Phönixfeuer von Mina_Tara (フェニックスの火) ================================================================================ Prolog: Wie lautet dein Name? ----------------------------- Es war Winter. Seine liebste Jahreszeit. Leise rieselten kleine Schneeflocken zu Boden und tanzten wie Blätter im Herbst durch die Luft. Wie kleine funkelende Sterne, die abends am Nachthimmel thronten. Sein Atem ging schnell und durch die Kälte konnte er diesen auch direkt vor sich sehen. Er mochte die Kälte, war sie doch ständig sein treuster Begleiter. „Hey du kleine Ratte, willst du hier den Helden spielen?“ Die Worte waren an einen kleinen Jungen mit weißroten Haaren gerichtet. Dieser hatte sich schützend vor einen weiteren Jungen gestellt, der am Boden lag und bitterlich weinte. Seine zwei Peiniger standen nun direkt gegenüber von ihnen. Einer der Beiden war sogar einen Kopf größer. Die Fäuste knackend sah dieser sie grinsend an. „Bekommst du kein Wort raus oder hat es dir die Sprache verschlagen?“ Lachend und bedrohlich baute sich der Größere vor dem Weißrothaarigen auf, dessen heterochromen Augenpaare kurz funkelten. „Lasst ihn in Ruhe!“ Der Größere fing an zu lachen. Sein Nachbar sah amüsiert zu. „Was willst du halbe Portion schon ausrichten! Geh aus dem Weg Narbengesicht!“ „Shoto, leg dich bitte nicht mit ihm an, er ist gefährlich.“ Ängstlich hatte sich der weinende Junge aufgerafft und sich press hinter seinen Beschützer gestellt, der sein Gegenüber immer noch im Auge behielt. „Ach na sieh mal einer an. Bist du nicht der jüngste Sohn von Endeavor, dem ewigen Hero No. 2, der hinter All Might steht? Das erklärt natürlich alles! Dann wird es mir umso mehr Freude bereiten dich in die Schranken zu weisen!“ Fäuste knackend sah er den jungen Helden an. Shoto ging währenddessen in Kampfstellung. Er wusste, dass er körperlich den Anderen unterlegen war. Dennoch konnte er so ein Verhalten nicht dulden. Er hasste es, wenn andere meinten sie seien was Besseres und zugleich andere wie Dreck behandelten. Es reichte, dass sein Vater nicht mal vor seiner eigenen Familie zurückschreckte. Bei dem Gedanken wurde der Sechsjährige wütend. Er erinnerte sich an die Worte seiner Mutter, wie sie ihm immer liebevoll durch die Haare strich und sagte, dass er der Held werden sollte, der er immer werden wollte. Eine seiner schönsten Erinnerungen, die er besaß. Zumindest ein kleiner Lichtblick in seinem schon so jungen verkorksten Leben. Er versuchte so gut es ging, diesem Wunsch auch gerecht zu werden. Allerdings wurde er hier schon früher als gedacht auf die harte Probe gestellt. Shoto hatte zuvor einen privaten Kindergarten besucht. Dort herrschten geordnete Sitten. Auf seinen Wunsch und Drängen hin wurde ihm, nach langen endlosen Diskussionen, erlaubt endlich unter die Allgemeinheit zu gehen. Aber auf der öffentlichen Schule, die er seit kurzem besuchte, galten andere Regeln. Raufereien und Unterdrückungen waren hier an der Tagesordnung. In der Regel immer seinesgleichen, die die nicht begabten „Normalos“, wie seinen Klassenkameraden, unterdrückten und schikanierten. Plötzlich flog etwas Weises an dem Weißrothaarigen vorbei und erwischte den größeren Peiniger direkt im Gesicht. Augenblicklich wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Beim genauen Hinsehen stellte Shoto fest, dass es sich um einen Schneeball gehandelt hatte. Irritiert blickten sie alle in die Richtung aus der der Ball geflogen kam. „Sucht euch ein anderes Opfer ihr Idioten!!“ Auf einem Schneehügel stand ein Mädchen. Blau-Silbernes Haar wehte im Wind. Ihre Augen funkelten die zwei Rüpel an. Sie erinnerten an die Augen einer Raubkatze. Ihre Iriden blitzen golden auf, wie eine Goldmünze, die man gerade ins Licht hielt. In ihrer Hand ein weiterer Schneeball, der nur darauf wartete, geworfen zu werden. Ungeduldig warf sie den Ball hoch und fing ihn immer wieder auf. Shoto traute seine Augen nicht, als er das Szenario beobachtete. War sie lebensmüde? „Sag mal du Rotzgöre, ist das dein beschissener Ernst?!“ Sofort kam schon der nächste Schneeball geflogen und landete direkt im Mund des größeren Peinigers und stellte ihn dadurch ruhig. Dieser hatte Mühe und Not nicht an dem Schneeball zu ersticken. Zudem augenblicklich sein Hals einfror vor Kälte. „Meine Güte, kannst du nicht mal die Klappe halten? Diese Stimme hält man ja im Kopf nicht aus.“ Das Mädchen setzte sich in Bewegung und kam direkt auf die zwei Rüpel zu. Kurz blieb sie neben Shoto stehen. Dieser bemerkte, dass sie noch ein Stück kleiner war als er selbst. Ein Lächeln legte sich auf ihr Gesicht und schaute den Weißrothaarigen freundlich an. Danach setzte sie wieder eine ernste Miene auf und schritt weiter auf die Beiden zu. Shoto sah verlegen weg, folgte aber weiter ihren Schritten. Wer war dieses Mädchen? „Moment mal, ich kenne dich doch! Du bist doch ein Normalo! Was willst du gegen unsere Spezialitäten schon ausrichten?“, der Größere hatte wieder zu seiner Stimme gefunden und deutete direkt mit dem Zeigefinger auf das Mädchen. Shoto erschauderte. Sie war auch ein Normalo? Verdammt, das war gar nicht gut. Er stand einfach nur da und sah die Person vor sich an. Warum legte sie es darauf an verletzt zu werden? Augenblicklich veränderte sich der Blick des Mädchens. Bedrohlich goldene Augen starrten den Rüpel an, der daraufhin entsetzt seine Hand sinken ließ. Die Aura, die sie in diesem Moment umgab, ließ beide Rüpel zurückweichen. „Ach und weiter?“ Denkt ihr das interessiert mich?“ „Na warte du!!!“ Blitzschnell stürmte sie auf die zwei Rüpel zu und versetzt beiden jeweils einen Kinnhacken. Während sie zuschlug, wurde ihr Schal, den sie um den Hals trug, runtergezogen und riss in zwei als sich einer der Rüpel versuchte daran festzuhalten. Es war die Spezialität des Größeren, die augenblicklich, wie ein Windschnitt, den Stoff durchtrennte. Shoto konnte seinen Augen nicht trauen? Was war das denn? Sie war so schnell unterwegs, dass er ihren Bewegungen nicht folgen konnte. Innerhalb von einer Minute gingen beide Rüpel zu Boden. Erschrocken stellte der Weißrothaarige fest, dass Beide außer Gefecht gesetzt waren. Wie war das Möglich und sie soll ein Normalo sein? Ernsthaft? Das Mädchen drehte sich danach um und sah wieder zu Shoto und seinem Klassenkameraden. Ihr Blick nahm wieder eine entspannte Mimik an. Auf einmal ein Gongzeichen. Die Pause war zu Ende. Das Mädchen setzte sich daraufhin in Bewegung und lief an dem Weißrothaarigen vorbei. „Warte, wie heißt du und stimmt es, dass du ein Normalo bist?“ Die Blauhaarige hielt kurz inne und sah seitlich zu dem Weißrothaarigen, der sie deutlich musterte. Ihre Blicke trafen sich. Ein eiskalter Schauer lief dem jungen Helden über den Rücken. Er hatte noch nie solche ausdrucksstarken Augen gesehen. Sie wirkten so rein und doch so undurchschaubar. Sie spiegelten sein Ebenbild wieder. Das Mädchen faszinierte ihn. Was war das für eine Power, die sie eben benutzte. Es war definitiv keine Spezialität. Trieb sie etwa Kampfsport? Ein kurzes Seufzen. Er wurde wieder augenblicklich aus seinen Gedanken gerissen. „Mein Name ist Asuna Yuki…und ja ich besitze keinerlei Spezialität. Es war mir eine Ehre dich kennenzulernen, Shoto Todoroki.“ Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Passt das nächste Mal einfach besser auf. Wenn man sich nicht wehrt, werdet ihr für diese Chaoten hier immer ein gefundenes Fressen sein.“ Nach diesen Worten verneigte sie sich kurz, wollte an ihnen vorbeigehen, wurde aber von Shoto am Handgelenk festgehalten. „Warte bitte.“ Fragend schob das Mädchen die Augenbraue nach oben und sah die Hand des Jungen an, der immer noch ihre hielt. Sie fühlte sich so warm an. Als Shoto bemerkte, dass er immer noch ihre Hand hielt, ließ er sie augenblicklich los und lief rot an. Hatte er gerade wirklich die Hand eines Mädchens gehalten? Verlegen sah er zur Seite. „Bevor du gehst, danke, dass du uns geholfen hast.“ Sein Blick fiel auf den kaputten Schal, der immer noch am Boden lag. Er fühlte sich schuldig, nicht eingegriffen zu haben. „Ach was, kein Problem. Ich finde einfach nur, dass jeder von uns einen Teil dazu beitragen kann die Welt ein kleines bisschen zu gestalten. Es sollte keine Rolle spielen, ob man nun ein Held mit Spezialitäten ist oder halt nicht.“ Während sie sprach legte sich eine leichte Röte auf ihre Wangen. War es ihr peinlich über ihre Träume zu sprechen? Shoto wickelte währenddessen seinen Schal auf und betrachtete diesen. Er war sein Lieblingsschal. Hatte er ihn doch von seiner Mutter erhalten, die ihn extra für ihn gehäkelt hatte. Er war grau und viele weise draufgestickte Schneeflocken befanden sich darauf. Passend zu seiner Spezialität. Traurig lächelte er Asuna an, die ihn immer noch fragend musterte. „Ich will ja nicht drängen, aber wir müssen zurück in den Unterr.“. Weiter kam sie nicht. Der Weißrothaarige schritt auf sie zu und wickelte behutsam seinen Schal um ihren schmalen Hals. „Es tut mir leid, dass dein Schal kaputt gegangen ist. Bitte nimm meinen. Er wird dich auch ordentlich warmhalten“. Er lächelte sie aus vollem Herzen an. Die Blauhaarige lief rot an und betrachtete den Schal. Der weiche Stoff, der an ihrer Haut lag, fühlte sich wohlfühlend an. Sie hatte ganz vergessen, dass Winter war. „Er ist wunderschön, aber Shoto ich kann das echt nicht annehmen“. Dieser legte daraufhin seine Hände auf ihre Schultern und schaute sie eindringlich an. „Oh doch, das wirst du! Außerdem finde ich, passt er auch super zu deinen wunderschönen Augen. Und nun keine Widerworte!“ Lächelnd betrachtete das Mädchen den Jungen, der daraufhin wieder verlegen wegsah. