Another Side von Flordelis (Another World, another Wesker 1.5) ================================================================================ Kapitel 14: Sag mir, dass es nicht zu spät ist ---------------------------------------------- [LEFT]Der Alarm dröhnte in Alberts Ohren, während er und Alex sich einfach nur anstarrten. Ihr Blick stach in seiner Brust. Der vermeintliche Verrat schien ihr zuzusetzen – aber so wusste sie immerhin nun auch, wie er sich nach der Sache mit Chris gefühlt hatte.[/LEFT] [LEFT]»Was ich getan habe?«, erwiderte er ihr schließlich wütend. »Du hast mir dieses Zeug gespritzt, mich an diesen von Gott verlassenen Ort bestellt und zugelassen, dass dein gemeingefährlicher Bodyguard mich niedergeschlagen hat!«[/LEFT] [LEFT]»Ich wusste doch, dass du nur versuchst, dich einzuschmeicheln!«, feuerte sie zurück. »Du hattest die ganze Zeit vor, dir nur dieses Gegenmittel zu holen und mich dann auszuliefern!«[/LEFT] [LEFT]»Das ist Schwachsinn! Und das wüsstest du, wenn du mich so gut kennen würdest, wie du zu denken scheinst!«[/LEFT] [LEFT]Trotzig presste sie die Lippen aufeinander. Sie steckte den Injektor wieder in ihre Tasche und ging zu einer anderen Tür hinüber. »Du kannst das Gegenmittel vergessen! Ich werde dir bestimmt nicht helfen, wenn du meinst, mich verraten zu müssen!«[/LEFT] [LEFT]»Alex, warte!«[/LEFT] [LEFT]Sie verschwand durch die Tür, er folgte ihr rasch, bevor sie wieder zufallen konnte. Eine Treppe führte nach oben, wo ihre Schritte zu hören waren. »Alex!«[/LEFT] [LEFT]»Geh weg!«, erhielt er als Antwort.[/LEFT] [LEFT]Er hastete die Stufen hinauf, wo es nur eine weitere Tür gab, die auf das Dach hinausführte. Alex stand am Rand und blickte in Richtung des Hauses, wo Schüsse zu hören waren. Albert blieb einige Schritte entfernt stehen, innerlich hoffte er weiterhin, dass es außer Nicholai keinen Widerstand gab, der seinen Leuten im Weg stehen könnte.[/LEFT] [LEFT]Alex atmete schwer, als sie sich ihm zuwandte. »So sollte das nicht laufen. So sollte das überhaupt nicht laufen!«[/LEFT] [LEFT]Albert hob die Hände, um sie zu beruhigen und redete beschwörend auf sie ein: »Alex, das ist deine letzte Chance. Wenn du jetzt aufgibst, kann ich ein gutes Wort für dich einlegen. Ich werde mit Enrico reden, wir können deine ganze Rolle bei der Umbrella-Sache weniger schlimm erscheinen lassen. Das FBI wird dir nichts tun.«[/LEFT] [LEFT]Vielleicht könnte er ja sogar mit Morgan und Cooper reden. Wenn sie nicht gerade irgendwelche seltsamen Sätze präsentierten, schienen sie immerhin eher vernünftig. Alex sollte eine gerechte Strafe erhalten – aber es sollte auch nicht vergessen werden, dass sie das meiste davon unter Zwang getan hatte. Nur für ihn. Er könnte sie gar nicht hängen lassen.[/LEFT] [LEFT]»Du hast für mich so viel geopfert«, fuhr Albert fort. »Ich werde dafür sorgen, dass eine eventuelle Strafe so mild wie möglich ausfallen wird. Wir werden wieder eine Familie sein. Aber nur, wenn du du jetzt aufgibst.