Der Weg des Erfolgs von Chai-Cherry-Tea ================================================================================ Kapitel 8: ----------- In dieser Nacht schliefen die meisten nicht. Dazu zählten auch Tristan und Duke, die gerade die Überwachungskameras in ihren Zimmern gefunden hatten. Tristan stand auf einem Stuhl und inspizierte das fiese, kleine, blinkende Ding. Dabei spiegelte sich sein Gesicht in der Linse und ließ ihn wie einen Tiefsehfisch aussehen. „Das ist echt nicht zu fassen. Die sind echt ECHT!“, schimpfte er. „Dieser durchgeknallte Freak hat uns aufgenommen.“ Duke stemmte die Fäuste in die Hüfte. „Das wird ihm noch leidtun. Lass und die anderen holen und die Bänder vernichten gehen. Es gibt bestimmt einen Raum, von wo aus er das alles überwacht.“, schlug er vor und holte Tristan von dem Stuhl. „Keine Sorge, wir kriegen das hin.“ Der Brünette sah ihn wenig überzeugt an. „Aber, dann müssten wir es den anderen erzählen.“, stammelte er verlegen. „Und das ist schlimmer, als wenn Pegasus das Zeug auf GayTube hochlädt?“ Trotzig schnaubte Tristan. „Ok, dem vermasseln wir die Tour.“ Die beiden zogen los um die anderen mit ins Boot zu holen. Doch schon bei Joey stießen sie auf taube Ohren. Denn der Blonde öffnete ihnen mürrisch die Türe und hob verstimmt die Augenbraue. „Leute, was soll der Lärm? Wir lagen schon im Bett. Wenn Seto wegen euch aufwacht, werde ich garantiert nichts unternehmen, wenn er euch in der Luft zerreißt.“ Verdutzt starrten die zwei Joey an. „Ist nicht dein ernst, Alter?!“, Tristans hatte einen Hochroten Kopf. „Wir brauchen eure Hilfe und ihr wollt lieber pennen? Wisst ihr eigentlich, dass wir hier überwacht werden? Die Scheiß Dinger sind überall! Nicht mal Kacken kann man, ohne dass Pegasus es mitkriegt.“ Gelangweilt bohrte sich Joey im Ohr. „Klar, wissen wir das. Setos Angestellte haben die Kameras schon nach ein paar Minuten gefunden. Kein Grund wie blöde an unsere Tür zu hämmern. Es sei denn…“ Bei Joey fiel der Groschen und er begann breit zu grinsen. „Ihr habt miteinander gevögelt und hattet einen heimlichen Zuschauer dabei. Das war-“ „UNVORSICHTIG!“, grollte eine Stimme aus der Dunkelheit. Hinter dem Blonden war ein Schatten aufgetaucht, der Joey von hinten umfasste und halb in die Finsternis des Zimmers zurückzog. Gleichzeitig tauchte ein absolut grauenerregendes Gesicht über Joeys Schulter auf und legte das Kinn darauf ab. Das >Unvorsichtig< galt nicht etwa dem Umstand, dass sich Tristan und Duke beim Sex hatten filmen lassen, sondern war die eiskalte Warnung eines übermüdeten Drachens. „Wollt ihr sterben?“, fragte Seto mit schneidender Stimme. Zitternd und mit starren Gliedern, wandten sich die beiden Störenfriede ab und verzogen sich so eilig, wie sie gekommen waren. Joey wurde zurück in die Höhle geschleift. Von den Mädels wurden die beiden ebenfalls nicht unterstützt, weshalb sich Tristan und Duke alleine auf den Weg machten, um Pegasus´s Überwachungsraum zu suchen und die Aufzeichnungen zu vernichten. Sie überlegten kurz. „Es muss irgendwo sein, wo keiner der Gäste zufällig hinkommt.“ „Also im Keller.“, schlussfolgerte Tristan. Der Aufzug brachte sie dorthin. „So ein Trottel. Pegasus hat die Ebene nicht mal gesperrt.“, lachte der Brünette. „Wir sollten uns nicht zu früh freuen.“, ermahnte ihn Duke, als die Fahrstuhltüre zur Seite glitt und das Licht hinaus, in einen Stockfinsteren Gang fiel. „Ok, das gefällt mir echt nicht.“ Der Schwarzhaarige zog sein Mobiltelefon und knipste seine Lampe an. „Ladys first.“, stieß er Tristan an und schubste ihn sanft aus dem Fahrstuhl. „Ich glaub du hast sie nicht mehr alle.“, protestierte er. Dann verabschiedete sich der Fahrstuhl und die Nacht verschluckte sie. Die Taschenlampe bot kaum genug Licht, um ihnen einen sicheren Weg aufzuzeigen. Und so schoben sich die beiden langsam in den Flur voran. „Ob hier auch Kameras sind?“ Von seinem Bett aus betrachtete Maximilian das Schauspiel, auf einem seiner großformatigen Fernseher. Er hatte einen Schlummertrunk in der Hand und amüsierte sich an Tristan und Dukes offensichtlichem Vorhaben, in sein Überwachungszimmer einzubrechen. Aber er observierte das Überwachungszimmer genauso, wie jeden anderen Raum auch. Und so wusste er auch, dass die Mädels keinesfalls untätig in ihren Zimmern geblieben waren. Nein. Serenity und Mai hatten zuerst die Lage besprochen und waren nicht Kopflos losgezogen. Und so hatten sie die Möglichkeit, den Flur zu passieren, ohne erneut in die Fallen zu tappen, die Pegasus dort ausgelegt hatte. Und die Jungs schafften es tatsächlich, sie alle ausfindig zu machen und zu aktiveren. Welch ein Spaß. Pegasus hatte seine helle Freude damit, zuzusehen, wie die Jungs in einen Hagel aus Schokoschaumküssen gerieten, auf einer Wackelpuddingrutsche dahin schlitterten und von Zuckerwatte eingesponnen wurden. Welch zuckersüße Abendunterhaltung. Pegasus nahm sich eine Praline, ein kleines Betthupferl, und ließ sie sich auf der Zunge zergehen, als die Jungs am Ende, in einem Netz aus klebrigem Karamell hängen blieben und wie Kleinkinder im Zuckerschock, mit Armen und Beinen zappelten, um sich vergeblich loszumachen. „Gutgemacht Jungs.“ Mai bedankte sich und lobte gleichzeitig die beiden tapferen Superhelden, die sich bei der überhasteten Aktion, mal wieder selbst zum Affen gemacht hatten. „War das nicht ein bisschen fies, die beiden vorgehen zu lassen?“, meinte Serenity. „Nicht doch. So hatten Tristan und Duke die Möglichkeit zu lernen, wie man sich vorsichtig anschleicht. Und jetzt dürfen sie den Profis bei der Arbeit zu sehen.“, kicherte Mai und holte ihre Puderdose heraus. Die jungen Frauen standen vor einer gut gesicherten Türe, doch die eisernen Schranken davor, hatten einen Schwachpunkt. Die Barriere konnte durch ein Tastenfeld aufgehoben werden. Und so tupfte Mai behutsam ihren Puder auf die Tasten. Da wo die Tasten von fettigen Fingern gedrückt worden waren, haftete das Puder und löste das Rätsel im Nu. Schon der erste Versuch löste die Schranken und öffnete die Türe zu dem Überwachungszimmer. „Alles klar bei euch Jungs? Wir sammeln euch gleich auf dem Rückweg ein.“ Mai übernahm die Führung und inspizierte den Raum, ehe sie ihn betrat. Dann stoppte sie die aktuelle Aufnahme und löschte die gesamten Aufzeichnungen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)