Another Side von Flordelis (Another World, another Wesker 1.5) ================================================================================ Kapitel 9: Ich habe viel Zeit ----------------------------- [LEFT]Die kleine Feier verlief so positiv wie Albert es sich gewünscht hatte. Alle waren zusammengekommen – auch Claire –, sie hatten gegessen und gelacht, sogar Billy und Kevin waren sich einmal einig gewesen. Die Nachricht, dass er fortan nicht mehr ihr Captain wäre, war von den anderen nicht gut aufgenommen worden. Sie empfanden es als unfair, dass er nur wegen Alex suspendiert worden war, Enrico hatte sogar angeboten, ein gutes Wort für ihn einzulegen. Aber Albert hatte darauf bestanden, dass sie diese Aufgabe auch ohne ihn lösen könnten und sobald Alex geschnappt war, würde er zurückkommen. Daran glaubte er wirklich. Weniger zuversichtlich war er in seinen eigenen Fähigkeiten, Alex gegenüber wirklich durchgreifen zu können, deswegen störte er sich weiterhin nicht an der Suspendierung.[/LEFT] [LEFT]Der Rest des Abends war dann einfach nur ungezwungen, bis eine Krankenpflegerin sie alle nach Hause geschickt hatte. Um seine Rippe zu schonen, war auch Albert nach Hause gegangen, wo er friedlich und traumlos bis zum nächsten Morgen schlief.[/LEFT] [LEFT]Bevor er dann wieder ins Krankenhaus fuhr – da er kein Captain mehr war, gab es ohnehin nichts anderes zu tun – kaufte er unterwegs noch Kaffee für sich und Jill. Chris legte nicht sonderlich viel Wert auf guten Kaffee, deswegen mochte er den im Krankenhaus vermutlich, also musste er ihm keinen mitbringen.[/LEFT] [LEFT]Als er Jills Zimmer betrat, sah er in ihre Richtung und machte zufrieden eine Feststellung: »Ah, du bist schon wach. Der Kaffee im Krankenhaus ist furchtbar, da dachte ich, dass ich uns besser was anderes hole.«[/LEFT] [LEFT]Sie sagte darauf nichts, was ihn mit einem unguten Gefühl erfüllte. Vorsichtshalber stellte er den Kaffee erst auf dem Tisch ab, dann musterte er sie genauer. »Alles okay? Du bist so ...«[/LEFT] [LEFT]Die Stimme erstarb in seinem Hals. Jill sah ihn mit einer Mischung aus Freude und Sorge an, von dem Misstrauen war keine Spur mehr. Das konnte eigentlich nur eines bedeuten. Sein Herz flatterte aufgeregt, als er sich zu ihr auf das Bett setzte und er ihre Hand in seine nahm. »Jill? Bist du zurück?«[/LEFT] [LEFT]Noch könnte sie ihn enttäuschen, ihm einfach nur sagen, dass sie ihr Misstrauen endgültig abgelegt hatte und sich einfach nur freute, ihn zu sehen – doch ihre Gegenfrage war genug Antwort, die sofort Glück durch ihn hindurchströmen ließ: »Wie erkennst du das?«[/LEFT] [LEFT]Er deutete auf seine eigenen Augen. »Du siehst mich ganz anders an, als sie es getan hat. Weniger scharf und misstrauisch.«[/LEFT] [LEFT]»Dafür hast du viel Zeit mit ihr verbracht.«[/LEFT] [LEFT]Diese etwas patzige Antwort brachte ihn zum Schmunzeln. »Sie sah aus wie du, was sollte ich machen? Du dürftest ja inzwischen mitbekommen haben, dass ich hoffnungslos in dich verliebt bin.«[/LEFT] [LEFT]Nicht zuletzt wegen des Kusses. Oder weil er es der anderen Jill ziemlich deutlich mitgeteilt hatte – und offenbar hatte seine Jill das alles ja mitbekommen. Also wusste sie, was er fühlte. Aber er erinnerte sich auch gut daran, dass sie den Kuss nicht erwidert und ihn auch nicht aufgehalten hatte. Deswegen fügte er noch etwas hinzu: »Auch wenn ich wahrscheinlich absolut chancenlos bin. Aber wenn du dich für Chris entscheidest, weiß ich wenigstens, dass es dir gutgehen wird.