The Instrument Of Love von hatashi_no_baka ================================================================================ Kapitel 4: Magnus und Juliun ---------------------------- Magnus wachte am nächsten Morgen doch recht erholt auf. Er streckte sich im Bett und seufzte leise wollig auf. Sein Körper fühlte sich angenehm matt an und seine Gedanken waren wie leer gefegt. Die Negativen Gedanken zu mindestens waren aus ihm gewichen und jetzt spürte er doch das Verlangen mit seinem Bruder sprechen zu müssen. Zwar alleine, aber immerhin einen kleinen Fortschritt. Er wusste nicht, warum er das nun jetzt so dringend wollte, aber vielleicht hatte sich sein Kopf in der Nacht darüber Gedanken gemacht. Er hatte sogar einen Traum von seinem Bruder gehabt, der sich bei ihm entschuldigte für alles, was dieser ihm angetan hatte - und wirklich für alles. Weinerlich hatte er ihn umarmt und Magnus angefleht ihm zu verzeihen. Da hatte Magnus auch das kleine Kind gesehen, welches sein Bruder immer noch war. Vielleicht war dies seine Fassade, mit ihrer Vergangenheit um zu gehen. So wie es bei Magnus seine glamouröse und auffallende Art war die schrecklichen Ereignisse hinter sich zu lassen. Leise seufzte Magnus und stand auf. Er schien wohl mit seiner Kleidung eingeschlafen zu sein und ein Blick aus dem Fenster ließ ihn auch aufatmen. Anscheinend hatten sich die Naturgeister beruhigt. Der Regen hatte nachgelassen und draußen schien endlich wieder die Sonne. Wurde auch langsam Zeit, nach all den Tagen. So schwang sich Magnus aus dem Bett, schritt ans Fenster um herauszufinden wie schlimm es wirklich draußen aussah. Die Straßen waren noch immer überflutet und wenn Magnus raten müsste waren es vielleicht einige cm. Also Knöchelhoch war es bestimmt zu mindestens. Da konnte sich Magnus aber auch wagen einen Schritt hinaus zu machen, auch wenn er um seine teuren Schuhe bangen musste. Aber die waren vielleicht eh schon hinüber, also was soll es. So machte er sich auf zur Zimmertüre, um dann in blaue Augen zu sahen, die ihn warm und freundlich anstrahlten. "Einen wunderschönen guten Morgen... Hast du gut geschlafen?? Wie du siehst, ist es heller geworden. Der Regen hat nachgelassen.", grinste ihn die Blonde an und Magnus konnte nicht anders, als selbst zu grinsen. "Das habe ich gesehen, aber danke für den Hinweis. Ich werde wohl auch gleich versuchen zu meinem Hotel zu kommen.", meinte der Hexenmeister nur und sein Gegenüber nickte verstehend. Also war die Zeit gekommen, sich bald zu verabschieden. Magnus wollte aber noch zu mindestens warten bis nach dem Frühstück, denn Marina kam auf die Idee Frenchtoast zu machen. Das nahm er gerne an, half ihr sogar dabei den Tisch in der Küche zu denken, bevor er aber sich hinsetzen musste. Seine Augen ruhten dabei auf die junge Frau, die vergnügt ihr Frühstück vorbereitete. Leise summte sie ein Lied, welches Magnus aber nicht kannte. Es klang sehr schön und leicht verträumt beobachtete er sie, wie sie sich in der Küche bewegte. Erst ein Kichern holte ihn zurück in die Realität und verdattert sah er zu ihr. War er wirklich so abgedriftet mit seinen Gedanken? "Das Frühstück ist fertig.", wiederholte Marina dieses noch einmal und stellte ihm den Teller vor die Nase. Magnus sah auf den gut befüllten Teller und bedankte sich. Er wartete noch, bis Marina soweit auch ihren Teller voll hatte und neben ihm an dem Tisch saß. Dann erst