Next generation von Arya ================================================================================ Kapitel 6: Provokation ---------------------- Kapitel 6 Er bemerkte, das sich, die im Gespräch um ihr Hobby immer weiter aufgebaute Anspannung in ihrem Körper, auf einmal löste und er musste nicht aufsehen, um zu wissen, das der große, schwarzhaarige Kerl mit der seltsamen Rüstung wieder ins Restaurant getreten war und auf sie zusteuerte. „Hast du deine Informationen erhalten?“ Zabrinah blickte sofort zu ihm und deutete ihm, bloß still zu sein. Tales blickte ihn unverwandt an, dann zu Zabrinah. „Lass ihn. Das könnte interessant werden.“ Die Frau murrte und schüttelte den Kopf. „Tales, bitte! Nicht jetzt und nicht hier!“ Ungeachtet ihrer Ansage nahm Tales vom Nebentisch einen freien Stuhl und ließ sich drauf Plumpsen. Herausfordernd funkelte er den Vampir an. „Natürlich habe ich das. Ich bekomme immer, was ich will.“ Rhage grinste herausfordernd. Knurrte warnend. „Deswegen hast du meine Arroganz so schnell erkannt, du bist sprichwörtlich dauernd davon umgeben.“ „Tales...“ ,flüsterte Zabrinah bittend. Der Saiyajin ignorierte sie weiterhin, grinste den Vampir provokant an, ließ demonstrativ seine spitzen, etwas verlängerten Fänge sichtbar werden. „Du hast Mut, das muss ich dir lassen, Vampir.“ „Rhage.“ „Und wenn ich dich Weichflöte oder anders nennen will, mach ich das....“ „Verdammt, Tales!“ „Wie auch immer. Ich bleibe bei Vampir. “ Das warnende aufeinander schlagen der Kiefer ließ Zabrinah besorgt zu ihrem Date blicken. „Schluss jetzt. Alle beide, verflucht noch mal!“ mischte sie sich dazwischen, ehe die beiden einen Gang hoch schalteten und doch noch aufeinander losgingen. Interessiert blickte Tales zu dem anderen Mann. Dieser blickte ihn warnend, herausfordernd aus seinen ungewöhnlich blauen Augen an. Warum hatten ihre Spezies die gleichen körpersprachlichen Drohsignale? Doch weiter über diesen seltsamen Umstand konnte er nicht nachdenken, verdrehte er genervt die Augen, als eine ihm nur allzu bekannte Aura das Restaurant betrat. „Na das wird ja jetzt ein Spaß...“ murmelte er, als er den Kopf in den Nacken fallen ließ. „Was will die denn hier?“ brummte Zabrinah und wandte sich schnell wieder ihrem Getränk zu. „Vielleicht hat sie auch ein Date?“ Leise lachte Tales auf die ironische Aussage des Vampirs hin. „Tales, Zabrinah. Welch hoher Besuch in diesem bescheidenen Restaurant.“ Die Saiyajin die nun neben ihrem Tisch stand, blickte lange zu Tales, ehe sich ihre pechschwarzen, kalten Opale auf Zabrinah hefteten. Einen abwertenden Ausdruck erschien in ihnen. Missmutig blickte Tales zu ihr hinauf, grollte leise warnend. „Nistrassa... Ich würde gerne sagen, welch Freude dich zu sehen, aber leider wäre das eine Lüge.“ „Charmant wie eh und je, nicht wahr, Krieger?“ Sie blickte von Zabrinah zu dem Vampir. Lächelte hinterhältig. „Oh, was haben wir denn da schönes?“ ,fragte sie und wollte ihm die Hand reichen, stoppte dann aber, als ihr bewusst wurde, das sie ihren Arm nah an Tales` Gesicht vorbei hätte schieben müssen. „Mach... dir hier in aller Öffentlichkeit den Arm abzureißen ist doch etwas auffällig.