Er ist kein Mann von Via-chan (Sie wird niemals eine Frau) ================================================================================ Kapitel 31: Tag 22: Alte Erinnerungen ------------------------------------- Ihre innere Uhr ließ sie die noch müden Augen aufschlagen und verwirrt in das gedimmte Sonnenlicht schauen. Wie so üblich brauchte sie ein paar Momente um zu realisieren, dass es kein echtes Fenster war aus dem sie hinaus schaute sondern, dass dieses Licht von dem künstlichen Fenster in Laws Zimmer stammte. Sie seufzte aus und versuchte sich zu erinnern warum sie so früh aufwachen wollte und rieb sich dabei die müden Augen. Ihr fiel nur langsam der Typ aus der Bar vom Vortag ein. Sie hatte zum Trödelladen gehen und sich nach Ersatzteilen fürs Schiff umsehen wollen. Sie atmete tief ein und roch dabei den Geruch ihres Kapitäns in dem Kopfkissen unter sich und der Decke auf ihr was sie sofort wieder müder machte. Sie glaubte seinen Duft nicht mehr vergessen zu können und strich mit schläfrigen Gliedern über das Bettlaken. Mit einem weiteren Seufzen versuchte sie sich auf zu setzten bevor sie wieder einschlafen würde und spürte dann die Arme, die sie von hinten umgriffen und gefangen hielten. "Wo willst du so früh hin?" Laws raue Stimme im Ohr verpasste ihr gleich eine Gänsehaut und sie merkte, dass er nicht so müde klang wie sie es eben noch gewesen war. Im nächsten Moment zog er sie zu sich an seine warme Brust und nutzte die Nähe um sein Gesicht in ihren Nacken zu vergraben. "Ich.. wollte doch zu Balten.. in den Laden" sagte sie vorsichtig. Es war gefühlt, das erste Mal, dass sie zur gleichen Zeit morgens aufwachte wie ihr Kapitän. Entweder verschwand sie aus dem Zimmer oder er. "Du sprichst in aller Frühe von einem anderen Mann?" kam Laws gespielt verletzt klingender Vorwurf was sie kurz grinsen ließ. "Du kannst ja gerne mitkommen" meinte sie leicht lächelnd und streichelte einer seiner Hände, die sich in der Nacht unter ihr Shirt auf die Brust gestohlen hatte. "Ich hab im Dorf einen Bäcker gesehen. Wir könnten danach dort frühstücken" schlug sie vor und merkte plötzlich leichte Anspannung in dem Körper hinter sich. "Du.. lädst mich auf ein Date ein?" Laws Stimme klang belustigt und eher ungläubig, dass sie es so gemeint hatte. Sie hatte es zwar wirklich anders gemeint aber nun da er es ausgesprochen hatte, spürte sie wie ihr Herz anfing lauter zu schlagen. Sie sah vor sich auf das Bettlaken und hätte gerne gewusst wie es war, wenn man auf ein 'Date' ging. Doch nahm es ihr Kapitän ihr übel, wenn sie es mit ihm ausprobierte? "J-ja" antwortete sie auf seine Frage unsicher und spürte wie Laws Atmung an ihrem Nacken kurz stockte bevor er sie mit der Hand am Oberarm zu sich drehte. Ihr schüchterner Blick traf seinen verwunderten und ließ sie leicht rot anlaufen. "Also.. W-wenn du Lust hast?" fragte sie leise und spürte die Wärme in ihren Wangen. Auf Laws Gesicht bildete sich langsam ein kleines Grinsen, das ihren Bauch zum Kribbeln brachte. "Gern. Weißt du denn was ein Date genau ist?" "Man geht zu zweit irgendwo hin?" kam ihre Gegenfrage und sah daraufhin Laws zurückhaltendes Lächeln. "Stimmt. Weißt du auch was man auf einem Date macht?" Sie schüttelte zögerlich den Kopf und bekam ein leises Lachen ihres Kapitäns zu hören. "Man muss nirgendwo konkret hingehen. Es ist nicht viel anders als unsere Spaziergänge auf den letzten Inseln" erklärte er ihr und richtete sich bereits im Bett auf. "Also.." Sie legte die Stirn in Falten. "Also hatten wir schon Dates? Ohne sie so zu nennen?" Überrascht sah er sie nach dieser Schlussfolgerung an und fing dann an zu grinsen. "Scheinbar. Zumindest hab ich jede Minute mit dir genossen" Laws keckes Grinsen schlug in ihrem Bauch ein wie ein riesiger Schmetterlingsschwarm was sie schlucken ließ. Das rote Gesicht konnte sie eh nicht mehr verstecken weswegen sie sich nur neben ihm im Bett auf setzte. Aus der liegenden Position heraus konnte sie dem komischen Magenkribbeln nicht entkommen, welches durch Laws Lächeln ausgelöst worden war. Jedoch wurde ihr bewusst als er ihre eine Haarsträhne hinters Ohr strich, dass er sie gerade angegraben hatte. Vorher hatten sie sich zwar Anmachsprüche an den Kopf geworfen, doch diese waren nur Spaß gewesen. Jetzt fühlte es sich anders an. Er beugte sich im nächsten Moment vor und erhaschte sich einen Kuss von ihren Lippen den sie mit zugefallenen Augen überrascht erwiderte. "Ich.. geh zuerst duschen" bestimmte er überzeugt als er sich von ihr löste und ihr abwechselnd in die Augen sah. "Ich würd dich nur zu gerne fragen, ob du mitkommen willst" gab er seine Gedanken preis und ließ den Satz offen was sie ihn fragend anblinzeln ließ. "..Aber?" Er lächelte leicht bei ihrer zögerlichen Frage. "Ich wollte mich doch mehr zurück halten. Und dich oben ohne zu sehen, hilft mir nicht dabei" erklärte er seufzend bevor er begann vom Bett zu rutschen woraufhin sie ihm mit lauter klopfendem Herz nachschielte. Als er sich aus dem Kleiderschrank seine Klamotten heraus fischte und dabei sich einmal durch die unordentlichen Haare fuhr, fiel es ihr wieder ein: "Käpt'n?" Hellhörig bei der Benennung seines Titels drehte er sich zu ihr um und sah sie fragend an. "Hat meine Arbeitssperre heute ein Ende?" Er blinzelte kurz überrascht ehe er auflachte. "Von mir aus. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ich dich damit so unglücklich mache" erklärte er amüsiert und besah sich ihre Gestalt noch einmal von oben bis unten wie sie auf seinem Bett mit unordentlich Haaren und verrutschten Oberteil saß ehe er ihr ein stockendes schmales Lächeln zuwarf und dann rasch den Raum verließ. Sie wartete mit ihren Wechselklamotten im Flur auf ihren Kapitän und hatte in der Zwischenzeit nochmal über die Sache mit diesem 'Date' nachgedacht. Sie entschied sich aber letztendlich Take zu fragen, ob es etwas gab, dass sie dabei beachten müsste. Es könnte ja sein, dass man irgendwelche Etiketten zu befolgen hatte und Law es ihr nur nicht erzählen wollte. Als sie mit ihm die Plätze tauschte, huschte ihr ein kurzes Grinsen übers Gesicht, da seine frisch gewaschen Haare ohne Mütze ziemlich zerzaust aussahen. Es dauerte nicht lange ehe sie wieder vor ihrem Kapitän mit noch feuchten Haaren stand. Er hatte sich in der Zwischenzeit seinen Hut aufgesetzt um die Haare