Tour de Japan von Hotepneith (Zwei Hundebrüder, drei Schutzherren und jede Menge Zoff) ================================================================================ Kapitel 21: Spieglein an der Wand --------------------------------- Die neue Falle entdeckten die zwei Halbbrüder prompt, als sie wenige Schritte in den Gang gemacht hatten, das verlockende Ziel der zwei Spiegel so nahe vor sich. Ohne, dass selbst Sesshoumaru etwas bemerkt hätte, schwand die Illusion des nur scheinbar festen Bodens und sie steckten bis zur Hüfte in einem Morast, dessen Geruch für ihre Nasen mehr als beleidigend war. Überdies war er zähflüssig und es entpuppte sich als sehr mühsam auch nur zwei Schritte darin zu machen. Geschweige denn davon, dass ihre Schwerter ebenfalls in dem Sumpf steckten. „Kannst du wenigstens heraus springen? Fliegen?“ erkundigte sich Inu Yasha, bemüht nach Tessaigas Griff zu suchen, damit die Klinge ihm nicht noch verloren ging. Wer wusste schon, was dieser komische Schutzherr des Südens ausgeheckt hatte. Sesshoumaru warf ihm einen Blick zu, der einen langsamen Tod versprach. Wenn er das könnte, hätte er das doch schon längst getan. Was glaubte dieser Narr eigentlich? Dass es ihm Spaß machte, dass sich Kleidung und Boa vollsogen, an ihn klatschten? Seine Schwerter so verschmutzt wurden? Der Jüngere erkannte, dass die Anfrage nicht sonderlich gut aufgenommen worden war. „Schon gut,“ murmelte er und machte den nächsten Schritt. Das stank und fühlte sich auch kaum besser an. Dieser Amalo war wirklich ein, äh, naja, ein Scherzkeks, zumindest. Die zwei Spiegel …. am liebsten hätte er sie einfach zertrümmert, aber das würde vermutlich bloß bedeuten, dass sie beide hier in alle Ewigkeit in diesem magischen Irrgarten herum tapsen mussten. Auch keine Option. Aber es musste doch einen Ausgang geben, immerhin hatten es Yuki und Ryujin auch geschafft. Denke nach, Inu Yasha, beschwor er sich. Es musste eine Lösung geben, allerdings eine, die gut versteckt war, sonst hätte das der liebe, große Bruder doch schon längst bemerkt. Also, denke nicht wie ein Schutzherr, nicht wie ein Dämon, denke wie ein Mensch. Yuki war ein Gott, Ryujin ein Drache. Vielleicht war eben das die Sache? Der nächste Schritt wurde noch zäher und denken war noch nie seine Stärke gewesen. Womöglich war es eben die Lösung die Spiegel zu zerschlagen?   Sesshoumaru starrte mit gewissem Ingrimm nach vorn und musterte mit zusammen gezogenen Augen die beiden Spiegel, in denen sich eindeutig erneut magische Portale drehten. Sollte das hier denn ewig so weitergehen? Am liebsten hätte er ja dreinschlagen, aber das wäre unter der Erde und in einem magischen Irrgarten reiner Selbstmord. Überdies würde er sich blamieren. Yuki und Ryujin hatten es doch auch vermocht hier wieder heraus zu kommen. Und Amalo spielte bestimmt fair. Also, wo lag der Haken, die Strategie, die Logik, die er einfach nicht finden konnte? Es gab immer nur zwei Spiegel, zwei Alternativen. Eine musste man wählen. War die bisherige Taktik immer rechts und links abzuwechseln falsch? Musste man stets nur rechts oder nur links gehen? Aber, woher sollte man das wissen? Reines Raten? Oder war eben genau das die Prüfung, auch für einen Schutzherrn, der ja doch über Krieger verfügte: Militärstrategie? Aber was hatten zwei Spiegel mit Kämpfen zu tun? Der nächste Schritt. Der Morast schmatzte förmlich um ihn, seine schöne Boa sog sich langsam immer voller, das spürte er am Gewicht, wenn schon nicht durch die Rüstung. Inu Yasha, das verriet ihm ein Seitenblick, hielt Tessaiga in dem Sumpf fest, zog jedoch nicht. Immerhin was. Nun ja, es war wohl vernünftig sich der Waffe zu vergewissern, wenn man als Halbblut darauf angewiesen war. Nicht nur, dachte er und senkte die Klaue. Womöglich wurden hier soeben die Klingen für die nächste Prüfung unbrauchbar gemacht? Bakusaiga stammte aus ihm selbst und er würde spüren, wenn sich etwas an diesem Schwert veränderte – und den Vorlaut Tenseigas kannte er ebenso. Irgendetwas lief hier falsch. Nur, was?   Inu Yasha spürte an seinen bloßen Füßen unter sich noch immer den weichen Boden wie zuvor, aber auch ein seltsames Prickeln. Er erstarrte in der Bewegung und blickte nach links. Hatte das etwa der vornehme Herr Hundedämon nicht mitbekommen? Oder gar nur ihm verschwiegen? Nein, der starrte auf die Spiegel so nahe vor ihnen und wirkte nicht sonderlich glücklich, um das mal so zu formulieren. Überdies besaß der vermutlich keinerlei Erfahrung mit so etwas. „He, Sesshoumaru?“ Unwillkürlich flüsterte er, obwohl das sinnlos war. Der Fast-Schutzherr des Westens blieb tatsächlich stehen, wie stets der Meinung, dass der Halbhund alles tun würde – aber sich nicht willentlich vor ihm blamieren. So wandte er den Kopf. Erfreut darüber so berücksichtigt zu werden erklärte der Halbdämon: „Dieser Sumpf … er fängt an uns zu verdauen. Das fühlte sich so im Magen dieses Eremiten an.“ Nein, beschloss der hochrangige Hundedämon aus gutem Haus. Er würde definitiv auch jetzt nicht nachfragen, wie man in solche Lagen geraten konnte. Es gab allerdings keinen Grund an dieser Aussage zu zweifeln. „Weiter.“ Ja, was anderes blieb ihnen nicht übrig, dachte Inu Yasha. Aber sie sollten sich beeilen, gleich, wie viel Kraft dieser Morast ihnen abverlangen würde. Allerdings sollten sie sich wirklich tummeln. Irgendwie schienen seine Füßen zu brennen, als ob sie auf dieser dämlichen Treppe, die ihnen Yuki so glühend serviert hatte, empor mussten.   In dem geheimnisvollen Raum in dem sich die Seelen der Schutzherren treffen konnten, kamen Yuki und Ryujin zusammen. „Meine Männer sind auf dem Weg,“ erklärte der Drachenkönig. „Allerdings muss ich sagen, dass die Wellenmagie gegen die Flotte kaum mehr reichen wird.“ „So der Wind. Auch meine Männer sind unterwegs. - Oh, Amalo. Ist Sesshoumaru durch die Prüfung?“ „Dann wäre er hier,“ erwiderte Ryujin prompt und sah zu dem ältesten der Schutzherren. „Wie sieht es aus?“ Der Gliederfüßler aus längst vergangen Zeiten reckte Stielaugen und Greifarme. „Sie merken, dass etwas nicht stimmt. Aber sie haben die Lösung noch nicht gefunden. Allerdings, lieber Ryujin, verstehe ich nun nur zu gut, was du an diesem Halbmenschen findest. Er ist wahrlich nicht dumm, zäh und sehr hilfsbereit. Nun, wir müssen diesbezüglich abwarten. Ich habe auch meine Krieger entsandt. Und, auch ohne die Hundebrüder werden wir dorthin müssen. Der erste Invasionsversuch der Menschen in meinem Territorium endete nach nur eintägigen Kämpfen in der Bucht von Hakata, nahe Dazaifu.