Bloody Nights von -Shiranui- (B/V A/U) ================================================================================ Kapitel 19: Fear ---------------- A/N - WARNUNG: Ein bisschen Blut und Ekelzeug (aber nur ganz wenig) am Anfang des Kapitesl (eine Warnung für die zarten Gemüter da draußen). Am Horizont versank die Sonne , inzwischen in ihrer herbstlichen Eile schon etwas früher als einige Wochen zuvor. Der Großteil der Bevölkerung merkte dieses allabendliche Schauspiel wie so oft nicht. Und auch in einer verdunkelten Wohnung, die weit über den Dächern der schlaflosen Stadt residierte merkte ihr Bewohner den Wechsel der himmlischen Lichter nicht. Dumpfe Schläge hallten durch diese Wohnung, in immer schneller werdendem Tempo, begleitet von in kurzen, schweren Stößen keuchender Atmung. Zarbon schlug auf seinen roten Boxsack in wildester Rage ein. Seine mit weißem Tape umwickelten Fäuste prallten unaufhörlich auf das kaum nachgiebige Material. Das dunkle Rot seines leblosen Gegners brannte sich in seine Netzhaut ein, projizierte Bilder in seinen Kopf, die sich dort verkrochen hatten und ihn nun in voller Wucht heimsuchten. ~Flash Back~ Blutverschmierte Klopse lagen vor ihm, ein längliches, rot weißes Teil erinnerte nur noch entfernt an einen menschlichen Arm, irgendwo in diesem Haufen zerfetzten Fleisches lag ein abgetrennter Finger und erst jetzt bemerkte Zarbon den starken metallischen Geruch, der den Raum erfüllte. Er schluckte schwer, seine Augen fixierten die Überbleibsel von Rikoom und eines weiteren seiner Schergen, den er jedoch nicht ein Mal persönlich gekannt hatte. "Wer?" Seine Worte hallten scharf und gepresst durch den Raum. Jeese, der sich angewidert seine Hand vor die Nase hielt, antwortete in kühler, unberührter Stimme seinem Anführer. "Wir wissen es nicht." Zarbon's Faust traf Jeese's Magengrube, der sogleich keuchend in die Knie ging. "Es tut mir leid Zar', aber wir haben lediglich ihre... fleischlichen Überreste gefunden. Wir haben auch niemanden gefunden, der dieses Massaker beobachtet haben könnte." Laut aufknurrend riss Zarbon die Tür auf und stürmte zornerfüllt aus dem Raum. Jeese folgte ihm in langsamen Schritten, sein Gesicht schmerzverzerrt. Sie standen nun beide auf dem Dach. Zarbon stütze sich auf der Brüstung ab, seine Fäuste zitterten vor Anspannung. "Was ist mit dem Typen, den sie beseitigen sollten?" Jeese ging einige Schritte rückwärts, er war nicht scharf auf einen weiteren Schlag, der erste schmerzte noch genug. Warum war immer er der, der Zarbon schlechte Nachrichten überbringen musste? "ANTWORTE!" "Seine Leiche lag ganz in der Nähe." "Kann er es gewesen sein?" "Unmöglich. Er war unbewaffnet und auch seine Leiche war bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Allerdings... war sein Körper immerhin noch... ganz." ~Flash Back Ende~ Was für ein beschissener Tag. Er selbst war in der Gosse liegend aufgewacht, mit einer mächtigen Platzwunde am Kopf und diversen Rippenprellungen. Seine Verbände würden sich sicher gut vor Gericht machen. Seine Fäuste droschen unermüdlich auf das rote Leder ein, während sein Geist die Schmerzen ignorierte, die durch seinen gesamten Körper ausstrahlten. Und als ob die grausigen Bilder des heutigen Tages nicht ausgereicht hätten, die in seiner Erinnerung herumgeisterten, drängte sich ein ganz bestimmtes Bild in den Vordergrund, schien sich allmählich auf seinen Boxsack zu projizieren und ihn dort zu verhöhnen. Es war ein Gesicht, das ihn nun kalt angrinste, schwarze Augen, die ihn düster fixierten. Und es war dieses Gesicht, das Zarbon schließlich komplett zur Weißglut trieb. Wie besessen schlug er nun zu, jeder Muskel in seinem Körper spannte sich an, so sehr, dass jede Faser zu brennen begann, der übermäßigen Säure nicht gewachsen. Die Schläge, die zuvor trotz ihrer brutalen Gewalt und Geschwindigkeit als einzelne Aufpralle hörbar gewesen waren, waren nun nur noch als ein durchgängiges Dröhnen wahrzunehmen. Mit einem letzten Schlag, der die letzte Kraftreserve beherbergte, schlug Zarbon ein klaffendes Loch in sein lebloses Trainingsgerät und während sein Körper überlastet auf die Knie sank, rieselte der feine Sand des eröffneten Boxsackes in schmalen, glitzernden Fäden auf den Fußboden. ~*~*~*~* Kleine glitzernde, blinkende Lichter flackerten zu tausenden in der Dunkelheit. Es waren nahe und entfernte erhellte Fenster, Straßenlaternen, Reklamen, Autoscheinwerfer. Lichter die es nie zuließen, dass