Liebliches Herz von Madlen ================================================================================ Kapitel 10: Das Schloss des Westen ---------------------------------- Am nächsten Morgen öffnete Hinata langsam ihre Augen und gähnte leise. Die Sonnenstrahlen fielen sanft durch das Fenster und tauchten das Zimmer in ein warmes Licht. Als sie sich umsah, bemerkte sie, dass Koga und Sasuke immer noch neben ihr lagen, halbnackt und friedlich schlafend. Plötzlich wurde Hinata von einem Gefühl der Scham überwältigt, und ihr Gesicht färbte sich knallrot. Die Erinnerungen an die leidenschaftliche Nacht drängten sich in ihren Verstand, und sie konnte nicht anders, als daran zu denken, was zwischen ihnen dreien geschehen war. "O-oh mein Gott", flüsterte sie leise, "was habe ich nur getan? Ich sollte nie wieder so viel Alkohol trinken..." Hinata fühlte sich unbehaglich in dieser Situation und wünschte sich beinahe, die Erde möge sie verschlucken. Sie wollte die beiden Männer nicht in Verlegenheit bringen, aber es war schwer, die Gedanken an die Intimität und Leidenschaft aus ihrem Kopf zu verbannen. In diesem Moment hörte sie ein kaltes "Hallo" von Sasuke, der anscheinend aufgewacht war und sie mit seinem typischen ernsten Blick ansah. "Sasuke-kun", sagte Hinata nervös, "ich... ich weiß nicht, was ich sagen soll..." Sasuke blieb wie gewohnt der wortkarge und ernste Typ. Er sagte nichts, und Hinata konnte nicht erahnen, was er gerade dachte. Die Stille zwischen ihnen war unangenehm, und Hinata fühlte sich unsicher, wie sie sich in dieser Situation verhalten sollte. Plötzlich wachte Koga auf und schien bester Laune zu sein. Er streckte sich ausgiebig und gähnte theatralisch. "Guten Morgen, ihr beiden", sagte er fröhlich und setzte sich im Bett auf. Hinata lächelte leicht, aber sie spürte immer noch ihre Verlegenheit. Koga bemerkte ihre Zurückhaltung und fragte mit einem verschmitzten Grinsen: "Na, was ist mit dir, Hinata-chan? Bist du immer noch verlegen wegen letzter Nacht?" Hinata nickte leicht, konnte aber kein Wort herausbringen. Koga lachte herzlich. "Mach dir keine Sorgen! Du warst großartig! Die Nacht mit euch beiden war wirklich etwas Besonderes." Sasuke wandte sich endlich Koga zu und fragte kühl: "Bist du immer so offen über solche Dinge?" Koga lachte erneut und schüttelte den Kopf. "Ach, Sasuke, du könntest wirklich etwas lockerer sein. Alkohol scheint dir gut zu tun. Du solltest öfter mal trinken, um diese verspannte Art loszuwerden." Sasuke schnaubte abfällig und sagte nichts. Er schien Kogas Kommentar zu ignorieren. Hinata konnte nicht anders, als bei dem lockeren Umgang von Koga zu lächeln. Er war ein charmanter und offener Dämon, der das Leben in vollen Zügen genoss. "Danke, Koga-kun", sagte sie schließlich leise. Koga sah Hinata leicht genervt an und fragte: "Ist Sasuke schon immer so gewesen? So verschlossen und ernst?" Hinata stotterte ein wenig, unsicher wie sie darauf antworten sollte. "J-ja, so ist er einfach... seine Art." Koga seufzte spielerisch und neckte Sasuke erneut: "Du könntest wirklich etwas lockerer sein, Uchiha. Schließlich hatten wir gestern Nacht alle unseren Spaß, oder nicht?" Sasuke drehte sich zu Koga und fixierte ihn mit einem durchdringenden Blick. "Das geht dich nichts an," erwiderte er knapp. Koga lachte