Er ist so gar nicht wie mein Ex von Kyo_aka_Ne-chan ================================================================================ Kapitel 1: Alles auf Anfang --------------------------- Makoto Kino hatte es geschafft, zumindest konnte man ihr das im Beruflichen nachsagen. Ihr Laden war eine Mischung aus Bäckerei und Imbiss und sie liebte die direkte Lage in der Innenstadt. So konnte sie den Kindern und Jugendlichen beim Gang zur Schule beobachten, die älteren Leute bei ihren Einkaufstouren und Spaziergängen und natürlich die Pärchen, die Hand in Hand die Straße entlang schlenderten als gäbe es nichts Schöneres. Sie alle waren Makotos Kundschaft und sie hatte sich mit ihrem ausgewählten Essensangebot schon längst einen Namen gemacht. Namhafte Agenturen bestellten bei ihr ebenso wie Privatpersonen, ihre Kreationen waren auf Partys und Events feste Bestandteile der dortigen Esskultur. Letztens erst hatte ein großer Artikel in der Tokioter Zeitung gestanden, der ihre Koch- und Backkünste in den Himmel gelobt hatte und das hatte ihr einen solchen Schwung an Kundschaft beschert, dass sie für die nächsten Monate genug zu tun hatte. Makoto lehnte sich auf die Verkaufstheke und sah durch die Fensterfront sehnsüchtig einem vorbeigehenden Paar hinterher. Sie selbst hatte in dieser Hinsicht leider kein Glück und nur die regelmäßigen Lieferungen an Hochzeitsgesellschaften ließen sie an solchen Feierlichkeiten teilhaben. Sie hatte sogar bei den Hochzeiten ihrer Freundinnen die Backfee gespielt und war mehrfach Trauzeugin gewesen. Aber selbst eine Braut? Leider Fehlanzeige. Die junge Frau seufzte und wandte sich der Uhr zu. Sofort brach Hektik in ihr aus, denn sie hatte nur noch zehn Minuten, um zum Treffen mit ihren Freundinnen zu kommen. Schnell hastete Makoto in den hinteren Bereich des Ladens, zog ihre grüne Schürze aus und hängte sie an einen Haken neben der Tür. Danach lief sie eine schmale Treppe hinauf, um zu ihrer Wohnung zu kommen, die sich direkt über dem Laden befand. Fünf Minuten später hatte Makoto sich umgezogen, hatte ihre Tasche geschnappt und verließ die Wohnung und anschließend den Laden. Sie schloss ab und eilte dann die Straße hinab zum Fruits Parlor Cafe, welches immer noch der Treffpunkt der Sailorkriegerinnen war. Nun ja, eigentlich waren sie das ja nicht mehr, denn seit Chaos besiegt war, hatten die Sailorkriegerinnen nach und nach ihre Kräfte verloren, weil sie nicht mehr gebraucht wurden. Sie waren endlich ganz normale Frauen und die Erde schien endlich für immer sicher. Makoto öffnete die Tür zum Fruits Parlor Cafe, welches inzwischen ihrer Freundin Unazuki gehörte. Ebenfalls gehörte ihr das CROWN, in welchem ihr Bruder Motoki lange gearbeitet hatte. Dieser war inzwischen mit seiner Reika verheiratet und lebte mit ihr in Europa. „Makoto, da bist du ja endlich, deine Freundinnen warten schon“, rief Unazuki überschwänglich wie immer. Sie hatte sich ihre Art von damals bewahrt und Makoto lächelte wie immer, als ihr das auffiel. Sie ging zum gleichen Tisch wie immer und sah sich ihren Freundinnen gegenüber. „Tut mir leid, ich habe die Zeit vergessen“, murmelte Makoto entschuldigend und setzte sich auf den gleichen Platz wie immer. „Schon wieder? Dabei hast du doch den kürzesten Weg“, meinte Rei kopfschüttelnd. „Bei Minako bin ich das ja langsam gewöhnt, aber bei dir?“ Die blonde Schönheit, ehemals Sailor Venus, fuhr empört zu der Schwarzhaarigen herum. „Hey, was soll das denn heißen, Rei?