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Seine zweifarbigen Augen versuchten ihren Blicken auszuweichen. Wie er so dar stand, war einfach nur niedlich. Ein leises Kichern war zu vernehmen. „Vielen Dank Shoto“, nach diesen Worten umarmte sie den jungen Helden und rannte daraufhin zum Schulgebäude. Der Weißrothaarige stand verdutzt da und konnte nur noch ihren Schritten nachsehen. Hatte er eben wirklich gesagt, dass er ihre Augen wunderschön findet?? Kurz hielt sie am Türeingang inne und drehte sich wieder zu Shoto und seinem Klassenkameraden um. Diesmal trafen sich erneut ihre Blicke und Shoto hätte darauf wetten können, etwas Funkelndes in ihren Augen gesehen zu haben. Weinte Sie etwa? Leider war dies das einzige Treffen der Beiden. Kurz darauf war das Mädchen, namens Asuna, wie vom Erdboden verschluckt. Kapitel 1: Erwachen ------------------- 10 Jahre später: Ein Tropfen war zu vernehmen. Dunkele Steinmauern ließen den Raum sehr klein und beengend wirken. Ihr Atem ging langsam und ruhig. An Ketten gelegt, saß eine junge Frau auf dem Boden, die Knie nah an sich gezogen, ihren Kopf auf den verschränkten Armen liegend. Ihr ganzer Körper zitterte. Die Kälte, die durch die Steinmauern kroch, zog ihr in den Rücken und ließ ihr Mark gefrieren. Die Ketten, die sich um ihren Hals und an den Handgelenken befanden, machten ihre Lage nicht besser. Zudem sie nur ein knapp bekleidetes Kleid trug, das schon stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Sie wusste nicht wie lange sie schon hier unten saß. Langsam fuhr sie mit ihren Fingern neben sich verschiedene Muster auf dem Boden nach. Ihre Augen ausdruckslos und matt sahen einfach nur geradeaus. Ihre silbernen Haarsträhnen fielen ihr dabei ins Gesicht. Sie hatte sich wieder einmal dem Anführer der Schurken Liga widersetzt. Sie sollte bei dem Überfall auf All Might mithelfen, war sie doch die Triumphkarte. Es war geplant, dass hierbei auch Schüler der U. A., der hochangesehen Hochschule für angehende Helden, ebenfalls eine Zielscheibe darstellen sollten. Durch diese Situation musste sich das Friedenssymbol einfach zeigen und kämpfen. Aber sie weigerte sich und machte mehrmals ihren Standpunkt klar, dass sie keine Waffe war, die man einfach so einsetzen konnte wie es ihnen gefiel. Wie sie es schon seit Jahren taten. Zur Strafe hatte man sie in den Kerker geworfen. Leise seufzte sie. Neben ihr saß ein kleiner Phönix, der ebenfalls an Ketten gelegt war. Sein Gefieder war blau und ging langsam in Rotgold über. Es handelte sich um einen Jungvogel, der sich noch im Wachstum befand. Traurig schaute er hoch zu seiner Herrin. „Ach Kyochi, in was sind wir nur hier wieder reingeraten“, flüsterte die junge Frau und streichelte den Vogel am Kopf, der die Streicheleinheiten zu genießen schien. Ein kurzes Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Zumindest war sie nicht allein. Plötzlich hörte sie Schritte. Die junge Frau spannte sich innerlich an und schaute starr auf die Kerkertür, die kurz darauf geöffnet wurde. „Hey, Kleines“, ein junger Mann trat ein. Sein Erscheinungsbild war sehr düster. Groß und schlank gebaut, in dunklen Klamotten. Seine Augen ausdruckslos. In seiner Hand hielt er einen Teller mit Reisbällchen. „Dabi, was machst du denn hier?“ Der Angesprochene lächelte kurz und gesellte sich zu ihr. Er ließ sich auf der anderen Seite von ihr nieder und reichte ihr den Teller. Sein schuldiger Blick sah dabei zu ihr. Die junge Frau sah verlegen weg und schaute in eine andere Richtung. „Ich möchte nichts, danke“, flüsterte die Silberhaarige leise. „Ach komm schon, Sora, du musst doch etwas essen.“, mit Essstäbchen hob er ein Bällchen hoch und hielt es vor ihr Gesicht. „Komm schon ich weiß, dass du Hunger hast“, summte er. Sie konnte nicht anders, ihr Magen drehte schon komplett durch. Zögernd biss sie ein Stück ab und sah wieder geradeaus. „Na geht doch. Ich will doch nicht, dass meine kleine Schwester verhungert“. Traurig sah er daraufhin wieder geradeaus. Der jungen Frau gefiel sein Blick überhaupt nicht. Sie wusste, dass er sich Sorgen um sie machte und sich an dem ganzen Streit die Schuld gab. Aber er konnte nichts dafür. Er war in der selben Lage wie sie. Gegen Tomura Shigaraki kam man nicht an, nicht mal der Schwarzhaarige, obwohl er sich in der Vergangenheit schon mehrmals schützend vor sie gestellt hatte. „Iss´ noch in Ruhe fertig. Und halte dich dann bereit.“ Die junge Frau sah daraufhin fragend ihren Nachbarn an. Sein Blick wurde ernst und seine Hände verkrampften sich. „Für was denn?“ Der Schwarzhaarige sah wieder zu ihr und kramte kurz in seiner Tasche. Neugierig folgte sie seinen Bewegungen, während sie die restlichen Reisbällchen aß und ihrem gefiederten Freund ebenfalls kleine Stücke zuschob. Was hatte er nur vor? Kurz darauf gab er ihr einen kleinen Rucksack. „Ich habe heimlich alles zusammengepackt, was dir gehört.“ Die Silberhaarige sah kurz in den Inhalt der Tasche. Manchmal konnte sie den Schurken echt einfach nur umarmen. Er hatte wirklich an alles gedacht, sogar an ihren wichtigsten Schatz. „Danke Dabi“, war alles was sie sagen konnte und drückte den Rucksack nah an sich. Verlegen sah der Schwarzhaarige kurz weg, ehe er aufstand und einen Schlüssel aus seiner Hosentasche hervorzog, sich vor ihr hinkniete und die Ketten zu entriegeln begann. „Keine Ursache“. Die Silberhaarige wusste, dass er ein Mörder war, der ohne zu zögern und ohne mit der Wimper zu zucken jeden umbringen würde. Jedoch hatte er in den zehn Jahren, seit sie hier gefangen gehalten wurde, mehrmals gezeigt, dass er auf ihrer Seite war. „Tomura und die Anderen schleußen sich genau jetzt in der U.A. ein. Somit sind kaum Wachen hier. Sobald ich dir gleich ein Zeichen gebe, wirst du rennen“ Die Augen der jungen Frau weiteten sich. War das ein Traum? „Aber Dabi“ Kurz darauf legte dieser einen Umhang um sie und knöpfte diesen zu. „Kein Aber, ich kann nicht weiterzusehen, wie sie dich seelisch zu Grunde richten. Du bist keine von uns, du warst es auch nie“, er griff nach ihrem Kinn und hob ihr Gesicht hoch, sodass sie ihm direkt in die Augen sah. Bronze traf auf Türkis. „Weißt du welches Leben ich mir für dich wünsche? Das du etwas Ordentliches aus deinem Leben machst und Freunde findest. Dass du deine groß Liebe finden und eines Tages eine große Familie haben wirst. Du deine eigenen Kinder aufwachsen sehen wirst und friedlich neben deinem Gemahl einschläfst.“ Die Silberhaarige war gerührt, sie konnte die Tränen, die sich aus ihren Augenwinkeln stahlen, nicht zurückhalten. Seine Worte halten immer wieder durch ihren Kopf. Seit wann war er denn so poethisch veranlagt? „Komm bitte mit“, wimmerte sie und sah ihr Gegenüber traurig an. Dieser schloss kurz seine Augen und atmete tief ein. Kurz darauf zog er die junge Frau zu sich und umarmte sie. Ihre Augen weiteten sich. „Für mich ist es leider schon zu spät. Also mach dir keine Sorgen um mich.“ Daraufhin löste er sich von ihr und begab sich zum Kerkereingang. Der junge Vogel flog auf die Schulter der Silberhaarigen und versteckte sich in dem Umhang. Sie hingegen zog die Kapuze tief ins Gesicht. Ihr Herz klopfte unendlich schnell, ihr Atem ging sehr unregelmäßig. Als sie dar stand, bemerkte sie wie ihre Beine zitterten. Ihr Körper war komplett ausgemerzt. Wo genau sollte sie hin sobald sie hier weg war? Kannte sie doch niemanden außerhalb dieser Mauern. Als sie damals hierhergebracht wurde, hatte man ihr Gedächtnis gelöscht. Sie wusste nicht mal wer ihre Eltern waren und ob sie Freunde hatte. Aber das schlimmste von allem, sie wusste nicht mal ihren richtigen Namen. Sie folgte dem Schwarzhaarigen, der mithilfe seiner Spezialität, den Weg vor ihnen erhellte. Eine blaue Flamme tanzte auf seinen Handflächen hin und her. Sie liefen eine Zeit lang durch die dunklen Mauern. Es war still, zu still. „Sind wirklich alle mitgegangen?“ „Fast alle ja, nur eine kleine Anzahl von uns ist hiergeblieben. Aber die haben sich alle die Kante gegeben und schlafen ihren Rausch aus.“ „Ach und du bist nüchtern?“, eine Augenbraue schob sich bei der jungen Frau nach oben. Ihr Vordermann erstarrte kurz. „Habe ich es mir doch gedacht. Auf so eine riskante Idee kann man echt nur im besoffenen Zustand kommen, was?“ Sie senkte ihren Blick. Wieder halten die Worte des Schwarzhaarigen durch ihren Kopf. Diese würde er nie einfach so sagen. Nach einer Ewigkeit waren sie außerhalb der Mauern angekommen. Die Sonne ging bereits unter. Vor einem Busch blieben sie stehen. Der Schwarzhaarige schob diesen zur Seite und hervor kam ein kleiner Tunnel. „Ich habe vor längerem schon diesen Zwischenweg gefunden. Er führt direkt ins Stadtinnere. Allerdings bist du wahrscheinlich die ganze Nacht unterwegs. Begib dich direkt zur Agentur der Polizei. Dort wird man dir helfen können.“ Die Silberhaarige schulterte ordentlich ihren Rucksack. Der Jungvogel kletterte auf ihre Schulter und sah seine Herrin mit funkelnden Augen an. „Danke nochmals. Ich werde dir das nie vergessen“. Verlegen kratzte sich der Schwarzhaarige am Kopf und sah weg. Die junge Frau hätte darauf wetten können, eine leichte Röte um seine blassen Wangen gesehen zu haben. „Jetzt geh endlich schon. Bevor Tomura und die Anderen zurückkehren.“ Die Silberhaarige nickte daraufhin und konnte nicht anders als ihn nochmals zu umarmen. Sie wusste was der Schwarzhaarige für ein Risiko auf sich nahm, wenn herauskam, dass er ihr geholfen hatte. Dessen Augen weiteten sich. „Pass auf dich auf, ja?“ „Dito, das selbe gilt für dich, Kleines. Mach`s gut.“ Es war ein schwaches gequältes Lächeln. Nach diesen Worten war der Schurke verschwunden und der Busch wuchs wieder augenblicklich zu und verschloss den Eingang des Tunnels. Dunkelheit lag nun vor ihr. Aber nicht jene Dunkelheit, die sie die letzten Jahre erfahren hatte. Kurz atmete die junge Frau durch, ehe sie mit entschlossenem Blick losrannte. Mit jedem Schritt ließ sie einen weiteren Teil ihrer dunklen Vergangenheit hinter sich. Zurück ins Licht. Zur selben Zeit woanders: Krankenwagen und Blaulicht fuhren vor. Das Notrufsignal wurde gesendet. Alle Schüler wurden evakuiert. Langsam wurden diese von den Helden geleitet und nach draußen geführt. Zwischen ihnen lief auch ein Weißrothaariger, der seine Hände in seinen Hosentaschen vergraben hatte. Es war wirklich super nervig. Während ihrem Training wurden sie doch ernsthaft von Schurken angegriffen. Dabei hatte er doch alles unter Kontrolle. Ein großer Teil von ihnen war ihm einfach unterlegen. Er hatte diese ohne große Probleme mit seiner Spezialität eingefroren. Wer ihm eher Bauchschmerzen bereitete, war dieser komische Typ mit den ganzen Händen um seinen Hals und auf seinem Gesicht. Seine Aura war einfach beängstigend. Wobei er nicht wirklich Angst verspürte, aber er hatte das Gefühl, das man bei diesem Kerl echt auf der Hut sein musste. „ACH SCHEIßE MANN!!!