“ sprach Tales provozierend. Doch sie tat es nicht, als wenn sie wüsste, das ihn die Öffentlichkeit am Arsch vorbei ging. „Hm... willst du uns nicht einander bekannt machen?“ „Nein. Er steht nicht auf verlogene Schlampen, wie du es bist.“ Warnend knurrte sie und bleckte die Fänge. Gelangweilt verdrehte der Saiyajin die Augen. „Spielen wir jetzt, wer hat die längeren?“ brummte er neckend. „Verdammt, lasst den Scheiß! Hier sind Menschen!“ brummte Zabrinah. „Ach komm schon. Xhania spendiert nachher für die alle Menschen eine kleine Gehirnwäsche.“ ,brummte Tales, fuhr sich kurz mit der rechten Hand durch die schwarzen Haare. Sachte legte er den Kopf schief. Die Saiyajin verschränkte die Arme und fixierte weiterhin den blonden Fremden. Ignorierte die Aussage des sitzenden Saiyajin. „Was ist er?“ Tales zuckte gelangweilt die Schultern. „Saiyajin. Ein entfernter Cousin dritten Grades. Neu auf der Erde.“ „Er ist blond...“ „Farbenblind bist du schon mal nicht, sehr gut.... Noch nie was von Blondierung gehört?“ „Und die blauen Augen sind Kontaktlinsen, ja? Komm schon, Tales... Für so dumm kannst du mich nicht halten.“ „Das ist das Problem... ich halte dich für alles andere, aber nicht für dumm.“ „Na so was. Welch ein Kompliment...“ Sie wendete ihre kalten Augen nun zu dem sitzenden Saiyajin neben sich. „Und wie läuft das Geschäft?“ „Gut.“ „Mir kommt es nicht so vor.... Es gibt immer häufiger Berichte von Zusammenstößen von uns und Dämonen... Solltest du nicht eigentlich auf der Straße sein und deinen Job machen?“ „Du verwechselst mich, Nistrassa... Mein Job ist einzig und alleine Vegeta zu beschützen. Nicht mehr und nicht weniger.“ Tales verschränkte die Hände hinter seinem Kopf, lehnte sich weiter an die Lehne des Stuhls. Beobachtete die Saiyajin herablassend. „Und warum bist du dann hier und nicht an seiner Seite im Anwesen? Es wäre besser, wenn er zu jeder Zeit bewacht ist...“ Tales` Blick verdunkelte sich und in seine Augen trat eine ihr nur allzu gut bekannte Kälte. „Soll das eine Drohung sein?!“ Gespielt schockiert hob sie abwehrend ihre Hände. „Nicht doch... du verstehst mich falsch. Ich mache mir nur Sorgen, mehr nicht...“ Ihre schwarzen Opale beobachten seine Reaktionen ganz genau, das wusste er. Am liebsten hätte er diese Frau hier und jetzt in Stücke gerissen und die Überreste an die Gäste servieren lassen. Doch leider musste er sich zusammen reißen und warten. Vielleicht konnte er... „Du solltest endlich mal lernen, deine Kräfte zu beherrschen, deine Klappe nicht so weit aufzureißen und nicht jedem daher gelaufenen Krieger die Beine zu spreizen, in der Hoffnung Informationen für deine Intrigen zu erhalten... Dann bräuchtest du dir auch keine Sorgen wegen irgendwelcher Dämonen oder sonst was zu machen.“ ,brummte er herausfordernd zu ihr. „Wenn die Mitglieder deiner Kriegerklasse ihren Job richtig machen würden, müssten wir Zivilisten nicht kämpfen!“ ,fauchte sie wütend. „Unter unserem Volk gibt es keine Zivilisten, das wüsstest du, wenn du dich wie eine wahre Saiyajin verhalten würdest.... Wie dem auch sei. Wir machen ihn schon richtig, keine Sorge... Nur können wir nicht immer und überall sein. Aber davon verstehst du ja nichts.“ Ihr Augen schmälerten sich. Mit aller Macht kämpfte sie ihre aufkochende Wut hinunter, setzte ein falsches Lächeln auf, welches an Kälte gewann, als sie zu Zabrinah sah. „Wir sehen uns... Tales, Bardocks Sohn.