sich die Nacht in ihrer gänzlichen Dunkelheit präsentieren konnte. Und doch war es Dunkelheit, pure Schwärze, in der Bulma kauerte. Sie hatte die Lichtschalter in ihrer Wohnung kaum mehr betätigt, hatte die letzte halbe Nacht und fast den ganzen darauffolgenden Tag schlafend verbracht, in einem Dämmerzustand, der keine klaren Gedanken zugelassen hatte. Sie betrachtete das Bild, das sich vor ihr reflektierte. In den großen, weiten Fenstern vor sich sah sie diese tausenden Lichter, sah Teile der Züge ihres Gesichtes und doch war ihr, als würde sie nichts sehen, als wäre alles noch immer ineinander verschwommen. Sie war sich nicht sicher, ob die Erinnerungen, die in ihren Kurzzeitgedächtnis verankert waren wirklich real waren oder schlicht ein makaberer Traum gewesen war. War wirklich dieser weibliche Vampir... war Chichi wirklich hier gewesen? Hatte Vegeta sie wirklich vor Zarbon's Rage gerettet? War Jay wirklich...? Sie umklammerte ihre angewinkelten Beine, umarmte sie in einer fast schmerzhaften Intensität. Sie konnte nicht mehr klar sehen, nicht mehr verstehen, was um sie herum passierte. Es war so viel passiert, so viel hatte sich geändert, so viel schien auf ihr zu lasten, zu viel. Das Gewicht schien zu schwer, sie konnte es nicht mehr tragen, nicht mehr ertragen. Ihr Gesicht vergrub sich in ihren Kniekehlen, die ihre stummen Tränen schluckten. Sie war es leid, sie war es leid zu heulen. Sie war nicht so eine schwache Persönlichkeit, die es ständig nötig hatte sich den Tränen hinzugeben. Und doch war es ihr unmöglich, diese zu unterdrücken. Ihre Zähne knirschten, als sich ihr Kiefer vor Wut versteifte. Emotionen brachen auf sie ein, wie ein unbarmherziges Unwetter und sie hasste sich selbst dafür. Knurrend zwang sie sich zu einer ruhigen Atmung, mit geschlossenen Augen richtete sie ihren Kopf wieder auf, füllte ihre Lungen mit tiefen Zügen und wischte ihre Tränen mit einer hastigen Bewegung weg. Ihre rot unterlaufenen Augen schmerzten dabei. So saß sie in Minuten der Stille, auf ihre Atmung konzentriert, das Chaos in sich selbst ordnend. Ein kühler Schauer fuhr durch ihren Körper, gerade so, als hätte sie ein eisiger Windhauch gestreift. Sie öffnete die Augen und wieder sah sie die vielen kleinen Lichter, ihr eigenes Gesicht blickte ihr entgegen und unweit von ihrer eigenen Reflektion entfernt, grinste ihr ein weiteres amüsiertes Haupt entgegen, dessen dunkle Augen die ihren trafen. Ein schnauben entfuhr ihren Lippen. "Wie lange bist du schon hier?" Katzenartig bewegte er sich in lautloser Eleganz, bis er direkt hinter ihr stand, über ihrer schmalen sitzenden Form thronend. Bulma verschränkte ihre Arme auf ihren Knien und legte ihr Kinn darauf. Ihre Frage schien ungehört oder unbeachtet zu bleiben, was ihre Wut lediglich noch schürte. Er drang nicht nur ungefragt in ihre Wohnung ein, er wagte es auch noch, sie dabei völlig zu ignorieren. Dieser arrogante Mistkerl. "Wo ist dein Wachhund abgeblieben?" Vegeta gluckste leise. "Ich weiß, sie kann eine wirkliche Plage sein. Sie war jedoch diejenige, die ich als passend empfand." "Du findest es passend, mir eine 'Plage' auf den Hals zu hetzen?" Ein tiefes, dunkles Lachen hallte nun durch die Wohnung, es schien wahre Vibrationen durch den Raum zu senden, die Bulma wohlig ergriffen. Sein Lachen war sehr selten und dabei eine wahre Besonderheit. Doch so schnell es bebend aufgetaucht war, wurde es auch wieder von der Stille verschluckt. Es war seltsam, mit diesen Geschöpfen. Alles um sie herum schien einem Schatten gleich, dunkel, düster, flüchtig, so als wären sie gar nicht da und doch waren sie da, nur so unauffällig, dass sie nicht beachtet wurden. "Unauffällig? Ich finde das ist wohl kaum eine passende Beschreibung für uns." Ein Lächeln schlich sich auf Bulma's Lippen. Nun, er war eben ein wahrhaft arroganter Mistkerl. Sie fragte sich kurz, wann es ihr egal geworden war, dass er in ihren Gedanken ohne ihr Wissen ein- und aus spazierte. Ihr Gedankengut war letztlich ihr privatester und wertvollster Schatz. "Wer die privatesten physischen Regionen bereits erkundet hat, dessen Weg ist nicht mehr weit zu den innersten Toren der psychischen Welt." Seine Stimme gurrte rau aus seiner Kehle, er hatte sich zu ihr gebeugt, seine Lippen direkt neben ihrem linken Ohr. Der kühle Hauch seines Atems strich prickelnd über ihre sensible Haut. Röte breitete sich auf ihren Wagen aus, als Erinnerungen an Tage zuvor ihren Geist fluteten. Und