Er ist so gar nicht wie mein Ex von Kyo_aka_Ne-chan ================================================================================ Kapitel 4: Zögerliche Annäherung -------------------------------- Leise dudelte Musik im Hintergrund, während Makoto früher als üblich durch die Küche wirbelte, um ihren Kunden auch heute wieder frische Dinge zu kredenzen. Sie hatte zwar geschlafen, doch sie war früher aufgewacht und war dann einfach so ruhelos gewesen, dass sie seit drei Uhr statt vier Uhr im Koch- und Backbereich unten im Laden werkelte. Inzwischen war es fünf Uhr und Makoto war mit ihren täglichen Aufgaben schon fertig, als der Sprecher in der Radiosendung gerade mal einen guten Morgen wünschte. Makoto lehnte sich gegen die Küchentheke und hörte mit halben Ohr den Nachrichten und dem Wetterbericht zu. Sie tippte mit einem Fuß auf den Boden und überlegte, was sie nun tun konnte, als vertraute Musik an ihr Ohr drang. Sie musste sofort lächeln, als sie ein Lied der Three Lights erkannte und sofort drehte sie die Lautstärke ein wenig nach oben. Ihre Augen schlossen sich und sie wippte im Takt des Liedes mit, während sie sich an die Zeit vor 4 Jahren erinnerte. Die Three Lights – bestehend aus Seiya, Yaten und Taiki – waren an Makotos, Bunnys, Amys und Minakos Schule gekommen und hatten reichlich für Aufsehen gesorgt. Was niemand gewusst hatte, war, dass hinter den drei jungen Männern in Wahrheit Frauen und noch dazu Sailorkriegerinnen gesteckt hatten, auf der Suche nach ihrer Prinzessin Kakyuu. Mithilfe ihrer Musik hatten sie versucht, sie zu finden und waren dabei zwangsläufig auf Makoto und ihre Freundinnen getroffen. Natürlich waren ihre Identitäten aufgeflogen, aber dennoch hatten sie es geschafft, trotz erst unterschiedlicher Absichten zu Freunden zu werden und letztlich auch das Unheil von der Erde abzuwenden, welches ihnen durch Chaos gedroht hatte. Makoto sang leise mit und ein Lächeln lag auf ihren Lippen. Sie hatte schon so viel erlebt, so viele Leute getroffen, die sie nachhaltig tief bewegt hatten und sie wollte keine Sekunde davon missen. Sie war gerne eine Sailorkriegerin und auch, wenn es oft genug schwer gewesen war, sie bereute keins der vielen Male, an denen sie Menschen geholfen hatte. Ein bisschen war es schon so, dass sie eine Superheldin gewesen war, wenn auch nur heimlich. Das Lied endete und andere Musikstücke wurden gespielt, was Makoto aus ihren Gedanken weckte. Noch immer war es zu früh, um den Laden zu öffnen, also schnappte sie sich Stift und Papier, um erste Entwürfe für Reis Hochzeitstorte zu sammeln. Sie war so vertieft darin, dass sie das leise Klopfen an der Ladentür zuerst gar nicht wahrnahm. Erst, als eine Stimme nach ihr rief, ruckte Makotos Kopf nach oben und sie konnte von hier aus sehen, wie drei bekannte Gesichter sich vor ihrem Laden versammelt hatten. Makoto schaltete das Radio aus, ließ ihre Entwürfe Entwürfe sein und lief schnell nach vorne, um die Ladentür zu öffnen und weitere Freunde zu begrüßen. Nacheinander betraten Michiru Kaioh, Haruka Tenno und Setsuna Meio den Laden und sie begrüßte sie herzlich. Auch die drei waren Sailorkriegerinnen und lebten außerhalb der Stadt, zusammen mit Hotaru Tomoe, ebenfalls eine Sailorkriegerin. „Michiru, Setsuna, Haruka, was macht ihr denn hier?“, fragte Makoto überrascht und sie freute sich über den Besuch. „Wir haben schon viel von deinem Laden gehört und wir waren noch nicht einmal da, seit du ihn eröffnet hast, daher wollten wir das jetzt nachholen“, sagte Michiru lächelnd und sah sich um. „Außerdem hatten wir Lust auf Süßes“, lächelte Haruka ebenfalls und auch sie sah sich um, während Setsuna sich zu Makoto gesellte. „Ein interessanter Standort“, meinte sie und Makoto pflichtete ihr bei. „Allerdings sollte man hier sehr vorsichtig sein“, warf Michiru ein und Haruka nickte. Makoto überkam ein mulmiges Gefühl. Wussten die drei etwa mehr, als sie vorgaben? Waren sie nicht nur zufällig hier? „Wieso sagt ihr das? Ist etwas passiert?