“ „Nicht weiter. Nur, dass es bei dir nichts Neues ist, wenn du zu spät kommst“, meinte Rei. Bunny mischte sich nun ebenfalls ein. „Ach komm schon Rei, das kann doch mal passieren“, versuchte sie den Frieden wieder herzustellen, doch damit erreichte sie genau das Gegenteil. „War ja klar, dass du das entschuldigst. Du warst ja auch immer zu spät, als du zur Schule gegangen bist“, warf Rei ihr vor und schließlich war es Ami, die Rei den Wind aus den Segeln nahm. „Entschuldigt Rei. Seit sie verlobt ist, ist dieses Verhalten Dauerzustand“, informierte sie ihre Freundinnen und alle schauten mit offenem Mund zu Rei, welche flammend rot anlief. Erst jetzt schaute Makoto auf die Finger ihrer Freundin und tatsächlich blinkte da ein schmaler Goldreif an ihrem Finger. Glückwünsche wurden laut und Rei wurde von allen Seiten umarmt und natürlich wollten es ihre Freundinnen genauer wissen, doch die Schwarzhaarige verriet nur das Nötigste, wie es eben ihre Art war. Makoto saugte förmlich alles in sich auf und sie freute sich sehr für Rei, auch, wenn ein wenig Wehmut mitschwang. //Jetzt sind nur noch Mina und ich übrig//, dachte sie und hätte am liebsten geseufzt. Bunny hatte gleich als Erste ihren Mamoru geheiratet, gleich nachdem sie mit der Schule fertig gewesen war, gefolgt von Ami, die sich mit Ryo Zeit gelassen hatte und erst ihr Medizinstudium abgeschlossen hatte. Nun würde Rei sich mit Yuichiro zum Kreis der Verheirateten dazu gesellen und in Makoto entstand wieder dieses ziehende Gefühl von Sehnsucht. Sie wollte auch ihre zweite Hälfte kennenlernen, am besten jemand, der genauso wie ihr erster Exfreund war. Makoto wusste eigentlich, dass es nicht gut war, immer noch den Senpai zu Rate zu ziehen, doch sie konnte nichts dagegen tun. Noch immer war er genau der Mann, den sie sich wünschte und da führte kein Weg daran vorbei. Eine ganze Zeit lang waren die fünf Freundinnen damit beschäftigt, über die nächste Hochzeit zu sprechen und als Makoto wieder mit der Aufgabe betraut wurde, eine Hochzeitstorte zu backen, besserte sich auch ihre Laune. Sie würde wie immer ihr Bestes geben und etwas kreieren, dass zu diesem Ereignis passen würde. „Das wird so toll“, schwärmte Bunny und Minako pflichtete ihr bei. „Vorausgesetzt, ihr werdet eingeladen“, sagte Rei und versetzte die beiden goldblonden Frauen in stummes Entsetzen. Rei lachte, denn natürlich war das ein Scherz gewesen, denn niemals würde Rei etwas ohne ihre Freundinnen feiern, nachdem sie so viel miteinander durchgestanden hatten. „Wer hätte gedacht, dass wir je so normal leben können“, meinte Ami leise neben Makoto und die Braunhaarige stimmte ihrer Freundin zu. „Stimmt. Endlich ist alles gut“, lächelte sie und Ami lächelte, während sie beide das lustige Treiben um Rei, Bunny und Minako beobachteten. Makoto kehrte nach dem Treffen mit ihren Freundinnen noch nicht nach Hause zurück. Sie ging eine extragroße Runde durch den Park, um sich abzulenken. Die frische Luft und die Pflanzen würden ihr guttun, denn das tat es immer, egal, wie schlecht es ihr ging. Momentan schwankte sich immer noch zwischen Freude für Rei und Wehmut für sich selbst. Natürlich war sie mit ihrem „Problem“ nicht allein, schließlich hatte auch Minako noch niemanden gefunden. Tatsächlich hatte dies aber andere Gründe, denn Minako hatte sich aufgrund ihrer Gesangstätigkeit bewusst dazu entschieden, keine Beziehung einzugehen. Lange wanderte Makoto durch den Park und hing ihren Gedanken nach. Erst, als die Laternen angingen, trat sie den Heimweg an, weil es sein musste. Sie konnte nicht ewig von ihrer Wohnung und ihrem Laden fortbleiben, auch, wenn die Einsamkeit dort nach heute