Träume der Erinnerung von KimAnn ================================================================================ Kapitel 11: Verlorenes Geschenk ------------------------------- Nach dem Toru gegangen war, schaute Kagome ihm noch lange nach und war sehr dankbar, dass er sofort her gekommen war, als sie seinen Namen geschrien hatte. Sie wusste sich in dem Moment einfach nicht anders zu helfen und hatte gefühlt, dass er kommen und sie beschützen würde. Es war als hätte man eine schwere Last von ihr genommen, als Sesshomaru endlich gegangen war. Immer noch spürte sie diese Angst und befürchtete, er würde wieder kommen. Toru hatte gemeint sie würden sich kennen. Er hatte es zwar nicht direkt gesagt, aber sie sah es an seinem Blick. Seine Augen waren leicht geweitet gewesen, als sie ihm erzählte, sie kannte ihn nicht. Anfangs glaubte er ihr nicht, doch das war nicht schlimm. Er wusste ja nicht was geschehen war. Sie verstand es auch, dass er sehr verwundert gewesen war, da sie schließlich seinen Namen kannte. Als sie es ihm erklärte, sah sie auch, dass er deshalb verletzt war. Anscheinend standen sie sich wirklich nahe. Doch wie nah machte sie sich die ganze Zeit über Gedanken. Diese starke Verbundenheit, die sie fühlte, muss doch etwas heißen. Später würde er wieder kommen und dann würde sie vielleicht die Chance bekommen, dass er ihr einige Fragen beantwortete. Ihr war klar, dass er einiges wusste. Leider war ihm auch nicht bekannt, was damals passiert war und das glaubte sie ihm. Kagome spürte einfach, dass er die Wahrheit sagte. Warum das wusste sie nicht. Sie glaubte aber nicht, dass er nur ein Freund wäre. Da ist mehr als er zugeben wollte zwischen ihnen. *Doch was nur?*, grübelte sie nach, doch bekam sie darauf keine Antwort. Es war zum verrückt werden. Es gab so viele Fragen, doch keine Antworten. Ob sie sich jemals wieder erinnern würde. Nicht einmal, wo sie war, wusste sie und das machte ihr ungeheure Angst. Aber dies konnte sie später einfach von Toru erfahren. Sie hoffte nur, dass sie den Silberhaarigen nicht mehr sehen würde. Er war ihr unheimlich und erinnerte sie an die Träume, die sie erlebt hatte, wenn der Sichelmond am Himmel stand. Jedes Mal war sie schreiend aufgewacht und wusste nichts mehr davon. Wollte es aber auch gar nicht wissen. Er hatte solch einen Mond und deshalb bekam sie direkt Panik. Was wenn die Träume ihr zeigen wollten, er wäre gefährlich und sie sich in Acht nehmen müsse. Es könnten jedoch auch nur Träume sein. Trotzdem war die Angst da und sie war sich sicher, dass sie ihm noch öfters begegnen würde. Ob sie wollte oder nicht. Definitiv wollte sie es nicht. Auf keinen Fall wollte sie eine weitere Begegnung mit ihm. Das eine Mal hat völlig gereicht. Das alles wird anders laufen, als sie dachte. Er wollte sie küssen und das tut man doch nicht grundlos. Vielleicht hegte er Gefühle für sie, welche von ihrer Seite nicht erwidert werden. Und da sie gerade erst erwacht war, dachte er eventuell eine Chance zu bekommen ihr nahe sein zu können. Wäre da mehr zwischen ihnen gewesen, würde ihr Unterbewusstsein sich doch daran erinnern oder nicht? Es müssten Gefühle da sein, aber außer Angst war da nichts, was sie in seiner Gegenwart gefühlt hatte. Daher glaubte sie nicht wirklich daran, dass es etwas Ernstes zwischen ihnen gegeben haben sollte. Kagome hing noch etwas ihren Gedanken nach und entschied ein wenig zu ruhen. Toru hatte sie nämlich gebeten sich noch zu schonen und das würde sie jetzt auch machen. Sicherlich würde er es merken, wenn sie es nicht tun würde. Außerdem war sie sowieso noch sehr erschöpft gewesen. Es dauerte auch nicht lange, bis der Schlaf sie übermannte und tief schlummerte. Sie bekam nicht einmal mehr mit, wie jemand ihr Zimmer betrat. Toru war nach dem Gespräch mit Sesshomaru sehr aufgewühlt gewesen. Er wusste einfach nicht, wie sie ihr helfen könnten. Er entschied sich nach ihr zu sehen. Vielleicht könnten sie weiter reden und er würde paar Antworten erhalten, genau wie sie. Bei ihrem Zimmer angekommen, hörte er ruhige Atemzüge und stellte fest, dass sie eingeschlafen war. Da sie den Schlaf nötig hatte, würde er sie ruhen lassen und ging daher in sein Zimmer. Reden konnten sie auch morgen. Dann