Was wäre wenn... von DonnaHayley ================================================================================ Kapitel 8: Glück und Unglück ---------------------------- Mit verschränkten Armen und angezogenen Schultern saßen Seto und Atemu auf der Rückbank von Yasuo’s Auto und schmollten. Weil sie sich die halbe Fahrt schon gestritten hatten, hatte Yasuo irgendwann ein Machtwort gesprochen und nun waren die beiden tödlich beleidigt. Zwar schlug Seth vor, das jeder mit seinem eigenen Auto fuhr, doch als er Yasuo’s Schlitten sah hielt ihn nichts mehr und er wollte unbedingt damit fahren. Da Yasuo die Begeisterung für Autos teilte, war die Sache schnell entschieden. Für die nächste halbe Stunde war tatsächlich Ruhe, bis Atemu sich zu Wort meldete. „Können wir einen Rastplatz ansteuern? Ich muss mal!“ Seto verdrehte die Augen. „So lange sind wir doch noch gar nicht unterwegs.“ „Na und? Was geht dich das an?“ „Wegen dir dauert die Fahrt nur noch länger!“, wurde Seto lauter, was Atemu ebenfalls anstachelte. „Dann dauert sie eben länger. Soll ich mir in die Hose machen? Außerdem habe ich Hunger!“ „Wie kannst du nur hungrig sein? Du hast doch gefrühstückt.“ „Das ist eine Ewigkeit her.“ Seth und Yasuo atmeten tief durch. „Wird das jetzt die ganze Zeit so gehen?“, wollte Seth wissen. „Vielleicht werden sie irgendwann müde. Ich kann ihnen ein paar Kekse hinwerfen. Zumindest Atemu wird darauf anspringen. Das verschafft uns Zeit und wir haben wenigstens ein bisschen Ruhe.“ Seth drehte sich zu den beiden Streithähnen um, die sich weiter angifteten. Dann sah er wieder zu Yasuo, der dabei war auf einen Rastplatz zu fahren. „Wie sieht es eigentlich mit der Zimmerverteilung aus?“ „Die wird es nicht geben!“, antwortete Yasuo knapp. „Es gab nur noch ein freies Zimmer, das wir vier uns teilen werden.“ Atemu und Seto hielten inne und bekamen vor entsetzen große Augen. „Papa, ist das dein Ernst?“ Atemu zeigte auf Seto. „Mit dem teile ich mir kein Zimmer.“ „Dann schläfst du im Auto!“ Atemu verzog das Gesicht und sagte nichts mehr dazu. Seto runzelte die Stirn und beugte sich ein Stück zu Atemu. „Meint er das wirklich ernst?“ Atemu nickte. „Was er sagt, meint er auch so.“ Seto schluckte kleinlich. Zum Glück zeigte er vorhin Einsicht, als er die Wahl zwischen dem Kofferraum und dem Beifahrersitz hatte. Diesen Mann musste er mit allen Mitteln vergraulen. So ging das nicht weiter. Von seinem Vater kannte er dieses konsequente Verhalten nicht und dieser Yasuo scheute sich nicht davor, ihn Vorschriften zu machen. „Du kannst jetzt zur Toilette.“, sagte Yasuo und sah zu wie Atemu sich beeilte aus dem Auto zu kommen. „So ein Kindskopf.“, zischte Seto. „Das ist er manchmal.“, lächelte Yasuo. „Er ist aber auch sehr feinfühlig und immer ehrlich.“ „Mit doch egal. In meinen Augen ist er eine Heulsuse.“ Yasuo seufzte innerlich. Dieser Junge war eine harte Nuss. Seth schätze Yasuo’s Bemühungen, doch schienen sie sich im Sande zu verlaufen. Er selbst hatte bereits alles versucht um seinem Sohn wieder näher zu kommen, aber Seto blockte ab und strafte ihn teilweise mit Nichtachtung. Seth’s Blick fiel zu Yasuo, der ihn in die Seite stieß und ihn aufmunternd zulächelte. „Wir bekommen das schon hin.“ Da war Yasuo aber zuversichtlich. Seth zweifelte zwar, aber er wollte das Wochenende genießen und ein wenig abschalten. „Da bin ich wieder.“ Atemu schloss die Tür und schnallte sich an. „Wie lange fahren wir denn noch? Mein Magen knurrt.“ Yasuo schaute auf sein Navi. „Noch zwei Stunden.