Er ist so gar nicht wie mein Ex von Kyo_aka_Ne-chan ================================================================================ Kapitel 5: Der Ruf des Waldes ----------------------------- Minako kam überpünktlich zu Makotos Laden und hatte dieses Mal auf eine aufwendige Verkleidung verzichtet. „Du besserst dich, Minako“, lächelte Makoto humorvoll und Minako lachte, ehe sie abwinkte. „Da es nicht um Reis Junggesellinnenabschied geht, geht das schon klar.“ Makoto nahm ihre Küchenschürze ab und ergriff eine kleine Tasche. „Ich habe uns etwas zu essen gemacht, nur für den Fall“, meinte sie und Minako fand, dass Makoto wieder einmal wie eine fürsorgliche Mutter handelte. //Bestimmt wird sie das irgendwann auch sein//, dachte die Blonde und lächelte. „Ich hole kurz... du-weißt schon“, meinte die Braunhaarige dann und Minako erkannte, dass es ihr ebenso erging wie ihr selbst. Diesen Mann „Kunzite“ zu nennen, war eine schwierige Angelegenheit, denn sie wussten ja nicht, ob er es nun wirklich war oder nicht. Am liebsten hätten sie ihm wohl beide einen anderen Namen gegeben... Wenig später kam Kunzite zu ihnen. Er trug die gleichen Sachen, die er schon getragen hatte, als sie ihn gefunden hatten und Minako beschloss, bald etwas dagegen zu tun. Solange er bei Makoto war, wurde er verköstigt und hatte ein Bett, aber die Frage der Kleidung war auf jeden Fall ihr Metier und schließlich musste sie auch etwas beisteuern. Da der Park nicht weit weg, hätten sie laufen können, doch Makoto bestand darauf, mit ihrem Auto zu fahren, mit welchem sie sonst ihre Auslieferungen tätigte. Da sie nicht wussten, wie lange sie unterwegs sein würden, war es sicherer, einen fahrbaren Untersatz zu haben und die anderen gaben ihr Recht. Minako stieg schnell hinten ein und rutschte hinter den Fahrersitz, da ihr Kunzites Nähe noch immer nicht geheuer war. In ihr hatte sich schon wieder dieses Gefühl aufgebaut, welches sie nicht definieren konnte. So war Makoto mit ihm konfrontiert und sie merkte, dass sie nicht so konzentriert aufs Fahren war wie sonst. Es war ungewohnt, einen Mann neben sich sitzen zu haben und noch dazu einen, der ihrem ehemaligen Todfeind sehr ähnlich war. //Reiß dich zusammen//, dachte Makoto für sich und atmete tief durch. Vor wenigen Stunden erst hatte sie die Erkenntnis gehabt, dass er vollkommen anders war als damals und von diesem Standpunkt würde sie nicht abweichen. Sie würde erst glauben, dass es Kunzite war, wenn es hieb- und stichfeste Beweise dafür gab. Dennoch war es ungewohnt für sie, dass ein Mann neben ihr im Auto saß. Zum Glück begann Minako recht bald von ihrer Musik und ihrer Arbeit als Sängerin zu erzählen und so lenkte das auch die Braunhaarige recht gut ab. Sie kamen gut voran trotz des regen Verkehrs und erreichten eine halbe Stunde später ihr Ziel. Die Dämmerung hatte ansatzweise eingesetzt, aber die Straßenlaternen und damit auch die Laternen im Park erleuchteten bald darauf ihren Weg. Viele Paare waren noch unterwegs oder auch einzelne Menschen mit Hunden oder auf dem Fahrrad, so dass sie keineswegs die Einzigen waren, die zu vorgerückter Stunde den Park besuchten. „Um zu der Lichtung zu kommen, müssen wir tiefer in den Park und ein Stück weit von den Hauptwegen herunter. In der Nähe war ein