All i want is... von Cherrie ================================================================================ Kapitel 4: Liebchen...?! ------------------------ Dieses Kapitel ist meiner Besten gewidmet, da sie Rose so liebt XD **Kapitel 4: Liebchen...?!** Nach Dippers Regeln tanzte Bill jedenfalls nicht. Eine Woche war der Dämon nun schon bei den Pines-Zwillingen. Mabel hatte den neuen Mitbewohner schneller akzeptiert, als es Dipper wahrscheinlich lieb war, aber nun hatte sie einen heißen Kerl zum herumscheuchen. Welche Frau würde das nicht genießen? Bill jedenfalls lernte schnell, allerdings rutschte er manchmal in ein paar deprimierende Gedanken ab, was er aber versuchte nicht all zu sehr zu zeigen. Es waren auch weniger Gewissensbisse den Geschwistern gegenüber, als eigene Existenzängste. Was sollte er hier? Warum ausgerechnet bei Dipper und Mabel? Und was sollte er mit sich anfangen? Das Leben als Mensch schien jedenfalls anstrengender zu sein, als er es gedacht hatte. Aus der Sicht eines unsichtbaren Dämons sah die Menschenwelt immer so... unwichtig aus. Jetzt war er aber mittendrin und musste damit klar kommen. Zwar hatte er noch die ein oder andere Fähigkeit, aber viele und vor allem wichtige sind einfach verschwunden. Trotz eines gewissen Unwohlseins, Bill den ganzen Tag alleine lassen zu müssen, mussten die Zwillinge trotzdem weiter machen. Sie mussten zur Uni und auch zur Arbeit. Dipper gab nach seinem eigenen Unterricht Mittelschülern Nachhilfe in Mathematik und Physik. Das war einfach sein Ding und ein paar mal in der Woche arbeitete er auch in dem kleinen Markt als Aushilfe. Na ja, es war eher ein größerer Kiosk. Mabel hingegen war Hundesitter Nachmittags. Sie war an der frischen Luft und hatte niedliche Tiere um sich herum. Mehr wollte sie gar nicht. An diesem Morgen sass Bill gelangweilt auf dem Sofa im Wohnzimmer und sah aus dem Fenster gegenüber. Das Fernsehprogramm hatte er, in der ganzen Zeit, nicht für sich entdeckt. Er spürte eh mit jeder Sekunde seine Intelligenz schwinden und diese Flimmerkiste trug nichts Positives zu diesem Gefühl bei. Sein Kissen und die Decke hatte er fein säuberlich an seite gelegt. Nachdem das Fieber wieder heruntergegangen war, hatte er Dipper sein Bett wieder überlassen. Freiwillig. Also schlief er nun auf dem Sofa. Jedoch merkte der Dämon von Tag zu Tag mehr, dass er eine Aufgabe brauchte. Irgendwas, damit er nicht gänzlich in diese deprimierende Stimmung verfiel. Außerdem wollte er seinen Mitbewohnern etwas zurückgeben. Das Mabel und Dipper nicht die vollsten Taschen hatten, hatte er schnell herausbekommen. Also stand der Blonde auf. Tauschte Jogginghose und Shirt gegen seine Jeans, den schwarzen Pulli und die Turnschuhe. Er schnappte sich den Ersatzschlüßel und eine Jacke seines Mitbewohners ehe er die Wohnung verließ. Schnell stieg er die Treppen hinab, auch wenn er keinen Plan hatte was er jetzt eigentlich machen sollte, aber besser als herumzusitzen. Unten angekommen, verließ er das rote Backsteingebäude und blieb auf dem äußeren Treppenabsatz stehen. Sein Blick ging umher und fiel vor sich auf der unteren Stufe auf eine Oma. Drei schwere Tüten standen vor ihr, während sie sich die Knie rieb. Ein Gepäckstück war sogar umgefallen und grüne runde Dinger lagen herum. Was würde Dipper oder Mabel jetzt tun? Dachte er sich, ehe er hinunterging und eine der Kugel aufhob. „Geht es ihnen gut?“, fragte er und sammelte auch die anderen ein. Legte sie zurück in die braune Papiertüte und stellte sie wieder aufrecht zu den anderen. Die alte Frau sah mit ihren Falten umrandeten Augen zu dem Blonden hinauf, ehe sie die Brille, die sie um den Hals hängen hatte, auf die Nase hob. Sie war fein gekleidet, schien aber nicht mehr die beste auf den Beinen zu sein. „Ach mein Liebchen. Ich brauche nur eine Pause. Meine alten Beine wollen nicht mehr, wie ich es gerne hätte.