zu verstecken und sein Schwert geholt, das nun auf seiner einen Schulter ruhte. Die Dusche hatte wirklich gut getan auch wenn sie von ihr relativ kurz gehalten wurde, da sie Law nicht allzu lange hatte warten lassen wollte. Sie sortierte noch vor ihm ein wenig die Haare bevor sie los gingen und er sie bei ihrer vergeblichen Sortieraktion beobachtete. "Besitzt du keine Bürste?" kam seine Frage letztendlich worauf sie nur mit dem Kopf schüttelte und seinen leicht überraschten Blick einfing. "Einen Fön?" Sie sah ihn fragend an. "Nein? Außerdem wäre es zu laut, wenn ich den mitten in der Nacht benutzen würde" Sie sahen einander kurz schweigend an ehe sie eines der Zopfgummis, die sie von der ersten Insel gekauft hatte, aus ihrer Hose zog. "Hätte diese" zeigte sie ihrem Kapitän die Gummibänder woraufhin sein Gesicht ihr klar zeigte, dass ihm diese Lösung ihrer nassen Haare nicht gefiel. "Du könntest den Fön bei mir benutzen" Sie sah ihn abschätzend an was er mit hochgezogenen Augenbrauen erwiderte. "Ich soll dich also immer wecken, wenn ich den morgens benutz?" "Ich steh doch eh zur selben Zeit auf wie du" kam sein Konter, welcher ihre Augenbrauen zusammenziehen ließ. Der Vorschlag war zwar nett gemeint aber sie wollte ihren Kapitän nicht deswegen immer wecken weshalb sie den Kopf schüttelte. Er betrachtete sie einen Augenblick bevor sich ein leichtes Grinsen in seinen Mundwinkel stahl. "Du weißt schon, dass ich meinte, dass du eh bei mir schlafen wirst und wir daher zur selben Zeit aufstehen werden?" Ihre Augen wurden größer bevor ihre Wangen rot anliefen. "N-nein" gab sie kleinlaut ihre Unwissenheit bekannt und erhielt ein leises Lachen des Größeren dafür. Sie machte sich aus Scham klein und verdeckte ihre Wangen etwas mit ihren Haaren. "Wo ist eigentlich deine Mütze?" erkannte ihr Kapitän ihren Schutzmechanismus, der ohne den Schirm ihrer Mütze nur halb so gut funktionierte. "Auf der letzten Insel im Sand" sagte sie kurz angebunden und wollte sich nicht noch mal vor ihm entblößen. Außerdem wollte sie ihm nicht sagen, dass sie nicht noch mal zurück an den Strand hätte gehen wollen um zwischen den Leichen nach einem Kleidungsstück zu suchen. Sie sah ihn aber aus dem Augenwinkel nicken als Zeichen, dass er sie verstanden hatte. Sie schwiegen auf dem Weg zum Dorf, auch wenn sie seine Blicke hier und da auf der Haut spürte. Sie hatte das Gefühl, dass sie mehr geworden waren seit dem Vortag und sie ging stark davon aus, dass der Grund hierfür bei Laws Frage an sie zu finden war. Ob er sie sonst immer heimlich beobachtete? Der Gedanke ließ ihren Kopf zu ihm schnellen und zu ihrem Kapitän aufsehen, welcher kurz ertappt nach vorne schaute ehe er nach einem kurzen Moment erneut ihre Augen suchte. Sie bekam eine Gänsehaut auf dem Rücken bei seinen Blicken, weswegen sie vor sich auf den Weg starrte und nahm das Treiben des Dorfes erst verspätet wahr. Bauer, Bäcker und andere Frühaufstehen zogen verschiedene Wägen durch die Straße um ihre Ware von A nach B zu bekommen. In der Ferne hörte sie am Hafen die Fischer rufen und roch nebenbei frisch gebackene Brötchen in der Luft. Sie spürte das Leben zwischen den Dorfleuten, den alten Straßen und den bunten Häusern und genoss das Treiben das der Morgen zu bieten hatte. Selbst wenn ein paar schiefe Blicke in ihre Richtung geworfen wurden, so ließ man sie in Ruhe schauen. Sie streifte mit ihren Augen Laws neugierigen Blick, der auf ihr lag und sah rasch wieder gerade aus, merkte sie doch jetzt erst wie hektisch sie ihren Kopf von rechts nach links bewegt hatte. "Tut mir leid" entschuldigte sie sich für ihre leichte Hibbeligkeit, die er wohl gespürt haben musste. "War.. lange nicht mehr in einem Dorf. Es sind immer Menschen am Morgen unterwegs" erklärte sie ihre Reaktion halb und wurde im nächsten Moment von ihrem Kapitän in eine bestimmte Richtung gelenkt. "Du magst das Dorfleben? Oder die vielen Menschen?" Sie erkannte den Trödelladen, den ihr scheinbar allsehender Kapitän bereits gewunden hatte und mit ihr dorthin schritt. "Ich mag.. nicht unbedingt das Dorfleben und auch nicht so viele Menschen. Ich mag, dass überhaupt Leben herrscht und die Geräuschkulisse." Law zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen und schien ihre Aussage zu analysieren. "Warum magst du den Lärm?" fragte er nach worauf sie mit den Schultern abweisend zuckte. "Weil ich.. ich denke ich hab vor der Stille angst. Man weiß nie genau wer dich verlassen haben könnte" erklärte sie ihr Gefühl und veranlasste ihren Kapitän dazu sie mitfühlend an zu sehen. Sie griff nach dem Türgriff des Trödelladens und versuchte Laws Blick zu ignorieren, da sie ihm diese Angst nicht noch ausführlicher beschreiben wollte. Beim Öffnen der Tür erklang ein Klingeln über ihren Köpfen und sie sah die kleine angebrachte Glocke, die ein Geräusch von sich gab, sobald die Tür geöffnet oder geschlossen wurde. Sofort beim Betreten des Ladens roch sie den abgestandenen Geruch von alten Möbeln. Es roch muffig, nach Staub und danach sah das Geschäft auch aus. Es gab verschiedene Regale, die eine kleine Gasse zum Verkaufstresen bildete. Die schmalen Gänge führten durch den ganzen restlichen Laden und hatten darauf jede Menge an 'Schrott' stehen. Sie glaubte sofort etwas finden zu können doch, ob die Sachen bei diesem Staub und Dreck noch funktionierten, war eine andere Frage. Es dauerte keine Minute bis sie hinter dem Ladentresen hinter einer Tür eine Männerstimme hörten: "Warte! Ich bin gleich da" Sie konnte die Stimme zu Balten zu ordnen und besah sich die Regale neben ihr während sie warteten. Aus dem Augenwinkel konnte sie sehen wie ihr Kapitän eher skeptisch durch die Reihen schaute. Wahrscheinlich, weil es dem Arzt hier drinnen zu dreckig war. Sie vermutete auch, dass Law hier drinnen nicht unbedingt etwas Brauchbares für sich finden könnte. Die Tür zu dem Hinterzimmer wurde aufgestoßen und Balten kam mit zwei großen Kartons dahinter zum Vorschein. "Ach! Die Piraten" sah sie den breiten Mann grinsen, welcher die Kisten auf den Tresen abstellte um sie zu begrüßen. "Ehrlich gesagt, Soul, ich hätte nicht gedacht, dass du wirklich so früh antanzen würdest" lachte der Mann und reichte ihr unverfroren die Hand, welche sie nur zögerlich schüttelte. Diese falsche Freundlichkeit von Balten erwiderte sie mit einem gespielten