Denkmal, ich denke, ich weiß, wo das ist“, informierte Makoto, während sie den Bildband auf einer Hand balancierte und ihn Minako und Kunzite zeigte, wobei sie jedoch nicht nach vorne schaute. Plötzlich lief sie gegen jemanden und das Buch fiel ihr aus der Hand, wurde jedoch von einer anderen Hand aufgefangen, welche nicht ihr gehörte. „Hoppla“, sagte eine angenehme, helle Stimme und eine weitere Hand legte sich in Makotos Rücken, damit sie nicht fiel. Sie blinzelte verwirrt, als ihr Blick von unten nach oben glitt und ein braunhaariger Mann sie amüsiert anlächelte. Seine Augen hatten die gleiche Farbe wie ihr erste große Liebe und ihr schoss augenblicklich die Röte ins Gesicht. Verträumt sah sie eine Zeitlang in diese Augen, die eine fast hypnotische Wirkung auf sie hatten. „D-danke“, sagte sie irgendwann und der Mann ließ sie vorsichtig los, allerdings legte er ihr mit Nachdruck nun das Buch in beide Hände. „Geht es Ihnen gut?“, fragte er noch und Makoto bekam kaum eine anständige Antwort zustande. Da schob sich plötzlich ein breiter Männerrücken in ihr Sichtfeld und sie braucht eine Weile, ehe sie realisierte, dass es sich dabei um Kunzite handelte. „Es geht ihr gut. Bitte entschuldigen Sie uns“, meinte Kunzite an den anderen Mann gewandt, der irgendwie sein Missfallen erregte, dann schnappte er sich Makotos Hand und zog sie mit sich, damit sie wieder aus ihrer Traumwelt erwachte. Minako bedankte sich nochmals bei dem braunhaarigen Mann und lief den anderen beiden hastig hinterher. Sie bemerkte nicht, wie der Mann ihnen verwirrt nachschaute, sich dann fasste und von einem Moment auf den anderen plötzlich verschwand. Sobald Zoisite in die Gefilde seiner Herrin Veseria zurückkehrte, fiel sein Verwandlungszauber von ihm ab und er nahm seine eigentliche Gestalt wieder an. Seine kurzen braunen Haare wurden lang und etwas heller, seine Augen nahmen ihr ursprüngliches Grün wieder an und seine Uniform von damals erschien an seinem Körper, ehe er sich zu seiner neuen Königin begab. Sobald er sie sah, ging er in die Knie, presste eine Faust an seine Brust und begrüßte sie damit ehrfürchtig. „Meine Königin... ich habe Kunzite ausfindig gemacht. Er scheint sich nicht daran zu erinnern, dass er euch dienen sollte... und er ist mit zwei Frauen unterwegs, die starke magische Energien in sich bergen. Mein Kristall reagierte darauf...“, berichtete er und er konnte noch immer nicht fassen, dass Kunzite ihn nicht erkannt hatte. Veseria lehnte sich auf ihrem Thron etwas nach vorne und bedachte ihn mit einem ruhigen Blick aus ihren schwarzen Augen. „Ist das ein Problem für dich, Zoisite?“ Zoisite zögerte, dann schüttelte er den Kopf. „Nein, meine Königin.“ „Dann mach dich ans Werk. Ich denke, du weißt, was du zu tun hast“, meinte sie noch, dann machte sie eine fortscheuchende Handbewegung, als wäre er nicht mehr als eine Fliege. Zoisite verbeugte sich nochmals, dann entfernte er sich, um wieder in die Welt der Mensch zu wechseln. Er wusste selbst nicht, warum er eigentlich zögerte, das Richtige zu tun. Es war wie ein inneres Gefühl, dass irgendetwas merkwürdig war, aber er konnte es nicht benennen, daher ignorierte er es also und rief lieber einen Dämon herbei, der ihn unterstützen sollte. //Ich sorge dafür, dass du dich