alt. Aber Haruka schien sich völig normal zu fühlen. Ich begreife das nicht, aber ich werde das herausfinden. Ich werde abwarten, wie sie sich nachher verhält, und vorerst nichts erwähnen, sollte sie noch immer" Michiru kommt das Wort nur widerwillig über die Lippen, "ALT sein." Michirus Blick huscht über das Bild und sie fühlt sich augenblicklich entspannter. "Wie schön sie doch ist, meine Haruka." Sie fährt mit den Fingern sanft über Harukas Konturen. Michiru bemerkt nicht das hämische Lächeln, das von dem Portrait ausgeht, als sie das Zimmer verläßt. Derweil auf dem Motorrad: "Merkwürdig, als Michiru mich vorhin in ihren Armen hielt, hatte ich das Gefühl, sie wäre noch schöner geworden, nachdem sie vom Einkaufen zurück war. Sie wirkte irgendwie.......jugendlich. Ach was, ich hatte letzte Nacht nicht gut geschlafen. Die frische Luft wird mir guttun. Dann fahre ich nach Hause. Ich bin auch schon gar nicht mehr sauer auf Michiru. Ich hätte Lust auf etwas Kuscheln. "(ein verträumtes Lächeln liegt auf Harukas Gesicht) "Trotzdem (sie zieht etwas befremdet und auch verletzt die Augenbrauen zusammen), was wollte mir Michiru vorhin sagen? Ich werde einfach abwarten wie sie sich nachher verhält." Es ist bereits Abend, als Haruka ihr gemeinsames Haus betritt. Gut gelaunt schleicht Haruka auf Zehenspitzen über den Flur und steht im Türrahmen vom Wohnzimmer. "Wie schön sie doch ist" denkt Haruka, als sie sich von hinten Michiru nähert, die gerade in einer Modezeitschrift blättert. Michiru, die in ihrer Zeitung vertieft ist, schreckt kurz auf, als sie erst einen zarten Rosenduft, dann eine herrlich lange rote Rose und schließlich Haruka warhnimmt, die sie sogleich küßt. Obwohl ihrer beider Augen voller Liebe sind, ist Michiru doch erschrocken, als sie feststellt, daß Haruka sich seit ihrer kurzen Auseinandersetzung nicht verändert hat, sie also Recht hatte, Haruka ist ja auch nur ein wenig gealtert, Michiru läßt sich aber nichts anmerken. Auch Haruka ist erschrocken, da sie auf einmal erkennt, wie jung Michiru ihr erscheint, aber auch sie vertuscht ihre Gedanken vor Michiru. "Weißt Du was? Stell die Rose doch in die Vase im Zeichenzimmer. Da würde sie wunderbar hinpassen." schlägt Michiru vor. "Gute Idee, bin schon weg." Charmant augenzwinkernd verschwindet Haruka ins andere Zimmer. "Das dauert aber lange. Ich will mal sehen, was sie treibt" beschließt Michiru und bleibt wie angewurzelt vor der geschlossenen Tür stehen. "Hm, zu!" stellt Michiru fest."Haruka?" und dann lauter: "Haruka! Bitte mach die Tür auf!" Michiru, die gerade noch rechtzeitig gekommen ist, kann Haruka noch ebenso erreichen, wäre sie auch nur 1 Sekunde später erschienen, hätte auch ihre Stimme sie nicht mehr aus ihrer Trance holen können. "Haruka! Bitte öffne die Tür!" "Ahh, Michiru, ich, ich kann nicht, i-ich kann mich nicht bewegen. Die Tür, sie - sie ist offen." "Haruka, ich komme nicht herein." "Michiru, hilf mir!" Aus einem Reflex handelnd ruft Michiru: "Haruka. Höre auf gar keinen Fall auf, Dich mit mir zu unterhalten, ich gehe ums Haus herum, und komme durch das Gartenfenster zu Dir. Rede auf jeden Fall weiter, hörst Du?" "Ja! Ich habe Dich verstanden, oh, wenn diese fürchterlichen Kopfschmerzen nur nicht wären." Während Michiru sich auf dem Weg zum Garten in Neptun verwandelt, hofft sie, daß es noch nicht zu spät ist, und fast ängstlich fragt sie sich, was sie wohl erwarten wird. Denn noch immer hat sie keine Ahnung, was für merkwürdige Dinge vor sich gehen. Gerade als Michiru zum Fenster gelangt, welches in das Zeichenzimmer