Die Ersuchte von Skadii ================================================================================ Kapitel 8: Dritte Erinnerung ---------------------------- Sasuke und ich hielten einander an den Händen, während wir durch die Erinnerung glitten. Zuerst wirkte alles blass und grau, bis sich der Ort der Erinnerung nach und nach einfärbte. Der Boden unter meinen Füßen fühlte sich sandig an, und als ich an mir herunterblickte erkannte ich eine kiesige Straße, deren Weg an einer weitläufigen Wiese vorbeiführte. Wir folgten ihr. Zuerst war ich mir nicht sicher, doch dann erkannte ich die Umrisse der Landschaften und mir wurde bewusst das wir in Richtung Hyuuga Anwesen spazierten. Sasukes Blick ging Zielstrebig voraus und der griff um meine Hand wurde stärker. Wir liefen den Abhang hinauf, bis wir das Haus erreichten. Licht brannte in einem der Zimmer und durch die Trennwände erkannte ich die Umrisse von zweier Menschen die sich darin versammelt hatten. Kurzzeitig blieben wir davor stehen, bis Sasuke die Türen zielstrebig zur Seite schob. Ich fragte mich wie es sich für ihn anfühlen musste, jetzt wo er sich dort sitzen sah. Die Person die ihm gegenübersaß war keine andere als ich, die Hinata von früher. Ich war verblüfft und schockiert zugleich, denn sie war mir ein Ebenbild.  Sie strahlte Kälte aus, Abweisung, Distanz und einen unentbehrlichen Stolz. „Wieso bist du hier?“ Ihre Stimme war wie ein Schwert, dass das Schweigen durchtrennt hatte. Sasukes Faust schlug in den Tisch ein, welche die beiden voneinander trennte. Ich zuckte erschrocken zusammen, doch bei ihr rührte sich kein Muskel. „Du wirst meine Frau.“, zischte er. Ihre Lippen nahmen ein zweifelhaftes lächeln an: „Diese Ehe ist Bedeutungslos.“ „Sie hat einen Zweck!“, betonte er verärgert.  „Welchen?“ „Unsere Namen.“, belehrte er sie. „Ich will diesenNamen nicht und deinenwill ich auch nicht.“, wehrte sie ab.  „Wessen Namen willst du dann?“ „Einen mit Bedeutung.“ Ich fühlte die Kraft ihrer Worte, so als hätte ich sie selbst gesprochen. Wir unterschieden uns in vielem und doch verband uns etwas. Unsere Herkunft. „Ist dir nicht bewusst wohin das führen wird?“, schnaubte der Uchiha. „Zu einer Veränderung in einer neuen Zeit.“, sie beugte sich ihm flüchtig zu einer Verabschiedung um das Gespräch mit ihm zu beenden, doch hastig griff er nach ihren Händen und zerrte sie zurück. „Gehst du zu ihm ? Diesem niemand ?“, fluchte er.  „Du bist erbärmlich, neigst dich den befehlen deines Vaters wie ein Hund.“, wehrte die Hyuuga ab und warf ihm einen vorwurfsvollen wütenden Blick zu.  „Aber du hast diesen Hund geliebt!“, brüllte er und drückte sie gegen die Wand. „Das habe ich nie.“, krächzte sie während er ihre Kehle bereits mit ihren Händen umschlungen hatte. Ihre Hände zerrten an dem Saum seines Yukatas, entblößten seine Brust und schlugen darauf ein. Immer und immer wieder, doch sein Blick war leer. „Lügnerin, Lügnerin, Lügnerin!“, stöhnte er, während er ihr die Luft zum Atmen nahm. „Sag hast du mich jemalswirklich geliebt? Oder hast du uns beide nur aufeinander aufhetzen wollen?“, seine Augen wirkten so Angsteinflößend böse. Unkontrolliert war er kurz davor sie zu erdrücken. Angst und Sorge überrannte mich, sodass ich in die Erinnerung eingreifen wollte um den Konflikt zu beenden, doch eine unsichtbare Kraft hielt mich zurück, welche es nicht zuließ Veränderungen in etwas das bereits geschehen war vorzunehmen. Mir waren also die Hände gebunden, während ich bestürzt das Theaterstück beobachten musste.  