probierte der Hexenmeister. "Mhmm.. ~ das ist wirklich gut.", Magnus war ganz überrascht und das ließ Marina etwas rot werden. Sie bedankte sich und meinte, dass sie das Kochen von ihrer Mutter gelernt bekommen hatte. "Sie wahr wohl eine gute Lehrmeisterin. Das schmeckt wirklich sehr gut." "Danke... und ja das war sie.", meinte Marina lächelnd und sie aßen weiter. Sie ließen sich auch dafür viel Zeit, denn auch wenn Magnus gerne mit seinem Bruder reden wollen würde, im Moment war diese Stimmung hier sehr angenehm und erfüllten sein Herz mit etwas, was er glaubte verloren zu haben. Marinas Lachen war einfach auch nur ansteckend und so erholt und mit neuer Energie hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. Deswegen war der Abschied irgendwie schmerzvoll, auch wenn sie diesen so weit wie es ging hinausgezögert hatten. Aber irgendwann stand dieser eben an. "So, ich muss langsam los. Danke das ich bei dir solange bleiben konnte..", meinte Magnus und richtete sich seine Kleidung. Marina sah ihm dabei zu und lächelte. Sie würde diesen Mann immer wieder helfen und das sagte sie ihm auch. Verlegend war der Hexenmeister geworden, nickte jedoch dankend. Diese Frau war wirklich seltsam, aber auf sein rettender Engel gewesen. Ohne sie, würde Magnus wahrscheinlich nicht mehr Leben und irgendwie bekam er eine heftige Gänsehaut, als er an diesen Moment dachte, wo er auf der Brücke gestanden und hinunter geblickt hatte. Er hatte es tun wollen, wirklich vom tiefsten Herzen, aber nun hatte er sogar Angst vor diesem Gedanken und war um so erleichterter das Marina den Mann aufgehalten hatte. "Hier! Das ist die Adresse von dem Restaurant, was ich meinte... Wir treffen uns in 2 Tagen da, ja?", fragte Magnus dann und reichte der blonden Frau einen Zettel. Sie standen vor der Wohnungstüre und Marina sah ihn fragend an, bevor sie eifrig nickte. Ein "Ich freue mich schon darauf", kam über ihre Lippen, bevor sie Magnus aber noch einen Wangenkuss verpasste. Dieser blinzelte überrascht, lächelte dann jedoch sanft und verneigte sich kurz. Danach musste er auch schon los und Marina sah ihm so lange nach, bis sie ihn nicht mehr sah. Als Magnus aus ihrem Blickfeld verschwunden war, huschte sie in die Wohnung zurück, wo sie ihm am Fenster noch beobachten konnte. Hastig schritt Magnus durch das Wasser, welches wirklich Knöchelhoch war und seine Schuhe noch mehr ruinierte. Doch das ließ sie nur kichern und verträumt legte sie ihre Arme auf die Fensterbank. "Ein wirklich schöner Mann..", nuschelte die Dämonin, streckte sich danach ausgiebig um sich wirklich zu fragen, was sie anziehen wollte. Die junge Dämonin grinste nur breit und ließ sich auf ihre Couch fallen. "Ein echtes Date...", sie kicherte leise, denn noch nie hatte sie ein echtes Date gehabt. Ihre Opfer hat sie in Kneipen und Bars getroffen und nach 1 oder 2 Drinks war sie mit zu ihnen gegangen. Den Rest kannte man ja dann - Sex, das Aussaugen der Lebensenergie und hoffen, dass die neue Bekanntschaft nicht dahin rafft und sie endlich ihren Seelenpartner gefunden hatte. Aber bis jetzt endete es immer in einem Tragödie wo eine Verfolgung an der Tagesordnung dann war. Magnus eilte durch das Wasser und fluchte leise herum. Seine Schuhe konnte er danach wirklich wegschmeißen. Und dabei waren sie noch teuer gewesen. Aber seine Gedanken galten jetzt nicht nur seinen Schuhen, denn mittlerweile hatte er das Hotel erreicht, in