erinnerst, Kunzite//, dachte er und ließ den Dämon auf die Menschen im Park los. Makoto, Minako und Kunzite hatten derweil das Denkmal passiert und standen nun auf der Lichtung, die Kunzite in dem Bildband gesehen hatte. Kunzite betrachtete die Szenerie nun in der Realität und ihm war so, als wolle gleich eine Erinnerung in sein Gehirn vordringen, doch letztlich tat sich nichts. Etwas enttäuscht sah er sich nach Makoto und Minako um und schüttelte dann den Kopf. „Es tut mir leid... wir sind den ganzen Weg hierher gekommen und dann erinnere ich mich doch nicht.“ Er wirkte niedergeschlagen und Minako tat das leid. Sie kam zu ihm und legte ihm tröstend eine Hand auf die Schulter. „Mach dir keine Gedanken deshalb. Vielleicht musst du nur öfter hierher kommen, dann erinnerst du dich schon. Vielleicht ist diese Lichtung auch nur eine Kopie einer anderen, die du in Wahrheit kennen könntest“, überlegte sie und nahm dann ihre Hand schnell von seiner Schulter, weil jenes Gefühl in ihr wieder aufkam und stärker wurde, solange sie ihn berührte. Verwirrt zog sich Minako vor ihm zurück. Warum fühlte sie sich nur so in seiner Nähe? Was sollte das bloß? Makoto reagierte hingegen kaum, weil sie immer noch in jenem Gefühl schwelgte, welches in ihr vorgeherrscht hatte, als Kunzite ihre Hand ergriffen und sie mit sich gezogen hatte. Ihr Herz klopfte leicht schneller, als sie sich daran erinnerte und sie kämpfte das Gefühl nieder. Er hatte gar nichts von ihrem Sempai, von daher konnte sie sich derartige Gefühle nicht erklären... Makoto seufzte leise und schüttelte den Kopf. Sie musste wieder klar werden, damit sie Kunzite dabei helfen konnte, sich zu erinnern. Erst, wenn sie ihm geholfen hatte, würde sie weitersehen und solange durfte sie sich nicht von ihm durcheinander bringen lassen. Plötzlich wurden aus weiterer Entfernung Schreie laut und Makoto sah alarmiert zu Minako. Sie wies auf Kunzite und aufgrund ihrer langen Freundschaft wusste Minako, was sie zu tun hatte. „Vielleicht sollten wir noch etwas tiefer in den Wald gehen, vielleicht gibt es die Lichtung zweimal“, meinte sie und lenkte Kunzites Aufmerksamkeit auf sich, während Makoto sich heimlich davonstahl, um nach dem Rechten zu sehen. Kunzite schien sowieso tief im Überlegen versunken zu sein, weshalb er den Aufruhr überhaupt nicht mitbekam und Minako fasste sich ein Herz, packte ihn sanft am Arm und zog ihn weiter ins Innere des Parks hinein, weg von dem Chaos, in welches sich Makoto stürzen musste. Minakos Gefühl sagte ihr, dass sie sie unterstützen musste, doch wie konnte sie das, wenn sie gar keine Kräfte hatte? Sie würde Makoto nur im Weg stehen... //Aber ich bin doch trotzdem eine Sailorkriegerin... ich kann doch nicht einfach nur weglaufen!//, wehrte sie sich innerlich und sie blieb abrupt stehen. Kunzite wachte dadurch aus seinen Gedanken auf, denn die Blonde hielt ihm noch am Arm und sorgte damit dafür, dass auch er stehenblieb. Er sah sich verwundert um und entdeckte, dass Makoto gar nicht mehr bei ihnen war. „Wo ist-“, setzte er an, doch da hörten sie erneut Schreie und Kunzite sah Minako alarmiert an. „Ist sie dorthin gegangen?