“ Er sagte nichts dazu, blickte sie nur herausfordernd an. Den heutigen Abend ließ er sie noch am Leben. Aber die nächste Begegnung... Begierig leckte er sich aufgrund der Vorfreude über die Lippe. Tales atmete einmal tief durch, drängte seine Wut und Mordlust zurück in sein Innerstes. Wenn er sich weiter darein steigerte, konnte er sich für die nächsten Stunden im Trainingsraum einschließen, um sich abzureagieren. Und solange er aufgrund dieses Treffens hier auf Abruf stand... Wobei ihm langsam Zweifel kamen. Tales blickte zu dem Vampir und im selben Moment wanderten dessen blaue Opale von Zabrinah zu ihm. In seiner Vergangenheit war es selten vorgekommen, das ihm jemand ebenso herausfordernd fixierte, wie er es sonst tat. Die meisten wichen seinem Blick innerhalb eines Augenblickes aus. Vor allem in Anbetracht der enormen Unterlegenheit seines Gegenübers. Doch das schien den blonden Mann nicht wirklich zu interessieren. »Krieger...« ,ging Tales durch den Kopf. "Mir gefiel der letzte Blick nicht..." , murmelte Rhage an den Saiyajin gewandt. "Welchen Blick?" , fragte Zabrinah etwas irritiert. "Der, den sie dir zuletzt zugeworfen hat, Kleine." , antwortete Tales gemurmelt. "Das wird noch ein Nachspiel haben..." ,wisperte er noch ein wenig leiser. Stille senkte sich über die drei am Tisch sitzenden. Doch nicht lange, denn die Frau unter ihnen brach das Schweigen. „Ist das nicht unser Anwalt?“ Er folgte Zabrinah mit seinem Blick und knurrte nicht sehr begeistert. „Ja... und das gefällt mir ganz und gar nicht.“ „Ich dachte, ihr seid recht entspannt bei Treffen untereinander.“ „An sich schon... aber nicht in diesem Fall.“ ,murmelte Zabrinah unzufrieden. „Sie macht jedem die Beine breit, um an für sie nützliche Informationen zu kommen... Und er ist an einen Partner gebunden. Und weiß blöderweise zu viel.“ ,erklärte Tales schnell. Kurz schien er zu überlegen, denn die schwarzen Brauen zogen sich eng zusammen, ehe er den Arm hob und auf sich aufmerksam machte. Wenige Augenblicke später stand Xhania neben ihn. Nicht gerade zufrieden. „Ist dir eingefallen, das du doch was bestellen möchtest?“ „Nein. Der Tisch dahinten, nah bei der Tür...“ Er hob den Kragen seines Brustpanzers an und holte eine kleine Schachtel hervor. Aus dieser holte er ein kleines, rundes schwarzes Teil und hielt es Xhania hin. „Ich will, das du nahe genug an ihn ran kommst und das Teil bei ihm anbringst.“ Fragend blickte die Saiyajin auf das kleine schwarze runde Gerät. „Ist das ne Wanze oder n Peilsender?“ „Beides.“ Xhania betrachtete das winzige Teil eingehend. "Sicher, dass es sowas ist?" "Ja. Ein neu entwickelter Prototyp einer medialen Firma, mit der wir geschäftlich in Verbindung stehen. Und jetzt Pack es irgendwo bei ihm dran!" Die Saiyajin sah von dem elektronischen Teil zu Tales, eine Frage auf ihren Lippen, beließ es dann aber dabei. „Okay... Wenn es unbedingt sein muss.“ ,murmelte sie nachgebend. „Warte! Hier, nimm lieber noch die zweite. Als richtige Frau hat sie sogar ne Handtasche, da drin wird das Ding erst recht nicht auffallen.“ „Sie hat eine Handtasche?“ ,fragte Zabrinah schnippisch. „Als richtige Frau, ja?