welches er und sein Bruder untergekommen waren. Und zuerst hatte sich sein Magen angefühlt, als würde er sich verknoten. Unwohl wurde es dem Hexenmeister, desto mehr Treppen er hinauf ging um dann in ihre Etage an zu kommen. Er hatte vorhin kaum im Foyer des Hotels auf die Angestellten reagiert, die ihn gefragt hatten, ob alles gut sei und wo er gewesen war vor allem. Stattdessen schlug sein Herz schneller, sein Hals wurde trockener und wie verdammt noch mal kam er so schnell an ihre Zimmertüre?? Blinzelnd über seine eigene Eile schüttelte Magnus den Kopf und atmete noch einmal tief ein und aus. Sein Herz wollte sich kaum beruhigen, aber er musste diesen Schritt machen. So legte sich seine Hand sanft um den Türhenkel und drückten diesen hinunter, um dann zeitgleich die Türe aufzudrücken. Drinnen herrschte noch Dunkelheit. Die Vorhänge waren zu gezogen und es roch irgendwie streng nach Alkohol. So gleich wollte Magnus darauf los schimpfen, was dieses Chaos nun wieder hier bedeuten hatte, als er aber seinen Bruder auf seinem Bett liegen sah. Eingerollt in seine Bettdecke und sah Magnus da eine Träne in dem fahlen Licht glitzern?? Sofort schloss er die Türe, schnipste kurz mit den Fingern und die Vorhänge zogen sich ein Stück auf. Er eilte zu seinem Bruder, der sich leicht bewegte und murrte. Magnus setzte sich sachte neben ihn und strich seinem kleinen Bruder rüber die Haare. Wie beschissen dieser bloß aussah. Was war in den 2 Tagen passiert, wo Magnus nicht hier gewesen war? Anscheinend einiges, denn sein Bruder roch nicht wirklich gut, wenn das Magnus mal so sagen durfte. Nach altem Schweiß, Tränen und Alkohol eben. Der Jüngere musste wohl in Magnus Abwesenheit ordentlich gebechert haben, nach den Flaschen zu Urteilen die hier herum standen. "Juliun?? Hey Juliun.. Wach auf du Saufnase.", sagte Magnus leise und strich dabei sachte über Juliun's Wange. Es dauerte, bis der jüngere Bruder seine Augen öffnete und sie gleich wieder schloss. Er schien wohl einen fetten Kater zu haben, so sah zu mindestens das Hotelzimmer danach aus. Und auch das verzogene Gesicht konnte Magnus nur darauf schließen lassen. "Magnus?? Bist du das??" "Wer den sonst?? Das Zimmerpersonal würde sich bestimmt nicht hier hinein trauen..", meinte Magnus nur mit einer flachsigen Bemerkung und seufzte leise. Der muskulösere von den Brüdern bewegte sich etwas und legt sich auf seinen Rücken. Erst als Juliun wirklich wacher war, setzte er sich etwas zu schnell auf. Tränen rannen ihm über die Wange, als er Magnus verdutztes Gesicht sah. Und gerade als dieser Fragen wollte, was denn los sei, wurde er auch umarmt. "Magnus. Bei Asmodeus, du lebst." "Ja, aber nenn Vaters Namen nicht in meiner Gegenwart.", brummte der ältere Bruder nur und blieb etwas starr sitzen. Was war denn passiert, das sein kleiner Bruder so reagierte? Doch anstatt eine Antwort zu bekommen, wurde er noch fester umarmt. Erst viel später dann sprach auch sein Bruder darauf los. Das ihn Camille verlassen hätte wegen jemanden anderes und das sie sich gestritten haben. Dann hatte Camille erwähnt, wie sich Magnus während der Versammlung verhalten hatte und dass er danach auf einer Brücke gesichtet wurde. Wie er auf der Mauer stand und springen wollte. Den Rest hatte der Passant anscheinend nicht gesehen und somit glaubte sein kleiner Bruder anscheinend, das Magnus bereits tot gewesen sei. "Ich konnte dich auch nicht