“ Genervt schaute Shoto zu seinem Nachbarn. Ein Mitschüler lief an ihm vorbei mit einer riesigen Zornader auf der Stirn. Katsuki Bakugou, wie er leibt und lebt. Wenn es jemanden gab, der noch anstrengender war als diese Möchtegernschurken, dann war es definitiv er. Mit dieser kurzen Zündschnur, konnte er echt ungemütlich werden und auch schnell in Rage geraten. Genervt atmete Shoto aus. Dies blieb seinem Nachbarn nicht verborgen. „Hast du etwa ein Problem, Halb-Halb???!!“ Und schon wieder dieser bescheuerte Spitzname. Langsam schloss Shoto seine Augen und versuchte den Blonden zu ignorieren. Er lief voraus. „Hey, du halbe Portion, ignorier mich nicht!!“ „Halt endlich mal den Rand. Es gibt schlimmeres Katsuki. Herr Aizawa und Deku sind schwer verletzt“, kam es von der Brünetten, die direkt hinter Katsuki lief. Ochaco Urahara. „Was interessiert mich dieser Drecks-Deku, Mondgesicht!! Er hat mir wieder mal die Schau gestohlen!! Dafür werde ich ihn in der Luft zerreißen“ Und wieder einer seiner beliebten Spitznamen. Kopfschüttelnd folgte der Weißrothaarige den Anweisungen und ignorierte die Streithähne hinter sich. Nun musste er auch noch vor der Polizei seine Aussage machen. Man war das mühsam. Es war später Abend ehe die Polizei alle Aussagen aufgenommen hatte. Sogar sein Mitschüler Izuku Midoriya, den es echt schlimm erwischt hatte, wurde vernommen. Sein Lehrer Herr Aizawa war nicht vernehmungsfähig. Der Weißrothaarige hatte an der Seite Platz genommen und wartete nun auf seinen alten Herrn, den man umgehend kontaktiert hatte. Das konnte ja heiter werden. Schlimmer konnte der Tag echt nicht mehr werden. Er ließ seinen Blick durch die Räume gleiten. Heute war wieder echt viel zu tun. Er ließ sich zurückfallen und lehnte seinen Kopf gegen die Wand. Die Arme verschränkte er hinter sich. Um sich die Zeit zu vertreiben, lauschte er den Geräuschen der Uhr, die direkt über ihm hing. Der Sekundentakt des Zeigers hatte etwas Beruhigendes an sich. „Ihr habt sie immer noch nicht gefunden? Bitte es muss doch ein Zeichen geben“. Sein Blick fiel auf ein Ehepaar, das vor dem Polizeiinspektor stand. Der Mann, etwa Ende Vierzig, legte behutsam seine Arme um die Schultern einer kleinen Frau, die zitternd dar stand und die Tränen nicht zurückhalten konnte. „Es tut mir wirklich leid, ihnen dies mitteilen zu müssen, aber die Suche wurde eingestellt. Nach 10 Jahren hat man die Akten niedergelegt.“ „Das kann doch nicht euer Ernst sein? Unser Kind ist immer noch verschwunden und ihr gibt einfach so auf?“, verzweifelt vergriff sich die Frau in der Uniform des jungen Mannes, der traurig zur Seite sah. „Wir haben alles versucht, Frau Yuki. Trotz der Zusammenarbeit mit China, Russland und den USA, konnten wir keine Ergebnisse erreichen. Sie könnte überall sein. Zudem nicht einmal sicher ist, ob sie überhaupt noch lebt. So leid es mir tut, bitte schließen sie endlich ab. Sie tuen sich keinen Gefallen damit immer wieder alte Wunden aufzureißen.“ Ein bitterliches Weinen war zu vernehmen. Die junge Frau brach vor dem Polizeiinspektor zusammen und konnte sich nicht mehr zurückhalten. „Bitte gebt uns unsere Tochter wieder“, schluchzte sie und ihr Mann kniete sich zu ihr und nahm sie in den Arm. In Shoto zog sich augenblicklich etwas zusammen. Auch wenn er es äußerlich nicht zeigte. Er wusste wessen Eltern es waren. Und der Gedanke daran versetzte ihm einen schmerzlichen Stich. „Was hast du nun wieder angestellt?“ Augenblicklich wurde der Weißrothaarige aus seinen Gedanken gerissen. Vor ihm stand ein großer, muskulöser Mann. Sein Gesicht stand in Flammen. Eiskalte türkise Augen starrten auf ihn herab. „Ich habe gar nichts angestellt. Und jetzt nerv nicht!“, gereizt stand der Jugendliche auf und schritt an seinem alten Herrn vorbei. „Hast du zumindest deine linke Hälfte benutzt um die Schurken ordentlich einzuheizen?“ Und schon wieder ging es nur um ein Thema. Spezialität, Spezialität und nochmals Spezialität. In seinem Kopf bildeten sich immer mehr Gedankenblasen, die immer nur dieses eine Wort enthielten. Konnte er nicht einfach mal fragen, ob es ihm gut geht oder zumindest einmal sagen, dass er etwas gut gemacht hatte? Nein warum auch? Er ballte seine Hände zu Fäusten. Wie sehr ihn sein alter Herr gerade nervte war unglaublich. „Kannst du endlich mal eine neue Schallplatte auflegen? Ist ja echt sowas von peinlich!“. Nach diesen Worten schritt der Weißrothaarige voran, ignorierte die fluchenden Worte seines Alten und verließ das Polizeipräsidium. Ein sanfter Windhauch streifte sein Gesicht, als er die Tür öffnete, und für einen Moment konnte er so etwas wie innere Ruhe finden. Er schloss seine Augen und ordnete seine Gedanken. Heute auf den Tag genau ist es 10 Jahre her. Vor seinem inneren Auge konnte er sein jüngeres Ich sehen, wie es einem Mädchen seinen Schal geschenkt hatte. Dem Mädchen, dem er damals so oft hinterhergesehen hatte und sie ihn lange nicht wahrnahm. Bis zu diesem Tag zumindest. Und dann war sie einfach verschwunden, von heute auf morgen. Jenes Mädchen, dessen Eltern seit fast 10 Jahren schon verzweifelt versuchen, es zu finden. Und da war es wieder, dieses schmerzliche Stechen in seiner linken Brust. Kapitel 2: Konfrontation ------------------------ Die letzten Tage waren einfach so dahingeflogen. Es fanden weitere Gespräche mit der Polizei statt, auch Einzelgespräche. Ein schweres Seufzen. Darauf hatte Shoto überhaupt keine Lust. Eigentlich war es immer das selbe Gespräch. Es änderte sich nichts an der Tatsache, dass sie erstmals in die Welt der Erwachsenen getreten sind, als sie um ihr Leben kämpfen mussten. Ihr erster richtiger Kampf. Es war keine Übung. Der Weißrothaarige verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und starrte weiter die Decke über ihm an. Es war mitten in der Nacht und der junge Held lag auf seinem Futon und konnte, wie die letzten Nächte, kein Auge zu machen. Zu viele Gedanken kreisten um ihn. Er versuchte sich in erster Linie auf die Schule zu konzentrieren, aber es gab noch so viel mehr was ihn beschäftigte. Die meisten Klassenkameraden nervten ihn nur, es gab wenige mit denen er wirklich auch nur ein Wort wechselte. Da wäre zu einem seine Sitznachbarin Momo Yaoyorozu, sie hatte wie er auch ein Stipendium erhalten und galt als eine der Spitzenreiter der Klasse. Sie war wirklich schlau und ihre Spezialität Dinge zu erschaffen war schon eine Nummer für sich. Mit ihr konnte man sich zumindest über ernste Themen unterhalten und machten den Unterricht einigermaßen erträglich. Wer ebenfalls seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, war Izuku Midoriya. Der Grünhaarige stellte sich als wahrer Stratege heraus. Was seine Spezialität anbelang, so konnte er nicht wirklich viel dazu sagen. Sie setzte seinem Klassenkameraden nur übel zu. Was ihn allerdings sauer aufstießen ließ, war die Tatsache, dass er wohl gut mit All Might in Verbindung stand. Da konnte man schon leicht eifersüchtig werden. Schließlich war der grinsende Blondhaarige ebenfalls sein Idol. Ein Blick auf die Uhr verriet dem Bunthaarigen, dass es weit nach Mitternacht war. Das konnte doch so nicht weitergehen. Mehrmals wälzte er sich hin und her, bevor er in einen sehr unruhigen Schlaf fiel. „Guten Morgen, Shoto“. Eine gut gelaunte junge Frau stand vor dem jungen Helden und bat ihn Platz zu nehmen. Fuyumi, seine Schwester. „Morgen….“, grummelte dieser, nahm daraufhin am Tisch Platz und schaute gedankenverloren aus dem Fenster. Laut den Wettertheologen wurde wieder ein heißer Sommer erwartet. Ein Blick auf das Außenthermometer verriet, dass es schon weit über 20 °C. war. Da war ihm der Winter lieber. „Ohje, was für eine Laus ist dir denn wieder über die Leber gelaufen. Und wie siehst du überhaupt aus?“, die Weißhaarige kam auf ihren Bruder zu und schaute tief in sein Gesicht. Tiefe schwarze Augenringe zeichneten sein Gesicht. „Was soll denn schon sein, ich schlafe aktuell sehr schlecht.“ „Beschäftigt dich immer noch der Überfall auf die USJ?“ Die junge Frau stellte ihm ein Teller mit einem belegten Brötchen hin und eine Tasse Kaffee. Langsam biss er ein Stück des Brötchens ab und schaute wieder aus dem Fenster. Sein Hunger hielt sich in Grenzen. Was war nur los mit ihm? „Alles gut, Fuyumi. Du brauchst dir keine Gedanken um mich zu machen.“ Nachdem er sein Frühstück zu sich genommen hatte, packte er seine Tasche zusammen und verließ das riesige Anwesen. Eine sommerliche Brise wehte ihm entgegen. Das Zwitschern der Vögel hatte schon etwas Beruhigendes an sich. Langsam lief er an der Straße entlang und machte sich auf den Weg zum Bahnhof. Heute war es wieder extrem voll. Das schöne Wetter lockte selbst die Stubenhocker aus ihren Höhlen. Die Züge waren dementsprechend gut gefüllt. Er musste sich mitten im Gang an einer Schlaufe festhalten und schaute währenddessen aus dem Fenster. Hinter sich bekam er nur mit, wie zwei junge Mädchen ihn musterten und einander etwas zuflüsterten. Das war nicht unüblich. Schon während seiner Vorschulzeit hatte er sie, warum auch immer, magisch angezogen. Allerdings konnte bislang keine von ihnen sein Interesse wecken. Er war heilfroh, als der Zug endlich an der Station zum Stehen kam und er ins Freie treten konnte. Kurz musste er tief durchatmen. Endlich frische Lust, länger hätte er es nicht mehr ausgehalten. Es waren nur noch wenige Meter zur U.A.. Er stand mit mehreren Leuten, unter anderem auch Schüler, an der Ampel und wartete darauf, dass diese grün wurde. Kurz checkte er die aktuellen Heldennachrichten auf seinem Handy. Als es Grün wurde, schaute er auf. Als er die Straße überquerte, zog kurzzeitig etwas seine Aufmerksamkeit auf sich. Wenige Meter vor ihm stand eine vermummte Gestalt. Sie trug einen langen Umhang und die Kapuze war weit ins Gesicht gezogen. Der Umhang ging ihr bis zu den Knien. Ihre Haut glich Porzellan. Anhand ihrer zierlichen Figur musste es sich um ein junges Mädchen handeln. Mehrmals schaute sie sich um ehe sie ebenfalls die Straße überquerte. Kurz schaute sie auf und Shoto konnte ihr Gesicht sehen. Ihre Augen waren glanzlos, aber ein tiefes Bronze zierten ihre Iriden. Für einen Moment stand die Welt um den Bunthaarigen still. Diese Augen zogen ihn in einen tiefen Bann. Kurz blitzen goldene Funken auf als die Sonnenstrahlen ihr Gesicht erhellten, gefolgt von mehreren Farbströmen, die einem Regenbogen glichen. Der junge Held hatte noch nie solche Augen gesehen. Sie ließ ihren Blick daraufhin wieder sinken und schaute zu Boden. Als die vermummte Gestalt an dem Weißrothaarigen vorbeischritt, konnte dieser kurz einen weiteren seitlichen Blick auf sie werfen. Sie war ein Kopf kleiner als er. Er hätte auch darauf verwetten können, silbernes Haar gesehen zu haben. Kurz blieb er stehen, diese Aura. Schnell drehte er sich komplett um, allerdings war sie verschwunden. Was war das denn? Dreht er jetzt komplett durch? Er wusste nicht wie lange er dar stand. Ein Huben hatte ihn schlussendlich aus seinen Gedanken gerissen. Die Ampel war rot und er stand immer noch mitten auf dem Fußgängerüberweg. Mann, war ihm das peinlich. Und das alles nur wegen einem vermummten Mädchen? Er musste echt bescheuert sein. Schnell lief er weiter und dachte auch nicht mehr weiter nach. Gerade rechtzeitig zum Gong kam er in seiner Klasse an. Die Lautstärke, die aus dem Raum kam, schlug ihm wieder aufs Gemüt. Wie konnte man morgens schon so viel zu erzählen haben. Genervt nahm er neben der Schwarzhaarigen Platz, die ihn fragend musterte. „Du bist spät, hast du heute Morgen verschlafen?