Another Side von Flordelis (Another World, another Wesker 1.5) ================================================================================ Prolog: Prolog: Alex? --------------------- [LEFT]»Mir ist egal, wie die Regeln sind, ich melde mich auf jeden Fall bei dir.«[/LEFT] [LEFT]Das hatte Alex gesagt, an dem Tag, an dem sie mit ihrem kleinen Koffer aus der Tür geführt worden war. An dem Tag, an dem sie adoptiert worden war, vor genau zwei Wochen. Aber sie hatte sich nicht mehr gemeldet.[/LEFT] [LEFT]Albert saß jeden Abend am Fenster, starrte auf das Tor hinunter und wartete. Sie durfte bestimmt keine Briefe schreiben, also würde sie persönlich vorbeikommen müssen, deswegen hatte er ihr versprochen, hier zu warten, bis er sie sah.[/LEFT] [LEFT]Regentropfen liefen die Scheibe hinab, ließen seine Sicht hinaus ein wenig verschwimmen. Kälte strömte herein und erzeugte eine Gänsehaut auf seinen Armen. Aber er harrte aus. Die anderen Kinder schliefen bereits, deswegen war das Licht aus. Doch die Beleuchtung vom nahegelegenen Raccoon Police Department reichte ihm vollkommen. Eines Tages, das hatte er sich bereits vorgenommen, würde er dort arbeiten und als Polizist anderen Menschen helfen. So wie der Officer, der ihn aus dem Haus getragen hatte, nachdem seine Eltern gestorben waren, und der dann im Krankenhaus die ganze Zeit bei ihm und Alex geblieben war, nur um sicherzugehen, dass man sich gut um sie kümmerte.[/LEFT] [LEFT]Während er so dasaß, die Arme auf das Fensterbrett gestützt, ohne auch nur das kleinste Anzeichen von Alex, ergriff die Müdigkeit langsam von ihm Besitz. Doch gerade als er wegzunicken drohte, erweckte eine Bewegung am Tor seine Aufmerksamkeit. Er kniff die Augen zusammen und wartete. Da, in den Schatten zwischen den Straßenlaternen, huschte jemand umher. Auch wenn er die Person nicht erkennen konnte, war für ihn vollkommen klar, dass es sich um Alex handeln musste. Und sie wartete dort unten jetzt auf ihn![/LEFT] [LEFT]Er zog keine Schuhe an, damit er leise durch das Haus schleichen konnte. Die Betreuer kümmerten sich um diese Zeit nicht mehr um die Kinder, sofern nichts zu hören war, also schaffte er es ohne Zwischenfall bis zur Eingangstür. Die war zwar etwas lauter, aber sobald er erst einmal draußen war, glaubte er nicht, dass sie ihm nachkämen.[/LEFT] [LEFT]Der Regen prasselte auf ihn nieder, aber ihn störte das nicht. Genauso wenig wie der nasse und kalte Steinboden, der sich bis zum Tor zog. Es war abgeschlossen, deswegen hielt er dort wieder inne und sah durch die Metallstreben hindurch. Niemand war hier.[/LEFT] [LEFT]»Alex?« Seine Stimme ging im Rauschen des Regens unter.[/LEFT] [LEFT]Niemand antwortete.[/LEFT] [LEFT]Hatte er sich geirrt? Aber er war sich so sicher gewesen – und sie hatte es ihm versprochen. Vielleicht war ihre neue Familie so großartig, dass sie gar nichts mehr von ihm wissen wollte. Dann wäre er vollkommen allein. Die Einsamkeit und die Enttäuschung setzten sich auf seiner Seele ab und schlugen dort tiefe Wurzeln.[/LEFT] [LEFT]Plötzlich erklang hinter ihm ein rasselndes Atmen. War er erwischt worden? Es kümmerte ihn nicht wirklich, denn keine Strafe konnte noch schlimmer sein als die kalte Einsamkeit in seinem Inneren. Er drehte sich langsam um und starrte direkt in ein geiferndes Maul voller Fangzähne – und dann wurde alles schwarz.[/LEFT] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)