«[/LEFT] [LEFT]Alex zweifelte weiter, aber zumindest wirkte es, als würde sie wieder darüber nachdenken. Jedenfalls hoffte er das, vielleicht überlegte sie aber auch nur, wie sie aus dieser Situation herauskäme und dennoch ihren Plan durchführen könnte.[/LEFT] [LEFT]Jemand trat hinter ihm auf das Dach, Alex' Blick huschte zu der Person hinüber, deswegen sah Albert auch kurz über die Schulter. Zu seiner Erleichterung waren es nur Enrico und Barry, die ihre Waffen auf Alex richteten.[/LEFT] [LEFT]»Alles okay, Albert?«, fragte Enrico.[/LEFT] [LEFT]Er konnte ihnen nicht erklären, was los war, deswegen gab er ihnen nur einen knappen Befehl: »Bleibt zurück!«[/LEFT] [LEFT]Sie mussten nicht mehr auf ihn hören, das war ihnen sicher auch bewusst, aber vielleicht bemerkten sie, wie wichtig ihm das alles war. Erst als die beiden widerwillig nickten und stehenblieben, sah Albert wieder seine Schwester an. Alex erwiderte seinen Blick unsicher.[/LEFT] [LEFT]»War das wirklich dein Ernst?«, fragte sie misstrauisch. »Du willst, dass wir eine Familie sind?«[/LEFT] [LEFT]Er ging einen Schritt auf sie zu und reichte ihr dabei die Hand, wie schon unten im Labor. »Auf jeden Fall. Du musst mir nur vertrauen.«[/LEFT] [LEFT]Ihr Blick huschte von ihm zu Enrico und Barry, die weiter im Hintergrund standen, dann wieder zurück. Mit ihrer eigenen Hand griff sie in ihre Tasche und zog den Injektor wieder hervor. Wesker in seinem Inneren gab ein genervtes Zischen von sich – das von einem plötzlichen Schuss übertönt wurde.[/LEFT] [LEFT]Etwas Warmes spritzte auf Alberts Gesicht, er blinzelte. Alex sah ihn fassungslos an, ihr Mund war geöffnet, als wollte sie noch etwas sagen, doch die Worte kamen ihr einfach nicht über die Lippen. Auf ihrer Brust entfaltete sich eine rote Blüte, deren Bedeutung ihm nicht klar werden wollte.[/LEFT] [LEFT]»Alby …« Mit diesem Hauchen fiel sie zu Boden.[/LEFT] [LEFT]»Alex!« Er erwachte aus seiner Starre und brachte die letzte Distanz hinter sich.[/LEFT] [LEFT]Ein kurzer Blick über den Rand des Daches zeigte ihm einen grinsenden Nicholai, der sich gerade in das dichte Unterholz zurückzog, in seinen Händen hielt er ein Scharfschützengewehr.[/LEFT] [LEFT]Egal, dafür war gerade keine Zeit![/LEFT] [LEFT]Albert kniete sich neben Alex. Sein geübter Blick sagte ihm, dass die Wunde ein glatter Durchschuss war. Aber das Projektil musste wichtige Gefäße verletzt haben, so sehr wie sie gerade blutete. Selbst sein Versuch, die Blutung zu stoppen half nicht: die rote Flüssigkeit verklebte seine Hände, quoll zwischen seinen Fingern hindurch und verließ ihren Körper unaufhaltsam.[/LEFT] [LEFT]Dennoch versuchte er es fluchend weiter, er wollte sie nicht sterben sehen, sie nicht doch noch verlieren, nachdem er sie endlich wiedergefunden hatte.[/LEFT] [LEFT]»Alby.« Ihre kraftlose Stimme erreichte ihn kaum. »Es ist okay, sieh einfach nicht hin.«[/LEFT] [LEFT]Er blickte in ihr Gesicht. Sie lächelte erschöpft, ein dünnes Blutrinnsal lief aus ihrem Mund. »Sieh nicht hin.«[/LEFT] [LEFT]Dieselben Worte, die sie ihm nach dem Tod ihrer Eltern gesagt hatte. Wieder sah er das Blut an der Schlafzimmerwand, die beiden Leichen, die nichts mit seinen Eltern gemein hatten – aber diesmal lag auch Alex dazwischen. Seine Schwester, die ihm hier gerade aus den blutgetränkten Fingern glitt.