dann, ganz plötzlich packte sie eine Energie, die sie lange nicht mehr gespürt hatte, die sie dazu veranlasste sich in einer hastigen Bewegung umzudrehen. Sie kniete nun auf ihrer Couch, die dumpf unter ihrem Körper knarrte, hielt Vegeta's kühles Gesicht in ihren Händen und presste ihre Lippen auf die seinen. Nach einigen Momenten, in denen ihr Mund zärtlich seine männliche Essenz aufnahm die ihre Sinne benebelte, übernahm schließlich seine Dominanz die Führung. Er vertiefte den Kuss, knurrte tief in seiner Kehle, als er nach ihrem schmalen Körper griff und sie zu sich zog, sodass sie auf der Lehne ihrer Couch saß. Er platzierte sich zwischen ihren Beinen, umgriff ihren Rücken, während sich ihre Hände in seinen Haaren vergruben. Ihr war als würde in diesem Moment all die Last, die sie sich selber aufgeladen hatte einfach so von ihr fallen. Sie fühlte sich leicht, frei, fühlte sich lebendig. Es war einer dieser Augenblicke in denen man sich wünschte, die Zeit anhalten zu können um ewig darin weiter leben zu können. Doch allzu früh schälte der Vampir seine Lippen wieder von ihr. In heftigen Bewegungen hob und sank ihr Brustkorb, im verzweifelten Versuch, sich den fehlenden Sauerstoff wieder anzueignen. Ihre Wangen waren noch immer gerötet, ihre Augen glänzten verträumt. Er beobachtete ihre feinen Züge, spürte, wie sich ihre Hände auf seinen Brustkorb legten, sich an sein schwarzes Shirt klammerten und wie sich ihre Stirn auf die Mitte seiner Brust lehnte. Der blumige Duft ihrer Haare umspielte seine Nase, erfüllte ihn mit einer ungewohnten Ruhe. Bulma schloss die Augen, versuchte die Atmosphäre um sich herum aufzunehmen. Es war eine Kälte, die sie umgab und trotzdem fühlte sie sich darin geborgen. Stärke und Dominanz lag in der Luft, es war seine Aura, die den Raum ausfüllte wie eine Decke unter der sie sich einrollen konnte, worin sie sich ausruhen konnte. Und obwohl er die Gabe besaß, sie in endlose Regionen der Wut zu lenken, so schien er auch die Fähigkeit zu besitzen, sie zu beruhigen und zu entspannen. Wie paradox dies war, war er doch ein Wesen der Dunkelheit. Doch es war längst keine Angst mehr, die sie in seiner Gegenwart fühlte. Geradezu barsch wurde sie aus ihrer kleinen, träumerischen Welt gerissen, als er sie von sich drückte. Überrascht, fragend und ein wenig enttäuscht blickte sie ihn an. Seine kühle Mine hielt keine Wärme für sie bereit, blickte ihr lediglich emotionslos entgegen. "Ich muss gehen." Bulma hob eine Augenbraue. "Wenn du gerade mal 5 Minuten unangemeldet hier rein schneist und dann wieder abhaust als wäre das das normalste der Welt... warum der Aufwand? Lass mich dann doch einfach in Ruhe." Da war sie wieder, diese tiefe Wut, die nur er in ihr auslösen zu können schien. Noch immer blickte ihr sein unverändert versteinertes Gesicht entgegen. "Ich habe lange nichts mehr zu mir genommen und habe Durst." Scheinbar spielerisch musterte er sie von oben bis unten. "Wie ich dir schon ein Mal gesagt habe, ich ernähre mich nicht von allem, das mir über den Weg läuft." Ungläubig starrte sie ihn an, als er einen Schritt zurück trat. Wüste Beschimpfungen begannen sich in ihrem Kopf zu bilden, doch ihr entging das Grinsen nicht, das sich nun auf seine Lippen ausbreitete. Er schien Gefallen daran gefunden zu haben, sie zur Weißglut zu treiben. Doch nicht dieses Mal, sie würde ganz bestimmt nicht auf dieses dummes Spielchen reinfallen. Sie schnaubte leise, warf ihre Haare über ihre Schulter, drehte sich um und rutschte an der Lehnte ihrer Couch hinunter, um sich dann demonstrativ darauf zu räkeln. "Na dann... Tschüss." Ihre Ohren lauschten gebannt der Stille, die sie nun umgab. Lediglich die regelmäßigen Geräusche ihrer Atmung waren zu vernehmen und sie fragte sich, woher sie wohl genau wissen konnte, wann er ihre Wohnung verlassen hatte und vor allem, wann sie ihren lange zurück gehaltenen frustrierten Schrei ausstoßen konnte. Und dann traf es sie. Wie hatte sie das nur vergessen können? Panik stieg in ihr auf, brachte ihren Körper dazu, aufzuspringen und sich so rasch umzudrehen, dass sie fast über sich selbst gestolpert wäre. Ihre Lippen geöffnet, bereit einen Ruf zu formulieren, blieb sie wie angewurzelt stehen. Erleichterung breitete sich in ihr aus, als sie seinen breiten Rücken anstarrte. Er war noch immer hier. "Ich habe nicht die ganze Nacht Zeit, stell die Frage, die dir auf der Seele brennt." Sie schluckte schwer, ihr Blick senkte sich zu einem