spüren und als ich nach dir gesucht habe, fand ich Mundis, die dich gesehen haben. Sie haben mir vergewissert, dass du gesprungen seist. Es tut mir so leid Magnus... Ich bin ein solcher Idiot gewesen." Magnus sah Juliun verwirrt an, bevor seine Worte in seinem Kopf so wirklich ankamen. Sein kleiner Bruder entschuldigte sich bei ihm! Seine Idee, ihm spüren zu lassen, wie sich Magnus fühlte, indem er springen wollte, hatte er zwar nicht durch geführt. Aber er hatte keine Ahnung gehabt, das jemand ihn gesehen hatte, jetzt außer Marina. Und irgendwie war seine Idee doch in die Tat umgesetzt worden, zwar nicht mit seinem Wissen, aber ok. "Kein Wunder, dass es hier so aussieht..", sprach Magnus nun leise und sah sich im Zimmer nun genauer um. "Ich dachte, ich hätte dich verloren... es tut mir leid, ich mach so was nie wieder. Dich zu verlieren, nur weil ich deinen Partner ausgespannt habe, das würde ich nie verkraften. Du bist mir wichtiger, als jeder Partner der Welt...", feste drückte sich der junge Hexenmeister an seinen älteren Bruder und vergrub sein Gesicht an Magnus Soldatenweste. Irgendwie verflogen gerade all seine Sätze, die er Juliun sagen wollte und stattdessen nahm er ihn selbst in seine Arme. Feste drückte er seinen kleinen Bruder an sich, legte seine Hand in dessen Haare und strich ihm sachte hindurch. "Du hast mir wirklich sehr damit weh getan. Und ja, ich stand auf der Brückenmauer und wollte springen. Aber im letzten Moment, wurde ich umgestimmt.", Magnus löste sich von Juliun und sah ihn sauer an. Aber ihm kamen auch die Tränen und sein kleiner Bruder sollte ja nicht glauben, das er ihm einfach so verzeihen würde. Dafür brauchte Magnus noch Zeit. Und zwar viel Zeit. "Juliun... bitte tu mir sowas nie wieder an. Ich bin immer für dich da gewesen, wir haben doch nur noch uns. Und wenn wir uns auch immer gestritten haben, du bist mein kleiner Bruder und ich hab dich sehr lieb. Aber das mit Camille, das war nicht gerecht. Du trägst nicht die einzige Schuld mein Lieber. Auch sie hat Schuld. Aber ich will nicht immer befürchten müssen, dass du mir meine Partner ausspannst. Auch ich will endlich mal glücklich sein und jemanden haben, der nur für mich da ist." Juliun senkte den Kopf und wusste genau, was Magnus damit meinte. Er nickte sachte und lehnte seine Stirn an die schmalere Brust seines älteren Bruders. Es tat ihm alles so leid, doch Juliun wollte nur verhindern, das Magnus verletzt wurde. Deswegen hat er ihm immer wieder die Partner ausgespannt, um zu testen, ob sie es wirklich ernst mit seinem großen Bruder meinten. Das erzählte er Magnus auch schlussendlich, weil er selbst irgendwann sich in Camille verliebt hatte. Und am Ende hatte sie ihn betrogen und er wusste, wie sich Magnus gefühlt haben musste. "Es tut mir leid. Bitte verzeih mir." "Das werde ich vielleicht irgendwann. Aber nicht jetzt. Du hast mich zu oft enttäuscht und hintergangen." Magnus strich ihm kurz die Wange, bevor er sich aber im Zimmer umsah. Vielleicht sollten sie aufräumen und Juliun musste lernen mit den Konsequenzen zu leben. Deswegen stand Magnus auf und sah ihn an. "Du wirst alleine aufräumen mein Lieber. Ich gehe jetzt erst mal was trinken. Und behalte dieses Gefühl, wie es sich anfühlt, zu glauben, dass ich tot gewesen sein könnte. Vielleicht verstehst du mich dann endlich etwas besser.", damit schnipste Magnus mit seinen Fingern und hatte ein komplett