laut auf und warf einen amüsierten Blick auf Hinata. "Oh, seht mal, er wird sogar rot!", sagte er neckend. "Na komm schon, Sasuke, sei nicht so schüchtern. Hat es dir gefallen? Findest du Hinata schön?" Sasukes Gesicht wurde noch röter, und er drehte den Kopf weg, um seine Verlegenheit zu verbergen. "Es war in Ordnung", murmelte er leise. Hinata konnte nicht anders, als über die Situation zu lächeln. "Na, komm schon, Sasuke. Du musst doch zugeben, dass ich Hinata gestern Nacht besser befriedigt habe als du", provozierte Koga ihn. Sasukes Miene verfinsterte sich, und er warf Koga einen finsteren Blick zu. "Das ist lächerlich. Das ist kein Wettbewerb", entgegnete er mit einer leichten Spur von Ärger. Koga lachte fröhlich auf. "Aber natürlich ist es das! Du weißt doch, dass ich immer der Beste bin", prahlte er, während er Hinata mit einem charmanten Blick ansah. Nerven mit deinen ständigen Prahlereien", sagte er ernst. Koga lachte weiterhin, unbeeindruckt von Sasukes Ärger. "Ach, komm schon, Sasuke. Du bist doch nur eifersüchtig, weil du weißt, dass ich besser bin als du", neckte er. "Das ist lächerlich", erwiderte Sasuke knurrend und warf Koga einen durchdringenden Blick zu. Hinata konnte die angespannte Atmosphäre zwischen den beiden spüren und beschloss, das Ganze aufzulockern. "Jungs, beruhigt euch", sagte sie sanft und legte ihre Hand auf Sasukes Arm. Sasuke spürte Hinatas Hand auf seinem Arm und zog ihn plötzlich zurück, als ob er von ihrer Berührung überrascht wäre. Sein Gesichtsausdruck blieb undurchsichtig, und er wandte seinen Blick von ihr ab. Hinata war verwirrt und fühlte sich durch sein Verhalten verletzt. Hatte sie etwas Falsches getan? Warum zog er sich plötzlich von ihrer Berührung zurück? "Entschuldige, ich wollte nicht...", begann Hinata, doch sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Koga, der die Situation aufmerksam beobachtete, legte eine beruhigende Hand auf Hinatas Schulter. "Mach dir keine Sorgen, Hinata-chan", sagte er sanft. "Sasuke ist manchmal einfach so." Sasuke reagierte nicht auf Kogas Worte und schwieg weiterhin. Die Stimmung im Raum war gespannt, und Hinata spürte, dass etwas zwischen ihr und Sasuke nicht stimmte. Sie wünschte sich, dass er ihr offen sagen würde, was ihn bedrückte, aber sie wusste, dass er oft Schwierigkeiten hatte, über seine Gefühle zu sprechen. "Ich denke, ich sollte gehen", sagte Hinata leise und erhob sich von dem Bett. Hinata stand auf, ihre Arme schützend um ihren nackten Körper geschlungen. Sie fühlte sich verletzt und verwirrt über Sasukes Verhalten, und die Unsicherheit wurde immer größer. Schnell sammelte sie ihr Kleid vom Boden auf und verließ das Hotelzimmer, ohne den Blick zurückzuwerfen. Koga stöhnte vor Protest, als er sah, wie Hinata das Zimmer verließ. "Was ist mit dir los, Sasuke?", fragte er seinen Freund und warf ihm einen fragenden Blick zu. "Warum hast du sie so abrupt vertrieben?" Sasuke blickte Koga kurz an, bevor er den Blick wieder abwandte. "Es ist kompliziert", murmelte er, doch Koga ließ nicht locker. Koga ließ nicht locker und bohrte weiter nach. "Kompliziert? Was genau ist kompliziert?", hakte er nach. "Ich habe gesehen, wie ihr beide euch gestern Nacht angeschaut habt. Und jetzt geht sie einfach so, ohne dass du etwas unternimmst? Was ist