“, fragte die Braunhaarige unsicher. Haruka lachte kurz. „Ich denke, du weißt, was wir meinen, Makoto.“ „Sagen wir, es ist schon recht auffällig, wenn sich Gewitterwolken an genau jenem Punkt versammeln, wo du deinen Laden hast“, meinte Michiru lächelnd und Setsuna legte beruhigend eine Hand auf Makotos Schulter. „Wir wollten nur nach dem Rechten sehen, aber zum Glück geht es dir gut“, sagte sie einfühlsam und Makotos Anspannung ließ etwas nach. „Ja, es ist alles gut“, bestätigte die Braunhaarige und die drei Frauen nickten ihr erleichtert zu. „Das freut uns. Aber sag, wie kommt es, dass du dieses Gewitter herbeirufen konntest? Hast du dich etwa verwandelt?“, wollte Haruka wissen und Makoto bestätigte die Annahme. „Ja... ein Dämon war hinter meinem Laden aufgetaucht und er hätte mich beinahe besiegt. Aber ich konnte mich verwandeln und das Ruder herumreißen“, berichtete sie und die drei Frauen warfen sich einen kurzen Blick zu. „Ein Dämon?“ „Ja. Er sah zuerst aus wie ein Mensch, doch dann hat er sich verwandelt und wurde immer größer und stärker.“ „Warum haben wir nichts gespürt?“, fragte Michiru, doch ihre Freundinnen wussten darauf auch keine Antwort. „Wir sollten alle die Augen aufhalten“, sagte Setsuna dazu und Makoto sah das genauso. „Wenn ich etwas bemerke, werde ich euch sofort kontaktieren. Tut mir leid, dass ich nicht gleich daran gedacht habe“, sagte sie, aber Michiru, Haruka und Setsuna sahen es ihr nach. „Schon okay, du warst sicher vollkommen von der Rolle, als du entdeckt hast, dass du dich wieder verwandeln konntest“, sagte Haruka und hatte damit zumindest teilweise Recht. Aber Makoto beschloss, ihnen das Auftauchen von Kunzite nicht unbedingt auf die Nase zu binden. Zumindest nicht so lange, bis sie wusste, ob sich die schlechten Annahmen über seine Person bestätigten, denn sie wollte sich absolut sicher sein, bevor sie etwas unternahm. „Ich würde euch nur bitten, dass ihr noch niemand anderem etwas von der Sache erzählt. Bunny und die anderen sollen ihr normales Leben weiterführen dürfen. Ich möchte das vorerst allein regeln, falls noch andere Dämonen auftauchen. Erst, wenn es nicht mehr anders geht, will ich es ihnen sagen, vorher nicht“, bat sie abschließend und Haruka, Michiru und Setsuna stimmten zu, was Makoto unglaublich erleichterte. Die vier Frauen plauderten noch ein wenig, dann trennten sich ihre Wege und Makoto schloss die Ladentür tief durchatmend, als die drei wieder weg waren. Bestimmt konnte sie Kunzites plötzliche Wiederauferstehung nicht lange verstecken, schließlich konnte sie ihn nicht ewig hier behalten. Doch sie hatte ihn vor dem Dämon gerettet und befand sich selbst als für ihn verantwortlich, schließlich hatte er sein Gedächtnis verloren und konnte nirgendwo hin. //Mir muss bald etwas einfallen//, dachte Makoto und atmete nochmals tief durch. Irgendwie würde sie das schon schaffen und vielleicht lag die Lösung schon in greifbarer Nähe. Erst einmal konnte sie nur abwarten und schauen, was der Tag mit sich brachte. Kunzite saß unschlüssig auf der Schlafgelegenheit in diesem kleinen gemütlichen Zimmer. Es war schön hier, aber gleichzeitig zog es ihn nach draußen. Er verspürte so etwas wie Sehnsucht, sich in einem Wald aufzuhalten, auch, wenn er nicht wusste, warum das war. Anscheinend mochte er Pflanzen wirklich oder das Ganze hatte einen anderen Grund. Es war, als würde der Wald