Die andere Frau von Yxcyxc ================================================================================ Kapitel 14: Ein Plan -------------------- Der Wagen fuhr auf die Auffahrt eines riesen Anwesens. Der Weg war gesäumt von Ziersträuchern die es nur im Süden gab und die Vegeta als Kind in Büchern bewundert hatte. Sein Blick wendete sich langsam von der bunten Natur ab und richtete sich auf seinen Begleiter, der ihn schweigend ansah und auf dessen Lippen ein leichtes Lächeln lag. "Ich bin froh, dass dein Tod offenbar eine Lüge war." Vegetas Stimme klang ruhig und freundlich. "Ich weiß wie sehr meine Frau unter deinem Tod gelitten hat lieber Schwager. Sie wird glücklich sein zu hören, dass es offenbar eine falsche Information war, dein Ableben betreffend." Das leichte Lächeln auf dem Gesicht des schwarzhaarigen Mannes wurde breiter. Seine blauen Augen taxierten seinen Gast. "Zwingt er dich dazu Lapis?" Wieder wurde das Lächeln breiter. Vegeta registrierte wie sich der Kopf seines Gegenüber langsam von rechts nach links schob, um seine Frage zu verneinen. "Ich verstehe." Vegeta ließ sich in den Sitz zurücksinken und schwieg dann. Sein Blick richtete sich wieder aus dem Fenster und erkannte in einiger Entfernung einen riesen Gebäudekomplex auf dessen Frontseite das Logo der Caspule Corporation prankte. Es war nicht der erste Verrat der an ihm begangen wurde, aber die Tatsache, dass sein Schwager offenbar in die Machenschaften des Südens verstrickt war, ließen auch Lazuli in einem anderen Licht dastehen. In seinem Magen breitete sich das unangenehme Gefühl aus, dass seine Reise hierher ein Fehler gewesen war und vielmehr noch, dass er Bulma niemals alleine hätte bei den Saiya-JIN zurücklassen dürfen. Als sich die Wagentür öffnete, stieg Vegeta wortlos aus und folgte dann dem schwarzhaarigen Mann, der einst sein Trauzeuge gewesen war und nun offenbar die Seiten gewechselt hatte. Die Vorhalle des Anwesens war riesig, aber leer. Der Widerhall ihrer Schritte war das einzige was sie begleitete, bevor Lapis seinem Schwager bedeutete stehen zu bleiben. Vegeta folgte der Aufforderung und der andere Mann verschwand hinter einer Kurve am Ende der Halle. Nach einigen Minuten hörte er Schritte und sein Körper spannte sich an.   Was wenn Broly ihn direkt angreifen würde, weil ihm die Regeln der JIN nichts mehr bedeuteten? Was wenn er keine Chance haben würde um das Leben seiner Familie zu bitten und dafür seines zu geben? Die Schritte kamen näher und Vegetas Gesichtsmuskeln zuckten, als er registrierte, dass die Schritte sehr verschiedenartig waren. Die einen lang, fest und laut, die anderen kleiner, vielmehr wie ein Trippeln und deutlich leiser. Niemals stammten diese Schritte von einem Mann, schon gar nicht von Broly der bereits als Junge deutlich größer und schwerer als Vegeta gewesen war. Seinen Gang hätte er unter tausenden anderen herausgehört. Als er seinen Schwager um die Ecken biegen sah, versteifte sich sein Körper abermals und er schluckte, als er hinter ihm eine kleine blonde Frau erkannte, dessen Mund zu einem verschmitzten Lächeln verzogen war und deren blauen Augen ihn begierig zu verschlingen schienen. "Wie schön, dass wir uns endlich persönlich begegnen." Ihr Lächeln wurde breiter und entblößte eine Reihe makellos weißer Zähne. Vegeta blieb stumm und studierte ihr Gesicht, dass ihm eigenartig vertraut vorkam. "Lapis, sei so gut und bereite unseren anderen Besucher doch schon einmal darauf vor, dass sein Herr gekommen ist, um ihn zu besuchen." Der schwarzhaarige Mann nickte und verschwand erneut. Vegeta und die blonde Frau blieben