Wie die Nacht in den Tag verliebt von LenaVanTionas ================================================================================ Kapitel 4: Dämmerung --------------------       Final Fantasy X Music - Yuna's Theme (Extended) https://www.youtube.com/watch?v=ajC8cpuSdDM     Flightless Bird - American Mouth https://www.youtube.com/watch?v=7FddRcJwlT4       ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~       Kapitel 4 - Dämmerung         Ein Jahr später     „Nein Vidiny!" Der Kleine lachte. Warum Wakka oder die Besaid Aurochs ihre Blitzbälle auch immer wirklich überall herum liegen ließen. Kein Wunder, wenn der Kleine danach griff und damit herum warf. Für sein Alter hatte er schon eine erstaunliche Kraft. Er würde mal ein exzellenter Blitzball Spieler werden. Jedenfalls hatten sowohl Wakka als auch Tidus vor, ihn zu trainieren, wenn er alt genug war. Warum Lulu darüber jedes Mal die Augen verdrehte, wussten die Männer bis heute noch nicht… Sie konnten alle von Glück reden, dass es ein normaler Ball war und nicht Wakkas Weltmeister. Wenn Tidus an diese Klingen in der Nähe eines Kindes dachte, dann wurde ihm ganz anders. Wie Wakka das Ding halten konnte ohne sich selbst in Stücke zu schneiden, war ihm wirklich ein Rätsel... Allerdings schien Vidiny jeden einfachen Ball in eine effektive Waffe verwandeln zu können. So wie er jedem den Ball an den Kopf warf und damit beinahe ausknockte, war wirklich herrlich mit anzusehen.   Tidus lachte laut auf, als der Ball seines Sohnes Wakka mitten ins Gesicht traf, als dieser versuchte, den Ball in seinen Besitz zu bringen. Seine Fähigkeit, den Ball durch gezielte Würfe wieder an sich zu bringen, schien der Kleine geerbt zu haben und schon mehr als gut zu beherrschen. Zum Glück schien sein bevorzugtes Ziel das Gesicht seines Vaters zu sein. Auch Yuna neben ihm lachte herzlich auf. Mit funkelnden Augen sah Tidus zu seiner Freundin. Nein. Tidus sah zu seiner Frau.         Flashback     Es hatte nicht lange nach seinem Antrag gedauert und Tidus und Yuna hatten geheiratet. Es war eine kleine, schlichte Zeremonie, die für Yuna nicht schöner hätte sein können. Sie hatte schon damals in Bevelle gemerkt, dass diese pompöse Hochzeit nichts für sie war. Sie wünschte sich ein kleines Fest inmitten ihrer Liebsten. Mit dem einen Mann an ihrer Seite. Als sie Tidus nach seiner Meinung fragte, hatte dieser nur gelächelt und sagte, sie solle diesen Tag planen, wie sie ihn gerne hätte. Dann wäre auch er glücklich. Natürlich hatte er auch einiges an Vorbereitung übernommen. Den Großteil der Entscheidungen ließ Tidus aber bei Yuna. Wenn er ihr Strahlen sehen konnte, wie sie den schönsten Tag ihres Lebens plante, dann hüpfte auch sein Herz vor Freude. All ihre Freunde waren da. Natürlich waren ganz vorne Wakka und Lulu, denen beide die Rührung anzusehen war. Noch nie hatte Tidus die Schwarzmagierin so emotional gesehen. Rikku und Paine waren anwesend, genauso wie Brüderchen und Kumpelchen. Brüderchen hatte furchtbar geweint. Ob es aus Rührung war oder das er Yuna verloren hatte... Rikku hatte Gippel mitgenommen, so wie Paine Baralai. Der Apparatist hatte eine eigene Einladung bekommen, doch Rikku schien beinahe an ihm festgewachsen zu sein. Wogegen Gippel scheinbar nichts einzuwenden hatte. Vielleicht hatte die Hochzeit auch in ihnen Gefühle wieder aufleben lassen? Baralai war derjenige, der Tidus und Yuna trauen sollte. Er hatte sich mit einer Verbeugung bei den beiden bedankt, dass ihm diese Ehre zuteilwurde. Paine hatte nur die Augen verdreht und ihm einen leichten Klaps gegen den Hinterkopf verpasst. Doch auch bei ihr war ein Lächeln zu sehen. Nooj durfte bei dieser Gruppe natürlich nicht fehlen. Und wo er war, da schien auch Leblanc zu sein. Und wo die Sphärehunterin war, da waren Logos und Ormi nicht weit. Auch Kimahri war anwesend. Erst hatte er Bedenken, den Gagazet zu verlassen, obwohl er sich nichts mehr wünschte, als an diesem Tag an Yunas Seite zu sein. Und ausgerechnet Garik war derjenige, der