“ Seufzend schaute Atemu aus dem Fenster und beobachtete die Landschaft. „Wenn der Stau nicht gewesen wäre, müssten wir nicht mehr so lange fahren.“ Eine angenehme halbe Stunde war es ruhig bei den Jungs und die Väter konnten sich etwas unterhalten, bis Atemu anfing müde zu werden. „Gähn doch noch lauter.“, brummte Seto. „Ich war nicht laut.“, brüllte Atemu wutentbrannt durchs Auto, der genug von Seto’s Sticheleien hatte. „Man hat dich bis nach Tokio gehört.“, brüllte Seto zurück. Yasuo hatte endgültig dich Schnauze voll, fuhr auf den Standstreifen und hielt einfach an. Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah er zu Seth, der kleinlich schluckte. „Du fährst!“ Yasuo stieg aus und knallte die Tür mit aller Kraft zu, so dass das ganze Auto wackelte. Seth entglitten die Geschichtszüge, als Yasuo hinten wieder einstieg und sich zwischen ihre Söhne setzte. „Der nächste, der Streit anfängt kann was erleben.“, brummte Yasuo und schnallte sich an. Seto entgleisten die Gesichtszüge. „Es ist viel zu eng, wenn Sie auch hier hinten sitzen. Dann gehe ich nach vorne!“ Yasuo nahm Seto in den Schwitzkasten, wie er es schon einmal getan hat. „Ich belohne dich doch nicht noch. Du bleibst schön neben mir.“ Beleidigt versuchte Seto seine Haare wieder zu richten, als Yasuo ihn los lies. Seth brauchte einige Sekunden und rutschte dann auf den Fahrersitz. Noch nie durfte er einen stahlblauen Mazda RX fahren und konnte sein Glück kaum fassen. Er lies den Motor aufheulen und drückte dann aufs Gaspedal. Yasuo verlor alle Farbe aus dem Gesicht, als Seth das Auto auf Höchstgeschwindigkeit brachte. Was hatte er da nur angerichtet? Dabei dachte er, Seth sei ein ruhiger und ausgeglichener Mensch. Für einen Adrenalinjunkie hatte Yasuo ihn nicht gehalten. „Geht das nicht langsamer?“ „Fahr schneller!“, rief Atemu begeistert. „Ich wusste nicht dass das Auto so schnell fahren kann.“ Gerne kam Seth dieser Bitte nach und drückte das Gaspedal durch. Selbst Seto lies sich von Atemu’s Begeisterung anstecken und lächelte zum ersten Mal, was Seth nicht entging. Yasuo betete, das er diese Fahrt heil überstand und sank immer tiefer in seinen Sitzt, während die Jungs Seth immer weiter anfeuerten. „Wenigstens streiten sie nicht mehr.“, versuchte Yasuo die Sache positiv zu sehen.“ Nach gut der Hälfte der veranschlagten Zeit, waren sie am Hotel angekommen und stiegen gut gelaunt aus dem Auto. Alle, außer Yasuo, der sich mit zitternden Händen abschnallte und sich aus dem Auto quälte. „Ich habe überlebt. Nie wieder lass ich den fahren.“ Er schaute zu Seth, der sich mit Seto und Atemu unterhielt und richtig glücklich aussah. „Den behalte ich in Zukunft besser im Auge.“, murmelte Yasuo vor sich hin und atmete die frische Bergluft tief ein. „Auf dem Rückweg müssen Sie auch fahren, Dr. Kaiba. Papa fährt nie so schnell.“ Atemu bekam sich vor Begeisterung nicht mehr ein und wäre am liebsten noch eine Runde gefahren. „Wenn Yasuo mich fahren lässt, sehr gerne.“, zwinkerte Seth. Seto drehte sich zu Yasuo um, der leicht schwankend zum Kofferraum ging. „Ich glaube nicht, das du noch mal fahren darfst.“ Seth schmunzelte. Dabei machte Yasuo nicht den Eindruck, als würde ihn so schnell etwas erschüttern. Jeder hatte seinen schwachen Punkt. „Lasst uns helfen ihr zwei Rabauken.“ Yasuo und Seth nahmen die Taschen und Atemu und Seto ihre Rucksäcke. Am Empfang ließen sie sich den Zimmerschlüssel geben und fuhren mit dem Fahrstuhl in den dritten Stock. „Mit so einem schönen Hotel habe ich gar nicht gerechnet.