los, Sasuke?" Sasuke seufzte und fuhr sich durch das dunkle Haar. "Es ist schwer zu erklären", begann er zögerlich. "Hinata... sie hat Gefühle für jemand anderen. Sesshoumaru." Koga nickte verständnisvoll und sagte: "Ah, verstehe. Liebe zwischen Dämonen ist anders. Ich als Dämon weiß, dass wir oft eine andere Auffassung von Liebe und Beziehungen haben. Es ist nicht unüblich für uns, uns mit mehreren Partnern zu vergnügen." Sasuke sah Koga verwirrt an. "Was meinst du damit?", fragte er. Koga lächelte verschmitzt. "Nun, für Dämonen ist Liebe oft nicht so exklusiv wie für Menschen. Wir fühlen tiefe Zuneigung und Verbundenheit zu unseren Partnern, aber wir sind auch offen für andere Beziehungen. Es geht mehr darum, das Vergnügen und die Lust zu teilen, ohne sich ausschließlich an jemanden zu binden." Sasukes Miene blieb ernst, während er über Kogas Worte nachdachte. Das war für ihn völlig neu, da er bisher nicht viel über die Beziehungen zwischen Dämonen wusste. Sasuke sah Koga skeptisch an und fragte: "Aber gibt es dann keine Eifersucht zwischen Dämonen, wenn sie ihre Partner teilen?" Koga lachte leicht und schüttelte den Kopf. "Natürlich gibt es Eifersucht. Dämonen sind genauso menschlich wie ihr in vielerlei Hinsicht. Aber wir haben eine andere Art, damit umzugehen. Wir verstehen, dass unsere Partner ihre Freiheit haben und ihre Lust teilen können. Es geht darum, Vertrauen und Offenheit zu haben." Sasuke dachte lange über Kogas Worte nach und kam zu einer überraschenden Erkenntnis. "Du meinst also, Sesshoumaru könnte Hinata als seine Gefährtin sehen, auch wenn sie mit anderen Männern... Spaß hat?" Koga hob überrascht einen Finger. "Nun, das ist eine interessante Theorie, aber ich glaube nicht, dass es so ist. Sesshoumaru würde Hinata nicht als seine Gefährtin beanspruchen, wenn er das wollte. Und wenn er nicht möchte, dass sie sich mit anderen Männern vergnügt, dann würde er sie längst mit einem Biss markieren." Sasuke war verwirrt und fragte: "Wie würde so eine Markierung aussehen?" Koga sah ernst aus, als er erklärte: "Die Markierung eines Dämons ist eine Art Besitzanspruch. Sie hinterlassen einen Biss auf der Haut ihrer Partner, der ein Zeichen der Zugehörigkeit ist. Wenn Sesshoumaru Hinata als seine Gefährtin markiert hätte, dann könntest du sie nicht mehr berühren, ohne dass du dich verbrennst." Sasuke runzelte die Stirn. "Das klingt toxisch." Koga lächelte. "Es ist anders, das stimmt. Aber so ist nun mal die Welt der Dämonen. Wir haben eigene Regeln und Traditionen." Sasuke überlegte weiter, während er die neuen Informationen verarbeitete. "Also, wenn Sesshoumaru Hinata nicht markiert hat, heißt das, dass sie für ihn nicht... so wichtig ist?" Koga schüttelte den Kopf. "Nicht unbedingt. Es könnte bedeuten, dass er ihr die Freiheit lässt, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Dämonen sind nicht so besitzergreifend wie ihr Menschen es manchmal seid. Wir respektieren die Freiheit unserer Partner." Sasuke war beeindruckt von Kogas Erklärungen und dachte über all das Geschehene nach. "Es ist alles so kompliziert", murmelte er. Koga lächelte und legte eine Hand auf Sasukes Schulter. "Ja, das ist es manchmal. Aber du wirst es schon schaffen, Sasuke. Du musst nur lernen, offen über deine Gefühle zu sprechen und Vertrauen aufzubauen." Sasuke