“ Minako biss sich auf die Unterlippe. Sie musste sich entscheiden, ob sie den Mann allein hier ließ und Makoto half oder ob sie ihn anlog und bei ihm blieb, während Makoto auf sich gestellt war. Weitere Schreie folgten und Minako verließ sich auf ihr Gefühl, dass ihr die eindeutige Richtung wies. „Warte hier. Ich gehe sie suchen und wir kommen gleich wieder“, sagte sie hastig und schon lief auch sie los. //Halte durch, Mako-chan!//, dachte Minako und sie mobilisierte all ihre Kräfte, um so schnell zu rennen, wie sie nur konnte. Kunzite hatte keine Gelegenheit, etwas einzuwenden und er blieb zuerst stehen, weil er auf Minako hören wollte. Doch diese Unruhe in ihm stellte die Anweisung in Frage und er hatte das Gefühl, dass er etwas tun musste. Nur was? //Wenn ich mich nur erinnern könnte...//, dachte er frustriert, ehe er heftig den Kopf schüttelte. Was hatte das mit der aktuellen Situation zu tun? Da schrien Menschen, sie brauchten Hilfe und soweit er das überblicken konnte, war er stark genug, um diese Hilfe bieten zu können. Und selbst, wenn er scheiterte, er hatte es immerhin versucht... Makoto war dankbar, dass sie sich heute für Grün- und Brauntöne entschieden hatte und damit nicht weiter auffiel, während sie durch das Gebüsch ging, um nachzusehen, was die Ursache der Schreie war. Sie fand die Quelle dessen schnell, dein ein Monster, welches fast so aussah, wie das, was sie damals angegriffen hatte, saugte den Menschen Energie ab. Ruhig, fast stoisch, stand ein junger Mann daneben, welcher Makoto sehr bekannt vorkam. Diese hellen,langen Haare, irgendwo zwischen blond und braun, die Uniform und das fast androgyne Äußere ließen nur einen Schluss zu. //Zoisite!//, schoss es Makoto durch den Kopf und ihre Hand umklammerte den Verwandlungsstift in ihrer Hosentasche. Wenn Zoisite hier war, dann bestimmt nicht, um etwas Gutes zu tun. Vielleicht war er sogar auf der Suche nach Kunzite, um den lieben Mensch, der er geworden war, wieder umzukehren und erneut Chaos auf der Welt zu verbreiten. „Das lasse ich nicht zu“, flüsterte Makoto entschlossen und sie lief weiter zu einer Baumgruppe, die in einer Art Dreieck zueinander standen. Sie quetschte sich dazwischen, damit niemand sie sehen konnte und rief die Mächte des Jupiters zu sich. „Macht der Jupiternebel mach auf!“ Die Verwandlung setzte ein und Makoto spürte diese große Kraft in sich, was ihr neue Sicherheit und Mut gab. Sie war stark genug, auch, wenn sie allein war und sie würde Zoisite und diesem Monster zeigen, dass die Erde nicht ungeschützt war. Makoto ballte die Fäuste, nachdem sie völlig zu Sailor Jupiter geworden war und kleine Blitze tanzten über ihre Finger. Sie war bereit und so stellte sie sich den Widersachern entgegen, die völlig mit ihrer Menschenjagd beschäftigt waren. „Macht des Donners sieg!“, rief Makoto schnellstens ihre Blitz- und Donnerkugeln, die auf beide Gegner zuschnellten. Zoisite wich im allerletzten Moment aus, während das Monster von den Kugeln durchlöchert wurde und sich in Asche und Staub verwandelte. //Einer weniger//, dachte Makoto zufrieden, aber sie blieb auf der Hut, denn Zoisite war der Hinterhältigste der vier Generäle, das hatte sie nicht vergessen. „Sieh an, sieh an. Sailor Jupiter, nicht wahr?