“ ,fauchte Xhania. „Dünnes Eis, Tales. Ganz dünnes Eis.“ murrte Zabrinah. Abwehrend hielt der Saiyajin seine Hände hoch. „Ich habe bei keiner von euch beiden jemals eine Handtasche gesehen und ich würde meine Hand verwetten, das ihr auch keine besitzt.“ „Es gibt an Jacken und Jeanshosen Taschen, in denen man was verstauen kann.“ ,zischte Zabrinah. „Sag ich ja.... außerdem...Sorry.“ Er griff wieder unter seinen Brustpanzer, holte sein vibrierendes Smartphone raus. „Was gibt’s?..... Ja, klar.... Wann?... In ner halben Stunde?!.... Wie viel Einsatz?....Hm....“ Er hielt das Telefon kurz weg, wandte sich an Zabrinah. „Hast du zweitausend dabei?“ „Nein. Fahr zur Bank, verflucht noch mal.“ „Ich will aber nicht auch noch zu Hause rein...“ „Musst du eh, du brauchst dein Auto!“ „Hab die Schlüssel bei mir.... Xhania, hast du zweitausend?“ „Nein.“ „Du hast aber im Büro einen Tresor...“ „Ja und?“ „Du kriegst es auch wieder.“ „Wer sagt mir, das du das Rennen gewinnst?“ „Ich gewinne immer.“ „Da hat er mal ausnahmsweise recht...“ ,mischte sich Zabrinah ein. Xhania fauchte. „Ich will die zweitausend morgen früh auf meinem Tisch liegen haben. Und zwar alles!“ „Geht klar.“ Schnell hielt er sich wieder das Telefon in passender Position. „In einer halben Stunde bin ich bei euch.“ ,mit diesen Worten legte er auf. „Ich brings dir raus...“ ,murrte Xhania. „Sehr gut. Euch beiden noch viel Spaß.“ „Danke...“ „Danke... Lass dich nicht wieder verhaften...“ „Passiert schon nicht... Außerdem.... So schlimm war die Nacht im Knast nicht.“ brummte er, bevor er aufstand und das Restaurant verließ, wo er auf Xhania sowie ihr Geld wartete. „Was hat er getan?“ ,fragte Xhania neugierig. „Ist vor zwei Wochen von der Polizei angehalten worden. Überhöhte Geschwindigkeit und eine rote Ampel überfahren...“ „Deswegen landet man hier nicht im Knast.“ „Wenn die Polizisten dir sagt, das macht 200 Dollar und du darauf antwortest, ein wenig üppig, aber steig ein, Kleine. Passiert das schon mal...“ „Was stimmt nicht mit ihm?“ ,murmelte Xhania mehr zu sich selbst. „Ich habs noch nicht herausgefunden...“ Murrend zuckte die stehende Saiyajin mit den Schultern, blickte zu Zabrinah, dann zu dem Vampir. „Kann ich euch noch was bringen?“ Als beide verneinend mit dem Kopf schüttelten, verabschiedete sie sich knapp und machte sich auf den Weg in ihr Büro, um das Geld aus dem Tresor zu holen. Sie zweifelte noch immer daran, es am nächsten Tag wieder zu bekommen, obwohl sie wusste, dass man sich immer auf den Saiyajin verlassen konnte und er seine Versprechen hielt. Tief durchatmend sah Zabrinah von ihrer Pizza auf. Genau in die tiefblauen Augen ihres Gegenübers. „Das ist nicht gerade eine Verabredung, wie sie im Bilderbuch steht...“ ,murmelte sie, seinen innigen Blick ausweichend. „Sie sind ein interessantes Volk. Sehr von sich überzeugt.“ Sie schmunzelte. Er hatte ja keine Ahnung.... Seine kompromisslose Ehrlichkeit gab ihr das Gefühl, ihm alles sagen zu können; und er würde immer genau das antworten, was er dachte und fühlte. Ob gut oder schlecht. „Rhage, gibt es irgendeinen Filter zwischen deinem Gehirn und deinem Mund?“ „Eigentlich nicht.