“, sie strich sich wieder über die Knie. Bill zog eine Augenbraue in die Luft. Liebchen? Hatte sie ihn wirklich gerade so genannt? Nächstenliebe war eine Eigenschaft, die bei Dämonen definitiv nicht in der Mode waren. Außerdem war sich der junge Mann sicher, wenn ihn jetzt einer Seinesgleichen sehen könnte, würden sie Ihn auslachen. Aber irgendwie tat ihm diese alte Frau schon wieder leid. Auf der anderen Seite... wie viel Dämon steckte wirklich noch in ihm? „Kommen sie. Ich nehme die Tüten und bringe sie nach Hause. Wo müssen wir hin.“, er bot ihr seine Hand an und zog sie anschließend auf die Beine. Durch seine verbliebenen Kräfte, wären die Tüten nicht so schwer wie sie eigentlich sein sollten, daher konnte er sie mit einer Hand tragen und gleichzeitig der Frau neben sich einen Arm als Stütze anbieten. „Das ist wirklich sehr lieb.“ - „Und das sind ganz schön viele Sachen für eine Oma.“, konterte Bill und brachte die Frau zum Lachen. „Meine drei Enkel kommen zu Besuch. Da muss ich doch etwas im Haus haben.“. Sie unterhielten sich ein wenig. Eigentlich fragte sie den Dämon eher aus. Ob er alleine sei. Oder Kinder hätte. Dies und das. Auf was hatte er sich da eingelassen. Schließlich kamen sie einige Häuser weiter an und stiegen die fünf Stufen nach oben. Rose, so hatte sich die alte Frau vorgestellt, schloss die Tür auf und führte Bill durch den Flur zu ihrer Wohnung und anschließend in die Küche. Er stellte die Sachen ab und während sie ihn bat zu warten, sah er sich in der Küche um. Sein Blick lag aber eher auf dem Backofen in der Augenhöhe der alten Frau und das darin schmorende etwas. „Hier.“, meinte sie, als sie wieder zurückkam und legte Bill Geld in die Hand. Verwirrt sah er auf die Scheine und dann auf die Frau und wieder zurück. „Aber...“ - „Nein nein... nichts aber. Nimm ruhig. Ich danke dir für die Hilfe, Liebchen. Ich könnte öfters Hilfe gebrauchen, gerade beim Einkaufen.“, in Bills Kopf klingelte es. Warum sollte er das nicht ausnutzen. So würde er vielleicht etwas weiter kommen. Also bot er seine Hilfe wieder an, wenn sie sie brauchen sollte. „Übrigens...“, meinte er und deutete auf den Ofen. „Was ist das?“. Eine Stunde später hatte Bill einen Supermarkt gefunden, den Rose ihm beschrieben hatte. Gleichzeitig hatte er einen Zettel mit einem Rezept in der Hand. Eigenartig. Er stand vor dem Gemüse und hatte keinen blassen Schimmer, was er eigentlich hier sollte. Innerlich kämpfte er gerade mit dem Gedanken einfach wieder zu gehen und das hier sein zu lassen. Das war doch... nicht mal sein Niveau. „Cipher... wie teif bist du gesunken?“, murmelte er zu sich selber und rieb sich den Nasenrücken. Aber alleine der Geruch, der in Roses Wohnung verbreitete war, war es Wert das er hier stand. „Okay... reiß dich zusammen. Das funktioniert schon.“, also begann er alles einzukaufen. Wer wusste schon, wann die Zwillinge das Letzte mal was richtiges Gegessen haben und vielleicht konnte er ihnen ja so helfen. Bills Glück war es, dass alle Lebensmittel beschrieben waren. Weswegen er auch nur das kaufte, was er für das Rezept brauchte. Anschließend ging er mit seiner eigenen braunen Tüte wieder nach Hause. Orientierungssinn sei Dank. Wer wusste, wie oft er sich in einer Gedankenwelt wie der von Stan sonst verlaufen hätte. Es war bereits neunzehn Uhr, als Mabel ihren Bruder vor seiner Arbeit abholte. Sie liefen gerade die Straße nach oben, als ihnen ein herrlicher Geruch um die Nase schwebte. „Diiiiipper... ich habe Hunger!“, meinte Mabel und lehnte sich an eine Laterne. Auch der Brünette seufzte. Sein Magen hing ihm wirklich in den Kniekehlen. „Warte bis wir zu Hause sind.“ - „Kannst du nicht was kochen?“ - „Ich war aber nicht einkaufen.“, meinte der Brünette. Es dauerte bis die Blauhaarige und hier Bruder ihr Haus erreichten. Mabel fand einen Apfel auf der Straße. „Schau mal? Hier wachsen Äpfel jetzt schon auf dem Boden.“, sie lachte und hob ihn auf. Er sah so frisch aus. Anschließend gingen sie nach oben. Erst in der zweiten Etage roch es wunderbar nach essen. „Ich hasse es, dass alle hier im Haus so mega kochen können.“, jammerte die Ältere der Zwillinge, als sie vor ihrer Wohnung standen. Sie schlossen auf und... der Geruch nach Braten Empfang sie. Beide sahen sich ungläubig an. „Sind zu Hause.“, rief Dipper einfach mal. „Küche.