«[/LEFT] [LEFT]Er könnte es verstehen. Egal, wie eifersüchtig er immer gewesen war, es war nachvollziehbar, warum man gern Zeit mit ihm verbrachte. Und wenn Jill eben mehr Interesse an Chris hatte, war das vollkommen in Ordnung, sofern sie ihn nicht einfach abschieben würden.[/LEFT] [LEFT]Jill sagte darauf nichts. Hatte er etwas Falsches gesagt? Hatte sie das Gefühl, dass er sich zu sehr für ihr Privatleben interessierte, obwohl ihn das eigentlich gar nichts anging?[/LEFT] [LEFT]Gerade als er sich ein Stück von ihr zurückziehen wollte, um ihr ihren Freiraum zu lassen, legte sie ihre freie Hand in seinen Nacken und zog ihn zu sich. Er kam ihr so nahe, dass er ihren Atem auf seinen Lippen spüren konnte, es weckte die Sehnsucht in seinem Inneren, von der er sich eigentlich für Chris' Glück hatte verabschieden wollen. Jill schloss die Augen und küsste ihn.[/LEFT] [LEFT]Sein Herz setzte für einen kurzen Moment aus, nur um wieder anzuspringen und dann umso schneller weiterzuschlagen. Nie hätte er gedacht, dass sie seine Gefühle erwidern würde – noch viel weniger, dass es so schnell geschehen würde, nachdem sie wieder zurückkäme. Hoffentlich träumte er das alles nicht nur. Aber selbst wenn, dann sollte er es einfach genießen, so schöne Träume bekam er schließlich selten.[/LEFT] [LEFT]Er legte seine Arme um sie und erwiderte den Kuss, in den er all das Glück fließen ließ, das er gerade empfand. Alles war gut, großartig geradezu.[/LEFT] [LEFT]Als sie sich voneinander lösten, sah sie ihn derart intensiv an, dass es ihm glatt den Atem verschlug. »Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet.«[/LEFT] [LEFT]»Ich habe die ganze Zeit bereut, dass ich dich einfach gehenließ«, erklärte sie, als wäre ihr das schon eine Weile ein Bedürfnis gewesen. »Ich mag Chris wirklich … aber ich liebe nur dich. Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, bis ich es gemerkt habe – und dass es eine andere Jill brauchte, um alles wieder ins Lot zu bringen.«[/LEFT] [LEFT]Sie liebte ihn! Wie lange hatte er darauf gewartet, diese Worte einmal von ihr zu hören? Sein Herz kam gar nicht mehr dazu, sich zu beruhigen.[/LEFT] [LEFT]»Das ist okay«, sagte er auf ihre Entschuldigung. »Ich bin schon glücklich, dass du meine Gefühle überhaupt erwiderst. Nachdem du mich abgewiesen hast, dachte ich, ich hätte es total verbockt. Und dann hatte ich Angst, dass du nie zurückkommst. Aber jetzt bist du hier und alles ist gut.«[/LEFT] [LEFT]Außer es war alles nur ein Traum. Die einzige Furcht, die noch an ihm nagte.[/LEFT] [LEFT]»Ich träume das nicht nur, oder?«, fragte er vorsichtshalber.[/LEFT] [LEFT]Jill lächelte und kniff ihn vorsichtig in die Wange. Es schmerzte ein wenig, also war er wach, das hier war die Realität. »Offenbar ist es kein Traum, das ist gut, sonst wäre das jetzt nicht so befriedigend.«[/LEFT] [LEFT]Damit küsste er sie wieder. Für einen kurzen Moment musste er wieder an den Augenblick denken, als sie nicht darauf reagiert hatte, aber der Gedanke war sofort vergessen, als sie ihn diesmal erwiderte. Sie empfand für ihn dasselbe, wie er für sie; er war noch nie so glücklich gewesen.[/LEFT] [LEFT]Plötzlich öffnete jemand ohne zu klopfen die Tür.[/LEFT] [LEFT]»Hey, Jill, ich dachte, du willst vielleicht-«[/LEFT] [LEFT]Chris stoppte abrupt in seinen Worten und seinen Bewegungen. Albert sah ihn an, das Gesicht erhitzter als ihm gerade lieb war, wusste Chris' Blick aber nicht so richtig zu deuten. Da war auf jeden Fall Verwirrung zu sehen, aber auch … Enttäuschung? Vielleicht sogar einen Hauch Verrat, der Alberts Herz wieder schwer werden ließ.