Blut und Licht von Ravanur ================================================================================ Kapitel 1: Stunden der Freude ----------------------------- Blut und Licht Stunden der Freude Nördliches Lorderon Quel’Thalas Silbermond Sina Wildrose öffnete, ihre Augen. Ein sanfter Lichtstrahl, der durch die zugezogenen Fenster zu ihr drang, streifte leicht ihre Augen. Es war nicht viel Licht, was hineinschien, aber es reichte aus, um sie aus dem so erholsamen Schlaf zu reißen. Die junge Frau haste das frühe aufstehen und heute war einer der wenigen Tage, an den sie Freihatte. Sie war nun schon seit 7 Jahren in der Ausbildung zur Priesterin und verdiente sich, durch einige kleine extra Aufgaben, bei ihrer Mentorin und Ziehmutter Zan´drea Wahrherz hin und wieder das Recht auf einen freien Tag. Für den heutigen Tag hatte sie mehrere Wochen bei den Vorbereitungen für die Abschlussprüfungen geholfen. Sie selbst musste noch 1 Jahr warten, ehe sie Gelegenheit bekam, die Prüfung abzulegen. Alle Priesterschüler bekommen die Gelegenheit bereits 2 Jahre vor ihrem eigentlichem Ausbildungsende diese abzulegen. Nur wenige nehmen diese Möglichkeit wahr und noch weniger schaffen es beim ersten Versuch. Sina hatte an solch ambitionierten Ideen keinerlei Interesse. Ihre Lehrer behaupteten stets, sie habe großes Talent und sagten ihr eine große Zukunft und voraus. Doch Sina mochte das Leben an der Akademie. Es gab viel zu tun und die Ausbildung war nicht immer leicht, aber solange sie hier war, hatte die junge Elfe, einen Platz in der Welt und musste sich keinen Suchen. Sie war als Waisenkind an die Akademie gekommen. Ihre Eltern waren einigen Troll Wegelagerern zum Opfer gefallen. Es wahren wohl einige der wenigen überlebenden Gruppen, die aus dem Vernichtungsschlag gegen Zul´Aman übrig geblieben sind. Sina überlebte, weil ihre Mutter sie, in einer Truhe, versteckte. Man konnte in der Truhe nichts sehen, aber die gedämpften Schreie suchen sie manchmal noch nachts heim. Sina hatte sonst keine Verwandten und so hatte sie es nicht einfach. Weinsenkinder in Silbermond werden eher gemieden, da sie weder Namen noch Grundbesitz haben. Es liegt wohl an der grundlegenden Arroganz, die ihr Volk innehat seit sie sich von den Kaldorei abgespalten haben. Herkunft ist ihnen wichtig wie der gesellschaftliche stand. Ihr Name Wildrose ist keinem Haus zugehörig und wurde ihr von ihrer Mentorin Zari´drea gegeben. Sie kannte ihren alten Namen nicht. Die Trolle hatten damals nichts übriggelassen und alle getöteten Elfen gefressen oder verbrannt. Somit konnte niemand sagen zu welchem Haus sie angehörte. Alles was sonst noch in der Truhe, war ein Buch, mit getrockneten Kräutern und auf der ersten Seite eine Rose. Sina war ganz zufrieden damit. Sie hätte es auch weit schlimmer treffen können. Man stelle sich vor, auf der ersten Seite hätte auch Würgetang oder gar Khadgars Schnurrbart sein können. Ihr viel plötzlich auf das sie gedankenverloren im Bett lag, obwohl heute doch ein wichtiger Tag wahr und sie eigentlich schon längst in Bewegung sein wollte. Sie schüttelte die Gedanken ab und sprang aus dem Bett. Eine Handbewegung später machte sich das Bett von selbst und die Zahnbürste begann ihre Arbeit, während Sina sich unter die Dusche stellte. Sie war selbst unter den Hochelfen noch auffaltend