“, lächelte Zoisite und dieses Lächeln ließ sämtliche Alarmsirenen in Makoto anspringen. Sie ließ den Mann nicht aus den Augen, der für ihre Verhältnisse viel zu entspannt wirkte und machte sich auf alles gefasst. „Ich hatte zwar mit Sailorkriegerinnen gerechnet, aber nicht, dass nur du auftauchst. Sag, wo hast du Sailor Moon gelassen? Ich benötige dringend ihren Silberkristall“, sagte Zoisite im Plauderton und seine grünen Augen glitzerten verschlagen. „Den wirst du nicht bekommen! Das werde ich nicht zulassen!“, rief Makoto entschlossen. Zoisite legte leicht den Kopf in den Nacken als er lachte. „Dann halte mich auf“, rief er und streckte die Hand aus, so dass ein Blütensturm Makotos Sicht beeinträchtigte. Durch den Blütenregen getarnt hielten spitze Eiskristalle auf sie zu, denen Makoto im letzten Moment entkommen konnte. Doch sie war nicht in Sicherheit, denn Zoisite ging schnell in die Knie und legte eine Hand auf den Boden. Ein Beben rüttelte den Boden durch und plötzlich drangen starke Wurzeln aus der Erde und schlangen sich um Makotos Arme und Beine. „Nein!“, rief sie und wehrte sich, doch es war bereits zu spät. Die Wurzeln hielten ihre Arme und Beine gefangen und bei jeder Bewegung spannten sie sich noch mehr um ihre Gelenke. Trotzdem dachte Makoto nicht daran, aufzuhören. Sie war die einzige Chance der Menschen, die im Park weilten und nichts von der drohenden Gefahr ahnten. „Macht des Donners-“ Blitzschnell war Zoisite bei ihr und schob ein Taschentuch zwischen ihre Lippen, dass sie nicht mehr sprechen konnte. „Das war fast zu einfach“, lachte er belustigt, doch das Lachen erreichte seine grausamen Augen nicht. Makoto wehrte sich erneut, doch die Wurzelstränge quetschten ihr nun so sehr die Gelenke ab, dass sie sich schon fast taub anfühlten. „Sailorkriegerinnen! Ich habe eure Gefährtin gefangen! Kommt heraus und händigt mir den Silberkristall aus, dann werde ich sie verschonen!“, rief Zoisite nun in die Dunkelheit hinaus, doch er erhielt keine Reaktion. Makoto gab ein Lächeln von sich und Zoisite fuhr herum, entfernte ihr den Knebel und fuhr sie an. „Wo sind sie?“, knurrte er feindselig und jetzt lachte Makoto wirklich. „Sie werden nicht kommen. Deine Mühen sind vergebens.“ Zoisite knirschte mit den Zähnen und packte Sailor Jupiter am Matrosenkragen. „Dann stört es sie sicher nicht, wenn ich dich beseitige“, sagte er unbeherrscht und in seiner freien Hand erschien ein großer, spitz zulaufender Eiskristall. „Jupiter!“, schrie jemand und Makotos Augen flogen zu Minako, die nun zwischen den Bäumen aufgetaucht war. „So, es wird also niemand kommen, hm?“, fragte Zoisite mit einem spöttischen Lächeln und stopfte Makoto den Knebel wieder in den Mund, ehe er sich der blonden Frau widmete. Minako sah sich nach einer Waffe um und packte wenig später einen dicken Ast, um sich zu verteidigen. Makoto versuchte nun umso mehr freizukommen, doch die Wurzeln gaben keinen Millimeter nach. //Minako, lauf!//, dachte sie verzweifelt, denn sie wollte keinesfalls, dass ihre Freundin etwas geschah. Zoisite ließ auch auf Minako den Blütenregen herabregnen, mit welchem kleinere Eiskristalle kaschiert wurden. Minako war als normaler Mensch zwar schnell, aber nicht schnell genug, so dass einige der Kristalle ihre Haut aufschürften. Es war ein Leichtes für Zoisite, die junge Frau zu fangen und ebenfalls am Kragen zu packen, wie er es wenige Minuten zuvor mit Sailor Jupiter getan hatte. Er hob Minako hoch, ihre Beine zappelten in der Luft und sie schnappte nach Luft. „Warum verwandelst du dich nicht, hm? Kannst du es etwa nicht?