“, war Seto beeindruckt. Doch im Zimmer angekommen folgte der erste Dämpfer. Statt einem Vierbettzimmer, stand in dem Raum nur ein großes Doppelbett, was ganz besonders die Jungs empört dreinblicken lies. Nicht einmal eine Couch gab es hier, auf der einer hätte ausweichen können. „Das wird heute Nacht aber eng.“, seufzte Yasuo. Wenn die Jungs ihr eigenes Zimmer gehabt hätten, wäre Seth vor Freude in die Luft gesprungen. „Ist nur für eine Nacht.“ „Wehe du atmest mir ins Gesicht.“, zischte Seto zu Atemu, der schon auf ihn losgehen wollte, aber von Seth zurückgehalten wurde. „Wir sollten etwas essen gehen und dann schauen wir uns die Gegend an. Was haltet ihr davon?“ „Nichts!“, kam es von den beiden gleichzeitig. Während Seth langsam schwarz sah, was die beiden anging, wollte Yasuo nicht so schnell aufgeben. Von so einen kleinen Sturkopf lies er sich doch nicht unterkriegen. „Wir gehen zuerst essen und dann schauen wir uns die Gegend an.“ Besonders Atemu war erleichtert, denn der Magen hing ihm in den Kniekehlen. Auch Seto plagte seit geraumer Zeit der Hunger, aber er würde es nie laut aussprechen. Das Mittagessen verlief relativ friedlich, wenn man davon absah, das Atemu und Seto sich die ganze Zeit böse Blicke zuwarfen. Der Hunger war wohl zu groß und das Essen schmeckte wirklich gut. Yasuo räusperte sich. „Wir gehen jetzt wandern und bitte, versucht währenddessen friedlich zu bleiben.“ „Hier gibt es einen Indoor Pool, da würde ich lieber hin gehen.“, sagte Atemu in einem leicht quengeligen Ton. „Da gibt es auch einen Sprungturm und ein Wellenbad.“ Bei Yasuo schrillten alle Alarmglocken. „Wir sind nicht zum schwimmen, sondern zum wandern hier.“ „Warum denn nicht, Papa?“ Seth wunderte sich und nahm Yasuo ein Stück zur Seite. „Wenn die Jungs gerne schwimmen wollen, habe ich nichts dagegen.“ Yasuo schüttelte bestimmend den Kopf. „Du kannst es nicht wissen, aber Atemu ist manchmal sehr unfallgefährdet. In einem Schwimmbad kann viel passieren und am Ende hocke ich wieder mit ihm im Krankenhaus.“ Seth schaute verdutzt drein und konnte das nicht ganz nachvollziehen. „Ich habe auch keine Lust zu wandern.“, meldete sich nun auch Seto zu Wort. „Mit dem Pool könnte ich mich eher anfreunden.“ Seth war hin und hergerissen, aber beschloss sich auf Yasuo’s Seite zu stellen. „Wir gehen uns zuerst die Gegend anschauen und entscheiden dann später, ob wir noch zum Pool gehen.“ „Verräter!“, keifte Seto seinem Vater entgegen. Yasuo fühlte sich wie im falschen Film. „Lasst uns einfach losgehen.“ Die Stimmung war dahin, doch davon wollte Yasuo sich nicht abhalten lassen. Er hoffte, wenn die beiden Chaoten erst einmal müde genug waren, das es ruhiger wurde. Er schulterte seinen Rucksack und schielte zu Seth rüber, der seine Tasche über die Schulter hängte. „Das Zeug darin werden wir bestimmt nicht brauchen.“ „Das sind nur ein paar Verbände und Pflaster drin. Für Doktorspiele haben wir noch genug Zeit.“, grinste Seth anzüglich. Yasuo beschloss zum Gegenangriff zu gehen, denn mit einem einfachen Kontra kam er bei Seth nicht weiter. Er ging ganz nah an sein Ohr und sprach mit tiefer Stimme. „Ich bin zu allem bereit, aber unten liegen werde ich nicht.“ Das heizte Seth nur noch mehr an. „Dann lass die Jungs zum Pool gehen und wir können uns anderweitig vergnügen.“ Na toll, das ging nach hinten los. Dieser notgeile Arzt lies anscheinend keine Gelegenheit aus. „Wir gehen wandern!“ Beleidigt, weil seine Taktik nach hinten los ging stampfte Yasuo drauf los. Mit den Händen in die Hüften gestemmt schüttelte Atemu den Kopf. „Dabei wäre das die Perfekte Gelegenheit gewesen. Sonst ist er nie so.