schön, auch wenn sie das nie von sich behaupten würde. Die Pubertät hatte ihr gutgetan und sie von einem moppeligen Kleinkind, in eine attraktive junge Frau verwandelt. Sie hatte Goldgelbe Haare und die in ihrem Volk üblichen Orangen Augen. Wobei diese mehr in ein gelb als in ein Rot übergingen. Ihre Haare waren lang, lockig und erreichten mittlerweile die Hälfte ihres Rückens. Sie sprang aus der Dusche und machte eine kurze Handbewegung, woraufhin drei kleine Feuerkugeln erschienen, die ihre Haare trockneten und ein Handtuch sie abtrocknete. Währen, dessen summte leise ein Lied das sie aus ihrer Kindheit kannte. Als die Haare trocken wahren zog sie sich ihre besten Sachen an und verließ ihr kleines Zimmer in der Abtei. Sie besaß nicht viele gute Kleider und die meisten hatte sie sich selbst genäht. Doch das störte sie nicht, denn einerseits hatte sie ein gewisses Talent zum Nähen und zum anderen bekam man in Silbermond recht günstig gute Stoffe. Sie ging über den Basar und staunte, wie jedes Jahr, darüber wie die Stadt geschmückt war. Überall hingen die Banner der Hochelfen und magische Lichter tanzten überall, in den wildesten Farben und Formen umher. Die Elfen tanzten, lachten und es spielte überall Musik. Es gab gutes Essen und den berühmten Elfischen Wein. Heute würden die angehenden Priester und Waldläufer ihre Weihung durch König Anasterian Sonnenwanderer erhalten. Doch das wilde treiben um sie herum war nicht der Grund für ihre gute Laune und ihre Eile. Sie freute sich, das zwei ihrer freunde heut ihren großen Tag hatten. Sie schaffte es, ohne jemanden umzurennen über den Basar und erreichte den Sonnenhof. Hier hatten sich bereits, alles was Rang und Namen hatte versammelt und bestaunten die neuen Absolventen. Sina kämpfte sich durch die Massen bis nach vorne und Schafte es endlich einen Blick auf die versammelten Anwärter zu werfen. Zum einen war da Telrenis Funkenläufer. Ein hochgewachsener Elf mit Blauleuchtenden Augen und dunklen lilafarbenen Haaren. Er gehörte einer der Gründer Familien, an die damals aus ihrer Heimat verbannt wurden. Die ungewöhnliche Haarfarbe stammt eben noch aus der Zeit der Nachtelfen und hatte sich bis zu ihm Vererbt. Er hatte eine stattliche Figur und man sagte sich, er sei wohl auf dem besten weg der neue Waldläufer General zu werden. Er sollte heute für besondere Leistung ausgezeichnet und zum Stellvertreter von Lor'themar Theron ernannt werden. Sie betrachtete suchend die Absolventen und erblickte ihn dann neben Lor'themar direkt am Fuß des Aufgangs zum Sonnenzornturm. Sie winkte ihm hektisch zu, bis ihr auffiel, was sie da machte und hörte abrupt auf. Lächelt hob Telrenis die Hand zum Gruß, musste sich aber kurz darauf wieder seinen eigentlichen Pflichten widmen und überreichte, Schwert und Bogen einen erfolgreichen Absolventen der Waldläufer schule. Die beiden kannten sich nun seit 6 Jahren und verstanden sich stets gut. Auch wenn Telrenis immer etwas zurückhaltend und ernst war. Sie hatten sich damals bei einer Feier zur Sonnensommerwende kennengelernt. Er war der beste Freund von Nevariat Dunkelfeuer und mit ihm hatte sie viele Schulfächer zusammen. Das erste treffen zwischen ihr und Nevariat begann mit einem Zusammenstoß. Es war der erste Tag an der Akademie und Sina war spät dran, da sie sich nicht gut auskannte und