[/LEFT] [LEFT]Doch plötzlich setzte Chris ein Grinsen auf und deutete mit dem Daumen über seine Schulter. »Soll ich wieder gehen und euch allein lassen? Ihr solltet vielleicht ein Schild an die Tür hängen.«[/LEFT] [LEFT]Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr er bereits herum und ging mit den Worten »Viel Spaß noch« wieder hinaus. Aber Albert war überzeugt davon, dass Chris verletzt war. Jill ging es offenbar ähnlich, denn sie seufzte leise. »Wenn er doch nur geklopft hätte ...«[/LEFT] [LEFT]Das gute Gefühl war schlagartig verflogen. Jill bedeutete auch Chris viel, natürlich musste es ihm da wie ein Verrat vorkommen, wenn sein bester Freund sie sich einfach schnappte.[/LEFT] [LEFT]»Vielleicht hätte ich vorher mit ihm reden sollen«, meinte Albert.[/LEFT] [LEFT]Diesmal war es Jills Blick, den er nicht so recht deuten konnte. Vielleicht war sie verärgert, dass er so viel Wert auf Chris' Meinung legte, obwohl es immerhin ihre Entscheidung war, mit wem von ihnen sie zusammen sein wollte. Sanft schob sie ihn von sich. »Rede doch jetzt mit ihm. Das ist wahrscheinlich besser, als wenn du dir darüber erst wieder ewig Gedanken machst.«[/LEFT] [LEFT]Sie lächelte ihn an, also war sie nicht böse, sie war wirklich nur besorgt – und sie wusste, wie sehr ihm solche Dinge nachhingen. Nun, er könnte sich ohnehin auf nichts anderes konzentrieren, also war das vermutlich die beste Entscheidung.[/LEFT] [LEFT]Außerdem kam in diesem Moment bereits eine Krankenpflegerin mit dem Frühstück in den Raum. Während des Essens wäre er vermutlich ohnehin nur störend, deswegen stand er auf, versprach ihr, das alles zu klären und verließ das Zimmer, um nach nebenan zu gehen. Chris hatte sein Frühstück auch bekommen, aber er selbst fehlte. Auf ein kurzes Nachfragen erklärte eine Pflegerin ihm, dass Chris angekündigt hatte, auf dem Balkon der Station rauchen zu gehen. Albert hatte nicht einmal gewusst, dass er schon Zigaretten hatte – und dass er nach einem Monat noch Interesse daran haben könnte.[/LEFT] [LEFT]Er lief zum Balkon, den er nur kannte, weil man daran vorbeilaufen musste, wenn man mit dem Aufzug hochkam. Draußen wurde er von dem üblichen Straßenlärm empfangen, obwohl man von hier aus nicht einmal auf die Straße sehen konnte. Andere Gebäude des Krankenhauses versperrten die Sicht darauf. Nur eine Person saß auf den zahlreichen Bänken, zog an seiner Zigarette und starrte in die Entfernung. Albert atmete noch einmal tief durch, dann setzte er sich neben Chris.[/LEFT] [LEFT]Zuerst schien sein Freund ihn nicht zu beachten, er atmete den blauen Rauch aus, der sofort vom Wind ergriffen und verwirbelt wurde. Albert schwieg.[/LEFT] [LEFT]»Glückwunsch«, sagte Chris schließlich. »Das mit Jill hat also endlich funktioniert?«[/LEFT] [LEFT]Sie hatten nie explizit darüber geredet, weil Albert sich seine Eifersucht nicht hatte anmerken lassen wollen und für Chris war es wohl nie wichtig genug gewesen, aber es musste offensichtlich gewesen sein, wenn sogar die andere Jill es direkt gemerkt hatte.[/LEFT] [LEFT]Für einen kurzen Moment flutete die Freude wieder durch seinen Körper. »Ja, hat es. Ich bin selbst noch ganz … baff.«[/LEFT] [LEFT]»Das freut mich für dich.« Chris' Worte klangen ehrlich, aber er sah ihn weiterhin nicht an.[/LEFT] [LEFT]Von der Seite wirkte er ernst und distanziert, von dem Gefühl des Verrats war nichts mehr wahrnehmbar. Aber in Alberts Erinnerung war es noch deutlich vorhanden.[/LEFT] [LEFT]»Es tut mir leid«, sagte er schließlich. »Ich hätte vorher mit dir darüber reden müssen.«[/LEFT] [LEFT]»Wozu?