“, fragte er spöttisch nach und packte noch fester zu, was Minako aufkeuchen ließ. Die Luft erreichte nur noch minimal ihre Lungen und sie sah schon schwarze Flecken vor ihren Augen tanzen. //Das kann doch nicht das Ende sein//, dachte sie verzweifelt und dachte nur daran, wie verzweifelt sie Makoto helfen wollte. //Bitte Venus, hilf mir. Hilf mir, Makoto zu retten!// Ein kleiner Lichtstrahl fiel direkt vor Minakos Füße und Zoisite sah verwirrt auf. Am Himmel waren auf einmal viele Sternschnuppen zu sehen. „Venus... hilf“, keuchte Minako kaum hörbar und die Sternschnuppen hielten auf Zoisite und sie zu, um zu ihren Füßen niederzuprasseln. Jede Sternschnuppe, die auf dem Boden einschlug, ließ ein Quäntchen Energie frei, welches in Minakos Körper kanalisiert wurde. Sie spürte ihre alte Stärke in sich und so schaffte sie es, ihre Hände um Zoisites Hand zu legen, die ihren Kragen umklammert hielt. Weiter prasselten die Sternschnuppen herab, gaben ihr noch mehr Kraft und sie schaffte es, Zoisites Hand zu öffnen, der sie daraufhin loslassen musste. Minako sank zu Boden und kurz darauf umklammerte sie den Verwandlungsstift in der Tasche ihres Kleides. „Macht der Venusnebel mach auf!“ Grelles Licht blendete Zoisite und Minako lächelte glücklich, als die Macht der Sailorkriegerin in ihr wieder zum Leben erwachte und sie mit purer Power erfüllte. Es fühlte sich an, als wäre der andere Teil von ihr endlich wieder nach Hause gekommen und Minako dankte ihrem Schutzplaneten vom ganzen Herzen. Sie baute sich vor Zoisite auf und machte ihm eine entschlossene Kampfansage. „Du störst diesen friedlichen Abend im Park und bedrohst meine teure Freundin? Das werde ich dir heimzahlen. Jetzt hast du es auch mit mir zu tun und im Namen der Venus werde ich dich bestrafen!“, rief sie und Zoisite fluchte, ehe er neue Eiskristalle auf sie abfeuerte. Sailor Venus hielt ihrer Macht der Herzen dagegen, welche die Kristalle sofort schmelzen ließ, doch Zoisite gab noch lange nicht auf. Mit einer Handbewegung ließ er die Fesseln um Sailor Jupiters Gelenke noch enger werden und Makoto schrie trotz des dämpfenden Knebels laut auf. „Gib auf oder sie ist Geschichte“, zischte Zoisite und Sailor Venus sah, dass sie keine Wahl hatte, wenn sie ihre Freundin retten wollte. „Na schön“, sagte sie und Zoisite lächelte siegessicher und ließ die Fesseln innehalten. Doch Makoto spuckte das Taschentuch aus, als sie eine Atempause bekam und sah das Ganze völlig anders. „Sailor Venus, besiege ihn! Kümmere dich nicht um mich, denke an die anderen, denk an die unschuldigen Menschen hier überall!“, rief sie, was Zoisite wieder dazu veranlasste, seine Foltermethode anzuwenden. Wieder schrie Makoto auf, aber Minako hatte bereits eingesehen, dass sie Recht hatte und erneut feuerte sie ihre Macht der Herzen in Richtugn Zoisites ab, der mit knapper Not ausweichen konnte. Doch das Lächeln war ihm völlig vergangen, denn dieser Übermacht hatte er nichts entgegen zu setzen, das wusste er. Aber er wusste ebenfalls, dass er seine Königin nicht enttäuschen durfte, also kämpfte er verbissen weiter und ließ zwei größere Eiskristalle erscheinen, die er in beide Richtungen verschoss. Sailor Venus konnte ausweichen, doch Sailor Jupiter konnte sich nach wie vor nicht rühren, also raste der Kristall direkt auf sie zu. „Jupiter!