Moriân - Land der Träume von abgemeldet ================================================================================ Prolog: Yonas Chronic --------------------- ~ ~ ~Es wird eine Zeit der Dunkelheit kommen. Eine Zeit der Angst und der Schrecken und der Mantel der Nacht wird sich über die Welt legen. Doch in der Zeit der ärgsten Dunkelheit, wenn beinahe alle Hoffnung verloren ist, wird ein Stern erstrahlen und durch die Hand eines Fremden wird das Licht ins Dunkel gebracht werden! Das Dunkel wird verschwinden und die Sonne wird am Himmel und auf der Erde der Stern strahlen! Also prophezeit Arunal, Oberpriester von Lombar und Hüter der Geheimnisse ~ ~ ~ Ich heiße Yona Mazuka und bin 24 Jahre alt. Aufgewachsen bin ich in Narun, dass ist ein kleines Dorf im Süden Japans am Rande eines Waldes. Seit ich an meinem sechsten Geburtstag von meinem Opa ein Buch über Karate bekommen habe, habe ich fleißig trainiert und bin zu einem ziemlich guten Kämpfer geworden. Aber ich erzähle lieber nicht mehr darüber, denn erstens will ich nicht wie ein Angeber klingen und zweitens soll das hier kein Material Arts - Buch werden, sondern eine Beschreibung meines größten Abenteuers und der Rettung des Landes Moriân. Das Land, in dass ich vor sieben Jahren kam, und dass durch meine Mithlife und durch die meiner Freunde gerettet wurde aus der Dunkelheit. Alles begann mit dieser Felswand. Ich trainierte mit meinem Stab in dem Wald, der - wie gesagt - nicht weit von unserm Dorf liegt. Dort gibt es eine kleine Lichtung, die an drei Seiten vom Wald umringt wird. Die vierte Seite endet an einer hohen Granitwand. Auf jener Lichtung stand ein alter, kahler Baum, an dem ich oft meine Stabtechnicken trainierte, die ich selber erfand und mit der Karate-Kunst verband. So schlug ich auch dieses mal auf den alten, graubraunen Stamm ein. Ich erinnere mich gut - es war einer dieser schrecklich heißen Sommertage, an denen man am liebsten nackt im kalten Wasser liegen möchte und obwohl ich außer meinem weißen Kampfanzug nicht am Leib hatte, nicht einmal Schuhe, schwitzte ich bei meinem Training, dass sowieso anstrengend ist, noch mehr als sonst. In kürzester Zeit klebte mein Kampfanzug auf der nackten Haut. Ich hatte an diesem Tag einen neue Schlagkombination gefunden, die besonders schnell von beiden Seiten kam und trainierte fleisig an deren Vervollkommnung, als mir bei einem zu schlecht ausgeführtem Schlag der Stab aus der Hand sprang und durch die Luft sauste. Wütend drehte ich mich um - und erstarrte. Der Stab, der eigentlich gegen die Felswand hätte prallen müssen umj hinterher auf den Boden zu fallen, war zur Hälfte im harten Granit verschwunden. Einige Momente rieb ich mir die Augen und starrte die ganze Angelegenheit an, dann ging ich vorsichtig hin und ergriff den Stab. Er ließ sich ganz leicht zurückziehen, und es fühlte sich an, als ob er nicht in hartem Stein, sondern in zähem Kaugummi steckte. Als ich ihn mit der Hand befühlte, konnte ich jedoch nichts besonderes erkennen. Ich ging einige Schritte rückwärts und wog ihn prüfend, aber er war genauso wie immer. Ein glatter, aus hartem Holz gedrechselter und mit schwarzer Farbe und schwarzem Lack überzogener Kampfstab, etwa zwei Meter lang, fest und leicht im Gewicht doch dabei ziemlich stabiel - perfekt fürs Kampftraining aber doch bei weitem nicht genug, um durch eine Felswand zu dringen...oder? Nachdenklich hob ich ihn über meine Schulter und schleuderte ihn erneut gegen den