“ Langsam begann sie sich wieder ihrer Pizza zu widmen und in Ruhe weiter zu essen. Er war mit dem Hühnchen fertig und schob den Teller zur Seite. Jetzt war das Steak an der Reihe. „Und was ist mit deinen Eltern?“ Sie holte tief Luft. „Meine Mutter starb vor knapp 20 Jahren, ich habe sie aber nie so wirklich kennen gelernt. Meinen Vater hast du ja vorhin kurz kennen gelernt, bei ihm bin ich aufgewachsen.“ Er schwieg kurz. „Das war bestimmt hart. Ihre Trennung mitzuerleben.“ „Nein. Ich war noch sehr jung, die eigentliche Trennung erfolgt als Mutter mit mir Schwanger war. Wie ist es bei dir?“ „Meine Eltern sind beide tot. Aber wenigstens sind sie sehr alt geworden. Hast du Geschwister?“ „Ja. Der schwarzhaarige Mann mit den blauen Augen aus dem Screamers ist einer meiner Brüder. Die anderen sind derzeit nicht...“ »auf der Erde..« „... in den Staaten.“ Eine lange Pause entstand. „Und wer waren die anderen, mit denen du im Club warst?“,fragte sie ihn. „Schmeckt dir dein Salat nicht?“ Sie sah auf ihren Teller. „Ich habe keinen Hunger mehr.“ „Bist du sicher?“ Sie nickte. Sobald er den Burger und die Pommes verdrückt hatte, griff er nach der kleinen Karte, die zwischen Pfeffer- und Salzstreuer steckte. „Würde dir ein Dessert eher zusagen?“ ,wollte er wissen. „Heute nicht.“ „Du solltest wirklich mehr essen.“ „Ich hatte ein gutes Mittagessen.“ „Nein, hattest du nicht.“ Zabrinah verschränkte die Arme vor der Brust, funkelte ihn herausfordernd an. „Woher willst du das wissen?“ „Ich kann deinen Hunger spüren.“ Sie hielt kurz die Luft an. Mein Gott, seine Augen schillerten wieder. So blau, so leuchtend wie das Meer. Ein Ozean, in dem man schwimmen oder ertrinken konnte. „Woher weißt du, dass ich Hunger habe?“ ,wiederholte sie. Sie hatte das Gefühl, die Welt um sie herum würde nach und nach verschwinden. Seine Stimme sank, bis sie fast nur noch ein Schnurren war. „Es stimmt doch, oder? Was spielt es für eine Rolle, woher ich das weiß?“ Glücklicherweise kam in diesem Augenblick die Kellnerin, um den Tisch abzuräumen. Als Rhage seine Bestellung aufgegeben hatte – Apfelkuchen, Schokopudding und einen Kaffee – hatte Zabrinah fast schon wieder Boden unter den Füßen. „Und was machst du so beruflich?“ „Dies und das.“ „Schauspielerei? Modeln?“ Er lachte. „Nein. Ich mag ja dekorativ sein. Aber ich ziehe es vor, mich nützlich zu machen.“ „Und inwiefern machst du dich nützlich?“ „Man könnte wohl sagen, ich bin Soldat.“ „Du bist beim Militär?“ „Gewissermaßen.“ Das würde zumindest diese tödliche Ausstrahlung erklären. Das physische Selbstvertrauen. Die Schärfe in seinem Blick. „Und was genau machst du da?“ Bestimmt eine Sondereinheit, so hart wie er wirkte. Rhages Blick verfinsterte sich. „Nichts besonderes.“ Aus dem Nichts drang eine Parfümwolke in Zabrinahs Nase. Es war eine menschliche, rothaarige Kellnerin, die den Tisch abwischte. „War alles in Ordnung?“ Man konnte förmlich hören, wie sie unter Rhages Blick brutzelte. „Ja, danke.“ „Gut.“ Sie ließ etwas auf den Tisch gleiten. Eine Serviette. Mit einem Namen und einer Nummer drauf. Die Frau blinzelte ihm zu und ging dann betont langsam weg. Zabrinah sah auf ihre Hände. »Zeit zu gehen.« ,dachte sie. Aus irgendeinem Grund wollte sie nicht sehen, wie Rhage die Serviette einsteckte. Auch wenn er jedes Recht hatte, das zu tun. „Tja, also... das war interessant.