“ „Die Schlacht von Bu´nei,“ bestätigte Yuki. „So wird sie heute noch genannt. Und ich möchte nicht wissen, wie viel Unheil ein Hyouga hier hätte anrichten können. Wir sind dem Inu no Taishou damals sehr zu Dank verpflichtetet gewesen. Und es ist wohl gut, wenn seine Söhne eingreifen könnten. Wie lange dauert deine Prüfung noch?“ Mit einem raschen Seitenblick auf seinen Nachbarn, der ja immerhin hundert Jahre benötigt hatte: „Ich meine, sie sind zu zweit. Ändert das etwas?“ „Nicht viel,“ gab Amalo zu, den giftigen Blick des Drachenkönigs ignorierend. „Sie sind nahe am Erfolg, aber nahe heißt eben nicht, dass es schon gewonnen ist. Unsere Krieger erwarten die Motten. Geht beide hin, meine alten Freunde. Zwei Schutzherren sind schon einmal gut. Ich werde erscheinen, sobald die Hundejungen meine Prüfung bestanden haben, dann mit Sesshoumaru, oder allein, wenn es nötig ist.“ „Bringe, wenn sie die Prüfung bestanden haben, auch meinen Krieger mit,“ forderte Ryujin. „Ich habe ihn nicht ohne Grund ausersehen.“ „Gut. Wir treffen uns hier. Oder in Hakata.“ Amalo verschwamm und verschwand. Die Schutzherren des Nordens und des Ostens wechselten einen Blick. „Jahrhunderte, Jahrtausende. Und er ist immer so ...“ seufzte Yuki. Dem Drachenkönig entkam ein Grinsen in seinen beiden Gesichtern. „Haben wir uns je verändert, Yuki? Jeder ist, was er ist. Gehen wir und beobachten die Sache.“ Die Seelen verschwanden.   Irgendetwas stimmte nicht, da waren sich die Halbbrüder unausgesprochen einig. Und zwar mit diesen Spiegeln. Irgendwo dort steckte die Lösung. Gefühlsmäßig hätte jeder am Liebsten einfach sein Schwert gezogen und diese vernichtet, aber das waren immerhin die Ausgänge. Es musste eine andere Lösung geben. So machten sie zäh und beharrlich Schritt um Schritt durch den sich immer beißender anfühlenden Morast auf die Kammer und die beiden Spiegel zu, beide bemüht nicht zu erkennen zu geben, dass es anstrengend war, geschweige denn, welche Gedanken sie hegten. Amalo würde sich so oder so schon über sie amüsieren. Unnötig, die Peinlichkeit lauter werden zu lassen.   Dennoch waren sie froh, als der letzte Schritt sie wieder auf den festen Boden der Kammer führte – und jeder unwillkürlich doch erfreut, dass der Halbbruder, der Partner, einen raschen Blick zu dem jeweils anderen warf. Als sie sich umwandten war der Sumpf verschwunden und nur die scheinbar so harmlosen Fliesen waren zu erkennen. „Keh!“ machte Inu Yasha leise, ehe er zu den Spiegeln blickte. Sesshoumaru tat das Gleiche. Irgendwo dort war die Lösung verborgen, da war er sich sicher. Nur, wo. Hm. Zum ersten Mal fiel ihm auf, dass sich die Flüssigkeit, oder was auch immer das war, in den Bildern nicht nur drehte, sondern im rechten Spiegel rechts herum, im linken linksherum. „Sie sind gegengleich.“ Er hatte zwar keine Ahnung, wie das ihnen hier weiter helfen sollte, aber dieser, nun gut, wozu es beschönigen, sein Halbbruder, hatte schon des Öfteren ein glückliches Händchen bewiesen.   