noch spürbarer sein würde. Abermals seufzte die Braunhaarige und beschloss, sich nicht herunterziehen zu lassen. Das Problem löste sich so nicht und Makoto beschloss, optimistisch nach vorne zu schauen. Irgendwann würde auch ihr Traummann vor ihr stehen und er würde so sein, wie sie sich ihn immer erträumt hatte. Bis dahin würde sie abwarten und sich auf ihre Pflanzen und ihre Kochkünste konzentrieren. Mit neuem Optimismus schlenderte Makoto zurück und erreichte kurz nach dem letzten Sonnenstrahl ihr Heim. Sie wollte gerade die Tür zum Laden öffnen, als sie Geräusche hörte, die aus der Nebenstraße drangen, dort, wo die Mülltonnen standen. Zuerst war es nur ein Scheppern und Makoto schrieb es einer Katze zu, die sich verirrt hatte, doch dann drang auch ein Schmerzensschrei zu ihr und da überlegte Makoto nicht lange. Schnell hastete sie um die Ecke und sah, wie ein Mann auf einen anderen Mann einprügelte, direkt hinter ihrem Laden. Das konnte sie auf keinen Fall zulassen, so viel stand fest. „Hey, hier wird sich nicht geprügelt“, rief Makoto streng und lief auf die beiden Männer zu, deren Gesichter sie im Dunklen nicht sehen konnte. Aber sie wusste, dass sie sich auf ihre Kraft verlassen konnte und so ging sie furchtlos weiter. Der Mann, der ihr am nächsten stand, ließ den anderen los, welcher mit einem leisen Stöhnen zu Boden sank. Wut sammelte sich in Makotos Bauch. Sie konnte es nach wie vor nicht sonderlich leiden, wenn jemand leiden musste und danach sah es hier sehr wohl aus. Sie hob die Fäuste, denn sie hatte die feste Absicht, diesem gemeinen Menschen eine Lektion zu erteilen. „Wie wäre es, wenn du dich mit mir anlegst!“, rief Makoto zu dem Mann herüber, der sich nun zu ihr drehte und dabei dämonische Gesichtszüge zeigte. Makotos Augen weiteten sich und ihre Gedanken rasten. War dieser Mann besessen oder war es gleich ein Dämon? Fest stand, dass sie es mit übernatürlichen Vorgängen zu tun hatte und das, obwohl sie bis vor ein paar Momenten noch gedacht hatte, ein ganz normales Leben zu führen. Die Gestalt des Mannes verzerrte sich und kurz darauf stand wirklich ein Dämon vor Makoto. Rein aus Reflex griff sie in die Tasche ihres Kleides und ihre Finger legten sich um ihren Verwandlungsstift, den sie immer bei sich trug. Er mochte zwar seine Kraft verloren haben, doch er war für Makoto dennoch unersätzlich. //Wenn ein Dämon hier ist, könnte es vielleicht klappen//, mutmaßte sie jetzt und sie zog den Stift, hielt ihn in die Höhe und rief ihren Verwandlungsspruch... doch wie immer geschah nichts. Der Dämon grinste höhnisch und kam näher und näher, doch Makoto wich nicht zurück. Sie steckte den Stift wieder in ihre Tasche und nahm erneut beide Fäuste hoch, um sich sowohl zu verteidigen, als auch anzugreifen. Das Wesen hatte sie erreicht und packte sie unvermittelt mit einer Hand am Hals. Die Bewegung war so schnell, dass sie mit dem bloßen Auge nicht ersichtlich gewesen war. Der Dämon hob Makoto hoch und sie wehrte sich, trat und schlug und biss, bis es dem Wesen zu bunt wurde. Es schleuderte Makoto von sich und sie landete schmerzhaft hart an der Rückwand ihres Ladens. „Du... besiegst mich... nicht“, keuchte Makoto und kämpfte sich wieder hoch, denn Aufgeben kam nicht in Frage. Das Monster kam abermals zu ihr, versuchte sie wieder zu packen, doch Makoto war vorbereitet und wich aus. Sie würde den gleichen Fehler nicht noch einmal machen, so viel stand fest. Sie duckte sich unter einem erneuten Angriff weg, umrundete das Monster und griff selbst an, doch ihre sonst so kraftvollen Faustschläge schienen keine Wirkung zu haben. Makoto biss sich frustriert auf die Unterlippe. Hatte sie denn trotz ihrer Kraft keine Chance? Würde ihr nur die Flucht bleiben? Ihr Blick flog zu dem Mann, der reglos im Müll lag und sich nicht rührte. //Niemals... ich gebe nicht auf!