I'm Caring For You von KiraNear ================================================================================ Kapitel 1: I'm Caring For You ----------------------------- Neugierig betrat Castiel die Bibliothek und steuerte das nächstbeste Regal an. Ihn hatte es schon immer fasziniert, dass die Menschen mit Freude ihre Erfahrungen und ihr Wissen für die Zukunft festhielten, damit spätere Generationen davon profitieren konnten. Zwar wusste Castiel, dass sich die Fehler der Vergangenheit gerne in der Gegenwart wiederholten, doch es war nie Teil seines Auftrags, sich um derartige Dinge zu kümmern. Und jetzt hatte er gar nichts mehr. Keinen Auftrag, keine Mission, niemanden, der von ihm etwas erwartete. Lediglich die strenge Vorgabe, unter noch strengeren Blicken der Winchester-Brüder erteilt, den Bunker nur im äußersten Notfall, oder noch besser, vorerst gar nicht zu verlassen. Zwar hatte Castiel dank seines Bruders Bartholomäus wieder eine Gnade, welche ihn wieder zu einem Engel machte, aber es war nicht seine eigene Gnade. Sie war nur geliehen und würde sich über die Zeit verflüchtigen. Doch als Mensch hätte er keine Chance, Metatron aufzuspüren oder gar ihn dazu zu zwingen, ihm seine Gnade zurückzugeben. Außerdem war er noch immer auf der Flucht vor seinen verärgerten Brüdern und Schwestern, welche den Fall überlebt und nun eine unbändige Wut auf ihn verspüren mussten. Doch nicht nur die gefallenen Engel allein waren eine Gefahr für den geschwächten Castiel, auch so manche Sensenmänner ließen sich zu einer Suche nach ihm bereit, solange man nur den Geldbeutel weit genug öffnete. Bereits einmal hatte es ein Sensenmann fast geschafft, Castiel in seiner menschlichen Gestalt für immer auszulöschen, doch wie durch ein Wunder hatte er es trotzdem überlebt. Dass er diesem Wunder seinem Bruder Gadreel zu verdanken hatte, hatte er auch erst später erfahren. Noch immer bestand eine viel zu große Gefahr für Castiel, weshalb es die Winchester-Brüder für sicher hielten, ihr Baby im Trenchcoat für eine Weile im Bunker zu verstecken. Vor allem Sam hatte darauf bestanden und so verbrachte Castiel seine komplette Zeit unter der Erde, umgeben von Büchern, Bier und schlechten Witzen. Und wenn die beiden Brüder auf der Jagd waren, suchte er sich eine eigene Beschäftigung. Jedoch hatte er noch immer nicht herausfinden können, wie der Fernseher funktioniert oder welche Möglichkeiten ihm das Internet boten, außer dem, was er auf Deans Laptop alles mitbekam; daher waren seine Freizeitaktivitäten recht begrenzt. Oft zog es ihn in die Bibliothek und er saugte alles auf, was einst von Menschenhand niedergeschrieben worden war. Auf diese Art vertrieb er sich die Zeit, bis die beiden Männer erfolgreich von der Jagd zurückkehrten.   Auch an diesem Tag verlief es nicht anders, Castiel war gerade in einem Buch über Märchen und Mythen aus Deutschland vertieft, als er die Bunkertür hören konnte. Freudig, dass die beiden schneller zurück waren als gedacht, legte er das Buch auf einen der Tische ab und ging zur Treppe, um die beiden zu begrüßen. Doch anstatt, dass sein freundliches Lächeln erwidert wurde, sahen ihn die beiden Brüder mit mehr als müden Blicken an. Castiels Lächeln verflog schneller, als es erschienen war. „Was ist denn mit euch passiert?“, fragte er sie und sah sie abwechselnd an.  Ihre Kleidungen wiesen mehrere Kratzspuren auf, wie auch mehrere blutige Flecken und etwas, was wie Erde oder Dreck aussah. Sam folgte Castiels Blick auf die Blutflecken an seiner Kleidung und schüttelte mit dem Kopf. „Nein, das ist nicht von uns, mach dir keine Sorgen“, erklärte er und hob dabei die Hand. Er kannte Castiel und wäre es seins gewesen, hätte er die Brüder sicherlich heilen wollen. Was seine Gnade noch schneller hätte verschwinden lassen, als es ohnehin der Fall war. Als Dean seinen Kopf hob, konnte Castiel den blauen Flecken an dessen rechten Wange erkennen. „Werwölfe sind verdammte Mistkerle, die können echt gut zuschlagen“, sagte Dean und bemühte sich um ein lockeres Lächeln. Dessen dunklen Augenringe und der halb erschlaffte Körper sprachen dagegen eine andere Sprache, das konnte sogar Castiel mehr als deutlich erkennen. „Kann ich euch irgendwie helfen?“, fragte Castiel nun vorsichtig nach, nicht sicher, ob er in diesem Zustand überhaupt etwas für tun können sollte. Sam sah erst zu Dean, dann wieder zu Castiel, bevor er antwortete. „Danke, ich komme zurecht. Aber es wäre nett, wenn du dich um Dean kümmern könntest, er hat von uns beiden am meisten abbekommen, bevor wir dem Werwolf mit dem Silbermesser das Licht ausschalten konnten.“ Dean reagierte auf die Aussage seines Bruders mit einer hochgezogenen Augenbraue. „Du meinst, bevor ICH dem Werwolf mit dem Silbermesser das Licht ausgeknipst hatte“, korrigierte er Sam und dieser rollte mit seinen Augen. „Wie du meinst, Mister ‚Ich-bezwinge-alle-Werwölfe-alleine‘. Dafür hast du aber auch die meisten Prügel kassiert, wenn ich mich richtig erinnere. Außerdem hast du auch letzte Nacht wieder nicht so lange geschlafen …“ „Ja ja, ist ja schon gut, Mama“, unterbrach Dean ihn und rieb sich die ermüdeten Augen. „Dennoch brauche ich keinen Babysitter, der sich um mich kümmert, ich komme gut allein zurecht. Also Cass, was auch immer du gerade gemacht hast, lass dich nicht stören und mach es einfach weiter. Ok, Buddy?