war neugierig und fragte: "Hast du denn schon jemanden markiert, Koga?" Koga lachte herzlich und nickte. "Ja, tatsächlich. Ich habe eine Wolfsdämonin namens Ayame markiert. Aber weißt du, sie hat es selbst gewollt. Wir haben eine besondere Verbindung, und sie wollte diese symbolische Zugehörigkeit. Es ist nicht so, dass ich sie besitze oder kontrolliere. Es ist eher ein Ausdruck unserer tiefen Verbundenheit." Sasuke dachte über Kogas Worte nach und merkte, dass es für Dämonen eine andere Bedeutung von Markierung gab als das, was er zuvor angenommen hatte. Die beiden Männer gingen langsam zu Hinata, die draußen im Schatten unter einem Schirm saß. Sie bemerkten, dass sie etwas traurig aussah. Als sie die beiden näherkommen sah, nickte sie ihnen kurz zu, aber als sie zu Sasuke blickte, wirkte sie abwesend und vermied es, ihm in die Augen zu schauen. Sasuke bemerkte Hinatas Verhalten, und es schnürte ihm das Herz zusammen. Er fühlte sich schuldig und wusste, dass er vorhin nicht gerade einfühlsam gehandelt hatte. Er setzte sich neben sie, und es herrschte eine unangenehme Stille zwischen ihnen. "Hinata...", begann er leise, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken. Koga, der die Anspannung spürte, beschloss, die Situation aufzulockern. "Hinata-chan, wie geht es dir heute Morgen?", fragte er mit einem freundlichen Lächeln. Hinata blickte zu Koga und lächelte leicht. "Ich bin in Ordnung, danke", antwortete sie sanft. Als Sasuke sich gerade entschuldigen wollte, wurde die Szene plötzlich von einer kalten dämonischen Präsenz unterbrochen. Sesshoumaru, der mächtige Dämon und Herrscher der Westlichen Länder, tauchte plötzlich auf. Seine weißen Haare und die goldenen Augen ließen ihn majestätisch und gleichzeitig bedrohlich wirken. Hinata sprang freudig auf und lief auf Sesshoumaru zu. "Sesshoumaru-sama!", rief sie und verbeugte sich respektvoll vor ihm. "Sesshoumaru, was machst du hier?", fragte Koga und trat einen Schritt vor, seine Haltung respektvoll, aber auch wachsam. Sesshoumaru ließ seinen kühlen Blick über die Szene schweifen und blieb schließlich bei Hinata und Sasuke stehen. Als Sesshoumaru den Geruch der beiden Männer an Hinata wahrnahm, verfinsterte sich seine Miene. Seine goldenen Augen funkelten wütend, und er schaute abwechselnd zu Koga und Sasuke. Er wusste genau, was in seiner Abwesenheit geschehen war. "Sesshoumaru-sama", begann Hinata nervös, "ich kann das erklären..." Doch Sesshoumaru unterbrach sie mit seiner eiskalten Stimme: "Es gibt nichts zu erklären. Ich weiß genau, was vorgefallen ist." Sein Blick bohrte sich in die Gesichter von Koga und Sasuke, und sie spürten die Wucht seiner Überlegenheit. "Sasuke Uchiha", fuhr Sesshoumaru fort und wandte sich direkt an ihn, "du trägst die Verantwortung, Hinata zu beschützen, nicht sie einfach zu..." Sesshoumaru fand keine passenden Worte, um seine Empörung auszudrücken. "Du solltest sie respektieren und nicht einfach flachlegen." Sasuke sah Sesshoumaru wütend an, aber er wusste, dass der Dämon eindeutig stärker war als er. Er entschied sich dazu, vorerst nichts zu erwidern und die Situation nicht weiter zu verschärfen. Sesshoumaru wandte seinen Blick von Sasuke ab und richtete seine Aufmerksamkeit auf Koga. "Und du, Koga, was verschlägt dich in diese Gegend?", fragte