“ Ein kurzes Gähnen bestätigte, dass der Weißrothaarige nicht auf der Höhe war. „Wäre schön, wenn ich überhaupt nochmal richtig schlafen könnte, Yaoyorozu“ Er ließ seinen Kopf auf seinen verschränkten Armen nieder. Die Müdigkeit holte ihn wieder sofort ein. Sein Kopf fühlte sich so schwer an. Die letzten schlaflosen Nächte hatten ihre Spuren hinterlassen. „Guten Morgen zusammen“. Ein Mann mit langen schwarzen Haaren trat ein. Seine Hände waren noch komplett verbunden und eine tiefe Narbe zeichnete seine untere Augenhöhle. „Aber Herr Aizawa? Sind Sie überhaupt nochmal fit?“ Kirishima, ein rothaariger Junge, sah besorgt zu seinem Sitznachbarn, der ebenfalls mit den Achseln zuckte. Der Weißrothaarige sah kurz zu dem Grünhaarigen, der einige Plätze vor ihm saß. Izuku Midoriya. Auch sein rechter Arm war noch komplett verbunden. Bei ihm dauerte die Genesung wohl auch länger. Ein kurzes Räuspern seines Lehrers zog wieder die Aufmerksamkeit auf ihn. „Also erst mal, mir geht es soweit wieder gut. Danke für euere Fürsorge. Bei all den Vorkommnissen die letzten Tage wollen wir nicht vergessen, dass das alljährliche Sportfest in den Startlöchern steht. Hier werdet ihr erstmals die Möglichkeit erhalten euch der Öffentlichkeit zu präsentieren und Punkte bei den Agenturen zu sammeln.“ Die Freude der anderen war riesig. Wer freute sich schließlich nicht endlich zeigen zu können was er drauf hatte. Bei dem Gedanken drehte sich Shotos Magen um. Das bedeutete, dass sein Alter ihm wieder in den Ohren liegen würde. Er konnte sich schon genau ausmalen, wie sehr er ihm die Hölle wieder heißmachen würde. Ihn wieder dazu zudrängen seine linke Seite endlich zu nutzen. Das er nicht nur seine Eis- sondern endlich auch seine Feuerspezialität einsetzen soll. Die Seite, die er mehr als alles andere verabscheute. Shoto befand sich in einem echten Dilemma. Die restlichen Stunden zogen sich einfach so dahin und er wollte doch endlich einfach nur ins Bett und schlafen. Müde schlürfte der junge Held durch die Gänge. Als er am Lehrerzimmer vorbeischritt, konnte er mehrere Stimmen vernehmen. Neugierig blieb er stehen. Was ist denn hier los? „Wenn die Gerüchte stimmen, dann müssen wir sofort handeln!“ Das war doch die Stimme von All Might. „Und was willst du tun? Sie könnte überall sein! Zudem wir nichts über sie wissen! Was ist, wenn sie uns angreift?“ Sein Alter?? Was machte der denn hier in der Schule. Der Türschlitz stand einen Spalt offen. Tatsächlich. Es waren vier Personen anwesend. All Might, sein Alter und noch eine dunkelhaarige Frau, Midnight. Am Pult saß zudem noch der Schuldirektor, der dem Gespräch interessiert zu folgen schien. „Zudem es nur Gerüchte sind. Soll man diesen Glauben schenken?“, nun schaltete sich auch die junge Frau ein, die direkt gegenüberstand. „Es sind nicht irgendwelche Gerüchte, Midnight. Ich habe sie von verlässlichen Quellen. Nach dem Angriff auf die USJ hatten sich die Schurken in eine Kneipe zurückgezogen und dort soll dann die Nachricht eingegangen sein, dass es wohl einer Gefangenen gelungen ist zu flüchten. Dieser Tomura muss daraufhin außer sich gewesen sein und hatte, ohne mit der Wimper zu zucken, drei seiner Anhänger umgebracht.“ Der Blondhaarige sah dabei gedankenverloren aus dem Fenster. „Wir müssen diese Person finden, komme was da wolle. Wir sind es ihr schuldig.“ „Das arme Ding wird bestimmt verunsichert sein. Also gut All Might. Wie sollen wir vorgehen? Wissen wir überhaupt schon, ob es sich um ein Jungen oder um ein Mädchen handelt?“, fragend schaute die dunkelhaarige Frau zu ihrem Kollegen. „Ist schwer zu sagen, leider konnte die Spionen-Einheit der Polizei nicht mehr herausfinden. Aber nach der heftigen Reaktion Tomuras muss es sich wohl um ein Mädchen handeln. Es müssen immer wieder die Wortzusammenhänge « mein Schatz» gefallen sein. Was schon ziemlich untypisch ist.“ „Es macht auf mich den Anschein als ob dieser Typ von ihr besessen gewesen wäre“, Midnight senkte ihren Blick und sah dabei zu Endeavor, der ebenfalls noch anwesend war. Dieser stand mit verschränkten Armen vor ihnen und sah nun ebenfalls aus dem Fenster. Sein Blick war eisern, wie man es von dem Feuerhelden kannte. „Wir müssen die Augen offenhalten. Sobald uns jemand verdächtig erscheint, müssen wir agieren.“ Ein unwohles Gefühl überkam den Bunthaarigen. Er erinnerte sich an diesen Typen mit den vielen Händen im Gesicht. Dieser Typ war einfach nur gruselig. Schnell schritt er weiter und versteckte sich hinter der nächsten Wand. Keine Minute später verließen All Might, sein Herr und Midnight das Lehrerzimmer. Er konnte die nachdenklichen Gesichter sehen. Selbst sein Vater war so verdächtig still. Es musste wohl sehr ernst sein. Als sie gegangen waren, machte auch er sich auf den Heimweg. Zuhause angekommen machte er sich gleich an die Hausaufgaben. Diese bereiten ihm normalerweise keine Probleme. Allerdings war er immer noch müde und ausgelaugt. Er konnte sich einfach nicht konzentrieren. Zuerst kam ihm wieder diese vermummte Gestalt in den Sinn und danach die Gesichter der Pro Helden. Was ging in dieser Stadt bloß wieder vor sich? Seine Gedanken drohten ihn wieder zu erschlagen. Als er noch sein Handy zückte und die Mails checkte, wurde es nicht besser. Die Straftaten sind seit geraumer Zeit wieder angestiegen. Um sich etwas zu entspannen, beschloss er ein Bad zu nehmen. Das Badezimmer war riesig. Während das Wasser in das große Becken lief, stand er vorm Spiegel. Nachdenklich wischte er mit einer linken Hand über den Spiegel, der bereits von der Hitze beschlagen war. Kurz betrachtete er sein Spiegelbild. Er musste zugeben, das Training die letzten Wochen hatte endlich erste Erfolge gezeichnet. Sein Körper befand sich in Topform. Als das Becken voll war, stieg er langsam hinein. Endlich fiel die Last der letzten Wochen ab. Kurz tauchte er ab und konnte so einem Moment dem Stress entkommen. Als er wieder nach oben kam, konnte er endlich sich entspannt zurücklehnen und schloss seine Augen. Die Stille war einfach nur herrlich. „Oi seit wann gehst du freiwillig Baden?“ Shoto öffnete sein linkes Auge und seufzte genervt aus. Man selbst hier hat man keine Ruhe. Vor ihm stand ein großer Mann, nur in Badehandtuch gekleidet und grinste dein Bunthaarigen an. „Was willst du, Natsuo?“ „Ach komm, sei doch nicht gleich so genervt. Hatten wohl die selbe Idee. Warte ich komme!“ „Moment, was?!“ Noch ehe Shoto hätte reagieren könne, nahm der Weißhaarige Anlauf und sprang mit einem hohen Satz ins Becken. Und da war die Ruhe dahin. Sein Bruder hatte die goldene Gabe immer dann aufzutauchen, wenn es echt am ungünstigsten war. Aber er musste zugeben, dass er diesen schon lange nicht mehr gesehen hatte. Er studierte außerhalb der Stadt und wohnte demnach auch nicht mehr hier. Er kam allerdings in den Ferien gern mal für ein paar Tage vorbei. Es waren meistens die Tage, wo ihr Vater lange arbeitete und auch teilweise gar nicht nachhause kam. Sein Bruder hatte noch ein schlechteres Verhältnis zu ihm als Shoto. Und das sollte etwas heißen. „So erzähl mal, was bedrückt dich denn?“ Der Bundhaarige hob kurz seine Braue. „Hast du etwa mit Fuyumi geredet?“ „Ach komm schon Shoto, sie macht sich einfach Sorgen und die mache ich mir auch. Sie hat mir erzählt was hier los war und die Medien hatten auch viel berichtet.“ „Wie ich bereits sagte, mir geht es gut. Es freut mich wirklich, dass ihr euch Gedanken um mich macht, aber…“ Shotos Augen wichen Natsuos Blicken aus „..mir geht es gut. Ich bin einfach nur überarbeitet.“ Der Weißhaarige grinste daraufhin und nahm gegenüber von Shoto Platz und musterte diesen. „Mal ein anderes Thema. Wie klappts denn mit den Mädels?“ Oh nein, nicht schon wieder die Leier. Genervt fuhr sich Shoto durch die Haare und atmete tief durch. Musste das sein? „Mann Natsuo, ich interessiere mich nicht dafür. Klar schauen mir viele hinterher aber keine von denen hat mir bislang zugesagt. Können wir bitte das Thema wechseln?“ „Auf keinen Fall, Brüderchen! Wir müssen dich endlich mal unter die Leute bringen. Schau mal, du versauerst doch hier. Bist du jemals mal auf Stadtfeste oder bist einfach mal zu anderen Veranstaltungen gegangen? Shoto du bist inzwischen 16. Jeder andere Jugendliche geht raus, hat Freunde. Aber ich habe das Gefühl, dass dich unser Alter komplett von der Außenwelt distanziert. Ich verwette sogar meinen teuren Mercedes darauf, dass er dich sogar noch zwangsverheiraten würde! “ Seufzend lehnte sich der Weißrothaarige zurück. „Kein Interesse an dem Ganzen“ „Mensch Shoto, willst du mir ernsthaft sagen, dass dich echt gar nichts interessiert außer deine Heldenausbildung? Ich kann dir eins sagen, wenn du so weitermachst, bist du nicht besser als unser Alter. Du bist echt nicht weit davon entfernt ebenfalls ein Grießgram zu werden. Genieß doch dein Leben und lern endlich deine bessere Hälfte kennen. Und lass dir dies nicht durch unseren alten Herrn nehmen!