ihn dazu ermutigt hatte. Die Beiden schienen ihren Groll beigelegt zu haben. Die Hochzeit war wie aus einem Traum. Yuna schritt den Weg in den Tempel hinein. Ihre Haare waren zu einer eleganten Frisur hochgesteckt. Ein Blumenstrauß war in ihren Händen. Sie trug ein Kleid. Es sah exakt so aus, wie ihr Diva-Kostüm, nur komplett in Weiß und mit einer längeren Schleppe. Zudem trug sie einen Schleier. Es war einfach ein Traum und sie konnte den Frauen im Dorf gar nicht genug danken, die dieses wundervolle Kleid genäht hatten. Mit klopfendem Herzen ging Yuna den Gang entlang und entdeckte vorne am Altar ihren Verlobten. Ihren Geliebten. Ihr Leben.   Zu diesem ganz besonderen Anlass hatte auch Tidus sich ein wenig in Schale geworfen. Er trug ein weißes Hemd, welches er oben offen gelassen hatte und man konnte seine Kette auf seiner Brust baumeln sehen. Dazu eine lange, schwarze Hose und schwarze Schuhe. Seine Haare waren noch immer wirr und glänzten im Schein der Feuerschalen. Es erschien recht einfach, doch mit diesem liebevollen Funkeln in den Augen und diesem sanften Lächeln, konnte er für Yuna nicht besser aussehen. Ihr gesamtes Blickfeld schien nur noch aus ihm zu bestehen. Bis es weiter zusammen schrumpfte, bis sie nur noch sein strahlendes Gesicht sah.   Neben Tidus kam sie zum Stehen und Yuna musste all ihre Willenskraft aufbringen, um ihn nicht einfach an sich zu ziehen und zu küssen. Seine Augen funkelten schelmisch und doch voller Verlangen. Als ob es ihm genauso ergehen würde wie ihr. Ein Gedanke, der sie tröstete.   Yuna hörte die Worte von Baralai kaum. Sie ertrank gerade in dem Weiten Blau seiner Augen, welche sie voller Liebe musterten. Auch er konnte den Blick nicht von ihr lassen. Alles andere schien völlig verschwunden zu sein. Plötzlich jedoch herrschte Stille. Alle Blicke waren nun auf das Paar gerichtet. Tidus sagte nur zwei Worte. „Ich will.“   Sie brauchten keine langen Reden oder Gelübde. Sowohl Tidus als auch Yuna sahen alle Gefühle, alle Worte, die Zukunft in den Augen des Anderen. Sie würden nicht alles in diesen einen Moment packen. Sie würden sich ihre Liebe immer und immer wieder, jeden Tag aus Neue beweisen und versichern. Mehr brauchten sie nicht.   Yuna spürte die Blicke von allen auf sich, erwartungsvoll und auch gerührt. Die meisten hatten Tränen in den Augen. Die Präsenz des Glücks schien auf sie alle überzugreifen. Lulus Augen schimmerten, genauso wie die von Paine. Rikku ließ ihren Tränen freien Lauf, während sie kaum breiter grinsen konnte. Die männlichen Anwesenden lächelten, sogar Nooj. Abgesehen von Brüderchen. Er und Leblanc hatten sich scheinbar zusammen getan und weinten lautstark. Und dann war da er. Tidus, der sie ansah, mit diesem speziellen Lächeln, welches ihr alleine gehörte. Mit so viel Wärme und Liebe in den Augen, das Yunas Herz einen Sprung machte und wild zu schlagen begann. Auch ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. So glücklich und groß, dass Yuna glaubte, ihr Gesicht könnte vor Freude zerbersten. Sie ließ alles auf sich einwirken, ließ sich von der Liebe und der Wärme durchströmen, bevor Yuna die Worte sagte, auf die sie alle gewartet hatten. „Ich will.“   Baralai lächelte. „Damit erkläre ich euch zu Mann und Frau. Du darfst die Braut nun küssen.“ Yuna hätte sich das nicht zweimal sagen lassen müssen. Tidus eigentlich auch nicht. Bevor er sie allerdings küsste, schien Tidus noch etwas sagen zu wollen. Er nahm Yunas Hände in seine und lächelte. Für sie alleine. „Nicht nur bis zum Ende. Immer.“   Die sanfte Verwirrung, die die Gäste ausstrahlten, wurde ignoriert. Die ungehinderte Rührung, die den Tempel einnahm, wurde ignoriert. Das war der Moment, wo alles andere gleich war. Nichts spielte mehr eine Rolle. Nur der Kuss, den Tidus Yuna schenkte, war von Bedeutung. Seine Worte zusammen mit diesem Kuss und der grenzenlosen Liebe, die er ihr gab und die sie ihm voller Hingabe erwidern würde.     