“ Seto war erleichtert und dachte schon, das die beiden sich näher kamen. Den als Stiefvater wollte er nun wirklich nicht haben. Was fand sein Vater nur an diesem Mann? Fast anderthalb Stunden waren die Vier nun unterwegs. Seto und Atemu gerieten immer wieder aneinander und es ging immer um Nichtigkeiten. Yasuo war mehr damit beschäftige die Zwei auseinander zu halten, als die schöne Natur zu bewundern. Im laufe ihrer Wanderung wichen sie von den gängigen Wanderwegen ab und liefen durch einen dicht bewachsenen Wald. Für Seto sah alles gleich aus und außer öden Bäumen und Steinen gab es hier nichts zu sehen. „Sollte nicht bald dieser Arakawa Fluss kommen?“ Seth sah auf sein Handy, auf dem er sein Navi eingeschaltet hatte. „Hmm...“ „Was ist denn?“, wollte Yasuo wissen. Seth packte sein Handy weg und sah die Drei mit einem langen Gesicht an. „Wir haben keinen Empfang!“ „Dann...haben wir uns verlaufen?“, schluckte Atemu. Seth nickte. „Es sei denn einer von uns hat sich den Weg gemerkt.“ Yasuo schüttelte den Kopf. „Ich war zu sehr damit beschäftigt die zwei Raubtiere davon abzuhalten, sich zu zerfleischen.“ „Das war nicht meine Schuld.“, fauchte Seto und sah Atemu giftig an. „Guck mich nicht so doof an, meine Schuld war es auch nicht.“ Yasuo rollte die Augen. Jetzt ging das schon wieder los. „Gehen wir einfach zurück. Dann kommen wir schon auf den Weg und sind bald beim Hotel.“ Langsam nährte sich die Dunkelheit und es wurde immer schwerer durch das bewaldete Gebiet zu blicken. Seto wurde immer langsamer und die Füße taten ihm weh. So viel Bewegung war er nicht gewohnt, weil er die meiste Zeit damit verbrachte in seinem Zimmer zu lernen. Seth blieb stehen und sah seinen Sohn besorgt an. „Ist alles in Ordnung bei dir, Seto?“ „Ja!“, kam es patzig. Auch Yasuo blieb stehen. „Soll ich dich tragen?“ Sofort schüttelte Seto den Kopf. Vor Atemu wollte er nicht schlapp machen. Wie kam es eigentlich das dieser kleine Gartenzwerg mehr Ausdauer besaß, als er? Schon wieder war er besser und wieder wurde Seto wütend deswegen. Zeit darüber nachzudenken hatte er nicht mehr, denn Yasuo packte ihn unter den Armen und hob ihn auf seine Schultern. „Was soll denn das?“ Mit roten Wangen hielt Seto sich irgendwie an Yasuo fest. Dafür war er zu alt und bemuttert werden wollte er auch nicht. „Jetzt kannst du dich ausruhen. Es bringt nichts wenn du immer weiter zurück fällst und wir dich in der Dunkelheit verlieren. So ist es für alle besser.“ Seth beobachtete Yasuo schon den ganzen Tag und wie er mit Seto umging. Dieser Mann zeigte eine Engelsgeduld mit ihm und auch wenn es meistens Seto war, der mit Atemu streit anfing, schien Yasuo nicht böse auf ihn zu sein. „Soll ich dir den Rucksack abnehmen?“ Yasuo schüttelte den Kopf. „Das Fliegengewicht auf meinen Schultern merke ich kaum.“ „Fliegengewicht?“, brummte Seto und doch schlich sich ein vorsichtiges Lächeln auf sein Gesicht. Atemu ballte die Fäuste und hielt Seth am Ärmel seiner Jacke fest. „Können Sie mich auch auf die Schultern nehmen?“ Seth schmunzelte, weil er genau wusste, das Atemu dies nur aus Eifersucht tat. „Natürlich.“ Da Atemu einen Kopf kleiner war als Seto, war er auch viel leichter. Atemu streckte Seto die Zunge raus und fing an sich mit Seth zu unterhalten. Yasuo kam heute aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus, als ob er seinen Sohn in irgendeiner Weise links liegen lassen würde. Bei Seto hatte er dass Gefühl, das er diese Art an Aufmerksamkeit brauchte und auch wenn er sich zuerst dagegen wehrte. Am Ende lies er es zu. Natürlich vergaß er nicht, das Seto schon 14 Jahre alt war. Doch vom Verhalten war er weit davon entfernt erwachsen zu sein. „Hast du keine Angst?