“ Nach diesen Worten stand Natsuo auf und verließ das Becken. Traurig blieb er stehen und wandte sich nochmal zu seinem kleinen Bruder. „Ich will ja nicht in der Vergangenheit wühlen Shoto, aber es gab mal jemanden, der deine Aufmerksamkeit erregt hatte. Denk mal drüber nach“. Nach diesen Worten hörte Shoto, wie sich die Schritte entfernten. Nun war er wieder allein. Er ließ die Worte sinken. Klar gab es mal jemanden. Sein Körper verkrampfte. Allerdings war sie, wie auch seine Mutter, einfach aus seinem Leben verschwunden. Da war es wieder. Dieses Stechen. Verdammt nochmal was soll das? Plötzlich kam ihm wieder die vermummte Gestalt in den Sinn. Ihre Augen. Warum musste er jetzt an sie denken? Weil sich die Augen ähnelten? Es war zum verrückt werden. Kapitel 3: Erster Schritt ------------------------- Ein Ticken war zu hören. Langsam im Sekundentakt. Dann plötzlich ein Wecker- Klingeln. Und schon wieder war die Nacht wieder vorbei bevor sie überhaupt angefangen hatte. Schon wieder schlaflos. Warum wundert es Shoto überhaupt noch? Konnte er überhaupt mal zur Ruhe kommen? „SHOTO! AUFSTEHEN UND ZWAR SOFORT!“ Konnte der Morgen noch schlimmer beginnen? Langsam erhob sich der Bunthaarige und machte sich fertig. Als er sich die Schuluniform anzog, konnte er einen kurzen Blick in den Spiegel werfen. Er sah einfach furchtbar aus. Tiefe Augenringe zeichneten sein Gesicht. Auch war er viel zu blass. Er lief herum wie der Tod persönlich. Was war bloß los mit ihm? Wann hatte das alles endlich mal ein Ende? „SHOTO!!“ Die Stimme seines alten Herrn war wieder durch das ganze Anwesen zu hören. Die letzten Tage waren die pure Hölle gewesen. Training, Training und wieder nur ein Thema..Spezialität. Jeden Abend fiel der Weißrothaarige einfach total erschöpft ins Bett, aber zur Ruhe kam er nie. Wortlos begab er sich in die Küche, wo sein Vater bereits am Tisch saß und die Zeitung begutachtete. Kurz blitzte er auf und deren Blicke trafen sich. Wenn Blicke töten könnten, wäre einer der Beiden definitiv umgekippt. Fuyumi sah hilflos zwischen den Beiden hin und her. Natsuo, der gerade seine Tasche gepackt hatte, war schon wieder im Aufbruch. „So Leute, bin mal wieder weg!“ Und da war wieder diese Stille. Endeavor begutachtete seinen jüngsten Sprössling. „Wo willst du denn hin?“ Genervt atmete der junge Held aus und fuhr sich kurz durch die Haare. Manchmal fragte er sich, ob sein Alter überhaupt mitbekommen hatte, dass der inzwischen seit einem halben Jahr zur U.A. geht. „Schule? Das machen Schüler doch heutzutage oder?“ Kurz sah der Flammenheld wieder zur Zeitung. Keine Antwort? Was war das denn für eine Reaktion von ihm? Naja, ihm konnte es schließlich egal sein. Shoto wollte sich gerade umdrehen um sein Essen einzupacken damit er endlich das Anwesen verlassen konnte, als sein Alter wieder das Wort ergriff: „Ach ja bevor ich es vergesse, du bist von der Schule freigestellt. Du wirst für das Sportfest härter trainieren. Außerdem wirst du die nächsten Tage mit mir zur Agentur fahren, damit ich dich im Auge behalten kann!“ Da war es wieder. Er konnte sein Blut in seinem Kopf rauschen hören. Will sein Alter ihn jetzt ernsthaft kontrollieren?? Eine Zornader bildete sich auf Shotos Schläfe. „Das hast du jetzt nicht ernsthaft gesagt“, zähneknirschend sah er wieder zu seinem Erzeuger, der die Zeitung nun endgültig zur Seite gelegt hatte. „Doch mein Sohn, dass habe ich. Mit der Schule ist alles abgeklärt!“ Da war sie wieder, diese Stille. Die Ruhe vor dem Sturm. „UND DU DENKST ERNSTHAFT, DASS ICH MITZIEHE ODER WAS?!“, der junge Held schlug mit seiner Faust auf den Tisch, sodass sogar der Inhalt der Kaffeetasse augenblicklich einfror. Der junge Held war so sauer. Zur Zeit war er eine tickende Zeitbombe. Erstaunt sah der Flammenheld zu seinem Sohn. Diese Art von Reaktion war er von dem Bunthaarigen nicht gewohnt. „Wenn du so dein Feuer nutzen würdest, wäre ich zufrieden“ „WAHH HALT ENDLICH MAL DEIN MUNDWERK! Es geht immer nur um deine beschissene Spezialität!! Manchmal wünsche ich mir ernsthaft einfach als Normalo geboren zu sein! Dann wäre ich so einen Ignoranten wie dich los!“ Kurz hallten die Worte durch die Küche. Endeavor kochte schon vor Wut. „WIE BITTE ??? ICH GLAUB ICH HÖRE NICHT RECHT!!! ICH BIN IMMER NOCH DEIN VATER UND WENN ICH SAGE, DASS DU MIT MIR MITKOMMST, DANN KOMMST DU AUCH MIT, ENDE DER DISKUSSION!! UND WAS SOLL DIESES DUMME GEREDE VON NORMALO?! SEI DANKBAR DASS DU ÜBERHAUPT SO EINE TOLLE EIGENSCHAFT GEERBT HAST!!“ Plötzlich fing die Zeitung Feuer. Nun war auch der Flammenheld fuchsteufelswild. Shoto zitterte am ganzen Körper. Warum konnte er keine normale Familie haben? „Du kannst mich nicht dazu zwingen! Ich werde deine Spezialität niemals benutzen, vergiss es. Eher springe ich in dem nächstgelegenen Hochhaus aus dem offenen Fenster!“ „Shoto es reicht jetzt!“, polterte Endeavor und stand nun auf. Bedrohlich baute er sich vor seinem Sohn auf. Das tat er meistens um seine Macht und Überlegenheit zu demonstrieren. Als Kind hatte diese Abschreckung auch gewirkt, aber inzwischen stand Shoto drüber. „Vater es reicht jetzt“, nun mischte sich auch Fuyumi ein, die sich schützend vor ihren kleinen Bruder stellte. Das Ganze ging inzwischen definitiv zu weit. „Sag mal, was soll das denn werden Fuyumi? Aus dem Weg!“, mit einem Ruck schubste der Größere die junge Frau zur Seite, die dadurch unsanft auf dem Boden landete. „Fuyumi!“, entsetzt rannte Shoto zu der Weißhaarigen und half ihr aufzustehen. „Halt dich in Zukunft aus unserer Diskussion raus, kapiert? Shoto in 5 Minuten!“, genervt stapfte der Flammenheld davon. Der Bunthaarige sah besorgt zu seiner Schwester, die sich schmerzlich den Fuß rieb. „Bin nur umgeknickt, keine Sorge“ „Doch verdammt, es ist meine Schuld!“ Der Bunthaarige sah geschockt auf den verletzten Fuß. Er konnte schon wieder nicht eingreifen. Es ging immer so schnell. Schon wieder stand er einfach nur da und hat zugesehen. „Hey, Kleiner. Mir geht es gut. Verärger ihn nicht, du weißt wie er sonst drauf ist“. „Aber Fuyumi, ewig werde ich mir das nicht mehr bieten lassen.“ Die Weißhaarige wusste wie sehr der Bunthaarige unter der ganzen Situation litt. Ihr tat es selbst leid ihren kleinen Bruder so zu sehen. Sie wusste welche Last ihr Vater auf den Jüngeren geladen hatte. „Shoto, konzentrier dich auf deine Ausbildung. Das ist doch das, was du erreichen willst oder?“ Kurz schaute der Weißrothaarige wieder zu seiner Schwester. Im Moment wusste er nicht was er eigentlich noch werden wollte. Langsam begann er an dem Ganzen zu zweifeln. Sein Erzeuger hatte immer noch die Macht über ihn. Egal was er tat, dieser würde immer ein wachsames Auge auf ihn haben. Shoto fühlte sich langsam erdrückt und eingeengt. Man ließ ihm kaum Luft zum Atmen. Jeder, der ihm nahegelegt hatte seinem Traum als Helden zu folgen, wurde aus seinem Leben gerissen. Als er mit den Gedanken wieder bei seiner Mutter war, durchfuhr ihn wieder dieser Stich. „Shoto?“ Besorgt sah Fuyumi zu ihrem Bruder, der immer noch vor ihr stand, den Kopf gesenkt. Seine Hände ballte er wieder zu Fäusten. Er kämpfte wieder mit sich selbst, das wusste die Weißhaarige. Traurig ließ auch sie ihren Blick sinken. Kurz darauf packte Shoto seine Tasche fertig zusammen und schaute daraufhin noch einmal zu seiner Schwester. „Mach dir keine Gedanken um mich, Fuyumi. Ich pack das schon“. Nach diesen Worten verließ er die Küche und begab sich zur Limousine, die bereits vor dem Anwesen geparkt hatte. Sein Vater saß bereits im Innenraum und führte ein Telefonat. Shoto stieg schweigsam ein und stütze seinen Kopf auf seinem Arm ab, den er gegen das Fenster gelehnt hatte. Die Fahrt verlief schweigsam. Vater und Sohn hatten sich nicht viel zu sagen. Der Flammenheld schaute seinen Jüngling mit durchbohrendem Blick an. Dem Weißrothaarigen war das mehr als unangenehm, er hasste es so angestarrt zu werden. Er schaute benommen weiterhin aus dem Fenster. Konnte dieser Tag bitte so schnell wie möglich vorbei sein? Als sie in der Agentur ankamen, wurde sie bereits von den Mitarbeitern gegrüßt. Endeavor nahm am Schreibtisch Platz und war erneut am Telefonieren. Der junge Heldenanwärter nahm gegenüber von ihm Platz und schaute sich um. Das Büro war sehr groß und sehr dunkel gehalten. Die Möbel waren aus dunkelem Holz. Generell befand sich nicht viel Dekoration hier. Warum auch? Sein Alter hasste alles an Pflanzen. Bei seinen Wutausbrüchen würden diese nur als Ventil herhalten müssen. War vielleicht auch ganz gut, dass es hier keine gab. Shoto fühlte sich sehr unwohl. Er war mit seinen Gedanken so beschäftigt, dass er gar nicht erst auf den Inhalt des Telefonats achtete. Schließlich kam ein Sekretär herein, stellte dem Flammenhelden eine Tasse Kaffee hin und reichte Shoto den grünen Tee, den er sich bestellt hatte. Langsam rührte er mit dem Teelöffel in seiner Tasse hin und her. Was sollte das alles? Soll er nun Löcher in die Luft starren? „So kommen wir nun zum Wesentlichen!“ Augenblicklich sah der Bunthaarige hoch. Sein alter Herr war fertig mit dem Telefonat, war aufgestanden und stand nun vor dem großen Fenster. Sein Blick erinnerte den jungen Helden an die Situation vor einigen Tagen an der U.A. Beschäftigte ihn das Thema mit dem Flüchtling so sehr? Kurz atmete der Flammenheld aus und wand sich wieder seinem Sohn zu. „Also, ich habe dich nicht hierher geholt um dich zu überwachen. Vor deiner Schwester musste ich das so sagen. Es ist immer noch geheim und darf nicht nach außen gelangen. Es geht hier um etwas weitaus Wichtigeres als das Sport Event. Ich weiß, dass du das auch so hinbekommst.“ Was war das denn nun wieder für eine Leier? „Ich brauche deine Hilfe, mein Sohn“. Geschockt ließ der Weißrothaarige die Worte seines alten Herrn sinken. Wie war das? Er benötigt seine Hilfe? Bei was denn? „Und wie kommst du darauf, dass ich dir helfen will?“, der junge Held verschränkte seine Arme vor sich und sah seinen Alten Herrn eindringlich an. Was geht hier vor sich? Der Flammenheld nahm wieder Platz. „Es ist noch nicht in den Medien. Aber es wird bald an die Öffentlichkeit gelangen. Du hast doch sicherlich die Schurkenaufstände die letzten Tage mit verfolgt oder?“ Ein Nicken bestätigte seine Frage. „Und was hat es damit auf sich?