führt, glaubt sie zu erkennen, daß zwei Arme aus dem Portrait nach Haruka greifen wollen. Es gelingt Michiru das Fenster, welches sich anscheinend auch gegen sie verschworen hat mit ihrem geübten "Deep aqua Mirror" zu zertrümmern, doch gerade, als sie Haruka aus den Armen, die sie zu sehen glaubte, zu befreien versuchte, war der Bann in dem Moment gebrochen, als das Fenster zerbarst. Neptun reist Haruka in ihre Arme und ist zu Tode erschrocken. Haruka sieht mindestens aus wie 100 Jahre, und ihre Haare sind ganz weiß. Noch immer verwirrt bemerkt Neptun, daß das Fenster sich in sekundenschnelle wieder zusammenzusetzen scheint. Neptun blickt zum Fenster, und genau diesen Augenblick nutzt das lebendig gewordene Portrait, um sich die bewußtlose Haruka zu schnappen und in dem Porträt zu verschlingen. "Haruka! Neeeiiiinnn!" Michiru sieht gerade noch, wie Haruka in dem Portrait verschwindet. Geistesgegenwärtig sieht Neptun ihre Chance und springt hinein in das lebendig gewordene Portrait. "Es muß so eine Art Tor sein. Ich habe keine Ahnung, was mich erwartet, aber ich muß zu Haruka. Ich gebe niemals auf.!" Das sind vorerst ihre letzten Worte. Denn der Sog, der sie gefangenhält, treibt sie in einen sich immer schneller drehenden Strudel und bewußtlos schwebt ihr Körper in eine immer tiefer versunkene, ihr bisher unbekannte Welt. "Ah. Was ist das für ein angenehmes Rauschen?" Noch etwas betäubt erwacht Michiru an einem Strand. "Merkwürdig. Der Strand ist schön, aber irgendwie unheimlich. Irgendwie kommt mir dieses Bild zu, hm, perfekt vor. Ich werde mich mal umsehen. " Sie greift vor sich auf den Boden. "Hm, es fühlt sich an wie Sand, aber er ist nicht echt." Im selben Moment verpuffte dieses Bild, und Michiru befindet sich auf einer bunten Blumenwiese. "Aua! Was war das denn jetzt? Ich habe mich keinen Millimeter bewegt, und doch befinde ich mich auf dieser Wiese, obwohl hier eben noch Strand war........hmm." Sie bückt sich um eine der Blumen zu pflücken. Unschlüssig hält sie nun ein Exemplar einer perfekten Rose vor sich. "Ich weiß zwar nicht wie ich hierhergekommen bin, aber auch hier stimmt etwas nicht. Hm, komisch, ja, das ist es. Diese Blume duftet nicht." Um sie herum verpuffte wieder die Blumenwiese. " Aua! Schon wieder. Ich habe mich keinen Millimeter bewegt, und trotzdem ändert sich die Umgebung wieder. Ich befinde mich in einer traumhaften Schneelandschaft, aber........." Wieder bückt sich Michiru nach dem Schnee. "Es ist überhaupt nicht kalt." Erneut verpuffte auch dieses Bild. Als Michiru sich umschaut, kann sie in der Ferne ein Schloß erblicken und davor konnte sie einige Karos ausmachen. Vorsichtig geht Michiru vorwärts. "Hm, wer auch immer hierfür verantwortlich ist, er kann wunderschöne Bilder erschaffen, aber dieser "Künstler" kann keine Eigenschaften wie Duft oder Geschmack erzeugen. Ein Strand, welcher keiner ist, eine Blumenwiese, auf der die Blumen nicht duften, Schnee, der nicht kalt ist, was hat das zu bedeuten? Auch die Übergänge zu den Landschaften sind so abrubt. Man müßte den Moment des Übergangs zum nächsten Bild abwarten und blitzschnell springen. Vielleicht kann man so den Maler überlisten und aus diesem Labyrinth von Farben und Trugbildern entfliehen. Ich muß Haruka finden. Sie würde wissen, was zu tun wäre." Der nächste Schritt scheint fast ins Leere zu gehen, "Oh, sollten dem Maler die Ideen ausgehen?" Doch da steht sie schon vor einem gigantischen Schachbrett. "Ein Schachbrett? Das war es also, was ich vorhin als Karos angesehen hatte. Ich muß aufpassen, wohin ich