“ begann sie. Dann nahm sie ihre Jacke und rutschte von der Bank. „Warum gehst du denn?“ Sein harter Blick passte jetzt schon eher zur Armee und nicht so gut zum Unterwäschemodel. Sie spürte eine Beklemmung in der Brust. „Ich bin müde. Aber danke, Rhage. Das war sehr.... also danke.“ Als sie sich an ihm vorbeiquetschen wollte, nahm er ihre Hand und streichelte ihr über das Handgelenk. „Bleib doch noch, bis ich mein Dessert aufgegessen habe.“ Sie wandte den Blick von seinem perfekten Gesicht und den breiten Schultern ab. Die Brünette von Gegenüber erhob sich schon, Visitenkarte in der Hand. Zabrinah ließ den Kopf sinken. „Ich bin sicher, du findest jede Menge anderer Frauen, die dir Gesellschaft leisten. Eine ist sogar auf den Weg zu uns. Ich würde dir ja viel Glück wünschen, aber ich glaube nicht, dass du das nötig hast.“ Zabrinah ging schnurstracks zum Ausgang. Die kühle Luft und die relative Stille draußen waren eine Erholung nach dem überfüllten Restaurant. Nur das sie das ungute, instinktive Gefühl hatte, nicht allein zu sein. Sie blickte über ihre Schulter. Rhage war direkt hinter ihr, obwohl sie ihn gerade am Tisch hatte stehen lassen. Blitzschnell drehte sie sich um, ihr Herz pochte so heftig, als wolle es ihren Brustkasten sprengen. „Du lieber Himmel! Was machst du denn hier?“ „Ich bringe dich zurück nach Hause.“ „Ich... äh. Das ist nicht nötig. Ich nehme mir ein Taxi.“ „Zu spät. Ich fahre dich heim.“ Sie ging ein bisschen auf Abstand, doch bei jedem Schritt rückwärts machte Rhage einen nach vorn. Als sie gegen sein Auto stieß, hielt sie die Hände hoch und knurrte drohend. „Stopp!“ „Hab keine Angst.“ „Dann bedräng mich nicht so.“ Sie wich nach links aus. Da schoss seine Hand hervor und krallte sich um den Streifen zwischen Fenster und Autodach. Ihre blauen Opale blickten in Richtung seines Armes. Sie würde von hier verschwinden. Falls er sie ließ. „Zabrinah.“ Seine tiefe Stimme ertönte direkt neben ihrem Ohr, und sie schreckte zusammen. Sie spürte die ungeheure Anziehung, die von ihm ausging und stellte sich vor, wie sein Körper sich um ihren schlang. Verräterisch verwandelte sich ihre Aggression und die minimale Furcht in Lust. Begierde. „Lass mich los.“ ,flüsterte sie. „Noch nicht.“ Sie hörte ihn tief einatmen, als sauge er ihren Geruch ein. Und dann wurden ihre Ohren erfüllt von einem rhythmischen, pulsierenden Geräusch. Ihr Körper entspannte sich, erwärmte sich, öffnete sich zwischen ihren Beinen, als wäre sie bereit, ihn in sich aufzunehmen. Um Himmels willen, sie musste weg von ihm. Sie umfasste seinen Unterarm und drückte ihn weg. Ohne irgendeine Wirkung. „Zabrinah?“ „Was denn?“ ,fauchte sie, wütend darüber, dass sie von ihm so angeturnt war. „Danke, dass du zum Essen geblieben bist.“ „Keine Ursache. Könntest du mich jetzt los lassen?“ „Sobald ich dich nach Hause fahren darf.