“ Ein tiefes Seufzen. „Normalerweise wissen nur wenige von dem Vorfall, All Might und Midnight unteranderem auch. Als ihr vor knapp einer Woche von der Schurkenliga angegriffen wurdet, ist es einem Gefangenen gelungen zu fliehen. Wir haben die Information zwischenzeitlich erhalten, dass es sich um jemanden in eurem Alter handeln muss. Wir gehen aktuell von einer jungen Frau aus. Da sie sich auf der Flucht befindet, befürchten wir nun weitere Übergriffe seitens der Schurkenliga. Das Verschwinden ist zwischenzeitlich aufgefallen und es wird nur eine Frage der Zeit sein bis sie nach ihr suchen lassen werden.“ Shoto ließ seinen Blick sinken. „Ich mache mir ernsthafte Sorgen. Wir wissen nichts über sie. Und vorallem mit welcher Spezialität wir es hier zu tun haben. Darum bitte ich dich, dass du die Umgebung gut im Auge behälst und mich umgehend informierst, wenn dir etwas verdächtig vorkommt. Du bist ab heute mein Assistent und wirst mich auf allen Treffen begleiten. Als angehender Held wäre das deine erste Erfahrung, Shoto“ „Aber was ist mit der Schule?“ „Wie bereits heute Morgen erwähnt, ist alles abgeklärt. Einer deiner Mitschüler wird dir die Unterlagen täglich abends vorbeibringen. So kannst du alles nachholen. Und was das Sport Event anbelangt…“ Dem Weißrothaarigen fiel auf, dass sein alter Herr nicht oft in einem normalen Ton mit ihm sprach. Also scheint es sich um eine ernsthafte Sache zu handeln. „Die Regierung hat inzwischen von der ganzen Sache ebenfalls Wind bekommen. Aufgrund der steigenden Kriminalität werden sie wohl die Tage entscheiden, ob das Sport Event verschoben oder komplett für dieses Jahr abgesagt wird.“ Shoto sah geschockt zu Boden. Soweit ist es also schon? „Die Sache ist ernst, Shoto. Es gilt alles Mögliche zu tun um die Menschen da draußen zu beschützen. Ich weiß, dass wir nicht immer einer Meinung waren, aber als Held ist es auch wichtig, private Angelegenheiten von beruflichen zu trennen. Denkst du, du bekommst das hin?“ Kurz starrten sich die Beiden an. Shoto seufzte tief aus und kratzte sich am Kopf. Plötzlich veränderte sich sein Blick. „Einverstanden, aber nur unter einer Bedingung..“ Der Flammenheld sah seinen Sohn mit einem fragenden Blick an. „Wenn du noch einmal die Hand gegen mich und meine Geschwister erhebst, dann ist das Jugendamt schneller informiert, als du schauen kannst. Und glaub mir eins, dass willst du nicht. Dann kannst du deine Agentur hier dicht machen. Ich tue das hier alles nur um Erfahrungen als Held zu sammeln. Nicht mehr und nicht weniger. Ich tue es nicht wegen dir, kapiert?“ Zähneknirschend saß sein Alter Herr vor ihm. Ballte seine Hände zu Fäusten und das Feuer um ihn herum loderte wild umher. Shoto sah ihm an, dass er gerade mit seinem Ego kämpfte. Kurz ließ dieser seinen Kopf sinken. Allerdings veränderte sich daraufhin sein Blick. Seine Gesichtszüge wurden weicher. Was geht denn mit dem ab? „Geht in Ordnung. Aber die Sache bleibt unter uns!“. Erleichtert ließ sich Shoto zurück in seinen Stuhl sinken. Kami sei Dank lief das Gespräch noch gesittet ab. Er dachte schon der Flammenheld dreht wieder durch. Aber wenn er so leicht beigab, dann war die Lage ernst. Kurz darauf erhielt der Weißrothaarige einen Laptop und die ersten Informationen, die vorher nur den Pro Helden bekannt waren. Shoto sah sich jeden Bericht genau an. Nirgends wurde detailliert auf die Person eingegangen. Wer war sie? Was war ihre Spezialität? Gedankenversunken recherchierte er noch gleichzeitig im Internet. Doch da gab es nichts. Man versuchte die Sache so verdeckt wie möglich zu halten. Abends als er nach Hause kam, begab er sich direkt in sein Zimmer und suchte weiter. Er ging regelrecht in seiner Rolle auf. Als er nach stundenlangem Suchen nichts Nützliches in Erfahrung bringen konnte, beschloss er noch eine Runde im nah gelegenen Park spazieren zu gehen. Es war abends nach 22 Uhr. Der Vollmond war bereits am Himmel aufgegangen und die Sterne erhellten die Nacht. Nach dem heutigen Tag wollte Shoto einfach mal den Kopf frei bekommen. Die sommerliche Abendbrise wehte durch sein Gesicht. Die frische Luft tat einfach so gut. Er lief eine Zeit lang einfach nur umher. Danach setzte sich Shoto auf die Bank und kramte in seinem Rucksack. Er hatte sich, bevor er gegangen war, noch ein Sandwich eingepackt. Das war sein einziges Essen heute Abend. Gedankenverloren schaute er in die Ferne und biss ein Stück des Toasts ab. Plötzlich raschelte es im Gebüsch. Überrascht schaute der Bunthaarige zu der Hecke, die sich direkt neben der Parkbank befand. Schon wieder ein Rascheln. Shoto packte das Sandwich wieder weg und ging in Kampfstellung. Wurde er allen Ernstes heute Abend um die Uhrzeit noch angegriffen, na toll. „Komm raus und zeig dich!“ Augenblicklich trat Stille ein. Ein seltsames Gefühl überkam den jungen Heldenanwärter. Plötzlich bemerkte er etwas hinter sich. Ein eiskalter Schauer lief dem Weißrothaarigen über den Rücken runter. Als er sich umdrehte, erstarrte er. Auf der Banklehne saß ein Vogel. Diamantenglänzende dunkele Augen sahen den jungen Helden an. Kapitel 4: Begegnung bei Mondlicht ---------------------------------- Shoto stand wie angewurzelt dar und starrte das Wesen vor sich an. Sein Gefieder schimmerte im Mondlicht und glitzerte in verschiedenen Farben. Es waren wie kleine Sterne, die um ihn herumtanzten. Selten hatte der junge Held so etwas faszinierendes gesehen. Der Vogel sah ihn noch eine Weile durch seine dunklen Augen an, fing aber dann an sich daraufhin das Gefieder zu putzen. Der Bunthaarige trat einen Schritt näher und begutachtete das Wesen von näherem. Der Vogel ließ sich dabei nicht stören. Shoto war sich nicht sicher welcher Rase er den Vogel zuordnen sollte. Für einen üblichen Vogel, den man hier in der Natur antraf, war er zu groß, aber ein Papagei oder in der Art war es auch nicht. Kurz nahm er sein Handy aus der Hosentasche und suchte nach möglichen Ergebnissen. Der Bunthaarige wurde auch schnell fündig. „Na sowas, du bist ja ein Phönix. Na sieh mal einer an.“ Als er weiter recherchierte wurde ihm klar, dass es sich hier noch um einen Jungvogel handeln musste. Stimmt, der Vogel vor ihm war viel zu klein und sein Gefieder hatte noch nicht die Reife und Farbenpacht erlangt, wie es auf den Bildern dargestellt wurde. Zudem hier noch stand, dass der letzte Phönix vor mehr als 15 Jahren das letzte Mal gesehen wurde und die Rasse inzwischen offiziell als ausgestorben gilt. Geschockt und verwundert schaute Shoto wieder zu dem Wesen, das ihn wieder anstarrte. Heute musste wohl sein Glückstag sein. Zuerst der gelungene Kompromiss mit seinem alten Herrn und nun das. Wo kam der Vogel überhaupt her? Was wollte er bloß von ihm? Aber anscheinend geht von dem Wesen keine Gefahr aus. Erleichtert setzte er sich wieder auf die Parkbank und schaute wieder seitlich zu dem Vogel. Er saß immer noch auf der Lehne direkt neben ihm und schaute ihn an. Er schien mal keine Angst zu haben. Wäre in der heutigen Zeit aber besser bevor ihn noch jemand einfängt und wegsperrt. Falls sie ihn nicht sogar auf dem Schwarzmarkt verkaufen würden. „Du hast ja echt Nerven hier so ganz allein unterwegs zu sein. Wo kommst du überhaupt her?“ Shoto schaute sich das Wesen genauer an. Er musste zugeben, Phönixe waren schon außergewöhnlich. Ob er der Letzte seiner Art war? „Wo ist deine Familie?“ Kurz darauf meldete sich wieder Shotos Magen. Stimmt, er hatte nur ein Bissen von seinem Abendessen genommen. Der Bunthaarige griff wieder in seine Hosentasche und holte das angebissene Sandwich hervor. Bevor er einen Bissen nehmen konnte, hörte er ein flattern und blickte neben sich. Der Phönix saß nun nicht mehr auf der Banklehne sondern stand direkt neben ihm und ein Bein ruhte dabei auf Shotos linkem Oberschenkel. Was zum? Unbeabsichtigt flammte Shotos Bein auf. Es stand komplett in Flammen. Verdammt was war das denn? Wieso hatte sich seine verhasste Seite aktiviert? Der Schock stand dem Bunthaarigen ins Gesicht geschrieben. Gut, dass er feuerfeste Kleidung trug, er ging nie ohne aus dem Haus. Weil er genau wusste, dass ein Moment wie dieser jederzeit vorkommen konnte. Der Vogel war zurückgewichen, nährte sich dem jungen Helden aber wieder langsam. Erst jetzt bemerkte Shoto, dass der Phönix von blauen kleinen Flammen umgeben war. Diese tanzten in verschiedenen blau und lila Tönen um das Wesen herum. Es glich einem Feuerwerksspektakel. Shoto sah das Wesen fasziniert an und vergas hierbei sein brennendes Bein. Er hatte noch nie so etwas Schönes gesehen. Langsam kam der Phönix neben dem sitzenden Helden zum Stehen und schaute diesen wieder eindringlich an. Als sein Schnabel die roten Flammen berührten, erloschen sie augenblicklich. Geschockt sah der junge Held sein Bein an und widmete sich wieder dem Vogel, der sich nun komplett auf seine Oberschenkel gestellt hatte. Was war das denn? Wie aufdringlich war dieses Vieh überhaupt? Müde gähnte der Vogel auf, machte es sich auf Shotos Schoß bequem und schmiegte sich an ihn. Was war das für eine wohlfühlende Wärme, die Shoto gerade umgab? Von dem Phönix wurde eine innerliche Ruhe ausgestrahlt. Schnell vergas der junge Held was geschehen war. Ein kurzes Lächeln stahl sich hierbei auf sein Gesicht. Mochte der Vogel ihn etwa? Oder wurde er von seiner linken Seite angezogen? Der Bunthaarige widmete sich wieder seinem Abendessen, hatte aber das Gefühl, das er nicht allein daran teilhaben sollte. Er brach ein Stück Brot ab und hielt es vor den Schnabel des Phönix, der ihn daraufhin fragend ansah. „Nimm ruhig, du hast doch bestimmt Hunger oder?