A strange kind of chaos von Tarivi ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3. --------------------- *strahl* Vielen Dank für die Kommentare! *verbeug* ******************************************************************************** Kapitel 3. Nur wiederwillig öffnete Harry am nächsten Morgen die Augen. Nachdem der größte Teil der Mehr oder minder Betroffenen (alle außer Harry selbst) Hermines Idee für die perfekte Lösung erklärt hatten, war sein Schicksal für die nächsten Wochen praktisch besiegelt gewesen. "Es ist ganz einfach Harry," hatte Hermine ihm kurz vorm Gute-Nacht-Sagen erklärt "wenn du absolut nicht als Mädchen nach Hogwarts möchtest, kannst du problemlos alles auffliegen lassen, und jede Hilfe von uns ignorieren. Allerdings werden dann alle wissen wer du bist. Wenn du aber endlich aufhören willst dich wie ein kleines trotziges Kind zu benehmen, dann helfen Mrs. Weasley, Ginny und ich dir, als Mädchen in Hogwarts klar zu kommen." An dieser stelle hatte sie breit gegrinst. "Das wird zwar ein hartes Stück Arbeit, aber wir werden garantiert unseren Spaß dabei haben." Das SIE dabei Spaß haben würden stand für ihn außer Zweifel. Die Frage war bloß, wie es ihm dabei gehen würde. Grummelnd kuschelte er sich tiefer in die Kissen von seinem - eigentlich Rons Bett. Ron war für die Nacht in das Zimmer der Zwillinge geschickt worden. "Warum können Harry und ich nicht in einem Zimmer schlafen, Mum? Wir schlafen seit vier Jahren im selben Schlafsaal!" "Das ist mir egal." Hatte Mrs Weasley beharrt "Es geht... es geht ihm noch nicht wieder ganz gut, Basta. Du kannst doch problemlos bei Fred und George-" "Mum, sie werden wahrscheinlich ihre neuesten Entwicklungen an mir testen während ich schlafe!" "Wie kommst du denn darauf, Ronniespätzchen?" Harry konnte sich noch sehr genau an das grinsen der beiden Zwillinge erinnern. "Als ob wir unserem eigenen Bruder so etwas antun würden!" Ron hatte sich schließlich überzeugen lassen. Allerdings hatte er auch nicht, wie Harry, das Geflüsterte "Leuchtbonbons" gehört, als die Zwillinge den Raum verließen. Vorsichtig streckte und dehnte er seinen Körper. Er fühlte sich immer noch nicht ganz wohl darin, und er wusste ehrlich gesagt auch nicht wie genau er jetzt aussah. Schließlich hatte Dumbledore nicht einfach in die Polizeistation, wo, wie man ihm erzählt hatte, die Einkäufe und seine Brille gelandet waren, hereinspazieren und Harrys Brille zurückverlangen. Sie hatten gestern beschlossen, das Harry so bald wie möglich mit Hermine in die Muggelwelt fahren sollte, um eine neue Brille zu kaufen. Wo kaufen eigentlich Zauberer ihre Brillen? Harrys Gedankengang wurde von einem heftigen Klopfen an der Tür unterbrochen. "Ja?" Die Tür öffnete sich einen Spaltbreit, und Hermine steckte ihren Kopf herein. "Guten Morgen Harry! Wie geht's dir?" Ohne eine Reaktion ab zu warten, betrat sie das Zimmer. Auf den Armen trug sie einige Kleidungsstücke, unter anderem etwas, das aussah wie ein Rock. "Hermine, ich werde keinen Rock anziehen!" Sie zog die Augenbrauen hoch. "Und warum nicht?" "Darum. Weil ich ein Junge bin, und kein Mädchen." "Falsch. Im Moment..." Sie taxierte ihn von oben bis unten mit den Augen "BIST du ein Mädchen." "Nur äußerlich!" "Eben. Und du sollst den Rock ja auch nur äußerlich anziehen." "HERMINE!" "Stell dich doch nicht so an! Es ist doch nur ein Kleidungsstück! Und du hast doch letztes Jahr auch einen Festumhang getragen." "Klar, aber da hatte ich eine Hose drunter. Ich will nicht, das mich alle in einem Rock sehen. Ron wird sich totlachen!" Der Gedanke daran, einen Rock zu tragen war ihm wirklich ziemlich unangenehm. Röcke waren etwas für Mädchen. Und er war definitiv KEIN Mädchen. Hermine seufzte resigniert. "Von mir aus, du kannst auch eine Jeans anziehen. Aber