[/LEFT] [LEFT]»Du darfst nicht sterben, Alex«, erwiderte er ihr. »Du bist eine Göttin, du kannst nicht sterben!«[/LEFT] [LEFT]Sie lachte, aber es ging bald in ein Husten über, das ihren Körper schüttelte. »Was für ein kindischer Gedanke, nicht wahr? Ich hätte direkt auf dich hören sollen.«[/LEFT] [LEFT]Obwohl es sie unendlich viel Mühe zu kosten schien, hob sie die Hand und reichte ihm den Injektor, den er nur widerwillig annahm, weil er dafür ihre Wunde loslassen musste. Der Gegenstand, den er zuvor noch unbedingt hatte haben wollen, erschien ihm nun absolut sinnlos.[/LEFT] [LEFT]Alex' Hand fiel wieder herab. Ihre Atmung wurde flacher. »Ich wünschte, wir hätten noch mehr Zeit miteinander verbringen können.«[/LEFT] [LEFT]Sie schloss ihre Augen – und ihr Brustkorb hob sich nicht mehr.[/LEFT] [LEFT]»Nein … nein!« Er griff nach ihrer Hand. »Alex, wach auf!«[/LEFT] [LEFT]Doch sie blieb reglos und stumm, ihr Gesicht war so friedlich, wie es wohl zu Lebzeiten schon ewig nicht mehr gewesen war. Dennoch wollte er das nicht akzeptieren, er konnte es einfach nicht. »Alex, bitte ...«[/LEFT] [LEFT]Seine Sicht verschwamm, als seine brennenden Augen sich mit Tränen füllten. Jemand legte tröstend eine Hand auf seine Schulter, ohne etwas zu sagen. Ob Barry oder Enrico, es war ihm egal. Alex war fort, gerade als sich alles zum Guten hätte wenden können. Sie war endgültig fort und er würde sie nie wiedersehen. Der Gedanke stach noch mehr in seiner Brust als die einst gebrochene Rippe und Weskers hämisches Lachen. Dabei gab es keinen Grund dafür, denn er hatte endlich das Gegenmittel, er müsste es nur noch nehmen, dann wäre es vorbei mit dem kaltherzigen Wesker. Es hatte ihn im Endeffekt nur seine Schwester gekostet. Aber warum hatte Nicholai das getan?[/LEFT] [LEFT]Ihm blieb keine Zeit, darüber nachzudenken, und mit Weskers Präsenz in seinem Inneren, die inzwischen an seinem Rückenmark kratzte, sich in sein Gehirn buddelte und versuchte, sich weiter auszubreiten, fiel es ihm auch schwer, einen vernünftigen Gedanken zu fassen.[/LEFT] [LEFT]Er betrachtete den Injektor für einen Moment. Alex' Blut hatte das Lable verschmiert, so dass er nicht mehr erkennen konnte, was sich darin befand, aber – auch wenn es vielleicht naiv war – er ging nicht davon aus, dass sie in ihrem Tod versuchen würde, ihn hereinzulegen.[/LEFT] [LEFT]Plötzlich riss Alex die Augen auf und schnappte nach Luft. Erschrocken wich die Person hinter ihm zurück, während Albert sie fassungslos ansah. Doch die neu aufkeimende Hoffnung wurde sofort erstickt, als er die schwarzen Adern bemerkte, die sich über ihr Gesicht zogen, als etwas in ihr zu vibrieren schien und ihre Haut geradewegs Wellen schlagen ließ.[/LEFT] [LEFT]Oh nein …[/LEFT] [LEFT]Er realisierte was geschah, noch bevor ihn die rasend schnell gewachsene Klaue, die einst Alex' Hand gewesen war, am Hals packte und in die Luft hob. Panisch um Atem ringend ließ Albert den Injektor fallen. Mit beiden Händen griff er nach der Pranke und versuchte, sie von sich wegzureißen, aber sie lockerte sich nicht.