“, fragte Dean ihn und sah dem Engel direkt in die Augen. Dessen Blick war dagegen ein wenig bekümmert, Dean konnte deutlich erkennen, dass der Engel sich Sorgen um ihn machte. Etwas, was er noch nie wirklich aushalten konnte. Sofort wand Dean den Blick wieder ab, konnte ihn aber immer noch spüren. Den Blick, mit welchem Cass ihn ansah. „Gut, dann werde ich mich wohl unter die Dusche stellen und mich danach ins Bett hauen, ja, das klingt nach einem guten Plan“, murmelte Dean und ging wenige Schritte, bevor er zu wanken begann. Sein rechtes Bein gab nach und wäre Castiel nicht zur Stelle gewesen, wäre der ältere Winchester-Bruder auf der Stelle umgeknickt. Sie beiden sahen Sam an und dieser verschränkte nur stumm seine Arme vor der Brust. „… Ich werde mich um ihn kümmern“, meinte Castiel ruhig zu ihm. Dean wollte zum erneuten Prostest ansetzen, ließ es jedoch mangels Kraft dieses Mal bleiben. Sollte er sich doch im Anschluss darum kümmern, jetzt zählte nur noch eins: Schlaf. „Danke, das ist wirklich sehr nett von dir“, sagte Sam, bevor er mit dem Gähnen anfing. „Ihr beide kommt zurecht? Ich muss mich dringend hinlegen und nachher duschen. Also dann, bis später und macht keinen Unsinn“, sagte er augenzwinkernd, bevor er das Zimmer in die Richtung der Privaträume verließ. Nun waren Castiel und Dean auf sich allein gestellt. Während Dean weiterhin von Castiel gestützt wurde, wartete dieser auf weitere Anweisungen seitens des Jägers. Doch es kamen keine. Für einen Moment dachte Castiel, dass Dean an seiner Seite eingeschlafen war. Dieser regte sich wenige Sekunden später und versuchte, ein wenig Distanz aufzubauen. Was ihm nur semi gelang. „Möchtest du duschen gehen? Brauchst du meine Hilfe?“, fragte Castiel den geschundenen Jäger und dieser blickte ihn leicht genervt an. Zwar wusste er, dass hinter diesem unschuldigen Vorschlag keinerlei dunkle Hintergedanken versteckten, dazu war Castiel seiner Meinung nach nicht in der Lage. Dennoch, die Vorstellung, sich mit einem anderen Mann, dazu noch nackt, die Dusche zu teilen, gefiel ihm absolut nicht. Zumal er sich auch nicht von Castiel den Rücken oder andere Körperregionen waschen lassen würde. Daher entschied er für sich, es wie sein Bruder zu halten. „Nein, das mache ich später, was ich jetzt wirklich brauche, ist ein wenig Schlaf.“ Gerade, als er sich wieder auf dem Weg machen wollte, spielte sein Gleichgewicht ihm zwar noch immer einen Streich, wenn auch nicht mehr so stark wie Minuten zuvor. Dennoch ließ es sich Castiel nicht nehmen, Dean einen stützenden Arm zu bieten. Zähneknirschend nahm Dean das Angebot an. „Nur bis wir in deinem Zimmer sind. Und ich werde auch Sam nichts davon verraten“, sagte Castiel, der Dean nun doch genug kannte, um ihm zu wissen, dass ihm diese Art von Hilfe mehr als unangenehm ist.  Müde und abgekämpft nickte Dean als Antwort, bevor er sich von Castiel in sein Zimmer bringen ließ.   Kaum waren sie in Deans kleinem Zimmer angekommen, lotste Castiel ihn zu seinem Bett, damit er darauf Platz nehmen konnte. Während Dean es sich auf seinem Bett gemütlich machte und eine bequeme Liegeposition suchte, stand Castiel daneben und beobachtete ihn dabei. Kaum lag Dean auf dem Bett, überwand Castiel die wenigen Schritte, die sie voneinander trennte und sah den jungen Mann scharf an. „Bist du wirklich in Ordnung, Dean?“, wollte Castiel wissen, dabei sah er Dean direkt in die Augen. Dieser blickte für wenige Sekunden zurück, bevor er seinen Blick abwandte. „Passt schon, ich bin in der Vergangenheit übler verprügelt worden, musst du wissen“, sagte er und versuchte es wieder mit einem verschmitzten Lächeln. Doch an Castiel prallte es stärker ab als Wasser an einer Lotuspflanze. „Kann ich etwas für dich tun?“, fragte er und wollte seine Hand auf Deans Stirn legen, doch dieser schob die Hand weg. Hielt Castiels Handgelenk so fest er konnte. „Vergiss es, Cass! Du bist viel zu schwach und wer weiß, wie viel dir noch von deiner Leihgabe bleibt, wenn du mich heilst. Außerdem, so schlimm sind die Verletzungen nicht, also brauchst du das nicht zu tun. Wenn, dann kümmere dich um Sammy, der hat das vermutlich mehr nötig als ich…“ Sie beide wussten, dass das eine Lüge war. Dass Dean eindeutig derjenige war, der bei dieser Jagd mehr hatte einstecken müssen. Doch sie sprachen es nicht an. Ließen es lieber unausgesprochen im Raum stehen. Unsicher sah Castiel den jungen Mann an, wieder einmal stellte er fest, dass seine eingerosteten ‚Menschenskills‘ ihm keine große Hilfe waren. „Kann ich noch etwas für dich tun?“, fragte er, während er sich weiterhin hilflos im Raum umsah. Dean bemerkte das, doch er ignorierte es, da er es nicht anders von seinem seltsamen Freund kannte. „Hm, also wenn du mich so fragst, ich hätte einen Bärenhunger! Ein Hamburger wäre lecker oder noch besser: zwei! Und dazu noch einen leckeren Apfelkuchen, das würde mir wirklich sehr weiterhelfen“, sagte Dean und verschränkte die Arme unter seinem Hinterkopf. „Du möchtest also etwas essen?“, wollte Castiel von ihm wissen und Dean nickte schwach. „Ja, das wäre wirklich was Feines jetzt. Vielleicht noch ein kühles Bier dazu … aber erst mal brauche ich ein wenig Schlaf. Um wenigstens meine üblichen vier Stunden vollzubekommen“, murmelte Dean, bevor er mit einem lauten Räuspern ins tiefe Land der Träume fiel. Castiel beobachtete ihn noch eine kleine Weile, zwar kannte er sich mit der menschlichen Anatomie oder Medizin nicht sonderlich aus, aber er konnte nichts Ungewöhnliches an seinem Lieblingsjäger entdecken. Noch immer dachte er an das, was Dean gesagt hatte. Was Dean sich zuletzt gewünscht hatte. Während Castiel seine nächsten Schritte plante, verlor er Dean keine einzige Sekunde aus den Augen. Erst, als er sich sicher war, dass Dean weiterhin nur schlafen würde, ohne dass sein Leben dabei in Gefahr wäre, verließ Castiel das Zimmer und schloss vorsichtig die Tür hinter sich, da er ihn nicht noch einmal aufwecken wollte.   Sein nächster Weg führte ihn in die Küche, einen Ort, den er dank seines unfreiwilligen Mensch-seins besser kennenlernen durfte, als es in den tausenden von Jahren zuvor der Fall war. Doch jeder Mensch muss essen, auch ein Mensch, der einst ein Engel gewesen war. Zwar hatte Castiel dank der geliehenen Gnade weder sonderlich Hunger noch Durst, auch musste er dank ihr nicht mehr schlafen oder auf die Toilette gehen, dennoch vermisste er nach wie vor den Geschmack gewisser Nahrungsmittel. Als Engel konnte er nichts mehr schmecken, nichts mehr genießen, alles wurde in seinem Mund auf Atome reduziert und die hatten absolut nichts Besonderes an sich. Zwar hatte er sich in der kurzen Zeit, in der er sterblich war, nicht allzu viele Kochfähigkeiten aneignen können, dennoch gab er sich optimistisch. Er hatte erfahren, dass Menschen sich gerne an niedergeschriebenen Kochanleitungen bedienten, wenn ihnen der Sinn nach etwas neuem stand. Es gab sie sogar in Videoform, wie er das eine oder andere Mal beim Surfen durch das Internet hatte beobachten können. Diese modernen Hilfsmittel würden ihm im Zweifel helfen. Auch wusste Castiel ganz genau, wo die Menschen ihre Nahrungsmittel aufbewahrten. Daher machte er sich sofort auf den Weg zum Kühlschrank und öffnete diesen, wurde jedoch negativ überrascht. Der Kühlschrank war trotz seiner beeindruckenden Größe nur zur Hälfte gefüllt, das meiste bestand jedoch aus Bier und diverse Tupper-Schüsseln, auf welchen „Finger weg, das hört Sam“ geschrieben stand. Neugierig nahm Castiel eine der Schüsseln in die Hand und begutachtete den Inhalt, er konnte nicht genau beschreiben, was er darin zu sehen bekam. Er untersuchte weitere Schüsseln und in den meisten davon konnte er Salat erkennen. In den anderen vermutete er Reis oder Linsen, konnte es jedoch nicht mit Bestimmtheit benennen. Alles, was für ihn zählte, war die Tatsache, dass es nichts wäre, was Dean freiwillig zu sich nehmen würde.  