«, erwiderte Chris kühl. »Denkst du, da wären gute Tipps herausgekommen?«[/LEFT] [LEFT]Dieses distanzierte Verhalten nervte Albert langsam. Sie waren beide erwachsen und kannten sich lange genug, um offen darüber zu sprechen. Warum Chris das nicht hinbekam, war ihm ein Rätsel und ärgerte ihn zunehmend. »Nein, ich denke aber, dass es nur fair gewesen wäre, wenn ich dir sage, dass ich an derselben Person interessiert bin wie du.«[/LEFT] [LEFT]Er blinzelte und wandte sich ihm nun doch zu. »Warte! Du denkst, ich bin in Jill verliebt?«[/LEFT] [LEFT]»Offensichtlich, oder? Ich meine, ihr habt einfach diese bestimmte Chemie miteinander und im Büro seid ihr quasi unzertrennlich.«[/LEFT] [LEFT]Chris schüttelte seufzend mit dem Kopf. »Mann, Jill ist für mich wie eine kleine Schwester. Vielleicht hab ich auch einfach ein wenig viel von Claire in ihr gesehen. Aber ich bin nicht verliebt in sie.«[/LEFT] [LEFT]»Warum bist du dann jetzt so …?« Albert wusste nicht, wie er dieses Verhalten nennen sollte, außer verletzt, aber das hätte Chris bestimmt nicht gefallen, deswegen ließ er es offen.[/LEFT] [LEFT]»Keine Ahnung. Vielleicht bin ich nach dem letzten Monat nur komplett durch. Oder ich mache mir Sorgen, dass ihr beide jetzt keine Zeit mehr für mich haben werdet.« Fahrig führte er seine brennende Zigarette durch die Luft.[/LEFT] [LEFT]Albert konnte diese Ängste nachvollziehen. Hätten Chris und Jill eine Beziehung begonnen, wären das auch seine ersten Gedanken gewesen. »Ich kann dir versichern, dass ich dich nicht aus meinem Leben ausschließen werde. Gerade nach diesem Monat hab ich gemerkt, dass du ein wichtiger Teil davon bist. Da schmeiß ich dich nicht mehr raus.«[/LEFT] [LEFT]Chris verzog die Lippen zu einem halben Grinsen. »Sicher? Beziehungen sind meistens sehr zeitaufwändig, habe ich gehört.«[/LEFT] [LEFT]»Ich habe keine Hobbys«, sagte Albert lapidar. »Ich habe viel Zeit.«[/LEFT] [LEFT]Darauf erntete er ein leises Lachen von Chris. »Ich nehme dich beim Wort, Al. Und ich werde dich dran erinnern, wenn du mir mal wegen Jill absagst.«[/LEFT] [LEFT]»Das wird nicht passieren. Falls doch, mach mir ruhig die Hölle heiß.«[/LEFT] [LEFT]Chris suchte endlich seinen Blickkontakt, er lächelte. Beides beruhigte Albert, auch wenn er glaubte, dass sein Freund nach wie vor verletzt wirkte. Vielleicht waren das aber immer noch seine Sorgen oder Nachwirkungen des letzten Monats – und der Gedanke führte dazu, dass Albert sich noch einmal entschuldigte, dass er Chris nicht geglaubt hatte. Sein Freund seufzte schwer. »Al, lass das doch endlich. Ich hab dir gesagt, ich verzeih dir.«[/LEFT] [LEFT]»Es fällt mir einfach schwer, das so zu glauben.«[/LEFT] [LEFT]Chris nahm einen letzten Zug seiner Zigarette, dann zerdrückte er den Rest im neben ihm stehenden Aschenbecher. »Okay, pass auf. Ich mach einen Deal mit dir. Wenn ich hier rauskomme, lädst du mich auf einen Kneipenabend ein – aber dann lass es endlich gut sein.«[/LEFT] [LEFT]Chris vertrug ziemlich viel Alkohol, also würde Albert einiges an Geld investieren müssen. Danach könnte er vielleicht wirklich loslassen und aufhören, sich immer zu entschuldigen.[/LEFT] [LEFT]»Okay, machen wir das so.«[/LEFT] [LEFT]»Und wir gehen allein«, fügte Chris hinzu. »Ohne Jill.«[/LEFT] [LEFT]»Klar doch.«[/LEFT] [LEFT]So wie Chris wieder lächelte, war die Katastrophe damit abgewendet – da trat noch jemand auf den Balkon. Albert verzog das Gesicht ein wenig, als Morgan und Cooper sie beide grüßten.[/LEFT] [LEFT]»Schön, dass wir Sie zusammen sehen«, sagte Morgan. »Wir wollten ohnehin mit Ihnen reden.