Lächeln. Es störte sie zudem, dass der Ladenbesitzer ihren Kapitän komplett ignorierte doch dieser schien es nur recht zu sein und wandte Balten den Rücken zu. "Hatte ja gesagt, dass ich dringend Einzelteile suche" erklärte sie sich bevor der hochgewachsene bärtige Mann vor ihr herzlich lachte. "Dann tobt dich aus" meinte er und deutete auf die Regale im Laden. "Wenn du was findest, das dich interessiert, sag bescheid" Sie nickte leicht und verschwand aus den Augen des Fremden in dem sie hinter das erste Regal verschwand. Ihr Kapitän folgte ihr mit großen Schritten und sah nur lustlos in die wüsten Regale. Law war so riesig, dass er auf die oberste Reihe der Standregale hinüber weg sehen konnte wofür sie ihn ein wenig beneidete. Als er ihren beobachtenden Blick bemerkte, sah sie rasch vor sich und griff wahllos nach dem erstbesten Gegenstand. "Wonach schaust du?" kam Laws flüsternde Frage dicht hinter ihr worauf sich ihre Nackenhaare unfreiwillig hochstellten. "Nur.. Teile, Kleinelektronik, die ich auseinander nehmen kann" murmelte sie zurück und betrachtete die Schachtel, die sie unbedacht hervor gezogen hatte. Eine Gedenkmünze war darin auf einem kleinen Seidentuch eingebettet. Überrascht zeigte sie die Schatulle samt Inhalt ihrem Kapitän, welcher die Münze kurz beäugte und dann den Kopf schüttelte. "Hab ich schon" Etwas enttäuscht stellte sie die Münze zurück ins Regal und hatte kurz gehofft für ihren Kapitän einen kleinen Schatz gefunden zu haben. "Musst mir mal die Münzen zeigen" sagte sie leise als ihre Augen nun intensiver die Regale abklapperten und sie hier und da einige alte Elektrogeräte in die Hand nahm. "Ich.. soll dir meine Münzsammlung zeigen?" Sie hörte das breite Grinsen an seinem Ton und verstand ihn nicht ganz. Fragend sah sie zu ihm auf. "Ja? Also.. Wenn ich sie sehen darf?" Laws Grinsen wurde breiter was sie fragend blinzeln ließ. Er beugte sich im nächsten Moment zu ihr runter und flüsterte ihr leise ins Ohr: "Normalerweise fragt derjenige, ob er seine Sammlung zeigen darf, wenn er jemanden zu seinem Zimmer einlädt um Sex zu haben" Ihre Augen wurden groß und die Scham kroch in ihre Wangen. Sie sah leicht panisch zu ihrem Kapitän um ihm zu erklären, dass sie es nicht so gemeint hatte, da begann dieser an zu lachen. Sie schnaubte leicht aus, da er es heute scheinbar darauf angelegt hatte sie auf den Arm zu nehmen. Um nicht weiter Opfer seiner Spielchen zu sein, ging sie um das nächste Regal herum und ließ den weiterhin leise lachenden Kapitän stehen. Sie wischte sich über die geröteten Wangen als sie ein paar Reste eines Rohres fand. Sie sahen noch relativ neu aus und Bepos Zeichenstift kam ihr in den Sinn, weswegen sie gleich nach den kurzen Rohren griff. Daneben entdeckte sie ein altes kleines Morsegerät, das sie genauer unter die Lupe nahm. Scheinbar war es noch brauchbar, weswegen sie es sich unter den einen Arm steckte. In ihrem Augenwinkel erschien plötzlich eine rosa farbene, seltsam geformte Muschel. Law hielt ihr diese Muschel hin, die er wohl zwischen den Schrottresten gefunden hatte. "Eine Muschel?" fragte sie wohl zu laut da Balten sie gehört haben musste und ihr darauf antwortete: "Ah. Ihr habt das Dial gefunden" "Dial?" fragte sie noch verwirrter während Law die Muschel näher an sein Gesicht hob um sie zu inspizieren. "Ich hab davon gehört. Diale speichern Energie wie Feuer, Blitze oder andere Dinge und geben sie dann wieder" Sie sah ihren allwissenden Kapitän fragend an. "Sie kommt von einem Land aus den Wolken... So heißt es" fügte der Arzt die Information mit an als er ihren skeptischen Blick sah. "Stimmt schon aber" Sie hörte Balten am Tresen in einer Kiste wühlen während er ihnen antwortete. "Das Dial, was ich besitze ist relativ nutzlos. Es speichert bloß Töne. Ihr könnt das Dial gerne mal abspielen. Irgendeine seltsame Musik ist da drauf" kam der Vorschlag und sie und ihr Kapitän besahen sich die Muschel fragend. Wo sollte man sie abspielen? Law drehte die Muschel in seiner großen Hand hin und her doch fand den 'Schalter' nicht. Sie betrachtete die abgerundete Spitze der Muschel und drückte sie kurzerhand mit ihrem Zeigefinger. Tatsächlich hörten sie und ihr Kapitän ein Klickgeräusch und nach ein paar Sekunden erklungen wirklich Töne aus der der Muschel. Sie sah die Muschel noch verwundert an als die Klänge einer E-Gitarre zu hören waren. Der Song, der scheinbar auf der Muschel abgespeichert worden war, begann relativ ruhig und wurde mit einem Mal etwas schneller. Sie war recht beeindruckt von dieser Technik und hielt weiterhin die Spitze der Muschel gedrückt. Es dämmerte ihr nur langsam, dass sie dieses Lied tatsächlich kannte und wurde schlagartig kreidebleich als die Stimme einer Frau aus der Muschel zu hören war. Ungewollt stiegen ihr Tränen in die Augen, die sie versuchte zurück zu halten. Natürlich bemerkte Law ihre Reaktion und beugte sich leicht zu ihr hinunter, wobei ihr Finger den Halt an der eingedrückten Spitze der Muschel verlor und diese verstummte. Noch während ihr Kapitän sie besorgt ansah, wischte sie sich die Tränen aus den Augen und versuchte sich hastig zu beruhigen um hier im Laden keine überflüssige Szene zu machen. Ohne Laws Blick zu beantworten, griff sie nach der kostbaren Muschel in Laws Händen und bekam sie von dem Größeren gereicht. Sie versuchte rational zu denken. Hatte Balten noch mehr von diesen Muscheln? "Wie viele von den Dialen hast du?" fragte sie rufend und hielt eine Hand an ihren Hals als sie befürchtete die Stimme nicht halten zu können. "Vielleicht noch eine. Wozu brauchst du sie?" Sie hielt sich noch den Hals als sie über eine Antwort nachdachte. Sie hoffte, dass Balten nicht aus ihrer Stimmlage heraus hörte warum die Muscheln gerade an immensen Wert gewonnen hatten. "Soul ist Musiker, nicht nur Mechaniker" Sie sah überrascht zu ihrem Kapitän auf, der ihr scheinbar zur Hilfe kam. "Denke es ist interessant mit den Dialen zu experimentieren" Law sah sie beim Sprechen mit einer Mischung aus seinem stetigen ernsten Augen und einem besorgten Gesichtsausdruck an. Wahrscheinlich störte es ihn, dass er nicht wusste, warum sie so sehr auf diese Muschel reagierte. Balten lachte und sie hörte ihn weiter in den Kisten herum wühlen. "Na dann. Ich mach dir einen guten Preis für die Dinger. Hauptsache sie sind weg. Die Musik darauf