alleine zurück. "Folgt mir bitte." Sie lächelte ihn abermals an und deutete dann mit einer schwachen Geste auf einen kleinen Korridor. Vegeta kam der Aufforderung nach und fand sich schließlich in einer Art Labor wieder. "Ihr seid sehr still." Sie kicherte, deutete dann auf einen Stuhl und setzte sich selbst auf einen kleinen Hocker hinter einem Schreibtisch. "Ihr müsst die Unordnung hier entschuldigen. Ein Unternehmen wie dieses führt sich leider nicht von allein. Hätte ich gewusst wann ihr ankommt, hätte ich mir den Tag natürlich freigehalten." Endlich fand Vegeta seine Sprache wieder. "Wer bist du Weib? Und wo zum Teufel ist Broly?" Sie kicherte wieder auf. "Oh verzeiht. Ich ging davon aus, dass mein Gesicht für sich sprechen würde." Sie fuhr sich durch das blonde Haar und fixierte ihn dann begierig mit ihren blauen Augen. "Mein Name ist Tights Briefs. Ich bin die Inhaberin der Capsule Corporation und Ehefrau von Broly. Das macht mich..." sie lächelte und beugte sich auf dem Schreibtisch zu ihm vor "...zur Anführerin der Ma-JIN und damit, wenn ich es genau bedenke, faktisch zu einer Art Schwägerin von euch." Sie kicherte wieder und wartete auf seine Reaktion. "Ich verstehe..." Vegetas lächelte jetzt ebenfalls und beugte sich ihr entgegen. "Lasst mich euch versichern, dass eine gewisse Ähnlichkeit mit eurer Schwester vorhanden ist, nur dass sie offenbar eine Schönheit ausstrahlt die ihr nicht besitzt." Sein Grinsen wurde breiter. "Weiterhin glaube ich kaum, dass ihr als Anführerin der Ma-JIN fungiert, da es Frauen nicht gestattet ist eine solche Position einzunehmen. Vielmehr seid ihr die Ehefrau des Anführers, den ich aufsuche und der offenbar seine Frau vorschickt, um mich aufzuhalten?" Er hob fragend die Augenbrauen. Die Gesichtszüge der blonden Frau verhärten sich kurz, dann stieß sie ein erneutes Kichern aus und lächelte ihn an. "Eure Mutmaßungen hinsichtlich meines Titels wären zutreffend, wenn die Ma-JIN die Regeln eures Hauses noch befolgen würden." "Ich verstehe. Also hat Broly sich von jenen Dingen die er bei uns gelernt hat gänzlich abgewandt." Wieder verzog die Frau ihr Gesicht ärgerlich und war diesmal nicht im Stande sich erneut ein Lächeln abzuringen als sie sprach. "Ich hatte mir euch weniger begriffsstutzig vorgestellt. Immerhin seid ihr das Oberhaupt der Saiya-JIN, aber das scheint nicht viel zu heißen. Ich werde es euch also in aller Ruhe erklären: Ich bin das Oberhaupt der Ma-JIN und Broly ist mein Ehemann. Wenn ihr ihn aufsucht um ein Anliegen zwischen den Familien der JIN zu klären, dann ist eure Suche vergebens. Broly hat keine Entscheidungsgewalt über diese Familie. Die Autorität in diesem Haus bin alleine ich. Wenn ihr also etwas von meiner Familie verlangen wollte oder einen Handel vorschlagt, dann müsst ihr dies an mich herantragen." Vegeta verzog sein Gesicht. "Es ist unmöglich, dass jemand dessen Blut nicht von JIN-Linien stammt das Oberhaupt des Hauses ist. Das sollte selbst Broly wissen." Er knurrte jetzt genervt und erhob sich. "Ich bin hier um mit ihm zu sprechen und verlange, dass man mich zu ihm bringt." "Ihr scheint tatsächlich noch nicht zu begreifen..." sie kicherte jetzt wieder "...aber sei es drum, ihr werdet es schon bald verstehen." Es klopfte und Vegeta sah wie Lapis sich durch die Tür schob und der blonden Frau unter Andeutung einer Verbeugung eine kleine Karte überreichte. "Er ist jetzt soweit." Tights lächelte und wandte sich ihrem Gast zu. "Begleitet mich bitte. Ich würde euch gerne etwas zeigen." -- Ihr Magen knurrte und Bulma krümmte sich auf dem Bett zusammen. Ihre Kehle war wie