er mit seiner kühlen Stimme. Koga, der immer noch respektvoll vor dem mächtigen Dämon stand, antwortete ruhig: "Wir waren auf der Durchreise und haben uns in dieser Stadt ausgeruht. Nichts weiter, Sesshoumaru-sama." Der Dämon nickte leicht und ließ seinen eisigen Blick durch die Umgebung schweifen. "Hinata, komm, wir sollten zurückkehren", sagte er zu seiner Gefährtin, die immer noch verlegen und reumütig aussah. Hinata nickte gehorsam und folgte Sesshoumaru, während Koga und Sasuke sie beide mit ihren Blicken verfolgten. Sesshoumaru drehte sich um und warf Sasuke einen kalten, durchdringenden Blick zu. "Du kommst gefälligst mit, oder hast du vergessen, dass du mir dienst", sagte er mit eisiger Stimme. Sasukes Blick war vor Zorn, aber er wagte nicht, Sesshoumarus Anweisung zu ignorieren. Als ein Diener von Sesshoumaru hatte er keine andere Wahl, als dessen Befehlen zu folgen. Mit einem verärgerten Seufzen stand er auf und folgte Sesshoumaru und Hinata. Koga konnte sich ein amüsiertes Lachen nicht verkneifen und sagte: "Du bist ein Diener von Sesshoumaru? Ist ja köstlich." Er konnte deutlich die Machtverhältnisse zwischen den beiden erkennen und wusste, dass Sasuke sich in einer schwierigen Situation befand. Sasuke warf Koga einen finsteren Blick zu, aber er sagte nichts. Er wusste, dass er keine Chance gegen Sesshoumaru hatte und dass es besser war, sich nicht weiter in Schwierigkeiten zu bringen. Während sie Sesshoumaru und Hinata folgten, spürte Sasuke eine Mischung aus Wut, Verwirrung und Eifersucht. Er wollte nicht zugeben, dass er eifersüchtig auf die besondere Verbindung zwischen Sesshoumaru und Hinata war, aber es nagte dennoch an ihm. Kurz nachdem sie am Lager angekommen waren, verabschiedete sich Koga, um nach seiner Gefährtin Ayame zu sehen. Sesshoumaru erklärte Hinata und Sasuke, dass sie zu seinem Schloss im Westen gehen würden, da es an der Zeit war, dorthin zurückzukehren. Hinata strahlte vor Vorfreude, denn sie war noch nie zuvor in Sesshoumarus Schloss gewesen. Die Idee, seine Heimat zu besuchen, faszinierte sie, und sie war gespannt darauf, mehr über seine Welt zu erfahren. Sesshoumaru rief sein Reittier Ah-Un herbei, einen majestätischen Drachen, der Hinata entzückte. Sie war fasziniert von der Schönheit und Größe des Drachen und freute sich darauf, auf ihm zu fliegen. Sasuke und Hinata setzten sich auf Ah-Un, und der Drache erhob sich sanft in die Lüfte. Sesshoumaru flog vor ihnen her, und sie folgten ihm durch den Himmel. Die Landschaft unter ihnen erstreckte sich in einer atemberaubenden Kulisse, während sie sich dem Schloss näherten. Während des Fluges durchzog Hinata ein Schauer, als Sasuke sie leicht an der Hüfte berührte. Sie spürte eine Mischung aus Aufregung und Verwirrung, aber sie entschied sich, den Moment zu genießen und die Gefühle beiseite zu schieben. Das Schloss von Sesshoumaru erschien am Horizont, und Hinata konnte es kaum erwarten, die prächtigen Gemäuer und Geheimnisse des Ortes zu erkunden. Das Schloss von Sesshoumaru war ein imposantes Gebäude im traditionellen japanischen Stil. Es erhob sich majestätisch über die Landschaft und war von wunderschönen Skulpturen und kunstvollen Ornamenten geschmückt. Die Wände waren mit verzierten Holzschnitzereien und edlen Malereien geschmückt, die die Geschichte