“, bekam er die eher gleichgültige Antwort. Beide hingen sie ihre Jacken auf und sahen vorsichtig um den Türbogen. Bill saß mit einem Buch am Tisch und lass. Ansonsten hatte sich nichts verändert. „Was riecht hier so gut?“, fragte Mabel und hockte sich vor den Ofen. „Essen!“, sagte Bill wieder und sah das erste mal auf. „Moment... du hast... gekocht?“, fragte Dipper und blinzelte verwirrt. Bill zog ein wenig beleidigt eine Augenbraue hoch und versteckte gleichzeitig seine eine Hand unter dem Tisch, an dessen Finger eindeutige Pflaster klebten. „Darf ich nicht? Mir war langweilig.“ - „Wenn du kochst, wenn dir Langweilig ist, darf dir gerne immer langweilig sein.“, sagte das Mädchen und band sich ihre blau gefärbten Haare zusammen. „Ich gehe Händewaschen.“, sagte sie noch und grinste. Freute sich sichtlich auf das, was kommen wird. Dipper sah ihr kurz nach und dann wieder zu Bill. Er hatte die Finger des anderen durchaus gesehen, bevor die Hand unterm Tisch verschwunden war und lächelte leicht. Dieser wand allerdings verlegen den Blick wieder aufs Buch. Wurde da jemand Rot um die Nase? Der Brünette schmunzelte breiter, ehe Mabel hereinkam. „Sag mal... hast du auch aufgeräumt?“, jetzt wurde Bill erst recht Rot und wäre am liebsten in dem Buch versunken. Schließlich stand er auf: „Ich dachte ihr wolltet essen.“, pampte er sie an und holte den Topf aus dem Ofen. Zehn Minuten später saßen die Drei am Esstisch und starrten auf das dampfende Fleisch mit Soße und Kartoffeln. Irgendwie traute sich niemand, den ersten bissen zu machen. Mabel griff schließlich nach dem Besteck. „Das ist so albern, dass wisst ihr.“, sie schnitt sich ein Stück ab und schob sich die Gabel in den Mund. Kaute und machte ein genießerisches Geräusch. Erst dann begann auch Dipper, bis Mabel nach dem Wasserglas griff. „Gott ist das scharf.“ - „Ist das schlecht?“, fragte der Blonde am Tisch und musterte die Beiden. Unter dem Kommentar, dass Mabel wahrscheinlich einfach nur empfindlich sei, probierte auch Dipper. Verdammt es schmeckte so gut, aber ja es war mega scharf. „Kann es sein das du dich in den Gewürzen vergriffen hast?“, fragte der Brünette und trank auch einen Schluck. Bill ließ die beiden Gewürzgläser heranschweben. Sie unterschieden sich nur von der Farbe, da die Etiketten abgefallen waren. „Sieht doch alles gleich aus.“, meinte Bill und aß selber. Aber selbst für den Dämon war es scharf und er gleich ein wenig geknickt. Bill saß erneut auf dem Sofa und lass das Buch, was er sich aus dem Supermarkt mitgenommen hatte. Ein Klopfen holte ihn aus den Gedanken, ehe er zur Tür sah. Mabel war schon ins Bett verschwunden aber Dipper stand im Türbogen. „Stör ich?“, fragte er und Bill schüttelte langsam den Kopf. Er setzte sich vor ihn auf den Sofatisch. „Ich wollte mich nochmal bedanken. Fürs Essen und.... das du aufgeräumt hast.“, er schmunzelte, worauf Bill wieder verlegen wegsah. „Kein Ding.“, sagte er schnell. „Doch ist es.“, konterte Dipper. „Ich weis, das du dir Gedanken machst, wie es weiter gehen soll und was du hier tun sollst. Das kriegen wir schon irgendwie hin. Du musst da nicht alleine durch.“, lächelte er und strich sich eine Locke hinters Ohr. Bill beobachtete die Gehste und fand sie irgendwie... niedlich. „Warum willst du mir helfen?“ - „Lies meine Gedanken.“, Bill schnaufte. „Du weist, dass ich, das nicht mehr kann.“ - „Jep. Genau wie jeder andere Mensch auch.“, er schmunzelte und trotzdem wusste er auf die Frage keine Antwort. „Also, wenn was ist, komm zu mir. Okay?“, stellte der Brünette klar. Kurz schwieg der Dämon, ehe er nickte. „Okay...“, kam die leise Antwort. Dipper erhob sich und wollte den Raum verlassen, als Bill ihn am Handgelenk festhielt und am Gehen hinderte. „Danke... und... es tut mir leid. Das von damals und...“, er brach ab und biss sich leicht auf die Innenseite seiner Unterlippe. Kurz stand Verwunderung in Dippers Gesicht geschrieben, ehe er lächelte und seine Hand, auf die des anderen legte. „Ich bin nicht so nachtragend, wie man meinen würde. Gute Nacht.“, er löste die Finger von seinem Handgelenk und ging. „Gute Nacht.“, kam es leise über Bills Lippen, während er Dipper nachsah. **Kapitel 4 ende** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)