gehe, und vor allem muß ich langsam gehen." Im selben Moment versperren ihr riesige Schachfiguren den Weg. " Ah, ich verstehe. Ein Schachspiel.Zu dumm, daß ich kein Schach kann. Aber ich muß an ihnen vorbei. Vielleicht kann ich gegen sie kämpfen: "Deep aqua mirror!" ruft sie, als sich 2 Bauern ihr in den Weg stellen. "Hah! Diese Figuren sind keine angemessenen Gegner. Sie sind schwach. Mit Leichtigkeit erledigt sie einen Springer, den Turm und auch mit dem König hat sie leichtes Spiel. "Schachmatt! Ist das etwa alles, was ihr könnt?" Sie wartet kurz, ob sich die Umgebung wieder verändert, aber es geschieht nichts. "Anscheinend ist der Weg zum Schloß jetzt frei." Doch als Michiru staunend vor dem gigantischsten, prächtigsten Schloß, was sie jemals zu sehen bekommen hatte, steht, breiten sich vor ihren Augen dicke Dornen um das Schloß herum aus." Mist! Jetzt muß ich mich durch die Dornen bis zum Schloßeingang durchkämpfen. Ich komme mir vor wie in Dornröschen. Ich werde mir mein Kleid ruinieren. Aber ich habe das Gefühl, daß ich hier Haruka finden werde, also schaffe ich auch dieses hier!" Nachdem Neptuns Kleid nur noch in Fetzen an ihr runterhängt, ihr Körper total von den Dornen zerkratzt ist, und sie selbst völlig erschöpft am Schloßeingang ankommt, öffnet sich das riesige Eisentor wie von selbst. Aus den Augenwinkeln vernimmt sie schemenhafte Gestalten, die sie von überall her zwischen den Gängen, hinter den Säulen und Rüstungen beobachten. Neptun schreitet "cool" durch die endlos lange Halle wie ihr scheint und jeder Schritt hallt in den Gängen wider. "Wahrscheinlich die Diener dieses, dieses, was immer er auch ist. Nur nichts anmerken lassen. Aha, da vorne wird wieder gemalt. Mal sehn, was jetzt kommt. So. Der Maler wird jetzt wohl den Thronsaal fertigstellen. "Moment, vor dem Thron, das ist doch...." "Haruka! Gott sei dank, Du lebst! Ich komme..........!" Michiru beginnt etwas schneller zu laufen. "Aber dort auf dem Thron. Wer ist das ? Er kommt mir irgendwie bekannt vor. Moment, die Farben, die ich geschenkt bekommen habe, der nette Verkäufer, der nette Verkäufer, der eigentlich zu nett ist...." Laut ruft Michiru: "Sie sind doch Mr. Yamakati, der mir seit kurzem die Farben verkauft !?" Hämisch grinst Mr. Yamakati: "Kluges Mädchen, ich bin überrascht, daß Du es geschafft hast in so kurzer Zeit zu mir ins Schloß vorzudringen. Ich habe Dich getestet. Du hast nur wenige Sekunden gebraucht um festzustellen, daß diese Welt, die ich male, nicht echt ist. Ich dachte, ich könnte Dich hier für eine zeitlang von meinen Farben berauschen lassen. Und kämpfen kannst Du auch noch. Du bist meiner würdig." "Was?" ruft Michiru entsetzt. "Weißt Du, Michiru, als Du das erste Mal in dem Zeichenladen warst, warst Du von Anfang an liebenswürdig und freundlich zu mir. Ich wußte gleich, daß Du wunderbar zu mir passen würdest. Ich mußte nur noch testen, ob Deine Fähigkeiten auch ausreichend für meinen Geschmack sind. Wegen dieser Haruka (von ihm ein mißbilligender Blick zur Seite zu Haruka, die alt und gebrechlich mit glasigem Blick auf einen Stock gestützt vor dem Thron steht) hatte ich so meine Bedenken. Zugegeben, es gefällt mir nicht, wie Du so an ihr hängst, aber ihr Leben ist so gut wie vorbei. Schau an wie gebrechlich sie ist." Erschrocken will Michiru auf Haruka zulaufen, sie in die Arme nehmen und stützen. Es tut ihr weh mitansehen zu müssen wie Haruka leidet. Mr. Yamakati streckt seine Hand wie zum Stopsignal hervor. "Wenn Du sie anfäßt, zerbröckelt sie." Versteinert vor Angst stammelt Michiru. "Du gemeiner