verlaufen hatte. Als sie durch hektisch durch die Gänge irrte und um eine Ecke bog, stieß sie mit jemanden zusammen. Einem großgewachsenen rothaarigen Elfen, der ein ähnliches Problem hatte und zu viele Bücher trug. Nachdem sie sich 100 mal entschuldigt hatte und als Entschuldigung angeboten hatte beim Tragen der Bücher zu helfen, bemerkte sie das der Elf, mit dem sie zusammengestoßen ist, nur lachte und freundlich fragte, ob sie zufällig das Priesterklassenzimmer suche. So gingen sie gemeinsam zum Klassenzimmer und wurden beide für ihr zu spätes erscheinen strafversetzt, an den vordersten Platz direkt vor ihrer Ausbilderin. Von diesem Tag an waren die Beiden unzertrennlich. Nevariat war wohl der Talentierteste und zugleich faulste Schüler der Akademie und nur dank Sinas zureden und Telrenis Ansprache, das er doch endlich seinen Arsch bewegen soll und aufhören soll seine Zeit zu verschwenden, weil die Stadt und vor allem er einen so talentierten Priester im Kampf gegen die Trolle gut gebrauchen könnte, meldete er sich wieder willig zur vorzeitigen Prüfung an. Sie war es auch, die ihm nächte lang beim Lernen geholfen hatte. Das hatte für sie zumindest den Vorteil, das sie sich wissen aus den späteren Jahrgängen aneignen konnte und damit einen Vorteil bei ihrer eigenen Prüfung haben würde. Sina blickte umher und wunderte sich kurz über die Abwesenheit von Sylvanas, die diese Zeremonie normalerweise beiwohnte, schenkte dem aber keine weitere Beachtung. Sie suchte die andere Hälfte des Platzes nach Nevariat Dunkelfeuer ab. Sie erblickte seinen Feuerroten Schopf in mitten der Adepten. Offensichtlich war sie doch etwas zu spät gekommen, den er hatte bereits seine traditionelles Gewand und den Stab überreicht bekommen. Der Hochgewachsene Elf hatte sie bereits erblickt und grinste sie an. Das Leuchten seiner Augen war heut heller als sonst, was wohl bedeutete das er, wie alle Adepten, direkt auf die Magie des Sonnenbrunnens zugreifen konnte. Die Zeremonie ging noch eine weile so weiter, bis sie zu dem Punkt gelangte an dem Telrenis zu König Anasterian Sonnenwanderer gerufen wurde. Telrenis schritt würdevoll und langsam auf den König zu. Man erkannte, das selbst er leicht aufgeregt war, als er vor den König trat. Der König sprach ihm seine Glückwünsche aus und das er ein leuchtendes Vorbild für alle jungen Anwärter und jeden Bewohner der Stadt sei. Danach wurde er in den Rang des 3 Generals der Waldläufer ernannt und war somit Lor´themar Therons direkter Stellvertreter. Daraufhin wurden die Feierlichkeiten, traditionell von König Anasterian Sonnenwanderer, mit einer Ansprache und Glückwünschen beendet. Applaus brach über den Platz wie ein Hagelsturm herein. Ein Feuerwerk ging los und magische Kreaturen aus Licht und Magie flogen über den köpfen der Elfen hinweg. Die Absolventen jubelten und verteilten sich in der Menge um zu ihren angehörigen zu gelangen. Durch das Getümmel erkannte Sina einen roten Schopf der sich zielstrebig auf sie zubewegte. Als sie sich trafen umarmte er sie herzlich und sagte dabei "Sina ich habs geschafft!" Er drehte sich dabei und wirbelte mit ihr herum. Sina sagte fröhlich "Ja das ist großartig ich habs dir ja gesagt, dass du das schaffst!" Sie lachten beide und nach einigen Umdrehungen hielt er an und sagte "Oh pass auf!" Er lies sie los, ging 3 