Liebe, Lüge, Wahrheit von Saph_ira ================================================================================ Kapitel 48: Nur du bist meine Liebe! ------------------------------------ Ein Schuss donnerte, die Kugel zerriss die Luft und traf ihr Ziel mit einer ungeheuerlichen Geschwindigkeit. Die leere Flasche, die als Zielscheibe diente, zerbrach in viele Stücke und die Scherben zerstreuten sich auf dem grasbewachsenen Erdboden.   „Mama ist die Beste!“, schwärmte François im Nachhall des Schusses.   „Das stimmt.“ Augustin musste ihm recht geben. Er hatte sich damit abgefunden, Oscar und André niemals seine Eltern zu nennen, denn dafür lebte er bei ihnen und er war damit glücklich.   Noch ein letzter Schuss hallte aus dem Lauf und Oscar gab danach die abgefeuerte Pistole ihrem Geliebten. André nahm die Waffe an sich und dabei berührten sich ihre Finger. Obwohl die Gesichter der beiden emotionslos blieben, trat ein feuriger Funke der Liebe und Leidenschaft in ihre Augen. Das war ein gewöhnliches Spiel der Gefühle, das sie schon seit Jahren gut beherrschten. Auch wenn sie sich hier, auf dem freien Feld unweit vom Anwesen der de Jarjayes, nur mit François und Augustin befanden, hielten sie ihre Emotionen zueinander im Zaun. François wusste zwar, dass er ihr leiblicher Sohn war, aber Augustin dafür nicht. Wie alle anderen Menschen, die ihr Liebesgeheimnis nicht kannten, sollte auch er nichts davon wissen. Zumal er nur ein Spielkamerad und Freund von François war. Die unerklärlichen Schuldgefühle, die besonders Oscar gegenüber Augustin empfand, vergingen zwar nicht, aber sie und ihr Geliebter hatten wenigstens gelernt, damit umzugehen und nahmen sich das nicht mehr so sehr zu Herzen.   Oscar lockerte ihre Finger und ließ die Pistole ganz in Andrés Hand. Er legte sie dann sorgfältig in die Waffenkiste. „Machen wir Schluss.“, sprach er dabei im normalen Ton. „Es sollte für heute genügen, du hast alle Flaschen getroffen.“   „Ist gut, ich werde uns schnell die Pferde holen.“, Oscar zog ihre Mundwinkel leicht nach oben. Wie sehr sie ihn doch liebte! Sie brauchte nur in seine sanft grünen Augen zu sehen und ihr Herz schmolz wie eine Schneeflocke im Winter, wenn sie auf der warmen Haut landete. Aber ihre Liebe durfte sie ihm nur in den stillen Stunden der Nacht zeigen. Das war bedauerlich, aber für seine Sicherheit und die der Kinder war es besser so. Es war erstaunlich und zeitgleich ein Segen für die beiden, dass niemand hinter ihr Geheimnis gekommen war. So sollte es auch weiterhin bleiben. Aber wie lange? Denn früher oder später kam bekanntlich jede Wahrheit ans Licht. Oscar schauderte es bei dem Gedanken, was für schreckliche Dinge passieren könnten, wenn ihre Liebe kein Geheimnis mehr sein würde. André und die Kinder würden als erstes der Gefahr ausgesetzt und hart bestraft werden. Das würde Oscar niemals zulassen und für ihre kleine Familie kämpfen. Sie verdrängte diese Gedanken und schaute zu den beiden Jungen. „Und ihr sammelt die Scherben auf. Aber passt auf, dass ihr euch nicht daran schneidet.“   „In Ordnung.“ Beide Knaben sprangen sogleich auf die Füße. „Du warst wunderbar, Mutter.“, lobte François sie strahlend und folgte Augustin, der bereits vorgegangen war.   „François ist schon so groß geworden und Augustin ist ein Gewinn für ihn.“ murmelte Oscar etwas nachdenklich und sah den beiden nach.   „Ja.“, bestätigte André. „Die beiden sind genau so unzertrennlich wie du und ich.“   „Das stimmt. Sie hätten gut Brüder sein können. Sie sehen sich sogar ähnlich.“ Bei dem Wort „Brüder“ stach es in Oscars Herz. Wie eigenartig...   