“ Shoto hätte darauf verwetten können, kleine Tränen in den Augen des Phönix gesehen zu haben. Hieß es nicht das Phönixtränen die schlimmsten Verletzungen heilen könnten? Der Vogel nahm das Brotstück aus Shotos Hand und vertilgte es an Ort und Stelle. Und so vergingen mehrere Minuten. Der Bunthaarige brach immer kleine Stücke von seinem Sandwich ab und fütterte den Jungvogel, der immer noch auf seinem Schoß ruhte. Die Atmosphäre hatte sich gelockert. Inzwischen hatte die frische Luft ihre Dienste getan. Sein Kopf war wieder frei von allen aufgestauten Gedanken. Shoto saß noch eine ganze Zeit lang dar, ehe er einen Blick auf seine Armbanduhr warf und diese schon weit nach Mitternacht anzeigte. Na klasse, der kommende Tag konnte ja wieder heiter werden. Als ob der Phönix Gedanken lesen konnte, richtete er sich auf und streckte sich. Langsam breitete er seine Flügel aus und nickte dem jungen Helden zu ehe er sich in die Lüfte erhob. Shoto sah dem Vogel eine Zeit lang nach. Ob er ihn wiedersehen würde? Müde erhob sich der junge Held und machte sich zurück auf den Heimweg. Er hatte noch einen längeren Weg vor sich, schließlich musste er sich ja unbedingt am anderen Ende des Parks niederlassen. Mann war das mühselig. Sein Alter würde ihm den Kopf abreißen. Er konnte sich das Szenario schon genau vorstellen. Während Shoto voranschritt ließ er seinen Blick über die Landschaft gleiten. Obwohl es Nacht war, erstrahlte der Vollmond in seiner vollen Pracht. Sein Licht erhellte die Lichtung und auch den See, der sich im Herzen des Parks befand. Ruhig schlugen die Wellen an die vorhandenen Felsen, die sich um den See herum befanden. Das Spiegelbild des Mondes ruhte auf dem Wasser. Es war still, nach Shotos Meinung angenehm ruhig. Vereinzelt konnte er die sommerliche Brise wahrnehmen und auch hören, wie sie sich durch die Blätter der Bäume stahl. Am liebsten würde er die ganze Nacht hierbleiben. Hier fand er zumindest Ruhe. Vor allem innerliche Ruhe. Jene Ruhe, die er zuhause nicht fand. Er hatte das Gefühl immer unter Strom zu stehen. Und daran war sein alter Herr nicht unschuldig. Trieb er ihn doch jedes Mal an seine Grenzen. Als er die Hälfte des Rückwegs hinter sich hatte, vernahm der Bunthaarige eine Stimme. Erst nahm er sie nur ganz schwach wahr, je weiter er jedoch voranschritt, desto deutlicher wurde diese. Es war eine angenehme Stimme, ruhig und es lag eine Wärme in dieser. Sang da etwa jemand? Shoto blieb stehen und folgte der Stimme. Sie führte ihn zum See hinunter. Ihm war es egal, dass er sich durch die Büsche kämpfen musste, da es hier runter nur einen einzigen öffentlichen Weg gab und der befand sich auf der anderen Seite des Sees. Langsam schritt er voran. Vorne am See saß doch jemand auf dem Felsen. Schnell versteckte sich der junge Held hinter einem Baum und schaute zur Lichtung. Tatsächlich saß dort jemand. Es war eine vermummte Gestalt, die sich dort niedergelassen hatte und sich dann aufrichtete. Sie streckte ihren linken Arm aus und in diesem Moment landete dort jener Vogel, der noch vor ca. einer Stunde bei Shoto auf dem Schoß gesessen hatte. Überrascht sah Shoto genauer hin. Während der Phönix landete, wurde die Kapuze heruntergeweht. Das Gesicht war im Licht des Vollmondes genau zu sehen. Silberne Haare zierten ihr Gesicht. Ihr Blick war herzlich und ein Lächeln war zu sehen. Der Bunthaarige erschauderte. War das nicht das Mädchen, dass er vor ein paar Tagen auf der Kreuzung gesehen hatte? Augenblicklich wurde sein Puls schneller und sein Herz raste. Was geht hier vor sich? Der Bunthaarige konnte genau beobachten, wie die junge Frau wieder Platz nahm und der Phönix sich nah an sie schmiegte. Sie fuhr mit ihren schmalen Händen durch das Gefieder des Phönix, der genussvoll die Augen schloss. Anscheinend kennen sich die beiden. Die junge Frau ließ ihren Blick sinken und schaute dabei seitlich zu ihrem gefiederten Freund. Shoto sah ihr direkt ins Gesicht. Sie sah sehr mitgenommen aus. Anhand ihrer körperlichen Verfassung konnte er schließen, dass sie wohl auf der Straße lebte. Ihre Kleidung sah ebenfalls sehr abgenutzt aus. Zudem sie so aussah als ob sie tagelang nichts gegessen hätte. Aber warum? Vor allem warum wirkte ihre Mimik so traurig? Ihr Blick so leer obwohl ihre Augen doch so schön waren? In diesem Moment schoss es dem jungen Helden wie ein Gedankenblitz durch den Kopf. War Sie etwa die Flüchtige? Ehe der junge Held hätte noch weiter in Gedanken versinken können, sah er wie sich die junge Frau erhob und sich ihrer Kleidung entledigte. Der Umhang fiel zu Boden und nun stand sie nur noch in ihrem viel zu kurzen Kleid dar, das sie sich ebenfalls auszog. Nach und nach kam mehr und mehr Haut zum Vorschein. Wollte sie etwa im See baden gehen? Verdammt, er musste wegsehen. Das hier war gar nicht gut. Sein Herz pochte noch schneller. Auch wurde sein Atem beschleunigt. Das was er zu sehen bekam, brachte Shoto ganz aus der Fassung. Warum war er hier überhaupt gelandet? Jedoch konnte er den Blick nicht lange abwenden. Er versuchte es aber etwas in ihm zwang ihn hinzusehen. Verdammt er war doch kein Spanner!! Sie war, wie er bereits festgestellt hatte, dünn gebaut. Aber dennoch besaß sie eine verdammt weibliche Figur, die seiner Banknachbarin an der U.A. Konkurrenz machen konnte. An was dachte er da überhaupt? Momo war nicht einmal sein Typ, aber er musste zugeben, dass sie für ihr Alter schon sehr reif körperlich entwickelt war. Aber warum dachte er genau jetzt daran, wenn er die Silberhaarige ansieht. Verdammt, ruhig bleiben und normal weiteratmen. Eine Röte bildete sich auf seinen Wangen. Es ist nur eine junge Frau, vielleicht sogar in seinem Alter, die sich gerade in diesem Moment nackt auf dem Felsen befand, der auch noch gut beleuchtet war. Ihre Haare lagen auf ihrer nackten Haut und verdeckten gerade so ihre Oberweite. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und er spürte eine angenehme Hitze in sich aufsteigen. Zudem er ein verdächtiges Pochen unterhalb seiner Gürtellinie wahrnahm. Das hier war jetzt nicht sein Ernst? Warum reagierte sein Körper auf die Nähe dieser Frau? Als der Bunthaarige ein Plätschern hörte, schaute er noch einmal herum und sah nur noch die Wellen, die wieder an die Felsen schlugen. Sie war hineingesprungen. Oben saß immer noch der Phönix, der wohl zu schlafen schien. Erleichtert atmete der junge Held aus. Er musste hier weg aber schnell. Sein Herz raste und sein Körper war zum Zerreißen angespannt. Langsam kämpfte er sich zurück auf den ursprünglichen Wanderweg. Kami sei Dank wurde er nicht erwischt. Wie hätte er reagieren sollen? Als er weit genug weg war, rannte er los. So schnell er konnte. Er konnte immer noch nicht glauben was er gesehen hatte. Er war doch durch sonst nichts so schnell aus der Fassung zu bringen. Bislang hatte es kein weibliches Geschlecht geschafft zu ihm durchzudringen. Aber warum ausgerechnet sie? Er kannte sie nicht einmal? Sie waren sich bislang nur zweimal über den Weg gelaufen. Und das schlimme war, dass es ihm auch noch gefallen hat was er gesehen hat. Genervt senkte Shoto seinen Kopf. Wie erbärmlich war er eigentlich? Ein toller Held war er! Als der Weißrothaarige zuhause angekommen war, zog er sich die Schuhe aus und rannte in sein Zimmer. Es war bereits nach 2 Uhr und jeder schlief um die Uhrzeit. Er hatte auch keine Lust seiner Schwester zu erklären wo er so lange war und was er getrieben hatte. Als Shoto die Tür geschlossen hatte, ließ er sich entkräftet zu Boden sinken. Er fasste mit seiner rechten Hand an seine linke Brust. Sein Herz hämmerte immer noch gegen seinen Brustkorb und die Hitze ist auch noch vorhanden. Ob sie nun vom Rennen kam oder immer noch von seiner Erregtheit stammt, wusste er nicht. Wollte er auch nicht. Nur langsam kam er runter und sein Atem normalisierte sich wieder. Er lehnte seinen Kopf gegen die Tür. Was war gerade bloß passiert? Er fasste sich mit seiner rechten Hand ins Gesicht. Jetzt war er wieder am Anfang angelangt. Die Ruhe war dahin und dieses seltsame elektrisierende, zu seinem Leidwesen angenehme, wollige Gefühl in seinem Körper blieb. Kapitel 5: Erste Spur --------------------- Der darauffolgende Tag stellte den Bunthaarigen vor eine schwere Herausforderung. Wie bereits vorhergesehen, hatte Shoto aufgrund der nächtlichen Ereignisse verschlafen und hetzte nun zur Agentur seines Vaters. Es war bereits 9 Uhr, er hatte nur noch 15 Minuten. Die Stadt war bereits gut besucht. Überall liefen die Menschenmaßen durch die engen Straßengassen. Es war wieder ein schöner Sommertag. Seine Beine fingen aufgrund der Anstrengung an zu schmerzen. Er war schnell unterwegs, dabei war er erst vor 10 Minuten aus dem Anwesen gerannt. -Flashback- Warum hatte er bloß seinen Wecker nicht gehört? Müde hob Shoto die Augenlider und kam erst langsam zu sich. Er fühlte sich seltsam. Sein Körper fühlte sich schwer und träge an. Er wird doch wohl nicht krank werden? Zu allem Überfluss hatte er auch noch ein anderes Problem als er die Bettdecke hochhob. Er wurde von einer Morgenlatte begrüßt, die ihm augenblicklich wieder die Erinnerungen an letzte Nacht ins Gedächtnis rief. Genervt ließ sich der Weißrothaarige in den Futon zurückfallen. Das war doch nicht sein Ernst?! Zu seinem Leidwesen hatte nicht mal die kalte Dusche etwas bewirkt, die Härte war immer noch da. Nur gut, dass er bereits allein im Anwesen war und ihn niemand schreien hören konnte. Das war ihm noch nie passiert, zumindest nicht in dieser Art. Es war zum Verzweifeln. Niedergeschlagen begab er sich wieder in sein Zimmer und starrte aus dem Fenster. Kurz blickte er zur Uhr, die bereits 08.15 Uhr zeigte. So kann er doch nicht vor die Tür gehen?! Genervt fuhr Shoto sich durch seine Haare und verkrampfte. Das durfte doch echt nicht wahr sein! Schwer schluckend musste sich der junge Held seinem Schicksal ergeben. Sein Körper hatte die Oberhand gewonnen und er wollte sich nicht eher beruhigen ehe dieser Drang verglommen war. Augenblicklich schoss ihm die Röte ins Gesicht. Warum musste man als männliches Individuum so gestraft sein? Nervös fuhr er mit seiner rechten Hand in seine Boxershorts und umgriff seine Männlichkeit. Es fühlte sich so seltsam und befremdet an. Die Röte in seinem Gesicht war schon nicht mehr von seiner Brandnarbe zu unterscheiden. Mit seiner linken Hand verkrampfte er sich in seiner Bettwäsche. Wie konnte dieses Mädchen ihn nur soweit bringen? Dass er nun dasaß und selbst seinen Körper beruhigen musste, weil alles in ihm auf sie reagierte. Er hoffte inständig, dass er bei seiner Vermutung sie sei die Flüchtige unrecht hatte, wenn er ihr nochmal begegnen sollte …. Nein er wollte nicht einmal daran denken. Wer weiß wie sein Körper erneut reagieren würde, diese Erniedrigung im Moment reichte ihm fürs erste. Langsam begann der Bunthaarige sein Glied zu massieren. Es jagte ihm eine Gänsehaut über den Rücken. Warum fühlte es sich auch noch so gut an? Beschämend schloss er