unbestimmten Punkt auf ihrem Fußboden. "Wie... wie geht es Jay?" In einer unendlich langsamen Bewegung drehte er sich wieder zu ihr, sein Blick düster und eisig. "Ich wüsste nicht, was dich das angeht." Sie hatte Mühe unter seiner geradezu bösartigen Stimme nicht zusammenzuzucken. Also gab auch er ihr die Schuld und das Schlimme daran war, dass er damit Recht hatte. Die Leichtigkeit, die sie zuvor ergriffen hatte schwand und machte dem Chaos Platz, das sich in vollen Zügen sogleich ausbreitete. Der Druck, die Schuld.. sie hatten sie wieder ergriffen, sie war wieder in der Realität angelangt. Tränen wollten sich ihren Weg an die Oberfläche bahnen, doch Bulma verbot sich, vor dem Vampir dieses höchste Zeichen der Schwäche zu zeigen. Lediglich ihr Blick verharrte dort, wo er war voller Scham und voller Schuld. Sie konnte nicht sehen, dass Vegeta nun direkt vor ihr stand, seine schnellen Bewegungen längst unsichtbar für ein menschliches Auge. Seine Hand umfasste ihr Kinn, zog es barsch zu sich, zwang sie so ihn anzusehen. "Woher kennt ihr euch?" Zischend umspielte diese Frage, die mehr einem Befehl glich, ihre Ohren. War das etwa Eifersucht, die sie da hörte? Er zog nochmals unsanft an ihrem Kinn. Es schien nicht die Zeit zu sein sich Gedanken darüber zu machen, es war offensichtlich, dass er ihr das nicht erlaubte. "Wir haben uns durch Zufall getroffen und haben einfach nur miteinander geredet, das ist alles." Er studierte ihre Züge, las, was ihre Mimik und ihre Gedanken verrieten und kam zum Schluss, dass es wohl der Wahrheit entsprach. "Zarbon oder einer seiner Schergen muss uns gesehen haben und er scheint wohl geglaubt zu haben, dass Jay mein neuer Freund ist." Vegeta hob eine Augenbraue. "So? Und wie kommt er auf diese Idee?" Wieder schlug Bulma schuldbewusst die Augen nieder. "Er hat mich immer wieder angemacht und wollte mich wohl wieder zurück. Ich wollte aber einfach nur meine Ruhe vor ihm und habe ihm daher erzählt, dass ich einen neuen Freund habe." "Hn..." Damit ließ er ließ ihr Kiefer los und drehte sich von ihr ab. "Es geht ihm besser." Ebenso versteinert wie seine Züge waren, klang nun auch seine Stimme. Doch immerhin war die Kälte darin ein wenig gewichen. Bevor er sich in Bewegung setzen konnte um die Wohnung zu verlassen, griff Bulma nach seiner Hand und umklammerte diese. "Kann ich bitte zu ihm? Ich möchte mich bei ihm entschuldigen." Lange standen beide regungslos so nebeneinander. "Bitte." Flehend sprach sie nun, zog an seiner Hand, um seine Aufmerksamkeit ringend. Er schleuderte ihr ein fauchendes "Nein" entgegen und blickte sie wütend an. "Bitte, Vegeta. Nur für eine Minute. Ich...", ihre Stimme brach und entgegen ihrem Willen bildeten sich Tränen in ihren Augenwinkeln. Vegeta musterte sie eisern, seufzte jedoch schließlich tief. "Nun gut." Er schüttelte ihre Hand ab. "Ich komme in einer Stunde wieder." Kälte untermalte abermals seine Stimme, während er ihr den Rücken zudrehte. "Und du solltest dich mal ein bisschen um dein Äußeres kümmern, du siehst schrecklich aus." Bulma's Mund öffnete sich, abermals bereit, ihn gellend anzuschreien, doch da war er schon verschwunden. Wütend stapfte sie in ihr Badezimmer und betätigte dort den Lichtschalter. Die plötzliche grelle Helligkeit schmerzte in ihren Augen, doch stur blickte sie sich in ihrem Spiegel an. "Hah, was weiß ein abgehalfterter Vampir. Ich sehe verdammt gut aus." ~*~*~*~* Ein rauer Herbstwind fegte durch die leeren Straßen und Gassen, durch die Bulma nun fröstelnd stolperte. Sie versuchte mit Vegeta Schritt zu halten, was sich jedoch als durchaus schwierige Aufgabe herausstellte. Keuchend betrachtete sie seinen breiten, in schwarzes Leder gehüllten Rücken, dessen Muskeln sich strömend im Fluss seiner Bewegungen regten. Sie beschleunigte ihren Gang, sodass sie neben ihm her laufen konnte. "Sag mal, kannst du uns nicht mit deiner... Schatten-Verschwindibis-Nummer zu Jay bringen?" "Würde ich diese 'Verschwindibus-Nummer' mit einem Menschen im Schlepptau durchführen... nun, wenn du gerne sterben möchtest, können wir es durchaus versuchen. Die schwächliche Physiologie von euch Menschen würde diese Art der Fortbewegung keine Sekunde aushalten." Vegeta richtete seinen Blick zur Seite, grinste amüsiert über ihre prustende, keuchende Atmung und beschleunigte den Schritt seinerseits wiederum etwas mehr. Bulma knurrte daraufhin empört und blieb abrupt stehen. "Kannst du das bitte lassen? Musst du es immer