Granit. Es gab ein knackendes Tocken und der Stab sprang zurück. Seltsamerweise wunderte mich das nun mehr, als die Tatsache, dass er gerade eben darin stecken geblieben war. Prüfend tastete ich die Wand ab - harter Stein, etwas aufgewärmt durch die Sonne. Ich ging mit beiden Händen über den Fels streichend die Wand entlang. Hatte ich vielleicht die falsche Stelle erwischt? Oder hatte ich mir die ganze Sache nur eingebildet. Ja, das war am wahrscheinlichsten. Eine dumme Einbildung, vielleicht ein leichter Sonnenstich oder die Erschöpfung vom Training...da sties meine Hand auf etwas Kaltes, ich erschrack schrak und zog sie zurück. Einen Moment versuchte ich mich zu beruhigen, dann tastete ich wieder vor. Das konnte nicht sein! - Aber es war so. Dort, wo der Schatten des toten Baumes auf die Wand fiel, war sie weich, kühl und fühlte sich an, wie eine Art Gummimasse. Ich trat noch einmal zurück, nahm meinen Stab auf und warf ihn mit Kraft auf den Schatten. Dieses Mal verschwand der Stab vollständig darin. Aber es schien mir, dass ich irgendwo ein leises Tocken hörte, als ob er innerhalb der Masse doch noch auf harten Fels gestoßen war. Ich war zu überrascht um mich großartig über diese eigenartige Wand zu wundern. Aber jetzt tat es mir leid um den Stab. Ich hatte ihn größtenteils selber gemacht, in einer kleinen Schreinerwerkstat im Ort vom Tischler drechseln lassen und mit schwarzer Farbe und Lack überzogen. Alles in allem sicher eine Woche Arbeit, dass wochenlange suchen nach einem geeigneten, jungem Baum vom richtigen Holz, dem Absägen, dem Entrinden und dem Trocknen noch nicht geredet. Ich wollte ihn zurück. Was ich nun tat war einerseits das dümmste, dass ich je getan habe, aber andererseits hat es mich zu den großartigsten Erlebnissen meines Lebens gebracht. Ich ging schnurstraks auf die Wand zu und griff mit beiden Händen in die Masse. Sie lies meine Händeohne nennenswerten Wiederstand durch, aber ich konnte weder Felsen noch meinen Stab fühlen. Es fühlte sich an, als ob ich beide Hände bis zu den Gelenken in frischem, kühlem, zähflüssigem Gummi versenkt hätte, ein bisschen eklig und ein bisschen klebrig, aber irgendwie auch wieder angenehm. Ich tastetet weiter, steckte meine Arme immer weiter hinein und auf einmal überkam mich ein Gefühl, als habe jemand meine Hände gepackt und würde mich aprupt nach vorne ziehen, mein Gesicht tauchte in die Felsmasse ein und mein Körper wurde einfach nachgeschleppt. Einen Moment schien es als ob die Masse sich langsam in Wasser verwandeln würde, dann wurde das Wasser auf schwer zu beschreibende Art und Weise immer "dünner" und auf einmal landete ich mit dem Bauch auf weichem Graß, direkt neben meinem Stab. Ich sah auf und erkannte mich wieder auf derselben Lichtung...aber wie hatte sie sich verändert! Das alte Baumskelett war verschwunden, die Waldbäume standen viel höher, sodass die ganze Felswand, die sich auf einmal wieder hinter mir befand, vom Schatten bedeckt war und die Sonne stand noch niedrig am Himmel. Gerade eben war es Spätnachmittag gewesen, jetzt war es offensichtlich früher Morgen. Ich wunderte mich sehr, was wohl mit mir geschehen war, aber dennoch kam das Begreifen noch nicht richtig durch. Ich stand auf und nahm meinen Stab vom Boden. Einen Moment stand ich da, dann ging ich los und machte, obwohl ich es damals noch nicht wusste, meine ersten Schritte im Land Moriân. ________________ To be continued Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)