ist schrecklich" Sie könnte sich mit Balton über seine Aussage streiten da sah sie im nächsten Moment das Gesicht ihres Kapitän dicht vor sich. Er sah sie auffordernd an und erwartete offensichtlich eine Erklärung. Sie betrachtete die Muschel in ihren Händen, dessen Inhalt ihr mehr bedeutete als dieses Dial und presste es sich sanft die Brust. "Mein-.. meine Mutter" hauchte sie zögerlich und sah Law dann vorsichtig in die Augen. Sein fragender Blick glitt zu der rosanen Schale ehe er wohl verstand und seine Augen leicht aufriss. Er sah kurz abwechselnd von der Muschel zu ihr bevor er sich umdrehte und die Regale ungefragt absuchte. Sie half ihm sofort und besah sich die unteren Reihen und schaute zwischen den Schrottteilen. Letztendlich fanden sie die zweite bläuliche Muscheln in der hintersten Ecke des Ladens. Sie lag oben auf den Regalen und Law hatte sie mit einem langen Arm angeln können. Als ihr Kapitän das zweite Dial abspielen wollte, hielt sie ihn auf. Sie wollte nicht wieder vor ihm in diesem Schuppen hier weinen müssen. Auch auf die Gefahr hin, dass auf dem zweiten Dial keine Musik ihrer Mutter gespeichert war. Sie betrachtete die beiden Muscheln einen Moment gedankenverloren dessen Form sich ähnelten ehe sie tief durch atmete und sich aufrecht hin stellte. Keine Schwäche zeigen bei der Preisverhandlung, sagte sie sich und ging mit ihrem Kapitän an den Verkaufstresen. Sie legte die Diale, die Rohrreste und den alten Mörser auf die Holzplatte mit der Kasse drauf. "Na, schon fertig mit stöbern?" fragte Balten als er sie bemerkte und schob seine Kisten zur Seite während sie sich auf dumme Fragen vorbereitete. Da trat ihr Kapitän einen Schritt vor sie und übernahm das Sprechen für sie. "Wir kommen sicher noch mal wieder. Wir wollen erst mal frühstücken. Wie viel für alles? Du sagtest, du machst uns einen guten Preis?" Nicht nur sie sah Law leicht verwundert an doch Balten fing sich rasch und sie sah in dessen Augen die Berris glitzern. "Also die beiden Diale, die paar Rohre und das Elektroteil" zählte Balten auf und ihr wurde bewusst, dass Balten keine Ahnung hatte, was der Mörser auf seinem Tisch eigentlich war. "Hätte gedacht, dass es mehr wird" gab der Verkäufer zu und tippte nebenbei irgendwas auf seinem Taschenrechner herum. "Ja, wirds auch. Nur mehr als zwei Hände habe ich nicht" kommentierte sie und hörte wie Law den Schaft seines Schwertes fester griff. Sie fragte sich, ob er es riskierte Balten zu töten, wenn er ihnen einen unmenschlichen Preis nannte. Balten, der die Anspannung ihres Kapitäns nicht bemerkte, lachte fröhlich und beendete endlich seine Rechnerei auf seinem kleinen Taschenrechner. "Die Diale sind zwar eher wertlos aber dennoch selten. Daher nehmt es mir nicht übel wenn ich für alles 400 Berri verlange" Ihr Herz sprang bei der Summe. Es war immer noch hoch aber nach ihrem Ermessen hätte man für jede Muschel mit der Musik darauf einzelnd mehr als 1000 Berri locker hinlegen müssen. Sie sah gespielt nachdenklich auf die Muscheln, ob diese es wirklich wert waren und spürte die Blicke der beiden Männer auf sich ehe sie weiter gespielt aus seufzte. "Kratz schon an meinen Geldbeutel" log sie und sah Balten scharf an auf dessen Stirn sich tatsächlich Schweißperlen bildeten. "Ich geb dir dafür, für deinen nächsten Einkauf mehr Rabatt, versprochen" lenkte Balten ein und ihre Augen wurden bedrohlich kleiner. "Ist ok. Deal" meinte sie dann und hörte den Verkäufer erleichtert einatmen bevor sie nach dem Geld kramte. Ihr Herz schlug ihr laut in den Ohren als sie das Geld auf den Tisch legte und Balten netterweise die Einkäufe in einen Stoffbeutel verräumte. Mit vollen Taschen und leeren Geldbeutel verließ sie mit Law den Laden und atmete erst wieder richtig durch als sie sich einige Meter davon entfernt hatten. Ihr Kapitän beobachtete sie dabei wie eigentlich bereits den ganzen Morgen schon bevor er ihr ungefragt den Beutel abnahm. "Ich wusste nicht, dass deine Mutter auch Sänger war" meinte er bevor sie sich bei ihm bedanken konnte, dass er ihr zur Seite gestanden hatte und steuerte als nächstes den Bäcker an ohne auf ihre Antwort zu warten. "Ja, sie war die Leadsängerin einer bekannten Band. Jedenfalls sagte meine Oma immer sei wären sehr bekannt gewesen" erzählte sie und besah sich das Profil ihres Kapitäns, der offensichtlich mehr von ihr und ihrer Familie hören wollte. Er wartete geduldig bis sie beide ihr Frühstück vom Bäcker in den Händen hielten eher er weiter fragen konnte. "Wie bekannt war die Band deiner Mutter?" Law sprach mit vollem Mund ohne Manieren und dennoch konnte sie nicht behaupten, dass er selbst dabei unattraktiv wäre. Sie unterdrückte ein Grinsen bis Law ihren Blick bemerkte und sie nach vorne schaute. Sie lenkte ihrer beider Schritte zum Strand um dort in Ruhe zu essen. "Ich weiß, dass meine Mutter schon fast überall auf der Grandline aufgetreten war" begann sie aus ihren Erinnerung zu erzählen. Jedenfalls an das was sie sich noch erinnern konnte. "Sie hat für verschiedene Städte, für die Marine und vor Piraten gesungen. Nicht immer mit ihrer Band, weil sie doch sehr.. ähm.. Metal-lastig ist" "Metal?" Sie sah Laws fragenden Blick und sie musste überlegen, ob ihr Kapitän Zweifel hatte, dass ihre Mutter in einer solchen Band gesungen hatte oder ob er nicht wusste was Metal-Musik war. "Schreien die Sänger nicht immer nur bei diesen Liedern?" Also war ihre erste Vermutung richtig, entnahm sie aus seiner Aussage und stimmte ihm nickend zu. "Es gibt mehrere Stilrichtungen von Metal" behauptete sie und sackte mit ihren Schuhen etwas im weichen Sand ein als sie den Strand bereits betraten. Das Meeresrauschen klang an ihre Ohren, was sie die kurze Aufregung vom Trödelladen langsam vergessen ließ. "Die Band meiner Mutter war eine symphonische Metal Band" Der Kopf ihres Kapitäns schoss in ihre Richtung mit fragendem Blick was sie sich kurz an ihrem Brötchen verschlucken ließ. Sie lachte leise hinter vorgehaltenem Handrücken und setzte sich schließlich in den Sand. Skeptisch nahm ihr Kapitän neben ihr Platz und stellte den Einkaufsbeutel hinter sie. Sein Schwert legte er neben sich stets griffbereit in den Sand. "Meine Mutter war mal Opernsängerin" begann sie die Verwirrung ihres Kapitäns zu beseitigen. "Dadurch, dass sie zu einer Metal Band dazu gestoßen war, entstanden Lieder, die eine Mischung aus Klassik und Metal waren" Law nickte sehr langsam als er es sich scheinbar versuchte vorzustellen wie sich das anzuhören vermochte. Doch sie befürchtete, dass er damit nicht weit kommen würde. Sie aß schnell ihr mageres Frühstück auf ehe sie sich zu der Einkaufstasche drehte und die Muscheln heraus nahm. Laws Sicht Als Kura neben ihm in den Taschen begann zu wühlen, sah er auf sein langes schwarzes Haar, was von ihm beiläufig über die schmale Schulter geworfen wurde. 