schwerer als nötig machen?" Sie stützte sich an der nächst gelegenen Hauswand ab und versuchte, ihre Atmung wieder zu normalisieren. Auch Vegeta blieb nun stehen und drehte sich mit wehendem Mantel um. "DU hast mich um etwas gebeten und nun wagst du es dich auch noch darüber zu beschweren, dass ich deinem Wunsch nachgehe." Seine Worte donnerten aus seiner Kehle und Bulma glaubte, die Wand an der sie nun lehnte, beben zu spüren. Eine Gänsehaut formte sich auf ihren Armen und wieder war es seine geballte Präsenz, die ihr Inneres erschütterte. "Ich... es tut mir leid, ok? Aber es wäre nett von dir, wenn du wenigstens ein wenig langsamer laufen würdest. Immerhin hast du doch selbst behauptet, ihr Vampire seid so etwas wie Gentleman." Vegeta rümpfte seine Nase über diese Bezeichnung. "Lege mir keine Worte in den Mund, die ich nie ausgesprochen habe." Er ging weiter, noch immer mit einem schnellen Schritt, jedoch eine Spur langsamer als zuvor. Bulma blickte sich um. Sie gingen einen völlig anderen Weg als damals, als er sie nach Hause gebracht hatte, obwohl sie sich kaum noch an den damaligen Weg erinnern konnte. Vor allem erschien er ihr dieses Mal deutlich länger. Das Zentrum der Stadt lang längst hinter ihnen und erst jetzt fiel Bulma auf, dass sie sich in einer ihr völlig fremden Gegend befanden. Ein mulmiges Gefühl ergriff sie, als ihr klar wurde, dass sie den Weg den sie zurückgelegt hatten, nicht mehr in ihr Gedächtnis rufen konnte. Hatte er sich etwa deswegen so sehr beeilt? "Korrekt. Dein wacher Verstand täuscht dich nicht. Keine Außenstehende Person darf unsere Quartiere und den Weg zu ihnen kennen." "Du vertraust mir also immer noch nicht." "Dein Körper schreit vor Angst. Obwohl ich dir noch kein Haar gekrümmt habe, du empfindest noch immer Angst in meiner Gegenwart. Erwarte nichts, zu dem du selbst nicht bereit bist." "Ich... ich habe keine Angst." Er blieb stehen und drehte sich zu ihr um. Seine schwarzen, harten Augen trafen ihren zitternden Blick. "Du bist eine wirklich schlechte Lügnerin." Bulma war bereit zu protestieren, doch die Worte blieben ihr im Hals stecken. Er hatte die grausame Gabe, den wunden Punkt seines Gegenübers direkt zu treffen und zu entblößen. Er hatte recht, sie hatte Angst. Doch trotzdem irrte er sich. Sie fürchtete sich nicht vor ihm, nicht seine Gegenwart war es, die sie erschauern ließ. Es war das Ungewisse, das an ihren Nerven nagte. Sie konnte es nicht ein Mal genau benennen. Vielleicht war es das Mysterium, das Vegeta und seine Spezies umgab und sie nicht mehr los ließ. Oder es war ihr eigenes Leben, das sich von einem sicheren Hafen losgelöst hatte und sich nun in einer ungewissen Schwebe befand. "Wir sind da." Seine düstere, tiefe Stimme riss sie aus ihren Gedanken und sie brauchte einige Momente um wieder im Hier und Jetzt anzukommen. Im silbernen Mondlicht tauchte vor ihr ein kleines, unscheinbares, verwittertes Haus auf, in dessen Tür nun Vegeta stand und ihr deutete, einzutreten. Bulma schluckte schwer, bevor sie durch den Eingang an Vegeta vorbei in die Dunkelheit trat. ~*~*~*~* Ein kühler, erdiger Geruch schlug ihr entgegen und eine tiefe Schwärze umgab sie. Das fahle Licht des Mondes schien kaum durch die Fenster zu dringen und als Vegeta die Tür hinter sich schloss, waren auch die unschärfsten Konturen des Raumes nicht mehr zu erkennen. Fröstelnd zog sie ihre Jacke enger und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. Eine grauenvolle Stille umgab sie, sie hörte lediglich ihren eigenen Atem und ihren hämmernden Herzschlag. Sie schloss ihre Augen, versuchte die Dunkelheit die sie umgab auszublenden und konzentrierte sich auf ihr Gehör. Es war ein schauderhaftes Gefühl, das sie ergriff. Sie wusste nicht, was um sie herum geschah, wusste nicht, ob sich Vegeta überhaupt noch mit ihr im Raum befand. "Vegeta?" Ihre Stimme klang wie ein gellender Glockenschlag nach Augenblicken der vollkommenen Stille. Und obwohl Verzweiflung und Furcht in jedem Ton mitschwang, sie erhielt keine Antwort. Wollte er ihr beweisen, wie gefühllos er war, wie kaltherzig? Genoss er es, sie wimmernd und zitternd zu sehen? Bulma ließ ihre Arme sinken, die Hände zu Fäusten geballt. Sie hatte sich heute schließlich geschworen, dass sie dieses kranken Spiel nicht mitmachen, dieses Scheusal nicht mit ihrer Angst füttern würde. Tief durchatmend konzentrierte sie sich wieder auf ihr Gehör. Doch es war nicht dieser Sinn, der sie daran erinnerte, dass sie