seine Augen und ließ seine Hand hoch und runter gleiten, erst langsam, aber nach und nach wurde er schneller. Mehrere Zuckungen, die wie Stromstöße durch seinen Körper jagten, erschauderten ihn. Was war das bloß für ein Gefühl? Als er an die Silberhaarige dachte, brachte das seine innere Hitze noch mehr in Wallung. Er verkrampfte seine Hand noch mehr in der Bettwäsche, die augenblicklich zu kokeln begann. Nicht schon wieder … aber das war Shoto im Moment egal. Je weiter er sich zum Höhepunkt brachte, desto schneller ging seine Atmung und sein Herz hämmerte gegen seinen Brustkorb. Ein Keuchen verließ seinen Mund. Verdammt nochmal es sollte endlich aufhören. Sein Körper brannte innerlich. Allerdings war es kein unangenehmes Brennen, vielmehr hatte er das Gefühl, dass seine innere Eiszeit zu schmelzen begann. War er doch immer gefühlslos und alles hatte ihn kalt gelassen. Aber dann kam diese eine Person und brachte die Schutzmauer, die er seit Kindheit um sich herum errichtet hatte, zum Einsturz. Wieder stahl sich ein Keuchen aus Shotos Kehle. Plötzlich ließ der Druck nach und ein befreiendes Gefühl umgab den Weißrothaarigen. Endlich Erlösung! Sein Körper zitterte und ein Stromstoß durchzog ihn. Er hatte es tatsächlich getan. Erschöpft ließ der Weißrothaarige sich zurück in den Futon fallen. Das wollige Gefühl verschwand langsam. Er hob seine linke Hand und legte sie auf sein Gesicht, dessen Wangen immer noch gerötet waren. Was war nur mit ihm los? Warum hatte er seinen Körper nicht mehr unter Kontrolle? Er blieb noch weitere 5 Minuten liegen, musste erst verarbeiten was er gerade getan hatte. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es bereits 08.30 Uhr war. Schnell stand Shoto auf und begab sich erneut ins Bad. So wollte er nicht vor die Tür, also nahm er innerhalb von 30 Minuten schon die zweite Dusche. Während das warme Wasser über seinen Körper lief, betrachtete er seine beiden Hände. Seit er diesem Phönix gestern begegnet war, machte sich seine unbeliebte Feuerseite selbständig. Eben hatte sie sich erneut einfach so aktiviert. Genauso wie gestern. Das war doch nicht normal. Verlor er langsam den Verstand? Seufzend lehnte der Weißrothaarige seinen Kopf gegen die kalten Wandfliesen. Kurz schloss er seine Augen und schaffte es auch mal an gar nichts zu denken. Nachdem er fertig war, zog er sich um, nahm sein Frühstück, dass Fuyumi schon für ihn bereit gelegt hatte, mit und machte sich auf den Weg. Den Bus hatte er leider verpasst. Also musste er zu Fuß los. So schnell er konnte, rannte er los. -Flashback Ende- Schwer atmend und erschöpft kam der junge Held schließlich bei der Agentur seines alten Herrn an. Als er durch die Lobby schritt, wurde er bereits von den Mitarbeitern freundlich in Empfang genommen. Als er die Treppen hochstieg, bemerkte der junge Held, dass sein Handy vibrierte. Als er den Bildschirm entsperrte, ging ein Gruppenchat auf. Na nu? Hatte man extra eine Klassengruppe gegründet? Aizawa (09:10): Nicht wundern, es soll nur jeder mitgekommen. Das Sportfest ist vorerst abgesagt. Weitere Informationen folgen… Shoto hob eine Augenbraue hoch. Es war keine Überraschung mehr für ihn. Das Gespräch gestern mit seinem alten Herrn hatte so etwas schon angedeutet. Er wollte gerade sein Handy wieder in seine Hosentasche sinken lassen, als mehrere Vibrationen auf einmal kamen. Als er oben ankam, zog der Bunthaarige genervt erneut sein Handy heraus und schaute in den Chat. Was zum? Kirishima (09:12): Och nein Q___Q wie schade, hatte mich schon so darauf gefreut. Wie unmännlich! Kaminari (09:12): Oh nein!!!! *Taschentuch zück* Ashido (09:12): wie traurig Q__Q Asui (09:12): kann man nichts machen, quack… Bakugo (09:12): Was zum fucking Teufel soll das? Welchen Grund soll es hierfür geben? Nennt mir nur einen scheiß Grund? Uraraka (09:13): Es ist wirklich schade, aber es wird wohl Gründe hierfür haben… Midoriya (09:13): Schade, aber müssen wir leider so akzeptieren ☹ Iida (09:15): wirklich schade, aber wie Uraraka schon sagt, wird es hierfür einen triftigen Grund geben. Bakugo lass das Fluchen bitte sein. Hier sind auch Lehrer online, schämst du dich nicht? Bakugou (09:18): Weißt du wie sehr mich das interessiert Brillenschlange? Tokoyami (09:19): Bitte keinen Stress hier bitte, ja? Jiro (09:19): Jungs reißt euch mal zusammen .. Bakugo (09:20): Haltet doch einfach mal euere Klappe!!! Ich könnte gerade ausrasten! Midoriya (09:20): Kat-Chan bitte reiß dich doch zusammen Bakugo (09:20): Was willst du von mir du Scheißnerd?! STIRB! „Wie sind die denn wieder drauf, furchtbar…“, genervt stellte Shoto den Chat auf stumm und begab sich in das Büro seines Vaters. Als er das Büro betrat, saß der Flammenheld bereits an seinem riesigen Schreibtisch und war in seine Schreibunterlagen vertieft. „Du bist spät dran“, murmelte dieser und schaute kurz zu seinem Sprössling, der immer noch im Türrahmen stand. Dieser atmete nur genervt aus. „Wir haben gerade erfahren, dass das Sportfest abgesagt ist. Es wurde ein Klassenchat gegründet. Wobei mich die Kommentare genervt haben.“ Am Hinterkopf kratzend, schritt Shoto an den Platz gegenüber von einem Vater und packte den Laptop aus, den er gestern noch mitgenommen hatte. „Wie ich bereits vermutet habe. Das ging aber schnell.“, Endeavor sah kurz zu seinem Computer, der neben ihm stand und entsperrte seinen Bildschirm. „Konntest du schon etwas in Erfahrung bringen?“ „Leider nein, ich habe gestern von zuhause aus auch nochmal versucht etwas zu recherchieren. Aber es ist so gut wie unmöglich. Es gibt keine Anhaltspunkte.“ Der Flammenheld verschränkte seine Arme auf seinem Schreibtisch und stützte seinen Kopf darauf ab. „Wie ich bereits befürchtet habe. Ich habe heute Morgen nochmal mit All Might telefoniert. Er konnte bislang auch noch nichts genaueres in Erfahrung bringen, also tappen wir immer noch im Dunkeln“ Shoto senkte seinen Kopf, klappte den Laptop auf und meldete sich mit seinen Anmeldedaten an. Schnell nahm er die bisherigen Informationen noch mal unter die Lupe. Was genau wussten sie bis jetzt? „Also was wir bislang wissen ist: Es muss sich wohl um eine junge Frau, geschätzt um die 16 – 17 Jahre, handeln. Ihre Spezialität ist bislang unbekannt. Allerdings gehen wir davon aus, dass es sich wohl um eine sehr gefährliche Spezialität handeln muss, schließlich werden die Schurken alles daran setzen sie wieder einzufangen. Was wir ebenfalls wissen ist, dass der Anführer, dieser Tomura, wohl sehr an der Flüchtigen interessiert zu sein scheint. Wie wissen demnach noch nicht in welchem Verhältnis die Frau zu ihm steht.“ Endeavor nickte und sah daraufhin wieder aus dem Fenster. Sein Blick war der selbe wie gestern. Shoto hatte seinen alten Herrn noch nie so nachdenklich erlebt. „Wir müssen auf jeden Fall die Augen offenhalten. Jede noch so kleine Beobachtung ist wichtig“. Shoto senkte erneut seinen Blick. Kurz verkrampften seine Hände auf seinem Schoß. Sollte er seinen alten Herrn einweihen? Er muss sie ja vorerst nicht erwähnen. „Kann ich dich mal was fragen?“ Endeavor dachte erst sich verhört zu haben, hob fragend seine Augenbrauen und sah seinen Sohn an. Dieser begann sich wieder nervös am Hinterkopf zu kratzen. „Also wo fange ich am besten an. Gestern im Park, als ich nach der Sucherei den Kopf frei bekommen wollte, bin ich etwas begegnet wo es hieß, dass es schon lange als ausgestorben gilt.“ Die Augen des Flammenhelds blitzten kurz auf. „Wie meinst du das genau?“ Der Weißrothaarige schluckte daraufhin und sah gedankenverloren aus dem Fenster. „Es war ein Vogel, aber es war weder eine Spezies, die in unserer Natur hier vorkommt noch ein Papagei. Als ich recherchierte, wurde ich fündig.“ Shoto nahm sein Handy und hielt seinem alten Herrn ein Bild hin, dessen Inhalt dem Wesen gestern sehr ähnlich sah. Der Flammenheld erschauderte augenblicklich. „Ein Phönix, das ist unmöglich“, zitternd nahm Endeavor das Handy und schaute sich das Bild genauer an „bist du dir wirklich sicher, Shoto?“ Dem Bunthaarigen war die Reaktion seines alten Herrn nicht entgangen. Was hatte es genau mit dem Wesen auf sich? „Ja bin ich, es war noch ein Jungvogel. Aber …..“ „Was aber?“ Schwer schluckend sah Shoto seinen alten Herrn an. „Als er neben mir saß, aktivierte sich meine linke Seite von selbst. Daraufhin war dieses Wesen ebenfalls von Flammen umgeben. Sie waren blau. Zudem er mich mit seinem Schnabel berührte und meine Flammen augenblicklich erloschen sind. Aber sag mir, was geht hier vor sich? Ich sehe doch, dass es sich um was ernstes handeln muss“. Der Flammenheld sah entsetzt seinen Sohn an. Er konnte nicht glauben was er da zu hören bekam. Sofort zückte er sein Telefon. Shoto sah seinen alten Herrn an. War er etwa wirklich in Panik? Was geht hier ab? „Ey alter Mann, was geht hier vor sich?“ „Warte kurz, Shoto.“ Ein Tuten war zu hören. Der Bunthaarige registrierte, dass jemand an der anderen Leitung dran gegangen war. „Midnight? Bitte komm so schnell wie möglich in meine Agentur, wir haben eine erste Spur! Beeil dich es ist dringend! Bitte bring auch All Might mit“ Shoto sah fassungslos seinen alten Herrn an. Warum zitterte er am ganzen Körper und wozu hatte er die anderen Pro Helden gerufen? Gab es wirklich etwas, was seinem alten Herrn Angst bereitete? Der Bunthaarige war mit seinen Gedanken erneut bei dem Phönix. War er wirklich so gefährlich? Oder steckte etwas komplett anderes dahinter? Aber so wie sein alter Herr reagierte, musste Shoto schwer schlucken. Demnach konnte er seinen morgigen Gedanken, dass er hoffte mit seiner Vermutung falsch zu liegen, nun endgültig über Bord werfen. Wenn die Priorität des Phönix nun so hoch gestuft wurde, war es nur eine Frage der Zeit bis man auf ihre Spur kam. Shoto musste sich mit dem Gedanken anfreunden, dass er die Silberhaarige nicht zum letzten Mal gesehen hatte. Erneut fuhr ein Stich durch seinen Brustkorb und sein Herz pochte wieder schneller. Warum wurde er nun wieder so nervös? Verdammt warum war er in dieser Nacht bloß im Park? Warum musste er bloß so neugierig sein und dieser schönen sanften Stimme folgen? Hätte er nicht einfach zuhause entspannen können? Shoto befand sich augenblicklich in einem echten Dilemma. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)