André musste ihr recht geben. „Also war das doch eine gute Idee von deinem Vater, ihn für unseren François als Kampfgefährte und Spielkamerad einzustellen.“ Das war mehr eine Aussage, als eine Frage.   „Mit der Zeit habe ich auch das Gefühl. So ähnlich wie er dich für mich angestellt hat.“ Oscar sah in sein Gesicht und bekam eine Sehnsucht in der Leistengegend. „Jetzt bist du für mich mehr als ein Freund und Gefährte.“   André lächelte schelmisch. Er hätte Oscar gerne an der Wange gestreichelt und ihr einen Kuss geschenkt, aber er beherrschte sich. François und Augustin waren in der Nähe und konnten jeden Moment zurückkehren. „Soll ich heute Nacht zu dir kommen?“, fragte André deshalb mit der gesenkten Stimme. Eine Antwort darauf bekam er nicht.   „Wo sind die Pferde?“ Die Stimme von Augustin drang unerwartet in die Ohren von André und Oscar.   Kaum dass die beiden zu dem Jungen sahen, folgte schon die Berichtserstattung von François: „Wir haben schon alle Glasscherben gesammelt!“ Er zeigte auf einen kleinen Haufen, der nicht weit von ihnen lag. Vereinzelte Scherben glänzten bei den einfallenden Sonnenstrahlen und der kleine Haufen war von daher nicht zu übersehen.   „Das habt ihr gut gemacht.“, lobte Oscar kurz angebunden und ging mit glühenden Wangen die Pferde holen. André hatte in ihr wieder die Sehnsucht nach seiner Liebe und Geborgenheit erweckt und dieses berauschende Gefühl war ihr vor der Kindern ein wenig unangenehm.   André nahm einen Stoffsack und packte die Scherben dort rein. François und Augustin halfen ihm dabei. Als sie fertig wurden, kam Oscar mit vier Pferden – zwei davon waren Ponys für die beiden Jungen. Sie sollten ja auch selbstständig reiten können.   Zu viert und bei angenehmen Wetter brachen sie gemütlich zurück zum Anwesen der de Jarjayes auf. Schon bald begegnete ihnen ein Reiter und Oscar zügelte abrupt ihr Pferd. Ihre Augen wurden vor Erstaunen größer und ihr Mund klappte auf. Die anderen machten es ihr gleich und André warf einen besorgten Blick auf seine Oscar.   „Wer ist das?“, fragte Augustin verwunderlich.   „Ich weiß es nicht, aber er kommt mir bekannt vor.“, meinte François und sein Bruder spürte das gleiche Unbehagen in ihm steigen wie er.   „Das ist Graf von Fersen.“, erklärte André in einem Ton, der den beiden Jungen erschreckte. Es klang danach, als wäre ihr Vater sehr besorgt und nicht begeistert über diesen Grafen. „Er war sieben Jahre in Amerika und ist anscheinend gerade zurückgekehrt.“   Der Reiter kam näher und zügelte vor ihnen sein graues Pferd. Er lachte froher Laune. „Warum schaut Ihr so erschrocken, Oscar? André, Ihr seht genauso wie früher aus! Und Euer Findelkind ist auch groß geworden, Oscar! Aber wer ist das an seiner Seite?“   Oscar schluckte zwei Mal, um ihre Stimmbänder zu ordnen. „François ist schon zwölf Jahre alt und Augustin ist sein Freund und Gefährte.“, erklärte sie und wagte nicht André anzusehen. Die Erinnerung an die Zeit, als sie dachte, etwas für den Grafen von Fersen zu empfinden, beschämte sie. Ihr armer André hatte damals ihretwegen sehr gelitten und das tat ihr noch immer leid. Sie fühlte nichts für den Grafen, außer dieses Mitleid wegen der Königin und versuchte die unangenehme Erfahrung deshalb zu verdrängen. Ihre einzige und wahre Liebe war André und das würde sie ihm noch heute beweisen!   „Welch eine Freude, Euch alle wieder zu sehen!“ Diese Freude stand dem Reiter förmlich ins Gesicht geschrieben. „Graf Hans Axel von Fersen meldet sich gesund und munter aus Amerika zurück!“   „Seid uns willkommen, Graf.“ Oscar zwang sich zu einem freundlichen Lächeln und lud ihn auf das Anwesen ihrer Eltern ein.   „Die Einladung nehme ich gerne an.“ Graf von Fersen wendete sein Pferd und ritt dann neben Oscar.   