sich nicht alleine in diesem Raum befand. Sie spürte einen kurzen, kühlen Lufthauch, der ihre Wange streifte, dicht gefolgt von einem knackenden, dumpfen Geräusch. Ihr Atem stockte und sie erinnerte sich schließlich an ihr Feuerzeug, das sie in einer hastigen Bewegung aus ihrer Jackentasche zog. Mit einem "Zip" leuchtete schließlich bebend eine kleine Flamme vor ihrem Gesicht. Mit zitternden Händen hielt sie das Licht ein wenig höher und zuckte zurück, als der Schein der spärlichen Lichtquelle auf eine geballte Faust traf, die direkt vor ihr schwebte. An ihrem Handgelenk wurde sie in festem Griff von einer anderen, größeren Hand umfasst. Mit weit aufgerissenen Augen sah Bulma schließlich in das Gesicht des blonden Vampirs. Hass und blanke Wut schlugen ihr von dort entgegen. Sie trat einige Schritte zurück, löste sich on den starren, verkrampften Gesichtszügen des weiblichen Vampirs und nahm schließlich die ganze Szene vor sich in sich auf. Der Vampir war offenbar im Begriff gewesen, einen gezielten Schlag gegen Bulma's Kiefer zu richten. Es war Vegeta's Hand, die sie davon abgehalten hatte und die nun in fast gewaltsamem Griff ihr Handgelenk in seiner Position hielt. "Was tust du hier? Du bist hier nicht willkommen! Verschwinde!!!" Juu's Stimme hallte voller Zorn durch den Raum. "Es ist nicht an dir, das zu bestimmen." Vegeta knurrte tief, als sich Juu von seinem eisernen Griff befreien wollte. Er zerrte sie schließlich grob hinter sich her, warf die Tür auf und trat mit ihr nach draußen, bevor er die hölzerne Tür wieder hinter sich zu schlug. Bulma starrte bewegungslos vor sich hin, bis sie einen plötzlichen, brennenden Schmerz verspürte. Sie ließ das Feuerzeug blitzartig fallen, die Flamme flackerte dabei wütend umher. "Das war eine wirklich blöde Idee." Ein leises, warmes Lachen antwortete ihr und Bulma jauchzte erschrocken auf, als plötzlich eine Figur im fahlen Licht vor ihr stand. "Mit Feuer spielen ist nie eine gute Idee." Chichi's sanfte Stimme umhüllte Bulma und sie beobachtete, wie der schwarzhaarige Vampir ihr Feuerzeug aufhob und damit eine Kerze ansteckte. "Das meinte ich nicht." Lächelnd reichte ihr Chichi die Kerze. "Ich habe schon ganz vergessen wie lästig es sein kann, in der Dunkelheit nichts zu sehen." Bulma starrte auf die Flamme, die vor ihr tanzte. "Sie hasst mich." Chichi musterte die blauhaarige Frau vor sich. Sie konnte das Gewirr ihrer Emotionen fühlen, jedoch auch das starke Herz, das sich darin versteckte. Es überraschte sie nicht, dass Vegeta seine eigenen Regel für sie brach. "Sie hasst dich nicht. Sie ist wütend." Chichi deutete Bulma, ihr zu folgen. Mit gesenktem Kopf lief diese schließlich hinter ihr her in einen weiteren Raum, ebenso spärlichen Raum, wo jedoch einige Stühle standen und ein kleiner Tisch. Chichi ließ sich schließlich in einen der gepolsterten Stühle sinken und Bulma tat es ihr gleich. "Nimm es nicht persönlich, Bulma. Jeder Vampir macht im Laufe seiner Existenz Krisen durch. Man braucht einen starken, wachen Geist und auch die besten von uns erleben Tiefpunkte. Du bist Juu nur in der falschen Zeit begegnet. Der Geist eines Vampirs ist wach und intensiv, wir wandeln nicht nur zwischen den Grenzen des Lebens sondern auch an der Grenze des Wahnsinns." Bulma lauschte Chichi's fließenden Worten, wieder wirkte allein ihre Stimme wie ein warmer Hauch, der sie umhüllte. Sie sackte ein wenig tiefer in ihren Sessel und blickte zur, von der Kerze gelblich erleuchteten Decke, fühlte sich entspannter und wohler in dieser unbekannten Umgebung. Sie wartete darauf, dass Chichi fortfuhr, doch es war und blieb Stille, die sie umgab. Verwirrt und die umgarnende Stimme vermissend wanderten ihre blauen Augen zu Chichi's tief braunen, die sie mit einem geheimnisvollen Blick anstarrten. "Was?" Bulma verlagerte ihre lockere Position, überkreuzte ihre Beine und verschränkte ihre Arme, sie fühlte sich beobachtet, durchbohrt von diesem uneinschätzbaren stechenden Blick. "Ach, nichts." Chichi erhob sich von ihrem Sessel, sich selbst fragend, weshalb sie Bulma diese Dinge einfach so erzählt hatte. Diese Frau hatte eine Ausstrahlung, die, so war sie sich sicher, unbeabsichtigt und von ihr selbst unbemerkt die Seele ihres Gegenübers zu berühren schien. Ihr hoher Verstand passte wenig zu ihrer trotzdem vorhandenen Naivität und es schien, dass gerade diese Mischung ihre Sympathie ausmachte. Chichi spürte, dass sich Bulma's angespannte Nervosität langsam