Sind sie was? Inu Yasha hätte es fast gefragt, ehe ein weiterer Blick ihm die Erleuchtung brachte. Ja, diese Dinger drehten sich jeweils andersherum. Und das schien etwas zu bedeuten, nun ja, Sesshoumaru meinte das wohl. Nur, was? Denke wie ein Mensch, dachte er. Das war anders, als Amalo es von Dämon, Drache Gott erwartete. Das war rechts und das war links. Moment. Kagomes Mathebuch, was er einst gelesen hatte. Minus und Minus ergibt plus. Schön, aber das war hier wohl nichts. Oder doch? Irgendwie musste das die Lösung sein. Nur, welche? Einen Spiegel kaputt zu machen um durch den anderen zu gelangen? Und, wenn das falsch wäre? Oder auch nur der falsche Spiegel? Gemeinsam mit einem nicht zu Unrecht dann wütenden Hundedämon ewig durch dieses Labyrinth zu irren wäre auch nicht so toll. Warum noch einmal genau hatte er sich breit schlagen lassen ….? Egal. Eine Idee musste her. Erst einmal sollte er Zeit gewinnen, um nicht schon wieder wie der Trottel vom Dienst dazustehen. „Keine strategische Lektion, die einem da weiter helfen kann?“   Der schaffte es noch, dass er ihn hier und jetzt umbrachte! Sesshoumaru presste seine Kiefer zusammen, dass die Zähne knirschten. Es würde absolut nichts helfen, aber ihn für einige Sekunden befriedigen.   Oh, oh, dachte der Jüngere. Ja, klar, dämmerte es ihm dann. Wenn der Herr Schutzherr eine Idee gehabt hätte, hätte er auch schon einen Befehl erteilt. Der Typ würde sich nie ändern. Oder, vielleicht schon, wenn der mal heiraten würde. Dann würde dem seine Arroganz sicher schnell vergehen. Kagomes Mathebuch, ja. Was hatte da nur gestanden? Minus plus minus ergibt plus? Minus mal minus ergibt plus? Warum bekam er diesen Satz nicht aus dem Kopf. Es ging hier doch um zwei Spiegel und einen Ausweg und … Gegengleich. Ohne weiter nachzudenken fasste er den Rahmen des rechten Spiegels und drehte den etwas. Der große Bruder erstarrte. Wenn sich dieser Narr hier an der Einrichtung vergriff mochte alles mögliche geschehen, inklusive der Tatsache, dass der Schutzherr des Südens aufgebracht wäre, dass sie seine Prüfung missachteten. Andererseits: hatte er sich nicht schon so einige Male gedacht, dass dieser Halbhund der Liebling der Glücksgöttin wäre? Er sollte jetzt nicht eingreifen, nicht einmal, wenn der Narr jetzt den zweiten Spiegel packte und drehte, so dass die zwei Portale sich gegenüberstanden.   Die Wirkung dieses neuen Arrangements überraschte alle zwei Hundebrüder. Sowohl aus dem rechten als auch aus dem linken Spiegel wuchs die nur scheinbare Flüssigkeit und bildete eine blaue, sich noch immer drehende Verbindung, ehe sie hell aufleuchtete – und wieder verschwand. „Äh,“ mache Inu Yasha unwillkürlich, ehe er sah, dass sich zwischen den zwei Spiegeln ein neues Portal zu bilden begann, wie alle anderen rund, scheinbar aus Wasser. Aber es drehte sich nicht. „Das ist der Ausgang?“ Ja, dachte Sesshoumaru. Das musste der Ausgang und damit die Lösung sein. Es war vollkommen überflüssig in die Spiegel zu springen, sich zu entscheiden. Wichtig war, dass man eine andere Lösung fand, als die, die vorgegeben schien. Er hatte also recht gehabt. Inu Yasha war definitiv mit einem glücklichen Händchen begabt. Man sollte es kaum glauben, aber immerhin lebte der Kerl noch. „Gehen wir.“ Er sprang in das neu entstandene Portal, sicher, dass sein Halbbruder ihm folgen würde.   