[/LEFT] [LEFT]Inzwischen erhob sich der nun gänzlich mutierte Körper von Alex. Die Muskeln waren derart angeschwollen, dass ihre graue Haut aufgeplatzt war und an manchen Stellen die Sehnen freilegten. Rote Augen blitzten ihm unter einem Vorhang blonden Haares entgegen.[/LEFT] [LEFT]Sein Herz setzte für einen kurzen Moment aus, bei der Vorstellung, dass das innerhalb weniger Sekunden aus Alex geworden war – dass so etwas vielleicht irgendwann aus ihm werden würde.[/LEFT] [LEFT]Das Monster, das einst Alex gewesen war, musterte ihn, während Kugeln von Barry und Enrico wirkungslos auf den Körper prallten. Die Kreatur schnaubte, dann schleuderte sie Albert von sich. Einen Sekundenbruchteil später schlug er mit dem Rücken auf dem Boden auf, scharfe Schmerzen fuhren durch sein gesamtes Rückgrat und ließen schwarze Flecken vor seinen Augen tanzen. Deswegen brauchte er einen Moment, bis er bemerkte, dass sie ihn vom Dach auf den Waldboden hinabgeworfen hatte.[/LEFT] [LEFT]Noch bevor er das verarbeitet hatte, waren Kevin und Rebecca neben ihm und halfen ihm auf.[/LEFT] [LEFT]»Alles okay?«, fragte sie ihn.[/LEFT] [LEFT]Sein Rücken schmerzte immer noch, aber er konnte keine Rücksicht darauf nehmen, denn Alex sprang plötzlich mit einem gewaltigen Satz auf den überdachten Gang und rannte über diesen in Richtung des Hauses. Enrico und Barry feuerten von ihrer erhöhten Position aus weiter auf sie, woran sie sich allerdings kaum störte. Ihre Unbeirrbarkeit sagte Albert sofort, was sie vorhatte: »Sie wird die Stadt infizieren! Wir müssen sie aufhalten!«[/LEFT] [LEFT]Das führte tatsächlich dazu, dass Leben in Kevin kam. Er rannte sofort los, um Alex einzuholen. Rebecca griff nach ihrem Funkgerät und teilte Billy und Brad diese Info mit. Wo auch immer die beiden sich gerade aufhielten, sie könnten ihr hoffentlich den Weg abschneiden.[/LEFT] [LEFT]Albert wollte sich aber nicht nur darauf verlassen, deswegen rannte er selbst los. Er blendete seine Schmerzen aus, sprang über die Wurzeln und ließ die Äste sein Gesicht peitschen, um keine weitere Zeit zu verlieren. Alex hatte bereits einen erheblichen Vorsprung, der nur dadurch gebremst wurde, dass von irgendwo jemand – vermutlich Billy und Brad – auf sie schoss. Kevin lief vor ihm, hatte aber wesentlich mehr Probleme als er, schon allein, weil er gleichzeitig versuchte, zu schießen, obwohl seine Kugeln quasi keine Wirkung zeigten.[/LEFT] [LEFT]Albert entschied sich schließlich, es lieber Alex gleichzutun. Mit einer Behändigkeit, die ihn selbst überraschte, kletterte er auf den überdachten Gang hinauf und rannte dort weiter. Ohne die Hindernisse und mit dem Dauerfeuer, das von Billy und Brad auf Alex einprasselte, gelang es ihm tatsächlich, sie bald einzuholen. Doch gerade, als er sich fragte, wie genau er sie eigentlich aufhalten sollte, da er keinerlei Waffen mit sich führte, kam er an Brad vorbei, der noch immer unten auf dem Boden stand. Vermutlich war sein Knöchel noch von dem Kampf im R&D Center verstaucht, deswegen konnte er nicht weiterlaufen. Als er Albert sah, hellte sich sein Gesicht aber sofort auf. »Das Ding ist sehr widerstandsfähig. Nimm das hier mit!