nach ihm rufen, aber vermutlich war das nur Einbildung. Aber ein Spaziergang klang nicht schlecht, vielleicht brachte das etwas Klarheit in seiner verwirrten Gedanken. Er hatte nur kurz geschlafen und war sehr zeitig wieder wach gewesen, aber anscheinend war er nicht die einzige schlaflose Seele an diesem Morgen gewesen. Er hatte Makotos leise Schritte gehört und wie sie unter der Wohnung hantiert hatte. Er hatte auch die Musik gehört und die Gespräche mit drei anderen Leuten, denn die Wände waren nicht sonderlich dick. Gerade war es wieder ruhig und so sehr er sich auch anstrengte, er konnte nichts vernehmen. Am liebsten wollte er das Zimmer verlassen und nachsehen, auch, wenn bestimmt alles in Ordnung war. Makoto wirkte wie eine starke, junge Frau, die selbst auf sich aufpassen konnte und er wollte ihr keine Probleme machen. Deshalb zögerte er, dieses Zimmer zu verlassen, obwohl es ihn wirklich nach draußen trieb. Kunzite seufzte abermals unschlüssig. Es war wirklich Schwachsinn, sich hier zu verbarrikadieren, aber er wollte auch nicht noch einmal diesen nachdenklichen und besorgten Ausdruck auf Makotos Gesicht sehen. Seiner Meinung nach war das gestern Abend viel zu häufig passiert und dass er der Grund dafür war, setzte ihm zu. Natürlich konnte er nichts dafür, dass er hier war und sich nicht erinnern konnte, aber dass er eine Person gewesen war, die zwei junge Frauen in Angst und Schrecken versetzte, war eine beunruhigende Situation. Er hatte keine Ahnung, wie er damit umgehen sollte und solange sein Gedächtnis nicht auf wundersame Weise wieder aufkam, so musste er abwarten. Immerhin schien er sehr geduldig zu sein, wenn er es schon Stunden in diesem kleinen Raum aushielt. Auf einmal hörte er Schritte, die die Treppe heraufkamen und er spitzte die Ohren. Die Schritte wandten sich nach rechts, entfernten sich und kehrten wenig später wieder zur Treppe zurück. Dort zögerten sie, dann hielten sie auf die Tür des Gästezimmers zu und er erhob sich leise, um ebenfalls dorthin zu gehen. Die Schritte waren mittlerweile verstummt, aber er spürte, dass sich jemand vor der Tür befand und sein Gefühl war richtig, denn einen Augenblick später klopfte es zaghaft an. Kunzite öffnete die Tür augenblicklich und Makoto, die davor stand, schrak heftig zusammen. Sie presste eine Hand auf ihr heftig schlagendes Herz und als sich ihre Blicke begegneten, errötete sie peinlich berührt. „Ich wollte dich nicht erschrecken, verzeih“, sagte er leise und sie beruhigte sich auch schnell wieder. „Schon okay, ich lebe ja noch“, sagte sie ebenso leise, ehe sie kurz durchatmete und ihn dann geradeheraus ansah. Ihre Entschlossenheit war quasi spürbar und da war sie wieder, die Kriegsgöttin in ihr. Sie war ein Rätsel für ihn, wenn auch ein angenehmes. Sie war sowohl sanft als auch kriegerisch und er hatte gestern so einige Facetten dieser beiden Arten gesehen. Einerseits war sie entschlossen, ihre Freunde zu beschützen und ihm gegenüber misstrauisch, aber dann schimmerten Seiten an ihr hervor wie ihr Mitgefühl oder ihre Hilfsbereitschaft gegenüber ihm. Makoto hatte ein großes Herz und das zeigte sich auch jetzt, als sie ihn ansprach. „Ich dachte, du... hast vielleicht Hunger.“ Jetzt da sie es ansprach, spürte er es auch und er nickte. „Ich habe dir etwas in die Küche gestellt. Ich muss jetzt in den Laden, aber heute Mittag können wir zusammen essen, in Ordnung?