und die Legenden des Dämons darstellten. Ein großer, prachtvoller Garten umgab das Schloss, der mit leuchtenden Blumen in allen Farben des Regenbogens geschmückt war. Hier und dort sah man kleine Teiche, in denen die Geister des Wassers zu tanzen schienen und eine fast magische Atmosphäre schufen. Hinata war überwältigt von der Schönheit und dem Zauber des Ortes. Sie konnte sich nicht sattsehen an den kunstvollen Details und den malerischen Landschaften, die das Schloss umgaben. Es fühlte sich an, als wäre sie in eine andere Welt eingetaucht, weit entfernt von allem, was sie kannte. Sesshoumaru rief seinen treuen Diener Jaken herbei, der sich sofort vor ihm verneigte. Jaken war ein kleiner grüner Dämon mit einem großen, buckligen Kopf und zwei kleinen Hörnern. Er trug eine traditionelle Dämonenrobe und hatte stets einen ängstlichen und besorgten Ausdruck in seinen Augen. "Was wünscht der Lord?", fragte Jaken mit zittriger Stimme. Sesshoumaru wandte sich an Hinata und Sasuke und sagte: "Jaken wird euch die Zimmer zeigen. Folgt ihm." Jaken führte die beiden durch die Gänge des Schlosses und zeigte ihnen die prächtigen Zimmer, die für sie vorbereitet wurden. Die Räume waren ebenfalls im traditionellen japanischen Stil gehalten und mit eleganten Möbeln und Seidentapeten geschmückt. "Hier sind eure Gemächer", sagte Jaken und verbeugte sich vor Hinata und Sasuke. "Wenn ihr irgendetwas braucht, steht es mir zu Diensten." Das Zimmer, das Jaken ihnen zeigte, war wahrlich ein Meisterwerk der traditionellen japanischen Architektur. Die Wände waren mit feinen Holzschnitzereien verziert, die kunstvoll blühende Kirschblüten darstellten. Die Schiebetüren waren mit handbemalten Seidenpaneelen geschmückt, die Szenen aus der Natur zeigten. Ein futonähnliches Bett mit Seidenbezügen und weichen Kissen stand in einer Ecke des Raumes, während ein eleganter Holztisch und einige Sitzkissen in der Mitte des Zimmers platziert waren. Sasuke legte sein Katana an einem dafür vorgesehenen Ort ab und wandte seinen Blick zum Garten, der durch die Schiebetür zu sehen war. Hinata öffnete die Tür, und vor ihnen erstreckte sich ein atemberaubender Anblick. Der Garten war eine leuchtende Farbenpracht aus Blumen in allen Farben des Regenbogens. Rosen, Orchideen, Lilien und viele andere Blumenarten blühten in voller Pracht. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen streifte Hinata ihre Schuhe ab und betrat den Garten mit nackten Füßen. Die Blumenwiese fühlte sich weich und angenehm unter ihren Sohlen an. Sie begann, einige der wunderschönen Blumen zu pflücken, und ihre Bewegungen wirkten fast tänzerisch. Sasuke beobachtete sie, wie sie sich anmutig durch den Garten bewegte. Ihr Kleid schwang im Takt ihrer Bewegungen, und er konnte nicht leugnen, dass sie eine unglaubliche Anziehungskraft auf ihn ausübte. Er spürte, wie sein Herz schneller schlug, und sein Verstand war von ihren Reizen gefesselt. Nach einer Weile trat Hinata zu ihm zurück ins Zimmer und reichte ihm einige der gepflückten Blumen. "Sie sind wunderschön, nicht wahr?", sagte sie leise. Sasuke nickte und nahm die Blumen an. "Ja, genauso wie du", erwiderte er und bemerkte erst danach, was er gerade gesagt hatte. Eine leichte Röte stieg ihm ins Gesicht, aber er konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden. Hinata