'Meine Mutter' Kuras Augen hatten so geglänzt als ihm die Wörter über die Lippen gerollt waren. Law hatte den Wert der Muscheln erst richtig erkannt, als Kura sie so fest an sich gedrückt hatte. Das geschockte Gesicht von seinem Mechaniker hatte ihm selbst Angst gemacht. Daher war er erleichtert, dass es so gesehen 'nur' ein Andenken von dessen Mutter war. Neben ihm hörte er wie Kura die beiden Muscheln nacheinander betätigte und nur die ersten Sekunden der Melodien laufen zu lassen. Er fragte sich, ob Kura die Lieder auswendig konnte oder diese sich in der Seele eingebrannt hatte. Er vermutete nicht, dass Kura irgendwie die Möglichkeit gehabt hatte die letzten Jahren die Musik zu hören. Aber er wusste noch so vieles nicht von dem Menschen neben ihm, dachte er als er von seinem gekauften Kaffee in dem Pappbecher trank. Er schmeckte bitter und irgendwie abgestanden, genauso wie dieses Dorf. Er hoffte morgen wieder in Ruhe mit dem Schwarzhaarigen Mechaniker in seinem Zimmer frühstücken zu können. Als er an Kuras schlafendes Gesicht dachte, begann sein Magen leicht zu kribbeln, weswegen sein Blick erneut zum Schuldigen huschte. Kura schien sich in der Zwischenzeit für eine der beiden Muschel entschieden zu haben und stand mit dieser in der Hand neben ihm auf. Sofort hörte er das Klick-Geräusch des Dials ehe er die ersten Töne des Liedes von vorhin im Laden hörte. Der Song erklang wie zuvor am Anfang sehr melodisch was sich durch das Schlagzeug darin aber rasch änderte. "Ich hoffe es stört nicht, aber dann kannst du dir die Musikrichtung besser vorstellen" hörte er Kuras deutliche Männerstimme aus dem Mund, den er schon so oft geküsst hatte, von der Person, dessen Kehlen weitaus höhere Klänge produzieren konnte wenn sie erregt war. Er merkte erst als sein Blick Richtung Kuras Schritt wanderte wie sehr seine Gedanken abschweiften. Er schüttelte minimalst den Kopf und ließ Kura die Musik abspielen. Der Schwarzhaarige neben ihm lächelte ihn kurz an ehe dessen Augen hinaus aufs Meer schauten. Law nippte an seinem Kaffee als er nicht anders konnte und Kuras Körper erneut betrachte, noch über dessen dunkle Stimme nachdenkend. Es war immernoch ungewohnt wie tief sie manchmal klingen konnte, so unpassend zu den großen Augen und dem zarten Gesicht. Er erinnerte sich abrupt an ihren vergangenen Kampf, in dem Kura die Gegner mit dem Stab an die Wand geschleudert hatte und war leicht im Zwiespalt mit seinen eigenen Gedanken, ob er Kuras Stimme unpassend für dessen Erscheinungsbild nennen sollte oder nicht. Er horchte lieber auf Klänge aus der Muschel, die hohe Frauenstimme und den Text, den er durch die schlechte Aufnahme nicht ganz verstand und interpretieren konnte. Er bemerkte wie Kura die Lippen bewegte und scheinbar den Song auswendig konnte, hatte er ihn doch sofort im Trödelladen erkannt. Es ließ Law leicht lächeln und er glaubte fast, dass Kura wirklich gleich mitsingen würde so, wie dieser sein Gesicht gefühlvoll zu dem Song verzog. Law hörte ihn noch Luft holen doch als er glaubte seine männliche Stimme im nächsten Moment zu hören, da drang plötzlich ein wunderschöner Sirenengesang einer Frau an seine Ohren und sein Herz stoppte. Er brauchte einige Sekunden bis ihm klar wurde, dass es doch nur Kuras Mutter war, die dort aus der Muschel heraus sang und Kura immer noch nur so tat als ob er mitsingen würde. Laws Haare auf den Armen stellten sich bei dem Anblick, den Kura ihm gerade bot auf und er war sich nicht mehr so sicher, ob der Schwarzhaarige nicht doch von einem anderen Planeten kam. Sein Herz pulsierte noch als Kura sich zu ihm drehte mit diesem liebevollen Lächeln auf den Lippen, das er nur so selten zeigte und deutete auf die Muschel in seinen schmalen Händen aus der gerade eine Männerstimme zu hören war. "Mein Vater" Seine eben noch vorhandene Faszination über Kuras Anblick wandelte sich in Verständnislosigkeit bis hin zum Schock um. Kuras Blick sah leicht verloren aus als die Männerstimme zwischen der weiblichen Leadsängerin den Strand erfüllte und verbarg ein Lächeln, das er nicht zu deuten vermochte. War Kura nicht bewusst, dass diese Muschel eine Erinnerung von dem Mann, der verantwortlich für all seine Alpträume und die schlaflosen Nächte war? "Willst du sie nicht lieber wegwerfen?" fragte er gleich als die Melodie verstummte und Kura für seinen Geschmack viel zu zufrieden aus seufzte. Ihrer beiden Blicke trafen sich ehe Kura auf die Muschel schaute. Langsam schüttelte er den Kopf und sah ihn gleich entschuldigend an. "Ich kann es nicht wirklich erklären. Ich weiß, ich sollte sie nicht bei mir behalten aber.. ich.. kann nicht. Das hier auf dem.. Dial ist noch ein Mann, der meine Mutter geliebt hat. Er.. war damals noch ein.. Mensch" Den letzten Teil flüstert der andere, weswegen Law genauer hinhören musste um es zu verstehen aber das half nicht. Er verstand Kuras Aussage nicht. Law vermutete diese Ansicht von seinem Mechaniker nie verstehen zu können. In seinen Augen hatte Kuras Vater mehr als nur den Tod verdient und alles was an diesen Kerl erinnerte sollte über Bord gehen. "Es ist in Ordnung, wenn du die Muschel behältst. Aber spiel sie nicht wieder vor mir ab" warnte er und erhielt einen kurz fragenden, dann entschuldigenden Blick. Kura verstand schnell, dass Law die Stimme von Kuras Vater nicht wieder hören wollte. Der Schwarzhaarige ließ sich wieder in den Sand neben ihm sinken und drehte gedankenverloren die rosane Muschel in den Händen. Law betrachtete die kleinen Finger der Person, die so stark waren jemanden quer durch einen Raum zu schleudern und die sich doch unbeholfen von ihm so viel sagen ließ als müsse sie um ihr Leben bangen. Er seufzte leicht, da er Kura eben wirklich nicht hat herum befehligen hatte wollen. "Wie hieß die Band deiner Mutter?" lenkte er sich und Kura vom vorherigen