Träume der Erinnerung von KimAnn ================================================================================ Kapitel 36: Gespräch unter Geschwistern --------------------------------------- Noch immer lag ihre Hand auf ihren Lippen. Sie konnte einfach nicht fassen, was sie so eben geträumt hatte. *Dieser Kuss*, dachte sie verträumt. Er war so zärtlich und liebevoll gewesen, auch wenn sie beide nach einer Zeit leidenschaftlicher wurden. All ihre Liebe in diesen Kuss gaben. Er musste sie wirklich lieben und sie fühlte das gleiche, das war ihr nun klar geworden und trotzdem hatte sie Zweifel. Warum hat sie nur immer Alpträume gehabt, in denen er vor kam, wenn sie sich so nahe standen? Sie verstand es einfach nicht. Irgendetwas musste geschehen sein. Aber was war das nur? Hatten sie vielleicht einen Streit gehabt oder hatte er sie verletzt? Kagome wusste es nicht und ob sie es jemals erfahren würde, konnte sie nicht sagen. Jedoch war ihr einiges bewusst geworden, nachdem sie erneut von ihm geträumt hatte und die Liebe zwischen ihnen spüren konnte. Sie musste mit ihm sprechen, ihn fragen, was das alles zu bedeuten hatte. Nur er wusste die Antworten. Die Frage war nur: wann sollte sie dies durchführen. Und wie sollte sie anfangen. Klar würde er ihr zuhören, aber einfach mit der Tür ins Haus fallen wollte sie nicht. Sollte sie es heute schon machen oder lieber noch warten? Vielleicht würde sie noch etwas träumen, wenn sie die Augen schließen würde. Kagome wusste, dass er noch im Schloss des Ostens oder zumindest in der Nähe war. Sie konnte es sich nicht vorstellen, dass er gegangen war, nicht nach dem letzten Abend, als sie sich etwas näher gekommen waren. Man hatte gesehen, dass er Hoffnung gehabt hatte. Hoffte darauf, dass sie ihn nun erkannte und er sie wieder an seiner Seite hatte. Sie hatte es gespürt. Bloß wie sollte sie ihn suchen, denn als Mensch könnte sie seine dämonische Aura nicht auf spüren und Toru wollte sie nicht wecken. Kagome musste da alleine durch, denn es war eine Sache zwischen ihr und Sesshomaru. Ihr Bruder wäre nur im Weg und das würde sie nicht wollen. Niemanden außer sie beide ginge dies etwas an. Natürlich hatte sie immer noch bedenken, da sie sich weiterhin vor ihm fürchtete und Angst hatte, dass er etwas tun könnte, was sie nicht wollte. Doch sie konnte nicht anders. Es ist wie ein Zwang. Sie musste das tun und konnte sich nicht dagegen wehren. Sie musste es einfach wagen, egal ob sie sich dadurch besser fühlen sollte oder nicht. Es ging nicht anders. Jedoch war es mitten in der Nacht nicht der richtige Zeitpunkt, auch wenn sie Gewissheit haben wollte. Kagome war noch immer aufgewühlt. Vom Traum und vom vergangenen Abend. Es wäre am besten, wenn sie noch eine Nacht darüber schlafen würde. Morgen könnte sie sich Gedanken drüber machen, wie sie dieses Gespräch angehen könnte, denn ganz ohne Plan wollte sie es nicht tun. Zu groß war die Gefahr, dass sie ihn nicht finden würde oder nicht wusste, was sie machen sollte, wenn er sie an treffen würde. Fest entschlossen legte sie sich daher wieder hin und schloss die Augen. Fiel direkt in einen tiefen Schlaf, doch dieses Mal war es anders. Sie träumte die restliche Nacht nicht mehr und wachte, kurz nachdem die Sonne auf gegangen war, auf. Im ersten Moment war sie enttäuscht gewesen, als sie die Augen geöffnet hatte, denn ohne zu träumen erinnerte sie sich nicht. Nur ein einziges Mal hatte sie etwas von ihrer Vergangenheit erfahren, als sie wach gewesen war. Es war die erste Erinnerung von ihrem Vater gewesen. Anderseits war sie auch froh darüber, ruhig geschlafen zu haben. Sonst schreckte sie immer aus ihren Träumen und war ganz durcheinander gewesen und nun war sie ausgeschlafen und konnte ausgeruht in den neuen Tag starten. Heute wollte sie darüber nach denken, wie sie es schaffen könnte mit Sesshomaru alleine zu sein. Sie hoffte auf einige Antworten. Hatte sie doch vieles, was sie beschäftigte bezüglich sie beide. Doch nun würde sie erst einmal aufstehen und sich fertig machen. Es war bald schon Zeit für das Frühstück. *Ob er auch da sein würde?