“, schrie Sailor Venus entsetzt und Makoto schloss die Augen. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass es so schnell passieren würde... Ein schmerzvolles Aufkeuchen unterbrach das Arrangement mit dem baldigen Tod und ihre Augen flogen wieder auf. Erneut sah sie an diesem Tag einen männlichen Oberkörper vor sich. Sie erkannte sonnengebräunte Haut, einen schmalen Mund, helle Augen und dunkles, langes Haar. „Makoto... geht es dir gut?“, fragte die dunkle Stimme Kunzites nach und Makotos Augen wurden groß. „Kunzite... ? Was-?“ Warum wusste er, wer sie war? Warum hatte er sich vor die Attacke geworfen, die jetzt dafür sorgte, dass er die Lippen aufeinanderpresste und seine Augen sich schmerzvoll zusammenkniffen? „Du bist es...“, lächelte er erleichtert, als ob er sich nicht sicher gewesen wäre. „Ich wusste, dass du eine Kriegsgöttin-“ Seine Stimme erstarb und er kippte plötzlich ohnmächtig zu ihren Füßen „Kunzite! Kunzite!“, rief Makoto panisch, als sie den Kristall in ihm stecken sah, welcher nun verschwand und eine heftig blutende Wunde zurückließ. Zoisite stockte und sah mit geweiteten Augen zu ihm. „Nein“, flüsterte er entsetzt, dann kniff er die Augen zusammen, als ob er die Szene so ausblenden könnte und verschwand von jetzt auf gleich in einem Meer aus Blüten. Sailor Venus rannte zu Sailor Jupiter und befreite sie von den festen Wurzeln, ehe sie sich gemeinsam um den ohnmächtigen Kunzite kümmerten. „Wieso hat er das bloß getan?“, sagte Makoto verzweifelt. „Wieso nur?“ Die Wunde blutete unaufhörlich, die sonnengebräunte Haut wurde bereits blasser und auch seine Lippen wirkten bleich. „Wir können nichts tun“, sagte Minako verzweifelt und Tränen schossen in ihre Augen, als sie aus einem Impuls heraus seine Hand ergriff, um ihm im Tod nicht allein zu lassen. Das Gefühl in ihr explodierte förmlich, das Wiedererkennen setzte so plötzlich ein, dass ihr einen Moment der Atem stockte. Sie sah den Mondpalast und Prinzession Serenity vor sich, einen großen Garten, die anderen Sailorkriegerinnen... und zuletzt Kunzite, der sie an sich zog und ihr einen sanften Kuss gab. „Prinz Kunzite...“, wisperte Sailor Venus und ihr fiel alles wieder ein, was bisher in ihrem Inneren verborgen gewesen war. Sailor Jupiter verstand nicht, was hier los war, sie sah ihre Freundin nur fassungslos an, von der nun ein seltsames Leuchten ausging. Das Leuchten übertrug sich nun auf Kunzites Körper, bis er förmlich glühte und die Blutung der Wunde stagnierte, um schließlich ganz zu stoppen. Mit einem leisen Stöhnen öffnete er die Augen und richtete sich langsam auf, während zwei seiner Haarsträhnen plötzlich im satten Weiß erstrahlten. Verwirrt sah er sich um, sein Blick blieb zuerst an Makoto hängen, dann wandte er sich wie hypnotisiert zu Minako um. „Prinzessin... Venus“, sagte er leise, seine Stimme voll des Erkennens. Ihre Hände verschränkten sich vertrauensvoll miteinander und Makoto fragte sich, woher der Schmerz plötzlich kam, der ihr Herz umklammerte und sie leise aufkeuchen ließ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)