“, wollte Seto von Atemu wissen. „Warum sollte ich Angst haben? Mein Vater ist stark und wird uns beschützen.“ „Und wenn ein Bär kommt?“ Seto war schon mulmig zumute und ihm wurde langsam kalt. „Gibt es hier denn Bären?“ Atemu überlegte, aber zuckte dann mit den Schultern. „Selbst wenn, mein Vater wird mit allem fertig.“ „Wie kannst du da so sicher sein?“ Atemu schwieg zunächst, aber antwortete dann doch. „Ich weiß es eben, weil ich es selbst schon erlebt habe.“ Nachdenklich sah Seto auf den schwarzen Haarschopf von Yasuo. Er dachte daran, wie er mit Bakura und heute mit Ryuji umgegangen war, obwohl er mit einem Messer bedroht wurde. Angst hatte dieser Mann nicht gehabt. „Du kannst meinem Vater vertrauen.“, sagte Atemu. „Und auch deinem Vater. Sie passen auf uns auf.“ Auch wenn sie sich verlaufen hatten, fühlte Seth sich so wohl wie schon lange nicht mehr. Yasuo war der Erste, der seinen Sohn akzeptierte und ihn nicht anders behandelte wie seinen eigenen Sohn, obwohl er so schwierig war. Auch Seto schien langsam Vertrauen aufzubauen und er hatte dass Gefühl das ihre Vater-Sohn-Beziehung von neuem aufgebaut werden konnte. Nach einer Weile stellten die Jungs ihre Gespräche ein und besonders Seto machte die Dunkelheit und diese Stille zu schaffen. Ohne es zu merken klammerte er sich an Yasuo und durch den kühlen Wind zitterte er leicht. Yasuo atmete resigniert durch. „Wir sollten für heute Schluss machen und uns einen Platz zum schlafen suchen.“ „Ich stimme dir zu. Atemu ist bereits eingeschlafen.“ Seth nahm Atemu von seinen Schulten und rüttelte ihn vorsichtig wach. „Sind wir schon da?“ „Nein, wir werden hier übernachten.“ „Es ist aber so kalt.“ Auch Yasuo setzte Seto am Boden ab und sammelte einige Äste vom Boden auf. „Wollen Sie ein Feuer machen?“, fragte Seto und versuchte nicht zu gähnen. „Ja!“ „Wie wollen Sie das denn anstellen?“ Yasuo griff in die Innentasche seiner Jacke und zeigte Seto ein silbernes Feuerzeug. „Ich rauche ab und zu, deshalb habe ich immer eines dabei.“ Interessiert sah Seto zu, wie Yasuo trockenes Gras unter das Holz legte und einen Steinkreis um die Feuerstelle zog. „Wir wollen ja nicht den ganzen Wald abbrennen.“ Atemu war viel zu müde um seinen Vater dabei zu zusehen und hatte es sich auf eine mit Moos bewachsene Stelle gemütlich gemacht. Schnell schlief er ein und merkte nicht, wie ihn sein Vater seine Jacke als Decke um den Körper legte. „Das Bett wäre mir lieber gewesen.“ Seto versuchte am Lagerfeuer seine Hände zu wärmen. „Mir auch.“ Yasuo setzte sich neben seinen Sohn und schaute zu Seto. „Du solltest auch schlafen. Ich bleibe diese Nacht wach und passe auf.“ „Und wenn Sie einschlafen?“ Seth war misstrauisch und wollte lieber selbst aufpassen. „Ich bleibe auch wach.“, sagte Seth und gab legte seinem Sohn seine Jacke um die Schultern. Seto biss sich auf die Unterlippe. „Ich traue euch beiden nicht!“, gab er zu. „Dann blieb wach.“ Yasuo legte sich neben Atemu und schloss die Augen. Empört sprang Seto auf. „Sie können doch nicht einfach schlafen.“ Yasuo richtete sich wieder auf und sah Seto mit leichter Belustigung an. „Ich bleibe wach, wenn du dich zum schlafen legst.“ Seth beobachtete seinen Sohn, der vor Wut und Unglauben zitterte. „Ich hasse Sie.“ Bockig legte er sich neben Atemu und deckte sich mit der Jacke seines Vaters zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)