Zumal es ohnehin alles Sam gehörte und Castiel das respektierte. Die Tupperdosen verschlossen, nahm er sich den Rest der großen Küche vor, wurde jedoch wieder nicht fündig. Er kannte diverse Produkte, die Menschen in kleinen Dosen aufbewahrten und deren Inhalt man nur erhitzen musste, doch auch diese fand er nicht. „Ok, denk nach, Castiel“, murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart hinein, und versuchte eine Lösung zu finden. Sam wollte er nicht wecken, dazu hatte dieser einen viel zu erschöpften Eindruck gemacht. Und Dean wollte er erst recht nicht wecken, hatte er doch selbst mitbekommen, wie dieser sich gerade einmal eine Stunde Schlaf gegönnt hatte, bevor es auf die Jagd gegangen war.  Von seinem Plan, Dean etwas Leckeres zum Essen zu machen, damit er wieder zu Kräften kommen würde, wollte Castiel sich auf der anderen Seite auch nicht mehr bringen lassen. Er fühlte sich ein wenig schuldig und wollte Dean seine Gastfreundlichkeit zurückzahlen; auch hatte er nach wie vor das Gefühl, dass der Jäger nach wie vor zu wenig auf sich achtete. Vor vielen Jahren hatte Castiel ihn an der Schulter gepackt und aus der Hölle gezogen, für ihn gekämpft, gelitten und geblutet. Trotz des selbstzerstörenden Verhaltens, welches Dean an den Tag legte, konnte Castiel nicht aufhören, das Potenzial in dem jungen Mann zu erkennen. Seiner Meinung nach hatte auch er ein gutes Leben verdient, eins in Frieden und Ruhe. Doch davon waren sie weit entfernt, besonders mit Metatron und seinem Gefolge im Nacken. Auch die Suche nach Gadreel machte ihnen den Alltag alles andere als einfach. Der Alltag, der bei ihnen aus dem Verfolgen, Jagen und Eliminieren diverser Monster bestand. Ein letztes Mal blickte sich Castiel in der Küche um, doch eine neue Erkenntnis brachte ihm das nicht. Die Küche hatte sich nicht auf magische Art und Weise mit mehr Nahrungsmitteln gefüllt, noch war ihm eine Idee gekommen, was er aus den vorhandenen Dingen hätte zaubern können. Also musste etwas Neues her. Und Castiel wusste ganz genau, wie und wo er an neue Nahrungsmittel herankommen konnte. Doch vorher würde er noch etwas erledigen müssen …   Zwei Stunden. Zwei Stunden habe ich wohl geschlafen, dachte sich Dean, während er mit den Fingern sich über die Augen rieb. Als er sie öffnete, blickte er sofort nach rechts, zu der Seite, an welcher Castiel zuvor noch gestanden war, doch zu seiner Überraschung befand er sich dort nicht mehr. Ein kurzer Blick durch den Raum verriet Dean, dass er allein war.  Verwirrt und verwundert streckte er sich ein wenig, bevor er sich aufrichtete. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er noch seine Schuhe trug. Seltsam, normalerweise steht er doch immer neben meinem Bett und beobachtet mich … ob er nun endlich gelernt hat, was Privatsphäre ist? Doch noch während Dean den Gedanken innerlich ausgesprochen hatte, bekam er selbst Zweifel daran. Nein, das war eines der Dinge, die der Engel definitiv weder lernen noch verstehen würde, dennoch empfand er die Abwesenheit dessen recht angenehm. Keine Augen, die ihn beobachteten. Keine unerwartete Präsenz, die ihm einen unnötigen Schrecken einjagte. Sich ein weiteres Mal streckend, verließ Dean sein Bett und schritt zur Kommode herüber, aus welcher er sich frische Kleidung herausholte. Sein nächster Weg führte ihn ins Bad, die alten, dreckigen Klamotten warf er in den Korb, welchen Sam erst vor kurzem angeschafft hatte. „Damit du endlich aufhörst, deine Schmutzsachen hier überall auf dem Boden zu verteilen“, hatte sein Bruder sich bei ihm beschwert und da er keine Lust auf weitere Schimpftriaden hatte, tat Dean ihm den Gefallen. Eine erfrischende Dusche wie auch das Reinigen seiner Zähne später fühlte er sich erholt und erfrischt, zwar hätte ihm Sam zu noch mehr Schlaf geraten, doch Koffein würde es für ihn auch tun. Mit einem Handtuch rubbelte er sich durch die noch feuchten Haare, als sein Weg ihn in die Küche führte.  Von Sam war weit und breit nichts zu sehen, vermutlich hielt er sich in seinem Raum auf und holte sich nach wie vor ein wenig Schlaf nach. Dabei wollte ihn Dean nicht stören und ein wenig Zeit für sich haben. Gleichzeitig wunderte er sich, dass ihm Castiel noch nicht über den Weg gelaufen war, zumindest hatte er ihn noch nicht entdecken können. Als er die Küche betrat, sah alles wie gewohnt aus; ein Blick in den Kühlschrank verriet ihm, dass ein Einkauf in der nächsten Zeit mehr als dringend notwendig war. Zumindest, wenn es darum ging, etwas zu finden, was ihm selbst auch schmeckte. Viel davon gehörte Sam, diverse Salate und Tupperdosen, die er mithilfe kleiner beschrifteter Schildchen für sich beanspruchte. Zwar befand sich auch Bier im Kühlschrank, doch damit konnte er erfahrungsgemäß keinen Hunger stillen. So schloss er den Kühlschrank wieder und machte sich dagegen auf dem Weg zur Kaffeemaschine. Mit lauten Geräuschen goss das Heißgetränk in die Tasse, die er sich gerade rausgesucht hatte, als sein Blick auf einen Zettel fiel, der am Vortag noch nicht dort gelegen hatte. Von ihm selbst stammte er nicht, also musste er von Sam sein. Auf der anderen Seite war Sam nicht so unvorsichtig und ließ seine Notizen überall herumliegen, vor allem, wenn Dean sie nicht zu Gesicht bekommen sollte. Mit einem schnellen Blick sah Dean sich um, doch weder konnte er seinen Bruder irgendwo kommen sehen noch ihn in den Gängen hören.  