Thema ab. "Nightwish" kam seine monotone Antwort bevor er die Muschel zurück in die Tasche hinter ihnen steckte. Law sah ihn überrascht und fragend an. "Wegen.. den Augen deiner Mutter?" Kura sah ihn mit einem kleinen wissenden Lächeln an, da die Namensgebung der Band zur Bezeichnung 'Wunschaugen' passen würde. "Wahrscheinlich aber ich bin nicht sicher" kam die waage Aussage. "Meine Mutter hatte immer vor den Auftritten ihr Auge aktiviert. So verhinderte sie, dass es ausversehen herauskam und sagte allen, dass es eine Modeerscheinung und ihr Erkennungsmerkmal war" Law konnte verstehen, dass Kuras Mutter sich hat etwas einfallen lassen müssen damit sie das rote Auge erklären konnte. "Sie hat gesagt es sei eine Kontaktlinse und.. niemand hatte es angezweifelt. Nicht mal mein Vater.. wusste es." Kuras Stimme wurde leise beim Sprechen was Law durchaus verstehen konnte. Es war ein schwieriges Thema. "War dein Vater in der selben Band wie deine Mutter?" Der Schwarzhaarige neben ihm schüttelte den Kopf was ihn etwas erstaunte da er fast davon ausgegangen war. "Nein. Sie sangen nur selten mal miteinander. Wenn dann sang meine Mutter mit dem Bassisten der Band. Ein enger guter Freund von ihr" Law zog skeptisch die Augenbrauen zusammen als er seinen bereits kalt geworden Kaffee austrank. "Versteh mich nicht falsch, aber so eng befreundet können sie nicht gewesen sein, wenn er deine Mutter bei der Geburt alleine lässt" Den traurigen Blick, den er auf seinen Satz erhielt, ließ ihn schlucken. "Es.. liegt in unserer Familie. Es ist wohl genetisch" begann Kura leise zu erklären. "Nicht alle Frauen überleben die Geburt eines Neugeborenen, wenn sie nur eines oder überhaupt keines der roten Augen haben" Seine Augen weiteten sich als ihm nur langsam bewusst wurde was Kura da sagte: "Deine.. Mutter wusste.. dass sie sterben würde, wenn.. wenn sie dich-" "Ja" unterbrach Kura ihn mit einem melancholischen Lächeln in Richtung Boden ehe Law durch die leicht traurigen Augen angesehen wurde. "Und sie wollte es dennoch. Daher hatte sie sich von der Band, die ihre Familie war, verabschiedet und hatte es meinem Vater erst gesagt als es bereits zu spät war um an der Schwangerschaft etwas zu ändern" Kuras Blick ging ins Leere während das leichte Lächeln auf dem Gesicht blieb. "Weißt du.. meine Mutter hatte mich so sehr gewollt, dass.. trotz all dem was bereits in meinem Leben passiert ist, ich versuche es dennoch irgendwie zu genießen. Sie hat mir das Leben geschenkt. Ich weiß nicht, ob du das verstehen kannst aber.. ich versuche so zu Leben wie sie es sich für mich gewünscht hätte" Kuras Sicht "Doch. Das.. kann ich verstehen" Sie schaute zu Law auf, welcher die Lippen aufeinander presste und seinen Hut tiefer ins Gesicht zog als er sich von ihr weg drehte. Besorgt sah sie ihn an und konnte den Schmerz in seiner Seele förmlich spüren ohne, dass er etwas sagen musste. Sei es der Schmerz über den Verlust seiner Familie oder ein anderer. Sie konnte sehen, wie sehr es ihn heute noch schmerzte. "Tut mir leid" entschuldigte sie sich leise dafür, dass sie es zur Sprache gebracht hatte und auch dafür, dass sie keine Trost spendenden Wörter für ihn hatte. Law antwortete nicht und sie ließ ihm seine Gedanken und sah aufs Meer hinaus. Sie beobachtete das Glitzern auf der Wasseroberfläche, welches die Morgensonne wiederspiegelte und hörte aus der Ferne die Fischer am Hafen, die sie daran erinnerten, dass sie noch in diesem Dorf waren. Die Sonnenstrahlen wärmten ihre Knochen während sich der Sand unter ihnen langsam erhitze. Sie schloss kurz die Augen als sie sich das lachende Gesicht ihrer Mutter vor stellte so, wie ihre Großmutter es immer beschrieb hatte. Sie dachte daran wie glücklich ihre Mutter in ihrer Band gewesen sein musste, mit ihren Freunden und wie sie auf der Bühne vielleicht sogar vor tausenden von Menschen stand und ihre Lieder sang. Das Gesicht ihren Vaters kam ihr in den Sinn, was sie dazu veranlasste die Augen zu öffnen und es versuchte gleich wieder zu vergessen in dem sie die anrollenden Wellen beobachtete. Irgendwann begann sie minimalst zu gähnen, weil ihr Erwachen selbst für sie zu plötzlich gewesen war da spürte sie Laws Blick wieder auf ihr liegen. "Müde?" kam seine leise Frage und eine seiner großen Hände legte sich auf ihren unteren Rückenteil. Die Wärme seiner Hand durchströmte sie sofort. Sie schüttelte leicht lügnerisch den Kopf und unterdrückte ein weiteres Gähnen. "Wolltest du das zweite Dial nicht auch anhören?" Sie sah vorsichtig zu ihrem Kapitän auf, da sie nach ihrem Gespräch eben nicht mehr unbedingt das Gefühl hatte, ihn noch weiter mit ihrer Musik belästigen zu können. Sie erinnerte sich plötzlich an Dantes Gefühl verschwiegen zu haben Mundharmonika spielen zu können nur um den Käpt'n nicht mit Musik zu nerven. Nun kannte sie zu deutlich dieses Gefühl. "Nein, schon gut. Ich hör sie mir wann anders in Ruhe an" etwas unzufrieden mit der Antwort wurde sie mit zusammengezogenen Augenbrauen angesehen. "Singst du sie dann im Stillen heimlich mit?" kam die seltsame Frage ehe ihr Kapitän seine Hand über ihren Rücken streichen ließ und sie sanft dabei massierte. "Vielleicht?" Sie konnte Laws unzufrieden Gesichtsausdruck nur so interpretieren, dass er sie gerne singen hätte hören wollen und dabei hätte sein wollen wenn sie es tat. "Deine Mutter.. hatte eine schöne Stimme. Auch wenn ich mit der Musik nichts anfangen kann" gab ihr Kapitän zu was sie leicht zum Lachen brachte. Er lächelte sie entschuldigend an doch es ließ sie nur liebevoll zurücklächeln. Sie hatte nie gewollt, dass er die Musik ihrer Mutter mochte oder verstand. Sie war einfach nur glücklich dies mit ihm geteilt zu haben. "Kannst.. du auch so singen? Du meintest du könntest auch klassische Lieder?" Laws unendliches Erinnerungsvermögen schaltete sich wohl bei dieser Frage ein. Das hatte sie ihm doch vor ein oder zwei Wochen erzählt. "Ja, nein. Niemand kann so gut singen wie sie" behauptete sie stolz über das Talent ihrer Mutter und lächelte während sie seine Streicheleinheiten weiter genießen durfte. "Vielleicht.. weißt du es nur noch nicht" kam die gemurmelte Antwort. Als sie fragend den Kopf zu ihm drehte, hatte er sich bereits zu ihr gebeugt und küsste sie im nächsten Moment sanft. Leicht überrascht zuckte sie zusammen doch seine Hand hatte