Sowohl Wakka als auch Lulu hatten Recht. Das Strahlen, welches an diesem Tag in Yunas Augen zu sehen war, war jede Sekunde der Einsamkeit und jeden Kampf wert gewesen.       Flashback Ende           Nur zu gerne dachte Tidus an die Hochzeit zurück. An das Strahlen von Yuna. Vor allem, wenn er in vollkommener Ruhe in der Gesellschaft seiner Freunde war. Gemütlich saßen Tidus, Yuna, Wakka und Lulu nun am abendlichen Feuer in der Mitte des Dorfes. Auch die anderen Dorfbewohner saßen um sie herum und lachten, spaßten und genossen das friedliche Leben. Und natürlich feierten sie. Sie feierten ein freudiges Ereignis.   Sowohl Tidus als auch Yuna nahmen die Glückwünsche ihrer Freunde und der Dorfbewohner herzlich entgegen. Es würde nicht lange dauern, wenn auch von außerhalb die ersten Menschen angereist kamen, um ihre besten Wünsche zu überbringen. Aber an diesem Abend wollten sie unter sich sein.   Ein weiteres Mal flog der Blitzball im hohen Boden durch die Luft, dieses Mal genau gegen Wakkas Brust, wodurch dieser nach hinten kippte. Lulu, die neben ihm saß, lächelte amüsiert. Tidus hingegen lachte aus vollem Halse. Auch Yuna konnte er neben sich aus tiefstem Herzen lachen hören. Er drehte sich wieder zu seiner Frau um. Zärtlich betrachtete Tidus sie und ihr Lachen. Für ihn gab es kein schöneres Geräusch auf der Welt. Yuna bemerkte natürlich seinen Blick und erwiderte ihn nicht minder liebevoll. Die Sterne am Himmel spiegelten sich in ihren zweifarbigen Augen. Ein Anblick, der sein Herz höher schlagen ließ. Bevor Tidus allerdings in deren Schönheit versinken konnte, beugte er sich vor und gab seiner Frau einen sanften Kuss, den sie zu gerne erwiderte. Kurz noch sahen sich die beiden in die Augen, als sie sich trennten, bevor Tidus Blick hinunter wanderte. Direkt zu dem Bündel in Yunas Armen. Seinem Sohn. Ihrem Sohn. Ihr gemeinsames Kind.     Tidus erinnerte sich noch genau an den Tag, an dem Yuna ihm erzählt hatte, dass sie schwanger sei. Sie schien ein wenig unsicher zu sein. Als sie diese Worte sagten, war Tidus auch erst einmal wie erstarrt gewesen. Diese Neuigkeit musste erst richtig bei ihm ankommen. Er wurde Vater. Yuna hatte sein Schweigen erst falsch verstanden und die Tränen liefen ihr über die Wangen. Als er ihre Traurigkeit und Verzweiflung beinahe spüren konnte, da war Tidus aufgesprungen, war zu ihr geeilt und hatte seine Geliebte gepackt. Er hatte sie hochgehoben und sich mit ihr im Kreis gedreht. Lautes Lachen drang dabei aus ihm heraus. Seine Freude konnte kaum größer sein. Als er Yuna wieder auf ihre Füße gestellt hatte, küsste er sie. Danach beugte er sich an ihr Ohr und flüsterte ihr zu. „Ein größeres Geschenkt kannst du mir nicht machen. Ich liebe dich.“ Danach hatte er sanft eine Hand auf ihren bis dato noch flachen Bauch gelegt. Tidus versprach ihr in diesem Moment, dass er sie beide mit seinem Leben beschützen würde. Und er würde es besser machen, als sein eigener Vater.   Noch immer von seinen Emotionen und seinem Glück gefangen genommen, strich Tidus dem kleinen Wesen sanft über den Kopf. In dem Moment erwachte der Kleine und öffnete seine strahlend blauen Augen. Verschlafen blinzelte der Kleine immer wieder. Als er seine Eltern über sich erkannte, gluckste der Junge und griff mit seinen kleinen Händen in die Luft. Tidus hielt seinem Sohn seinen Zeigefinger hin, worauf dieser umklammert wurde. Yuna lächelte liebevoll. Tidus Augen glänzten vor Rührung. Der Kleine war der Grund, warum sich das ganze Dorf versammelt hatte. Sie alle wollten das neue und nun jüngste Mitglied des Dorfes Willkommen heißen. Den kleinen Yūgure. Yūgu. Dämmerung. Yuna beugte sich hinunter und gab ihrem Sohn einen sanften Kuss auf die Stirn. Der Kleine gluckste. Dann sah sie Tidus an. Ihre Augen funkelten heller als die Sterne. „Ich liebe dich." Ihr Blick war vollkommen. Tidus lächelt. Er küsste sie sanft auf die Lippen. Er fühlte sich genauso. Strahlend. Glücklich. Vollkommen. „Und ich liebe dich. Ich liebe euch beide. Nicht nur bis zum Ende. Immer." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)