Dann sah er sich den Zettel an, die schlechte Handschrift, die er dort zu sehen bekam, verriet ihm sofort, dass es sich nicht um eine von Sams Notizen handeln konnte. Stattdessen sah es aus wie die Nachricht von jemand, der gerade erst vor kurzem Schreiben gelernt hatte. „Hallo Dean“, fing die kurze Nachricht an. „Du bist sicherlich überrascht, dass ich nicht mehr im Bunker bin. Aber keine Sorge, mir geht es gut. Ich habe mich nur auf dem Weg gemacht, um im nächsten Handelsort ein paar Nahrungsmittel anzuschaffen, da mich die Auswahl in eurem Kühlbehältnis nicht sonderlich überzeugt hat.  Auch hier musst du dich nicht sorgen, ich werde weder meine Flügel benutzen noch dein Auto. Da ich leider derzeit über keinerlei Geldmittel verfüge, habe ich mir einer deiner Plastikarten genommen, Sam hat mir glücklicherweise die genaue Funktionsweise davon erklärt. Solltest du diese Nachricht lesen und dessen bin ich mir sicher, für einen Menschen ist deine Schlafenszeit viel zu gering, ich werde in der nächsten Zeit wieder zurück sein. Castiel.“ Dean las sich mehrere Male den Brief durch, bevor er ihn zusammenknüllte und durch den Raum warf. „Verdammt, Cass, du Idiot“, sagte er und blickte durch den Raum, als könnte er damit den Engel heraufbeschwören. Doch selbst wenn er das könnte, Cass konnte nicht in den Bunker rein, die Engelschutzsigillen würden ihn daran hindern, seine Teleportationsfähigkeiten zu nutzen. Der nächste Supermarkt ist doch über eine Dreiviertelstunde weg und wer weiß, ob Cass den überhaupt schon gefunden hat. Abgesehen davon sind die Engel immer noch angepisst und auf der Suche nach ihm. Oh, Cass, du Volltrottel!“ Dean blieb keine andere Wahl mehr. Wütend schlug er mit der flachen Hand auf die Arbeitsfläche, dass diese nun ein wenig brannte, ignorierte er. Mit schnellen Schritten verließ er die Küche und eilte zu seinem Zimmer, um sich dort seine Jacke wie auch den Autoschlüssel zu holen. Jetzt war Eile angesagt. Den Kaffee hatte er bereits wieder vergessen. Hoffentlich hat Cass sein Handy dabei, dachte sich Dean, während er seins in der Jackentasche verstaute. Kaum hatte er sich diese übergeworfen, stürmte er aus dem Zimmer heraus und durch den Flur in den Hauptraum hinein. Dem werde ich was erzählen, schimpfte Dean in Gedanken mit Castiel, während er eilig die Treppen hinaufging. Dabei hoffte er, dass es nicht bereits zu spät war und dieser irgendwo tot auf der Erde lag, mit nichts als seiner zerstörten Hülle und verbrannten Flügeln unter ihm.   „Sir, kann ich Ihnen weiterhelfen?“ Castiel stand unsicher vor einem der unzähligen Regale und betrachtete nach wie vor das Sortiment. Irritiert drehte er sich zu der fremden Stimme um und sah, dass sie einer kleinen Frau gehörte. Die Uniform verriet ihm, dass es sich um eine Mitarbeiterin handeln musste. „Ja, das könnten Sie in der Tat“, sagte Castiel und kratzte sich am Hinterkopf. Dabei wechselte sein Blick von der Frau zurück zum Regal, wo er seine Suche erneut aufnahm. „Ich suche etwas für einen Freund, ich hatte gehofft, dass ich es hier finden würde.“ Seine Augen wanderten, wie unzählige Male zu vor, über sämtliche Produkte, doch er wurde nach wie vor nicht fündig. Dass die Frau ihn fragend ansah, bekam er nicht mit. „Gerne, Sie müssten mir nur sagen, was Sie gerade für ihren Freund suchen“, versuchte die Frau die Information aus Castiel herauszukitzeln. „Nun, mein Freund isst gerne Trockenfleisch aus diesen kleinen Tüten, ich habe den Namen davon leider vergessen. Hier sehe ich zwar viel, was danach aussieht, aber die optische Übereinstimmung ist eben nicht komplett vorhanden. Und ich möchte ihm keine Sorte geben, die er nicht mag“, erklärte er und streckte sich ein wenig, in der Hoffnung, doch noch fündig zu werden. Die Frau dagegen zog ihre Augenbraue hoch. Doch als sie Castiels hilflosen Blick sah, lockerte sich ihr Gesichtsausdruck wieder und sie musste sich ein Kichern verkneifen. „Ich verstehe, Sie suchen nach Beef Jerkey! Nun, da muss ich Sie leider enttäuschen, denn das werden Sie hier leider nicht finden“, versuchte die Frau es ihm so freundlich wie möglich zu erklären. Noch immer zitterten ihre Mundwinkel, das Kichern wollte und wollte einfach nicht gehen. „Oh, warum das denn?“, wollte Castiel nun von ihr wissen und drehte sich wieder in ihre Richtung. Sein ahnungsloser Blick, die Fragezeichen in seinem Gesicht – diesem Mann war das vollkommen ernst und er sah seinen Fehler noch immer nicht, das war der Mitarbeiterin spätestens in diesem Moment klar. Das Bedürfnis zu lachen ebbte ab und sie fragte sich, ob es das erste Mal war, dass er in einem Supermarkt unterwegs war. Oder zumindest das erste Mal in seinem Leben Beef Jerky kaufen wollte. „Nun, das ist ganz einfach. Sie suchen nach Beef Jerky nach ihrem Freund. Aber das Regal hier, vor dem Sie stehen“, sagte sie, ging auf das Regal zu und deutete auf eine der diversen Plastikpackungen. „Das hier ist zwar auch getrocknetes Fleisch, da stimme ich Ihnen zu, aber das hier ist kein Beef Jerky. Das hier ist lediglich getrocknetes Fleisch für Hunde, wenn man ihnen einen kleinen Snack oder eine Belohnung geben möchte. Ihr Freund wird damit allerdings nichts anfangen können, da die Hundesnacks in der Regel ungewürzt und viel zu hart sind.“ Sie hatte mit einem überraschten Gesichtsausdruck gerechnet oder mit einem peinlichen Lacher, doch nichts davonkam. Überhaupt kam keine Reaktion von dem verwirrten Kunden, lediglich ein emotionsloses „Oh, da habe ich mich wohl geirrt“ war von ihm zu hören. Jetzt war die Verkäuferin irritiert. Den meisten Kunden war es peinlich, wenn sie auf einen Fehler hingewiesen worden waren; andere fingen zu lachen an oder wurden ausfallend, doch nichts davon traf auf diesen Mann zu. „Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen gerne das Regal zeigen, wo sich die verschiedenen Beef Jerky Sorten befinden, das ist gar nicht so weit weg“, bot die Frau ihm an und Castiel nahm das Angebot gerne an.  