schritte zurück und warf sich die Robe über. Den linken Arm stützte er gegen die Hüfte und im Rechten hielt er Ausgestreckt seinen Stab. Er versuchte möglichst herrschaftlich auszusehen. Er sagte im überspitzten gebieterischen Ton eines ihrer Lehrmeister "Sieh mich an ich bin wunderschön!" bei diesen Worten fuhr er sich durch die Haare. Sina zögerte einen Moment, lachte dann aber Laut und sagte mit übertriebenen höfischem Tonfall "Oh ja eure Schönheit wird nur durch euer Herrschaftliches auftreten übertroffen." Nevariat versuchte ernst zu bleiben und sagte im Selben Tonfall "nun dann meine Getreuen untergeben man Suche meinen persönlichen Lakein auf da wir den Abend in einer mir angemessenen Einrichtung verbringen." Innerlich atmete Sina auf, weil er nicht gemerkt hatte das sie einen Moment länger gezögert hatte als sie wollte. Ein dunkler Schatten tauchte hinter Nevariat auf und eine tiefe Stimme sagte bedrohlich "euer Lakai also?" Eine Starke und Schwere Hand legte sich auf seine Schulter und er drehte sich lächelt um. Ihre Hände schlugen jeweils auf die Unterarme des anderen und hielten ihn Fest. Dann umarmten sie sich. Nevariat sagte freundlich "Aber immerhin wärst du mein persönlicher Lakai." Telrenis sagte, lächelt "Oh, das ändert natürlich alles. Ich wäre dann natürlich nur für die Wichtigen anliegen eurer Lordschaft zuständig" er lies ihn los und verbeugte sich Überschwänglich. Nevariat erwiderte "Natürlich! Pinkel Pasche, Nach Schenker und natürlich die weiblichen Fans vom leib halten." Telrenis antwortete etwas ernster "Ja, nur die wichtigen Aufgaben...." Nun veränderte sich sein Tonfall und wurde ernst "Lach du nur, aber ich hab dich meiner Einheit zuteilen lassen!" Nun wurde sein Tonfall bedrohlich "Das heißt ab morgen gehört dein Rotschopf mir." Er lächte beim Aussprechen der letzten Worte und etwas bedrohliches Flackerte in seinen Augen. Nevariat schluckte leicht und sagte mit etwas Angst in der Stimme "Ich hab ganz vergessen, wie Gruselig du sein kannst." Er lachte Verlegen und Telrenis lachte laut. Er drehte sich zu Sina um und öffnete seine Arme "Sina! Meine kleine Wildblume. "Sina umarmte ihn und sagte fröhlich "Glückwunsch zur Beförderung, großer grimmiger Mann. Oder besser grimmiger Hauptmann." Telrenis lachte "So schlimm bin ich gar nicht und danke." Er lies sie los. Nevariat tauchte zwischen ihnen auf und legte seine Arme um ihre Schultern. Er sagte fröhlich "Sooo ihr zwei, Ich denke, wir sollten hier verschwinden! Es gibt da einiges zu Feiern und hier herrscht ein eklatanter Mangel an Speis, Trank und vielleicht 1 oder 2 mich, bewundernde Frauen." Sina lachte "Vor allem dich, bewundernde Frauen nehme ich an?" Nevariat sagte leicht verlegen "Nein niemals eure Gesellschaft reicht mir voll und ganz" Telrenis drückte Nevariats Kopf nach unten und zerzauste ihm die haare. Sagte dabei" Ja natürlich eure Hoheit, aber ich denke, dieses eine mal sollten wir seinen Anweisungen Folgen. Denn heute gibt es einiges zu Feiern!". Und so lachten und feierten sie noch bis in den frühen Morgen. Sie lachten, tanzten und schwelgten in Erinnerungen und malten sich eine fantastische Zukunft aus. Der Moment war perfekt und an diesem Tag wussten sie, das egal was passieren würde, sie würden immer füreinander da sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)