«[/LEFT] [LEFT]Cooper nickte in Chris' Richtung. »Mr. Redfield, ich habe da noch ein paar abschließende Fragen an Sie.«[/LEFT] [LEFT]Chris zuckte nur mit den Schultern. Albert dagegen wurde von Morgan gebeten, mit ihm zu kommen. Er führte ihn in eine entferntere Ecke des Balkons, wo er ihn wegen Alex befragte. Albert gab ihm dieselben Antworten, wie jedem anderen, dass er seit dem Waisenhaus keinen Kontakt mehr mit ihr geführt hatte, dass er immer noch nicht mit ihr sprach, schrieb oder sonst irgendeine Art der Kommunikation zwischen ihnen existierte. Morgan wirkte unzufrieden über diese Antworten, doch da er ihm auch nichts vorwerfen konnte, ließ er Albert schließlich wieder gehen. Die Befragung von Chris dauerte offenbar länger, er hatte sich sogar eine weitere Zigarette angesteckt.[/LEFT] [LEFT]Den Rest des Tages verbrachte Albert mit Jill, die sich zufrieden damit zeigte, dass das Gespräch mit Chris gut verlaufen war. Während er bei ihr saß und ihre Hand hielt – wobei er es immer noch nicht fassen konnte, dass sie ihn liebte – erzählte sie ihm, was sie alles von den Ereignissen hier mitbekommen und was sie von der anderen Jill wahrgenommen hatte. Sie hatte es Albert nicht erzählt, aber offenbar schien es dem anderen Chris äußerst schlecht zu gehen. Er hoffte nur, dass Jills Rückkehr ihm geholfen hatte.[/LEFT] [LEFT]Die Stunden vergingen viel zu schnell, so dass es schließlich Abend wurde und er beschloss, nach Hause zu gehen. So gern er auch bei Jill geblieben wäre, da sie endlich glücklich waren, so blieb er bei dem Gedanken, dass es besser für seine Rippe war, zu Hause zu schlafen. Außerdem sollte Chris sich nicht bestätigt fühlen, dass er so viel mehr Zeit mit ihr verbrachte, obwohl er sie genauso bei ihm verbringen könnte. Das war vielleicht der unsinnigste Gedanke daran, aber er beschäftigte ihn dennoch.[/LEFT] [LEFT]Nach einem letzten Kuss fuhr er nach Hause, wo er geradezu verträumt seine Tür aufschloss und ohne weiter nachzudenken in die Wohnung trat. Er legte die Schlüssel in die Schale neben der Tür, ging in sein Wohnzimmer, wo er das Licht einschaltete – nur um wie elektrisiert innezuhalten.[/LEFT] [LEFT]Auf seinem Sofa saß eine Frau in einem weißen Anzug, die ihn süffisant anlächelte. An ihrem Revers war ein kleiner Anstecker von Umbrella befestigt. Innerlich fluchte er über sich selbst. Hätte er ihre Anwesenheit bemerkt, wenn er nicht so verträumt gewesen war?[/LEFT] [LEFT]Er überwand den ersten Schreck, zog seine Waffe und zielte auf die Frau, die sich davon nicht beeindrucken ließ. War sie nicht allein? Hatte sie in den anderen Räumen Leute versteckt?[/LEFT] [LEFT]Warum hab ich Idiot nicht besser aufgepasst?![/LEFT] [LEFT]»Wer sind Sie?!«, fragte er. »Wie kommen Sie hier rein?!«[/LEFT] [LEFT]Sie lachte darauf. »Und was, wenn ich dir nicht antworte? Erschießt du mich dann?«[/LEFT] [LEFT]Er antwortete nicht, was bei ihr zu einem weiteren spöttischen Lachen führte. »Ja, das denke ich mir. Du erschießt doch nicht einfach Leute, Alby.«[/LEFT] [LEFT]Die Erkenntnis über die Identität dieser Frau ließ ihn scharf Luft holen. Sein Körper wollte, dass er die Waffe senkte, doch sein Verstand ließ das nicht zu, er zielte weiter auf sie. Auch die Stimme passte überein, sie musste es einfach sein – und doch verstand er nicht, warum sie hier war. Warum gerade jetzt, an diesem Tag, an dem er eigentlich so glücklich war?[/LEFT] [LEFT]»Alex«, brachte er angestrengt hervor. »Was willst du von mir?«[/LEFT] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)