«[/LEFT] [LEFT]Er reichte ihm eine Waffe nach oben, die Albert ihm dankend abnahm, dann rannte er bereits weiter, um Alex nicht zu verlieren. Auch Billy, der nun allein auf sie schoss, könnte sie nicht für immer aufhalten. Während er lief, betrachtete er die Waffe kurz, so stellte er fest, dass es ein handlicher Granatwerfer war, eine kurze Inspektion der Munition zeigte ihm, dass es explosive Granaten waren. Das schien ihm auf den ersten Blick zu viel des Guten zu sein, doch wenn er bedachte, dass sie all die Kugeln aushielt …[/LEFT] [LEFT]Schließlich erreichte Alex das Ende des Weges. Scheinbar ratlos betrachtete sie die Hausfassade vor sich, dann setzte sie zu einem Sprung an. Albert kam zum Stehen, er hob die Waffe. »Alex!«[/LEFT] [LEFT]Tatsächlich hielt sie inne und wandte sich ihm zu. Ihre roten Augen funkelten ihn an, sie fauchte.[/LEFT] [LEFT]Er wusste, er müsste schießen, sein Verstand schrie ihm das geradewegs ins Ohr, um Weskers Worte, dass er Alex einfach handeln lassen sollte, zu übertönen. Doch er konnte es einfach nicht. Besonders nicht, als sie plötzlich etwas mit verzerrter Stimme sagte: »Albyyyy ...«[/LEFT] [LEFT]Er ließ die Waffe ein wenig sinken. War irgendetwas von Alex doch noch in ihr? Gab es irgendeinen wie auch immer gearteten Weg, sie vielleicht zurückzuholen?[/LEFT] [LEFT]»In diesen Körper?«, fragte Wesker spöttisch. »Lächerlich!«[/LEFT] [LEFT]Es erschien wirklich verrückt, es konnte nicht sein. Auch alle sichergestellten Unterlagen sagten eindeutig, dass die Infektion, sobald sie erst einmal diesen Status erreicht hatte, nicht mehr rückgängig zu machen war. Es gab kein Gegenmittel. Keine Hoffnung. Selbst wenn noch etwas von Alex in diesem Ding war, es war vorbei.[/LEFT] [LEFT]Das alles wusste der rationale Teil seines Verstands, doch der emotionale wollte verhindern, dass er die Waffe wieder anhob und abdrückte. Es war dieser Zwiespalt, der ihm so oft Ärger mit Enrico eingebracht und dafür gesorgt hatte, dass Chris erst entführt und dann Jill verletzt worden war. Nun war Alex dieses Ding geworden und das einzige, was er ihr geben könnte, war ein wenig Gnade, indem er den Abzug betätigte.[/LEFT] [LEFT]Und doch konnte er es nicht.[/LEFT] [LEFT]»Alex … bitte … sag noch etwas. Sag mir, dass es nicht zu spät ist.«[/LEFT] [LEFT]Sie neigte den Kopf ein wenig, worauf ihr Haar verrutschte. Ihre roten Augen wurden so noch deutlicher – deswegen sah er auch direkt, als sie sich verengten. Sie stieß ein Fauchen aus und sprang ohne Vorwarnung auf ihn zu.[/LEFT] [LEFT]»Alex, nein!«[/LEFT] [LEFT]Er riss die Waffe hoch und drückte im selben Moment ab. Die Granate explodierte direkt vor ihm, die Druckwelle riss ihn zu Boden, zähes Blut und Fleisch regneten auf ihn herab. Für einen kurzen Moment glaubte er, noch einmal Alex' Stimme zu hören: »Sieh nicht hin, Alby.«[/LEFT] [LEFT]Aber diesmal sah er hin, aus freien Stücken, nicht weil er vor Angst gelähmt war.