//, dachte sie sich da und erneut stellte sie sich dem Monster, welches höhnisch lachte. Mit jeder verstreichenden Minute wurde das Monster größer, furchterregender und stärker, aber Makoto wich immer wieder aus, griff an und sah nicht ein, aufzugeben. Sie würde dieses Monster irgendwie besiegen, egal wie. Über ihnen ballten sich plötzlich die Wolken zusammen und ehe Makoto sich versah, zuckte ein Blitz vom Himmel und schlug auf dem Boden ein. Kleinere Blitze zuckten über den Boden und hielten wie von Geisterhand gelenkt auf das Wesen zu. Grausige Laute entkamen den fleischigen Lippen mit den rasiermesserscharfen Zähnen, als der Dämon gelähmt wurde und Makoto schaute staunend auf das Schauspiel. In ihrer Tasche presste sich der Füller heiß gegen ihre Seite und sie zog ihn schnell hervor. Erneut zuckte ein Blitz von oben auf sie herab und wurde vom Füller in ihrer Hand angezogen. Das goldene Etwas lud sich auf und verströmte grünes Licht, welches Makoto kurz darauf voll und ganz einhüllte. Worte formten sich in ihrem Mund und sie stieß sie machtvoll hervor: „Macht der Jupiternebel, mach auf!“ Ihr Ruf wurde von einem gewaltigen Donnern begleitet und sofort spürte sie die Macht der Verwandlung, die sie ergriff. Als Makoto ihre Augen kurz darauf öffnete, war sie nicht mehr Makoto Kino, 20-jährige Ladenbesitzerin, sondern Sailor Jupiter und als sie die Fäuste ballte, spürte sie die Stärke von Jupiter tief in sich. Makoto lächelte entschlossen und sie konzentrierte sich auf die Macht, die endlich wieder zurückgekehrt war. Sie konzentrierte sich auf die pulsierende Kraft, die nur von ihr gerufen werden musste und rief sie zu sich. „Macht des Donners...“ Über ihr ballten sich die Wolken erneut und gaben ein unheilvolles Grollen von sich. Dunkel und schwer sanken sie tiefer, positionierten sich über dem immer noch gelähmten Monster und die Luft um Sailor Jupiter vibrierte förmlich, so dass ihre Haare nur so flogen. „...Sieg!“ Der Donner hatte sich mit dem Blitz vereinigt, viele kleine Kugeln waren entstanden, die aus beiden Energien geformt waren und als Makoto ihren Befehl rief, flogen sie auf das Monster zu. Zerstörerisch schlugen sie zahlreiche Wunden in den Körper und letztendlich blieb nichts außer Staub und Asche übrig. Makoto sank in die Knie, ihre Verwandlung machte sich von selbst rückgängig und auch die Wolken verzogen sich, als wären sie nie da gewesen. Nur das sanfte Nachklingen ihres Verwandlungsstiftes bewies, dass das eben wirklich geschehen war und dennoch konnte Makoto es kaum glauben. Aber ihre Verwunderung musste warten, denn zuerst musste sie sich um den Verletzten kümmern, der sich nach wie vor nicht rührte. Sie kämpfte sich also trotz ihrer Schwäche erneut hoch, lief zu dem Mann hinüber und versuchte, ihn zu Bewusstsein zu bekommen. „Mist“, sagte sie verzweifelt, als sich nichts tat und sie auch nicht das Ausmaß seiner Verletzungen sehen konnte. Sie zog ihn vom Boden hoch und trug ihn aus der Nebengasse, was Makoto noch mehr Kraft kostete. Aber letztlich war es geschafft und sie konnten den Mann nun im klaren Schein der Straßenlaternen sehen. Erneut traf sie der Blitz und sie hätte ihn beinahe fallengelassen, denn dieser Mann war kein Unbekannter. „Kunzite...?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)