Heiße Quellen von Mark_Soul ================================================================================ Kapitel 4: Flucht aus Amazonien ------------------------------- ASCII Pictures präsentiert: "Heiße Quellen" Eine Ranma1/2 FanFiction Von Mark Soul Disclaimer: Ranma Nibun no Ichi © by R.Takahashi, Kitty Films, Viz Media, Ehapa, RTL2. Kapitel Vier: Flucht aus Amazonien ***** ### ***** ### ***** Hell schaute der Nachtmond in ihr Zimmer und tauchte es in ein kaltes Licht. Der Raum, den man ihr zugewiesen hatte, war nur sehr spartanisch eingerichtet, es gab keinerlei Komfort, wie eigentlich alles in diesem Dorf sehr schlicht gehalten war. Selbst das Lager, auf dem sie nun ruhte, war nur ein mit Heu gefüllter Leinensack der jedes Mal raschelte wenn sie sich bewegte. Für einen normalen Menschen mochten diese Umstände untragbar sein - für Ryoga war es normal das sie mit dem lebte was sie kriegen konnte. Natürlich hatte auch sie schon bequemere Nächte verbracht, aber wenn man wie sie ständig auf Reisen war, lernte man seine Ansprüche zurückzustellen. Es lag also nicht an ihrem Bett, das sie nicht schlafen konnte. Es lag an ihrem neuen Körper. Es war ihre erste Nacht als Mädchen und alles war falsch. Es kam ihr vor wie Stunden, die sie sich nun schon von einer Seite auf die andere wälzte, in dem Versuch eine bequeme Stellung zu finden in der einschlafen konnte. Sie hatte keinen Erfolg. Die Leinen ihrer Decke und Matratze scheuerten unangenehm auf ihrer nun viel empfindlicheren Haut, und die zwei unförmigen Dinger auf ihrer Brust erwiesen sich als sehr störendes Gewicht wenn sie auf dem Rücken lag. Und noch viel störender wenn sie auf dem Bauch lag. Sie schätzte, das es schon weit nach Mitternacht sein müßte, als ihr aus schierer Erschöpfung die Augen schließlich zufielen. Ryoga hoffte inständig, das die Amazonen einen Weg fanden sie von diesem Fluch zu befreien. Das grünhaarige Mädchen war schon halb in die Traumwelt hinüber geglitten, als die Trommeln begannen. Augenblicklich und sehr zu ihrem Unwillen war sie wieder hellwach - frühere Reisen durch den afrikanischen Großkontinent hatten ihr auf schmerzhafte Weise beigebracht, das solche Trommeln meistens Ärger bedeuteten. Mit einem Fluch zog sich Ryoga die Decke über den Kopf, als draußen auch noch Stimmengewirr laut wurde. Was mußten diese Amazonen denn zu nachtschlafender Zeit Partys feiern, dachte sie verärgert. Als dann auch noch Feuerschein zusätzlich zu dem Mondlicht in ihr Zimmer fiel, hielt sie es nicht mehr aus. Sie schlug ihr Laken zurück, stand auf, ging zum Fenster und - - wurde von den Füßen gerissen als jemand durch die Öffnung hereingesprungen kam. Jahrelang trainierte Reflexe übernahmen die Kontrolle, sie rollte sich ab und war augenblicklich wieder auf den Beinen. Doch die andere Person war schneller, bog ihr die Arme auf den Rücken und hielt ihren Mund zu bevor sie etwas tun konnte. "Keinen Ton!" flüsterte gehetzt die Sopranstimme von Ranmas Fluchform. "Ich bin's nur." "Hmhm," nuschelte Ryoga. Ranma-chan ließ sie los. "Was fällt dir ein, einfach so in mein Zimmer reinzuplatzen?" fuhr sie das andere Mädchen an, nachdem sie tief Luft geholt hatte. Ranma-chan hob beschwichtigend den Finger an die Lippen. "Nicht so laut! Ich habe dich gesucht. Und ich brauchte ein Versteck, ich bin grade ein wenig," sie sah nach links und rechts und rettete sich in ein verlegenes Lächeln, das nicht recht zu ihrem Mädchengesicht passen wollte, "unpäßlich." "Und deswegen platzt du so hier rein?" Eine steile Falte erschien zwischen Ryogas Augenbrauen. "Verdammt, ich