sich auf ihre Schulter gelegt damit sie nicht vor ihm davon rutschte. Sie konnte nicht anders und schloss langsam die Augen bei dem Kribbeln, das sie in der Magengegend verspürte bei dem anhaltenden Kuss. Gerade als sie seine Zunge an ihren Lippen spürte, hörte sie seinen Namen rufen. Sanft drückte sie sich von ihn weg und hörte daraufhin ein missmutiges "Tz!" aus seinem Mund. Es ließ sie unweigerlich grinsen, da man ihm am Gesicht ablesen konnte, dass er nur ungern aufgehört hatte. Dennoch war sie etwas froh über die Unterbrechung und sah im nächsten Moment wie Shachi, Pengu und Bepo auf sie zuliefen. Scheinbar hatten die drei nach ihrem Kapitän gesucht so schnell wie sie angelaufen kamen. Sie versuchte etwas Abstand zwischen sich und ihrem Kapitän zu gewinnen, doch er unterband dies einfach in dem er seinen Arm um ihre Hüfte legte. Noch bevor sie darauf reagieren konnte, tauchte Pengu in ihrem Sichtfeld auf. "Hey. Morgen ihr beiden" Pengus scharfe Augen, die man gerade so unter seiner Mütze sehen konnte, wanderten auf Laws Hand an ihrer Hüfte, was ihren Kapitän immer noch nicht dazu bewegte sie los zu lassen. "Hey, Käpt'n, Kura. Stören wir?" Shachis Grinsen schien zweideutig und ehe Law wieder sein 'Ja, tut ihr' von sich geben konnte, sagte sie schnell: "Nein! Gar nicht!" Sie stand hastig auf und ließ ihren Kapitän mit einem giftig aussehenden Gesichtsausdruck alleine im Sand sitzen. "Woher wusstet ihr wo wir sind?" lenkte sie ab und ging lieber nicht auf Laws Gemütszustand ein. "Wir haben euch vom Schiff aus gesehen" zeigte Bepo den Küstenstreifen entlang und sie konnte in der Ferne das gelbe Schiff schimmern sehen. Ihr wurde etwas unwohl bei dem Gedanken, dass Pengu sie durch das Fernglas erspäht und beobachtete hatte. "Habt ihr denn schon gefrühstückt?" fragte sie stattdessen lieber den Bären und nahm die Tasche zu Laws Missgunsten in die Hand, weil dieser ahnte, dass sie ihn gleich hier alleine lassen würde. "Wir ja. Einige sind noch dabei" ließ sie sich erklären ehe sie zu ihrem Navigator ging und ihm leise zuflüsterte: "Ich mach heute den Zeichenstift" Sofort erstrahlten Bepos große Knopfaugen. "Wirklich?!" Er hielt sich sofort den Mund zu, weil er zu laut gerufen hatte was sie leicht zum Lachen brachte. Ohne Abschied an ihren Kapitän oder Pengu und Shachi ging sie mit Bepo zurück zum Schiff und diskutierte die Form des Stiftes. Sie warf nur noch einen Blick zurück zu ihrem Kapitän, der milde in ihre Richtung lächelte und ihr damit wieder ein angenehmes Kribbeln im Magen verpasste. Sie bemerkte aber auch Pengus und Shachis Blicke. Ob Law ihnen erzählen würde, was er sie gestern gefragt hatte? Wie würden sie reagieren? Sie konnte sich nicht vorstellen, dass deren Meinung allzu positiv ausfallen konnte. Sie war endlich zurück in ihrem Alltag angekommen. Sie hatte mit Bepo ihre Muscheln noch in den Schlafsaal gebracht um diese dort unter ihren Sachen zu verstecken. Im Schlafsaal angekommen hatte sie lange ausseufzen müssen. Der sprechende Eisbär hatte sich für die angesammelte Unordnung noch entschuldigt bevor er mit ihr den Saal wieder auf Vordermann brachte. Zu zweit ging das Waschen der Wäsche auch schneller auch wenn es ihr leid tat, dass Bepo ihr helfen musste da sie sich sicher war, dass Bepo der einzige auf diesem Schiff war, der kein Dreck mit Absicht verursachte. Sie bedankte sich noch für die Hilfe beim Bären nach dem Wäschewaschen bevor dieser seinen eigenen Pflichten nachging und öffnete nur auf Verdacht hin die Tür zum Badezimmer. Bevor sie hinten über fiel schnappte sie sich den gerade vorbeigehenden Eddie am Kragen um mit ihm auch diesen Raum wieder begehbar zu machen. Mit Eddie konnte sie erstaunlich gut zusammen arbeiten. Mit Reeves und Take an den Maschinen zu arbeiten war es zwar immer lustig aber auch immer ein Abmühen, da sie durchwegs Blödsinn laberten. Eddie fragte nur ab und an wie es ihr mit dem Käpt'n und seinen Annäherungen ging, doch sie beschloss ihm nicht gleich das anzuvertrauen was sie Take und Mamat am Vorabend gesagt hatte. Das musste sie erst einmal für sich selbst rausfinden bevor sie noch weitere mit ihrer Unsicherheit verwirrte. Nachdem das Bad wieder blitzte, entließ sie Eddie aus der 'Gefangenschaft' und ging in den Maschinenraum, den sie gefühlt seit Tagen nicht mehr gesehen hatte. Hier machte sie erst mal die nötigen Grundüberprüfungen. Zwar waren Reeves und Take am Vortag hier gewesen um wahrscheinlich genau dieses zu tun, dennoch wusste sie nicht, ob die beiden Turteltauben irgendetwas zustande bekommen hatten. Nach der Überprüfung konnte sie sich endlich Bepos Stift zuwenden und begann gleich das neue Design fest zu legen. Es dauerte gerade mal zwei Stunden, da wurde sie von Take, der noch leicht humpelte, und Mamat besucht. Sie fragten mit besorgtem Gesichtsausdruck, ob sie gestern noch schlafen hätte können, weil sie heute morgen nicht mehr auffindbar gewesen war. Da beichtete sie ihnen, dass sie bei Law gewesen war. Sie erhielt dafür gemischte Gesichtsausdrücke wobei Takes breites Grinsen das gruseligste gewesen war. Mamat fragte, ob es ihr besser ging nach gestern Abend, nach Bossis Aussagen, die er wohl von Take erzählt bekommen hatte. "Ehrlich gesagt.. hab ich es wieder vergessen" gab sie mit überraschter Miene zu und erhielt verwunderte Blicke. "Law meinte, ich soll mich erst mal von Bossi fern halten, wenn er so komische Sachen von sich gibt" Sie zuckte mit den Schultern. "Hab ich nichts gegen" fasste sie ihr Gespräch mit dem Kapitän zusammen was zumindest Mamat beruhigter drein schauen ließ. "Wenn du trotzdem Bedenken oder dich sonstiges belastet-" "Dann komm ich zu euch" versprach sie Take sofort mit ernstem Blick was der andere offensichtlich hatte hören wollen. Take atmete tief durch ehe er und Mamat sie aus dem Maschinenraum schleppten. Sie war zwar schon recht weit gekommen mit dem Zeichenstift für Bepo aber noch längst nicht fertig. Am Strand fingen Reeves, Dante, Anders und Eddie sie mit Lachen und breiten Grinsen ab. Scheinbar tat ihnen diese Auszeit sehr gut. Leicht gegen ihren Willen wurde sie zurück in das Dorf geschliffen. Die Männer beharrten darauf, dass es dort sicher mehr zu sehen gäbe als Bauern und eine kleine Taverne. Leider wurden sie eines besseren belehrt und verließen die kleine Bar nach kurzer Zeit wieder mit einem