Er schnappte sich seinen kleinen Einkaufskorb und folgte der Dame an mehreren Regalen entlang, bis sie schließlich ihr Ziel erreicht hatten. „Bitte schön, das hier haben Sie gesucht“, sagte sie und deutete auf eines der Regale. Castiel sah es sich genauer an und war erstaunt über das riesige Angebot, welches sich ihm hier nun offenbarte. Gleichzeitig überforderte es ihn auch. „Danke, das ist wirklich sehr freundlich von Ihnen“, sagte er und bemühte sich für wenige Sekunden um ein Lächeln. Dann kehrte wieder die Unsicherheit auf sein Gesicht zurück. „Könnten Sie mir nur bitte kurz noch sagen, welche davon die besten sind? Mein Freund hat mir zwar gerne gesagt, dass er gerne Beef Jerky isst, aber welches genau, das hat er nie erwähnt…“ Die Mitarbeiterin, die eigentlich gerade dabei war wieder zu gehen, drehte sich zu ihm um und sah mit ihm das Regal an. „Hat denn Ihr Freund erwähnt, welche Fleisch- oder Geschmackssorte er am liebsten isst? Es gibt eine große Auswahl, nicht nur aus Rind, sondern auch Huhn oder Truthahn…“ Sie stemmte ihre Hände in die Hüfte, während Castiel darüber nachdachte, versuchte, sich daran zu erinnern, was Dean ihm damals genau erzählt hatte. Dann, nach wenigen Augenblicken Bedenkzeit, antwortete er. „Nun, er sagte explizit Beef Jerky, also gehe ich davon aus, dass er damit keine andere Tierart damit gemeint hatte als Rind. Und er hat über das ausgezeichnete, weiche Aroma geredet, welches er beim Essen ständig schmeckt“, erzählte Castiel von dem, was noch in seiner Erinnerung geblieben war. Für die Mitarbeiterin war der Fall klar, sie nahm die Hände wieder herunter und schritt zum Regal. Dort nahm sie eine der größeren Tüten in die Hand und zeigte sie Castiel. „Gut, dann würde ich Ihnen die hier empfehlen, das ist die Teriyaki-Sorte von Jack Link’s. Sie ist sehr beliebt und würde zu Ihrer Beschreibung am besten passen. Außerdem haben wir die Packung gerade im Angebot. Normal kostet sie $11.98; aber diese Woche ist um 20% reduziert, auf $9,58. Damit machen Sie sowohl Ihrem Freund als auch Ihrem Geldbeutel eine große Freude. Außerdem kann ich ihnen die hier noch empfehlen, die haben wir erst heute wieder bekommen“, sagte sie und nahm eine kleinere Tüte heraus, die sie Castiel sofort zeigte. „Das hier ist auch von Jack Link’s, die Tender Bites, ebenfalls mit Teriyaki Geschmack. Die Kunden sind verrückt danach, das hier ist eines unserer meistverkauften Produkte, die regelmäßig vergriffen sind. An Ihrer Stelle würde ich also nicht so lange damit zögern, eine Packung zu kaufen, denn die können schneller weg sein, als ihnen lieb ist.“ Nachdenklich nahm Castiel die Packungen in die Hand, sah sich beides an und legte sie mit in den Korb hinein. Da er selbst keinen Vergleich anstellen konnte, mangels Erfahrungen, verließ er sich auf den Rat der Mitarbeiterin. „Danke schön, damit haben Sie mir wirklich geholfen“, sagte er und dieses Mal war sein Lächeln aufrichtiger. „Sehr gerne doch. Wenn Sie dann keine Fragen mehr haben, würde ich Sie jetzt wieder allein lassen“, sagte sie und Castiel schüttelte mit dem Kopf. „Nein, danke, ich denke, ich habe nun alles, was ich brauche“, meinte er und blickte seinen halb gefüllten Einkaufskorb an.   „In Ordnung“, sagte die Mitarbeiterin zu ihm. „Wenn Sie doch noch Fragen haben sollten, scheuen Sie sich nicht, sie zu stellen.“ Kaum hatte sie das gesagt, machte sie sich auf den Weg und ließ Castiel allein im Gang zurück. Dieser dagegen begutachtete erneut seinen Einkauf und nickte zufrieden.  Mit einer von Deans Kreditkarten in der Manteltasche, machte er sich auf den Weg zu den Kassen.   „Vielen Dank für Ihren Einkauf, Sir“, bedankte sich der Kassierer bei Castiel und reichte ihm zwei kleine Plastiktüten, in welchen er gerade den gesamten Einkauf verstaut hatte. Castiel steckte die Kreditkarte wieder ein und nahm die Tüten entgegen. „Gerne doch, war mir eine Freude“, entgegnete er aufrichtig, drehte sich um und verließ den Supermarkt durch die gleiche Tür, durch welche er sie zuvor betreten hatte. Der Parkplatz war nun noch voller, doch da Castiel nicht mit dem Auto gekommen war, sondern zu Fuß, störte ihn das nicht sonderlich. Stattdessen sah er sich kurz um, um sich zu orientieren und machte sich auf den Weg zurück zum Bunker. Doch er kam nicht weit, denn zwei Kinder liefen auf ihn zu. „Entschuldigung, können Sie uns bitte sagen, wie spät es ist?“, fragte eines der Kinder. Castiel konnte erkennen, dass es sich um zwei Jungen handelte. „Natürlich kann ich das, es ist…“, sagte er und wollte auf seine Armbanduhr sehen, als ihm einfiel, dass diese sich dort nicht mehr befand. Der ehemalige Besitzer seines Körpers, Jimmy Novak, hatte einst eine Armbanduhr besessen, doch diese ist im Laufe der Zeit immer wieder in Mitleidenschaft gezogen und schließlich zu stark beschädigt worden. Dies im Hinterkopf, wollte Castiel sich schon entschuldigen, als ihm etwas einfiel: Sein kleines, tragbares Telefon. Er holte es heraus und las die Uhrzeit vom Display vor. „Vielen Dank, Sir! Komm, Markus, wir müssen uns beeilen, sonst verpassen wir den Cartoon“, sagte das eine Kind zum anderen und zog es am Ärmel hinter sich her. Castiel winkte den beiden Jungs hinterher, dann sah er noch einmal auf sein Telefon. Genauergesagt betrachtete er das kleine Symbol, welches für das Telefon stehen sollte und die kleine Zahl, die direkt danebenstand. Das Handy zeigte ihm dort eine Elf an. Während Castiel noch darüber dachdachte, was diese Elf bedeuten könnte, zeigte sein Bildschirm einen Anruf an. Dean versuchte ihn zu erreichen. Er hat weniger geschlafen, als ich gehofft hatte, dachte Castiel und nahm den Anruf an. „CAS, WO ZUR HÖLLE BIST DU?!“, konnte er Dean aus dem Hörer schreien hören, doch er selbst reagierte auf den lauten Ausruf kaum.  Stattdessen drehte er sich um und las laut den Namen des Supermarkts vor, vor welchem er seit wenigen Minuten stand. „Ah, ich weiß, wo das ist … Moment, bis dahin bist du gelaufen? Wow, der andere Supermarkt ist näher dran, aber egal. Was auch immer du machst, bleib dort stehen, wo du jetzt bist; ich bin in wenigen Minuten da und hole dich ab!