zugeschnürt und ihr war übel, dabei war es lediglich ein Vorgeschmack von dem gewesen, was man ihr wirklich antun würde, sobald Vegeta offiziell tot war. Chichi beugte sich über sie und tupfte ihr Gesicht mit einem nassen Tuch ab. "Ich wusste, dass die Männer sich nicht beherrschen würden." Sie seufzte und legte das Tuch zur Seite. Sanft strich sie mit ihrer Hand über Bulmas Haare. "Ich bin nur froh, dass Radditz früh genug eingegriffen hat." Bulma öffnete die Augen und sah zu ihrer Freundin. "Das war sie." Chichi schüttelte den Kopf und strich dann abermals über die Haare der anderen Frau. "Du unterschätzt die Männer. Sie wollen besitzen was er besaß...das ist ein...Machtspiel...eine Fantasie. Für manche von Ihnen vielleicht auch eine Form der Rache, weil er ihnen dasselbe antat." "Sie war es. Sie hat die Männer dazu angestiftet. Ich weiß es." Bulma richtete sich auf und spürte wie die Übelkeit sich jetzt ihren Weg bahnte. "Ich muss..." sie sprang auf und spürte nur wenige Sekunden die kühlen Fließen des angrenzenden Badezimmers unter ihren Knien. Sie übergab sich geräuschvoll und ließ sich dann neben das Klo sinken. Noch immer zitterte sie am ganzen Körper. Ihre Arme schmerzen dort wo die Männer sie festgehalten hatten und sie spürte noch immer seinen Atem auf ihrer Haut. Es war kein Zufall gewesen, dass die Männer sie aufgesucht hatten und ebenso wenig war es ein Zufall gewesen, dass Radditz in dem Moment aufgetaucht war, als einer ihrer Peiniger dabei war sie gegen ihren Willen zu nehmen. Sie schreckte auf, als sie das leise Klopfen an der Badezimmertür vernahm. "Bulma? Ist alles in Ordnung?" Sie schluckte schwer. Ihr war noch immer übel und ihr Kopf schien platzen zu wollen. "Ja. Alles in Ordnung..." sie schluckte abermals die aufkeimende Übelkeit hinunter. "...ich werde ein Bad nehmen und mich dann ins Bett legen." Kurz herrschte Stille, dann hörte sie erneut Chichis Stimme. "Ich werde später nach dir sehen und dir etwas vom Abendessen zurücklegen." "Ja. Danke." Bulma hörte wie Chichi den Raum durchquerte und die Zimmertür ins Schloss fiel. Geistesabwesend drehte sie sich zur Badewanne um und zog an dem Hebel. Das Rauschen des einlaufenden Badewassers beruhigte sie und in ihrem Kopf formte sich ein fester Entschluss: Sie musste hier weg und das so schnell wie möglich. -- "...nur eine Lektion erteilen." Chichi blieb stehen. Der Flur den sie durchquerte war menschenleer und die Stille wurde nur von einer dunklen Stimme durchdrungen die sich hinter der Tür zu ihrer linken befinden musste. Einer der Ratssäle. "Wir wollten lediglich, dass sie wirklich glaubt wir würden es tun, Radditz-sama. So wie ihr es befohlen habt." "Kakarotts Gefährtin hat sicherlich bereits gehört was ihr getan habt. Sie wird sich wundern, wenn ich euch dafür nicht bestrafe. Es hätte völlig ausgereicht sie ein wenig in die Ecke zu drängen und..." Die Stimme verstummte und Chichi hielt die Luft an. Diese Worte waren wohl kaum für ihre Ohren bestimmt gewesen. "...nein nichts." Wieder vernahm sie die dunkle Stimme des stellvertretenden Obersten. Er schien jetzt zu telefonieren. "Natürlich. Sobald ich Meldung habe, werde ich euch kontaktieren. Meine Männer stehen an ihrem Zimmer und bewachen sie. Ich werde Chichi anweisen weiterhin ein Auge auf sie zu haben." Wieder herrschte Stille, dann konnte die schwarzhaarige Frau Schritte vernehmen. Ihr Körper bewegte sich beinah lautlos und schnellen Schrittes um die Ecke in den nächsten Korridor, ohne das jemand sie gesehen hatte, als die Tür des Ratssaales sich öffnete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)