Weinfass auf den Schultern. Die Stammgäste in der alten Bar hatten sie auch heute griesgrämig angeschaut, was den Männern den Appetit verschlagen hatte. Während die eine Hälfte ihrer Gruppe unverrichteter Dinge zurück zum Strand wollten, zog Take sie zum Trödelladen. Mamat und Anders folgte ihnen neugierig. "Ich suche etwas" hatte Take ihr eröffnet was sie neugierig werden ließ. Es war bereits Nachmittag als sie den Laden ein zweites Mal heute betrat und das Glöckchen über der Eingangstür ertönte. Sie sah bereits Barten, wie dieser sich verwundert von seinem Verkaufstresen zu ihnen umdrehte. “Ach, Soul. Mit Freunden wie ich sehe" sprach er sie an und sah die leichten Schweißperlen auf dessen Stirn sich sammeln. Erst im zweiten Moment realisierte sie, dass es wohl wegen der riesigen Erscheinung die Mamat und Anders da boten sein musste. "Ja, ich zeig meinen Freunden einmal den besten Teil des Dorfes" lächelte sie gekonnt und erinnerte sich daran, dass Balten ihr einen größeren Rabatt dieses Mal geben wollte. "Das hör ich gern! Dann schaut euch in Ruhe um und sagt bescheid, wenn ihr fündig werdet" Sie hörte die leichte Panik in seiner Stimme. Balten kam wohl mit zwei Piraten zurecht, scheinbar jedoch nicht mit vier auf einmal. Sie tauchten gefolgt von ihren Freunden zwischen den Regalen im Laden ab. Zumindest tat sie es. Die Männer waren dafür alle zu groß und ihre Köpfe ragten etwas über das oberste Regal hervor. "Wonach suchst du eigentlich?" fragte sie während Anders ein altes Holzspielzeug aus einem der oberen Regale hervor zog und es Mamat ins Gesicht hielt. Dieser erschrak sich leicht was die beiden Männer wie Kinder zum Lachen brachte. "Etwas.. etwas für Reeves" kam es leise ergeben von Take und sie bemerkte dabei die leicht roten Wangen auf seinem Gesicht. "Keine Ahnung" zuckte er sofort abweisend mit den Schultern als er ihren Blick sah. "Ich.. wollte ihm irgendwas gutes tun" Sie konnte den Gedanken irgendwie verstehen auch wenn sie keinen festen Freund hatte. Sie glaubte es wäre in etwa so als würde sie etwas für ihre Freunde machen wollen, wie Frühstück oder einen Zeichenstift. "Was mag Reeves denn so?" kam die unerwartete Frage von Anders, der trotz seiner kleinen Späße mit Mamat zugehört hatte. "Oder was würde ihm gut tun, mal so herum gefragt?" versuchte auch Mamat weiterzuhelfen und besah sich die verschiedenen Gegenstände im Regal neben sich an. "Ich ähm.. gute.. Frage" kam es stutzig vom Befragten, der sich daraufhin am Hinterkopf kratzte. "Kura, was.. macht der Käp- Law denn, wenn er.. also" Sie interpretierte Takes Gestammel richtig, dass er fragen wollte, was Law für sie tat. Sie war nicht sicher in wie fern sie es beantworten konnte oder wollte doch es war Take. Sie wollte ihm helfen. Auch wenn diese Hilfe nur darin bestand zu erzählen, was sie mit Law hinter verschlossenen Türen tat. Erschreckend fand sie, dass sie nicht lange drüber nachdenken musste. "Massieren" Im nächsten Moment hatte sie für ihren Geschmack zwei Augenpaare zu viel auf sich ruhen. Sie war froh, dass Reeves, Dante und Eddie bereits vorgegangen waren da sie von ihnen sicher irgendwelche Sprüche sich hätte anhören lassen müssen. "Etwas.. zum Massieren wäre gut. Oder eine Decke. Klamotten?" stammelte sie unsicher und sah Take daraufhin leicht grinsen. "Seife.." fiel ihr noch ein und hörte Mamat und Anders hinter ihnen auflachen. "Willst du damit sagen, dass Reeves stinkt?" Mamats halb beleidigende Frage kam plötzlich aber auch sie unterdrückte ein Grinsen. "Ok, ok, ich versteh schon" kam es leicht lachend von Take, der sich bereits umschaue. "Etwas nützliches also. Danke" Sie hatte nicht wirklich das Gefühl viel weiter geholfen zu haben aber sie suchten den Laden daraufhin ab und Take entdeckte einen Massageroller. Sie wiederum fand noch weitere Ersatzteile, die sie zum Umbau des Schiffes gebrauchen konnte. Mamat und Anders fanden für sich ebenso eine Kleinigkeit: Ein altes Kartenspiel und eine noch gut aussehende Angel. Gerade als sie zum Tresen gehen wollten, blieb ihr Blick an etwas hängen, dass sie zuvor noch nicht gesehen hatte. Es waren kleine Sterne in einer Box und als Mamats Schatten sie trafen, leuchteten sie. "Das sind in der Nacht leuchtende Klebesterne" Mamat hatte wohl ihren Blick verfolgt als sie nicht weiter gegangen war. "Man klebt sie an die Decke überm Bett. Dann sieht es fast so aus wie ein Sternenhimmel" Fragend sah sie Mamat, dann die Sterne in der Box an. Sie zögerte einen Moment, ehe sie mit der noch freien Hand danach griff. Sie wusste nicht wieso sie die Sterne wollte aber kurze Zeit später hatte sie diese in ihrer Hosentasche verstaut als sie zusammen zurück zum Strand gingen. Balten hatte ihnen wirklich ein gutes Angebot gemacht, auch wenn sie sich sicher war, dass es wegen den finsteren Blicken der Männer gewesen war. Als sie zurück zu den anderen stieß, hatten diese schon das Abendessen über einem Lagerfeuer vorbereitet und schenkten fleißig den Wein aus dem gekauften Fass aus. Es blieb noch gerade Zeit die gekauften Sachen unter Deck zu bringen ehe eine kleine Strandparty ausbrach. Die Stimmung der Männer war gut. Gestern waren sie noch wegen der neuen Insel und den Verletzungen vorsichtig gewesen, heute wurde gefeiert. Sie erinnerte sich an Dantes Worte nach dem Kampf als sie den Berg verlassen hatten. Gerade fühlte es sich an wie die verspätete Siegesfeier über die gewonnene Beute. Die Männer feierten laut und sie wurde irgendwann gezwungen auf der Ukulele, die ihr John mit einem bittenden Lächeln entgegen gehalten hatte, zu spielen. Gezwungen war auch das falsche Wort, da sie es gerne tat. Dennoch war es ihr etwas unangenehm als man ihr zu jubelte und mit ihr die alten Piratenlieder sang. Irgendwann bemerkte sie auch ihren Kapitän am Rande sitzen und sie fragte sich wann er dazu gestoßen war. Neben ihm stand Shachi mit einem entspannten Lächeln auf die Szenerie, die sie alle bildeten. Bepo saß schon einige Zeit mit ihnen am Feuer und aß seinen gegrillten Fisch. Pengu sah sie nicht. Natürlich kam ihr der Gedanke, dass Law mit seinen Freunden gesprochen hatte und Pengu dies eher wenig gut aufgefasst hatte. Sie fühlte sich schuldig doch sie wusste nicht mal, ob Pengu deswegen nicht bei ihnen war oder wie sie es hätte ändern sollen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)