“ „Dean, ich kann gut auf mich aufpassen, ich werde…“, wollte Castiel sich noch rechtfertigen, doch da hatte Dean bereits aufgelegt. Sein Ton klang alles andere als erfreut, doch Castiel konnte den Finger nicht genau drauflegen, was die Ursache dafür sein konnte. Um Deans Laune nicht noch weiter zu verschlechtern, blieb er genau an der Stelle stehen, an welcher er sich befand und bewegte sich keinen Zentimeter. Etwas mehr als 20 Minuten später konnte er den Impala sehen, wie dieser von der Straße auf den Parkplatz fuhr und direkt vor ihm stehen blieb. Wie üblich gab es neugierige Blicke der Passanten, Dean hatte ihm einst erzählt, dass es für die meisten Leute ein beeindruckendes Bild war, ein solches Auto zu sehen. Castiel, der selbst keine Ahnung von Autos hatte, hatte absolut kein Verständnis dafür. Als der Wagen zum Stehen kam, öffnete Castiel wie gewohnt die hintere Tür und wollte seinen Einkauf dort verstauen, als er ein Räuspern vernehmen konnte. „Nein. Du kommst nach vorne“, sagte Dean in einem strengen Ton, der Castiel riet, sich besser nicht zu widersetzen oder es gar zu hinterfragen. So schloss Castiel die hintere Tür wieder und öffnete die vordere, um sich und seinen Einkauf auf der Beifahrerseite niederzulassen. Kaum hatte er sich angeschnallt und die Tür wieder geschlossen, fuhr Dean, ohne ein Wort zu sagen, zurück zur Straße. Unsicher blickte Castiel zu Dean herüber, aber dieser blickte stur auf die Straße, blickte nur zur Seite, um den Verkehr im Auge zu behalten. Auf Castiel achtete er nicht. Doch Deans gesamte Körperhaltung, seine Augen, sein Ausdruck verrieten Castiel, dass mit ihm nicht gut Kirschen essen war im Moment. So beschloss er, ebenfalls nichts zu sagen und sah aus dem Beifahrerfenster hinaus. Er kannte die Gegend nicht, die Dean befuhr, möglicherweise fuhr er einen anderen Weg als den, den er selbst zuvor genommen hatte. Immerhin kannte sich der Jäger in der Gegend besser aus als er und da wollte er ihm nicht widersprechen, vor allem, da Dean nach wie vor schlecht gelaunt war. Das einzige Geräusch, welches im gesamten Auto zu hören war, war das Lied Dust in the Wind der Band Kansas, eine der wenigen Bands, die Dean als unerreichbar ansah. Castiel hatte keine Ahnung von Musik, doch den Musikgeschmack des Jägers empfand er als sehr angenehm. So sah er weiterhin aus dem Fenster und lauschte dem Lied. Bis Dean die Musik abrupt ausschaltete. „Verdammt nochmal, Cass!“, rief dieser laut aus und schlug auf sein Lenkrad. Stumm sah Castiel zu ihm herüber. Sollte er was sagen? Er war sich nicht sicher. „Was hast du dir eigentlich dabei gedacht? Ich dachte, ich wäre klar und deutlich gewesen, als ich du dir sagte, dass du den Bunker erst einmal nicht verlassen sollst? Warum also hast du dich nicht darangehalten?“, knurrte er zu Castiel herüber, ohne dabei den Blick von der Straße zu nehmen. Castiel war sich immer noch unsicher, ob er antworten sollte, ob Dean überhaupt eine Antwort auf seine Fragen haben wollte. Er zog es weiterhin vor zu schweigen, doch als sich Deans wütender Blick in seine Augen bohrte, fühlte Castiel sich doch zu einer Antwort gezwungen. „Ich hielt es für eine gute Idee, der Handelsort befindet sich auch in der näheren Umgebung des Bunkers und ich habe mich von allen nicht-vertrauenswerten Fremden ferngehalten…“, fing Castiel an sich zu erklären, als Dean den Wagen an den Straßenrand lotste und ihn dort zum Stehen brachte. Schwer atmend sah der Jäger ihn an. „Du hast es für eine gute Idee gehalten?! Wirklich? Ist das dein Ernst?“, fragte er und sah Castiel mit zornigem Blick in die Augen. Es fiel Castiel schwer, den Blickkontakt aufrecht zu erhalten und sah stattdessen auf Deans Oberkörper hinunter. „Was bitte war daran eine gute Idee? Hinter dir sind immer noch hunderte, wenn nicht sogar tausende wütende Engel her. Einer von ihnen war sogar schlau genug, einen Sensenmann anheuern zu lassen, um dich zu finden und zu töten! Es wäre ihm sogar fast gelungen, wenn du dich daran erinnern kannst. Hätte ich Gadreel nicht dabeigehabt, wäre es das mit dir gewesen, endgültig. Abgesehen davon, ich habe elfmal versucht dich zu erreichen, warum bist du nicht an dein Handy gegangen?“ Auch dafür hatte Castiel eine kurze Erklärung: „Nun, ich hatte es auf lautlos gestellt und daher nicht mitbekommen, dass du mich anrufen wolltest. Aber am Ende hast du mich doch erreicht.“ Mit schnellen Bewegungen fuhr Dean sich durchs Haar, immer wieder und wieder, bevor er ein weiteres Mal auf das Lenkrad schlug. „Verdammt, was, wenn du nie an dein Telefon rangegangen wärst? Ich habe so oft versucht dich zu erreichen. Ich bin durch die Gegend gefahren wie ein Irrer, in der Hoffnung, dich vielleicht irgendwo am Straßenrand zu finden, besser lebendig als tot. Was, wenn dich jemand anderes vor mir gefunden hätte? Niemand hätte dir helfen können. Und du selbst dir am wenigsten, vor allem nicht mit der bisschen Gnade, die du gerade in dir hast.“ Castiel starrte weiterhin unsicher auf Deans Oberkörper, dieser hob und senkte sich schneller als gewohnt. Und obwohl er mit der Körpersprache der Menschen nur selten etwas anfangen konnte, verstand er diese dagegen sehr deutlich. „Also sag mir, was hast du dir dabei gedacht? Du hättest sterben können, das ist dir schon klar?“ Castiel richtete seinen Blick auf, blickte in Deans Augen und versuchte, so versöhnlich wie möglich zu klingen. „Du hast vor deinem Schlaf erwähnt, dass du gerne etwas zu essen haben möchtest. Nun, da wollte ich dir den Gefallen tun, aber in eurer Küche befinden sich nur Nahrungsmittel, die Sam essen würde. Und da ich dir etwas Gutes tun wollte, bin ich eben in den Supermarkt gegangen, um ein paar weitere Nahrungsmittel zu kaufen. Ist es nicht das, was Menschen, was Freunde füreinander tun? Kleine Gefallen, um eine Geste der Güte zu zeigen?“, fragte Castiel ihn aufrichtig und nun war es Dean, der den Blick abwandte. Kraftlos lies dieser seinen Kopf auf das Lenkrad sinken und seine Atmung normalisierte sich ein Stück weit.   Wenige Minuten vergingen, keiner der beiden sagte etwas. Castiel schnallte sich ab und rutschte ein Stück näher an Dean heran, doch er unterbrach das Schweigen nicht. Im gesamten Auto war kein einziges Geräusch zu hören. Bis Dean kurz und laut auflachte. Doch es war kein fröhliches Lachen. „Cass, du bist wirklich ein verdammter Idiot“, sagte er und nahm den Blickkontakt wieder auf, Castiel konnte erkennen, dass der meiste Zorn darin bereits wieder verraucht war. „Hast du meine Nachricht etwa nicht gelesen?