bin jetzt eine Frau." "Doch nur dein Körper. Sonst bist du ein Junge." "Ja, aber du hättest mich bei wer-weiß-was stören können." Sie wurde rot wie Beete als sie begriff, das ihre Worte auch etwas anderes bedeuten konnten. "Ich meine, ich hätte nackt sein können." "Falls es dir entgangen ist, das bin ich auch beinahe," sagte das rothaarige Mädchen und deutete an ihrem zur Zeit nur mit der Hose ihres Karateanzugs bekleideten Körper herab. "Aber du bist ein Junge," konterte das grünhaarige Mädchen. Ranma-chan stemmte die kleinen Fäuste in ihre schmale Taille und straffte die zarten Schultern, so das sich ihre beachtliche Oberweite von selbst nach vorne drängte, und sparte sich eine Antwort. "Du weißt wie ich das meine," sagte Ryoga immer noch trotzig. "Du kannst jederzeit zu einem Jungen werden. Ich sitze in diesem Scheißkörper fest." "Herrje!" Ranma-chan warf genervt die Arme in die Luft. "Jetzt stell dich nicht an wie ein Mädchen. Selbst wenn du eins wärst, von einer Lustwüste wie dir mit null Sexappeal würde ich eh nichts wollen!" Die Aussage stimme nur bedingt, zwar würde Ranma nie eine Frau gegen ihren Willen anfassen, aber Ryoga war von Mutter Natur - oder in diesem Fall von Jusenkyo - noch ein wenig besser bestückt worden als Ranma-chan, von null Sexappeal konnte also kaum die Rede sein. Das schien auch Ryoga zu begreifen, abgesehen davon hatte sie keine weibliche Ehre die man kränken konnte, und ließ das Thema vorerst fallen. "Was willst du überhaupt hier, mitten in der Nacht?" Ranma-chan öffnete den Mund, schloß ihn wieder und sah sich unsicher um. "Hab ich vergessen," murmelte sie dann, sichtlich beschäm über die Tatsache. "Du platzt mitten in der Nacht ins Zimmer eines Mädchens, machst Radau, und weißt nicht warum?" fragte Ryoga ungläubig. "Wenn du mich so durcheinander bringst," motzte sie. "Außerdem bist du kein Mädchen." "Im Augenblick schon!" "Na und? Ich auch." Die zwei Verfluchten starrten sich an, sahen dann aber ein das sie so nicht weiterkamen. Ryoga wollte grade wieder was sagen, als die Tür aufgestoßen wurde und ein halbes Dutzend bewaffnete Amazonen hereinstürmten. "Da ist der Flüchtling," rief eine und deutete auf Ranma-chan. "Ergreift ihn!" Obwohl auf Chinesisch gesprochen, war unseren beiden Mädchen doch klar was gemeint war. "Ich glaub ich weiß jetzt wieder warum ich mich bei dir verstecken wollte," sagte Ranma überflüssigerweise. "Danke, ist mir auch grade klar geworden," meinte Ryoga, während sie das selbe tat wie ihre Partnerin und aus dem Fenster flüchtete. Die erzürnten Amazonen beobachteten wie Ranma nach rechts, Ryoga nach links verschwanden. Dann kam Ranma-chan zurück, lief ebenfalls nach links, und kam Augenblicke später Ryoga hinter sich herziehend zurück und flüchtete wieder rechts herum. "Laß mich los! Aua! Du tust mir weh!" "Wenn du in die falsche Richtung läufst..." ***** ### ***** ### ***** Im Dorf war die Hölle los. Es schien als wären alle Einwohnerinnen von Joketsuzoku auf den Beinen und an der Suche beteiligt. Ranma und Ryoga hatten sich auf ein Dach geflüchtet und sahen dem Treiben nun von oben her zu. "Da kommen wir nie raus." Eine kaum hörbare Verzweiflung klang durch Ranma-chans Stimme mit. "Was hast du überhaupt angestellt? Wieder jemanden das Essen geklaut?" fragte Ryoga. "Im Gegenteil, ich hab mich geweigert jemanden zu vernaschen." Ohne auf den fragenden Blick einzugehen fuhr sie fort: "Wir müssen meinen Pop finden. Auch wenn er es nicht verdient hat, aber ich kann ihn nicht hier zurücklassen." Ryoga sah sie an als wenn sie den Verstand