neues Outfit an. Auch die Schuhe waren gewechselt und so machte er sich auf zur Bar, welches das Hotel besaß. Er brauchte dringend einen Drink. Das Ganze hatte ihn doch etwas überrumpelt. Außerdem musste er unweigerlich an Marina denken, die er in 2 Tagen wieder sehen würde. Irgendwie freute er sich nun noch mehr darauf. Auch wenn Magnus noch lange nicht fertig mit seinem kleinen Bruder war, so war er erleichtert, das Juliun noch lebte. Hexenwesen Geschwister gab es an sich schon sehr selten. Zwillinge oder gar Eineiige Zwillinge hat es nur eine kleine handvoll gegeben. Sie waren was Besonderes, so teilten sie sich nicht nur die gleichen Eltern, sondern waren sie auch sehr talentiert, wenn nicht hochbegabt und Wissensdurstig. Leider waren sie auch sehr empfindlich und sehr manipulativ. Das hatten Magnus und Juliun am eigenen Leib zu spüren bekommen. Sie spürten die Gefühle des jeweiligen anderen und Magnus verband diese Eigenschaft gerne mit diesem Parabateien Kram der Schattenjäger. Er fühlte, wie sich Juliun fühlte, genauso wie es umgekehrt war. Aber irgendwann konnte man bestimmte Dinge blockieren, ein bisschen Zauberglanz half dabei und auch ein Blockadezauber war sehr nützlich. So wusste Juliun irgendwann nicht mehr, wie sich Magnus fühlte und er wollte es auch nicht mehr spüren, wie sich Juliun fühlte. Wie glücklich er war, wobei Magnus in dieses tiefe Loch gefallen war. Leise seufzte der Hexenmeister und kam an die Bar an. Er brauchte dringend etwas zu trinken, bestellte sich deswegen auch direkt einen doppelten Martini. Er hoffte das Juliun endlich daraus gelernt hatte, dass es noch andere Dinge gab, außer seinen Spaß zu haben. Und das er sich endlich selbst die Mühe machte, jemanden zu finden, der ihn liebte, so wie er war. Denn das wünschte sich Magnus ja im Grunde auch. Jemanden der seinen kleinen Bruder so nahm, wie er wirklich wahr und ihn sogar etwas lenkte. Magnus trank nicht viel, nach dem 4 Martini war Schluss. Er hatte zwar das Verlangen gehabt zu trinken, aber er wollte sich nicht betrinken. Das würde eh in eine Katastrophe enden und darauf konnte er gut und ganz verzichten. Vor allem waren die letzten Erinnerungen noch sehr präsent in seinem Kopf. Er hatte einen weißen Elefanten herbei gezaubert, der mit Prunk und Glitter geschmückt war. Er selbst war oben drauf gewesen, laut rufend irgendwelche Worte, die eher lallend klangen. Damit war er durch die Gegend gelaufen und hatte einen Unfung nach dem anderen gemacht wo Catarina und Ragnor ihm noch helfen musste. Deswegen bedankte er sich für die Martini, stand von seinem Hocker auf und ging wieder zurück zu seinem kleinen Bruder. Dieser war bestimmt auch endlich fertig mit dem Aufräumen des Zimmers. Zu mindestens hoffte es Magnus sehr. Deswegen war er erstaunt, als er das Zimmer erneut betrat, das sich nicht nur das Zimmer gewandelt hatte. Auch Juliun schien nun nüchtern zu sein und stand vor dem Spiegel. Umgezogen, natürlich in ein Outfit was Magnus gehörte, begutachtete er sich im Standspiegel. Er schien wohl wirklich nach gedacht zu haben, denn als er Magnus entdeckte drehte er sich zu ihm um. "Ich, es tut mir leid. Ich weiß, dass ich nicht deine Kleidung anziehen soll." "Und wieso machst du es?", fragte Magnus und setzte sich elegant in den Sessel, der neben diesem Spiegel stand. Juliun sah kurz von seinem älteren Bruder, zurück zu seinem Spiegelbild. Er schien wohl darüber