Die Halbbrüder landeten in Dunkelheit und Feuchte. Instinktiv griffen sie zu ihren Schwertern, während sie sich umsahen und die Helligkeit rechts von sich erkannten. Sie befanden sich eindeutig in einer Höhle, die sich dort vorne zu einer deutlich größeren weitete. Dort war mehr Wasser – und etwas, das sie nicht identifizieren konnten, jedoch wohl ein Lebewesen war. Es gehörte nicht viel dazu zu erkennen, dass es sich wohl um Amalo handeln musste. So gingen sie ohne ein Wort dorthin.   Der Schutzherr des Südens erwartete ein wenig neugierig bereits seine Prüflinge. Sie waren deutlich schneller als einst der Drachenkönig darauf gekommen, dass es auch immer einen dritten Weg geben musste. Ob das das Erbe des verstorbenen Vaters war? Sie waren Krieger, das hatte ihm der erste Griff zu den Waffen verraten, aber sie zeigten auch Rücksicht, schätzten sich offenkundig – ja, doch, sie würden gute Schutzherren abgeben. Er bemerkte durchaus, dass sie wussten, dass er hier lag, nicht weiter verwunderlich bei Hundedämonen, auch, wenn der Jüngere ja halb ein Mensch war. Aber, das schien den nicht zu stören. Viel interessanter war, dass keiner der Zwei auch nur zuckte oder in der Bewegung erstarrte, als er ihn entdeckte. Sie wirkten ganz so, als hätten sie Wesen seiner Art schon gesehen – was natürlich unmöglich war. Er war der einzige noch Lebende seit undenklich langen Zeiten. So blieb eher anzunehmen, dass es ihnen vollkommen gleichgültig war, wie jemand aussah. Was natürlich auch Rückschlüsse auf eine gewisse Lebenserfahrung zuließ. Faszinierend, auch die Tatsache dass keiner von ihnen in die Versuchung kam in seinem Angesicht zum Schwert zu greifen. Sie wussten, dass es nutzlos wäre. Kein unnützer Kampf, Vorsicht und Lust auf neue Wege. Ja. Schutzherren. „Ich grüße dich, Sesshoumaru, Schutzherr des Westens, und ich grüße dich, Inu Yasha, Krieger des Ostens.“   Beide Hundebrüder betrachteten die seltsame Gestalt mehr neugierig als erschreckt. Diese Stielaugen mit Facettenaugen, diese Greiforgane, die Tatsache, dass der Hinterleib im Wasser hing, das Ganze gehüllt in orangefarbenen, warmen, Leuchten – er war seltsam, ja, aber er war Schutzherr und, viel wichtiger, er hatte sie höflich begrüßt, wollte ihnen nichts. Inu Yasha hätte gern etwas gesagt, aber, naja, da gab es wohl diese Richtlinie von Schutzherr zu Schutzherr. So sah er nur fragend beiseite. Der lernte wirklich und tatsächlich Höflichkeit? Aber Sesshoumaru äußerte nur: „Ich grüße dich, Schutzherr des Südens.“ Amalo reckte sich ein wenig. „Leider haben wir wenig Zeit. Es gibt wirklich Ärger. Motten vom Festland sind hierher unterwegs. Yuki und Ryujin werden sie aufhalten, so lange es geht. Gebt mir eure Geister und Seelen, dann bringe ich euch in den Raum, in dem sich nur die Schutzherren treffen dürfen.“ „Ach ja, und ich?“ entkam es dem Halbdämon prompt, ehe er anhand der kaum misszuverstehenden Blicke der anderen beiden in der Höhle den Patzer bemerkte. „Ja, in Ordnung, ich mache schon mit.“ Ach, Kind, dachte Amalo nachsichtig, ehe er seine magischen Fähigkeiten einsetzte.   So fanden sich alle vier Schutzherren samt Inu Yasha in dem seltsamen Raum wieder. Da es keinen des Quartetts zu berühren schien, im Nichts in der Schwärze zu schweben, bemühte sich auch der Halbdämon um Fassung und hielt sich neben seinem Halbbruder, wobei er keine Ahnung hatte wie er das schaffte. Yuki übernahm die Einführung. „Ich freue mich euch zu sehen.