legte und wenn ihre kleine Ansprache dazu beigetragen hatte, so war ihr das ganz recht so. Mit einem Lächeln legte sie Bulma eine Hand auf deren Schulter. "Aber ich will dich nicht langweilen. Du bist hier, um Jay zu sehen, nicht wahr? Ich habe mir schon gedacht, dass es dir keine Ruhe lassen wird." Bulma erwiderte das warme Lächeln und nickte lediglich. "Ich sag es doch, ich bin unwiderstehlich." Beide Frauen fuhren zusammen und während Bulma's Kinn perplex nach unten klappte, verdrehte Chichi genervt die Augen. "Bescheidenheit war schon immer deine Stärke, Jay." Chichi gab Jay einen Klaps auf den Hinterkopf und verließ leise grummelnd das Zimmer. Jay hopste indes auf den Sessel, den Chichi zuvor beherbergt hatte und setzte sich im Schneidersitz darauf, ein breites Grinsen auf den Lippen. Um Worte, ja selbst um klare Gedanken ringend war Bulma zutiefst schockiert. Wie konnte er gerade annähernd zwei Tage zuvor fast tot gewesen sein und nun vor ihr sitzen, als wäre nie etwas passiert? Obwohl er ein wenig ausgemergelter, schmaler und sogar blasser aussah, er schien unbeeindruckt und so lebendig wie eh und je. Waren diese Wesen tatsächlich so stark? "Es freut mich, dass du extra mich besuchen kommst." Regungslos und starr saß Bulma auf ihrem Platz, seine Worte drangen nur langsam zu ihr durch und als sie seine fröhliche, spitzbübische Stimme hörte, löste sich eine einzelne Träne, rollte über ihre Wange und sammelte sich an ihrem Kinn, das sie schließlich wieder in seine ursprüngliche Position zurückzog und ihren Mund damit schloss. Ihre rechte Hand legte sich, ohne, dass sie sich dessen im Klaren war über ihre linke Brust, gerade so, als wolle sie damit verdeutlichen, dass sie dies nun aus vollstem, tiefstem Herzen sprach. "Vergib mir Jay, das ist alles meine Schuld. Es tut mir so schrecklich leid." Jay's lebloses Herz brach, als er ihre stillen Tränen und das zittern ihrer Hände sah. "Nein, es tut MIR Leid Bulma, aber vergeben kann ich dir nicht." Bulma's Blut gefror. "Es gibt schließlich nichts zu vergeben." Er sprang auf und umrahmte Bulma's Gesicht mit seinen kühlen Händen, ihre Tränen tränkten dabei seine Finger. "Und ich bin es leid, diese ewigen Schuldzuweisungen. Wenn jemand Schuld hat, dann dieser eklige Zarbon und niemand sonst." Er schenkte ihr sein strahlendstes Lächeln, plusterte sich vor ihr auf und stemmte die Fäuste in die Hüften. "Und wenn der mir das nächste Mal über den Weg läuft, dann wird er was erleben." Spielerisch posierte er vor ihr, zeigte verdeutlichend seine Armmuskeln, was Bulma unweigerlich zum schmunzeln brachte. Er packte sie schließlich an ihren Schultern und blickte ihr mit ernstem Ausdruck tief in die Augen. "Wir alle mögen dich, sogar Chichi und die ist normalerweise total Stutenbissig und nur mit ihrem Lover Kakarott beschäftigt..." Ein gellend wütendes "Jay, du Ratte!" war daraufhin vom Nebenraum zu hören. Er gluckste leise und konzentrierte sich dann wieder auf Bulma. "Wie gesagt, wir alle mögen dich, sogar Juu... die weiß es nur noch nicht. Und es ist selten, dass wir alle mal einer Meinung sind." Bulma spürte eine Wärme in ihr aufsteigen, bis sie ihr Herz ergriff. Wer hatte nur das Gerücht in die Welt gesetzt, dass Vampire Monster sein sollen? Dies traf zumindest nicht auf alle von ihnen zu. ~*~*~*~* Sie hatte vieles erwartet, nein, ALLES - Wut, Zorn, Geschrei, Grollen, Knurren, Gewalt. Aber nicht dies, nicht diese Ruhe, diese Gelassenheit. Vegeta hatte sie nach draußen gezerrt, grob und gnadenlos, so wie er nun eben war. Doch er hatte ihr keine Predigt gehalten, sie nicht ein Mal angefasst, als er sie schließlich aus seinem eisernen Griff befreit hatte. Sie hatte sich eigentlich darauf gefasst gemacht, dass er sofort an ihre Kehle springen würde. Doch nichts war passiert und noch immer lehnte er lässig an der Tür, versperrte den Eingang und doch machte er keine Anstalt, in irgendeiner Art gegen sie vor zu gehen. Mit verschränkten Armen stand sie vor ihm, beobachtete, wie dünne Wolken flüchtig den inzwischen fast vollbauchigen Mond verdeckten. "Du hast dich also wieder beruhigt?" Sie würde diese Frage mit keiner Antwort würdigen. "Du brichst deine eigenen Regeln, bringst einen Menschen in unser Heim, schon wieder! Ich verstehe dich nicht mehr." Vegeta öffnete den Mund, bereit einen knurrenden Kommentar zu erwidern. Doch sie hob die Hand und lachte rau und kalt. "Ich weiß, ich habe dich nicht zu hinterfragen." Der Wind blies die