errötete ebenfalls, doch sie lächelte sanft. Sasuke setzte sich auf das große Doppelbett und fragte sich, was Sesshoumaru wohl vorhatte. Eine Mischung aus Neugier und Misstrauen machte sich in ihm breit. Hinata, die neben ihm stand, hatte ebenfalls Fragen im Kopf, aber sie war immer noch von der Schönheit des Schlosses und des Gartens verzaubert. Sie neigte dazu, das Positive in allem zu sehen. Plötzlich klopfte es an der Tür, und Jaken trat ein, um mit seiner zittrigen Stimme mitzuteilen: "Sesshoumaru-sama wünscht, dass du dich ihm zum Training anschließt, Sasuke." Sasuke war überrascht von der plötzlichen Einladung zum Training mit Sesshoumaru. Er wusste, dass der Dämon ein gefährlicher Kämpfer war, und seine Ablehnung gegenüber ihm verstärkte sich nur noch mehr. Dennoch konnte er Sesshoumarus Befehl nicht einfach ignorieren. Sasuke folgte Jaken zu einem riesigen Trainingsplatz, wo Sesshoumaru bereits auf ihn wartete. Der mächtige Dämon stand dort in einer eleganten schwarzen Trainingskleidung, seine langen weißen Haare zu einem Zopf gebunden. Seine goldenen Augen ruhten fragend auf Sasuke, während er ihn musterte. "Du bist also gekommen", sagte Sesshoumaru ruhig. "Möchtest du so trainieren?" Er deutete auf seine eigene Trainingskleidung. Sasuke schaute an sich hinunter, immer noch von einer gewissen Unsicherheit erfüllt. "Ja, das wäre in Ordnung", antwortete er knapp. Sesshoumaru nickte und rief Jaken herbei. "Gib ihm Trainingskleidung", befahl er dem kleinen Dämon. Jaken beeilte sich, Sasuke eine passende Trainingsrobe zu reichen, die er schnell anzog. Obwohl er sich bemühte, seine Nervosität zu verbergen, war es ihm nicht ganz möglich, seine Anspannung vor Sesshoumaru zu verbergen. Sasuke griff Sesshoumaru an, und obwohl er ein talentierter Nahkämpfer war und mit beeindruckender Geschwindigkeit agierte, schien es, als würde der mächtige Dämon mühelos seinen Angriffen ausweichen. Sasuke spürte eine gewisse Frustration in sich aufkommen, da es ihm nicht gelang, auch nur einen einzigen Treffer zu landen. Dann, mit einer atemberaubenden Eleganz und Geschwindigkeit, führte Sesshoumaru seinen ersten Angriff aus. Seine Faust traf Sasuke blitzschnell im Bauch, und der Uchiha spürte, wie die Luft aus seinen Lungen gedrückt wurde. Der Schlag war so kraftvoll und präzise, dass er ihn kaum hatte kommen sehen. Er spürte den Schmerz, aber anstatt sich zurückzuziehen, aktivierte Sasuke sein Mangekyou Sharingan und nutzte die Macht des Amaterasu. Schwarze Flammen entfachten sich um Sesshoumarus Faust, doch der Dämon wich geschickt zurück und entkam der Umklammerung der lodernden Flammen. Sesshoumaru blickte Sasuke ernst an, und sein Blick schien eine Mischung aus Respekt und Anerkennung zu enthalten. "Du hast Potential", kommentierte der Dämon ruhig. "Aber du musst lernen, nicht nur in der Wut zu kämpfen, sondern deine Techniken mit Bedacht einzusetzen." Sasuke atmete schwer und nickte, während er seine Wut und Enttäuschung unter Kontrolle brachte. Er realisierte, dass Sesshoumaru recht hatte. Es war nicht nur die Macht, die zählte, sondern die Klugheit und Strategie im Kampf. Sesshoumaru bot Sasuke seine Hand an, und der Uchiha zögerte kurz, bevor er sie ergriff. Der Dämon half ihm auf die Beine und sagte: "Das reicht für heute. Du