- Motten vom Festland sind unter Führung Masamarus auf dem Weg hierher. Er will seinen Vater genauer, die Seelen, die dieser in sich trug, wiederbeleben um selbst der neue Hyouga zu werden. Euer Vater hatte Hyouga einst samt seinem Sohn Menomaru versiegelt.“ „Sekunde,“ unterbrach Inu Yasha. „Menomaru? Den kenne ich doch.“ Da ihn gleich vier Schutzherren irritiert anguckten: „Äh, ja, also, ich habe mal gegen den gekämpft.“ „Da du lebst, mein Junge,“ sagte Ryujin langsam: „Hast du ihn getötet? Und sein Vater?“ Immerhin war das ja wohl ein Lob, oder? Dazu mein Junge von einem der Schutzherren? „Das war eine irre Geschichte. Er hatte Kagome, also, meine Frau, entführt, um mich herauszufordern. Ich kämpfte gegen ihn, aber ich gebe zu, der war eine harte Nuss. Und dann irgendwie verwandelte er sich. Er sagte da, ja, genau, er habe jetzt die Macht seines Vaters.“ Schweigen. Dann meinte Amalo: „Du hast gegen Menomaru gekämpft und der nahm sich die Macht eines Hyouga von seinem Vater?“ „Ja, sag ich doch. Der wurde riesengroß und pflanzte so einen Baum mit dem er Seelen sammeln wollte … äh, war das nicht richtig?“ Sie sahen ihn also so komisch an. Inu Yasha, seufzte der große Bruder in Gedanken, der mittlerweile über die Magielinien die anderen drei verstehen konnte. Interessant, aber hoffentlich nur hier in diesem Raum möglich. „Nun, nicht falsch, würde ich sagen.“ Der Gott des Nordens bewies Nachsicht. „Noch einmal. Du hast gegen Menomaru gekämpft. Wieso war der wach?“ „Ja, keine Ahnung. Irgendwie hatte er wohl einen Splitter des Juwels der vier Seelen abbekommen.“ Aber der Halbdämon bemerkte nur zu gut, das etwas nicht stimmte. „Und er wollte unbedingt Seelen einsammeln.“ „Er konnte die Macht seines Vaters wecken? - Als du ihn besiegt hast, was hast du mit ihm gemacht?“ „Äh, das war so gut wie nichts mehr ….also, wir haben die Reste begraben, und Miroku, das ist ein buddhistischer Mönch, hat ein Siegel darüber gelegt.“ Die Schutzherren blickten sich an, ehe Ryujin meinte: „Das erklärt natürlich, warum Masamaru nun glaubt er könne den Bann über seinem Vater lösen. Es gibt nur eine Strategie, wie wir Japan schützen können.“ „Wir lassen so viele Motten wie möglich sterben?“ erkundigte sich Yuki etwas zynisch aus jahrhundertelanger Erfahrung. „Ja,“ gab der Drachenkönig ungerührt zu Protokoll. „Im Angriff nie die Defensive vergessen, meine Freunde,“ meinte Amalo. „Mein Vorschlag wäre: unsere Krieger halten die Motten auf, wenn sie das Land betreten. Inzwischen gehen wir vier auf einen Hügel und bilden gemeinsam das Netz aus Licht, das es ihnen verbietet weiter in das Land zu dringen. Allerdings benötigen wir selbst zu viert dazu Zeit. Inu Yasha, als Krieger des Ostens werden dir die Drachen folgen, ich werde meine Leute anweisen dir ebenso zu gehorchen. Verschaffe uns diese Zeit.“ Der Halbdämon blickte seitwärts. Was sollte das? Er als Heerführer? Brillante Idee, nun ja, die blödsinnigste, die er je hörte. Sesshoumaru meinte nur: „Tu es.“ Er konnte spüren, dass die anderen Drei mehr als beunruhigt waren. Nun ja, sie kannten diesen kleinen, sturen, Bruder nicht. Der würde ihnen alle Zeit verschaffen, die sie für diesen mächtigen Bannkreis benötigen würden, von dem selbst er nur Sagen gehört hatte.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)