Mistkerl, verwandel sie SOFORT zurück. DU wirst meine Liebe niemals bekommen. "Ich bin kein Unmensch, Michiru. Du hast EINE Chance - NUTZE SIE hahahahaha............" Im nächsten Moment gab es einen lauten Knall und Michiru befindet sich auf einem Kreisel, und ehe sie reagieren kann, wird sie von einem extrem hellen Lichtstrahl geblendet. "Ich, aaaahhhhhhhhhhh! Meine Augen, ich, ich kann nichts sehen. Ich bin blind." "Hahahaha! Du kannst Deine Liebste retten. Male sie!!! "Ich soll? Sie malen? " ruft Michiru verzweifelt. Mr. Yamakati hebt abwehrend die Hand, da fällt ihm ein, daß sie ja nichts sehen kann. Er sagt: " Ich habe Dich lange beobachtet. Durch meine Farben konnten Deine Bilder blühen, aber sie leben zu lassen, hast Du bisher nicht geschafft. Durch Deine Bilder konnte ich Dich SEHEN. Du hast diese Haruka oft gezeichnet, aber irgend etwas fehlte immer. Haha! Du kannst sie retten, aber Du mußt exakt aufs Pixel genau ihre Konturen treffen. Wenn auch nur ein Detail fehlt oder nur eine Strähne falsch gezeichnet ist, wird ihr Leben für immer erlöschen. Aber beruhige Dich." Er schreit fast: "DU WIRST ES NIEMALS SCHAFFEN, DENN DU BIST BLIND!!!!! Hahahaha.................." Langsam verhallt das Lachen in der Ferne, und Michiru ist allein. Tränen laufen Michiru heiß die Wangen herunter. "Haruka! Ich habe Dich so oft gemalt, aber er hat recht. Meine Bilder leben nicht. Immer fehlt etwas. Ich kann das nicht. Ich muß Dich doch sehen, um Dich naturgetreu zu malen." Da fällt ihr ein, was Haruka ihr einmal gesagt hat:" Ich kann alles, wenn ich nur will. Meine Liebe zu Dir ist stärker als alles, was diese Welt bedroht, wenn Du nur bei mir bist Michiru!" "Das ist es!" Fast lächelt Michiru."Unsere Liebe ist unzerstörbar. Du gibst mir die Kraft, um ALLES zu meistern, Haruka. Los gehts!" Michiru tastet vorsichtig um sich herum. "Aha, hier ist die Leinwand, und hier ein Pinsel. Wo sind denn bloß die Farben? Puuh, hier! Wenn dieser blöde Kreisel sich nur nicht so schrecklich drehen würde, er wird mir mein ganzes Bild verwackeln. Haruka! Ich sehe Dich im Geist genau vor mir. Ich habe keine Angst mehr. Ich habe Dir damals bei unserem ersten Treffen gesagt, daß ich Dich besser als mich selbst kenne. Ich habe Dich so oft gemalt, ich weiß jetzt, wo ich meine Fehler gemacht habe." Langsam - Pinselstrich für Pinselstrich - arbeitet sich Michiru auf dem wackeligen Kreisel vorwärts. "So, nur noch einen Pinselstrich, dann habe ich es geschafft, aber, nein, ich rutsche ab, oh nein." Michiru ist ein Stück von der Leinwand zurückgetreten, so wie sie es immer macht, wenn sie ihr Kunstwerk begutachtet, um hier und da noch ein paar Feinheiten zu korriegieren. Sie hat ganz vergessen, daß sie nichts mehr sehen kann, und nun droht sie ins Nichts zu fallen, aber da ist ihr, als würde eine unsichtbare Hand sie wieder auf den Kreisel ziehen. "Puh! Das war knapp." Mir war, als spürte ich Harukas Hand. Kann das sein? Oje, jetzt fantasiere ich schon. Nur noch das I-Tüpfelchen. Ihre wirre Strähne, das Schwierigste an ihr. Geschafft!" Plötzlich nimmt Michiru einen Luftzug wahr:"Hahaha! Du glaubst, Du bist fertig? Du weißt, daß Du es noch NIE geschafft hast, ein Bild, das lebt, zu malen, sehr gut ja, phantastisch meinetwegen, aber nie PERFEKT. Gib auf!" Mr. Yamakati stutzt. "Du hast die Arme ineinander verschränkt, du wirkst so selbstsicher. Warum?? Ach egal, Du wirst schon noch vor mir niederknien und um Gnade betteln. Aber genug Geschwätz. Laß mich Dein Bild sehen!" Mr. Yamakati klatscht siegessicher in die Hände, als er sich