André fiel auf seinem braunen Pferd etwas zurück und ritt zwischen François und Augustin. Sein Augenmerk fixierte sich auf den Rücken des schwedischen Grafen, sein Blut kochte und obwohl er äußerlich die Ruhe bewahrte, schien er ihn erdolchen zu wollen. Warum musste von Fersen zurückkehren? André war um seine Oscar besorgt. Er vertraute ihr und glaubte an ihre Liebe, aber wer wusste schon, ob von Fersen nicht schon wieder ihre Gefühle durcheinander brachte? Wenn dem so sein sollte, dann würde er es nicht mehr verkraften können. Nachts konnte André deshalb nicht schlafen und war überrascht, als Oscar nur in ihrem Nachthemd gekleidet, zu ihm ins Zimmer kam.   „Ich dachte, du würdest zu mir kommen...“ Sie flüsterte, schloss die Tür hinter sich und näherte sich seinem Bett. „Ich habe auf dich die ganze Zeit gewartet.“   André saß überrascht auf. Sein Herz hüpfte dagegen vor Freude, weil sie von alleine und trotz, dass von Fersen irgendwo auf dem Anwesen übernachtete, zu ihm gekommen war. „Ich dachte, weil wir einen Gast haben, wird nichts daraus...“   „Sei ehrlich, das war nicht der eigentliche Grund, oder?“ Oscar schlüpfte selbst zu ihm unter die Decke und rückte sehr nah an ihn ran. „Sag es mir, André, mein Geliebter.“   André schluckte hart und suchte nach passenden Worten. „Ja, ich gebe es zu, anfangs hatte ich andere Gedanken und deshalb konnte ich nicht kommen. Aber jetzt, wo du bei mir bist, weiß ich, dass ich falsch lag. Vergib mir mein Misstrauen, aber...“   Oscar ließ ihn nicht weiter sprechen und legte ihm ihre Finger auf den Mund. „Ich vergebe dir.“ Langsam stieg sie ihm über den Schoß und sprach weiter: „Ich kann dich gut verstehen und deshalb bin ich hier, um dir meine Liebe zu beweisen.“ Sie nahm sein Gesicht in ihre Hände und schaute ihm tief in die Augen. „Du bist und bleibst für immer der einzige Mann in meinem Leben. Nur du bist meine Liebe und ich werde dich niemals aufgeben. Ich liebe dich aus tiefstem Herzen, mein Geliebter...“   Wie konnte er nur diesen aufrichtigen Worten und diesem liebreizenden Blick ihrer wunderschönen Augen widerstehen? „Ach, meine überaus geliebte Oscar...“ André legte seine Arme um ihren zierlichen Körper, spürte die Wärme ihrer Haut sogar durch den dünnen Stoff ihres Nachthemdes und war noch verliebter in sie. „Erlaube mir, den Fehler wieder gut zu machen und dir heute Nacht zu zeigen, wie sehr ich dich liebe.“   „Erlaubnis erteilt.“ Oscar lächelte ihn verführerisch an und drückte ihm schon selbst ihre weichen Lippen auf den Mund. Die Hitze der Leidenschaft breitete ihre Flammen im ganzen Körper aus und der Durst nach ihm, nach seiner Liebe und Zärtlichkeit, stieg in ihr hoch. Ja, nur er war ihre Liebe und ihr Leben. Kein anderer Mann auf der Welt würde jemals seinen Platz einnehmen können. Auch wenn André etwas Schreckliches zustoßen und er dabei ums Leben kommen sollte, würde sie niemals zulassen, dass ein anderer Mann sie küsste, sie berührte und sie liebte. Und ganz besonders nicht von Fersen. Der Graf aus Schweden gehörte zu Marie Antoinette und für sie, Oscar, war er nur ein guter Freund. Was ist dann mit den Kindern, wenn ihr überaus geliebter André nicht mehr da sein sollte? Nun, dann würde sie höchstwahrscheinlich für ihre Kinder weiter leben, aber niemals die Frau eines anderen Mannes werden. Uns sie würde nicht erlauben, dass ihre Kinder einen anderen Vater hatten. Nur André hatte das Recht dazu und ohne ihn würde sie selbst sterben. Aber jetzt lebte er und sie lebte mit ihm, für ihn und ihre gemeinsamen Kinder.   