verloren hätte. "Spinnst du? Wir können froh sein wenn 'wir' hier heile rauskommen, und du willst da jetzt noch jemanden suchen?" "Er ist mein Pop," sagte Ranma-chan, in einem Ton als wenn das alleine schon alles erklären würde. Ryoga war seit Jusenkyo nicht besonders gut auf Ranmas Vater zu sprechen, und konnte sehr gut mit dem Gedanken leben Genma hier sitzen zu lassen. "Selbst wenn, den finden wir nie." "Das ist auch nicht nötig." Beide Mädchen fuhren in einer synchronen Bewegung herum und erstarrten. Hinter ihnen stand Genma, mit drei Rucksäcken im Arm. Zwei davon warf er ihnen zu. "Ich hatte das Gefühl, das wir später sehr schnell wieder von hier verschwinden müssen, daher hab ich unsere Sachen vorsichtshalber schon mal gepackt," sagte er, während er seinen eigenen Rucksack aufsetzte. "Wie es aussieht hatte ich recht." "Pop, du bist ein Genie!" "Na ja..." Man konnte es Ryoga ansehen das sie nicht der Meinung war. "Dann frag mal dein Genie wie wir hier rauskommen." Sie deutete nach unten, wo sich die Anzahl der mit Fackeln bewaffneten Suchtrupps scheinbar noch mal verdoppelt hatte. Es glich schon einem Wunder das man sie bislang noch nicht entdeckt hatte. "Hm," machte Genma. "Leicht wird das nicht. Zum Glück hab ich sehr viel Übung im davonlau- ... äh," er verbesserte sich: "Ich meine, aus Krisengebieten zu entkommen." "Das wird euch hier aber auch nichts nützen," sagte eine brüchige Stimme hinter ihnen. Als sich Ranma-chan, Genma und Ryoga umwandten sahen sie Cologne auf dem Dachfirst balancieren. "Ich dachte mir schon das ich euch irgendwo hier oben finde," krächzte sie während sie auf ihrem Stock näherhüpfte. Hinter ihr waren noch mehr Amazonen, Shampoo unter ihnen. "Woher wußtest du das wir uns hier verstecken?" wollte Ryoga wissen. "Weil ihr drei ausgezeichnete Kämpfer seid," erklärte Cologne. "Und weil ich wußte das ihr die Freiheit der Dächer kennt, die den normalen Menschen versagt bleibt." Genma setzte ein wichtiges Gesicht auf und trat zwischen die beiden Aquatranssexuellen. Er wußte was Cologne meinte, er hatte sie auf die gleiche Weise gefunden. Er ärgerte sich das er nicht bedachte hatte, das diese alte Amazonin den Trick ebenfalls kennen mußte. "Was wird uns überhaupt vorgeworfen?" fragte er. Die junge Kriegerin mit den lila Haaren trat vor und deutete anklagend auf Ranma-chan. "Airen sein vor Pflicht gelaufen fort!" "Ich wollte nicht Shampoo, oder Shan-Pu, oder wie auch immer sie heißt .... ich wollte nicht mit ihr schlafen!" übersetzte Ranma-chan. "Name sein Xian-Pu!" verbesserte Shampoo. "Von mir aus kannst du Nivea milde Pflege heißen. Ich will kein Sex mit dir!" Genma warf der Matriarchin einen fragenden Blick zu. "Sex? Ich hab zwar erwartet das Mädchen meinem Sohn hinterherlaufen würden, aber...?" "Unsere Gesetze mögen euch seltsam vorkommen," antwortete Cologne, "aber sie haben uns dreitausend Jahre sicher geschützt, und ihr werdet euch ihnen beugen müssen." Der ältere Saotome machte ein nachdenkliches Gesicht. Diese Entwicklung paßte ihm gar nicht. Wenn Ranma hier blieb, wer würde dann übrig bleiben um das Tendo-Dojo zu erben? Er blickte aus den Augenwinkeln nach links und rechts, mittlerweile schien das ganze Dorf hier versammelt. Es paßte Genma ganz und gar nicht. Es waren zwar nur Frauen, aber trotzdem Krieger, und einige nicht mal schlechte. Wenn er Ranma noch mit einer der Tendo-Töchter verloben wollte, dann würde er sehr drastische Maßnahmen ergreifen müssen. Selbst wenn er geschworen hatte es nie wieder zu tun.... "Es tut mir leid, älteste Kuh-Lon," sagte er so höflich