kannst von mir lernen, wenn du bereit bist, es zuzulassen." Sasuke war immer noch von der Intensität des Kampfes und Sesshoumarus Worten geprägt, als er plötzlich eine vertraute, hübsche Mädchenstimme hörte. Er drehte sich um und erblickte Hinata, die in einem wunderschönen weißen, kurzen Yukata an der Veranda stand und ihm fröhlich zujubelte. "Hinata...", murmelte er überrascht, während ein warmes Gefühl der Freude sein Herz erfüllte. Sie lief die Stufen hinunter und kam auf ihn zu, ihre Augen leuchteten vor Begeisterung. "Das war unglaublich! Du hast so toll gekämpft, Sasuke-kun!", sagte sie begeistert. Sasuke spürte eine Mischung aus Stolz und Verlegenheit über Hinatas Lob. "Danke", erwiderte er knapp und versuchte, seine Gefühle zu verbergen. Hinata drehte sich zu Sesshoumaru um und lächelte ihn liebevoll an. Sie umarmte ihn zärtlich, und der mächtige Dämon erwiderte die Umarmung, indem er sie behutsam an sich zog. Er beugte sich zu ihr herunter und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. "Danke, Sesshoumaru-sama, dass du mir erlaubst, bei deinem Training dabei zu sein", sagte Hinata leise und dankbar. Sesshoumaru nickte leicht und antwortete ruhig: "Es freut mich, dass es dir gefällt. Du bist immer willkommen." Nachdem sie sich verabschiedet hatte, um das Schloss weiter zu erkunden, wandte sich Sasuke an Sesshoumaru und fragte direkt: "Was hast du mit Hinata vor?" Der mächtige Dämon blickte Sasuke ernst an und sagte bedacht: "Hinata ist meine Gefährtin, und ich sehe in ihr eine starke und einzigartige Kraft. Ich wünsche mir Nachwuchs, doch ich möchte ihr die Zeit geben, selbst zu entscheiden, wann sie bereit dafür ist. Es ist wichtig, dass sie sich nicht gedrängt fühlt und ihre eigenen Entscheidungen treffen kann." Sasuke schaute ernst in die Landschaft, während er über die Worte von Sesshoumaru nachdachte. Er wusste, dass der Dämon Recht hatte und dass Hinata ihre eigenen Entscheidungen treffen musste. Die Vorstellung, dass sie seine Gefährtin war und dass Sesshoumaru sich Nachwuchs von ihr wünschte, weckte eine Mischung aus Gefühlen in ihm – Eifersucht, Unsicherheit, aber auch eine gewisse Akzeptanz und Respekt für ihre Verbindung. Plötzlich unterbrach Sesshoumaru die Stille und sagte ruhig: "Sasuke, ich erlaube dir, mit Hinata das Bett zu teilen." Die Worte des Dämons überraschten Sasuke, und er sah Sesshoumaru fragend an. "Was meinst du?", fragte er. Sesshoumaru lächelte leicht und erklärte ruhig: "Hinata und ich sind miteinander verbunden, aber aufgrund der politischen Konflikte im Dämonenland bin ich oft auf Durchreise und kann sie nicht immer bei mir haben. Es wäre zu gefährlich für sie. Deshalb erlaube ich dir, mit ihr das Bett zu teilen, wenn du möchtest." Die Worte des Dämons überraschten Sasuke erneut, und er spürte, wie sich ein Kloß in seinem Hals bildete. Die Vorstellung, Hinata so nah zu sein, weckte eine Mischung aus Verlangen und Unsicherheit in ihm. "Sesshoumaru, ich..." begann Sasuke, aber der Dämon unterbrach ihn. "Du brauchst nicht zu antworten", sagte Sesshoumaru. "Ich kann sehen, dass du ein Interesse an Hinata hast. Doch sei dir bewusst, dass Hinata trotz allem meine Gefährtin ist, und du kannst sie dir nur nehmen, wenn ich es auch möchte." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)