ein Rock würde dir bestimmt gut stehen!" Harry sah sie an als hätte sie den Verstand verloren. Hermine zuckte verlegen mit den Schultern. "Na gut. Versuch es mal mit der Jeans hier... steh mal kurz auf, ich glaub du bist ein Stück größer als ich." Wiederwillig folgte er ihrer Anweisung und stellte sich ihr gegenüber. Seine Beine waren noch etwas wackelig, und ebenso wie seine Handgelenke, kamen sie ihm wesentlich schmaler vor. Nachdenklich hielt Hermine ihm die Hose an. "Ich hatte es mir fast gedacht." Meinte Hermine seufzend. "Du bist zu groß. Ich bezweifle, das meine Jeans dir passen werden." "Dann kann ich meine eigenen Sachen tragen?" Fragte er hoffnungsvoll. Hermine grinste ihn an "Nein." "Und warum nicht?" "Ganz einfach, zum einen würde es in Hogwarts auffallen, wenn du deine normale Kleidung trägst, und zum anderen ist das wenige, was du im Moment hier hast, ziemlich hinüber. Sagt zumindest Mrs Weasley." Harry stöhnte. "Hermine, kein Mensch achtet auf das was ich trage!" Sie schüttelte energisch den Kopf "Typisch Junge. Es gibt eine Menge Leute die auf so etwas achten, das geb ich dir schriftlich!" Sie schlug Harrys ausgestreckte Hand weg "das war rein rhetorisch." Frustriert fuhr sie sich durch die wuscheligen Haare. "Und jetzt tu mir einen Gefallen und zieh an was ich dir sage. Ansonsten lasse ich dich nackt runtergehen!" Irgendwie hatte Harry das untrügliche Gefühl, das sie durchaus in der Lage dazu war. In Harrys Magen grummelte es bedenklich. Allerdings wurde sein Hunger aber von einem unangenehmen Gefühl überschattet. "Hermine?" Murmelte er "Hmh?" "Muss ich WIRKLICH so runter gehen?" "Oh Harry!" Ungeduldig blieb sie am Treppenabsatz stehen "was soll das denn? Ginny und ich haben uns wirklich mühe gegeben, und du trägst doch keinen Rock, oder?" Da musste er ihr recht geben. Allerdings wäre es ihm inzwischen lieber gewesen einen weiten Rock zu tragen, anstatt eine von Hermines viel zu kurzen Hosen. Wie sich herausgestellt hatte, waren ihre Jeans tatsächlich zwar zu kurz, aber ansonsten saßen sie eigentlich ganz gut - meinten zumindest Hermine und Ginny, die Hermine sich zur Unterstützung dazugeholt hatte. Nach Harrys Persönlicher Meinung saß sie viel zu eng. Nicht das sie unbequem gewesen wäre, aber es war ein ziemlich ungewohntes Gefühl. Das üble Gefühl in seinem Magen wurde noch wesentlich schlimmer, als sie die Küche betraten. Die Gespräche, die noch eben bunt durcheinander und lautstark geführt worden waren, verstummten augenblicklich. Die Blicke sämtlicher männlicher Anwesenden waren starr auf Harry gerichtet, der langsam rot anlief und stehen blieb. Ungerührt packte Hermine ihn am Arm und zog ihn mit sich zu der Bank. "Hört auf so zu starren! Ihr macht es noch schlimmer für ihn, als es so schon ist!" Schimpfte Mrs. Weasley dann wandte sie sich Harry zu der inzwischen mit einem ziemlich bedröppelten Gesichtsausdruck zwischen Hermine und Ginny gequetscht dasaß "was möchtest du gerne essen?" Mit einem Mal kam wieder Bewegung in die Gesellschaft. "Tschuldige Harry." "Tut und leid." "Wir waren bloß..." "ein bisschen überrascht." "Wieso?" Fragte Hermine, und sah von dem Brötchen auf, das sie gerade schmierte "Ihr wusstet doch gestern schon Bescheid oder?" "Jahaa..." meinte Ron, "Aber..." er warf Harry einen entschuldigenden Blick zu "WISSEN und SEHEN ist n'ganz schöner Unterschied." "Was im Klartext heißt..." begann Fred "das du ein sehr hübsches Mädchen abgibst, Alter." Beendete George den Satz und grinste ihn breit an. Nach dem Frühstück machten sich Mrs Weasley, Ginny, Hermine und Harry auf den Weg in die Winkelgasse. Die Restlichen Anwesenden - ausschließlich minderjährige Weasleys, da Sirius, Lupin und Dumbledore schon am Abend zuvor nach Hogwarts zurückgekehrt waren, und Mr Weasley im