“ Ihr Bauchgefühl sagte ihr, das er nicht locker lassen würde. Und entgegen ihren Gedanken im Kopf, flüsterte eine kleine, leise Stimme zu, das doch nichts dabei wäre, das sie absolut nichts in seiner Anwesenheit zu befürchten hatte. Nach einer gefühlten Ewigkeit, welche er geduldig abgewartet zu haben schien, nickte sie schließlich. Das erfreute Lächeln seinerseits irritierte sie für einen Moment. Schnell duckte sie sich unter seinem Arm hindurch und lief um den Sportwagen herum zur Beifahrertür. Die Rückfahrt verlief ohne einen großen Wortwechsel, sie betrachtete die vorbeirauschende Gegend, um nicht in sein perfektes Gesicht sehen zu müssen. Ignorierte die Tatsache, das sie seine Blicke öfters auf sich liegen spürte und immer wieder kam ihr die Frage nach dem „Warum?“ auf. Als sie die lange Auffahrt, umsäumt von den weißen Zäunen der riesigen Weiden vor ihrem zu Hause hinauf fuhren, entspannte sie sich mehr und mehr. Zabrinah hatte es die ganze Zeit der Fahrt über gar nicht bemerkt, so tief war sie in ihren Gedanken versunken, was sie kurzzeitig erschreckte. Er brachte den Wagen in unmittelbarer Nähe zur Eingangstür zum stehen und stellte den Motor ab. Mit einem kurzen Seitenblick und einem ehrlichen Lächeln bedankte sie sich noch einmal und griff dann zur Tür, nur um frustriert festzustellen, das sie verriegelt war. „Rhage... bitte lass mich aussteigen.“ ,brummte sie. „Noch nicht.“ „Herr Gott noch mal! Wieso nicht?“ ,fauchte sie ihn wütend über die Schulter an. „Erst, wenn ich dir einen Abschiedskuss gegeben habe.“ Zabrinah musste den Mund weit aufsperren, um ihre Lungen ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. „Warum?“; fragte sie heiser. „Warum solltest du das machen wollen?“ Verständnislos schüttelte sie ihren Kopf. Seine Hände legten sich auf ihre Schulter und drehte ihren Oberkörper zu sich um. Riesengroß saß er vor ihr und verdeckte den Lichtschein des Bewegungsmelders des Eingangs vom Anwesen. Es blieben nur die Laternen von der Auffahrt. „Lass mich dich einfach Küssen, Zabrinah.“ Seine Hände glitten an ihrem Hals über ihren Unterkiefer hinauf zu ihren Wangen. „Nur einmal, okay?“ „Nein, nicht okay.“ ,wisperte sie, als er ihren Kopf nach hinten bog. Langsam näherten sich seine Lippen ihrem Mund. Sie erbebte. Es war lange her, dass sie zuletzt von einem Fremden geküsst worden war. Und noch nie von einem Mann wie ihm. Seine Berührung war sanft und weich. Unerwartet, in Anbetracht seiner Statur. Und genau als eine Hitzewelle über ihre Brüste rollte und zwischen ihren Beinen landete, hörte sie ein Zischen. Rhage wich rückwärts gegen die Fahrertür und sah sie mit einem merkwürdigen Blick an. Mit einer ruckartigen Bewegung verschränkte er die Arme vor der Brust, als hielte er sich fest. „Rhage?“ Er sagte kein Wort, saß einfach nur da und starrte sie an. Hätte sie es nicht besser gewusst, sie hätte ihn für völlig überwältigt gehalten. „Rhage, ist alles in Ordnung bei dir?“ Er schüttete einmal den Kopf. Skeptisch sah sie ihn weiter an, als ihr endlich eine Energie gewahr wurde. Sie blickte an ihm vorbei und ihr Körper versteifte. „Du solltest von hier verschwinden.“ ,wisperte sie, ohne ihre Opale von ihrem Vater zu nehmen und teleportierte sich nach diesen Worten aus dem Auto nach draußen. Schuldbewusst und mit einem flehenden Ausdruck in den Augen lief sie über den Schotter auf Vegeta zu. „Tát`ko...“ „Du solltest auf dein Zimmer gehen!“ Sie nickte kurz und kam nicht umhin Erleichterung zu empfinden, als sie das Starten des Motors wahrnahm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)