dem Bild nähert. Auf einmal ertönt ein ohrenbetäubender Lärm, Blitze zucken von überall her, diese Farbenwelt scheint stillzustehen, alles Unechte scheint sich ins Gegenteil zu verwandeln. Mr. Yamakati kann nur noch entsetzt schreien: "Nneiiiiiiiinnn! Das kann nicht sein. Dieses Bild................es..................lebt? Neiiiiin, was ist mit meinem Gesicht?" Dann ist Stille. "Michiru, wach auf. Michiru, mein Engel, du hast es geschafft." Michiru wird gerade leidenschaftlich geküßt, aber als Michiru nach diesem Endloskuß die Augen noch immer nicht öffnet, wundert sich Haruka doch. "Michi, was ist los?" "Haruka, ich, ich muß Dir was sagen. Ich habe Angst, daß ich Dich nicht sehen kann." Haruka meint fast scherzhaft: "Jetzt fang nicht wieder mit dem Haruka,-du-bist-älter- geworden-Mist an." "Nein, Haruka, das ist es nicht. Ich glaube, Mr. Yamakati, er - er hat mich erblinden lassen." "Michi, Liebes. Vertraust Du mir?" Michiru: "Ja!" "Gut, hörzu, ich habe seitdem ich hier in diesem Thronsaal stand alles mitbekommen, auch daß ich alt war, nur konnte ich es zu Hause nicht spüren, weil ich Dir nicht vertraut habe. Aber vorhin im Thronsaal konnte ich meine Falten fühlen und ich spürte, daß Du nichts sehen konntest. Ich war versteinert. Ich konnte nichts machen. Aber ich habe Dir vertraut, weil ich wußte, daß Du es schaffen würdest mein Bild so lebendig zu malen, weil Du mich in- und auswendig kennst und mich liebst, und als ich dachte, Du würdest vom Kreisel fallen, hat mein Geist Dich aufgefangen. Michi, spüre, wie tief unsere Liebe ist, denn sie vermag alles zu bewältigen, und jetzt öffne Deine Augen." Einen Augenblickt zögert Michiru, doch dann:"Ah, das blendet, es ist so hell, ich, Haruka, ich kann Dich sehen!!!!!" "Ja, ich weiß, ich wußte es in dem Moment, als ich mich wieder bewegen konnte, weil DU, Du allein durch Deine Liebe zu mir, dieses Wunder vollbracht hast. Komm, wir müssen hier heraus, bevor das Schloß einstürzt." "Nicht so schnell, ihr beiden!" Michiru dreht sich um: "Oh nein, Mr. Yamakati." Mr. Yamakati hält einen Pinsel in der Hand. "Zugegeben, ich hätte nicht gedacht, daß ihr es schaffen würdet, aber nochmal werde ich mich nicht verschätzen. Ich bin zwar jetzt alt, aber malen kann ich immer noch, auch wenn meine Farben nicht mehr so wirkungsvoll wie am Anfang sind." Schnell flüstert Michiru Haruka etwas zu: Wenn ich JETZT rufe, dann nimm mich an die Hand, Haruka und laufe so schnell wie Du im Leben noch nicht gelaufen bist." Haruka nickt. Mr. Yamakati, der Maler, hat bereits begonnen, das nächste Bild zu malen. Als Michiru spürt, daß gleich der nächste Übergang naht, ruft Michiru: "Jetzt!" Haruka saust schneller als der Wind an der Hand Michiru mit sich führend aus der Bildsequenz, und beide landen mit einem gekonnten Sprung in ihrem Wohnzimmer. Die verzauberte Leinwand, sowie Mr. Yamakatis verzauberte Farben und auch er selbst verpufften, als hätten sie nie existiert. Glücklich hält Haruka ihre Michiru im Arm: "Armer Mr. Yamakati. Er hat eben nicht mit meiner Schnelligkeit gerechnet. Sag mal, jetzt nachdem ganzen Ärger wegen dieser Malereien behälst Du Deine alte Staffelei doch noch eine Weile, hm?" "Soll ich Dir mal ein Geheimnis verraten, Liebes?" Die Augenbrauen fragend nach oben gezogen, wartet Haruka auf Antwort. "Fürs erste habe ich die Nase voll vom Malen." Verführerisch schaut Michiru zu Haruka hoch und wiegt sich - einen Finger auf den CD-Knopf drückend - zu sanfter Muski von Toni Childs "Dreamer" in Harukas Armen. ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)