[/LEFT] [LEFT]Von dem vor wenigen Sekunden noch so imposant mutierten Körper, der sogar unzählige Kugeln hatte einstecken können, waren nur noch Fetzen übrig. Nun war Alex wirklich fort, auch der Rest, der vielleicht irgendwo in ihr noch verblieben war, und ihr Plan. Die Stadt war sicher, die Welt auch. Nur sein eigenes Herz fühlte sich an, als läge es in Trümmern.[/LEFT] [LEFT]Seine Brust wurde so eng, dass ihm das Atmen schwer fiel. Zumindest waren die Tränen erst einmal versiegt, dafür kehrte das Jucken verstärkt zurück.[/LEFT] [LEFT]Jemand trat neben ihn, doch er hob nicht einmal den Kopf. Es konnten weder Jill, noch Chris sein, und eigentlich wollte er im Moment nur einen der beiden an seiner Seite haben, denn nur sie könnten verstehen, was er durchmachte. Aber davor sollte er das Gegenmittel nehmen, erst dann könnte er guten Gewissens ins Krankenhaus gehen.[/LEFT] [LEFT]Als hätte jemand seine Gedanken erahnt, wurde ihm plötzlich der Injektor hingehalten. Albert nahm ihn automatisch entgegen, dann sah er nach oben. Es war Enrico, der da neben ihm stand und bedauernd auf ihn herabsah, obwohl er sicher nicht mal genau wusste, was hier eigentlich vorgefallen war. Aber das würde er spätestens durch die Ermittlungen bestimmt noch früh genug erfahren. Er nickte in Richtung des Injektors. »Ich hatte den Eindruck, du brauchst das unbedingt.«[/LEFT] [LEFT]Albert sah wieder darauf hinab. Seine Hände waren genauso blutverschmiert wie der Injektor, die Flüssigkeit trocknete bereits. Er musste sich das Gegenmittel spritzen, dafür war er hergekommen, dafür hatte er im Prinzip seine Schwester geopfert. Das durfte nicht umsonst sein.[/LEFT] [LEFT]Er setzte den Injektor an seinen Hals, hoffte, dass alles so funktionieren würde, wie es sollte, und injizierte sich das Gegenmittel. Im ersten Moment geschah gar nichts, deswegen wollte er sich aufrichten und Enrico darum bitten, ihn ins Krankenhaus zu fahren – doch schlagartig begann sich alles um ihn herum zu drehen. Er beugte sich vor, stützte seine Hände auf den Boden und atmete möglichst tief durch.[/LEFT] [LEFT]»Warum hast du das getan?!«, fauchte Wesker in seinem Inneren. »Das wirst du bereuen!«[/LEFT] [LEFT]Kam die Stimme nur aus seinem Unterbewusstsein oder war es wirklich das richtige Mittel gewesen? Aber selbst wenn es das falsche war, diesen bösartigen Wesker derart wütend und verzweifelt zu erleben, wäre es wert gewesen. Die andere Jill würde ihm sicher zustimmen.[/LEFT] [LEFT]Enrico griff nach seinem Arm, fragte, was ihm fehle, was er sich da gespritzt hatte und warum. Aber Albert konnte es ihm nicht beantworten. Seine Stimme war einem Krächzen gewichen, aber auch Worte zu finden, erschien ihm so schwer, weil sie alle in einem schwarzen Loch verschwunden zu sein schienen.[/LEFT] [LEFT]Er seufzte noch einmal, dann wurde alles um ihn herum dunkel – doch inmitten dieser Finsternis echote die Stimme Weskers: »Ich werde dich töten, bevor das Mittel wirkt! Du wirst den nächsten Tag nicht mehr erleben!«[/LEFT] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)