“, wollte Castiel nun von ihm wissen und Dean nickte ein wenig. „Ja, doch, habe ich, aber ich wollte es lieber nochmal von dir hören. Ich konnte es nicht glauben, dass jemand etwas so Dummes tun würde, selbst für deine Verhältnisse. Nichts für ungut, du hast schon so manchen Unsinn zustande gebracht, aber das hier war einer der größeren Hausnummern.“ Castiel antwortete darauf nicht, dafür konnte er den Zorn des Jägers mittlerweile nachvollziehen. Wieder ließ Dean den Kopf aufs Lenkrad sinken. „Du hättest dabei sterben können, wenn dich auch nur einer der anderen Engel oder ein weiterer Sensenmann gefunden hätte, das ist dir bewusst?“, wollte er erneut von seinem Beifahrer wissen. Doch Castiel antwortete mit einer Gegenfrage. „Hast du dir Sorgen gemacht?“, wollte er von ihm wissen. Dean allerdings blieb ihm eine Antwort schuldig. „Es tut mir leid, dass ich dir solche Umstände bereitet habe. Ich wollte dir nur eine Hilfe sein und mich für deine Gastfreundschaft bedanken…“ „Das nächste Mal, wenn du wieder einen Ausflug geplant hast“, sagte Dean und hob seinen Kopf, sein Blick resigniert und auch ein wenig müde. „Dann möchte ich, dass du es zuerst mir oder von mir aus lieber Sam sagst. Bevor du dich wieder allein auf den Weg machst und somit zur wandelnden Zielscheibe.“ „Aber Dean“, versuchte sich Castiel zu erklären. „Ich wollte euch nicht wecken, weil ihr von der letzten Jagd noch so müde wart. Vor allem du hast noch eine Menge Schlaf nachzuholen gehabt und …“ Dean packte ihn an der Jacke und zog ihn an sich, nur noch wenige Zentimeter trennten die Gesichter der Beiden voneinander. „Cass, ich meine das ernst“, sagte er wieder ein wenig zorniger, der Griff um das Hemd des Engels fest, wenn auch leicht zitternd. Auch sein Atem hatte sich wieder beschleunigt. „So wenig es dir auch gefallen mag, aber mein Bruder und ich sind zurzeit die einzigen Wesen auf diesem verdammten Planeten, denen du vertrauen kannst. Die dich beschützen können und werden. Aber das geht nicht, wenn du dich wie ein frühreifer Teenie aus dem Bunker schleichst und damit unnötig in Gefahr begibst. Das ist meine letzte Warnung: Mach das ja nie wieder, hast du mich verstanden?“ Deans fester und strenger Blick traf auf den fragenden und unsicheren Ausdruck in Castiels Augen. Doch dieser zog es vor, lieber nichts zu erwidern. „Ob du mich verstanden hast, will ich wissen!“, fuhr Dean ihn ein wenig an. „Ja, das habe ich. Und ich verspreche, ich werde es nicht mehr tun.“ Deans Augen formten sich zu Schlitzen, noch immer starrte er den Engel an, als würde sein Leben davon abhängen. „Das nächste Mal werde ich es mit dir oder Sam besprechen und nicht mehr allein den Bunker verlassen.“ Dean seufzte auf, ließ Castiel jedoch nicht los. Noch immer hielt er ihn am Hemd fest, sein Gesicht nur wenige Zentimeter von seinem eigenen entfernt. „Gut, dann hast du mich wohl ausnahmsweise mal verstanden. Dann passt es ja“, sagte er nüchtern und jeglicher Rest an Wut, die sich bis eben in seinem Körper gestaut hatte, hatte ihn nun eben verlassen. Doch noch konnte er Castiel nicht loslassen. Dean konnte es sich nicht erklären, als Castiel aus dem Bunker verschwunden war, hatte sich sofort der Beschützerinstinkt bei ihm gemeldet. Der gleiche, der sich jedes Mal aktivierte, sobald sein Bruder in Gefahr war. Doch da war noch ein anderes Gefühl, eines, welches er nicht beschreiben konnte. Und welches nun ihn ihm anschwoll wie ein Luftballon.   Mehrere Minuten vergingen, in denen die beiden sich tief in die Augen sahen. In welchen sie sich wie so oft über Blicke austauschten, eine ganze geheime Konversion nur mit ihren Seelen fühlten. Und doch wussten sie nicht, was sie zueinander sagten. Schließlich war es Dean, der das merkwürdige Schweigen brach. „Hör auf, mich so anzusehen“, sagte er, schwächer, als es ihm lieb war. Der Zorn war verpufft, die Wut war weg und alles, was jetzt blieb, war eine niedrige Energiereserve, die sich erst wieder auffüllen musste. „Wie sehe ich dich denn an?“, fragte Castiel ihn und allein schon sein Blick verriet dem Jäger, dass Castiels Frage vollkommen ernst gemeint war. Allen anderen Personen hätte er unterstellt, dass sie ganz genau wussten, was sie in diesem Augenblick taten oder welche Bedeutung ihr Blick hatte. Doch Castiel war anders, vollkommen anders als die anderen. Er hatte keine Ahnung, welche Wirkung seine Handlungen auf sein Umfeld hatten. Oder er konnte es nicht richtig wahrnehmen. Was es davon auch wahr, Dean war jedenfalls kein besonders großer Fan davon. „Naja, so, wie du mich eben ansiehst, Cass“, kommentierte Dean die Situation. Was Castiel nur dazu brachte, ihn noch verwirrter anzusehen. „Aber ich gucke doch immer so, Dean. Was meinst du?“ Und keiner der beiden machte Anstalten, den Blickkontakt zu unterbrechen oder sich voneinander zu entfernen. Wie viel Zeit inzwischen vergangen war, konnte keiner von ihnen sagen. „Ja, ich weiß, Cass, ich weiß“, sagte Dean und spürte, wie er immer mehr und mehr in dem merkwürdigen Gefühl ertrank. Es kam ihm bekannt vor, aber auch so fremd. Wie eine fremde Person, die er mal gekannt und dann wieder vergessen hat. Schließlich bewegte sich sein Körper von allein. Seine Hand, mit welcher er Castiels Hemd hielt und bereits ordentlich zerknittert hatte, zog den Engel noch ein Stück näher an ihn heran. Gleichzeitig schloss er seine Augen und wartete auf die Berührung, die er gleich spüren würde. Auf den kleinen, aber feinen Kontakt mit Castiels Körper. Doch kaum spürte er Castiels weiche Lippen auf den eigenen, wurden seine mickrigen Erwartungen von der Realität geradezu überschwemmt. Castiels Lippen fühlten sich warm und weich an, die wenige Gnade, die ihm noch geblieben war, war offenbar ausreichend, um den menschlichen Körper weiterhin auf eine normale Körpertemperatur zu erwärmen. „Dean…“, konnte er Cass sprechen hören, doch die Ohren des Jägers waren auf Durchzug gestellt. Im Gegenteil, auf eine seltsame Art und Weise hatte er Gefallen daran gefunden und wollte nun mehr. Castiel offenbar auch, Dean konnte einen sanften, fast schon zaghaften Rückdruck auf seinen eigenen Lippen spüren, was ihn leicht mit Freude füllte. Aber auch mit Entschlossenheit. Als Castiel seinen Mund ein wenig öffnete, sah Dean es als willkommene Einladung an und begann, mit seiner Zunge nach der des Engels zu suchen. Gleichzeitig suchte seine andere Hand den Hinterkopf des Engels und drückte diesen gegen seinen eigenen. Überrascht öffnete Castiel seinen Mund noch weiter und ließ Deans Zunge noch weiter hineingleiten. Wo diese auch schließlich ihr Ziel fand. Eng nebeneinandersitzend, die Augen geschlossen, spürte Dean, wie sein Körper immer mehr und mehr verlangte, auch, wie eine gewisse Hitze in tiefere Regionen seines Körpers wanderte. Seine Hand krallte sich in den Kopf des Engels, doch das schien ihn nicht zu stören. Stattdessen hatte dieser begonnen, den Zungenkuss zu erwidern, bis sie im Einklang waren. In ihrer eigenen Harmonie der Zweisamkeit.   