er konnte, "aber ich fürchte wir werden euren Sitten nicht zustimmen können." "Und ich fürchte, ihr habt keine andere Wahl," sagte Cologne. Genmas Stimme klang beinahe ein wenig traurig. "Nein, die haben wir wohl nicht." Er packte seinen Sohn und Ryoga, froh darüber das sie beide als Mädchen kleiner waren und weniger wogen, und klemmte sie sich unter die Arme. Gleichzeitig wandte er zum ersten Mal seit Jahren eine Technik an, die er einst selbst versiegelt hatte. Die Amazonen sperrten Mund und Nase auf als ihre sicher geglaubten Opfer vor ihren Augen verschwanden. Sie waren noch erstaunter als einige ihrer Schwestern von scheinbar Nichts zur Seite gestoßen wurden, als ob ein Unsichtbarer durch ihre Reihen hindurch flüchtete. Ein Ruf erscholl: "Hinterher! Laßt sie nicht entkommen!" Sofort kam Bewegung in die Massen, wie tausend Mal geübt stoben die Kriegerinnen auseinander und deckten ein möglichst großen Gebiet ab. Doch es war bereits zu spät. "Durchsucht die Wälder! Sie können nicht lange getarnt bleiben!" Während die Amazonen aus dem Dorf rannten, um etwas zu finden das sie nicht sehen konnten, trat Cologne neben ihre Enkelin. "Glaubst du sie werden sie finden?" fragte Shampoo in ihrer Muttersprache. "Ich fürchte nicht," antwortete Cologne. Schweigend blickte sie in die Nacht hinaus. Der Vater mußte ein ausgezeichneter Martial Artist sein, so überlegte sie, wenn er sich derart den Blicken entziehen konnte. Wenn sein Sohn dieses Talent geerbt hatte ... "Geh schlafen, Xian-Pu," sagte sie zu ihrer Ur-Urenkelin. "Morgen hast du einen Ehemann zu jagen." ***** ### ***** ### ***** Erst als er sich sicher war, das sie die Gefahrenzone verlassen hatten, ließ Genma den Mantel der Umisenken fallen. Trotzdem rannte er noch einige hundert Meter weiter bevor er auch seine Last absetzte. "Wow! Ich kann es nicht glauben!" Ranma-chans Augen leuchteten wie zu Weihnachten. "Die Technik war allererste Klasse. Die mußt du mir unbedingt beibringen!" "Vielleicht später," sagte Genma. Er wollte nicht das Geheimnis um die Verbotenen Techniken lüften, dieses eine Mal war schon zuviel. "Zuerst müssen wir einen sicheren Ort finden," sagte er als er Ranmas enttäuschtes Gesicht bemerkte. "Und was ist mit den Flüchen?" warf Ryoga ein. "Ich will wieder ein Junge werden!" "Auch das regeln wir, sobald wir einen sicheren Ort erreicht haben. Ich habe den Eindruck, als wenn diese Amazonen nicht so schnell aufgeben werden. Ich denke das es besser ist, China ganz zu verlassen?" "China verlassen?" fragte Ranma-chan. Nicht das sie etwas dagegen gehabt hätte zurück nach Japan zu gehen, aber wo sollten sie dort hin. Sie stellte eine entsprechende Frage. "Oh, das laß nur meine Sorge sein," beschwichtigte Genma. "Ich kenne einen alten Freund in Tokio, bei dem können wir bestimmt Unterkunft finden. Und in der Stadt gibt es auch bestimmt jemanden, der sich mit Flüchen auskennt." Und dort gibt es auch bestimmt einen Pastor, der Ranma mit einer der Töchter seines Freundes verloben konnte, dachte Genma weiter. Aber das sprach er nicht laut aus. ***** ### ***** ### ***** Anmerkungen des Autors: Und wieder sind sie auf der Flucht. Nur knapp den Amazonen entkommen sind die drei Reisenden nun auf den Weg zurück nach Japan, wo Genma das Übliche plant. Werden sie dort ankommen? Oder wird Shampoo sie vorher finden? Was wird Akane sagen wenn sie auf Ryoga trifft? Und wird Ranma endlich mal seine große Klappe halten können? Das und noch viel mehr erfahrt ihr erst im nächsten Kapitel. Bis dann Mark Soul Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)