Die Zungen verflochten sich zu einem leidenschaftlichen Duell in der Mundhöhle des anderen und wurden immer schneller. Die Hände der beiden zerrten gegenseitig an dem Stoff des Nachthemdes und der Atem entwich ihnen stoßweise aus der Nase. Oscar unterbrach den Kuss und stieg von seinem Schoß, um ihr Nachthemd auszuziehen. André nutzte diesen Moment aus und entledigte sich ebenfalls von seinem Nachthemd. Dann war Oscar wieder über ihn, aber setzte sich nicht hin. Sie vergrub ihre Finger in seinem dichten Haar und warf genießerisch ihren Kopf in den Nacken, während André sanfte Küsse auf ihren Schenkeln verteilte. Seine Hände streichelten ihre Hüfte, massierten ihre kleinen, aber weichen und betörenden Pobacken und seine Lippen erreichten die behaarte Stelle ihrer Weiblichkeit.   Oscar unterdrückte ein lautes Keuchen der Begierde, als seine Zunge ihre Knospe der Lust berührte, sie küsste und dann tiefer in die feuchte Höhle eindrang. Was für eine Wonne! Oscar konnte nicht mehr – sie wollte nicht nur seine Zunge in ihr spüren! „André, bitte...“, keuchte sie atemlos und ihr Geliebter hörte auf. Er wusste einfach, wie er sie in Wallung brachte und in ihr eine unermessliche Gier nach ihm, seiner Liebe, Lust und Leidenschaft erweckte.   Ihr Körper sank haltlos auf seinen Schoß und aus ihrer Kehle entrann ein befriedigender Seufzer, als sie seine Männlichkeit in sich aufnahm. Ihre Brüste schoben sich sogleich seinem Gesicht entgegen und ihr Gesäß bewegte sich auf ihn agil auf und ab.   Oh, wie sehr er sie liebte! Das war mit keinem Wort zu beschreiben! Er liebte einfach alles an ihr: ihren schlanken Körper, ihren Charakter, ihr gütiges Herz und sogar ihr hitziges Temperament.   Seine Hände streichelten ihre Schenkel, ihren Rücken unter der hängenden Haarpracht und ihre rosige Brustwarze verschwand zwischen seinen Lippen. Seine Zunge liebkoste die harte Knospe und die Bewegungen von Oscar wurden dadurch noch schneller. Ihre Finger krallten sich in die strafen Muskeln seiner Arme und sie hielt auf einmal inne.   Sanft drückte André seine Geliebte an sich, bis ihr rasendes Herz sich beruhigte und ihre Anspannung nachließ. „Ich liebe dich mein ganzes Leben lang...“, murmelte er dabei in ihre Haut und schaute zu ihr auf.   „Ich dich auch. Mein André, du bist meine einzige und ewige Liebe.“ Oscar lächelte ihn an und küsste zart seine Lippen. Ihre Gelüste waren gestillt, aber jetzt war er dran. Ohne den Kuss zu unterbrechen, stieg sie von seinem Schoß und fiel mit ihm in die Matratze. Sie spürte, wie er sogleich in sie eindrang, schlang ihre schlanken Beine um seine Hüfte und bewegte sich unter ihm im Takt seiner begehrlichen Stöße.   Seine Bewegungen wurden schneller und Oscar ließ seine Hüfte von ihren Beinen frei. Noch eins, zwei Mal stieß er in sie ein und entfernte sich hastig aus ihr. Er schob sich von ihr zur Seite und ergoss seinen Samen neben sie in die Laken. Oscar drehte sich zu ihm um, streichelte seinen Rücken und verteilte kleine Küsse auf seiner Schulter – bis die Anspannung nachließ. Das war immer das gleiche Ritual zwischen ihnen, wenn sie die Liebesnacht miteinander verbrachten und danach eng aneinander geschmiegt einschliefen.   Die Anspannung und die Erregung ließen nach. Der Atem und die Herzen beruhigten sich. Es blieb nur dieses schöne Gefühl nach Liebe und Zuneigung. André nahm die Decke und zog sie über Oscar und sich. Wie gewohnt schmiegte sie sich in seinen Armen, legte ihren Kopf auf seiner Brust und schlief geschafft, aber glücklich und zufrieden ein. André streichelte noch ihr weiches, goldblondes Haar, genoss ihre Nähe und glitt dann selbst mit einem glücklichen und zufriedenen Lächeln auf seinen Lippen in den Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)