Bis irgendwann die angenehmen Emotionen ein wenig zur Seite wichen, den Gedanken freien Platz machten. Bis Dean schließlich realisierte, was gerade passiert war. Langsam löste er den Kuss und holte sich den Atem der fehlenden Sekunden zurück. Sekunden, die sich wie Stunden anfühlten. Auch Castiel rückte von ihm ab, schweigend saßen sie auf der vorderen Bank und wussten nicht, was sie sagen sollten. Ob und wie sie reagieren sollten. Auch konnten sie sich nicht mehr in die Augen sehen. So dauerte es mehrere Minuten, bis Dean die Worte wieder fand. „Lass uns lieber zurückfahren, vielleicht ist Sam ja schon wach und fragt sich, wo wir sind“, sagte er und drehte sich zu seinem Lenkrad zurück. Castiel dagegen rutschte auf seinen Platz zurück und schnallte sich wieder an. „Ja, ich denke, das sollten wir.“ Dean starte das Auto, blickte in den Seitenspiegel und fuhr auf die Straße, um den Rest des Rückwegs hinter sich zu bringen. Wieder schwiegen die beiden für mehrere Minuten, gingen ihren eigenen Gedanken nach und sahen aus der Windschutzscheibe heraus. Noch immer hatte Dean das Gefühl, Castiels Lippen auf den seinen zu spüren, unabhängig davon, wie er es versuchte es zu ignorieren. Immerhin hatte sich sein unterer Bereich wieder beruhigt, es wäre ihm alles andere als unangenehm gewesen, hätte ausgerechnet sein Bruder in diesem Zustand zu sehen bekommen. Obwohl sich die peinliche Stille, welche sich wie ein Teppich im Wageninneren ausgebreitet hatte, für ihn unangenehm anfühlte, wollte er den Elefanten im Raum nicht ansprechen. Stattdessen schnitt er ein anderes Thema an, dass ihn schon die ganze Zeit passiv unter den Fingernägeln brannte. „Was genau hast du eigentlich in dem Supermarkt eingekauft?“, wollte er von Castiel nun wissen. Dieser musste nicht in die Plastiktüten reinsehen, dazu hatte er sich zu gut merken können, was er alles für den Jäger besorgt hatte. „Ich habe Essen für dich gekauft, weil ich davon ausging, dass du Sams Essen kaum anrühren wirst“, sagte er und wartete auf eine Nachfrage seitens Dean, doch diese kam nicht.   „Daher habe ich ein paar Dinge gekauft, von denen ich weiß, dass du sie gerne magst. Ich habe dir zwei Hamburger geholt und einen Hot Dog, aber die Frau an der Kasse meinte, dass du sie noch erhitzen musst, bevor du sie essen kannst.“ „Ja, kurz für ein paar Minuten in die Mikrowelle schieben, dann passt es schon“, meinte Dean und fragte sich, welche Marke Castiel dabei genommen hatte. „Außerdem habe ich dir noch eine etwas größere Packung Beef Jerky geholt und einen Apfel…“ „Einen Apfel? Warum einen Apfel?“, unterbrach Dean ihn verwirrt. „Nun, ich bin auch um deine Gesundheit besorgt. Und unter euch Menschen gibt es die Redensart, dass ein Apfel am Tag den Doktor fernhalten soll. So ganz verstehe ich das nicht, immerhin ist ein Apfel nur eine harmlose Frucht und nichts, was Menschen dieser Berufsklasse fernhalten könnte.“ Dean schüttelte amüsiert den Kopf, ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. „Ach, Cass, das sagt man nur so. Wenn man täglich die Vitamine zu sich nimmt, bleibt man gesund und muss daher nicht zum Arzt gehen … das musst du nicht verstehen“, sagte er, als ein kurzer Blick auf Castiels Gesichtsausdruck pure Verwirrung zeigte. Schnell biss sich Dean auf die Unterlippe und blickte wieder auf die Straße zurück. „Aber ich denke, der letzte Artikel dürfte dir am meisten Freude bereiten, ich habe auch einen kleinen Kirschkuchen kaufen können“, sagte Castiel und Deans Augen fingen zu funkeln an. „Cass, weißt du was? Ich musste zwar mit dir ein Hühnchen rupfen oder zwei, aber die Tatsache, dass du mir Kuchen mitgebracht hast, das macht die Sache wieder gut“, sagte Dean begeistert und leckte sich die Lippen vor Vorfreude. Gleichzeitig fuhr er mit dem Wagen in eine etwas abgefahrene Straße hinein, in der Ferne konnte er den Bunker sehen. „Cass, wenn wir jetzt dort gleich reingehen, musst du mir etwas versprechen“, sagte Dean, wieder mit etwas mehr Ernst in der Stimme. Castiel horchte auf und blickte zu Dean herüber. „Als ein Engel des Herrn kann ich dir alles versprechen, was du möchtest.“ Dean parkte den Wagen und sah so ernst, wie er eben gesprochen hatte, zu Castiel herüber. „Gut. Denn du musst mir versprechen, dass du das, was da … vorhin zwischen uns passiert ist, niemanden erzählen wirst. Nicht Sam, nicht Charlie oder sonst jemanden. Absolut niemanden, verstehst du? Versprich es mir“, sagte er, ernst, aber auch flehend und reichte Castiel die Hand. Ein wenig verwirrt, griff dieser nach der Hand und drückte sie ein wenig. „Ich, Castiel, Engel des Herrn, verspreche es dir. Das und auch, dass ich in Zukunft mit euch reden werde, wenn ich den Bunker wieder verlassen möchte.“ Die beiden schüttelten die Hände, für einen kurzen Augenblick schien es, als wollten sie sich nicht mehr loslassen; doch dann wanderten die Hände wieder zu ihren Besitzern zurück. Dean räusperte sich. „Ok, da wir das geklärt haben, lass uns reingehen und nachsehen, ob Sam schon wach ist. Außerdem bekomme ich so langsam richtig Hunger, wenn du mich fragst“, sagte er und stellte den Motor ab. „Ja, machen wir das“, sagte Castiel wie gewohnt ruhig, bevor er zusammen mit Dean und seinem Einkauf den Wagen verließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)