“ Damit wandte sie sich von ihm ab und ging wieder zur Treppe, um ihrer Arbeit nachzugehen. Doch da stoppte sie nochmals und drehte sich zu ihm um. „Die Küche ist schräg gegenüber von meinem Zimmer auf der rechten Seite des Flurs. Wenn dir langweilig ist, kannst du ins Wohnzimmer gehen, da sind Bücher und auch ein Fernseher“, meinte sie, dann war sie weg und Kunzite stand noch immer an der gleichen Stelle. Wieder hatte er ihre Großherzigkeit zu spüren bekommen, denn sie hatte ihm Essen gemacht und ihm sogar erlaubt, sich in ihrem Domizil nahezu frei zu bewegen. Und dabei wusste sie nicht einmal genau, ob er nun Freund oder Feind war. Kunzite hoffte auf Ersteres, denn er konnte sich momentan keinen Grund vorstellen, warum er einen Groll gegen Makoto und Minako hegen sollte. Er wurde nicht wie ein Gefangener behandelt und auch sonst ging Makoto offen mit ihm um, was er als einen Fortschritt sah. Anscheinend wusste sie nun, dass er sich wirklich nicht erinnern konnte und damit ein anderer Mensch war, als der, den sie befürchtet hatte. Kunzite setzte trotzdem zögernd einen Schritt auf die Türschwelle und erst nach einer ganzen Weile einen weiteren auf den Flur. Mit jedem nachfolgenden Schritt wurde er sicherer und erreichte bald darauf die Küche. Auf dem Tisch war ein riesiges Aufgebot an verschiedenen Essen aufgebaut, außerdem verschiedene Getränke, da Makoto ja nicht wissen konnte, was er mochte. Er bezweifelte, dass er all das schaffen konnte, aber der Gedanke dahinter erwärmte sein Herz. //Sie hat sich Gedanken um mich gemacht//, erkannte er und dieses Wissen ließ ihn lächeln. Er setzte sich und begann zu essen, um dieses freundliche Angebot gebührend zu nutzen. Makoto schloss glücklich lächelnd den Laden zur späten Mittagsstunde. Ihre Kreationen waren weggegangen wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln und sie war einfach in ihrem Element, wenn sie mit anderen Menschen reden und ihnen Dinge empfehlen konnte, die zu ihren Vorlieben passten. Auch ihre Probierplatte war restlos leer und sie hatte nur noch gängige Sachen im Angebot, die aber eher zur Nachmittagszeit gekauft wurden. Jetzt hatte sie sich erst einmal eine Pause verdient und so erklomm sie die Treppenstufen zu ihrer Wohnung über dem Laden. Ihre ersten Schritte lenkten sie in die Küche und sie sah zufrieden, dass Kunzite auch wirklich etwas gegessen hatte. Kein Wunder, er musste förmlich ausgehungert gewesen sein, nachdem er sich so lange im Gästezimmer aufgehalten hatte. //Anscheinend hat er wirklich auf meine Erlaubnis gewartet//, dachte sie und ihr schlechtes Gewissen regte sich. Er war kein Gefangener, aber anscheinend hatte sie ihm das Gefühl dazu vermittelt und das tat ihr nun leid. Makoto suchte Kunzite also, um sich dafür zu entschuldigen und sie fand ihn im Wohnzimmer, wo er in einem Sessel saß und sich einen Bildband von den Wäldern um Tokyo anschaute. Es war eine ungewöhnliche Wahl, aber er war so vertieft darin, dass sie ihn nicht stören wollte. Sie wollte gerade wieder in die Küche zurück, als er auf sie aufmerksam wurde. „Oh, ich habe dich nicht bemerkt“, sagte er mit einem kleinen Lächeln und sie fand, dass es ihm gut stand. Wieder überkamen sie Zweifel, ob sie wirklich DEN Kunzite hier vor sich hatte, denn schon die sanfte Persönlichkeit war ein starker Widerspruch zur Grausamkeit des ursprünglichen Kunzites, der ihre Freundinnen und sie in eine andere Dimension geschickt und mit seinen brutalen Angriffen gebeutelt hatte. Makoto erschauderte, als sie an die Vergangenheit dachte und sie setzte sich auf das Sofa, um kurz zu pausieren und diese schlimmen Bilder wieder aus ihrem Kopf zu bekommen. „Ist alles in Ordnung?“ Selbst seine Stimme war so sanft, dass es sich einfach um einen anderen Mann handeln musste und Makoto wollte es so gern glauben, dass er nichts mit den neuen Dämonen zu tun hatte. Sie sah auf, direkt in das Gesicht, dass eindeutig Kunzite gehörte und wieder ergriff sie ein Erschaudern. Sie musste sich selbst wieder zur Ordnung rufen und sie konzentrierte sich auf den besorgten Ausdruck in seinen hellen Augen. „Ja, alles in Ordnung“, bestätigte sie und bemühte sich um ein halbwegs stabiles Lächeln. „Ich mache dir Angst, nicht wahr...?