nachzudenken, bevor er leise seufzte. "Ich wollte wissen, wie es an mir aussieht... Ich möchte mich ändern Magnus. Dir zu liebe. Die 2 Tage, wo ich dachte, ich hätte dich für immer verloren, waren wohl eine Art Umdenken. Ich habe viel nachgedacht Magnus.", sprach Juliun und sein älterer Bruder hob seine Augenbraue. Neugierig hörte er dem jüngeren Hexenmeister zu, der leicht ins Stammeln kam. Dass er versuchen wollte sich zu besser, klang zu mindestens nach einem Anfang. Aber Magnus war selbst sehr stur und stolz. Juliun musste sich anstrengen, um ihm das zu beweisen. "Und dafür ziehst du meine Kleidung an?? Im Grunde siehst du doch jeden Tag, wie du damit aussehen könntest. Wir sind Eineiige Zwillinge Juliun." "Ja das weiß ich.", sprach dieser und schnipste mit den Fingern. Magnus Kleidung verschwand von Juliun Körper und gefaltet lagen sie dann auf dem Bett, in welches Magnus schlief. Danach tauchten an seinem kleinen Bruder seine typische Kleidung, eine Jeanshose und ein Ledermantel, auf und Magnus seufzte leise. Er stand auf, schritt an seinen Bruder heran, bevor er ihm die Hände auf die Schultern legte. Beide sahen in den Spiegel und kurz legte der ältere sein Kinn auf Juliun Schulter. Dieser lächelte etwas verlegend, denn im Grunde konnte niemand sie unterscheiden. Wusste man nur eben eine Sache nicht! Magnus hatte eine leichte, kaum sichtbare Narbe über seine Linke Augenbraue. Nur jemand der das wusste, erkannte sie, dafür sorgte Magnus immerhin. Dieses war ein Überbleibsel von der schwersten Zeit ihres Lebens gewesen. Juliuns Blick ging wie automatisch auf die Narbe und er drehte sich auch um. Es war damals seine Schuld gewesen, das Magnus dieses hässliche Ding bekommen hatte. Und im Grunde hat immer Magnus ärger bekommen, egal was Juliun gemacht oder nicht gemacht hatte. Vorsichtig legte er deswegen seine Hände an Magnus Hals und küsste ihm die Narbe, bevor er dann seinen älteren Bruder umarmte. Diese Handlung war wirklich irritierend, aber Magnus hoffte endlich Frieden mit allem zu finden. So schloss er auch seinen kleinen Bruder in seine Arme und konnte sogar etwas lächeln. Sogar rutschte ihm die Sache mit Marina aus dem Mund, die er eigentlich noch geheim halten wollte. Neugierig hob Juliun deswegen seinen Kopf und sah Magnus neugierig an. "Es ist nichts. Sie war es nur gewesen, die mich vom Springen abgehalten hatte. Als dank hab ich ihr versprochen sie einzuladen." "Ein Date meinst du?", fragte Juliun sofort nach. Magnus zögerte mit der Antwort. Eigentlich wollte er nichts gesagt haben, was er die letzten 2 Tage gemacht hatte und wo er sich aufgehalten hatte. Sein kleiner Bruder sollte dafür noch lange bestraft werden, aber wo sein Kopf noch lange herumtobte und es ihm verboten hatte, konnte sein Herz nicht anders. So erzählte er seinem kleinen Bruder alles und sie setzten sich auch dabei auf eins der Betten. "Es ist kein Date... Und du kommst nicht mit!", meinte Magnus sofort und hatte eigentlich mit einer Gegenwehr gerechnet. Doch nickte Juliun nur brav und lächelte. Er widersprach ihm nicht und würde ihm auch nicht folgen. Juliun war einfach nur froh und glücklich, das Magnus noch bei ihm war. Ein Leben ohne seinen großen Bruder konnte er sich nicht vorstellen und Juliun wollte es sich auch nicht vorstellen. Denn dafür hingen im Grunde beide sehr an ihr unsterbliches Leben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)