müsste sie auch endlich mal etwas essen. Sie musste schließlich zu Kräften kommen. Die nächsten Tage verliefen recht ruhig und Kagome erholte sich. Zu ihrem Glück hatte sie Sesshomaru seit ihrem ersten Erwachen nicht wieder gesehen und darüber war sie sehr erfreut. Toru kam jeden Tag zu ihr und sie unterhielten sich, doch wechselte er immer das Thema, wenn sie etwas über sich erfahren wollte. Sie wollte doch nur wissen, wer sie war und wo sie her kam. Auch wollte sie erfahren, wo ihr zu Hause war und was wirklich geschehen war, doch das wusste er leider auch nicht. Eines Tages saß sie im Garten und ging ihren Gedanken nach, wie so oft in letzter Zeit. "Hallo Kagome", hörte sie plötzlich jemand und drehte sich um. Blickte direkt in die blauen Augen von Toru, der sie liebevoll anlächelte. "Hallo", murmelte sie nur leise und blickte zum Boden. Doch spürte sie eine Hand, die am Kinn ihren Kopf hoch zog und sie somit wieder nach oben sehen musste. "Was ist los?", fragte er sie, da Toru merkte das irgendwas sie sehr bedrückte. "Weißt du ich bin jetzt schon einige Tage hier und trotzdem weiß ich nicht sehr viel über mich. Eigentlich so gut wie gar nichts." "Kagome. Alles zu seiner Zeit. Du musstest erst wieder zu Kräften kommen. Wie wäre es, wenn du mir erzählt warum du mich suchen gekommen bist. Beziehungsweise warum du es nicht schon früher getan hast. Ich hatte dich so oft gesucht und nie eine Spur aus machen können." Kagome überlegte. Sollte sie es ihm wirklich erzählen? Würde er denn auch eine Frage von ihr beantworten? "Beantwortest du mir dann auch eine Frage, wenn ich es dir erzähle?" "Natürlich. Aber zuerst du." Kurz dachte sie nach, wie sie beginnen sollte und fing an zu erzählen. Toru hörte ihr ruhig zu und unterbrach sie kein einziges Mal. "Ich hatte dir ja erzählt, dass ich immer nachts geträumt habe. Lange war der Traum mit den Hunden, der einzige bei dem ich was erkannt habe. Ich habe mich sonst kein einziges Mal erinnern können oder befand mich nur in dunklen Gängen von einem Palast oder so. Ich weiß es nicht genau. Irgendwann bin ich in einem großen Bett aufgewacht und stellte fest, dass ich ein kleines Mädchen war. Mein Körper reagierte von ganz alleine und führte mich durch viele Gänge bis ich in einem großen Saal an kam. Dort waren noch andere, doch erkannte ich nichts. Alles war verschwommen. Plötzlich öffnete sich eine große Tür und du hast da gestanden und hast zu mir gesehen. Ohne zu überlegen bin ich zu dir gerannt und du hast mich in den Arm genommen. Ich wusste nicht wer du bist, doch nannte mein Traum-Ich dich 'Toru-kun' und du mich 'kleiner Stern'. Du warst der Erste den ich sehen konnte und ich hatte mich so geborgen gefühlt. Auch hast du mir eine Kette mit einem blauen Stern geschenkt, doch leider weiß ich nicht wo sie ist. Einen Moment später hast du angefangen dich auf zu lösen und ich habe dich angefleht zu bleiben, doch du warst weg. Bevor du komplett verschwunden warst, hast du mir noch versprochen immer für mich da zu sein." Nach ihrer Ausführung musste Kagome sich erstmal sammeln. "Nach diesem Traum hatte ich die Hoffnung, dass da draußen jemand ist, der auf mich wartet und ich wollte dich finden. Doch bin ich erst einige Wochen später los, weil ich Angst hatte, dass du vielleicht doch nur ein Traum warst." Toru war geschockt darüber, dass sie genau das träumte und er wirklich der erste war, den sie sehen konnte. "Es war nicht nur ein Traum", fing er leise an und Kagome hörte ihm gespannt zu. "Ich war länger weg gewesen und war gerade wieder zurück. Du warst so glücklich als ich zurück war und hast so gestrahlt, als ich dir dieses Geschenk machte", als er beendet hatte, holte er etwas aus seinem Kimono und reichte es Kagome. Diese war sprachlos. "Kurz bevor du verschwunden warst, war ich wieder auf Reisen gewesen und hast mir die Kette gegeben, damit ich immer etwas von dir bei mir trage." Danach nahm er die Kette und machte sie Kagome um. Kurz nahm er sie in die Arme. Auch sie erwiderte die Umarmung und spürte wieder diese Verbundenheit zwischen ihnen. Und wie so oft fragte sie sich, welche Rolle er wirklich in ihrem Leben spielte. Toru, wer bist du nur?   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)