Ministerium war - wurden von ihrer Mutter zu Hausarbeit verdonnert. Harry dachte sich, das er um einiges Lieber Hausarbeit verrichten würde als einkaufen zu gehen. Allerdings war das was er wollte, im Moment nicht sonderlich gefragt. "Du brauchst neue Umhänge." Meinte Hermine, während sie sich die letzten Reste Staubige Asche von den Ärmeln wischte. "Muss das sein?" Fragte Harry gequält. Sie befanden sich gerade auf dem Weg zu Gringotts um etwas Geld abzuholen. "Klar. Mädchenumhänge sind etwas anders geschnitten als die von Jungs. Außerdem..." sie zwinkerte ihm kurz zu "haben sich deine Maße etwas geändert." Harry ging einige Schritt schneller als sie, damit sie nicht sah das er rot wurde. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als das wieder alles normal wäre. Das ER wieder normal wäre. "Hey, lauf nicht weg!" Hermine beeilte sich hinterher zu kommen. "Wir müssen uns noch einen Namen überlegen." "Einen Namen?" fragte er dümmlich. "Klar. Schließlich soll dich ja keiner erkennen. Wie würdest du denn gerne heißen?" "Harry Potter?" flüsterte er leise vor sich hin. "Hast du was gesagt?" "Nein..." "Schau, du musst es mal positiv sehen..." sie fasste ihn am Arm, und verlangsamte so seine Schritte "Es ist eine Chance, eine einmalige Chance. Wenn du nach Hogwarts zurückgehst, dann wirst du nicht berühmt sein. Das war es doch was du immer wolltest, nicht?" Sie nahm sanft seine Hand in ihre "Du kannst sehen, wie die Leute auf den Menschen der du bist reagieren." SO hatte er das bis jetzt nicht gesehen. Vielleicht sollte er sich wirklich damit abfinden ein Mädchen zu sein - es war ja nicht für immer. Zumindest hoffte er das. Diese Dinge gingen ihm gerade durch den Kopf, als er und Hermine schließlich - nach einem Besuch bei Gringotts, wo sie "im Auftrag von Harry Potter" (...) einige Galleonen abgehoben und in normales Geld umgetauscht hatten - durch den Tropfenden Kessel in die Muggelwelt gingen. Beim Optiker übernahm Hermine dann die Führung, und erstand letztendlich eine nagelneue Brille (die Harry als Junge nie im Leben anziehen würde) und blaue Kontaktlinsen. "Puuh. Ich dachte, er würde niemals aufhören darüber zu jammern, wie furchtbar es wäre, die Farbe deiner "strahlend grünen Augen" zu verfälschen." Harry schüttelte den Kopf. "Sie sehen nicht blau aus." "Stimmt. Ich würde die Farbe mit meergrün umschreiben." Harry stöhnte. "Meergrüne Augen. Wunderbar, echt wunderbar." So sehr ihn der Optiker frustriert hatte, so war er doch froh, endlich wieder vernünftig sehen zu können. Die Winkelgasse sah scharf eben wesentlich besser aus als verschwommen. Gedankenverloren sah er in der Gegend herum, während Hermine neben ihm vor sich hinplapperte "und dann musst du.... Harry! Harry pass auf!" Erschrocken hob er den Kopf. Vor ihm baute sich mit einem mal ein großer Karren auf, der mit hoher Geschwindigkeit auf ihn zuraste. Wie gelähmt stand er da, unfähig auszuweichen oder sich überhaupt zu bewegen, als ihn plötzlich jemand packte, und zur Seite riss. Der Karren raste rumpelnd weiter durch die Enge Gasse, während Harry keuchend in einem Bündel aus Armen und Beinen am Straßenrand lag. Mühsam rappelte er sich auf und hob den Kopf "Dan..." In diesem Moment wurde er gleichzeitig zweier Dinge gewahr, die ihn gleichermaßen erschreckten. Zum einen sah er zum ersten mal seit seiner Verwandlung in ein Mädchen mehr von sich als nur seine Augen, in einem Spiegel, der an der Gegenüberliegenden Straßenseite zum Verkauf stand, und zum anderen sah er, wer ihn da gerade eben gerettet hatte. "Malfoy!" ******************************************************************************** Lasst doch bitte einen Kommentar da, wie es euch gefallen hat,ja? Würde mich sehr drüber freuen! by Caro Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)