“ Seine Frage traf sie unvermittelt und sie zögerte, was ihm Antwort genug war. „Es tut mir leid, dass mein Anblick ungute Erinnerungen hervorruft. Aber glaube mir, wenn ich dir sage, dass ich dir nichts tun werde.“ So ernst wie er es sagte, war Makoto geneigt, ihm zu glauben. „Das weiß ich. Du machst nicht den Eindruck eines Bösewichts“, rutschte es ihr heraus und biss sich einen Moment später auf die Unterlippe, weil sie beinahe zu viel verraten hätte. „So... ich war also ein... Bösewicht?“, fragte er und Makoto musste sich nun schnell etwas einfallen lassen. „So nennt man doch diejenigen, die anderen Böses tun, oder nicht?“, redete sie sich schnell heraus. „Ich weiß, dass du nicht dieser Bösewicht bist. Aber du siehst diesem Mann wirklich zum Verwechseln ähnlich, als wärst du er... ich weiß, du kannst nichts dafür, aber diese Bilder lassen sich nicht einfach verscheuchen.“ Kunzite nickte verstehend. „Was hat er dir und Minako angetan...?“, wollte er wissen und es war die schlimmste Frage von allen. Makoto fühlte sich besonders an jenen Moment zurückerinnert, als Kunzite ihre eigene Attacke auf sie zurückgeworfen hatte. Sie hatte sich so machtlos und schwach gefühlt, nicht fähig, ihre Prinzessin zu schützen. „Ich... ich möchte nicht darüber reden. Sag mir lieber, wie es deinen Verletzungen geht“, sagte sie leise und auch das verstand er. „Es tut nur bei bestimmten Bewegungen weh, ansonsten geht es mir gut“, meinte Kunzite und strich nachdenklich über die noch aufgeschlagene Seite des Bilderbandes, die er sich angesehen hatte. „Das ist ein sehr schöner Park, nicht weit von hier. Ich war schon dort“, sagte Makoto, dankbar für dieses neue Thema. „Könnten wir vielleicht dorthin...?“, fragte Kunzite, auch, wenn er sich keine großen Chancen ausrechnete, dass Makoto ihn dahingehend unterstützen würde. Doch sie überraschte ihn. „Ich kann dich hier schlecht festhalten. Und vielleicht kommen ja deine Erinnerungen wieder oder jemand erkennt dich und kann dir sagen, wer du bist“, meinte sie überlegend. „Heißt das, wir könnten dorthin?“, fragte er und wies auf das Bild vor sich. Makoto nickte. „Ja. Wenn du möchtest, können wir das heute Abend in Angriff nehmen. Ich werde Minako Bescheid geben“, sagte sie und schon lief sie aus dem Zimmer zum Telefon in der Küche. Kunzite blieb nachdenklich zurück, seine Augen hingen nach wie vor an dem Bild von einer speziellen Lichtung, die abgelichtet worden war. Irgendetwas an diesem Bild sagte ihm etwas und rief förmlich nach ihm und er war sehr geneigt, diesem Ruf nachzugeben. Natürlich hatte er auch Angst vor dem möglichen Ergebnis, dass er vielleicht wirklich jener „Bösewicht“ war, den Makoto so fürchtete. Dass sie nicht über das Erlebte reden wollte, gab ihm zu Denken und er war fest entschlossen, jegliches Unheil von ihr fernzuhalten. Aber gleichzeitig wollte er auch wissen, wer er war und dazu musste er zu diesem Park auf genau diese Lichtung. Also Makoto zu ihm zurückkam und ihm sagte, dass Minako an diesem Abend ebenfalls mit von der Partie sein würde, stand sein Entschluss fest. Er würde nicht zulassen, dass den beiden Frauen etwas passierte, aber er würde mit der gleichen Entschlossenheit versuchen, sich zu erinnern und herausfinden, wer er war. Und wenn sich herausstellen sollte, dass er jener Kunzite war, dann würde er alles tun, um wieder gut zu machen, was auch immer er getan hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)