Ihre Schläge wurden sachter, langsamer, kraftloser. Sie blieben auf seiner Brust liegen, erstarrten. Die Brust des Uchihas hob und senkte sich, während ihre bereits erstarrte. Mich als stille Zeugin, schmerzte der Anblick so sehr, dass ich beinahe fühlen konnte wie der letzte Wille sie verlassen hatte und die Hände an ihm abglitten. Alles was zurückblieb waren ihre offenen Augen, mit denen sie ihn immer noch ansah, so als wollte sie ihm noch etwas sagen. Der Uchiha ließ seinen Kopf auf ihre Schulter hinabgleiten, jetzt wo ihm bewusst wurde was er angerichtet hatte.   Ein De ja-Vu überrannte mich und ich dachte an den gleichbedeutenden Moment mit mir und Sasuke im Archiv der Bibliothek.   Die Hand von Sasuke auf meiner war nass geschwitzt und sein Körper wie gelähmt, während er das Vergehen seiner Vergangenheit betrachtete. Alles was nun geschah zog wie ein trauriger Schleier an uns vorbei, und wir folgten seinen Schritten durch die Erinnerung.  Immernoch im Zimmer löschte Sasuke die Kerze und hob den Körper von Hinata in seine Arme. Wir folgten ihm beide als er sie vom Anwesen forttrug, den Anhang entlang über den wir gekommen waren. Die Stimmung war beängstigend ruhig, ich fragte mich ob der Uchiha nicht vor Erschöpfung irgendwann stolpern würde oder ob er weinte. Mit dem Rücken zu uns konnten wir es beide leider nicht erkennen. Der Sasuke an meiner Hand wirkte so zerstreut wie noch nie, während er dieser Erinnerung die einem Albtraum glich folgte. Er hielt meine Hand als könnte ich jeden Moment ausgelöscht werden. Noch vor den Stadttoren von Konoha bog die Erinnerung in einen Waldweg hinein. Es war bereits dunkel geworden, als wir am weiten Flussufer von Kawakuni ankamen. Gemeinsam mit ihr stieg er in den Fluss ein, bis er bis zur Brust mit Wasser bedeckt war. Eine ganze weile blieb er mit ihr darin stehen, das Wasser wiegte sie langsam hin und her. Sorgend betrachtete ich sein Gesicht von weitem, so viele Emotionen spiegelten sich darin wieder. Alle in nur einer einzigen Träne. „...jetzt werde ich es wohl nie erfahren.“, flüsterte er als er sie mit dem Strom freiließ. Ihr Körper schwamm einige Meter über Wasser, bis er letztendlich vom Druck hinuntergezogen wurde und verschwand.   Das hier war also der Grund für ihre leeren Seiten im Buch.    Mein Atme beschleunigte sich, als mich ein elektrischer Strom durchfuhr und wir beide auseinander gerissen wurden. Eine Türe öffnete sich und der Sog der von ihr ausging, zerrte mich wieder aus der Erinnerung heraus. Jedoch nicht zurück in die Realität, sondern in eine neue hinein. Ich erwachte nun an einem behelligten Tag an einem Platz wieder, vor dem sich ein großes Gebäude hervorhob. Ich schüttelte den Staub von meiner Hose und wandte mich um mich. „Sasuke.“, rief ich verzweifelt. Ich bekam keine Antwort. „... wo bist du....“, flüsterte ich besorgt. Einige schlechte Vorstellungen durchfuhren mich, was ihm womöglich zugestoßen sein konnte und das er in einer schlechten Geistigen Verfassung war. Ich fürchtete mich ihn für immer Verloren zu haben, dabei fiel mir ein, dass ich es nur Erfolgreich aus dieser Erinnerung schaffen konnte wenn ich sie auch durchlebte. Ich setzte mich also in Bewegung und betrat das Gebäude. Die Türen geöffnet, leuchtete mir ein, welche Art dieses hier zu früheren Zeiten verkörperte. Es war die Bildungseinrichtung von der ich gelesen hatte. Die Eingangshalle war groß und von Schließfächern übersät. Ich las lustige Sprüche auf ihnen und Sticker die, die Schüler angebracht hatten. Der Unterricht war bereits beendet, denn die Gänge waren Menschenverlassen. Immer weiter arbeitet ich mich voran, vorbei an den Klassenräumen. In eines hatte ich mich eingeschlichen, denn dort saß ein blonder Mann an seinem Schreibtisch, dessen Blick aus dem Fenster reichte. Ein dumpfes Klopfen ertönte neben mir und ich bemerkte erst jetzt, dass ich nicht die einzige war die in der Türschwelle stand. Ich hob den Zeigefinger an, nur um sie zu berühren. Sie, die Hinata aus vergangener Zeit. Ich fühlte etwas wie Erleichterung, dass sie in dieser Erinnerung noch am Leben war. Der blonde Mann beugte seinen Kopf in ihre Richtung und lächelte. „Prinzessin!