Wolken voran, gaben den Schein des Mondes frei, der das Land in einem fast magischen Licht erleuchtete. Juu musterte die Krater, die den silbernen Ball schmückten, wusste, dass sich auf Vegeta's Lippen sein typisch selbstgefälliges Grinsen geformt hatte. "Du langweilst mich, Juu." "So? Das tut mir aber leid." Sarkastisch rümpfte sie die Nase. "Ich bin deine schändlichen emotionsgeladenen Ausbrüche leid. Es wird Zeit, dass du erkennst, dass sich deine Wut einzig und alleine gegen dich selbst richtet." Er stieß sich von seiner angelehnten Position ab und drehte ihr den Rücken zu. Seine Hand umgriff die Türklinke. "Sie auf andere zu projizieren ist lediglich feige und schwach." Er ließ Juu mit peinigenden, schweren Gedanken in der Kälte der Nacht zurück und es war ein helles, fröhliches Lachen, das ihn in seinem Heim empfing. Selten erfülltem solch hellen Töne diese Mauern, sie waren ihm fremd und unbekannt. "... und er ist ein totaler Voyeur. in jeder freien Sekunde beobachtet er völlig fasziniert die Leute." Bulma war von schallendem Gelächter in kontinuierliches Glucksen übergegangen, sich dabei den schmalen Bauch haltend. Jay war beriet, seine Gesichte weiter auszuführen als er die starke Präsenz Vegeta's im Raum verspürte. Er verstummte sogleich und setzte ein entschuldigendes Grinsen auf. "Oh, hi Vegeta." Bulma verstummte erschrocken, als Vegeta plötzlich neben ihr stand, sein steinernes Gesicht von einer leisen Wut geprägt. Er griff nach ihrer Hand und zog sie mit sich. "Du hast ihn gesehen, damit ist deine Bitte erfüllt." Sie blickte über ihre Schulter und warf Jay einen schelmischen Blick zu, sich ein weiteres kurzes Lachen nicht verkneifen könnend. ~*~*~*~* Der Weg zurück war schweigend gewesen, doch für Bulma war dies kein unangenehmer Zustand gewesen. Die Eindrücke dieser Nacht umspielten dabei ihre Gedanken und sie versuchte sich erst gar nicht auf den Weg zu konzentrieren. Sie lief mit verklärtem Blick neben Vegeta her, fühlte sich dabei leicht und frei. So unheimlich diese Nacht begonnen hatte, so schön endete sie. Jay ging es gut und sie hatte von ihm einige amüsante Details über Vegeta erfahren. Ja, diese Nacht war wirklich geradezu erfolgreich gewesen. Ein tiefes Grollen hinter ihr riss sie aus ihren Gedanken und erst damit bemerkte sie, dass sie vor ihrer Wohnungstür stand. Sie drehte sich zu Vegeta, der wartend hinter ihr Stand, die Hände in seine Manteltaschen vergraben. Ein Lächeln zierte ihre Lippen. "Danke." Er zuckte mit den Schultern und wandte sich von ihr ab, bereit, seiner Wege zu gehen. Doch ein leises Flüstern hielt ihn davon ab. "Ich habe keine Angst vor dir." Innert eines Lidschlages stand er vor ihr, sein starker Körper drückte ihre schmale Form gegen die raue Wand. "Huh?" Sie wusste, dass er jede einzelne Silbe nur zu gut verstanden haben musste, doch es machte ihr nichts aus, diesen Satz noch ein Mal, und dieses Mal mit kräftiger, sicherer Stimme zu wiederholen. "Ich habe keine Angst vor dir." Er grinste sein Markenzeichen-Grinsen, das seine spitzen Fangzähne zur Geltung brachte und näherte sein Gesicht dem ihren, sodass sich ihre Nasenspitzen fast berührten. "Das solltest du aber." Dunkel raunte er ihr dies ins linke Ohr und ihr Körper erschauerte verlockend. "Ich vertraue dir." Ihr warmer Atemhauch strich über seine Wange. Er zog seinen Kopf zurück, wechselte jedoch lediglich die Seite und nippte sogleich an ihrem rechten Ohrläppchen. "Das solltest du nicht tun." Seine Zunge strich über ihren Hals, bevor sein Mund leicht an dessen zarter Haut saugte. Bulma stöhnte wohlig auf und umgriff seinen kräftigen Kiefer. Ihre Lippen pressten sich auf die seinen und sie verfingen sich in einem leidenschaftlichen Kuss. Oh ja, dies WAR eine erfolgreiche Nacht. A/N Ein absolutes Hass-Liebe Kapitel. Es war teilweise eine echte Qual und ich kam nur schleppend voran. Andererseits mag ich einige Stellen/Szenen selber wiederum ganz gerne. Ich verrate jetzt nicht, womit ich zutiefst unzufrieden bin (nicht, dass ihr noch mehr darauf achtet ;) . Dafür ist es für meine Verhältnisse ein echt langes Kapitel. Ich danke meinen ganz treuen Kommi-Schreibern von ganzem Herzen! Ihr seid absolut spitze!!!! Wir nähern uns auf jeden Fall dem Ende. Ich kann nicht genau sagen, wie viele Kapitel es noch werden... Aber so langsam werde ich diese Fanfic wohl wirklich mal zu Ende bringen (Wunder gibt es immer wieder...). Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)