*, fragte sie sich in Gedanken. Hoffentlich. Als sie durch die großen Türen des Speisesaals trat, hatte sie ihre Antwort. Alle saßen schon am Tisch und waren beim Frühstück, auch ein gewisser Lord. Kurz verweilte ihr Blick auf ihm und Sesshomaru merkte dies. Daher erwiderte er ihre Geste. Gold traf auf Blau. Dieser Blickkontakt hielt nur wenige Sekunden an und doch sah sie etwas in seinen Augen. War das Sehnsucht, was sie in seinem Blick sah oder vielleicht Hoffnung? Sie konnte es nicht sagen, doch irgendetwas war da. Nach ein paar Sekunden löste sie sich von seinem Antlitz und setze sich an ihren Platz. Es war der Platz neben Toru. Als Kagome diesen begrüßte, sah sie eine stumme Frage in seinem Blick, doch schüttelte sie nur den Kopf. Toru jedoch guckte sie nur skeptisch an und glaubte ihr nicht so richtig. "Mach dir kein Kopf. Alles ist gut", versuchte sie ihn zu besänftigen, doch ihr großer Bruder war sich nicht sicher. "Das glaub ich dir nicht so richtig, aber ich vertraue dir. Später reden wir aber und nun wird gefrühstückt", sagte der Schwarzhaarige nur und Kagome seufzte innerlich. *War ja klar, dass er keine Ruhe geben wird*, dachte sie sich und fing an zu essen. Nachdem das Essen beendet war, begleitete sie nicht ganz freiwillig ihr Bruder und bat um ein Gespräch. Kurz zögerte sie und überlegte, ob sie das wirklich wollte. Jedoch wäre es schön, sich jemanden anzuvertrauen, und sie müsste ihm ja nicht alles erzählen. Daher begaben die Geschwister sich in den Garten und sie erzählte ihm von dem Traum, den sie in der Nacht vor dem Ball hatte. Die Kussszene, die sie dort aber erlebt hatte, ließ sie aus. Alles musste er nun wirklich nicht wissen. Natürlich vertraute sie ihm und von ihm wusste sie, dass er von ihr und dem Silberhaarigen Bescheid wusste. Und doch hatte er nie erwähnt, was er alles wusste. Die Betonung lag hier bei WAS. Wusste er von den intimen Momenten oder nur von den kleinen Gesten und den Gefühlen der Beiden? Sie konnte es nicht sagen und daher würde sie diese Information erst einmal für sich behalten. Toru erinnerte sich an diesen Abend. Sein kleiner Stern hatte Geburtstag und er hatte es nur noch gerade so rechtzeitig zu der Feier geschafft und sie ahnte nicht, dass auch sein Freund es einrichten konnte. Der Kronprinz des Ostens wusste, dass seine Schwester sich über sein Auftauchen sehr gefreut hatte, denn sie hatte gestrahlt. Wie so oft, wenn sie ihn sah und doch wusste er, dass sie traurig war, sollte Sesshomaru nicht kommen können. Aus diesem Grund hatte er eine Überraschung für sie gehabt und bat sie auf den Balkon zu kommen, doch nicht er ging zu ihr, sondern der Mann, den sie liebte. Toru wusste von den Gefühlen der Beiden. Sie hatte es ihm anvertraut und doch konnte er es sehen, wenn Kagome seinen Freund anschaute, auch wenn sie es versuchte zu verbergen. Auch im Speisesaal am Morgen hatte er etwas in ihren Augen aufblitzen sehen, als sie ihren Gast erblickte und dies war keine Furcht gewesen. Es war Neugierde und etwas Sehnsucht, doch dies hatte sie bestimmt nicht bemerkt. Noch lange saßen sie zusammen und redeten über alles und genossen die Ruhe, bevor Toru aufstand und ging. Er wollte trainieren gehen und hatte sie gefragt, ob sie ihm nicht zu sehen wollte. Kagome brauchte gar nicht lange drüber nach zu denken und folgte ihrem Bruder, denn sie hatte ihn schon immer gerne zugesehen. Das hatte sie im Gefühl, auch wenn sie davon nicht geträumt hatte. Es war so als würde ihr Unterbewusstsein ihr das im Inneren mitteilen, wie viel Freude sie daran hatte. Aus diesem Grund folgte sie ihm, nichts ahnend, wer noch dort sein würde.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)