“ Als ich seine blauen Augen erhaschte durchfuhr mich ein Gefühl von Kraft und Wärme. Hinata lächelte flüchtig, an seinem Schreibtisch angekommen platzierte sie einen weißen Umschlag darauf. Der blonde schiebt ihn Kopfschüttelnd zurück und verweigerte: „Nein, den wirst du Sasuke schon selbst geben müssen.“ „Er hat sich verändert, vertritt jetzt seinen Vater und den Clan.“ „Er braucht Zeit, er ist noch nicht so weit wie du.“, „Du bist stark Hinata, möchtest etwas verändern in unserer Zeit. Er hingegen möchte das nicht...“ Die Faust der Clanerbin schlägt auf dem Schreibtisch auf: „Wie kann er es nicht wollen! Wir müssen diese Gesellschaft verändern!“  „Na weil er weiß, dass diese Veränderung die wir uns wünschen euch beide voneinander entfernt.“ „Das ist nicht wahr....“, flüstert sie nachdenklich. „Natürlich ist es das, du wirst Sasuke nicht heiraten weil du die Ansichten der Stammfamilien nicht vertrittst. Nur deswegen verzichtest du darauf was dein Herz sich eigentlichwünscht.“, „Sasuke hingegen sind die Ansichten eurer Familien völlig egal, er verbindet diese Ehe mit reinen Gefühlen währen du sie aufgrund der Politischen Ansichten ablehnen wirst.“  „Auf mich wirkt es eher als tue er was sein Vater von ihm verlangt“, hauchte sie. „Das kannst du nicht wissen... Sasuke öffnet sich kaum mir.“ „Wenn wir das hier getan haben, wird er sich nie wieder jemandem öffnen!“ Naruto drückte ihr den Brief zurück in die Hand: „Deshalb ist es ja so wichtig das du ihn darüber aufklärst das unsere Ehe einen rein Gesellschaftlichen Aspekt hat sie aber im Bezug auf Gefühle völlig unbedeutend ist.“ „Aber...“, sprach sie nachdenklich, während sie aus dem Fenster sah und den Brief anschließend zwischen ihren Finger hin und her her wandte, „Es ist besser, wenn er nichts über meine Gefühle weiß. Es ist besser, wenn er mich hasst.“, flüsterte sie, öffnete das Fenster und warf den Brief den sie in viele kleine Teile verrissen hatte hinaus. Ich eilte an ihre Seite und trauerte dem Papier hinterher, dass sich innerhalb kürzester Zeit überall verteilte. Der Wind hatte das Geheimnis verstreut. Wie angewurzelt blieb ich dort stehen und fragte mich welche Worte sie nun über ganz Konoha gestreut hatte. Jedenfall Worte die sie sich nicht getraute auszusprechen.   Ich erinnerte mich an etwas das meine Großmutter stets zu sagen pflegte: Wenn du immer nur für andere einstehst, vergisst du wofür du selbst einmal gestanden hast.    Erneut durchfuhr mich der strömende Schmerz, nun endlich zerrte er mich zurück. Ich durchflog ein schwarzes Loch, dass sich anfühlte als würde ich in einer Luftleeren Atmosphäre schweben. Kleine Erinnerungs- Bilder spielten sich während meiner Reise vor meinen Augen ab, glückliche Ausschnitte meiner Familie, Sasuke und Hinata, Naruto und den Schülern im Unterricht. Aber auch traurige wie dem Tod meiner Schwester, den Verlust meiner Großmutter, Streit mit Sasuke und der Mord an Hinata. Alle spielten in unterschiedlichen Zeiten, doch fühlten sie sich an als gehörten sie alle zur selben. Zu einer Person. Zu mir.   Ich erwachte nach vielen Stunden im Dojo meiner Familie, es war bereits dunkel und auch im Saal brannten keine Lichter. Auch trotz meiner langsamen Bewegungen mich aufzurappeln gingen die Bewegungsmelder nicht an. Doch ich fand etwas, was meine Aufmerksamkeit erweckte. Ein Brief mit der Aufschrift: -Veränderungen- Vorsichtig öffnete ich den Briefkopf und begann zu lesen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)